8
DSTG: Zulagen müssen erhöht werden Bei den weiteren Gesprächen ging es um eine deutliche Erhöhung der bisherigen Zulagen. Im Bereich der Finanzverwaltung handelt es sich dabei um die Außen- dienstzulage und die Zulage der Steuer- fahndung. Die Zulagen wurden seit Jahren nicht erhöht und erfüllen ihren Zweck schon wegen ihrer geringen Höhe nicht mehr. Weitere Forderungen wurden zu ei- nem besseren Gesundheitsmanagement, eine bessere Fortbildung und Verbesse- rungen in der Beihilfe erhoben. Die weiteren Gespräche werden schwie- rig, denn die Landesregierung will vorran- gig Vorschläge umsetzen, die keine Kosten verursachen. Für die DSTG ist klar: Ohne Moos nix los. Soll heißen: Wer eine Attrak- tivierung des öffentlichen Dienstes will, der wird auch Geld in die Hand nehmen müssen. Das gilt auch in Zeiten der pandemiebedingten Einnahme- ausfälle, wenn Nordrhein- Westfalen am Arbeits- markt konkurrenzfä- hig bleiben will. Deutsche Steuer-Gewerkschaft Landesverband Nordrhein-Westfalen Das Mitgliedermagazin BLICKPUNKT Nr. 10 | Oktober 2020 Das Mitgliedermagazin BLICKPUNKT Landesregierung im Gespräch mit den Gewerkschaften Arbeitszeit und Kostendämpfungspauschale auf dem Prüfstand DSTG und DBB führen, zusammen mit anderen Gewerkschaften, Gespräche mit der Landesregierung zur Attraktivierung des öffentlichen Dienstes. Diese waren ergänzend zu den Besoldungsgesprächen aus 2019 vereinbart worden. Das Land Nordrhein-Westfalen ist der Arbeitgeber mit der längsten Wochenarbeitszeit In den dazu gegründeten Arbeitsgruppen haben die ersten Gespräche stattgefun- den. In der ersten Gesprächsrunde stan- den die Klärung der unterschiedlichen Vorstellungen zu den Themen und die Sammlung der gewerkschaftlichen Vor- schläge im Mittelpunkt. Die Landesregie- rung hielt sich zurück, die Gewerkschaften stellten ihre Vorstellungen und Wünsche zusammen. Die DBB/DSTG Delegation machte deutlich, dass eine Verringerung der wöchentlichen Arbeitszeit besonders wichtig sei. Die 41-Stunden-Woche für Be- amte belaste die Kolleginnen und Kollegen, und werfe insbesondere bei jungen Men- schen die Frage auf, warum man sich bei der Berufswahl für den Arbeitgeber mit der längsten Wochenarbeitszeit entschei- den solle. Deutlich wurde auch: Die Verkür- zung muss schnell, umfassend, mit Über- gangsregelungen für die über 55-jährigen und ohne Einkommensverlust erfolgen. Das wird auch in den anstehenden Bera- tungen zum Landeshaushalt 2021 ein The- ma werden. Weitere Anregungen gab es zu den Themen Reisekosten, Beihilfe, Wegfall der Kostendämpfungspauschale. PERSONALRATSWAHLEN AM 29. OKTOBER 2020 Personalratswahlen: Persönlich- keitswahl im Tarifbereich beim Bezirkspersonalrat 03 Mobileres Arbeiten: Notebooks für alle 04 Die Seite für die Generation 60+ 06 Bundesweites PersBB-Treffen: Personalbedarf der Zukunft wird ermittelt 08 Themen dieser Ausgabe Seite Blickpunkt online unter www.dstg-nrw.de

Das Mitgliedermagazin - Deutsche Steuer-Gewerkschaft … · Herausgeber: Deutsche Steuer-Gewerkschaft (im Dach-verband des dbb), Landesverband Nordrhein-Westfalen, Elisabethstraße

  • Upload
    others

  • View
    5

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Das Mitgliedermagazin - Deutsche Steuer-Gewerkschaft … · Herausgeber: Deutsche Steuer-Gewerkschaft (im Dach-verband des dbb), Landesverband Nordrhein-Westfalen, Elisabethstraße

DSTG: Zulagen müssen erhöht werden Bei den weiteren Gesprächen ging es um eine deutliche Erhöhung der bisherigen Zulagen. Im Bereich der Finanzverwaltung handelt es sich dabei um die Außen-dienstzulage und die Zulage der Steuer-fahndung. Die Zulagen wurden seit Jahren nicht erhöht und erfüllen ihren Zweck schon wegen ihrer geringen Höhe nicht mehr. Weitere Forderungen wurden zu ei-nem besseren Gesundheitsmanagement, eine bessere Fortbildung und Verbesse-rungen in der Beihilfe erhoben.

Die weiteren Gespräche werden schwie-rig, denn die Landesregierung will vorran-gig Vorschläge umsetzen, die keine Kosten verursachen. Für die DSTG ist klar: Ohne Moos nix los. Soll heißen: Wer eine Attrak-tivierung des öffentlichen Dienstes will, der wird auch Geld in die Hand nehmen müssen. Das gilt auch in Zeiten der pandemiebedingten Einnahme-ausfälle, wenn Nordrhein-Westfalen am Arbeits-markt konkurrenzfä-hig bleiben will.

Deutsche Steuer-Gewerkschaft Landesverband Nordrhein-Westfalen

Das MitgliedermagazinBLICKPUNKT

Nr. 10 | Oktober 2020

Das MitgliedermagazinBLICKPUNKT

Landesregierung im Gespräch mit den Gewerkschaften

Arbeitszeit und Kostendämpfungspauschale

auf dem Prüfstand

DSTG und DBB führen, zusammen mit anderen Gewerkschaften, Gespräche mit der Landesregierung zur Attraktivierung des öffentlichen Dienstes. Diese waren ergänzend zu den Besoldungsgesprächen aus 2019 vereinbart worden.

Das Land Nordrhein-Westfalen ist der Arbeitgeber mit der längsten Wochenarbeitszeit In den dazu gegründeten Arbeitsgruppen haben die ersten Gespräche stattgefun-den. In der ersten Gesprächsrunde stan-den die Klärung der unterschiedlichen Vorstellungen zu den Themen und die Sammlung der gewerkschaftlichen Vor-schläge im Mittelpunkt. Die Landesregie-rung hielt sich zurück, die Gewerkschaften stellten ihre Vorstellungen und Wünsche zusammen. Die DBB/DSTG Delegation machte deutlich, dass eine Verringerung der wöchentlichen Arbeitszeit besonders

wichtig sei. Die 41-Stunden-Woche für Be-amte belaste die Kolleginnen und Kollegen, und werfe insbesondere bei jungen Men-schen die Frage auf, warum man sich bei der Berufswahl für den Arbeitgeber mit der längsten Wochenarbeitszeit entschei-den solle. Deutlich wurde auch: Die Verkür-zung muss schnell, umfassend, mit Über-gangsregelungen für die über 55-jährigen und ohne Einkommensverlust erfolgen. Das wird auch in den anstehenden Bera-tungen zum Landeshaushalt 2021 ein The-ma werden. Weitere Anregungen gab es zu den Themen Reisekosten, Beihilfe, Wegfall der Kostendämpfungspauschale.

PPEERRSSOONNAALLRRAATTSSWWAAHHLLEENN

AAMM 2299.. OOKKTTOOBBEERR 22002200

Personalratswahlen: Persönlich-keitswahl im Tarifbereich beim Bezirkspersonalrat 03 Mobileres Arbeiten: Notebooks für alle 04 Die Seite für die Generation 60+ 06 Bundesweites PersBB-Treffen: Personalbedarf der Zukunft wird ermittelt 08

Themen dieser Ausgabe Seite

Blickpunkt o

nline unte

r

www.dstg-n

rw.de

Page 2: Das Mitgliedermagazin - Deutsche Steuer-Gewerkschaft … · Herausgeber: Deutsche Steuer-Gewerkschaft (im Dach-verband des dbb), Landesverband Nordrhein-Westfalen, Elisabethstraße

Richtigstellung Ausgabe 09/2020

Ausbildungsstart: Corona macht die Verwaltung flexibel In der letzten Ausgabe hatten wir in dem Artikel zum Ausbildungsstart an der HSF in

Nordkirchen berichtet, dass die Unterrichtssequenzen aufgezeichnet werden und es auch im Nachhinein möglich ist, die Daten abzurufen, falls man sich etwas noch einmal anhören möchte oder die Internetleitung einmal nicht funktioniert. Hierbei handelte es sich leider um ein Missverständnis.

Richtig ist, dass der Unterricht zu Hause live mitverfolgt werden kann. Eine Aufzeichnung und ein späterer Download sind nicht vorgesehen.

Und ganz wichtig: Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Übertragung NICHT mitgeschnitten werden darf!

Vielen Dank für den Hinweis. Die Redaktion bittet, dass Missverständnis zu entschuldigen!

Herausgeber: Deutsche Steuer-Gewerkschaft (im Dach-verband des dbb), Landesverband Nordrhein-Westfalen, Elisabethstraße 40, 40217 Düsseldorf, Telefon (02 11) 9 06 95-0, E-Mail: [email protected] Verlag: Steuer-Gewerkschaftsverlag, Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin Anzeigen: dbb verlag gmbh, Mediacenter, Dechenstraße 15a, 40878 Ratingen, Telefon (02102) 74023-0, Fax: (02102) 74023-99, E-Mail: [email protected]

Anzeigenleitung: Petra Opitz-Hannen Anzeigenlverkauf: Christiane Polk Herstellung: L.N. Schaffrath GmbH & Co KG, DruckMedien, Marktweg 42-50, 47608 Geldern Redaktion: Elisabethstraße 40, 40217 Düsseldorf,

Telefon (02 11) 9 06 95-0, Telefax (02 11) 9 06 95-22 Redakteure: Rainer Hengst (BV Rheinland) Jörg Bollenbach (BV Westfalen) Karin Baum-Woll (BV Rheinland) Günter Gonsior Verantwortlich für den gewerkschaftspolitischen Teil: Manfred Lehmann, Landesvorsitzender. Der Bezugs-preis ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten.

Mitteilungsblatt der Deutschen Steuer-Gewerkschaft Landesverband Nordrhein-Westfalen

60. Jahrgang 10/Oktober 2020BLICKPUNKT DSTG

A N G E M E R K T

Personal- ratswahlen

Manchmal ist die Themen-findung für diese Rubrik schwierig. Diesmal nicht!

Am 29. Oktober 2020 sind Personalratswahlen. Mit den Wahlen entscheiden Sie darüber, wer in den Personalräten in den kommenden dreieinhalb Jahren Ihre Interessen vertreten soll. Die DSTG will Ihre Stimme!

Sie entscheiden darüber, ob sie eine Interessen-vertretung aus einem Guss wollen. In der die Mit-bestimmung nach dem LPVG und die politische Vertretung gegenüber Verwaltung, Landtag und Parteien Hand in Hand gehen. Eng verknüpft mit Ihrem DSTG-Ortsverband und Ihrem Personalrat vor Ort.

Sichergestellt wird dies unter anderem durch die Gremien der Fachgewerkschaft, in denen alle Dienststellen des Landes einschließlich LBV, RZF, LaFin vertreten sind. Und mit darüber bestimmen, wer wo kandidiert und welchen Kurs die DSTG NRW einschlägt. Eine Leistungskontrolle ist da gleich mit drin. Also ganz anders als zum Beispiel bei freien Listen.

Die DSTG tritt bei den Wahlen zum Bezirks- und Hauptpersonalrat mit einer breit gefächerten Liste an. Mit Kandidatinnen und Kandidaten aus allen Arbeitsgebieten und allen Regionen unseres Lan-des. Natürlich gendergerecht und in unterschiedli-chen Altersgruppen. Und, offensichtlich nicht selbstverständlich: Im Beamten- und Tarifbereich sowohl auf Haupt- wie auf Bezirksebene. Das leistet bei diesen Wahlen sonst keiner.

Die DSTG garantiert: Wir sind nicht nur vor den Wahlen, sondern immer für Sie da. Unsere konse-quente Informationsarbeit macht den Unterschied. Unsere gepflegte Internetseite auch. Neun mal im Jahr gibt es den Blickpunkt (mit ’Angemerkt’!). Es gibt rund achtzehn bis zwanzig Rundschreiben pro Jahr, mit vielen Details und Hintergründen. Und, wenn Corona es mal wieder zulässt, mit persönli-chen Besuchen und Vorträgen in Ihrer Dienststelle.

Starke Leistung! Bitte unterstützen Sie uns bei dieser Arbeit mit Ihrer Stimme bei den Personal-ratswahlen.

So, dass war der Werbeblock im Mitglieder- magazin. Denken Sie daran: Am 29. Oktober DSTG wählen. Geht auch als Briefwahl. In Corona-Zeiten sicherlich besonders wichtig.

Manfred Lehmann

Hilfe beim Krankenhausaufenthalt Ein Krankenhausaufenthalt bedeutet für jeden Patienten eine außergewöhn-liche Lebenssituation mit besonderen Sorgen und Problemen. Besonders be-lastend ist diese Situation für Men-schen mit geistiger Behinderung. Gera-de sie können häufig ihre Erkrankung und den damit zusammenhängenden Krankenhausaufenthalt nicht adäquat einordnen. Mit dieser Problematik beschäftigt sich die Broschüre der Bayerischen Staatsregierung. Ziel der

Broschüre ist, dazu beizutragen, belastende Situa-tionen bei einem Krankenhausaufenthalt für Menschen mit Behin-derung möglichst zu vermeiden bzw. diese zumindest abzumildern.

You are welcome – Das sind WIR!

Herzlich Willkommen in der Finanzverwaltung! Knapp 1500 Nachwuchskräfte sind in den Finanzämtern gestartet und wollen uns verstärken. Pünktlich da-zu kommt unser Image-film: ‘Deutsche Steuer-Gewerkschaft: Deine Interessenvertretung, Deine Community – Deine Gewerkschaft! Mitdiskutieren, mitbestimmen, dabei sein! Wir sind Yeeaaaaah! Gemeinsam mehr erreichen – DSTG NRW’

I M A G E F I L M

I N T E R E S S A N T E B R O S C H Ü R E

2 DSTG-Blickpunkt 10/2020

Page 3: Das Mitgliedermagazin - Deutsche Steuer-Gewerkschaft … · Herausgeber: Deutsche Steuer-Gewerkschaft (im Dach-verband des dbb), Landesverband Nordrhein-Westfalen, Elisabethstraße

DSTG-Blickpunkt 10/2020 3

Persönlichkeitswahl im Tarifbereich beim Bezirkspersonalrat

Da nur die DSTG eine Liste im Tarifbereich beim Bezirkspersonalrat vorgelegt hat, kommt es hier zu ei-ner Persönlichkeitswahl. Auf dem Wahlzettel werden ausschließlich acht Bewerberinnen und Bewerber der DSTG stehen. Jeder Wahlberechtigte hat zwei Stimmen. Die Mitbewerber ver.di und Basis verfügen nicht über genügend Interessenten aus dem Bereich der Finanzämter, die für den Tarifbereich des BPR antreten wollen. Ein guter Grund, auch im Bereich der HPR-Wahlen die DSTG-Liste zu wählen.

Die DSTG stellte Ihnen bereits den Spitzenkandidaten für die BPR-Tarifliste, Ulrich Wälter, in der Blickpunkt-Ausgabe für September 2020 vor. Die zweite Spitzenkandidatin ist Silke Olig-schläger, die wir Ihnen in dieser Ausgabe präsentieren. Bei einer landesweiten Personenwahl ist es unmöglich, dass alle Wahlbe-rechtigten die Kandidatinnen und Kandidaten persönlich ken-nen. Ulrich Wälter und Silke Oligschläger sind ausgezeichnete Kenner des Tarifrechts und haben sich langjährig intensiv mit den Themen der Personalvertretung befasst. Sie sind bereit, die Aufgaben im BPR mit vollem Engagement zu übernehmen.

Silke Oligschläger OFD NRW Standort Köln Kandidatin für Platz 2 Tarifliste BPR Letzte Tätigkeit: Langjährige Unter- stützung und Bürokoordination im BPR. Personalratsarbeit: Langjähriges Mitglied im Personalrat der OFD Rheinland. Gewerkschaft: Mitglied im Landestarif- ausschuss und stellvertretende Vorsitzende des BV Rheinland.

P E R S O N A L R A T S W A H L E N

Unsere Teams stellen sich vor Die Printausgabe der gewohnten Vorstellungsbro-schüre mit unseren Kandidatinnen und Kandidaten für die Stufenvertretungen sollte Sie mittlerweile erreicht haben. Sie wollen mehr über die beiden Spitzenkandidaten erfahren? Dann haben wir was für Sie: Rainer Vollmer (Hauptpersonalrat) und Thomas Quast (Bezirkspersonalrat) präsentieren sich ab Mitte Oktober per Videobotschaft und er-läutern, worum sie sich in den Gremien kümmern, welche Themen sie 2020 besonders beschäftigt haben und welche ihrer Meinung nach die Zu-kunft bestimmen. Also, wer die Beiden kennen lernen und mehr erfahren möchte: Reinschauen lohnt sich!

Thomas Quast, Vorsitzender BPR

Page 4: Das Mitgliedermagazin - Deutsche Steuer-Gewerkschaft … · Herausgeber: Deutsche Steuer-Gewerkschaft (im Dach-verband des dbb), Landesverband Nordrhein-Westfalen, Elisabethstraße

Mobileres Arbeiten:

Notebooks für alle

Zu Beginn der Corona-Krise entpuppten sich gelagerte Laptops, die aus Tauschaktionen noch in den Ämtern vorhanden waren, als wahre Goldgrube, als es darum ging, Kolleginnen und Kollegen mit Notfall-Telearbeitsplätzen auszustatten. Natürlich handelte es sich dabei um Notfall-Lösungen, denn die Rechner waren zum Teil schon etwas in die Jahre gekommen.

Schnell kam im Ministerium für Finanzen die Idee auf, alle Arbeits-plätze zumindest mobil zu gestal-ten, selbst wenn sie nicht unbe-dingt mobil genutzt werden müs-sen. Dafür wurden in der ersten Jahreshälfte etwa 15 000 Note-books und beinahe ebenso viele Dockingstations für den Anschluss im Amt bestellt. Die sind mittlerweile in den

Ämtern angekommen und die Kolle-ginnen und Kollegen werden sukzes-sive damit ausgestattet. Das kann sich natürlich, je Auslastung der örtli-chen IT-Stellen, noch etwas hinziehen. Auch wenn so nicht jeder einen mobi-len Telearbeitsplatz erhält, wird der Arbeitsplatz mobiler und wir sind für die Zukunft gerüstet. Das ist auf je-den Fall schon mal ein erster Schritt in die richtige Richtung.

4 DSTG-Blickpunkt 10/2020

U N S E R A R B E I T S A L L T A G

Regierungsbeschäftigte LG 2.1 für die Groß- und Konzernbetriebsprüfung:

Pilotversuch mit Quereinsteigern

Bei den Quereinsteigern aus der Privatwirtschaft geht die Verwaltung neue Wege. Vergleichbar der Lauf-bahngruppe 1.2 stellt die Finanzverwaltung bereits seit 2017 regelmäßig um die 250 neue Kolleginnen und Kollegen jährlich ein. Am 1. Januar 2021 startet ein Pilotprojekt für die Laufbahngruppe 2.1. Insgesamt sollen 25 Regierungsbeschäftigte ihren Dienst in den Groß- und Konzernbetriebsprüfungsfi-nanzämtern aufnehmen. Die Hürde lag hoch: ein be-triebswirtschaftliches Studium oder eine Steuerberater-prüfung waren gefordert. Über 100 Bewerbungen trudel-ten in der OFD NRW ein. Wer anschließend eingeladen wurde und den dafür eigens erstellten Eignungstest erfolgreich absolviert hat, musste im September noch durchs Auswahlgespräch. Die neuen Kolleginnen und Kollegen in der Laufbahngruppe 2.1 werden zunächst in der Entgeltgruppe 11 eingestellt und erhalten anschlie-ßend ein umfangreiches Einarbeitungsprogramm. Ein erster Versuch, neues Personal und andere Bewerber-kreise für eine Arbeit in der Finanzverwaltung zu gewin-nen.

Neue Tätigkeitsmerkmale Wie Beschäftigte im öffentlichen Dienst eingruppiert sind, hängt von ihren übertragenen Tätigkei-ten ab. Die Zuordnung der Ent-geltgruppen ergibt sich aus den Tätigkeitsmerkmalen, die für Beschäftigte in der Informations- und Kommunikationstechnik in Teil II Abschnitt 11 der Entgeltord-nung zum TV-L aufgeführt sind. Zum Januar 2021 werden diese Merkmale durch neue Tätigkeits-merkmale ersetzt. Vom Geltungs-bereich erfasst werden Beschäf-tigte, die sich mit Systemen der

Informations- und Kommunikati-onstechnik befassen, ohne Rück-sicht auf ihre organisatorische Eingliederung. Höhergruppierungen möglich Was zunächst unspektakulär klingt, wird 2021 in vielen Fällen zu Höher-gruppierungen führen können.

Die Deutsche Steuer-Gewerk-schaft NRW wird in einer Veran-staltung die Kolleginnen und Kol-legen über die neuen Tätigkeits-merkmale und deren Anwendung sowie über die notwendige Über-leitung informieren.

Neue Eingruppierung für IT-MitarbeiterInnen kann

zu Höhergruppierungen führen

Nach den Ergebnissen der Tarifverhandlungen für die Länder vom 2. März 2019 wird sich das System der Eingruppierung von Beschäf-tigten in der Informations- und Kommunikationstechnik grundle-gend ändern. Ab dem 1. Januar 2021 finden auch im TV-L die gleichen Tätigkeitsmerkmale wie im TVöD-VKA/Bund Anwendung.

T A R I F

Page 5: Das Mitgliedermagazin - Deutsche Steuer-Gewerkschaft … · Herausgeber: Deutsche Steuer-Gewerkschaft (im Dach-verband des dbb), Landesverband Nordrhein-Westfalen, Elisabethstraße
Page 6: Das Mitgliedermagazin - Deutsche Steuer-Gewerkschaft … · Herausgeber: Deutsche Steuer-Gewerkschaft (im Dach-verband des dbb), Landesverband Nordrhein-Westfalen, Elisabethstraße

6 DSTG-Blickpunkt 10/2020

Ruheständler noch von großem Interesse. DSTG-Landesvorsitzender Manfred Leh-mann stillte den Wissensdurst durch ei-nen engagierten Vortrag, der zu regen Diskussionen einlud. Die Seminarkritik fiel dann auch in allen Punkten nur positiv aus.

Den Anschluss zur digitalen Welt nicht abreißen lassen Nicola Röhricht (Bagso) machte Mut, auch im fortgeschrittenen Alter den An-schluss zur digitalen Welt nicht abreißen zu lassen. Auch im Ruhestand sind die aktuellen Gewerkschaftsthemen für die

Für das Seminar geistig fit gemacht

Diplompädagogin Ursula Lenz machte die Teilnehmerinnen und Teil-

nehmern zu Beginn durch ’Gehirnjogging’ mit zahlreichen Übungen geistig fit. Das war auch nötig, um den Ausführungen von Angelika Rodenbach (LBV) über die komplizierten Beihilferegelungen zu Pfle-gekosten folgen zu können.

Kurz vor der Jubiläumstour ’Beethoven-Story 2020’ schob der Wettergott die Re-genwolken beiseite und ließ die Gruppe trockenen Fußes durch die Bonner Innen-stadt wandeln.

Seniorenseminar in der dbb akademie Königswinter

Der Funke sprang schnell über

Vom 16. bis 18. August verteilten sich über zwei normale Seminarräume zwanzig DSTG-Seniorinnen und -Senioren, um die Abstandsvorschriften für das Seminar der DSTG-Landesseniorenvertretung

einhalten zu können. Dennoch sprang der Funke schnell über, wie Seminarleiter Günter Gonsior zufrieden feststellen konnte. Mit dazu beigetragen haben die interessanten Themen und hervorragende Referenten.

60+

Die Seite fü

r die G

eneratio

n

Fahrkarten im Schloss Es zeigte sich, dass das kleine Dorf Nord-kirchen doch recht abgelegen war. Die Schüler kamen aus ganz Nordrhein-Westfalen. Viele Schüler blieben am Wo-chenende in Nordkirchen, zumal auch am Samstagmorgen noch Unterricht statt-fand. Autos hatte man damals noch nicht, die nächste Bahnstation Capelle war sechs Kilometer entfernt, und der Zug-verkehr von dort war mühsam. Zunächst ging es zu den Umsteigestationen in Dortmund oder Münster und von dort zu den Heimatorten. Wenn die Schüler samstags mit dem Extrabus in Capelle am Bahnhof ankamen, war der damalige Vor-steher der kleinen Bahnstation, Wilhelm Nägeler, mit der Ausgabe der vielen Fahr-karten in alle Himmelsrichtungen völlig überfordert. Er wusste sich aber zu hel-fen. Er richtete, nach Absprache mit dem Leiter der Landesfinanzschule, im barock

gestalteten Speisezimmer einen proviso-rischen Schalter ein. Die ungewöhnliche Kartenausgabe stand unter dem großen Tafelbild des Kurfürsten Joseph Clemens August von Köln, der milde auf das seltsame Geschehen hernieder blickte. Anbandeln mit den Schönen des Dorfes Viele Schüler aber blieben am Wochenen-de in Nordkirchen, frequentierten die ge-mütlichen Kneipen Tenhoff, Westermann, Lücke und Bieker und bandelten mit den Schönen des Dorfes an, wobei auch eini-ge Ehen entstanden. Bitter für die feier-freudigen Schüler war die Tatsache, dass abends schon um 22:00 Uhr alle Tore schlossen. Eine spätere Heimkehr war nur bei gefrorenen Gräften möglich, wie etwa im bitterkalten Winter 1962/1963. Die Tä-tigkeit an der Landesfinanzschule bedeu-tete für die Dozenten einen Schub für die Karriere, damit verbunden war aber die

Residenzpflicht in Nordkirchen. Das hieß: Umzug aus großen, lebhaften Städten fernab nach Nordkirchen. Und die Frauen der Dozenten gingen damals brav mit, obwohl einige von ihnen eine vollständige Berufsausbildung hatten oder zumindest großstädtisches Leben gewohnt waren. Es kursierte jedoch der Satz: »Die Frauen kommen mit Tränen und gehen mit Trä-nen«, und das traf auch oft zu, wenn die Dozenten nach sieben Jahren an die Fi-nanzämter zurückkehrten. Länger sollten sie nicht bleiben, damit der Unterricht recht praxisnah blieb.

’Finanzer’ galten ein wenig als Eindringlinge Wenngleich die ’Finanzer’ auf dem Schloss bei den ’Herzogskindern’, wie man die Nordkirchener Bürger scherzhaft nannte, ein wenig als Eindringlinge galten, hatte das friedliche Leben im Münster-land seinen Reiz. Zumal sich in den großen Städten die Wohnsituation auch nur lang-sam besserte.

In den folgenden Jahren nahm die Aus-bildungsstätte eine rasante Entwicklung. Aus den bescheidenen Anfängen wurde 1976 eine Fachhochschule für Finanzen. Die größte in der Bundesrepublik.

Nordkirchen feiert 75. Geburtstag:

1950 zogen erstmals 115 Finanz- anwärter ins Schloss Nordkirchen

2. Teil des in der letzten Blickpunkt-Ausgabe begonnenen Beitrages.

Page 7: Das Mitgliedermagazin - Deutsche Steuer-Gewerkschaft … · Herausgeber: Deutsche Steuer-Gewerkschaft (im Dach-verband des dbb), Landesverband Nordrhein-Westfalen, Elisabethstraße

DSTG-Blickpunkt 10/2020 7

Zentrale Kindergeldkasse geht zum Bund

Bisher ist die Zentrale Familienkasse beim LBV NRW für die Festsetzung und Aus-zahlung des Kindergeldes zuständig. Zum 1. März 2021 wechselt sie zur Familienkas-se der Bundesagentur für Arbeit (BA). Im Dezember werden alle mit der Gehaltsmit-teilung über den Wechsel informiert. Die Kindergeldberechtigten erhalten im Januar 2021 darüber hinaus noch ein separates Infoschreiben. Die Bündelung der Aufgaben bei den jeweils regional zuständigen Familienkassen der BA ermöglicht den Kolle-ginnen und Kollegen beim LBV zukünftig einen komplett digitalen Weg der Kinder-geldbearbeitung. Aufgaben für das freigesetzte Personal gibt’s im LBV genug, aber was bedeutet das für unsere Kolleginnen und Kollegen?

Kindergeldabhängige Bezüge- und Gehaltsbestandteile Die kindergeldabhängigen Bezüge- und Gehaltsbestandsteile werden weiterhin vom LBV bearbeitet und ausgezahlt. Än-derungen in den persönlichen Verhältnis-

sen, die sich auf das Kindergeld bezie-hen, werden dem LBV im Datenaus-tausch übermittelt. Alle übrigen Angele-genheiten können zukünftig auf digita-lem Weg direkt mit der BA abgewickelt werden.

L B V

Wie findet der Wechsel statt? Die Übergabe der aktuellen/aktiven Kin-dergeldfälle erfolgt maschinell. Es muss kein neuer Antrag gestellt und keine be-reits eingereichten Nachweise oder Unter-lagen erneut vorgelegt werden. Die weitere Zahlung durch die BA erfolgt auf Grundla-ge des Bescheides vom LBV. Anträge und Unterlagen müssen bis zum 28. Februar 2021 beim LBV eingereicht werden. Sollte eine Verarbeitung im LBV nicht mehr mög-lich sein, werden die Anträge und Unterla-gen automatisch an die Familienkasse der BA weitergeleitet. Änderungen nach dem 1. März 2021 sind direkt durch die Kinder-geldberechtigten an ihre zuständige Fami-lienkasse zu melden. Die erforderliche Kin-dergeldnummer erhalten alle Berechtigten Anfang März 2021 mit einem gesonderten Begrüßungsschreiben von der BA.

Page 8: Das Mitgliedermagazin - Deutsche Steuer-Gewerkschaft … · Herausgeber: Deutsche Steuer-Gewerkschaft (im Dach-verband des dbb), Landesverband Nordrhein-Westfalen, Elisabethstraße

8 DSTG-Blickpunkt 10/2020

Bundesweites PersBB-Treffen:

Personalbedarf der Zukunft wird ermittelt

Neue Steuergesetze und neue Aufgaben erfordern zusätzliches Personal. So weit, so logisch. Aber geht es auch etwas genauer? Die Finanzverwaltung hat hierfür schon vor langer Zeit die bundesweite Arbeitsgruppe Personalbedarfsberechnung (AG PersBB) ins Leben gerufen. Mitte September tagte man im Finanzamt Regensburg, diesmal un-ter Beteiligung der Gewerkschaften.

Gemeinsam nach Wegen und Lösungen gesucht Wie kniffelig die Aufgabenstellung ist, wird hinsichtlich der anstehenden Neubewertung aller Grundstücke besonders deutlich. Die Frage welche Wertermittlungsmodelle in wel-chen Ländern zum Einsatz kommen, ist im-mer noch nicht überall endgültig beantwortet und dementsprechend ist auch die Frage ei-ner IT-Unterstützung weitgehend ungelöst. Vielleicht lag es am Respekt vor der Aufgabe, vielleicht an der gegenseitigen Wertschät-zung: Ein ’Aufeinanderprallen’ von DSTG- und Verwaltungsmeinung gab es nicht. Vielmehr wurde in kollegialer Arbeitsatmosphäre ge-meinsam nach Wegen und Lösungen für eine sachgerechte Bedarfsberechnung gesucht. Die DSTG-Vertreter konnten hier wertvolle Gedanken, Anregungen und Forderungen einbringen. Und das bei einem großen Strauß an Themen. Denn bei der Grundsteuer, der Arbeit in den GÜSTen, den (möglichen) Mas-senrechtsbehelfen und dem Informationsbe-darf der Bürger war natürlich nicht Schluss.

Keine einfachen Antworten auf Fragen Welche Arbeitsfolgen haben die Corona-Steuerhilfegesetze? Kommt eine Welle an Insolvenzfällen auf uns zu? Wie viele Fir-men beantragen die neue Forschungszula-ge? Welche Arbeiten beschert uns der neue § 35c ESTG? Alles Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gibt. Dass die Anre-gungen der DSTG in der Arbeitsgruppe auf fruchtbaren Boden fallen, zeigt die teils deutliche Anhebung der Zeitwerte für Fort-bildung in der aktuellen PersBB. Damit wur-de eine DSTG-Forderung aus der letzten gemeinsamen Besprechung umgesetzt.

Aus Nordrhein-Westfalen waren Heinz Katerkamp (Vorsitzender Bezirksverband Westfalen-Lippe) und Marc Kleischmann (Vorsitzender Bezirksverband Rheinland) in der DSTG-Delegation vertreten.

A K T U E L L E S

Steuergerechtigkeit hat immer Saison!

Die DSTG hat seit 2015 den letzten Donnerstag im September zum ’Tag der Steuergerechtigkeit’ er-klärt. Bundesweite Aktionen sollen auf die besondere Bedeutung der Steuergerechtigkeit für Staat und Gesellschaft hinweisen. Im letzten Jahr fand die zentrale Veranstaltung bei uns Oberhausen statt. In diesem Jahr ist alles an-ders. Corona bedingt fällt die ge-plante Zentralveranstaltung in Wiesbaden aus. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wer sich seit über siebzig Jahren dem Thema ’Steuergerechtigkeit’ verpflichtet fühlt, lässt sich von den aktuellen Entwicklungen nicht vom Weg ab-bringen; das Thema Steuergerech-tigkeit hat immer Saison. Und wer mag, kann sich gerne noch mal die Bilder vom letzten Tag der Steuer-gerechtigkeit in Oberhausen per Video auf unserer Internetseite oder in unserem YouTube-Channel in Erinnerung rufen.