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ARCHITECTURAL DIGESTErschienen in AD Choice, Juni 2019© 2019 Condé Nast Verlag GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
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ARCHITECTURAL DIGEST. Stil, Design, Kunst & Architektur Sonderausgabe2019
Möbel zum Leben, Design zum Träumen: neue Wohnideen frisch aus Mailand
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Alles im Fluss Wie eine Welle schwappt der Sessel „Buit“ mit seiner kühn ge-schwungenen Gitterstruktur in den Sommer hinein und strandet in minimalistischen Outdoor- Re-fugien. Aus filigranem Aluminium-Mesh gefertigt, garantiert der skulpturale Madrilene selbst bei größter Hitze eine kühle Siesta – ein Entwurf des spanischen Mayice Studio für Gandiablasco. Limi-tierte Edition, eloxiert oder beschichtet, 1300 Euro.
Von der Rolle … ist „Andy“ vom deutschen Design-
duo Studio Marfa. Ganz selbstver-ständlich paart der Stuhl-Prototyp traditionelles Wiener Geflecht und
angetäuschtes Volumen. Sein Ge-stell besteht aus lackiertem Ahorn.
Gut vernetzt Faszi-niert von der belgi-schen Modewelt, schneiderte Ilia Eck- ardt den Outdoor- Lampen „M. Lebonnet“ und „Mme La toque“ ein Hightech-Strick-män telchen auf den Astralleib. Tribù, ab 775 Euro.
Diener mit Durch- blick: Ablage
„Valet“ aus perfo-riertem und ge-faltetem Metall-
blech von Shizuka Saito, 2650 Euro.
Raffiniert durchbrochen, sorgen diese Luftikusse für Licht und Leichtigkeit. Hängen bleibt: unser Blick!
Offen für Neues
1 Qiu Designs Highboard verfügt über Extra-Ablagen im Geflecht. 2 „Rattan“, öffne dich! Tischchen von Studio Ryte, 500 Euro. 3 Schwerelos scheint Cassinas „Elling Buffet“ nach Rietvelds Entwurf von 1919, 21 860 Euro. 4 Armchair
„Ortigia“ von Flexform, Nuss-baum mit Ledergeflecht, ab 3398 Euro. 5 Lichtblick: Uno-piùs Alutischleuchte „Sketch“, 440 Euro. 6 Geflecht im Bu-chenrahmen: Bett „OttoW“, Storagemilano für Gebrüder Thonet Vienna, 4960 Euro.
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Ocra Studio Sie haben sich in Paris kennengelernt, doch mittlerweile leben und arbeiten sie wieder in Mai-land. Stefania Loschi (re.) gründete dort ihr Interiorlabel Ocra Studio, das altgedienten Nobelmateria lien wie Marmor und Alabaster eine Wiederge-burt beschert. Gemeinsam mit der Architektin Isa bella Garba gna ti (links) entwickelte Loschi die Kollekti on
„Odeon“. Der Ritterschlag ließ nicht lan-ge auf sich warten: Ihre Upcycling-Schönheiten wie der Tisch „Rideau“ stehen jetzt in der Dimore Gallery.
Émilien Jaury An der ECAL in Lau-sanne gibt es tatsächlich einen Lehr - gang „Advanced Studies in Luxury and Craftsmanship“. Wohin das führen kann, hat der junge Schweizer Émilien Jaury gezeigt: Für seinen Master ent-warf er ein Glasbesteck, das Barkee-pern hilft, ihre flüssigen Kreationen mit Raucharomen anzureichern. Hut ab, gut durchdacht! Jaurys neustes Werk ist eine modular erweiterbare Sitz-bank aus Stahlblechen, die (auch wenn sie nicht so wirkt) ausgespro-chen stabil und sogar bequem ist.
Custhom Tapeten, Keramiken und Stoffe sind ihre Spezialität, und sie lieben schlichte Designs, die man gern anfasst: Klingt leicht, sollte man sich in der Praxis aber nicht zu einfach vor-stellen. Für den Tumbler „Oblique“ ließen sich Jemma Ooi und Nathan Philpott von der avantgardistischen Mail Art-Bewegung der 1970er Jahre inspirieren. Das Geflecht von Kunst und Informationen, das damals ent-stand, abstrahierten die beiden Lon-doner erst zu einem Muster – und druckten es dann aufs bleifreie Glas.
Federica Biasi So sehen Biografien von Shootingstars aus: Mit 26 grün-dete sie ihr Büro in Mailand, da besaß sie schon fünf Jahre Berufserfahrung, von denen sie eines in Amsterdam verbracht hatte, um ein Gefühl für nordisches Design zu bekommen. 2016 wurde Federica Biasi Art Direkto-rin von Mingardo. Inzwischen ist sie 30 und kann sich erlauben, als Design-bera terin auch für andere Firmen zu ar beiten. Ihren Sessel „Lucia“ entwarf sie für Ditre, für Gallotti & Radice die retrofuturistische Leuchte „Jolie“.
Färg & Blanche Nach einem Aufenthalt in Japan entwarfen sie Sessel, die aus-sahen wie die Rüstungen eines Samu-rais. Manchmal nähen (!) sie auch dün-ne Holzplatten zusammen, um daraus Möbel zu bauen: Emma Marga Blan-che und Fredrik Färg aus Stockholm denken bei ihrer Arbeit gern über den Gestalter-Tellerrand hinaus, um in Ga-laxien vorzudringen, in denen vor ih-nen noch kein Designer war. Ihr neuster Entwurf (g. o.) ist eine Boden leuchte in Form eines Herzens – und zwar in der klinisch korrekten Darstellung.
Julie Strange Wie erlangt man als Designstudentin internationale Auf-merksamkeit? Indem man Entwürfe hinlegt wie diesen Stuhl, der auch ein Sessel oder ein Minisofa sein könn-te. Julie Strange (oben) aus Herning, Dänemark, die sich diesen kraftvollen Prototyp mit ihrer Kommilitonin Anne Elming ausdachte, hat immerhin schon mal eine eigene Website. Und auch die richtigen Partner: JT Møbler aus Aalborg und die Stoffkönige von Kvadrat. Prognose: Von den beiden wird man in Zukunft noch öfter hören.
Da bahnt sich was anZwischen Hochschule und Startrampe: Diese jungen Designer werden uns in Zukunft noch viel Freude bereiten.
Text ULRICH CLEWING
People 2020
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