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deriBX: Neuer Handelsplatz Verbindet Qualität und Dynamik
BRANCHENAutoindustrie: Zwischen Demontage und neuen Hoffnungen
AKTIENSTRATEGIESMI knackt den fünfstelligen Kursbereich
WÄHRUNGENJapanischer Yen: Sicherer Hafen – für viele Stürme
Juli/August 2019 | Ausgabe 90
ideasIhr Magazin für Strukturierte Produkte und ETFs für die Schweiz | www.ideas-magazin.ch
2 ideas 90 | 07/08 2019
NEUES
04 | Dynamik am Schweizer Markt: Neuer
Handelsplatz deriBX
04 | Zertifikateanbieter im Test: Commerzbank
Sieger im Servicetest 2019
TITELTHEMA
06 | deriBX: Neuer Handelsplatz verbindet Qualität
und Dynamik
12 | Interview mit Harald Schnabel: Wir bieten für jede
Marktmeinung mehr Anlagemöglichkeiten
TECHNISCHE ANALYSE
14 | DAX: Mit Rückenwind ins zweite Halbjahr
16 | ABB: Abwärtstrend mahnt zur Vorsicht
ACADEMY
18 | Der nachgezogene Stop: Wie findet man
den Ausstieg? (Teil 3)
20 | Faktor-Zertifikate: Was bedeutet
Pfadabhängigkeit?
24 | Altersvorsorge in der Schweiz, Teil 2:
Der ETF als Baustein für die dritte Säule
COMMERZBANK ANALYSEN
28 | Branchen: Autoindustrie – Zwischen Demontage
und neuen Hoffnungen
34 | Aktienstrategie: SMI knackt den fünfstelligen
Kursbereich
38 | Währungen: Japanischer Yen – Sicherer Hafen –
für viele Stürme
12
24
INHALT
06
20
3ideas 90 | 07/08 2019
AKTIONEN & TERMINE
23 | Terminkalender: Die wichtigsten Termine
im Juli und August 2019
COMPANY
42 | Turicum: Turicum Gin kürt Zürich zur
Gin-Destination
SERVICE
03 | Impressum
44 | Bestellinformation
45 | Kontakt/Disclaimer
IMPRESSUM
42
28
34
Impressum
Herausgeber
Commerzbank AG
Zweigniederlassung Zürich, Public Distribution
Pelikanplatz 15
8001 Zürich, Schweiz
E-Mail [email protected]
oder [email protected]
Telefon 0800 11 77 11 (kostenfrei)
Verantwortlich (Redaktion und Koordination)
Andreas Stocker
Redaktionsteam dieser Ausgabe
Dominique Böhler, Ralf Fayad, Petra von Kerssenbrock,
Ulrich Leuchtmann, Achim Matzke, Marc Pribram,
Andreas Stocker
Redaktionsschluss: 2. Juli 2019
Umsetzung, Druck und Design
ACM Unternehmensgruppe
D-65205 Wiesbaden-Nordenstadt
www.acmedien.de
Grafische Leitung: J. Dreizehnter-Ringer
Bildnachweis
Fotolia (Titel, Seite 6–11, 14–17, 20/22, 26, 28–33, 35–37,
38–40, 44/45), iStock (Seite 4), ©BX Swiss (Seite 13), Master-
file (Seite 18/19), Veer (Seite 23), Franzworks/photocase.de
(Seite 25/27), ©Turicum Gin by Better Taste GmbH (Seite 43)
ISSN 1663-8662
ideas erscheint als Service-Magazin des Bereichs
Equity Markets & Commodities – Public Distribution
achtmal im Jahr.
Für Adressänderungen und Zustellungswünsche verwenden
Sie bitte die Bestellinformation auf Seite 44.
4 ideas 90 | 07/08 2019
NEUES
Dynamik am Schweizer Markt
»Neuer Handelsplatz deriBX
Die Commerzbank bietet seit Juni Hebelprodukte auf der Han-
delsplattform deriBX an (vormals Berner Börse, vgl. Titelthema
ab Seite 7). Dort sind ab sofort über 10.000 Hebelprodukte wie
Warrants, Knock-Out-Warrants, Unlimited und BEST Turbos
handelbar. Somit können alle Anleger, die über ein Depot bei
einer beliebigen Schweizer Bank verfügen, das gesamte Spek-
trum an Hebelprodukten handeln, das die Commerzbank hier-zulande anbietet.
Zuvor konnten bloss Anleger, die über ein Konto bei der Swiss-
quote oder Postfinance verfügen, die Vielfalt an Hebelprodukten
der Commerzbank auf der Swiss DOTS-Plattform handeln. Das
Angebot wird in den kommenden Monaten noch weiter aus-
gebaut werden und soll rund 20.000 Produkte umfassen. Die
Produktpalette finden Sie auf unserer Homepage:
@ www.zertifikate.commerzbank.ch «
@ www.bxswiss.com/ch «
Zertifikateanbieter im Test
»Commerzbank Sieger im Servicetest 2019
Das Investmentportal Feingold Research
hat auch in diesem Jahr das Service-
angebot von Zertifikateemittenten in
Deutschland auf Herz und Nieren geprüft.
Neben Produkt- und Informationsangebot
und Internet auftritt wurde ein besonderes
Augenmerk auf den Kundenservice gelegt.
Dabei wurde der Umfang des Tests
gegenüber den vergangenen Jahren
deutlich erweitert. Lag der Fokus bisher
meist vor allem auf Onlineangeboten, so
wurden dieses Jahr auch Faktoren wie
die Präsenz auf Börsentagen und Messen
berücksichtigt.
BXSwiss
SWISS LOCATED. WORLD TRADED.
Unter elf Anbietern, die knapp 90 Prozent
des Zertifikatemarkts für selbstentschei-
dende Privatanleger ausmachen, konnte
sich die Commerzbank mit 96,3 von 100
möglichen Punkten den ersten Platz
sichern. Besonders in den Bereichen
»Website/Apps« und »Kundenservice«
konnten die Zertifikate-App und die zahl-
reichen Serviceangebote punkten.
Weitere Informationen zu den Ergebnissen
finden Sie unter:
@ www.feingold-research.com «
5ideas 90 | 07/08 2019
Marktliquidität ist wie das Blut, das durch unsere Adern fliesst.
Sie ist für einen funktionierenden Markt ebenso unerlässlich
wie das Blut für den menschlichen Körper. Und der Austausch
an einer Börse ist wie das Herz, das dafür sorgt, dass das Blut
ununterbrochen in einem gesunden Verhältnis zu jedem Teil
unseres Körpers fliesst.
Ähnlich wie die menschliche Linie, die sich vom Homo habilis
zum Homo sapiens veränderte, hat sich auch unser Schweizer
Markt weiterentwickelt und bietet seit einigen Jahrzehnten neue
Produkte und Funktionalitäten. Im Gegensatz zum menschlichen
Herzen, das während des Aufstiegs des Homo sapiens zu seiner
heutigen Form gefunden hat, haben sich jedoch nicht alle Börsen
in gleicher Weise verändert, da die grundlegende Funktionalität
nicht an das veränderte Produktangebot angepasst wurde, dies
ist zumindest meine ganz persönliche Meinung.
Die Schweizer Marktteilnehmer haben daraus gelernt und in den
letzten Jahren immer effizientere Plattformen geschaffen, um
den spezifischen Bedürfnissen zu entsprechen. Dies hat jedoch
zu einem fragmentierten Schweizer Finanzmarkt geführt. Um
im Bilde zu bleiben: Das Blut fliesst noch, aber man muss wissen,
durch welche Adern, und in der Folge sind nicht alle Glied-
massen am gleichen menschlichen Körper befestigt.
DOMINIQUE BÖHLER
Head of Public Distribution
& ETFs Schweiz
Fragmentierung mit Fragmentierung bekämpfen
Ähnlich wie bei der Brandbekämpfung mit Feuer bekämpfen
nun einige Schweizer Marktteilnehmer die Fragmentierung mit
weiterer Fragmentierung, indem sie den Markteintritt einer alten
neuen Börse unterstützen. Warum glauben diese Marktteilneh-
mer, dass dies die richtige Lösung ist? Den Grund dafür erfahren
Sie in unserem Titelthema ab Seite 7 und im nachfolgenden
Interview mit dem CEO der neuen Börse. Im Wesentlichen ist
diese Börse, metaphorisch gesprochen, ein neues Herz, das es
ermöglicht, dass das Blut effizient durch den Körper fliesst, und
die zuvor abgetrennten Gliedmassen wieder verbindet.
Weiter finden Sie in dieser ideas-Ausgabe Teil 2 unserer Serie
rund um das Thema Altersvorsorge, wobei hier unser Schwer-
punkt auf der dritten Säule liegt, für die sich insbesondere
ETFs gut eignen, und wie immer noch viele andere interessante
Themen.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.
Ihr
EDITORIAL
6 ideas 90 | 07/08 2019
TITELTHEMA | DERIBX
7ideas 90 | 07/08 2019»
Die Commerzbank hat als erste Emittentin Produkte auf deriBX
lanciert. Mit ihrem neuen Segment möchte die BX Swiss eine
Lücke am Schweizer Markt füllen. Anleger können sich nicht
nur auf eine noch grössere Produktvielfalt freuen. Die moderne
Bauweise von deriBX macht zudem enge Spreads, hohe Volu-
men und gerade in hektischen Marktphasen zuverlässige Kurse
möglich.
Vor gut einem Vierteljahrhundert hat sich die Börsenlandschaft
in der Schweiz nachhaltig verändert. 1993 schlossen sich die
regionalen Handelsplätze aus Genf, Basel und Zürich zur Swiss
Exchange zusammen. Heute ist die mittlerweile als SIX Swiss
Exchange firmierende Börse nicht nur auf nationaler Ebene das
Mass aller Dinge. Sie mischt auch im globalen Finanzmarktge-
schäft aktiv mit. Konzernweit setzte die SIX Exchange im vergan-
genen Jahr ein Börsenhandelsvolumen von knapp 1,4 Billionen
Schweizer Franken um.
Titelthema
deriBX: Neuer Handelsplatz verbindet Qualität und Dynamik
Hier kann die BX Swiss bei
Weitem nicht Schritt halten.
Sie verzeichnete 2018 einen
Handelsumsatz von gerade einmal 338 Millionen Schweizer
Franken. Und doch hat sich bei der ehemaligen Berner Börse
viel getan, seit sie Ende 2017 mit der Börse Stuttgart eine neue
Eigentümerin bekam.
Wenige Monate nach dem Einstieg der Schwaben übernahm
Harald Schnabel den Posten als CEO. Damit konnte die BX Swiss
ein echtes Urgestein des deutschen Zertifikate markts verpflich-
ten. Schnabel war federführend dabei, als die Stuttgarter Börse
1999 einen Handelsplatz für Derivate lancierte. Heute ist die
EUWAX in Deutschland unangefochtener Marktführer. Im Mai
2019 entfielen 65,1 Prozent des Börsenhandels mit strukturierten
Produkten auf die Stuttgarter, der Rest wurde an der Frankfurter
Börse umgesetzt.
TITELTHEMA | DERIBX
ANDREAS STOCKER
Derivatives &
ETFs Public Distribution
Lesen Sie auch das Interview mit
CEO Harald Schnabel am Ende des
Artikels auf Seite 12 und 13.
8 ideas 90 | 07/08 2019
»Vorstoss in die NischeHarald Schnabel hat also viel Erfahrung mit in die Zürcher
Talstrasse gebracht – seit rund drei Jahren sitzt die BX Swiss
in der Limmatstadt. Bei der Wiederbelebung der zweiten voll-
lizenzierten Börse in der Schweiz spielt deriBX eine zentrale
Rolle. Schnabel ist nicht so vermessen, mit dem neuen Segment
für strukturierte Produkte die Vormachtstellung der SIX Exchange
in Frage zu stellen. »Aber ich bin überzeugt, dass wir mit dieser
Plattform am Schweizer Markt eine Lücke füllen«, erläutert der
CEO im Interview ab Seite 12 die Strategie der BX Swiss.
Der Vorstoss kommt zu einer Zeit, in der sich die Umsätze mit
strukturierten Produkten auf einem vergleichsweise niedrigen
Niveau eingependelt haben. 2007 hatte die SIX Exchange zusam-
men mit der Deutschen Börse einen Derivatemarktplatz ins Leben
gerufen. Damals boomte das Struki-Geschäft und die Scoach
verbuchte gleich in ihrem ersten Jahr ein Volumen von mehr als
66 Milliarden Schweizer Franken. Abgesehen von einem Zwischen-
hoch 2010 und 2011 sind die Umsätze auf dem mittlerweile von
der SIX Exchange in Eigenregie betriebenen Segment seither
sukzessive gefallen (siehe Grafik 1). 2018 entfiel der Grossteil der
insgesamt noch umge-
gangenen 15 Milliarden
Schweizer Franken auf
Hebelpapiere (siehe
Grafik 2).
Etablierte OTC-Plattform Für die gerade in diesem
Bereich aktiven Trader gibt
es seit ziemlich genau sie-
ben Jahren eine Alternative.
Im Mai 2012 ging Swiss
DOTS an den Start. Unter diesem Label bietet der Online broker
Swissquote seinen Kunden seither eine Plattform für den ausser-
börslichen Handel von Hebelpapieren (im Fachjargon Over-the-
Counter, kurz OTC). Während zunächst nur Goldman Sachs und
UBS auf Swiss DOTS präsent waren, nehmen mittlerweile drei
weitere Emittenten teil. Auf der Anlegerseite haben neben den
Swissquote-Kunden auch die E-Trading-Nutzer der Postfinance
Zugriff auf das OTC-System. Stand: Juni 2019; Quelle: SIX Swiss Exchange
Grafik 1: Handelsvolumen SIX Structured Products
in Mrd. Schweizer Franken
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 20180
10
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»Der Vorstoss kommt zu
einer Zeit, in der sich die
Umsätze mit strukturierten
Produkten auf einem
vergleichsweise niedrigen
Niveau eingependelt haben.«
TITELTHEMA | DERIBX
9ideas 90 | 07/08 2019
»
Anders als die SIX Exchange publiziert der Broker keine regel-
mässigen Berichte zur Handelsaktivität. Gleichwohl zeigt sich die
Bank mit der Entwicklung zufrieden. 2018 steigerte Swissquote
als Ganzes den Nettokommissionsertrag um 16,8 Prozent auf
99,5 Millionen Schweizer Franken. »Zum guten Ergebnis haben
der erfolgreiche Handel mit derivativen Produkten über Swiss
DOTS sowie der Handel mit Kryptowährungen beigetragen«,
schreibt das Unternehmen in einer Medienmitteilung.
Durchwegs positiv fällt das Feedback der Commerzbank-
Kunden zu der OTC-Plattform aus. Seit September 2014 ist
die Emittentin mit ihrer Vielfalt an Hebelprodukten auf Swiss
DOTS vertreten. Derzeit stammt jedes vierte dort kotierte
Derivat aus der Feder der Commerzbank. Beim Anschluss an
Swiss DOTS stand der Servicegedanke im Vordergrund. Seien
es längere Handelszeiten, Pauschalgebühr oder unterschied-
liche Ordermöglich keiten: Gerade die Trader finden auf der
Jagd nach kurzfristigen Renditen bei Swiss DOTS gute Bedin-
gungen vor. Allerdings kann nicht verschwiegen werden, dass
der Nutzerkreis geschlossen ist.
Commerzbank macht den AnfangDagegen steht deriBX grundsätzlich allen Schweizer Banken
offen. Nicht nur deswegen sieht die Commerzbank in dem neuen
Segment eine weitere Gelegenheit, den Markt für struk turierte
Produkte zu beleben und einmal mehr aktiv an dessen Gestal-
tung mitzuwirken. Als europaweit führende Emittentin bringt
sie zudem jede Menge Erfahrung und technische Schlagkraft
mit, um den Anlegern auch auf deriBX eine hohe Handelsqualität
zu bieten.
Vor diesem Hintergrund lag es geradezu auf der Hand, dass die
Commerzbank beim offiziellen Startschuss des neuen Segments
dabei war. Mitte Mai hat sie als erste Emittentin Hebelprodukte
auf deriBX handelbar gemacht.
Einen Monat nach dem Auftakt
war die Commerzbank bereits
mit annähernd 11.000 Deriva-
ten auf dem Segment aktiv.
Nach und nach soll dieser
Fundus auf 20.000 Stück
anwachsen. Nachdem schon
jetzt Warrants und Knock-
Out-Produkte zur Verfügung
stehen, wird die Commerzbank auch noch Faktor-Zertifikate auf
deriBX lancieren. Schon jetzt stossen Anleger auf eine breite
Palette an Basiswerten. Der Fundus reicht von Indizes und Aktien
aus Europa, den USA sowie Asien bis zu Edelmetallen, Energie-
trägern und Volatilität (siehe Grafik 3). Der Schritt in Richtung
deriBX stellt übrigens keinen Nachteil für Swiss DOTS-Nutzer
dar. Sämtliche Produkte sind auf beiden Portalen handelbar, die
Commerzbank setzte jeweils ein Dual-Listing um.
TITELTHEMA | DERIBX
Grafik 2: Aufteilung Handelsvolumen SIX Structured Products 2018(in Mio. Schweizer Franken)
Hebel
Partizipation
Renditeoptimierung
Stand: Juni 2019; Quelle: SIX Swiss Exchange
277
5.204Sonstige
6.1703.396
Grafik 3: Commerzbank-Produkte auf deriBX nach Basiswerten(in Stückzahlen)
Stand: Juli 2019; Quelle: Commerzbank AG
Schweizer Aktien
3.275Europäische Aktien
Europäische Indizes
US-Aktien
US-Indizes
Edelmetalle
Energie
Asiatische Aktien/Indizes
Volatilität
12139202
2.6482.089
1.025
986
314
»Als europaweit führende
Emittentin bringt die
Commerzbank jede Menge
Erfahrung und technische
Schlagkraft mit.«
10 ideas 90 | 07/08 2019
»
»Grundsätzlich läuft der Handel auf dem neuen BX Swiss-Segment
ab wie an der SIX Exchange, also kursgetrieben. Allerdings
haben die Initiatoren dieses Marktmodell um eine Besonderheit
erweitert. Über eine sogenannte Last-Look-Funktion kann der
Emittent eine Order stornieren. Die Kritik, wonach diese Praxis
ein Nachteil für Trader sein könnte, lässt Harald Schnabel nicht
gelten. »Allein schon aus Wettbewerbsgründen wird ein Emittent
nur dann von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, wenn die
Gefahr des Missbrauchs besteht«, erklärt er. Beispielsweise könn-
ten findige Marktteilnehmer, Schnabel spricht von »schwarzen
Schafen«, versuchen, einen Informationsvorsprung zu nutzen.
Dann droht ein Kurs, der
nicht dem fairen Wert des
jeweiligen Produkts ent-
spricht (Arbitrage) und
zulasten des Emittenten
gehen kann.
Handelsqualität im FokusDas für Market Maker posi-
tive Modell bringt auch
den Investoren Vorteile.
Zum einen verspricht deriBX enge Spreads. Neben der Differenz
von Geld- und Briefkurs spielen die Sizes eine wichtige Rolle.
Darüber hinaus schreibt sich deriBX eine hohe Preis- Availibility
auf die Fahnen. Schliesslich kommt es für die Trader gerade in
hektischen Börsenphasen entscheidend darauf an, verlässliche
Konditionen und ausreichend Volumen vorzufinden. Sei es der
Handelsstreit zwischen den USA und China, die endlose Brexit-
Diskussion oder das permanente Rumoren in Nahen Osten:
An potenziellen Störfeuern herrscht im derzeitigen Börsenumfeld
wahrlich kein Mangel.
Neben Qualität verspricht sich die Commerzbank von deriBX
eine weitere Erhöhung der Dynamik im Markt für strukturierte
Produkte. Das Preismodell des neuen Spielers macht es möglich,
die Produktauswahl noch einmal zu verfeinern und damit die
Vielfalt für die Anleger zu erhöhen. Ausserdem verdeutlicht die
Initiative den rasanten technologischen Wandel des Geschäfts:
deriBX setzt die neueste Generation an Handelsinfrastruktur ein.
Zwar wird die BX Swiss damit die Schweizer Börsenlandschaft
nicht komplett auf den Kopf stellen. Sie trägt jedoch pro-aktiv
dazu bei, dass Privatanleger genau so wie Pensionskassen
oder Vermögensverwalter am Markt für strukturierte Produkte
noch mehr Auswahl, Flexibilität und nicht zuletzt Wettbewerb
vorfinden.
Auf einen Blick: SIX Exchange, deriBX und Swiss DOTS im VergleichDie Tabelle unten zeigt wichtige Parameter für den Handel von
strukturierten Produkten auf den beiden regulierten Börsen-
plätzen deriBX und SIX Swiss Exchange sowie der OTC-Plattform
Swiss DOTS.
deriBX: Ausgewählte Hebelprodukte der CommerzbankInnerhalb weniger Wochen hat die Commerzbank auf deriBX
nahezu 11.000 Hebelprodukte handelbar gemacht – Tendenz
weiter steigend. In der Übersicht rechts zeigen wir eine kleine
Auswahl an Warrants und Knock-Out-Produkten, die auf bekann-
ten Indizes respektive prominenten Unternehmen basieren.
»Das Preismodell von
deriBX macht es möglich,
die Produktauswahl noch
einmal zu verfeinern und
damit die Vielfalt für die
Anleger zu erhöhen.«
TITELTHEMA | DERIBX
Tabelle 1: SIX Exchange, deriBX und Swiss DOTS im Vergleich
SIX Structured Products deriBX Swiss DOTS
Betreiber SIX Swiss Exchange AG BX Swiss AG Swissquote AG
Handelszeiten 9.00–17.15 Uhr 9.00–17.30 Uhr 8.00–22.00 Uhr
Gesetzliche Handelsüberwachung Ja Ja Nein
Marktmodell Quote-Driven Quote-Driven Quote-Request
Emittenten 22 1 (weitere in Vorbereitung) 5
Anzahl Produkte 39.525 11.000 86.117
Stand: Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG
11ideas 90 | 07/08 2019
Anlageidee: Ausgewählte Hebelprodukte
TITELTHEMA | DERIBX
Unlimited Turbo-Optionsscheine
Valor Basiswert Typ Hebel Strike Stoppschwelle Handelsplatz
48504853 Roche Holding Call 5,5 227,52 CHF 232,07 CHF BX Swiss, Swiss DOTS
48504859 Roche Holding Put 5,8 325,68 CHF 319,17 CHF BX Swiss, Swiss DOTS
48431222 Zurich Insurance Group Call 8,5 301,35 CHF 307,38 CHF BX Swiss, Swiss DOTS
48431228 Zurich Insurance Group Put 7,7 383,46 CHF 375,79 CHF BX Swiss, Swiss DOTS
48429301 Tesla Call 4,5 175,61 USD 186,10 USD BX Swiss, Swiss DOTS
48527245 Tesla Put 5,7 269,25 USD 252,92 USD BX Swiss, Swiss DOTS
48429294 Facebook Call 6,7 158,51 USD 164,83 USD BX Swiss, Swiss DOTS
48527176 Facebook Put 6,0 229,16 USD 220,06 USD BX Swiss, Swiss DOTS
48505352 adidas Call 6,3 229,57 EUR 236,35 EUR BX Swiss, Swiss DOTS
48505355 adidas Put 4,6 313,59 EUR 304,18 EUR BX Swiss, Swiss DOTS
48344171 Fiat Chrysler Automobiles Call 6,9 10,77 EUR 11,20 EUR BX Swiss, Swiss DOTS
48344172 Fiat Chrysler Automobiles Put 7,9 13,34 EUR 12,82 EUR BX Swiss, Swiss DOTS
BEST Turbo-Optionsscheine
Valor Basiswert Typ Hebel Strike Stoppschwelle Handelsplatz
48431544 Nestlé Call 5,8 83,93 CHF 83,93 CHF BX Swiss, Swiss DOTS
48431550 Nestlé Put 4,6 122,41 CHF 122,41 CHF BX Swiss, Swiss DOTS
48431683 Sonova Holding Call 7,8 205,34 CHF 205,34 CHF BX Swiss, Swiss DOTS
48431687 Sonova Holding Put 5,6 273,90 CHF 273,90 CHF BX Swiss, Swiss DOTS
48505046 Lufthansa Call 8,0 13,63 EUR 13,63 EUR BX Swiss, Swiss DOTS
48429174 Lufthansa Put 5,3 17,24 EUR 17,24 EUR BX Swiss, Swiss DOTS
48429159 Glencore Xstrata Int. Call 6,9 2,53 GBP 2,53 GBP BX Swiss, Swiss DOTS
48429162 Glencore Xstrata Int. Put 4,9 3,09 GBP 3,09 GBP BX Swiss, Swiss DOTS
Warrants
Valor Basiswert Typ Hebel Strike Laufzeit Handelsplatz
48062881 DAX Call 6,6 11.000 Pkt. 17.01.2020 BX Swiss, Swiss DOTS
48704812 DAX Put 20,4 12.400 Pkt. 17.01.2020 BX Swiss, Swiss DOTS
48346009 EURO STOXX 50 Call 24,6 3.500 Pkt. 19.06.2020 BX Swiss, Swiss DOTS
48346018 EURO STOXX 50 Put 9,7 3.400 Pkt. 19.06.2020 BX Swiss, Swiss DOTS
48344999 Dow Jones Industrial Call 9,4 24.100 Pkt. 20.03.2020 BX Swiss, Swiss DOTS
48345063 Dow Jones Industrial Put 15,7 26.000 Pkt. 19.06.2020 BX Swiss, Swiss DOTS
48345144 S&P 500 Call 18,6 2.950 Pkt. 19.06.2020 BX Swiss, Swiss DOTS
48345153 S&P 500 Put 15,7 2.900 Pkt. 19.06.2020 BX Swiss, Swiss DOTS
48345103 Nasdaq 100 Call 14,1 7.650 Pkt. 19.06.2020 BX Swiss, Swiss DOTS
48345129 Nasdaq 100 Put 11,3 7.750 Pkt. 19.06.2020 BX Swiss, Swiss DOTS
Stand: Juli 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die massgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.ch zur Verfügung.
12 ideas 90 | 07/08 2019
»ideas: Wofür steht die BX Swiss?Harald Schnabel: Wir sind eine durch die
FINMA voll regulierte Schweizer Börse,
der Handel unterliegt einer unabhängigen
Handelsüberwachung, ebenso einem
anlegerfreundlichen Regelwerk. Seit rund
anderthalb Jahren hat die BX Swiss eine
neue Eigentümerstruktur. Heute setzt
sie im Handel, an dem übrigens alle
grossen Schweizer Banken teilnehmen,
die neueste Generation an Infrastruktur
ein. Unser Ziel ist klar: Wir möchten
dem Schweizer Markt einen zweiten
vollumfänglichen Börsenplatz bieten.
Der Fokus liegt dabei auf Produkten,
welche die SIX Swiss Exchange nicht
unbedingt anbietet.
Wie ist dabei der Status quo?Obwohl wir noch in der Aufbauphase sind,
ist das Wertschriftenangebot enorm. An
der BX Swiss sind schon jetzt mehr als
3.400 Aktien und 630 ETFs kotiert. Hinzu
Interview mit Harald Schnabel, CEO BX Swiss AG
Wir bieten für jede Marktmeinung mehr Anlagemöglichkeiten
ZUR PERSON
Seit April 2018 ist Harald »Harry«
Schnabel CEO der BX Swiss AG. Er
zählt zu den Urgesteinen des deutschen
Derivate markts. Als Mitbegründer war
Schnabel von 1999 bis 2007 für die
EUWAX, das Segment der Börse Stutt-
gart für strukturierte Produkte, tätig.
Zuletzt agierte er dort als CEO. Anschlies-
send arbeitete er bis 2017 als Berater
für Finanzunternehmen in Deutschland
und der Schweiz.
Seine Laufbahn startete der gebürtige
Stuttgarter nach einer Banklehre als
Aktienhändler bei der Deutschen Bank.
Der 53-jährige Vollblutbörsianer lebt mit
seiner Familie am Zürichsee.
kommen rund 2.000 sogenannte AMCs.
Bei diesen aktiv verwalteten Indexzertifi-
katen handelt es sich um die verbrieften
Lösungen der Social-Trading-Plattform
wikifolio. Diesen spannenden Fundus
machen wir erstmals und exklusiv in der
Schweiz handelbar. Besonders liegt mir
deriBX, unser neues Segment für struktu-
rierte Produkte, am Herzen. Hier konnten
wir gerade die Commerzbank als erste
Emittentin begrüssen.
Noch halten sich die Volumen in Grenzen. Wie möchten Sie deriBX ins Laufen bringen?Ich bin überzeugt, dass wir mit dieser
Plattform am Schweizer Markt eine Lücke
füllen. Die Emittenten haben bisher die
Möglichkeit, ihre Produkte an der SIX
Exchange zu kotieren. Allerdings nutzen
sie dabei meines Erachtens wegen der
hohen Gebühren längst nicht das volle
Potenzial hinsichtlich Produktvielfalt.
Vielmehr bringen die Teilnehmer über-
wiegend Standardlösungen in den
Handel ein. Eine Alternative bietet
schon jetzt Swiss DOTS. Allerdings ist
der Nutzerkreis dieser OTC-Plattform
geschlossen. Mit unserem innovativen
Modell möchten wir die Vielseitigkeit
der Anlagemöglichkeiten für jede Markt-
meinung deutlich erhöhen.
Wie gehen Sie dabei konkret vor?Wir bieten den Emittenten verschiedene
Pakete. Je nach Wahl können sie eine
bestimmte Anzahl an Produkten für eine
pauschale Gebühr kotieren. Der verein-
barte Fundus kann wahlweise auf einmal
oder sukzessive in den Handel einziehen.
Diese Praxis soll zusammen mit der
»Unser Ziel ist klar:
Wir möchten dem Schweizer Markt
einen zweiten vollumfänglichen
Börsenplatz bieten.«
TITELTHEMA | INTERVIEW MIT HARALD SCHNABEL
13ideas 90 | 07/08 2019«
Pauschalgebühr für eine deutlich grössere
Produktvielfalt sorgen. Bleiben wir beim
Hebelbereich: Ich erwarte, dass die Anle-
ger bei uns beispielsweise viele Lösungen
vorfinden, bei denen Basiswertkurs und
Knock-Out näher beieinanderliegen.
Schliesslich fallen für Nachemissionen
keine Extragebühren an. Ich gehe ausser-
dem davon aus, dass gerade die Trader
auf eine deutlich grössere Auswahl stos-
sen, was die Laufzeiten betrifft.
Stichwort Trader: Anders als an der SIX Exchange läuft der Handel auf deriBX nicht komplett vollelektronisch. Vielmehr können die Emittenten über eine soge-nannte Last-Look-Funktion eine Trans-aktion im letzten Moment ablehnen. Verprellen Sie damit nicht gerade die
aktiven und sehr kurzfristig orientierten Nutzer?Auf keinen Fall. Das Zeitfenster, in dem
die Bank eine Stornierung tätigen kann,
beträgt lediglich eine Sekunde. Allein
schon aus Wettbewerbsgründen wird ein
Emittent nur dann von dieser Möglichkeit
Gebrauch machen, wenn die Gefahr des
Missbrauchs besteht, also beispielsweise
Arbitrageure versuchen, einen Informati-
onsvorsprung auszunutzen. Last Look ist
insofern ein reiner Schutzmechanismus,
der sich gegen schwarze Schafe richtet.
Alle anderen Anleger sollen in Form enge-
rer Spreads und höherer Volumen auf
Bid- und Ask-Seite von dieser Funktion
profitieren.
Noch ist die Commerzbank als einzige Emittentin an deriBX angeschlossen. Wann erwarten Sie weitere Häuser? Wir stehen kurz davor, Lang & Schwarz
begrüssen zu können, und erwarten im
Laufe des zweiten Semesters Leonteq. Mit
vier weiteren Instituten haben wir bereits
Verträge abgeschlossen. Sie müssen aller-
dings bedenken, dass allein die technische
Anbindung an das System einiges an Zeit
in Anspruch nimmt.
»Ich erwarte, dass die Anleger bei
uns viele Lösungen vorfinden, bei
denen Basiswertkurs und Knock-Out
näher beieinanderliegen.«
TITELTHEMA | INTERVIEW MIT HARALD SCHNABEL
14 ideas 90 | 07/08 2019
ACHIM MATZKE
Leiter Technische Analyse &
Index Research, Commerzbank
Aus langfristiger technischer Sicht stieg der DAX von März 2009
(Start um 3.589 Punkte) bis Januar 2018 in einem technischen
Haussezyklus auf ein Allzeithoch bei 13.597 Punkten. Dies ent-
spricht einem Zugewinn in der Spitze von ca. 279 Prozent.
Technische Analyse
DAX: Mit Rückenwind ins zweite Halbjahr
Innerhalb dieses Haussezyklus ergab sich über die Zwischentiefs
vom September 2011 um 4.965 Punkte und vom Februar 2016
bei 8.700 Punkten ein Haussezyklustrend. Die Zwischenbaisse
2018 hat dafür gesorgt, dass dieser zentrale zehnjährige Hausse-
zyklustrend zur Seite verlassen wurde. 2019 ist bisher von der
Gegenbewegung auf diese Zwischenbaisse geprägt.
Aus mittelfristiger Sicht war der DAX in den Jahren 2017/2018
oberhalb der gestaffelten Unterstützungszone (11.700 bis
11.800 Punkte) in eine Seitwärtspendelbewegung mit dem Cha-
rakter einer Kopf-Schulter-Verkaufsformation hineingelaufen. Im
Oktober 2018 war der Index, der sich bereits unterhalb der leicht
fallenden 200-Tage-Linie festgesetzt hatte, dann mit einem Ver-
TECHNISCHE ANALYSE | DAX
DAX
Stand: 26. Juni 2019; Quelle: Reuters, Commerzbank Research. Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
K = Kaufsignal V = Verkaufssignal TP = Take-Profit-Signal
in Punkten
20152014 2016 2017 2018 2019
8.500
8.000
9.000
9.500
10.000
10.500
11.000
11.500
12.000
12.500
13.000
13.500
14.000
14.500
200-Tage-Linie
Langfristige Unterstützungszone
10.100 Pkt.
12.391 Pkt.
Schulter
V
8.700 Pkt.
K
13.597 Pkt.
TP
11.800 Pkt.
12.950 Pkt.13.204 Pkt.
V
10.279 Pkt.
K
K
Kopf
Schulter
V
15ideas 90 | 07/08 2019
Stand: 1. Juli 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die massgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.ch zur Verfügung.
Mit einem Unlimited Turbo-Zertifikat (Bull,
steigende Notierungen) auf den DAX
können Anleger gehebelt an der Ent-
wicklung des Basiswerts partizipieren.
Unlimited Turbos zeichnen sich durch ihre
Volatilitätsneutralität sowie die endlose
Laufzeit aus. Das Produkt verfällt beim
Erreichen der Stoppschwelle. Das Instru-
ment ist börsentäglich auf Swiss DOTS
(ein Angebot der Swissquote Bank) von
8.00 bis 22.00 Uhr sowie an der BX Swiss
von 9.00 bis 17.30 Uhr handelbar.
Anlageidee Hebelprodukte
Mit dem Faktor-Zertifikat 10x Long bzw.
10x Short auf den DAX können Anleger
gehebelt an der Entwicklung des Index
partizipieren. Bezogen auf die tägliche
prozentuale Wertentwicklung bedeutet
das: Steigt der Basiswert, steigt der Wert
des Zertifikats um den jeweiligen Faktor
(Hebel) und umgekehrt. Die Instrumente
sind börsentäglich auf Swiss DOTS (ein
Angebot der Swissquote Bank) von 8.00
bis 22.00 Uhr handelbar.
kaufssignal aus dieser Formation heraus-
gefallen. Der sich ergebende Baissetrend
führte den DAX bis auf 10.279 Punkte,
wo sich vor dem Hintergrund der über-
verkauften technischen Lage direkt an
der alten, aus den Jahren 2014 bis 2016
stammenden gestaffelten Unterstüt-
zungszone ab 10.190 Punkten das Tief
der Zwischenbaisse etablierte. Seit
Ende Dezember 2018 schlug der DAX
in ein »V«-Recovery nach oben um und
erreichte – nach dem Sprung über die
alte Widerstandszone um 11.800 Punkte
und dem Kreuzen der 200-Tage-Linie
nach oben – im Juni 2019 seine bisheri-
gen Jahreshochs um 12.435 Punkte.
Bereits im Mai 2019 war der DAX jedoch
mit einer Reihe von Trading-Take-Profit-
Signalen in eine normale technische
Konsolidierung in Form einer Trading-
Range (Unterstützung im Umfeld der
200-Tage-Linie bei 11.600 Punkten;
Widerstandszone um 12.435 Punkte)
übergegangen. Diese Konsolidierung hat
bisher einen trendbestätigenden Charak-
ter (nach oben). Deshalb sollte es nicht
überraschen, wenn der DAX im zweiten
Halbjahr 2019 die Trading-Range mit
einem neuen Kaufsignal in Richtung des
gestaffelten Widerstands (12.950 bis
13.200 Punkte) verlässt und an die gute
Performance aus dem ersten Halbjahr
anknüpft. Kurzfristige Sicherungsstopps
für dieses Szenario können knapp unter
die 200-Tage-Linie gesetzt werden.
TECHNISCHE ANALYSE | DAX
Faktor-Zertifikat Long auf den DAX
Valor 34346305
Laufzeit Open End
Handelsplatz Swiss DOTS (ein Ange-bot von Swissquote)
Briefkurs Produkt 9,53 CHF
Hebel 10
Subtyp Long
Faktor-Zertifikat Short auf den DAX
Valor 34346306
Laufzeit Open End
Handelsplatz Swiss DOTS (ein Ange-bot von Swissquote)
Briefkurs Produkt 0,26 CHF
Hebel –10
Subtyp Short
Unlimited Turbo-Zertifikat Bull auf den DAX
Valor 48428553
Laufzeit Open End
Handelsplatz Swiss DOTS, BX Swiss
Briefkurs Produkt 19,80 CHF
Hebel 5,6
Subtyp Call
Strike 10.778,76
Stoppschwelle 10.970,00
Kurs Basiswert 12.550,00
Bezugsverhältnis 100:1
16 ideas 90 | 07/08 2019
Der Industriekonzern ABB bietet eine umfangreiche Palette von
Automatisierungs- und Stromtechnologien an. Diese Aktie hatte
nach der technischen Bilderbuchhausse (von 2002 bis 2007,
Kursanstieg von 2,40 auf 36,80 Schweizer Franken) im Jahr 2008
eine technische Zwischenbaisse bis auf Kurse um 11,30 Schwei-
zer Franken hinnehmen müssen. In den Folgejahren von 2009
bis 2017 lieferte ABB eine Seitwärtspendelbewegung unterhalb
der gestaffelten Widerstandszone von 24,00 bis 25,00 Schwei-
zer Franken.
Mithilfe des seit Anfang 2016 laufenden Haussetrends gelang
es ABB zum Jahreswechsel 2017/2018, die fast neunjährige
Widerstandszone leicht zu überwinden und neue Hausse-Tops
bei 27,10 Schweizer Franken zu etablieren. Jedoch wurde dieser
technische Ausbruch nach oben nicht bestätigt und die Aktie
Technische Analyse
ABB: Abwärtstrend mahnt zur Vorsicht
PETRA VON KERSSENBROCK
Technische Analyse &
Index Research, Commerzbank
TECHNISCHE ANALYSE | ABB
ABB
Stand: 26. Juni 2019; Quelle: Reuters, Commerzbank Research. Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
K = Kaufsignal V = Verkaufssignal TP = Take-Profit-Signal
14,00
29,00
15,00
16,00
17,00
18,00
19,00
20,00
21,00
22,00
23,00
24,00
25,00
26,00
27,00
28,00
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
in Schweizer Franken
200-Tage-Linie
KV
VK
K
K
TP
V
V
Widerstandszone
Abwärtstrend
Unterstützung
24,90 CHF
14,50 CHF
16,10 CHF
24,00 CHF24,80 CHF
21,80 CHF
27,10 CHF
18,00 CHF
20,70 CHF
17ideas 90 | 07/08 2019
Stand: 1. Juli 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die massgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.ch zur Verfügung.
Anlageidee Hebelprodukte
rutschte in einen intakten Abwärtstrend.
Hierbei liegt die neue Baisse-Trendlinie
leicht oberhalb der fallenden 200-Tage-
Linie bei zurzeit ca. 20,70 Schweizer
Franken. Im Regelfall sollte für technisch
motivierte Neuinvestments erst auf
einen Abschluss eines übergeordneten
Abwärtstrends gewartet werden.
Aus kurzfristiger Sicht hat ABB eine
Stabilisierung oberhalb der Unterstüt-
zungszone um 18,00 Schweizer Franken
gestartet. Bisher reicht diese Trading-
Bodenformation aber noch nicht aus,
um die technische Gesamtlage nachhal-
tig zu verbessern. Bei erneuter Kurs-
schwäche und dem Rutsch unter die
Unterstützung bei 18,00 Schweizer
Franken sollte weiterer Kursdruck in
Richtung der langfristigen Unterstüt-
zungszone um 14,50 bis 16,10 Schweizer
Franken einkalkuliert werden. Da ABB
zusätzlich mit Blick auf die September-
Indexüberprüfung des STOXX 50 als
zurzeit zweitkleinster Index-Titel zu den
Entnahmekandidaten gehört, mahnt die
Gesamtlage zur Vorsicht.
TECHNISCHE ANALYSE | ABB
Mit einem Call- bzw. Put-Warrant (Call,
steigende Notierungen / Put, fallende
Notierungen) auf die Valoren von ABB
können Anleger gehebelt an der Entwick-
lung des Basiswerts partizipieren. Im
Gegensatz zu Unlimited Turbos weisen
Warrants eine limitierte Laufzeit auf und
die Volatilität des Basiswerts hat einen
Einfluss auf den Preis. Warrants haben
keine Stoppschwelle. Das Instrument ist
börsentäglich auf Swiss DOTS (ein Ange-
bot der Swissquote Bank) von 8.00 bis
22.00 Uhr sowie an der BX Swiss von
9.00 bis 17.30 Uhr handelbar.
Mit dem Faktor-Zertifikat 6x Long bzw. 6x
Short auf ABB können Anleger gehebelt
an der Entwicklung der Aktie partizipie-
ren. Bezogen auf die tägliche prozentuale
Wertentwicklung bedeutet das: Steigt der
Basiswert, steigt der Wert des Zertifikats
um den jeweiligen Faktor (Hebel) und
umgekehrt. Das Instrument ist börsentäg-
lich an der Schweizer Börse SIX Exchange
handelbar.
Faktor-Zertifikat Long auf ABB
Valor 33100470
Laufzeit Open End
Handelsplatz SIX Exchange
Briefkurs Produkt 13,59 CHF
Hebel 6
Subtyp Long
Faktor-Zertifikat Short auf ABB
Valor 33100488
Laufzeit Open End
Handelsplatz SIX Exchange
Briefkurs Produkt 0,60 CHF
Hebel –6
Subtyp Short
Warrant (Call) auf ABB
Valor 48344491
Laufzeit 19.06.2020
Handelsplatz Swiss DOTS, BX Swiss
Briefkurs Produkt 1,91 CHF
Delta 0,62
Omega 6,40
Subtyp Call
Strike 19,00 CHF
Kurs Basiswert 19,88 CHF
Bezugsverhältnis 1:1
18 ideas 90 | 07/08 2019
In der vorherigen Folge widmeten wir uns dem Thema der
Gewinnrealisierung im Zielbereich, falls auf eine technische
Gegen bewegung entgegen der Richtung des übergeordneten
Trends spekuliert wurde. Nun betrachten wir die Situation
für den Fall, dass man als Anleger auf die Fortsetzung des
übergeordneten Trends gesetzt hat.
Während die Erwartungshaltung mit Blick auf den möglichen
Gewinn bei der Spekulation auf eine blosse technische Gegen-
bewegung naturgemäss von vornherein begrenzt ist, stellt sich
die Ausgangslage bei einem trendkonformen Trade gänzlich
anders dar. Hier gilt die alte Wall-Street-Maxime »let your profits
run (and cut your losses short)«. Die Zielsetzung ist somit, am
ins Auge gefassten Trend so lange wie möglich zu partizipieren
Academy – Wie findet man den Ausstieg? (Teil 3)
Der nachgezogene Stop
und möglichst erst dann auszusteigen, wenn verlässliche Indizien
dafür entstehen, dass die Trendbewegung zu Ende sein könnte.
Gerade im Trendhandel ist es für die Profitabilität wichtig, dass
man als Anleger möglichst oft die grossen Trendbewegungen
mit nehmen kann, um einen Ausgleich für die vor allem in Seit-
wärtsbewegungen entstehenden Fehlausbrüche und damit ein-
hergehende Verluste zu erhalten. Aus psychologischer Sicht
muss der Anleger der Versuchung widerstehen, entstandene
kleine Buchgewinne zu schnell zu realisieren und hierdurch die
grosse Trendbewegung zu verpassen. Auf der anderen Seite
besteht die Herausforderung darin, eine Position, die bereits
deutlich in den Gewinn gelaufen ist, nicht mehr zu einer Verlust-
position werden zu lassen, sondern einen möglichst grossen Teil
der Buchgewinne sukzessive zu sichern. Dies geschieht dadurch,
dass der schützende Stop, der anfänglich ein Stop-Loss zur Ver-
lustbegrenzung war, im Trendverlauf systematisch nachgezogen
wird (Trailing- Stop zur Gewinnsicherung).
Nachziehen des Stops unter Reaktionstiefs und über ReaktionshochsEin einmal etablierter Trend wird von Zeit zu Zeit von Konsoli-
dierungen oder auch deutlicheren Korrekturen unterbrochen,
die gesunde Verschnaufpausen im Trendverlauf darstellen. Für
RALF FAYAD
Freier Technischer Analyst (CFTe),
Autor des ideasdaily-Newsletters
ACADEMY | DER NACHGEZOGENE STOP
19ideas 90 | 07/08 2019
diejenigen Anleger, die noch nicht engagiert sind, offerieren
diese Pausen Möglichkeiten, in den Trend einzusteigen. Für den
bereits engagierten Anleger sind sie jedoch vor allem mit Blick
auf das Trademanagement von besonderer Bedeutung. Wird
eine trendbestätigende Konsolidierung in Trendrichtung auf-
gelöst oder erreicht der Basiswert nach einer Korrekturphase
ein neues Verlaufshoch (im Aufwärtstrend) bzw. Verlaufstief
(im Abwärtstrend), so kann der schützende Stop zur Gewinn-
sicherung unter das Konsolidierungstief oder Korrekturtief
(im Aufwärtstrend) respektive über das Konsolidierungshoch
oder Korrekturhoch (im Abwärtstrend) nachgezogen werden
(siehe Grafik 1). Entsprechend wird auch bei allen weiteren
Konsolidierungen bzw. Korrekturen verfahren, bis es schliesslich
zum Auslösen des nachgezogenen Stops und somit zur Gewinn-
realisierung kommt.
Der Parabolic-SARNeben der eben ausgeführten streng trendorientierten Technik
des Stop-Nachziehens hat auch eine Vielzahl von indikator-
basierten Ausstiegsstrategien unter technisch orientierten
Tradern Verbreitung gefunden. Ein sehr populärer Indikator ist
der von Welles Wilder entwickelte Parabolic-SAR (Stop and
Reverse), der in fast allen Chartanalyseprogrammen enthalten
ist. Ursprünglich war der Indikator als komplettes Handelssystem
gedacht, das die Einstiegssignale mit der Risikokontrolle verband
und immer im Markt ist (entweder Long oder Short). Da der
Indikator jedoch in trendschwachen Phasen zu Fehlsignalen
neigt, nutzen ihn viele Trader als ausschliesslichen Signalgeber
beim Ausstieg aus einer Position. Aufgrund seiner Kon struktion
mit eingebauter Zeitkomponente nähert sich der Indikator mit
fortschreitender Dauer des Trades immer weiter der Preiskurve
an, was eine effektive Gewinnsicherung gewährleistet (siehe
Grafik 2). Allerdings muss der Anleger bei jeder neuen Zeitein-
heit (Tag, Woche, Stunde – je nach Periodeneinstellung) den
Stop entsprechend der neuen SAR-Marke anpassen. Zudem
empfiehlt es sich, den anfänglichen Stop-Loss nach »klassischen«
Kriterien (siehe oben) festzulegen und den Parabolic- SAR erst
dann als Trailing-Stop scharf zu stellen, wenn die erste SAR-
Marke entsteht, die ein Nachziehen des Stops auf den Einstands-
kurs zulässt.
Der ATR-StopDer bereits bei der Behandlung des Stop-Loss beschriebene und
ebenfalls von Welles Wilder entwickelte volatilitätsabhängige
ATR-Indikator (Average True Range) kann nicht nur als initialer
Stop-Loss, sondern auch als Trailing-Stop fruchtbar gemacht
werden. Da sich die Volatilität im Trendverlauf typischerweise
zurückbildet, nähert sich der so genutzte ATR-Stop der Preis-
kurve vor einer Trendwende meist deutlicher an. Zusätzlich
besteht die Möglichkeit, den verwendeten Perioden-Multiplikator
bei fortgeschrittener Tradedauer und Trendreife zu verkürzen.
So kann beispielsweise der ursprünglich bei der zweifachen
ATR (Periodenlänge 14) liegende initiale Stop-Loss später zum
1,5-fachen oder einfachen ATR-Trailing-Stop gewandelt werden.
ACADEMY | DER NACHGEZOGENE STOP
Quelle: Commerzbank AG
Grafik 2: Parabolic-SAR
Parabolic-SAR-Indikator
Ausstieg Short-Trade
Ausstieg Long-Trade
Kurs
Zeit
Quelle: Commerzbank AG
Grafik 1: Nachziehen des Stops nach Korrektur oder Konsolidierung
Konsolidierung des Aufwärtstrends
Anfänglicher Stop-Loss
Korrektur des Aufwärtstrends
Trailing-Stop 3
Trailing-Stop 2
Trailing-Stop 1
Ausgestoppt
Nachziehen des Stops nach abgeschlossener Korrektur bzw. Konsolidierung
Kurs
Zeit
20 ideas 90 | 07/08 2019
Mit der Entwicklung der Faktor-Zertifikate gelang der Com-
merzbank eine der grössten Innovationen der vergangenen
Jahre im Bereich strukturierte Produkte. Viele Anleger schätzen
diese Produktfamilie als Möglichkeit, mit einem konstanten
Hebel an der Entwicklung einer ganzen Reihe von Basiswerten
zu partizipieren.
Academy
Faktor-Zertifikate – Was bedeutet Pfadabhängigkeit?
In der vorherigen ideas-Ausgabe haben wir uns mit der genauen
Funktionsweise der Faktor-Zertifikate beschäftigt. Zur kurzen
Wiederholung: Die Faktor-Zertifikate der Commerzbank bezie-
hen sich auf einen entsprechenden, individuell für das jeweilige
Produkt berechneten Strategie-Index. Der Index gibt die prozen-
tuale Veränderung des Basiswerts unter Berücksichtigung des
entsprechenden Hebels auf täglicher Basis wieder. Je nach Basis-
wert fliesst neben der Hebelkomponente ebenfalls eine Finan-
zierungs- bzw. Zinskomponente (inklusive einer Indexgebühr)
in die tägliche Indexberechnung mit ein. Mit jedem Basiswert-
schlusskurs wird ein neuer Referenzkurs des Index bestimmt, der
wiederum die Basis für die prozentuale Wertentwicklung des
Folgetags darstellt.
Somit ist bei der Renditebetrachtung über einen längeren Zeit-
raum folgende Besonderheit zu beachten: Die Rendite des
COMMERZBANK-DERIVATETEAM
Equity Markets & Commodities
ACADEMY | PFADABHÄNGIGKEIT
21ideas 90 | 07/08 2019
»
Basiswerts in diesem Zeitraum kann nicht mit dem entsprechen-
den Faktor multipliziert werden, um die Rendite des Faktor-Zer-
ti fikats zu bestimmen. Hingegen muss bei der Berechnung der
Faktorrendite jede einzelne tägliche Performance des Basiswerts
bezogen auf den Schlusskurs des Vortags berücksichtigt werden.
Somit entsteht eine Verkettung der Tagesperformances, die man
als Pfadabhängigkeit bezeichnet. Dies bedeutet, dass für die Kurs-
stellung eines Faktor-Zertifikats, anders als beispielsweise bei
Turbo-Warrants, nicht nur der aktuelle Kurs des Basiswerts rele-
vant ist, sondern die histo rische Entwicklung des Basiswerts, sprich
der »Pfad« des Kurs verlaufs, eine massgebliche Rolle spielt.
Befindet sich der Basiswert des Faktor-Zertifikats in einer Trend-
phase, profitiert der Anleger von der Pfadabhängigkeit und
erzielt überproportionale Erträge. Steigt der Basiswert von
beispielsweise 100 Euro vier Tage lang konstant um 1 Euro auf
104 Euro, so entspricht der Kursgewinn des Basiswerts 4 Prozent,
während der Anstieg eines Faktor-4x-Long-Index nicht nur
16 Prozent, sondern sogar 16,70 Prozent beträgt (siehe Tabelle
und Grafik 1). Fällt der Basiswert über vier Tage konstant um
1 Euro auf 96 Euro, so entspricht der Verlust des Faktor- Zer-
tifikats nicht 16 Prozent, sondern nur 15,30 Prozent (siehe
Tabelle und Grafik 2). In beiden Beispielen wurde zur besseren
Verständlichkeit die Finanzierungs- bzw. Zinskomponente nicht
berücksichtigt.
Diese Pfadabhängigkeit kann jedoch bisweilen zu Missverständ-
nissen führen. Eine von Anlegern oftmals gestellte Frage lautet,
wieso das Faktor-Zertifikat, obwohl der Basiswert denselben
Kursstand wie bei Erwerb des Produkts hat, deutlich unter dem
ACADEMY | PFADABHÄNGIGKEIT
Quelle: Commerzbank AG
Grafik 1: Positive Trendphase – Basiswert versus Faktor-IndexNach fünf Tagen notiert der Basiswert bei 104 Euro und der Faktor-Index bei 11,67 Punkten
in Euro
Tag 5Tag 4Tag 3Tag 2Tag 1
Basiswert (linke Skala) Strategie-Index (rechte Skala)
90
95
100
105
110
115
120
9,0
9,5
10,0
10,5
11,0
11,5
12,0in Indexpunkten
+16,70 %
+4,00 %
Tabelle 1: Positive Trendphase – Basiswert versus Faktor-4x-Long-Index
Basiswert Faktor-4x-Long-Index
Tag Schlusskurs Veränderung Schlusskurs Veränderung
1 100,00 EUR 10,00 Pkt.
2 101,00 EUR +1,00 % 10,40 Pkt. +4,00 %
3 102,00 EUR +0,99 % 10,81 Pkt. +3,96 %
4 103,00 EUR +0,98 % 11,23 Pkt. +3,92 %
5 104,00 EUR +0,97 % 11,67 Pkt. +3,88 %
Quelle: Commerzbank AG
Tabelle 2: Negative Trendphase – Basiswert versus Faktor-4x-Long-Index
Basiswert Faktor-4x-Long-Index
Tag Schlusskurs Veränderung Schlusskurs Veränderung
1 100,00 EUR 10,00 Pkt.
2 99,00 EUR –1,00 % 9,60 Pkt. –4,00 %
3 98,00 EUR –1,01 % 9,21 Pkt. –4,04 %
4 97,00 EUR –1,02 % 8,83 Pkt. –4,08 %
5 96,00 EUR –1,03 % 8,47 Pkt. –4,12 %
Quelle: Commerzbank AG
Quelle: Commerzbank AG
Grafik 2: Negative Trendphase – Basiswert versus Faktor-IndexNach fünf Tagen notiert der Basiswert bei 96 Euro und der Faktor-Index bei 8,47 Punkten
in Euro
70
75
80
85
95
90
100
105
7,0
7,5
8,0
8,5
9,5
9,0
10,0
10,5in Indexpunkten
–4,00 %
–15,30 %
Tag 5Tag 4Tag 3Tag 2Tag 1
Basiswert (linke Skala) Strategie-Index (rechte Skala)
22 ideas 90 | 07/08 2019
«»Einstandskurs notiert. Dieses Phänomen ist dabei der Funktions-
weise des Produkts geschuldet.
Dies soll am Beispiel in Tabelle und Grafik 3 illustriert werden: In
einem Beobachtungszeitraum von fünf Tagen notiert ein fiktiver
Basiswert am ersten sowie am letzten Tag bei 100 Euro. Der Kurs
zwischen diesen beiden Zeitpunkten kann nun, je nach ange-
nommener Schwankungsbreite des Basiswerts, nahezu unendlich
viele verschiedene Pfade eingeschlagen haben. Mit jedem Kurs-
verlauf unterscheidet sich dann auch der Kurs des entsprechen-
den Faktor-Zertifikats an Tag 5.
Die Berechnung des Strategie-Index wird im Folgenden anhand
eines Faktor-4-Strategie-Index Long über fünf Tage beispielhaft
illustriert (siehe Tabelle 3). Bei den angegebenen Kursen des
Basiswerts handelt es sich dabei um den jeweiligen Schlusskurs;
der Einfluss von Finanzierungs- bzw. Zinskomponente (inklusive
der Indexgebühr) wurde hierbei zugunsten einer besseren Nach-
vollziehbarkeit der Funktionsweise vernachlässigt.
In Tabelle 3 notiert der Basiswert am Ende des Betrachtungs-
zeitraums von fünf Tagen wieder bei 100 Euro. Aufgrund der
Ver kettung, die die tägliche Kursentwicklung des Basiswerts bei
der Indexberechnung berücksichtigt, kann nicht zwangsläufig
davon aus gegangen werden, dass auch das Faktor-Zertifikat bei
seinem Ausgangs niveau notiert. Vielmehr wird es einen Verlust
aufweisen, der umso stärker ausfällt, je länger der Basiswert um
das Ausgangsniveau pendelt und je höher die Faktorzahl ist. In
unserem Beispiel mit Faktor 4 kommt es zu Verlusten von bis
zu 1,10 Prozent.
FazitDie unterschiedliche Entwicklung der Strategie- Indizes illustriert
dabei die Abhängigkeit der Wertentwicklung der Zertifikate vom
Kursverlauf des Basiswerts. Es wird deutlich, dass ein Seitwärts-
markt für den Anleger bei Faktor-Zertifikaten in der Regel nega-
tive Auswirkungen hat. Zusammenfassend lässt sich also fest-
stellen, dass der jeweilige Faktor-Index die Bewegungen des
Basiswerts überproportional bzw. unterproportional stark nach-
vollzieht (siehe Grafik 1 und 2). Da die prozentuale Per formance
des Basiswerts unter Berücksichtigung der Hebelkomponente
auf den Indexstand des Vortags Anwendung findet, werden die
entsprechenden Indexzuwächse bzw. -abnahmen des Vortags
mitberücksichtigt. Dieser Effekt ist ähnlich dem Zinseszinseffekt.
Die Stärken eines Faktor-Zertifikats liegen damit klar in Trend-phasen, in denen aufgrund dieses Effekts – trotz konstanten
Hebels – überproportionale Wertzuwächse erzielt werden
können.
Eine Übersicht aller Faktor-Zertifikate der Commerzbank
steht Ihnen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.ch
zur Verfügung.
Tabelle 3: Phase seitwärts tendierender Kurse – Basiswert versus Faktor-4x-Long-Index
Basiswert Faktor-4x-Long-Index
Tag Schlusskurs Veränderung Schlusskurs Veränderung
1 100,00 EUR 10,00 Pkt.
2 101,00 EUR +1,00 % 10,40 Pkt. +4,00 %
3 99,00 EUR –1,98 % 9,57 Pkt. –7,92 %
4 102,00 EUR +3,03 % 10,73 Pkt. +12,12 %
5 100,00 EUR –1,96 % 9,89 Pkt. –7,84 %
Quelle: Commerzbank AG
Quelle: Commerzbank AG
Grafik 3: Phase seitwärts tendierender Kurse – Basiswert versus Faktor-IndexNach fünf Tagen notiert der Basiswert bei 100 Euro und der Faktor-Index bei 9,89 Punktenin Euro
90
92
94
98
102
106
108
104
100
96
110
9,0
9,2
9,4
9,8
10,2
10,6
10,8
10,4
10,0
9,6
11,0in Indexpunkten
±0 %
–1,10 %
Tag 5Tag 4Tag 3Tag 2Tag 1
Basiswert (linke Skala) Strategie-Index (rechte Skala)
ACADEMY | PFADABHÄNGIGKEIT
23ideas 90 | 07/08 2019
«
AKTIONEN & TERMINE
Juli/August 2019
Die wichtigsten Termine im Überblick
Unternehmenstermine
Tag Land Unternehmen Veröffentlichung
17. Juli Microsoft Quartalszahlen
IBM Quartalszahlen
Netflix Quartalszahlen
18. Juli Givaudan Semesterzahlen
SGS Semesterzahlen
Novartis Quartalszahlen
SAP Quartalszahlen
23. Juli UBS Quartalszahlen
Coca-Cola Quartalszahlen
Facebook Quartalszahlen
24. Juli Lonza Semesterzahlen
Daimler Quartalszahlen
Deutsche Börse Quartalszahlen
25. Juli ABB Quartalszahlen
Roche Semesterzahlen
BASF Quartalszahlen
Volkswagen Quartalszahlen
Intel Quartalszahlen
Alphabet Quartalszahlen
29. Juli Apple Quartalszahlen
30. Juli Deutsche Lufthansa Quartalszahlen
Bayer Quartalszahlen
Fresenius Quartalszahlen
Tesla Quartalszahlen
31. Juli Credit Suisse Quartalszahlen
Swatch Group Semesterzahlen
1. August Infineon Technologies Quartalszahlen
Siemens Quartalszahlen
BMW Quartalszahlen
2. August Allianz Quartalszahlen
6. August Deutsche Post Quartalszahlen
Beiersdorf Quartalszahlen
7. August E.ON Quartalszahlen
Continental Quartalszahlen
8. August Zurich Insurance Quartalszahlen
Adecco Group Quartalszahlen
Konjunktur- und Wirtschaftstermine
Tag Zeit Land Betreff
8. Juli 08.00 Industrieproduktion (Mai 2019)
12. Juli 11.00 Industrieproduktion (Mai 2019)
15. Juli 08.30 Produzenten-/Importpreise (Juni 2019)
16. Juli 11.00 ZEW-Index (Juli 2019)
17. Juli 08.00 Pkw-Neuzulassungen (Juni 2019)
11.00 Bauproduktion (Mai 2019)
23. Juli 16.00 Verbrauchervertrauen (Juli 2019)
24. Juli 10.00 Einkaufsmanagerindex (Juli 2019)
25. Juli 10.00 Ifo-Geschäftsklima (Juli 2019)
13.45 EZB-Zinsentscheidung
26. Juli 14.30 BIP-Schnellrechnung (2. Quartal 2019)
30. Juli 08.00 GfK-Verbrauchervertrauen (August 2019)
09.00 KOF-Konjunkturbarometer (Juli 2019)
31. Juli 09.55 Arbeitslosenzahlen (Juli 2019)
11.00 Konsumentenpreise (Juli 2019)
11.00 BIP-Schnellrechnung (2. Quartal 2019)
15.45 Chicago-Einkaufsmanagerindex (Juli 2019)
20.00 Fed-Zinsentscheidung
1. August 21.30 Fahrzeugverkäufe (Juli 2019)
2. August 08.30 Konsumentenpreise (Juli 2019)
11.00 Detailhandelsumsätze (Juni 2019)
11.00 Produzentenpreise (Juni 2019)
14.30 Arbeitsmarktbericht (Juli 2019)
16.00 Univ. Michigan Verbrauchervertrauen (Juli 2019)
5. August 07.45 Konsumentenstimmung (3. Quartal 2019)
09.00 Währungsreserven (Juli 2019)
14. August 11.00 Industrieproduktion (Juni 2019)
15. August 08.30 Produzenten-/Importpreise (Juli 2019)
14.30 Detailhandelsumsätze (Juli 2019)
20. August 08.00 Handelsbilanz (Juli 2019)
11.00 Bauproduktion (Juni 2019)
22. August 08.30 Industrieproduktion (2. Quartal 2019)
10.00 Einkaufsmanagerindex (August 2019)
23. August 14.00 Baugenehmigungen (Juli 2019)
26. August 10.00 Ifo-Geschäftsklima (August 2019)
28. August 08.00 GFK-Verbrauchervertrauen (September 2019)
24 ideas 90 | 07/08 2019
Seit der Jahrtausendwende erleben Exchange Traded Funds,
kurz ETFs, einen rasanten Aufstieg. Die passiven Produkte
punkten mit einer einfachen Bauweise und vergleichsweise
niedrigen Gebühren. Gerade wegen dieser beiden Stärken und
einer immensen Auswahl an Anlagemöglichkeiten passt der
ETF gut in die langfristige Vorsorge der dritten Säule.
Das Wort »aktiv« findet in den unterschiedlichsten Bereichen
Verwendung. Es kann im Zusammenhang mit einem gesunden
Leben genauso auftauchen wie in der Politik oder der Medizin.
Eine lange Tradition hat dieses Adjektiv auch in der Geldanlage.
Bereits im Jahr 1744 legte der Amsterdamer Kaufmann Adriaan
van Ketwich den ersten aktiv verwalteten Investmentfonds auf.
Er bot Sparern die Möglichkeit, ihr Geld in das Gemeinschafts-
vermögen »Eintracht macht stark« einzuzahlen. Schon damals
verfolgte van Ketwich das Prinzip der Risikostreuung.
Heute zählt diese Idee wie kaum eine andere zum Tagesgeschäft
der Finanz industrie. Laut Zahlen von Swiss Fund Data brachte
es der Schweizer Fondsmarkt im Mai 2019 auf ein Volumen von
rund 1,1 Billionen Schweizer Franken. Innerhalb von fünf Jahren
hat sich das verwaltete Vermögen um mehr als ein Drittel aus-
gedehnt.
Academy – Altersvorsorge in der Schweiz
Altersvorsoge, Teil 2: Der ETF als Baustein für die dritte Säule
Globaler ETF-BoomFür das Wachstum des Sektors spielt auch die Tatsache eine
Rolle, dass um die Jahrtausendwende das Wort »passiv« ver-
stärkt an den europäischen Finanzmärkten Einzug gehalten hat.
Die Schweizer Börse SIX Exchange startete im September 2000
ein Segment für den Handel mit Exchange Traded Funds. Bei
dieser Fondsart bleiben aktive Manager aussen vor. Vielmehr
geht es darum, eine bestimmte Benchmark auf passive Weise
möglichst genau abzubilden. Eine simple Bauweise und niedrige
Gebühren sorgten dafür, dass ETFs einen rasanten Aufstieg
erlebten. Swiss Fund Data taxiert die Assets under Manage-
ment (AuM) – siehe Glossar – in der Schweiz per Mai 2019 auf
127,4 Milliarden Schweizer Franken. Gegenüber dem Niveau von
ACADEMY | ALTERSVORSORGE
Stand: Mai 2019; Quelle: Swiss Fund Data
Grafik 1: ETF-Markt Schweiz
AuM in Mrd. Schweizer Franken
2014 2015 2016 2017 2018 20190
20
40
60
80
100
120
140
ANDREAS STOCKER
Derivatives &
ETFs Public Distribution
25ideas 90 | 07/08 2019»
Ende 2014 bedeutet das ein Wachstum von annähernd 100 Pro-
zent (siehe Grafik 1). Der Boom ist kein nationales Phänomen.
Laut Statista lagen Ende 2018 weltweit knapp 4,7 Billionen
US-Dollar in den auch als börsengehandelte Indexfonds bezeich-
neten Vehikeln. Ausgehend vom Krisenjahr 2008 hatte sich der
Markt damit um den Faktor 6,5 ausgedehnt.
Mittlerweile setzen viele Schweizer den ETF auch in der Alters-
vorsorge ein. Im ersten Teil dieser Serie (ideas-Magazin 89)
haben wir die drei Säulen des Schweizer Rentensystems aus-
führlich vorgestellt. Aufgrund diverser Probleme in der AHV
sowie bei den Pen sionskassen – diese beiden Pfeiler decken
Experten zufolge lediglich 60 bis 75 Prozent des letzten Einkom-
mens ab – kommt es mehr denn je auf die dritte Säule an. Hier
wiederum kann der ETF insbesondere in der freien Vorsorge
seine Stärken ausspielen. Für die Säule 3b ist zwar keine steuer-
liche Privilegierung vorgesehen. Dafür haben Sparer jedoch
einen grossen Gestaltungsspielraum. Er lässt sich mit börsen-
gehandelten Indexfonds
optimal ausnutzen, da diese
Produkte weder Laufzeiten
noch Mindestanlagesummen
kennen.
Aktien als dominante AnlageklasseZudem ist eine Kapital-Allo-
kation in den verschiedensten
Anlageklassen möglich. Am
Schweizer ETF-Markt dominiert die Aktie mit einem Anteil von
mehr als 70 Prozent an den ETF-AuM. Auf den Plätzen folgen
passive Fonds auf Obligationen und Rohstoffe (siehe Grafik 2).
Die Vormachtstellung der Aktien-Produkte im passiven Segment
dürfte neben der generellen Beliebtheit der Dividendenpapiere
auch mit deren überzeugender historischen Performance zu tun
haben. Während Anleger aufgrund der ultralockeren Geldpolitik
im festverzinslichen Bereich seit Jahren auf Magerkost stossen,
erlebt der Aktienmarkt einen regelrechten Höhenflug. Beispiel
SMI: Im Juni schaffte es der Schweizer Leitindex zum ersten
»Eine simple Bauweise
und niedrige Gebühren
sorgten dafür, dass
ETFs einen rasanten
Aufstieg erlebten.«
ACADEMY | ALTERSVORSORGE
Grafik 2: ETF-Markt Schweiz nach Anlageklassen(AuM in Milliarden Schweizer Franken)
Aktien
Obligationen
Rohsto�e
Stand: Mai 2019; Quelle: Swiss Fund Data
21,1
91,3 Andere
14,7
0,3
26 ideas 90 | 07/08 2019
»
«
Mal über die Schallmauer von 10.000 Punkten. Auf Sicht von
einem Jahrzehnt steht für die 20 grössten Large Caps des Lan-
des derzeit eine annualisierte Rendite von mehr als 9 Prozent
zu Buche.
Diversifiziert und bewährtNatürlich bringt die Anlageklasse Aktien spezielle Risiken mit.
Momentan zählen dazu neben einem vergleichsweise hohen
Bewertungsniveau verschiedene geopolitische Themenfelder.
Die Liste reicht vom Handelskonflikt zwischen den USA und
China über die angespannte Lage im Nahen Osten bis zum
drohenden Budgetstreit der EU mit Italien. Zwar können solche
Gefahren und die mitunter damit einhergehenden Bärenmärkte
im langfristigen Vermögensaufbau leichter »ausgesessen« wer-
den als bei der Jagd nach
der schnellen Rendite.
Gleichwohl ergibt auch
und gerade beim Sparen
in der Säule 3b eine diver-
sifizierte Anlage Sinn.
Beispielsweise lässt sich
der gesamte Schweizer
Aktienmarkt mit einem
ETF auf den SPI abdecken.
In dieser Benchmark sind
momentan 215 Unterneh-
men enthalten (siehe Anlageidee). Generell sollten namhafte
und etablierte Indizes den Vorzug erhalten. Sie vereinen in der
Regel eine gesunde Diversifikation mit einer bewährten Metho-
dik. Gleichzeitig sind Investoren stets im Bilde, wie sich ihre
Anlage entwickelt – ein Blick in die gängige Börsenbericht-
erstattung reicht.
Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist im ETF-
Bereich die Replikationsmethode. Börsengehandelte Indexfonds
bilden ihre Benchmark entweder physisch oder synthetisch ab.
Im Glossar finden Sie neben der Erläuterung dieser beiden Funk-
tionsweisen die Bedeutung von weiteren wichtigen Begriffen aus
der ETF-Welt. Dazu zählt auch die Total Expense Ratio (TER).
Bei der Gesamtkostenquote kommt eine zentrale Stärke der
passiven Indexfonds zum Vorschein. Gerade im Vergleich
zu aktiv verwalteten Portfolien punktet das Segment mit teils
sehr niedrigen Gebühren. Sobald ein ETF in der langfristigen
Vorsorge eingesetzt wird, kann dadurch ein stattlicher Vorteil
entstehen.
FazitFür Sparer sollte es sich lohnen, »aktiv« zu werden, um »passive«
Investments mit ihren Möglichkeiten und Renditechancen als
Bausteine der dritten Säule zu entdecken.
GLOSSAR
Assets under Management (AuM): Gesamtsumme des durch
sämtliche Fondsanteile verwalteten Vermögens
Physische Replikation: Fonds investiert in sämtliche Wertpapiere
des Referenzindex oder kauft einen repräsentativen Teil der
Bestandteile
Synthetische Replikation: ETF bildet die Benchmark durch einen
Swap ab. Dabei tauscht er die Erträge aus einem beliebigen
Wertpapierkorb gegen die Indexperformance
Wertpapierleihe: ETF reicht gehaltene Wertpapiere an Drittpartei
weiter und erzielt dafür einen Ertrag
Tracking Error: Standardabweichung des Renditeunterschieds
zwischen ETF und Referenzindex
Tracking-Differenz: Abweichung des Fonds von der Benchmark
über einen bestimmten Zeitraum
Total Expense Ratio (TER): Gesamtkostenquote eines ETFs, die
neben der Managementgebühr auch alle weiteren Aufwendungen,
beispielsweise Depotkosten des Fonds, umfasst
ACADEMY | ALTERSVORSORGE
»Der Gestaltungsspielraum
der Sparer lässt sich mit
börsengehandelten Indexfonds
optimal ausnutzen, da diese
Produkte weder Laufzeiten
noch Mindest anlagesummen
kennen.«
27ideas 90 | 07/08 2019
Anlageidee: Ausgewählte ETFs für die dritte Säule
Comstage UCITS ETF auf
Valor TER p.a. Ertrags-verwendung
Geld-/Briefkurs
SPI TR Index 12603146 0,40 % Ausschüttend 107,80/107,96 CHF
Stand: 1. Juli 2019; Quelle: Commerzbank AG
Idee 1: SPI – Die Vielfalt der SchweizDer SPI (Swiss Performance Index) umfasst alle Aktientitel
von Unternehmen, die ihren juristischen Gesellschaftssitz in
der Schweiz haben und an der SIX Exchange primärkotiert
sind. Aussen vor bleiben Gesellschaften, bei denen der
Anteil der frei handelbaren Aktien weniger als ein Fünftel
beträgt.
Idee 2: MSCI World – Einmal um die ganze WeltDiversifikation wird beim MSCI World grossgeschrieben. In
dem globalen Aktiengradmesser sind momentan 1.654 Unter-
nehmen aus 23 entwickelten Ländern enthalten. Nach Anga-
ben des Indexproviders deckt die Benchmark von jedem
einzelnen rund 85 Prozent der Streubesitz-adjustierten Markt-
kapitali sierung ab.
Comstage UCITS ETF auf
Valor TER p.a. Ertrags-verwendung
Geld-/Briefkurs
MSCI World Index
4878086 0,20 % Ausschüttend 61,37/61,40 CHF
Stand: 1. Juli 2019; Quelle: Commerzbank AG
ComStage ist an der SIX Exchange mit einer Fülle an börsen-
gehandelten Indexfonds vertreten. Der ETF-Arm der Commerz-
bank bietet Lösungen für unterschiedliche Anlageklassen. Das
ideas-Magazin hat vier Produkte ausgewählt, die aufgrund ihrer
starken Diversifikation gerade für die langfristige Vermögens-
planung interessant sein könnten. Neben drei nationalen und
internationalen Aktien- ETFs handelt es sich dabei um ein
passives Multi- Asset-Portfolio.
Comstage UCITS ETF auf
Valor TER p.a. Ertrags-verwendung
Geld-/Briefkurs
S&P 500 Index 11058133 0,12 % Ausschüttend 330,91/331,09 CHF
Stand: 1. Juli 2019; Quelle: Commerzbank AG
Idee 3: S&P 500 – Inside Wall StreetSeit 1957 wird der S&P 500-Index berechnet. Heute gilt er als die
zentrale Benchmark für den US-Aktienmarkt. Zu den 500 Mitglie-
dern zählen sowohl an der New York Stock Exchange kotierte
Standardwerte als auch die Technologiefirmen der Nasdaq. Mit
Microsoft, Apple und Amazon stehen Vertreter des zweitgenann-
ten Börsenplatzes in puncto Gewichtung an der Spitze.
Comstage UCITS ETF auf
Valor TER p.a. Ertrags-verwendung
Geld-/Briefkurs
ComStage Vermögens-strategie
32395796 0,25 % Ausschüttend 138,71/138,79 CHF
Stand: 1. Juli 2019; Quelle: Commerzbank AG
Idee 4: Vermögensstrategie – Eine gesunde MischungVor gut drei Jahren hat ComStage die Vermögensstrategie lanciert.
Dabei handelt es sich um einen Dach-ETF. Über den Einsatz einer
Vielzahl an börsengehandelten Indexfonds bietet das Produkt
eine über mehrere Anlageklassen gestreute Allokation. Verein-
facht dargestellt entspricht die Zusammensetzung des ETFs
einer Aufteilung in 60 Prozent Aktien, 30 Prozent Anleihen und
10 Prozent Rohstoffen. Eine Veränderung dieser Mischung erfolgt
nicht. Das Portfolio wird jedoch einmal pro Jahr im Rahmen eines
Rebalancings auf die ursprüngliche Gewichtung zurückgesetzt.
ACADEMY | ALTERSVORSORGE
»28 ideas 90 | 07/08 2019
Laut einer Studie des Forschungsinstituts CAR wird der globale
Autoabsatz im laufenden Jahr um rund 5 Prozent sinken und
damit stärker als nach der Finanzkrise 2008. Schuld daran
sind unter anderem die von den USA weltweit angezettelten
Handelskriege. Aber auch hausgemachte Probleme wie die
Diesel- Affäre setzen den Autobauern zu. Zuversicht schöpfen
die Konzerne dagegen aus neuen Technologien, Umstrukturie-
rungen und möglichen Partnerschaften.
Die arg gebeutelte Autoindustrie produziert derzeit Nachrichten
am laufenden Band. Auf der einen Seite beherrschen immer
noch die Zolldrohungen aus den USA das Geschehen. Auf der
anderen Seite versuchen sich die Konzerne bestmöglich für die
Zukunft aufzustellen. So kam es bei Daimler im Mai nicht nur zu
einem Führungswechsel, auch wird der Autobauer nun in drei
Sparten aufgeteilt. Volkswagen räumt bei sich zu Hause ebenfalls
auf und brachte Ende Juni seine Lkw- und Bustochter Traton an
die Börse. Für einen echten Paukenschlag in der Branche sorgten
Fiat Chrysler und Renault mit überraschenden Fusionsplänen.
Auf BrautschauZu der Verschmelzung zum weltweit drittgrössten Autobauer
wird es allerdings nicht kommen, Fiat Chrysler liess den Deal
platzen. Schuld daran hat nach Ansicht der Italiener der franzö-
Commerzbank Analysen
Autoindustrie: Zwischen Demontage und neuen Hoffnungen
COMMERZBANK ANALYSEN | BRANCHEN
sische Staat, der 15 Prozent der Anteile an Renault besitzt und
sich zu stark in die Verhandlungen einmischte. Damit muss die
Fusion aber noch nicht endgültig ad acta gelegt werden, es
ist durchaus denkbar, dass die Italiener wieder an den Verhand-
lungstisch zurückkommen. Denn aufgrund der Versäumnisse
im Zukunftsbereich E-Mobilität ist für Fiat Chrysler eine Partner-
schaft dringender als beispielsweise für Renault. Allerdings gibt
es am Markt auch Gerüchte, dass Fiat Chrysler mit dem ebenfalls
französischen Autokonzern
PSA gemeinsame Sache
machen möchte.
Die Frage wird dabei sein,
ob auch Peugeot an den
Italienern interessiert ist.
Der Konzern, der vor fünf
Jahren noch kurz vor der
Pleite stand und sich nur
durch eine Kapitalspritze
des chinesischen Herstellers
Dongfeng Motor am Leben halten konnte befindet sich nämlich
derzeit auf der Überholspur. In weniger als einem Jahr schafften
die Franzosen die Wende bei der deutschen Opel, die sie 2017
vom US-Rivalen General Motors übernommen hatten. Das sorgte
DOMINIQUE BÖHLER
Head of Public Distribution
& ETFs Schweiz
»Auf der einen Seite
beherrschen die Zoll-
drohungen aus den USA das
Geschehen. Auf der anderen
Seite versuchen sich die
Konzerne bestmöglich für
die Zukunft aufzustellen.«
»29ideas 90 | 07/08 2019
COMMERZBANK ANALYSEN | BRANCHEN
30 ideas 90 | 07/08 2019
»zuletzt sogar für Rekordwerte bei der Rentabilität im PSA-
Konzern. Mittelfristig strebt Europas zweitgrösster Autobauer
im Autogeschäft eine durchschnittliche operative Rendite von
4,5 Prozent an. Und das, obwohl hohe Investitionen auf den
Konzern warten. Auf dem Genfer Autosalon kündigte Peugeot-
Chef Jean-Philippe Imparato an, künftig jedes Modell vollelek-
trisch oder als Steckdosenhybrid anzubieten.
E-Motoren drehen schnellerBeim Wechsel in Richtung Elektromobilität drückt auch die
VW-Tochter Audi mächtig aufs Gaspedal. Vor wenigen Wochen
schraubte der direkte Rivale von Daimler und BMW die Latte
höher: 2025 sollen mehr als 30 Modelle mit Elektroantrieb ange-
boten werden, darunter 20 rein batteriegetriebene Fahrzeuge.
Bisher waren insgesamt weniger als 20 elektrifizierte Modelle
geplant. Audi-Chef Bram Schot hat ein ehrgeiziges Ziel: »Wir
wollen das stärkste Angebot an Elektro-Modellen im Premium-
wettbewerb haben.«
Die Antwort aus München liess nicht lange auf sich warten. Laut
einem aktuellen Medienbericht erhöht auch BMW bei der Markt-
einführung von Elektromodellen die Gangart. Bereits 2023 und
damit zwei Jahre früher möchte der DAX-Konzern 25 elektrifi-
zierte Modelle im Angebot haben. Zudem soll Vorstandschef
Harald Krüger das Ziel ausgegeben haben, den Absatz von elek-
trifizierten Automodellen jedes Jahr um mindestens 30 Prozent
zu steigern.
Kraftvoll in die ZukunftMit den neuen Elektro-
Bestrebungen möchten
die Premiumanbieter vor
allem das in der Dieselkrise
verlorene Terrain wieder
gutmachen. Aber nicht nur
Zukunftstechnologien sollen
für eine Wende sorgen, auch versuchen sich die Konzerne mit
weitreichenden Umstrukturierungen wieder fit zu machen. Diese
Strategie verfolgt gerade Ola Källenius, der Dieter Zetsche im
Mai auf der Generalversammlung als Konzernlenker bei Daimler
ablöste. Um den Gewinnschwund zu bremsen, teilt er das Unter-
nehmen in drei selbstständige Töchter für Pkw, Nutzfahrzeuge
COMMERZBANK ANALYSEN | BRANCHEN
Stand: 26. Juni 2019; Quelle: Thomson Reuters
Grafik 1: BMW versus Daimler versus Volkswagen
Indexiert: 26. Juni 2017 = 100
BMW Daimler
Jun 19Dez 18Jun 18Dez 17Jun 17
Volkswagen
60
70
80
90
100
110
120
130
140
150
Stand: Juni 2019; Quelle: Thomson Reuters
Grafik 2: Tops und Flops – Performance 2019
–40 –30 –20 –10 0 10 20 30 40 50 60 70
Ferrari
Peugeot
Volkswagen
Daimler
Renault
64,9 %
17,1 %
5,8 %
4,0 %
2,9 %
–2,8 %
–10,0 %
–33,5 %
Fiat Chrysler
BMW
Tesla
»Beim Wechsel in Richtung
Elektromobilität drückt
auch die VW-Tochter Audi
mächtig aufs Gaspedal.«
31ideas 90 | 07/08 2019
»
COMMERZBANK ANALYSEN | BRANCHEN
und Dienstleistungen auf. Anders als bei VW, die im Zuge ihrer
Re strukturierungen soeben ihr Lkw- und Busgeschäft an die
Börse gebracht haben, steht bei den Stuttgartern ein »Public
Offering« einer Sparte derzeit nicht zur Debatte.
Bevor sich der Umbau
positiv auf der Ertragsseite
auswirken wird – bis 2021
soll im Pkw-Geschäft wie-
der eine Marge von 8 bis
10 Prozent erreicht wer-
den –, kostet er erst mal
Geld: Die einmaligen Kos-
ten summieren sich auf
bis zu 700 Millionen Euro.
Das ist aber nicht die einzige Baustelle, die Källenius bewältigen
muss. Infolge verschiedener laufenden behördlichen Verfahren
und Massnahmen bezüglich Mercedes-Dieselfahrzeuge musste
der CEO bereits nach wenigen Wochen im Amt eine Gewinn-
warnung aussprechen. Die Erhöhung der Rückstellungen um
einen hohen dreistelligen Millionenbetrag wird das Ergebnis von
Daimler nicht nur im zweiten Quartal, sondern auch im Gesamt-
jahr negativ beeinflussen. Statt des bisher erwarteten Anstiegs
des Konzern ergebnisses vor Zinsen und Steuern um 5 bis 15 Pro-
zent wird nun nur mit dem Niveau des Vorjahres gerechnet.
Gefragte LuxuskarossenWährend einige klassische Autohersteller also derzeit kleinere
Brötchen backen müssen, drückt der italienische Sportwagen-
hersteller Ferrari kräftig aufs Gas. 2.610 Fahrzeuge lieferte der
Konzern im vergangenen Quartal aus, das waren 23 Prozent
mehr als vor einem Jahr. Folglich legten auch Umsatz und Gewinn
kräftig zu. Die Erlöse kamen um 13 Prozent auf 940 Millionen
Euro voran, der Nettogewinn gar um gut ein Fünftel auf 180 Mil-
lionen Euro. Die weiteren Aussichten auf das Jahr sind ebenfalls
vielversprechend, denn es stehen neue Modelle wie der 488 Pista
Spider an. Zudem ist Ferrari nun auch auf den E-Trend aufge-
sprungen und hat sein erstes Serienmodell mit Plug-in- Hybrid-
Antrieb vorgestellt. Der SF90
Stradale ist mit drei Elektro-
motoren ausgestattet und
bringt es in Kombination
mit einem 4,0 Liter grossen
V8-Benziner auf eine Leis-
tung von stolzen 1.000 PS.
Früheren Angaben zufolge
möchte Ferrari auch das
erste voll elektrische Superauto bauen und damit den E-Auto-
Pionier Tesla in die Schranken weisen. Der US-Autobauer
Tesla zeigt sich seinerseits aber ebenfalls optimistisch.
Stand: Mai 2019; Quelle: Statista
Grafik 3: Grösste Automärkte weltweit nach Neuzulassungen
in Mio.
China West-europa
Deutsch-land
Brasilien Russland0
2
4
6
1
3
5
8
10
7
9
USA Japan Indien
8,23
6,31
1,521,04
0,68
6,89
1,921,33
Stand: Juni 2019; Quelle: CAM, VDA
Grafik 4: Entwicklung Pkw-Markt weltweit
Stückzahl in Mio.
e = erwartet
50
55
60
65
70
75
80
85
90
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019e
56,558,8 58,4
56,4
62,365,3
68,8
72,875,8
78,3
81,684,6 83,7
79,5
»Die Erhöhung der
Rückstellungen um einen
hohen dreistelligen Millionen-
betrag wird das Ergebnis von
Daimler im Gesamtjahr
negativ beeinflussen.«
»Ferrari ist nun auch auf
den E-Trend aufgesprungen
und hat sein erstes Serien-
modell mit Plug-in- Hybrid-
Antrieb vorgestellt.«
32 ideas 90 | 07/08 2019
»COMMERZBANK ANALYSEN | BRANCHEN
Auf der jüngsten Generalversammlung erklärte Gründer und
Vorstandschef Elon Musk, dass er für das laufende Quartal
mit Rekordaus lieferungen rechne. Zudem sei Tesla auf dem
Weg, sein Produk tionsziel bis Jahresende von 360.000 bis
400.000 Fahrzeugen zu erreichen.
Auf und AbDass dies eine ambitio-
nierte Prognose ist, zeigt
sich mit einem Blick auf
das erste Quartal. Unter
anderem aufgrund von
Lieferschwierigkeiten
beim Hoffnungsträger
Model 3 brachen die Aus-
lieferungen um 31 Prozent
ein. Dies blieb nicht ohne
Auswirkungen auf die Bilanz: Nach zwei Perioden mit schwarzen
Zahlen tauchte Tesla wieder in die Verlustzone ab. Der Fehlbe-
trag summierte sich auf satte 702 Millionen US-Dollar. Auch im
zweiten Quartal soll die Farbe Rot dominieren, ehe Musk in der
dritten Geschäftsperiode mit der Rückkehr in die Gewinnzone
rechnet. Das ständige Auf und Ab bei Tesla sorgte zuletzt auch
dafür, dass viel Anlegervertrauen verspielt wurde. Rund ein
Drittel seiner Marktkapitalisierung büsste der Titel im laufenden
Jahr ein. Und es könnte noch ärger kommen: In Anbetracht der
hohen Schuldenlast und der Abhängigkeit von der Nachfrage
aus China, die wegen des Handelsstreits mit den USA stark
belastet werden könnte, mahnt beispielsweise Morgan Stanley
zur Vorsicht. Im schlimmsten Fall müsse mit einem Absturz der
Tesla-Aktie auf 10 US-Dollar gerechnet werden, heisst es bei der
US-Investmentbank. Zugegeben, dabei handelt es sich um ein
»Extrem-Szenario«, allerdings zeigt dies auch, dass sich der
Markt nicht mehr leicht-
gläubig auf die voll-
mundigen Versprechen
von Musk einlässt.
Den Mund voll nimmt
auch gerne US-Präsident
Donald Trump. Dieser
zettelte nicht nur einen
Handelsstreit mit China
an, sondern nimmt auch die europäische Autobranche ins Visier.
Trump droht mit Sonderzöllen von bis zu 25 Prozent auf Auto-
Einfuhren, da er diese als potenzielle Bedrohung für die USA
»Auf der jüngsten
Generalversammlung erklärte
Tesla-Gründer und Vorstands-
chef Elon Musk, dass er für
das laufende Quartal mit
Rekordauslieferungen
rechne.«
»Mitte Mai verschob Trump
die Entscheidung, Sonderzölle
von bis zu 25 Prozent auf
Auto-Einfuhren zu erheben,
um bis zu sechs Monate.«
33ideas 90 | 07/08 2019
33ideas 90 | 07/08 2019
«
Anlageidee: Produkte auf internationale Automobilkonzerne
Warrants
Valor Basiswert Typ Strike Laufzeit Handelsplatz
48345242 BMW Call 60,00 EUR 20.03.2020 Swiss DOTS, BX Swiss
47201668 BMW Put 66,00 EUR 20.03.2020 Swiss DOTS, BX Swiss
48345330 Daimler Call 44,00 EUR 19.06.2020 Swiss DOTS, BX Swiss
48345340 Daimler Put 46,00 EUR 19.06.2020 Swiss DOTS, BX Swiss
47919684 Tesla Call 210,00 USD 20.12.2019 Swiss DOTS
47812449 Tesla Put 200,00 USD 20.03.2020 Swiss DOTS
48345610 Volkswagen Vz. Call 135,00 EUR 20.03.2020 Swiss DOTS, BX Swiss
48345611 Volkswagen Vz. Put 125,00 EUR 20.03.2020 Swiss DOTS, BX Swiss
Unlimited Turbo-Zertifikate
Valor Basiswert Typ Stoppschwelle Handelsplatz
48344170 Ferrari Bull 132,01 EUR Swiss DOTS
37865502 Fiat Chrysler Bull 9,21 EUR Swiss DOTS
48634221 Fiat Chrysler Bear 14,78 EUR Swiss DOTS
48634329 Peugeot Bull 18,22 EUR Swiss DOTS
48634335 Peugeot Bear 25,93 EUR Swiss DOTS
48344188 Renault Bull 47,66 EUR Swiss DOTS, BX Swiss
48634345 Renault Bear 64,85 EUR Swiss DOTS
Faktor-Zertifikate
Valor Basiswert Strategie Faktor Handelsplatz
33365145 BMW Long 5 SIX Exchange
33365173 BMW Short –5 SIX Exchange
34417179 Daimler Long 4 Swiss DOTS
34417250 Daimler Short –4 Swiss DOTS
34417475 Peugeot Long 6 SIX Exchange
45051405 Peugeot Short –6 SIX Exchange
34417223 Renault Long 4 Swiss DOTS
34417292 Renault Short –4 Swiss DOTS
45051410 Tesla Short –4 SIX Exchange
34417101 Volkswagen Vz. Long 8 Swiss DOTS
41126616 Volkswagen Vz. Short –8 Swiss DOTS
Stand: 1. Juli 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die massgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.ch zur Verfügung.
sieht. Diese würden nach Berechnun-
gen von DIHK-Hauptgeschäftsführer
Martin Wansleben allein der deutschen
Wirtschaft jährliche Mehrkosten in Höhe
von 6 Milliarden Euro bescheren.
Noch ist aber nichts entschieden, Mitte
Mai verschob Trump die Entscheidung
um bis zu sechs Monate. Aber nicht nur
die Zolldebatte zwischen der EU und
den USA belastet die Autobauer, auch
der wichtige Automarkt in China steht
ganz im Zeichen des Handelsstreits. Im
Zuge der Verunsicherung kam es im
Mai im Reich der Mitte zu einem Rekord-
rückgang bei den ausgelieferten Neu-
wagen um 16,4 Prozent. Auch weltweit
stehen die Zeichen auf Schrumpfung:
Die Experten des Forschungsinstituts
CAR prognostizieren ein Minus beim
globalen Autoabsatz im laufenden Jahr
um rund 5 Prozent.
FazitAlle diese Ereignisse zeigen, dass im
Autosektor derzeit jede Menge Bewe-
gung ist. Die Kurse könnten je nach
weiteren Entwicklungen – sowohl
bezüglich des Marktes als auch bei
den einzelnen Unternehmen – nach
oben und unten düsen. Mit Faktor-
Zertifikaten sowie klassischen Hebel-
Papieren lässt es sich jederzeit auf der
Long- wie auch Short-Seite effektiv
positionieren.
COMMERZBANK ANALYSEN | BRANCHEN
34 ideas 90 | 07/08 2019
Mitte Juni war es nun so weit: Der SMI erklomm erstmals in
seiner Historie den 10.000er-Bereich. Dem nicht genug: Der
Index schnitt im ersten Halbjahr 2019 auch deutlich besser
ab als vergleichbare Benchmarks. Auch wenn die Luft auf
diesem Niveau möglicherweise dünner wird, sind weitere
Kursgewinne im zweiten Semester nicht ausgeschlossen.
Ein Blick in die Geschichte des SMI zeigt, dass Anleger stets gut
beraten waren, in die 20 heimischen Blue Chips zu investieren.
Gestartet ist der Index am 30. Juni 1988, also nahezu exakt vor
31 Jahren, mit einem
Wert von 1.500 Punkten.
Mittlerweile hat das Baro-
meter sogar den fünf-
stelligen Bereich erreicht.
Damit legte der SMI in
Bezug auf das momen-
tane Allzeithoch bei
10.063 Punkten um
570 Prozent zu. Aus-
gehend vom tiefsten
je erreichten Wert von 1.279 Punkten im Januar 1991 kurz
vor Ausbruch des zweiten Golfkriegs errechnet sich sogar ein
Zuwachs von knapp 700 Prozent.
Commerzbank Analysen
SMI knackt den fünfstelligen Kursbereich
Doch zurück in die Gegenwart: 2019 macht der heimische
Leit index eine besonders gute Figur. Gegenüber zahlreichen
internationalen Gradmessern hat der SMI zum Halbjahr die Nase
vorne (siehe Grafik 1). Die Argumente für die bemerkenswerte
MARC PRIBRAM
Derivatives &
ETFs Public Distribution
»Gestartet ist der Index
am 30. Juni 1988 mit einem
Wert von 1.500 Punkten.
Mittlerweile hat das Barometer
sogar den fünf stelligen Bereich
erreicht.«
COMMERZBANK ANALYSEN | AKTIENSTRATEGIE
Grafik 1: Performance SMI erstes Halbjahr 2019 im Vergleich
Stand: Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG
SMI
DAX
S&P 500
EURO STOXX 50
Hang Seng
FTSE 100
Nikkei 225
in Prozent
17,43
17,42
17,35
16,31
11,91
10,27
6,30
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18
35ideas 90 | 07/08 2019»
COMMERZBANK ANALYSEN | AKTIENSTRATEGIE
Entwicklung sind vielschichtig. Auf der einen Seite setzten
Konjunktur und Unternehmensergebnisse trotz der Vielzahl an
geopolitischen Baustellen positive Akzente. Neben der Mehrzahl
an überraschend guten Quartalsbilanzen nahm auch das Brutto-
inlandsprodukt (BIP) zum Jahresauftakt um unerwartete 0,6 Pro-
zent zu. Eine anziehende Binnennachfrage sowie steigende
Dienstleistungsexporte trieben das Wachstum an. Daraufhin hob
das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO in seiner Juni-Prognose
das Ziel für das laufende Jahr an. Wurde im März noch von einer
Expansionsrate von 1,1 Prozent ausgegangen, sollen es nun
1,2 Prozent werden. Für 2020 hält die Expertengruppe ihre
ursprüngliche Schätzung von 1,7 Prozent aufrecht. Damit würde
die Schweizer Wirtschaft wieder knapp das Tempo der vergan-
genen zehn Jahre erreichen (siehe Grafik 2).
Billiges GeldUnterstützung bekommen die heimischen Grosskonzerne zudem
von den Notenbanken. Sowohl die Fed in den USA als auch die
EZB und SNB in Europa geben mit ihren weiteren Niedrigzinsver-
sprechen den Aktienmärkten Auftrieb. War beispielsweise Ende
vergangenes Jahr in Übersee noch von zwei Zinserhöhungen für
2019 die Rede, wird derzeit eine Senkung diskutiert.
Hierzulande kommt es gerade zu einer gravierenden Änderung
bezüglich des Leitzinses. Die SNB stellt ihren Referenzzins um
und trifft künftig ihre Entscheidungen nicht mehr mit Blick auf
den 3-Monats-Libor, sondern durch die Festlegung eines soge-
nannten SNB-Leitzinses. An der lockeren Geldpolitik ändert
sich dadurch aber nichts. »Unsere aktuelle Geldpolitik und
36 ideas 90 | 07/08 2019
»COMMERZBANK ANALYSEN | AKTIENSTRATEGIE
insbesondere deren Expansionsgrad bleiben durch diese Anpas-
sung unverändert«, stellt Notenbankchef Thomas Jordan klar.
Der neue Leitsatz liegt, ebenso wie das bisherige Zielband für
den 3-Monats-Libor, bei –0,75 Prozent.
Zahlreiche RisikofaktorenAuch wenn der Geldhahn rund um den Globus aufbleiben wird,
ist das keine Gewähr dafür, dass auch die Kurse ungebremst
weiter anziehen werden. Zahlreiche Marktrisiken und politische
Gefahren könnten dem
mittlerweile seit 2009
andauernden Aufschwung
ein Ende bereiten. Mit Blick
auf die Politik ergeben sich
eine Reihe von Unsicher-
heiten: Da wäre zum einen
der Handelskonflikt zwi-
schen den USA und China,
der sich weiter zuspitzen
könnte. Aber auch eine Eskalation zwischen den USA und dem
Iran ist nicht ausgeschlossen. Aus wirtschaftlicher Sicht sind der
Brexit sowie das italienische Haushaltsdefizit eine Bedrohungs-
lage für die Märkte.
Stand: Juni 2019; Quelle: SECO
Grafik 2: BIP-Wachstum Schweiz
in Prozent
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019e 2020e
3,0
1,7
1,0
1,9
2,4
1,2 1,3
1,6
2,5
1,2
1,7
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
e = erwartet
Durchschnitt 2010–2020e: 1,77 %
»Zahlreiche Marktrisiken und
politische Gefahren könnten
dem mittlerweile seit 2009
andauernden Aufschwung
ein Ende bereiten.«
37ideas 90 | 07/08 2019
«
Last, but not least stellt das hohe Bewertungsniveau ebenfalls
ein Marktrisiko dar. Sowohl das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) als
auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) liegt beim SMI weiter-
hin über den langjährigen
Durchschnitten. Auch ein
Blick auf das prognosti-
zierte Gewinnwachstum
lässt den Index nicht
günstig erscheinen. Zwar
rechnet der Durchschnitt
der Analysten beim SMI
mit einem höheren Plus
im Vergleich zur »Kon-
kurrenz«. Während die
SMI- Gewinne 2019 um 9,0 Prozent zulegen sollen, trauen die
Experten dem EURO STOXX 50 nur 7,8 Prozent zu, dem S&P 500
gar nur 3,5 Prozent.
Apropos S&P 500: Der Konsens geht bei dem US-Barometer
im abgelaufenen Quartal von dem zweiten Gewinnrückgang in
Folge aus. Erwartet wird für die zweite Geschäftsperiode ein
Minus von 2,6 Prozent. Dies wäre das erste Mal seit Anfang 2016,
dass der S&P 500 zwei Quartale in Folge einen Rückgang ver-
COMMERZBANK ANALYSEN | AKTIENSTRATEGIE
Stand: Juni 2019; Quelle: FactSet
Grafik 4: SMI – Kurs-Gewinn-Verhältnis (forward, 12-month)
KGV
Jun 19Jun 09 Jun 10 Jun 11 Jun 12 Jun 13 Jun 14 Jun 15 Jun 16 Jun 17 Jun 188
10
12
14
16
18
20
KGV: 10-Jahres-Durchschnitt 14,5
Stand: Juni 2019; Quelle: Reuters
Grafik 3: SMI zehn Jahre
in Punkten
Jun 19Jun 17Jun 15Jun 13Jun 11Jun 095.000
6.000
7.000
8.000
9.000
10.000
11.000
zeichnen würde. Und auch im dritten Quartal hat die einst posi-
tive Aussicht mittlerweile in den negativen Bereich gedreht.
Wurde Anfang Juni noch mit einem Plus von 0,2 Prozent gerech-
net, liegt die Prognose drei Wochen später bei –0,3 Prozent.
Psychologisch wichtige HürdeDass sich Voraussagen schnell ändern können, ist nicht unge-
wöhnlich. Es kommt immer auf die entsprechenden Markt-
entwicklungen an. Sollte beispielsweise der Zollstreit zwischen
den Grossmächten glimpflich enden, ist gut vorstellbar, dass die
Analysten ihre Ziele wieder rasch anheben.
So oder so dürfte den SMI aber die Marke von 10.000 Punkten
noch eine Weile beschäftigen. Denn dabei handelt es sich um
eine psychologisch wichtige Hürde, die in der Regel erst meh-
rere Tests bestehen muss, bevor ein nachhaltiger Ausbruch
gelingt.
Ein Blick zu unseren Nachbarn zeigt, wie es laufen kann: Als der
DAX Anfang 2015 ebenfalls den fünfstelligen Bereich erklomm,
wurde im gleichen und Folgejahr noch mehrmals die Marke
unterschritten, ehe sich der Index durchsetzen konnte und seit-
her nicht mehr unter 10.000 Punkten gesehen wurde.
»Sollte beispielsweise der
Zollstreit zwischen den
Grossmächten glimpflich
enden, ist gut vorstellbar,
dass die Analysten ihre Ziele
wieder rasch anheben.«
38 ideas 90 | 07/08 2019
Der japanische Yen konnte zunächst deutlich zulegen. Er dürfte
einen Teil dieser Stärke behalten, solange globale (handels-)
politische Risiken hoch bleiben. Denn er ist der ideale »sichere
Hafen«. Aber auch danach dürfte der japanische Yen zur Stärke
tendieren, denn die Geldpolitik dürfte dann rasch in Richtung
»Normalisierung« umschlagen.
Commerzbank Analysen
Japanischer Yen: Sicherer Hafen – für viele Stürme
Japanischer Yen ist sicherer Hafen bei HandelskonfliktenIm Mai und Anfang Juni konnte der japanische Yen deutlich
zulegen. Dazu trugen sicherlich zum Teil kurzfristige Faktoren
bei. Die eskalierenden Handelskonflikte der USA mit ihren Han-
delspartnern sind Anlass genug, dass der Markt »sichere Häfen«
sucht. Und das ist am Devisenmarkt nun einmal vor allem die
japanische Währung.
Sicherlich lässt auch
die Angst vor Handels-
kriegen und ihren
unabsehbaren Folgen
immer mal wieder nach.
Aber sie wird nicht ver-
schwinden. Dafür hat die
US-Regierung gesorgt,
deren unstete Handels politik das Überraschungspotenzial
dauerhaft hochhalten und damit für anhaltende Nachfrage
nach Sicherer-Hafen-Währungen sorgen dürfte.
Renditen fallen und geldpolitische Normalisierung ist vertagtDie Renditen lang laufender japanischer Staatsanleihen sind
weiter gesunken und notieren nun um –0,10 Prozent, das heisst
auf niedrigstem Stand seit Sommer 2016. Sie folgen damit im
Wesentlichen dem globalen Trend fallender Renditen.
COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN
»Die eskalierenden Handels-
konflikte der USA mit ihren
Handels partnern sind Anlass
genug, dass der Markt
›sichere Häfen‹ sucht.«
Grafik 1: Japan – Rendite 10-jähriger Staatsanleihen
in Prozent
–0,5
–0,3
–0,1
0,1
0,3
0,5
0,7
Jan 14 Jan 15 Jan 16 Jan 17 Jan 18 Jan 19
Stand: Juni 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank ResearchFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
ULRICH LEUCHTMANN
Leiter Devisenanalyse,
Commerzbank
39ideas 90 | 07/08 2019»
Lange war damit zu rechnen, dass die Bank of Japan (BoJ)
höhere Renditen zulassen würde, um den negativen Effekt der
dauerhaft flachen Renditekurve auf die Profitabilität des heimi-
schen Bankensystems zu mildern. Zunächst ist solch ein Schritt
vom Tisch. Denn er wäre angesichts der niedrigen Rendite
gegenstandslos. Mit anderen Worten: Momentan ist nicht die
Zeit, Geldpolitik zu normalisieren – in Japan genauso wenig
wie sonst wo. Dafür sind
die Handelskonflikte und
(in enger Korrelation) die
globalen Konjunktursorgen
zu drückend.
Der japanische Yen ist der ideale sichere HafenWarum ist der japanische
Yen ein so beliebter sicherer
Hafen? Unseres Erachtens ist die Tatsache, dass der geldpoliti-
sche Lockerungsspielraum für die BoJ ausgeschöpft ist, dafür
der Grund. Egal, wie schlimm es mit der globalen Konjunktur
läuft, die BoJ hat de facto kaum noch Lockerungsspielraum.
Dabei ist die Tatsache, dass ihr die expansiven geldpolitischen
Instrumente schon fast ausgegangen sind, noch nicht einmal
COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN
das grösste Problem. Ja, der BoJ würde es schwerfallen, ihr
Anleihenkauf volumen noch einmal heftig auszudehnen. Denn
schon jetzt ist der JGB-Markt de facto ausgetrocknet. Doch
dürften Japans Währungshüter das auch gar nicht wollen.
Denn schon seit einiger Zeit ist die BoJ zur Erkenntnis gelangt,
dass die langfristig negativen Folgen ihrer expansiven Geldpolitik
überwiegen: Sie erodieren die Profite der Geschäftsbanken und
sind deshalb nicht förderlich, deren Eigenkapital-Ausstattung
zu verbessern. Die ist aber in Zeiten hoher Überschuss liquidität
der begrenzende Faktor für die Kreditvergabe der Banken. Die
künstliche Verflachung der Zinskurve durch die BoJ verstärkte
das Problem, denn seitdem ist auch Fristentransformation keine
systematische Einnahmequelle für Banken mehr. Ergo: Eine
Zentralbank kann auch zu expansiv sein. Kurzfristig ist das in
der Regel kein Problem. Doch in Japan ist die Geldpolitik seit
fast 30 Jahren expansiv. Keine Zentralbank hat so offensichtlich
das Ende der geldpolitischen Fahnenstange erreicht wie die BoJ.
Egal, wie schlimm es mit der Weltkonjunktur kommt, von ihr sind
bestenfalls minimale bzw. symbolische geldpolitische Schritte zu
erwarten. Das macht den japanischen Yen zum sicheren Hafen,
egal, wie schlimm es mit Japans Staatsfinanzen und der heimi-
schen Konjunktur steht.
»Egal, wie schlimm es mit
der globalen Konjunktur
läuft, die BoJ hat
de facto kaum noch
Lockerungsspielraum.«
40 ideas 90 | 07/08 2019
«
»
COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN
Konjunkturbild dürfte sich aufhellenFreilich rechnen wir im Prognosehorizont
(genauer: noch für 2019) mit einem sich
wieder aufhellenden globalen Konjunk-
turbild. Die konjunkturelle Situation in
China dürfte sich zumindest stabilisieren.
Und auch für die USA erwarten wir zwar
niedrigere Wachstumsraten, gleichzeitig
aber nachlassende Rezessionssorgen.
Das dürfte den Risikoappetit an den
Finanzmärkten wieder anfachen und den
japanischen Yen tendenziell schwächen.
In der Tat erwarten wir zunächst leicht
höhere Euro-/US-Dollar-Notierungen.
Allerdings ist das Potenzial für eine japa-
nische Yen-Schwäche sehr begrenzt.
Denn sobald es konjunkturell wieder
aufwärtsgeht, wird die BoJ wieder Spiel-
räume für geldpolitische Normalisierung
nutzen wollen, weil sie abseits aller kon-
junkturpolitischen Überlegungen die
strukturelle Belastung des heimischen
Bankensystems minimieren will. Daher
ist die Schwäche des japanischen Yen –
selbst wenn sie sich in dem einen oder
anderen Japanischer-Yen-Wechselkurs
sichtbar niederschlagen sollte – voraus-
sichtlich wenig ausgeprägt. Im Wechsel-
kurs US-Dollar/Japanischer Yen dürfte
sie von der US-Dollar-Schwäche über-
lagert und folglich gar nicht sichtbar
werden.
Anlageidee: Faktor-Zertifikate auf Wechselkurse
Sie möchten von der künftigen Wert-
entwicklung der Wechselkurse Euro/
US-Dollar, Euro/Schweizer Frankean,
US-Dollar/Schweizer Franken profitieren?
Mit Faktor-Zertifikaten der Commerz bank
haben Sie die Möglichkeit, an steigenden
oder fallenden Notierungen der Devisen-
paare zu partizipieren. Ein Überblick über
das gesamte Spektrum an Warrants und
Zertifikaten steht Ihnen im Internet unter
www.zertifikate.commerzbank.ch zur
Verfügung.
Faktor-Zertifikate auf Wechselkurse, SIX-kotiert
Symbol Basiswert Strategie Faktor Laufzeit Briefkurs
EC5SCB EUR/CHF Short –5 Open End 17,34 CHF
EC0LCB EUR/CHF Long 10 Open End 26,03 CHF
EC0SCB EUR/CHF Short –10 Open End 10,48 CHF
EC5LCB EUR/CHF Long 5 Open End 27,48 CHF
EU5SCB EUR/USD Short –5 Open End 19,13 CHF
EU0LCB EUR/USD Long 10 Open End 15,19 CHF
EU5LCB EUR/USD Long 5 Open End 23,19 CHF
EU0SCB EUR/USD Short –10 Open End 10,37 CHF
UC5LCB USD/CHF Long 5 Open End 23,84 CHF
UC5SCB USD/CHF Short –5 Open End 16,36 CHF
UC0LCB USD/CHF Long 10 Open End 16,13 CHF
UC0SCB USD/CHF Short –10 Open End 7,630 CHF
Stand: Juli 2019; Quelle: Commerzbank AG
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42 ideas 90 | 07/08 2019
Wie sich die Zeiten doch ändern. War früher alles cool, was
aus den entferntesten Ecken dieser Welt kam, so muss es heute
lokal sein, um bei den Leuten anzukommen. Die Menschen
möchten Produkte, die mit Liebe und aus Überzeugung her-
gestellt werden. Toll, dass es diese Gegenbewegung zu den
Allerwelts-Industrieprodukten gibt. Und seit kurzem haben
jetzt sogar Zürcher Gin-Liebhaber eine »Locavore«-Alternative:
Turicum Gin.
Im Juni 2013 beginnt die Geschichte von Turicum Gin: Während
des Besuchs englischer Gin-Destillerien beschlossen die heutigen
Geschäftsführer Merlin Kofler und Oliver Honegger, ihren eigenen
Gin zu entwickeln. Gemeinsam mit den zwei Freunden Philip
Angst und Oscar Martin setzten sie diese Idee innerhalb von zwei
Jahren in die Tat um. Im Vordergrund der Entwicklung stand laut
Kofler vor allem eins: »Wir wollten einen Gin ›uus Züri für Züri‹
entwerfen, um den Charakter unserer Heimat zu würdigen und
diesen gleichzeitig über die Stadtgrenzen hinaus zu zelebrieren.«
Insgesamt zwölf Botanicals sind für den typischen Geschmack
von Turicum Gin massgebend. Neben blauem Wacholder und
Koriandersamen sind es vor allem Lindenblüten aus dem Linden-
hof – dem Zentrum der römischen Siedlung Turicum, aus der
schliesslich Zürich hervorging –, handgepflückte Tannenspitzen
aus den Zürcher Wäldern sowie Hagebutten aus dem Garten von
Oliver Honegger, der für die Destillation verantwortlich ist. Eine
geheime Zutat, die an dritter Stelle der Rezeptur ihren Platz hat,
Company
Turicum Gin kürt Zürich zur Gin-Destination
sorgt für den besonderen Geschmack. Damit möchten die vier
Zürcher Nachahmern bewusst aus dem Weg gehen.
Turicum Gin wird im Herzen Zürichs im sogenannten Small-
Batch-Verfahren, also in Kleinserie, hergestellt. Der London-Dry-
Stil garantiert, dass neben den Botanicals und Wasser keine
weiteren Zusatzstoffe verwendet werden. Zudem enthält
Turicum Gin keine süssenden Erzeugnisse. Die Flasche wurde
von Oscar Martin designt und besteht in Anlehnung an den
historischen Namen aus Steinzeug, während das eingebrannte
Etikett die Farben des Zürcher Stadtwappens reflektiert.
Gin LabIm ersten und einzigen »Gin Lab« der Schweiz werden Sie zum
Destillateur und mischen unter professioneller Anleitung Ihren
eigenen Gin. In einem dreistündigen Workshop können Sie aus
über 40 verschiedenen Destillaten Ihre Favoriten küren und
daraus Ihren ganz persönlichen
Lieblingsgin kreieren. Das End-
produkt können Sie noch am
gleichen Tag mit nach Hause
nehmen.
Turicum VodkaNun lancieren die vier Freunde
unter ihrer Better Taste GmbH
ein weiteres Produkt: den
Turicum Vodka. Diesmal erscheint die schicke Steingut-Flasche
in dunklem Grün. Gewiss macht sie sich gut als Geschenk und
sieht auf jedem Barregal hübsch aus. Doch auch diesmal punktet
das Produkt letztlich im Aroma: Die mehrfache Destillation und
das hochwertige Getreide ergeben einen angenehm milden
Vodka, das Zugeben von Zürichsee-Quellwasser verleiht dem
Produkt regionalen Charakter. Abgerundet wird die Aromatik
mit einer feinen Gin-Note, die der Vodka dank der Reifung in
Gin-Fässern erhält. www.turicum-gin.ch
COMPANY | TURICUM GIN
»Eine geheime Zutat, die
an dritter Stelle der
Rezeptur ihren Platz hat,
sorgt für den besonderen
Geschmack.«
MARC PRIBRAM
Derivatives &
ETFs Public Distribution
43ideas 90 | 07/08 2019
COMPANY | TURICUM GIN
44 ideas 90 | 07/08 2019
Informationen frei Haus
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• per Post: Commerzbank AG, Zweigniederlassung Zürich, Public Distribution, Utoquai 55, 8034 Zürich, Schweiz
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• per Telefon: 0800 11 77 11 (kostenfrei)
• im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.ch oder www.comstage-etf.ch
Übersicht und Quick Guide• Faktor-Zertifikate – Quick Guide: Im Quick Guide werden kompakt
auf zwei Seiten die wichtigsten Details zu Faktor-Zertifikaten
vermittelt.
• Swiss DOTS – Produktübersicht: In dieser überarbeiteten Broschüre
finden Sie die wichtigsten Informationen zum Handel von Hebel-
produkten auf der ausserbörslichen Handelsplattform Swiss DOTS
zusammengefasst. Überdies haben wir die Broschüre angereichert
mit dem umfassenden Basiswert- und Produktspektrum, das wir auf
Swiss DOTS anbieten.
Magazin und Broschüren• ideas-Magazin: ideas bietet Ihnen achtmal im Jahr Informationen zu
Trends und Produkten. Mit unserem kostenlosen Magazin erhalten Sie
engen Kontakt zur Commerzbank und zum Zertifikate- und ETF-Markt.
• Faktor-Zertifikate: In dieser Broschüre wird Ihnen im Detail erklärt, wie
Faktor-Zertifikate funktionieren und wie deren Preisverhalten ist.
• Turbo-Zertifikate: Gas geben beim Investment mit Turbo-Zertifikaten.
Erfahren Sie alles über die Funktionsweise dieser Produkte, ob nun
Classic Turbo-, BEST Turbo- oder Unlimited Turbo-Zertifikate. Turbos
bietet die Commerzbank in der Schweiz exklusiv auf der Swiss DOTS-
Plattform an.
SERVICE | BESTELLINFORMATION
45ideas 90 | 07/08 2019
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Die Endgültigen Bedingungen können zusammen mit dem Basisprospekt und dem vereinfachten Prospekt (sofern vorhanden) kostenlos sowohl elektronisch unter www.zertifikate. commerzbank.ch wie auch physisch unter Angabe des Valors bei der Commerzbank AG, ZTB M 2.3.3, Neuemissionen, Kaiserplatz, 60261 Frankfurt am Main, Deutschland, und bei der Commerzbank Aktiengesell-schaft, Zweigniederlassung Zürich, Pelikanplatz 15, 8001 Zürich, Schweiz, angefordert werden. Bei ComStage ETF handelt es sich um einen Luxemburger Investment-fonds (SICAV), der als Umbrella-Fonds den Bestimmungen der europäischen Fondsregulierung bezüglich UCITS IV unterliegt.Der Verkaufsprospekt, die wesentlichen Anlegerinforma-tionen, die Satzung sowie die aktuellen Jahres- und Halb-jahresberichte des ComStage ETF sind beim Vertreter und der Zahlstelle in der Schweiz, Commerzbank AG, Frankfurt am Main, Zweigniederlassung Zürich, Pelikanplatz 15, 8001 Zürich, kostenlos erhältlich.Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Mei-nung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Aus-arbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine Aktua-lisierung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht fest-gelegt worden. Die Commerzbank ist nicht dazu verpflich-tet, diese Publikation zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen oder deren Empfänger auf andere Weise zu informieren, wenn sich ein in dieser Publikation genannter Umstand oder eine darin enthaltene Stellungnahme, Schät-zung oder Prognose ändert oder unzutreffend wird.Die in der Vergangenheit gezeigte Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den zukünftigen Kurs, Wert oder Ertrag eines in dieser Publika-tion genannten Finanzinstruments oder dessen Emittenten
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Hebelprodukte wirken.
Kleine Kursbewegungen = grosser Effekt.
Wie auch immer sich die Märkte entwickeln: Mit unserem breiten Angebot an unterschiedlichen Hebelprodukten setzen Sie Ihre Marktmeinung jederzeit gezielt um. Durch unser professionelles Market-Making und die permanente Pflege des Produktportfolios profitieren Sie von optimalen Investmentoptionen. Mehr Informationen: zertifikate.commerzbank.ch, [email protected] oder 0800 11 77 11*
*Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass die Gespräche auf dieser Telefonlinie aufgezeichnet werden. Wir gehen von Ihrer Zustimmung aus.