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„Der Mittelstand“ ist das moderne Unternehmermagazin des Bundesverbandesmittelständische Wirtschaft (BVMW). Es erscheint 6 x p.a. in einer IVW-geprüften Druckauflage von 30.000 Exemplaren.Mit aktuellen, pointierten und verständlichen Beiträgen zu den Bereichen Personalführung, Mittelstandsfinanzierung, Recht und Steuern,Marketing sowie unternehmensnahe Dienstleistungen sichert „Der Mittelstand“ seinen Lesern einen echten Informationsvorsprung. Damit trägt das Magazin in erheblichem Maße zum betriebswirtschaftlichen Erfolg kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland bei.
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Gegen den Strom – erfolgreich werben
www.bvmw.de
Der Mittelstand.Das Unternehmermagazin
4 | 2012August/September 2012
4,90 Euro
Themenschwerpunkt: Mittelstand und Marketing
Mario Ohoven Sindy Vollmert
Energiekosten belasten Produktpreise ....................... S. 8
Johannes Vogel
Weiterbildung: Greifen Sie bitte zu .............. S. 6
Reichlich versteuert .................................................. S. 3
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Telekom ist Testsiegerim Test „Deutsche Mobilfunknetze“ 08/2011mit der Gesamtnote „Gut“.
Note: 2,4
4 Anbieter im Test.Das Telekom Netz zeigt die beste Netzverfüg-barkeit und die höchsten Datenraten beiDateidownloads im Test.
lt. Heft 08/2011lt. Heft 08/2011Heft 12/2011
lt. Heft 12/2011 chip.de/netztest2011
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Reichlich versteuertDie Reichensteuer gehört zu den Themen mit saisonaler Konjunktur. Geht die nachrichtenarme Ferienzeit zu Ende, verschwinden sie wieder aus den Schlagzeilen. So war es jedenfalls bisher. Diesmal ist allerdings Vorsicht geboten. Wer die Reichensteuer als bloßen Beitrag zum politischen Sommertheater 2012 abtut, könnte bald eine böse Überraschung erleben.
Denn in diesem Jahr leitet der Griff in die klassenkämpferische Mottenkiste den Bundestagswahlkampf ein. Millionäre gegen Malocher, das zieht immer. Deshalb dürfte der linkskollektive Appell an das Neidgefühl seine Wirkung beim Wähler nicht verfehlen. Zumal das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung mit seinem Vorschlag einer Zwangsanleihe für Vermögende wissenschaftliche Schützenhilfe leistet.
Es scheint ja auch so einfach: Werden die reichsten acht Prozent der Bevölkerung zur Kasse gebeten, nähme der Staat 230 Milliarden Euro zusätzlich ein – auf dem Papier zumindest. Verfassungsrechtliche Skrupel plagen die Anhänger von Zwangsabgaben aller Art kaum. Der gute Zweck heiligt bekanntlich die Mittel.
Ideologie ist das eine, Statistik das andere. Und die spricht eine deutliche Sprache. Deutschlands besser Betuchte schultern schon heute die größte Steuerlast. Etwa ein Prozent der Steuerpflichtigen bringt ein Viertel der Einkommensteuer auf. Dafür zahlt die Hälfte der Erwerbstätigen nahezu keine Steuern. Reichtum im Sinne der Steuertabelle beginnt übrigens bei einem Jahreseinkommen von 52.882 Euro.
Der Spitzensteuersatz von 42 Prozent gilt nämlich ab einem Monatseinkommen von rund 4.400 Euro. Wer an der Steuerschraube drehen will, trifft dadurch automatisch die darunter liegenden
Einkommen. Was zudem gern verschwiegen wird, es existiert längst eine Reichensteuer. Bei mehr als einer Viertel Million Euro Jahreseinkommen steigt der Steuersatz ohne Soli auf 45 Prozent. Selbst wenn eine Zwangsabgabe dem Fiskus Extraeinnahmen in erklecklicher Höhe bescheren würde, Deutschlands Schuldenberg von über zwei Billionen Euro wüchse weiter. Allein aus der EuroRettung drohen Haftungsrisiken von 1,4 Billionen Euro. Keiner weiß, wie hoch am Ende die Rechnung aus Brüssel für unsere Betriebe und Bürger ausfällt.
Dazu kommt der unbeschwerte Umgang des Staates mit dem Geld seiner Bürger. Die alten Römer nannten Schulden aes alienum, das heißt: fremdes Geld. Dieses Bewusstsein fehlt heute manchem Politiker. Nürburgring, Elbphilharmonie oder Flughafen BerlinBrandenburg, für gigantomane Großprojekte sitzt der SteuerEuro locker. Im Unterschied zum Unternehmer haften Politiker für (Fehl)Entscheidungen nicht mit Haus und Hof.
Man kann es nicht oft genug wiederholen: Deutschland hat kein Einnahmen, sondern ein Ausgabenproblem. Die Steuerquote, also die Steuereinnahmen in Relation zur Wirtschaftsleistung, übersteigt 2012 die 22ProzentMarke. In den nächsten Jahren dürfte ein weiterer Prozentpunkt hinzukommen. Sonderabgaben bleiben dabei unberücksichtigt.
Deutschland braucht keine Reichensteuer. Was unser Land braucht, das sind Politiker in Bund und Ländern, die endlich mit dem Sparen Ernst machen. Haushaltsdisziplin nach innen, Haftungsbegrenzung nach außen, darauf sollte die Politik alle Kraft konzentrieren. Ideologen sind auch in der Steuerpolitik schlechte Ratgeber.
Ihr Mario Ohoven
D
EDITORIAL
3Der Mittelstand. | 4 | 2012
POLITIK SerVIce
10 Fürstlicher Empfang 26 Warum Social Media für Mittelständler immer wichtiger werden
SerVIce
26 Warum Social Media für Mittelständler immer wichtiger werden
29 Erfolgreiches OnlineMarketing im Mittelstand
30 Spaß, nicht Spam
33 Lost in translation?
34 Hinhören, Hinsehen!
36 Der Wandel. Die Weiblichkeit. Das Wachstum.
38 Fremde Marken in der Werbung
39 Tipps für den Messeerfolg
40 MittelstandMarketingABC
42 Gute Geschichten brauchen Helden
POLITIK
6 Weiterbildung: Greifen Sie bitte zu!
8 Energiekosten belasten Produktpreise
10 Fürstlicher Empfang
12 Fachkräfte binden, Betriebsklima verbessern
14 EuroKrise: Lösungen statt Inszenierungen
22 Deutschitalienische Traumhochzeit
23 Letzte Ausfahrt Karlsruhe
24 News aus Brüssel
INHALT
4 Der Mittelstand. | 4 | 2012
64 Berliner Herz für die Welt40 MittelstandMarketingABC
46 „Made in Germany" – ein Label in Gefahr?
47 Unternehmerpreise
48 Buchtipps
50 WinwinLösung Wirtschaftsmediation
52 Mit der Wissenbilanz zum Geschäftserfolg
53 Verblüffender Erfolg in 15 Tagen
54 IBWFZertifizierung von der BAFA anerkannt
BVMW
56 Kurz vorgestellt
57 ITSicherheit für den Mittelstand
58 Block – ein Name verpflichtet
60 Gelungene Übergabe des Staffelstabs
62 Patenteschmiede tüftelt in der Altmark
64 Berliner Herz für die Welt
66 Alles auf Nougat
68 BVMWMitglied vermittelt
70 Gemeinsam für die Gesundheit
71 Rückenwind für den Mittelstand
72 Ausgezeichnete BVMW Mitgliedsunternehmen
72 QUERDENKERKongress
73 Präsidiales Treffen
74 Impressum
SerVIce BVMW
4
INHALT
5Der Mittelstand. | 4 | 2012
Seit Jahrzehnten wird der Arbeitsmarkt von einer entscheidenden Kennzahl beherrscht – die Zahl der Arbeitslosen. Seit den 1970er Jahren hat diese in der Tendenz auch nur eine Richtung, sie stieg. 2005 wurde mit fast fünf Millionen arbeitslosen Menschen der traurige Höchststand erreicht. Erst seit der Agenda 2010 konnte dieser Trend durchbrochen werden. Das Ergebnis ist die niedrigste Arbeitslosigkeit seit 20 Jahren in Zeiten der EuroKrise. Eine der letzten gesetzgeberischen Maßnahmen hierzu war die Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente durch die aktuelle schwarzgelbe Koaltion. Mit dem seit April dieses Jahres in Kraft befindlichen Gesetz zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt wurde mehr Dezentralität, Flexibilität, Transparenz und Qualität in der Arbeitsvermittlung erreicht.
In vielen Regionen Deutschlands ist die Arbeitslosigkeit glücklicherweise nicht mehr das drängendste Problem. Vielmehr gefährdet heute der Fachkräftemangel Wirtschaftswachstum und neue Arbeitsplätze. Dieser wird durch den demografischen Wandel, vor allem im kommenden Jahrzehnt, potenziell ein riesiges Problem. In Zahlen ausgedrückt: Bis 2025 fehlen über sechs Millionen Fachkräfte, was der heutigen Einwohnerzahl Hessens entspricht. Die schwarzgelbe Koalition ist sich dieses Problems sehr bewusst, auch wenn es noch immer Politiker und Experten gibt, die den Fachkräftemangel für ein Hirngespinst halten. Wir wollen ihm auf mehreren Wegen begegnen. Erstens sollen Menschen, die heute noch immer keine Arbeit haben, auf dem Arbeitsmarkt
ein und aufsteigen können. Zweitens sollen es Frauen und ältere Mitarbeiter leichter haben, einer Beschäftigung nachgehen zu können. Und drittens ist natürlich erheblich mehr gesteuerte Zuwanderung nötig, gerade auch um kurzfristig auf Engpässe reagieren zu können.
Auf Betreiben der FDP wurde bei der Zuwanderung schon viel erreicht. So wurden im Rahmen der Umsetzung der HochqualifiziertenRichtlinie der Europäischen Union (Blue Card) Hürden, wie die Einkommensgrenzen auf ein vernünftiges Maß gesenkt und Regelungen, wie die Vorrangprüfung ausgesetzt oder erheblich vereinfacht. Zudem wurde mit dem neu geschaffenen Arbeitssuchevisum endlich der Einstieg in eine moderne Zuwanderungssystematik geschafft, die sich vom angestrebten Punktesystem nur noch graduell unterscheidet. Bleibt die Aufgabe, eine echte Willkommenskultur in der Gesellschaft und auch den Unternehmen zu schaffen.
Bei Frauen und Älteren verbessert die schwarzgelbe Koalition die Betreuungsmöglichkeiten und will – ebenfalls auf Drängen der FDP – den Renteneintritt flexibilisieren. Hinzukommen muss allerdings ein Bewusstseinswandel in den Unternehmen, der vielerorts aber auch schon in vollem Gange ist. So sind Betriebs kindergärten und die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer auch über das Rentenalter hinaus längst keine Seltenheit mehr.
Auch beim Ein und Aufstieg für immer noch Arbeitslose geht es weiter voran.
Neue Fördermöglichkeiten für alle Beschäftigten im Mittelstand
Weiterbildung:Greifen Sie bitte zu!
S
Politik
6 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Mit dem Gesetz zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt hat die Regierungskoalition die Weichen hierfür gestellt. Denn der Schlüssel, um ein und aufzusteigen, ist neben einem flexiblen Arbeitsmarkt individuelle Qualifikation und Weiterbildung. Darum sollte es gehen, alles andere ist eher ein Ablenkungsmanöver. Auf Qualifikation und Weiterbildung zu setzen, war und ist das Anliegen der FDP. Wir wollen die Menschen, so individuell sie eben sind, dazu befähigen, in unserer globalisierten Arbeitswelt zu bestehen und ihre Arbeitskraft und sich bestmöglich einzubringen. Davon profitieren auch die Unternehmen, denn nichts macht die Stärke des Standortes Deutschland so sehr aus, wie Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit.
Weiterqualifikation von Arbeitnehmern darf sich aber nicht auf Phasen der Arbeitslosigkeit beschränken. Wenn wir als Gesellschaft unsere Standortstärke erhalten wollen, ist im Sinne des lebenslangen Lernens gerade auch bei beschäftigten Arbeitnehmern die kontinuierliche Weiterbildung ein zentraler Faktor. Hier zeigen die Zahlen jedoch, dass gerade klein und mittelständische Unternehmen in geringerem Umfang weiterbilden als große Unternehmen. So haben nach einer Erhebung im Jahr 2010 mehr als 50 Prozent der Beschäftigten in großen Unternehmen an Weiterbildung teilgenommen, während dies nur etwas mehr als 20 Prozent in kleineren Betrieben taten. Die Gründe hierfür sind verständlich: So ist es weniger mangelnder Wille, als häufig zu geringe Kapazitäten, um den Ausfall eines Mitarbeiters kompensieren oder eine angemessene Qualifikation sicherstellen zu können.
Genau hier setzt ein von der FDP erdachter und durchgesetzter Passus an, der ebenfalls bei der Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente umgesetzt wurde. Zum einen wurde die Fördermöglichkeit bei Weiterbildungen für Geringqualifizierte auf eine einheitliche gesetzliche Grundlage gestellt und die für über 45jährige Arbeitnehmer in kleinen und mittleren Unternehmen entfristet. Zum anderen ist es seit dem 1. April dieses Jahres erstmals möglich, sich auch eine Weiterbildung von unter 45jährigen Arbeitnehmern in kleinen und mittleren Unternehmen von der Bundesagentur für Arbeit kofinanzieren zu lassen (50/50).
Damit gibt es nun für eine Testphase von drei Jahren Fördermöglichkeiten für alle Beschäftigten in mittelständischen Unternehmen. Dies ist für Mitarbeiter und Unternehmen eine große Chance. Deshalb meine herzliche Bitte an Sie: Das Angebot ist da, suchen Sie bitte den Kontakt mit Ihrer örtlichen Arbeitsagentur und greifen Sie zu!
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Johannes Vogel www.bundestag.de
Johannes Vogel ist arbeitsmarktpolitischer Sprecher der FDPBundestagsfraktion.
Wenn wir als Gesellschaft unsere Standortstärke erhalten wollen, ist im Sinne des lebenslangen Lernens gerade auch bei beschäftigten Arbeitnehmern die kontinuierliche Weiterbildung
ein zentraler Faktor.
Politik
76 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Mittelstandspräsident Mario Ohoven stellt Unternehmerumfrage zur aktuellen Energiepolitik vor
Die Strompreise kannten in den vergangenen Jahren nur eine Richtung – nach oben. Eine Trendwende ist bislang nicht in Sicht. Im Gegenteil. Laut der jüngsten BVMWUnternehmerumfrage erwarten rund 90 Prozent der mittelständischen Unternehmer einen weiteren Energiekostenanstieg.
Prägnant fasste Mittelstandspräsident Mario Ohoven die Ergebnisse der Umfrage bei der Vorstellung im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin zusammen: „In Deutschland explodieren die Stromkosten. Allein in diesem Jahr rechnet der
Mittelstand bereits mit einem Anstieg um durchschnittlich acht Prozent. Das ist ein Alarmzeichen für die Wirtschaft. Die Bundesregierung muss jetzt handeln und die Stromsteuer für alle Verbraucher senken. Immerhin zahlen wir bereits heute die zweithöchsten Strompreise in der gesamten EU.“
Schon ab einem Kostenanstieg um zehn Prozent müssen fast 60 Prozent der mittelständischen Unternehmer ihre Produktpreise erhöhen. Gut ein Drittel der Befragten würde sogar Investitionen zurückstellen
und auf Neueinstellungen verzichten. Die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf die Entwicklung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und den Arbeitsmarkt wären gravierend.
„Zudem bleibt vielen Unternehmern zunehmend weniger Handlungsspielraum, um Energie einzusparen. Die Möglichkeiten sind für viele bereits heute begrenzt“, betonte Ohoven. Der Befragung zufolge haben mittlerweile rund 66 Prozent der Mittelständler Anstrengungen zur Steigerung der Energieeffizienz unternommen. Tendenz steigend.
Bislang hat der Atomausstieg nicht zu einem Anstieg der Strompreise an der Börse geführt. Vielmehr sind die zusätzlichen Abgaben für die hohen Energierechnungen der Unternehmer verantwortlich. So tragen die Klein und Mittelbetriebe sowie die Haushaltskunden die Hauptlast für den Netzausbau und die Förderung der Erneuerbaren Energien. Großunternehmen mit besonders hohen Stromverbräuchen hingegen können ihre Stromrechnungen aufgrund von Befreiungs und Ausgleichsregelungen deutlich reduzieren. Dadurch sparen sie allein in diesem Jahr rund eine Milliarde Euro an Kosten. Ausgeglichen werden die Ersparnisse von allen übrigen Verbrauchern, da die Mehrkosten zusätzlich auf die normalen Strompreise umgelegt werden.
Mario Ohoven präsentiert im Haus der Bundespressekonferenz die Ergebnisse der BVMW Umfrage. An seiner Seite BVMWChefvolkswirt Dr. Michael Vogelsang.
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Energiekosten belasten Produktpreise
Politik
8 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Kritik übte Ohoven auch am momentanen Umsetzungsstand der Energiewende. Jeder zweite Befragte beurteilte die bisherige Leistung der Bundesregierung mit den Schulnoten „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Die Politik muss hier schleunigst handeln. Bleibt es bei der heutigen Planung, könnten laut Ohoven die Strompreise bis 2025 um knapp 30 Prozent und bis 2050 um rund 50 Prozent steigen.
Als Alternative zu der heutigen Strompreisentwicklung stellte er das Energiekonzept des BVMW vor. Danach sollte die neue Energieversorgung so dezentral wie möglich und so zentral wie nötig ausgestaltet sein. Denn Strom, der verbrauchernah erzeugt wird, minimiert die Kosten des Übertragungsnetzausbaus, stärkt den Wettbewerb auf den Erzeugermärkten und ermöglicht ein kosteneffizientes Ausschöpfen des regionalen Versorgungspotenzials. So lassen sich die Ziele Bezahlbarkeit, Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit besser miteinander in Einklang bringen. Langfristig können die Strompreise dann sogar sinken.
Zum Schluss mahnte Ohoven: „Die Bundeskanzlerin hat die Energiewende zur Chefsache gemacht. Jetzt muss sie endlich handeln und ein erstes Zeichen für eine Wende zum Besseren setzen.“
Sindy VollmertReferentin Energiepolitik BVMW
Befürworten Sie den geplanten Ausstieg aus der Atomkraft?
weiß nicht5,69%
ja60,18%
nein34,14%
Soll die Stromsteuer für alle Energieverbraucher gesenkt werden?
ja76,70%
nein23,30%
Welche Folgen hätte ein Anstieg der Energiekosten um 10 Prozent bis Ende 2013 auf Ihre Planung?
Andere Folgen.
31,42%
56,64%
Ich würde Investitionenund Neueinstellungen
zurückstellen.
Keine Auswirkungen.
Ich müsste die Preise fürmeine Produkte erhöhen.
33,85%
Ich würde Teile derProduktion ins
Ausland verlagern.5,31%
11,06%
Große und energieintensive Unternehmen werden von der EEG-Umlageund der Umlage für Netzentgelte teilweise befreit. Soll auch der Mittelstand einen Ausgleich für die zu erwartenden Strompreiserhöhungen erhalten?
ja77,14%
nein22,86%
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98 Der Mittelstand. | 4 | 2012
POLITIK
Fürstlicher EmpfangAuf persönliche Einladung des Fürsten Albert II. von Monaco traf sich Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) und des europäischen Mittelstandsdachverbands (CEAPME), mit dem Fürsten im Berliner Hotel Adlon. Das Staatsoberhaupt wurde begleitet von Botschafter Claude Giordan, dem monegassischen Finanz und Wirtschaftsminister Marco Piccinini, seinem Berater David Tomatis sowie Honorarkonsul Andreas Eisenbach. Im Zentrum des Treffens stand das Engagement des Monegassen im Bereich Umweltpolitik und Erneuerbare
Energien. Seit seinem Amtsantritt 2005 stellt Fürst Albert II. den Umweltschutz in den Fokus seiner Aktivitäten: „Monaco ist sicherlich nicht das größte Land der Erde, doch bin ich entschlossen den Beweis anzutreten, dass es in Umweltangelegenheiten durchaus mit zu den erneuerungsfreudigsten zählt". Das monegassische Staatsoberhaupt hat Expeditionen zum Nordpol und zum Südpol unternommen, um auf die Folgen der Erderwärmung aufmerksam zu machen. Entsprechend großes Interesse zeigte der Staatsgast an der Arbeit der Energiekommission des BVMW.
Mario Ohoven und Fürst Albert II. von Monaco.
Politik
10 Der Mittelstand. | 4 | 2012
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Frey
Round Table: Finanz und Wirtschaftsminister des Fürstentums Monaco Marco Piccinini, Fürst Albert II. von Monaco, Berater des Ministers David Tomatis, Honorarkonsul Andreas Eisenbach, Mittelstandspräsident Mario Ohoven, Dr. Stefan Dittrich, Botschafter Claude Giordan (v. li.).
BVMWBundesgeschäftsführer Dr. Stefan Dittrich und der Finanz und Wirtschaftsminister des Fürstentums Monaco, Marco Piccinini.
Politik
1110 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Fachkräfte binden, Betriebsklima verbessern
Geringere Risiken, aber hohe bürokratische Hürden bei der neuen Familienpflegezeit
Politik
12 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Wird ein Mensch zum Pflegefall, so ist das nicht nur für die übrigen Familienmitglieder eine Belastung, sondern oft auch für deren Arbeitgeber. Das gilt gerade für erfahrene Mitarbeiter, die den Betrieb gut kennen. Bisher war die Pflegezeit die einzige Lösung für dieses Problem. Diese dauerte allerdings höchstens sechs Monate, dazu kam, dass der betroffene Angestellte für diese Zeit als Arbeitskraft komplett ausfiel. Insbesondere kleine Betriebe, wo Fachkräfte die tragenden Säulen des unternehmerischen Erfolgs sind, können eine solche Lücke nur schwer schließen. Mit der Familienpflegezeit gibt es seit dem 1. Januar 2012 eine neue Möglichkeit, diesem Problem als Betrieb zu begegnen.
Kommt es in der Familie eines Angestellten zu einem Pflegefall, so kann ihm der Arbeitgeber eine bis zu zweijährige Familienpflegezeit gewähren. Es gibt dafür keinen Rechtsanspruch, so dass die Entscheidung ganz beim Unternehmer liegt. Während der Familienpflegezeit wird die wöchentliche Arbeitszeit reduziert. Um ein finanzielles Auskommen des pflegenden Arbeitnehmers zu garantieren, geht der Betrieb bei der Gehaltszahlung in Vorleistung. Dieses zu viel gezahlte Gehalt wird dann in der Nachpflegephase durch Mehrarbeit zurückgezahlt. Neu ist, dass der Staat dem Unternehmer während der ersten Phase ein zinsloses Darlehen anbietet.
Dieses staatliche Darlehen ist aber an einen verstärkten Kündigungsschutz gebunden. Für die gesamte Dauer der reduzierten wöchentlichen Arbeitszeit und während der gesamten Nachpflegephase kann dem Arbeitnehmer nur in Ausnahmefällen gekündigt werden. Diese Regelung hat dann auch Auswirkungen auf den Rechtsanspruch des Arbeitgebers, den im Voraus gezahlten Lohn zurück zu bekommen: Endet das Arbeitsverhältnis aufgrund einer Kündigung, ist der Arbeitnehmer zur Rückzahlung des Gehaltsvorschusses verpflichtet. Lagen die Gründe für die Kündigung jedoch nicht im Verhalten des Beschäftigten, so erlischt der Anspruch des Betriebes auf den vorausgezahlten Lohn.
Insgesamt ist das Risiko für den Arbeitgeber jedoch geringer geworden. Mit dem zinslosen Darlehen muss der Arbeitgeber effektiv nur die gearbeiteten Stunden bezahlen. Auch das Ausfallrisiko der Rückzahlung, zum Beispiel durch den Tod oder die Arbeitsunfähigkeit des pflegenden Angestellten, wird durch die Familienpflegeversicherung abgesichert und stellt somit keine mögliche Belastung dar. Hinzu kommt, dass die Entscheidung für oder gegen das Gewähren der Familienpflegezeit beim Unternehmen liegt. In der Theorie ist die Belastung für den Betrieb also sehr gering, in der Praxis stellen jedoch die bürokratischen Hürden eine große Herausforderung dar. Dies trifft gerade auf kleinere Firmen zu.
Zur Zeit beziehen etwa 2,63 Millionen Menschen Leistungen aus der Pflegeversicherung; 2050 werden es voraussichtlich doppelt so viele sein. Etwa zwei Drittel der Menschen werden zu Hause gepflegt, viele von Angehörigen. Fast 80 Prozent der Angehörigen sagen, Beruf und Pflege ließen sich schlecht vereinbaren.
Diese Zahlen zeigen, dass die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ein wichtiges Thema nicht nur im Mittelstand ist. Aber gerade kleine und mittelgroße Unternehmen in Deutschland leben von gut ausgebildeten, erfahrenen und somit oft schwer zu ersetzenden Fachkräften. Schafft es der Unternehmer, diese auch in persönlich schwierigen Zeiten zu binden und den Arbeitsplatz flexibel zu gestalten, bleibt der Mitarbeiter nicht nur im Unternehmen, sondern wird auch motivierter und engagierter an betrieblichen Prozessen teilnehmen.
Kai Rövenich
Überblick über Gehalt und Arbeitspensum vor, während und nach der Familienpflegezeit.
Vorpflegephase
Familienpflegezeit
Nachpflegephase
Normales Pensum
Arbeitszeit Gehaltszahlung
75 %
100 %
50 %
25 %
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Politik
1312 Der Mittelstand. | 4 | 2012
„Liebe Politiker, es geht nicht um Euch. Es geht um Lösungen. Denn die EuroKrise gefährdet den Wohlstand morgen.“ Dies ist die Botschaft, die der BVMW zusammen mit Unternehmern und Wissenschaftlern in diesem Sommer transportiert.
Die Einstellung zur EuroKrise ist mittlerweile vielerorts wie die zu einem verregneten Sommer – man kann es nicht ändern, also Augen zu und durch. Deshalb ist auch
das öffentliche Ringen um den besten Weg längst vom Schaukampf der Stellvertreter abgelöst worden: Draghi gegen Weidmann heißt es bei den Zen tralbankern. Krämer und Sinn gegen Heinemann und Bofinger bei den Ökonomen. Monti gegen Merkel bei den Politikern.
Diese Paarungen lassen sich medial hervorragend inszenieren. Und während die Inszenierung mehr wiegt als die Nachricht, geht die EuroKrise
unvermittelt weiter. Die Target2 Forderungen der Bundesbank sind gegenüber dem EuroSystem im Juni um weitere 30 Milliarden Euro auf rund 730 Milliarden Euro angestiegen. Für Griechenland werden alternativ ein EuroAustritt oder Erleichterungen bei den Sparauflagen diskutiert. Bei Spanien und Italien sind weitere Käufe von Staatsanleihen, wahlweise durch die Sonderfonds EFSF und ESM oder die Europäische Zentralbank im Gespräch.
BVMW setzt sich in Brüssel und Berlin erfolgreich für die Interessen des Mittelstands ein
EuroKrise: Lösungen statt Inszenierungen
14 Der Mittelstand. | 4 | 2012
POLITIK
Die Rolle des BVMWNun ist es in dem Selbstverständnis des unternehmerischen Mittelstands verankert, nach Lösungen zu suchen, wo andere sich noch mit Schuldzuweisungen aufhalten. Diesem Selbstverständnis folgt der BVMW. Deshalb sprechen wir mit Politikern, fordern Transparenz, erklären ihnen, warum Lösungen nachhaltig sein müssen und unterbreiten eigene Vorschläge, um der EuroKrise Herr zu werden.
Der Vizepräsident der Europäischen Kommission Antonio Tajani empfing Mittelstandspräsident Mario Ohoven in Brüssel zu einem Gespräch über die EUSchuldenkrise. Fo
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1514 Der Mittelstand. | 4 | 2012
POLITIK
Politischer Beirat trifft EuropaparlamentSo traf sich eine Delegation des BVMW unter Führung von Präsident Mario Ohoven mit Mitgliedern des Europaparlaments in Brüssel. Dabei thematisierte der Europaabgeordnete Michael Theurer (FDP, Vorsitzender im Haushaltskontrollausschuss des Europäischen Parlaments), dass zur Lösung der EuroKrise auch neue Instrumente gesucht werden müssen.
So betonten die Euopaabgeordneten Markus Ferber (Vorsitzender der CSUEuropagruppe) und Dr. Udo Bullmann (Vorsitzender der SPDDelegation im Europäischen Parlament), dass die Kreditvergabe an den Mittelstand durch die europäische Umsetzung von Basel III nicht gehemmt werden dürfe. Auch bei der weiteren Entwicklung des Binnenmarkts müsse mehr an den Mittelstand gedacht werden. Dr. Christian Ehler (CDU, Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie) betonte die Wichtigkeit von Innovationen und forderte, dass die Forschungs und Förderprogramme wieder stärker auf die richtige Zielgruppe, den Mittelstand, ausgerichtet werden.
Philippe Lamberts (Europäische Grüne Partei) stellte die Schlüsselfrage, wie das „Casino Kapitalmarkt” geschlossen werden könnte.
Für einen starken Mittelstand: Mitglieder des politischen Beirats des BVMW in Brüssel, hier mit dem langjährigen Vize präsidenten des Europäischen Parlaments, Dr. Ingo Friedrich (re.).
Die frühere Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, MdB (SPD), und der Europaabgeordnete Dr. Christian Ehler (CDU) im Gespräch.
Abgeordnete des Europaparlaments diskutieren mit dem Politischen Beirat des BVMW in Brüssel. Foto
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Politik
16 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Wirtschaftssenat in BrüsselUm den Forderungen des Mittelstands weiteren Nachdruck zu verleihen, fand kurze Zeit später eine weitere Delegationsreise mit dem BVMWWirtschaftssenat nach Brüssel statt. Dem Spitzengremium des BVMW gehören 210 Unternehmerpersönlichkeiten an, deren Unternehmen 1,1 Millionen Mitarbeiter beschäftigen und einen Umsatz von 89 Milliarden Euro erzielen. Unter Leitung von Mario Ohoven, der dabei auch als Präsident den europäischen Dachverband CEAPME repräsentierte, und Generalsekretär Hajo Döllgen trafen die Unternehmerinnen und Unternehmer Spitzenpolitiker, wie den Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, Antonio Tatjani, einflussreiche Journalisten, Vertreter der NATO und Diego Canga Fano, den Kabinettschef des Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, zu Hintergrundgesprächen.
Im Europaparlament erlebten die Wirtschaftssenatoren, wie hautnah auch auf den Fluren Politik gemacht wird. So trafen sie den CDUAbgeordneten Prof. Dr. HansPeter Mayer in einem offenen Rondell und diskutierten mit ihm über die Veränderungen im Europäischen Vertrags und Kaufrecht. Zuvor luden die beiden Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland (CDU) und Othmar Karas (ÖVP), zu einem vertraulichen Gespräch. Der Österreicher Karas nimmt als Berichterstatter des Europäischen Parlaments eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von Basel III ein. Er berichtete über die laufenden TrilogVerhandlungen zwischen Parlament, Rat und EUKommission und stellte in Aussicht, dass eine Senkung des Risikogewichts für Bankkredite an den Mittelstand von 75 Prozent auf 50 Prozent Teil des abschließenden Kompromisspakets sein wird. Dies ist ein Erfolg
des Europäischen Parlaments, das sich gegenüber Bedenken bei Kommission und Rat durchgesetzt hat – und auch ein Erfolg des BVMW, der schon im November 2010 bei einem Parlamentarischen Frühstück in Straßburg die Europaabgeordneten über die Folgen von Basel III und die Notwendigkeit einer Mittelstandsklausel informierte.
Am Abend beleuchteten die Brüsseler Korrespondenten Kai Niklasch (ZDF) und Sabine Seeger (u. a. VDINachrichten, Die ZEIT) die Themen „EuroSchuldenkrise“ und „EUStruktur und Förderpolitik“ aus journalistischer Sicht. Anschließend rückte die geschäftliche Seite stärker in den Blick: Oberstleutnant Axel Schüssler (NATO) stellte Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen vor. Walter Grupp (CEAPME) forderte dazu auf, die Fördermittelrecherche des europäischen Dachverbands zu nutzen.
Sehr bemerkenswert waren die DinnerReden der Europaabgeordneten Monika Hohlmeier (CSU), die auch ein kritisches Licht auf die Brüsseler Regulierungswut warf, und von Diego Canga Fano, Kabinetts
chef des Kommissars für Industrie und Unternehmen und Vizepräsidenten der Europäischen Kommission Antonio Tajani. Er bekannte sich zu dem Satz „The future is SME“. Im Brüsseler Slang steht SME für den Mittelstand. Der Beifall von Präsident Mario Ohoven, der in seiner Rede eindringlich vor einem Zerfall der Europäischen Währungsunion warnte, und der Unternehmerinnen und Unternehmer war ihm damit sicher.
Der BVMWWirtschaftssenat in der Diskussion mit dem Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments Othmar Karas (ÖVP).
Diego Canga Fano (Kabinettschef des Vizepräsidenten der Europäischen Kommission Antonio Tajani) mit Monika Hohlmeier (Europaabgeordnete, CSU).
Oberstleutnant Axel Schüssler informiert die Wirtschaftssenatoren über die NATO als Auftraggeber und Kunde.
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Politik
1716 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Hochkarätige Wirtschaftswissenschaftler beim BVMWSpitzensyposium über EuroDoppelwährung
Aber der BVMW warnt und mahnt nicht nur, sondern bringt auch eigene Vorschläge in die Debatte ein. Während in den Medien Warnungen die Runde machten, dass es mal wieder „fünf vor zwölf” für den Euro sei, lud der BVMW prominente Ökonomen und Vertreter von Regiogeldinitiativen zu einem Workshop über Parallelwährungen in die Bundesgeschäftsstelle nach Berlin ein. Die Idee: Bei einer Parallelwährung würde eine weitere Währung, beispielsweise die Drachme, zusätzlich zum Euro eingeführt werden. Durch eine Anpassung des Wechselkurses zwischen Drachme und Euro könnte das Land in der Währungsunion verbleiben und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit im Inland steigern.
Ludwig Schuster von der Money Network Alliance berichtete von 29 aktuellen Vorschlägen, die eine europäische Parallelwährung zum Kern haben. Sie unterscheiden sich bezüglich des Wechselkurses, der Deckung, der Konvertibilität und der Größen, die umgestellt werden. Prof. Roland Vaubel von der Universität Mannheim befürwortete eine schnelle und starke Abwertung, während im Vorschlag des BVMW eine langsame Abwertung entlang eines Abwertungsbandes vorgesehen ist. Im Vorschlag des bisherigen Chefvolkswirts der Deutschen Bank, Dr. Thomas Mayer, werden die neuen Noten wie Schuldscheine von der Regierung ausgegeben. Prof. Bernd Lucke von der Uni Hamburg
empfahl, dass alle Güter in Griechenland zur Hälfte in Euro und zur Hälfte in Drachme bezahlt werden. Einen ganz anderen Weg schlug Prof. Markus Kerber von der Technischen Universität Berlin vor: Die Hartwährungsländer sollten parallel zum Euro die Guldenmark einführen. Die Akzeptanz der neuen Währung sei dann höher, und durch echten Währungswettbewerb in Europa ließen sich die Probleme am besten lösen.
Mit der Parallelwährung erhält die Währungsunion eine zusätzliche Stellschraube, um ökonomische Ungleichgewichte lösen zu können. Da die ökonomischen Vorteile überwiegen, sprach sich die Mehrheit der Teilnehmer in der Abschlusserklärung der Konferenz für die Parallelwährung aus und empfahl den Politikern, die Varianten genauer zu prüfen.
Denn alle Lösungen, die einen Zusammenbruch des Euro und eine weitere Vergemeinschaftung von Schulden verhindern, sind im Interesse des Mittelstands. Jetzt sind Lösungen wichtiger als Inszenierungen.
Erste Reihe (v. li.): Dr. Thomas Mayer, Prof. Dr. Roland Vaubel, Prof. Dr. Bernd Lucke, Mario Ohoven, André ten Dam, Ludwig Schuster, Christian Gelleri, Peter MenkeGlückert, Prof. Dr. Markus C. Kerber, Reinhard Hübner.
Prof. Dr. Roland Vaubel spricht sich für eine Doppelwährung für Griechenland aus.
Dr. Thomas Mayer, Chefvolkswirt der Deutschen Bank a.D., im Gespräch mit Prof. Dr. Ulrich Brasche und André ten Dam.
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Dr. Michael VogelsangChefvolkswirt BVMW
Politik
18 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Die Balance haltenEs ist ein Szenario, das viele Unternehmer fürchten: Eine Bestellung geht ein, doch der Blick ins Lager offenbart lückenhafte Bestände. Die Abläufe geraten ins Stocken, wertvolle Zeit verstreicht, mitunter müssen Aufträge abgelehnt werden. Oder andersherum: Das Depot ist rand-voll, doch die Bestellungen bleiben aus. Das erste Etappenziel von PG war es, Risiken wie diese zu mindern. Schließlich möchte die exklusive Kundschaft ihr Bike schnell in Händen halten – maximal drei Wochen sollte eine Lieferung dauern. Wenig Zeit, denn die Produktions- und Lagerstätten von PG sind über ganz Deutschland verteilt. Die Abläufe müssen perfekt ineinander greifen.
WieDer Wie geschmiert: Die lieferketteInnovationskraft, Flexibilität und handwerkliche Perfektion haben ihren Preis. Das weiß der Mittelstand besonders gut. Vor allem Lagerverwaltung und Beschaffung bedeuten enorme logistische Anstrengungen: Lange Lieferket-ten und volatile Rohstoffpreise verlängern die Wiederbeschaffungszeiten und erzeugen Engpässe in der Versorgung. Hinzu kommen die gestiegenen Ansprüche der Kunden: Durch Onlinehandel und wachsende Produktviel-falt verwöhnt, fordern Sie kürzere Reaktionszeiten, individuelle Angebote und einen umfassenden Service. PG hat eine Lösung gefunden: SAP Business One. »Mit der SAP-Software bekommt jeder genau die Informationen, die er braucht. So werden un-sere Mitarbeiter nicht mit irrelevanten Details zugeschüttet und können dennoch übergreifende Zusammenhänge erkennen«, erklärt Ostner. Seine Mitarbeiter disponieren Material und Produkte, steuern Bestände bedarfs- und kostenorientiert und bestellen erforderliche Produkte per Knopfdruck. So weiß der Logistiker im Lager jederzeit, welche Waren unterwegs sind. Der Einkäufer hat immer im Blick, was er bestellt hat. Der Mitarbeiter im Vertrieb kennt die genauen Stückzahlen der Bikes. Und der Geschäftsführer? Behält die Übersicht: »Ich bin viel unterwegs. Dank der Reports weiß ich trotzdem immer genau, was im Unternehmen gerade vor sich geht.«
sie sind cool, extravagant und auf jeder strecke vorn: Die kulträder des regensburger herstellers Pg trade & sales gmbh machen Biker-träume wahr. Besonders stolz sind die Oberpfälzer auf ihr neues elektrorad, das mit bis zu 100 km/h durch die straßen jagt. Jedes exem-plar ist handgefertigt, die kunden können zwischen 60 millionen kombinationen wählen – kein Wunder, dass die räder der renner sind. geschäftsführer manuel Ostner gibt die richtung vor: »Wir wollen Weltmarktführer werden.« aber der Weg an die spitze ist steil. gut, dass Pg auch seiner it einen motor eingebaut hat – die geschäftssoftware saP Business One.
Das richtige raD auf LagerWie Pg seine BestänDe verWaltet
fest im sattelDarüber hinaus spart PG die langwierige und teure Pflege seiner Software. Denn ein echter Profi tritt in die Pedale: Ein SAP-Partner kümmert sich um Wartung und Updates und fügt auf Wunsch neue Funktionen hinzu. Ostner : »Obwohl wir nur 20 Mitarbeiter haben, handeln wir wie ein großer Mittelständler. Wir haben die meisten Zwischenschritte automatisiert, Handarbeit gibt es nur in der Fertigung.«Wie PG vereinfachen immer mehr kleine und mittlere Unternehmen mit integrierten Standardanwendungen ihre Abläufe. Vereinbarte Lieferanten-konditionen sind immer zur Hand, dank automatischer Nachbestellungen ist stets das Richtige auf Lager. Fällt ein Bestand unter eine bestimmte Grenze, werden die Mitarbeiter sofort benachrichtigt. So bestellen sie nur die Materialien, die sie tatsächlich benötigen.
mit erP einen gang hOchschaltenVeraltete Software bremst die interne Kommunikation und Zusammenarbeit. Mit den neuesten ERP-Lösungen dagegen lassen sich die Prozesse be-schleunigen. Lager, Produktion, Vertrieb und Finanzwesen werden verknüpft. Die Mitarbeiter kommissionieren alle Waren zeitnah und liefern termintreu an den Kunden. Die Ergebnisse lassen sich messen – in optimierter Kapi-talbindung, kürzeren Auftragsdurchlaufzeiten und höherem Gewinn. Und das Ziel jedes Logistikers rückt in greifbare Nähe: die perfekte Balance zwischen Auftragslage und Bestand. Gute Gründe, den alten Drahtesel zu entsorgen und auf ein modernes High-End-Bike umzusatteln.
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für Den mittelstanD entWickelt: saP Business OneSAP Business One ist eine ERP-Lösung, die speziell auf die Bedürfnisse des Mittelstands zugeschnitten ist. Mit der Software integrieren Unternehmen ihre Kernfunktionen in eine einheitliche Plattform, behalten ihre Lager-
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1918 Der Mittelstand. | 4 | 2012
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Deutschitalienische Traumhochzeit
Das frühere Gästehaus der Bundesregierung auf dem Petersberg bei Bonn bot die historische Kulisse für eine gewichtige Kooperationsvereinbarung. Wo früher große Staatsmänner und gekrönte Häupter nahe der alten Bundeshauptstadt abstiegen, trafen sich der deutsche und europäische Mittelstandspräsident Mario Ohoven und Dr. Maurizio Casasco, Präsident des italienischen Mittelstandverbandes APINDUSTRIA und frisch gewählter gesamtitalienischer Mittelstandspräsident (CONFAPI) zum Arbeitsessen mit anschließender Vertragsunterzeichnung.
Italien ist traditionell ein starker Partner Deutschlands. Die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt mit ihren rund 60 Millionen Einwohnern ist für die deutsche Wirtschaft ein bedeutender Markt. So haben deutsche Unternehmen im Jahr 2011 Waren und Dienstleistungen im Wert von rund 65 Milliarden Euro nach Italien exportiert. Umgekehrt weist die Ausfuhrleistung von Italien nach Deutschland die ebenso beeindruckende Zahl von 48 Milliarden Euro aus. Was also liegt näher als ein enger Zusammenschluss der treibenden Wirtschaftskräfte in beiden Ländern: dem deutschen und italienischen Mittelstand.
Mit gemeinsamer Stimme in Europa Italiens wichtigstem Mittelstandverband gehören rund 120.000 Unternehmen an. Ein zentraler Bestandteil der Kooperations
vereinbarung wird ein gemeinsames Auftreten zu wichtigen Fragen des Mittelstands auf europäischer Ebene sein. „Europa braucht heute mehr denn je starke bilaterale Bindungen. Der Mittelstand ist dabei Garant und Motor des wirtschaftlichen Zusammenwachsens“, betonte Ohoven bei der Vertragsunterzeichnung. Dr. Casasco hob die Verantwortung der Unternehmerverbände hervor: „Wir haben die Verpflichtung, in Europa Rahmenbedingungen für eine positive Entwicklung der Klein und Mittelbetriebe zu schaffen.“
Auch eine umfangreiche regionale Kooperation wurde im Rahmen des Treffens beschlossen: So wird sich der BVMW
Bayern eng mit APINDUSTRIA im norditalienischen Brescia vernetzen und durch gemeinsame Veranstaltungen wie regelmäßigen Informationsaustausch die wirtschaftliche Zusammenarbeit der beiden leistungsstarken Regionen Bayern und Lombardei fördern. Als aktives Bindeglied wird dabei BVMWLandeswirtschaftssenator Dr. Heinz Giebelmann fungieren.
BVMW vereinbart Kooperation mit italienischem Mittelstand
Vertragsunterzeichnung: Dr. Maurizio Casasco, Präsident des italienischen Mittelstandverbandes APINDUSTRIA und frisch gewählter gesamtitalienischer Mittelstandspräsident (CONFAPI (li.)) und BVMWPräsident Mario Ohoven.
Achim von MichelBVMWLandesverband Bayern
europa braucht heute mehr denn je starke
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Politik
22 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Wenn ich noch einmal das Wort Bundesverfassungsgericht höre, verlasse ich den Raum, soll IWFDirektorin Christine Lagarde auf einem der letzten EuroGipfel ausgerufen haben. In der Tat: Das höchste deutsche Gericht steht gegen die Hektik, mit der ein europäischer Gipfel den nächsten jagt und mit der vor allem Deutschland in die Garantie unvorstellbarer Milliardensummen getrieben wird.
In mehreren Urteilen hat das Karlsruher Gericht Haltelinien definiert – vom LissabonVertrag bis zur EFSF. Und stets hat es auf den Kern verwiesen: die Haushaltshoheit des Deutschen Bundestags. Und es schützt dieses Grundelement der parlamentarischen Demokratie engagierter als das Parlament selbst.
Am 29. Juni 2012 ist schier Unglaubliches geschehen. Binnen weniger Stunden haben Bundestag und Bundesrat dem Fiskalpakt und dem dauerhaften Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM zugestimmt – beide mit Zweidrittelmehrheit. Dabei war mindestens der zur Abstimmung gestellte ESMVertrag zu diesem Zeitpunkt das Papier nicht mehr wert, auf dem er geschrieben stand. Hatte doch der Gipfel in Brüssel in der Nacht zuvor beschlossen, den ESM für eine direkte Kreditvergabe an Banken zu öffnen – unter der Voraussetzung einer europäischen Bankenaufsicht, die erst konkretisiert werden muss und nach derzeitigem Diskussionsstand ausgerechnet bei der Europäischen Zentralbank EZB angesiedelt werden soll.
Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass die im Vertrag verankerte Nachschusspflicht schnell greifen wird,
und die Ausstattung des ESM mit 700 Milliarden Euro vermutlich nicht ausreichen wird, wenn große Volkswirtschaften wie Italien und Spanien auf den Rettungsschirm zugreifen.
Hüter der VerfassungSchon in den 1960er Jahren hat der französische Politikwissenschaftler und DeutschlandExperte Alfred Grosser das Bundesverfassungsgericht als die „originellste und interessanteste Instanz“ im Verfassungsgefüge der Bundesrepublik bezeichnet.
Über Jahrzehnte hat das Gericht keine Tabus gescheut, in wegweisenden Entscheidungen der Politik Orientierungsmarken gegeben, zugleich aber deren Entscheidungskompetenz und Gestaltungsmöglichkeit immer wieder betont. Umso befremdlicher waren die Stimmen, die den Verfassungsrichtern im Vorfeld der für den 12. September angekündigten ESMEntscheidung die Legitimation und die Kompetenz zur Entscheidung in komplizierten finanzpolitischen Fragen absprachen.
Und damit sind wir am entscheidenden Punkt: Eine Verfassung darf nicht Spielball noch so wichtiger Einzelentscheidungen sein. Sie definiert vielmehr den Rahmen, in dem solche Entscheidungen getroffen werden können.
Dr. Hans KremendahlMitglied im Politischen Beirat des BVMW
Letzte Ausfahrt KarlsruheDas Bundesverfassungsgericht als Bollwerk gegen die Beschädigung
unseres politischen Systems durch die EuroRetter
Der Politikwissenschaftler Dr. Hans Kremendahl war u. a. Staatssekretär im Senat von Berlin und Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal.
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Politik
2322 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Neuer Richtlinienvorschlag
Missbrauch von eU-Geldern gestoppt?
Endlich will die Kommission dem kriminellen Missbrauch von EUGeldern einen Riegel vorschieben. Bewerber um Brüsseler Fördermittel täuschen oft mit falschen Informationen, um an Gelder für landwirtschaftliche oder regionale Entwicklung zu gelangen. Auch Beamte treiben bei der Vergabe öffentlicher Aufträge in einigen Mitgliedsländern ein falsches Spiel. In 2010 belief sich der finanzielle Schaden auf mindestens 600 Millionen Euro. Inge Gräßle (EVP) weiß: „In manchen Ländern ist bislang Betrug mit EUGeld nicht einmal strafbar, ein unhaltbarer Zustand.“ Nun soll ein EUweit gültiger Rahmen zur Betrugsbekämpfung geschaffen werden. Das bedeutet einheitliche Straftatbestände, einheitliche Mindestsanktionen (darunter Freiheitsstrafen in schweren Fällen) und einheitliche Verjährungsfristen. Schlupflöcher aufgrund von Unterschieden in den Rechtssystemen sollen gestopft werden.
www.inge-graessle.eu
News aus BrüsselEuroparat
Ungewohnte Töne
Auf der Sommersitzung der Parlamentarischen Versammlung des Europarats waren diesmal ungewohnte Töne zu hören. Eigentlich ist es dessen Sache, sich für den freiheitlichen Rechtsstaat und für politische Grundfreiheiten einzusetzen. Dieses Mal debattierten die 318 Delegierten aus den nationalen Parlamenten der 47 Mitgliedsstaaten aber mehrere Tage über die Finanz und Wirtschaftskrise. Zahlreiche Sprecher warnten vor einer Aushöhlung der Demokratie. Sie drohe durch die Krisenpolitik unter die Räder zu geraten. Daher verlangt der Europarat mehr Mitsprache der Parlamente, um „das europäische Sozialmodell und die Freiheit der Bürger zu verteidigen“, wie es ein Schweizer Abgeordneter formulierte.
www.strassburg.eu/tags/europarat
Deutsche Sprache – schwere Sprache?
Mangelhafte Übersetzungen aus Brüssel
Mitten in der Eurokrise versteht der Deutsche Bundestag die Europäische Union nicht mehr, weil EUVorlagen häufig schlecht oder gar nicht ins Deutsche übersetzt sind. So fürchten die Abgeordneten um ihre Beteiligungsrechte. Für den Vorsitzenden des Europaausschusses des Bundestages, Gunther Krichbaum (CDU), ist es zum Haareraufen: „Schon vor Jahren hatte die EUKommission eine neue Übersetzungsstrategie versprochen, doch passiert ist bis heute nichts.“ In dieser Legislaturperiode sind dem Vernehmen nach über 100 EUVorlagen wieder nach Brüssel zurück geschickt worden, weil die zuständigen Ausschüsse wegen fehlender oder unzureichender Übersetzung nicht beraten konnten. Die Ursache: Bei 27 EUMitgliedern sind mehr Übersetzungen von Verordnungen, Richtlinien oder anderen Dokumenten erforderlich. Brüssel kommt dem Bedarf nicht nach, Deutsch fällt häufig durch den Rost. Krichbaum will das
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Politik
Der Mittelstand. | 4 | 201224
nicht akzeptieren: „32 Prozent der Europäer sprechen Deutsch als Mutter oder Fremdsprache“. Er will eine Gleichstellung mit Englisch oder Französisch erreichen. Auch der Hinweis auf fehlende Finanzmittel in Brüssel könne nicht gelten, dann müssten Umschichtungen im Haushalt vorgenommen werden.
www.gunther-krichbaum.de
Europäische Bankenaufsicht
Noch ein langer Weg
Bis Ende des Jahres wollen sich die Finanzminister der Eurozone auf eine gemeinsame Bankenaufsicht einigen. Noch ist fraglich, wie ein wirksames Instrument
geschaffen werden kann. Die Befürchtungen von 170 deutschen Ökonomen hält FDPFraktionschef Rainer Brüderle „für vorsorglich“. Auch er sehe die Entwicklung nicht frei von Sorgen und bewerte den Dialog mit kompetenten Wissenschaftlern als „hilfreich“. Brüderle stellte klar, dass der Rettungsfonds ESM erst dann zur Rekapitalisierung von Banken eingesetzt werden könne, wenn eine europäische Bankenaufsicht etabliert sei. „Und das setzt wiederum voraus, dass man die nationalen Souveränitätsrechte der Bankenaufsicht an eine europäische Instanz abgibt. Das scheint mir ein längerer Weg zu sein, und da fehlen noch etliche Vorschläge der Europäischen Kommission“, sagte Brüderle. Positiv äußerte sich EUFinanzexperte Friedrich Heinemann vom Zentrum für Europäische Wirtschafts
forschung. Bei der BankenUnion handele es sich um die wichtigste Entscheidung des EUGipfels, „weil so der Teufelskreis zwischen Bankschulden und Staatschulden durchbrochen werden kann“.
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Politik
Warum Social Media für Mittelständler
immer wichtiger werdenFacebook, Twitter und Co. – Assets für Unternehmen
SERVICE
26 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Noch haben zahlreiche mittelständische Unternehmer Vorbehalte gegen soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter. Doch Social Media sind die Kommunikationsform der Zukunft. Und: Sie bilden ein ideales Marketinginstrument für den Mittelstand.
Es war ein Satz von prophetischer Kraft. Er stammt von einem Studenten, der zu seinem Nachrichten und Informationskonsum befragt wurde. Seine Antwort schaffte es erst in die New York Times, dann um die ganze die Welt und erschütterte die klassischen Medien nachhaltig: „Wenn eine Nachricht wichtig ist, wird sie mich finden.“ Dieser Satz vernichtete in wenigen Worten jahrzehntealte Marketingweisheiten. Unternehmen, die zeitgemäß werben wollen, sollten ihn sich zu Herzen nehmen, denn er bedeutet: Da draußen gibt es potenzielle Kunden – User –, die keine Werbung mehr konsumieren. Es interessiert sie nicht, wenn ein Unternehmen neue Produkte oder Informationen kommunizieren will. Sie interessiert, was ihre Freunde machen: Worüber sie reden, was sie spannend finden. Was sie hören, sehen, anziehen, benutzen, wegwerfen, mögen, hassen – und was sie kaufen. Das kommunizieren sie in sozialen Netzwerken oder Blogs und bieten Unternehmen so die Möglichkeit, aktiv am Diskurs der Konsumenten teilzunehmen.
Das Bewusstsein wächst In den letzten Jahren hat sich die Einstellung gegenüber Social Media deutlich geändert. Eine aktuelle Untersuchung des Branchenverbands BITKOM attestiert deutschen Unternehmen allgemein ein gestiegenes Bewusstsein für die Möglichkeiten der interaktiven digitalen Welt: 47 Prozent nutzen Social Media als Marketinginstrument, von diesen sind 80
Prozent in sozialen Netzwerken präsent – kleine Unternehmen sogar zu 86 Prozent. Professor Heike Simmet vom Masterstudiengang Management im Mittelstand an der Universität Bremerhaven hat sich ausschließlich auf kleinere Unternehmen konzentriert: Ihre Studie (abgeschlossen im April 2012) verzeichnet sogar 75 Prozent Kleinunternehmer, die Social Media aktiv nutzen. Doch Simmet sieht noch viel Potenzial, das nicht genutzt wird.
Ihrer Ansicht nach haben viele KMU noch nicht begriffen, dass im modernen Marketing das SenderEmpfänger Modell, nach dem traditionell Werbeinhalte kommuniziert werden, nicht mehr existiert. An seine Stelle ist ein aktiver Dialog getreten. Der Mittelständler muss nun lernen, zu twittern, zu posten und zu bloggen. Social Media verbreiten relevante Informationen, und jeder – Konsument wie Produzent – kann mitmachen. Das ist eine Chance, wie sie KMU in der jüngeren Marketinggeschichte selten hatten.
Alte Werte in neuen KanälenSimmet sieht diese Chance in einem Paradox: So skeptisch der konservative Unternehmer den neuen Medien gegenüberstehen mag, so trefflich sind sie für seine Zwecke geeignet. Ethik und Selbstverständnis des deutschen Mittelstandes beruhen auf Qualität, Zuverlässigkeit, Kundennähe, freundlicher und direkter Kommunikation sowie schnellem und flexiblem Service – so kann er sich von der großen, mitunter schwerfälligen Konkurrenz absetzen. Genau mit diesen traditionellen Werten kann er sich im interaktiven Web 2.0 eine Menge Glaubwürdigkeit verschaffen.
Authentizität ist hierbei das Stichwort. In Blogs, FacebookPostings oder Tweets kann man sich als Anbieter schnell im
Ton vergreifen. Wer seine Produkte und Dienstleistungen dort bewerben will, darf eben nicht werben. Vorgefertigte Slogans und PRPlattitüden werden sofort erkannt, ignoriert oder böse kommentiert. Glaubwürdige Informationen, die mit der Lebenswelt des Konsumenten eng verbunden sind, haben die größten Chancen, geliked, geteilt und so multipliziert zu werden. Der Malermeister, der einen Film über kreative Renovierungsmethoden hochlädt; der Friseur, der sein neues Frisurendesign ins Netz stellt – sie visualisieren ihre spezifischen Leistungen und Produkte und bieten den Usern einen bilderstarken Mehrwert. Sie werben nicht, sie informieren. Und wenn die Information wichtig ist, wird sie auch den Richtigen finden – solange sie authentisch, individuell, kundennah und sympathisch vermittelt wird. So, wie Mittelständler es gut können.
Mitarbeiterrekrutierung im Web 2.0Unternehmen, die sich der neuen Kommunikation verweigern, koppeln sich nicht nur vom Absatzmarkt, sondern auch vom Arbeitsmarkt ab. In Zeiten akuten Fachkräftemangels kann sich das keiner mehr leisten. So, wie die Werbeanzeige in Printmedien keinen Response mehr generiert, könnte künftig auch die klassische Stellenanzeige erfolglos bleiben. Die Generation der „Digital Natives“ wird darauf nicht reagieren. In Zukunft erreicht man diese potenziellen Mitarbeiter nur noch über soziale Netzwerke oder Blogs – vor allem außerhalb der Ballungsgebiete. Kleine Unternehmen können kaum auf Initiativbewerbungen hoffen, die gehen eher an die großen Namen. Unbekannte Firmen müssen aktiv in die Lebenswelt junger Azubis und Fachkräfte eindringen – und das können sie eben über Social Media. Auch hier gilt: Ähnliche Interessenlagen werden sich finden!
Wenn eine Nachricht wichtig ist, wird sie mich finden.
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SERVICE
2726 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Trolle und Stürme: vom Umgang mit Kritik im Netz Konservative Unternehmer meiden Facebook und Twitter auch, weil sich dort am ehesten der legendäre „Shitstorm“ materialisiert, jener Entrüstungssturm, der urplötzlich über Personen oder Firmen hereinbrechen kann. Simmet glaubt, dass diese Angst übertrieben ist. Das Web 2.0 funktioniert wie im richtigen Leben. Erstaunlich viele Menschen sind umgänglich und höflich. Einige wenige suchen Ärger, provozieren und diffamieren. Sie nennt man Trolle und mit ihnen muss man leben. Sie werden in der Regel von den echten Fans eines Unternehmens ignoriert oder weggebellt. Doch wer in einen Shitstorm gerät, muss nicht notwendig um seine wirtschaftliche Existenz bangen. Im Gegenteil: Bislang konnte jede Firma den Fäkaliensturm für sich nutzen, keine einzige hat bleibenden Schaden erlitten. Berühmt ist das Fettnäpfchen, das die Deutsche Bahn sich selbst in den Weg
gestellt hat. Als sie ihr Chefticket auf Facebook promoten wollte, nutzten die Fans und andere User die Aktion, um ihrem Unmut über Unpünktlichkeit und schlechten Service freien Lauf zu lassen – der Shitstorm fegte über die Bahn hinweg. Diese nutzte dieses Desaster geschickt, um zu beweisen, dass sie schnell, direkt, höflich und kundennah reagieren kann. Die Fans kehrten zurück, die Trolle verzogen sich. Heute redet kein Mensch mehr darüber, genauso wenig wie über andere legendäre Shitstorms, die Nestlé oder Pril trafen.
Auch missgünstige ExMitarbeiter, die durch Schmäh und Falschkommentare einem Unternehmen schaden konnten, waren bislang in der Minderheit. Die Erfahrung zeigt: Das meiste erledigt sich von selbst. Eine juristische Auseinandersetzung findet ohnehin auf rechtlich unklarem Boden statt und ist mühselig. Querulanten, Ungerechtigkeitssucher und Störenfriede gibt es immer. Social Media
Anwälte raten daher zur Ruhe: „Solche Sachen auf der FacebookTimeline nach unten wandern lassen und drüber etwas Positives posten.“
Geringe Kosten, viel Geduld – und ein PlanFacebook, Twitter oder Blogs kosten nichts. Auch multimediale Inhalte, wie Filme oder Slideshows werden in der (Eigen)Produktion immer billiger. Unternehmer müssen zuallererst Zeit und Motivation mitbringen. Heike Simmet empfiehlt, beim Einstieg in die Social Media zunächst die obige Checkliste zu beachten. Dann kann nach ein bis zwei Jahren das Web 2.0 zum lukrativen Selbstläufer werden – und die Informationen finden die richtigen Menschen.
Bernd RatmeyerWissenschaftsjournalist und Lektor
Zielgruppendefinition: Wer soll erreicht werden? Geschäftskunden werden anders angesprochen als potenzielle Azubis.
Auswahl der sozialen Netzwerke: Xing und LinkedIn haben sich im B2B Bereich und für Geschäftskunden bewährt, jüngere Konsumenten nutzen Facebook und YouTube.
Wer twittert, bloggt und postet: Hier darf und soll der Chef selber ran! Keine Angst vor vermeintlich unprofessionellen Bildern oder natürlicher, ungekünstelter Sprache – Authentizität wird von der Netzgemeinde belohnt.
ContentManagement: Wann wird was gepostet? Messetermine, Produktneuheiten, Aktionen – ein Redaktionsplan muss her, der Relevanz, Qualität und Aktualität der Postings und Dialoge garantiert. Nichts schadet der Netzreputation mehr als veraltete Inhalte.
Erfolgskontrolle: Monitoring Tools messen den Erfolg der Aktivitäten und helfen, die Außenwirkung es Unternehmens stetig zu verbessern.
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28 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Erfolgreiches Online Marketing im Mittelstand
OnlineMarketing wird oft durch einzelne Komponenten, wie BannerWerbung, NewsletterMarketing oder Suchmaschinenoptimierung definiert. Prinzipiell ist die Frage aber: Wie kann ein Unternehmen möglichst viel Traffic auf eine Website lenken und die User anschließend motivieren, während des Besuches bestimmte Handlungen auszuführen etwa ein Produkt zu kaufen, den FirmenNewsletter zu abonnieren, das Kontaktformular auszufüllen oder einen Download anzustoßen. OnlineMarketing ist also ein zweistufiger Prozess: Sinnvolle Trafficgenerierung mit anschließender Handlungsmotivation.
Jedes Unternehmen will sich heute individuell positionieren und so klar vom Wettbewerber abheben. Deshalb ist es zunächst wichtig, ein exaktes Ziel zu definieren: Warum ist man online präsent, und weshalb wird eine WebKampagne gestartet? Das klingt banal, ist aber der wesentliche Punkt. Denn viele Unternehmen verfolgen mit ihrer Webpräsenz keine klare Strategie, was sich dann in konzeptlosen, nicht zielführenden Websites widerspiegelt.
Beim OnlineMarketing im Mittelstand gibt es drei Typen von WebsiteZielen:• OnlineVerkauf (ECommerceSeiten)• Kontakte generieren (über ein
NewsletterAbo etwa)• Kommunikation für positive
Imagebildung
Komponenten zielgerichtet nutzen und messbar machenNeben den klassischen Maßnahmen wie DisplayAdvertising (Banner), EMail und ViralMarketing, OnlineForen oder AffiliateNetzwerken, ist vor allem das Thema Suchmaschinenmarketing von Bedeutung. Auch SocialMediaKanäle, wie Facebook, Twitter, Xing und Google+, sollten im OnlineKommunikationsmix berücksichtigt werden. Welche der Komponenten für das Unternehmen tatsächlich erfolgbringend sind, wird durch gezieltes Monitoring analysierbar.
Von erfolgreichem OnlineMarketing spricht man, wenn der User auf der Website das tut, was das Unternehmen als Websitebetreiber von ihm erwartet. Als Conversion bezeichnet man somit die Umwandlung eines reinen WebsiteBesuchers in einen Handelnden. Dadurch können mittels Definition eines klaren Erfolgsevents im Vorfeld, Ziele in allen OnlineKanälen mit entsprechenden WebAnalyseTools messbar und somit hinsichtlich ihres Erfolgs überprüfbar gemacht werden.
Zielführende Strategien und messbare Erfolge
Sibylle LingnerGeschäftsführerin Lingner Marketing GmbH, Fürthwww.lingner.de
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So gestalten Sie Ihr Social Media Marketing effizient
Spaß, nicht Spam
Social Media erweisen sich als große Chance für kleine und mittlere Unternehmen, um mit ihren Kunden, Interessenten und anderen Stakeholdern auf Augenhöhe in Dialog zu treten. So können die Kundenhotline unterstützt, Marktforschungskosten reduziert oder neue Fachkräfte in sozialen Netzwerken gewonnen werden. Dies hört sich theoretisch leider einfacher an, als es in der Praxis aussieht. Social Media Management kann man nicht nebenher betreiben. Es reiht sich als vollwertiges Instrumentarium neben anderen Maßnahmen in den KommunikationsMix ein. Deshalb sind Planung, Ressourceneinteilung und Erfolgskontrolle wesentliche Faktoren für ein effizientes Social Media Marketing.
Ohne Plan kein ErfolgZu allererst sollten Sie deshalb messbare Ziele Ihres Social Media Engagements definieren. Möchten Sie neue Zielgruppen in den sozialen Netzwerken gewinnen, Ihre Markenbekanntheit ausbauen, Fachkräfte gewinnen oder Ihre Produkte mithilfe Ihrer Kunden verbessern? Nachdem Sie bestimmt haben, auf welchen Plattformen sich Ihre Zielgruppe befindet, können Sie überlegen, welche Inhalte diese interessieren könnten. Dafür stellen Sie, bestenfalls zusammen mit den Verantwortlichen, die Ihr Social Media Projekt im Schwerpunkt betreuen sollen, einen Redaktionsplan auf.
Bedenken Sie bitte: Rein werbliche Einwegbotschaften sind im Social Web tabu. Sie sollten vielmehr versuchen, Ihren Fans und Followern exklusive Informationen zu servieren, einen 360GradEinblick in Ihr Unternehmen zu gestatten oder Aktionen durchzuführen, die zum Mitmachen animieren. Social Media Engagement soll Spaß machen – denn Sie sind als Marke zu Gast bei Ihren Fans, nicht umgekehrt!
Planung, ressourceneinteilung und erfolgskontrolle sind wesentliche
Faktoren für ein effizientes Social Media Marketing.
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Der Mittelstand. | 4 | 201230
Redaktionsplan – als Herzstück Listen Sie alle Social Media Plattformen auf, auf denen Sie mit einem Unternehmens profil aktiv sind. Überlegen Sie, welche Mehrwerte Sie Ihren Fans und Followern jeweils auf den einzelnen Kanälen zur Verfügung stellen möchten. Haben Sie bereits eine spannende Geschichte zu Ihrem Unternehmen parat, die sich möglicherweise über Ihre Social Media Kanäle weiterspinnen lässt? Nicht gern gesehen sind identische Beiträge auf allen Social Media Plattformen. Dies wird oftmals als „Spamming“ verstanden. Punkten Sie zum Beispiel bei Google+ mit spannenden Inhalten, die zum Kommentieren und Teilen einladen, auf Facebook mit einer interessanten MitmachApplikation, auf Twitter mit EventBerichterstattung und auf YouTube mit Interviews, die auf brennende Fragen Ihrer Fans eingehen. Am besten legen Sie hierzu eine ExcelTabelle an oder stellen die Termine Ihrem Social Media Team in einem GruppenKalender (z. B. Google Kalender) zur Verfügung.
Schaltzentrale Social Media Dashboard Gleich zu Beginn sollten Sie auf ein „Social Media Dashboard“ setzen (z. B. HootSuite), mit dem Sie alle Ihre Social Media Kanäle aus einer Hand bespielen und kontrollieren können. Hierin haben Sie die Möglichkeit, Suchspalten zu Ihrem Markennamen anzulegen, sodass Sie bei positiver oder negativer Kritik blitzschnell reagieren können. Auch die Abstimmung unter den Social Media Verantwortlichen wird durch ein integriertes
Aufgabenmanagement unterstützt. So wird das Social Media Management im Team um ein Vielfaches bequemer und übersichtlicher gestaltet. Abgerundet wird das Ganze durch abrufbare Klickstatistiken, die Ihnen Auskunft darüber geben, wer Ihre Multiplikatoren sind, und welche Beiträge bei Ihren Fans und Followern am besten ankommen.
Zeitmanagement ist die halbe MieteEin weiterer großer Vorteil der Social Media Dashboards besteht in der Möglichkeit, Ihre Beiträge vorzudatieren. Nach enger Absprache mit Ihren Abteilungen können Sie feste Jahrestermine, wie Events oder Jobmessen vorab terminieren. So haben Sie genug Luft für Ihre kurz beziehungsweise mittelfristige Social Media Redaktion. Auch Blogbeiträge lassen sich im Vorfeld schreiben und danach als Entwurf im Content Management System der Blogsoftware abspeichern.
Aktuelle Neuigkeiten aus Ihrem Unternehmen, Gesetzesänderungen, Tagesgeschehen und Kommentare Ihrer Fans und Follower fallen in Ihr redaktionelles
Tagesgeschäft. Die Frage, die in diesem Zusammenhang immer wieder gern gestellt wird: „Wie lange müssen wir am Tag für Social Media aufwenden, damit wir erfolgreich sind?“ Das kommt immer darauf an, welches realistische Ziel Sie in einem bestimmten Zeitraum erreichen möchten. Sie wollen eine große Fangemeinde binnen eines halben Jahres aufbauen? Dann reicht eine Stunde Ihrer Tageskapazität nicht aus. Hier benötigen Sie schon deutlich mehr an zeitlichen und personellen Ressourcen.
Seien Sie immer ehrlich zu sich selbst und Ihrer Zielgruppe. Wählen Sie deshalb nur Social Media Kanäle, die Sie auch ressourcentechnisch bedienen können. Eine spärlich gepflegte Facebookseite oder ein schweigender Twitterkanal wirken sich nicht unbedingt positiv auf Ihre OnlineReputation aus. Berücksichtigen Sie diesen Ratschlag besonders dann, wenn im kurzlebigen Internet wieder einmal ein neues soziales Netzwerk seine Pforten öffnet und Ihre Mitbewerber darauf natürlich gleich aktiv sind. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche – und seien Sie darin besonders gut und beständig!
Sebastian VossSocial Media Berater bei synergieeffekt.netwww.synergieeffekt.net/leistungen/whitepaper
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StellenanzeigeStellenanzeigeMit dem besseren
Image glänzenJe stärker die Arbeitgebermarke,
desto höher die Attraktivität als Arbeitgeber
Neue Mitarbeiter aus nahezu allen Berufs-gruppen fi nden Unternehmen über Online-Stellenanzeigen. Die schnelle Verfügbarkeit und die hohe Reichweite des Mediums spre-chen für sich. Doch bereits die Informations-tiefe und die Präsentation innerhalb einer Anzeige entscheiden, ob sich Jobsuchende für den Arbeitgeber interessieren. Ange-sichts des sich zuspitzenden Fachkräfte-mangels liegen hier die Chancen für den Mittelstand, sich von anderen Arbeitgebern abzuheben. Neue, innovative Anzeigentypen unterstützen die Unternehmen dabei.
Ein klares Profi l zeigenDie Philosophie und Vision eines Unterneh-mens, seine Stärken und die Vorteile, die der Arbeitsplatz bietet, all das macht die Arbeit-gebermarke aus. Sie verleiht einem Unter-nehmen ein Gesicht am Arbeitsmarkt und differenziert Unternehmen voneinander. Mit einer klaren Arbeitgebermarke können sich Mittelständler als attraktiver Arbeitgeber darstellen. So ziehen sie beispielsweise auch Arbeitnehmer aus gesuchten technischen Berufen an, die sich sonst zuallererst bei Großunternehmen bewerben. Um dem spezi-
fi schen Charakter von Unternehmen gerecht zu werden und ihre Arbeitgebermarke zu stärken, hat die Jobbörse Monster neue Formen der Stellenanzeigen entwickelt: die Stellenanzeige Employer Branding. Durch emotional ansprechende und interaktive Ele-mente in der Anzeige werden die Interessen-ten stärker an- und einbezogen. Bestandteile einer solchen Anzeige sind u. a. Videos über das Unternehmen, die Mitarbeiter oder die Produkte sowie Bilder und Texte oder fl exible Reiterebenen zur Strukturierung.
Arbeitsumfeld veranschaulichenAlle wichtigen Informationen des Arbeit-gebers werden in den Stellenanzeigen Em-ployer Branding gut strukturiert, interaktiv und anschaulich dargestellt. Dafür wurden nach mehrjähriger Marktforschung drei An-zeigentypen entwickelt. Monster hat dazu untersucht, welche Formate und Inhalte einer Stellenanzeige Jobsuchende tatsächlich at-traktiv fi nden. So ist sichergestellt, dass die neuen Employer Branding Stellenanzeigen von den Jobsuchenden auch positiv aufgenom-men werden.
SONDERVERÖFFENTLICHUNG
Unterstützung bei der Umsetzung
Das Service-Team von Monster übernimmt die Gestaltung und die technische Abwicklung der neuen Employer-Branding-Anzeigen. Das Unter-nehmen steuert lediglich die Stellenbeschrei-bung, Bilder oder Videos und das Firmenlogo bei. Je nachdem, welche Materialien zur Verfügung stehen oder wer erreicht werden soll, kann aus drei Anzeigentypen gewählt werden: der Stellenanzeige Multi-Video für die Darstellung mehrerer Videos, Multi-Navigation für eine innovative Reiterstruktur und Multi-Rotation mit rotierenden Bildelementen. Somit verfügen insbesondere mittelständische Unternehmen über ein effi zientes Werkzeug, um sich bei der Mitarbeitersuche hervorzuheben.
Erfahren Sie mehr: Rufen Sie uns an unter Telefon 0800.1.6667837www.monster.de
Neue Stellenanzeige: Das Anzeigenformat Multi-Navigation ist durch bis zu fünf variabel gestaltete Reiter gegliedert.
Neue Stellenanzeige: Das Anzeigenformat Multi-Rotation präsentiert die Arbeitgeberinformationen durch rotierende und interaktive Bilder.
Neue Stellenanzeige: Beim Anzeigenformat Multi-Video werden bis zu sechs Videos des Arbeitgebers eingebunden.
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Übersetzung von Werbung ist ein Spezialgebiet und sollte Spezialisten anvertraut werden
Lost in translation?
Für den nächsten Messeauftritt brauchen Sie einen Flyer auf Englisch. Also wird nach einem Übersetzungsbüro gegoogelt, das Ihren deutschen Flyer schnell übersetzt. Was da schief gehen kann? Leider eine ganze Menge.
Deutsch ist eine Sprache, in der ein langer Satzbau nicht nur möglich ist, sondern von vielen Schreibenden als stilistisch hochwertig betrachtet wird, auch wenn dies dazu führen kann, dass ursprünglich von dem Thema begeisterte Leser verloren gehen, und nach dem fünften Komma niemand so richtig weiß, worum es eigentlich ging. Der Satzbau ist in anderen Sprachen ganz anders. Wenn ein Übersetzer sich nicht traut, Ihre Sätze umzubauen oder zu teilen, steht fest: Der Text liest sich nicht rund.
Damit Ihre Kunden nicht Bahnhof verstehenDas nächste Problem sind Idiome: Alte Bäume soll man nicht verpflanzen, die Kirche bleibt im Dorf, aber die Kuh muss unbedingt vom Eis. Manchmal gibt es gleichbedeutende Sprüche, aber häufig sind die Nuancen anders, und nur selten können Sprachbilder unverändert übernommen werden. Wenn Sie Pech haben, verstehen Ihre englischsprachigen Messebesucher nur Railway Station.
Dann haben Sie viel Geld in Messestand, Reise, Grafik und Druck investiert, aber wegen einer schlechten Übersetzung gehen Ihre Exportaufträge buchstäblich „lost in translation“.
Wer Werbung übersetzt, muss auch Werbung schreiben können. Die Übersetzung von Texten für Werbung und Marketing ist eine ganz besondere Aufgabe. Die Aufgabe für den Texter – und der
Übersetzer sollte auch als Werbetexter Erfahrung haben – lautet, Ihre Gedanken in seine Sprache zu übertragen. Also muss er sich mit den Inhalten eines Textes auseinandersetzen und sich fragen: Kann das für meinen Markt so stehen bleiben? Welche lokalen Besonderheiten müssen bedacht werden?
Aber nur die allerwenigsten Büros bieten echten fremdsprachigen Werbetext an. Bundesweit sind gerade eine Handvoll Agenturen darauf spezialisiert – wie es auch für die Übersetzung von Verträgen oder technischen Texten Fachübersetzer gibt.
Wenn Sie Ihre Produkte oder Leistungen ausländischen Kunden präsentieren möchten, ist der Text Ausdruck Ihrer Qualität. Hochwertige Produkte mit billigen Texten zu verkaufen, passt selten zusammen. Hier lohnt es sich, einen kleinen Aufpreis für eine richtige Werbeübersetzung zu zahlen.
Wer Werbung übersetzt, muss auch Werbung schreiben können.
Alexander von FintelGründer, Textunion, ein Netzwerk selbständiger Werbetexter und Übersetzerwww.textunion.net
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33Der Mittelstand. | 4 | 2012
Marketing mit den klassischen Medien ist nach wie vor in
Auch in Zeiten des interaktiven Web 2.0 sind „alte“ Medien als Werbekanäle für Unternehmen nicht tot. Sie können sinnvoll die Internetaktivitäten von Unternehmen flankieren und ergänzen.
Radio ist ein klassisches Medium und diese Medien werden heute gerne totgesagt. Doch die Realität sieht völlig anders aus. 80,2 Prozent aller Deutschen hören täglich Radio, im Durchschnitt vier Stunden – beim Bügeln, beim Autofahren, während der Arbeit. Die parallele, mitunter unbewusste Wahrnehmung dieses auditiven Mediums ermöglicht die effiziente Verbreitung von Botschaften aller Art – auch Werbung. Radio ist mobil, im Alltag der Konsumenten fest verankert und erfreut sich einer relativ treuen Hörerschaft. Der durchschnittliche Radiokonsument hört gerade mal 1,6 Sender – und zappt nicht gleich bei jedem Werbeblock weg. Gute Gründe also für Marketing im Radio.
Nicht jede Radiowerbung ist gute WerbungDoch Unternehmen mit geringem Werbebudget scheuen die Ausgabe. In der Tat sind große nationale Kampagnen mit hohem Werbedruck, wie sie etwa McDonalds schaltet, richtig teuer. Und genau das bringt dem Mittelständler nichts: die Ausgaben sind hoch, die Streuverluste immens. Kleinere, zumeist private Lokalsender dagegen locken mit niedrigen Preisen für einen Werbespot und sprechen die richtige Zielgruppe an. Wer Radiowerbung in Betracht zieht und über ein begrenztes Werbebudget verfügt, sollte bestimmte
Fragen vorab klären, wie Florian Ruckert, Geschäftsführer des Hamburger Audiovermarkters RMS empfiehlt:
• Was soll beworben werden (Produkte, Image, Aktionen), und wie ist das Unter nehmen mit seinen Produkten distribuiert?
• Ein Blick auf die sogenannten Reichweitendaten der aktuellsten MediaAnalyse lohnt. Sie geben Auskunft über die Hörerstruktur eines Senders: Hörer pro Stunde, Bildungsniveau, Einkommen, Anzahl der PKWSelbstfahrer oder der Entscheidungsträger in Haushalt sowie Betrieb etc. – daraus ergibt sich die Werbeträgerreichweite.
• Radiovermarkter und Sender rechnen nach dem TKP, dem Tausendkontaktpreis. Er gibt den Geldbetrag an, der investiert werden muss, um Tausend Personen per Hörkontakt zu erreichen. Der TKP schlägt vor allem in der Primetime (frühmorgens) und der Drivetime (hier werden Autofahrer auf dem Weg zur und von der Arbeit erreicht) zu Buche – diese Zeiten sind teurer.
• Crossmediale Werbung: Es gibt Sonderwerbeformen, die – immer im gesetzlichen Rahmen, um Schleichwerbung zu vermeiden – Unternehmen in den redaktionellen Sendeablauf einbinden. Moderatoren (die oft hohes Vertrauen bei den Hörern genießen) weisen auf Aktionen wie Gewinnspiele, Sonderaktionen und ähnliches hin; meist mit dem Hinweis
Hinhören, Hinsehen!
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auf die „Landing Page“, jene Website des Unternehmens, die das beworbene Produkt vorstellt. So wird der Hörer auf mehreren Kanälen eingebunden.
• Diese Verschränkung klassischer Medien mit dem Internet verlängert die Reichweite des traditionellen Hörfunkspots, ohne ihn dabei viel teurer zu machen. Das Webradio wird vor allem von der begehrten jüngeren Zielgruppe auf mobilen Endgeräten konsumiert. Die Nielsen Media Research, die regelmäßig Werbemarktdaten analysiert, verzeichnete dementsprechend im Zeitraum 2010 bis 2011 eine steigende Zahl von Kunden mit kleinem Werbeetat, die sich Radiowerbung leisten.
Werbung im FilmDie wohl effizienteste Verbindung zwischen klassischen und neuen Medien schafft der Imagefilm. Für Unternehmen mit begrenztem Werbebudget kann er ein Werbemedium sein, das gerade im Hinblick auf virales Internetmarketing viel bewirkt; allein schon deshalb, weil im GoogleRanking Bilder und Videos besser abschneiden als reine Textinformationen.
Wolfgang Koch, Geschäftsführer der Think in Images GmbH in Sindelfingen betreut vorwiegend Kunden aus mittelständisch geprägten Branchen: Medizintechnik, Maschinenbau, Feinmechanik oder Elektrotechnik. Gerade weil Filme heute so vielfältig eingesetzt werden können, rät Koch zu einem wohlüberlegten Marketingkonzept: Häufig wird eine aufwendige Produktion gewünscht, die auf Messen und internationalen Präsentationen Eindruck macht; aber solche Formate sind naturgemäß teuer und funktionieren nur bedingt auf der Homepage oder als Posting bei Facebook und YouTube – und erst recht nicht auf mobilen Endgeräten wie Smartphones.
„Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht“, wie Koch es formuliert. Zielgruppe, Art der Präsentation und die Kanäle, in denen die Filme verbreitet werden sollen, müssen vorab klar sein. Dann können Produktionsfirmen mehrere Versionen schneiden, die für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden: vom reinen Bildmaterial über Slideshows mit kommentierendem Sprecher und kleinen Clips bis zum kompletten Film – alles aus einem Dreh.
Alte Medien, neue Medien – eine WinWin SituationDass in Zeiten des „Mitmachwebs“ 2.0 gerne selber produziert wird, beunruhigt Koch nicht. Er rät sogar dazu: „Mit eigenem Equipment einen Film zu drehen, am heimischen PC zu bearbeiten und danach in sozialen Netzwerken hochzuladen, ist für kleine Firmen mit geringem Budget ein guter Einstieg in die audiovisuelle Kommunikation.“
Er selber hofft für sich und seine Branche, dass beim Werbetreibenden dadurch Lust auf mehr geweckt wird. „Irgendwann steigen die Ansprüche und dann ist die Inanspruchnahme eines externen Dienstleisters oft zeitsparender und günstiger als die Eigenproduktion.“
Das Web 2.0 als Marketingstrategie zu nutzen, bedeutet also nicht den Tod der klassischen Medien. Es können sogar echte WinWinSituationen für alle entstehen: für die klassische Film und Radiowerbung, die neuen Medien und letztlich für das werbende Unternehmen.
Bernd RatmeyerWissenschaftsjournalist und Lektor
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3534 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Die Gesellschaft sucht Sinn, Erfüllung und Beständigkeit. Immer mehr Unternehmen öffnen sich einem neuen Bewusstsein und nutzen für ihr Marketing die Kraft weiblicher Werte.
Männer und Frauen streben nach Authentizität und Selbstbestimmung. Sie zahlen nicht mehr jeden Preis für Karriere und Konsum. Familie, Liebe, Treue und Freiheit definieren den Luxusbegriff neu. Denn: Die Finanzkrise bringt die finanzielle Sicherheit ins Wanken. Alarmierende BurnoutFälle lehren Karrieristen, besser auf sich zu achten. Man(n) steht zu seinen Gefühlen. Katastrophen wie Fukushima sensibilisieren für Klima und Umwelt. Dennoch gilt: Materielle Ideale haben nicht ausgedient.
Sinn stiften, Brücken bauenUnternehmerisches Handeln bedarf also mehr denn je ethischmoralischer Grundlagen und emotionaler Strahlkraft. Hier können weibliche Werte Brücken bauen und eine menschliche Ebene erzeugen. So visualisieren und verbalisieren achtsame Werber und PRLeute Botschaften, die Gefühle ausdrücken. Dafür stehen Slogans wie „Heimwerker sein ist keine Frage des Werkzeugs, sondern eine Frage des Gefühls“, „Wir lieben
Lebensmittel“ oder „Ich liebe es“. Und sie plädieren für Selbstbehauptung: „Luxury is a state of mind“, „Character is all about managing a thing: Identity“. Ein weiterer Trend: Produktwerbung greift männliche oder weibliche Klischees auf und setzt das andere Geschlecht in diesem Kontext neu in Szene. So wie ein Baumarkt Heimwerkerinnen, die gerne anpacken, mit „Ein paar Kilo mehr sind kein Drama“ augenzwinkernd erobert.
Kommunikation ist weiblichSanftheit, Beziehungspflege, Empathie, Intuition und Fürsorge sind tragend. Doch diese Werte entfalten ihre Wirkung erst zusammen mit ihren Counterparts wie Durchsetzungskraft und Stärke. Unternehmen tun also gut daran, ihren Markenkern zwischen weiblichen und männlichen Werten auszubalancieren. Das nimmt in Design, Form und Farbgebung genauso Gestalt an wie in sinnvollen Texten. Diese Haltung beinhaltet auch, Beziehungen zu pflegen, zuzuhören und echten Austausch zu fördern. Unternehmen, die einfühlsam und kompetent in den klassischen Kanälen und sozialen Medien kommunizieren, öffnen sich für ein neues Sein, sie berühren – und deshalb überzeugen sie. Dennoch denken viele der überwiegend männlichen Marketing
Der Wandel. Die Weiblichkeit. Das Wachstum.
Unternehmen tun gut daran, ihren Markenkern zwischen weiblichen und männlichen Werten auszubalancieren.
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36 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Entscheider traditionell absatzorientiert und verschenken damit Marktanteile. Sie unterschätzen zudem das Potenzial der weiblichen Zielgruppen: Immerhin sollen Frauen rund 80 Prozent aller Kaufentscheidungen treffen. Die erfolgreichen Unternehmen beweisen Geschäftssinn und arbeiten nicht trotzdem, sondern gerade deshalb mit weichen Faktoren. Und sie wissen: Nur wer den Zeitgeist trifft und Frauen und Männer gleichermaßen emotional überzeugt, wird langfristig Bestand haben.
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Bei der Werbung für das eigene Unternehmen bedienen sich viele Unternehmen auch fremder Marken, um Aufmerksamkeit auf das eigene Unternehmen zu lenken. Rechtliche – und damit auch finanzielle – Risiken werden dabei häufig unterschätzt. Da das Markengesetz dem Inhaber einer Marke ein Ausschließlichkeitsrecht gewährt, ist die Nutzung fremder Marken nur ausnahmsweise ohne Zustimmung des Inhabers zulässig. Nachfolgend werden drei verbreitete Konstellationen aus rechtlicher Sicht bewertet.
Werbung mit Referenzen Gerade junge Unternehmen haben häufig ein Interesse daran, potenzielle Kunden mittels Referenzen auf bereits erzielte Geschäftserfolge hinzuweisen. Um Streitigkeiten zu vermeiden, sollte jedoch vor der Nutzung von fremden Kennzeichen stets eine ausdrückliche und schriftliche Nutzungserlaubnis eingeholt werden.
Gerichte haben vereinzelt Referenzwerbung mit fremden Marken auch ohne eine solche Vereinbarung als zulässig erachtet. Zwingend ist dies aber keineswegs, da das Ausschließlichkeitsrecht des Inhabers nur dann beschränkt werden darf, wenn dies unbedingt erforderlich ist. Dies ist bei der Nutzung als bloße Referenz jedoch regelmäßig nicht anzunehmen.
AdwordsWerbungIn der Rechtsprechung der letzten Jahre war die Nutzung fremder Marken bei Googles Werbeangebot „Adwords“ Gegenstand zahlreicher Entscheidungen. Hierbei ging es im Wesentlichen um die Frage, ob fremde Marken als Suchbegriffe verwendet werden dürfen, bei deren Eingabe die für das eigene Unternehmen geschaltete Anzeige erscheint. Für das Gebiet der Bundesrepublik scheint nun geklärt, dass die Verwendung fremder Marken hierbei jedenfalls dann regelmäßig nicht rechtswidrig ist, wenn der geschützte Begriff nicht auch im sichtbaren Teil der Anzeige verwendet wird und sich aus dieser ergibt, dass das Angebot nicht vom Markeninhaber stammt.
Vergleichende WerbungSeit mehr als zehn Jahren ist vergleichende Werbung in Deutschland bei Beachtung bestimmter Vorgaben erlaubt, doch wird diese Werbeform nur vergleichsweise selten praktiziert. Dies liegt neben der womöglich zwiespältigen Marktwahrnehmung einer solchen Werbepraxis daran, dass die Anforderungen des § 6 UWG zu beachten sind. Danach muss sich – vereinfacht ausgedrückt – der Vergleich auf wesentliche und nachprüfbare Eigenschaften, etwa den Preis, der vergleichbaren Produkte beziehen. Die Werbung darf zudem weder eine Verwechslungsgefahr zwischen den Produkten hervorrufen noch eine Rufausnutzung, Verunglimpfung oder bloße Imitation des Konkurrenten darstellen.
Beachtet der Unternehmer diese Vorgaben, ist die Nutzung fremder Marken auch im Rahmen der eigenen Werbung rechtlich zulässig.
Fremde Marken in der Werbung
Eine Bewertung aus rechtlicher Sicht
Gerade junge Unternehmen haben häufig ein Interesse
daran, potenzielle Kunden mittels referenzen auf bereits erzielte Geschäftserfolge hinzuweisen.
Dr. Philipp SchrageRechtsanwalt
Tobias GrambowRechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrechtwww.buse.de
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Messeauftritte sind kostenintensive Markeninszenierungen. Damit sich diese langfristig auszahlen, bedarf es einiger grundlegender Vorbereitungen vor, während und nach der Messe. Vieles kann dabei ein Unternehmen in Eigenregie durchführen. Bei manchen Maßnahmen sollte jedoch – gerade im Mittelstand – Unterstützung von externen Messeprofis geholt werden.
In der Vorbereitung eines Messeauftritts sollten die Messeziele klar definiert werden. Was will ein Unternehmen auf der Messe erreichen? Messeziele leiten sich grundsätzlich von den Unternehmenszielen ab und sind messbar. Sie lassen sich auffächern in: Kontakt, Vertriebs, Medien und Motivationsziele. Ihre Evaluierung dient der Nachhaltigkeit: Hat sich der Messeauftritt gelohnt? Ist eine erneute Teilnahme sinnvoll? Nur wer seine Ziele kennt, kann Ergebnisse nicht nur einfordern, sondern auch messen.
Der Gesamtprozess der Ableitung und Messung von Messezielen ist ein Vertriebstool, wird jedoch meistens von Marketing Verantwortlichen initiiert. Insofern ist die Unterstützung durch einen Mediator notwendig, um ein strukturiertes Vorgehen zu gewährleisten.
Unternehmen, welche über die Definition von Messezielen bereits ihre Messen evaluieren und organisieren, wissen allzu gut, dass besonders in der Vorbereitungsphase Entscheidungen nicht dem Zufall überlassen werden dürfen.
Hier ein Beispiel im Hinblick auf Kontaktziele:1. Das Unternehmen muss als erstes den Kontakt definieren.
Was ist ein Kontakt?
2. Weiterhin ist neben der Kontakt definition die angestrebte Anzahl der Neukontakte und der Kontakte mit Bestandskunden festzulegen, z. B. 20 Neukontakte / 40 Bestandskunden.
3. Wie garantiere ich nun, dass dieses Ziel erreicht wird? Zum Beispiel über Einladungen, Pressearbeit, interessante Messearchitektur.
4. Ob tatsächlich diese Kontakte hergestellt wurden, ist durch einen Besuchererfassungsbogen beziehungsweise eine LeadErfassung einfach zu bewerkstelligen.
5. Anschließend gilt es, eine klare Bewertung zu treffen: Sind die selbst gesteckten Ziele erreicht worden oder nicht?
6. Fällt die Antwort negativ aus, ist die Frage nach der Ursache zu stellen: Waren die Vorbereitungsmaßnahmen nicht ausreichend? Oder waren die Versprechen der Messeveranstalter im Bezug auf die nationale und internationale Besucherfrequenz nicht erfüllt?
Es zeigt sich, dass der Erfolg eines Messeauftritts durch die strategische Definition von Messezielen messbar und transparent nachvollziehbar ist. Auch wenn es für mittelständische Unternehmen zunächst einer erheblichen Einarbeitung in die eigene Zielfestlegung und die Anwendung geeigneter Messinstrumente bedarf, ist so mittel bis langfristig ein Return On Invest in eine Messe garantiert.
Tipps für den MesseerfolgEine gute Messeperformance bedarf gründlicher Vorbereitung
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AIDAKlassisches Stufenmodell der Werbewirkung nach dem jede Werbeaktion aufgebaut sein sollte: Attention (Aufmerksamkeit), Interest (Interesse), Desire (Wunsch), Action (Handlung)
B2B / B2C B2B (Business to Business) wird für Geschäfts beziehungen zwischen Unternehmen genutzt. B2C (Business to Consumer) steht für die Beziehung von Gewerbe zu Privatpersonen als Kunden.
Corporate IdentityOft werden Corporate Design und Corporate Identity gleichgesetzt, was jedoch falsch ist. Unter Corporate Identity versteht man die Identität und Philosophie eines Unternehmens. Dazu gehören z. B. Vision, Zweck, Einstellung und Firmengeschichte. Das Corporate Design macht diese Werte u. a. durch das Logo, Farben, Schriften und Formen sichtbar.
DirektmarketingAls Direktmarketing werden alle Kommunikationsmaßnahmen bezeichnet, bei denen die Zielgruppe direkt erreicht und angesprochen wird, z. B. per Mail, Brief, Postwurfsendung. Ziel ist es, eine interaktive Beziehung zu den Kunden aufzubauen. Deshalb ist i. d. R. ein Responseelement enthalten (z. B. Antwortkarte), welches eine direkte Reaktion ermöglicht.
Early bird Der „frühe Vogel“ gibt im Direktmarketing den Anreiz zur raschen Antwort oder Bestellung. Wer schneller reagiert, wird z. B. mit Rabatten, Geschenken oder Zusatzleistungen belohnt.
FAQSteht für „Frequently Asked Questions“, d. h. die Fragen, die Kunden in Verbindung mit einem Produkt oder einer Dienstleistung am häufigsten stellen. Als Service für die Kunden
können diese Fragen zusammen mit den Antworten veröffentlicht werden, z. B. online auf einer FAQSite oder als gedruckter Beileger.
GuerillaMarketingBezeichnet ungewöhnliche Marketingaktionen, die mit geringem Mitteleinsatz eine große Überraschungswirkung erzielen. Ziel ist es, dass über die Aktion viral und von den Medien berichtet wird, um so eine möglichst breite Werbewirkung zu erzielen.
HTML„Hypertext Markup Language“ ist Standardformat und Programmiersprache für die Darstellung von Webseiten im WWW. HTML beschreibt u. a. Schriftart, Schriftgröße, Textformatierungen, Darstellung von Bildelementen, Farbdefinitionen, Links. HTML ist ein offener Standard und wird ständig weiterentwickelt. HTML Dokumente sind plattformunabhängig, d. h. sie können sowohl von einem WindowsPC als auch von einem ApplePC dargestellt werden.
ImagewerbungIm Unterschied zur Produktwerbung geht es um den Eindruck, den ein Unternehmen oder eine Marke bei den Käufern hinterlässt. Konkrete Produkteigenschaften oder der Preis werden nicht bzw. nur sehr untergeordnet kommuniziert.
JingleEine kurze, einprägsame Melodie oder Tonfolge, die als Erkennungsmelodie für ein Produkt, bzw. gesungene Werbeaussage dient und Bestandteil der Marke ist.
KISSPrinzipIn der Werbung steht das für „Keep it simple and stupid“ und bedeutet sinngemäß: Die Werbebotschaft soll so einfach und so verständlich wie möglich formuliert sein.
LandingPageSpeziell eingerichtete Website, die man nach einem Klick auf ein Werbemittel (z. B. Banner) oder auf einen SuchmaschinenEintrag erreicht. Im Mittelpunkt steht ein bestimmtes Angebot, welches direkt präsentiert wird. Wesentliches Element ist immer ein ResponseBestandteil wie Anfrageformular, BestellButton, Link zum Shop.
MarketingMixSetzt sich aus vier Marketinginstrumenten zusammen, im Englischen spricht man von den vier P’s: Product (Produktpolitik), Price (Preis), Place (Distribution), Promotion (Kommunikation).
NutzungsrechteEin Design oder Textauftrag gliedert sich in zwei Bereiche: der Anfertigung von Entwürfen (Werkvertrag § 631 BGB) und der Einräumung von Nutzungsrechten (Lizenzvertrag § 31 UrhG). Die Honorarhöhe für die Nutzungsrechte richtet sich u. a. nach Nutzungsgebiet, Nutzungsdauer und Nutzungsintensität.
OnlineMarketingSämtliche Marketingaktivitäten, die über das Internet erfolgen, z. B. Bannerwerbung, Suchmaschinenmarketing (Search Engine Marketing, kurz SEM), Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization, kurz SEO), Social Media Marketing, Affiliate Marketing , EMailMarketing.
POSWerbungWerbemaßnahmen direkt am Ort des Verkaufs („point of sale“), z. B. mit Displays, Plakaten, Lautsprecherwerbung, Regalstoppern, etc.
ORCodeQR steht für Quick Response, d. h. „schnelle Antwort“. Er besteht aus einer quadratischen Matrix mit schwarzen und weißen Punkten,
MittelstandMarketingABC
Eine Auswahl der wichtigsten Begriffe aus der Praxis für Ihr tägliches Marketing.
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welche die codierten Daten im Dualsystem darstellen. Ein solcher Code verschlüsselt z. B. eine Webadresse, die von Smartphones mit einer installierten ReaderSoftware per KameraScan ausgelesen und direkt geöffnet werden kann.
RelationshipMarketingZiel ist die Gestaltung langfristiger Kundenbeziehungen. Im Mittelpunkt der MarketingEntscheidungen steht der Kunde und nicht das Produkt.
SWOTAnalyseDie Situationsanalyse bewertet die unternehmungsinternen Stärken und Schwächen (Strengths/Weaknesses) und unternehmungsexternen Chancen und Gefahren (Opportunities/Threats). Die Analyse hilft bei der Positionsbestimmung und Strategieentwicklung.
TestimonialEin Testimonial bezeugt Zufriedenheit mit einem Produkt oder gibt persönliche Erfahrungen mit einem Unternehmen wieder. Diese positiven Aussagen werden in der Unternehmenskommunikation eingesetzt. Testimonials müssen nicht zwangsläufig Prominente sein, es eignen sich auch Experten, Kunden oder Firmenangehörige.
USPDas Alleinstellungsmerkmal (engl. unique selling proposition) beschreibt den einzigartigen Vorteil eines Produktes bzw. einer Marke. Diese Einzigartigkeit kann z. B. im Preis, der Form, der Problemlösung oder im Produktnutzen begründet sein. Der USP grenzt das Produkt bzw. die
Marke vom Wettbewerb ab und ist Grundlage der Unternehmenswerbung.
Virales MarketingFunktioniert wie MundzuMundPropaganda in elektronischer Form. In Anlehnung an das englische Wort für „Virus“ nutzt diese Marketingform soziale Netzwerke und Medien, um eine Nachricht epidemisch zu verbreiten. Dabei werden Kunden selbst zum Verbreiter der Nachricht und verschicken diese via EMail, Facebook etc. an weitere potenzielle Kunden aus ihrem sozialen Umfeld.
WerbeplanUm Ihre Werbung erfolgreich zu planen, beantworten Sie folgende Fragen: Wie war der Erfolg der bisherigen Werbemaßnahmen? Wie werben Ihre Wettbewerber? Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Werbung? Wie hoch ist Ihr Werbebudget? Welche Zielgruppen wollen Sie mit welchen Angeboten erreichen? Was ist Ihre Werbebotschaft? Welche(s) Medium (Medien) soll (sollen) benutzt werden? Wie kann der Erfolg gemessen und beurteilt werden?
XMLExtensibel Markup Language: Nachfolger von HTML mit erweiterten Möglichkeiten im WebPublishing. Das WebPublishing ermöglicht es, Inhalte in Form von Texten, Bildern, Audios und Videos im Internet zu publizieren.
YellowBestandteil des CMYKFarbmodell und Basis des Vierfarbdrucks. Die Abkürzung CMYK steht für die drei Farbbestandteile Cyan, Magenta und Yellow sowie den Schwarzanteil Key als Farbtiefe.
ZielgruppeDie Personen, die mit einer Werbebotschaft angesprochen werden sollen. Die MarketingMaßnahmen werden dabei speziell auf diese Zielgruppe zugeschnitten. Die Definition erfolgt nach bestimmten Kriterien, wie soziodemographischen Merkmalen (Alter, Familien stand, verfügbares Haushaltseinkommen, Wohnort, etc.) oder über psychografische Merkmale (Einstellungen, Werte, Konsumverhalten, usw.).
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4140 Der Mittelstand. | 4 | 2012
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Gute Geschichten brauchen Helden
Journalistisches Storytelling erleichtert die Unternehmenskommunikation.
Praktisch jede Botschaft lässt sich in eine Geschichte kleiden,
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42 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Journalisten hassen Anrufe, mit denen gestresste Unternehmenssprecher nachfassen, um doch noch den Abdruck einer Pressemitteilung zu erreichen. Diese Gespräche sind immer etwas peinlich. Der eine vertritt legitime Anliegen einer Firma, die nicht zwingend im Fokus der Medien liegen und der Journalist tut indessen gut daran, eine Mitteilung, die er beim ersten Lesen verworfen hat, auch auf freundliches Drängen nicht zu drucken. Am Ende sind beide Seiten im Stillen befremdet über die Ignoranz des anderen.
Ein frustrierendes Echo auf seine Bemühungen erhält auch der Sprecher eines ElektronikUnternehmens in Süddeutschland. „Das ist eigentlich eine coole Firma“, sagt er, „aber Sensationen haben wir nicht.“ Spektakuläre Nachrichten haben es in der Tat leichter. Doch hätte sogar die schlichte Mitteilung, ein Unternehmen sei cool, eine Chance, die Aufmerksamkeitsschwelle zu überwinden. Die Lösung: „Storytelling“ – Geschichten erzählen.
Den Redakteuren der Print und Onlinemedien liefert die Leseverhaltensforschung schon seit einigen Jahren schlüssige Anhaltspunkte dafür, wie eine Botschaft gezielt auf mehr Leserinteresse optimiert werden kann. Diese Forschung hat auch sehr genau erwiesen, was Leser schon nach den ersten Zeilen vertreibt: Verlautbarungston und Abstraktion.
Nur wer Sensationen mitzuteilen hat, kommt beim Leser mit Texten im üblichen Nachrichtenstil an: Das Wichtigste steht am Anfang, immer mehr Details und Redundantes sammeln sich zum Ende. Diese Trichterform der klassischen Nachricht signalisiert dem geübten Leser auf den ersten Blick: Nur der erste Absatz ist wichtig. Für kleinere Themen ist die Form vollends ungeeignet. Jüngere Leser, deren Leseverhalten vor allem durch das Internet geprägt ist, sind mit Botschaften in dieser Form besonders schwer bis gar nicht zu erreichen.
Auch Redakteure sind Leser – ihre Aufmerksamkeit nutzt sich am immergleichen Ton und Duktus dieser Mitteilungen ebenfalls ab. Selbst handwerklich sauber sind Pressemitteilungen im TrichterTon Dutzendware: „ready to use“. Eines aber beweist die Leseverhaltensforschung mit jeder Untersuchung: Praktisch jede Botschaft lässt sich in eine Geschichte kleiden, die Aufmerksamkeit erregt. Bei vielen guten Reportern ist es Intuition. Die goldenen Regeln des Storytelling lassen sich jedoch auch trainieren.
Die goldenen Regeln des Storytelling
1. Wählen Sie ein Thema und behalten Sie es im Fokus.2. Hämmern Sie den Leuten nicht ein, was Sie sagen wollen
– kleiden Sie das Thema in eine Story. Finden Sie den roten Faden, der genau ins Kommunikationsziel führt.
3. Personalisieren, wo es möglich ist! Jede gute Geschichte hat einen Helden. Im Zweifel ist das eher nicht der Vorstandsvorsitzende, der seine Firma erwartbar selbst toll nennt. Zentrale Akteure und wesentliche Betroffene eines Themas sind ideale Helden. Wie wäre es mit einem Porträt der erfinderischen jungen Frau in der Entwicklungsabteilung, einer Reportage über die Arbeit des Nachtschichtlers in der neuen HighTechHalle mit den Fertigungsrobotern, einem Interview mit dem Logistiker, der für den Warenfluss just in time sorgt?
4. Vermeiden Sie TextBildScheren: Auf das Foto zum Text gehören die Menschen, die darin vorkommen.
5. Erzählen Sie dynamisch: Der Leser soll mitgerissen werden.6. Vermeiden Sie logische Brüche, unvermittelte Szenen oder
Perspektivenwechsel.7. Keine gestellten Fotos, die wie Urlaubsfotos
aussehen, sondern Bilder in Aktion.8. Nehmen Sie Ihren Leser ernst: Geben Sie ihm auch
tabellarische Informationen, Fakten in Zahlen, technische Details, die gezielt zur erzählten Story beitragen.
9. Grafiken erhöhen die Aufmerksamkeit. Vielleicht passen die Daten aus Punkt 8 ja in eine tolle Infografik.
10. Vertrauen Sie Ihrer Geschichte, bleiben Sie sachlich und zurückhaltend in Ton und Duktus: die Mittel des journalistischen Storytelling wirken nur ohne den Holzhammer der wiederholten Kernbotschaft glaubwürdig.
Wer diese Regeln beherrscht, ruft mit ganz anderen Anliegen in Redaktionen an: „Wir haben da eine Mitarbeiterin in der Entwicklungsabteilung, die großartige Dinge schafft. Wäre das nicht eine Geschichte für Euch?“ Der gut trainierte Kommunikationsprofi entwickelt die Geschichte – und lädt im Idealfall die Reporter ein, sie selbst zu schreiben.
Olaf Jahn Joachim WidmannGesellschafter und Dozenten der Berliner Journalistenschule www.berlinerjournalistenschule.de
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Die ursprünglich von britischer Seite als Warnung vor „deutschen Plagiaten“ eingeführte Herkunftsbezeichnung „Made in Germany“ hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem
Qualitätsmerkmal für die deutsche Exportwirtschaft entwickelt.
„Made in Germany“ – ein Label in Gefahr?
In der EUKommission war angedacht, das Warenursprungsrecht zu verschärfen: Bei Importen aus NichtEUStaaten in die EU müsse ein Mindestwertanteil von 45 Prozent aus dem Land der Ursprungsbezeichnung der jeweiligen Ware stammen. Hintergrund war die verstärkt auftretende Umgehung von Strafzöllen für Waren aus bestimmten Ländern, zum Beispiel China.
Die Reaktion der deutschen Wirtschaft und Politik, welche sofort Nachteile auch für die Nutzung des „Made in Germany“Zeichens befürchtete, veranlasste die Kommission zu einer offiziellen Klarstellung: Wenn überhaupt, handele es sich nur um Vorgaben für Importe aus Drittländern, keinesfalls jedoch für Exporte aus EUStaaten. Eine Einschränkung bei der Verwendung des „Made in Germany“Labels sei daher nicht beabsichtigt.
Ob eine Umsetzung der 45 ProzentVorgabe jedoch tatsächlich keine Auswirkungen auf das „Made in Germany“Label hätte, ist fraglich. So könnten etwa betroffene NichtEUStaaten mit gleichen oder sogar verschärften Bestimmungen in Bezug auf importierte EUWaren und damit auch Produkte „Made in
Germany“ reagieren. Nach unserer Einschätzung haben die genannten Pläne daher kaum Aussichten auf Umsetzung. Ein aktueller Grund zur Sorge besteht somit nicht.
„Made in Germany“Nach Artikel 24 des Zollkodex wird eine Ware dann zur Ursprungsware eines bestimmten Landes, wenn sie dort ihre „letzte wesentliche und wirtschaftlich gerechtfertigte Be oder Verarbeitung“ erfahren hat. Diese muss eine erhebliche qualitative Veränderung bewirken.
So wurde die Kennzeichnung mit „Made in Germany“ etwa im Falle eines Messersets als unzulässig angesehen, welches in China produziert und in Deutschland lediglich poliert wurde. Auch die Verwendung deutscher Maschinen in China war nicht maßgeblich. Zudem kann das „Made in Germany“Label regelmäßig dann nicht geführt werden, wenn Einzelteile fremder Herkunft hier lediglich zusammengesetzt werden.
Die möglichen Konsequenzen einer unberechtigten Verwendung des „Made in Germany“Labels reichen von Unterlassungsansprüchen über Einfuhrverbote und Zollbeschlagnahmen bis hin zu Schadenersatzansprüchen und strafrechtlichen Konsequenzen für die verantwortlichen Personen.
Fazit : Eine konkrete Gefahr für die Herkunftsbezeichnung „Made in Germany“ besteht derzeit nicht. Sollten jedoch durch die EU verschärfte Anforderungen an Drittstaaten gestellt werden, könnten durch „Gegenmaßnahmen“ der betroffenen Staaten Einschränkungen resultieren. In jedem Fall aber sollten die Voraussetzungen der Kennzeichnung genau geprüft werden.
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4948 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Im Mediationsverfahren schneller, preiswerter und chancenreicher als vor Gericht
Seit etwa 15 Jahren wird ein Konfliktlösungsverfahren in Deutschland und Europa immer bekannter, das Konfliktparteien den Weg vor Gericht oder das Schiedsgericht erspart: das Mediationsverfahren, das zu den alternativen Konfliktlösungsmethoden gehört. In Kürze wird es hierzu auch in Deutschland ein eigenes Gesetz geben, das eine EURichtlinie umsetzt.
In einer Mediation erarbeiten die Konfliktparteien mit Unterstützung eines neutralen und allparteilichen Mediators und aufbauend auf ihrer unternehmerischen und wirtschaftlichen Interessen lage selbst die Lösung ihres Konfliktes. Die Frage, wer in einer bestimmten Situation Recht hatte, spielt dabei nur noch eine untergeordnete Rolle. Dabei können die Konfliktparteien das Ergebnis ihrer Bemühungen in vollem Umfang beeinflussen, sie behalten – anders als vor Gericht oder einem Schiedsgericht – die Herrschaft über das Verfahren und das Ergebnis des Mediationsverfahrens. Dieses ist oft eine zukunftsorientierte WinwinLösung, bei der beide Parteien wichtige Vorteile für sich verbuchen können. Dies gelingt insbesondere dann, wenn die Parteien vom Mediator dazu gebracht werden, sich nicht nur Gedanken zum ursprünglichen Konfliktstoff zu machen, sondern ihre gesamte Geschäftsbeziehung im Rahmen der Suche nach Lösungsoptionen zu betrachten und so den „verteilungsfähigen Kuchen“ zu vergrößern. Denn durch diese Kuchenvergrößerung gelingt es viel leichter, sich auf einen Lösungsweg zu verständigen, weil dann jede Partei bestimmte wichtige
Punkte für sich verbuchen kann, umgekehrt aber so auch eher bereit ist, gewisse Zugeständnisse zu Gunsten eines Kompromisses zu machen.
Der Weg der Wirtschaftsmediation kann beschritten werden, wenn es sich um Konflikte zwischen Unternehmen handelt (also etwa zwischen Lieferant und Kunde oder innerhalb einer Kooperation zwischen Unternehmen) oder innerbetriebliche Konflikte aufgetreten sind (beispielsweise zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter, innerhalb eines Teams, zwischen Abteilungen oder gar zwischen Konzerngesellschaften). Gekennzeichnet ist das Mediationsverfahren dadurch, dass es vertraulich nur zwischen den beteiligten Konfliktparteien und dem Mediator stattfindet.
Die Phasen der MediationNach Unterzeichnung der Mediationsvereinbarung und Einführung der Parteien in die Besonderheiten des Mediationsverfahrens durch den Mediator stellen die Konfliktparteien jeweils abwechselnd den aktuellen Sach und Streitstand dem Mediator dar. Anschließend erörtert der Mediator die konkrete Interessenlage der jeweiligen Parteien, die sich primär an wirtschaftlichen und unternehmerischen, weniger an rechtlichen Gesichtspunkten orientiert. Im Anschluss suchen die Parteien in einer kreativen Phase nach verschiedenen Lösungsansätzen, ohne diese zu bewerten. Die Bewertung erfolgt erst in der folgenden Phase, nachdem zuvor die Bewertungskriterien gemeinsam festgelegt worden sind. Die gefundene Lösung wird dann in der
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Der Mittelstand. | 4 | 201250
letzten Phase in einer von den Parteien zu unterzeichnenden Abschlussvereinbarung festgehalten.
Ein besonderes Stilmittel in der Mediation ist der „caucus“, also die Einzelsitzung zwischen Mediator und einer Partei. Eine solche findet in Abhängigkeit von der Situation in bestimmten Phasen der Mediation statt, etwa wenn Emotionen eine geordnete Gesprächsführung zu behindern drohen, oder dem Mediator von den Parteien besondere (Betriebs)Geheimnisse mitgeteilt werden müssen.
Das Erfolgsgeheimnis der Mediation liegt zum einen darin, dass die Konfliktparteien mit Unterstützung des Mediators ihre bis dahin eingenommenen Verhandlungspositionen zu Gunsten einer interessenorientierten Betrachtung ihrer Gesamtbeziehung zur Disposition stellen. Zum anderen ergibt sich durch diesen inter
essenorientierten Ansatz und die damit verbundene Einbeziehung wesentlicher zusätzlicher Aspekte, die bisher in dem Konflikt höchstens eine nur untergeordnete Rolle gespielt hatten, die beschriebene „Vergrößerung des zu verteilenden Kuchens“, die eine Lösung des Konflikts wesentlich vereinfacht.
Der große Vorteil dieser alternativen Konfliktlösungsmethode liegt darin, dass die Parteien gemeinsam ihre Lösung erarbeiten und wieder zu normalen Gesprächsmustern zurückfinden. Dies erlaubt nach dem Abbau bis dahin aufgestauter Emotionen und durch die Zukunftsorientierung der erarbeiteten Lösung die Fortsetzung oder gar Intensivierung der Geschäftsbeziehung, während nach Durchführung eines Gerichtsverfahrens oder Schiedsgerichtsverfahrens die Beziehung der Parteien meist zerstört ist. Weitere Vorteile
sind: geringere Kosten (der Stundensatz des Mediators liegt zwischen 150 und 450 Euro, und es wird nur der tatsächliche Aufwand abgerechnet, weitere Kosten müssen je nach Einzelfall nicht anfallen) und die Kürze des Verfahrens. Bis zur Abschlussvereinbarung dauert es bei gemeinsamer Anstrengung aller Beteiligten meist nur einen Monat. Die Erfolgswahrscheinlichkeit liegt in Deutschland bei über 80 Prozent. Der Weg zu einem Gericht oder einem Schiedsgericht ist dann nicht mehr erforderlich.
Rechtsanwalt und Mediator Prof. Dr. Ulrich SickProf. Dr. Sick Rechtsanwalts GmbHMitglied im IBWF und im BVMWExpertenring RheinRuhrwww.RADrSick.de
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InCaS als Zukunftskapital für Unternehmen
Mit der Wissenbilanz zum Geschäftserfolg
Der Erfolg einer Firma hängt davon ab, ob es gelingt, sich beständig den neuen Anforderungen des Marktes zu stellen und diese Veränderungen zu managen. Er ist eng an Motivation, Identifikation, Kompetenzen und den persönlichen Einsatz der Mitarbeiter gekoppelt. Es müssen die richtigen Entscheidungen getroffen werden, denn ein Unternehmen ist ein zielgerichtetes System aus Faktoren wie Belegschaft, Wissen, Prozesse, Strukturen, Maschinen, Lieferanten, Kunden, Umwelt und in vielfältige Austauschprozesse eingebunden. Daran hat das intellektuelle Kapital den größten Anteil – und es ist das Zukunftskapital jedes Unternehmens.
Um zu erkennen, was von diesem komplexen Potenzial gestärkt oder verbessert werden kann, müssen die Wirkungen der vielfältigen Faktoren untereinander bekannt sein. Erst auf dieser Basis können die richtigen Entscheidungen für den angestrebten Erfolg getroffen werden.
Mit Hilfe der Methode InCaS (Intellectual Capital Statement) made in Europe gelingt es, die Komplexität eines Unternehmens in acht Schritten zu erfassen, zu bewerten und zu dokumentieren. Mit dieser Wirkungsanalyse werden diejenigen Faktoren bestimmt, die am ehesten zum Erfolg führen, und anschließend Maßnahmen zur Erfolgsmaximierung definiert. Daraus ergibt sich der Wert des Firmenpotenzials und der Grad der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Abschließend wird die Wissensbilanz erstellt.
Ohne die Einbeziehung der Betroffenen lässt sich der angestrebte Erfolg jedoch nicht verwirklichen. Die InCaSMethode bietet dafür an, ein Workshopteam aus allen Funktions und Hierachieebenen zusammenzustellen, das unter Anleitung von erfahrenen InCaSModeratoren aus den Analyseergebnissen konkrete Maßnahmen erarbeitet und deren Umsetzung in den Unternehmensalltag unterstützt.
Der Nutzen von InCaS ist immer unternehmensspezifisch zu betrachten. Dabei spielen vor allem folgende Faktoren eine wichtige Rolle:
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Wie sich der unternehmensspezifische Nutzen aus den definierten Projektzielen erzeugen lässt, zeigt folgender Anwenderbericht.
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Boje DohrnUnternehmer, InCaSModerator und IBWFVorstandsmitglied
Mit dieser Wirkungsanalyse
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52 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Wie das intellektuelle Kapital systematisch genutzt werden kann
Die INnUP Deutschland GmbH, eine Bremer OnlineDruckerei, entschied sich für das Instrument InCaS aus drei Gründen:
• zur Verbesserung des Ratings bei der Hausbank,
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• vorrangig zur Vertiefung des Verständnisses der Mitarbeiter, welche Ziele das Unternehmen anstrebt, um dadurch mehr Eigenverantwortung bei den Mitarbeitern im Tagesgeschäft zu erreichen.
Um das firmeninterne intellektuelle Kapital nachhaltig und systematisch zu analysieren und maximal zu entwickeln, durchlief INnUP in der Rekordzeit von nur 15 Tagen eine vom Moderator methodisch klar moderierte Wissensbilanzierung. INnUP hat damit die bisher schnellste InCaSWissensbilanz in Deutschland erstellt.
Das Unternehmen fungiert als kompetenter Dienstleister in den Bereichen Druck und Druckvorstufe als Einkaufsgemeinschaft für seine Kunden. Durch das sehr technische Arbeitsfeld und unterschiedlich aufgestellte Lieferanten hat INnUP eine erhebliche Komplexität in der Spezifizierung von Druckaufträgen und der LieferantenInteraktion zu bewältigen.
InCaS half, das schwer greifbare intellektuelle Kapital von INnUP sichtbar und messbar zu machen, daraus Maßnahmen zu seiner gezielten Entwicklung abzuleiten
und systematisch zu managen. In nur drei Workshops gemeinsam mit Geschäftsführung und Mitarbeitern gewährleistete der Moderator in offenen Diskussionen eine Bewertung des IstZustandes. Die individuellen Stärken und Schwächen des Unternehmens wurden nachvollziehbar abgebildet und die Wechselwirkungen zwischen erfolgskritischen Einflussfaktoren entdeckt. Anschließend wurden gemeinsam passgenaue Maßnahmen gefunden, um das Unternehmen zukunftssichernd weiterzuentwickeln.
Diese Maßnahmen müssen nicht kostenintensiv sein. Schon durch „kleine Hebel“ stellte sich ein deutlicher Erfolg ein: Gegenseitig erbetene und akzeptierte Tischfeedbacks der Mitarbeiter untereinander zum Beispiel bildeten einen unmittelbar wirkenden Hebel für gemeinsames Lernen. Die Intensivierung der Lieferantenbesuche seitens der Mitarbeiter war eine weitere als elementar erkannte Maßnahme zur Kompetenzsteigerung. Die Mitarbeiterqualifikation hat sich als strategisch extrem wirksam gezeigt, was zwar erwartet, aber im Ausmaß doch überraschend
war. InCaS hat sich als überragend für den Geschäftserfolg erwiesen. Die beteiligten Mitarbeiter werden dieses Jahr durch eine Neubewertung der Wissensbilanz ihre bisherige Entwicklung überprüfen, um die Erfolgsgeschichte des Instruments InCaS fortzusetzen.
Verblüffender Erfolg in 15 Tagen
Phillip BockGeschäftsführender Gesellschafter, INnUP Deutschland GmbHwww.innup.de
IncaS hat sich als überragend für den
Geschäftserfolg erwiesen.
SERVICE
5352 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Künftig reicht die Urkunde als Qualitätsnachweis für BeraterInnen aus
Seit dem 1. Juli 2012 müssen UnternehmensberaterInnen, die für ihre Klienten Beratungskostenzuschüsse beantragen wollen, einen Qualitätsnachweis vorlegen. „Für alle Anträge, die nach diesem Zeitpunkt gestellt werden, ist eine Förderung ohne Vorlage des Qualitätsnachweises nicht möglich“ (Merkblatt der BAFA, Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zur Berater/Veranstaltereigenschaft). Den geforderten Nachweis können sie entweder durch eine externe Zertifizierung (zum Beispiel nach DIN ISONormen wie ISO 9001, 29990) oder durch die „wirksame Anwendung eines geeigneten, dokumentierten Qualitäts sicherungssystems“ erbringen.
Das IBWFInstitut fordert seit jeher von seinen Mitgliedern eine hohe Beratungsqualität und nimmt nur diejenigen UnternehmensberaterInnen in sein Beraternetzwerk auf, die einerseits durch Ausbildung und Berufserfahrung Grundvoraussetzungen erfüllen und darüber
hinaus das Zertifizierungsverfahren des IBWF durchlaufen haben und die Beratungsrichtlinien des IBWF anerkennen.
Erfolg für das IBWFEs galt also, das IBWFinterne Zertifizierungsverfahren mit der BAFA abzustimmen und im Sinne der IBWFBeraterInnen zu erreichen, dass der Nachweis der Zertifizierung im IBWF von der BAFA als „wirksame Anwendung eines geeigneten, dokumentierten Qualitätssicherungssystems“ anerkannt wird. Dies wurde in intensiven Gesprächen mit der BAFA vorbereitet, die IBWFBeratungsrichtlinien sowie das Aufnahmeformular für das Beraternetzwerk wurden von einem Arbeitskreis des IBWFVorstands dem BAFALeitfaden angeglichen. Diese nur geringfügig ergänzten Zertifizierungsunterlagen des IBWF wurden der BAFA zur Prüfung übermittelt. Mit Bescheid vom 4. Juni 2012 erfolgte die Freigabe: „Wie mit Herrn Thor besprochen, ist es daher für die in Ihrem Beraternetzwerk organisierten BeraterInnen nunmehr völlig
ausreichend, wenn diese uns lediglich nachweisen, dass sie zum Beraternetzwerk gehören.“
Das ist ein großer Erfolg für das IBWF und eine enorme Erleichterung für die Mitglieder des Beraternetzwerks. Der Nachweis kann jetzt durch die Zertifizierungsurkunde des IBWF erbracht werden (Download von IBWFHomepage). Außerdem sollten die Antragsteller in ihrem Briefkopf das IBWFLogo mit dem Zusatz „Mitglied im IBWFBeraternetzwerk“ führen. Zusätzlich erhält die BAFA vom IBWF jeweils aktuelle Listen der zertifizierten Mitglieder.
Karl-Heinz ThorPräsident des IBWFInstituts für Betriebsberatung, Wirtschaftsförderung und forschungwww.ibwf.org
IBWFZertifizierung von der BAFA anerkannt
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SERVICE
Der Mittelstand. | 4 | 201254
www.ibwf.org www.mittelstandsberater.de
* Die IBWF-Zertifizierung der Unternehmensberater wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als Voraussetzung für geförderte Beratung anerkannt.
Wagen Sie den Qualitätssprung!
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IBWF Institutfür Betriebsberatung, Wirtschaftsförderung und -forschung e.V.
im Verbund mit dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V.
Bundesgeschäftsstelle: Leipziger Platz 15 · 10117 Berlin · Tel. 030 /53 32 06 11 · [email protected]
Als Unternehmensberater*Rechtsanwalt / Notar / PatentanwaltSteuerberater / Wirtschaftsprüferim IBWF-Beraternetzwerk genießen Sie das Vertrauen in Ihre Erfahrung und Zuverlässigkeitals Mittelstandsberater – bei Beraterkollegen und Klienten.
Brunel GmbH
Leistungen: Seit über 15 Jahren bietet Brunel Ingenieurdienstleistungen für anspruchsvolle Technologieunternehmen. Mit 2.500 Ingenieuren, Informatikern und Technikern im deutschsprachigen Raum löst das Unternehmen komplexe Aufgaben in allen technischen Bereichen entlang der Prozesskette. In eigenen Prüf, Test und Entwicklungseinrichtungen übernimmt Brunel die Abwicklung von Projekten oder Teilprojekten nach zertifizierten Prozessen.
Hauptsitz: Bad Nauheim (Hessen)
www.brunel.de
easytrans24
Leistungen: Der Hamburger Sprachdienstleister bietet B2BKunden Übersetzungsleistungen in 115 Sprachen und 31 Fachkategorien. Unter Einsatz zertifizierter Muttersprachler wird normkonform nach DIN EN 15038 übersetzt. Easytrans24.com beschäftigt hunderte Übersetzer und kann auf ein zehnjähriges Knowhow zurückgreifen. Über den innovativen OnlinePreisrechner auf der Website ist es möglich, sich in wenigen Sekunden eine Preisauskunft einholen.
Hauptsitz: Hamburg(Hamburg)
www.easytrans24.com
cO2concepts Messebau GmbH
Leistungen: CO2concepts GmbH ist ein Dienstleister für Messe und Veranstaltungskommunikation. Unser breites, innovatives Leistungsspektrum umfasst u. a. die Beratung, Konzeption und Umsetzung für Messe und Bühnenbau, Events, Veranstaltungslogistik, Displays und Sonderlösungen – ausgerichtet nach den Bedürfnissen der Kunden. Unsere Leistungen in den diversen Angebotsvarianten haben zudem den Fokus auf Nachhaltigkeit und CO2Neutralität.
Hauptsitz: Erlangen (Bayern)
www.co2concepts.de
ePc engineering consulting GmbH
Leistungen:Die EPC Group ist weltweit im Engineering und Industrieanlagenbau aktiv. Mit über 180 qualifizierten Mitarbeitern an verschiedenen Standorten blickt das Unternehmen der Familie Henkel auf eine über 120jährige Ingenieurtradition zurück. Die Symbiose aus Erfahrung, Forschung und Entwicklung macht eine Reihe von Innovationen möglich, die wirtschaftlich, ökologisch und gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht werden. EPC IDEAS INSIDE
Hauptsitz: Rudolstadt (Thüringen)
www.epc.com
deutsches Institut für Kreditmediation (IKMe)
Leistungen: Das Institut für Kreditmediation gilt als bundesweit führender Kreditmediator bei schwierigen Verhandlungen zwischen Unternehmen und Banken. Mit unserer langjährigen Erfahrung unterstützen wir Mittelständler erfolgreich in Problem und Konfliktsituationen mit Financiers. Jeder Unternehmer kann die eigene Finanzierungssituation auch sofort mit unserem Stresstest 2012 überprüfen. Gerne bieten wir ein kostenfreies Erstgespräch an.
Hauptsitz: Kronberg im Taunus (Hessen)
www.ikme.de
Pfaff die Maskenmanufactur / Nasenpfeifen
Leistungen: Die 1950 gegründete Pfaff Maskenmanufactur hat sich auf die Produktion von Kunststoffmasken für Fasnacht und Karneval spezialisiert. Das Familienunternehmen hat sich zu Europas führendem Hersteller in dieser Branche entwickelt.Neben der Maskenproduktion hat Inhaber Bernd Kaltenbach ein neues Produkt zur Marktreife entwickelt und patentiert: Die „Nasenpfeife“ aus dem Schwarzwald wurde 2011 als Weltneuheit auf den Markt gebracht.
Hauptsitz: Schonach im Schwarzwald (BadenWürttemberg)
www.pfaffmasken.de
Kurz vorgestelltHier bieten wir Mitgliedern unseres Verbands die Möglichkeit, ihr Unternehmen vorzustellen.
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BVMW
56 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Bundeswirtschaftsministerium fördert BVMWProjekt
Stellt mein Informationssystem (ITSystem) ein Unternehmensrisiko dar? Wie kann ich das ITSicherheitsmanagement effektiv in meinem Unternehmen einsetzen?
Diese und andere Fragen stellen sich viele mittelständische Unternehmen, die wichtige Unternehmensdaten über ITSysteme verarbeiten. Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gehört der Einsatz von IT mittlerweile zum Geschäftsalltag, zahlreiche, zum Teil vertrauliche Daten werden über IT verarbeitet. ITSicherheit ist eine Grundvoraussetzung für unternehmerischen Erfolg und somit für den BVMW ein zentrales Anliegen.
In einem bundesweiten Projekt des BVMW, das vom Bundeswirtschaftsministerium von Juni 2012 bis Dezember 2013 gefördert wird, befasst sich der BVMW mit der Frage, welches Maß an ITSicherheit möglich und welches tatsächlich nötig ist – letztlich also mit der Frage, in welchem Umfang ITSicherheitsmaßnahmen zur Wirtschaftlichkeit von Unternehmensabläufen beitragen.
Warum die Kooperation mit Banken?Das Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und wird über alle Ebenen des Verbands umgesetzt werden. Der BVMW mit seinen Repräsentanten vor Ort fungiert dabei als Multiplikator. Zur Verstärkung dieser Multiplikatoren
Funktion wird der BVMW auf Bundesebene mit Bankenverbänden und mittelständisch geprägten Branchenverbänden kooperieren. Auf regionaler Ebene werden die Repräsentanten als Scout und Impulsgeber das Thema ITSicherheit in Gesprächen mit Unternehmern, Veranstaltungen und BestPracticeBeispielen aufgreifen.
Banken sind wegen der Verarbeitung sensibler Daten zu aktivem Sicherheitsmanagement verpflichtet und verfügen über fundiertes Knowhow beim Einsatz sicherer IT. KMU bauen direkt auf diese Kompetenz zum Beispiel bei der Kontenverwaltung. Das Projekt führt die vorhandene Expertise in den Banken gezielt zur Unterstützung von KMU zusammen. Der BVMW engagiert sich hier als Brückenbauer.
Folgende Ziele verfolgt das Projekt:• Bewusstsein für IT-Sicherheit bei KMU schaffen• Unterstützung der KMU bei der
sicheren Nutzung von ITSystemen• möglichst viele KMU bundesweit durch Aktionen im
Bereich ITSicherheit langfristig für das Thema sensibilisieren
• Best-Practice-Erfahrungen von Banken nachhaltig in KMU tragen
Über alle Branchen hinweg ist das Thema ITSicherheit von großer Bedeutung. Daher wird der BVMW als die Stimme des Mittelstands auch die mittelständisch geprägten Branchenverbände in das Projekt mit einbinden und somit den Wirkungskreis des Projekts voll ausschöpfen.
ITSicherheit für den Mittelstand
IT-Sicherheit ist eine Grundvoraussetzung für unter-
nehmerischen erfolg und somit für den BVMW ein
zentrales Anliegen.
Alexandra Horn, Arifé Yildiz LL.M.www.bvmw.dewww.itsicherheitinderwirtschaft.de
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BVMW
5756 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Block – ein Name verpflichtet
Der Hamburger Unternehmerin Christina Block liegt der Erfolg im Blut
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BVMW
Christina Block trägt einen großen Namen – sie ist die Tochter des Hamburger Steakhauskönigs Eugen Block. Zu dem Familienimperium gehören 42 BlockHouseRestaurants im In und Ausland, das Hotel Grand Elysée sowie weitere Firmentöchter. Seit dem letzten Sommer halten Christina Block und ihre Brüder Dirk und Philipp Block je acht Prozent des Unternehmens, das 2011 mit seinen 2000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 215 Millionen Euro erzielte. Mit diesem Hintergrund hätte sich die 38jährige eigentlich für ein bequemes Leben im Schoße der Familie entscheiden können. Stattdessen beschloss die erfrischend natürliche junge Frau, aus eigener Kraft vorwärts zu kommen.
Allein die Fakten von Christina Blocks Vita beeindrucken: Bevor sie das Unternehmen Prima Pane gründete, absolvierte sie in München eine Lehre zur Hotelfachfrau, arbeitete in der Küche eines Sternerestaurants in Paris, sammelte Berufserfahrungen in Atlanta (USA) sowie Peking und machte in Schottland ihren Master of Business Administration (MBA). Noch imponierender wird ihre Leistung jedoch, wenn man weiß, dass sie dabei auf die Unterstützung der Familie verzichtete. Der Vater riet ihr sogar davon ab, eine Karriere in der Gastronomie anzustreben. Doch die harte Arbeit konnte die bodenständige Frau nicht schrecken. Nachdem sie den
Job von der Pike auf gelernt hatte, machte sie sich im Jahr 2000 selbstständig. Auch an diese Herausforderung ging sie kompetent, professionell und ohne Sponsoring des Vaters heran. Bestens präpariert mit einem ausgearbeiteten Konzept und einem Businessplan, beantragte sie einen Bankkredit, für den ihr Vater nicht einmal bürgen sollte. „Mein Unternehmen sollte vollkommen losgelöst entstehen“, so die Selfmadefrau.
Bistro und BankIn ihrem ersten eigenen Betrieb, dem italienisch geprägten Bistro Prima Pane, stand sie zunächst täglich selbst hinter der Theke und bediente ihre Gäste. Der Aufwärtstrend setzte sich fort: Schon zwei Jahre später eröffnete Christina Block eine weitere BistroFiliale. Später kam dann noch die Bewirtschaftung des Betriebscafés der Berenberg Bank hinzu.
Sie ist aber nicht „nur“ erfolgreiche Unternehmerin, sondern auch glücklich verheiratet und Mutter dreier Töchter. Auf die Frage „Wie schaffen Sie das?“, gibt sie offen zu, dass es oft eine Herausforderung ist, dem eigenen Anspruch, der Familie und dem Beruf gleichermaßen gerecht zu werden. „Die Energie dafür steckt den Blocks aber im Blut“, meint sie.
Trotz aller Eigenständigkeit fühlt sich die erfolgreiche Unternehmerin aber mit der BlockGruppe ihres Vaters eng verbunden. Um sich dort im Beirat mit ihren Brüdern mehr engagieren zu können und im Sinne der Familie und des Unternehmens zu handeln, wird sie noch in diesem Sommer ihre Selbstständigkeit teilweise aufgeben. Lediglich das Bistro in der Berenberg Bank wird sie weiterführen. Parallel dazu wird sich die Powerfrau in die Details der Firmengruppe einarbeiten. Denn natürlich will sie ihren Sitz so effektiv wie möglich nutzen. „Es geht darum, das Unternehmen in enger Kooperation mit dem Management voranzubringen", so Christina Block. Und dass sie dieses Ziel erreichen wird, steht für jeden, der sie einmal kennenlernen durfte, schon jetzt außer Frage.
der Vater riet ihr sogar davon ab, eine Karriere in der Gastronomie
anzustreben.
Ingrid A. HausemannBVMWPressereferentin
Für das Unternehmen sind die Mitarbeiter das Herzstück des Unternehmens. Es soll auch in Zukunft alles dafür getan werden, um ein tolles Betriebsklima, wirtschaftliche Sicherheit und die Möglichkeit zur Fortbildung zu garantieren. Block House Restaurantbetriebe AG wurde 2011 als Hamburgs bester Arbeitgeber ausgezeichnet.
• gegründet 1968• 1115 Mitarbeiter• 35 Restaurants in Deutschland • 7 Restaurants im europäischen
Ausland • ca. 6500 Steak-Menüs pro Tag • über 2 Millionen Steak-Menüs
im Jahr
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5958 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Gelungene Übergabe des Staffelstabs
Unternehmen im Süden SachsenAnhalts lebt vom Zusammenhalt der Familie
Eigentlich habe sie Lehrerin werden wollen, sagt Elke SimonKuch. Die Weichen waren Ende der 1980er Jahre gestellt, und an eine Perspektive als Unternehmerin hätte sie damals in der DDR nicht geglaubt. So studierte die junge Frau an der MartinLutherUniversität in Halle Germanistik und Anglistik. An ihrer einstigen Schule in Weißenfels im Süden SachsenAnhalt war ihr ein Arbeitsplatz sicher. Alles schien klar.
Dann kam der 9. November 1989. Nach der Grenzöffnung wurden die Karten neu gemischt. Mutter Annerose feierte an diesem historischen Tag ihren 50. Geburtstag. Sie arbeitete damals im Forschungsinstitut der DDRSchuhindustrie. „Mit Leib und Seele habe ich Leisten modelliert, mich mit Grafik beschäftigt”, erinnert sich die stets gut gelaunte Seniorin. Trotzdem, die Euphorie dieser Zeit ließ ungewöhnliche Entscheidungen reifen. Neben der eigentlichen Arbeit wagte sich die Grafikdesignerin an die Gründung des eigenen Unternehmens. Die Familie legte ihr Begrüßungsgeld für einen Kopierer und andere Technik zusammen. Im Eigenheim am Stadtrand von Weißenfels wurde die Veranda zum ersten Firmensitz. Schnell gingen Grafikaufträge ein und für das Kopieren von ein paar Seiten standen die Kunden Schlange.
„Es war eine turbulente Zeit”, erinnert sich Elke SimonKuch. Allabendlich setzte sie sich nach Seminaren und Vorlesungen in den Zug, um mit anzupacken. Das Häuschen platzte aus allen Nähten. Vater Richard erledigte die Buchhaltung in der Küche, Bruder Uwe übernahm in der Garage das Kleben von Werbeschildern.
Entscheidungen wurden von einer auf die andere Sekunde getroffen. Die junge Frau ließ sich exmatrikulieren, um im Familienbetrieb ihren Platz einzunehmen. Das geschah aber mit Weitsicht: eine solide Ausbildung musste sein. Berufsbegleitend studierte sie Grafikdesign, ihr Bruder absolvierte eine Lehre als Drucker. Dieses Miteinander, die verlässliche Arbeitsteilung und das spezielle Fachwissen jedes Familienmitglieds sehen die Weißenfelser als ihr Erfolgsrezept an.
Für den neuen Firmensitz der Simon Werbung GmbH wurde ein benachbartes Wohnhaus gekauft. „Schritt für Schritt erweiterten wir den Betrieb, achteten immer auf eine solide Finanzierung”, sagt Annerose Simon. Knapp zwei Millionen Euro flossen bis heute, Fördermittel eingeschlossen, in das Unternehmen. Um die Nachfolge als „Firmenchefin” war ihr nie bange. 2007 übernahm Elke SimonKuch den Staffelstab von ihrer Mutter. Das habe keinen Moment infrage gestanden, man müsse Vertrauen haben und loslassen können. „Muttis Rat ist oft gefragt”, zeigt sich die heutige Geschäftsführerin zufrieden darüber, dass die einstige Firmenchefin nach wie vor aktiv ist. Im Alleingang und ohne klare Konzepte
es muss in deutschland wieder
chic werden, Unternehmer zu sein.
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BVMW
60 Der Mittelstand. | 4 | 2012
konnte der Übergang von einer auf die andere Generation aber nicht funktionieren, erzählt Elke SimonKuch. „Wir machten uns lange Gedanken um eine zukunftsfähige Struktur, eindeutige Mehrheitsverhältnisse, den Erhalt der Arbeitsplätze und eine gesicherte Altersvorsorge für die Eltern”, skizziert sie die entscheidenden Punkte.
Engagiert für AzubisHeute beschäftigt die Simon Werbung GmbH zwanzig Mitarbeiter, davon drei Lehrlinge. Die wichtigsten Kunden sind vor allem mittelständische Firmen aus Sachsen, SachsenAnhalt, Thüringen und Berlin. Das Geschäft floriert. „Wir setzen auf unkonventionelle Ideen”, berichtet Matthias Simon, der Ehemann der „Chefin”. In seinen Händen liegen die Personalentwicklung und der Bereich Fotografie. Vor allem dann, wenn es um das Firmenengagement für junge Leute geht, sprudeln seine Gedanken nur so. Das Unternehmen wurde 2011 als „Top Ausbildungsbetrieb”
ausgezeichnet. Eine firmeneigene Akademie steht für die Azubis bereit, aber auch für Mädchen und Jungen verschiedener Schulen aus der Region, die unter anderem trainieren können, wie man sich um eine Lehrstelle bewirbt. Schließlich brauchen die Schüler früh „Wissen über den Berufsalltag”, führt Elke SimonKuch aus. Sie selbst absolviert gerade eine Zusatzqualifikation als „International Business Coach”.
Die rastlose Firmenchefin bringt sich mit ihren Erfahrungen auf unterschiedlichen Ebenen ein: Im BVMW leitet sie den Unternehmerbeirat in der Region Süd von SachsenAnhalt und sie gehört dem „Netzwerk der Botschafterinnen für weibliches Unternehmertum” an, das auf Initiative der EUKommission europaweit geknüpft wird. Leidenschaftlich plädiert Elke SimonKuch für den Mittelstand: „Es muss in Deutschland wieder chic werden, Unternehmer zu sein. Wir brauchen ein Umdenken in der Gesellschaft”.
Mutter Annerose Simon mit ihrer Tochter Elke. Der Übergang der Firmenverantwortung gelang ihnen ohne Komplikationen.
Klaus-Peter VoigtBVMWPressesprecher SachsenAnhalt
Simon Werbung GmbH wurde von der GrafikDesignerin Annerose Simon im Mai 1990 als One(Wo)manUnternehmen in Weißenfels (SachsenAnhalt) gegründet. Frische und innovative Ideen, ein Gespür für die Wünsche der Kunden und Einsatz „rund um die Uhr” fanden viel Zuspruch und verlangten nach einem stetigen Geschäftsausbau. Simon Werbung entwickelte sich kontinuierlich und beständig zu einem erfolgreichen mittelständischen Unternehmen in der Werbebranche. Das Unternehmen wurde 2007 an die nächste Generation übergeben.
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6160 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Dass Deutschland bislang gut durch die Krise gekommen ist, verdankt das Land zehn Tausenden mittelständischen Innovationsschmieden zwischen Flensburg und Passau. Ein solcher HightechBetrieb ist die Firma Zorn Instruments im altmärkischen Stendal. Inhaber und BVMWWirtschaftssenator Bernd Zorn setzt auf Innovationen.
Alle Prüfgeräte aus seinem Unternehmen wurden in der Altmark entwickelt und brachten ihm fast ein Dutzend Patente ein. Er holte sich das Magdeburger Fraunhofer Institut, die OttovonGuerickeUniversität und die Hochschule Anhalt mit ins Boot. Denn sein Anspruch ist hoch, und ohne Neuheiten wäre auf dem Weltmarkt nicht zu bestehen. Das Fertigungsspektrum von Zorn Instruments beeindruckt durch seine Vielfalt. Härteprüfer für Gummi gehören dazu: Kondome beweisen ihre Festigkeit an Stendaler Geräten. Eines der jüngsten „Kinder“ aus dem Unternehmen ist ein Dosiergerät für Flüssigkeiten, und als weiteres Geschäftsfeld entwickelt sich seit 1997 die Herstellung von Medizintechnik. Dazu gehören ein aktives Skalpell für die Mikrochirurgie oder mechanische Teile für künstliche Hüftgelenke.
Auf Initiative von Zorn Instruments hat die Standardisierungsorganisation ASTM International aus den USA in diesem Jahr den dynamischen Lastplattendruckversuch als Standardtestverfahren anerkannt. Dabei wird mit Hilfe eines Präzisionsmessgerätes die Belastbarkeit von verdichteten Böden festgestellt. Es entstand vor 20 Jahren bei Zorn, wurde ständig verbessert und perfektioniert.
Nach dem Fall eines zehn Kilogramm schweren Gewichts dauert es nur Millisekunden, bis der erste Messwert ermittelt ist. Drei Minuten später liegen die exakten Daten vor.
Weltweit im EinsatzDie Hochtechnologiegeräte aus Stendal bewähren sich weltweit, wenn es darum geht, die Stabilität von Fundamenten, Straßen oder Gleisanlagen zu testen. „Sie wurden in Afrika bei der Gründung von Fundamenten für Mobilfunkmasten eingesetzt. Und in der 120 Meter tiefen Argyle Diamond Mine in Australien wurden damit die Auf und Abfahrten für die größten LKW der Welt untersucht", berichtet Zorn stolz. Alle Geräte besäßen außerdem ein GPSSystem, mit denen der Standort des Prüfers exakt festgehalten werden kann.
Der 59jährige Zorn, selbst Diplomingenieur und Mechanikermeister, setzt auf seine 40 Mitarbeiter, nennt sie nüchtern und dennoch voller Anerkennung sein Humankapital. Der Firmenchef weiß um den Fachkräftemangel. Deshalb bildet er Lehrlinge aus, bietet Studenten Praktikumsplätze oder die Möglichkeit, Abschlussarbeiten anzufertigen.
Export ist die Seele seines Geschäfts. Bernd Zorn reist viel. In über 100 Länder wird die Technik aus SachsenAnhalt geliefert, 60 Prozent des Umsatzes gehen auf Auslandsaufträge zurück. Diese waren nach der Wende weggebrochen, berichtete er. Zuvor hatten 90 Prozent aller Erzeugnisse ihre Reise ins (westliche) Ausland angetreten. „Unsere Devisenrentabilität war fast unschlagbar",
Patenteschmiede tüftelt in der Altmark
Bundesverdienstkreuz für gesellschaftliches Engagement
62 Der Mittelstand. | 4 | 2012
BVMW
erinnert sich der Firmenchef. Für eine Ostmark gab es vier DMark, was eher die Ausnahme im DDRAußenhandel war. Aus diesem Grund war das Zornsche Unternehmen ein Exot in der Planwirtschaft – und wurde nicht in Volkseigentum überführt. Auf den Prüfgeräten stand „Zorn DDR“.
Investitionen in die ZukunftDie Ernüchterung kam 1990: Für die Kunden im Ostblock wurden die Geräte zu teuer, im Westen wollte man Rabatte. „Es galt umzudenken, sich von Erzeugnissen zu trennen. Ich hatte nur eine Idee, wollte produzieren“, sagt Zorn. Fast 16 Millionen Euro sind seitdem in das Familienunternehmen investiert worden, das von Zorn mittlerweile in vierter Generation geführt wird und überlebt hat.
Der Unternehmer Zorn gilt nicht nur in SachsenAnhalt als Mann, der anpacken kann und sich auf vielen Gebieten engagiert. Dafür bekam er nun vom Bundespräsidenten das Verdienstkreuz am
Bande verliehen. In der Laudatio von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, der ihm die Auszeichnung überbrachte, hieß es: „Der freiwillige Einsatz für Gesellschaft und Mitmenschen ist Ausdruck von Verantwortung und Solidarität.“ Dieser halte unsere Gesellschaft zusammen und mache sie menschlich und lebenswert.
Seit 2008 ist Zorn Senator des BVMW. Der Ministerpräsident nannte ihn „eine große Unternehmerpersönlichkeit“. Seit vielen Jahren helfe er bei der Pflege von Wirtschaftskontakten ins Ausland mit. Auch BVMWLandesgeschäftsführer Dr. Dieter Kapell lobte Bernd Zorn als einen offenen und ehrlichen Partner, der seine Meinung ebenso geradlinig wie hartnäckig vertritt.
der Firmenchef weiß um den Fachkräftemangel. deshalb bildet er Lehrlinge aus, bietet Studenten Praktikumsplätze
oder die Möglichkeit, Abschlussarbeiten anzufertigen.
Meßgerät von Zorn Instruments im Einsatz. Blick in die Fertigung von Zorn Instruments.
Klaus-Peter VoigtBVMWPressesprecher SachsenAnhalt
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Berliner Herz für die WeltProduktInnovation als Schlüssel zum Erfolg
Die Herzpumpe INCOR wird implantiert und soll dem Patienten Lebensqualität zurückgeben.
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Bevor man die Produktionsräume des BVMWMitgliedsunternehmens Berlin Heart im Südwesten der Hauptstadt betritt, muss man blaue Plastiküberzieher über die Schuhe streifen. Die Produktion ist luftdicht von der Außenwelt abgeriegelt; alles und jeder, der hier rein oder raus möchte, muss durch eine Luftschleuse. Durch Glasscheiben kann man den Mitarbeitern bei der Arbeit zusehen, sie tragen weiße Kittel. Alles sieht ein wenig nach Labor aus.
Wenn schon die Fertigung imposant ist, dann sind es die Produkte umso mehr. Berlin Heart stellt Herzunterstützungssysteme her. Vereinfacht gesagt: Pumpen fürs Herz. Patienten erhalten hier entweder eine Unterstützung für ein krankes Herz oder zur Überbrückung, bis ein Spenderherz verfügbar ist; bis sich das Herz allein regeneriert hat, aber auch als Alternative zur Transplantation.
Dreifache SicherheitDass die Produkte des Berliner HighTechUnternehmens einwandfrei funktionieren müssen, versteht sich von selbst. Geschäftsführer Dr. Dirk Lauscher betont: „Fehler können wir uns nicht leisten. Erstens geht es um Menschenleben und zweitens verzeiht der Markt keine Fehler. Kein Arzt würde unsere Produkte einsetzen, wenn sie in dem Ruf stünden, unzuverlässig oder fehlerhaft zu sein. Deshalb wird bei uns jede einzelne Pumpe ausgiebig getestet, bevor sie ausgeliefert wird.“
Berlin Heart hat verschiedene Systeme im Angebot. Da gibt es Herzpumpen, die implantiert werden, und solche, die gewissermaßen extern an das Herz angeschlossen werden. Als einziger Anbieter der Welt stellt Berlin Heart auch Herzpumpen für Kinder her. Sogar Säuglinge können damit behandelt werden. Die Antriebssysteme der Pumpen von Berlin Heart haben eine dreifache Redundanz. Das bedeutet, dass bis zu drei Einzelteile ausfallen können, ohne dass die Funktion des Systems insgesamt lebensbedrohlich beeinträchtigt wird.
Das im Jahre 1996 aus einer Forschungsgruppe des Deutschen Herzzentrums hervorgegangene Unternehmen gehört zu den Pionieren der Branche. Neben den Berlinern gibt es nur noch in den USA zwei weitere Hersteller von Herzpumpen. Diese haben jedoch keine Pumpen für Kinder im Angebot. Stellte Berlin Heart zunächst nur externe Herzpumpen, das sogenannte EXCORSystem, her, wurde ab 1998 das INCORSystem, also implantierte Herzpumpen, entwickelt und 2002 zum ersten Mal erfolgreich eingesetzt. Mit der Behandlung von Kindern begann 2004 ein regelrechter Nachfrageboom, vor allem aus den USA. Um den Bedürfnissen auf diesem Markt nachzukommen, wurde 2005 die Tochtergesellschaft Berlin Heart Inc. in den USA gegründet.
Goldschmiede gefragtDer Schlüssel zum Erfolg des Spitzenunternehmens sind seine Innovationen. So arbeiten 45 der rund 220 Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung, vor allem Ingenieure und Chemiker. Dazu Dr. Lauscher: „Wir stecken gut ein Drittel unseres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Besonders wichtig ist dabei der Forschungsdrang unserer Mitarbeiter, die natürlich produktbezogene Forschung leisten. Wir wollen schließlich marktfähige Produkte entwickeln.“ Probleme hat das Hochtechnologieunternehmen, wenn es darum geht, Fachkräfte zu gewinnen. „Vor allem für unser Unternehmen wichtige Fachkräfte, wie Strömungsmechaniker, sind schwer zu finden. Wir müssen unseren Mitarbeitern also schon etwas bieten. Ein Vorteil für uns ist aber definitiv der attraktive Standort Berlin.“
Für die Produktion sind Mitarbeiter mit einer ruhigen Hand gefragt, selbst die kleinsten Teilchen für die Pumpen müssen unter dem Mikroskop bearbeitet und kontrolliert werden. „Wir brauchen Leute, die diffizile Tätigkeiten über Stunden hochkonzentriert ausüben können. Vor allem Goldschmiede, Uhrmachermeister oder Zahntechniker haben sich dabei bewährt. Doch auch die müssen sechs bis neun Monate lang ein
gearbeitet werden, bevor sie zufriedenstellende Ergebnisse liefern.“
Vorbestellungen gibt es bei Berlin Heart selten. Die meisten Geräte werden für Akutfälle geliefert. Dr. Lauscher ist stolz auf seine logistische Meisterleistung: „Mit unseren Vertriebsstellen sorgen wir dafür, dass die Patienten weltweit innerhalb von kurzer Zeit versorgt werden.“ Und auch nach der Auslieferung kümmern sich die Berliner weiter um ihre Produkte. Die Antriebe für die Pumpen werden regelmäßig gewartet, und falls es Komplikationen gibt, ist der Service rund um die Uhr erreichbar.
Auch die Trends in der Branche sind für Dr. Lauscher klar: „Wir arbeiten an einer weiteren Miniaturisierung unserer Geräte. Das macht die Implantation weniger aufwendig. Außerdem muss die Infektionsrate sinken. Infektionen sind leider immer noch ein Hauptproblem beim Einsatz von Herzpumpen.“ Vor allem in Asien sieht Dr. Lauscher einen Markt, der sich noch entwickelt. So behauptet sich Berlin Heart bereits heute erfolgreich in Wachstumsländern wie China, Taiwan oder Südkorea.
Kein Arzt würde unsere Produkte einsetzen, wenn sie in dem ruf stünden, unzuverlässig oder fehlerhaft zu sein.
Jonas StollJournalist
• 1996 Gründung als Mediport Kardiotechnik GmbH durch das Deutsche Herzzentrum Berlin und private Investoren
• 2000 Gründung der Berlin Heart AG durch einen Zusammenschluss mit der Vorgängerfirma
• 2005 Gründung der Tochtergesellschaft Berlin Heart Inc. in den USA
• Distributoren auf allen Kontinenten• 220 Mitarbeiter – etwa 45 davon sind
in Forschung und Entwicklung tätig
Für Forschung und Entwicklung wird ein gutes Drittel des Umsatzes verwendet.
BVMW
6564 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Die „Gläserne Pralinenschachtel“ in Schmalkalden.
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Erfolgreiches Marketingkonzept der Marke „Viba“
Alles auf Nougat
BVMW
66 Der Mittelstand. | 4 | 2012
Günther RichterBVMWLandesgeschäftsführer Thüringen
Aus der Nische in die NougatWelt – BVMWWirtschaftssenator Karl Heinz Einhäuser hat in zwanzig Jahren gemeinsam mit Geschäftsführer Holger Storch ein im Mittelstand nahezu einmaliges Marketingkonzept an den beiden Standorten in FlohSeligenthal und Schmalkalden in Thüringen verwirklicht. Mit der Marke „Viba“ konnte bei der Herstellung und dem Verkauf von Nougatriegeln mit 63 Prozent Marktanteil in Deutschland die Marktführerschaft erreicht werden. Wie war diese Erfolgsgeschichte möglich?
Vor etwa hundert Jahren begann die Familie Viebahn, in Thüringen Nougat herzustellen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion eingestellt, in der DDR wurde die Süßwarenproduktion wieder aufgenommen. Nach der Wende regierte zunächst die Treuhandanstalt. Einem Glücksumstand ist es zu verdanken, dass sich der von der Treuhand vorübergehend eingesetzte Geschäftsführer Karl Heinz Einhäuser und der ehemalige Produktionsleiter des Betriebes Holger Storch zusammenfanden. Sie erwarben die Geschäftsanteile der „Viebahn
GmbH“, erweiterten die NougaterzeugnisPalette und schufen die Marke „Viba“. Die ständige Berücksichtigung der Kundenwünsche und die Wiedereinführung in der DDR bekannter Markenprodukte sicherten den kontinuierlichen Umsatzanstieg. Zu den gezielten Marketingaktivitäten gehörte die Steigerung des Bekanntheitsgrades in ganz Deutschland – zum Beispiel mit der größten Nougatstange der Welt: GuinnessRekord.
Im Jahr 2002 präsentierte sich dann die neue Viba sweets GmbH mit einer veränderten Produktionspräsentation, durchgängig mit neuem FirmenOutfit, neuem Verpackungsauftritt und einer Vielzahl neuer Produkte. Erstmals wurden Geschenkpackungen entwickelt. Erfolgreich verlief der Messeauftritt 2005 auf der ANUGA in Berlin. Danach investierte Viba weiter in neue Technologien und entwickelte mehrschichtige NougatSchokoPralinen von hoher Qualität sowie Fruchtschnitten, Müsliriegel, ZartbitterNougat, VibaBioNougat, SchichtNougat, Nougolade – eine einzigartige Verschmelzung aus Nougat und Schokolade.
Um näher am Kunden zu sein, setzt Viba seit acht Jahren auf den konzentrierten Aufbau eigener Süßwarenfachgeschäfte sowie auf Kooperationen, etwa im Blumenversand.
Der Höhepunkt der Marketingaktivitäten gelang mit dem Aufbau der „VibaNougatWelt“ in Schmalkalden. Das gläserne Gebäude erinnert in seiner Form an eine Pralinenschachtel. Es vereint eine interaktive Ausstellung über Rohstoffe, Herstellung und Geschichte der Viba, eine Schauproduktion feinster Nougat und Schokoladenartikel als Erlebnisfertigung sowie ein Einkaufsparadies, welches täglich geöffnet ist. Gefragt nach dem Erfolgskonzept, antwortet Karl Heinz Einhäuser: „Wer auf ausgetretenen Pfaden seinen Weg sucht, wird keine Spuren hinterlassen.“
Viba sweets hat sich als innovatives und modernes Mittelstandsunternehmen im Bereich Süßwarenherstellung etabliert. Die geschäftsführenden Gesellschafter Karl Heinz Einhäuser und Holger Storch leiten seit 1992 erfolgreich das Unternehmen. Über 140 engagierte Mitarbeiter stehen für 100 Jahre VibaTradition. www.vibasweets.deViba Verkaufsraum.
Zu den gezielten Marketingaktivitäten gehörte die Steigerung des Bekanntheitsgrades in ganz deutschland – zum Beispiel mit der
größten Nougatstange der Welt: Guinness-rekord.
BVMW
6766 Der Mittelstand. | 4 | 2012
spanische Fachkräfte für Deutschlands Arbeitsmarkt
BVMWMitglied vermittelt
Pilar García ist Geschäftsführerin von EU Labourexperts España und wirbt im MittelstandInterview für spanische Fachkräfte am deutschen Arbeitsmarkt.
Der Mittelstand: Was macht Ihr Unternehmen?
García: Wir suchen, wählen aus und qualifizieren spanische Fachkräfte, insbesondere Ingenieure und Techniker für den Arbeitsmarkt in Deutschland.
Der Mittelstand: Warum führt der Firmenname die Buchstaben EU?
García: Wir wollen die Mobilität in der Arbeitswelt Europas weiterentwickeln. „Arbeitsmarkt Europa” sollte mehr sein als eine politische Vision. Arbeitsmobilität ist die Zukunft, sowohl für die Arbeitnehmer als auch für Unternehmen. Die Idee für EU Labourexperts wurde in Deutschland geboren – nicht zuletzt durch zahlreiche Gespräche mit Mitgliedsfirmen des BVMW zum Fachkräftemangel.
Der Mittelstand: Wie steht es um die Ausbildung der spanischen Ingenieure?
García: Spanien hat heute die wohl bestausgebildete Generation seiner Geschichte. Das gilt für viele Branchen, auch im Ingenieurwesen. Das Ingenieurstudium in Spanien ist sehr intensiv und breit ausgelegt.
Der Mittelstand: Welche deutschen Firmen interessieren sich besonders für ihre Fachkräfte?
García: Das sind vor allem Marktführer aus den mittelständisch geprägten Bereichen Maschinenbau, Autoindustrie und Erneuerbare Energien, um nur einige zu nennen.
Der Mittelstand: Wie finden Sie die besten Kandidaten für diese Firmen?
García: Wir haben einen sehr strengen Assessmentprozess, von der ersten Kontaktaufnahme, über Interviews, Persönlichkeitstests bis hin zur Vorbereitung der Bewerbungsgespräche.
Der Mittelstand: Bieten Sie auch Weiterbildungskurse an?
García: Ja. Wir organisieren beispielsweise Deutschkurse, die speziell auf technische Berufe zugeschnitten sind. Denn die Erkenntnis, mit Deutsch punkten zu können, ist in Spanien heute so klar wie niemals zuvor. Zur Zeit legen wir ein Programm auf für technische Kurse, wie CNCProgrammierung, Steuerung und Automatisierung. Hier ist die DEKRA unser Kooperationspartner. Alle diese Kurse finden vor Ort in Spanien statt.
Der Mittelstand: Welche anderen Serviceleistungen bietet EU Labourexperts España deutschen Mittelständlern?
García: Wir beraten auch deutsche Firmen, die in Spanien aktiv werden wollen, zum Beispiel durch Kontakte zu Institutionen, Behörden und anderen Unternehmen. Wir bieten Hilfe bei der Suche nach geeigneten Produktionsgebäuden, Büros, Wohnungen für Angestellte und vieles mehr. Zudem organisieren wir natürlich auch SpanischKurse für deutsche Mitarbeiter.
Das Interview führte Wolfgang Herrmann. www.eulabourexperts.eu
Spanien hat heute die wohl bestausgebildete Generation
seiner Geschichte.
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BVMW
Der Mittelstand. | 4 | 201268
Veranstaltungstermine und -orte
12. September 2012 in BielefeldRené Borbonus – Respekt! Ansehen gewinnen bei Freund und Feind – Wie erreiche ich Wertschöpfung durch Wertschätzung / Respekt?!
19. September 2012 in MönchengladbachBoris Grundl – Wirkungsvoll Führen
5. November 2012 in HamburgRené Borbonus – Respekt! Ansehen gewinnen bei Freund und Feind – Wie erreiche ich Wertschöpfung durch Wertschätzung / Respekt?!
7. November 2012 in ErfurtProf. Dr. Arnold Weissmann – Strategische Unternehmensführung
13. November 2012 in BerlinBoris Grundl – Wirkungsvoll Führen
14. November 2012 in OldenburgBoris Grundl – Wirkungsvoll Führen
22. November 2012 in MünsterJens Corssen – Der Selbst-Entwickler® – die Persönlichkeit macht den Unterschied
26. November 2012 in NürnbergKlaus Kobjoll – Wa(h)re Herzlichkeit
6. März 2013 in OsnabrückRené Borbonus – Respekt! Ansehen gewinnen bei Freund und Feind – Wie erreiche ich Wertschöpfung durch Wertschätzung / Respekt?!
Forum Führung.Impulse – Dialoge – Orientierung.
www.bvmw.de
Jens CorssenEin erfolgreicher Unternehmer bewältigt bedrohliche Veränderungen, schwie-rigste Herausforderungen und verkörpert Ausstrahlung und Durchhaltevermö-gen. Vor allem: Er hört nie auf, sich selbst zu entwickeln. Jens Corssen hat die Philosophie und Praxis des Selbst-Entwicklers® erschaffen. In seinem ge-halt- und humorvollen Vortrag vermittelt Jens Corssen die Quintessenz seiner 40-jährigen Erfahrung als Psychologe, Konfl iktberater und Coach. Sein Thema: Der Selbst-Entwickler® – die Persönlichkeit macht den Unterschied.
René Borbonus René Borbonus gehört zum renommierten Kreis der Top 100 Excellence Speakers and Trainers und bewegt sich – als Buchautor, Vortragsredner und einer der führenden Kommunikationstrainer im deutschsprachigen Raum – bewusst an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis. Sein Thema: Respekt! Ansehen gewinnen bei Freund und Feind – Wie erreiche ich Wertschöpfung durch Wertschätzung / Respekt?!
Klaus Kobjoll Klaus Kobjoll, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Autoren und Referenten zu den Themen Total Quality Management und Mitarbeiter-motivation. Er ist zudem Inhaber eines der bekanntesten Hotels Deutsch-lands, dem Schindlerhof. 14 Auszeichnungen, einschließlich dem European Quality Award, bestätigen, was mit Planung, einer klaren Vision und im Team machbar ist.Sein Thema: Wa(h)re Herzlichkeit
Prof. Dr. Arnold Weissmann Als Erfolgsstratege ist Prof. Dr. Weissmann besonders bei inhaber- und familiengeführten Unternehmen gefragt. Weissmanns Leidenschaft für den Mittelstand und seine Besonderheiten machen ihn zu einem der führenden Experten der strategischen Entwicklung – insbesondere auch deshalb, weil er in seinen Ansätzen theoretisches und praktisches Wissen vereint und bündelt.Sein Thema: Strategische Unternehmensführung
Boris Grundl Der Erfolgs-Coach im Rollstuhl ist eine beeindruckende Persönlichkeit: Als 25-jähriger Spitzen-Athlet brach er sich durch einen Unfall die Hals-wirbelsäule. Heute ist Boris Grundl der Top-Experte zum Thema Men-schenführung, ein gefragter Referent und Autor zugleich. Durch sein Führungs-System haben viele Unternehmen gelernt, wie sie systema-tisch das Potential ihrer Mitarbeiter entfalten.Sein Thema: Wirkungsvoll Führen
Die Veranstaltungsreihe „Forum Führung“ wird unterstützt von unseren Partnern
Weitere Informationen und Anmeldungen unter www.forum-fuehrung.bvmw.deBVMW - Bundesverband mittelständische Wirtschaft · Unternehmerverband Deutschlands e.V.Leipziger Platz 15 · 10117 Berlin · Tel.: 030 533206-0 · Fax: 030 533206-50 · E-Mail: [email protected]
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*Die Reihe – Forum Führung„Forum Führung“ will Impulse geben, für zündende Dialoge sorgen und eine Neuorientierung ermöglichen. In einem insgesamt 3-stündigen Vortrag eines hochkarätigen Referenten erhalten Sie wertvolle Information zur Führung Ihres Unternehmens und nutzen Sie das hervorragende Netzwerk des BVMW beim Get-together für den wichtigen Erfahrungsaustausch.
Die BVMWGesundheitskommission geht neue Kooperationen ein
Gemeinsam für die Gesundheit
Chronische Erkrankungen und Allergien belasten immer mehr Menschen – und damit auch die Wirtschaft. Die Schulmedizin behandelt die Symptome der Patienten oft nur mit althergebrachten Rezepturen. Die Ursachen der Leiden und die Wechselwirkungen mit anderen Baustellen im menschlichen Organismus werden vernachlässigt. An diesem Punkt setzt die Alternativ und Komplementärmedizin an. Besteht die Möglichkeit, die Selbstheilungskräfte des Menschen zu aktivieren, verfügt diese über die besseren Instrumente.
Diese Überzeugung teilt auch die Gesundheitskommission des BVMW unter Leitung von Dr. med. HansJoachim Petersohn. Für die Mitglieder der Kommission ist Gesundheit kein Zustand, sondern ein ständiger Prozess. Dafür muss bei Ärzten und Unternehmern das Verständnis geweckt werden. Mit drei aktuellen Kooperationen will die Gesundheitskommission den Informationsaustausch zwischen Medizinern und Unternehmern weiter stärken:
• Zwischen der Universität Essen, die sich als einzige Uni der ganzheitlichen Naturheilkunde widmet, und dem BVMW soll eine Kooperation ins Leben gerufen werden, um größere Falldaten bei häufig in Unternehmen auftretenden Krankheitsbildern zu erhalten.
• In diesem Zusammenhang ist eine weitere Kooperation mit den Oberärzten der Kliniken Essen Mitte, Dr. Felix Joyonto Saha und Dr. Sabine Rezwanian, geplant. Das Ziel sind gemeinsame Projekte für Mitarbeiter mittelständischer Unternehmen. Mögliche Ursachen chronischer Erkrankungen sollen erfasst und wissenschaftlich ausgewertet werden.
• Bei der dritten Kooperation stehen die besonderen Belastungen für ältere Mitarbeiter in Forschungsabteilungen im Mittelpunkt. Im Rahmen eines Projekts, das vom Bundesforschungsministerium gefördert wird, untersucht Dr. Nils Altner von den Kliniken Essen Mitte die Bedürfnisse von Forschern, die älter als 45 Jahre sind. Das Ziel sind praktische Anregungen, wie innovative Menschen ihre schöpferische Kraft erhalten und möglichst lange für ihre Unternehmen einsetzen können.
Unternehmer und Mitarbeiter, die bei diesen Projekten mitwirken wollen, erhalten über die BVMWGesundheitskommission weitere Informationen. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden selbstverständlich anonym behandelt.
Kontakt: [email protected]
Krankenkassen in Deutschland schlagen Alarm: Deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer melden sich immer häufiger krank. Im Schnitt lag der Krankenstand im vergangenen Jahr bei 3,6 Prozent, was zu 13,2 Fehltagen je Beschäftigtem führt und gerade kleinere Unternehmen vor eine große Herausforderung stellt. Der deutsche Mittelstand erlebt in diesen Tagen den höchsten Krankenstand der vergangenen 15 Jahre.
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BVMW schmiedet neue Innovationsallianz
Rückenwind für den Mittelstand
Was für ein sportlicher Sommer: FußballEuropameisterschaft, LeichtathletikEM und die Olympischen Spiele. Athleten haben wieder zahlreiche Rekorde gebrochen und neue Maßstäbe gesetzt. Was Unternehmer von diesen Erfolgsgeschichten lernen können, das zeigt eine neue Allianz aus dem BVMW und führenden deutschen Unternehmen.
Neben Disziplin und einem unbändigen Willen entscheiden modernste Technol ogien darüber, wer am Ende die Nase vorn hat. Ein Paradebeispiel dafür ist die deutsche Segelnationalmannschaft Sailing Team Germany. Sie überlässt nichts dem Zufall: Strömungen werden analysiert und die TrimmEinstellungen der Boote in einer weltweiten Datenbank festgehalten. Mit GPSSystemen wird der Rennverlauf aufgezeichnet, um dann die individuellen Leistungen zu analysieren. Unterstützt werden sie dabei von SAP. „Wir wollen Deutschland wieder zu einer TopSegelnation machen. Und wir wissen, das geht nur über Ausdauer und mit neuesten Technologien“, sagt Oliver Schwall, Geschäftsführer des Sailing Team Germany.
Eine Einstellung, die man eher in der Wirtschaft als im Sport erwarten würde. In der Tat stellt der Bundesbericht Forschung und Innovation 2012 dem deutschen Mittelstand in Sachen Innovationsleistung ein gutes Zeugnis aus. Aber: Noch immer wird zu wenig in zukunftsweisende Technologien investiert. Oft fehlt es an Zeit, einer konsistenten Strategie oder den richtigen Partnern. Vernetzung kann dabei helfen. Deshalb hat der BVMW zusammen mit Audi und SAP die Innovationsallianz „Weiterdenken“ ins Leben gerufen. Ein Netzwerk,
das Unternehmern bei der Entwicklung und Umsetzung frischer Ideen zur Seite stehen will. „Innovationsmanagement lebt vom Austausch. Und dafür schaffen wir eine Plattform“, betont Dr. Stefan Dittrich, Bundesgeschäftsführer des BVMW.
Startschuss der Innovationsallianz ist die Roadshow „Hart am Wind: Von Spitzensportlern inspiriert“ ab Herbst die ses Jahres. In AudiAutohäusern bundes weit demonstrieren die WeltklasseSegler, wie sie dank neuester Technologien immer leistungsfähiger werden. „Wir wollen aufrütteln und zeigen: Innovati onen machen Spaß, brauchen aber Ehrgeiz und System“, so Stefan Holland von SAP, über die Roadshow.
Um den Anschluss an die Spitze nicht zu verpassen, ist es gerade für Unternehmen elementar zu wissen, wo sie im
Wettbewerb stehen. Mit dem Business Performance Index (BPI) haben sie jetzt genau so ein Werkzeug an der Hand. Auf der Roadshow haben Besucher die Gelegenheit, dieses neuartige Instrument auszuprobieren. Die Teilnehmer lernen außerdem Technologien und Partner kennen, mit denen sie flexibler werden. Jede Menge Rückenwind also für den Wirtschaftsstandort Deutschland – powered by BVMW, SAP und Audi.
Hart am Wind: Unter Anleitung des deutschen Sailing Teams nehmen SAP, Audi und BVMW gemeinsam Fahrt auf.
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Die Webseite www.innovationweiterdenken.de stellt aktuelle Informationen rund um die Veranstaltungsreihe bereit und präsentiert Förderprogramme der Bundesregierung, die Innovationen im Mittelstand finanziell unterstützen.
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Ausgezeichnete BVMW Mitgliedsunternehmen
Mittelstandspreis an ONIWärmetrafo GmbH Der deutschlandweite Mittelstandspreis von ntv wurde in der Kategorie „Gesellschaftliche Verantwortung (CSR)“ an ONIWärmetrafo verliehen. Geschäftsführer Wolfgang Ohem machte sich im Jahre 1983 mit der ONIWärmetrafo GmbH im Bergischen Land selbstständig. Das Unternehmen mit über 300 Mitarbeitern widmet sich der Umsetzung energiesparender Wärmerückgewinnungstechnik und der Energieeffizienz bei Kunststoffmaschinen und Kältemaschinen.
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Binderoptik unter den drei besten OptikFilialistenFührende OptikFilialisten wurden vom Deutschen Institut für Servicequalität (DISQ) unter die Lupe genommen. Das Familienunternehmen BinderOptik – mit BVMWVorstandsmitglied Dr. Helmut Baur an der Spitze – wurde gleich in allen vier Kategorien mit dem Qualitätsurteil sehr gut ausgezeichnet: beliebtester Augenoptiker, Service, PreisLeistungsVerhältnis und Filialgestaltung. Insgesamt wurden vom DISQ 1.712 Kunden zur Zufriedenheit mit ihrem Augenoptiker befragt, bei dem sie in den letzten zwölf Monaten Leistungen in Anspruch nahmen.
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Preisverleihung bei ntv: Wolfgang Ohem (Mitte) nimmt den Preis entgegen.
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Präsidiales TreffenZu einem Meinungs und Gedankenaustausch mit der Thüringer Ministerpräsidentin Christina Lieberknecht trafen sich in der Landeshauptstadt Erfurt Mittelstandspräsident Mario Ohoven, BVMWBundesgeschäftsführer Stefan Beißwenger und Landesgeschäftsführer Günther Richter. Im Mittelpunkt des Gesprächs in der Staatskanzlei standen Fragen der Energiepolitik sowie das Thema Fachkräftemangel. BVMWPräsident Ohoven stellte dabei das Modell einer dezentralen Energieversorgung vor und erläuterte die Vorschläge des Verbandes zur Sicherung des Fachkräftebedarfs im Mittelstand, wie Arbeitgeberzusammenschlüsse und eine einjährige zusätzliche Berufsausbildung. Christine Lieberknecht zeigte sich ausgezeichnet informiert und getragen von der großen Verantwortung richtiger politischer Weichenstellungen.
Im Amtszimmer der Ministerpräsidentin (v. li.). BVMWLandesgeschäftsführer Günther Richter, BVMWPräsident Mario Ohoven, Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht.
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Impressum
Der Mittelstand.Unternehmermagazin des BVMW
HerausgeberBVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e.V.Präsident Mario OhovenMosse Palais, Leipziger Platz 1510117 Berlinwww.bvmw.de
RedaktionTel. : 030 / 53 32 0616Fax: 030 / 53 32 06[email protected]
Eberhard Vogt (Chefredakteur)Rotger H. Kindermann (Korrespondent)Friederike PfannFrithjof SiebertJonas Stoll
Titelbild: Cocoon/gettyimages
Verlagmattheis. werbeagentur gmbhKastanienallee 410435 BerlinTel. : 030 / 34 80 6330Fax: 030 / 34 80 63333info@mattheisberlin.dewww.mattheisberlin.de
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RechnungsstelleBVMW Servicegesellschaft mbHMosse Palais, Leipziger Platz 1510117 BerlinTel. : 030 / 53 32 0626Fax: 030 / 53 32 0650edda.mueller[email protected]
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Das Magazin „Der Mittelstand.” ist das offizielle Organ des BVMW. Mitglieder des Verbandes erhalten das Magazin im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge sowie Selbstdarstellungen von Unternehmen müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Nachdruck und Verbreitung mit Angabe der Quelle gestattet.
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