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Aktuelle Trends im B2B-Kaufverhalten: Was B2B-Anbieter beachten sollten Content Marketing im B2B: Eine Einführung „B2B research is self-directed“. B2B-Käufer recherchieren zunächst online, bevor sie einen Anbieter kontaktieren. Quelle: Google, The Changing Face of B2B-Marketing Durchschnittlich zwölf Suchvorgänge und etwa 60 % des B2B-Kaufprozesses sind abgeschlossen, bevor sich die Interessenten mit den Websites ausgewählter Anbieter beschäftigen. Mit diesen und weiteren Informationen werden die Anbieter verglichen und es wird bereits eine Vorauswahl getroffen. Deshalb sind hochwertige und überzeugende Inhalte entscheidend, um überhaupt in die engere Wahl zu kommen. Studien zeigen, dass hier etwa zehn unterschiedliche Content-Typen besonders relevant sind. Worauf sollten B2B-Anbieter also bei der Erstellung von Content achten? Ein genauerer Blick auf die veränderten Such- und Entscheidungsprozesse von B2B- Käufern gibt wichtige Hinweise. Dieses Whitepaper erhalten Sie von Fiedelerstr. 32, 30519 Hannover Tel.: 0511/760 050 50 Fax: 0511/760 050 51 eMail: [email protected] https://fach-journalist.de

Content Marketing im B2B: Eine Einführung...Martin Ortgies, Fachjournalist Content Marketing im B2B Seite 3 von 12 2. Mehr Zeit und mehr Quellen im B2B-Rechercheprozess Annährend

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Aktuelle Trends im B2B-Kaufverhalten: Was B2B-Anbieter beachten sollten

Content Marketing im B2B: Eine Einführung

„B2B research is self-directed“. B2B-Käufer

recherchieren zunächst online, bevor sie einen

Anbieter kontaktieren.

Quelle: Google, The Changing Face of B2B-Marketing

Durchschnittlich zwölf Suchvorgänge und etwa 60 % des B2B-Kaufprozesses sind

abgeschlossen, bevor sich die Interessenten mit den Websites ausgewählter

Anbieter beschäftigen. Mit diesen und weiteren Informationen werden die

Anbieter verglichen und es wird bereits eine Vorauswahl getroffen.

Deshalb sind hochwertige und überzeugende Inhalte entscheidend, um überhaupt

in die engere Wahl zu kommen. Studien zeigen, dass hier etwa zehn

unterschiedliche Content-Typen besonders relevant sind.

Worauf sollten B2B-Anbieter also bei der Erstellung von Content achten? Ein

genauerer Blick auf die veränderten Such- und Entscheidungsprozesse von B2B-

Käufern gibt wichtige Hinweise.

Dieses Whitepaper erhalten Sie von

Fiedelerstr. 32, 30519 Hannover

Tel.: 0511/760 050 50

Fax: 0511/760 050 51

eMail: [email protected]

https://fach-journalist.de

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Martin Ortgies, Fachjournalist Content Marketing im B2B Seite 2 von 12

1. Warum hochwertige Informationen überhaupt so wichtig geworden sind

In althergebrachten Akquise-Methoden galt die "Push-Logik": Der Vertrieb agierte

mit Direktakquise, Direct Mailings, Flyern und Werbebroschüren mit dem Ziel,

einen Gesprächstermin mit dem Interessenten zu vereinbaren.

Inzwischen gilt die "Pull-Logik": Die Interessenten wollen erst einmal nicht

angesprochen werden. Sie informieren sich zunächst durch eigene Recherchen.

Anfangs über die Suchmaschine und dann auf den Webseiten verschiedener

Anbieter. Interessenten erwarten sachliche und verständliche Informationen, die

ihnen einen Überblick über die aktuellsten Lösungen geben, deren

Funktionalitäten, ihre Einsetzbarkeit sowie die Praxiserfahrungen der Anwender.

Erst wenn die Interessenten sich über die Lösung im Klaren sind und eine

Vorauswahl möglicher Lieferanten getroffen haben, wird der Vertrieb kontaktiert.

Google und Anbieterwebsites werden am

häufigsten angesteuert.

Quelle: Demand Gen, The 2016 B2B Buyers Survey

Report, 2016

» B2B-Käufer bevorzugen im Verhältnis 3 zu 1 die eigene Recherche, um etwas

über Produkte und Services zu erfahren, statt mit einem Verkäufer zu sprechen.1

» „Das traditionelle Verkaufs- und Marketingmodell hat oftmals ein eingebautes

Verfallsdatum“, so eine Studie der Managementberatung Bain & Company.2

» Durchschnittlich 12 Suchvorgänge und etwa 60 % des Kaufprozesses sind

abgeschlossen, bevor sich B2B-Käufer mit Anbieter-Websites beschäftigen.3

» „Der Impuls kommt von den Kunden. Sie entscheiden, wann und wo der Vertrieb

ins Spiel kommt und in welcher Form sie mit ihm interagieren wollen.“4

» Daraus folgt: Nur wer online ausreichend präsent ist und die Informationen

anbietet, die von den Interessenten gesucht werden, hat noch gute Chancen.

1 Forrester-Blog, How Self-Service Research Will Change B2B-Marketing, 2016 2 Bain & Company, Bought not sold: Marketing and selling to digitally empowered business customers, 2015 3 Google/Millward Brown Digital, B2B Path to Purchase Study 2014 4 Roland Berger/Google, Die digitale Zukunft des B2B-Vertriebs, 2015

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Martin Ortgies, Fachjournalist Content Marketing im B2B Seite 3 von 12

2. Mehr Zeit und mehr Quellen im B2B-Rechercheprozess

Annährend die Hälfte der B2B-Käufer sagen, dass der Kaufprozess intensiver

geworden ist, weil

» der Nutzen einer Beschaffung stärker hinterfragt wird,

» die Zahl der am Kaufprozess beteiligten Personen (insbesondere

Führungskräfte) zugenommen hat ,

» mehr Zeit in die Recherche investiert wird und mehr Quellen untersucht

werden.

Dabei gilt: Je komplexer das Produkt oder die Dienstleistung, desto intensiver ist

der Recherche- und Entscheidungsablauf und umso umfangreicher sind die

Erwartungen an die Informationstiefe und -qualität.5 Hier sind die Unterschiede

zwischen B2C und B2B gravierend, denn im Business-to-Business geht es vor allem

darum, Fehlentscheidungen und Investitionsrisiken zu reduzieren.6

Quelle: Demand Gen, The 2016 B2B Buyers Survey Report, 2016

Im Vergleich zum Vorjahr vertrauen B2B-Käufer noch

stärker auf Content (2016: +47 %)

Quelle: Demand Gen, 2017 Content Preferences Survey Report

B2B-Käufer sind mit den Anbieterwebsites nicht zufrieden

B2B-Anbieter, die ihr Informationsangebot noch nicht den veränderten

Suchgewohnheiten angepasst haben, scheiden schon frühzeitig aus dem

Suchprozess aus und kommen gar nicht erst in die engere Wahl. So empfinden nur

37 % der B2B-Käufer die gefundenen Inhalte als hilfreich für den

Entscheidungsprozess. Die Anbieterwebsites bieten nicht die Informationen, die

von den Käufern erwartet werden.7

5 vgl. Backhaus u.a., Digitale Medien im B2B-Beschaffungsprozess, 2013 6 vgl. Backhaus u.a., Digitale Medien in B2B-Beschaffungsprozessen, 2013 7 Accenture Interactive, State of B2B Procurement Study, 2014

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Martin Ortgies, Fachjournalist Content Marketing im B2B Seite 4 von 12

3. B2B-Käufer erwarten im Kaufprozess unterschiedliche Content-Formate

In den ersten Phasen des B2B-Kaufprozesses werden eine Vielzahl

unterschiedlicher Informationsquellen und

Contentarten genutzt. Es geht hier vorrangig um

» technische Details und Informationen zur Funktionalität (73 %)

» Vergleichsinformationen zu den Anbietern (63 %)

» Einschätzungen von Experten und zur Orientierung (49 %)

» Anleitungen und Erfahrungsberichte (48 %).8

Relevante Contentarten je nach Phase des B2B-Kaufprozesses

Produktinformationen Anbietervergleiche Anbietervergleiche

Whitepaper Produktinformationen Produktinformationen

Test-Software-Downloads

Anbietervergleiche Whitepaper Kunden Case Studies

Videos Kunden Case Studies Online Anbieter-Demos

Kunden Case Studies Test-Software-Downloads Whitepapers

Online Anbieter-Demos

Quelle: TechTarget, „Media Consumption Report Guided by Content: How IT buying teams navigate through the research and purchasing

process“, 2015

8 Hier beispielhaft eine Untersuchung bei IT-Käufern: TechTarget, „Media Consumption Report Guided by Content“

Frühe Phase

91% der Käufer verarbeiten Content

in dieser Entscheidungsphase

Mittlere Phase

85% der Käufer verarbeiten Content

in dieser Entscheidungsphase

Späte Phase

42% der Käufer verarbeiten Content

in dieser Entscheidungsphase

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Martin Ortgies, Fachjournalist Content Marketing im B2B Seite 5 von 12

4. Die einflussreichsten Informationsquellen während des Entscheidungsprozesses

In einem zunehmend unübersichtlichen Markt und einer explosionsartig

steigenden Informationsflut werden vertrauenswürdige und glaubwürdige

Informationsquellen immer wichtiger.

Untersuchungen zeigen, dass etwa zehn unterschiedliche Content-Typen für den

Beschaffungsprozess besonders relevant sind.

Die einflussreichsten Informationsquellen

während des Entscheidungsprozesses

Befragt wurden B2B-Käufer (und nicht die

Marketingabteilungen). Je nach Studie unterscheiden sich

die Ergebnisse in Details, die Trends sind aber vergleichbar.

vgl.: Demand Gen Report, Content Preferences 2016,

siehe auch Eccolo Media 2015 B2B Technology Content

Survey Report oder IHS GlobalSpec, Digital Media Use in the

Industrial Sector, 2014

Case Studies und Whitepaper gehörten zu den am häufigsten genutzten Contentarten zur Recherche von B2B-

Kaufentscheidungen. Als die Contentarten, die für die Recherche am wertvollsten/hilfreichsten war, wurden genannt:

Case Studies (48 %), gefolgt von Drittanbieter- / Analystenberichten (44 %) und Whitepapers (35 % ).9

Quelle: Demand Gen, 2017 Content Preferences Survey Report

9 Quelle: Demand Gen, 2017 Content Preferences Survey Report

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Martin Ortgies, Fachjournalist Content Marketing im B2B Seite 6 von 12

5. Die Content-Typen in den einzelnen Phasen des Beschaffungsprozesses

Internet-Suche, Website, Whitepaper, Case Studies, Newsletter, Fachmedien und

der eigene Vertrieb haben je nach Entscheidungsphase eine ganz unterschiedlich

große Bedeutung. Anhand der Informationsauswahl von B2B-Käufern lassen sich

die Content-Typen einzelnen Phasen des Beschaffungsprozesses zuordnen:

Informationsphase: Am Anfang steht die generelle Orientierung und Information

(Pre Sales) über Trends und Entwicklungen.

Es geht noch nicht um eine konkrete Anschaffung. Als Informationsquellen werden

vorrangig Newsletter, Blogs, Broschüren, Fachzeitschriften genutzt.10

Bedarfsermittlung: Die Analyse- und Meinungsbildungsphase (Initial Sales Phase).

Hier wird der eigene Bedarf konkretisiert, aktuelle (technische) Entwicklungen

untersucht, Anforderungslisten erstellt und Lösungsoptionen eingegrenzt.

Hier werden vorrangig Whitepaper und Case Studies genutzt.

Anbieterauswahl: Jetzt werden anhand festgelegter Anforderungen Lösungen und

Anbieter verglichen und in einem Vorauswahl-Prozess (Mid Sales Phase)

untersucht. Zu den wichtigsten Informationsquellen gehören detaillierte technische

Informationen, Videos, Webinare aber auch Case Studies.

Entscheidungsphase: Die Anbieter aus der Vorauswahl werden (Final Sales Process)

auf wenige reduziert (relevant set). Fast 60 % des Kaufentscheidungsprozesses (mit

durchschnittlich 12 Suchanfragen) sind bereits durchlaufen, bevor der B2B-Käufer

den Kontakt zu Anbietern aufnimmt.11

10 Eccolo Media 2015 B2B Technology Content Survey Report sowie Demand Gen Report, Content Preferences 2016 11 Google/Millward Brown Digital, B2B Path to Purchase Study 2014

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6. Nicht die Menge, sondern Qualität und Relevanz des Contents sind entscheidend

In den Google-Suchergebnissen werden Webseiten mit hochwertigem Content und

positiven User-Signalen zunehmend besser bewertet, denn „doch für langfristigen

Erfolg auf den Top-Positionen auf der ersten Suchergebnisseite entscheidet der

Content, der zur jeweiligen Nutzerintention passen muss.“ 12

Die wichtigsten Trends

Für das tatsächliche Ranking zu einer Suchanfrage spielt das einzelne Keyword

mittlerweile keine entscheidende Rolle mehr, sondern die Qualität der Inhalte.

» Die Qualität des Contents und dessen Relevanz gehören inzwischen zu den

wichtigsten Ranking-Faktoren für Suchmaschinen. Als Kriterium gilt, ob die

Erwartungen des Nutzers erfüllt werden.

» Dabei ist Google inzwischen in der Lage, die Zufriedenheit mit den Web-Inhalten

zu beurteilen. Bewertet werden die Nutzersignale, wie die Klickrate auf

Suchergebnisse (CTR), die Verweildauer auf der Seite (Time on Site) sowie die

Absprungrate (Bounce Rate).

» Die durchschnittliche Wortanzahl ist 2016 um 50 Prozent gestiegen. Längere

Texte, die ein Thema umfassend behandeln und für die Nutzern relevant sind,

werden Jahr für Jahr im Ranking besser bewertet. In den TOP-Positionen sind

Texte mit bis zu 1.600 Worten.

» Vorausgesetzt wird, dass die technische Faktoren stimmen (wie Seitenladezeit,

Dateigröße, HTTPS-Verschlüsselung, interne Verlinkung, Seitenarchitektur oder

Mobilfreundlichkeit).

Klickrate (CTR) als wichtiges Nutzer-Signal

Keywords auf Position 1 erreichen Klickrates

von 44 %, die CTR für Position 3 liegt noch bei

29 %, bei Pos. 10 sind es nur noch bei 12 %.

Quelle: Searchmetrics, "Rebooting Ranking-

Faktoren Google.de", 2016

12 Searchmetrics, „Rebooting Ranking-Faktoren Google.de“, 2016

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7. Alte SEO-Weisheiten verlieren an Bedeutung

Heute ist es nicht mehr ausreichend, 300 Wörter zu einem gewählten Keyword zu

verfassen. Man spricht inzwischen von einem holistisch-strategischen Ansatz, also

der Behandlung eines kompletten Themenbereichs zugeschnitten auf ein

Suchinteresse anstelle einzelner Suchbegriffe.

Daraus folgt: Wenn man heute einen sehr guten, lesenswerten und inhaltsreichen

Text schreibt, ist es nicht nur sehr wahrscheinlich, dass er von Nutzern gern gelesen

und geteilt wird, sondern dass er gleichermaßen auch für viele verschiedene

relevante Keywords gleichzeitig gut in der Suchmaschine positioniert ist.13

» Weniger als die Hälfte der Top20-URLs hatten das Keyword im Title oder in der

Description, nur noch ein Drittel aller Seiten hatten das Keyword in der H1.

» Fazit: Qualitativ hochwertige Inhalte, die Themen ganzheitlich behandeln, sind

bei vielen Themen die Gewinner. Doch nicht die bloße Menge des Contents ist

entscheidend für das Ranking, sondern die Frage, ob die Inhalte relevant sind für

die Erfüllung der Nutzererwartungen.14

13 Searchmetrics, „Rebooting Ranking-Faktoren Google.de“, 2016 14 http://blog.searchmetrics.com/de/2016/01/14/google-core-update/

# Backlinks haben an Bedeutung verloren und sind nur noch einer von vielen Faktoren.

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8. Warum hochwertiger Content auch weniger bekannten Anbietern hilft

Eine Studie des International Content Marketing Forums bestätigt, dass das

Qualitätsbewusstsein für Inhalte gestiegen ist:

„Content Marketing ist das „New Normal“ der Kommunikation: International

entfallen bereits mehr als 20 Prozent der Kommunikationsbudgets auf

inhaltsgetriebene Kommunikation; Spitzenreiter ist dabei die USA mit 28 Prozent.“

Bis ins Jahr 2020 wird – je nach Land – für Content Marketing ein Budgetzuwachs

von 14 bis 69 Prozent erwartet. Zudem herrscht ein breiter internationaler

Konsens, dass Content Marketing im Kommunikationsmix der Zukunft einen noch

größeren Stellenwert haben wird als heute.

„Ein wohl erwartetes Ergebnis ist die einheitliche internationale Aussage, dass die

Qualität des Contents immer entscheidender wird, die bloße Quantität immer

weniger interessiert.“15

Die größere Gewichtung hochwertiger Informationen ist zugleich eine große

Chance für weniger bekannte Anbietern zur Lead-Generierung:

B2B-Käufer hatten zu 86 % auch Kontakt zu weniger bekannten Anbieter (durch

Downloads, durch direkte Kontakte bzw. durch den Kauf). Entscheidende Faktoren

für die Berücksichtigung der weniger bekannten Anbieter waren:

» Content, der die Lösung beschreibt (61 %)

» Content, der die Marktführung zeigt (59 %)

» Content, der einen Anbieter vergleichbar macht (56 %)

» die Präsenz in IT-bezogenen Informationsquellen (43 %)

Schlüsselfaktoren für die Berücksichtigung

weniger bekannter Anbieter

Quelle: TechTarget, „Media Consumption Report

Guided by content“

15 ICMF Barometer: The state of content marketing internationally, 2016

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9. Was bei der Distribution des Contents zu beachten ist

Hochwertige Informationen sind ein entscheidender Zugang zu neuen Kunden,

denn diese suchen nach aktuellen, informierenden und problemlösenden Inhalten

(Content Marketing). Es reicht allerdings nicht, guten und hochwertigen Content zu

erstellen, wenn ihn niemand zur Kenntnis nimmt. Der Erfolg von Content Marketing

hängt also ganz wesentlich davon ab, wie die eigenen Inhalte bekannt werden.

Wie in der Darstellung der vier Beschaffungsphasen deutlich geworden ist, suchen

die B2B-Käufer je nach Entscheidungsphase in unterschiedlichen

Informationskanälen nach unterschiedlichen Informationen. Hier ergeben sich eine

Vielzahl an Kontaktpunkten (Touchpoints), die für die Verbreitung der eigenen

Informationen genutzt werden können.

„Für den Erfolg des eigenen Angebots ist die Content Promotion – also das gezielte

Bekanntmachen der eigenen Inhalte – entscheidend.“16

Auch bei Content Marketing gilt die klassische Dreierteilung

1) Paid Media: Die bezahlten Kanäle (also die klassische Werbung) verlieren durch

Content Marketing eindeutig an Bedeutung.

2) Owned Media: Die eigenen Kanäle wie die eigene Website, Broschüren,

Newsletter bis hin zum eigenen Blog werden durch hochwertige Inhalte stark

aufgewertet.17

3) Earned Media: Die Königsdisziplin des Content Marketing ist die Verbreitung des

eigenen Contents in ‚verdienten‘ Kanälen.18

Hier haben beispielsweise

Empfehlungen oder Fachzeitschriften eine sehr hohe Relevanz.

Der Verband der Deutschen Fachpresse nennt in seiner Fachpresse-Statistik die

Zahl von erstaunlichen 4.000 Fachzeitschriften mit seit 2009 sogar leicht steigender

Auflagenzahl, viele davon für technische Informationen.19

Laut einer B2B-

Entscheideranalyse wird die B2B-Kernzielgruppe über digitale und gedruckte

Fachmedien nahezu komplett erreicht (94 %).20

B2B-Entscheider bewerten die

Informationen in Fachmedien als besonders glaubwürdig, objektiv und seriös, so

die Analyse. 16 Content Marketing Forum, „Basisstudie 2016“ 17 Mark Bonchek, Making Sense of Owned Media, Harvard Business Review, 2014 18 Brian Kolb, 3 Earned Media Strategies to Incorporate Into Your Content Marketing Plan, Content Marketing Institute, 2016 19 Fachpresse-Statistik der Deutschen Fachpresse 20 Deutschen Fachpresse, „B2B-Entscheideranalyse 2015/16“, 2016

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9. Was B2B-Texter und Anbieter bei den Contentarten beachten sollten (Best Practice)

Für B2B-Texter und für die Anbieter ist es beachtenswert, dass die genannten zehn

Content-Typen sich in ihrer Informationstiefe, dem Umfang und dem

dahinterstehenden Konzept ganz erheblich unterscheiden.

Beispiel Whitepaper

Whitepaper haben als Informationsquelle vor allem in den ersten beiden

Beschaffungsphasen einen großen Einfluss. Sie dienen dazu, die Technologie- bzw.

Lösungskompetenz des Anbieters glaubwürdig zu belegen. Ein Whitepaper

orientiert sich deshalb sehr eng an der anvisierten Zielgruppe, liefert

verkaufsneutrale Informationen, vertieft ein spezifisches Thema und liefert einen

konkreten Nutzwert.21

Beispiel Case Studies

Für Case Studies gilt, dass sie besonders gut geeignet sind, Vertrauen in die

Funktionsfähigkeit einer Lösung zu vermitteln. Dabei ist allerdings zu beachten,

dass die Anwendererfahrungen im Vordergrund stehen müssen und glaubwürdig

dargestellt werden. Solche Texte beschreiben den Einsatz einer Lösung deshalb

vorrangig aus der Sicht des Anwenders. Dessen authentische Darstellung erfordert

aber, dass die tatsächlichen Aussagen des Anwenders, seine Wortwahl und seine

spezifische Sicht wiedergegeben werden und nicht vorformulierte Zitate vom

Marketing des Anbieters.22

Beispiel Fachartikel

Fachzeitschriften sind als Print- und Online-Kanal ein Medium, mit dem immer

noch die meisten B2B-Entscheider erreicht werden. Die Leser erwarten

Informationen zu Markttrends, Produkten und Leistungen. Fachzeitschriften

dienen der frühzeitigen Orientierung und veranlassen professionelle Entscheider in

starkem Maße, sich weitere Informationen einzuholen (Aktivierungsleistung von

Fachmedien).23

Professionelle Fachartikel haben ein hohes redaktionelles Niveau

und vermeiden jegliche werblichen Aussagen.

21 Whitepaper „Was beim Schreiben eines Whitepapers zu beachten ist“, https://fach-journalist.de/leistungen/whitepaper-schreiben/ 22 Whitepaper „Warum Case Studies einen großen Einfluss auf Kaufentscheidungen haben“, https://fach-journalist.de/leistungen/case-studies/ 23 B2B-Entscheideranalyse 2015/16 der Deutschen Fachpresse

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10. Wie findet man einen geeigneten B2B-Texter

Allan Davies, Marketing Manager, Director und CMO hat bei MarketingProfs den

lesenswerten Beitrag „How to Find the Best B2B Copywriters“ geschrieben.24

Er

schildert, wie schwierig es ist, einen guten Texter zu finden und welche Fehler und

Fehlleistungen man dabei erlebt.

„Eins ist klar: Es gibt hervorragende B2B-Texter. Leute, die ihr Handwerk verstehen,

die Ergebnisse pünktlich abliefern und dem gesamten Prozess einen Mehrwert

hinzufügen. Aber wie finden Sie diese?“ Allan Davies klassifiziert die Texter in fünf

Gruppen, die je nach Projekt einsetzbar sind: Beschreibende, Werbende,

Beeinflussende, Einfühlsame und Anerkannte.

Fünf Aspekte, um geeignete Texter auszuwählen

» Die Erfolgs- und Erfahrungsgeschichte,

» die Kosten,

» die Zeit,

» die Business-Professionalität

» und den Stil.

Davies sieht durch die starke Ausweitung der B2B-Content-Nachfrage einen

dramatisch erhöhten Bedarf für Autoren aller Kategorien. Angesichts einer

Überschwemmung der Texter-Reihen mit „blutigen Anfängern ohne gehärtete

Business-Erfahrungen“ rät er dazu, sich die Zeit zu nehmen, um einen

vertrauenswürdigen Kreis von Content-Erstellern aufzubauen. „Das erspart Zeit,

Geld und – am wichtigsten – viel Ärger.“25

Ergänzende Informationen zu Content Marketing

» Informationen zum B2B-Kaufprozess: die fünf Phasen des

Entscheidungsprozesses als Basis für erfolgreiches B2B-Marketing.

» Die Bedeutung von Content-Strategien im Business-to-Business-Markt mit

„Fünf Tipps für Content Marketing“.

» Und welche Anforderungen es an die Inhalte im Content Marketing

gibt, mit Tipps für das Schreiben von Whitepapern und Case Studies.

24 http://www.marketingprofs.com/articles/2015/28415/how-to-find-the-best-b2b-copywriters-a-10-point-guide 25 http://www.marketingprofs.com/articles/2015/28415/how-to-find-the-best-b2b-copywriters-a-10-point-guide