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Der Potsdamer Platz
DER POTSDAMER PLATZ
Lehrerhinweis
1. Zwei Fotos des Potsdamer Platzes erlauben, atmosphärische Unterschiede herauszu arbeiten, ohne daß die Lerner zunächst wissen, dass es sich um den Potsdamer Platz handelt und wann die Fotos aufgenommen wurden ( Arbeitsblatt 1).
Erst in einem zweiten Schritt erfahren die Lerner die genauen Jahreszahlen und über legen sich dann, welche wichtigen historischen Ereignisse zwischen diesen Daten liegen. Je nach Vorwissen werden mehr oder weniger Ereignisse genannt und an der Tafel notiert (Krieg, Zerstörung, Teilung der Stadt, Blockade, Abriss ...). Gegebenenfalls ergänzt der Lehrer. Die folgenden Ereignisse: Zerstörung, Blockade, 17. Juni und Mauerbau, können danach mit den in diesem Heft enthaltenen Unter- richtsvorschlägen vertieft werden (siehe dazu Unterrichtsvorschläge).
2. Zwei Gedichte von Erich Kästner und Sarah Kirsch bestätigen die atmosphärischen Unterschiede auf den Bildern. Sie können in fortgeschrittenen Klassen besprochen werden. ( Arbeitsblatt 2).
AB I Foto 1: Potsdamer Platz um 1970AB I Foto 2 : Potsdamer Platz um 1930AB 2 Gedicht 1: Erich Kästner „Besuch vom Lande“ (20er Jahre)AB 2 Gedicht 2: Sarah Kirsch „Naturschutzgebiet“ (80er Jahre)
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Arbeitsblatt 1
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Der Potsdamer Platz
Arbeitsblatt 2
Der Potsdamer Platz
1. Vergleichen Sie die beiden Gedichte nach Stimmung Geräuschen Aktivitäten Tageszeiten
2. Zu welcher Zeit wurden die beiden Gedichte etwa geschrieben?
3. Geben Sie den beiden Gedichten Titel. Vergleichen Sie Ihre Vorschläge mit den Originaltiteln.
Sie stehen verstört am Potsdamer Platz.Und finden Berlin zu laut.Die Nacht glüht auf in Kilowatts .Ein Fräulein sagt heiser: „Komm mit, mein Schatz!“
Und zeigt entsetzlich viel Haut.Sie wissen vor Staunen nicht aus und nicht ein.Sie stehen und wundern sich bloß.Die Bahnen rasseln. Die Autos schrein.
Sie möchten am liebsten zu Hause sein.Und finden Berlin zu groß.Es klingt, als ob die Großstadt stöhnt,weil irgendwer sie schilt.
Die Häuser funkeln. Die U-Bahn dröhnt.Sie sind das alles so gar nicht gewöhnt.Und finden Berlin zu wild .Sie machen vor Angst die Beine krumm.
Und machen alles verkehrt.Sie lächeln bestürzt. Und sie warten dumm.Und stehn auf dem Potsdamer Platz herum,bis man sie überfahrt.
Die weltstädtischen KaninchenHüpfen sich aus auf dem
Potsdamer PlatzWie soll ich angesichts dieser
WiesenGlauben was mir mein Großvater
sagteHier war der Nabel der WeltAls er in jungen Jahren mit
seinem AdlerEin schönes Mädchen chauffierte.Durch das verschwundene Hotel
Fliegen die MauerseglerDie Nebel steigen
Aus wunderbaren Wiesen undSträuchern
Kaum sperrt man den Menschenden Zugang
Tut die Natur das ihre durchwächstNoch das Pflaster dieStraßenbahnschienen.