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    RAHMENBEREINKOMMEN DER

    VEREINTEN NATIONEN

    BER KLIMANDERUNGEN

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    Die Vertragsparteien dieses bereinkommens -

    in der Erkenntnis, da nderungen des Erdklimas und ihre nachteiligen Auswirkungen die ganzeMenschheit mit Sorge erfllen,

    besorgt darber, da menschliche Ttigkeiten zu einer wesentlichen Erhhung der Konzentrationen vonTreibhausgasen in der Atmosphre gefhrt haben, da diese Erhhung den natrlichen Treibhauseffektverstrkt und da dies im Durchschnitt zu einer zustzlichen Erwrmung der Erdoberflche und derAtmosphre fhren wird und sich auf die natrlichen kosysteme und die Menschen nachteilig auswirkenkann,

    in Anbetracht dessen, da der grte Teil der frheren und gegenwrtigen weltweiten Emissionen vonTreibhausgasen aus den entwickelten Lndern stammt, da die Pro-Kopf-Emissionen in denEntwicklungslndern noch verhltnismig gering sind und da der Anteil der aus denEntwicklungslndern stammenden weltweiten Emissionen zunehmen wird, damit sie ihre sozialen undEntwicklungsbedrfnisse befriedigen knnen,

    im Bewutsein der Rolle und der Bedeutung von Treibhausgassenken und -speichern in Land- undMeereskosystemen,

    in Anbetracht dessen, da es viele Unsicherheiten bei der Vorhersage von Klimanderungen gibt, vorallem in bezug auf den zeitlichen Ablauf, das Ausma und die regionale Struktur dieser nderungen,

    in der Erkenntnis, da angesichts des globalen Charakters der Klimanderungen alle Lnder aufgerufensind, so umfassend wie mglich zusammenzuarbeiten und sich an einem wirksamen und angemesseneninternationalen Handeln entsprechend ihren gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten,ihren jeweiligen Fhigkeiten sowie ihrer sozialen und wirtschaftlichen Lage zu beteiligen,

    unter Hinweis auf die einschlgigen Bestimmungen der am 16. Juni 1972 in Stockholm angenommenenErklrung der Konferenz der Vereinten Nationen ber die Umwelt des Menschen,

    sowie unter Hinweis darauf, da die Staaten nach der Charta der Vereinten Nationen und denGrundstzen des Vlkerrechts das souverne Recht haben, ihre eigenen Ressourcen gem ihrer eigenenUmwelt- und Entwicklungspolitik zu nutzen, sowie die Pflicht, dafr zu sorgen, da durch Ttigkeiten,die innerhalb ihres Hoheitsbereichs oder unter ihrer Kontrolle ausgebt werden, der Umwelt in anderenStaaten oder in Gebieten auerhalb der nationalen Hoheitsbereiche kein Schaden zugefgt wird,

    in Bekrftigung des Grundsatzes der Souvernitt der Staaten bei der internationalen Zusammenarbeit zurBekmpfung von Klimanderungen,

    in Anerkennung dessen, da die Staaten wirksame Rechtsvorschriften im Bereich der Umwelt erlassen

    sollten, da Normen, Verwaltungsziele und Prioritten im Bereich der Umwelt die Umwelt- undEntwicklungsbedingungen widerspiegeln sollten, auf die sie sich beziehen, und da die von einigenStaaten angewendeten Normen fr andere Lnder, insbesondere die Entwicklungslnder, unangemessenseien und zu nicht vertretbaren wirtschaftlichen und sozialen Kosten fhren knnen,

    unter Hinweis auf die Bestimmungen der Resolution 44/228 der Generalversammlung vom22. Dezember 1989 ber die Konferenz der Vereinten Nationen ber Umwelt und Entwicklung sowie derResolutionen 43/53 vom 6. Dezember 1988, 44/207 vom 22. Dezember 1989,45/212 vom 21. Dezember 1990 und 46/169 vom 19. Dezember 1991 ber den Schutz des Weltklimas fr

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    die heutigen und die kommenden Generationen,

    sowie unter Hinweis auf die Bestimmungen der Resolution 44/206 der Generalversammlung vom22. Dezember 1989 ber die mglichen schdlichen Auswirkungen eines Ansteigens des Meeresspiegels

    auf Inseln und Kstengebieten, insbesondere tiefliegenden Kstengebieten sowie die einschlgigenBestimmungen der Resolution 44/172 der Generalversammlung vom 19. Dezember 1989 ber dieDurchfhrung des Aktionsplans zur Bekmpfung der Wstenbildung,

    ferner unter Hinweis auf das Wiener bereinkommen von 1985 zum Schutz der Ozonschicht sowie dasMontrealer Protokoll von 1987 ber Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht fhren, in seiner am 29.Juni 1990 angepaten und genderten Fassung,

    in Anbetracht der am 7. November 1990 angenommenen Ministererklrung der ZweitenWeltklimakonferenz,

    im Bewutsein der wertvollen analytischen Arbeit, die von vielen Staaten im Bereich der

    Klimanderungen geleistet wird, und der wichtigen Beitrge der Weltorganisation fr Meteorologie, desUmweltprogramms der Vereinten Nationen und anderer Organe, Organisationen und Gremien derVereinten Nationen sowie anderer internationaler und zwischenstaatlicher Gremien zum Austausch derErgebnisse der wissenschaftlichen Forschung und zur Koordinierung der Forschung,

    in der Erkenntnis, da die fr das Verstndnis und die Behandlung des Problems der Klimanderungennotwendigen Schritte fr die Umwelt sowohl sozial als auch wirtschaftlich am wirksamsten sind, wenn sieauf einschlgigen wissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Erwgungen beruhen und unterBercksichtigung neuer Erkenntnisse in diesen Bereichen laufend neu bewertet werden,

    in der Erkenntnis, da verschiedene Manahmen zur Bewltigung der Klimanderungen ihrewirtschaftliche Berechtigung in sich selbst haben und auerdem zur Lsung anderer Umweltproblemebeitragen knnen,

    sowie in der Erkenntnis, da die entwickelten Lnder auf der Grundlage klarer Prioritten in flexiblerWeise Sofortmanahmen ergreifen mssen, die einen ersten Schritt in Richtung auf eine umfassendeBewltigungsstrategie auf weltweiter, nationaler und, sofern vereinbart, regionaler Ebene darstellen, diealle Treibhausgase bercksichtigt und ihrem jeweiligen Beitrag zur Verstrkung des Treibhauseffektsgebhrend Rechnung trgt,

    ferner in der Erkenntnis, da tiefliegende und andere kleine Insellnder, Lnder mit tiefliegenden Ksten-, Trocken- und Halbtrockengebieten oder Gebieten, die berschwemmungen, Drre und Wstenbildungausgesetzt sind, und Entwicklungslnder mit empfindlichen Gebirgskosystemen besonders anfllig frdie nachteiligen Auswirkungen der Klimanderungen sind,

    in der Erkenntnis, da sich fr diejenigen Lnder, vor allem unter den Entwicklungslndern, derenWirtschaft in besonderem Ma von der Gewinnung, Nutzung und Ausfuhr fossiler Brennstoffe abhngt,aus den Manahmen zur Begrenzung der Treibhausgasemissionen besondere Schwierigkeiten ergeben,

    in Besttigung dessen, da Manahmen zur Bewltigung der Klimanderungen eng mit der sozialen undwirtschaftlichen Entwicklung koordiniert werden sollten, damit nachteilige Auswirkungen auf dieseEntwicklung vermieden werden, wobei die legitimen vorrangigen Bedrfnisse der Entwicklungslnder inbezug auf nachhaltiges Wirtschaftswachstum und die Beseitigung der Armut voll zu bercksichtigen sind,

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    in der Erkenntnis, da alle Lnder, insbesondere die Entwicklungslnder, Zugang zu Ressourcen habenmssen, die fr eine nachhaltige soziale und wirtschaftliche Entwicklung notwendig sind, und da dieEntwicklungslnder, um dieses Ziel zu erreichen, ihren Energieverbrauch werden steigern mssen,allerdings unter Bercksichtigung der Mglichkeit, zu einer besseren Energieausnutzung zu gelangen und

    die Treibhausgasemissionen im allgemeinen in den Griff zu bekommen, unter anderem durch den Einsatzneuer Technologien zu wirtschaftlich und sozial vorteilhaften Bedingungen,

    entschlossen, das Klimasystem fr heutige und knftige Generationen zu schtzen -

    sind wie folgt bereingekommen:

    Artikel 1

    Begriffsbestimmungen 1

    1Die berschriften dienen lediglich zur Erleichterung der Lektre

    Im Sinne dieses bereinkommens

    1. bedeutet "nachteilige Auswirkungen der Klimanderungen" die sich aus den Klimanderungenergebenden Vernderungen der belebten oder unbelebten Umwelt, die erhebliche schdliche Wirkungenauf die Zusammensetzung, Widerstandsfhigkeit oder Produktivitt naturbelassener und vom Menschenbeeinfluter kosysteme oder auf die Funktionsweise des sozio-konomischen Systems oder dieGesundheit und das Wohlergehen des Menschen haben;

    2. bedeutet "Klimanderungen" nderungen des Klimas, die unmittelbar oder mittelbar auf menschlicheTtigkeiten zurckzufhren sind, welche die Zusammensetzung der Erdatmosphre verndern, und die zuden ber vergleichbare Zeitrume beobachteten natrlichen Klimaschwankungen hinzukommen;

    3. bedeutet "Klimasystem" die Gesamtheit der Atmosphre, Hydrosphre, Biosphre und Geosphre sowiederen Wechselwirkungen;

    4. bedeutet "Emissionen" die Freisetzung von Treibhausgasen oder deren Vorlufersubstanzen in dieAtmosphre ber einem bestimmten Gebiet und in einem bestimmten Zeitraum;

    5. bedeutet "Treibhausgase" sowohl die natrlichen als auch die antropogenen gasfrmigen Bestandteileder Atmosphre, welche die infrarote Strahlung aufnehmen und wieder abgeben;

    6. bedeutet "Organisation der regionalen Wirtschaftsintegration" eine von souvernen Staaten einerbestimmten Region gebildete Organisation, die fr die durch dieses bereinkommen oder seine Protokolle

    erfaten Angelegenheiten zustndig und im Einklang mit ihren internen Verfahren ordnungsgemermchtigt ist, die betreffenden bereinknfte zu unterzeichnen, zu ratifizieren, anzunehmen, zugenehmigen oder ihnen beizutreten;

    7. bedeutet "Speicher" einen oder mehrere Bestandteile des Klimasystems, in denen ein Treibhausgas odereine Vorlufersubstanz eines Treibhausgases zurckgehalten wird;

    8. bedeutet "Senke" einen Vorgang, eine Ttigkeit oder einen Mechanismus, durch die ein Treibhausgas,ein Aerosol oder eine Vorlufersubstanz eines Treibhausgases aus der Atmosphre entfernt wird;

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    9. bedeutet "Quelle" einen Vorgang oder eine Ttigkeit, durch die ein Treibhausgas, ein Aerosol oder eineVorlufersubstanz eines Treibhausgases in die Atmosphre freigesetzt wird.

    Artikel 2

    Ziel

    Das Endziel dieses bereinkommens und aller damit zusammenhngenden Rechtsinstrumente, welche dieKonferenz der Vertragsparteien beschliet, ist es, in bereinstimmung mit den einschlgigenBestimmungen des bereinkommens die Stabilisierung der Treibhausgaskonzentrationen in derAtmosphre auf einem Niveau zu erreichen, auf dem eine gefhrliche anthropogene Strung desKlimasystems verhindert wird. Ein solches Niveau sollte innerhalb eines Zeitraums erreicht werden, derausreicht, damit sich die kosysteme auf natrliche Weise den Klimanderungen anpassen knnen, die

    Nahrungsmittelerzeugung nicht bedroht wird und die wirtschaftliche Entwicklung auf nachhaltige Weisefortgefhrt werden kann.

    Artikel 3

    Grundstze

    Bei ihren Manahmen zur Verwirklichung des Zieles des bereinkommens und zur Durchfhrung seinerBestimmungen lassen sich die Vertragsparteien unter anderem von folgenden Grundstzen leiten:

    1. Die Vertragsparteien sollen auf der Grundlage der Gerechtigkeit und entsprechend ihren gemeinsamen,aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten und ihren jeweiligen Fhigkeiten das Klimasystem zumWohl heutiger und knftiger Generationen schtzen. Folglich sollen die Vertragsparteien, die entwickelteLnder sind, bei der Bekmpfung der Klimanderungen und ihrer nachteiligen Auswirkungen dieFhrung bernehmen.

    2. Die speziellen Bedrfnisse und besonderen Gegebenheiten der Vertragsparteien, dieEntwicklungslnder sind, vor allem derjenigen, die besonders anfllig fr die nachteiligen Auswirkungender Klimanderungen sind, sowie derjenigen Vertragsparteien, vor allem unter den Entwicklungslndern,die nach dem bereinkommen eine unverhltnismige oder ungewhnliche Last zu tragen htten, sollenvoll bercksichtigt werden.

    3. Die Vertragsparteien sollen Vorsorgemanahmen treffen, um den Ursachen der Klimanderungenvorzubeugen, sie zu verhindern oder so gering wie mglich zu halten und die nachteiligen Auswirkungender Klimanderungen abzuschwchen. In Fllen, in denen ernsthafte oder nicht wiedergutzumachendeSchden drohen, soll das Fehlen einer vlligen wissenschaftlichen Gewiheit nicht als Grund fr dasAufschieben solcher Manahmen dienen, wobei zu bercksichtigen ist, da Politiken und Manahmenzur Bewltigung der Klimanderungen kostengnstig sein sollten, um weltweite Vorteile zu mglichstgeringen Kosten zu gewhrleisten. Zur Erreichung dieses Zweckes sollen die Politiken und Manahmendie unterschiedlichen sozio-konomischen Zusammenhnge bercksichtigen, umfassend sein, allewichtigen Quellen, Senken und Speicher von Treibhausgasen und die Anpassungsmanahmen erfassen

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    sowie alle Wirtschaftsbereiche einschlieen. Bemhungen zur Bewltigung der Klimanderungen knnenvon interessierten Vertragsparteien gemeinsam unternommen werden.

    4. Die Vertragsparteien haben das Recht, eine nachhaltige Entwicklung zu frdern, und sollten dies tun.Politiken und Manahmen zum Schutz des Klimasystems vor vom Menschen verursachtenVernderungen sollen den speziellen Verhltnissen jeder Vertragspartei angepat sein und in dienationalen Entwicklungsprogramme eingebunden werden, wobei zu bercksichtigen ist, dawirtschaftliche Entwicklung eine wesentliche Voraussetzung fr die Annahme von Manahmen zurBekmpfung der Klimanderungen ist.

    5. Die Vertragsparteien sollen zusammenarbeiten, um ein tragfhiges und offenes internationalesWirtschaftssystem zu frdern, das zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum und nachhaltiger Entwicklungin allen Vertragsparteien, insbesondere denjenigen, die Entwicklungslnder sind, fhrt und sie damit indie Lage versetzt, die Probleme der Klimanderungen besser zu bewltigen. Manahmen zur Bekmpfungder Klimanderungen, einschlielich einseitiger Manahmen, sollen weder ein Mittel willkrlicher oder

    ungerechtfertigter Diskriminierung noch eine verschleierte Beschrnkung desinternationalen Handelssein.

    Artikel 4

    Verpflichtungen

    (1) Alle Vertragsparteien werden unter Bercksichtigung ihrer gemeinsamen, aber unterschiedlichenVerantwortlichkeiten und ihrer speziellen nationalen und regionalen Entwicklungsprioritten, Ziele und

    Gegebenheiten

    a) nach Artikel 12 nationale Verzeichnisse erstellen, in regelmigen Abstnden aktualisieren,verffentlichen und der Konferenz der Vertragsparteien zur Verfgung stellen, in denen dieanthropogenen Emissionen aller nicht durch das Montrealer Protokoll geregelten Treibhausgase ausQuellen und der Abbau solcher Gase durch Senken aufgefhrt sind, wobei von der Konferenz derVertragsparteien zu vereinbarende, vergleichbare Methoden anzuwenden sind;

    b) nationale und gegebenenfalls regionale Programme erarbeiten, umsetzen, verffentlichen undregelmig aktualisieren, in denen Manahmen zur Abschwchung der Klimanderungen durch dieBekmpfung anthropogener Emissionen aller nicht durch das Montrealer Protokoll geregeltenTreibhausgase aus Quellen und den Abbau solcher Gase durch Senken sowie Manahmen zur

    Erleichterung einer angemessenen Anpassung an die Klimanderungen vorgesehen sind;

    c) die Entwicklung, Anwendung und Verbreitung - einschlielich der Weitergabe - von Technologien,Methoden und Verfahren zur Bekmpfung, Verringerung oder Verhinderung anthropogener Emissionenvon nicht durch das Montrealer Protokoll geregelten Treibhausgasen in allen wichtigen Bereichen,namentlich Energie, Verkehr, Industrie, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Abfallwirtschaft, frdernund dabei zusammenarbeiten;

    d) die nachhaltige Bewirtschaftung frdern sowie die Erhaltung und gegebenenfalls Verbesserung von

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    Senken und Speichern aller nicht durch das Montrealer Protokoll geregelten Treibhausgase, darunterBiomasse, Wlder und Meere sowie andere kosysteme auf dem Land, an der Kste und im Meer, frdernund dabei zusammenarbeiten;

    e) bei der Vorbereitung auf die Anpassung an die Auswirkungen der Klimanderungenzusammenarbeiten; angemessene integrierte Plne fr die Bewirtschaftung von Kstengebieten, frWasservorrte und die Landwirtschaft sowie fr den Schutz und die Wiederherstellung von Gebieten, dievon Drre und Wstenbildung - vor allem in Afrika - sowie von berschwemmungen betroffen sind,entwickeln und ausarbeiten;

    f) in ihre einschlgigen Politiken und Manahmen in den Bereichen Soziales, Wirtschaft und Umweltsoweit wie mglich berlegungen zu Klimanderungen einbeziehen und geeignete Methoden,beispielsweise auf nationaler Ebene erarbeitete und festgelegte Vertrglichkeitsprfungen, anwenden, umdie nachteiligen Auswirkungen der Vorhaben oder Manahmen, die sie zur Abschwchung derKlimanderungen oder zur Anpassung daran durchfhren, auf Wirtschaft, Volksgesundheit und

    Umweltqualitt so gering wie mglich zu halten;

    g) wissenschaftliche, technologische, technische, sozio-konomische und sonstige Forschungsarbeitensowie die systematische Beobachtung und die Entwicklung von Datenarchiven, die sich mit demKlimasystem befassen und dazu bestimmt sind, das Verstndnis zu frdern und die verbleibendenUnsicherheiten in bezug auf Ursachen, Wirkungen, Ausma und zeitlichen Ablauf der Klimanderungensowie die wirtschaftlichen und sozialen Folgen verschiedener Bewltigungsstrategien zu verringern oderauszuschlieen, frdern und dabei zusammenarbeiten;

    h) den umfassenden, ungehinderten und umgehenden Austausch einschlgiger wissenschaftlicher,technologischer, technischer, sozio-konomischer und rechtlicher Informationen ber das Klimasystem

    und die Klimanderungen sowie ber die wirtschaftlichen und sozialen Folgen verschiedenerBewltigungsstrategien frdern und dabei zusammenarbeiten;

    i) Bildung, Ausbildung und ffentliches Bewutsein auf dem Gebiet der Klimanderungen frdern unddabei zusammenarbeiten sowie zu mglichst breiter Beteiligung an diesem Proze, auch vonnichtstaatlichen Organisationen, ermutigen;

    j) nach Artikel 12 der Konferenz der Vertragsparteien Informationen ber die Durchfhrung desbereinkommens zuleiten.

    (2) Die Vertragsparteien, die entwickelte Lnder sind, und die anderen in Anlage I aufgefhrtenVertragsparteien bernehmen folgende spezifische Verpflichtungen:

    a) Jede dieser Vertragsparteien beschliet nationale2Politiken und ergreift entsprechende Manahmen zurAbschwchung der Klimanderungen, indem sie ihre anthropogenen Emissionen von Treibhausgasenbegrenzt und ihre Treibhausgassenken und -speicher schtzt und erweitert. Diese Politiken undManahmen werden zeigen, da die entwickelten Lnder bei der nderung der lngerfristigen Trends bei

    2Dies schliet die von Organisationen der regionalen Wirtschaftsintegration beschlossenenPolitiken und Manahmen ein.

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    anthropogenen Emissionen in bereinstimmung mit dem Ziel des bereinkommens die Fhrungbernehmen, und zwar in der Erkenntnis, da eine Rckkehr zu einem frheren Niveau anthropogenerEmissionen von Kohlendioxid und anderen nicht durch das Montrealer Protokoll geregeltenTreibhausgasen bis zum Ende dieses Jahrzehnts zu einer solchen nderung beitragen wrde; siebercksichtigen die unterschiedlichen Ausgangspositionen und Anstze sowie die unterschiedlichenWirtschaftsstrukturen und Ressourcen dieser Vertragsparteien und tragen der Notwendigkeit, ein starkesund nachhaltiges Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten, den verfgbaren Technologien und anderenEinzelumstnden sowie der Tatsache Rechnung, da jede dieser Vertragsparteien zu dem weltweitenBemhen um die Verwirklichung des Zieles gerechte und angemessene Beitrge leisten mu. DieseVertragsparteien knnen solche Politiken und Manahmen gemeinsam mit anderen Vertragsparteiendurchfhren und knnen andere Vertragsparteien dabei untersttzen, zur Verwirklichung des Zieles desbereinkommens und insbesondere dieses Buchstabens beizutragen;

    b) um Fortschritte in dieser Richtung zu frdern, bermittelt jede dieser Vertragsparteien innerhalb vonsechs Monaten nach Inkrafttreten des bereinkommens fr diese Vertragspartei und danach in

    regelmigen Abstnden gem Artikel 12 ausfhrliche Angaben ber ihre unter Buchstabe avorgesehenen Politiken und Manahmen sowie ber ihre sich daraus ergebenden voraussichtlichenanthropogenen Emissionen von nicht durch das Montrealer Protokoll geregelten Treibhausgasen ausQuellen und den Abbau solcher Gase durch Senken fr den unter Buchstabe a genannten Zeitraum mitdem Ziel, einzeln oder gemeinsam die anthropogenen Emissionen von Kohlendioxid und anderen nichtdurch das Montrealer Protokoll geregelten Treibhausgasen auf das Niveau von 1990 zurckzufhren.Diese Angaben werden von der Konferenz der Vertragsparteien auf ihrer ersten Tagung und danach inregelmigen Abstnden gem Artikel 7 berprft werden;

    c) bei der Berechnung der Emissionen von Treibhausgasen aus Quellen und des Abbaus solcher Gasedurch Senken fr die Zwecke des Buchstabens b sollen die besten verfgbaren wissenschaftlichen

    Kenntnisse auch ber die tatschliche Kapazitt von Senken und die jeweiligen Beitrge solcher Gase zuKlimanderungen bercksichtigt werden. Die Konferenz der Vertragsparteien errtert und vereinbart aufihrer ersten Tagung die Methoden fr diese Berechnung und berprft sie danach in regelmigenAbstnden;

    d) die Konferenz der Vertragsparteien berprft auf ihrer ersten Tagung, ob die Buchstaben a und bangemessen sind. Eine solche berprfung erfolgt unter Bercksichtigung der besten verfgbarenwissenschaftlichen Informationen und Beurteilungen betreffend Klimanderungen und derenAuswirkungen sowie unter Bercksichtigung einschlgiger technischer, sozialer und wirtschaftlicherInformationen. Auf der Grundlage dieser berprfung ergreift die Konferenz der Vertragsparteiengeeignete Manahmen, zu denen auch die Beschlufassung ber nderungen der unter den Buchstaben aund b vorgesehenen Verpflichtungen gehren kann. Die Konferenz der Vertragsparteien entscheidet auf

    ihrer ersten Tagung auch ber die Kriterien fr eine gemeinsame Umsetzung im Sinne des Buchstabens a.Eine zweite berprfung der Buchstaben a und b findet bis zum 31. Dezember 1998 statt; danach erfolgenweitere berprfungen in von der Konferenz der Vertragsparteien festgelegten regelmigen Abstnden,bis das Ziel des bereinkommens verwirklicht ist;

    e) jede dieser Vertragsparteien

    i) koordiniert, soweit dies angebracht ist, mit den anderen obengenannten Vertragsparteien einschlgigeWirtschafts- und Verwaltungsinstrumente, die im Hinblick auf die Verwirklichung des Zieles des

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    bereinkommens entwickelt wurden;

    ii) bestimmt und berprft in regelmigen Abstnden ihre eigenen Politiken und Praktiken, die zuTtigkeiten ermutigen, die zu einem hheren Niveau der anthropogenen Emissionen von nicht durch dasMontrealer Protokoll geregelten Treibhausgasen fhren, als sonst entstnde;

    f) die Konferenz der Vertragsparteien berprft bis zum 31. Dezember 1998 die verfgbarenInformationen in der Absicht, mit Zustimmung der betroffenen Vertragspartei Beschlsse ber angebrachterscheinende nderungen der in den Anlagen I und II enthaltenen Listen zu fassen;

    g) jede nicht in Anlage I aufgefhrte Vertragspartei kann in ihrer Ratifikations-, Annahme-,Genehmigungs- oder Beitrittsurkunde oder zu jedem spteren Zeitpunkt dem Verwahrer ihre Absichtnotifizieren, durch die Buchstaben a und b gebunden zu sein. Der Verwahrer unterrichtet die anderenUnterzeichner und Vertragsparteien ber jede derartige Notifikation.

    (3) Die Vertragsparteien, die entwickelte Lnder sind, und die anderen in Anlage II aufgefhrtenentwickelten Vertragsparteien stellen neue und zustzliche finanzielle Mittel bereit, um die vereinbartenvollen Kosten zu tragen, die den Vertragsparteien, die Entwicklungslnder sind, bei der Erfllung ihrerVerpflichtungen nach Artikel 12 Absatz 1 entstehen. Sie stellen auch finanzielle Mittel, einschlielichderjenigen fr die Weitergabe von Technologie, bereit, soweit die Vertragsparteien, dieEntwicklungslnder sind, sie bentigen, um die vereinbarten vollen Mehrkosten zu tragen, die bei derDurchfhrung der durch Absatz 1 erfaten Manahmen entstehen, die zwischen einer Vertragspartei, dieEntwicklungsland ist, und der oder den in Artikel 11 genannten internationalen Einrichtungen nachArtikel 11 vereinbart werden. Bei der Erfllung dieser Verpflichtungen wird bercksichtigt, da der Fluder Finanzmittel angemessen und berechenbar sein mu und da ein angemessener Lastenausgleich unterden Vertragsparteien, die entwickelte Lnder sind, wichtig ist.

    (4) Die Vertragsparteien, die entwickelte Lnder sind, und die anderen in Anlage II aufgefhrtenentwickelten Vertragsparteien untersttzen die fr die nachteiligen Auswirkungen der Klimanderungenbesonders anflligen Vertragsparteien, die Entwicklungslnder sind, auerdem dabei, die durch dieAnpassung an diese Auswirkungen entstehenden Kosten zu tragen.

    (5) Die Vertragsparteien, die entwickelte Lnder sind, und die anderen in Anlage II aufgefhrtenentwickelten Vertragsparteien ergreifen alle nur mglichen Manahmen, um die Weitergabe vonumweltvertrglichen Technologien und Know-how an andere Vertragsparteien, insbesondere solche, dieEntwicklungslnder sind, oder den Zugang dazu, soweit dies angebracht ist, zu frdern, zu erleichternund zu finanzieren, um es ihnen zu ermglichen, die Bestimmungen des bereinkommensdurchzufhren. Dabei untersttzen die Vertragsparteien, die entwickelte Lnder sind, die Entwicklung

    und Strkung der im Land vorhandenen Fhigkeiten und Technologien der Vertragsparteien, dieEntwicklungslnder sind. Andere Vertragsparteien und Organisationen, die dazu in der Lage sind,knnen auch zur Erleichterung der Weitergabe solcher Technologien beitragen.

    (6) Die Konferenz der Vertragsparteien gewhrt den in Anlage I aufgefhrten Vertragsparteien, die sichim bergang zur Marktwirtschaft befinden, ein gewisses Ma an Flexibilitt bei der Erfllung ihrer inAbsatz 2 genannten Verpflichtungen, auch hinsichtlich des als Bezugsgre gewhlten frheren Niveausder anthropogenen Emissionen von nicht durch das Montrealer Protokoll geregelten Treibhausgasen, umdie Fhigkeit dieser Vertragsparteien zu strken, das Problem der Klimanderungen zu bewltigen.

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    (7) Der Umfang, in dem Vertragsparteien, die Entwicklungslnder sind, ihre Verpflichtungen aus dembereinkommen wirksam erfllen, wird davon abhngen, inwieweit Vertragsparteien, die entwickelteLnder sind, ihre Verpflichtungen aus dem bereinkommen betreffend finanzielle Mittel und dieWeitergabe von Technologie wirksam erfllen, wobei voll zu bercksichtigen ist, da die wirtschaftlicheund soziale Entwicklung sowie die Beseitigung der Armut fr die Entwicklungslnder erste unddringlichste Anliegen sind.

    (8) Bei der Erfllung der in diesem Artikel vorgesehenen Verpflichtungen prfen die Vertragsparteieneingehend, welche Manahmen nach dem bereinkommen notwendig sind, auch hinsichtlich derFinanzierung, der Versicherung und der Weitergabe von Technologie, um den speziellen Bedrfnissenund Anliegen der Vertragsparteien, die Entwicklungslnder sind, zu entsprechen, die sich aus dennachteiligen Auswirkungen der Klimanderungen oder der Durchfhrung von Gegenmanahmenergeben, insbesondere

    a) in kleinen Insellndern;

    b) in Lndern mit tiefliegenden Kstengebieten;

    c) in Lndern mit Trocken- und Halbtrockengebieten, Waldgebieten und Gebieten, die von Waldschdenbetroffen sind;

    d) in Lndern mit Gebieten, die hufig von Naturkatastrophen heimgesucht werden;

    e) in Lndern mit Gebieten, die Drre und Wstenbildung ausgesetzt sind;

    f) in Lndern mit Gebieten hoher Luftverschmutzung in den Stdten;

    g) in Lndern mit Gebieten, in denen sich empfindliche kosysteme einschlielich Gebirgskosystemenbefinden;

    h) in Lndern, deren Wirtschaft in hohem Ma entweder von Einknften, die durch die Gewinnung,Verarbeitung und Ausfuhr fossiler Brennstoffe und verwandter energieintensiver Produkte erzielt werden,oder vom Verbrauch solcher Brennstoffe und Produkte abhngt;

    i) in Binnen- und Transitlndern.

    Darber hinaus kann die Konferenz der Vertragsparteien gegebenenfalls Manahmen mit Bezug auf

    diesen Absatz ergreifen.

    (9) Die Vertragsparteien tragen bei ihren Manahmen hinsichtlich der Finanzierung und der Weitergabevon Technologie den speziellen Bedrfnissen und der besonderen Lage der am wenigsten entwickeltenLnder voll Rechnung.

    (10) Die Vertragsparteien bercksichtigen nach Artikel 10 bei der Erfllung der Verpflichtungen aus dembereinkommen die Lage derjenigen Vertragsparteien, insbesondere unter den Entwicklungslndern,deren Wirtschaft fr die nachteiligen Auswirkungen der Durchfhrung von Manahmen zur Bekmpfung

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    der Klimanderungen anfllig ist. Dies gilt namentlich fr Vertragsparteien deren Wirtschaft in hohemMa entweder von Einknften, die durch die Gewinnung, Verarbeitung und Ausfuhr fossiler Brennstoffeund verwandter energieintensiver Produkte erzielt werden, oder vom Verbrauch solcher Brennstoffe undProdukte oder von der Verwendung fossiler Brennstoffe, die diese Vertragsparteien nur sehr schwer durchAlternativen ersetzen knnen, abhngt.

    Artikel 5

    Forschung und Systematische Beobachtung

    Bei der Erfllung ihrer Verpflichtungen nach Artikel 4 Absatz 1 Buchstabe g werden die Vertragsparteien

    a) internationale und zwischenstaatliche Programme und Netze oder Organisationen untersttzen undgegebenenfalls weiterentwickeln, deren Ziel es ist, Forschung, Datensammlung und systematische

    Beobachtung festzulegen, durchzufhren, zu bewerten und zu finanzieren, wobei Doppelarbeit soweit wiemglich vermieden werden sollte;

    b) internationale und zwischenstaatliche Bemhungen untersttzen, um die systematische Beobachtungund die nationalen Mglichkeiten und Mittel der wissenschaftlichen und technischen Forschung, vorallem in den Entwicklungslndern, zu strken und den Zugang zu Daten, die aus Gebieten auerhalb dernationalen Hoheitsbereiche stammen, und deren Analysen sowie den Austausch solcher Daten undAnalysen zu frdern;

    c) die speziellen Sorgen und Bedrfnisse der Entwicklungslnder bercksichtigen und an derVerbesserung ihrer im Land vorhandenen Mglichkeiten und Mittel zur Beteiligung an den unter den

    Buchstaben a und b genannten Bemhungen mitwirken.

    Artikel 6

    Bildung, Ausbildung und ffentliches Bewutsein

    Bei der Erfiillung ihrer Verpflichtungen nach Artikel 4 Absatz 1 Buchstabe i werden die Vertragsparteien

    a) auf nationaler und gegebenenfalls auf subregionaler und regionaler Ebene in bereinstimmung mit deninnerstaatlichen Gesetzen und sonstigen Vorschriften und im Rahmen ihrer Mglichkeiten folgendesfrdern und erleichtern:

    i) die Entwicklung und Durchfhrung von Bildungsprogrammen und Programmen zur Frdeung desffentlichen Bewutseins in bezug auf die Klimanderungen und ihre Folgen;

    ii) den ffentlichen Zugang zu Informationen ber die Klimanderungen und ihre Folgen;

    iii) die Beteiligung der ffentlichkeit an der Beschftigung mit den Klimanderungen und ihren Folgensowie an der Entwicklung geeigneter Gegenmanahmen;

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    iv) die Ausbildung wissenschaftlichen, technischen und leitenden Personals;

    b) auf internationaler Ebene, gegebenenfalls unter Nutzung bestehender Gremien, bei folgenden Aufgabenzusammenarbeiten und sie untersttzen:

    i) Entwicklung und Austausch von Bildungsmaterial und Unterlagen zur Frderung des ffentlichenBewutseins in bezug auf die Klimanderungen und ihre Folgen;

    ii) Entwicklung und Durchfhrung von Bildungs- und Ausbildungsprogrammen, unter anderem durch dieStrkung nationaler Institutionen und den Austausch oder die Entsendung von Personal zur Ausbildungvon Sachverstndigen auf diesem Gebiet, vor allem fr Entwicklungslnder.

    Artikel 7

    Konferenz der Vertragsparteien

    (1) Hiermit wird eine Konferenz der Vertragsparteien eingesetzt.

    (2) Die Konferenz der Vertragsparteien als oberstes Gremium dieses bereinkommens berprft inregelmigen Abstnden die Durchfhrung des bereinkommens und aller damit zusammenhngendenRechtsinstrumente, die sie beschliet, und fat im Rahmen ihres Auftrags die notwendigen Beschlsse,um die wirksame Durchfhrung des bereinkommens zu frdern. Zu diesem Zweck wird sie wie folgtttig:

    a) Sie prft anhand des Zieles des bereinkommens, der bei seiner Durchfhrung gewonnenen

    Erfahrungen und der Weiterentwicklung der wissenschaftlichen und technologischen Kenntnisse inregelmigen Abstnden die Verpflichtungen der Vertragsparteien und die institutionellen Regelungenaufgrund des bereinkommens;

    b) sie frdert und erleichtert den Austausch von Informationen ber die von den Vertragsparteienbeschlossenen Manahmen zur Bekmpfung der Klimanderungen und ihrer Folgen unterBercksichtigung der unterschiedlichen Gegebenheiten, Verantwortlichkeiten und Fhigkeiten derVertragsparteien und ihrer jeweiligen Verpflichtungen aus dem bereinkommen;

    c) auf Ersuchen von zwei oder mehr Vertragsparteien erleichtert sie die Koordinierung der von ihnenbeschlossenen Manahmen zur Bekmpfung der Klimanderungen und ihrer Folgen unterBercksichtigung der unterschiedlichen Gegebenheiten, Verantwortlichkeiten und Fhigkeiten der

    Vertragsparteien und ihrer jeweiligen Verpflichtungen aus dem bereinkommen;

    d) sie frdert und leitet in bereinstimmung mit dem Ziel und den Bestimmungen des bereinkommensdie Entwicklung und regelmige Verfeinerung vergleichbarer Methoden, die von der Konferenz derVertragsparteien zu vereinbaren sind, unter anderem zur Aufstellung von Verzeichnissen der Emissionenvon Treibhausgasen aus Quellen und des Abbaus solcher Gase durch Senken und zur Beurteilung derWirksamkeit der zur Begrenzung der Emissionen und Frderung des Abbaus dieser Gase ergriffenenManahmen;

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    e) auf der Grundlage aller ihr nach dem bereinkommen zur Verfgung gestellten Informationen beurteiltsie die Durchfhrung des bereinkommens durch die Vertragsparteien, die Gesamtwirkung der aufgrunddes bereinkommens ergriffenen Manahmen, insbesondere die Auswirkungen auf die Umwelt, dieWirtschaft und den Sozialbereich sowie deren kumulative Wirkung, und die bei der Verwirklichung desZieles des bereinkommens erreichten Fortschritte;

    f) sie prft und beschliet regelmige Berichte ber die Durchfhrung des bereinkommens und sorgtfr deren Verffentlichung;

    g) sie gibt Empfehlungen zu allen fr die Durchfhrung des bereinkommens erforderlichenAngelegenheiten ab;

    h) sie bemht sich um die Aufbringung finanzieller Mittel nach Artikel 4 Abstze 3, 4 und 5 sowieArtikel 11;

    i) sie setzt die zur Durchfhrung des bereinkommens fr notwendig erachteten Nebenorgane ein;

    j) sie berprft die ihr von ihren Nebenorganen vorgelegten Berichte und gibt ihnen Richtlinien vor;

    k) sie vereinbart und beschliet durch Konsens fr sich selbst und ihre Nebenorgane eine Geschfts- undeine Finanzordnung;

    l) sie bemht sich um - und nutzt gegebenenfalls - die Dienste und Mitarbeit zustndiger internationalerOrganisationen und zwischenstaatlicher und nichtstaatlicher Gremien sowie die von diesen zurVerfgung gestellten Informationen:

    m) sie erfllt die zur Verwirklichung des Zieles des bereinkommens notwendigen sonstigen Aufgabensowie alle anderen ihr aufgrund des bereinkommens zugewiesenen Aufgaben.

    (3) Die Konferenz der Vertragsparteien beschliet auf ihrer ersten Tagung fr sich selbst und fr die nachdem bereinkommen eingesetzten Nebenorgane eine Geschftsordnung, die das Beschluverfahren inAngelegenheiten vorsieht, fr die nicht bereits im bereinkommen selbst entsprechende Verfahrenvorgesehen sind. Diese Verfahren knnen auch die Mehrheiten fr bestimmte Beschlufassungenfestlegen.

    (4) Die erste Tagung der Konferenz der Vertragsparteien wird von dem in Artikel 21 vorgesehenenvorlufigen Sekretariat einberufen und findet sptestens ein Jahr nach Inkrafttreten des bereinkommensstatt. Danach finden ordentliche Tagungen der Konferenz der Vertragsparteien einmal jhrlich statt,

    sofern nicht die Konferenz der Vertragsparteien etwas anderes beschliet.

    (5) Auerordentliche Tagungen der Konferenz der Vertragsparteien finden statt, wenn es die Konferenzfr notwendig erachtet oder eine Vertragspartei schriftlich beantragt, sofern dieser Antrag innerhalb vonsechs Monaten nach seiner bermittlung durch das Sekretariat von mindestens einem Drittel derVertragsparteien untersttzt wird.

    (6) Die Vereinten Nationen, ihre Sonderorganisationen und die Internationale Atomenergie-Organisationsowie jeder Mitgliedstaat einer solchen Organisation oder jeder Beobachter bei einer solchen

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    Organisation, der nicht Vertragspartei des bereinkommens ist, knnen auf den Tagungen der Konferenzder Vertragsparteien als Beobachter vertreten sein. Jede Stelle, national oder international, staatlich odernichtstaatlich, die in vom bereinkommen erfaten Angelegenheiten fachlich befhigt ist und demSekretariat ihren Wunsch mitgeteilt hat, auf einer Tagung der Konferenz der Vertragsparteien alsBeobachter vertreten zu sein, kann als solcher zugelassen werden, sofern nicht mindestens ein Drittel deranwesenden Vertragsparteien widerspricht. Die Zulassung und Teilnahme von Beobachtern unterliegender von der Konferenz der Vertragsparteien beschlossenen Geschftsordnung.

    Artikel 8

    Sekretariat

    (1) Hiermit wird ein Sekretariat eingesetzt.

    (2) Das Sekretariat hat folgende Aufgaben:

    a) Es veranstaltet die Tagungen der Konferenz der Vertragsparteien und ihrer aufgrund desbereinkommens eingesetzten Nebenorgane und stellt die erforderlichen Dienste bereit;

    b) es stellt die ihm vorgelegten Berichte zusammen und leitet sie weiter;

    c) es untersttzt die Vertragsparteien, insbesondere diejenigen, die Entwicklungslnder sind, auf Ersuchenbei der Zusammenstellung und Weiterleitung der nach dem bereinkommen erforderlichenInformationen;

    d) es erarbeitet Berichte ber seine Ttigkeit und legt sie der Konferenz der Vertragsparteien vor;

    e) es sorgt fr die notwendige Koordinierung mit den Sekretariaten anderer einschlgiger internationalerStellen;

    f) es trifft unter allgemeiner Aufsicht der Konferenz der Vertragsparteien die fr die wirksame Erfllungseiner Aufgaben notwendigen verwaltungsmigen und vertraglichen Vorkehrungen;

    g) es nimmt die anderen im bereinkommen und dessen Protokollen vorgesehenen Sekretariatsaufgabensowie sonstige Aufgaben wahr, die ihm von der Konferenz der Vertragsparteien zugewiesen werden.

    (3) Die Konferenz der Vertragsparteien bestimmt auf ihrer ersten Tagung ein stndiges Sekretariat undsorgt dafr, da es ordnungsgem arbeiten kann.

    Artikel 9

    Nebenorgan fr wissenschaftliche und technologische Beratung

    (1) Hiermit wird ein Nebenorgan fr wissenschaftliche und technologische Beratung eingesetzt, das der

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    Konferenz der Vertragsparteien und gegebenenfalls deren anderen Nebenorganen zu gegebener ZeitInformationen und Gutachten zu wissenschaftlichen und technologischen Fragen im Zusammenhang mitdem bereinkommen zur Verfgung stellt. Dieses Organ steht allen Vertragsparteien zur Teilnahmeoffen; es ist fachbergreifend. Es umfat Regierungsvertreter, die in ihrem jeweiligenZustndigkeitsgebiet fachlich befhigt sind. Es berichtet der Konferenz der Vertragsparteien regelmigber alle Aspekte seiner Arbeit.

    (2) Unter Aufsicht der Konferenz der Vertragsparteien und unter Heranziehung bestehender zustndigerinternationaler Gremien wird dieses Organ wie folgt ttig:

    a) es stellt Beurteilungen zum Stand der wissenschaftlichen Kenntnisse auf dem Gebiet derKlimanderungen und ihrer Folgen zur Verfgung;

    b) es verfat wissenschaftliche Beurteilungen ber die Auswirkungen der zur Durchfhrung desbereinkommens ergriffenen Manahmen;

    c) es bestimmt innovative, leistungsfhige und dem Stand der Technik entsprechende Technologien undKnow-how und zeigt Mglichkeiten zur Frderung der Entwicklung solcher Technologien und zu ihrerWeitergabe auf;

    d) es gibt Gutachten zu wissenschaftlichen Programmen, zur internationalen Zusammenarbeit bei derForschung und Entwicklung im Zusammenhang mit den Klimanderungen und zu Mglichkeiten ab, denAufbau der im Land vorhandenen Kapazitten in den Entwicklungslndern zu untersttzen;

    e) es beantwortet wissenschaftliche, technologische und methodologische Fragen, die ihm von derKonferenz der Vertragsparteien und ihren Nebenorganen vorgelegt werden.

    (3) Die weiteren Einzelheiten der Aufgaben und des Mandats dieses Organs knnen von der Konferenzder Vertragsparteien festgelegt werden.

    Artikel 10

    Nebenorgan fr die Durchfhrung des bereinkommens

    (1) Hiermit wird ein Nebenorgan fr die Durchfhrung des bereinkommens eingesetzt, das dieKonferenz der Vertragsparteien bei der Beurteilung und berprfung der wirksamen Durchfhrung desbereinkommens untersttzt. Dieses Organ steht allen Vertragsparteien zur Teilnahme offen; es umfat

    Regierungsvertreter, die Sachverstndige auf dem Gebiet der Klimanderungen sind. Es berichtet derKonferenz der Vertragsparteien regelmig ber alle Aspekte seiner Arbeit.

    (2) Unter Aufsicht der Konferenz der Vertragsparteien wird dieses Organ wie folgt ttig:

    a) es prft die nach Artikel 12 Absatz 1 bermittelten Informationen, um die Gesamtwirkung der von denVertragsparteien ergriffenen Manahmen anhand der neuesten wissenschaftlichen Beurteilungen derKlimanderungen zu beurteilen;

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    b) es prft die nach Artikel 12 Absatz 2 bermittelten Informationen, um die Konferenz derVertragsparteien bei der Durchfhrung der in Artikel 4 Absatz 2 Buchstabe d geforderten berprfung zuuntersttzen;

    c) es untersttzt die Konferenz der Vertragsparteien gegebenenfalls bei der Vorbereitung undDurchfhrung ihrer Beschlsse.

    Artikel 11

    Finanzierungsmechanismus

    (1) Hiermit wird ein Mechanismus zur Bereitstellung finanzieller Mittel in Form unentgeltlicherZuschsse oder zu Vorzugsbedingungen, auch fr die Weitergabe von Technologie, festgelegt. Er arbeitetunter Aufsicht der Konferenz der Vertragsparteien und ist dieser gegenber verantwortlich; die Konferenz

    der Vertragsparteien entscheidet ber seine Politiken, seine Programmprioritten und seineZuteilungskriterien im Zusammenhang mit dem bereinkommen. Die Erfllung seiner Aufgaben wirdeiner oder mehreren bestehenden internationalen Einrichtungen anvertraut.

    (2) Der Finanzierungsmechanismus wird auf der Grundlage einer gerechten und ausgewogenenVertretung aller Vertragsparteien mit einer transparenten Leitungsstruktur errichtet.

    (3) Die Konferenz der Vertragsparteien und die Einrichtung oder Einrichtungen, denen die Erfllung derAufgaben des Finanzierungsmechanismus anvertraut ist, vereinbaren Vorkehrungen, durch die denobigen Abstzen Wirksamkeit verliehen wird, darunter folgendes:

    a) Modalitten, durch die sichergestellt wird, da die finanzierten Vorhaben zur Bekmpfung derKlimanderungen mit den von der Konferenz der Vertragsparteien aufgestellten Politiken,Programmprioritten und Zuteilungskriterien im Einklang stehen;

    b) Modalitten, durch die ein bestimmter Finanzierungsbeschlu anhand dieser Politiken,Programmprioritten und Zuteilungskriterien berprft werden kann;

    c) Erstattung regelmiger Berichte an die Konferenz der Vertragsparteien durch die Einrichtung oderEinrichtungen ber deren Finanzierungsttigkeiten entsprechend der in Absatz 1 vorgesehenenVerantwortlichkeit;

    d) Festlegung der Hhe des zur Durchfhrung dieses bereinkommens erforderlichen und verfgbaren

    Betrags sowie der Bedingungen, unter denen dieser Betrag in regelmigen Abstnden berprft wird, inberechenbarer und nachvollziehbarer Weise.

    (4) Die Konferenz der Vertragsparteien trifft auf ihrer ersten Tagung Vorkehrungen zur Durchfhrungder obigen Bestimmungen, wobei sie die in Artikel 21 Absatz 3 vorgesehenen vorlufigen Regelungenberprft und bercksichtigt, und entscheidet, ob diese vorlufigen Regelungen beibehalten werden sollen.Innerhalb der darauffolgenden vier Jahre berprft die Konferenz der Vertragsparteien denFinanzierungsmechanismus und ergreift angemessene Manahmen.

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    (5) Die Vertragsparteien, die entwickelte Lnder sind, knnen auch finanzielle Mittel im Zusammenhangmit der Durchfhrung des bereinkommens auf bilateralem, regionalem oder multilateralem Weg zurVerfgung stellen, welche die Vertragsparteien, die Entwicklungslnder sind, in Anspruch nehmenknnen.

    Artikel 12

    Weiterleitung von Informationen ber die Durchfhrung des bereinkommens

    (1) Nach Artikel 4 Absatz 1 bermittelt jede Vertragspartei der Konferenz der Vertragsparteien ber dasSekretariat folgende Informationen:

    a) ein nationales Verzeichnis der anthropogenen Emissionen aller nicht durch das Montrealer Protokollgeregelten Treibhausgase aus Quellen und des Abbaus solcher Gase durch Senken, soweit es die ihr zur

    Verfgung stehenden Mittel erlauben, unter Verwendung vergleichbarer Methoden, die von derKonferenz der Vertragsparteien gefrdert und vereinbart werden;

    b) eine allgemeine Beschreibung der von der Vertragspartei ergriffenen oder geplanten Manahmen zurDurchfhrung des bereinkommens;

    c) alle sonstigen Informationen, die nach Auffassung der Vertragspartei fr die Verwirklichung des Zielesdes bereinkommens wichtig und zur Aufnahme in ihre Mitteilung geeignet sind, darunter, soweitmglich, Material, das zur Berechnung globaler Emissionstrends von Bedeutung ist.

    (2) Jede Vertragspartei, die ein entwickeltes Land ist, und jede andere in Anlage I aufgefhrte

    Vertragspartei nimmt in ihre Mitteilung folgende Informationen auf:

    a) eine genaue Beschreibung der Politiken und Manahmen, die sie zur Erfllung ihrer Verpflichtungennach Artikel 4 Absatz 2 Buchstaben a und b beschlossen hat;

    b) eine genaue Schtzung der Auswirkungen, welche die unter Buchstabe a vorgesehenen Politiken undManahmen auf die anthropogenen Emissionen von Treibhausgasen aus Quellen und den Abbau solcherGase durch Senken innerhalb des in Artikel 4 Absatz 2 Buchstabe a genannten Zeitraums haben werden.

    (3) Auerdem macht jede Vertragspartei, die ein entwickeltes Land ist, und jede andere in Anlage IIaufgefhrte entwickelte Vertragspartei Angaben ber die nach Artikel 4 Abstze 3, 4 und 5 ergriffenenManahmen.

    (4) Die Vertragsparteien, die Entwicklungslnder sind, knnen auf freiwilliger Grundlage Vorhaben zurFinanzierung vorschlagen unter Angabe der Technologien, Materialien, Ausrstungen, Techniken oderVerfahren, die zur Durchfhrung solcher Vorhaben notwendig wren, und, wenn mglich, unter Vorlageeiner Schtzung aller Mehrkosten, der Verringerung von Emissionen von Treibhausgasen und deszustzlichen Abbaus solcher Gase sowie einer Schtzung der sich daraus ergebenden Vorteile.

    (5) Jede Vertragspartei, die ein entwickeltes Land ist, und jede andere in Anlage I aufgefhrteVertragspartei bermittelt ihre erste Mitteilung innerhalb von sechs Monaten nach Inkrafttreten des

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    bereinkommens fr diese Vertragspartei. Jede nicht darin aufgefhrte Vertragspartei bermittelt ihreerste Mitteilung innerhalb von drei Jahren nach Inkrafttreten des bereinkommens fr dieseVertragspartei oder nach der Bereitstellung finanzieller Mittel gem Artikel 4 Absatz 3.Vertragsparteien, die zu den am wenigsten entwickelten Lndern gehren, knnen ihre erste Mitteilungnach eigenem Ermessen bermitteln. Die Konferenz der Vertragsparteien bestimmt die Zeitabstnde, indenen alle Vertragsparteien ihre spteren Mitteilungen zu bermitteln haben, wobei der in diesem Absatzdargelegte gestaffelte Zeitplan zu bercksichtigen ist.

    (6) Die von den Vertragsparteien nach diesem Artikel bermittelten Angaben werden vom Sekretariat soschnell wie mglich an die Konferenz der Vertragsparteien und an alle betroffenen Nebenorganeweitergeleitet. Falls erforderlich, knnen die Verfahren zur bermittlung von Informationen von derKonferenz der Vertragsparteien berarbeitet werden.

    (7) Von ihrer ersten Tagung an sorgt die Konferenz der Vertragsparteien dafr, da den Vertragsparteien,die Entwicklungslnder sind, auf Ersuchen technische und finanzielle Hilfe bei der Zusammenstellung

    und bermittlung von Informationen nach diesem Artikel sowie bei der Bestimmung des technischen undfinanziellen Bedarfs zur Durchfhrung der vorgeschlagenen Vorhaben und der Bekmpfungsmanahmennach Artikel 4 gewhrt wird. Solche Hilfe kann je nach Bedarf von anderen Vertragsparteien, von denzustndigen internationalen Organisationen und vom Sekretariat zur Verfgung gestellt werden.

    (8) Jede Gruppe von Vertragsparteien kann vorbehaltlich der von der Konferenz der Vertragsparteienangenommenen Leitlinien und vorbehaltlich vorheriger Notifikation an die Konferenz derVertragsparteien in Erfllung ihrer Verpflichtungen nach diesem Artikel eine gemeinsame Mitteilungbermitteln, sofern diese Angaben ber die Erfllung der jeweiligen Einzelverpflichtungen aus dembereinkommen durch die einzelnen Vertragsparteien enthlt.

    (9) Alle beim Sekretariat eingehenden Informationen, die eine Vertragspartei im Einklang mit den vonder Konferenz der Vertragsparteien festzulegenden Kriterien als vertraulich eingestuft hat, werden vomSekretariat zusammengefat, um ihre Vertraulichkeit zu schtzen, bevor sie einem der an derWeiterleitung und berprfung von Informationen beteiligten Gremien zur Verfgung gestellt werden.

    (10) Vorbehaltlich des Absatzes 9 und unbeschadet des Rechts einer jeden Vertragspartei, ihre Mitteilungjederzeit zu verffentlichen, macht das Sekretariat die von den Vertragsparteien nach diesem Artikelbermittelten Mitteilungen zu dem Zeitpunkt ffentlich verfgbar, zu dem sie der Konferenz derVertragsparteien vorgelegt werden.

    Artikel 13

    Lsung von Fragen der Durchfhrung des bereinkommens

    Die Konferenz der Vertragsparteien prft auf ihrer ersten Tagung die Einfhrung eines mehrseitigenBeratungsverfahrens zur Lsung von Fragen der Durchfhrung des bereinkommens, das denVertragsparteien auf Ersuchen zur Verfgung steht.

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    Artikel 14

    Beilegung von Streitigkeiten

    (1) Im Fall einer Streitigkeit zwischen zwei oder mehr Vertragsparteien ber die Auslegung oderAnwendung des bereinkommens bemhen sich die betroffenen Vertragsparteien um eine Beilegung derStreitigkeit durch Verhandlungen oder andere friedliche Mittel ihrer Wahl.

    (2) Bei der Ratifikation, der Annahme oder der Genehmigung des bereinkommens oder beim Beitrittzum bereinkommen oder jederzeit danach kann eine Vertragspartei, die keine Organisation derregionalen Wirtschaftsintegration ist, in einer dem Verwahrer vorgelegten schriftlichen Urkunde erklren,da sie in bezug auf jede Streitigkeit ber die Auslegung oder Anwendung des bereinkommens folgendeVerfahren gegenber jeder Vertragspartei, welche dieselbe Verpflichtung bernimmt, von Rechts wegenund ohne besondere bereinkunft als obligatorisch anerkennt:

    a) Vorlage der Streitigkeit an den Internationalen Gerichtshof und/oder

    b) ein Schiedsverfahren nach Verfahren, die von der Konferenz der Vertragsparteien so bald wie mglichin einer Anlage ber ein Schiedsverfahren beschlossen werden.

    Eine Vertragspartei, die eine Organisation der regionalen Wirtschaftsintegration ist, kann in bezug aufein Schiedsverfahren nach dem unter Buchstabe b vorgesehenen Verfahren eine Erklrung mit gleicherWirkung abgeben.

    (3) Eine nach Absatz 2 abgegebene Erklrung bleibt in Kraft, bis sie gem den darin enthaltenenBestimmungen erlischt, oder bis zum Ablauf von drei Monaten nach Hinterlegung einer schriftlichen

    Rcknahmenotifikation beim Verwahrer.

    (4) Eine neue Erklrung, eine Rcknahmenotifikation oder das Erlschen einer Erklrung berhrt nichtdie beim Internationalen Gerichtshof oder bei dem Schiedsgericht anhngigen Verfahren, sofern dieStreitparteien nichts anderes vereinbaren.

    (5) Vorbehaltlich des Absatzes 2 wird die Streitigkeit auf Ersuchen einer der Streitparteien einemVergleichsverfahren unterworfen, wenn nach Ablauf von zwlf Monaten, nachdem eine Vertragsparteieiner anderen notifiziert hat, da eine Streitigkeit zwischen ihnen besteht, die betreffendenVertragsparteien ihre Streitigkeit nicht durch die in Absatz 1 genannten Mittel beilegen konnten.

    (6) Auf Ersuchen einer der Streitparteien wird eine Vergleichskommission gebildet. Die Kommission

    besteht aus einer jeweils gleichen Anzahl von durch die betreffenden Parteien ernannten Mitgliedernsowie einem Vorsitzenden, der gemeinsam von den durch die Parteien ernannten Mitgliedern gewhltwird. Die Kommission fllt einen Spruch mit Empfehlungscharakter, den die Parteien nach Treu undGlauben prfen.

    Weitere Verfahren in Zusammenhang mit dem Vergleichsverfahren werden von der Konferenz derVertragsparteien so bald wie mglich in einer Anlage ber ein Vergleichsverfahren beschlossen.

    Dieser Artikel findet auf jedes mit dem bereinkommen in Zusammenhang stehende Rechtsinstrument

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    Anwendung, das die Konferenz der Vertragsparteien beschliet, sofern das Instrument nichts anderesbestimmt.

    Artikel 15

    nderungen des bereinkommens

    (1) Jede Vertragspartei kann nderungen des bereinkommens vorschlagen.

    (2) nderungen des bereinkommens werden auf einer ordentlichen Tagung der Konferenz derVertragsparteien beschlossen. Der Wortlaut einer vorgeschlagenen nderung des bereinkommens wirdden Vertragsparteien mindestens sechs Monate vor der Sitzung, auf der die nderung zurBeschlufassung vorgeschlagen wird, vom Sekretariat bermittelt. Das Sekretariat bermitteltvorgeschlagene nderungen auch den Unterzeichnern des bereinkommens und zur Kenntnisnahme dem

    Verwahrer.

    (3) Die Vertragsparteien bemhen sich nach Krften um eine Einigung durch Konsens ber einevorgeschlagene nderung des bereinkommens. Sind alle Bemhungen um einen Konsens erschpft undwird keine Einigung erzielt, so wird als letztes Mittel die nderung mit Dreiviertelmehrheit der auf derSitzung anwesenden und abstimmenden Vertragsparteien beschlossen. Die beschlossene nderung wirdvom Sekretariat dem Verwahrer bermittelt, der sie an alle Vertragsparteien zur Annahme weiterleitet.

    (4) Die Annahmeurkunden in bezug auf jede nderung werden beim Verwahrer hinterlegt. Eine nachAbsatz 3 beschlossene nderung tritt fr die Vertragsparteien, die sie angenommen haben, amneunzigsten Tag nach dem Zeitpunkt in Kraft, zu dem Annahmeurkunden von mindestens drei Vierteln

    der Vertragsparteien des bereinkommens beim Verwahrer eingegangen sind.

    (5) Fr jede andere Vertragspartei tritt die nderung am neunzigsten Tag nach dem Zeitpunkt in Kraft,zu dem diese Vertragspartei ihre Urkunde ber die Annahme der betreffenden nderung beim Verwahrerhinterlegt hat.

    (6) Im Sinne dieses Artikels bedeutet "anwesende und abstimmende Vertragsparteien" die anwesendenVertragsparteien, die eine Ja- oder eine Nein-Stimme abgeben.

    Artikel 16

    Beschlufassung ber Anlagen und nderung von Anlagen des bereinkommens

    (1) Die Anlagen des bereinkommens sind Bestandteil des bereinkommens; sofern nicht ausdrcklichetwas anderes vorgesehen ist, stellt eine Bezugnahme auf das bereinkommen gleichzeitig eineBezugnahme auf die Anlagen dar . Unbeschadet des Artikels 14 Absatz 2 Buchstabe b und Absatz 7 sindsolche Anlagen auf Listen, Formbltter und andere erluternde Materialien wissenschaftlicher,technischer, verfahrensmiger oder verwaltungstechnischer Art beschrnkt.

    (2) Anlagen des bereinkommens werden nach dem in Artikel 15 Abstze 2, 3 und 4 festgelegten

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    Verfahren vorgeschlagen und beschlossen.

    (3) Eine Anlage, die nach Absatz 2 beschlossen worden ist, tritt fr alle Vertragsparteien desbereinkommens sechs Monate nach dem Zeitpunkt in Kraft, zu dem der Verwahrer diesenVertragsparteien mitgeteilt hat, da die Anlage beschlossen worden ist; ausgenommen sind dieVertragsparteien, die dem Verwahrer innerhalb dieses Zeitraums schriftlich notifiziert haben, da sie dieAnlage nicht annehmen. Fr die Vertragsparteien, die ihre Notifikation ber die Nichtannahmezurcknehmen, tritt die Anlage am neunzigsten Tag nach dem Zeitpunkt in Kraft, zu dem dieRcknahmenotifikation beim Verwahrer eingeht.

    (4) Der Vorschlag von nderungen von Anlagen des bereinkommens, die Beschlufassung darber unddas Inkrafttreten derselben unterliegen demselben Verfahren wie der Vorschlag von Anlagen desbereinkommens, die Beschlufassung darber und das Inkrafttreten derselben nach den Abstzen 2 und3.

    (5) Hat die Beschlufassung ber eine Anlage oder eine nderung einer Anlage eine nderung desbereinkommens zur Folge, so tritt diese Anlage oder diese nderung einer Anlage erst in Kraft, wenndie nderung des bereinkommens selbst in Kraft tritt.

    Artikel 17

    Protokolle

    (1) Die Konferenz der Vertragsparteien kann auf jeder ordentlichen Tagung Protokolle desbereinkommens beschlieen.

    (2) Der Wortlaut eines vorgeschlagenen Protokolls wird den Vertragsparteien mindestens sechs Monatevor der betreffenden Tagung vom Sekretariat bermittelt.

    (3) Die Voraussetzungen fr das Inkrafttreten eines Protokolls werden durch das Protokoll selbstfestgelegt.

    (4) Nur Vertragsparteien des bereinkommens knnen Vertragsparteien eines Protokolls werden.

    (5) Beschlsse aufgrund eines Protokolls werden nur von den Vertragsparteien des betreffenden Protokollsgefat.

    Artikel 18

    Stimmrecht

    (1) Jede Vertragspartei des bereinkommens hat eine Stimme, sofern nicht in Absatz 2 etwas anderesbestimmt ist.

    (2) Organisationen der regionalen Wirtschaftsintegration ben in Angelegenheiten ihrer Zustndigkeit ihr

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    Stimmrecht mit der Anzahl von Stimmen aus, die der Anzahl ihrer Mitgliedstaaten entspricht, dieVertragsparteien des bereinkommens sind. Eine solche Organisation bt ihr Stimmrecht nicht aus, wenneiner ihrer Mitgliedstaaten sein Stimmrecht ausbt, und umgekehrt.

    Artikel 19

    Verwahrer

    Der Generalsekretr der Vereinten Nationen ist Verwahrer des bereinkommens und der nach Artikel 17beschlossenen Protokolle.

    Artikel 20

    Unterzeichnung

    Dieses bereinkommen liegt whrend der Konferenz der Vereinten Nationen ber Umwelt undEntwicklung in Rio de Janeiro und danach vom 20. Juni 1992 bis zum 19. Juni 1993 am Sitz derVereinten Nationen in New York fr die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen oder einer ihrerSonderorganisationen oder fr Vertragsstaaten des Statuts des Internationalen Gerichtshofs sowie frOrganisationen der regionalen Wirtschaftsintegration zur Unterzeichnung auf.

    Artikel 21

    Vorlufige Regelungen

    (1) Bis zum Abschlu der ersten Tagung der Konferenz der Vertragsparteien werden die in Artikel 8genannten Sekretariatsaufgaben vorlufig durch das von der Generalversammlung der VereintenNationen in ihrer Resolution 45/212 vom 21. Dezember 1990 eingesetzte Sekretariat bernommen.

    (2) Der Leiter des in Absatz 1 genannten vorlufigen Sekretariats arbeitet eng mit derZwischenstaatlichen Sachverstndigengruppe ber Klimanderungen (Intergovernmental Panel on

    Climate Change) zusammen, um sicherzustellen, da die Gruppe dem Bedarf an objektiverwissenschaftlicher und technischer Beratung entsprechen kann. Andere magebliche wissenschaftlicheGremien knnen auch befragt werden.

    (3) Die Globale Umweltfazilitt des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen, desUmweltprogramms der Vereinten Nationen und der Internationalen Bank fr Wiederaufbau undEntwicklung ist die internationale Einrichtung, der vorlufig die Erfllung der Aufgaben des in Artikel 11vorgesehenen Finanzierungsmechanismus anvertraut ist. Hierzu sollte die Globale Umweltfazilittangemessen umstrukturiert werden und allen Staaten offenstehen, damit sie den Anforderungen des

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    Artikels 11 gerecht werden kann.

    Artikel 22

    Ratifikation, Annahme, Genehmigung oder Beitritt

    (1) Das bereinkommen bedarf der Ratifikation, der Annahme, der Genehmigung oder des Beitritts durchdie Staaten und durch die Organisationen der regionalen Wirtschaftsintegration. Es steht von dem Tag an,an dem es nicht mehr zur Unterzeichnung aufliegt, zum Beitritt offen. Die Ratifikations-, Annahme-,

    Genehmigungs- oder Beitrittsurkunden werden beim Verwahrer hinterlegt.

    (2) Jede Organisation der regionalen Wirtschaftsintegration, die Vertragspartei des bereinkommenswird, ohne da einer ihrer Mitgliedstaaten Vertragspartei ist, ist durch alle Verpflichtungen aus dembereinkommen gebunden. Sind ein oder mehrere Mitgliedstaaten einer solchen OrganisationVertragspartei des bereinkommens, so entscheiden die Organisation und ihre Mitgliedstaaten ber ihrejeweiligen Verantwortlichkeiten hinsichtlich der Erfllung ihrer Verpflichtungen aus dembereinkommen. In diesen Fllen sind die Organisation und die Mitgliedstaaten nicht berechtigt, dieRechte aufgrund des bereinkommens gleichzeitig auszuben.

    (3) In ihren Ratifikations-, Annahme-, Genehmigungs- oder Beitrittsurkunden erklren die

    Organisationen der regionalen Wirtschaftsintegration den Umfang ihrer Zustndigkeiten in bezug auf diedurch das bereinkommen erfaten Angelegenheiten. Diese Organisationen teilen auch jede wesentlichenderung des Umfangs ihrer Zustndigkeiten dem Verwahrer mit, der seinerseits die Vertragsparteienunterrichtet.

    Artikel 23

    Inkrafttreten

    (1) Das bereinkommen tritt am neunzigsten Tag nach dem Zeitpunkt der Hinterlegung der fnfzigstenRatifikations-, Annahme-, Genehmigungs- oder Beitrittsurkunde in Kraft.

    (2) Fr jeden Staat oder fr jede Organisation der regionalen Wirtschaftsintegration, die nachHinterlegung der fnfzigsten Ratifikations-, Annahme-, Genehmigungs- oder Beitrittsurkunde dasbereinkommen ratifiziert, annimmt, genehmigt oder ihm beitritt, tritt das bereinkommen amneunzigsten Tag nach dem Zeitpunkt der Hinterlegung der Ratifikations-, Annahme-, Genehmigungs-oder Beitrittsurkunde durch den Staat oder die Organisation der regionalen Wirtschaftsintegration inKraft.

    (3) Fr die Zwecke der Abstze 1 und 2 zhlt eine von einer Organisation der regionalen

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    Wirtschaftsintegration hinterlegte Urkunde nicht als zustzliche Urkunde zu den von den Mitgliedstaatender Organisation hinterlegten Urkunden.

    Artikel 24

    Vorbehalte

    Vorbehalte zu dem bereinkommen sind nicht zulssig.

    Artikel 25

    Rcktritt

    (1) Eine Vertragspartei kann jederzeit nach Ablauf von drei Jahren nach dem Zeitpunkt, zu dem dasbereinkommen fr sie in Kraft getreten ist, durch eine an den Verwahrer gerichtete schriftlicheNotifikation vom bereinkommen zurcktreten.

    (2) Der Rcktritt wird nach Ablauf eines Jahres nach dem Eingang der Rcktrittsnotifikation beimVerwahrer oder zu einem gegebenenfalls in der Rcktrittsnotifikation genannten spteren Zeitpunktwirksam.

    (3) Eine Vertragspartei, die vom bereinkommen zurcktritt, gilt auch als von den Protokollenzurckgetreten, deren Vertragspartei sie ist.

    Artikel 26

    Verbindliche Wortlaute

    Die Urschrift dieses bereinkommens, dessen arabischer, chinesischer, englischer, franzsischer,russischer und spanischer Wortlaut gleichermaen verbindlich ist, wird beim Generalsekretr derVereinten Nationen hinterlegt.

    ZU URKUND DESSENhaben die hierzu gehrig befugten Unterzeichneten dieses bereinkommenunterschrieben.

    GESCHEHENzu New York am 9. Mai 1992.

    ANLAGE I

    Australien

  • 7/26/2019 Conv Ger

    25/25

    25

    BelarusBelgienBulgarienDnemarkDeutschlandEstlandEuropische GemeinschaftFinnlandFrankreichGriechenlandIrlandIslandItalienJapanKanada

    LettlandLitauenLuxemburgNeuseelandNiederlandeNorwegensterreichPolenPortugalRumnienRussische Fderation

    SchwedenSchweizSpanienTschechoslowakeiTrkeiUkraineUngarnVereinigte Staaten von AmerikaVereinigtes Knigreich Grobritannien undNordirlandBelarus, Bulgarien ., Estland, Lettland, Litauen,Polen, Rumnien, Russische Fderation,

    Tschechoslowakei, Ukraine, Ungarn sindLnder, die sich im bergang zurMarktwirtschaft befinden.

    ANLAGE II

    AustralienBelgien

    DnemarkDeutschlandEuropische GemeinschaftFinnlandFrankreichGriechenlandIrlandIslandItalienJapanKanadaLuxemburgNeuseelandNiederlandeNorwegen

    sterreichPortugalSchwedenSchweizSpanienTrkeiVereinigte Staaten von AmerikaVereinigtes Knigreich Grobritannien undNordirland