24
JUNI 2017 Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein Moment. 8 18 20 AUVA-Arbeitsunfallstatistik 2016 Weniger tödliche Arbeitsunfälle Sicher auf den Beinen Warum es wichtig ist, im Berufsleben auf gesunde Füße zu achten F.M. Alexander-Technik So gehen Fitness und Entspannung Hand in Hand Die Arbeitswelt von heute, morgen und übermorgen Forum Prävention 2017

Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF [email protected] | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

  • Upload
    lyduong

  • View
    216

  • Download
    2

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

Juni

2017

Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein Moment.

818

20

AUVA-Arbeitsunfallstatistik 2016 Weniger tödliche Arbeitsunfälle

Sicher auf den Beinen Warum es wichtig ist, im Berufsleben auf gesunde Füße zu achten

F.M. Alexander-TechnikSo gehen Fitness und Entspannung Hand in Hand

Die Arbeitswelt von heute, morgen und übermorgen

ForumPrävention 2017

Page 2: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

www.auva.at

St. Wolfgang, 22. Juni 2017

Augenlinsendosis durch ionisierende Strahlung

Bestimmung – Auswirkung – Schutzmaßnahmen

Informationsveranstaltung

Page 3: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

Editorial • inhalt

Wolfgang Hawlik,Chefredakteur

10

© R

. Re

ich

ha

Rt

© R

. Re

ich

ha

Rt

ALLE!ACHTUNG! 6/2017 3

cO

Ve

RFO

tO: ©

R. R

eic

hh

aR

t

die Vorträge zum thema digitalisierung am diesjährigen Forum Prävention brannten vielen teilnehmern Sorgenfalten ins Gesicht: die vierte industrielle revolution wird unsere Gesellschaft und unsere arbeitswelt von Grund auf verändern. Schon in etwas mehr als 20 Jahren werden wir es mit robotern bei unseren gewöhnlichen Bankgeschäften ebenso wie mit elektronischen Versiche-rungsberatern, digitalen rechtsanwälten oder maschinellen Pflegekräften zu tun haben.

„Überleben“ werden in der neuen Welt hauptsächlich jene, die kreativ und verant-wortungsbewusst sind, denn auch die klassi-schen hierarchien werden aufgelöst. Spricht man heute noch von „flacheren“ organisati-onsstrukturen in Unternehmen, so wird die Struktur der Zukunft ein „netzwerk“ sein, in dem die Beschäftigten eine oder mehrere „rollen“ eigenverantwortlich übernehmen werden. der oder die klassische Vorgesetzte hat ausgedient, sie werden durch Personen ersetzt, die das netzwerk „führen“.

immer häufiger werden Menschen mit Maschinen zusammenarbeiten müssen. Wo es möglich ist, werden die roboter jedoch miteinander kollaborieren, dem Menschen kommen dann andere, teilweise höherwer-tige aufgaben zu.

Was heute noch nach Science Fiction klingt, wird morgen schon realität sein. Wichtig bleibt es jedoch, sich auch unter den neuen Gegebenheiten intensiv mit der arbeitssi-cherheit auseinanderzusetzen und entspre-chende Präventionsmaßnahmen zu entwi-ckeln, meint

ihr [email protected]

Digitale Zukunft

IMPRESSUM: Herausgeber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA), 1200 Wien, Adalbert-Stifter-Straße 65, Internet: www.auva.at | Beauftragter Redakteur: Wolfgang Hawlik, Tel.: +43 5 93 93-22907 | [email protected] | Assistenz: Michaela Krasznyanszky, Tel.: +43 5 93 93-22901 | [email protected] | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA), 1200 Wien, Adalbert-Stifter-Straße 65, DVR: 0024163, Umsatzsteuer-Identifikationsnummer: ATU 162 117 02 | Chefredakteur: Wolfgang Hawlik, Tel.: +43 5 93 93-22907 | Redaktion: Mag. Renate Haiden, [email protected], | Anzeigen repräsentanz: ÄrzteVerlag GmbH, 1090 Wien, Währinger Straße 65, Tel.: +43 1 961 10 00-0 | Zeit schriftenverlag: ÄrzteVerlag GmbH, 1090 Wien, Währinger Straße 65, Tel.: +43 1 961 10 00-0, office@ aerzteverlag.at | Anzeigenver waltung: Marion Mabrier, Tel.: +43 1 961 10 00-180, [email protected] | Anzeigen: Karin Kaan, Tel.: +43 1 961 10 00-230, [email protected], Fiona Bucher, Tel.: +43 1 961 10 00-300, [email protected] | Grafik und Layout: Marion Dorner für andrej.cc | Hersteller: Druckerei Berger, Horn | Verlagsleitung: Mag. Philipp Ita, Kommerzialrat Axel C. Moser. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz siehe auch www.alle-achtung.at. Die Angaben und Äußerungen in Anzeigen, Inseraten, Advertorials & Promotions geben nicht zwingend die Meinung der Redaktion und/oder des Medieninhabers wieder. Für diese wird keine Haftung übernommen.

News ............................................................................................................................................ 4

Alternsgerechte Planung ...................................................................................... 7Eine Analyse der betriebsspezifischen Altersstruktur kann einen guten Einstieg darstellen, um sich im Betrieb intensiver mit dem Thema des demografischen Wandels auseinanderzusetzen.

AUVA-Arbeitsunfallstatistik 2016 ............................................................. 8Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle ist gesunken.

Forum Prävention 2017 ...................................................................................... 10Arbeiten in einer digitalen Welt, Diversity und Übermüdung waren die großen Schwerpunkte des heurigen „Forum Prävention“ in der Wiener Hofburg.

Goldene Securitas: Arbeitsplätze zum Wohlfühlen ............. 14Das CSS-Team entwickelt seit über 20 Jahren Software für mittlere und große Unternehmen – vom Intranet über Apps bis hin zu komplexen Speziallösungen. Typische Gesundheitsprobleme durch den Bürojob sollen dabei nicht zu ständigen Begleitern der Mitarbeiter werden.

Ein Tag in Österreichs Büros ........................................................................ 16Der „Office Report 2017“ nimmt den heimischen Büroalltag genau unter die Lupe und begleitet Österreichs Angestellte von nine to five und darüber hinaus.

Sicher auf den Beinen ............................................................................................ 18Im Schnitt tragen uns unsere Füße im Laufe des Lebens mehr als viermal um die gesamte Erde. Grund genug, im Alltag und im Berufsleben auf gesunde Füße zu achten. Das richtige Schuhwerk – vor allem bei der Arbeit – ist ein wichtiger Baustein dafür.

Gesund im Kombipack ....................................................................................... 20Wie mentale Fitness, eine verbesserte Körperhaltung und nachhaltige Entspannung gleichzeitig erreicht werden können, belegt die über 100 Jahre alte „F.M. Alexander-Technik“.

Kinder & Jugendliche ............................................................................................ 22Verkehrserziehung für „junge Erwachsene“

Sport I ..................................................................................................................................... 23Betriebssport bei der Österreichischen Nationalbank

Sport II ................................................................................................................................... 23Steppen hält fit

Hinweis: Mit Rücksicht auf die bessere Verständlichkeit verzichten wir auf durchgängige beidgeschlechtliche Personenbezeichnungen.

Das heurige Forum Prävention stand ganz im Zeichen der digitalen Arbeitswelt.

Page 4: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

Austragungsort des bewährten Sicher-heitswettbewerbs war der lehrbauhof

ost der BaUakademie Wien in Gunt-ramsdorf (nÖ). an neun Stationen, die die wichtigsten arbeitsbereiche im Baustel-lenumfeld abbilden, mussten die lehrlinge unterschiedliche aufgaben zu themen wie ladungssicherung, sicherem Umgang

mit hubarbeitsbühnen oder Übergängen und Verkehrswegen in theorie und Praxis erfüllen. Bester Maurerlehrling Öster-reichs wurde thomas Winkler (habau hoch- und tiefbau Gesmbh) von der BS für das Baugewerbe aus Wien, bester Zimmererlehrling Julian riegler (Voll-haus Gmbh) von der BS 2 aus linz. „Fun-

diertes Fach- und anwendungswissen über arbeitssicher heit ist Voraussetzung, um den Beruf sicher und gesund ausüben zu können. da gerade junge, unerfah-rene Beschäftigte ein erhöhtes Unfall-risiko haben, setzt die aUVa seit Jahren Präventionsschwerpunkte für lehrlinge“, erklärt Kammerrat Wolfgang Birbamer, 1. obmann-Stellvertreter der allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (aUVa). die Baubranche zählt laut aUVa-Unfallsta-tistik nach wie vor zu den unfallträch-tigsten Branchen. in den letzten fünf Jahren wurden in Österreich fast 33.000 arbeitsunfälle von Maurern und Zimme-rern verzeichnet – fast jeder sechste Ver-unfallte davon war ein lehrling. „Wett-bewerbe wie der ‚Große Sicherheitspreis‘ fördern sicheres arbeiten auf der Baustelle, indem sie junge arbeitnehmerinnen und arbeitnehmer nachhaltig für die themen Sicherheit und Gesundheit in der arbeits-welt sensibilisieren“, so Birbamer weiter.

AUVA nEWS

4 6/2017 www.alle-achtung.at

AUVA-Sicherheitspreis 201735 engagierte Maurer- und Zimmererlehrlinge im dritten Lehrjahr stellten sich dem 17. Bundes-finale des Großen Sicherheitspreises. Ziel war es, das eigene Fachwissen für sicheres und gesundes Arbeiten auf der Baustelle in Theorie und Praxis unter Beweis zu stellen.

Großer AUVA-Sicherheitspreis für Baulehrlinge 2017 – Die erfolgreichsten Zimmerer-lehrlinge (v.l.n.r.): Rene Steinlechner (3. Platz), Kammerrat Wolfgang Birbamer (1. Obmann-Stellvertreter, AUVA), Julian Riegler (1. Platz), Markus Holzmann (2. Platz), Mag. Alexander Bernart (Direktor AUVA-Landesstelle Wien).

Großer AUVA-Sicherheitspreis für Baulehrlinge 2017 – Die erfolgreichsten Maurerlehrlinge (v.l.n.r.): Emilie Gallistl (3. Platz), Kammerrat Wolfgang Birbamer (1. Obmann-Stellvertreter, AUVA), Patrick Hofbauer (2. Platz), Thomas Winkler (1. Platz), Mag. Alexander Bernart (Direktor AUVA-Landesstelle Wien).

Neue AUVA-Kurzvideos

Zuerst informiert ein „aUVa-erklärvideo“ mit animierten infografiken über die aufgaben und Leistungen der aUVa. Zwei Kurzportraits der aUVa-Unfallkran-kenhäuser und -Rehabilitationszentren zeigen die Spitzenleistungen, die für die Patientinnen und Patienten erbracht

werden. Zudem veranschaulicht ein spannender Kurzfilm den dramatischen Weg eines Verunfall-ten zurück in den alltag. in der nächsten ausgabe von alle achtung bringen wir ein Making-Of der Videos.

Ab Juni 2017 gehen schrittweise vier spannende, neue Kurzvideos auf dem YouTube-Kanal der AUVA online.

FOtO

S ©

R. R

eic

hh

aR

t

Page 5: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

Forscher sind der Müdigkeit auf der Spur

Im Straßenverkehr oder bei Gefahr muss das Gehirn schneller reagieren und das

arousal hoch gehalten werden, anders in der hängematte“, erklärt Prof. dr. Ulrich hegerl, Präsident der deutschen Gesell-schaft für Klinische neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (dGKn).

obwohl die regulation des arou-sals von fundamentaler Bedeutung für menschliches Verhalten ist, gab es bisher kein Verfahren, um die arousalregu-

lation im Wachzustand zu bestimmen. neurophysiologen des Universitätsklini-kums leipzig haben jetzt eine Methode entwickelt, die dazu beitragen soll, zu erkennen, ob ein müder Patient schläfrig oder erschöpft bei innerer daueranspan-nung ist. Mithilfe des sogenannten „Vigi-lanz algorithmus leipzig“ (ViGall 2.1) erhoffen sich Experten der dGKn, den Zusammenhang zwischen gestörter Wachheitsregulation am tag und psychi-

schen Erkrankungen besser zu verstehen und so die Behandlung von Betroffenen zu verbessern. Über erste Erfahrungen mit der Software wurde anlässlich der dGKn-Jahrestagung anfang Mai in leipzig berichtet.

Vom aktiven Wachzustand über entspannte Ruhe und Müdig-keit bis zum Schlaf zeigt das Zentrale Nervensystem unter-schiedliche Aktivitätszustände. Wissenschaftler sprechen von unterschiedlichen „Arousalniveaus“. Die Regulation dieses Arousals ist überlebenswichtig.

ELTEN.COM

BREEZER LADY BLACK LOW ESD S1P

SICHERHEIT MIT STYLE

QUeLLe: ULRich hegeRL, tiLMan henSch. the VigiLance RegULatiOn MOdeL OF aFFectiVe diSORdeRS and adhd. neUROScience an BiOBehaViORaL ReVieWS 44 (2014) 45-57

© d

eM

ae

RR

e/iS

tOc

K

Page 6: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

AUVA nEWS

6 6/2017 www.alle-achtung.at

„Gesundheits-kompass“ für Schüler

D ie Zahlen sind mehr als alarmie-rend: 24 Prozent der 7- bis 14-jäh-

rigen Kinder in Österreich sind überge-wichtig. das bedeutet einen anstieg von 5 Prozent seit dem Jahr 2008. Bei den 15- bis 30-Jährigen liegt der anteil aktuell gar bei 26 Prozent. Zudem nehmen auch chronische Erkrankungen wie neuro-dermitis, asthma und diabetes bei Schulkindern deutlich zu: Bereits rund 16 Prozent aller 11- bis 15-Jährigen sind chronisch krank. „Prävention wird vor dem hintergrund immer wichtiger, denn

gesunde Kinder von heute sind gesunde Erwachsene von morgen“, sagt Bundes-ministerin Mag. Sophie Karmasin. nach dem Vorbild des Bildungskompasses will Karmasin nun einen „Gesundheitskom-pass“ einführen, der die Schüler begleitet und ihnen damit ihre Gesundheitsdaten auch nach dem Schulabschluss zur Verfü-gung stehen. in Österreich fehlt es derzeit an standardisierten und aussagekräftigen daten über den aktuellen Gesundheits-status und die Gesundheitsentwicklung von Schulkindern. „Wir haben ein ein-zigartiges Schularztwesen, das mit einer anonymen auswertung der durchge-führten schulärztlichen Untersuchungen optimiert werden könnte. denn die mit wertvollen Gesundheitsinformationen befüllten Schularztbögen werden derzeit nicht zentral ausgewertet“, so Karmasin.

Seitens der Ärztekammer zeigt sich der Vizepräsident der Österreichischen Ärz-tekammer (ÖÄK) und leiter des ÖÄK-Schulärztereferats, dr. Karl Forstner, froh über das Engagement des Ministe-riums für Familien und Jugend: „Wenn Medizin weitestgehend evidenzbasiert erfolgen soll, können wir es uns nicht leisten, diese daten der heranwachsenden Generationen brachliegen zu lassen.“

Gesunde Kinder von heute sind gesunde Erwachsene von morgen – daher fordert Familienministerin Mag. Sophie Karmasin gemeinsam mit der Ärztekammer die Auswertung von schulärztlichen Daten.

Gutes Gedächtnis

Buchtipp

Leicht gemacht

alter und gutes gedächtnis ist ab-solut kein Widerspruch. „Wer rastet, der rostet!“ – dieses Sprichwort gilt auch für unsere gedächtnisleistung. trainingsmöglichkeiten bietet unser alltag, man muss nur chancen nutzen und bewusst wahrnehmen. Wir neigen dazu, mehrere dinge gleichzeitig zu tun, dies erzeugt Stress, körperliche Missempfindungen und gedächt-nisprobleme. erledigt man aufgaben nach einer Rangordnung, setzt man sich nicht unter druck. Wichtig für ein besseres gedächtnis ist achtsamkeit. gedanklich bei dem arbeitsvorgang sein, den man gerade erledigt, und nicht bereits fünf Schritte weiter.

damit mentales Jungbleiben durch kreatives gedächtnistraining funktio-niert, muss man sich der Basisarbeit stellen und für trainings-methoden offen sein. die ausgetretenen denkpfade verlassen und sich auf neue denkwege einlassen. in diesem Buch wird die Mne-motechnik vorgestellt, einfach ausprobieren, so erhält man sich mental jung. Kreatives gedächtnis-training aufbauen, in neue Wissensge-biete eintauchen, sich neuen heraus-forderungen stellen – die Komplexität und die Vernetzung des gehirns nimmt zu, wenn es genutzt und trainiert wird.

geben Sie der selbsterfüllenden Pro-phezeiung „Mein gedächtnis ist wie ein nudelsieb!‘“ keine chance. ein Buch für Menschen, die mentales Jungblei-ben durch lebenslanges Lernen als spannende herausforderung sehen.

Dr. Luise M. Sommer. Gutes Gedächtnis. Krenn. ISBN 978-3-902532-87-9

Welttag für Sicherheit und Gesundheit am ArbeitsplatzAm 28. April fand heuer zum 20. Mal der von der International Labour Orga-nisation (ILO) initiierte Tag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz statt. nach wie vor stirbt – laut Schätzungen der iLO – weltweit alle 15 Sekunden ein arbeitnehmer durch arbeitsbedingte Unfälle oder an den Folgen einer Berufskrankheit. durch den aktionstag sollte neuerlich weltweit das Bewusstsein für auswirkungen und Folgen von arbeitsunfällen, Verletzungen und Krankheiten geschärft werden.

Info & Kontakt: www.ilo.org

Gesundheitsdaten der heranwachsenden Generation sollen besser genutzt werden.

© S

tUd

iOg

Ra

nd

OU

eS

t/iS

tOc

K

Page 7: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

aKtUEll

ALLE!ACHTUNG! 6/2017 7

Der aUVa-altersstrukturcheck ist das kosten-lose altersstrukturanalysetool der aUVa. Es dient der Erhebung der aktuellen und als Vor-

ausschau auf die zukünftige altersverteilung in ihrem Betrieb. das Ergebnis kann eine Grundlage bieten, um betriebsspezifischen handlungsbedarf zu erkennen und ausgangspunkt für passgenaue Maßnahmen der Prävention und Personalentwicklung sein.

nach der registrierung auf https://altersstrukturcheck.auva.at und Eingabe bzw. herunterladen der betriebs-spezifischen daten kann die altersstruktur in einem Unternehmen heute und zu einem selbst gewählten Prognosezeitpunkt analysiert werden. dabei können nicht nur die Entwicklung der Gesamtzahl der Mit-arbeitenden differenziert nach Geschlecht, sondern

auch weitere Kate-gorien wie zum Bei-spiel tätigkeitsbereich, abteilung, Bildungsgrad, hierarchie betrachtet werden. Eine auswertung für die absolute Zahl der Mitarbeitenden in bestimmten altersgruppen ist ebenso möglich wie für die Mitarbeitenden gerechnet in Vollzeitäquivalenten.

die Ergebnisse werden grafisch aufbereitet und unterstützen dabei, rechtzeitig handlungsbedarf in den Bereichen der Prävention und Personalentwick-lung zu erkennen. Ergebnisse können um Zusatzin-formationen ergänzt und in Berichtsform herunterge-laden werden. n

Alternsgerechte PlanungEine Analyse der betriebsspezifischen Altersstruktur kann einen guten Einstieg darstellen, um sich im Betrieb intensiver mit dem Thema des demografischen Wandels auseinanderzusetzen.

Auf einen Blick

der aUVa-altersstrukturcheck ist ein altersstruktur-analysetool mit folgenden Möglichkeiten:• datenimport und -export• Überblick über die altersverteilung im Betrieb: heute

und in zehn Jahren oder zu einem selbst gewählten Prognosezeitpunkt

• gesamte Belegschaft differenziert nach geschlecht• Möglichkeit einer detailanalyse pro selbst gewählter

Subkategorie (z.B. tätigkeitsbereich, abteilung, Bil-dungsgrad, hierarchie)

• ausgewertet nach ... anzahl von Mitarbeitern in definierten altersgruppen

oder Vollzeitäquivalenten in definierten altersgruppen• grafische darstellung der ergebnisse• Möglichkeit zum download der ergebnisse als Report

inklusive begleitender informationen zum thema

Altersstruktur 2017, Prognose 2032

Alternsgerechtes Arbeiten ... ... ist der aktuelle Präventionsschwerpunkt der aUVa! nähere informationen über die angebote erhalten Sie unter www.auva.at/alternsgerechtes-arbeiten.auf https://altersstrukturcheck.auva.at bietet die aUVa ein kostenloses altersstrukturanalysetool für Betriebe an.

Der AUVA-Alters-

strukturcheck ist ein kosten-

loses Analysetool der AUVA

für Betriebe:

https://altersstruktur

check.auva.at

18

16

14

12

10

8

6

4

2

0

Per

sone

n ab

solu

t

15–24 25–34 35–44

Altersgruppen

Heute in 15 Jahren

Im Jahre 2032 werden

8 Männer

9 Frauen

das gesetzliche Pensionsalter erreicht haben.

45–54

männlich 2017 n

weiblich 2017 n

männlich 2032 n

weiblich 2032 n

55–64

Page 8: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

In Österreich verzeichnete die aUVa nach den aktuellen sta-tistischen auswertungen im

vergangenen Jahr 159.088 Scha-densfälle. davon entfielen 102.874 arbeitsunfälle auf Erwerbstätige, 55.032 Unfälle betrafen Kinder-gartenkinder, Schüler sowie Stu-dierende. 1.182 Fälle von Berufs-krankheiten wurden anerkannt (abb.: anerkannte Schadensfälle 2016). im Vergleich zum Jahr 2015 konnte die aUVa – nicht zuletzt dank des neuen rekords von knapp drei Millionen unselbststän-digen Erwerbstätigen – ein Plus bei ihren Versicherten verzeichnen: Mit 4.927.700 Personen waren bei der aUVa 2016 um 1,5 Prozent mehr Menschen gegen arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert als noch 2015. „Berechnet man die Zahl der arbeitsunfälle pro 1.000 unselbstständige Beschäftigungsver-hältnisse, so kann die aUVa erneut einen rückgang verzeichnen: 2016 lag die Unfallrate für due Unselb-ständig Erwerbstätigen bei 24,59, 2015 waren es 27,73“, fasst Mag. Beate Mayer, leiterin der abtei-lung Statistik der aUVa-haupt-stelle, zusammen.

die meisten Unfälle passierten auch im Vorjahr nach wie vor in der Produktion: 19.204 arbeitsun-

fälle im engeren Sinn bei 91.248 Beschäftigten. hier trifft es vor allem Betriebe der Metallerzeu-gung, gefolgt von der herstel-lung von nahrungs- und Futter-mitteln sowie dem Maschinenbau. nach dem Produktionssektor sind Mitarbeiter am Bau besonders gefährdet. an dritter Stelle der Unfallhäufigkeit stehen die ange-stellten und arbeiter in handels-betrieben.

Prävention bringt’sBesonders erfreulich ist, dass 2016 auch ein deutlicher rückgang bei den tödlichen arbeitsunfällen ver-zeichnet werden konnte: Starben 2015 noch 124 Menschen bei einem arbeits- oder Wegunfall, so waren es im vergangenen Jahr nur mehr 106. Für den aUVa-obmann ddr. anton ofner sind die vorliegenden Zahlen eine Bestätigung der eingeschlagenen

AUVA-ArbeitSUnFAllStAtiStik 2016

Unfallrate gesunken, deutlich weniger tote

AUVA aKtUEll

8 6/2017 www.alle-achtung.at

Im Jahr 2016 ist die Unfallrate, das ist die Zahl der Arbeitsunfälle pro 1.000 Beschäftigte, auf den neuen Rekordwert von 24,59 gesunken. Besonders erfreulich ist, dass auch die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle gesunken ist.

„Mit unseren zahlreichen Präventions-aktivitäten in österreichischen betrieben versuchen wir erfolgreich zu verhindern, dass es überhaupt zu Arbeitsunfällen kommt.“AUVA-Obmann KommR DDr. Anton G. Ofner©

ing

e P

Ra

de

R

Anerkannte Schadensfälle 2016 – Dienstnehmer

anerkannte Schadensfälle 2016:

159.088

arbeitsunfälle erwerbstätiger:

102.874

Unfälle v. Schülern, Studenten und Kinder gartenkindern:

55.032

Berufskrankheiten:

1.182

Page 9: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

Strategie: „Mit unseren zahlrei-chen Präventionsaktivitäten in österreichischen Betrieben aller Größen versuchen wir erfolgreich zu verhindern, dass es überhaupt zu arbeitsunfällen kommt. Und wenn doch etwas passiert, dann nutzen wir in unseren Unfallkran-kenhäusern und unseren reha-bilitationszentren alle Erkennt-nisse der modernen Medizin, um die Unfallfolgen möglichst gering halten zu können. die marginale Steigerung der absoluten Zahlen an arbeitsunfällen zeigt uns aber auch deutlich, dass wir in unserer

Präventionsarbeit nicht nachlassen dürfen, sondern sie im Gegenteil weiter forcieren müssen.“

nicht zuletzt dank der best-möglichen medizinischen Ver-sorgung von Unfallopfern ist die Zahl der Krankenstandstage nach arbeitsunfällen im vergangenen Jahr um 49.085 gesunken. Für die heimischen Betriebe bedeutet dies eine Einsparung von fast 9 Mil-lionen Euro bei gleichzeitigem Produktivitätsgewinn, die Kosten für die österreichische Volkswirt-schaft sanken um rund 30 Milli-onen Euro. n

ALLE!ACHTUNG! 6/2017 9

Neu ist in der aktuellen Auswertung auch die Erfassung der Diagnoseschwere, die Aussage trifft über die Kombination aus der Art der Verletzung und der betroffenen Körperregion.

Daten & Fakten

die Statistikabteilung der aUVa erzeugt aus daten informationen. Online ist eine Reihe von Schwerpunktauswertungen verfügbar, zum Beispiel zu themen wie Bauwesen, gastronomie, chemische industrie oder den ge-sundheitsberufen. alle Schwerpunktauswertungen können unter www.auva.at/statistik abgerufen und als PdF geladen werden. Weitere auskünfte erteilt die abteilung für Statistik in der hauptstelle der aUVa. Sie erstellt auf anfrage analysen und Sonderauswertungen, sie berät und unterstützt die Betriebe bei der Ursachenanalyse. Info & Kontakt: [email protected]

Anerkannte Arbeitsunfälle (ohne Wegunfälle) 2012–2016

Unfallrate auf 1.000 Beschäftigungs-

verhältnisse

2012 2013 2014 2015 2016

90.4

00

87.8

93

87.0

93

84.1

18

85.0

31

2012 2013 2014 2015 2016

1.30

4.55

5

1.29

2.34

3

1.36

2.69

2

1.28

8.19

0

1.26

0.53

6

2012 2013 2014 2015 2016

14,4

3

14,7

0

15,6

5

15,3

1

14,8

2

2012 2013 2014 2015 2016

27,2

5

26,3

0

25,8

3

24,7

3

24,5

9

Krankenstandstage

Diagnoseschwere

Leicht Mittel Schwer

Diagnoseschwere

%-A

ntei

l an

den

A

rbei

tsun

fälle

n

78,7

1

12,3

6

8,84

Durchschn. Anzahl Krankenstandstage

Unfälle

Page 10: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

Rund 1.300 Sicherheitsfachkräfte, arbeitsmedi-ziner, arbeitspsychologen und Behördenver-treter aus ganz Österreich kamen Mitte Mai in

die Wiener hofburg zum diesjährigen „Forum Präven-tion“. die wohl bedeutendste österreichische Fachver-anstaltung auf diesem Gebiet ist traditioneller treffpunkt für all jene, die sich im alltag den themen Sicherheit und Unfallverhütung in den heimischen Betrieben ver-schrieben haben. diese themen standen aber nicht nur im Mittelpunkt der Vorträge und Workshops sowie zahl-reicher Pausengespräche, sondern waren auch im Fokus der 72 aussteller, die auf 700 m2 passende Produkte für mehr Sicherheit präsentierten.

neue HerausforderungenEinen Schwerpunkt der diesjährigen aUVa-Veranstal-tung bildete das thema arbeiten in einer digitalen Welt. Erstmals hat daher auch roboter „Pepper“ die Eröff-nung mitgestaltet. dass die interaktion zwischen Mensch und Maschine immer intensiver wird und mehr arbeits- und lebensbereiche betrifft, ist evident. „digitalisierung bedeutet, dass wir uns auf neue herausforderungen ein-stellen und neue Konzepte für die gesamte arbeitsum-welt entwickeln müssen. auch für die Sicherheit am arbeitsplatz ergeben sich neue Schwerpunktthemen wie beispielsweise die Verknüpfung von datensicher-heit und arbeitssicherheit“, bringt es di Georg Effen-

berger, leiter der abteilung für Unfallverhütung und Berufskrankheitenbekämpfung sowie fachlicher leiter des Forums Prävention, auf den Punkt. durch die digi-talisierung werden neue Gefahrenquellen entstehen, diese müssen wir identifizieren und darauf reagieren. „das stellt auch die Präventionsarbeit vor neue heraus-forderungen. in den kommenden Jahren werden wir unsere Präventionsbemühungen daher intensivieren, um den erfolgreich eingeschlagenen Weg der reduk-tion der arbeitsunfälle weiter fortzusetzen“, sagt aUVa-obmann ddr. anton ofner zum Start des diesjährigen Forums.

Ein weiterer Fokus der Fachveranstaltung lag auf dem thema „diversity in der arbeitswelt“. auch in Klein- und Mittelunternehmen ist die arbeitswelt vielseitiger und bunter geworden. „neben Unterschieden in alter,

Die Arbeitswelt wird flexibler und die Anforderungen an den Einzelnen, aber auch die Führungskräfte und Firmenchefs steigen in vielerlei Hinsicht. Wie unter dem Aspekt von Sicherheit und Gesundheit damit umgegangen werden kann und welche neuen Kon-zepte erforderlich sind, wurde kürzlich am Forum Prävention in Wien diskutiert.

Ô DI Georg Effen-berger, fachlicher Leiter des Forum Prävention: „Durch die Digitalisierung werden neue Gefahrenquellen entstehen.“

Forum Prävention 2017

10 6/2017 www.alle-achtung.at

AUVA coVErStory

Heute, morgen und übermorgen

Page 11: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

Bildung, Geschlecht, physischen und psychischen Vor-aussetzungen erlangen auch Unterschiede in Sprache, Kultur sowie ethische und religiöse Werte zunehmende Bedeutung im arbeitsalltag und Miteinander. Für Sicherheit und Gesundheit bei der arbeit bringt dies neue herausforderungen mit sich und erfordert eben-falls neue denkansätze“, sagt dr. helmut Köberl, Gene-raldirektor der aUVa.

am vierten tag der Veranstaltung boten Experten umfangreiche informationen zum thema Über-müdung kombiniert mit Verkehrs- und Wegunfällen. Wer regelmäßig zu wenig schläft, fühlt sich nicht nur erschöpft und müde, sondern ist auch einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt, denn Schlafmangel führt rasch zu Konzentrationsschwäche und motorischen defi-ziten. die Unfallrisiken steigen.

Mit den risiken umgehen lernentradition hat nicht nur das Forum selbst, sondern auch die jeweiligen Key-note Speaker bei der Eröffnung, die aufgrund ihres persönlichen Zuganges zum thema „Prävention“ immer wieder zu einem spannenden Per-spektivenwechsel einladen. heuer stand der Mathe-matiker und Betriebswissenschaftler Prof. dr. Gunter dueck auf der Bühne. Er schreibt nicht nur satirisch-philosophische Bücher über das leben, die Menschen und Manager, sondern schaffte es auch in seinem poin-

tierten Vortrag, mit diesem Wissen zum nach- und vielleicht auch zum Umdenken anzuregen. „ich habe meine erste E-Mail 1987 erhalten, wir waren damals in unserem iBM-Forschungszentrum bestimmt auch ein Sicherheitsrisiko“, erinnert sich dueck, der auf die aktu-elle Situation der computerviren auf mehr als 200.000 computern in über 150 ländern anspielt. Zugleich zeigt er aber auch auf, dass die regeln für den Umgang mit neuen technologien immer hinter den anwen-dern – und leider auch hinter denen, die betrügerische Schlupflöcher identifizieren – hinterherhinken. Glei-ches gilt für die Gefahren und risiken, die von tech-nologien ausgehen, deren auswirkungen heute noch kaum überschaubar oder einschätzbar sind. Wie Men-schen dennoch in der Berufswelt (über-)leben können und gleichzeitig angst oder Scheu vor der Zusammen-arbeit mit robotern abbauen, beschreibt dueck ein-fach: „Eine neue Form der intelligenz ist gefragt. Sie heißt im Wissenszeitalter ‚Professionalität‘.“

Schlau sein, reicht nicht mehrEine „professionelle intelligenz“ ist nach ansicht des Experten eine Zusammenschau aller „Einzelintelli-genzen“, die wir kombinieren müssen. dazu zählen der Verstand, die Gefühle, der instinkt, lust und Freude genauso wie intuitive neugier und Sinnstiftung bei dem, was wir täglich arbeiten. dass dieses Konzept nicht

Ó AUVA-Generaldirektor Dr. Helmut Köberl mit Modera-torin Dr. Christa Kummer und AUVA-Obmann DDr. Anton Ofner bei der Eröffnung des Forums Prävention

Ñ Keynote-Speaker Gunter Dueck: „Die Digitalisierung verlangt eine Identifikation.“

ALLE!ACHTUNG! 6/2017 11

FOtO

S ©

R. R

eic

hh

aR

t

FOtO

S ©

R. R

eic

hh

aR

t

Page 12: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

für alle Berufe und alle Mitarbeiter gleich sein kann, versteht sich von selbst. doch für alle gilt, dass bishe-rige Werte wie ordnung, Fleiß, Mitarbeit oder Betragen – wie wir sie auch aus der schulischen notengebung kennen – nun im Berufsleben plötzlich in kreativ, neu-gierig, humorvoll, mitreißend oder positiv mutieren sollen.

der Zusammenhang zwischen diesen anforderungen in der heutigen – und künftigen – Wissensgesellschaft und den neuen technologien liegt für dueck im lernen, mit diesen angeboten, allen voran dem internet, pro-fessionell umzugehen. „Wissen im Kopf reicht nicht, es muss wirksam werden. Wir müssen vernetzt arbeiten, mit vielen kommunizieren, führen, begeistern, beein-flussen und vieles mehr.“ das führt aber auch dazu, dass die Schere zwischen denen aufgeht, die reine routi-netätigkeiten abwickeln, und jenen, die professionelle Fachkräfte sind. Viele dienstleistungsberufe wie Bank-berater, apotheker, Verwaltungsangestellte, anwälte oder Wirtschaftsprüfer müssen sich jetzt mit der digitalisie-rung auseinandersetzen, denn das reine „Verwalten“ kann immer einfacher von Maschinen übernommen werden. routineaufgaben werden in Prozessen abge-bildet und dafür werden schließlich kostengüns-tige alternativen gesucht. Wirklich übrig bleiben die „schwierigen Fälle“, also höherwertige arbeiten, die nicht so einfach an Maschinen delegiert werden könne. „die Welt der Serviceleistungen zerfällt in einen rou-tineteil und einen Premium-teil. das gilt nicht nur für

die aufgabe, sondern auch für den Preis. Billiganbieter auf der einen Seite stehen den Premium-anbietern auf der anderen gegenüber“, fasst dueck diese Entwicklung zusammen.

Auf dem Weg zur exzellenzdamit geht das Massengeschäft ver-loren, wenn nicht ständig höher-wertige Geschäftsfelder erschlossen werden. „aufbrechen“ heißt die devise für den Mathematiker, denn die industrialisierung der dienstleis-tungen führt unweigerlich zur aus-weitung der niedriglohnjobs. „Früher hoch anerkannte Berufe mutieren zu anlernjobs“, so dueck. Mit „aufbre-chen“ meint er auch, dass sich die Gesellschaft mehr denn je bemühen muss, arbeit mit herausforderungen zu schaffen. Gleichzeitig ist der Einzelne gefordert, sich zum „professionellen Menschen“ zu entwickeln. „das Wissen im internet steht jedem zur Verfügung. Wer surft, bevor er zur Bank oder zum Einkaufen geht, weiß oft mehr als der Mitarbeiter, dem er dort gegenübersteht – außer er ist exzellent!“, fordert der Wissenschaftler. Kunden, die surfen, wissen über Preise, lieferbedin-gungen oder Produktfeatures nach ein paar Mausklicks rasch Bescheid. das – und noch ein wenig mehr – wird dann selbstverständlich auch vom Gegenüber erwartet,

AUVA coVErStory

12 6/2017 www.alle-achtung.at

• Soziale Kompetenz: Verstehen, em pathie, teamfähigkeit, Kommunikati-onsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Konfliktlösungsfähigkeit, „gutes Benehmen“

• Fachliche Kompetenz: „sein“ handwerk verstehen

• Führungskompetenz und Durch-setzungskompetenz: entscheiden, verhandeln, überzeugen, motivieren, Kritik üben, delegieren, Zeit managen, Konflikte bewältigen, ordnen, präsentie-ren, anleiten, coachen

• Methodenkompetenz: informationen beschaffen, Probleme lösen und an Unbekanntes herangehen, strukturierte

Lösungstechniken kennen• Selbstkompetenz: energie, Belast-

barkeit, Kreativität, Stabilität, gewissen-haftigkeit, Mut, Flexibilität, ...

• Interkulturelle Kompetenz: Wissen um andere Kulturen, Sensibilität, takt, ...

• Interdisziplinäre Kompetenz: vernetztes denken

• Lernkompetenz: lebenslanges Lernen• Analytische Kompetenz: Was ist

wichtig?• Konzeptionelle Kompetenz:

Konzepte und Strategien entwickeln und anderen vermitteln

• Kreative Kompetenz und Innovati-onskompetenz

• Aktive Prozesskompetenz: planen, steuern, verändern

• Passive Prozesskompetenz: wissen, „wie alles tickt“

• Sprachkompetenz• Kompetenz der Körpersprache• Mathematische Kompetenz:

Sachverhalte in Zahlen kommunizieren können

• Internetkompetenz• Verkaufskompetenz: Beziehungen

herstellen, Wünsche und Motive der Kunden verstehen, Sympathie erzeu-gen, Vertrauen schaffen, ...

QUeLLe: g. dUecK, PROFeSSiOneLLe inteLLigenZ: WORaUF eS MORgen anKOMMt, eichBORn VeRLag 2013

... ist das Talent, Exzellenz zu erzeugen und etwas zum Gelingen zu bringen, und verfügt über einen Großteil der folgenden Fähigkeiten:

Professionelle Intelligenz ...

Mehr als 70 Aussteller präsentierten ihre Produkte rund um Gesundheit und Sicherheit.

© R

. Re

ich

ha

Rt

Page 13: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

das aber oft nur über die eigenen Produkte und kaum über die der Mitbewerber viel weiß. damit rinnt den bisherigen Experten offensichtlich ihr Wissen durch die Finger, wenn sie nicht am Ball bleiben und diesen Wis-sensvorsprung mit einer großen Portion Erfahrung ver-knüpfen, sodass ein echter Mehrwert für den Kunden entsteht. das gilt längst nicht nur für Vertriebsmitarbeiter, sondern spielt etwa auch bei Ärzten oder gar Pfarrern eine rolle – wer nur über sein eigenes Fachgebiet etwas weiß, ist längst nicht exzellent, also tun selbst katholische Priester gut daran, auch über Buddha oder den islam Bescheid zu wissen, um potenzielle Gläubige zu über-zeugen. natürlich will der Kunde dann die Premium-leistung zu commodity-Preisen – wer hat noch nicht eine designerküche im Küchenstudio planen lassen und dann doch beim Billigmöbel-anbieter die teile gekauft oder die besten reisetipps vom lokalen reise-büro erfragt und dann den Urlaub im internet bestellt?

Der stetige Wandeldie industrialisierung der dienstleistung führt in Unter-nehmen dazu, dass nahezu ein drittel der Zeit für diesen „Umbau“ aufgewendet wird. „Es ist die aufgabe von Professionals, neue leistungen zu entwickeln, zu planen und einzuführen. Sie dehnen das Unternehmen aus und bereiten es auf die arbeitswelt und den Markt von morgen vor. Gleichzeitig muss aber das aktuelle Busi-ness auch am laufen bleiben. daher sind sie auch dafür verantwortlich, die Mitarbeiter zu schulen und auf die Veränderungen und neuerungen vorzubereiten. die dienstleistungsexzellenz verschiebt sich von der arbeit im System zur arbeit am System und die ‚Metaar-beit‘ nimmt gegenüber der ‚alltagsarbeit‘ an Wichtig-keit zu“, beschreibt dueck die Entwicklung. Wer aber arbeiten und Umbauen gleichzeitig muss, der befindet sich in einem dauerhaften Stresszustand. Wer neue Sys-teme konzipiert, während alte laufen müssen, provoziert Konflikte. Mangelnde Kommunikation, unklare rollen, fehlende Skills im Managen derart komplexer Situa-tionen überfordern Menschen im Berufsleben zuse-hends und erzeugen Stress. die vernetzte und hoch ver-dichtete arbeit bei widersprüchlichen Zielen verlangt immer wieder die Konzentration auf das Wesentliche und viel Energie, um am Ball zu bleiben. das verlangt natürlich auch eine gute körperliche und seelische Kon-stitution, damit der vernetzte charakter der arbeit nicht als überlastend und überfordernd betrachtet wird. So wie Unternehmen zwischen Stetigkeit und Wandel hin und her gerissen werden, so geht es auch dem einzelnen Mitarbeiter. der „echte“ Professional sorgt dann auch dafür, dass er selbst dabei nicht auf der Strecke bleibt und von den anforderungen zerrissen wird. „Professionell ist, wenn trotzdem alles klappt“, so der Wissenschaftler. n

Unser Unternehmen ist gesund, weil wir es wieder sind.

� t2work wird � nanziert von:

Körperliche und psychische Belastungen von MitarbeiterInnen führen zu Krankenständen und Abwesenheitszeiten. � t2work berät Unternehmen bei der Erhaltung und Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit ihrer MitarbeiterInnen. Frühzeitiges Ausscheiden des Personals wird dadurch verhindert und entsprechendes Knowhow bleibt im Unternehmen. � t2work führt zu einer nachhaltigen Verbesserung der Arbeitsfähigkeit und somit zur Steigerung der Produktivität. Denn ein Unternehmen ist nur so gesund wie seine MitarbeiterInnen.

� t2work Ihre Beratung für ein gesundes Arbeitsleben. Sprechen Sie mit uns.

Auf www.� t2work.at � nden Sie die Kontaktdaten aller Beratungsstellen in Österreich. Einfach anrufen und Termin vereinbaren.

EN

TG

ELT

LIC

HE

EIN

SC

HA

LTU

NG

Unser Unternehmen ist gesund, weil wir es wieder sind.

Beratung ist

freiwillig

vertraulich

kostenlos

Diese Maßnahme wird aus Mitteln des Europäischen

Sozialfonds gefördert. www.esf.at

f2w_PB_Anzeige_102,5x297_Betriebsberatung_2016_BD_neu.indd 1 19.05.17 09:23

Page 14: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

D as erklärte Ziel von cSS computer-Sys-tems-Support Gmbh ist es, Software umzusetzen, die die Kunden glücklich

macht – das ist nur mit glücklichen Mitarbeitern zu erreichen. aus diesem Grund investiert das Unter-nehmen in zahlreiche Maßnahmen im Bereich der Ergonomie zur Gesundheitsprävention.

Wie in vielen Büros verbringen auch die Mitar-beiter bei cSS ihren arbeitsalltag hauptsächlich im Sitzen. nacken- bzw. rückenschmerzen, rundrücken oder sogar Bandscheibenvorfälle sollten nicht zu stän-digen Begleitern der Belegschaft werden. Um für das 34-köpfige team eine arbeitsumgebung mit möglichst geringer physischer und psychischer arbeitsbelastung zu schaffen, hat sich die Geschäftsführung vor zwei Jahren entschlossen, den Fokus auf die Ergonomie und den lärm in den Büroräumen zu legen.

ergonomische büroeinrichtungKonkret wurde in Büroausstattung investiert, die eine ergonomische arbeitshaltung möglich macht. Büro-sessel wurden durch neue ergonomische Modelle ersetzt, alle arbeitsplätze wurden mit höhenverstell-baren tischen ausgestattet, die mit einem einfachen Knopfdruck nach oben bzw. nach unten gefahren werden können und so für abwechslung in der arbeitshaltung sorgen. Um Stolperfallen auf Grund von Kabeln zu vermeiden, sind die computer in hal-terungen an den tischen montiert und die Kabel in netzen unter den tischen verstaut.

Eine reihe von Umbaumaßnahmen haben dazu beigetragen, um für eine ruhigere und gesündere arbeitsumgebung zu sorgen. Zum einen wurden an passenden Stellen Schallabsorptionsplatten eingebaut, die für erheblich mehr ruhe in den Büros sorgen. Zum anderen wurden alte Schiebe-Glastüren durch neue schalldämmende, schnellschließende Sicherheitsglas-

türen ersetzt. in Summe wurden rund € 26.000,– inves-tiert, um die gegenwärtige Situation des teams zu ver-bessern. „die rückmeldungen der Mitarbeiter waren sehr positiv. die Büromöbel finden großen anklang und werden in ihren Funktionen genutzt. Kollegen, die bereits rückenprobleme hatten, berichten von eindeu-

AUVA GoldEnE SEcUritaS

Arbeitsplätze Das CSS-Team entwickelt seit über 20 Jahren Software für mittlere und große Unternehmen – vom Intranet über Apps bis hin zu komplexen Speziallösungen. Typische Gesund-heitsprobleme durch den Bürojob sollen dabei nicht zu ständigen Begleitern der Mitarbeiter werden.

„Die büromöbel finden großen Anklang und werden in ihren Funktionen genutzt. kollegen, die bereits rückenprobleme hatten, berichten von eindeutigen Verbesserungen.“ Sven Schweiger, CSS Computer-Systems-Support GmbH

14 6/2017 www.alle-achtung.at

v.l.n.r.: Nominierung zur Goldenen Securitas: Dr. Martin Gleitsmann (WKO), Sven Schweiger (CSS), AUVA-Obmann DDr. Anton Ofner

FOtO

S ©

R. g

Ry

c

Page 15: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

tigen Verbesserungen“, freut sich Sven Schweiger, einer der Geschäftsführer der cSS, über den Erfolg.

Für diese vielfältigen Präventionsmaßnahmen wurde das Unternehmen mit einer nominierung bei der „Goldenen Securitas 2016“, einem Preis, den die aUVa und die Wirtschaftskammer Österreich alle zwei Jahre ausschreiben, ausgezeichnet. damit werden jene Klein- und Mittelbetriebe prämiert, die auf dem Gebiet der Prävention von arbeitsunfällen und Berufs-krankheiten vorbildliche Maßnahmen gesetzt haben.

Sven Schweiger ist sich auch sicher, dass die Gesund-heit der Mitarbeiter auf einem „gesunden“, nachhal-tigen Wachstum und der Stabilität des Unternehmens

als Kernwert aufbauen muss. die organisationsform des Unternehmens ist projektorientiert und agil. Meh-rere teams arbeiten an Software-Projekten für Unter-nehmen aus unterschiedlichen Branchen. außerdem wird laufend an Verbesserungen gearbeitet – sowohl intern als auch in Kundenprojekten. die hierarchie ist flach. Es wird auf Eigeninitiative und -verantwor-tung gesetzt, um unnötigen organisations-overhead zu verhindern. das führt dazu, dass bei Projekten mit relativ kurzer dauer hohe Qualität zu einem guten Preis-leistungs-Verhältnis geliefert werden kann – und es führt auch dazu, dass Mitarbeiter immer wieder aktiv gefordert sind, sich einzubringen. n

ALLE!ACHTUNG! 6/2017 15

Bürosessel wurden durch neue ergonomische Modelle ersetzt. Tische können mit einem ein-fachen Knopfdruck nach oben bzw. nach unten gefahren werden.

Paneele sorgen für weniger Lärm in der

Arbeitsumgebung.

Mitarbeiter, die bereits Rückenprobleme hatten, berichten von eindeutigen Ver-besserungen.

Info & Kontakt: www.cssteam.at

Page 16: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

AUVA thEMa

16 6/2017 www.alle-achtung.at

Der „Office Report 2017“ nimmt den heimischen Büroalltag genau unter die Lupe und begleitet Österreichs Angestellte von nine to five und darüber hinaus. Wie häufig wird zum Telefonhörer gegriffen? Ist Kaffee tatsächlich allgegenwärtig? Kaum ein Themenbereich bleibt unberührt, wenn Arbeitszeiten, Stressfaktoren, Pausenkultur & Co durchleuchtet werden.

In den arbeitstag gestartet wird im Schnitt um 07:40 Uhr, wobei rund ein drittel der

Beschäftigten bereits vor dem Ein-treffen im Büro E-Mails bearbeitet oder telefoniert. Und das zum teil auch gerne. denn für mehr als 3 von 10 gilt auch für den bevor-stehenden arbeitstag „Vorfreude ist die schönste Freude“. Vor allem teilzeitbeschäftigte begrüßen etwas abwechslung und blicken dem tag im Büro mit Vorfreude entgegen (42,1 Prozent). dort angekommen, wird als erstes der Pc hochgefahren (69,6 Prozent) und E-Mails gelesen und beantwortet (58,7 Prozent), ehe für ein drittel kein Weg am obli-gatorischen Morgen-Kaffee oder -tee und einem ersten Plausch mit den Kollegen vorbeiführt.

Gute beziehungen doch die morgendliche ruhe währt nicht lange, denn danach geht es den ganzen tag rund: Es wer-den durchschnittlich 13 be rufliche telefonate geführt, 18 E-Mails er halten und 13 versendet, dazu kommt im Mittel ein Meeting sowie zahlreiche persönliche Kon-takte mit Kunden, auftragneh-mern, Vorgesetzten und Kollegen. Bei so vielen Berührungspunkten kann es natürlich vorkommen, dass nicht immer alles rund läuft.

So haben sich 6 von 10 der hei-mischen angestellten im laufe ihres arbeitstages zumindest ein wenig geärgert. hauptgrund für unseren Unmut ist aber nicht vor-dergründig der Vorgesetzte. Es sind die Kollegen, über deren Faul-heit und Unfreundlichkeit wir uns am meisten ärgern (32,3 Prozent). alles in allem empfindet dennoch mehr als die hälfte ihre berufli-chen Kontakte als erfreulich und auch die atmosphäre im Büro wird mehrheitlich positiv eingeschätzt (71,8 Prozent).

Ein Blick auf die private Kom-munikation und Mediennutzung während der arbeitszeit zeigt, dass Social Media & co. aus dem alltag nicht mehr wegzudenken sind. „da hilft auch kein Sperren der Kanäle auf dem arbeits-Pc“, bringt es daniel Steiner, chief Marketing officer von karriere.at, auf den Punkt. denn im durchschnitt ver-bringen die heimischen ange-stellten während eines arbeits-tages 10 Minuten auf Social Media Plattformen, 13 Minuten mit dem lesen bzw. Schreiben von SMS und greifen rund 6 Minuten für private Gespräche zum hörer. die dabei genutzten Medien machen die Generationsunterschiede deut-lich. So sind es vor allem die jün-geren Beschäftigten, die zwischen-

durch Facebook oder Whatsapp nutzen. die Generation 50 plus hingegen greift lieber auf das gute alte telefon zurück. Was jedoch für alle altersstufen gleichermaßen gilt: Je niedriger die arbeitsaus-lastung, desto höher ist die Versu-chung, sich eine andere Beschäfti-gung zu suchen.

ein erfolgserlebnis pro tagapropos Produktivität und aus-lastung: 6 von 10 Befragten sind

© F

Re

eP

iK.c

OM

ein tag in Österreichs büros

42,1%der teilzeitbeschäftigten

begrüßen die abwechslung durch den Job und freuen

sich auf die arbeit.

17,1%beschreiben das eigene

Befinden im hinblick auf den arbeitstag als „verzweifelt“.

Page 17: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

während ihres arbeitstages stark ausgelastet und rund die hälfte davon leidet unter Stress, der vor-wiegend durch Zeitdruck (14,2 Prozent), unfreundliche Kunden (7,2 Prozent) und viele telefonate (6,9 Prozent) ausgelöst wird. den-noch erledigen die arbeitnehmer unseres landes im Schnitt täglich 83 Prozent jener aufgaben, die sie

sich vorgenommen haben, und beweisen damit ein gutes Zeit-management. Ein Blick auf die leistungskurve zeigt, dass wir am Vormittag nicht nur

am konzentriertesten, sondern auch am produktivsten und kre-

ativsten sind. Und das mündet in Erfolg. So dürfen sich 56,0 Pro-zent im laufe ihres arbeitstages zumindest über ein Erfolgserlebnis freuen.

Weniger erfreulich ist es, dass 17,4 Prozent das eigene Befinden im laufe ihres arbeitstages in Bezug auf berufliche angele-genheiten als „verzweifelt“ be -schreiben. auf die Frage nach dem gestrigen arbeitstag kam bei 11,6 Prozent sogar der Gedanke an eine Kündigung auf. als wenig förder-lich erweist sich hier vor allem die Kombination aus einem hohen Stresslevel, einer negativen Work-life-Balance sowie einer kurzen Betriebszugehörigkeit.

kommunikation unter der lupePausen werden von Österreichs arbeitnehmern zum Großteil mit Kollegen verbracht (58,6 Prozent), 3 von 10 machen lieber alleine eine Verschnaufpause – im Schnitt übrigens für 36 Minuten. den-noch entgeht auch ihnen der neu-este Klatsch und tratsch im Büro nicht und je größer das Unter-nehmen, umso mehr gibt es zu erzählen. Mehr als die hälfte (54,5 Prozent) sind dabei, wenn über die neuesten Geschichten geplaudert wird. dies geschieht weniger, wie vermutet, in den Pausen (18,7 Pro-

zent), sondern direkt am arbeits-platz (31,0 Prozent).

Zwar zeigt die Studie, dass eine Mehrheit in der befragten Ziel-gruppe heute noch an einem tradi-tionellen, fixen arbeitsplatz arbeitet (85,6 Prozent), sicher ist aber auch, dass zeitgemäße Konzepte wie desk-Sharing oder mobile Büros national und international stark an Bedeutung zunehmen. „Sich in seiner arbeitsumgebung wohl zu fühlen und ausreichend rück-zugsmöglichkeiten vorzufinden, spielt im beruflichen alltag eine immer wesentlichere rolle“, weiß Michael Fried, Geschäftsführer Sales, Marketing und innovation vom Büromöbelhersteller Bene.

Feierabend in Sichtim Mittel gehen um 16:29 Uhr in Österreichs Büros schön langsam die lichter aus, wobei das für ein Viertel der Beschäftigten noch nicht das Ende des arbeitstages bedeutet. Vor allem E-Mails sind für so manch einen heutzutage auch nach Büroschluss ständige Begleiter, insbesondere für Füh-rungskräfte. dauerhafter Gefährte ist unter der Woche auch die Müdigkeit.

Bei all der Zeit, die herr und Frau Österreich im Büro verbringen, bleibt letztendlich die Fra ge, für wie sinnvoll die arbeit erachtet wird. Erfreulicherweise haben 8 von 10 das Gefühl, mit ihrer arbeit etwas zu erreichen. dennoch äußert mehr als jeder dritte den Wunsch nach einer beruflichen Verände-rung. „die Bereitschaft und das interesse, an fachlichen und persön-lichkeitsbildenden Weiterbildungen teilzunehmen, ist hoch. Vor allem die junge Generation ist bereit, sich auf dem Weg zu ihrem traum-beruf der ein oder anderen berufli-chen Veränderung zu stellen“, resü-miert christian Faymann, leiter des WiFi Österreich Bildungs-management. n

ALLE!ACHTUNG! 6/2017 17

Studiensteckbrief Methode: computer assisted Web interviews (caWi)Erhebungszeitraum: 03.03.2017 – 20.03.2017Kernzielgruppe: web-aktive Personen aus Österreich zwischen 20 und 65 JahrenSample-Größe: n = 2.150 interviews, Random Selection nach QuotenUmfang: 84 offene/geschlossene FragenStudienleitung: Marketagent.com, Mag. Silke hirschbergerim auftrag von karriere.at, WiFi und Bene

6 von 10der heimischen angestellten

haben sich im Laufe ihres arbeitstages zumindest

ein wenig geärgert.

36 Minutendauert im Schnitt eine Mittagspause, die von

58,6 % gerne mit Kollegen verbracht wird.

Page 18: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

AUVA thEMa

18 6/2017 www.alle-achtung.at

B ereits beim Schuhkauf sol lte – abgesehen von modischen trends – darauf ge achtet werden, dass die Füße genügend Platz haben.

Zu große Schuhe geben dem Fuß keinen halt beim abrollen, zu kleine Schuhe schränken die Beweglich-keit der Zehen ein und können zu durchblutungsstö-rungen in den Beinen führen. atmungsaktive Mate-rialien und eine regelmäßige Fuß- und nagelpflege beugen Erkrankungen vor. Wer nicht selbst hand anlegen will, dem ist anzuraten, sich in die hände eines professionellen Fußpflegers zu begeben. Bei Senk-, Platt- oder Spreizfüßen ist der regelmäßige Besuch eines orthopäden wichtig, der durch passende Schuheinlagen Fehlstellungen korrigieren kann.

am einfachsten wird die Fußgesundheit unter-stützt, indem möglichst oft barfuß gegangen wird. nur wenige Minuten am tag in eine Fußgymnastik zu investieren, hält die Füße zudem gesund und mobil und schützt vor Verletzungen: Kräftigendes Fußkreisen, Zehen bewegen und richtiges abrollen unterstützen die Beweglichkeit.

Sicher auf Schritt und trittnachdem unsere Füße nicht nur in der Freizeit gute dienste leisten, sondern auch den arbeitsalltag mit uns durchlaufen, ist gerade in jenen Berufen, in denen sie besonders belastet werden, hohes augenmerk auf das Schuhwerk zu richten. Wer bei der arbeit viel stehen oder gehen muss, soll Komfort und Passform auf jeden Fall vor optik und Modetrends stellen. Zudem erfüllen die „richtigen“ Schuhe in manchen Berufen auch einen wichtigen Sicherheitsaspekt: Überall dort, wo Gefahren durch rutschen, Stolpern oder Stürze sowie durch das herabfallen von Gegenständen mög-

lich sind, zählen Sicherheitsschuhe zur persönlichen Schutzausrüstung. Sie schützen vor mechanischen, elektrischen, chemischen oder thermischen Gefahren wie zum Beispiel dem Überrollen des Fußes, dem Eintreten von Flüssigkeiten sowie Kälte oder hitze. Während Berufsschuhe zumindest einen schützenden Bestandteil haben, verfügen Sicherheitsschuhe über umfangreiche Schutzmechanismen wie Zehenschutz-kappen und müssen bestimmten Zusatzanforderungen wie zum Beispiel elektrische Eigenschaften, Wasser-dampfdurchlässigkeit oder profilierte laufsohle ent-sprechen. alle Sicherheitsschuhe müssen die cE-Kennzeichnung tragen und von einer notifizierten Prüfstelle geprüft sein.

Sicher auf den beinenIm Schnitt tragen uns unsere Füße im Laufe des Lebens mehr als viermal um die gesamte Erde. Grund genug, im Alltag und im Berufsleben auf gesunde Füße zu achten. Das richtige Schuhwerk – vor allem bei der Arbeit – ist ein wichtiger Baustein dafür.

Wer bei der Auswahl der Arbeitsschuhe mitreden darf, zeigt deutlich mehr Motivation, sie auch zu tragen.

© t

WO

hU

Ma

nS

/iStO

cK

Page 19: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

ALLE!ACHTUNG! 6/2017 19

Zwischen Wunsch und Wirklichkeitan der auswahl des richtigen Schuhwerks sind neben dem betroffenen Mitarbeiter auch die

Sicherheitsfachkraft, der arbeitsmediziner, der Betriebsrat oder die Sicherheitsvertrauens-

person zu beteiligen. das sorgt auch für die höhere akzeptanz beim Mitarbeiter, wenn es um das tragen der Sicherheits-schuhe geht. neben den Sicherheitsas-pekten ist in den letzten Jahren eine reihe weiterer herausforderungen auf

die hersteller von arbeits- und Sicher-heitsschuhen dazugekommen. So gilt

es etwa, immer mehr randgrößen, orthopädische Veränderungen oder kundenspezifische Sonder-

anfertigungen zur erfüllen. ob in der Praxis diese Entwick-lungen mit den Wünschen der Schuhträger tatsächlich deckungsgleich sind, hat die

aUVa in einer „Berufsschuh-Studie“ untersucht.

Mittels Fragebogen wurden daten zu Geschlecht, alter, Gewicht, gesund-heitlichen Be schwerden an den Füßen, tragedauer, Bodenbeschaffenheit und

Wünschen an das „optimale Schuh-werk“ erhoben. Befragt wurden Mit-arbeiter an Steharbeitsplätzen im handel. „Sturz und Fall sind hier die am meisten genannten risiken“, erläu-

tert ing. thomas Manek, MBa, abtei-lungsleiterstellvertreter der abteilung für

Unfallverhütung und Berufskrankheitenbe-kämpfung in der aUVa hauptstelle. „anders

als Sicherheitsschuhe benötigen die Mitarbeiter hier Berufsschuhe mit einer rutschhemmenden Sohle.“ im rahmen der Studie wurden die Merkmale von test-schuhen jenen von potenziellen „Wunschschuhen“ gegenübergestellt. Ge tragen wurden die Schuhe unter anderem auf rutschigem Boden, im Freien, in geschlossenen räumen oder bei ständig wech-selnder Umgebung. Bewertet wurde zum Beispiel das abrollen beim Gehen, das Wohlfühlen insgesamt, die optik der Schuhe, der Komfort des Fußbettes oder die temperatur in den Schuhen. darüber hinaus wurden Faktoren zur Bauform wie Weite, Breite oder halt sowie Strapazierfähigkeit abgefragt. Schließich wurde erhoben, ob die Schuhe die Schritte dämpfen, ein Sicherheitsgefühl vermitteln, halt beim Gehen lie-fern, gepolstert sind oder beim Gehen unangenehme Geräusche machen.

Ästhetik und komfort gehen Hand in HandEin statistisch signifikantes Ergebnis war, dass der Schuh umso länger und lieber getragen wird, je besser er dem träger auch optisch gefällt. Personen, die in der Erhebung über Fußschmerzen klagten, die auch beim tragen auftraten, mussten sich erst an den Schuh gewöhnen: Wurde er weniger als fünf tage getragen, traten nach wie vor Schmerzen auf. Wird der Schuh länger getragen, treten keine Schmerzen mehr auf, höchstens leichte druckstellen und hautrötungen. „Statistisch signifikant war auch, dass der testschuh für zartere Personen unter 65 kg Körpergewicht optisch weniger ansprechend wirkte als für Personen mit einem höheren Körpergewicht“, so Manek.

Klar zeigte sich auch, dass der „tragekomfort“ wichtiger als die „Bauform“ eingeschätzt wird, wenn es ein grundsätzliches commitment zu dem Schuh gibt. Und letztlich ist wohl die Einstellung zu Gesund-heit und bequemem Schuh-werk eine Frage des alters, aber nicht des Geschlechts, denn: Je älter die befragten Per-sonen waren, desto eher waren sie bereit, den Schuh zu tragen, auch wenn er vielleicht als nicht so bequem oder hübsch empfunden wird. der „trage-komfort“ wurde hingegen von Männern und Frauen bei dem untersuchten Schuhmodell als gleich empfunden.

Mehr bewusstsein schaffen„diese Untersuchung zeigte einmal mehr, dass information zu Berufsschuhen sowie Unterweisung dringend nötig sind, da es zu irrtümern bei der Zuschreibung von Ursachen und Wirkungen kommt. oft werden private Schuhe getragen und nur selten auf Berufsschuhe zurückgegriffen. Wir wollen mit den Ergebnissen den Betrieben die Wichtigkeit einer persönlichen Schutzausrüstung vermitteln“, resümiert Manek. am anfang, so der Sicherheitsex-perte, steht immer die Frage nach der risikoevaluie-rung. „rutschen ist ein thema bei den arbeitsplätzen im handel, daher muss der arbeitgeber auf die Ergeb-nisse der risikoermittlung reagieren. Er kann ent-weder die rutschhemmung des Bodens optimieren oder Berufsschuhe anschaffen.“ n

Während Berufsschuhe zumindest einen

schützenden Bestandteil haben, ver-

fügen Sicherheitsschuhe über umfang-

reiche Schutzmechanismen wie Zehen-

schutzkappen und müssen bestimmten

Zusatzanforderungen wie zum Bei-

spiel elektrische Eigenschaften, Wasser-

dampfdurchlässigkeit oder profilierte

Laufsohle entsprechen.

Info & Kontakt: Berufsschuh-Studie. ing. thomas Manek, MBa, abteilungsleiterstellverteter der abteilung für Unfallverhütung und Berufskrank heitenbekämpfung, [email protected], tel. +43 5 93 93-20708

Page 20: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

20 6/2017 www.alle-achtung.at

Dass sich Stress, Ärger und Belastungen ganz direkt und unmittelbar auf den Körper aus-wirken und in muskulären Verspannungen

und Fehlhaltungen niederschlagen, ist längst kein Geheimnis mehr. doch das dauerhafte Verändern schädlicher Gewohnheiten und schmerzhafter Bewe-gungsmuster ist oft ein langwieriger Kampf mit dem inneren Schweinehund, den die meisten von uns im täglichen Smartphone-alarm, termin-Marathon und deadline-druck nur allzu oft und leicht verlieren.

nachhaltige Veränderung spürendennoch lassen sich mit der richtigen technik acht-samkeit und leichtigkeit einfach und dauerhaft erlernen: die F.M. alexander-technik zum Beispiel ist eine Kombination aus neuromuskulären und men-talen anleitungen, die den Gesamtzustand und die Koordination der 214 Knochen und 650 Muskeln des menschlichen Körpers positiv beeinflussen. dabei liegt der Fokus vor allem auf der zentralen hals-Kopf-rumpf-Verbindung, die den Schlüssel zu einer natür-lichen Balance des gesamten organismus darstellt.

die vom australier Frederick Matthias ale xander Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte Body- und Mind-Methode zielt darauf ab, jahrelang angelernte körperliche Fehlhaltungen und ungesunde Gewohn-heiten zu erkennen und zu korrigieren bzw. zu opti-mieren. Sie lehrt, wie der Körper mittels men-taler impulse, neuromuskulären trainings sowie sanfter Körper- und Bewegungskorrekturen in seine ursprünglich natürliche Balance zurückgebracht werden kann und so Stress und Verspannungen abbaut.

im Fokus stehen das Erlernen einer gesunden Grund-haltung und Bewegungskoordination – bei größtmög-licher Gelöstheit der Muskulatur - sowie die arbeit an „günstigen“ Bewegungsmustern für das Gehen, Sitzen, Stehen oder liegen.

Was „richtiges“ Sitzen und Stehen bewirken kannZahlreiche Studien belegen die hohe und langfristige Wirksamkeit der alexander-technik sowohl in der Prävention als auch Schmerztherapie. So zeigt etwa das Ergebnis einer kürzlich veröffentlichten Studie unter der leitung von dr. timothy cacciatore, Forscher am institut für neurologie an der Universität london, dass eine ungünstige haltungskoordination die alltäg-lichen Bewegungsabläufe erheblich beeinträchtigt (1). an der alltagsbewegung „vom Sitzen zum Stehen“ untersuchte die Studiengruppe Mechanismen, die die motorischen teilaufgaben Bewegung, Balance und haltung wechselseitig beeinflussen. Zudem wurde die rolle der Steifigkeit von hüft- und Kniegelenk sowie rumpf an einem neuromechanischen Körper-modell simuliert und untersucht. dazu wurden daten von gesunden, untrainierten Erwachsenen sowie von alexander-technik-lehrern erhoben. Ergänzt wurde die Untersuchung durch Simulationen am com-putermodell. die alexander-technik-lehrer waren

AUVA thEMa

Wie mentale Fitness, eine verbesserte Körper-haltung und nachhaltige Entspannung gleichzeitig erreicht werden können, belegt die über 100 Jahre alte „F.M. Alexander-Technik“. Der ganzheitliche Ansatz hilft, angelernte Fehlhaltungen zu korrigie-ren, Schmerzen und Verspannungen zu lösen und einen achtsamen Umgang mit dem eigenen Körper zu erlernen.

Eine bewusste Körperwahrnehmung verändert die gesamte Haltung und damit auch Fehlhaltungen.

© P

hiL

LiP

OR

Sin

i-R

OS

en

Be

Rg

QUeLLen:1. tiMOthy W. cacciatORe, OMaR S. Mian, aMy PeteRS, BRain L.day: neUROMechanicaL inteRFeRence OF POStURe On MOVeMent – eVidence FROM aLexandeR techniQUe teacheRS RiSing FROM a chaiR. JOURnaL OF neUROPhySiOLOgy, J neUROPhySiOL 112:719-729, 20142. PaUL LittLe, geORge LeWith, et aL., RandOMiSed cOnt-ROLLed tRiaL OF aLexandeR techniQUe LeSSOnS, exeRciSe, and MaSSage (ateaM) FOR chROnic and RecURRent BacK Pain, BMJ 2008;337:a884

Gesund im kombipack

Page 21: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

ALLE!ACHTUNG! 6/2017 21

unter sämtlichen Versuchsbedingungen im Gegensatz zur Kontrollgruppe viel besser in der lage, fließend mit gleichmäßiger Geschwindigkeit aufzustehen. die untrainierte Kontrollgruppe bewegte sich beim auf-stehen ruckartig, rascher und mit nicht gleichblei-bender Geschwindigkeit.

das Ergebnis zeigt, dass eine schlechte haltungskoor-dination die Bewegungsabläufe nachhaltig stören kann. die Ergebnisse vom Sitzen zum Stehen lassen sich auch auf andere alltagsbewegungen übertragen, wie etwa treppe steigen oder in die hocke gehen. insbe-sondere bei älteren Menschen sind die Bewegungsab-läufe durch ungünstige haltung und Steifigkeit einge-schränkt. Entsprechende trainingsprogramme sollten daher nicht so sehr auf Kraft oder Schwung zielen, son-dern vor allem die haltungssteuerung im Blick haben.

Hilfe, die anhältWeniger Schmerztage, eine deutlich höhere leis-tungsfähigkeit und mehr lebensqualität – das sind kurz gefasst auch die Ergebnisse einer randomi-sierten klinischen Studie, die an den englischen Universitäten Southampton und Bristol die Wir-kung von alexander-technik im Vergleich zu her-kömmlichen Behandlungsmethoden untersucht hat (2). Patienten mit chronischen rückenschmerzen bestätigten die positiven Veränderungen auch noch ein Jahr später.

579 Patienten beteiligten sich an der Studie und erhielten entweder eine übliche allgemeinmedizini-sche Behandlung, sechs klassische Massage-Einheiten oder sechs beziehungsweise 24 alexander-technik-Stunden. Jeweils die hälfte dieser Gruppen absol-vierte zudem ein individuelles Bewegungsprogramm mit drei Beratungssitzungen bei einer medizinischen Fachkraft.

die Messungen zur Wirksamkeit wurden unmit-telbar vor der ersten Behandlung, drei Monate nach Beginn der Versuchsreihe und wieder nach einem Jahr durchgeführt. das Ergebnis zeigt, dass die mit abstand größte positive Wirkung bei den Patienten mit den 24 Unterrichtsstunden alexander-technik erzielt wurde. die Messung nach einem Jahr zeigte darüber hinaus den langzeiteffekt, dass die Patienten noch immer schmerzfrei und leistungsfähig waren. Sie haben offensichtlich gelernt, die für eine aktivität notwendige Muskelspannung zu optimieren und ungünstige Bewegungsabläufe im alltäglichen leben zu vermeiden. n

Einfache Abläufe, richtig in den Alltag integriert, vermeiden langfristige Fehlhaltungen.

Stress, Ärger und Belastungen wirken sich direkt und unmit-telbar auf muskuläre Verspannungen aus.

© a

tVd

/cR

.Px

© a

tVd

Infobox

die alexander-technik wird in der Regel in einzelsitzun-gen vermittelt und erfolgt in bequemer alltagskleidung. der Patient lernt, ungünstige gewohnheiten zu erkennen und abzubauen – zunächst mithilfe des Lehrers, später auch ganz selbstständig im alltag. eine einheit dauert je nach trainer zwischen 30 und 50 Minuten und kostet zwischen eUR 35 und eUR 70. in Österreich finden sich die führenden experten rund um die technik seit 2001 in der „gatOe – gesellschaft für alexander-technik in Österreich“ zusammen. hier wird die Methode in der Öffentlichkeit verbreitet und die Praxis sowie die Forschung gefördert.

Info & Kontakt:www.alexander-technik.org, www.alexander-technik.at

Page 22: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

Die Altersgruppe der 14- bis 18-Jährigen ist eine stark gefährdete Personengruppe im Straßenverkehr. Für diese Jugendlichen bietet das Institut „sicher unterwegs“ das Verkehrs erziehungsprogramm Trafficsafety4you.

AUVA KindEr & JUGEndlichE

Der Straßenverkehr gilt nach wie vor als häu-figste Quelle tödlicher Unfälle in der alters-gruppe der 15- bis 24-Jährigen. dies ist zum

einen auf entwicklungspsychologische Ursachen wie noch nicht voll entwickelte Verkehrskompetenzen sowie noch nicht voll ausgereifte impulskontrollen zurückzuführen. Zum anderen kommt eine höhere risikobereitschaft dazu, die sich auch in drogen- und alkoholkonsum zeigt. in aktuellen Studien gab etwa ein Fünftel der befragten Schüler an, zumindest einmal cannabis konsumiert zu haben.

interaktive Moduledas institut „sicher unterwegs“ hat daher bei der Ent-wicklung seines Verkehrserziehungsprogramms „traf-ficsafety4you“ genau auf diese Faktoren rücksicht ge -nommen. die Schulen können bei diesem speziell für 14- bis 18-jährige Jugendliche entwickelten Programm zwischen drei Modulen wählen, die einzeln oder gemeinsam bei „sicher unterwegs“ kostenfrei gebucht werden können. die Module „alkoholfreiheit“, „dro-genfreiheit“ und „ablenkungsfreiheit“ dauern jeweils vier Schulstunden. Sie sind interaktiv konzipiert, Erleb-nisaufgaben wechseln mit Wissensinput, diskussion, Kleingruppenarbeit und geleiteter Selbstreflexion. das

österreichweit verfügbare angebot ist für die Schulen kostenfrei, es wird von der aUVa finanziert. durchge-führt wird das Verkehrserziehungsprogramm von Ver-kehrspsychologen.

risikofaktor: Drogeninsbesondere der drogenkonsum als risiko wird von den Jugendlichen oft unterschätzt. das Modul für dro-genfreiheit im Straßenverkehr des trafficsafety4you Programms zielt darauf ab, Jugendliche und junge Erwachsene für den risikofaktor drogen im Stra-ßenverkehr zu sensibilisieren und durch eine adäquate risikoeinschätzung zu verantwortungsvollem handeln zu motivieren. Mittels abwechslungsreicher informa-tions-, diskussions- und reflexionseinheiten wird das thema drogen im Straßenverkehr aufgearbeitet und zusätzlich anhand von praktischen Übungen mit soge-nannten „rauschbrillen“ für Schüler erlebbar gemacht.

im Zuge dieses Moduls haben kreative Schüler die Möglichkeit, sich an einem österreichweiten Plakat-wettbewerb für das beste drogenpräventionsplakat im Straßenverkehr zu beteiligen. die drei in der jewei-ligen Klasse demokratisch zu den besten beiden Pla-katen gewählten Werke werden per Mail unter [email protected] unter angabe des namens des Künstlers sowie der Klasse und der Schule an „sicher unterwegs“ übermittelt. „sicher unterwegs“ veröffentlicht diese auf der „trafficsafety4you“-Web-site. Wenn von allen 30 Schulklassen die Verkehrssi-cherheitsplakate eingelangt sind, startet der einwöchige Voting-Prozess, an dem sich alle Verkehrssicherheitsin-teressierten beteiligen können. Jeder hat pro Bild eine Stimme. das beste Bild wird prämiert und von der aUVa gedruckt. der aktuelle Stand des Votings kann laufend mitverfolgt werden. n

Wer lernt, das Risiko adäquat einzuschät-zen, kann auch zu verantwortungsvollem Handeln motiviert werden.

FOtO

S ©

inS

titU

t „S

ich

eR

Un

teR

We

gS

für „junge erwachsene“

Info & Kontakt:www.sicherunterwegs.at/trafficsafety4you

Der Voting-Prozess läuft von 1. bis 8. Juni 2017! Er kann laufend mitverfolgt werden.

22 6/2017 www.alle-achtung.at

Page 23: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

SEriE SPort

ALLE!ACHTUNG! 6/2017 23

© t

an

ZSc

hU

Le S

ch

We

Ba

ch

Knapp 1.400 Mitglieder verzeichnet der Erholungs- und Sportverein der Österrei-chischen nationalbank (ESV-oenB), die

an 346 Betriebstagen die vereinseigenen anlagen nutzen können. „Eigene Sportsektionen gibt es zum Beispiel in Bowling, Eishockey, Fischen oder Motorsport. auf europäischer Ebene messen sich unsere Sportler unter anderem bei Skimeister-schaften, tischtennis, Volleyball, Bowling, rad-fahren, Kartfahren oder Segeln und können mit sehr guten sportlichen Ergebnissen aufwarten“, gibt Vereinsobmann Mag. Franz nauschnigg Ein-blick. So war Österreich zum Beispiel bei der „Euro radfahren“ 2015 die erfolgreichste notenbank, die

Euro Schi wurde bis auf das erste austragungsjahr immer von Österreich gewonnen. „Unsere Geschäftsführung hat aber schon viel früher erkannt, dass die Mitarbeiter dringend einen aus-gleich zum tagesgeschäft benötigen“, betont nauschnigg. der ESV-oenB wurde vor 80 Jahren gegründet und wird zur hälfte vom Unternehmen subventioniert, die andere hälfte finanziert sich aus Mitglieds-beiträgen. Wer ein Fitness-center außerhalb der haus-eigenen anlagen besucht, erhält einen Zuschuss. n

Steppen macht fit, beweglicher und optimiert die Koordination, denn: werden die tanz-schritte komplizierter, ist nicht nur Kondi-

tion, sondern auch Köpfchen gefragt. der Stepptanz ist ein Ganzkörpertraining, das die Körperhaltung verbessert und ein effektives Fitnesstraining für den gesamten organismus bedeutet. „Steppen bietet sich auch ohne fixen tanzpartner an und bietet gleich-zeitig die Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen“, betont tanzprofi thomas Schwebach, Geschäfts-führer der tanzschule Schwebach.

der american tap dance eignet sich außerdem für jedes alter und Fitnesslevel. „die abwechslungs-reichen Bewegungen stärken die Venen und das

herz-Kreislauf-System. außerdem ist Steppen gut für das Gleichgewicht, denn im Gegensatz zu vielen anderen tänzen lagert das Gewicht beim Stepptanz oft nur auf einem Bein - ein ideales training“, ist Schwebach überzeugt. Stepptanz ist wie eine eigene „Sprache“, die international verstanden wird. Es gibt choreografien, die Stepptänzer auf der ganzen Welt kennen und tanzen. Schon im 19. Jahrhundert ent-stand der Stepptanz in den USa. der Stepptanz ist heute vor allem durch die Shows am Broadway, Film und Fernsehen in den 30er Jahren bekannt. n

Info & Kontakt:Mehr zu tanzschulen und -kursen auf

www.tanzschulen.com

Seit über 80 Jahren steht gemeinsamer Sport auf dem Programm, wenn es darum geht, die Mitarbeiter der Österreichischen Nationalbank fit zu halten.

Happy Feet: Fred Astaire und Sammy Davis Jr. haben ihn be-rühmt gemacht, Charlotte York von Sex and the City startete mit ihm nach ihrer gescheiterten Ehe in eine bessere Zukunft: Die Rede ist vom Stepptanz.

Sport aus tradition

Stepptanz ist wie eine eigene „Sprache“, die international verstanden wird.

Europas Notenbanken messen sich auch auf sportlicher Ebene.

AMericAn tAP DAnce

Stepptanz macht laune und hält fit!

© L

igh

t d

Ot/

iStO

cK

Page 24: Das Sicherheitsmagazin der AUVA Oft ist es nur ein · PDF filemichaela.krasznyanszky@auva.at | Medieninhaber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ... Das richtige Schuhwerk – vor

© p

etun

yia –

Fot

olia

… blaah lalhl pfff nzr *)

* Wir finden immer die richtigen Worte für Ihre Zielgruppe

Die erste Adresse für Corporate Publishing

im Gesundheitsbereich

www.aerzteverlag.at

Öste

rreic

hisc

he P

ost A

G | M

Z 11

Z039

012

M |

Reto

uren

an

PF 5

55, 1

008

Wie

nÄr

zteV

erla

g Gm

bH, S

chla

gerg

asse

11/

15+

16, 1

090

Wie

n