84
Dialog mit Wirkung Praxisbuch zum Strukturierten Dialog zwischen Jugend und Politik Strukturierter Dialog mitdenken, mitreden, mitbestimmen Jugend bewegt Politik

DBJR-Praxisbuch Strukturierter Dialog

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Mit dem Strukturierten Dialog wurde 2006 auf europäischer Ebene ein Beteiligungsinstrument eingeführt, um die Kluft zwischen Jugend und Politik zu verringern und junge Menschen als eigenständige Akteure strukturiert in die politische Entscheidungsfindung einzubeziehen. Durch die EU-Jugendstrategie hat dieses Instrument stark an Bedeutung gewonnen. Das Praxisbuch will erklären, was hinter dem etwas sperrigen Begriff steckt. Und es will motivieren, sich am Strukturierten Dialog zwischen Jugend und Politik zu beteiligen. Es liefert deswegen Anregungen und praktische Tipps für diejenigen, die im Strukturierten Dialog aktiv werden wollen.

Citation preview

Dialog mit WirkungPraxisbuch zum Strukturierten Dialog zwischen Jugend und Politik

Gefördert vom

Strukturierter Dialogmitdenken, mitreden, mitbestimmenJugend bewegt Politik

2 3 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Vorwort

Die EU ist für ihre Tendenz zu komplizierten

Begriffen bekannt. Der Strukturierte Dialog

bildet da gewiss keine Ausnahme. Aber so

schwierig ist es gar nicht: Ein „Dialog“ ist ein

Zwiegespräch, bei dem nicht nur einer spricht

und der andere zuhört, sondern beide Seiten

wechselseitig etwas zum Gelingen des Ge-

sprächs beitragen. „Strukturieren“ heißt, Din-

gen eine bestimmte Ordnung zu geben. Beim

Strukturierten Dialog mit der Jugend geht es

darum, dem Dialog zwischen Jugendlichen und

politischen Entscheidungsträgern/-innen eine

Ordnung zu geben, ihn zu systematisieren, so

dass das, was junge Menschen beizutragen

haben, bei Erwachsenen in Institutionen, Po-

litik und Verwaltung Gehör findet und bei der

Politikgestaltung ernsthaft berücksichtigt wird.

Dieser Beteiligungsansatz wurde vor

einigen Jahren auf europäischer Ebene einge-

führt und hat mit der 2009 verabschiedeten EU-

Jugendstrategie eine neue Dynamik entfaltet

- auch hier in Deutschland. Denn der Struktu-

rierte Dialog spielt sich nicht nur auf EU-Ebene

ab, sondern bezieht auch die lokale, regionale

und nationale Ebene mit ein. Auf diese Weise

wird Jugendbeteiligung nicht nur in Europa,

sondern auch hier in Deutschland gefördert.

Zwar mischen Jugendliche bereits in

vielen unterschiedlichen Zusammenhängen bei

Entscheidungen, die ihr Lebensumfeld betref-

fen, mit. Doch leider ist diese Mitwirkung viel

zu häufig nur sporadisch und hat viel zu selten

nachhaltige Wirkung. Nutzen wir also den eu-

ropäischen Rückenwind, den der Strukturierte

Dialog mit sich bringt, um Jugendbeteiligung

in Europa und auch in Deutschland nachhalti-

ger und verbindlicher zu gestalten!

In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß

beim Lesen und hoffe, dass dieses Praxisbuch

viele dazu anregt, sich aktiv am Strukturierten

Dialog zu beteiligen.

Kathrin Moosdorf

Stellvertretende Vorsitzende des

Deutschen Bundesjugendrings und

Vorsitzende der Nationalen Arbeitsgruppe

zum Strukturierten Dialog

2 3 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Inhaltsverzeichnis

Einleitung 7 1. Den Strukturierten Dialog verstehen:

Idee, Konzept und Umsetzung 9

Idee und Konzept: Jugendbeteiligung

durch Dialog mit Struktur 11

Der gemeinsame Bezugspunkt: Die EU-

Jugendstrategie 13

Schrittmacher: Die zeitlichen Vorgaben 14

Mehr als bloß reden:

Die Kernelemente des Dialogs 14

Einwurf: Was heißt Partizipation? 17

Rückblick: Vom Weißbuch zum

Strukturierten Dialog 19

Die Umsetzung:

Der Strukturierte Dialog in der Praxis 23

Mit klarem Rahmen:

Der Strukturierte Dialog seit 2010 23

Auf gutem Weg: Zum Stand

der Umsetzung in Deutschland 28

Pionierarbeit: Der Strukturierte Dialog

zum Thema »Jugendbeschäftigung« 30

Was hat der Strukturierte Dialog bislang

gebracht? Erste Einschätzungen 34

Neue Runde, neues Thema:

Der Strukturierte Dialog ab Juli 2011 35

Der Strukturierte Dialog unter der Lupe:

Erfahrungen und Erwartungen

in der Analyse 37

2 4 5 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Praxisbuch zum Download:

www.strukturierter-dialog.de/pb/

praxisbuch.pdf

2. Den Strukturierten Dialog mit

Leben füllen: Tipps für die Praxis 43

Aller Anfang ist schwer:

Wie man es angeht 44

Wie zwei vom anderen Stern?

Worauf man achten sollte 49

Grau ist alle Theorie:

Beispiele gelungener Praxis 52

Europa geht weiter: Der Strukturierte

Dialog in Sachsen-Anhalt 53

Ein Netz von Aktivitäten

und Kooperationen:

Der Strukturierte Dialog in Bremen 54

Chance Europa 2020: Der Strukturierte

Dialog mal international 55

Den Dialog kreativ gestalten:

10 Methoden, die funktionieren 57

Tabu 58

Krimis, Schnulzen und Komödien 59

Alles an Bord? 60

Fishbowl 61

World Café 62

Das Thema kommt auf den

(Frühstücks-)Tisch 63

Schlagabtausch der Meinungen 64

Cook & Talk 65

Picture it! 66

Come in Contract 67

Ohne Moos nichts los:

Fördermöglichkeiten für Projekte

zum Strukturierten Dialog 69

Speziell dafür gemacht:

Die Aktion 5.1 bei JUGEND IN AKTION 69

Weitere Fördermöglichkeiten 71

3. Anhang 73

Ein Papier mit Wirkung:

Die EU-Jugendstrategie 73

Zum Weiterlesen: Literaturtipps 77

Glossar 79

Der Deutsche Bundesjugendring 83

Impressum 83

2 4 5 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Übrigens

81 % der jungen Europäerinnen und

Europäer sagen, dass sie gefragt werden

wollen, bevor die Politik Entscheidungen

trifft, die sich auf ihr Leben auswirken.

Quelle: Flash Eurobarometer 202/2007

2 4 6 7 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Einleitung

Junge Menschen haben ein Recht auf gesell-

schaftliche Teilhabe und Beteiligung. Dieses

Recht ist als Ziel gesamtgesellschaftlich

anerkannt und spiegelt sich in zahlreichen

nationalen wie internationalen Gesetzestexten,

Projekten, Programmen und Aktionsplänen zur

Förderung von Jugendbeteiligung wider. Doch

trotz aller Anstrengungen besteht »nach wie

vor eine enorme Kluft zwischen Anspruch und

politischen Absichtserklärungen einerseits und

der Partizipationswirklichkeit andererseits.«1

Noch immer finden die Wünsche und

Anliegen von Jugendlichen in der Politik nicht

ausreichend Gehör. Noch immer fühlen sich

Jugendliche von politischen Entscheidungs-

trägerinnen und -trägern nicht ernst genug

genommen. Noch immer werden zu viele

politische Entscheidungen getroffen, ohne dass

junge Menschen beteiligt sind. Kurz gesagt:

In vielen Politikfeldern, die das Leben junger

Menschen betreffen, mangelt es weiterhin

an einer konsequenten und systematischen

Jugendbeteiligung.

Mit dem Strukturierten Dialog wurde 2006

auf europäischer Ebene ein Beteiligungsin-

strument eingeführt, um die Kluft zwischen

Jugend und Politik zu verringern und junge

Menschen als eigenständige Akteure struktu-

riert in die politische Entscheidungsfindung

einzubeziehen. Durch die Verabschiedung der

EU-Jugendstrategie im November 2009 hat die-

ses Instrument stark an Bedeutung gewonnen

und seine Umsetzung wird in der Europäischen

Union und ihren Mitgliedstaaten mit neuer

Ernsthaftigkeit vorangetrieben. Das gilt auch

für Deutschland. Mittlerweile ist der Begriff

auch außerhalb von Expertenkreisen bekannt.

Doch was sich genau hinter dieser etwas

sperrigen Bezeichnung verbirgt und welche

Möglichkeiten der Strukturierte Dialog konkret

bietet, ist vielen noch unklar.

Dieses Praxisbuch soll Licht ins Dunkel

bringen und dazu motivieren, sich am Struktu-

rierten Dialog zwischen Jugend und Politik zu

beteiligen. Der erste Teil des Praxisbuchs be-

schreibt ausführlich, welche Idee und welches

Konzept sich hinter dem Strukturierten Dialog

verbergen und wie er derzeit umgesetzt wird.

Der zweite Teil liefert Anregungen und prak-

tische Tipps für diejenigen, die mit eigenen

Aktivitäten und Projekten zum Strukturierten

Dialog aktiv werden wollen.

Dabei standen wir beim Verfassen dieses

Praxisbuchs vor der Herausforderung, dass auf

europäischer Ebene der erste Arbeitszyklus

nach dem neuen Verfahren noch nicht abge-

schlossen ist und bei der Umsetzung des Struk-

turierten Dialogs in Deutschland derzeit noch

viel in Bewegung ist. Der hier beschriebene

Stand kann deshalb nur eine Momentaufnah-

me sein. Weitere Publikationen werden folgen

und über aktuelle Entwicklungen werden wir

zeitnah unter www.strukturierter-dialog.de

informieren.

1 / Bundesjugendkuratorium: Partizipation von

Kindern und Jugendlichen – Zwischen Anspruch

und Wirklichkeit (Stellungnahme), München

2009, S. 4.

2 4 6 7 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

2 4 6 8 9 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Es mag im ersten Moment überraschen, dass

gerade ein europäisches Konzept neue Impulse

für die Jugendbeteiligung in Deutschland liefern

soll. Auf den zweiten Blick ist das jedoch weit

weniger erstaunlich: Gerade weil eine recht

große Distanz gegenüber der europäischen Ebe-

ne besteht, geht die Europäische Union gezielt

neue Wege, um die Bürger/-innen einzubezie-

hen und sie außerhalb der üblichen Wege der

repräsentativen Demokratie an der Gestaltung

europäischer Politik zu beteiligen. Der Struktu-

rierte Dialog ist einer dieser neuen Wege.

Dieser erste Teil des Praxisbuchs

erläutert, was es mit »diesem Instrument aus

Europa« auf sich hat, welcher Beteiligungs-

ansatz sich dahinter verbirgt und wie derzeit

die Umsetzung auf europäischer Ebene und in

Deutschland funktioniert. Auch die Forschung

kommt zu Wort: Das letzte Kapitel stellt erste

Erkenntnisse über die Meinungen von beteilig-

ten Jugendlichen vor.

Übrigens

Den Strukturierten Dialog gibt es nicht

nur im Jugendbereich. Die Europäische

Union nutzt das Instrument regelmäßig,

um staatliche wie nicht-staatliche Akteu-

re an der Entwicklung und Umsetzung

von politischen Vorhaben zu beteiligen.

Neben dem Strukturierten Dialog mit

der Jugend finden sich Beispiele im

Kultur- und Sportbereich sowie in der

Entwicklungszusammenarbeit.

2 4 6 8 9 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

1. Den Strukturierten Dialog verstehen: Idee, Konzept und Umsetzung

2 4 6 8 10 11 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

Idee und Konzept: Jugendbeteiligung durch Dialog mit Struktur

Junge Menschen müssen aktiv in die Gestal-

tung und Umsetzung europäischer Politik

einbezogen werden. Das haben sich nicht nur

die EU-Kommission und der EU-Jugendminis-

terrat auf die Fahnen geschrieben; es zählt seit

dem Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon

auch zu den vertraglich festgelegten Zielen der

Europäischen Union. Doch Jugendbeteiligung

zu stärken, bedeutet nicht nur, dass Jugendli-

che aufgefordert sind, sich aktiv in europäische

Debatten einzubringen. Es heißt auch, dass

politische Entscheidungsträger/-innen in Euro-

pa auf die junge Generation zugehen und ihr

Möglichkeiten zur Mitsprache und Mitgestal-

tung eröffnen müssen.

Für die europäische Jugendpolitik

bietet der Strukturierte Dialog eine solche

Mitwirkungsmöglichkeit. Er ist ein offenes

Dialogforum, in dem Jugendliche und politi-

sche Entscheidungsträger/-innen regelmäßig

zusammenkommen und gemeinsam über

ausgewählte Themen diskutieren. Jugendliche

bringen dabei ihre Anliegen, Forderungen und

Wünsche vor; Vertreter/-innen aus Politik und

Verwaltung setzen sich ernsthaft damit ausei-

nander, berücksichtigen sie bei ihrer Entschei-

dungsfindung und geben ein Feedback.

Ziel ist es, junge Menschen als politische

Akteure und Experten/-innen in eigener Sache

ernst zu nehmen und sie systematisch in die

Politikgestaltung einzubeziehen. Gleichzeitig

erlangen politische Entscheidungsträger/

-innen Erkenntnisse, die helfen können, ihre

Entscheidungen zu qualifizieren. Ein Wechsel-

spiel also, von dem beide Seiten profitieren.

Die besondere Herausforderung dabei

ist, dass der Strukturierte Dialog zwischen

Jugend und Politik nicht erst auf der europäi-

schen Ebene beginnt, sondern auch die lokale,

regionale und nationale Ebene einbeziehen

soll. Auf diese Weise sollen die europäischen

Prozesse »geerdet« und mit der Lebenswelt

von jungen Menschen verknüpft werden. Es

gibt also nicht nur ein einziges Dialogforum,

sondern viele Foren in ganz Europa.

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Diese sind durch einen Rahmen miteinander

verbunden, der die verschiedenen Dialogpro-

zesse strukturiert und für eine gemeinsame

Zielrichtung sorgt.

Dieser Rahmen besteht aus

> einem gemeinsamen Bezugspunkt,

> zeitlichen Vorgaben sowie

> Kernelementen für einen gelingenden

Dialog.

Übrigens

Junge Europäer/-innen halten die

Teilnahme an Debatten mit politischen

Entscheidungsträgern/-innen für das

wirksamste Instrument, um sich Gehör in

der Politik zu verschaffen.

Quelle: Flash Eurobarometer 202/2007

2 4 6 8 10 12 13 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Der gemeinsame Bezugspunkt: Die EU-Jugendstrategie

Der Strukturierte Dialog ist seit 2010 eng

mit der sogenannten EU-Jugendstrategie

verknüpft. Diese bildet die Grundlage für die

Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten im

Jugendbereich und legt fest, mit welchen

Zielen, in welchen Bereichen und mit welchen

Instrumenten Jugendpolitik in Europa bis 2018

vorangebracht werden soll.2 Der Strukturierte

Dialog ist eines dieser Instrumente und soll

sicherstellen, dass bei der Umsetzung der

EU-Jugendstrategie die Meinungen und An-

liegen junger Menschen einbezogen werden.

Im Fokus stehen dabei immer die aktuellen

Schwerpunktsetzungen der jugendpolitischen

Zusammenarbeit in Europa. Die Themen und

Fragestellungen des Strukturierten Dialogs

sind also nicht beliebig wählbar, sondern erge-

ben sich direkt aus der EU-Jugendstrategie.

Das bricht mit dem Bottum-up-Ansatz,

den der Strukturierte Dialog eigentlich zugrun-

de legt, also der Idee, dass sich die Dialogpro-

zesse von unten nach oben aufbauen, ist aber

eine Notwendigkeit, wenn man Ergebnisse

europaweit zusammenführen möchte.

Darüber hinaus basiert auch die EU-Jugend-

strategie auf einem breit angelegten Konsulta-

tionsprozess, der neben den Regierungen der

EU-Mitgliedsstaaten unter anderem auch Ju-

gendliche und Jugendorganisationen einbezog.

»Der strukturierte Dialog mit jungen

Menschen und Jugendorganisationen,

der als Plattform für den ständigen

Gedankenaustausch über die Prioritäten

und die Durchführung der jugendpoliti-

schen Zusammenarbeit in Europa und

das weitere Vorgehen dient, sollte fort-

gesetzt und ausgebaut werden. […] Der

Dialog sollte möglichst viele Gruppen

einschließen und auf lokaler, regionaler,

nationaler und auf EU-Ebene geführt

werden […].«

Aus der EU-Jugendstrategie

Wer jetzt denkt, die Umsetzung der EU-

Jugendstrategie ginge ihn nichts an, hat sich

getäuscht. Denn mit ihrer Verabschiedung,

ist auch die Aufforderung an die EU-Mit-

gliedstaaten verbunden, die Inhalte in ihre

jeweilige Jugendpolitik einzubeziehen.

In Deutschland verfügen alle politischen

Ebenen – von der Kommune bis zum Bund

– über jugendpolitische Kompetenzen. Die EU-

Jugendstrategie wird also nicht nur in Brüssel

umgesetzt, sondern auch vor der eigenen

Haustür. Dasselbe gilt damit für den Struktu-

rierten Dialog. Deshalb sind auch politische

Entscheidungsträger/-innen auf der lokalen

und regionalen Ebene aufgefordert, den Dialog

mit jungen Menschen zu suchen und die Ergeb-

nisse bei ihren politischen Entscheidungen zu

berücksichtigen.

Der Strukturierte Dialog fördert damit

nicht nur Jugendbeteiligung auf europäischer

Ebene, sondern gibt auch Impulse für die

Jugendpartizipation in Deutschland.

2 / Weitere Informationen zur EU-Jugendstrategie

auf Seite 73.

2 4 6 8 10 12 13 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Der Strukturierte Diaglog

hat zwei Dimensionen:

> Er ist ein Reflexions- und Konsultationsver-

fahren im Rahmen der jugendpolitischen

Zusammenarbeit in Europa.

> Er bildet eine Mitwirkungsstruktur, über

die junge Menschen in die politische

Meinungsbildung und Entscheidungsfin-

dung zu ausgewählten Themen auf allen

politischen Ebenen einbezogen werden.

Damit der Strukturierte Dialog zielgerichtet und

ergebnisorientiert ist, braucht es einen klaren

zeitlichen Rahmen, an dem sich die verschiede-

nen dezentralen Dialogprozesse orientieren kön-

nen. Das heißt, es muss im Vorfeld bekannt sein,

wann die Ergebnisse der einzelnen Dialogprozes-

se zusammengeführt werden, so dass man seine

Aktivitäten vor Ort daran ausrichten kann.

Für den Strukturierten Dialog auf eu-

ropäischer Ebene legt die EU-Jugendstrategie

Arbeitsphasen von 18 Monaten fest. Dialogpro-

zesse auf lokaler, regionaler oder nationaler

Ebene können eigenen Zeitplänen folgen.

Nicht jeder Dialog zwischen Jugendlichen und

politischen Entscheidungsträgern/-innen ist

ein Strukturierter Dialog. Dieser zeichnet sich

durch folgende Kernelemente aus:

Partnerschaftliche Kommunikation und

Ernsthaftigkeit

Jugendliche und politische Entscheidungs-

träger/-innen führen einen unmittelbaren

Dialog auf Augenhöhe. Beide Seiten erkennen

sich als gleichberechtigte Dialogpartner an und

nehmen einander, aber auch den Prozess, an

dem sie beteiligt sind, ernst.

Transfer

Die Ergebnisse der einzelnen Dialogprozesse

werden festgehalten, weitergegeben und

mit den Ergebnissen anderer Dialogprozesse

gebündelt.

Durch die Zusammenführung lässt

sich erkennen, welche Anliegen viele junge

Menschen, die an unterschiedlichen Orten in

Deutschland bzw. Europa leben, gemeinsam

haben und wo ein dementsprechendes politi-

sches Handeln von Entscheidungsträgern/-innen

erforderlich ist.

Schrittmacher: Die zeitlichen Vorgaben

Mehr als bloß reden: Die Kernelemente des Dialogs

2 4 6 8 10 12 14 15 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Verbindlichkeit

Der Strukturierte Dialog ist kein Mitent-

scheidungsinstrument. Die politischen

Entscheidungsträger/-innen sind nicht

verpflichtet, die Forderungen der Jugendlichen

eins zu eins umzusetzen. Die Verbindlichkeit

besteht darin, dass sie sich mit den Ergebnis-

sen des Dialogprozesses auseinander setzen

und diese ernsthaft in ihre Meinungsbildung

und Entscheidungsfindung einbeziehen.

Transparenz

Die am Strukturierten Dialog Beteiligten er-

halten eine Rückmeldung dazu, was aus ihren

Vorschlägen und Forderungen geworden ist.

Kontinuität

Es bleibt nicht bei einem einmaligen Tref-

fen zwischen Jugendlichen und politischen

Entscheidungsträgern/-innen. Ziel ist es, eine

regelmäßige Dialogbeziehung aufzubauen,

denn das sorgt für Nachhaltigkeit.

Breite Beteiligung

Der Strukturierte Dialog soll kein Elitenprojekt,

sondern ausdrücklich für alle Jugendlichen und

Jugendorganisationen offen sein. Ziel ist es,

möglichst viele Jugendliche in die Dialogpro-

zesse einzubeziehen.

Zusammengefasst:

Strukturierter Dialog bedeutet, …

> dass sich Jugendliche und politische

Entscheidungsträger/-innen auf Augen-

höhe austauschen;

> dass ausgewählte Themen der EU-

Jugendstrategie bearbeitet werden;

> dass die Ergebnisse festgehalten,

weitergeleitet und zusammengeführt

werden;

> dass Politik und Verwaltung die Anlie-

gen junger Menschen ernst nehmen

und bei politischen Entscheidungen

miteinbeziehen;

> dass es ein Feedback dazu gibt, was aus

den Anliegen der Jugendlichen gewor-

den ist.

2 4 6 8 10 12 14 15 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Nachgefragt: Was sind eigentlich

politische Entscheidungsträger/-innen?

Der eine oder die andere mag sich bereits

gefragt haben, weshalb wir diesen etwas

umständlichen Begriff verwenden. Es wäre

doch viel einfacher, von »Politikern/-innen«

zu sprechen. Mit dem Begriff

»Politiker/-innen« sind in der Regel Parla-

mentsabgeordnete oder Vertreter/-innen

von Parteien gemeint. Der Begriff »poli-

tische Entscheidungsträger/-innen« geht

weiter und umfasst auch Verantwortliche

in Verwaltungen (Ministerien, Jugend-

ämter, Schulbehörden etc.) und weiteren

Institutionen. Auch diese beeinflussen mit

ihren Entscheidungen das Leben junger

Menschen.

2 4 6 8 10 12 14 16 17 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Anders als im Englischen, Französischen oder

Spanischen zählt der Begriff »Partizipation« im

Deutschen nicht unbedingt zu den in der Um-

gangssprache verwendeten Wörtern. Stattdes-

sen nutzen wir eine Vielzahl von Begriffen wie

Beteiligung, Einbeziehung, Mitbestimmung,

Mitwirkung oder Teilhabe. Gemeinsam ist

allen, dass es darum geht, jemanden mitma-

chen zu lassen.

Klarer wird dieses »Mitmachen«, wenn

man zur ursprünglichen Bedeutung von Parti-

zipation zurückgeht: Der Begriff leitet sich vom

lateinischen »partem capere« ab und meint

wörtlich »einen Teil (weg-)nehmen«. Übertra-

gen auf den gesellschaftlich-politischen Kon-

text heißt das, einen Teil der Gestaltungsmacht

an sich zu nehmen. Im Umkehrschluss muss

dazu ein anderer Gestaltungsmacht abgeben.

Junge Menschen entscheiden oder mit-

entscheiden zu lassen, heißt also, die Gestal-

tungsmacht von Erwachsenen zu reduzieren,

so dass Jugendliche selbst Verantwortung für

ihre Lebenswelt und die sie betreffenden Ent-

scheidungen übernehmen können. Beteiligung

von Jugendlichen ist deshalb nur »echt«, wenn

es auch wirklich etwas zu gestalten gibt, sich

also direkte Folgen und Konsequenzen daraus

ergeben.

Je nach Umfang der Gestaltungsmacht,

die jungen Menschen übertragen wird, lassen

sich unterschiedliche Stufen von Partizipation

unterscheiden. Dabei stellen die ersten drei

Stufen keine wirkliche Beteiligung dar und

die letzte Stufe geht eigentlich schon über

Beteiligung hinaus:

Stufen der Partizipation3

1. Fremdbestimmung

Jugendliche werden gezielt gelenkt, um die

Interessen von Erwachsenen durchzusetzen.

2. Dekoration

Jugendliche dienen lediglich als Beiwerk.

3. Alibi-Teilhabe

Jugendliche werden »scheinbar« beteiligt,

besitzen aber faktisch keine Gestaltungsmacht.

Einwurf: Was heißt Partizipation?

2 4 6 8 10 12 14 16 17 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

4. Teilhabe

Jugendliche können abgesehen von der

Teilnahme an einem Vorhaben auch sporadisch

ihre Meinung äußern.

5. Zugewiesen, aber informiert

Projekte sind von Erwachsenen initiiert, Ju-

gendliche sind aber über Inhalt und Partizipati-

onsmöglichkeiten hinreichend informiert.

6. Mitwirkung

Jugendliche können sich durch Anregungen

oder Kritik beteiligen, die endgültige Entschei-

dungskompetenz liegt aber bei den Erwachse-

nen.

7. Mitbestimmung

Jugendliche tragen Mitverantwortung in

Teilbereichen.

8. Selbstbestimmung

Jugendliche entscheiden selbst, Erwachsene

haben eine unterstützende Rolle.

9. Selbstverwaltung

Jugendliche verfügen über völlige Autonomie

bei ihren Entscheidungen.

3 / Nach Schröder, Richard: Kinder reden mit!

Beteiligung an Politik, Stadtplanung und -gestal-

tung, Weinheim und Basel 1995.

2 4 6 8 10 12 14 16 18 19 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Die Stärkung von Jugendpartizipation zählt seit

den frühen 2000er Jahren zu den Schwerpunk-

ten der jugendpolitischen Zusammenarbeit

in Europa. Ursprung war das sogenannte

Weißbuch »Neuer Schwung für die Jugend Eu-

ropas« 4, das die Europäische Kommission 2001

nach einem breit angelegten Konsultationspro-

zess mit Jugendlichen, Jugendorganisationen

und weiteren Akteuren veröffentlichte.

Eine Erkenntnis dieses Prozesses war:

Jugendlichen wollen einbezogen werden. Dem-

entsprechend wurde in den folgenden Jahren

viel ausprobiert: Konsultationen, Anhörungen,

europäische Jugendkonferenzen, -events, -wo-

chen. Die Wirkungen dieser unzusammenhän-

genden Einzelaktivitäten erwiesen sich jedoch

als wenig nachhaltig.

Konkreter Anlass für die Einführung des

Strukturierten Dialogs im Jugendbereich war

das Scheitern der Referenden zum Verfassungs-

vertrag in Frankreich und den Niederlanden im

Jahr 2005 – mit einer sehr hohen Ablehnungs-

quote unter jungen Menschen.

Eine der Ursachen war eine wachsende

Skepsis gegenüber dem europäischen Integrati-

onsprozess. Die Europäische Kommission re-

agierte mit einer Änderung ihrer Kommunika-

tionsstrategie: Entscheidungen sollten künftig

stärker mit den Erwartungen der Bürger/-innen

rückgekoppelt und die Zivilgesellschaft besser

in die europäischen Entscheidungsfindungspro-

zesse einbezogen werden.

3. Phase: Vorschläge für konkrete Maßnahmen Ungarische EU-Ratspräsidentschaft

Rückblick: Vom Weißbuch zum Strukturierten Dialog

2 4 6 8 10 12 14 16 18 19 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Der Strukturierte Dialog war der Beitrag des

Jugendbereichs zu dieser neuen Strategie.

Damit griff der EU-Jugendministerrat einen Vor-

schlag des Europäischen Jugendforums auf und

forderte die Europäische Kommission und die

Mitgliedstaaten im November 2005 auf, »einen

strukturierten Dialog mit Jugendlichen und

ihren Organisationen über die sie betreffenden

politischen Maßnahmen« zu entwickeln. Ein

Jahr später, im November 2006, wurde der Vor-

schlag konkretisiert, als der Rat erste Empfeh-

lungen für die Umsetzung verabschiedete.

Offizielle EU-Dokumente mit Bezug

zum Strukturierten Dialog 2005 bis 2007

> Entschließung des Rates vom 14./15.

November 2005

www.strukturierter-dialog.de/pb/rat05.pdf

> Entschließung des Rates vom 13./14.

November 2006

www.strukturierter-dialog.de/pb/rat06.pdf

> Mitteilung der Kommission vom

5. September 2007

www.strukturierter-dialog.de/pb/kom07.pdf

Thematisch sollte sich der Strukturierte Dialog

an den Schwerpunktthemen der jugendpoliti-

schen Zusammenarbeit in Europa orientieren

(2007: Inklusion und Vielfalt, 2008: Interkul-

tureller Dialog, 2009: Perspektiven für die

künftige jugendpolitische Zusammenarbeit in

Europa/Kreativität).

Erste Ansätze, den Strukturierten Dialog

mit Leben zu füllen, gab es 2007 im Vorfeld

des Europäischen Jugendgipfels in Rom, der

Jugendevents der deutschen und der portu-

giesischen EU-Ratspräsidentschaften und der

Europäischen Jugendwoche. Unterstützt wurde

die Umsetzung des Strukturierten Dialogs

durch die Neuauflage von JUGEND IN AKTION,

dem EU-Förderprogramm für die außerschuli-

sche Bildung, welches ab 2007 ein spezielles

Budget für die Förderung von Begegnungen

von Jugendlichen mit Verantwortlichen der

Jugendpolitik beinhaltete.5

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 21 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Doch in der Praxis erwies sich der Strukturier-

te Dialog als schwierig umzusetzen und die

Ergebnisse blieben dürftig. Zwar waren die

Jugendkonferenzen und Jugendwochen auf

europäischer Ebene nun thematisch mitein-

ander verknüpft, es mangelte aber an klaren

Zielsetzungen, Transparenz und der Transfer

der Ergebnisse in die Politik blieb zu unver-

bindlich. Darüber hinaus gelang es nicht, den

Strukturierten Dialog in den Mitgliedstaaten zu

verankern. Deshalb nutzte man die Chance, die

sich mit der Verabschiedung der EU-Jugendstra-

tegie Ende 2009 bot, um dem Strukturierten

Dialog einen klareren Rahmen zu geben und

ihm mehr Bedeutung zu verleihen.

4 / Weißbücher enthalten Vorschläge der EU-

Kommission für Maßnahmen der Gemeinschaft in

einem bestimmten Bereich.

5 / Weiterführende Informationen zur Aktion 5.1

gibt es ab Seite 69.

Zum Weiterlesen

> Deutscher Bundesjugendring: Stellung-

nahme des Deutschen Bundesjugend-

rings zum Konzept des Strukturierten

Dialogs mit jungen Menschen (Position

60), Berlin 2007.

www.strukturierter-dialog.de/pb/dbjr-

pos60.pdf

> Forschungsgruppe Jugend und Europa

am Centrum für angewandte Politikfor-

schung (Hrsg.): Der Strukturierte Dialog

mit der Jugend – quo vadis?, München

2008.

> Siebel, Claudius: Partizipation junger

Menschen als europäische Zielsetzung,

in: JUGEND für Europa (Hrsg.): Parti-

zipation junger Menschen. Nationale

Perspektiven und europäischer Kontext.

Special Band 6, Bonn 2010, S. 98-110.

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 21 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 23 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Die Umsetzung: Der Strukturierte Dialog in der Praxis

27 Länder, 18 Monate, 1 Schwerpunktthe-

ma – das ist kurzgesagt der Rahmen für den

Strukturierten Dialog, wie ihn die EU-Jugend-

strategie vorsieht. Für eineinhalb Jahre wird

ein ausgewähltes Schwerpunktthema der

EU-Jugendstrategie in den Mittelpunkt gestellt.

Zu diesem finden in drei aufeinander aufbauen-

den Phasen in allen 27 EU-Ländern Befragungs-

und Beteiligungsprozesse mit Jugendlichen

statt.

Etwa alle sechs Monate werden die

Ergebnisse in den einzelnen Ländern zusam-

mengetragen und gebündelt. Eine zentrale

Rolle spielen dabei die von der jeweiligen

EU-Ratspräsidentschaft organisierten EU-Ju-

gendkonferenzen. Im Rahmen dieser Konferen-

zen kommen aus allen EU-Mitgliedsländern

Vertreter/-innen der Jugend und der für

Jugendfragen zuständigen Ministerien zusam-

men. Gemeinsam filtern sie die Punkte heraus,

die für Jugendliche in allen europäischen Län-

dern wichtig sind und fassen sie zusammen.

Am Ende steht ein Dokument mit zentralen

Anliegen, das auf dem Input vieler junger

Europäerinnen und Europäer beruht. Es

wird an den EU-Jugendministerrat und die

EU-Kommission weitergeleitet und bildet

gleichzeitig den Ausgangspunkt für die

nächste Phase des Strukturierten Dialogs.

So wird das Schwerpunktthema im Laufe der

18 Monate immer weiter entwickelt, bis am

Ende der dritten Phase möglichst konkrete

Forderungen, Empfehlungen oder Vorschläge

für die Politik stehen, als Quintessenz des

gesamten Prozesses. Sie richten sich an die

politischen Entscheidungsträger/-innen in der

Europäischen Union und den Mitgliedsländern

mit dem klaren Auftrag, die Vorschläge der

Jugendlichen bei der Politikgestaltung mit

einzubeziehen.

Die Abbildung auf der folgenden Seite

verdeutlicht den Prozess.

Mit klarem Rahmen: Der Strukturierte Dialog seit 2010

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 23 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Abkürzungen: ELA Europäischer Lenkungsausschuss EU-JK EU-Jugendkonferenz Rat EU-Jugendministerrat (18 Monate) KOM EU-Kommission

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 25 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Schwerpunktthema

Beteiligungs- und Befragungsprozessein den EU-Ländern

Beteiligungs- und Befragungsprozessein den EU-Ländern

Beteiligungs- und Befragungsprozessein den EU-Ländern

ELA trägt zusammen

ELA initiiert ELA trägt zusammen

ELA initiiert ELA trägt zusammen

EU-JK bündelt Ergebnisse

ELA initiiert

Rat KOM

EU-JK bündelt Ergebnisse

Rat KOM

EU-JK bündelt Ergebnisse

Rat KOM

EU-E

bene

Mitg

lieds

taat

en

EU-Rats-präsidentschaft 1

EU-Rats-präsidentschaft 2

EU-Rats-präsidentschaft 3

Triopräsidentschaft

Auf EU-Ebene wird der Strukturierte Dialog

vom Europäischen Lenkungsausschuss koordi-

niert. Er wird für jeden 18-Monatszeitraum neu

einberufen und setzt sich aus Jugendvertretern/

-innen und politischen Entscheidungsträgern/

-innen zusammen.

Gemeinsam entscheiden die Mitglieder unter

anderem darüber, wie das Schwerpunktthema

über die drei Phasen hinweg bearbeitet wird,

stimmen die Zeitpläne und Fragestellungen

ab, bereiten die EU-Jugendkonferenzen

inhaltlich mit vor und kümmern sich um deren

Nachbereitung. Kurz gesagt: Der Europäische

Lenkungsausschuss ist der entscheidende

Schrittmacher für den gesamten Prozess.

Der Europäische Lenkungsausschuss

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 25 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Verbesserung der Lebenssituation junger Menschen

Einbeziehung der Ergebnisse in die konkrete Politikgestaltung

Beteiligungs- und Befragungsprozessein den EU-Ländern

Beteiligungs- und Befragungsprozessein den EU-Ländern

Beteiligungs- und Befragungsprozessein den EU-Ländern

ELA trägt zusammen

ELA initiiert ELA trägt zusammen

ELA initiiert ELA trägt zusammen

EU-JK bündelt Ergebnisse

ELA initiiert

Rat KOM

EU-JK bündelt Ergebnisse

Rat KOM

EU-JK bündelt Ergebnisse

Rat KOM

EU-E

bene

Mitg

lieds

taat

en

Europäisches

Jugendforum

(Vorsitz)

Europäischer Lenkungsausschuss

Europäische

Kommission

Nationale

Jugendräte der

jeweiligen

Triopräsident-

schaft

National -

agenturen

für JUGEND

IN AKTION

der jeweiligen

Triopräsident-

schaft

Jugend-

ministerien

der jeweiligen

Triopräsident-

schaft

Das Pendant zum Europäischen Lenkungsaus-

schuss in den Mitgliedsländern bilden die nati-

onalen Arbeitsgruppen. Die EU-Jugendstrategie

empfiehlt den EU-Mitgliedsstaaten ihre Einrich-

tung unter der Federführung des jeweiligen

nationalen Jugendrings. Ihre Hauptaufgabe ist

es, die Umsetzung des Strukturierten Dialogs

in ihrem Land hauptverantwortlich zu steuern.

In Deutschland konstituierte sich die

Nationale Arbeitsgruppe zum Strukturierten

Dialog unter dem Vorsitz des Deutschen

Bundesjugendrings im November 2010. Sie

setzt sich aus zehn Personen zusammen, die

zentrale Felder der Jugendhilfe und Jugend-

politik sowie die unterschiedlichen föderalen

Ebenen repräsentieren.

Mit ihrer Expertise und ihrer Netzwerkerfah-

rung spielen die Mitglieder der Arbeitsgruppe

eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, den

Strukturierten Dialog in Deutschland weiterzu-

entwickeln und in die Breite zu tragen.

Die Nationale Arbeitsgruppe

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 27 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Jugendver-

bandsarbeit

Regionales

Projekt zum

Strukturierten

Dialog

Nationale Arbeitsgruppe

zum Strukturierten Dialog

Politische

Bildung

Jugendsozial-

arbeit

Jugendfor-

schung

JUGEND für

Europa –

Deutsche Agen-

tur JUGEND IN

AKTION

BMFSFJ*

(stellvertreten-

der Vorsitz)

Deutscher

Bundesjugend-

ring (Vorsitz)

Bundesländer Kommunen

Centrum für

angewandte

Politikforschung

(Beobachter-

status)

*Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Zur Unterstützung der Umsetzung des

Strukturierten Dialogs in Deutschland wurde

im Sommer 2010 beim Deutschen Bundesju-

gendring eine nationale Koordinierungsstelle

eingerichtet. Sie ist eines der vom Bundesmi-

nisterium für Familie, Senioren, Frauen und

Jugend geförderten Projekte, die die Umset-

zung der EU-Jugendstrategie in Deutschland bis

2013 begleiten.

Während die Nationale Arbeitsgruppe

die »großen Linien« festlegt, kümmert sich

die Koordinierungsstelle hauptsächlich um das

»operative Geschäft«. Zu ihren wichtigsten

Aufgaben gehört es, über den Strukturierten

Dialog zu informieren, den Akteuren Beratung

und Unterstützung anzubieten, die Ergebnisse

der Dialogprozesse in Deutschland zusam-

menzutragen und zu bündeln. Darüber hinaus

bildet die Koordinierungsstelle die Informati-

onsschnittstelle zwischen europäischer und

nationaler Ebene und unterstützt die Vernet-

zung und den Erfahrungsaustausch unter den

Beteiligten in Deutschland. Hierzu veranstaltet

sie in Kooperation mit JUGEND für Europa zwei-

mal im Jahr bundesweite Auswertungs- und

Vernetzungstreffen.

Als zentralen Anlaufpunkt für Informationen

zum Strukturierten Dialog hat die Koordinie-

rungsstelle eine Website eingerichtet, auf

der über Hintergründe, Prozesse, Themen,

Beteiligungsmöglichkeiten und aktuelle

Entwicklungen informiert wird. In Abstimmung

mit der Nationalen Arbeitsgruppe wird darüber

hinaus derzeit ein online-basiertes Konsultati-

onsverfahren entwickelt, das es ermöglicht, die

Ergebnisse der Dialogprozesse unkompliziert

an die Koordinierungsstelle weiterzuleiten.

Kontakt

Koordinierungsstelle zur Umsetzung

des Strukturierten Dialogs in Deutschland

c/o Deutscher Bundesjugendring

Mühlendamm 3 |10178 Berlin

T: +49 (0)30 / 400 40-424, -425 | F: -422

[email protected]

www.strukturierter-dialog.de

Die Nationale Koordinierungsstelle

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 27 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Die Nationale Arbeitsgruppe und die Nationale

Koordinierungsstelle steuern die Prozesse auf

Bundesebene. Die Basis des Strukturierten Di-

alogs in Deutschland bilden jedoch die dezent-

ralen Dialogprozesse auf lokaler und regionaler

Ebene. Die Rahmenbedingungen sind dabei

sehr unterschiedlich und jeweils abhängig von

der Situation und den beteiligten Akteuren vor

Ort: Unterschiedliche Bedürfnisse, Interessen,

Kapazitäten und Ressourcen sowie heterogene

Zielgruppen sorgen für eine bunte Vielfalt an

Aktivitäten. Diese Vielfalt lässt sich nicht in

eine starre Form pressen, indem man beispiels-

weise feste Formate, Methoden oder Arbeits-

strukturen vorgibt. Es ist deshalb auch nicht

vorgesehen, von Bundesebene aus solch ein

starres Korsett einzurichten. Vielmehr gilt es,

einen Rahmen zu entwickeln, der die Unter-

schiede berücksichtigt und trotzdem nicht alles

der inhaltlichen Beliebigkeit anheimstellt.

Diesen Rahmen bilden die Kernelemente des

Strukturierten Dialogs.6

Als besonders nachhaltig haben sich in den

letzten Jahren die Projekte erwiesen, denen

es gelang, die Unterstützung von verantwort-

lichen Stellen in Verwaltung und Politik zu

gewinnen und andere Akteure einzubeziehen.

Der Deutsche Bundesjugendring und JUGEND

für Europa entwickelten auf der Grundlage die-

ser Erfahrungen Anfang 2009 ein gemeinsames

Konzept, das Antragstellern/-innen der Aktion

5.1 des Programms JUGEND IN AKTION hilft,

die Fördermittel zum Aufbau eines kontinuier-

lichen und nachhaltigen Dialogprozesses ein-

zusetzen. Das Konzept sieht unter anderem die

Einrichtung von »Regionalen Vernetzungsstel-

len« vor, die Dialogprozesse in ihrem Bereich

(Bundesland, Regierungsbezirk, Großstadt etc.)

anregen, durchführen und koordinieren, den

Kontakt zu Politik, Verwaltung und Öffent-

lichkeit herstellen und gleichzeitig als Mittler

zwischen lokaler und nationaler Ebene dienen.7

Der Strukturierte Dialog soll sicherstellen,

dass junge Menschen an der Umsetzung der

EU-Jugendstrategie beteiligt werden. Da die

EU-Jugendstrategie nicht nur auf europäischer

Ebene, sondern auch in Deutschland mit Leben

gefüllt wird, müssten konsequenterweise

auch die deutschen Umsetzungsprozesse

durch einen Strukturierten Dialog mit jungen

Menschen begleitet werden.

Bund und Länder haben entschieden,

der Umsetzung der EU-Jugendstrategie bis

2013 besondere Aufmerksamkeit zu schenken,

um Impulse aus der europäischen Zusam-

menarbeit für die Kinder- und Jugendhilfe in

Deutschland nutzbar zu machen und umge-

kehrt.8 Dabei werden sie sich auf drei Schwer-

punktthemen konzentrieren: nichtformale

Bildung, Partizipation, Übergänge von der

Schule in den Beruf.

Der Deutsche Bundesjugendring hat

vorgeschlagen, diese Schwerpunktsetzungen

aufzugreifen und neben dem Strukturierten

Dialog zum Thema der Triopräsidentschaft

auch einen Strukturierten Dialog zu diesen drei

Themenfeldern zu entwickeln. Der Vorschlag

befindet sich derzeit in der Abstimmung.

Eins plus drei: Der Strukturierte Dialog zu nationalen Schwerpunktthemen

Auf gutem Weg: Zum Stand der Umsetzung in Deutschland

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 29 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Die Abbildung verdeutlicht die Informations-

und Kommunikationsflüsse zwischen den

verschiedenen Ebenen.

6 / Siehe S. 14.

7 / Detaillierte Informationen zum Konzept gibt

es ab S. 69.

8 / Weitere Informationen zur EU-Jugendstrategie

und ihrer Umsetzung in Deutschland ab S. 73.

Eins plus drei: Der Strukturierte Dialog zu nationalen Schwerpunktthemen

Dialog

Aktivitäten zum Strukturierten Dialog auf lokaler und regionaler Ebene

Europäischer Lenkungsausschuss

EU-Jugendkonferenz

Nationale Koordi-nierungsstelle

Nationale Arbeitsgruppe Dialog

Nationale Ebene

Dialog

EU-Ebene

Dialog

Regionale Ebene

Lokale Ebene

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 29 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Mittlerweile ist der erste 18-monatigen

Arbeitszyklus des Strukturierten Dialogs nach

dem neuen Verfahren fast beendet. Der Zyklus

hat am 1. Januar 2010 begonnen und endet

am 30. Juni 2011. Er umfasst die EU-Ratspräsi-

dentschaften von Spanien (1. Halbjahr 2010),

Belgien (2. Halbjahr 2010) und Ungarn (1.

Halbjahr 2011).

Unter den in der EU-Jugendstrategie

genannten Schwerpunktthemen hat sich der

EU-Jugendministerrat für das Thema »Jugend-

beschäftigung« entschieden. Konkret geht

es um die Frage, wie die Situation junger

Europäer/-innen auf und beim Einstieg in den

Arbeitsmarkt verbessert werden kann. Der

Grund für die Auswahl ist offensichtlich: Die

Jugendarbeitslosigkeit in Europa ist in den

letzten Jahren deutlich angestiegen und hat

in einigen Ländern dramatische Ausmaße

angenommen. Viele Jugendliche stehen vor

großen Herausforderungen, wenn es um ihre

berufliche Zukunft geht.

Die derzeitige Triopräsidentschaft (Spanien,

Belgien, Ungarn) und mit ihr der Europäische

Lenkungsausschuss standen zu Beginn des Ar-

beitszyklus vor einer großen Herausforderung:

Anfang 2010 war die EU-Jugendstrategie frisch

verabschiedet und der Strukturierte Dialog

sollte das erste Mal nach dem neuen Verfahren

durchgeführt werden. Man konnte auf keine

Erfahrungen zurückgreifen und die nationalen

Arbeitsgruppen wurden in den Mitgliedslän-

dern erst im Laufe des Jahres gegründet. Also

hieß es, Pionierarbeit leisten und selbst mit

gutem Beispiel vorangehen!

Der Europäische Lenkungsausschuss

entschied sich dazu, in einem ersten Schritt,

nach den Herausforderungen und Problemen

zu fragen, in der zweiten Phase Empfehlungen

zu erarbeiten und am Ende Vorschläge für

konkrete Maßnahmen zusammenzutragen.

Pionierarbeit: Der Strukturierte Dialog zum Thema »Jugendbeschäftigung«

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 31 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Ziel

Ziel war es zu erfahren, was Jugendliche in Eu-

ropa als die zentralen Herausforderungen und

Probleme ansehen, wenn es um Ausbildung,

Berufseinstieg und den Arbeitsmarkt geht.

Konsultationsprozess in Deutschland

Die Konsultation fand von Januar bis März 2010

statt. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Deutsch-

land noch keine klar benannten Verantwortli-

chen für den Strukturierten Dialog und damit

für die Sammlung der Ergebnisse. So sprang

der Deutsche Bundesjugendring in die Lücke,

um wenigstens mit einer Abfrage bei Jugend-

verbänden und Jugendringen eine Antwort

zusammenzustellen.

Ergebnisse der EU-Jugendkonferenz

in Jerez/Spanien

Die EU-weiten Ergebnisse wurden bei der

Jugendkonferenz im April 2010 zusammenge-

fasst. Die Teilnehmenden arbeiteten rund 30

zentrale Probleme und Herausforderungen

heraus, die in die folgenden sechs Themenfel-

der gegliedert waren:

> Zugang zum Arbeitsmarkt

> Unternehmertum und Selbstständigkeit

junger Menschen

> Arbeitsbedingungen und gleiche

Chancen, Vereinbarkeit von Privat- und

Berufsleben

> Ausbildung und Bildung, lebenslanges

Lernen und Mobilität, Innovation,

Kreativität und Nutzung der neuen

Informations- und Kommunikations-

technologien

> Sozialer Dialog, Partizipation und die

Rechte von Arbeitnehmern/-innen

> Sozialer Zusammenhalt und Integration

Zum Weiterlesen

Abschlusserklärung

der spanischen EU-Jugendkonferenz

www.strukturierter-dialog.de/pb/esp10.pdf

1. Phase: Herausforderungen und Probleme identifizieren Spanische EU-Ratspräsidentschaft

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 31 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Ziel

Im zweiten Schritt ging es darum, Vorschläge

und Empfehlungen zur Lösung der zuvor iden-

tifizierten Probleme und Herausforderungen

zusammenzutragen.

Konsultationsprozess in Deutschland

Die Konsultation fand von Mai bis August 2010

statt. In Deutschland hatte sich die Nationale

Arbeitsgruppe zum Strukturierten Dialog noch

nicht konstituiert. Deshalb übernahm die im

Sommer 2010 eingerichtete Nationale Koordi-

nierungsstelle die Aufgabe, die Ergebnisse in

Deutschland zusammenzutragen. Hierfür wur-

den alle durch JUGEND IN AKTION geförderten

Projekte (Aktion 1.3 und 5.1) angefragt und Po-

sitionen von Jugendverbänden und -ringen zum

Thema »Jugendbeschäftigung« ausgewertet.

Ergebnisse der EU-Jugendkonferenz

in Löwen/Belgien

Die Teilnehmenden der belgischen EU-Jugend-

konferenz im Oktober 2010 fassten den Input

aus den EU-Mitgliedsländern zu 40 Empfeh-

lungen in den folgenden acht Themenfeldern

zusammen:

> Information, Betreuung und Unterstüt-

zung von Jugendlichen

> Anerkennung von Kompetenzen

> Soziale Absicherung

> Übergang vom Unterricht in den

Arbeitsmarkt

> Diskriminierung bekämpfen

> Beteiligung der Jugendlichen am gesell-

schaftlichen Dialog

> Privatleben und Arbeit in Einklang

bringen

> Die Rolle der Jugendarbeit Zum Weiterlesen

> Deutscher Bericht zur 2. Phase

www.strukturierter-dialog.de/pb/de1-2.pdf

> Abschlusserklärung der belgischen EU-

Jugendkonferenz

www.strukturierter-dialog.de/pb/bel10.pdf

2. Phase: Empfehlungen für die Jugendpolitik Belgische EU-Ratspräsidentschaft

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 33 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Ziel

In der dritten und letzten Runde drehte sich

alles um die Konkretisierung der Empfehlungen

und Vorschläge zur Umsetzung in die Praxis.

Konsultationsprozess in Deutschland

Die Konsultation fand von November 2010 bis

Januar 2011 statt. Nach Beratungen in der

Nationalen Arbeitsgruppe zum Strukturierten

Dialog wurde ein vereinfachter Fragebogen,

gemeinsam mit den in leicht verständliches

Deutsch übertragenen und kommentierten

Empfehlungen aus Löwen, an die durch JU-

GEND IN AKTION (Aktion 1.3 und 5.1) geförder-

ten Projekte sowie Jugendverbände und -ringe

verschickt. Insbesondere die Projekte und Ver-

bände, die sich an der 2. Konsultationsrunde

beteiligt hatten, wurden explizit angesprochen

und teilweise zusätzlich in Telefoninterviews

befragt. Darüber hinaus standen die Unterla-

gen online zum Abruf bereit und wurden über

soziale Netzwerke beworben.

Ergebnisse der EU-Jugendkonferenz

in Budapest/Ungarn

Die EU-Jugendkonferenz in Budapest ende-

te mit 8 konkreten Empfehlungen und 36

Vorschlägen zur Verbesserung der Situation

Jugendlicher auf dem Arbeitsmarkt. Die acht

Empfehlungen orientieren sich dabei eng an

den acht Themenfeldern des Abschlussdoku-

ments der belgischen EU-Jugendkonferenz.

Ergänzt werden die Empfehlungen durch

konkrete Vorschläge an die Politik und durch

Hinweise darauf, welchen Beitrag junge Men-

schen selbst beisteuern können, um Jugendar-

beitslosigkeit zu bekämpfen.

Zum Weiterlesen

> Deutscher Bericht zur 3. Phase

www.strukturierter-dialog.de/pb/de1-3.pdf

> Abschlusserklärung der ungarischen EU-

Jugendkonferenz

www.strukturierter-dialog.de/pb/hun11.pdf

3. Phase: Vorschläge für konkrete Maßnahmen Ungarische EU-Ratspräsidentschaft

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 33 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Das Ende ist erst der Anfang Transfer in die Politik

Abschlusserklärungen sind schön und gut, aber

Papier ist sehr geduldig. Damit der Strukturier-

te Dialog echte Wirkung zeigt, müssen sich po-

litische Entscheidungsträger/-innen ernsthaft

mit den Ergebnissen auseinander setzen. Der

EU-Jugendministerrat wird bei seiner Tagung

im Mai 2011 eine sogenannte Entschließung

zu den Ergebnissen des Strukturierten Dialogs

zum Thema "Jugendbeschäftigung" verabschie-

den. Die Wirkung von Entschließungen ist eher

schwach, weshalb das nur ein erster Schritt

sein kann. Denn die am Strukturierten Dialog

beteiligten Jugendlichen und Jugendorganisa-

tionen werden ein Feedback einfordern und

anschließend sicherlich genau beobachten,

was mit den Ergebnissen passiert und inwie-

weit sie bei politischen Entscheidungen in der

Europäischen Union und in den Mitgliedstaa-

ten berücksichtigt werden.

»Ich sehe, dass wir Jugendlichen mit dem

Strukturierten Dialog in der EU weit mehr

Gehör finden. Wenn auf einer Jugendkon-

ferenz zur Hälfte Jugenddelegierte und zur

Hälfte Generaldirektoren in Arbeitsgruppen

zusammenkommen, hat das nachhaltige

Wirkung. Es wird wirklich gehört, was uns

angeht, und die Ergebnisse werden do-

kumentiert. Auch die Weiterentwicklung

des Dialogs in einem Sechsmonatstakt ist

erkennbar, und ich finde das einen richtigen

Ansatz. Mit dem Strukturierten Dialog ist

die EU-Jugendstrategie weit verbindlicher

geworden! Ich glaube auch, dass sich hier in

der näheren Zukunft noch viel tun wird.«

Marah Köberle,

deutsche Jugendvertreterin bei den EU-Jugend-

konferenzen in Spanien, Belgien und Ungarn

Was hat der Strukturierte Dialog bislang gebracht? Erste Einschätzungen

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 35 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Was hat der Strukturierte Dialog bislang gebracht? Erste Einschätzungen

Auch wenn der aktuelle Arbeitszyklus noch

nicht beendet ist, so lässt sich doch bereits

eine erste Bilanz ziehen: Die Konkretisierungen

in der EU-Jugendstrategie haben dem Struktu-

rierten Dialog ohne Zweifel neuen Schwung

verliehen. Der Dialog mit der Jugend steht

derzeit ganz oben auf der jugendpolitischen

Agenda der Europäischen Union und auch in

den EU-Mitgliedsländern wird seine Umset-

zung mit neuer Ernsthaftigkeit vorangetrieben.

Das zeigt sich unter anderem daran, dass bis

Anfang 2011 in allen 27 Ländern nationale

Arbeitsgruppen eingerichtet wurden und sich

von Runde zu Runde mehr Länder an den

Konsultationen beteiligten. Das ist sicherlich

auch dem Europäischen Lenkungsausschuss

zu verdanken, der dafür gesorgt hat, dass das

Thema zielgerichtet und mit konkreten Frage-

stellungen bearbeitet wurde.

Klar ist auch, dass ein solch ambitio-

niertes Vorhaben nicht ohne Schwierigkeiten

umsetzbar ist. In den meisten Ländern ist es

noch nicht gelungen, die Beteiligungs- und

Befragungsprozesse auf eine breite Basis zu

stellen. Es braucht Zeit, bis die passenden

Konzepte entwickelt und die notwendigen Ver-

fahren in jedem Land eingerichtet sind. Das gilt

auch für Deutschland. Darüber hinaus müssen

die zeitlichen und inhaltlichen Vorgaben von

europäischer Seite stärker an die Realitäten

in den Ländern angepasst werden. Kritik gibt

es vor allem an den kurzen Zeiträumen für die

Konsultationen.

Dabei sollte man nicht aus den Augen

verlieren, dass wir uns noch immer am Anfang

eines recht komplexen Prozesses befinden,

an dem europaweit viele tausend Akteure

beteiligt sind. Der erste Arbeitszyklus war nicht

ganz einfach, aber der Fortschritt zum Struk-

turierten Dialog vor der EU-Jugendstrategie ist

deutlich spürbar. Auf den Erfahrungen aus der

ersten Runde gilt es nun aufzubauen, um die

Rahmenbedingungen weiter zu verbessern.

Vom 1. Juli 2011 bis 31. Dezember 2012 über-

nehmen Polen, Dänemark und Zypern als neue

Triopräsidentschaft das »Zepter« in der Euro-

päischen Union. Damit beginnt auch ein neuer

18-monatiger Arbeitszyklus des Strukturierten

Dialogs zu einem neuen Thema.

Das neue Thema wird zwar erst bei der

Tagung des EU-Jugendministerrates im Mai

2011 formal verkündet, inoffiziell wurde aber

bereits bekannt gegeben, dass es »Partizipati-

on junger Menschen am demokratischen Leben

in Europa« lauten wird. Jede der drei Ratsprä-

sidentschaften plant dabei, das Thema unter

einem anderen Blickwinkel zu betrachten:

> Polnische EU-Ratspräsidentschaft: Jugend in

der Welt

> Dänische EU-Ratspräsidentschaft: Innovation

und Kreativität

> Zyprische EU-Ratspräsidentschaft: Partizipati-

on aller jungen Menschen

Neue Runde, neues Thema: Der Strukturierte Dialog ab Juli 2011

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 35 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 37 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Seit 2009 untersucht die Begleitforschung »Un-

ter der Lupe« die Wirkungen des EU-Programms

JUGEND IN AKTION auf die beteiligten Jugendli-

chen und die projektverantwortlichen Träger. Im

Auftrag der Deutschen Nationalagentur befragen

das Institut für angewandte Kommunikationsfor-

schung und die Forschungsgruppe Jugend und

Europa am Centrum für angewandte Politikfor-

schung die Beteiligten einmal jährlich zu ihren

Erfahrungen mit dem Programm in Einzel- und

Gruppeninterviews und werten zusätzlich online

erhobene Daten statistisch aus. Die Zitate, die in

diesem Artikel angeführt werden, stammen aus

dem Frageblock zur EU-Jugendpolitik und zum

Strukturierten Dialog der Gruppeninterviews, die

2009 durchgeführt wurden.

Durch das Förderprogramm JUGEND IN

AKTION unterstützt die Europäische

Union europäische Bildungsangebote

außerhalb von Schulen und Hochschu-

len. Fördermittel beantragen können

Jugendliche, gemeinnützige Vereine und

Einrichtungen der Jugendarbeit.

www.jugend-in-aktion.de

Die EU-Jugendpolitik ist kein Thema, das bei

den befragten Jugendlichen ganz oben steht.

Auch der Strukturierte Dialog ist größtenteils

nur denjenigen bekannt, die an einem betref-

fenden Projekt teilgenommen haben. Werden

sie jedoch gezielt in eine Diskussion hierzu

gebracht, sehen Jugendliche durchaus Schnitt-

stellen zu ihrem eigenen Engagement:

»Das ist das, was wir eigentlich schon die

ganze Zeit machen, ohne es zu wissen oder

ohne es vorher benennen zu können oder wie

auch immer.«

Grundsätzlich stehen viele der Teilnehmenden

aus dem Programm JUGEND IN AKTION diesem

neuen Politikansatz der EU jedoch positiv

gegenüber und begrüßen den Partizipationsan-

spruch, dem hier Rechnung getragen werden

soll. Sie sehen es als wichtig an, ihre Mei-

nungen zu vertreten und sich mit politischen

Entscheidungsträgern/-innen auseinander zu

setzen.

Der Strukturierte Dialog unter der Lupe: Erfahrungen und Erwartungen in der Analysevon Eva Feldmann-Wojtachnia und Dr. Barbara Tham

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 37 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

»Es ist wichtig, dass sich Jugendliche mehr

engagieren, besonders im politischen Sinne.

Wir sollten uns einsetzen und unsere Meinung

vertreten. Partizipation ist eine Möglichkeit,

sich mit anderen auseinander zu setzen, zu hö-

ren, was sie darüber denken und sich einfach

weiter zu bilden.«

»Der Dialog mit der Jugend ist wichtig, damit

die Politik weiß, was die Jugend will. Es ist

wichtig, Jugendliche einzubinden. Kommunika-

tion muss mehr gefördert werden, z.B. durch

Gespräche oder durch Brief-Schreib-Aktionen

oder durch Umfragen.«

»Es macht Sinn, sich mit Politikern zu unter-

halten. Eigentlich schon, weil wie sollen die

wissen, was wir wollen, wenn wir es denen

nicht sagen? Die können sich vielleicht gar

nicht in unsere Lage hineinversetzen. Weil sie

nie so waren wie wir, als die jung waren, war

das noch was ganz anderes. Und die, die jetzt

an der Macht sind, die sind auch nicht behin-

dert so wie wir. Und deshalb denke ich, wir

müssen uns mal mit denen zusammensetzen

und denen erklären, was los ist.«

»Ich finde es relativ wichtig, dass wir den Leuten

in der Politik direkt sagen können, was wir

brauchen, was wir benötigen, was fehlt.«

Der Bezug zur europäischen Ebene wird

dabei als noch schwieriger erachtet als es die

Auseinandersetzung von Jugend und Politik

auf nationaler Ebene bereits ist. Fehlende Infor-

mationen über Zuständigkeiten und Ansprech-

personen sowie mangelnde Transparenz und

Verbindlichkeit erschweren nach Ansicht der

Jugendlichen die Umsetzung des Strukturier-

ten Dialogs in der EU.

»Ich denke, dass es für Jugendliche total wich-

tig ist, einfach von vorne herein in politische

Prozesse integriert zu sein, auch wenn sie

noch nicht wählen können. Die Frage ist aber,

welche Möglichkeiten oder welchen Zugang

gibt man Jugendlichen, um sich zu beteiligen

in der Politik, und die Möglichkeiten sehe ich

halt manchmal nicht gegeben. Also gerade auf

der EU-Ebene ist das halt auch sehr weit weg.«

Freiwilligkeit für die Jugendlichen und

Verbindlichkeit bei den Politikern/-innen

werden als wichtige Kriterien erachtet,

damit der Strukturierte Dialog gelingen

kann. Im Hinblick auf die Effizienz und

Wirkung der Gespräche zwischen Jugendli-

chen und Politikern/-innen bestehen jedoch

erhebliche Vorbehalte und oftmals schlechte

Erfahrungen. Es zeigt sich, dass der Dialog

zwischen Jugend und Politik in der Praxis

weit hinter seinen Möglichkeiten bleibt und

die Jugendlichen sich oftmals nicht ernst

genommen fühlen.

»Wir haben praktisch nichts zu sagen. Wir

wurden schon mehrere Male eingeladen und

auch gefragt, aber es hat sich nichts geändert

und es wird auch nicht wirklich so wahrgenom-

men. Man kommt gar nicht bis zu den höheren

Ebenen durch, wo man wirklich mit den Leuten

reden kann. Das ist ein großes Problem, dass

man einfach nicht ernst genommen wird.«

»Die Politiker, mit denen ich zu tun hatte,

waren eigentlich immer so drauf, dass sie

eigentlich immer sich so gerechtfertigt haben

oder sich irgendwie rausgeredet haben, wenn

man mal eine kritische Frage gestellt hat. Und

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 39 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

das war für beide Seiten nicht so wirklich berei-

chernd. Sie haben uns einfach nicht so richtig

zugehört. Aber dann halt immer so auszuwei-

chen, das kommt halt nicht so überzeugend.«

Der Strukturierte Dialog zwischen Jugend und

Politik wird zwar von den Befragten vielfach als

Anregung und Unterstützung für den politi-

schen Meinungsbildungsprozess angesehen.

Jedoch bemängeln Jugendliche ebenfalls, dass

es nicht wirklich zu einem gleichberechtigten

»Dialog auf Augenhöhe« zwischen Jugend

und Politik kommt und sie im Hinblick auf die

zu erwartenden Ergebnisse der Dialoge eher

kritisch eingestellt sind.

»Ja, also ich glaube, das steht und fällt einfach

sehr viel mit dem Punkt Ernsthaftigkeit. Wie

ernsthaft wird das wirklich betrieben oder ist

das einfach irgendein Strukturprogramm und

die Politiker denken, na gut, das ist jetzt noch

etwas, was ich auf meiner Agenda abzuhaken

habe, dann gehen wir halt hin und hören uns

das an. Ich glaube, da haben Jugendliche

oft noch ein wesentlich deutlicheres Gespür

dafür.«

»Die typisch resignative Aussage, wir können

sowieso nichts machen, ist meines Erachtens

wirklich diesen Rahmenbedingungen ge-

schuldet und nicht so sehr der Tatsache, dass

wir uns nichts zu sagen hätten oder dass die

Jugendlichen desinteressiert sind oder dass sie

nichts mehr merken oder so.«

Folgendes Fazit lässt sich aus den Erfahrungen

und Äußerungen der Jugendlichen ziehen:

> Jugendliche zeigen sich in den Gruppen-

diskussionen durchaus aufgeschlossen

gegenüber Politik und politischen Themen,

vermissen jedoch konkrete Partizipations-

möglichkeiten.

> Der Strukturierte Dialog wird von den

befragten Jugendlichen im Allgemeinen

begrüßt und als ein passendes Angebot zur

politischen Meinungsbildung angesehen.

> Allerdings wird im Umsetzungsprozess des

Strukturierten Dialogs größere Ernsthaftig-

keit und mehr ehrliches Interesse für die

Belange der Jugendlichen und ihre Projekte

eingefordert.

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 39 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Selbstverständlich muss beachtet werden,

dass hier Jugendliche sprechen, die im Rahmen

von JUGEND IN AKTION an Projekten beteiligt

waren und selbst aktiv geworden sind - wenn

auch nur wenige in der speziellen Aktion

5.1 zum Strukturierten Dialog. Viele der

Jugendlichen äußern in den Interviews sehr

differenzierte Ansichten in Bezug auf Möglich-

keiten und Grenzen der Jugendpartizipation.

Hinsichtlich des »Strukturierten Dialogs« gibt

es vielschichtige Aussagen, die sich zwischen

hohen Ansprüchen und Zustimmung sowie be-

gründeter Skepsis und Resignation gegenüber

der Realisierung bewegen.

Ein kritisches Leitmotiv zieht sich jedoch

bisher durch alle Interviews: Anliegen und

Struktur des »Strukturierten Dialogs« sind

selbst den engagierten und politisch aktiven

Jugendlichen noch viel zu unklar.

Die Autorinnen sind Mitarbeiterinnen

der Forschungsgruppe Jugend und Europa am

Centrum für angewandte Politikforschung

(C·A·P) an der Ludwig-Maximilians-Universität

München und im Auftrag des Bundesministeri-

ums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

für die wissenschaftliche Begleitung und

Evaluierung der Umsetzung des Strukturierten

Dialogs in Deutschland 2010-2013 zuständig.

Linktipp

Die vollständige Sudie »Unter der Lupe.

Ergebnisse der wissenschaftlichen Be-

gleitung von JUGEND IN AKTION 2009«

steht unter www.jugendfuereuropa.de

zum Download zur Verfügung. Die Publi-

kation der Ergebnisse der Untersuchung

2010 ist derzeit in Vorbereitung.

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 41

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 41

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 43 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Den Strukturierten Dialog können und sollen

alle in Angriff nehmen. Gerade die Startphase

stellt dabei eine Herausforderung dar, denn

einer Vielzahl von Personen muss die Idee

des Strukturierten Dialogs erst einmal nahe

gebracht werden. Darüber hinaus gilt es zu

überlegen, wie die eigenen Aktivitäten zum

Strukturierten Dialog konkret gestaltet werden

sollen. Schließlich gibt der Strukturierte Dialog

nur einen Rahmen vor, der unterschiedlich mit

Leben gefüllt werden kann.

Besondere Schwerpunktsetzungen, die

Frage der Ressourcen oder Akteurskonstellatio-

nen vor Ort führen zu ganz unterschiedlichen An-

sätzen. Gleichzeitig existiert bereits eine große

Zahl an Projekten und Initiativen zur Förderung

von Jugendbeteiligung, die auch auf den Dialog

mit politischen Entscheidungsträgern/-innen

setzen, bislang aber nicht das Label »Struktu-

rierter Dialog« nutzen. Nicht alles muss also neu

erfunden werden; der Strukturierte Dialog ist

»andockfähig«.

Mit dem zweiten Teil des Praxisbuchs möchten

wir Anregungen und Tipps geben, wie der Struk-

turierte Dialog vor Ort gestaltet werden kann

und worauf man dabei achten sollte.

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 43 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

2. Den Strukturierten Dialog mit Leben füllen: Tipps für die Praxis

Das Interesse am Strukturierten Dialog ist

geweckt und man hat sich dazu entschieden,

aktiv zu werden, um einen Dialogprozess in

seiner Stadt, seiner Region, seinem Bun-

desland oder seinem Verband zu initiieren.

Doch wie fängt man das an? Die Antwort ist

angesichts der Vielfalt der Möglichkeiten nicht

ganz einfach und beginnt – wie so oft - mit: Es

kommt darauf an…

Es kommt darauf an, ob man einen loka-

len, regionalen oder gar landesweiten Prozess

starten möchte, ob man erst einmal klein

anfangen möchte oder den »Think big-Ansatz«

verfolgt, ob man alleine ist oder bereits

Kooperationspartner/-innen hat, ob Kontakte

zu politischen Entscheidungsträgern/-innen

oder zu Jugendgruppen bestehen, ob es

vorhandene Projekte oder Beteiligungsansätze

gibt, die eingebunden werden sollen, welche

finanziellen Ressourcen zur Verfügung stehen

und und und.

Dieses Praxisbuch kann nicht alle

Eventualitäten abdecken, wir möchten aber

einige grundsätzliche Eckpunkte aufzeigen, die

als Ausgangspunkt für eigene Überlegungen

dienen können.

Partner/-innen finden

Die Umsetzung eines wirksamen Strukturierten

Dialogs kann nicht von kleinen Gruppen allein

geleistet werden, sondern sollte am besten

auf dem Zusammenwirken vieler Akteure

beruhen. Deshalb heißt es zunächst: informie-

ren, überzeugen und motivieren. Die Anzahl

der Partner/-innen ist dabei vom Umfang der

geplanten Aktivität abhängig. Für den Anfang

kann es sinnvoll sein, auf einige wenige

Kooperationen zu setzen und den Kreis der

Mitwirkenden überschaubar zu halten, bis eine

stabile Form der Zusammenarbeit gefunden ist.

Ein Konzept entwickeln

Was wollen wir wie, wo und bis wann machen?

Gibt es Anlässe, bestehende Beteiligungs-

formate oder andere Aktivitäten, in die der

Strukturierte Dialog eingebettet werden kann,

so dass deren Wirkung genutzt oder ergänzt

werden kann? Welche Zielgruppen wollen wir

ansprechen? Kleinere Vorhaben konzentrieren

sich vielleicht darauf, über einen längeren

Zeitraum einen regelmäßigen Dialog zwischen

einer Gruppe von Jugendlichen und ein, zwei

politischen Entscheidungsträgern/-innen aufzu-

bauen. Größere Aktivitäten setzen beispielswei-

se auf eine größere Anzahl an Dialogprozessen,

die in einer zweiten Phase zusammengeführt

werden.

Jugendbeteiligung sicherstellen

Aktivitäten im Rahmen des Strukturierten

Dialogs sollten von Anfang an beteiligungsori-

entiert angelegt sein. Das bedeutet, Jugend-

liche müssen als Akteure in die Vorbereitung,

Durchführung und Nachbereitung einbezogen

und in die Verantwortung genommen werden.

Methodenvielfalt, ein attraktiver Rahmen

(besondere Orte, innovative Formate etc.) und

weitergehende Beteiligungsangebote machen

Lust aufs Mitmachen. Für die Gewinnung und

Qualifizierung von Teilnehmenden bietet sich

gegebenenfalls auch ein Peer-to-Peer-Ansatz

an. Will man bestimmte Zielgruppen betei-

ligen, müssen deren besondere Bedürfnisse

beachtet werden.

Aller Anfang ist schwer: Wie man es angeht

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 45 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Politische Unterstützung erhalten

Die bisherigen Erfahrungen mit Projekten zum

Strukturierten Dialog haben gezeigt, dass

ein nachhaltiger Dialog die aktive Unterstüt-

zung von Politik und Verwaltung braucht.

Ein politisches Mandat hilft unter anderem,

Gesprächs- und Kooperationspartner/-innen für

das Vorhaben zu gewinnen, erhöht die Verbind-

lichkeit und Nachhaltigkeit des Prozesses und

unterstützt den Transfer der Dialogergebnisse

in die Politik. In der Praxis erweist sich dieser

Schritt leider häufig als Herausforderung,

da zunächst einmal viel Überzeugungsarbeit

geleistet werden muss.

Themen und Fragestellungen

Ein Strukturierter Dialog sollte bei den

Interessen von Jugendlichen ansetzen.

Gleichzeitig sind ausgewählte Themen und

Fragestellungen im Rahmen der Umsetzung

der EU-Jugendstrategie vorgegeben (europäi-

sches Thema, nationale Schwerpunktthemen).

Denn nur so ist es möglich, die Ergebnisse der

Befragungs- und Beteiligungsprozesse europa-

bzw. bundesweit zu bündeln. Hier stellt eine

gelungene Verknüpfung von Top-Down-Ansatz

und Bottom-Up-Prinzip eine Herausforderung

dar. Im lokalen und regionalen Kontext ist eine

flexible Handhabung der Themen möglich,

allerdings fällt dann die Möglichkeit der Zu-

sammenfassung auf einer höheren politischen

Ebene weg.

Je konkreter die Themen, desto kon-

kreter die Ergebnisse, desto besser lässt sich

überprüfen, welche Ziele tatsächlich erreicht

werden konnten. Man möchte schließlich nicht

nur beliebige Zufallsergebnisse, sondern echte

Erfolge sehen.

Informationen über die aktuellen

Themen, Fragestellungen und Zeiträume für

die Rückmeldung zu den europäischen und

nationalen Schwerpunktthemen sind unter

www.strukturierter-dialog.de zu finden.

Erwartungen abgleichen

Zu hohe oder falsche Erwartungen können

schnell zu Frustrationen auf beiden Seiten

führen. Deshalb sollte im Vorfeld bzw. im

Laufe des Prozesses geklärt werden, über

welche Kompetenzen und Möglichkeiten die

Dialogpartner/-innen verfügen und was rea-

listische Erwartungen sein können. Auch hier

bedarf es guter Einschätzung und effizienter

und verständnisvoller Kommunikation.

Dialog auf Augenhöhe

Beim Strukturierten Dialog geht es da-

rum, dass Jugendliche und politische

Entscheidungsträger/-innen einen partner-

schaftlichen Dialog führen. Das setzt voraus,

dass man sich als kompetenten Gesprächspart-

ner gegenseitig anerkennt und das Gegenüber

mit seinen Anliegen ernst nimmt. In diesem

Sinne muss es gelingen, die Lebenswelten

von Entscheidungsträgern/-innen und jungen

Menschen ein Stück weit zusammenzubringen.

Der Strukturierte Dialog ist nicht nur für die

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 45 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Jugendlichen, sondern auch für die politischen

Entscheidungsträger/-innen ein Lernprozess.

Ergebnissicherung

Ein wichtiger Bestandteil des Dialogprozes-

ses ist die Ergebnissicherung. Die zentralen

Anliegen, Forderungen und Vorschläge sowie

die Punkte, die man gemeinsam vereinbart

hat, sollten festgehalten und allen Beteiligten

zeitnah zugänglich gemacht werden. Darüber

hinaus sollte vereinbart werden, was mit den

Ergebnissen geschieht, in welchem Zeitraum

und in welcher Form (erneutes Treffen, per

E-Mail, Telefonat) ein Feedback erfolgen soll.

Transfer

Der Transfer der Ergebnisse sollte wenn

möglich in zwei Richtungen erfolgen: Die

politischen Entscheidungsträger/-innen haben

den Auftrag, sich in ihren Arbeitszusammen-

hängen damit auseinander zu setzen und sie

in ihre Entscheidungsfindung einfließen zu

lassen. Darüber hinaus sollten die Ergebnisse

an eine möglicherweise vorhandene regionale

Vernetzungsstelle und die Nationale Koordi-

nierungsstelle für den Strukturierten Dialog

weitergeleitet werden, sollte es um Themen

gehen, für die diese zuständig ist. Hierfür wird

derzeit unter www.strukturierter-dialog.de

eine entsprechende Rückmeldemöglichkeit

eingerichtet.

Feedback

Ein zentrales Element des Strukturierten

Dialogs ist, dass sich die politischen

Entscheidungsträger/-innen dazu verpflich-

ten, regelmäßig zu berichten, was aus den

Anliegen und Forderungen der Jugendlichen

geworden ist. Die Verpflichtung zum Feedback

soll sicherstellen, dass der Input der Jugend-

lichen nicht ungenutzt in einem Aktenordner

verschwindet, sondern in die Wiedervorlage-

mappen kommt. Selbst wenn es nicht möglich

ist, Forderungen in politischen Entscheidungen

einfließen zu lassen, so ist dies gepaart mit ei-

ner Erklärung doch trotzdem eine Information,

die jungen Menschen hilft, politische Prozesse

nachzuvollziehen.

Nachhaltigkeit

Veränderungen lassen sich nicht einfach ver-

ordnen. Wer etwas bewegen will, muss Men-

schen bewegen. Der Strukturierte Dialog muss

deshalb als Prozess verstanden und als solcher

auch akzeptiert werden. Nachhaltige Erfolge

oder der Aufbau von Strukturen lassen sich

nicht kurzfristig realisieren, sondern brauchen

Zeit und viele aktive Mitstreiter/-innen.

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 45 46 47 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 45 46 47 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Wie man es angeht

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 49 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Wie zwei vom anderen Stern? Worauf man achten sollte

Im Rahmen des Strukturierten Dialogs sollen

politische Entscheidungsträger/-innen und

Jugendliche näher zusammenkommen, um

einen qualifizierten und handlungsorien-

tierten Dialog zu gemeinsamen Themen zu

beginnen. Im konkreten Dialog kann sich

dies aber als schwierig erweisen, wenn nicht

berücksichtigt wird, dass sich die Lebenswel-

ten von Jugendlichen von den Lebenswelten

politischer Entscheidungsträger/-innen stark

unterscheiden können. Ein unvorbereitetes

Aufeinandertreffen kann dann schnell zu einem

»Kulturschock« führen. Für einen erfolgreichen

Dialogprozess ist es deshalb wichtig, die »kul-

turellen« Unterschiede der Dialogpartner/

-innen zu beachten.

Jugendliche und Erwachsene kommu-

nizieren unterschiedlich, sie agieren anders,

sie haben andere Umgangsformen. Nicht

alles davon ist reflektiert, vieles wird ein-

fach aus Gewohnheit in einer bestimmten

Weise gemacht. Insbesondere die Sprache

ist ein Feld, welches viele Missverständnisse

hervorrufen kann, auch wenn beide Seiten

Deutsch sprechen. Politisches Fachvokabular

oder Abkürzungen können Jugendliche ver-

ständnislos zurücklassen, während politische

Entscheidungsträger/-innen mit Begriffen aus

dem Jugend-Slang Schwierigkeiten haben dürf-

ten. Gerade Politiker/-innen tendieren dazu,

auf Fragen nur allgemein oder ausweichend zu

antworten, was von Jugendlichen, die sich eine

konkrete Reaktion auf ihre Anliegen wünschen,

häufig als »Geschwafel« wahrgenommen

wird. Jugendliche sind in ihrer Akzeptanz oder

Ablehnung häufig sehr ehrlich. Politische

Entscheidungsträger/-innen könnten sich

durch diese direkte Art angegriffen fühlen.

Nicht nur die Sprache, auch die Wege

der Kommunikation sind verschieden. Mobil-

telefone, Textnachrichten, soziale Netzwerke

bestimmen weitgehend die Kommunikation

von jungen Menschen. Auch wenn mittler-

weile viele Erwachsene im »Web 2.0« ange-

kommen sind, bleiben für viele politische

Entscheidungsträger/-innen Brief, Telefon und

E-Mail weiterhin die bevorzugten Kommunikati-

onsmedien. Daraus ergibt sich gleich eine wei-

tere Herausforderung: die Frage der Erreichbar-

keit. Jugendliche haben in der Regel dann Zeit,

wenn politische Entscheidungsträger/-innen

Freizeit haben und umgekehrt, denn Schul-

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 49 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

und Arbeitszeiten überschneiden sich. Es kann

deshalb unter Umständen schwierig sein,

einen für beide Seiten passenden Termin für

ein Gespräch zu finden.

Die Terminfrage stellt sich auch noch in

anderer Hinsicht, denn der Kalender gerade

von Politikern/-innen ist in der Regel ziemlich

voll. Ihnen stehen häufig nur recht enge Zeit-

fenster zur Verfügung, um an Veranstaltungen

teilzunehmen. Ein geplanter dreistündiger

Workshop kann dann schnell zu lang sein.

Manchmal helfen auch langfristige Planungen

nichts. Wenn kurzfristig ein anderer Termin

dazwischen kommt, ändern sich die Prioritä-

ten, es erfolgt eine Absage und die Jugendli-

chen stehen ohne Dialogpartner/-in da. Diese

Schwierigkeiten, die sich aus dem Lebensum-

feld der Beteiligten ergeben, sollten bei den

Vorbereitungen von Aktivitäten im Rahmen

des Strukturierten Dialogs berücksichtigt und

gegebenenfalls auch thematisiert werden.

Ein weiterer Punkt, den es zu beachten

gilt, ist das unterschiedliche Zeitemp-

finden von Jugendlichen und politische

Entscheidungsträgern/-innen. Letztere sind

daran gewöhnt, dass politische Mühlen lang-

sam mahlen und sichtbare Ergebnisse meist

Monate oder gar Jahre auf sich warten lassen.

Für Jugendliche zählt eher die Gegenwart und

sie erwarten schnelle Reaktionen auf ihre An-

liegen. Sie empfinden ein halbes Jahr manch-

mal bereits als eine halbe Ewigkeit, während

es für politische Entscheidungsträger/-innen

einen recht kurzen Zeitraum darstellt.

Jugendliche und politische Entschei-

dungs träger/-innen sind sicherlich nicht wie

»die zwei vom anderen Stern«, doch es gibt

Unterschiede, die den Dialogprozess erschwe-

ren können. Sprachliche Unsicherheiten,

unterschiedliche Konventionen, Lebens- und

Arbeitsrealitäten müssen im Gespräch erklärt

und ausgelotet werden. Doch die Hindernis-

se sind zugleich auch Chancen. Reflektierte

Kommunikation und Erwartungen spiegeln die

Menschen und ihre Bedürfnisse wider. Dafür

braucht es Bereitschaft von beiden Seiten

dazuzulernen und aufeinander zu zugehen.

Die Organisatoren/-innen von Dialogprozessen

sollten sich der bestehenden Unterschiede

bewusst sein und das »interkulturelle Lernen«

zwischen Jugend und Politik mit dem entspre-

chenden methodischen Handwerkszeug unter-

stützen. Der Strukturierte Dialog dient nicht

nur dazu, dass sich beide Seiten inhaltlich

auseinander setzen, sondern will auch deren

generelle Annäherung fördern. Verständnis

für den anderen ist die Basis für eine gute

Kooperation.

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 51 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Wie man es angeht

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 51 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Grau ist alle Theorie: Beispiele gelungener Praxis

Jede/-r kennt das: Ein konkretes Beispiel ver-

deutlicht meist mehr als langwierige Erklärun-

gen. Das finden wir auch und haben deshalb

drei Projekte zum Strukturierten Dialog

ausgewählt, um sie als Beispiele gelungener

Praxis vorzustellen.

Linktipps

> Good-Practice-Datenbank von JUGEND IN

AKTION http://bit.ly/jia_good-practice

> Projektdatenbank zum Strukturierten

Dialog (im Aufbau)

www.strukturierter-dialog.de

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 53 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Der Projektträger

Landesvereinigung kulturelle Kinder- und

Jugendbildung Sachsen-Anhalt e.V.

Das Prinzip

Think big!

Die Aktivitäten

»Europa geht weiter« lautet der Titel der

Projekte, in deren Rahmen die beteiligten

Partner/-innen seit 2008 Aktivitäten zum

Strukturierten Dialog in Sachsen-Anhalt

durchführen. 2008 drehte sich alles um eine

Schiffstour auf der Elbe, 2009 um eine Bahnfahrt

auf dem Brocken und 2010 um die Suche

nach Europaspuren im Land. Bestandteil aller

Projekte sind eine Kombination lokaler und

regionaler Aktivitäten und der Bezug zu Europa.

Zu einem Thema werden lokale Aktivitäten

initiiert, die anschließend auf regionaler Ebene

zusammengeführt werden. Oder umgekehrt:

Eine regionale Veranstaltung setzt Impulse

für weiterführende Projekte vor Ort. Die

jährliche Fortsetzung des Projekts fördert die

Weiterentwicklung des Konzepts und unterstützt

den ständigen Wissens- und Erfahrungstransfer.

Die Partner

Den Kern des Strukturierten Dialogs in

Sachsen-Anhalt bildet eine enge Kooperation

zwischen Jugendbereich und Politik/Verwal-

tung. In einer ständigen Lenkungsgruppe

arbeiten vier Partnerorganisationen aus dem

Jugendbereich und Vertreter/-innen dreier Lan-

desministerien und der Agentur für Arbeit bzw.

der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung

eng zusammen. Zu diesem Kern stoßen immer

wieder neue Partner/-innen hinzu, so dass sich

die Zusammenarbeit ständig weiterentwickelt.

Lokale Kooperationspartner/-innen aus dem

schulischen und außerschulischen Bereich

unterstützen die Durchführung der dezentralen

Aktivitäten.

Was man sich davon abschauen kann

> Schiffstour, Bergfahrt, Brüssel-Reise: Die

Projektverantwortlichen setzen für die

Regionalkonferenzen auf außergewöhnliche

Veranstaltungsorte. Das ist nicht nur für die

jugendlichen Teilnehmer/-innen attraktiv,

sondern sorgt auch für eine erhöhte öffentli-

che Aufmerksamkeit.

> Politisch mandatiert: Das Projekt erhält die

aktive Unterstützung der im Bundesland

für Jugendfragen zuständigen Ministerien.

Bemerkenswert ist dabei die ressortübergrei-

fende Zusammenarbeit. Die Hauptakteure

leben dabei den Dialog in ihrer Zusammenar-

beit vor.

> Europa beginnt vor der Haustür: Die EU hat

viele Auswirkungen auf das Leben vor Ort

und in der Region. Diese Beispiele lassen

sich gut in ein Projekt integrieren, um einen

Europabezug herzustellen.

Weitere Informationen zu Europa geht

weiter : www.europa-geht-weiter.de

Zum Weiterlesen

Scharf, Christian; Röhr, Johannes: Der

Strukturierte Dialog zur europäischen

Zusammenarbeit in Sachsen-Anhalt, in:

JUGEND für Europa (Hrsg.): Partizipation

junger Menschen. Nationale Perspek-

tiven und europäischer Kontext, Bonn

2010, S. 111-116.

Europa geht weiter: Der Strukturierte Dialog in Sachsen-Anhalt

Grau ist alle Theorie: Beispiele gelungener Praxis

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 53 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Der Projektträger

Bremer Jugendring

Das Prinzip

Ein bunter Strauß an größeren und kleineren

Aktivitäten gepaart mit enger Vernetzung.

Die Aktivitäten

Der Bremer Jugendring hat in den letzten

Jahren gemeinsam mit seinen Partnern/-innen

verschiedene kleinere und größere Projekte

initiiert und durchgeführt. Darunter ein regel-

mäßiger Talk mit Europaexperten/-innen, eine

Cook & Talk-Veranstaltung, ein Tanzworkshop,

eine regionale EU-Jugendkonferenz oder EU-

Stadtteilkonferenzen.

Alle Projekte haben einen engen Europabezug

und werden gemeinsam mit Jugendlichen

geplant und durchgeführt. Ein wichtiges

Element ist jeweils der Dialog mit politischen

Entscheidungsträgern/-innen. Die Metho-

denvielfalt spricht eine breite Zielgruppe von

Jugendlichen an. 2010/2011 lag ein inhaltli-

cher Schwerpunkt auf den Themen Ausbildung

und Arbeitswelt.

Die Partner

Der Bremer Jugendring kooperiert mit einer

Vielzahl an Partnern/-innen, darunter der

Europa.Punkt.Bremen, das Servicebureau

Jugendinformation, Schulen, Jugendverbände,

die Landeszentrale für politische Bildung,

die Senatorischen Behörden für Europa und

Jugend, das Landesjugendamt, (europäische)

Unternehmen sowie Politiker/-innen. Die

Partnerschaften haben sich im Rahmen der

unterschiedlichen Projekte entwickelt. Dabei

sind Bündnisse entstanden, die langfristige

Kooperationen zum Thema Europa und zum

Strukturierten Dialog hervorgebracht haben.

Es findet ein regelmäßiger Austausch statt. Die

Art der Kooperation kann über das gemeinsa-

me Team, die gemeinsame Pressearbeit oder

Ausschreibungen der Projekte hinausgehen

und ist jeweils variabel.

Was man sich davon abschauen kann

> Klein anfangen und dann wachsen: Der

Bremer Jugendring hat 2008 mit einem Pro-

jekt angefangen und seine Aktivitäten und

Partnerschaften nach und nach ausgeweitet.

> Viele Teile ergeben ein Ganzes: Mehrere, un-

terschiedliche Projekte durchzuführen, bringt

Flexibilität und zeitnah sichtbare Ergebnisse,

fördert die Methodenvielfalt und hilft, den

Bedürfnissen unterschiedlicher Zielgruppen

und Partner gerecht zu werden.

> Zusammen geht’s besser: Ein wesentlicher

Erfolgsfaktor für den Strukturierten Dialog in

Bremen ist die enge Zusammenarbeit von Ju-

gendbereich, Verwaltung, Politik, Schule und

weiteren Partnern. Im Laufe der Zeit ist es

gelungen, ein breites Bündnis zu formieren.

Diese Vernetzung ist entscheidend für die

Nachhaltigkeit des Prozesses.

Ausführliche Informationen zu den

einzelnen Projekten:

www.bremerjugendring.de

Ein Netz von Aktivitäten und Kooperationen: Der Strukturierte Dialog in Bremen

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 55 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Der Projektträger

FEZ Berlin | Institut für prospektive Analysen e.V.

Das Prinzip

Internationalität + Kreativität + Internet =

Strukturierter Dialog europäisch gewürzt

Die Aktivitäten

Das Konzept wird seit 2007/2008 jährlich

durchgeführt. Die einzelnen Projekte bauen

inhaltlich aufeinander auf. 2010 gliederte sich

das Projekt in drei Phasen: Zu Beginn stand ein

onlinebasierter Kreativ-Wettbewerb, an dem

sich Jugendliche aus ganz Europa beteiligen

konnten. 100 Wettbewerbsteilnehmer/-innen

wurden anschließend zu einem Zukunftskon-

gress nach Berlin eingeladen. Dort arbeiteten

sie in international gemischten Teams an

Themen, entwickelten Zukunftsszenarien

und bereiteten diese kreativ auf. Die Ergeb-

nisse wurden zum Abschluss politischen

Entscheidungsträgern/-innen aus Politik

und Jugendarbeit vorgestellt und mit ihnen

diskutiert.

Zurück in ihren Heimatländern präsentierten

die Jugendlichen die Kongressergebnisse in

ihrem Umfeld und organisierten Projekttage

sowie weitere Begegnungen von Jugend und

Politik vor Ort. Die gemeinsame Diskussion

konnte in einem Online-Forum fortgesetzt

werden.

Die Partner

Eine zentrale Rolle spielen Projektpaten/

-innen aus Politik und Verwaltung, die den

jugendlichen Teilnehmenden als Interview- und

Diskussionspartner/-innen für den unmittelba-

ren Austausch zur Verfügung stehen und die

Ergebnisse des Dialogprozesses im Anschluss

weitertragen.

Was man sich davon abschauen kann

> Die Kombination macht‘s: Der Kongress, bei

dem sich die Teilnehmenden „in natura“

treffen, wird durch vor- und nachgeschaltete

Onlinephasen ergänzt, so dass ein länger-

fristiger Prozess trotz großer Entfernungen

möglich ist.

> Ein Hoch auf die Kreativität: Der kreative

Ansatz (Wettbewerb, Zukunftswerkstatt,

narrativer Ansatz, mediengestützte Ergebnis-

präsentationen) unterstützt neue Zugänge

zu den zu bearbeitenden Themen und bietet

sich insbesondere bei Sprachbarrieren an.

Weitere Informationen zu Chance Europa

2020: www.europa-2020.eu

Chance Europa 2020: Der Strukturierte Dialog mal international

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 55 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 57 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Den Dialog kreativ gestalten: 10 Methoden, die funktionieren

Schaut man sich um, wie der Austausch mit

politischen Entscheidungsträgern/-innen übli-

cherweise gestaltet ist, so fällt auf, dass meis-

tens auf zwei Methoden zurückgegriffen wird:

dem Kurzvortrag, dem eine Frage-Antwort-

Runde folgt, und die klassische Podiumsdis-

kussion. Beide Methoden haben sicherlich ihr

Gutes, doch sie bieten nicht wirklich viel Raum

für Interaktion: Letztlich kann immer nur eine

Person sprechen, während der Rest zuhört. Das

kann für die Zuhörerinnen und Zuhörer schnell

uninteressant werden.

In diesem Kapitel stellen wir eine kleine

Auswahl an Methoden vor, mit deren Hilfe

man den Dialog zwischen Jugendlichen und

politischen Entscheidungsträgern/-innen kre-

ativer und für die Teilnehmenden spannender

gestalten kann. Weitere Methoden gibt es unter

www.strukturierter-dialog.de.

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 57 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Beschreibung

Wie das kleine Gesellschaftsspiel, nur in groß...

Erklärung eines Wortes ohne andere, vorge-

gebene Wörter benutzen zu dürfen. Dabei

kann es sich um Begriffe zum ausgewählten

Thema oder um Begriffe aus der Lebenswelt

der beteiligten Jugendlichen und politischen

Entscheidungsträger/-innen handeln. Üblicher-

weise wird das Spiel in zwei Mannschaften

gegeneinander gespielt.

Ziel

Spielerischer Abbau der Hemmschwelle zwi-

schen den Dialogpartnern/-innen.

Gruppengröße

Gruppen ab zehn Personen

Zeitbedarf

Ca. 30 bis 45 Minuten

Materialien

Zettel, Stifte, Glocke, Sanduhr oder Stoppuhr

Ablauf

Die Moderation (oder eine Kleingruppe) berei-

tet im Vorfeld 20 bis 30 Begriffe vor, die erklärt

werden sollen. Jeder Begriff wird zusammen

mit drei oder vier Wörtern, die nicht gesagt

werden dürfen, auf einen Zettel geschrieben.

Die Gruppe wird in zwei Mannschaften geteilt.

Dabei sollte in jeder Gruppe mindestens ein/-e

Entscheidungsträger/n sein. Der/die erste

Spieler/-in der Gruppe A hat nun 30 Sekunden

lang Zeit, ihrer bzw. seiner Mannschaft Begriffe

zu erklären, die auf den Zetteln stehen – ohne

die »Tabu-Wörter« zu benutzen. Die andere

Mannschaft kontrolliert die Zeit und klingelt

mit der Glocke, wenn ein verbotenes Wort

genutzt wurde. Die Gruppe, die am Ende die

meisten Begriffe erraten hat, hat gewonnen.

Tabu

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 59 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Beschreibung

Gemeinsames und geheimes Geschichten-

schreiben

Ziel

Spielerisch-kreatives Heranführen an das

Thema und Zusammenführen der Gruppe.

Gruppengröße

Gruppen ab acht Personen

Zeitbedarf

Ca. 45–60 Minuten

Materialien

Blätter und Stifte

Ablauf

Die Gruppe sitzt im Kreis, jede/-r Teilnehmen-

de erhält ein Blatt und einen Stift. Jede/-r

Teilnehmende wählt nun ein Genre (z.B. Krimi,

Schnulze, Komödie, Science Fiction, Fantasy)

und ein Thema für ihre bzw. seine Geschichte

aus und schreibt beides auf den unteren

Rand des Zettels. Das ausgewählte Thema für

den Strukturierten Dialogs soll dabei in der

Geschichte eine wichtige Rolle spielen (z.B.

Science Fiction über die Arbeitswelt im Jahr

2300, eine Komödie über die Ausbildungsplatz-

suche). Nun schreiben die Teilnehmenden

die ersten zwei Zeilen ihrer Geschichte auf,

wobei nach der ersten Zeile ein kleiner Absatz

gemacht wird. Die erste Zeile wird nach

hinten weggeklappt, so dass sie nicht mehr

sichtbar ist. Anschließend geben alle ihr Blatt

nach rechts weiter. Nun liest der/die nächste

Teilnehmende die sichtbare Zeile (und sieht

unten auf dem Blatt, um was für eine Geschich-

te es sich handelt) und schreibt eine weitere

Zeile. Er/sie klappt die obere Zeile (des/der

Vorgängers/-in) nach hinten und reicht die

Geschichte weiter usw.

Am Ende werden alle Blätter ganz aufgefaltet

und die entstandenen Geschichten vorgelesen-

Dabei werden die unterschiedlichen Dimensio-

nen sowie die verschiedenen Assoziationen zu

dem Thema deutlich.

Krimis, Schnulzen und Komödien

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 59 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Beschreibung

Herausfinden und Diskussion der für die Teil-

nehmenden wichtigsten Inhalte eines Themas.

Ziel

Die Dialogpartner/-innen erarbeiten einen

Konsens/Kompromiss über die wichtigsten

Themeninhalte, die sie gemeinsam diskutieren

wollen.

Gruppengröße

Gruppen ab zehn Personen

Zeitbedarf

Ca. 3 - 4 Stunden

Materialien

Papierwände, Stifte, Papierbögen, Karteikar-

ten, Pinnwand

Ablauf

Alle Teilnehmenden schreiben zunächst drei

der für sie wichtigsten Aspekte des Themas

auf je eine Karteikarte. Die Moderation

sammelt die Inhalte auf einer Pinnwand

und fasst gleichartige Inhalte unter einem

Oberbegriff zusammen. Noch sind sie alle »in

einem Boot«. Doch das Boot kriegt ein »Leck«

und nicht alle Themeninhalte können mit ans

rettende Ufer genommen werden. Welcher

Inhalt muss also über Bord geworfen wer-

den? In Kleingruppen bestimmen die Teilneh-

menden die fünf für sie wichtigsten Themen-

inhalte und bringen sie in eine Rangfolge.

Anschließend kommen je zwei Kleingruppen

zusammen und einigen sich wieder auf fünf

Themeninhalte, dann drei Kleingruppen usw.

Ziel ist es, dass sich am Ende nur noch zwei

Gruppen gegenüberstehen und die Gesamt-

gruppe aus zehn Themeninhalten die fünf

auswählt, an denen sie weiter arbeiten möch-

te. Um den Prozess zu visualisieren, kann die

Moderation die Diskussionsergebnisse nach

jeder Runde anpinnen.

Hinweis

Die politischen Entscheidungsträger/

-innen können in den Diskussionspro-

zess zu einem beliebigen Stadium der

Diskussion einsteigen, also z.B. erst zur

Großgruppendiskussion dazukommen

oder aber bereits in den Kleingruppen

aktiv sein.

Alles an Bord?

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 61 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Beschreibung

Variante einer Podiumsdiskussion, bei der alle

Zuhörer/-innen die Möglichkeit haben, sich

aktiv an der Diskussion zu beteiligen.

Ziel

Variante einer Podiumsdiskussion, bei der alle

Zuhörer/-innen die Möglichkeit haben, sich

aktiv an der Diskussion zu beteiligen.

Gruppengröße

Gruppen ab 20 Personen

Zeitbedarf

Ca. 1 – 2 Stunden

Materialien

Stühle für alle Teilnehmenden, ca. sechs davon

werden in einem Kreis in die Mitte des Raumes

gestellt, die anderen Stühle kreisförmig drum

herum angeordnet.

Ablauf

Zu Beginn diskutiert eine kleine Grup-

pe von Teilnehmenden im »Goldfisch-

Glas« (Innenkreis) mit den politischen

Entscheidungsträgern/-innen. Ein Stuhl im

Innenkreis ist frei. Die übrigen Teilnehmenden

verfolgen die Diskussion im Außenkreis. Das

Besondere: Im Innenkreis ist immer ein Stuhl

frei, so dass alle Teilnehmenden aus dem Au-

ßenkreis jederzeit in den Innenkreis wechseln

können und somit zur Diskussion beitragen.

Das heißt, sobald jemand in den Innenkreis

wechselt, muss ein anderer Stuhl frei gemacht

werden.

Empfehlenswert ist es, die Fishbowl-

Diskussion mit einer Moderation durchzufüh-

ren. Die Moderation kann sowohl ständig im

Innenkreis sitzen, als auch die Diskussion von

»Außen« begleiten. Dies hat den Vorteil, dass

sie das Publikum direkter mit einbeziehen

kann, wenn es nötig ist.

Regeln für die Fishbowl-Diskussion

> Die Teilnehmer/-innen dürfen das »Gold-

fischglas« jederzeit verlassen.

> Wird ein Teilnehmer bzw. eine Teilneh-

merin »abgeklopft«, darf er/sie seinen/

ihren Gedankengang noch beenden und

muss dann den Kreis verlassen.

> Leere Plätze im Innenkreis können, müs-

sen aber nicht neu besetzt werden.

Fishbowl

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 61 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Beschreibung

Während eines World Cafés führen Menschen

in kleinen Gruppen Gespräche miteinander –

an kleinen Tischen sitzend in einer zwanglo-

sen, vertrauensvollen Atmosphäre, die an ein

Kaffeehaus erinnert.

Ziel

In einer entspannten Umgebung kommen die

Teilnehmenden locker ins Gespräch.

Gruppengröße

Für größere Gruppen ab ca. 30 Personen

geeignet.

Zeitbedarf

Ca. 2 Stunden

Materialien

Mehrere Tische, beschreibbare Tischdecken,

Stifte, Glocke oder Gong

Ablauf

Am Anfang finden sich alle Teilnehmenden

zusammen und die Moderation erklärt die

World Café-Methode. An jedem Tisch wird

ein spezifisches Thema oder ein Aspekt eines

Themas diskutiert. Die Themen sind in der

Regel als Frage oder als provokante Aussage

formuliert.

Alle Teilnehmenden suchen sich einen

Tisch aus und die Diskussion beginnt. Wichtige

Argumente und Erkenntnisse aus der Diskus-

sion schreiben die Teilnehmenden auf die

Tischdecken. Nach einer festlegten Frist (z.B. 30

Minuten) gibt die Moderation das Signal zum

Wechsel und das Stühle rücken beginnt. Alle

Teilnehmenden suchen sich einen neuen Tisch

bis auf eine/-n Gastgeber/-in pro Tisch. Diese

Person ist dafür zuständig, die Ergebnisse der

letzten Kleingruppendiskussion an die neuen

Leute weiter zu geben.

Auf diese Weise kommt es zu einem

intensiven Wissens- und Erfahrungsaustausch,

aus dem sich ein immer dichteres Netz aus

Ideen und Erkenntnissen entspinnt. Die

besondere Struktur eines World Cafés fördert

das aufmerksame Zuhören und eröffnet neue

Perspektiven. Dabei entsteht Respekt für die

Sichtweisen anderer und es eröffnen sich

innovative Handlungsmöglichkeiten. Am Ende

der Dialogphase kommen alle Teilnehmenden

wieder zusammen und die Ergebnisse werden

präsentiert.

Linktipp

Ausführlichere Hinweise zur Gestaltung

eines World Cafés gibt es unter

www.theworldcafe.com/translations/

Germancafetogo.pdf

World Café

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 63 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Beschreibung

Improvisationstheater, bei dem die fiktive Fami-

lie Müller am Frühstückstisch diskutiert.

Ziel

Durch das Theaterstück ergibt sich die Chance,

politische Entscheidungsträger/-innen direkt

und auf ungewöhnliche Weise mit den

Themeninhalten zu konfrontieren, die für Ju-

gendliche wichtig sind. Sie haben die Aufgabe,

ihren »Kindern« ihre Meinung zu oder ihre

Vorgehensweise bei dem Thema durch gute

Begründungen zu verdeutlichen oder andere,

bessere Vorschläge zum Umgang mit diesen

Themen zu machen.

Gruppengröße

Für größere Gruppen geeignet.

Zeitbedarf

Ca. 1 Stunde

Materialien

Requisiten (Bekleidung, Tisch, Kaffee, Tee,

Wasser, Kekse), vorab gesammelte Stichwörter

zu Themeninhalten, eventuell auch schon

vorbereitete Textvorlagen für die »Kinder«.

Ablauf

1. Die Erwachsenen der Familie, d.h. die

Entscheidungsträger/-innen, sitzen beim

Einlass des Publikums schon am Frühstücks-

tisch.

2. Die Moderation begrüßt das Publikum am

Frühstückstisch der Familie Müller. Sie führt

in den Ablauf des Theaters ein.

3. Danach folgt der Auftritt der Söhne und

Töchter der Familie, also Jugendliche,

die sich vorab auf ihre Rolle vorbereitet

haben. Sie mischen den sonntäglichen

Frühstückstisch auf, indem sie aus ihrem

Leben erzählen und daraus Fragen an die

Entscheidungsträger/-innen entwickeln.

Diese antworten, wobei die anderen Anwe-

senden am Tisch auch auf die Frage oder

Antwort reagieren können.

4. Nach einer ersten, hoffentlich anregenden

Gesprächsrunde, gibt es eine kleine Pause,

in der Anregungen und Fragen aus dem

Publikum gesammelt werden.

5. Daraufhin geht es in eine zweite Runde, in

der die Themen des Publikums durch die

Familie Müller aufgegriffen werden.

Das Thema kommt auf den (Frühstücks-)Tisch!

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 63 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Beschreibung

Diskussion in ungewöhnlichem Setting

Ziel

Intensive Auseinandersetzung mit ei-

nem Thema in einem ungewöhnlichen

Rahmen, der den Alltag aufbrechen und

Entscheidungsträgern/-innen und Jugendlichen

ein gleichermaßen »fremdes Parkett« bieten

soll, auf dem in Augenhöhe diskutiert werden

kann.

Gruppengröße

Für größere Gruppen geeignet.

Zeitbedarf

Ca. 2 - 3 Stunden

Materialien

Setting (Raum, in dem etwas inszeniert wird,

wie z.B. ein Boxring), Catering, Sitzgelegenhei-

ten, technische Ausstattung wie Mikrofone,

Lautsprecher, Licht.

Ablauf

Das Setting wird von den Jugendlichen organi-

siert und aufgebaut. Die Entscheidungsträger/

-innen werden als Experten/-innen zum

eigentlichen Event eingeladen. Mit ihnen

diskutieren ausgewählte Jugendliche, die

sich in das Thema ebenfalls gut eingearbeitet

haben. Beide begegnen sich je nach Setting

unterschiedlich, zum Beispiel in einem Boxring

zum Schlagabtausch der Meinungen. Mög-

lichst viel Publikum ist eingeladen, dass die

Diskussion mitverfolgt und mit dem Aufzeigen

von grünen oder roten Karten, Zustimmung

oder Ablehnung signalisiert. Die Moderation

der Veranstaltung umrahmt die Diskussion

und sorgt dafür, dass die Meinungen aus dem

Publikum in die Diskussion miteinfließen.

Schlagabtausch der Meinungen

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 65 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Beschreibung

Die Dialogpartner/-innen kommen in locke-

rer Atmosphäre, nämlich beim Kochen, ins

Gespräch.

Ziel

Im eigenen Umfeld und in lockerer Atmo-

sphäre lernen Jugendliche die politischen

Entscheidungsträger/-innen kennen und reden

mit ihnen über ausgewählte Themen.

Gruppengröße

Je nachdem wie viele Kochstellen vorhanden

sind, ca. 5 Jugendliche pro Kochgruppe.

Zeitbedarf

2 – 3 Stunden

Materialien

Raum, Lebensmittel, Getränke, Küche mit

Equipment, möglichst mehrere Kochstellen

Ablauf

Eine gute inhaltliche Vorbereitung soll

sicherstellen, dass die Jugendlichen sich des

Themas bewusst sind und ihre Fragen an die

Entscheidungsträger/-innen bereits formuliert

haben, so dass während der Kochaktion ein

lebendiges Gespräch entstehen kann. Gekocht

wird am besten ein einfaches Gericht, mit

bereits im Voraus besorgten Zutaten, so dass

die Diskussion im Vordergrund stehen kann.

Cook & Talk

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 65 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Beschreibung

Durch eine Foto- oder Videoaktion setzen sich

die Jugendlichen mit unterschiedlichen Orten/

Blickwinkeln zu einem ausgewählten Thema

auseinander und präsentieren diese politi-

schen Entscheidungsträgern/-innen und der

Öffentlichkeit.

Ziel

Kreative Auseinandersetzung der Jugendlichen

mit dem Thema. Durch die entstandenen

Fotos/Videos kommen sie ins Gespräch mit den

Entscheidungsträgern/-innen und können so

eigene Interessen und Ideen sichtbar machen

Gruppengröße

Größere Gruppe von Jugendlichen, auch

in Form einer Wettbewerbsausschreibung

möglich.

Zeitbedarf

Mehrere Tage für die Vorbereitung, ca. 2 – 3

Stunden für die Präsentationen

Materialien

Kameras, Drucker, Computer mit Bildbe-

arbeitungssoftware, Plakatkarton bzw.

Passepartouts, Scheren, Kleber, Eddings und

alles andere, was eine abwechslungsreiche

Präsentation ermöglicht, Stellwände, große

Bildhalter, Beamer.

Ablauf

Die Jugendlichen bereiten sich zunächst

inhaltlich auf das Thema vor und überlegen

sich dann mögliche Motive, Orte etc. für

ihre Aufnahmen. Hinter den Bildern soll eine

konkrete Aussage, eine Meinung zum Thema

stehen. Die Präsentation sollte die politischen

Entscheidungsträger/-innen, mit denen die

Jugendlichen anhand ihrer Bilder ins Gespräch

kommen möchten, und ggf. die Öffentlichkeit

miteinbeziehen. Insgesamt soll eine interaktive

Diskussionsrunde entstehen.

Tipp

Sehr anschaulich bei Bildern ist auch im-

mer eine Vorher– und Nachher–Variante.

Dazu kann man ein Bild so bearbeiten,

dass es zeigt, wie z.B. ein bestimmter

Ort jetzt aussieht und künftig aussehen

könnte.

Picture it!

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 67 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Beschreibung

Vereinbarungen zwischen den Jugendlichen

und den politischen Entscheidungsträgern/

-innen werden in einem Vertrag festgehalten.

Die Unterzeichnung des Vertrags wird feierlich

inszeniert.

Ziel

Ziel ist es, mehr Verbindlichkeit in den Abspra-

chen und Vereinbarungen zwischen Jugendli-

chen und politischen Entscheidungsträgern/

-innen zu erreichen.

Gruppengröße

offen

Zeitbedarf

Mehrere Tage für die Vorbereitung und die

Entwicklung der Forderungen, 1 - 2 Stunden für

die Vertragsunterzeichnung

Materialien

Raum, nettes Rahmenprogramm, Laptop und

Drucker

Ablauf

Voraussetzung ist, dass allen Beteiligten

die Themeninhalte bereits bekannt sind.

Die Jugendlichen bereiten sich auf das

Thema vor und entwickeln konkrete Wün-

sche und Forderungen an die politischen

Entscheidungsträger/-innen. Die politischen

Entscheidungsträger/-innen bieten ihre Kompe-

tenzen und Entscheidungsbefugnisse zur Um-

setzung der Wünsche und Forderungen an und

fordern ihrerseits von den Jugendlichen einen

Beitrag zur Vereinbarung. Alternativ können

auch die Jugendlichen überlegen, was sie von

sich aus tun könnten, um die Realisierung und

Einhaltung der Forderungen zu unterstützen.

Ein schriftlicher Vertrag mit diesen Forderun-

gen und Gegenleistungen wird aufgesetzt und

von beiden Seiten in einem netten Rahmen

unterzeichnet. Der Kreativität sind dabei kaum

Grenzen gesetzt.

Hinweis

Die Methode kann genutzt werden, um

im Rahmen eines Dialogprozesses Ver-

einbarungen über das weitere Verfahren

festzuhalten.

Come in Contract

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 67 68 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 69 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Mit der Aktion 5.1 stellt das EU-Förderpro-

gramm JUGEND IN AKTION unter der Über-

schrift »Begegnungen junger Menschen mit

Verantwortlichen für Jugendpolitik« seit

2007 ein spezielles Budget für Projekte zum

Strukturierten Dialog zur Verfügung. Und die

gute Nachricht ist: Das Budget wurde 2011

aufgestockt!

Über die Aktion 5.1 können sowohl

nationale als auch transnationale Projekte

gefördert werden, die sich an Jugendliche

im Alter zwischen 15 und 30 Jahren rich-

ten und deren Begegnung mit politischen

Entscheidungsträgern/-innen unterstützen.

Die Förderhöchstsumme beträgt 35 000 Euro.

Die beantragte Summe darf maximal 75 % der

Gesamtkosten des Projektes umfassen, die rest-

lichen 25 % müssen kofinanziert werden, also

aus anderen Finanzierungsquellen kommen.

Die Antragstellung steht allen gemeinnützigen

Organisationen und öffentlichen Einrichtungen

in Deutschland offen.

Der deutsche Ansprechpartner für das EU-

Programm JUGEND IN AKTION ist die Agentur

JUGEND für Europa. Um die Entwicklung eines

langfristig tragfähigen Konzeptes zur Umset-

zung des Strukturierten Dialogs in Deutsch-

land zu unterstützen, hat JUGEND für Europa

gemeinsam mit dem Deutschen Bundesjugend-

ring eine Förderstrategie für die Aktion 5.1

erarbeitet. Seit 2009 werden Projekte prioritär

gefördert, die die darin genannten Kriterien

erfüllen. Die Anforderungen richten sich dabei

insbesondere an Projektträger, die mit ihrem

Projekt eine landesweite bzw. regionale Reich-

weite anstreben.

Information und Beratung

JUGEND für Europa

Team Aktion 5.1

Godesberger Allee 142-148

53175 Bonn

[email protected]

www.jugend-in-aktion.de

Wer etwas bewegen will, braucht dazu

nicht nur Ideen, sondern auch Geld. Das gilt

selbstverständlich auch für Projekte

zum Strukturierten Dialog. Zwar kann man

durchaus Einiges durch ehrenamtliches

Engagement stemmen, doch die Grenzen sind

schnell erreicht, will man den Beteiligten gute

Rahmenbedingungen bieten.

Ohne Moos nichts los! Fördermöglichkeiten für Projekte zum Strukturierten Dialog

Speziell dafür gemacht: Die Aktion 5.1 bei JUGEND IN AKTION

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 69 70 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Kriterien sind unter anderem:

> Der Projektträger ist in Kontakt mit den für

Jugendfragen zuständigen Behörden des

Bundeslandes bzw. der Region und erhält

deren aktive Unterstützung.

> Im Bundesland bzw. in der Region wird ein

breites Bündnis verschiedener Partner zur

Koordinierung des Strukturierten Dialogs auf

regionaler Ebene hergestellt.

> Mithilfe der Partner wird eine möglichst

große Zahl von Aktivitäten auf lokaler Ebene

initiiert und begleitet. Die Aktivitäten sollten

insbesondere in Zusammenarbeit mit Jugend-

verbänden und Jugendringen durchgeführt

werden. Darüber hinaus wird eine breite

Palette weiterer Partner aus der Jugendar-

beit und anderen Bereichen einbezogen (z.B.

Schulen).

> Politische Entscheidungsträgerinnen und

-träger verschiedener politischer Ebenen

(Kommune, Land, Bund, Europa) werden ein-

gebunden, um einen unmittelbaren Dialog

zwischen Jugendlichen und jugendpolitisch

Verantwortlichen zu ermöglichen.

> Möglichst viele Jugendliche werden an den

Aktivitäten beteiligt und in deren Vorberei-

tung, Durchführung und Nachbereitung aktiv

einbezogen.

> Um die Kontinuität und die Nachhaltigkeit

des Dialogs zu fördern und einen fortge-

setzten Dialog sicherzustellen, werden statt

einer einmaligen Veranstaltung mehrere

vielfältige Maßnahmen durchgeführt.

> Die Projekte berücksichtigen die vorhande-

nen thematischen Vorgaben der Agenda des

Strukturierten Dialogs. Darüber hinausgehen-

de Fragestellungen, die sich an den Belangen

und Bedürfnissen junger Menschen orientie-

ren, können aufgenommen werden.

> Es wird eine aktive Öffentlichkeitsarbeit

betrieben.

> Zusätzlich können Antragstellende in ihrem

jeweiligen Bundesland oder ihrer Region

die Funktion einer Vernetzungsstelle für die

Umsetzung eines Strukturierten Dialogs

einnehmen. Zu deren Aufgaben gehört es

unter anderem, das Projekt federführend zu

organisieren und die verschiedenen Prozesse

zu koordinieren, die beteiligten Partner auf

lokaler Ebene zu unterstützen und dafür

Sorge zu tragen, dass die Ergebnisse an die

entsprechenden Stellen in Land, Bund und

EU weitergeleitet werden.

Ausführliche Informationen zu Förder-

richtlinien, Förderstrategie, Antrags-

fristen, Beispielen guter Praxis und

Beratungsangeboten gibt es unter

www.jugend-in-aktion.de/aktionsbereiche/

begegnungen-mit-verantwortlichen-der-

jugendpolitik.

Übrigens

Über die Aktion 1.3 fördert JUGEND IN

AKTION Projekte der partizipativen

Demokratie junger Menschen, mit denen

Jugendliche ermutigt werden sollen, ihre

Belange im demokratischen System aktiv

zu vertreten.

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 71 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Von Seiten des Bundes, der Bundesländer

sowie der Städte und Kommunen gibt es

(derzeit) in der Regel keine speziellen Mittel

für Projekte zum Strukturierten Dialog. Das

heißt aber nicht, dass Vorhaben nicht durch

bestehende Förderprogramme der öffentlichen

Hand finanziert werden können. Ähnliches gilt

für die Förderung durch Stiftungen. Die Frage

ist nur, welcher Fördermittelgeber und welches

Programm am besten für das eigene Projekt

geeignet sind.

Leider ist die Antwort - wie so häufig bei

Finanzierungsfragen – nicht ganz einfach, da sie

sehr stark vom geplanten Vorhaben abhängig

ist. Handelt es sich um ein nationales oder inter-

nationales Projekt? Ist der potentielle Antrag-

steller ein anerkannter Träger der Kinder- und

Jugendhilfe? Soll es um eine besondere Zielgrup-

pe gehen? Je nachdem wie die Antworten auf

diese und eine Reihe weiterer Fragen ausfallen,

führt der Weg durch den »Förderdschungel«

in die eine oder die andere Richtung. Es bleibt

einem also nichts anderes übrig, als sich seinem

Ziel schrittweise anzunähern, bis man die

passende(n) Finanzierungsquelle(n) gefunden

hat.

Linktipp

Einen Einstieg bieten die Förderinforma-

tionen des Fachkräfteportals der Kinder-

und Jugendhilfe. Neben den wichtigsten

Finanzierungsquellen für den Jugendbe-

reich finden sich dort Links zu verschie-

denen Förderdatenbanken.

www.jugendhilfeportal.de

Weitere Finanzierungsmöglichkeiten

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 71 72 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 73 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Die Kompetenzen der Europäischen Union

beschränken sich im Jugendbereich auf einige

wenige Aufgabengebiete, wie zum Beispiel die

Förderung des Jugendaustauschs. Der größte

Teil der jugendpolitischen Zusammenarbeit in

der EU beruht auf einer freiwilligen Koopera-

tion der EU-Mitgliedstaaten untereinander.

In einer Rahmenvereinbarung legen sie dazu

gemeinsam Ziele, Arbeitsschwerpunkte und In-

strumente fest. Im November 2009 verabschie-

dete der EU-Jugendministerrat einen neuen

Rahmen für die jugendpolitische Zusammenar-

beit, der für die Jahre 2010 bis 2018 gültig ist.

In Deutschland wird dieser Rahmen auch als

»EU-Jugendstrategie« bezeichnet.

Der Verabschiedung der EU-Jugendstra-

tegie ging 2008 und 2009 ein breit angelegter

Konsultationsprozess voraus, an dem neben

den Regierungen der EU-Mitgliedstaaten unter

anderem auch Jugendliche und Jugendorgani-

sationen beteiligt waren.

Hauptziel der EU-Jugendstrategie ist es, die

Lebenssituation junger Menschen in Europa zu

verbessern. Dabei stehen zwei Punkte beson-

ders im Vordergrund:

> mehr Möglichkeiten und mehr Chancen-

gleichheit für alle jungen Menschen im

Bildungswesen und auf dem Arbeitsmarkt

zu schaffen und

> das gesellschaftliche Engagement, die sozi-

ale Eingliederung und die Solidarität aller

jungen Menschen zu fördern.

Um das zu erreichen, wollen sich die EU-

Mitgliedstaaten schwerpunktmäßig auf acht

sogenannte Aktionsfelder konzentrieren:

> Allgemeine und berufliche Bildung

> Beschäftigung und Unternehmergeist

> Gesundheit und Wohlbefinden

> Teilhabe

> Freiwilligentätigkeit

> Soziale Eingliederung

> Jugend in der Welt

> Kreativität und Kultur

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 73 74 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

3. Anhang

Ein Papier mit Wirkung: Die EU-Jugendstrategie

Für jedes der Aktionsfelder beschreibt die EU-

Jugendstrategie, was bis 2018 erreicht werden

soll. Ergänzt wird das Ganze jeweils durch

eine Liste von möglichen Aktionen, die die

Mitgliedstaaten und die Europäische Kommissi-

on im Rahmen ihrer Zuständigkeiten umsetzen

können.

Angesichts der Vielzahl der Themen wurde der

Zeitraum bis 2018 in Dreijahreszyklen unter-

teilt, in denen jeweils ausgewählte Themen in

den Mittelpunkt der Zusammenarbeit gestellt

werden. Der erste Dreijahreszyklus läuft von

2010 bis 2012. Für die erste Hälfte (Januar 2010

bis Juni 2011) steht das Thema »Jugendbeschäf-

tigung« im Mittelpunkt.

Linktipp

Die EU-Jugendstrategie zum Download

www.strukturierter-dialog.de/pb/eu-js.pdf

Die EU-Jugendstrategie nennt darüber hinaus

eine Reihe von Instrumenten, die für die Umset-

zung der Strategie genutzt werden sollen. Dazu

zählen unter anderem das Peer Learning (Vonei-

nander lernen), Fortschrittsberichte, die Nutzung

von EU-Programmen und EU-Mitteln sowie

Konsultationen und der Strukturierte Dialog mit

jungen Menschen und Jugendorganisationen.

Mit der Verabschiedung der EU-Jugend-

strategie durch den EU-Jugendministerrat ging

an die Europäische Kommission, aber auch

an die EU-Mitgliedstaaten die Aufforderung,

deren Inhalte umzusetzen. In Deutschland liegt

die Verantwortung beim Bundesministerium

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Darüber hinaus spielen die Bundesländer eine

wichtige Rolle. Bund und Länder haben eine

enge Zusammenarbeit bei der Umsetzung der

EU-Jugendstrategie vereinbart, die durch eine

gemeinsame Arbeitsgruppe gesteuert wird.

Die EU-Jugendstrategie soll in Deutschland vor

allem dazu genutzt werden, Impulse aus der

europäischen Zusammenarbeit im Jugend-

bereich zu nutzen, um Praxis und Politik der

Kinder- und Jugendhilfe weiter zu qualifizieren.

Dabei wird man sich bis 2013 auf drei Schwer-

punktthemen konzentrieren – jeder im Rahmen

seiner Zuständigkeiten und Möglichkeiten:

> nichtformale Bildung

> Partizipation

> Übergänge von der Schule in den Beruf

Auszug aus dem Beschluss der Konfe-

renz der Jugend- und Familien-minister/-

innen der Länder (JFMK) vom 17./18.

Juni 2010: »Die JFMK sieht in der

Entschließung eine große Chance für die

Weiterentwicklung der Jugendpolitik in

Deutschland und hält die Umsetzung der

EU-Jugendstrategie in Deutschland für

ein geeignetes Mittel, um zur Verbesse-

rung der Lebenslagen junger Menschen

beizutragen. Die JFMK will daher der

Aufforderung der Europäischen Union an

die Mitgliedstaaten Rechnung tragen,

nationale Umsetzungsstrategien zu

realisieren.«

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 75 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Begleitet und unterstützt wird die Zusam-

menarbeit von Bund und Ländern durch ein

Monitoring des Deutschen Jugendinstituts

und eine Servicestelle. Weitere Elemente der

Umsetzung der EU-Jugendstrategie auf Bundes-

ebene sind:

> der Beirat des Bundes, über den die zen-

tralen Akteure der Jugendhilfe und Jugend-

politik in Deutschland am Prozess beteiligt

werden;

> die bei JUGEND für Europa angesiedelte

Transferstelle für die jugendpolitische Zusam-

menarbeit zwischen Deutschland und der EU

und

> das Projekt zur Umsetzung des Strukturier-

ten Dialogs in Deutschland sowie dessen wis-

senschaftliche Begleitung und Evaluierung.

Linktipp

Weitere Informationen zur Umsetzung

der EU-Jugendstrategie in Deutschland

www.jugendhilfeportal.de/

eu-jugendstrategie

Übrigens

Die »EU-Jugendstrategie« ist ein Meilen-

stein der europäischen Jugendpolitik.

Denn mit ihr gibt es erstmals ein einheit-

liches Dokument für die jugendpolitische

Zusammenarbeit in Europa. Zuvor setzte

sich der Rahmen aus einer Vielzahl von

Dokumenten zusammen. Zu den Wich-

tigsten zählten das Weißbuch »Neuer

Schwung für die Jugend Europas« (2001)

und der Europäische Pakt für die Jugend

(2005).

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 75 76 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 77 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

> Deutscher Bundesjugendring: Jugendbeteili-

gung leicht gemacht, Berlin 2009.

> Deutscher Bundesjugendring: Jugend wählt –

Jugend zählt. Praxisbuch, Berlin 2008.

> Deutscher Bundesjugendring: Partizipation

in Jugendverbänden, Berlin 2008.

> Deutscher Bundesjugendring: Projektma-

nagement leicht gemacht – für Jugendgrup-

pen, -projekte und -aktionen, Berlin 2008 (2.

Auflage).

> Deutscher Bundesjugendring: YOUrope07 –

Jugendaktionen in Europa, Berlin 2007.

> Deutscher Bundesjugendring: Come in

Contract – auf gleicher Augenhöhe. Beiträge

und Praxisbeispiele zu Come in Contract

im Rahmen von Projekt P – misch dich ein,

Berlin 2006.

> Deutscher Bundesjugendring: Jugend

braucht Gestaltungsmacht. Jugendpolitisches

Eckpunktepapier (Position 35), Berlin 2004.

www.strukturierter-dialog.de/pb/dbjrpos35.pdf

> Deutscher Bundesjugendring: Mitwirkung

mit Wirkung. Positionsbeschreibung des

Deutschen Bundesjugendrings zur Parti-

zipation von Kindern und Jugendlichen in

politischen Zusammenhängen und Kriteri-

enkatalog (Position 12), Berlin 2002. www.

strukturierter-dialog.de/pb/dbjrpos12.pdf

Die Publikationen können unter

www.dbjr.de/publikationen

bestellt werden.

Zum Weiterlesen: Literaturtipps

Publikationen des Deutschen Bundesjugendrings zum Thema »Jugendbeteiligung«

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 77 78 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

> Betz, Tanja; Gaiser, Wolfgang;

Pluto, Liane (Hrsg.): Partizipation von

Kindern und Jugendlichen. Forschungsergeb-

nisse, Bewertungen und Handlungsmöglich-

keiten, Schwalbach/Ts. 2010.

> Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische

Jugendsozialarbeit (Hrsg.): EINmischen,

MITmischen, AUFmischen. Beteiligung und

Teilhabe von jungen Menschen. Materialheft

1/2008, Stuttgart 2008.

> Bundesjugendkuratorium: Direkte Beteili-

gung von Kindern und Jugendlichen (Stel-

lungnahme), München 2001.

> Bundesjugendkuratorium: Partizipation

von Kindern und Jugendlichen – Zwischen

Anspruch und Wirklichkeit (Stellungnahme),

München 2009.

> Bundesministerium für Familie, Senioren,

Frauen und Jugend (Hrsg.): Qualitätsstan-

dards für Beteiligung von Kindern und

Jugendlichen, Berlin 2010.

> JUGEND für Europa (Hrsg.): Partizipation

junger Menschen. Nationale Perspektiven

und europäischer Kontext. Special Band 6,

Bonn 2010.

> Sturzenhecker, Benedikt: Partizipation als

Recht – Begründung und Qualitätsansprüche

von Partizipation in der Kinder- und Jugend-

arbeit, in: Landesjugendring Nordrhein-

Westfalen (Hrsg.): Mit-... machen ...wirken ...

entscheiden, Düsseldorf 2008, S. 19 - 33.

Weitere ausgewählte Publikationen zum Thema »Jugendbeteiligung«

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 79 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Literatur-tipps

Deutsches Nationalkomitee

für internationale Jugendarbeit (DNK)

Unter dem Dach des DNK haben sich der

Deutsche Bundesjugendring, die Deutsche

Sportjugend und der Ring Politischer Jugend

zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammenge-

schlossen, um die Vertretung der deutschen Ju-

gendverbände auf internationalem Parkett zu

koordinieren. Die Zusammenarbeit findet nur

im multilateralen Bereich statt. Das DNK reprä-

sentiert die deutschen Jugendverbände unter

anderem im Europäischen Jugendforum und

entsendet Jugenddelegierte zu den Vereinten

Nationen sowie zahlreichen internationalen

Konferenzen wie den EU-Jugendkonferenzen im

Rahmen des Strukturierten Dialogs.

www.d-n-k.org

EU-Jugendministerrat

Offiziell gibt es keinen »EU-Jugendministerrat«.

Die Jugendminister/-innen tagen im Rahmen

des > Rates für »Bildung, Jugend, Kultur und

Sport«. In der Realität bedeutet dies, dass

hintereinander die Bildungs-, Jugend-, Kultus-

und Sportminister/-innen aus den EU-Mit-

gliedsländern zusammenkommen, um jeweils

ihren Teil der Tagesordnungen abzuarbeiten.

Der Begriff »EU-Jugendministerrat« wird also

vereinfachend verwendet, um den Teil der

Ratstagungen zu beschreiben, bei dem sich die

EU-Jugendminister/-innen treffen.

EU-Ratspräsidentschaft

Anders als die Europäische Kommission hat der

Ministerrat (offiziell: Rat der Europäischen Uni-

on) keinen ständigen Präsidenten bzw. keine

ständige Präsidentin. Stattdessen wechselt der

Vorsitz alle sechs Monate zu einem anderen

EU-Mitgliedstaat. Wer wann den Vorsitz, d.h.

die EU-Ratspräsidentschaft, übernimmt, ist

auf Jahre hinaus festgelegt. Der Mitgliedstaat,

der den Vorsitz übernimmt, leitet die Ratsta-

gungen und führt die Geschäfte der EU. Zur

Aufgabe des Vorsitzes gehört es auch, Kom-

promisse bei strittigen Fragen zu verhandeln.

Das erfordert vom jeweiligen Land häufig eine

gewisse Zurückhaltung. Gleichzeitig werden

von jeder Präsidentschaft aber auch politische

Impulse erwartet.

Glossar

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 79 80 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Literatur-tipps

Europäische Jugendwoche

Die Europäische Jugendwoche wird von der

Europäischen Kommission seit 2005 alle 18

Monate organisiert. Sie besteht aus einer zen-

tralen Veranstaltung in Brüssel sowie dezen-

tralen Veranstaltungen und Aktivitäten in den

Mitgliedstaaten, die von den jeweiligen

Nationalagenturen in Kooperation mit weite-

ren Partnern organisiert werden.

www.youthweek.eu

Europäischer Jugendevent

Ab 1999 wurde es üblich, dass die Länder, die

die EU-Ratspräsidentschaft innehatten, einen

so genannten Jugendevent organisierten.

Jugendliche aus ganz Europa wurden zu einer

mehrtägigen Jugendkonferenz eingeladen und

erhielten die Möglichkeit, sich untereinander

auszutauschen, Themen zu diskutieren und

gemeinsame Forderungen zu erarbeiten. Wur-

den die Jugendevents in den Anfangsjahren

als neuartiges Diskussions- und Kontaktforum

begrüßt, so entwickelten sie sich im Laufe

der Zeit zu Großevents, die selten die hohen

Anforderungen für Jugendpartizipation, die

an sie gestellt wurden, erfüllen konnten. Im

Zuge der Einführung des Strukturierten Dialogs

erhielten die Jugendevents eine neue Bedeu-

tung und wurden in EU-Jugendkonferenzen

umbenannt.

Europäischer Pakt für die Jugend

Der Europäische Pakt für die Jugend wurde im

März 2005 von den Staats- und Regierungs-

chefs der EU verabschiedet. Der Pakt ist eng

mit der Lissabon-Strategie verbunden, deren

Ziel es ist, Europa zum wettbewerbsfähigsten

und dynamischsten wissensbasierten Wirt-

schaftsraum in der Welt zu machen. Wichtigste

Inhalte sind die Themen Beschäftigung,

Integration, sozialer Aufstieg, allgemeine und

berufliche Bildung, Mobilität sowie die Verein-

barkeit von Berufs- und Familienleben. Zusam-

men mit dem > Weißbuch Jugend und weiteren

Vereinbarungen bildete der Europäische Pakt

für die Jugend bis Ende 2009 den Rahmen

für die jugendpolitische Zusammenarbeit in

Europa, der 2010 durch die EU-Jugendstrategie

als neuen Rahmen abgelöst wurde.

Europäisches Jugendforum

Das Europäische Jugendforum ist der Zusam-

menschluss von knapp 100 nationalen Jugend-

ringen und internationalen nichtstaatlichen

Jugendorganisationen in Europa. Es vertritt

deren Interessen gegenüber der EU, dem

Europarat und den UN-Organisationen, um auf

Standpunkte von europäischen Jugendlichen

aufmerksam zu machen. Das Europäische

Jugendforum setzt sich für die aktive Partizi-

pation junger Menschen bei der Gestaltung

Europas und für eine Verbesserung ihrer

Lebensbedingungen ein.

www.youthforum.org

Europarat

Der Europarat ist kein Organ der Europäischen

Union, sondern eine eigenständige Organi-

sation, die 1949 gegründet wurde. Ihr Ziel

ist es, das Zusammenwachsen der Staaten

und somit den Frieden in Europa zu fördern.

Der Europarat umfasst heute 47 von 49

europäischen Staaten, lediglich Belarus und

der Vatikan sind keine Mitglieder. Den Sitz in

Straßburg — und sogar die Europahymne und

die Europaflagge — teilt sich der Europarat mit

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 81 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

der Europäischen Union. Dennoch gibt es keine

institutionellen Verbindungen — außer der no-

torischen Verwechslung der Begriffe Europarat,

Europäischer Rat und > Rat der Europäischen

Union. Bekanntestes Organ des Europarats ist

der Europäische Gerichtshof für Menschenrech-

te in Straßburg.

www.coe.int

Generaldirektoren/-innen für Jugend

Die Generaldirektoren/-innen für Jugend sind

Verantwortliche aus den für Jugendfragen

zuständigen Ministerien der EU-Mitglieds-

länder. Sie treffen sich regelmäßig, um sich

über die Entwicklungen der jugendpolitischen

Zusammenarbeit in Europa auszutauschen. Im

Rahmen des Strukturierten Dialogs wurden die

Treffen der Generaldirektoren/-innen mit den

EU-Jugendkonferenzen zusammengelegt, so

dass beide Gruppen gemeinsam an der Zusam-

menfassung der Ergebnisse arbeiten können.

JUGEND IN AKTION

JUGEND IN AKTION ist das Förderprogramm,

durch das die Europäischen Union Projekte der

außerschulischen Jugendarbeit fördert. Dazu

zählen unter anderem Jugendbegegnungen,

Jugendinitiativen und der Europäische Frei-

willigendienst. Die aktuelle Programmlaufzeit

begann Anfang 2007 und endet 2013. Mit ins-

gesamt 886 Millionen Euro gehört JUGEND IN

AKTION zu den kleineren Förderprogrammen.

Die > Nationalagentur für das Programm heißt

JUGEND für Europa und hat ihren Sitz in Bonn.

www.jugend-in-aktion.de

Nationalagentur

Viele Förderprogramme der EU werden in den

Mitgliedstaaten durch sogenannte Nationalagen-

turen (auch: Koordinierungsstellen, Agenturen,

Unterstützungsstellen o.ä.) verwaltet, die von

der EU beauftragt sind. Sie haben unterschied-

lich weit reichende Kompetenzen – von der

reinen Beratung bis zur Bewilligung von Zuschüs-

sen. Vorteil ist die direktere Erreichbarkeit in

der Landessprache, Nachteil die gelegentlichen

Zeit- und Reibungsverluste in der Kommunikation

zwischen Brüssel und den Agenturen.

Nationaler Jugendrat oder

Nationaler Jugendring

Eine solche gemeinsame Vertretung der Ju-

gendorganisationen auf nationaler Ebene gibt

es in fast jedem europäischen Land. Für die

Vertretung der deutschen Jugendorganisatio-

nen ist auf nationaler Ebene und in bilateralen

Kontexten der Deutsche Bundesjugendring

zuständig. Auf multilateraler und damit auch

auf EU-Ebene wird die Aufgabe durch das

> Deutsche Nationalkomitee für internationale

Jugendarbeit wahrgenommen. Diese etwas

komplizierte Struktur ist eine Folge der Wie-

derentstehung der deutschen Jugendverbände

nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Wunsch

der Alliierten die parteipolitischen von den

überparteilichen Jugendverbänden zu trennen.

Im deutschen Sprachgebrauch ist der Begriff

Jugendring üblich, international wird eher von

Jugendrat (youth council) gesprochen.

Rat der Europäischen Union oder Ministerrat

Der Rat der Europäischen Union wird häufig

auch als Rat oder Ministerrat bezeichnet und

setzt sich aus den Ministern/-innen der Mit-

gliedsstaaten zusammen. Der Rat beschließt

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 81 82 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

GlossarFördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

über Rechtsakte der EU und nimmt damit

gemeinsam mit dem Europaparlament gesetz-

geberische Aufgaben wahr. Der Rat heißt zwar

immer Rat, tritt aber in unterschiedlichen »For-

mationen« zusammen, wie zum Beispiel als

Allgemeiner Rat (der Außenminister/-innen),

als Ecofin-Rat (Wirtschaft und Finanzen), als

Rat der Innen- und Justizminister/-innen oder

als Rat für Bildung, Jugend, Kultur und Sport.

www.consilium.europa.eu

Triopräsidentschaft

Da die ständige, halbjährliche Rotation der

> EU-Ratspräsidentschaften die Kontinuität

der Arbeit der EU erschwert, wurden 2007

die Triopräsidentschaften eingeführt. Jeweils

drei aufeinander folgende EU-Ratspräsident-

schaften koordinieren nun ihre Arbeit, indem

sie gemeinsame Arbeitsprogramme für die 18

Monate ihrer Präsidentschaft erarbeiten.

> Triopräsidentschaft von Januar 2010 bis Juni

2011: Spanien, Belgien, Ungarn

> Triopräsidentschaft von Juli 2011 bis Dezem-

ber 2012: Polen, Dänemark, Zypern

Vertrag von Lissabon

Der Vertrag von Lissabon ist die völkerrecht-

liche Basis, also der Grundlagenvertrag, zwi-

schen den Mitgliedstaaten der Europäischen

Union. Er trat im Dezember 2009 nach einem

langen Verhandlungsprozess in Kraft und löste

ältere Verträge ab. Der Vertrag von Lissabon

brachte zahlreiche inhaltliche und institutio-

nelle Neuerungen mit sich.

europa.eu/lisbon_treaty/index_de.htm

Weißbuch Jugend

Weißbücher enthalten Vorschläge der EU-

Kommission für Maßnahmen der Gemeinschaft

in einem bestimmten Bereich. Das Weißbuch

»Neuer Schwung für die Jugend Europa«

wurde 2001 von der Europäischen Kommission

veröffentlicht und bildete den Ausgangspunkt

für eine engere Zusammenarbeit der EU-Mit-

gliedsländer im Jugendbereich.

Die Erläuterungen im Glossar sind

teilweise der Website

www.europasprech.eu entnommen.

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 83 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

Fördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Glossar

Jugendverbände in Deutschland: Viele

Millionen Kinder und Jugendliche sind hier

zusammengeschlossen und engagiert.

Jugendverbände sind Orte, an denen Kinder

und Jugendliche Gemeinschaft erleben, lernen,

Freizeit gestalten, aktiv sind. Der Deutsche

Bundesjugendring vertritt die Jugendverbände

und ihre Interessen auf Bundesebene.

Im Deutschen Bundesjugendring sind

25 Jugendverbände, 16 Landesjugendringe

und fünf Anschlussverbände organisiert.

Die Mitgliedsorganisationen des Deutschen

Bundesjugendrings stehen für ein breites

Spektrum jugendlichen Engagements: Konfes-

sionelle, ökologische und kulturelle Verbände

sind hier ebenso zusammengeschlossen wie

Arbeiterjugend-Verbände, humanitär geprägte

Verbände, Pfadfinder-Verbände und Verbände

junger Migranten.

Als Arbeitsgemeinschaft der Jugendver-

bände und Landesjugendringe in Deutschland

bildet der Deutsche Bundesjugendring ein

starkes Netzwerk.

www.dbjr.de

Herausgeber

Deutscher Bundesjugendring

Mühlendamm 3 | 10178 Berlin

T: +49 (0)30 400 40-400 | F: +49 (0)30 400 40-422

[email protected] | www.dbjr.de

Verantwortlich für den Herausgeber: Daniel Grein

Text: Ann-Kathrin Fischer und Tim Schrock unter

Mitarbeit von Sonja Knittig und Andrea Potzler

Redaktion: Annika Ochner, Sonja Knittig

Gestaltung: BAR_M Kommunikationsdesign Berlin |

www.BAR-M.de

Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn

Bildnachweis: Fotolia: 1, 61 | DBJR, Thore Wetzel:

2/3, 22/23, 26, 27, 30, 31, 34, 38, 44, 47, 48/49,

51, 52, 54, 56, 58, 60, 65, 76/77 | DBJR: 6, 12,

18/19, 25, 41, 59 | dieprojektoren: 8/9, 10/11,

16/17, 32, 33, 45, 63, 64, 66, 72, 78/79, 82 | DBJR,

Tine Casper: 12, 70, 74 | Siesing: 20, 36/37 | stu-

dioprokopy: 42/42 | Pirco Ulbrich & Lukas Arslan,

Kultur&Art Initiative e.V.: 68

Berlin, April 2011, 1. Auflage

Der Deutsche Bundesjugendring

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40

Idee und Konzept1.Idee, Konzept und UmsetzungVorweg

Umsetzung Unter der Lupe

42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 83 84 2.Tipps für die Praxis 3.Anhang

Wie man es angeht

Woraufachten

GelungeneBeispiele

10Methoden

Literatur-tipps

Fördermög-lichkeiten

EU-Jugend-strategie

DBJRImpressum

Glossar

Gefördert vom

Praxisbuch zum Download: www.strukturierter-dialog.de/ pb/praxisbuch.pdf