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In carBON – Eine kleine weltreise der Kohle erkundet die Theatercompagnie
Freaks und Fremde den Strukturwandel in verschiedenen Kohleregionen. Ihre Reise
führt sie dabei vom sächsischen Oelsnitz über das Ruhrgebiet in das weit entfernte
Albania in Kolumbien. Sie legt offen, was wir aus unserer täglichen Wahrnehmung
gern verdrängen: Der Dreck, den wir vor der eigenen Haustür nicht mehr haben, wird
jenseits des Atlantiks aufgewühlt.
Das Stück erhebt jedoch nicht den mahnenden Zeigefinger, sondern lädt zu
nachdenklichen und vergnüglichen Perspektivwechseln ein. Puppen, Masken,
Projektionen und eine Theatermaschine werden in Gang gesetzt, um zu beobach-
ten, wie Prometheus den Menschen das Feuer brachte und ihnen die Gabe verlieh,
Bodenschätze zu nutzen. Im Theatrum Mundi entstehen und vergehen Industrie-
landschaften, bevor es nach Südamerika geht. Im größten Steinkohletagebau der
Welt wird dort gefördert, was in deutschen Kraftwerken verbrannt wird. Wir treffen
die Leute von Tamaquito, einer Dorfgemeinschaft von Wayuú-Indigenen, die den Ort
ihrer Vorfahren für diesen Tagebau verlassen, ihre Unabhängigkeit aufgeben und
eine völlig neue Lebensform erlernen mussten. Hier tritt auch die Puppe „El hombre“
auf. Sie ist der Mensch schlechthin und unterwegs in der Welt auf der Suche nach
dem guten Leben.
Die Produktion carBON ist entstanden durch eine Kooperation der RuhrKunst-
Museen mit dem Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst e. V. Sie wird ge-
fördert durch den Fonds Darstellender Künste, die Kulturstiftung Sachsen und die
Landeshauptstadt Dresden.
Idee, Ausstattung, Performance Sabine Köhler, Heiki Ikkola
Livemusik Daniel Williams
Kamera und Filmschnitt Eckart Reichl
Mitarbeit Technik, Licht, Video Beate Oxenfart, Josia Werth
Mitarbeit Bühnenbau Peter Tirpitz
Mitarbeit Recherche Christian Zimmermann
Mitarbeit Ausstattung und Bühnenmalerei Yvonne Dick
Carbon
CIE. Freaks und Fremde
Cie. Freaks und Fremde
carBON, 2018
Foto: André Wirsig