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JUNI . 2013 I 17. JAHRGANG I EURO 2,40 I 44820 Das NürnbergMesse Magazin 6 12 FÜNFTE TOCHTERGESELLSCHAFT Sonia Prashar Geschäftsführerin der NürnbergMesse India in Neu Delhi NÜRNBERGMESSE MACHT MOBIL Messe-Neuling AEE: Karosserien der Zukunft auf dem roten Teppich

Das NürnbergMesse Magazin · Halle 3A. Der Grundstein wurde 2012 gelegt, Richtfest wird im Juli 2013 gefei-ert, die erste Veranstaltung wird im Februar 2014 die Spielwarenmesse sein,

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Page 1: Das NürnbergMesse Magazin · Halle 3A. Der Grundstein wurde 2012 gelegt, Richtfest wird im Juli 2013 gefei-ert, die erste Veranstaltung wird im Februar 2014 die Spielwarenmesse sein,

JUNI.2013 I 17. JAHRGANG I EURO 2,40 I 44820

Das NürnbergMesse Magazin

612

FÜNFTE TOCHTERGESELLSCHAFTSonia Prashar Geschäftsführerin derNürnbergMesse India in Neu Delhi

NÜRNBERGMESSE MACHT MOBILMesse-Neuling AEE: Karosserien der Zukunft auf dem roten Teppich

Page 2: Das NürnbergMesse Magazin · Halle 3A. Der Grundstein wurde 2012 gelegt, Richtfest wird im Juli 2013 gefei-ert, die erste Veranstaltung wird im Februar 2014 die Spielwarenmesse sein,

Messe+Co . 2 . 2013

NürnbergMesse

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www.nuern

Herausgeber: NürnbergMesse GmbH

Messezentrum, 90471 Nürnberg

Tel. +49 (0) 9 11.86 06-0

Fax +49 (0) 9 11.86 06-82 28

[email protected]

www.nuernbergmesse.de

Verlag: Vincentz Kundenmedien

Postfach 6247, 30062 Hannover

[email protected]

www.vincentz-kundenmedien.de

© Vincentz Network GmbH & Co. KG

Gestaltung: Angelika Jungvogel

Druck: BWH GmbH

Redaktion: Reinhold Gebhart (V.i.S.d.P.),

Claudia Müller, Petra Trommer, Guido Welk,

Geoffrey Glaser, Bertold Brackemeier,

Katja Feeß

Titelbild: Frank Boxler/NürnbergMesse

Menschen

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Fokus

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HINGABE UND FREUDE

„Nur harte Arbeit, Überzeugung und Hingabe führen zu Ergebnissen.“ Da- nach lebt Sonia Prashar, Geschäfts- führerin der NürnbergMesse India.

Aber nicht nur dieses spirituelle Lebenskonzept hat die Karriere der aus Neu Dehli stammenden Inderin zur Erfolgsgeschichte werden las-sen. Was sie ist, ist sie auch durch ihr Mantra, das sie verinnerlicht hat und das somit unverrückbar ist: „Erfreue dich an dem, was du tust.“

NÜRNBERG UND NEU DELHI

Neu Delhi, Hauptstadt Indiens, ist seit dem 18. April offiziell die neue Heimat der jüngsten Tochter der NürnbergMesse Group.

Das gaben (v.li.) Dr. Roland Fleck (CEO NürnbergMesse), Bernhard Steinrücke (CEO Deutsch-Indische Handelsgesellschaft), Sonia Prashar (CEO NürnbergMesse India) und Peter Ottmann (CEO NürnbergMesse) vor versammelter Presse in Indiens Hauptstadt bekannt.

KÖRPER UND FORM

Karosserien der Zukunft bescherten dem NürnbergMesse-Neuling AUTO- MOTIVE ENGINEERING EXPO (AEE) eine glanzvolle Premiere.

60 Branchengrößen und Newcomer der Prozesskette Karosseriebau, Karosserielackierung und Montage präsentierten an ihren Messestän- den Neuheiten aus Deutschland und der Welt. Erstmals konnten Fachbesucher mit dem EuroCarBody Award prämierte Serienkarosserien des Jahres 2012 inspizieren und an- fassen.

InhaltFo

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STARS UND STERNCHEN

Keine Stars sind sie, aber Sternchen. Als Windsbacher Knabenchor bilden sie einen Klanghimmel, der Seines- gleichen sucht.

Aus einer Rasselbande an Rohdia- manten formt Chorleiter Martin Lehmann regelmäßig eine stimm-kräftige Chorgemeinschaft, die es sich zur Regel gemacht hat, bei Auftritten im nahen Franken eben-so zu begeistern, wie weltweit. Als musikalische Botschafter der Metropolregion Nürnberg.

Nürnberg

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Editorial

nbergmesse.de

Liebe Leserinnen und Leser!

Die NürnbergMesse wächst. Am Heimatstandort sichtbarstes Zeichen ist unsere

Halle 3A. Der Grundstein wurde 2012 gelegt, Richtfest wird im Juli 2013 gefei-

ert, die erste Veranstaltung wird im Februar 2014 die Spielwarenmesse sein, die

dann stattfindet. Viele weitere Veranstaltungen werden folgen. Wie sie Woche

für Woche wächst und gedeiht, ist allerdings jetzt schon mehr als einen Hin-

gucker wert. Trägt sie doch die Handschrift von Zaha Hadid, einer Architektin

von Weltrang. Eine Frau ist es auch, die an der Spitze der jüngsten Nürnberg-

Messe-Tochter in Neu Delhi steht: Sonia Prashar,

Geschäftsführerin der NürnbergMesse India,

die am 18. April feierlich eröffnet wurde.

Mehr als eine Randnotiz dabei: Drei der fünf

Tochtergesellschaften der NürnbergMesse

werden künftig von Frauen geführt.

Und noch ein freudiges Ereignis gibt

es zu vermelden, diesmal auf Nürnberger

Boden: Das Auto, der Deutschen liebstes Kind,

hat nun endlich auch in Nürnberg eine Heimat gefunden, und zwar mit der

AUTOMOTIVE ENGINEERING EXPO (AEE), der weltweit einzigen Fachmesse

für die Prozesskette „lackierte Karosserie und Montage“, die Anfang Juni ihre

Premiere feierte. Mehr darüber auf den Seiten 12 und 13.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Ihr Messe+Co-Redaktionsteam

Die Messe+Co-Redaktion:

Geoffrey Glaser (li.)

und Reinhold Gebhart.

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Dreifach-Erfolg: POWTECH,TechnoPharm und PARTEC – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

959 Aussteller und 16.803 Fachbesucher aus 83

Ländern kamen nach Nürnberg zum Messe-Duo

POWTECH und TechnoPharm, mit dem alle drei

Jahre stattfindenden Internationalen Kongress für

Partikeltechnologie, PARTEC (480 Teilnehmer),

ein Triple-Event. „Stabile Ausstellerzahlen, sehr

guter Besucherzuspruch und hohe Internationali-

tät zeigen, wie wichtig unsere Fachmessen für

die internationale Pulver und Schüttgut verarbei-

tende Industrie sind“, resümierte Willy Viethen,

Veranstaltungsleiter bei der NürnbergMesse.

Jeder dritte Aussteller und Messegast reiste aus

dem Ausland an, Top-Besucher-Länder waren

Österreich, Schweiz, Italien, Tschechien und

die Niederlande. Zum Kongress kamen knapp

50 Prozent der Teilnehmer von außerhalb

Deutschlands.

Claus Rättich neuer LeiterMarketing und Kommunikation– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

Zehn Jahre lang war er bei der NürnbergMesse

erfolgreich dem Bereich Eigen- und Partnerveran-

staltungen vorgestanden, mit der Verantwortung

für rund ein Dutzend Fachmessen. Seit März ist

Claus Rättich (50) neuer Bereichsleiter Marketing

und Kommunikation. Er übernimmt die Verant-

wortung von Peter Ottmann, der im August 2011

in die Geschäftsführung gewechselt war und den

Posten interimsmäßig besetzt hatte. „In Claus

Rättich haben wir sozusagen two-in-one gefun-

den: Einen der NürnbergMesse seit 20 Jahren ver-

bundenen Messeexperten, der sich seit dem Be-

ginn seiner beruflichen Karriere mit Leidenschaft

dem Thema Marketing widmet“, so Dr. Roland

Fleck und Peter Ottmann, Geschäftsführer der

NürnbergMesse.

Geförderte Messebeteiligung: 2014 sieben Mal in Nürnberg– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

Sieben in einem Jahr. So viele Fachmessen der

NürnbergMesse finden sich 2014 im Bundesförde-

rungsprogramm für Messebeteiligungen junger

Unternehmen: BIOFACH und VIVANESS, embedd-

ed world, fensterbau/frontale und HOLZ-HAND-

WERK, GaLaBau, Chillventa, POWTECH und Techno-

Pharm sowie Brau Beviale. 400 Firmen haben seit

dem Start des Programms vor sechs Jahren in

Nürnberg das Angebot in Anspruch genommen,

sich kostengünstig am Gemeinschaftsstand einem

internationalen Fachpublikum zu präsentieren.

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Messe+Co . 2 . 2013

ALTENPFLEGE: HoheQualität ist Trumpf – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

Was die ALTENPFLEGE auszeichnet, ist die hohe

Qualität des Fachpublikums. 43 Prozent der 31.161

Fachbesucher auf der von Vincentz Network ver-

anstalteten Leitmesse für die Pflegewirtschaft in

Nürnberg sind in leitenden Positionen, also Ge-

schäftsführer, Vorstand, Heimleiter, Pflegedienst-,

Küchen- oder Hauswirtschaftsleiter. Sieben von

zehn sind in Beschaffungsentscheidungen ihrer

Einrichtungen einbezogen. Überwiegend beschäf-

tigt sind sie in Altenheimen (50 Prozent) und in

der ambulanten Pflege (20 Prozent). Zufriedene

Gesichter bei den Ausstellern, wie Dieter Schwö-

bel, TRILUX Vertrieb GmbH, Mannheim: „Ein Rie-

senerfolg. Unsere kühnsten Erwartungen was die

Besucherzahl betrifft wurden in Nürnberg über-

troffen.“ 86 Prozent der Aussteller erwarten ein

Nachmessegeschäft.

Info

Miniatur-Wohnwelten: Aussteller

und Fachpublikum legen Wert

auf den Wohlfühlfaktor.

Fingerzeig für Fachmesse-Trio: Hohe

Internationalität und Besucherzuspruch

geben dem Veranstalter recht.

Werkstätten:Messe knackt 20.000er-Marke deutlich – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

Mit 21.109 Besuchern (plus 14 Prozent) konnte die

Werkstätten:Messe, seit 2006 Leistungsschau von

Werkstätten für behinderte Menschen in Nürnberg,

die 20.000er-Marke deutlich knacken. Die Messe

hat sich zur Plattform für die Einführung neuer

Produkte entwickelt. „Für Designer und Werkstatt-

leitung ist die Resonanz der Werkstätten:Messe-

Besucher ein wichtiger Indikator über den zu-

künftigen Erfolg eines Produktes“, stellte der

Projektverantwortliche Leander Krummrich fest.

Claus Rättich:

Verantwortlich

für Marketing

und Kommuni-

kation.

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40. Jubiläum: Bestmarken und Bestnoten für die IWA– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – ––

Bestmarken setzte die IWA & OutdoorClassics zum 40. Jubiläum: 38.265 Fachbesucher (2012:

36.004) aus über 100 Ländern und 1.209 Aus-

steller (2012: 1.204) aus 50 Nationen bestätigten

einmal mehr ihren Ruf als international führen-

de Fachmesse rund um hochwertige Produkte

für Jagd, Schießsport, Outdoor-Aktivitäten, Law

Enforcement und persönliche Sicherheit. Thomas

Preutenborbeck (35), seit Januar neuer Leiter Ver-

anstaltungen für IWA & OutdoorClassics, Enforce

Tac, Evenord und Perimeter Protection, konstatier-

te zufrieden: „Schon jetzt ist klar: 2014 erweitern

wir die IWA um eine neunte Halle.“ Bestnoten

verteilten gleichermaßen Aussteller (weit über 90

Prozent erreichten hier ihre wichtigsten Zielgrup-

pen) und Fachbesucher (98 Prozent waren vom

Produkt- und Informationsangebot überzeugt).

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Glänzende Aussichten: Die

European Coatings SHOW bleibt

weiter Weltleitmesse der Lack- und

Farbenindustrie.

ECS top, weltweite Coatings-Allianz im Aufwind – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

Auch 2013 war die European Coatings SHOW ein

voller Erfolg – mit 962 Ausstellern, rund 26.000

Fachbesuchern aus über 100 Nationen und über

34.000 Quadratmeter Nettoausstellungsfläche war

es sogar die größte ECS aller Zeiten und damit

bleibt sie weiterhin die Weltleitmesse der Lack-

und Farbenindustrie. Europas größter Coatings-

Kongress, der teilparallel zur Messe stattfand, zog

über 650 Teilnehmer aus 37 Ländern an. Gestärkt

wurde in Nürnberg auch die weltweite Allianz füh-

render Coatings-Events. Vincentz Network und

NürnbergMesse unterzeichneten noch während

der Messe ergänzende Verträge mit ihren Partnern

bei der PAINTINDIA und paintistanbul. Auch Rü-

ckenwind aus den USA gibt es zu vermelden: Die

American Coatings SHOW & CONFERENCE (ACS)

in Atlanta wurde gleich zweimal prämiert. Laut

dem Fachmagazin Trade Show Executive Magazine

zählte sie 2012 unter mehr als 4.000 Fachmessen

zu den 50 wachstumsstärksten in den USA. Trade

Show News Network kürte sie zudem zu einer der

führenden 250 Fachmessen des Vorjahres. „Das

markiert einen wichtigen Meilenstein“, sagte Andy

Doyle, Präsident der American Coatings Association,

„Wir sind fest davon überzeugt, dass die ACS auch

in den kommenden Jahren weiter wachsen wird.“

Gut aufgestellt: Hochwertige Produkte

und die neuesten Branchentrends bei

der IWA & OutdoorClassics in Nürnberg.

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„Ich ehre den Platz in dir, wo, wenn du dort bist und auch ich dort bin, wir beide nur noch eins sind.“ Das soll der Überlieferung nach Mahatma Gandhi, Symbolfigur der indischen Befreiungsbewegung, befragt nach dem Wortsinn von Namaste, geantwortet haben. Fragen gibt es viele auf dem Weg zum gegenseitigen Verständnis zwischen Indern und Europäern. Eine Antwort heißt Sonia Prashar.

Wie ein Fingerzeig erscheint es jetzt, dass an entscheidenden Weggabelungen in der Karriere der Inderin Deutschland auf den Richtungspfeilen stand. Am Goethe-Institut in Neu Delhi in einer

Fokus

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An den Enden des Bandes, das Nürnberg und Neu Delhi seit der Gründung

der Tochtergesellschaft NürnbergMesse India am 18. April fest in Händen halten, stehen gegenseitige

Wertschätzung und Respekt. Ganz im Sinne der indischen Grußgeste „Namaste“. Ein perfekter Start

zum richtigen Zeitpunkt. Das sagt eine, die das indische Messegeschäft seit mehr als 17 Jahren kennt:

Sonia Prashar, Geschäftsführerin der jüngsten von fünf Töchtern der NürnbergMesse Group.

Namaste

Traten im Hotel Imperial

gemeinsam vor die Presse

(v.li.): Dr. Roland Fleck (CEO

NürnbergMesse), Bernhard

Steinrücke (CEO Deutsch-Indische

Handelsgesellschaft), Sonia

Prashar (CEO NürnbergMesse

India) und Peter Ottmann (CEO

NürnbergMesse).

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NamaHand in Hand: Die

NürnbergMesse-

Geschäftsführer

heißen ihre jüngste

Tochtergesellschaft

herzlich willkommen.

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Lehrtätigkeit mit Abschlüssen in Erziehung und Deutsch wurde sie vor 17 Jahren von einer Kollegin auf eine freie Stelle bei der indisch-deutschen Handelskammer (IGCC) aufmerksam gemacht. Nach einem Praktikum dort führte sie ihr erster beruflicher Auslandsaufenthalt 1999 nach Düsseldorf.

Erste Bande zur NürnbergMesse wurden 2006 ge-knüpft, als die Franken ihr Engagement auf dem Sub-kontinent starteten. Sonia Prashar betreute ab diesem

Zeitpunkt als Direktorin „Marketing & Messen“ der IGCC indische Projekte der Nürnbergmesse.

Die Zusammenarbeit begann mit einem Gemein- schaftsstand deutscher Unternehmen auf der Messe Agrotech in Chandigarh. Durchgestartet wurde 2009 mit der ersten eigenen Messe, der BioFach India. Zu ihr gesellten sich fensterbau/frontale india und Powder & Bulk Solids India. Nun wollen die beiden Geschäfts-führer der NürnbergMesse, Dr. Roland Fleck und Peter

NamaStimmungsvoll:

Der Rhythmus

passte auch bei der

Eröffnungsfeier am

Abend.

seine Herausforderungen. Das Land wird sie annehmen und sich so die Eintrittskarte zur Liga der Big Player sichern.“

Zielstrebig auf dem Weg nach oben ist auch die Nürn- bergMesse Group. Deren ehrgeiziges Wachstumspro- gramm bis 2020 – 300 Millionen Euro Jahresumsatz, ein Sechstel davon aus dem Ausland – setzt jedoch „nicht auf schnellen, vordergründigen Erfolg, sondern auf Aufbau mit Substanz“, so Dr. Roland Fleck und Peter Ottmann. Auch auf dem Subkontinent. Eine Verbreiterung des Ver- anstaltungsportfolios soll durch den Erwerb und die Ent- wicklung von Eigenveranstaltungen erreicht werden, in enger Abstimmung mit den internationalen Tochterge- sellschaften in China, Brasilien und Nordamerika. Mit dem Wirtschaftsriesen Indien geht die NürnbergMesse dem Ziel – ein Platz unter den Top Ten der weltweit größ-

Erster CEO-Summit: Neubeginn in Neu Delhi

Dem Ruf nach Neu Delhi waren sie alle gefolgt, ob in Italien, Bra- silien, Nordamerika oder China. Nicht nur, um Sonia Prashar, der neuen Geschäftsführerin vor Ort bei der Gründung der nun fünf-ten Tochtergesellschaft, NürnbergMesse India, Pate zu stehen. Es ging auch um den NürnbergMesse CEO Summit, ein Treffen aller Geschäftsführer innerhalb der NürnbergMesse Group – erstmals durchgeführt, ein Neubeginn also in Neu Delhi.

„Ab jetzt wird es diesen Summit jährlich geben“, so die Konzern-Geschäftsführer Dr. Roland Fleck und Peter Ottmann, „einfach, um die Vernetzung innerhalb der Gruppe und das Miteinander zu stärken.“ Im Vordergrund stand der inhaltliche Austausch auf CEO-Ebene, dass auch die Chemie stimmt, zeigte sich bei der gemein-schaftlichen Tour durch die Stadt mit anschließendem Ausflug zum Taj Mahal, einem der berühmtesten Mausoleen der Welt.

„Die CEOs sind noch näher zusammengerückt und zu einer schlagkräftigen Einheit zusammengewachsen“, betonten Dr. Roland Fleck und Peter Ottmann.

Erster CEO-Summit in Neu Delhi. Die CEOs der fünf Tochtergesellschaften (v.l.) Stefania

Calcaterra (Italia), Sonia Prashar (India), Ligia Amorim (Brasil), Dirk Ebener (North America)

und Crane Fan (China), flankiert von den NürnbergMesse-Geschäftsführern Dr. Roland Fleck

(li.) und Peter Ottmann (re.).

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Ottmann, den Turbo zünden: „Das bereits bestehende eigene Portfolio soll erweitert, Ausstellern wie Besuchern der Weg von Indien nach Europa, Amerika und Asien sowie umgekehrt geebnet werden.“ Schon jetzt ist Deutschland Indiens wichtigster Handelspartner inner-halb der EU. Die Attraktivität des Deutschen Messe-platzes für Aussteller vom Subkontinent steigt seit Jahren kontinuierlich. 2011 lag nach Angaben des Ausstellungs- und Messeausschusses der deutschen Wirtschaft (AUMA), Indien mit 2.832 Ausstellern zwar noch klar hinter China (9.482), aber deutlich vor den anderen BRIC-Staaten Brasilien (622) und Russland (880).

Indien ist reif als Messestandort durchzustartenMan kann also sagen: Indien kommt – und heißt gleich-zeitig die Welt willkommen. Die heute – gemessen an der Kaufkraft – viertgrößte Volkswirtschaft der Welt bereitet im Eiltempo auch den Boden für den Messesektor: Von 40 auf 140 Fachmessen in nur einem Jahrzehnt. „Auch, weil heute Themen auf dem Tableau sind, die vor zehn Jahren noch keine Relevanz hatten“, weiß Sonia Prashar. „Wie Bio, Fensterbau oder Prozesstechnologie“. Ihre Prognose „Indien ist reif für eine Weltleitmesse“ grün-det sich auf das eigene landesspezifische Messe-Know-how und den Anspruch Indiens, eine der führenden Wirtschaftsnationen der Welt zu werden. Nicht zuletzt aber auch auf den unerschütterlichen Enthusiasmus und die positive Grundeinstellung der Menschen, die hier

leben: „Wir haben eine Redensart: ,Am Ende ist alles gut; und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende‘. Nach diesem Motto leben wir und so setzen wir Dinge in Gang.“

Eintrittskarte in die erste LigaWie jetzt mit der Gründung der Tochtergesellschaft in Neu Delhi. „Die Zusammenarbeit mit der Nürnberg- Messe war immer geprägt von Partnerschaft, Harmo- nie zwischen den Teams und vor allem der gemeinsa- men Leidenschaft, Projekte umsetzen zu wollen“, blickt Sonia Prashar dankbar auf das bisher Erreichte zurück. Bernhard Steinrücke, Hauptgeschäftsführer der Deutsch- Indischen Handelskammer, sieht eine rosige Zukunft: „Die Messeexpertise der NürnbergMesse und das Netz- werk und Know-how der Kammer vor Ort – eine klassi- sche Win-win Situation.“ Mit dem Gespür des Geschäfts- tüchtigen für den richtigen Zeitpunkt. Jetzt, wo die Re- gierung mit Maßnahmen wie Foreign direct investment (FDI) für ausländische Direktinvestitionen Hürden ab- baut. Anderes gilt es noch zu überwinden: Unzureichende Infrastruktur, mancherorts Amtsschimmel oder das Fehlen angemessener Ausbildung. Was wieder die Inderin in Sonia Prashar weckt: „Indien ist einzigartig, und so sind seine Herausforderungen. Das Land wird sie annehmen und sich so die Eintrittskarte zur Liga der Big Player sichern.“

Zielstrebig auf dem Weg nach oben ist auch die Nürn- bergMesse Group. Deren ehrgeiziges Wachstumspro-

asFeuer und Flamme: Auch der

deutsche Botschafter Michael

Steiner (2.v.r.) erwies den

Machern der NürnbergMesse

India die Ehre.

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NaNamastFokus

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gramm bis 2020 – 300 Millionen Euro Jahresumsatz, ein Sechstel davon aus dem Ausland – setzt jedoch „nicht auf schnellen, vordergründigen Erfolg, sondern auf Aufbau mit Substanz“, so Dr. Roland Fleck und Peter Ottmann. Auch auf dem Subkontinent. Eine Verbreiterung des Ver- anstaltungsportfolios soll durch den Erwerb und die Ent-

Fünf Töchter, drei Frauen

Eine Quotendiskussion überflüssig gemacht – zumindest bei der NürnbergMesse – hat die Eröffnung der NürnbergMesse India am 18. April. Mit Sonia Prashar steht bereits die dritte Frau (neben Ligia Amorim, Brasilien und Stefania Calcaterra, Italien) als Geschäftsführerin an der Spitze einer der fünf Tochtergesellschaften. „Vielleicht ist es unsere Liebe zum Detail, Organisationstalent oder auch die stärkere Fähigkeit zur Hingabe, die uns unsere Arbeit so gut machen lässt“, mutmaßt die jüngste CEO. „Frauen sind dazu geboren, Ideen zu entwickeln, sie reifen zu lassen und schließlich als Multitasker umzusetzen. Das ist ja das eigentlich Faszinierende am Messegeschäft.“Als Mammutaufgabe bezeichnet Sonia Prashar den Weg zur Gleichberechtigung in ihrem Land: „Einige Schlüsselpositionen in Regierung und Justiz sind schon mit Frauen besetzt, weibliche Prominenz findet sich auch im Finanzwesen und bei multinationa- len Konzernen.“ Bedenkt man die Größe des Landes, wird es aber viel Zeit brauchen, auch wenn die Regierung jetzt schon die Bildung für Mädchen fördert und vorantreibt. „Immerhin hat sich das Bewusstsein in den letzten zehn Jahren verändert. Frauen gelten heute durchaus schon als Quelle der Macht.“ Im Team von Sonia Prashar wird das nicht in Frage gestellt – die Tochtergesellschaft besteht zu gut 95 Prozent aus weiblichen Mitarbeitern.

wicklung von Eigenveranstaltungen erreicht werden, in enger Abstimmung mit den internationalen Tochterge- sellschaften in China, Brasilien und Nordamerika. Mit dem Wirtschaftsriesen Indien geht die NürnbergMesse dem Ziel – ein Platz unter den Top Ten der weltweit größ-ten Messeveranstalter – mit Riesenschritten entgegen.

Qutub Minar: Archäologie

bei Neu Delhi, die in der

Farbgebung an Gemäuer in

Nürnberg erinnert.

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Jede Handlung hat unweigerlich eine Folge. Sonia Prashar, die neue Geschäftsführerin der NürnbergMesse India lebt nach dem spirituellen Konzept des Karma: „Ich glaube fest daran, dass nur harte Arbeit, Überzeugung und Hingabe zu Ergebnissen führen.“ Als zweite von fünf Töchtern wurde sie in Delhi geboren und wuchs dort auf. Zu ihrer Familie pflegt sie heute noch ein sehr enges Verhältnis: „Ich verbringe so viel Zeit wie möglich dort und genieße das Zusammensein.“ Ebenso ungetrübt ist das Verhältnis zu ihrer Arbeit. „Erfreue dich an dem, was du tust“, ist Sonia Prashars Mantra, ihre Erfolgsrezept. Sie hat es verinnerlicht.

Liebe auf den ersten BlickAls sie vor 17 Jahren bei der Indisch-Deutschen Handels- kammer ins Messe-Geschäft schnuppern durfte, war es Liebe auf den ersten Blick. „Die Arbeit war von Anfang an interessant und inspirierend“, erinnert sie sich, um dann ins Schwärmen zu kommen: „Neue Menschen tref-fen, an neue Themen herangehen, die Dynamik diverser Branchen, die Kunst, Menschen zusammen zu bringen, Verhandeln lernen, Budgets aufstellen und Grundrisse auf Papier bringen – wie sollte mir bei einem solch spannenden Jobprofil langweilig werden?“ Ständig macht sich Sonia Prashar Gedanken. Über die speziellen psychologischen Muster und die Bedürfnisse einzelner Branchen: „Was ist an Überzeugungsarbeit notwendig? Wie gewinne ich Vertrauen?“ Ihre größte Bestätigung findet sie, wenn ein

Plan Wirklichkeit wird. Glücksgefühle kommen auf, sobald eine Veranstaltung erfolgreich endet, ihre Teammitglieder strahlen und die Aussteller zufrieden sind: „Das lädt meine Batterien wieder auf und ich bin für alles bereit, komme was da noch kommen wolle.“

Deutschland – zweite HeimatKeine Gefahr, abzuheben? „Nein, bestimmt nicht“, sagt Sonia Prashar, „dafür habe ich meine Familie und meine Kollegen. Die unterstützen mich nicht nur, sondern sie erden mich auch, falls notwendig.“ Wenn es doch vor-kommt, dass sie Abstand braucht, dann ist sie auch mal weg. Im Land der Kokospalmen, Kerala, am südwestlichen Zipfel des Subkontinents, oder in Bangalore. Ganz weit weg bedeutet für sie Europa: „Südfrankreich oder Deutsch- land, meine zweite Heimat sozusagen.“

Sonia Prashar ist in der glücklichen Lage, am Auf- schwung ihrer ersten Heimat aktiv mitwirken zu können: „Ich glaube ganz stark, dass die Erfolgsgeschichte Indiens letztendlich mit dem wirtschaftlichen Wachstum zusam-menhängt. Und das ist es, was mich Tag für Tag motiviert.“ Menschenkenntnis und unerschütterlicher Optimismus sind zwei weitere Begleiter ihrer ganz persönlichen Lebens- geschichte und ihrer Karriere im Messegeschäft. Jetzt als Geschäftsführerin (CEO) der NürnbergMesse India. „CEO? Ja, das bin ich. Crazy eternal optimist – eine verrückte ewige Optimistin.“

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Karma & Mantra

Menschen

Sonia Prashar, CEO

Zeit zum Entspannen:

Im Kreis ihrer Schwestern

fühlt sich Sonia Prashar

wohl.

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Karosserien haben nicht nur eine tragende Rolle, sie sind auch verantwortlich für die heißen Kurven

eines Autos. Den „Car Bodys“ wurde in diesem Jahr erstmals in Nürnberg ein roter Teppich gelegt.

Bei der Premiere der AUTOMOTIVE ENGINEERING EXPO (AEE) Anfang Juni.

Kisten mit heißen Kurven

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„Sicherheit, Komfort und Emotionalität“Dr. Klaus Koglin, Sprecher des OEM Messebeirates der AEE: „Die Karosserie ist die Fahrzeugkomponente mit dem größten Gewicht, das nicht zuletzt durch die Sicherheit, den Komfort und die Emotionalität bestimmt wird. Damit ist der Karosseriebau ein Schlüssel- gewerk innerhalb der Automobil- produktion. Warum es die AEE braucht? Existierende Automobil-Messen haben vordergründig das Gesamtprodukt im Fokus. Hier bekommt die wichtige Prozesskette Karosseriebau, Lackierung und Montage ein eigenes Forum.“

„Fachwissen auf höchstem Niveau“Maice Middelkampf, Leiterin Veranstaltungsdienste im Vin- centz Network: „Die Premiere der AEE bedeutete für die Fachbesucher an drei Tagen Austausch von Fachwissen auf höchstem Niveau. Neben der Messe gab es einen Fachkon-

gress mit mehr als 60 tech-nischen Vorträgen von inter- nationalen Zulieferern und Automobilherstellern. Ein weiteres Highlight war die Sonderschau „Allee der Inno- vationen“. Dort wurden die wegweisenden Innovationen der Branche detailliert präsen- tiert und vorgestellt.“

ten die Hersteller ihre Zukunftsvisio- nen im Bereich der Karosserie nicht Wirklichkeit werden lassen“, sagt Dr. Klaus Koglin, Sprecher des OEM Messebeirates der AEE. Einen Blick in die Kristallkugel ließ die Fachbe- sucher der Messe staunen: Hochge- schwindigkeits-Bolzensetzen, flexible Maschinenfalzen oder eine neuartige Technologie, die bis zu 100 Prozent aus recyceltem Material bestehende Aluminiumprodukte liefert und deren CO2-Bilanz deutlich verbessert.

Wenig überraschend, dass der Technologiemarkt China das Feld anführt. Scheinbar unerschöpflich ist das Kreativpotenzial im Reich der Mitte: Von Werkzeugen zur span-losen Blechumformung über diverse Laser-Anwendungen und Magnesium-Gussteile bis hin zu einer Technologie, mit der sich Crash-Sicherheit und Steifigkeit einer Karosserie simulieren lassen.

Die heißesten Karosserien der Gegenwart kommen von deutschen und britischen Herstellern – allesamt Träger des EuroCarBody Awards 2012.

Diese Auszeichnung vergibt jährlich der Automotive Circle International im Vincentz Network, Veranstalter der AEE. Dort wurde den Award-Ge-winnern ein roter Teppich ausgerollt.

Die 6. Generation des Mercedes-Benz SL Roadsters konnte mit einer Aluminium-Karosserie überzeugen, die 80 Kilo Gewichtsersparnis aufweist. Ein neuer modularer Querbaukasten brachte der 3. Generation des AUDI A3 einen Award. Die 4. Generation des Range Rovers unterzog sich einer Aluminium-Komplettdiät (100 Prozent Alu, 39 Prozent Gewichtsverlust). Eine Weltpremiere in diesem Fahrzeugseg- ment.

Alu kommt, Stahl bleibtAber Alu ist nicht die Ausnahme. Karosserien müssen abspecken, um niedrigen Kraftstoffverbrauch, geringe Emissionen und eine gute Fahrzeug-Performance sicherzustellen. Ein Ab- gesang auf Stahl? Nicht für Dr. Klaus Koglin: „Die Karosserie aus Stahl wird künftig bestimmend für Kleinfahrzeuge bleiben.“

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Wenn im Hochsommer vom 12. bis 14. Juli die Fahrer der DTM-Boliden auf dem legendären Norisring in Nürnberg die Reifen zum Glühen bringen, wurde auf dem Messegelände schon Anfang Juni die Zielflagge geschwenkt, für eine erfolgreiche Premiere der AUTOMOTIVE ENGINEERING EXPO (AEE), der weltweit einzigen Fachmesse für die Prozesskette Karosseriebau, Karos-serielackierung und Montage. Endlich Auto!

Idealer Standort NürnbergIngolstadt, München, Stuttgart, Lands- hut, Eisenach, Leipzig – rund um Nürnberg sitzen eine Reihe großer Autobauer. Und die Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN) selbst? Die nutzt ihren geogra-fischen Standortvorteil. Insgesamt 85.000 Beschäftigte sind hier mit-telbar oder unmittelbar in der Wertschöpfungskette der Auto- mobilindustrie tätig. Als Zulieferer nimmt die EMN eine herausragende Rolle ein. „Ohne Lieferanten könn-

Stars der EuroCarBody:

Die besten Karosserien des

Jahrgangs werden bewertet

und ausgezeichnet.

Page 14: Das NürnbergMesse Magazin · Halle 3A. Der Grundstein wurde 2012 gelegt, Richtfest wird im Juli 2013 gefei-ert, die erste Veranstaltung wird im Februar 2014 die Spielwarenmesse sein,

Nürnberg

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Noch bevor es deutsche Bundesliga- teams in Championsleague-Semifinals taten, hatten im April schon 76 Gold- kehlchen des Windsbacher Knaben- chors unter der Leitung von Martin Lehmann einen bleibenden Eindruck hinterlassen – in Barcelona, Madrid und drei weiteren spanischen Städten. Gemeinsam mit den Deutschen Kam- mer-Virtuosen Berlin und sechs Solis- ten zelebrierten sie Johann Sebastian Bachs „Johannespassion“. Das Publi- kum im weltberühmten Jugendstilsaal des „Palau de la Música Catalana“ war aus dem Häuschen, stehende Ovationen – minutenlang.

junge Männer haben für das Projekt seither ihre Stimme gegeben und es in seiner Bedeutung wachsen lassen. Heute sind die Windsbacher einer der angesehensten Knabenchöre der Welt, auf einer Stufe mit den Wiener Sängerknaben, Regensburger Dom- spatzen oder dem Dresdner Kreuz- chor. Ein Kritiker der Frankfurter Rundschau gab den Knaben sogar den Ritterschlag, nachdem er einer Aufnahme von Bach-Kantaten unter dem Titel „Wie schön leuchtet der Morgenstern“, gelauscht hatte: „Da- bei sind sich alle einig: Es gibt kei-nen besseren Knabenchor, nirgend-

Goldkehlchen

Jetzt drücken sie im Internat des beschaulichen 6.000-Seelen-Städt- chens Windsbach gut 30 Kilometer südwestlich von Nürnberg wieder die Schulbank, ein guter Abschluss muss her. Und dann geht es auch schon wieder auf Tour: Nürnberg St. Lorenz und Gotteshäuser in Münchaurach, Augsburg, Straubing, Waldershof und Ansbach. Weniger zurückgelegte Kilo- meter vielleicht, aber nicht weniger professionelle Auftritte, als zuletzt auf der iberischen Halbinsel.

Ein „Provinzchörle“ war es einst, gegründet 1946 und geleitet von Hans Thamm. Mehr als 1.500 Buben und

Weltklasse mit Bodenhaftung. Der Windsbacher Knabenchor

ist musikalischer Botschafter der Metropolregion Nürnberg,

deutsche Jungs mit goldenen Kehlen geben ihr eine Stimme in der Welt.

Wie viele Unternehmen der Region ist der Chor aber nicht nur international profiliert,

sondern auch mit der Heimat eng verbunden.

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Singen fördert Soft SkillsSoft Skills, Fähigkeiten wie Konzentration, Kooperation und Durchhaltever- mögen, werden am Arbeitsmarkt immer wichtiger. Singen fördert diese Soft Skills, gerade bei Jungen. Sagt der Göttinger Neurobiologe Gerald Hüther. Gesang in der Gruppe mache zudem stark: „Einerseits das Vertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit, weil die Modulation der Stimmbänder ex- treme Körperbeherrschung voraussetzt. Und dann die Erfahrung, gemein-sam mit anderen etwas Großartiges schaffen zu können, was alleine nicht gelingen würde.“ In diesen Tenor stimmt auch Chorleiter Martin Leh- mann: „Unsere Jungs entwickeln Teamfähigkeit und Kameradschaft. Denn wir sind nur als Chorgemeinschaft erfolgreich. Der Einzelne muss bereit sein, sein Talent mit anderen einer großen Sache zu widmen und manch-mal eigene Interessen zum Wohl der Gemeinschaft zurückstecken.“

weniger spektakulär waren die Reisen als Begleiter verschiedener Bundes- präsidenten bei offiziellen Staatsbe- suchen, etwa 1986 mit Richard von Weizsäcker in Oslo. Die Lebensge- fährtin des aktuellen Hausherren in Schloss Bellevue, Daniela Schadt übernahm dieser Tage die Schirm- herrschaft des „Patronats Windsba- cher Knabenchor“ von Stardirigent Kent Nagano. Eine Rückkehr für Schadt in eine Region, der sie ver-bunden ist: Hatte die damalige lang-

jährige Leiterin des Ressorts Innen- politik bei der Nürnberger Zeitung Joachim Gauck doch in Nürnberg kennengelernt.

Mit dem Patronat, einem Kreis musikbegeisterter Privatpersonen vor-wiegend aus dem mittelfränkischen Raum, haben die Windsbacher eine Reihe von Mäzenen, die besondere künstlerische Projekte des Knaben- chores finanziell fördern. Für die Sän- ger und Chorverantwortlichen Auftrag und Verpflichtung, das hohe Niveau auch in Zukunft zu halten. Das tun sie, seit Ende 2012 mit den „Klang- fängern“, der neuen Singschule für Sieben- bis Neunjährige, und mit strengen Eignungsprüfungen. Der Andrang dafür war zuletzt so groß, dass Chorleiter Martin Lehmann für Ende April einen weiteren Vorsing-Termin anberaumen musste.

Einer für alle, alle für eine

große Sache: Singen auf

höchstem Niveau. Winds-

bacher Chormitglieder tun

das in Franken und dem

Rest der Welt.

wo auf der Welt.“ Auch die gehört inzwischen ihnen, denn bei etwa 70 Auftritten im Jahr begeistern sie nicht nur in Bayern und Deutschland, ihre Konzertreisen führten sie auch bereits nach Japan, Nord- und Südamerika, Australien, Taiwan, Singapur und 2009 in die Volksrepublik China.

Geschichte geschrieben haben die Windsbacher als erstes deutsches Ensemble der Nachkriegszeit, das in Israel mit der ungekürzten Matt- häus-Passion auftreten durfte. Nicht

Foto

s: M

ila P

avan

Scannen und abspielen:

Himmlischen Hörgenuss

aufs Handy holen.

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