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Universität Leipzig Philologische Fakultät Herder-Institut SoSe 2013 Modul ‘Deutsch für den Beruf‘ Projektseminar Dozenten: Prof. Dr. Karen Schramm, Dr. Ramona Bitter-Karas, Diana Feick Deutsch als Fremdsprache im Pflegebereich Projektbericht 26. Juli 2013 Oliver Anschütz DaF als Kernfach, 6. Fachsemester Matrikelnummer 2290259 [email protected] Lisa Lotta Damm DaF als Kernfach, 4. Fachsemester Matrikelnummer 2500534 [email protected] Rhoda Ama Woitke DaF als Kernfach, 2. Fachsemester Matrikelnummer 2869989 [email protected] Susanne Höhne DaF als Kernfach, 6. Fachsemester Matrikelnummer 2296478 [email protected]

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Universität Leipzig

Philologische Fakultät

Herder-Institut

SoSe 2013

Modul ‘Deutsch für den Beruf‘

Projektseminar

Dozenten: Prof. Dr. Karen Schramm, Dr. Ramona Bitter-Karas, Diana Feick

Deutsch als Fremdsprache im Pflegebereich

Projektbericht

26. Juli 2013

Oliver Anschütz DaF als Kernfach, 6. Fachsemester

Matrikelnummer 2290259 [email protected]

Lisa Lotta Damm DaF als Kernfach, 4. Fachsemester

Matrikelnummer 2500534 [email protected]

Rhoda Ama Woitke DaF als Kernfach, 2. Fachsemester

Matrikelnummer 2869989 [email protected]

Susanne Höhne DaF als Kernfach, 6. Fachsemester

Matrikelnummer 2296478 [email protected]

Gliederung

I. EINLEITUNG ………………………………………………………………………. 1

II. BEDARFSANALYSE ………………………………………………………………. 2

1. Theoretische Verortung …………………………………………………………………... 3

1.1 Bedarf ………………………………………………………………………………… 3

1.2 Bedürfnis ……………………………………………………………………………... 3

2. Forschungsfragen und Hypothesen ………………………………………………………. 4

3. Datenerhebung …………………………………………………………………….……… 5

3.1 Datenerhebungsmethoden ……………………………………………………………. 5

3.1.1 Recherche …………………………………………………………………….. 5

3.1.1.1 Berufsbild AltenpflegerIn ………………………………………………… 6

3.1.1.2 Arbeiterwohlfahrt (AWO) ………………………………………………... 7

3.1.1.3 Euro-Schulen Leipzig …………………………………………………….. 7

3.1.2 Fragebögen ……………………………………………………………………. 8

3.1.3 Interview ……………………………………………………………………… 9

3.1.4 Datenschutz und Einverständniserklärung ………………………………….. 10

3.2 Einrichtungen und Teilnehmer ……………………………………………………… 10

3.2.1 Leipziger Einrichtung ……………………………………………………….. 10

3.2.2 Berliner Einrichtung ………………………………………………………… 11

3.3 Reflexion ……………………………………………………………………………. 12

4. Ergebnisse der Datenerhebung ………………………………………………………….. 14

4.1. Fragebögen …………………………………………………………………………. 14

4.2. Interview ……………………………………………………………………………. 17

III. TEXTANALYSE ………………………………………………………………………. 19

1. Vorbetrachtungen …………………………………………………………………………. 19

1.1 Textauswahl ………………………………………………………………………….. 19

1.2 Kurzbeschreibung der ausgewählten Textsorten …………………………………….. 20

1.2.1 Die Verfahrensanweisung …………………………………………………….. 20

1.2.2 Der Biographiebogen …………………………………………………………. 20

1.2.3 Der Pflegebericht ……………………………………………………………... 21

1.3 Theoretische Vorbetrachtung ………………………………………………………… 21

2. Textanalyse ……………………………………………………………………………….. 23

2.1 Vorbemerkungen ……………………………………………………………………… 23

2.2 Strukturelle Kriterien ………………………………………………………………… 25

2.3 Grammatik …………………………………………………………………………… 27

2.3.1 Text 1: Verfahrensanweisung MRSA …………………………………………. 27

2.3.2 Text 2: Biographiebogen ……………………………………………………… 33

2.3.3 Text 3: Pflegebericht ………………………………………………………….. 39

2.4 Semantik ……………………………………………………………………………… 41

2.4.1 Text 1: Verfahrensanweisung MRSA ………………………………………….. 41

2.4.2 Text 2: Biographiebogen ………………………………………………………. 45

2.4.3 Text 3: Pflegebericht …………………………………………………………... 49

3. Ergebnisse der Textanalyse ……………………………………………………………….. 50

3.1 Semantische Ebene …………………………………………………………………… 50

3.1.1 Wortfelder ……………………………………………………………………... 50

3.1.2 Wortfamilien …………………………………………………………………... 52

3.2 Grammatische Ebene ………………………………………………………………… 53

3.2.1 Grammatischer Gesamtüberblick ……………………………………………… 53

3.2.2 Grammatischer Einzelüberblick ………………………………………………. 53

3.2.2.1 Grammatische Merkmale Text 1 ………………………………………….. 53

3.2.2.2 Grammatische Merkmale Text 2 ………………………………………….. 55

3.2.2.3 Grammatische Merkmale Text 3 …………………………………………. 57

IV. DIDAKTISIERUNG …………………………………………………………………... 59

1. Schlussfolgerungen aus Bedarfs- und Textanalyse............................................................ 59

2. Vorbetrachtungen............................................................................................................... 60

2.1 Zielgruppe.................................................................................................................... 60

2.2 Profile Deutsch............................................................................................................. 60

2.3 Modulplanung ………………………………………………………………………. 61

2.4 Szenarien....................................................................................................................... 62

2.5 Elemente....................................................................................................................... 62

2.6 Lernziele und Kann-Beschreibungen .......................................................................... 63

3. Didaktisierungen ............................................................................................................... 65

3.1 Legende Didaktisierungen …………………………………………………………... 65

3.2 Didaktisierung 1 zum Text Verfahrensanweisung....................................................... 66

3.3 Didaktisierung 2 zum Text Biographiebogen.............................................................. 80

3.4 Didaktisierung 3 zum Text Pflegebericht.................................................................... 90

V. FAZIT …………………………………………………………………………………… 96

VI. QUELLENVERZEICHNIS…………………………………………………………… 98

VII. ANHANG …………………………………………………………………………….. 100

1

I. Einleitung

Schon lange ist bekannt, auf welches Problem unsere Gesellschaft in den letzten Jahren

kontinuierlich zusteuert: Sie altert. Dass die Gesellschaft altert, stellt per se noch keine

kritische Situation dar. Die Frage ist, wer wird sich um all die älteren Menschen kümmern,

wenn sie die alltäglichen Dinge einmal nicht mehr selbst verrichten können? Falls ältere

Menschen nicht in der Familie gepflegt werden, lautet die offensichtliche Antwort:

Altenpfleger und Altenpflegerinnen. Ein Beruf mit Zukunft möchte man meinen, jedoch

herrscht, wo immer man sich auch erkundigt, steter Personalmangel im Pflegebereich. Die

Antwort auf die Frage nach dem Warum scheint klar: viel Arbeit, hohe physische und

psychische Belastung u. a. durch Schichtarbeit für einen relativ geringen Lohn. Die Lösung

für dieses Personalproblem ist naheliegend und einfach: Rekrutierung von Pflegepersonal aus

dem Ausland. Hierbei handelt es sich bisher oftmals um das osteuropäische Ausland, wie

etwa Polen, Russland oder die Ukraine, neuerdings berichten die Medien aber auch von

Anstrengungen, Pflegekräfte aus Südeuropa, Indien oder China anzuwerben

(Buntenbach/Greschner 2011).

Im Fachbereich „Deutsch für den Beruf“ war es unsere Aufgabe, eine Bedarfs und

Bedürfnisanalyse in Pflegeeinrichtungen durchzuführen. Die zentrale Fragestellung lautete:

Wo und welchen sprachlichen Bedarf / welche sprachlichen Bedürfnisse gibt es auf Seiten der

Leitungsebene bzw. Institutionen, auf Seiten der ausländischen Pflegekräfte sowie auch

seitens der Bewohner und Bewohnerinnen einer Pflegeeinrichtung. Auf Basis dieser

Fragestellung suchten wir zunächst geeignete Methoden zur Datenerhebung. Wir führten

Begehungen und Erkundungen in den Einrichtungen durch und erfragten mittels Interviews

und Fragebögen Bedarf und Bedürfnisse.

Im Rahmen der Datenerhebung sammelte unsere Gruppe insgesamt 22 Texte. Da es aufgrund

der Fülle an Texten unmöglich ist, alle vorhandenen pflegespezifischen Texte zu

berücksichtigen, ist die durch uns erfolgte Auswahl subjektiv und wurde in Zusammenarbeit

mit der Pflegeleitung der Berliner Einrichtung, die für sie wichtige Texte vorschlug, erstellt.

Bei den ausgewählten Texten handelt es sich um eine Verfahrensanweisung, einen

Biographiebogen und einen Pflegebericht.

Es folgte eine Textanalyse nach semantischen und grammatikalischen Gesichtspunkten. Die

darauf aufbauenden Didaktisierungen orientieren sich an den drei analysierten authentischen

Texten, die für die Übungen und Aufgaben nicht bzw. nur minimal gekürzt oder verändert

wurden. Außerdem haben wir versucht, die Fertigkeiten Hören, Lesen, Sprechen und

2

Schreiben in unseren Didaktisierungen zu berücksichtigen, wobei der Fokus auf dem

Schreiben liegt und die Arbeit mit anderen Fertigkeiten meist auf das Schreiben vorbereitet.

Desweiteren versuchten wir, den LernerInnen, möglichst verschiedene Übungstypen

(Assoziogramme, Lückentexte, Spiel, etc.) sowie offene, halboffene und geschlossene

Aufgaben anzubieten. Allerdings ist zu sagen, dass die LernerInnen aufgrund des

Ausgangsniveaus A2 noch stärkerer Leitung bedürfen und der Anteil offener Aufgaben

deshalb geringer ausfällt als der der geschlossenen. Um die LernerInnen für eigene

Lernstrategien zu sensibilisieren, haben wir z.B. globales und selektives Lesen und Hören in

die Didaktisierungen einbezogen. Ein weiterer wichtiger Aspekt für unsere Didaktisierungen

ist, dass verschiedene Sozialformen wie Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit angewendet

werden.

II. BEDARFSANALYSE

Die Anzahl der Beschäftigten aus dem Ausland ist im Gesundheitswesen mittlerweile

überdurchschnittlich hoch. So haben insgesamt 11,5 Prozent aller Beschäftigten im deutschen

Gesundheitswesen eigene Migrationserfahrung. In Nordrhein-Westfalen ergab eine

Untersuchung, dass knapp 30 Prozent der Altenpflegefachkräfte einen Migrationshintergrund

haben (Angelovski 2012: 34). Der demografische, politische und strukturelle Wandel in

Deutschland wird zu einer Vielzahl von interkulturellen Überschneidungen im

Gesundheitsbereich führen. Dieser Herausforderung muss sich der Pflegesektor stellen. Erste

Pflegeanbieter und Projekte befassen sich mit dem Problem der oftmals nicht ausreichenden

Sprachkenntnisse ausländischer Pflegekräfte. Wer im Pflegebereich arbeiten will, muss nicht

nur die medizinische Fachsprache verstehen können, sondern auch in der Lage sein,

Alltagsgespräche, schriftliche Dokumentationen, Notfallsituationen und Telefonate sprachlich

zu bewältigen. Hinzukommt, dass Altenpflegeeinrichtungen heutzutage meist nicht mehr nur

ältere, sondern auch psychisch oder physisch kranke Menschen, unabhängig vom Alter,

betreuen und pflegen. Es ist also in jedem Fall davon auszugehen, dass die Arbeit mit

Menschen, die an diversen körperlichen und geistigen Gebrechen leiden, ein hohes Maß an

kommunikativer Kompetenz, Ausdauer und Verständlichkeit fordert. Einerseits müssen die

Pflegekräfte verstehen, was der Bewohner äußert, und andererseits sollten die Bewohner mit

dem Pflegepersonal kommunizieren können. Missverständnisse und Probleme in der

Kommunikation können, gerade im Pflegebereich, zu kritischen, auch lebensgefährlichen

Situationen führen. Nicht zuletzt ist der Pflegebereich ein Arbeitsbereich, der ständig mit

3

unvorhergesehenen Notfallsituationen und dem Tod konfrontiert wird. Auch die rechtliche

Seite des Pflegeberufs mit Betreuungen, richterlichen Beschlüssen u.a. ist nicht zu

unterschätzen und stellt eine weitere Herausforderung für PflegemitarbeiterInnen dar.

1. Theoretische Verortung

1.1 Bedarf

Der berufsbezogene Sprachbedarf bezieht sich auf objektive Anforderungen im Berufsalltag.

Nach Szablewski-Cavus (2000: 18f., zitiert nach Haider 2009: 32) entspricht der objektive

Bedarf „den kommunikativen Anforderungen im berufs- bzw. arbeitsplatzspezifischen

Kontext“. Während sich Sprachbedürfnisse am einzelnen Lerner orientieren (Schramm,

Vorlesung „Deutsch für den Beruf“ SoSe 2013) werden die Sprachbedarfe von einer

Institution, einem Arbeitgeber bzw. Unternehmen vorgegeben und orientieren sich am

Produkt, das im Berufsfeld Pflege der Pflegequalität entsprechen würde. Haider (2009: 30)

sieht den Begriff ‘objektive Sprachbedarf‘ eher kritisch, da dieser durch die „linguistischen,

pädagogischen, institutionellen, kulturellen, politischen“ Vorgaben einer Einrichtung immer

auch „ideologisch gefärbt“ sei.

1.2 Bedürfnis

Deutschkenntnisse sind Voraussetzung für den Berufseinstieg. Besonders Pflegekräfte mit

Migrationshintergrund würden die „sensible Phase“ Berufseinstieg (Haider 2009: 34) mit der

Sicherheit guter Sprachkenntnisse leichter bewältigen. Haider (2009: 34) berichtet von einer

Inderin, die genau diese Voraussetzungen für ihren Beruf nicht mitbrachte. Ausländische

Pflegekräfte sind in der beruflichen Einstiegsphase mit den kommunikativen Anforderungen

teilweise überfordert und haben oft nicht die Möglichkeit Schulungen diesbezüglich zu

besuchen. Wie Haider (2009: 35) anschaulich schildert, ist es den Pflegekräften mit

Migrationshintergrund oft unangenehm, deutsche Begriffe im Berufsalltag nicht sofort

verstehen zu können, womit auch der Wunsch nach mehr Unterstützung im Bezug auf

Sprache einhergeht. In diesem Zusammenhang beschreibt der Terminus Sprachbedürfnis die

subjektiven Erwartungen, Wünsche, Erfahrungen und die Motivation der Betroffenen, d.h. der

lernenden Pflegekräfte (Szablewski-Cavus 2000: 18f., zitiert nach Haider 2009: 32) anhand

derer kommunikative Hilfen oder Unterrichtsmaterialien erstellt werden können. Zudem seien

die subjektiven Bedürfnisse der Lerner gleichzeitig ein „wichtiges Korrektiv“ (Szablewski-

Cavus 2000: 18f., zitiert nach Haider 2009: 32), um den objektiven Bedarf der Institutionen,

4

d.h. deren Erwartungen und Vorstellungen, besser einzuordnen. Im Bezug auf die

Sprachbedürfnisse der ausländischen PflegemitarbeiterInnen stellte Haider (2009: 35ff.) fest,

dass die Betroffenen besondere Schwierigkeiten mit dem pflegespezifischen Wortschatz, dem

Hörverstehen von Dialekt sowie den Umgang mit Humor haben. Weniger Probleme bereite

den Lernern laut Haider (2009: 36) das medizinische Fachvokabular.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass beim Aufbau eines berufsbezogenen Sprachkurses

oder bei der Entwicklung von berufsbezogenen Unterrichtsmaterialien Ziele, Erwartungen,

Wünsche und Hoffnungen als subjektive Bedürfnisse der Teilnehmer berücksichtigt werden

sollten. Folgende Fragen könnten Teilnehmern im Rahmen einer Bedürfnisanalyse gestellt

werden (Integration durch Qualifikation-Leitfaden 2012: 15):

Was sind die Teilnehmer bereit zu tun, um ihre Ziele zu erreichen?

Wie sieht die Befindlichkeit bzw. Motivation der Teilnehmenden diesbezüglich aus?

Was sind sie bereit wozu zu lernen?

Wie sollte gelernt werden? Wie wollen sie lernen?

Wo sehen sie selbst Handlungsbedarf?

Welche Schwerpunkte und Inhalte soll der Unterricht haben?

2. Forschungsfragen und Hypothesen

Vor jeder Datenerhebung ist es wichtig, die Ziele eines solchen Vorhabens zu definieren. Um

eine möglichst ergiebige Datengrundlage zu gewährleisten, ist geplant sowohl Fragen zu den

allgemeinen Sprachkenntnissen der PflegerInnen als auch Fragen speziell zum Umgang mit

Texten zu stellen. Herauszufinden ist, wie hoch die PflegerInnen ihre allgemeinen

Deutschkenntnisse und verschiedene Fertigkeiten einschätzen und wie diese von der Leitung

eingeschätzt werden. In welchen Bereichen sind gute Deutschkenntnisse besonders wichtig

und wo treten häufig Probleme aus? Worauf sind diese möglicherweise zurückzuführen? Wie

gut schätzen die PflegerInnen ihre Kompetenzen im Umgang mit berufsspezifischen Texten

ein und wie sieht die Einschätzung vonseiten der Pflegeleitung aus? Wo treten in diesem

Bereich Probleme auf und was ist eine mögliche Begründung?

Schließlich ist es wichtig, das Bedürfnis nach Weiterbildung der PflegerInnen in den

Bereichen der allgemeinen Sprachkompetenz und speziell in der Textkompetenz

herauszufinden und zu ergründen, inwieweit auch die Pflegeleitung hier einen Bedarf erkennt.

Weiterhin ist es interessant, zu untersuchen, ob es Diskrepanzen im Selbst- und im Fremdbild

5

der PflegerInnen in Bezug auf Sprachkompetenzen gibt und ob Sprachbedürfnisse und

Sprachbedarfe deckungsgleich sind.

Hilfreich für die Auswertung der erhobenen Daten kann es sein, vor der tatsächlichen

Datenerhebung Hypothesen aufzustellen. Werden diese nicht erfüllt, können eigene falsche

Vorstellungen, die das weitere Arbeiten negativ beeinflussen könnten, revidiert werden. Zur

besseren Übersichtlichkeit werden die aufgestellten Hypothesen durchnummeriert.

Möglicherweise werden PflegerInnen und die Leitung die allgemeinen Deutschkenntnisse als

größtenteils befriedigend einschätzen (H1). Als wichtige Anwendungsbereiche werden hier

wohl vor allem die Kommunikation mit Bewohnern, Angehörigen und Ärzten genannt

werden (H2). Es ist zu vermuten, dass sich die Problembereiche damit decken werden (H3).

Es ist anzunehmen, dass vor allem die Fertigkeiten Sprechen und Hören zu Schwierigkeiten

(H4) führen werden. Eventuell sieht die Leitung hier etwas größere Probleme, als sie von den

PflegerInnen selbst gesehen werden (H5).

Im Textbereich werden die Fähigkeiten der PflegerInnen möglicherweise ebenfalls von ihnen

selbst als auch von der Leitung als befriedigend eingeschätzt. Vielleicht sieht die Leitung hier

sogar weniger Probleme, als die PflegerInnen selbst, da die Leitung höchstens das Ergebnis

erkennen kann, nicht aber, anders als beim Sprechen, den Weg zur fertigen sprachlichen

Äußerung (H6).

3. Datenerhebung

3.1 Datenerhebungsmethoden

Für die Datenerhebung zur Bedarfs- und Bedürfnisanalyse im Berufsfeld Pflege kamen in

unserer Projektgruppe die Recherche sowie die schriftliche (Fragebögen) und die mündliche

Befragung (Interview) zum Einsatz.

3.1.1 Recherche

Die Datenerhebungsmethode Recherche dient im Rahmen einer berufsbezogenen

Sprachbedarfsanalyse der „Beschaffung, Sichtung und Auswertung von nützlichen und

notwendigen Hintergrundinformationen“ (Weissenberg 2012: 21) aus dem Berufs- und

Arbeitsumfeld. Für unser Projekt dienlich erscheint uns zum einen die Internet-Recherche, bei

der erste Informationen und Eckdaten zum Berufsbild AltenpflegerIn gesammelt werden, und

zum anderen eine Recherche in der Fachliteratur (u.a. Fachbücher und Fachzeitschriften, z.B.

die Zeitschrift ‚Altenpflege‘).

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3.1.1.1 Berufsbild AltenpflegerIn

Laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend waren im Jahr 2012 rund

2,4 Millionen Menschen pflegebedürftig. Bis zum Jahr 2030 soll diese Zahl sogar auf 3,3

Millionen anwachsen. Damit wächst auch gleichzeitig der Bedarf an qualifizierten

AltenpflegerInnen. Laut Bundesagentur für Arbeit kamen im Dezember 2012 auf 100

gemeldete offene Arbeitsstellen für Altenpflegefachkräfte nur 35 gemeldete Arbeitssuchende

(BMFSJ 2013). In einer Offensive wirbt das Bundesministerium:

„Rund 200.000 Altenpflegerinnen und Altenpfleger übernehmen Schlüsselrollen in der

Altenpflege; sie stehen ein für eine qualitätsvolle Betreuung Pflegebedürftiger, für ein

gutes Miteinander mit Angehörigen, für Innovationen und Teamgeist im

Unternehmen.“ (BMFSFJ, Qualifizierungsoffensive 2012)

AltenpflegerInnen unterstützen ältere hilfsbedürftige Menschen in ihrem Alltag. Sie arbeiten

u.a. in Altenpflegeheimen, Krankenhäusern, bei ambulanten Pflegediensten oder in Hospizen.

Ihre Aufgaben sind sehr vielfältig: AltenpflegerInnen sind sowohl für medizinische als auch

für sozialpflegerische Tätigkeiten zuständig. Ein Altenpfleger betreut, berät und pflegt die

Patienten und steht auch in engem Kontakt zu den Angehörigen. Viele Handlungen müssen in

Absprache mit dem zuständigen Arzt oder anderen externen Partnern wie Apotheken, Physio-

und Ergotherapeuten, Logopäden sowie Optikern, Hörgeräteakustikern oder Sanitätshäusern

durchgeführt werden. Deswegen zählen besonders die kommunikative Kompetenz, aber auch

Eigenverantwortung und Teamfähigkeit zu den wichtigsten Anforderungen in diesem Beruf.

Die im Heim lebenden oder ambulant betreuten Patienten sind pflegebedürftig und leiden oft

an mehreren Krankheiten gleichzeitig. Deshalb ist es sehr wichtig, dass AltenpflegerInnen

ihre durchgeführte Arbeit bzw. Pflegedienstleistung klar, deutlich, gut lesbar und verständlich

für den folgenden Pfleger dokumentieren, auch um Fehler bei folgenden

Behandlungsmaßnahmen am Patienten zu vermeiden.

Die Ausbildung zum Altenpfleger / zur Altenpflegerin, die insgesamt drei Jahre dauert,

umfasst eine schulische und eine praktische Ausbildungsphase und schließt mit einer

staatlichen Prüfung ab (altenpflege-krankenpflege.de). Oft scheint die Ausbildung zum

Altenpfleger / zur Altenpflegerin nicht ausreichend, um schriftliche und/oder mündliche

Sprachdefizite bei Auszubildenden mit Migrationshintergrund auszugleichen, da der

Schwerpunkt stärker auf der Pflege liegt. Andererseits haben Pflegekräfte mit

Migrationshintergrund, die ihre Berufsausbildung im Ausland absolviert haben, in ihrem

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Arbeitsalltag in Deutschland (häufig Schichtarbeit) oft Probleme, einen Sprachkurs zeitlich zu

realisieren. Und schließlich besitzen Sprachkenntnisse – obwohl kommunikative

Kompetenzen für den Beruf des Altenpflegers/der Altenpflegerin von zentraler Bedeutung

sind – in Anforderungsprofilen an AltenpflegerInnen (auch aufgrund des wachsenden

Personalmangels) nicht immer die oberste Priorität.

3.1.1.2 Arbeiterwohlfahrt (AWO)

Als ein erster Anhaltspunkt für eine eigene Bedarfsanalyse diente uns ein Projekt des AWO

Bundesverband Berlin, der als Reaktion auf die zunehmenden kommunikativen

Anforderungen, die an Pflegekräfte mit und ohne Migrationshintergrund im Berufsfeld

Altenpflege gestellt werden, das von 2011 bis 2014 laufende Projekt „FaDa – Fachsprache

Deutsch in der Altenpflege“ (Flyer, AWO Bundesverband) initiierte. Welches fachsprachliche

Schulungen für Pflegekräfte in ausgewählten AWO-Pflegeeinrichtungen anbietet. Wie die

Projektleiterin Frau Baric-Büdel in ihrem Vortrag im Herder-Institut berichtete, bestand eine

erste Projektphase aus den Aufgaben Schwerpunktsetzung und Zielbestimmung für die

Schulungen, Ermitteln des Schulungsbedarfs sowie eine Sprachbedarfsermittlung (siehe

Präsentation Baric-Büdel), in deren Rahmen Hospitationen und Interviews (mit

Gesprächspartnern aus der Leitungsebene, mit Pflegekräften, BewohnerInnen, Angehörigen

und externen Fachkräften) durchgeführt sowie authentisches schriftliches Material aus dem

Pflegealltag gesammelt wurde. Mithilfe der Ergebnisse dieser ersten Projektphase wurden

acht Kursmodule (u.a. Arbeitsabläufe, pflegerische Versorgung, Kooperation mit

Angehörigen, siehe Flyer AWO) entwickelt, die sich am Arbeitsfeld Altenpflege orientieren.

3.1.1.3 Euro-Schulen Leipzig

Einen Einblick in die Lehrerperspektive (bezüglich berufsspezifischer Deutschkurse) ergab

sich in einem weiteren Vortrag von Frau Könze von den Euro-Schulen Leipzig, die die an

ihrer Einrichtung angebotenen berufsbezogenen Sprachkurse (im Rahmen des ESF-BAMF

Programms) vorstellte. Zwar gäbe es die Möglichkeit, Sprachkurse speziell für das

Arbeitsfeld Altenpflege anzubieten, aber leider liege in der Region (Leipzig) zurzeit die

notwendige Teilnehmerzahl nicht vor, sodass die Kurse zu den allgemeineren Arbeitsfeldern

Dienstleistungsbereich und gewerblich-technischer Bereich zusammengefasst wurden.

Teilnehmen können einerseits Arbeitssuchende, die bei Jobcenter oder Arbeitsagentur

gemeldet sind, oder bereits Beschäftigte (Handout Euro-Schulen). Die Sprachkurse haben

einen Umfang von 730 Unterrichtseinheiten und beinhalten ein Praktikum. Weiterhin erhalten

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die Teilnehmer nach Ende des Sprachkurses eine Teilnahmebestätigung mit einer

individuellen Einschätzung ihrer Leistungen (Vortrag und Handout Euro-Schulen).

Im Rahmen einer Hospitation hatte unsere Gruppe Anfang Mai die Gelegenheit, einen

Einblick in den berufsbezogenen Sprachunterricht an den Euro-Schulen Leipzig zu erhalten.

Leider war kein Teilnehmer im Kurs, der im Gesundheitsbereich tätig ist bzw. tätig sein will.

In einem anschließenden Gespräch erfuhren wir, dass als Unterrichtsbasis das Lehrwerk

Berliner Platz diene, dieses aber oft nicht alle Themen abdeckt, sodass sich die Lehrkraft

Unterrichtsmaterialien meist selbst mit Hilfe von Online-Recherchen sucht und erstellt. Als

Lehrkraft sei man außerdem oft auch Sozialarbeiter und häufig würde Interesse und

Motivation auf Seiten der Lerner fehlen.

Obwohl die momentane Kurssituation an den Euro-Schulen Leipzig ein anderes Bild

vermittelt, zeigt unsere Recherche (vgl. Berufsbild AltenpflegerIn, Berliner

Pflegeeinrichtung), dass bundesweit ein größerer Bedarf an sprachlichen Fortbildungen für

den Pflegebereich zu bestehen scheint.

3.1.2 Fragebögen

Vorteile der schriftlichen Befragung (Weissenberg 2012: 16) sind z.B. der flexible, d.h.

ortsunabhängige Einsatz sowie ein geringer Zeitaufwand. Fragebögen schienen uns sehr

geeignet, da sie von den Probanden relativ zeitsparend ausfüllt werden können und so den

Arbeitsalltag in der Pflegeeinrichtung nicht unnötig stören. Weiterhin lassen sich Ergebnisse

aus Fragebögen aufgrund von Standardisierung leichter auswerten und miteinander

vergleichen als z.B. Antworten aus Interviews.

Zur Erhebung von Bedarf (bei der Leitungsebene der Pflegeeinrichtung) und Bedürfnissen

(bei den PflegemitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund) entwickelten wir zwei

unterschiedliche Fragebögen (siehe Anhang Material 1 und 2). Wir teilten die Fragebögen

jeweils in zwei Frageblöcke: I. Fragen zu allgemeinen Sprachkompetenzen und II. Fragen zu

Kompetenzen im Umgang mit Texten. Die Fragebögen für die PflegemitarbeiterInnen mit

Migrationshintergrund enthielten einen dritten Frageblock, in dem Aspekte zur

Sprachlernbiographie erfragt wurden. Deshalb unterscheiden sich die Fragebögen in der

Anzahl der Fragen (Leitungsebene: 10 Fragen / Pflegemitarbeiter: 13 Fragen). In den

Fragebögen wurden geschlossene Fragen wie z.B. „Glauben Sie, dass Ihre eigenen

Sprachkompetenzen für Ihre Arbeitsbereiche / Ihre Aufgaben ausreichend sind?“ (siehe

Anhang Material 2, Frage 2), offene Fragen wie „Mit welchen speziellen Texten in Ihrem

Arbeitsbereich haben Sie besonders Schwierigkeiten? (siehe Anhang Material 2, Frage 8)

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sowie Fragen mit skalierten Antworten („Wie schwierig sind fachspezifische Texte am

Arbeitsplatz im Allgemeinen für Sie persönlich?“, siehe Anhang Material 2, Frage 10).

Weiterhin haben wir versucht, die Fragen für die PflegemitarbeiterInnen mit

Migrationshintergrund zu vereinfachen wie in den Beispielen (1) und (2) (siehe Anhang

Material 1 Frage 9 bzw. Material 2 Frage 10).

(1) Frage: Für wie hoch schätzen Sie die Anforderungen der fachspezifischen Texte an

PflegerInnen mit Migrationshintergrund im Allgemeinen ein?

Antwortmöglichkeit:

Texte haben einen … Sehr hohen □ Hohen □ Mittleren □ Geringen Schwierigkeitsgrad □

(2) Frage: Wie schwierig sind fachspezifische Texte am Arbeitsplatz im Allgemeinen für Sie

persönlich?

Antwortmöglichkeit:

Texte sind … Sehr schwierig □ Schwierig □ Mittelschwer □ Leicht □

3.1.3 Interview

Bei der mündlichen Befragung entschieden wir uns für das sog. teilstandardisierte Interview

(Weissenberg 2012: 17f.). Diese halbstrukturierte Form des Interviews ermöglicht durch

einen Interviewleitfaden eine flexible Gesprächsführung, da vorbereitete Fragen spontan an

den Gesprächsverlauf angepasst werden können. Ebenso sind das Auslassen von Fragen bzw.

ein Nachfragen möglich. Außerdem bietet ein Interview den Vorteil, dass Teilnehmer

persönliche Meinungen und Erfahrungen äußern können. Als technische Hilfsmittel kommt

ein Diktiergerät zum Einsatz, das die anschließende Ergebnissicherung im Vergleich zu einem

Gedächtnisprotokoll erheblich erleichtert. Interviewt werden Pflegemitarbeiter (wenn möglich

mit Migrationshintergrund) sowie Bewohner und Bewohnerinnen der Pflegeeinrichtung. Als

Interviewleitfaden dienen die Fragen in den Fragebögen sowie ein Interviewleitfaden (siehe

Anhang Material 3) und der folgende Fragenkatalog, der sich an die Klienten bzw.

BewohnerInnen richtet:

Wie oft haben Sie Kontakt zu PflegerInnen mit Migrationshintergrund?

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Haben Sie Probleme bei der Kommunikation mit PflegerInnen mit

Migrationshintergrund?

Kommt es bei Mitarbeiterin (MA) mit Migrationshintergrund häufiger zu

Missverständnissen als bei MA ohne Migrationshintergrund? Woran könnte dies

liegen?

Fühlen Sie sich unsicherer, wenn Sie von PflegerInnen mit Migrationshintergrund

betreut werden?

3.1.4 Datenschutz und Einverständniserklärung

Im Vorfeld der eigentlichen Datenerhebung mittels Fragebögen und Interviews informieren

wir die Teilnehmer über unser Projekt „Deutsch für den Beruf im Pflegebereich“, geben

Ansprechpartner (Modulverantwortlichen) bei weiteren Fragen bekannt und klären über den

Datenschutz auf bzw. erbeten das Einverständnis der Teilnehmer (siehe Material 5), um eine

allgemeine Vertrauensbasis zu den Probanden aufzubauen. Da persönliche Daten wie

Geschlecht und Alter für unsere Sprachbedarfsanalyse irrelevant sind, verzichten wir auf

entsprechende Fragen in unseren Befragungen. Da aber u.U. in den Interviews persönliche

Daten geäußert werden könnten, erfragen wir das Einverständnis der Teilnehmer. Weiterhin

werden in authentischen, ausgefüllten (z.T. handschriftlichen) Texten aus dem Pflegebereich

Namen unkenntlich gemacht bzw. in der weiteren Verwendung anonymisiert (z.B. mit „Frau

X“).

3.2 Einrichtungen und Teilnehmer

Wir haben uns aus mehreren Gründen für zwei Einrichtungen entschieden. Erstens bot sich

mit jeweils einer Leipziger und einer Berliner Pflegeeinrichtung ein räumlicher bzw.

regionaler Unterschied, der u.U. Vergleiche bezüglich der Anzahl von PflegemitarbeiterInnen

mit Migrationshintergrund ermöglicht. Zweitens gab es die Überlegung, durch zwei

verschiedene Einrichtungen, evtl. auch zwei verschiedene pflegespezifische Texte (z.B.

Sturzprotokoll) in der späteren linguistischen Analyse zu vergleichen. Drittens erschließt sich

aus zwei Pflegeeinrichtungen natürlich ein differenzierteres Bild des Berufsfeldes Altenpflege

bzw. der Bedarfe und Bedürfnisse in diesem Berufsbild.

3.2.1 Leipziger Pflegeeinrichtung

Durch den Aufenthalt eines Angehörigen ist ein Gruppenmitglied seit einiger Zeit

unregelmäßige Besucherin der stationären Leipziger Pflegeeinrichtung „Senioren Wohnpark

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Leipzig“. Diese befindet sich in der Johann-Sebastian- Straße im Leipziger Stadtteil

Schleußig. In diesem Jahr feierte die Einrichtung, die insgesamt drei Häuser in Leipzig

betreibt, ihr 10 jähriges Bestehen. Der Senioren Wohnpark Leipzig verfügt über insgesamt

320 Pflegeplätze. Derzeit gibt es eine große Nachfrage an frei werdenden Plätzen, zeitgleich

mit einem enormen Bedarf an Fachkräften und Pflegepersonal. Ausländische Pflegekräfte, bis

auf einen vietnamesischen Kurzzeitpraktikanten, gibt es derzeit aber nicht. Jedoch waren in

der Vergangenheit bereits mehrfach russische, ukrainische und polnische Pflegekräfte hier

beschäftigt. Dem Unternehmen ist der hohe Pflege – und Wohnstandard, mit welchem auch

auf Informationsheften geworben wird, sehr wichtig. Die dem Haus verliehene

Bewertungsnote 1,3 (MDK) unterstreicht den eigenen Anspruch an hochqualifizierte

Fachkräfte, besondere Pflegemaßnahmen und sehr stilvoll und zielgruppengerechte

Wohneinrichtung. Antiquitäten, wohl platzierte Möbelstücke, Pianos und Flügel,

Kerzenständer und Lampen vermitteln den Eindruck eines anspruchsvollen und gehobenen

Stils. Die Atmosphäre jedoch, so fällt bei Besuchen auf, erscheint aber leider etwas streng und

kühl. Zwar ergab die Begehung der Leipziger Einrichtung einige interessante Einblicke ins

Arbeitsfeld Pflege, aber leider wollte die Einrichtung Dokumente und andere Informationen

nur beschränkt herausgeben, was die Bedarfsanalyse erheblich erschwerte.

3.2.2 Berliner Pflegeeinrichtung

Durch die frühere Arbeitstätigkeit eines Gruppenmitgliedes im Haus Steglitz der

Seniorenresidenzen Bürgerpark GmbH in Berlin konnte sehr schnell ein persönlicher Kontakt

zur dortigen Heimleiterin und zur Pflegedienstleiterin aufgenommen werden. Die

Pflegeeinrichtung befindet sich im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Das Haus stammt aus

dem Jahr 2000, der Anbieter pflegt und betreut Senioren aber bereits seit 1976

(pflegeresidenzen-berlin.de). Im Haus Steglitz stehen insgesamt 180 Pflegeplätze zur

Verfügung. Die Einrichtung hat sich u.a. auf die Betreuung und Pflege von an Demenz

erkrankten Menschen spezialisiert und verfolgt dabei u.a. einen biographieorientierten Ansatz.

Insgesamt arbeiten im Haus Steglitz 54 MitarbeiterInnen in der Pflege. Davon haben 24 einen

Migrationshintergrund (Angaben der stellvertretenden Pflegedienstleiterin), was einem Anteil

von rund 44 Prozent entspricht. Diese hoher Prozentzahl an PflegemitarbeiterInnen mit

Migrationshintergrund ist wohl ein Grund, weshalb sich die Heim- und Pflegedienstleitung

dem Projekt ‚Deutsch als Fremdsprache im Pflegebereich‘ gegenüber sehr offen und

interessiert zeigte. Auch bei der Auswahl der für die Textanalyse notwendigen authentischen

12

Texte zeigte sich die Einrichtung sehr kooperativ und stellte mehr als ein Dutzend Texte

(Protokolle, Checklisten, Verfahrensanweisungen, Pflegebericht u.a.) zur Verfügung.

Im Haus Steglitz nahmen drei Mitarbeiter aus der Leitungsebene (Heimleitung,

stellvertretende Pflegedienstleitung, Leitung der Abteilung Beschäftigungstherapie /

Krankengymnastik) und zwei Pflegemitarbeiterinnen mit Migrationshintergrund an der

Datenerhebung per Fragebogen teil.

3.3 Reflexion

Bei der Nachbetrachtung der Datenerhebung mittels Fragebögen bemerkten wir, dass sich u.a.

ein Wortdreher im Fragebogen für die Leitungsebene (siehe Anhang Material 1) bei den

Fragen 8 und 9 „Worin sehen evtl. Sie Gründe?“ sowie ein Grammatik- bzw. Endungsfehler

im Fragebogen für die PflegemitarbeiterInnen (siehe Anhang Material 2) bei Frage 10 („Wie

schwierig sind fachspezifischen Texte …?“) eingeschlichen haben, die durch ein gründlicheres

bzw. nochmaliges Korrekturlesen sicherlich zu vermeiden gewesen wären. Außerdem fiel uns

im Rahmen des Peerreviews bzw. beim Lesen der Zwischenberichte anderer Gruppenberichte

auf, dass man im Fragebogen die Wichtigkeit und Häufigkeit von pflegespezifischen Texten

von den Probanden einschätzen lassen hätte können. Weiterhin war eine Teilnehmerin

(Pflegerin) durch die Termini ‘fachspezifisch‘ und ‘fachsprachlich‘ (im Bezug auf Texte) sehr

verunsichert. Sie bezog diese Begriffe nicht auf ihre Arbeit, sondern äußerte, dass nur

examinierte Pflegekräfte mit fachspezifischen Texten zu tun hätten. Im Nachhinein wäre es

wahrscheinlich hilfreich gewesen, die Formulierungen für den Fragebogen für die

PflegemitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund noch stärker zu vereinfachen. Hinsichtlich

der schriftlichen Befragung der Leitungsebene bot sich in der Berliner Pflegeeinrichtung mit

der Abteilung Beschäftigungstherapie / Krankengymnastik (BT/KG) ein Mitarbeiterklientel

(mit Migrationshintergrund) an, der in der Planung zuvor nicht berücksichtigt wurde. Die

Leiterin der BT/KG erklärte, in ihrer Abteilung betreue sie oft Menschen mit

Migrationshintergrund, die Sozialleistungen beziehen und im Rahmen einer

Eingliederungsmaßnahme in der Einrichtung in der Seniorenbetreuung tätig sind. Diese

Mitarbeiter arbeiten nicht in der Pflege, sondern unterstützen den Alltag der Senioren, d.h. sie

lesen vor, begleiten Senioren zu Veranstaltung oder Ausflügen und erledigen z.B. kleinere

Einkäufe. Die Leiterin der Abteilung BT/KG füllte den Fragebogen für die Leitungsebene

aus, bezog ihre Antworten aber nicht auf die Pflege, sondern auf die Betreuung.

13

Bei der Nachbetrachtung der Datenerhebung mittels Interviews ist zu sagen, dass kein/e

PflegemitarbeiterIn mit Migrationshintergrund für ein Interview zur Verfügung stand,

weshalb eine Pflegekraft mit Deutsch als Muttersprache interviewt wurde. Von den insgesamt

zwei bis vier geplanten Interviews mit Pflegepersonal und BewohnerInnen der Leipziger

Einrichtung, konnte leider nur eines durchgeführt werden. Die Relevanz der Aussagen einer

Fachkraft mit Deutsch als Muttersprache, lässt sich insofern begründen, als dass sie bereits

mit nichtmuttersprachlichen KollegInnen zusammengearbeitet hat. Hierbei hat die

muttersprachliche Pflegekraft durchaus auch erlebt, dass Probleme in der Kommunikation

untereinander, mit anderen Pflegekräften und BewohnerInnen, auftraten. Somit sehen wir bei

den muttersprachlichen PflegemitarbeiterInnen ein Bedürfnis nach einer reibungslosen,

verständlichen und adäquaten Kommunikation im interkulturellen Team. Auch die Frage,

welchen Anspruch eine Pflegekraft bezüglich der kommunikativen Fähigkeiten, an seine

KollegInnen stellt, ist interessant. Tatsächlich ergaben die Aussagen der Pflegekraft sehr

ähnliche Ergebnisse, wie die Befragungen der Leitungsebene und der nichtmuttersprachlichen

Fachkräfte der Berliner Einrichtung. Diese Feststellung bestätigte und bestärkte uns in

unseren Analyseergebnissen. Das Interview mit der Pflegekraft gestaltete sich sehr

ungezwungen und frei. Zwar war ein Interviewleitfaden vorbereitet, jedoch stellte sich bald

heraus, dass ein ganz freies Gespräch angenehmer für die Gesprächssituation war. Nicht

zuletzt auch, da die Pflegekraft sehr aufgeregt war und eine Weile brauchte, um

ungezwungener am Gespräch teilzunehmen. So sprachen wir zunächst über ihn, über die

Einrichtung und näherten uns dann langsam den zentralen Fragestellungen. Die Pflegekraft

antwortete meist sehr ausführlich und kam unkompliziert von einem Thema ins nächste. Dies

machte es mir sehr leicht, weitere Fragen zu stellen, da es eher eine angenehme

Gesprächssituation, als eine unpersönliche Interviewatmosphäre war. Später wurde das

Interview, welches insgesamt 30 Minuten dauerte, zusammengeschnitten und die wichtigsten

Elemente transkribiert. Somit lieferten auch die Aussagen einer Pflegekraft mit Deutsch als

Muttersprache aufschlussreiche Einblicke in den Berufsalltag der Pflege und deren

kommunikativer Anforderungen. Die Idee, nicht nur Pflegekräfte, sondern auch

BewohnerInnen zu befragen, sollte einer ausführlichen, auf allen Ebenen durchgeführten

Bedarfs- und Bedürfnisanalyse dienen, konnte aber aufgrund fehlender Rückmeldung und

Interesse seitens einer Pflegeeinrichtung nicht realisiert werden. Die Interviews sollen einen

Einblick darin geben, welcher Bedarf bzw. welche Bedürfnisse im Hinblick auf alle

Beteiligten im Pflegeprozess besteht/en, hierzu zählen natürlich auch die BewohnerInnen.

14

4. Ergebnisse der Datenerhebung

4.1 Fragebögen

Die Auswertung der Datenerhebung brachte sehr interessante Diskrepanzen in der

Selbstwahrnehmung der Deutschkenntnisse der PflegerInnen und der Fremdwahrnehmung

durch die Leitung zutage.

Die allgemeine Sprachkompetenz der PflegerInnen wurde durch die Mitarbeiter der

Leitungsebene als befriedigend bis ungenügend wahrgenommen. Die PflegerInnen hingegen

sahen ihre eigenen Sprachkompetenzen als gut und für ihr Arbeitsfeld ausreichend an.

Die im Kapitel „Forschungsfragen“ aufgestellte Hypothese, dass die allgemeinen

Sprachkenntnisse von allen als ausreichend wahrgenommen werden würde, wurde teilerfüllt,

da nur ein/e MitarbeiterIn der Leitungsebene sie als ungegnügend annsah (H1).

PflegerInnen LeitungsmitarbeiterInnen

Allg. Sprachkompetenzen

der nichtmuttersprachlichen

PflegerInnen

sehr gut befriedigend

gut befriedigend

ungenügend

Tab.1: Einschätzung allgemeine Sprachkompetenzen

Die Frage, in welchen Arbeitssituationen fachsprachliche Kompetenzen besonders wichtig

seien (H2), wurde von LeiterInnen und PflegerInnen unterschiedlich beantwortet. In der

Leitungsebene wurden hier vor allem die Kommunikation mit Bewohnern, Angehörigen und

Ärzten, Notfälle sowie die medizinische Versorgung genannt. Auf PflegerInnenseite wurden

der Umgang mit Medikamenten sowie Angehörigengespräche genannt.

Die Leitung sieht hier deutlich mehr Felder als wichtig an. Die von den PflegerInnen

genannten Felder decken sich aber mit denen, die vom Leitungspersonal angeben wurden. Die

Hypothese H2 wird hier nur durch das Feld der medizinischen Versorgung und/oder der

Medikamente ergänzt.

Problemfelder wurden schließlich auch von LeiterInnen und PflegerInnen, anders als vorher

angenommen, unterschiedlich eingeschätzt (H3). Während auf der Leitungsebene vor allem

Telefonate, Kommunikation unter den PflegerInnen und die Informationsweitergabe als

problematisch bewertet wurden, empfanden die PflegerInnen die Kommunikation mit

Angehörigen und den Umgang mit Medikamenten als schwierig.

15

Besonders aber die Probleme nach Fertigkeiten weisen erhebliche Differenzen in der

Wahrnehmung durch die PflegerInnen und das Leitungspersonal auf. Auf einer Skala von eins

bis fünf, bei welcher fünf sehr große Probleme anzeigte, sah die Leitung fast durchgängig

Probleme im Bereich drei bis vier; die PflegerInnen jedoch durchgehend nur eins bis zwei

(H5). Wie erwartet, sahen also die MitarbeiterInnen der Leitungsebene, größere Probleme als

die PflegemitarbeiterInnen selbst. Besonders beim Schreiben klafft die Wahrnehmung weit

auseinander. Die Wahrnehmung in den Gruppen hingegen glich sich meist oder war sich sehr

ähnlich.

Die Hypothese, dass besonders Sprechen und Hören als problematisch angesehen werden

würde (H4), bestätigte sich nicht, da die Leitungsmitarbeiter Hören als unproblematischste

Fertigkeit einschätzten (durchweg „teilweise Probleme“). Schreiben wurde als

problematischer angesehen als Sprechen. Die Auffassung der Leitung und der PflegerInnen

ging also schon hier weit auseinander.

Ansichten über Probleme nach Fertigkeiten der nichtmuttersprachlichen PflegerInnen

(1=keine Probleme, 2=wenige Probl., 3=teilweise Probl., 4=große Probl., 5=sehr große Probl.)

PflegerIn 1 PflegerIn 2 Leitungsmit-

arbeiterIn 1

Leitungsmit-

arbeiterIn 2

Leitungsmit-

arbeiterIn 3

Hören 1 1 3 3 3

Sprechen 1 2 4 3 3

Lesen 1 1 2 3 4

Schreiben 1 2 3 5 4

Tab.2: Mögliche Probleme bei bestimmten Fertigkeiten

Gefragt danach, in welchen Bereichen vor allem ein Bedarf nach Verbesserung bestehe,

gaben die MitarbeiterInnen der Leitungsebene die Antworten: „Grammatik, Rechtschreibung,

Alltagskommunikation und Landessitten“. Die PflegerInnen antworteten hier mit:

„Fachwortschatz, Pflanzen, Tiere und Landeskunde“. Bis auf die sich vielleicht ähnelnden

„Landessitten“ und „Landeskunde“ glich sich nichts. Der Bedarf nach fachspezifischem

Unterricht oder Fortbildung wurde von den LeiterInnen als hoch bis mittel eingeschätzt, das

Bedürfnis der PflegerInnen danach gestaltete sich sehr gering bis gering.

16

Bedarf an (fach-)spezifischem Unterricht bzw. Fortbildungen

(1=sehr geringer Bedarf, 3=mittlerer Bedarf, 5=sehr hoher Bedarf)

PflegerIn 1 PflegerIn 2 Leitungsmit-

arbeiterIn 1

Leitungsmit-

arbeiterIn 2

Leitungsmit-

arbeiterIn 3

Bedarf 2 1 3 4 4

Tab.3: Möglicher Bedarf an Fortbildungen

Das Bild veränderte sich nicht stark im Hinblick auf fachspezifische Texte. Gefragt, ob

Schwierigkeiten beim Umgang mit fachsprachlichen Texten bei den PflegerInnen bestehen,

antworteten die Leitungsmitarbeiter durchgehend mit "ja" und bezeichneten sie als "häufig".

Die PflegerInnen hingegen sahen hier nur zur Hälfte "selten" Schwierigkeiten. Die

aufgestellte Hypothese H6 ist also nicht eingetreten. Die Leitungsebene sah deutlich mehr

Probleme als die PflegerInnen. Keine andere Frage wurde von den zwei befragten Gruppen

unterschiedlicher beantwortet als diese. Obwohl die Leitungsebene große Probleme in diesem

Bereich sah, wurden wenige Beispiele für besondere Problemfelder genannt, mit Ausnahme

des Qualitätsmanagements-Handbuchs (QM-Handbuch). Die Pfleger, die hier wenig bis keine

Probleme sahen, enthielten sich einer Antwort. Interessanterweise, danach gefragt, welche

Texte selten oder gar nicht zu Problemen führen würden, antwortete ein/e

LeitungsmitarbeiterIn, dass dies das QM-Handbuch sei. Ausnahmsweise ist hier einmal eine

starke Diskrepanz in der Wahrnehmung zwischen verschiedenen LeitungsmitarbeiterInnen zu

sehen. Weiterhin wurde ausgedrückt, dass Pläne und PC-Arbeit wenig problemanfällig seien.

Von PflegerInnenseite wurden hingegen nur Protokolle als unproblematisch beschrieben.

Obschon also Texte als unproblematisch angesehen wurden, konnten nur wenige Beispiele

gegeben werden. Möglicherweise hängt das mit einer kognitiven Überforderung aufgrund der

Menge an Textsorten zusammen. Der Schwierigkeitsgrad von fachspezifischen Texten wurde

von LeitungsmitarbeiterInnen und Pflegepersonal ähnlich eingeschätzt. Erstere sahen sie als

mittelschwer bis sehr schwer, zweitere als durchgängig mittelschwer. Auch hier sah die

Leitung mehr Problemfelder als die PflegerInnen.

Gefragt danach, welche Aspekte wichtig für den Umgang mit Texten seien, sahen die

LeitungsmitarbeiterInnen alle Punkte wichtiger an als die PflegerInnen. Dennoch war generell

zu erkennen, dass sowohl das Leitungs- als auch das Pflegepersonal Lesen und Schreiben für

wichtig hält, Vokabular für etwas weniger und Grammatik und Rechtschreibung für weniger

wichtig.

17

Wichtigkeit verschiedener Aspekte für Arbeit mit Texten (1=nicht wichtig, 4=sehr wichtig)

PflegerIn 1 PflegerIn 2

Leitungsmit-

arbeiterIn 1

Leitungsmit-

arbeiterIn 2

Leitungsmit-

arbeiterIn 3

Lesen 4 4 3 4 3

Schreiben 4 4 3 4 3

Wortschatz 3 3 3 4 3

Grammatik 3 3 3 4 2

Orthographie 3 3 3 4 2

Tab.4: Relevanz bestimmter Aspekte für Textarbeit

Insgesamt ist zu erkennen, dass die Fähigkeiten, die Probleme und die Bedarfe in Bezug auf

die deutsche Sprache durch das Pflege- und das Leitungspersonal vollkommen

unterschiedlich wahrgenommen werden. Es besteht ein größerer Bedarf nach Fortbildung von

Seiten der Leitungsebene als ein Bedürfnis bei den PflegerInnen besteht. Die PflegerInnen

schätzen ihre eigenen Fähigkeiten durchweg positiver ein als die Leitung, die größere Defizite

in der Sprachkompetenz ihrer PflegerInnen sieht. Ein fachspezifischer Unterricht oder ein

Lehrmaterial muss dieser Erkenntnis Rechnung tragen und die Interessen auszugleichen

versuchen.

4.2 Interview

Im Interview (Transskript siehe Anhang Material 4) mit einem deutschsprachigen

Pflegemitarbeiter wurden die folgenden Inhalte zu den kommunikativen Fertigkeiten, die

Pflegekräfte im Pflegealltag bewältigen können sollten, erwähnt:

1. Sprechen und Hörverstehen

Smalltalk (Wetter, Wohlbefinden etc.)

Angehörigengespräch / Erstgespräch

Notfallsituationen

Gespräche mit an Demenz erkrankten Menschen (langsam, wiederholend, wenig

Akzent, deutliches Sprechen, einfache Syntax)

Fachsprache

18

2. Schreibfertigkeit und Leseverstehen

Dokumentation (für Krankenkassen)

Pflegeplan

Protokolle

Medikamentenvergabe

Fachsprache

Pläne (Pflegepläne; Hauspläne, Medikamentenpläne etc.)

Vorschriften (Pflegevorschriften, Hygienevorschriften etc.)

19

III. TEXTANALYSE

1. Vorbetrachtungen

1.1 Textauswahl

Im Rahmen der Datenerhebung sammelte unsere Gruppe insgesamt 22 Texte, die im

Folgenden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet sind. Da es aufgrund der Fülle an Texten

unmöglich ist, alle vorhandenen pflegespezifischen Texte zu berücksichtigen, ist unsere

Auswahl subjektiv und wurde in Zusammenarbeit mit der Pflegeleitung der Berliner

Einrichtung, die für sie wichtige Texte vorschlug, erstellt. Sofern nicht anders vermerkt,

handelt es sich um Blanko-Dokumente (d.h. ohne Eintragungen).

Dokumente aus der Pflege:

Berichteblatt Kommunikation mit dem Arzt (ausgefüllt)

Bewohner-Stammblatt

Biographiebogen

Checkliste Hygienevisite (blanko)

Checkliste Hygienevisite (ausgefüllt)

Ereignismeldung

Ergebnisprotokoll WBL [Wohnbereichsleiter]-Sitzung (ausgefüllt)

Pflegebericht (ausgefüllt)

Pflegeleitbild

Protokoll Dienstübergabe

Protokoll Fallbesprechung

Protokoll Kontrolle Medikamente / Medikamentenschrank

Sturzprotokoll

Trink-/Ernährungsplan und Protokoll (ausgefüllt)

Verfahrensanweisung MRSA

Verfahrensanweisung Händehygiene

Verfahrensanweisung Norwalk-Virus

Verfahrensanweisung Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG)

Dokumente für Bewohner und Angehörige:

Information über Termine im Jahr 2013

20

Information zur Beschäftigungstherapie

Information zum Ehrenamt

Informationen zur Wäscheleistung

Aus dieser pflegespezifischen Textsammlung wählte unsere Gruppe drei Texte aus. Um ein

möglichst breites Spektrum an verschiedenen Texten zu gewährleisten, entschieden wir uns

für einen Text (Verfahrensanweisung MRSA, Text 1) mit einem größeren Satzanteil, für ein

Blanko-Dokument (Biographiebogen, Text 2) sowie für ein ausgefülltes Formular

(Pflegebericht, Text 3).

1.2 Kurzbeschreibung der ausgewählten Textsorten

1.2.1 Die Verfahrensanweisung

Die Verfahrensanweisung ist eine Textsorte, die nicht nur im medizinischen bzw.

pflegerischen Arbeitsbereich vorkommt. Nach Lorenz (2012) regeln Verfahrensanweisungen

allgemein „Abläufe, an denen mehrere Personen beteiligt sind“. Außerdem legen

Verfahrensanweisungen schriftlich fest „wie ein Angebot, ein Produkt erstellt oder wie eine

Dienstleistung in einzelnen Schritten erbracht wird“ (Lorenz 2012). Somit stellt eine

Verfahrensanweisung das Zustandekommen einer „definierten Qualität“ sowie die

Beibehaltung eines Qualitätsstandards eines Produkts oder einer Dienstleistung (Lorenz 2012)

sicher. Lorenz (2012) beschreibt weiter, dass Verfahrensanweisungen für alle betroffenen

Mitarbeiter verbindlich sind und nur durch die Leitungsebene geändert werden können.

Verfahrensanweisungen müssen an neue Erkenntnisse angepasst werden. Jeder Mitarbeiter

muss Verfahrensanweisungen lesen und per Unterschrift bestätigen, dass er die Informationen

darin zur Kenntnis genommen und verstanden hat (Lorenz 2012).

1.2.2 Der Biographiebogen

Der Biographiebogen wird in der Altenpflege im Rahmen der Erinnerungsarbeit angewandt.

Besonders bei der Pflege von an Demenz erkrankten Menschen hilft der Biographiebogen, das

Verhalten und die Bedürfnisse des Bewohners bzw. Patienten zu verstehen und in dessen

eigene Welt, in der die Vergangenheit dominiert, einzugehen (Alzheimer Gesellschaft

Dithmarschen). Das Ausfüllen eines Biographiebogen kann durch den / die BewohnerIn selbst

(sofern noch möglich), durch Angehörige, durch das Pflegepersonal oder im besten Falle

durch eine Zusammenarbeit aller Betroffenen erfolgen. Werden die Eintragungen von

21

PflegemitarbeiterInnen getätigt, dann sollte beachtet werden, dass das Interview „nicht in ein

Verhör ausartet“ (Alzheimer Gesellschaft Dithmarschen). Außerdem sei es nicht nötig, „alles

sofort in Erfahrung zu bringen“. Fragen zur Familie, zum früheren Beruf, zu Hobbies und

Interessen, sowie zu Vorlieben und Abneigungen (z.B. beim Essen und Trinken) würden oft

„als Interesse an der Geschichte des Menschen von den Betroffenen empfunden“ (Alzheimer

Gesellschaft Dithmarschen). Ein Biographiebogen gibt somit einerseits z.B. Impulse für

mögliche Aktivierungs- bzw. Beschäftigungsangebote und ermöglicht andererseits eine

bedürfnisorientierte Pflege des an Demenz erkrankten Menschen, der sich im fortschreitenden

Krankheitsverlauf immer weniger äußern können wird.

1.2.3 Der Pflegebericht

Der Pflegebericht dokumentiert die Entwicklung eines Patienten / einer Patientin hinsichtlich

seiner / ihrer Probleme und Ressourcen (Pflegewiki 2013). Der Pflegebericht ist weiterhin

„eine frei formulierte Beobachtungs- und Situationsbeschreibung“ (Pflegewiki 2013), die

schriftlich festhält, „welche Pflegeziele - auch Teilziele - in der jeweiligen Arbeitszeit (z.B. in

der Frühschicht) erreicht wurden bzw. welche Wirkung die erbrachte Pflege hinsichtlich des

Befindens und der Pflegeunabhängigkeit der Person gebracht hat“. Als Teil der

Pflegedokumentation wird der Pflegeverlauf mit Hilfe des Pflegeberichts „über lange Zeit

nachvollziehbar“ (Pflegewiki 2013) und dient der Erfolgskontrolle von Pflegemaßnahmen.

Beim Erstellen eines Pflegeberichts sollten die formalen Aspekte „Lesbarkeit“,

„Übersichtlichkeit“ sowie „Datierung, Uhrzeit und Signierung“ (Pflegewiki 2013)

berücksichtigt werden. Inhaltlich sollte ein Pflegebericht zum einen „Verständlichkeit“ und

„Kontinuität“ sowie zum anderen die „Orientierung am Pflegeprozess“ und „wertneutrale

Formulierungen“ (Pflegewiki 2013) aufweisen.

1.3 Theoretische Vorbetrachtung

Bei der theoretischen Vorbetrachtung einer textlinguistischen Analyse stellt sich unter

anderem die Frage, was genau unter einem Text verstanden wird und welche Funktionen ein

Text haben kann sowie nach einer genauen Definition der Begriffe Kohäsion und Kohärenz.

Ab wann wird von einem Text gesprochen und welche Kriterien müssen hierfür erfüllt sein?

Dieser komplexen Fragestellung widmete sich Brinker und definierte den Begriff Text als eine

„begrenzte Folge von sprachlichen Zeichen“ (Brinker 2001: 17). Dies reicht nach Brinker

jedoch allein nicht aus, um die Ganzheitlichkeit der Textualität zu charakterisieren. Erst die

22

Textkohärenz, der Zusammenhang zwischen Grammatik und Thema innerhalb der Satzfolge,

kombiniert mit der kommunikativen Funktion innerhalb einer Kommunikationssituation,

erfüllen gemeinsam die Kriterien des Begriffes Text (ebd.). Auch andere

SprachwissenschaftlerInnen beschäftigten sich mit der Frage nach der Begrifflichkeit des

Textes. So arbeitete zum Beispiel Fix (2003: 16ff.) sieben konkrete Kriterien heraus, anhand

derer festgestellt werden kann, ob es sich bei einer vorliegenden Zeichenabfolge um einen

Text handelt oder nicht. Hierzu zählen die Kriterien Kohärenz, Kohäsion, Intentionalität

(Absicht des Textproduzenten), Akzeptabilität (eines Textes durch Textrezipienten),

Informativität (Kommunikationsziel, Neues zu erfahren), Situationalität (äußere Faktoren, die

einen Text beeinflussen) sowie Intertextualität (Beziehung zu anderen Texten und -mustern).

Nach Fix (2003: 16f.) befasst sich Kohäsion mit der Oberflächenstruktur eines Textes, den

grammatischen Relationen, während die Kohärenz den Zusammenhang zwischen Konzepten

und Relationen in der Tiefenstruktur beschreibt und die semantisch-thematische Einheit des

Textes bildet (ebd.). Kohäsion und Kohärenz sind textgebundene Faktoren. Die Kriterien

Intentionalität, Akzeptabilität, Informativität, Situationalität und Intertextualität hingegen sind

Faktoren, die von Produzent und Rezipient abhängig sind. Weiterhin beschreibt Fix (2003:

18) das Kriterium Kulturalität, da Texte auf einer „kulturellen Übereinkunft“ beruhen und

kulturspezifisch geprägt sind.

Die sieben Kriterien von Fix stellen durchaus eine geeignete Untersuchungsmethode

hinsichtlich der Textualität eines Textes dar. Jedoch ist festzustellen, dass auch Texte, die

einige der sieben Kriterien nicht erfüllen, von RezipientInnen als Texte wahrgenommen und

betrachtet werden. Die bei diesen Texten eventuell fehlende sprachliche Realisierung von

Zusammenhängen oder Kohärenz, können auch auf Basis des Weltwissens und der

Erfahrungen der RezipientInnen hergestellt werden. Jenes Weltwissen und die jeweiligen

Erfahrungen der RezipientInnen spielen demnach eine erhebliche Rolle bei der Erfassung von

Texten als solche.

Das Thema, d.h. der Textinhalt eines Textes, sollte, falls nicht konkret genannt, aus dem Text

erschließbar sein. Es besteht die Möglichkeit, dass ein Text mehrere Unterthemen behandelt,

dass Hauptthema lässt sich demnach aus jenen Unterthemen ableiten. Hier wird vom

Ableitungsprinzip (Fix 2003: 22) gesprochen. Das Kompatibilitätsprinzip beschreibt, dass das

Hauptthema eines Textes und die kommunikative Textfunktion in Abhängigkeit stehen (ebd.).

Die Themenentfaltung lässt sich nach Brinker (2001: 61ff.) in vier Grundformen (deskriptiv,

narrativ, explikativ, argumentativ) einteilen, welche weiter differenziert werden können (Fix

2003: 221). Von typischen Textsorten und typischen sprachlichen Mitteln ausgehend,

23

unterscheidet Brinker (2001: 107f.) die folgenden fünf Grundfunktionen bei Texten, die

gleichzeitig der Textklassifizierung dienen: Informationsfunktion, Appellfunktion,

Obligationsfunktion, Kontaktfunktion und Deklarationsfunktion.

Für die textlinguistische Analyse dienen diese Aspekte der Erstellung einer Basis von

textlinguistischem Wissen, welches notwendig ist, um Texte differenzieren und analysieren

zu können. Die vorliegende Textanalyse erfolgt auf der Grundlage des textsemantischen

Ansatzes (Themenentfaltung) nach Brinker.

2. Textanalyse

2.1 Vorbemerkungen

Im Folgenden sind die ausgewählten, transkribierten Texte in Tabellenform aufgeführt. Diese

Form bot sich an, da durch sie Übersichtlichkeit und einfache Auffindbarkeit von Wörtern

gewährleistet wird. Ebenfalls der Übersichtlichkeit dient die farbliche Hinterlegung von

Wörtern und ihrer grammatikalischen Bezeichnung beziehungsweise

Wiederaufnahmekategorie. Gehören Wörter zu mehreren grammatikalischen oder

Wiederaufnahmekategorien, so werden diese farblich in der Mitte geteilt (z.B.

Weiterverbreitung) oder mit Schriftfarbe und Farbunterlegung dargestellt (z.B. hygienisch).

Fehler in den Texten wurden im Laufe der Transkribierung bzw. Tabellenformatierung

verbessert und Fehler bzw. Auslassungen durch eckige Klammern angezeigt (z.B.

genom[m]en, Kaltschal[]e) .

Der besseren Leserlichkeit halber wurden für die grammatikalischen und die

Wiederaufnahmekategorien Abkürzungen verwendet (z.B. ``Adj´´ für Adjektiv). Diese

werden in Tab.1 erklärt.

Die Auswahl der Analysekriterien fand über einen längeren Zeitraum statt. Nach

mehrmaligem Durchlesen der vorliegenden Texte wurden vorläufige grammatikalische

Kategorien festgelegt, nach denen die Texte untersucht wurden. Im Verlauf der Analyse

wurden mehrmals neue Kategorien gefunden (bestimmte grammatikalische Strukturen kamen

häufiger vor) und Strukturen, von denen wir vermutet hatten, dass sie häufig vorliegen

könnten, zeigten sich so selten, dass sie in der Analyse vernachlässigt werden konnten. Zur

Wiederaufnahme gehören Wortfelder und Wortfamilien. Im Laufe der Voranalyse zeigte sich,

dass diese beiden Kategorien thematische Wiederaufnahmen am besten darstellen. Da sich die

24

Wortfelder und Wortfamilien zwischen den drei Texten unterscheiden, werden diese jeweils

vor dem entsprechenden Text erklärt.

Die Analysetabellen sind folgendermaßen angeordnet: zuerst sind die

Grammatikanalysetabellen aller drei Texte aufgeführt, dann folgen die

Wiederaufnahmetabellen der drei Texte. Die folgende Legende (Tab.1) erläutert die

Abkürzungen, die in unserer linguistischen Textanalyse (siehe Tab. 2 bis 4), verwendet

werden.

Semantische Strukturen

(Wiederaufnahmen)

WoFa Wortfamilie

WoFe Wortfeld

Grammatische Strukturen (sprachliche

Auffälligkeiten)

Abk Abkürzung

Adj Adjektiv

Adv Adverb

EnF Entscheidungsfrage

ErF Ergänzungsfrage

Kom Komposita

Konj Konjunktion

Nom-stil Nominalstil

PaEF Passiversatzform

Attr. Part.I Attribut aus Partizip I

Attr. Part.II Attribut aus Partizip II

Passiv Passiv

PP Präpositionalphrase

Vmod Modalverb

Vref Reflexives Verb

Tab.5: Abkürzungen Textanalyse

25

2.2 Strukturelle Kriterien

Text 1: Verfahrensanweisung MRSA

Textfunktion:

1. Abschnitt (1. Zweck, Qualitätsziele bis 8.2. Externe Faktoren):

Informationsfunktion Informationen zu Zielen, „Basisdaten“ und zum

Krankheitsbild

2. Abschnitt (ab 9. Ablauf):

Appellfunktion Anweisungen der Pflegeleitung an Pflegekräfte

Obligationsfunktion Textproduzent (Pflegeleitung) ist verpflichtet, über

Krankheitsbild aufzuklären und entsprechende Maßnahmen durchzuführen bzw.

durchführen zu lassen

Kommunikationsform:

= asymmetrisch, nicht face-to-face, Textproduzent und -rezipient räumlich und zeitlich

getrennt

Lokale Einbettung:

Textproduzent (Pflegeleitung), Textrezipient (Pflegekräfte)

Thema = Handlungen (Desinfektionsmaßnahmen), die Rezipient ausführen muss

Rezipient = Thema

Thema = Bewohner bzw. Patienten mit MRSA

Thema = außerhalb von Produzent und Rezipient

Temporale Einbettung:

Gleichzeitigkeit Aktualität des Textthemas (Thema ist aktuell, wenn

Bewohner / Patient mit MRSA einzieht.)

Nachzeitigkeit Text bezieht sich auf zukünftiges Handeln (der Pflegekräfte)

Themenentfaltung:

= deskriptiv

Realisationsform:

= sachbetont, rational

Text 2: Biographiebogen

Textfunktion:

1. Abschnitt (Sehr geehrte Bewohner, …):

26

Kontaktfunktion Anrede, Aufbau einer persönlichen Beziehung (Pflegeanbieter,

Pflegekunde)

Appellfunktion Rezipient (Pflegekunde) soll Handlung (Ausfüllen des

Biographiebogens) ausführen

2. Abschnitt (ab 1. Kommunikation):

Sprachhandlungen (Frage – Antwort): deskriptive Antworten werden erfragt

Kommunikationsform:

= asymmetrisch, nicht face-to-face, Textproduzent und -rezipient räumlich und zeitlich

getrennt

Lokale Einbettung:

Variante I (leeres Dokument):

Textproduzent (Pflegeleitung), Textrezipient (Bewohner bzw. Patient)

Textrezipient = Thema; Pflegeleitung möchte Informationen vom Patienten

Variante II (ausgefülltes Dokument):

Textproduzent (Bewohner bzw. Patient), Textrezipient (Pflegeleitung, Pflegepersonal)

Textproduzent = Thema; Patient gibt Auskünfte über sich

Temporale Einbettung:

Vorzeitigkeit biographische Fragen mit Vergangenheitsbezug z.B. „Hatten

Sie einen Garten?“

Gleichzeitigkeit Gegenwärtiges und Generelles wird abgefragt z.B. „Hören

Sie gut?“ oder „Wo können wir Sie berühren?“

Nachzeitigkeit Zukünftiges wird erfragt z.B. „Können Sie sich vorstellen,

dass wir einen Angehörigen in Ihre Pflege miteinbeziehen?“

Themenentfaltung:

= deskriptiv (in Antworten; Darstellung eines Themas z.B. „Ich esse gern…“)

Realisationsform:

= sachbetont

= aus Sicht der Bewohner teilweise (vgl. Frage 14) auch meinungsbetont, da Meinung

erfragt wird

Text 3: Pflegebericht

Textfunktion:

Informationsfunktion Pflegepersonal berichtet über Befindlichkeiten, Situation

des Patienten

27

Kommunikationsform:

= asymmetrisch, nicht face-to-face, Textproduzent und -rezipient räumlich und zeitlich

getrennt

Lokale Einbettung:

Variante I (leeres Dokument):

Textproduzent (Pflegeleitung), Textrezipient (Pflegekräfte)

Thema (Patient) = außerhalb von Textproduzent und -rezipient

Variante II (ausgefülltes Dokument):

Textproduzent (Pflegekräfte), Textrezipient (Pflegeleitung, MDK)

Thema (Patient) = außerhalb von Textproduzent und -rezipient

Temporale Einbettung:

Vorzeitigkeit Bericht über Vergangenes, z.B. „Essen wurde gereicht.“

Themenentfaltung:

= deskriptiv (Bericht)

Realisationsform:

= sachbetont, rational, nicht wertend

2.3 Grammatik

2.3.1 Text 1: Verfahrensanweisung MRSA

Z Originaltext Analyse

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

Verfahrensanweisung MRSA

1. Zweck, Qualitätsziele:

Einhaltung aller gesetzlichen und hygienischen

Bestimmungen im Pflegebereich

Schutz der Bewohner, Mitarbeiter, Besucher vor

Infektionen beziehungsweise Kontaminationen

2. Geltungsbereich:

Alle Mitarbeiter der Einrichtung

3. Prozessverantwortung:

Leiter Service-Technik / Pflegedienstleitung /

Hygienebeauftragte

4. Durchführungsverantwortlich:

Alle Mitarbeiter der Einrichtung

5. Basisdaten:

Erreger: Staphylokokkus aureus (multiresistent)

Kom Abk

Nom-stil Adj Adj

Kom

Nom-stil PP

Adv

Kom

Kom

Kom

Adj

28

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

31

32

33

34

35

36

37

38

39

40

41

42

43

44

45

46

47

48

49

50

51

52

53

54

55 56

57

58

59

60

61

62

Übertragung: Aerosol, Kontaktinfektion,

kontaminierte Gegenstände, Kleidung,

patientennahe Arbeitsflächen

Inkubationszeit: 1 Tag – viele Wochen

6. Anmerkung:

Wir unterscheiden MRSA-Kontamination, -

[k]olonisation und -[i]nfektion. Bei der

Kontamination handelt es sich um einen

längerfristigen spontan eben häufig nicht

reversiblen Befall. Von Infektion spricht man,

wenn der Erreger nicht nur präsent ist, sondern

auch klinische Infektionszeichen hervorruft, wozu

etwa die klassischen fünf Entzündungszeichen

gehören (Rötung, Schwellung, Schmerz,

Überwärmung, gestörte Funktion). Eine

Verbreitung des MRSA kann sowohl durch

Kontamination, als auch durch [k]olonisierte und

[i]nfizierte Personen erfolgen.

7. Präventionsmaßnahmen nach RKI-Stand

2012

Nach dem heutigen Stand der Erfahrung besteht

für MRSA besiedelte Bewohner keine

Kontraindikation zur Aufnahme [ins] Pflegeheim.

Bei Kenntnis der MRSA Besiedlung eines

Bewohners muss jedoch individuell entschieden

werden, welches Risiko der Weiterverbreitung

tatsächlich besteht.

Eine Weiterverbreitung von MRSA ist bei

MRSA-positiven Bewohnern mit produktivem

Husten, Tracheostoma oder offenen Hautläsionen

eher zu erwarten, als bei Bewohnern ohne

Risikofaktoren

8. Risikofaktoren

[8.]1. Bewohnereigene Faktoren

- Hohes Alter

- Immobilität

- Funktionelle Störungen im Bereich der

Nahrungsaufnahme (z.B. Schluckstörung) oder

der Ausscheidung (z.B.

Blasenentleerungsstörung) - Multimorbidität, insbesondere chronische

Erkrankungen

- Diabetes mellitus, Dialysepflichtigkeit

- Chronische Hautläsionen, Decubitalulcera,

Ekzeme, nässende Dermatitiden

8.2.Externe Faktoren

- Invasive Maßnahmen (Katheter,

Kom

Adj Kom

Kom

Abk

PP Konj

Nom-stil PP

Adj Adj Adj

Nom-stil PP Nom-stil

Adj

Adj Kom

Adj

Nom-stil Abk Vmod Konj

Nom-stil PP Konj Attr. Part.II

Kom PP Abk

PP Nom-stil

Abk Attr. Part.II

Kom Nom-stil PP Kom

PP Nom-stil Abk

Adv Vmod+Passiv

Kom Nom-stil

Kom Nom-stil PP Abk PP PaEF

Abk Adj Nom-stil

Konj Adj Nom-stil

Adv PP

Kom

Adj

Adj

Nom-stil PP

Kom Nom-stil Abk Konj

Nom-stil Abk

Kom Nom-stil Kom Adj Nom-stil

Kom Nom-stil

Adj Nom-stil Kom

Attr. Part.I

Adj

29

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65

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100

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106

107

108

109

Ernährungssonden, Trachealkanülen)

- Wiederholte Antibiotikatherapien

- Häufige Krankenhausbesuche

9. Ablauf:

Eine Einzelzimmerunterbringung ist nicht in

jedem Fall erforderlich. Isolierungsmaßnahmen,

sofern notwendig, sind im Vorfeld mit dem

zuständigen Gesundheitsamt abzustimmen. Die

Zusammenlegung mehrerer MRSA kolonisierter

Bewohner ist möglich.

Eine Einzelzimmerunterbringung im zuprüfenden

Einzelfall [ist] angezeigt bei Bewohnern mit:

- Ausgedehnten chronischen Hautläsionen

- Schuppenden Dermatosen bei gleichzeitiger

Besiedlung mit MRSA

- [I]nvasiven Zugängen

- Besiedlung der Atemwege und gleichzeitigem

Tracheostoma

- Starken Sekretabsonderungen, Husten[,]

Schnupfen

- Mangelhafter persönlicher Hygiene

- Ggf. dementiell erkrankte Bewohner

- Ggf. bei Bewohnern[,] die abgesaugt werden

müssen

- Ggf. während der Sanierung

Ein Verlassen des Zimmers ist dem Bewohner [ ]

grundsätzlich gestattet. Eine individuelle

Fallbesprechung vorab mit der

Pflegedienstleitung und ggf. Heimleitung muss

jedoch erfolgen.

Hierbei ist grundsätzlich zu beachten, dass:

- Hautläsionen / offene Wunden sicher verbunden

sind und eine Übertragung aus der Wunde[ ]

durch den Wundverband sicher verhindert wird.

- Tracheostoma, Zugang zu PEG-Sonden

abgedeckt ist

- Geschlossene Harnableitungssysteme genutzt

werden

- Der Bewohner kooperativ ist und selbst eine

Händedesinfektion durchführen kann oder eine Händedesinfektion durch das Pflegepersonal

zulässt.

In der Vorbereitung auf die Versorgung eines zu

isolierenden MRSA-kolonisierten

beziehungsweise -infizierten Bewohners sollten

folgende Punkte im Zimmer berücksichtigt

werden:

Kom Kom

Attr. Part.II Kom

Adj Kom Nom-stil

Kom Nom-stil

Kom Adj Nom-stil

Adj PaEF PP

Adj Kom

Kom Nom-stil Abk Attr. Part.II

Kom Nom-stil PP PaEF

Kom PP

Attr. Part.II Adj Kom

Attr. Part.I PP

Nom-stil Abk

Adj

Nom-stil Kom Konj

Kom Nom-stil Nom-stil

Nom-stil

Adj Adj Nom-stil

Abk Adv Adv Attr. Part.II

Abk Adv PP Vmod+Passiv

Abk Adv PP Nom-stil

Nom-stil

Adj

Kom Nom-stil PP

Kom Konj Abk Kom Vmod

PaEF Adv Konj

Kom Adj Adv

Konj Nom-stil PP

PP Kom Adv Passiv

PP Abk

Passiv

Adj Kom Passiv

Adj

Kom Nom-stil Vmod Konj Kom Nom-stil PP

Nom-stil PP Nom-stil

Abk Attr. Part.II PaEF

Vmod+Passiv

PP

30

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151

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153

154

155

- Überprüfung der Ausstattung des Zimmers

(Entfernung nicht zu desinfizierender

Gegenstände)

- Einrichtung eines mobilen Hygienestützpunktes

(bewohnergebundene Pflegehilfsmittel,

Schutzkleidung, Desinfektion und so weiter)

- gegebenenfalls Türschild und

Zutrittsbeschränkung mit Hinweis

- Kleiderhaken für Schutzkleidung in der Nähe

der Zimmertür

- Abwurfmöglichkeit für Schmutzwäsche

- MRSA-Desinfektionsplan anbringen

- Transportbehälter für Schmutzgeschirr usw.

- [I]nternes Meldewesen

Die hygienische Händedesinfektion ist vor und

nach jeder Tätigkeit mit engem körperlichen

Kontakt bei allen Bewohnern – erst recht bei

bekannten MRSA-infizierten Bewohnern – wegen

möglicher Kontamination mit Körpersekreten,

Ausscheidungen und nach dem Ausziehen von

Einmalhandschuhen sowie vor dem Verlassen des

Zimmers durchzuführen.

Einmalhandschuhe sind bei der Versorgung von

Wunden, Tracheostoma und Kathetern

beziehungsweise Sonden anzulegen. Sie werden

danach sofort – vor weiterer Tätigkeit im Zimmer

– ausgezogen und entsorgt, anschließend ist eine

hygienische Händedesinfektion durchzuführen.

Grundsätzlich sind Einmalhandschuhe beim

Betreten an- und beim Verlassen des Zimmers

abzulegen.

Schutzkittel sind bewohnergebunden bei der

Wund- und bei der Verweilkatheter-

beziehungsweise Sonden- und

Tracheostomapflege sowie bei Kontakt mit

Körpersekreten und -exkrementen und beim

Bettwäschewechsel anzulegen. Bei der

Besiedlung der Atemwege ist ein Mund-

Nasenschutz zu tragen.

Die Schutzkleidung wird vor dem Verlassen des

Zimmers ausgezogen und verbleibt im Zimmer

(auf links wenden). Anschließend ist eine

hygienische Händedesinfektion durchzuführen.

Die Schutzkleidung wird täglich, bei sichtbarer

Kontamination sofort gewechselt.

Pflegehilfsmittel sind bewohnergebunden zu

Nom-stil

Nom-stil Attr. Part.I

Nom-stil Adj Kom

Adj Kom

Kom Konj

Kom PP

Kom Kom PP

Kom Nom-stil PP Kom

Abk Kom

Kom PP Konj Kom Abk

Adj

Adj Kom Nom-stil PaEF PP

Nom-stil Adj

PP PP

Adj Abk Attr. Part.II

Adj Nom-stil Kom

Konj PP Nom-stil

Kom Konj PP Nom-stil

Kom PaEF PP Nom-stil

Konj

Passiv

Adv PP Nom-stil

Konj PaEF

Adj Kom

PaEF Kom PP

Nom-stil Konj PP

Kom PP PaEF Adj

Nom-stil Konj PP Kom Nom-stil

Konj Nom-stil Konj

Nom-stil Kom Nom-stil

Konj PP Konj

Nom-stil Kom PP

Nom-stil Kom PaEF

Kom

Kom Passiv PP Nom-stil

Konj PP

Adv PaEF

Adj Nom-stil Kom

KomPassiv Adj PP

Nom-stil

Kom PaEF Adv

31

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195

196

197

verwenden und im Zimmer zu belassen. Sie sind

vor Anwendung an anderen Bewohnern gründlich

zu desinfizieren.

Instrumente, Spritzen und medizinische Abfälle

werden in dicht verschließbaren Behältern

beziehungsweise in Plastiksäcken im Zimmer

gesammelt und wie üblich entsorgt

beziehungsweise wieder aufbereitet.

Körper- und Bettwäsche ist im Zimmer des

Bewohners zu sammeln und einem

desinfizierenden, gelisteten Waschverfahren

zuzuführen.

Bestecke und Geschirr sind in einem

geschlossenen und entsprechend

gekennzeichneten Behältnis zur Spülküche zu

transportieren und unter Benutzung von

Einmalhandschuhen in die Geschirrspülmaschine

einzusortieren und bei mindestens 60 Grad zu

spülen. (auch der Transportbehälter)

Transportdienste und weiterführende

Einrichtungen werden vorab über den MRSA-

Befund informiert.

Pflegerische Tätigkeiten sollten am Schluss der

Versorgung aller anderen Bewohner durchgeführt

werden.

10. Desinfektions- und Reinigungsmaßnahmen:

Der Reinigungsdienst und die Mitarbeiter der

Spülküche müssen über mit MRSA infizierte

beziehungsweise kolonisierte Bewohner sowie

über die durchzuführenden hygienischen

Maßnahmen unterrichtet werden.

Die hygienische Händedesinfektion ist vor und

nach jeder Tätigkeit mit engem körperlichen

Kontakt nach möglicher Kontamination mit

Körpersekreten, Ausscheidungen und nach dem

Ausziehen von Einmalhandschuhen sowie nach der Zimmerreinigung und vor dem Verlassen des

Zimmers durchzuführen.

Der Sanitärbereich im Zimmer des Bewohners ist

täglich und nach Kontamination mit

Ausscheidungen mit den im Desinfektionsplan

genannten Produkten desinfizierend zu reinigen.

Konj PP

PP Nom-stil PP Adv

Adj

Passiv PP Adj

Konj PP PP Kom

Konj Konj

Konj

Konj Kom PaEF PP

Konj

Attr. Part.II Attr. Part.I Kom

Konj PaEF PP

Attr. Part.II Konj Adv Attr. Part.II

PP Kom

Konj PP Nom-stil PP

Kom Kom

Konj PP

Kom

Kom Konj Attr. Part.I

Passiv Adv PP Abk

Nom-stil PP Vmod+Passiv

Nom-stil

Nom-stil Konj Kom

Kom

Kom Vmod PP Abk Attr. Part.I

Adj Konj

PP PaEF Adj

Passiv

Adj Nom-stil Kom PaEF PP Konj

Nom-stil Adj Adj

Nom-stil PP Adj Nom-stil

Kom Konj PP

PP Nom-stil Kom Konj PP Nom-stil Kom Nom-stil

Kom PP PaEF

Adj Konj PP Nom-stil

Kom

Attr. Part.II Attr. Part.I

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240

241

Die tägliche Desinfektion beziehungsweise

Reinigung muss mit jeweils frischen

Reinigungsutensilien und den im Desinfektions-

und Reinigungsplan genannten Produkten (nach

Möglichkeit am Ende eines

Reinigungsdurchgangs) durchgeführt werden.

Eine gründliche Schlussdesinfektion aller Flächen

und Einrichtungsgegenstände ist nach dem

Freiwerden des Zimmers eines MRSA-positiven

Bewohners durchzuführen.

11. Sanierungsmaßnahmen

Eine eventuelle Sanierungsbehandlung erfolgt

immer auf ärztliche Anordnung und muss

ausreichende Nachuntersuchungen einschließen.

Bei nasaler Besiedlung

- Lokalantibiotische Sanierung mit Nasensalbe

nach ärztlicher Anordnung und

Handlungsanweisung im Beipackzettel

- Antiseptische Behandlung von Mundhöhle und

Rachen durch Austupfen, Spülen oder Gurgeln

mit vom Arzt verordneten Arzneimitteln

Bei Besiedlung der Haut

- Antiseptische Ganzkörperwaschungen (besser:

Duschbad oder Wannenbad) an mindestens 3

Tagen unter Einbeziehung der Kopfhaare und

Verwendung von antiseptisch wirkenden

Präparaten

- Wechsel der Bettwäsche und der persönlichen

Wäsche nach den antiseptischen

Körperpflegemaßnahmen

- Verzicht auf bestimmte Gebrauchsgegenstände

(Deoroller, Lippenstift usw.)

Persönliche Pflegeutensilien (Rasierer,

Zahnbürste) sind im Zimmer zu belassen, zu

desinfizieren bzw. als Einmalartikel zu

verwenden.

Zur Erfolgskontrolle sollen mindestens 3 Tage

nach Abschluss der Sanierung, Abstriche an 3

aufeinander folgenden Tagen vorgenommen

werden. Die Aufhebung der Isolation ist möglich,

wenn jeweils 3 aufeinander folgende Befunde

negativ sind. In jedem Fall sind vor Aufhebung

der Schutzmaßnahmen immer auch 3 negative

Nasenabstriche abzuwarten.

Adj Nom-stil Konj

Vmod+Passiv Nom-stil Adj

Kom Konj

Konj Kom PP

Nom-stil

Adj Nom-stil Kom

Konj Kom PP

Nom-stil Abk Adj

Kom

Adj Nom-stil Kom

PP Nom-stil Konj Vmod

Attr. Part.I Nom-stil Kom

PP Nom-stil

Nom-stil

PP Adj Nom-stil Konj

Nom-stil Kom PP

Adj PP Konj

PP Nom-stil Nom-stil Konj Nom-

stil

Attr. Part.II Kom

Nom-stil

Adj Nom-stil Kom

Nom-stil Kom Konj Nom-stil Kom

PP

PP Nom-stil Konj

Nom-stil PP Adj Attr. Part.I

Nom-stil Kom Konj Adj

PP Adj

Kom

PP Kom

Kom Kom Konj Abk

Adj

Kom PP PaEF

Konj Abk Kom

Nom-stil Kom Vmod+Passiv

PP Nom-stil Nom-stil Nom-stil

Adj Attr. Part.I

Nom-stil Adj

Attr. Part.I Nom-stil

Adj PaEF PP Nom-stil

Kom Konj Adj

Kom

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256

257

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259

260

MRSA-Träger unter dem Personal sollen bis zu

ihrer Sanierung aus der direkten

Bewohnerbetreuung abgezogen werden.

Pflegerische Tätigkeiten von Bewohnern mit

MRSA dürfen nicht von Personal mit chronischen

Hauterkrankungen durchgeführt werden, da diese

Personen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben.

Mit einem Wiederauftreten von MRSA muss

insbesondere bei Bewohnern mit besiedelten

chronischen Hautläsionen und dauerhaft

invasiven Maßnahmen gerechnet werden.

12. Meldepflicht

Es gilt das Infektionsschutzgesetz! Ab zwei

infizierten bzw. MRSA kolonisierten Bewohnern,

bei denen ein Zusammenhang nicht

ausgeschlossen werden kann, sind

nichtnamentlich dem Gesundheitsamt zu melden.

13. Überprüfungsrhythmus:

jährlich / bei Bedarf

Abk PP Vmod+ Passiv PP

PP Adj

Nom-stil Kom

Nom-stil PP

Abk Vmod+Passiv PP Adj

Kom

Adj Kom

Nom-stil Kom PP

AbkVmod+PassivPP Attr. Part.II

Adj Konj Adj

Adj Nom-stil

Kom

Kom PP

Attr. Part.II Abk Abk Adj

Vmod+Passiv PaEF

Adj Kom

Kom

Adj Tab.6: Grammatikalische Analyse Text 1

2.3.2 Text 2: Biographiebogen

Z Originaltext Analyse

1

2

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20

21

22

Sehr geehrter Bewohner, sehr geehrte

Angehörige, [w]ir möchten Ihnen Ihre

Wohnsituation hier so angenehm, wie

möglich gestalten und bitten Sie

deshalb, die folgenden Fragen nach

Ihrem Ermessen auszufüllen bzw.

anzukreuzen.

Name:

Vorname:

1. Kommunikation:

1.1. Hören Sie gut?

=> Ich höre gut / Ich bin schwerhörig

/ Ich trage ein Hörgerät (rechts, links,

beidseitig) / Nachts nehme ich das

Hörgerät heraus

1.2. Sehen Sie gut?

=> Ich sehe gut / Ich benötige eine

Lesebrille / Ich trage Kontaktlinsen /

Ich habe einen Sehfehler

1.3. Berührungen

Wo können wir Sie berühren, um

Ihnen etwas mitzuteilen oder Sie z.B.

Adj Adj

Vmod

Kom Adj

Konj

PP Attr. Part.I

Abk

Kom

ErF Adv

Adv

Adj Kom

Adv Adv Adv Adv

Kom

ErF Adv

Adv

Kom Kom

Kom

ErF Vmod

Konj Abk

34

23

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63 64

65

66

67

68

69

70

zu [w]ecken?

2. Bewegung/Sicherheit:

2.1. Haben Sie schmerzempfindliche

Stellen oder

Bewegungseinschränkungen?

2.2. Haben Sie Sensibilitätsstörungen,

z.B. Taubheitsgefühle?

2[ ].3. Haben Sie sich im Beruf oder

viel bewegt, oder hatten Sie eher eine

sitzende Tätigkeit?

2.4. Haben Sie Sport getrieben?

2.3. Welchen Sport?

3.Vitale Funktionen:

3.1. Bewegen Sie sich gerne an der

frischen Luft?

3.2. Bei welcher Zimmertemperatur

fühlen Sie sich wohl?

3.3. Haben Sie oft kalte Hände und

kalte Füße?

4. Gewohnte Körperpflege:

4.1. Wie waschen Sie sich?

Ich... => Dusche mich / Bade mich /

Wasche mich

=> Mit Seife / Ohne Seife / Mit

kaltem Wasser / Mit lauwarme[m]

Wasser / Mit warme[m] Wasser / Mit

heissem Wasser

4.2. In der Reihenfolge:

=> Eher zügig / Normal / Eher

langsam / Ich bin Rechtshänder / Ich

bin Linkshänder

4.3. Ich rasiere mich....

=> Nass / Trocken / Morgens /

Abends / (......mal die Woche)

4.4. Wie putzen Sie sich Zähne? Ich

putze mir die Zähne...

=> Morgens / Mittags / Abends /

Nach jeder Mahlzeit / Direkt vor dem

Einschlafen / Vor dem Waschen /

Nach dem Waschen

4.5. Für Prothesenträger: => Die Prothese wird abgebürstet /

Die Prothese wird mit 3-

Phasenreiniger gesäubert / Die

Prothese behalte ich auch nachts im

Mund

5. Essen und Trinken:

5.1. Was ist beim Essen für Sie ganz

Adj

Konj

Kom Nom-stil

ErF Nom-stil Kom

Abk Kom

ErF PP Konj

Konj

Adj Attr. Part.I Nom-stil

EnF

ErF

EnF Vref Adv PP

Adj

ErF PP Kom

Vref Adj+Vref

ErF Adv Adj Konj

Adj

Kom

ErF Vref

Vref Vref

Vref

PP PP PP

Adj Adj PP

PP Adj PP

Adj

PP

Adv Adv

Kom

Kom

Vref

Adv Adv

Adv

ErF Vref

Vref

Adv Adv Adv

PP PP

PP

PP

Kom Passiv Adv

PP

Kom Adv

PP Adv

Konj

PP ErF

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71

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116

117

besonders wichtig?

5.2. Wie viele Mahlzeiten nehmen Sie

zu welchem Zeitpunkt ein?

5.3. Was trinken Sie gerne zu den

Mahlzeiten:

5.4. Was essen Sie überhaupt nicht?

5.5. Was trinken Sie keinesfalls?

5.6. Was vertragen Sie überhaupt

nicht? (Unverträglichkeit, Allergie)

5.7. Essen Sie gerne in Gesellschaft?

6. Ausscheiden

6.1. Leiden Sie regelmäßig an

Verdauungsstörungen?

6.2. Benutzen Sie Hygieneartikel

(Schutz)?

7. Kleidung:

7.1. Welche Kleidung tragen Sie

bevorzugt gerne?

7.2. Sind Sie an Mode generell

interessiert?

8. Ruhen und Schlafen:

8.1. Schlafen Sie nachts ohne

Probleme?

8.2. Wie möchten Sie morgens

geweckt werden? (z.B. mit Musik.

Mit Kaffee)

8.3. Wie schlafen und liegen Sie?

(Bei häufigem Lagewechsel mehrfach

ankreuzen)

Wenn ich einschlafen möchte, liege

ich....

=> Oberkörper hoch / Flach/ Rechte

Seite / Linke Seite / Bauch / Rücken

Ich schlafe in der Regel......

=> 5 Stunden / 6 Stunden / 7 Stunden

/ 8 Stunden / 9 Stunden

Von.......Uhr bis...........Uhr

=> Die ganze Nacht durch / mit

Unterbrechungen / auch mittags gerne

mal Ich liege im Bett gerne....

=> Oberkörper hoch / Flach / Rechte

Seite / Linke Seite / Bauch / Rücken

8.4. Auf zu wenig Schlaf reagiere ich

mit...

8.5. Was brauchen Sie, um gut

einschlafen zu können?

Adj

ErF Kom

PP Kom

ErF PP Adv

Kom

ErF Adv

ErF Adv

ErF Adv

Adv PP

EnF PP

Kom EnF

Kom EnF

ErF

Adv

EnF

Konj

EnF Adv

ErF Passiv+Vmod Adv

Abk

PP PP

Konj

Kom ErF PP Nom-stil

Konj Vmod

Kom Adv Adv Adj

Adj

PP

Adv

Kom Konj Adv

PP

Kom Adv Adv Adj

Adj

Adj

ErF

Vmod

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166

9. Sich beschäftigen:

9.1. Hören Sie gern Radio oder sehen

Sie gerne fern? (wenn ja, welche

Sender)

9.2. Welche Freizeit

Aktivitäten/Hobbys haben Sie gerne?

9.3. Sind Sie Internet-Anschluss

gewohnt?

9.4. Welche Filme mögen Sie

besonders gerne?

9.5. Welche Musikrichtung

bevorzugen Sie?

9.6. Was lesen Sie gerne?

9.7. Was haben Sie früher beruflich

gemacht?

9.8. Was machen Sie am liebsten?

9.9. Welche Hobbys begleiten Sie in

Ihrem Leben?

9.10. Gab es freiwillige Arbeit,

ehrenamtliche Tätigkeiten?

9.11. Waren Sie in der

Öffentlichkeitsarbeit tätig?

9.12. Sind Sie gerne verreist?

9.13. Welches Angebot würden Sie

hier gerne in Anspruch nehmen?

9.14. Was fehlt Ihnen in Bezug auf

unser Angebot?

10. Persönlichkeitsphäre/Intimsphäre:

10.1. Bestehen Wünsche nach einer

weiblichen oder männlichen

Pflegekraft?

10.2. Welche Wünsche haben Sie

hinsichtlich Ihrer Frisur?

10.3. Welche Wünsche haben Sie

hinsichtlich Ihrer Bartpflege?

10.4. Welche Unterstützung

wünschen Sie in Bezug auf Ihre

Schönheitspflege? (z.B. Kosmetika,

Schminken)

10.5. Tragen Sie gerne Schmuck?

10.6. Was soll hinsichtlich Ihrer

Intimsphäre besonders beachtet werden?

11. Sicherheit:

11.1. Was verschafft Ihnen Sicherheit

(z.B. viel Information, Gespräche,

bestimmte Menschen)

11.2. Sind Sie schon einmal gestürzt?

11.3. Haben Sie Probleme sich in

Vref

ErF Konj Adv

Konj Adv

ErF Adv

EnF Kom

ErF

Adv

ErF Kom

ErF Adv

ErF Adv Adv

ErF Adv

ErF PP

Erf Adj

Adj

ErF PP

Kom

EnF Adv

ErF

Adv

ErF

Kom

ErF Nom-stil PP

Adj Adj

Kom

ErF Nom-stil

ErF Nom-stil

Kom

ErF Kom

PP

Kom Abk.

EnF Adv

ErF Vmod Adv

Kom Passiv

ErF Nom-stil

Abk

Adj

EnF Adv

EnF Vref

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215

einer fremden Umgebung zu[ ]recht

zu finden?

11.4. Haben Sie Angst zu stürzen?

11.5. Fühlen Sie sich unsicher, wenn

Sie unterwegs sind?

11.6. Leiden Sie hin und wieder unter

Schwindelgefühlen?

12. Soziale Bereiche des Lebens

sichern:

12.1. Pflegen Sie Traditionen?

12.2. Welche Feste sind für Sie ganz

besonders wichtig?

12.3. Welche Ereignisse feiern Sie im

Rahmen der Familie?

12.4. Welche großen Ereignisse feiern

Sie im Rahmen der Familie?

12.5. Welche großen Ereignisse

haben Ihr Leben geprägt?

12.6. Lebten Sie bisher:

=> In der Großstadt / In einer

Kleinstadt / In einem Dorf / [I]n

einem Haus / [I]n einer Wohnung

12.7. Hatten Sie einen Garten?

12.8. Hatten Sie einen Balkon, der

bepflanzt war?

12.9. Hatten Sie Haustiere? Welche?

13. Existenzielle Erfahrungen:

13.1. Was verändert sich für Sie,

wenn Sie sich krank fühlen?

=> Ich brauche viel Nähe und

Zuwendung / Ich möchte in Ruhe

gelassen werden

13.2. Was machen Sie, wenn Sie

Schmerzen haben?

=> Ich bin sehr schmerzempfindlich /

Ich glaube[,] einiges aushalten zu

können / Ich brauche Trost / Ich ziehe

mich in mich selbst zurück / Ich

werde wütend

13.3. Können Sie für sich persönlich

zeitweilige „Hilflosigkeit“ akzeptieren?

=> Ja / Wenn ich Hilfe brauche, kann

ich sie auch annehmen /

Grundsätzlich nicht / Nein

13.4. Was benötigen Sie, um sich

wohlzufühlen? (z.B. ein besonderes

Kissen, bestimmte Personen oder

einfach viel Ruhe)

Adj

EnF

Vref Adv Konj

Adv

Konj PP

Kom

EnF

ErF

Adj

ErF PP

ErF Adj

PP

ErF Adj

PP Kom PP

Kom PP PP

PP

EnF

EnF

Adj

Kom

Vref

Adv

Konj

PP

Passiv

Konj ErF

Adj

Vmod

Vref

Adj

Vmod Adj

Kom

Konj Vmod

Konj

Adv

ErF Vref

Abk PP Adj

Adj Konj

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13.5. Gab es in der letzten Zeit ein

wichtiges Ereignis, welches Sie

immer noch beschäftigt?

13.6. Können Sie sich vorstellen, dass

wir einen Angehörigen in Ihre Pflege

miteinbeziehen? (z.B. Mundpflege)

=> Nein / Ja, und zwar (Person)... /

Die genannte Person erklärt sich

damit einverstanden

13.7. Sind Sie eher ein geselliger

Mensch und mögen Unterhaltung?

13.8. Fühlen Sie sich in großen

Gesellschaften wohl?

13.9. Sehen Sie Ihre Familie/

Verwandten regelmäßig?

13.10. Haben Sie gute Freunde, die

Sie lange im Leben begleitet haben?

13.11. Treffen Sie sich regelmäßig

mit Ihren Bekannten?

13.12. Welche schicksalhaften

Veränderungen, wie Krankheit,

Verluste von nahestehenden

Menschen, Krisen mussten Sie

hinnehmen?

13.13. Wie gehen Sie mit Angst im

Allgemeinen um?

13.14. Suchen Sie Rat und Hilfe?

13.15. Sind Sie regelmäßig in den

Gottesdienst gegangen?

13.16. Möchten Sie einen Raum, wo

Sie beten oder meditieren können?

13.17. Möchten Sie von einem

Seelsorger begleitet werden?

14. Möchten Sie uns außerdem noch

etwas mitteilen?

15. Die Fragen wurden

=> Von mir selbst beantwortet / von

einem Angehörigen beantwortet

Datum:

Unterschrift:

EnF Adj PP

Adj.

Adv

EnF Vmod Vref

PP Nom-stil

Kom Abk Kom

Konj

Adj Attr. Part.I Vref

EnF Adj

Konj Kom

Enf Vref Adj PP

Adv

Adj

PP

Vref Adv

ErF Adj

Adj Attr. Part.I

Vmod

ErF

EnF Konj

EnF Adv PP

EnF Kom

Vmod

EnF Konj Vmod

Vmod

EnF Kom Passiv

EnF Vmod

Adv

Passiv

Adv Passiv

Passiv

Kom Tab.7:Grammatikalische Analyse Text 2

39

2.3.3 Text 3: Pflegebericht

Z Originaltext Analyse

I

II

III

IV

Datum Uhrzeit Bitte notieren in

blau=Frühdienst

grün=Spätdienst

rot=Nachtdienst

Adj

Adj

Adj

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16.03.13

17.3.13

11:20

12:30

14:45

16:30

20:30

5

13

15:50

Bew. mit KT zu uns gekommen.

Arztbrief, Puß [nicht lesbar],

Med. bis Montag mitgebracht.

Chipkarte, laut KT-Fahrer haben

Angehörige [nicht lesbar] Bew.

ist wach , versuchte zu reden,

hat ein Glas Wasser getrunken.

Die Haut ist intakt, D hat ein

DK.

Hat gut gegessen, wurde

gelagert.

Hat br[ei]ige Kost (Kuchen) und

Kaltschal[]e erhalten und

ge[gessen]

Tochter mit ihre[m] Ehemann zu

Besuch[,] Kleidung

mitgebracht[,]

möchte d. schmutzige Kleidung

gesammelt haben

Will alleine alles waschen,

Beratungsprot. ist

unterschri[e]ben [,] Biografie

mit Fortsetzung genom[m]en

weiter[]hin Hbw ist gelagert und

D. Nahrung gereicht

wollte [sich] mit uns

unterhalten, leider aus

Krankheitsgrund kann nicht

-Aphasie

Schlief zu den Kontrollgängen,

beim Umlagern sehr steif

Bew. verhält sich ruhig.

Mahlzeiten werden komplett

von Pflegepersonal gereicht

Sohn zu Besuch mit Hbw.

Ehefrau

lt Sohn: scheint mein Vater

starke Schmerzen zu haben

laut ä. Brief ø Bedarf angeordnet

ist, wurde Dr--- auf Handy

angerufen, laut Doktor:

Ibuprofen 600 verabreichen

Abk PP Abk

Kom

Abk PP

Abk

Abk

Adj

Adj Abk

Abk

Adj Passiv

Adj Konj.

Konj.

PP Nom-stil

Vmod Abk Adj

Vmod

Adj

PP

Abk Konj. Adv

Abk

Vmod PP

Kom Nom-stil Vmod

Kom

Nom-stil

Abk. Vref

Kom Passiv

PP Kom

PP Abk

Kom

Abk

Abk PP Abk Nom-stil

Abk

PP

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17.3.13

18.3.13

18.3.13

19.3.13

20.3.13

22.3.13

20:30

5

20

5

12

15:10

20

12

FD

wurde getan Hat gegessen und überwiegend

Kaltschal[]e getrunken

Wurde gelagert, zur Zeit D.

Körper gibt ø Zeich[]en

Schmerzen zu haben

Schlief ruhig

Visite Dr.---: Med jetzt nach

MedBlatt stellen

Med werden schnellstens

geliefert, für morgen früh siehe

in Schieber

Fax an --- wegen Mitbehandlung

Fax an --- da Dk u. sehr

konzentrierter Urin Nacl 500

ml.sc.

Früh hat er alles gegessen

Nahrung wurde angereicht

Hbw. hat vermehrt die Augen

geschlossen

-Besuch von der Tochter

-Bew hat vermehrt geschlafen -

wenig Appetit

-Bew. machte schmerzverzerrtes

Gesicht bei Bewegungen

erhält Bed. Med.

Sehr steif beim Umlagern

Hbw. hat gut gegessen u.

getrunken

Visite Dr.---, Dk gewechselt

-Besuch von der Tochter

-schläft vermehrt

Visite Dr. --- [nicht lesbar]

Fragen an d. Arzt

Visite Dr. --- s.ä. A.Blatt

Hbw schläft ganzen Tag

NA+FA schlecht zu

verabreichen

kann nicht runter schlucken

s. Visite Dr. ---

Passiv Konj Adv

Passiv Adj PP Abk

Abk

Adv

Nom-stil Abk Abk

Abk

Abk Passiv Adv

PP Adv Adv

Kom

Abk

Adj Abk

Abk

Adv

Passiv

Abk Adv

PP

Abk Adv

Adv

Abk Adj

PP Nom-stil

Abk Abk

Adj PP

Abk Konj.

Nom-stil Abk Abk Passiv

Nom-stil Abk

Nom-stil Abk PP

Nom-stil Abk Abk Abk

Abk Adj

Abk Abk

Vmod

Nom-stil Abk Abk

Tab.8: Grammatikalische Analyse Text 3

41

2.4 Semantik

2.4.1 Text 1: Verfahrensanweisung MRSA

Wortfelder Wortfamilien

1 Infektion 7 Reinigung/Hygiene 1 Pflege 6 Zimmer

2 In Pflege involvierte Personen 8 Medizin./Pflegeutensilien 2 IInnffeekkttiioonn 7 Krank

3 Symptome/ Krankh./Behinder. 9 Zimmer/-einrichtung 3 SScchhuuttzz 8 Maßnahme

4 Körperteile 10Zeitangaben 4 Hygiene 9 Waschen

5 Vorgänge 5 Reinigen 10 Körper

6 Medzinische/pfleg. Maßnahmen

Bsp.: hygienischen = Wortfeld „Reinigung/Hygiene“ und Wortfamilie „Hygiene“

Z Originaltext

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Verfahrensanweisung MRSA

1. Zweck, Qualitätsziele:

Einhaltung aller gesetzlichen und hygienischen Bestimmungen im Pflegebereich

Schutz der Bewohner, Mitarbeiter, Besucher vor Infektionen beziehungsweise

Kontaminationen

2. Geltungsbereich:

Alle Mitarbeiter der Einrichtung

3. Prozessverantwortung:

Leiter Service-Technik / Pflegedienstleitung / Hygienebeauftragte

4. Durchführungsverantwortlich:

Alle Mitarbeiter der Einrichtung

5. Basisdaten:

Erreger: Staphylokokkus aureus (multiresistent)

Übertragung: Aerosol, Kontaktinfektion, kontaminierte Gegenstände, Kleidung,

patientennahe Arbeitsflächen

Inkubationszeit: 1 Tag – viele Wochen

6. Anmerkung:

Wir unterscheiden MRSA-Kontamination, -[k]olonisation und -[i]nfektion. Bei der

Kontamination handelt es sich um einen längerfristigen spontan eben häufig nicht

reversiblen Befall. Von Infektion spricht man, wenn der Erreger nicht nur präsent ist,

sondern auch klinische Infektionszeichen hervorruft, wozu etwa die klassischen fünf

Entzündungszeichen gehören (Rötung, Schwellung, Schmerz, Überwärmung, gestörte

Funktion). Eine Verbreitung des MRSA kann sowohl durch Kontamination, als auch

durch [k]olonisierte und [i]nfizierte Personen erfolgen.

7. Präventionsmaßnahmen nach RKI-Stand 2012

Nach dem heutigen Stand der Erfahrung besteht für MRSA besiedelte Bewohner keine

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Kontraindikation zur Aufnahme [ins] Pflegeheim. Bei Kenntnis der MRSA Besiedlung

eines Bewohners muss jedoch individuell entschieden werden, welches Risiko der

Weiterverbreitung tatsächlich besteht.

Eine Weiterverbreitung von MRSA ist bei MRSA-positiven Bewohnern mit

produktivem Husten, Tracheostoma oder offenen Hautläsionen eher zu erwarten, als

bei Bewohnern ohne Risikofaktoren

8. Risikofaktoren

[8.]1. Bewohnereigene Faktoren

- Hohes Alter

- Immobilität

- Funktionelle Störungen im Bereich der Nahrungsaufnahme (z.B. Schluckstörung)

oder der Ausscheidung (z.B. Blasenentleerungsstörung)

- Multimorbidität, insbesondere chronische Erkrankungen

- Diabetes mellitus, Dialysepflichtigkeit

- Chronische Hautläsionen, Decubitalulcera, Ekzeme, nässende Dermatitiden

8.2. Externe Faktoren

- Invasive Maßnahmen (Katheter, Ernährungssonden, Trachealkanülen)

- Wiederholte Antibiotikatherapien

- Häufige Krankenhausbesuche

9. Ablauf:

Eine Einzelzimmerunterbringung ist nicht in jedem Fall erforderlich.

Isolierungsmaßnahmen, sofern notwendig, sind im Vorfeld mit dem zuständigen

Gesundheitsamt abzustimmen. Die Zusammenlegung mehrerer MRSA kolonisierter

Bewohner ist möglich.

Eine Einzelzimmerunterbringung im zu prüfenden Einzelfall [ist] angezeigt bei

Bewohnern mit:

- Ausgedehnten chronischen Hautläsionen

- Schuppenden Dermatosen bei gleichzeitiger Besiedlung mit MRSA

- [I]nvasiven Zugängen

- Besiedlung der Atemwege und gleichzeitigem Tracheostoma

- Starken Sekretabsonderungen, Husten[,] Schnupfen

- Mangelhafter persönlicher Hygiene

- Ggf. dementiell erkrankte Bewohner

- Ggf. bei Bewohnern[,] die abgesaugt werden müssen

- Ggf. während der Sanierung

Ein Verlassen des Zimmers ist dem Bewohner [ ] grundsätzlich gestattet. Eine

individuelle Fallbesprechung vorab mit der Pflegedienstleitung und ggf. Heimleitung

muss jedoch erfolgen.

Hierbei ist grundsätzlich zu beachten, dass:

- Hautläsionen / offene Wunden sicher verbunden sind und eine Übertragung aus der Wunde[ ] durch den Wundverband sicher verhindert wird.

- Tracheostoma, Zugang zu PEG-Sonden abgedeckt ist

- Geschlossene Harnableitungssysteme genutzt werden

- Der Bewohner kooperativ ist und selbst eine Händedesinfektion durchführen kann

oder eine Händedesinfektion durch das Pflegepersonal zulässt.

In der Vorbereitung auf die Versorgung eines zu isolierenden MRSA-kolonisierten

beziehungsweise -infizierten Bewohners sollten folgende Punkte im Zimmer

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berücksichtigt werden:

- Überprüfung der Ausstattung des Zimmers (Entfernung nicht zu desinfizierender

Gegenstände)

- Einrichtung eines mobilen Hygienestützpunktes (bewohnergebundene

Pflegehilfsmittel, Schutzkleidung, Desinfektion und so weiter)

- gegebenenfalls Türschild und Zutrittsbeschränkung mit Hinweis

- Kleiderhaken für Schutzkleidung in der Nähe der Zimmertür

- Abwurfmöglichkeit für Schmutzwäsche

- MRSA-Desinfektionsplan anbringen

- Transportbehälter für Schmutzgeschirr usw.

- [I]nternes Meldewesen

Die hygienische Händedesinfektion ist vor und nach jeder Tätigkeit mit engem

körperlichen Kontakt bei allen Bewohnern – erst recht bei bekannten MRSA-

infizierten Bewohnern – wegen möglicher Kontamination mit Körpersekreten,

Ausscheidungen und nach dem Ausziehen von Einmalhandschuhen sowie vor dem

Verlassen des Zimmers durchzuführen.

Einmalhandschuhe sind bei der Versorgung von Wunden, Tracheostoma und Kathetern

beziehungsweise Sonden anzulegen. Sie werden danach sofort – vor weiterer Tätigkeit

im Zimmer – ausgezogen und entsorgt, anschließend ist eine hygienische

Händedesinfektion durchzuführen. Grundsätzlich sind Einmalhandschuhe beim

Betreten an- und beim Verlassen des Zimmers abzulegen.

Schutzkittel sind bewohnergebunden bei der Wund- und bei der Verweilkatheter-

beziehungsweise Sonden- und Tracheostomapflege sowie bei Kontakt mit

Körpersekreten und -exkrementen und beim Bettwäschewechsel anzulegen. Bei der

Besiedlung der Atemwege ist ein Mund-Nasenschutz zu tragen.

Die Schutzkleidung wird vor dem Verlassen des Zimmers ausgezogen und verbleibt

im Zimmer (auf links wenden). Anschließend ist eine hygienische

Händedesinfektion durchzuführen. Die Schutzkleidung wird täglich, bei sichtbarer

Kontamination sofort gewechselt.

Pflegehilfsmittel sind bewohnergebunden zu verwenden und im Zimmer zu belassen.

Sie sind vor Anwendung an anderen Bewohnern gründlich zu desinfizieren.

Instrumente, Spritzen und medizinische Abfälle werden in dicht verschließbaren

Behältern beziehungsweise in Plastiksäcken im Zimmer gesammelt und wie üblich

entsorgt beziehungsweise wieder aufbereitet.

Körper- und Bettwäsche ist im Zimmer des Bewohners zu sammeln und einem

desinfizierenden, gelisteten Waschverfahren zuzuführen.

Bestecke und Geschirr sind in einem geschlossenen und entsprechend

gekennzeichneten Behältnis zur Spülküche zu transportieren und unter Benutzung von

Einmalhandschuhen in die Geschirrspülmaschine einzusortieren und bei mindestens 60

Grad zu spülen. (auch der Transportbehälter)

Transportdienste und weiterführende Einrichtungen werden vorab über den MRSA-

Befund informiert.

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Pflegerische Tätigkeiten sollten am Schluss der Versorgung aller anderen Bewohner

durchgeführt werden.

10. Desinfektions- und Reinigungsmaßnahmen:

Der Reinigungsdienst und die Mitarbeiter der Spülküche müssen über mit MRSA

infizierte beziehungsweise kolonisierte Bewohner sowie über die durchzuführenden

hygienischen Maßnahmen unterrichtet werden.

Die hygienische Händedesinfektion ist vor und nach jeder Tätigkeit mit engem

körperlichen Kontakt nach möglicher Kontamination mit Körpersekreten,

Ausscheidungen und nach dem Ausziehen von Einmalhandschuhen sowie nach der

Zimmerreinigung und vor dem Verlassen des Zimmers durchzuführen.

Der Sanitärbereich im Zimmer des Bewohners ist täglich und nach Kontamination mit

Ausscheidungen mit den im Desinfektionsplan genannten Produkten desinfizierend zu

reinigen.

Die tägliche Desinfektion beziehungsweise Reinigung muss mit jeweils frischen

Reinigungsutensilien und den im Desinfektions- und Reinigungsplan genannten

Produkten (nach Möglichkeit am Ende eines Reinigungsdurchgangs) durchgeführt

werden.

Eine gründliche Schlussdesinfektion aller Flächen und Einrichtungsgegenstände ist

nach dem Freiwerden des Zimmers eines MRSA-positiven Bewohners

durchzuführen.

11. Sanierungsmaßnahmen

Eine eventuelle Sanierungsbehandlung erfolgt immer auf ärztliche Anordnung und

muss ausreichende Nachuntersuchungen einschließen.

Bei nasaler Besiedlung

- Lokalantibiotische Sanierung mit Nasensalbe nach ärztlicher Anordnung und

Handlungsanweisung im Beipackzettel

- Antiseptische Behandlung von Mundhöhle und Rachen durch Austupfen, Spülen oder

Gurgeln mit vom Arzt verordneten Arzneimitteln

Bei Besiedlung der Haut

- Antiseptische Ganzkörperwaschungen (besser: Duschbad oder Wannenbad) an

mindestens 3 Tagen unter Einbeziehung der Kopfhaare und Verwendung von

antiseptisch wirkenden Präparaten

- Wechsel der Bettwäsche und der persönlichen Wäsche nach den antiseptischen

Körperpflegemaßnahmen - Verzicht auf bestimmte Gebrauchsgegenstände (Deoroller, Lippenstift usw.)

Persönliche Pflegeutensilien (Rasierer, Zahnbürste) sind im Zimmer zu belassen, zu

desinfizieren bzw. als Einmalartikel zu

verwenden.

Zur Erfolgskontrolle sollen mindestens 3 Tage nach Abschluss der Sanierung,

Abstriche an 3 aufeinander folgenden Tagen vorgenommen werden. Die Aufhebung der

Isolation ist möglich, wenn jeweils 3 aufeinander folgende Befunde negativ sind. In

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jedem Fall sind vor Aufhebung der Schutzmaßnahmen immer auch 3 negative

Nasenabstriche abzuwarten.

MRSA-Träger unter dem Personal sollen bis zu ihrer Sanierung aus der direkten

Bewohnerbetreuung abgezogen werden.

Pflegerische Tätigkeiten von Bewohnern mit MRSA dürfen nicht von Personal mit

chronischen Hauterkrankungen durchgeführt werden, da diese Personen ein erhöhtes

Ansteckungsrisiko haben.

Mit einem Wiederauftreten von MRSA muss insbesondere bei Bewohnern mit

besiedelten chronischen Hautläsionen und dauerhaft invasiven Maßnahmen gerechnet

werden.

12. Meldepflicht

Es gilt das Infektionsschutzgesetz! Ab zwei infizierten bzw. MRSA kolonisierten

Bewohnern, bei denen ein Zusammenhang nicht ausgeschlossen werden kann, sind

nichtnamentlich dem Gesundheitsamt zu melden.

13. Überprüfungsrhythmus:

jährlich / bei Bedarf Tab.9: Semantische Analyse Text 1

2.4.2 Text 2: Biographiebogen

Wortfelder

1 In Pflege involvierte Personen 7 Körperpflege

2 Symptome/Krankheiten/Behinderung 8 Ernährung

3 Körperteile 9 Freizeit/Interessen

4 Alltagshilfen/Hilfsmittel/Utensilien 10 Emotionen/Wünsche

5 Bewegung 11 Kommunikation

6 Zimmer, -einrichtung/Wohnen 12 Zeitangaben

Wortfamilien

1 Sehen 6 Fühlen

2 Hören 7 Schmerz

3 Bewegen 8 Körper

4 Schlafen

5 Pflege

Bsp.: Hören = Wortfeld „Kommunikation“ und Wortfamilie „Hören“

Originaltext

Sehr geehrter Bewohner, sehr geehrte Angehörige, [w]ir möchten Ihnen Ihre

Wohnsituation hier so angenehm, wie möglich gestalten und bitten Sie deshalb, die

folgenden Fragen nach Ihrem Ermessen auszufüllen bzw. anzukreuzen.

Name:

Vorname:

1. Kommunikation:

1.1. Hören Sie gut?

46

=> Ich höre gut / Ich bin schwerhörig / Ich trage ein Hörgerät (rechts, links, beidseitig) /

Nachts nehme ich das Hörgerät heraus

1.2. Sehen Sie gut?

=> Ich sehe gut / Ich benötige eine Lesebrille / Ich trage Kontaktlinsen / Ich habe einen

Sehfehler

1.3. Berührungen

Wo können wir Sie berühren, um Ihnen etwas mitzuteilen oder Sie z.B. zu [w]ecken?

2. Bewegung/Sicherheit:

2.1. Haben Sie schmerzempfindliche Stellen oder Bewegungseinschränkungen?

2.2. Haben Sie Sensibilitätsstörungen, z.B. Taubheitsgefühle?

2[ ].3. Haben Sie sich im Beruf viel bewegt, oder hatten Sie eher eine sitzende Tätigkeit?

2.4. Haben Sie Sport getrieben?

2.3. Welchen Sport?

3.Vitale Funktionen:

3.1. Bewegen Sie sich gerne an der frischen Luft?

3.2. Bei welcher Zimmertemperatur fühlen Sie sich wohl?

3.3. Haben Sie oft kalte Hände und kalte Füße?

4. Gewohnte Körperpflege:

4.1. Wie waschen Sie sich?

Ich... => Dusche mich / Bade mich / Wasche mich

=> Mit Seife / Ohne Seife / Mit kaltem Wasser / Mit lauwarmen Wasser / Mit warmen

Wasser / Mit heissem Wasser

4.2. In der Reihenfolge:

=> Eher zügig / Normal / Eher langsam / Ich bin Rechtshänder / Ich bin Linkshänder

4.3. Ich rasiere mich....

=> Nass / Trocken / Morgens / Abends / (.....mal die Woche)

4.4. Wie putzen Sie sich Zähne? Ich putze mir die Zähne...

=> Morgens / Mittags / Abends / Nach jeder Mahlzeit / Direkt vor dem Einschlafen / Vor

dem Waschen / Nach dem Waschen

4.5. Für Prothesenträger:

=> Die Prothese wird abgebürstet / Die Prothese wird mit 3- Phasenreiniger gesäubert /

Die Prothese behalte ich auch nachts im Mund

5. Essen und Trinken:

5.1. Was ist beim Essen für Sie ganz besonders wichtig?

5.2. Wie viele Mahlzeiten nehmen Sie zu welchem Zeitpunkt ein?

5.3. Was trinken Sie gerne zu den Mahlzeiten:

5.4. Was essen Sie überhaupt nicht?

5.5. Was trinken Sie keinesfalls?

5.6. Was vertragen Sie überhaupt nicht? (Unverträglichkeit, Allergie)

5.7. Essen Sie gerne in Gesellschaft?

6. Ausscheiden

6.1. Leiden Sie regelmäßig an Verdauungsstörungen?

6.2. Benutzen Sie Hygieneartikel (Schutz)?

7. Kleidung:

7.1. Welche Kleidung tragen Sie bevorzugt gerne?

7.2. Sind Sie an Mode generell interessiert?

47

8. Ruhen und Schlafen:

8.1. Schlafen Sie nachts ohne Probleme?

8.2. Wie möchten Sie morgens geweckt werden? (z.B. mit Musik / mit Kaffee)

8.3. Wie schlafen und liegen Sie? (Bei häufigem Lagewechsel mehrfach ankreuzen)

Wenn ich einschlafen möchte, liege ich....

=> Oberkörper hoch / Flach / Rechte Seite / Linke Seite / Bauch / Rücken

Ich schlafe in der Regel......

=> 5 Stunden / 6 Stunden / 7 Stunden / 8 Stunden / 9 Stunden

Von.......Uhr bis...........Uhr

=> Die ganze Nacht durch / mit Unterbrechungen / auch mittags gerne mal

Ich liege im Bett gerne....

=> Oberkörper hoch / Flach / Rechte Seite / Linke Seite / Bauch / Rücken

8.4. Auf zu wenig Schlaf reagiere ich mit...

8.5. Was brauchen Sie, um gut einschlafen zu können?

9. Sich beschäftigen:

9.1. Hören Sie gern Radio oder sehen Sie gerne fern? (wenn ja, welche Sender?)

9.2. Welche Freizeitaktivitäten/Hobbys haben Sie gerne?

9.3. Sind Sie Internet-Anschluss gewohnt?

9.4. Welche Filme mögen Sie besonders gerne?

9.5. Welche Musikrichtung bevorzugen Sie?

9.6. Was lesen Sie gerne?

9.7. Was haben Sie früher beruflich gemacht?

9.8. Was machen Sie am liebsten?

9.9. Welche Hobbys begleiten Sie in Ihrem Leben?

9.10. Gab es freiwillige Arbeit, ehrenamtliche Tätigkeiten?

9.11. Waren Sie in der Öffentlichkeitsarbeit tätig?

9.12. Sind Sie gerne verreist?

9.13. Welches Angebot würden Sie hier gerne in Anspruch nehmen?

9.14. Was fehlt Ihnen in Bezug auf unser Angebot?

10. Persönlichkeitsphäre/Intimsphäre:

10.1. Bestehen Wünsche nach einer weiblichen oder männlichen Pflegekraft?

10.2. Welche Wünsche haben Sie hinsichtlich Ihrer Frisur?

10.3. Welche Wünsche haben Sie hinsichtlich Ihrer Bartpflege?

10.4. Welche Unterstützung wünschen Sie in Bezug auf Ihre Schönheitspflege? (z.B.

Kosmetika, Schminken)

10.5. Tragen Sie gerne Schmuck?

10.6. Was soll hinsichtlich Ihrer Intimsphäre besonders beachtet werden?

11. Sicherheit:

11.1. Was verschafft Ihnen Sicherheit (z.B. viel Information, Gespräche, bestimmte Menschen)

11.2. Sind Sie schon einmal gestürzt?

11.3. Haben Sie Probleme sich in einer fremden Umgebung zu[ ]recht zu finden?

11.4. Haben Sie Angst zu stürzen?

11.5. Fühlen Sie sich unsicher, wenn Sie unterwegs sind?

11.6. Leiden Sie hin und wieder unter Schwindelgefühlen?

12. Soziale Bereiche des Lebens sichern:

48

12.1. Pflegen Sie Traditionen?

12.2. Welche Feste sind für Sie ganz besonders wichtig?

12.3. Welche Ereignisse feiern Sie im Rahmen der Familie?

12.4. Welche großen Ereignisse feiern Sie im Rahmen der Familie?

12.5. Welche großen Ereignisse haben Ihr Leben geprägt?

12.6. Lebten Sie bisher:

=> In der Großstadt / In einer Kleinstadt / In einem Dorf / [I]n einem Haus / [I]n einer

Wohnung

12.7. Hatten Sie einen Garten?

12.8. Hatten Sie einen Balkon, der bepflanzt war?

12.9. Hatten Sie Haustiere? Welche?

13. Existenzielle Erfahrungen:

13.1. Was verändert sich für Sie, wenn Sie sich krank fühlen?

=> Ich brauche viel Nähe und Zuwendung / Ich möchte in Ruhe gelassen werden

13.2. Was machen Sie, wenn Sie Schmerzen haben?

=> Ich bin sehr schmerzempfindlich / Ich glaube[,] einiges aushalten zu können / Ich

brauche Trost / Ich ziehe mich in mich selbst zurück / Ich werde wütend

13.3. Können Sie für sich persönlich zeitweilige „Hilflosigkeit“ akzeptieren?

=> Ja / Wenn ich Hilfe brauche, kann ich sie auch annehmen / Grundsätzlich nicht / Nein

13.4. Was benötigen Sie, um sich wohlzufühlen? (z.B. ein besonderes Kissen, bestimmte

Personen oder einfach viel Ruhe)

13.5. Gab es in der letzten Zeit ein wichtiges Ereignis, welches Sie immer noch

beschäftigt?

13.6. Können Sie sich vorstellen, dass wir einen Angehörigen in Ihre Pflege

miteinbeziehen? (z.B. Mundpflege)

=> Nein / Ja, und zwar (Person)... / Die genannte Person erklärt sich damit einverstanden

13.7. Sind Sie eher ein geselliger Mensch und mögen Unterhaltung?

13.8. Fühlen Sie sich in großen Gesellschaften wohl?

13.9. Sehen Sie Ihre Familie / Verwandten regelmäßig?

13.10. Haben Sie gute Freunde, die Sie lange im Leben begleitet haben?

13.11. Treffen Sie sich regelmäßig mit Ihren Bekannten?

13.12. Welche schicksalhaften Veränderungen, wie Krankheit, Verluste von

nahestehenden Menschen, Krisen mussten Sie hinnehmen?

13.13. Wie gehen Sie mit Angst im Allgemeinen um?

13.14. Suchen Sie Rat und Hilfe?

13.15. Sind Sie regelmäßig in den Gottesdienst gegangen?

13.16. Möchten Sie einen Raum, wo Sie beten oder meditieren können?

13.17. Möchten Sie von einem Seelsorger begleitet werden?

14. Möchten Sie uns außerdem noch etwas mitteilen?

15. Die Fragen wurden => Von mir selbst beantwortet / von einem Angehörigen beantwortet

Datum:

Unterschrift: Tab.10: Semantische Analyse Text 2

49

2.4.3 Text 3: Pflegebericht

Wortfelder Wortfamilien

1 In Pflege involvierte Personen 6 Pflegeutensilien/Medikamente 1 Reichen (geben)

2 Symptome/Krankh./Behinder. 7 Dokumente 2 Schlafen

3 Körperteile 8 Ernährung 3 Lagern

4 Vorgänge 9 Zeitangaben

5 Medzinische/Pfleger. Maßnahmen

Bsp: gelagert = Wortfeld „Medizinische/Pflegerische Maßnahmen“ und Wortfamilie

„Lagern“

Z Originaltext

I

II

III

IV

Datum Uhrzeit Bitte notieren in

blau=Frühdienst

grün=Spätdienst

rot=Nachtdienst

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

16.03.13

17.3.13

18.3.13

11:20

12:30

14:45

16:30

20:30

5

13

15:50

20:30

5

Bew. mit KT zu uns gekommen. Arztbrief, Puß [nicht lesbar], Med. bis

Montag mitgebracht. Chipkarte, laut KT-Fahrer haben Angehörige [nicht

lesbar] Bew. ist wach, versuchte zu reden, hat ein Glas Wasser getrunken.

Die Haut ist intakt, D hat ein DK.

Hat gut gegessen, wurde gelagert.

Hat br[ei]ige Kost (Kuchen) und Kaltschal[]e erhalten und ge[gessen]

Tochter mit ihre[m] Ehemann zu Besuch[,] Kleidung mitgebracht[,]

möchte d. schmutzige Kleidung gesammelt haben

Will alleine alles waschen, Beratungsprot.[okoll] ist unterschri[e]ben [,]

Biografie mit Fortsetzung genom[m]en

weiter[]hin Hbw [Heimbewohner] ist gelagert und D. Nahrung gereicht

wollte [sich] mit uns unterhalten, leider aus Krankheitsgrund kann nicht

-Aphasie

Schlief zu den Kontrollgängen,

beim Umlagern sehr steif

Bew. verhält sich ruhig.

Mahlzeiten werden komplett von Pflegepersonal gereicht

Sohn zu Besuch mit Hbw. Ehefrau

lt[.] Sohn: scheint mein Vater starke Schmerzen zu haben

laut ä. Brief ø Bedarf angeordnet ist, wurde Dr.--- auf Handy angerufen, laut

Doktor: Ibuprofen 600 verabreichen

wurde getan

Hat gegessen und überwiegend Kaltschal[]e getrunken

Wurde gelagert, zur Zeit D. Körper gibt ø Zeich[]en

Schmerzen zu haben

Schlief ruhig

Visite Dr.---: Med jetzt nach MedBlatt stellen

Med werden schnellstens geliefert, für morgen früh siehe in Schieber

Fax an --- wegen Mitbehandlung

Fax an --- da Dk u. sehr konzentrierter Urin Nacl 500 ml.sc.

50

31 32

33

34

35

36

37

18.3.13

20

Früh hat er alles gegessen Nahrung wurde angereicht

Hbw. hat vermehrt die Augen geschlossen

-Besuch von der Tochter

-Bew hat vermehrt geschlafen - wenig Appetit

-Bew. machte schmerzverzerrtes Gesicht bei Bewegungen

erhält Bed. Med. [Bedarfsmedikation]

38

39

40

41

42

43

44

45

46

47

48

49

19.3.13

20.3.13

22.3.13

5

12

15:10

20

12

FD

Sehr steif beim Umlagern

Hbw. hat gut gegessen u. getrunken

Visite Dr.---, Dk [?] gewechselt

-Besuch von der Tochter

-schläft vermehrt

Visite Dr. --- [nicht lesbar]

Fragen an d. Arzt

Visite Dr. --- s.ä. A.Blatt [Arztblatt]

Hbw schläft ganzen Tag

NA+FA [Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme] schlecht zu verabreichen

kann nicht runter schlucken

s. Visite Dr. ---

Tab.11: Semantische Analyse Text 3

3. Ergebnisse der Textanalyse

3.1 Semantische Ebene

3.1.1 Wortfelder

Bei der Analyse aller drei Texte auf der semantischen Ebene haben wir 17 unterschiedliche

Wortfelder bestimmt (siehe Tab.12). Die Tabelle enthält allerdings nur 16 Wortfelder, da die

Kategorie „Körperpflege“ einmal separat als Wortfeld untersucht wurde (Text 2) und einmal

in das Wortfeld „Reinigung / Hygiene“ (Text 1) integriert wurde. Weiterhin ist ersichtlich,

dass insgesamt fünf Wortfelder in allen drei Textsorten vorkommen: „In Pflege involvierte

Personen“, „Zeitangaben“, „Symptome / Krankheiten / Behinderungen“, „Alltagshilfen /

Hilfsmittel / Pflegeutensilien“ und „Körperteile“. Das Wortfeld mit dem größten Vorkommen

ist mit Abstand die Kategorie „In Pflege involvierte Personen“, wobei anzumerken ist, dass

im Text 2 auch das Personalpronomen ich mitgezählt wurde, da es im Biographiebogen die

betroffene Person, d.h. den / die BewohnerIn bezeichnet. Dass das Wortfeld „Zeitangaben“

am zweithäufigsten repräsentiert ist, ist überraschend, da diese Kategorie auf den ersten Blick

wenig mit der Pflege zu tun hat. Ebenfalls häufig sind die Wortfelder „Reinigung / Hygiene /

51

Körperpflege“, „Infektion“ und „Symptome / Krankheiten / Behinderung“. Zu den beiden

letzteren Wortfeldern ist anzumerken, dass eine Infektion natürlich auch eine Krankheit ist

und somit natürlich unter diese Kategorie fallen müsste. Da die Infektion aber das

Hauptthema der Textsorte Verfahrensanweisung darstellt, wurde sie einzeln aufgeführt.

Würden die Punkte „Infektion“ und „Symptome / Krankheiten / Behinderungen“ als eine

Kategorie geführt, wäre dies mit 123 Vorkommen das häufigste Wortfeld. Das Wortfeld

„Alltagshilfen / Hilfsmittel / Pflegeutensilien“ kommt ebenfalls häufig vor. Allerdings handelt

es sich hierbei um eine sehr breit gefächerte Kategorie, die Wörter von Kosmetika über

Medikamente bis zur Lesebrille enthält. Weiterhin war es teilweise schwierig, Begriffe wie

Zugang eindeutig einem Wortfeld zuzuordnen, da es sich entweder auf ein medizinisches

Utensil oder aber auf eine medizinische Maßnahme beziehen könnte. Zum Wortfeld

„Vorgänge“ ist zu sagen, dass auch diese Kategorie nicht eindeutig dargestellt werden kann,

da z.B. das Wort melden (Text 1, Z.55), das eigentlich dem Wortfeld „Kommunikation“

zuzuordnen wäre, im Text 1 unter „Vorgänge“ gezählt wurde, da für den Text 1 kein

eigenständiges Wortfeld „Kommunikation“ analysiert wurde. Auffallend ist außerdem, dass

das Wortfeld „Körperteile“ zwar in allen drei untersuchten Textsorten zu finden ist, es aber –

entgegen erster Annahmen – nicht sehr häufig in unseren ausgewählten Textsorten

repräsentiert ist.

Zusammenfassend ist zur Wortfeldanalyse zu sagen, dass sich die Auswahl und Zuordnung

der Wortfelder teilweise als schwierig erwies. Trotzdem konnten wichtige Wortfelder

ermittelt werden, die für die anschließenden Didaktisierungen herangezogen werden können.

Wortfelder Text 1 Text 2 Text 3 Summe

1. In Pflege involvierte Personen 38 44 28 110

2. Zeitangaben 32 32 7 71

3. Reinigung/Hygiene/Körperpflege 41 25 - 66

4. Infektion 63 - - 63

5.Symptome/Krankheiten/Behinderungen 33 19 8 60

6.Alltagshilfen/Hilfsmittel/Pflegeutensilien 42 14 4 60

7. Vorgänge 55 - 2 57

8. Medizinisch-pflegerische Maßnahmen 28 - 15 43

9. Zimmer/Zimmereinrichtung/Wohnen 21 12 - 33

10. Freizeit - 26 - 26

11. Ernährung - 10 14 24

12. Kommunikation - 21 - 21

13. Körperteile 7 11 3 21

14. Emotionen/Wünsche - 14 - 14

15. Dokumente - - 9 9

16. Bewegung - 6 - 6 Tab.12: Anzahl des Vorkommens von Wörtern zu bestimmten Wortfeldern

52

3.1.2 Wortfamilien

Was die Wortfamilien betrifft, so ist aus Tabelle 13 ersichtlich, dass 18 Wortfamilien

untersucht wurden, von denen aber nur zwei (Pflege, schlafen) in mehr als einer Textsorte

vorkamen. Die aufgeführten Wortfamilien beziehen sich einerseits auf den / die BewohnerIn

in Bezug auf Wahrnehmung (Fühlen, Hören, Sehen), Bewegung (Bewegen), Bedürfnisse

(Schlafen), Krankheiten (Infektion, Krank, Schmerz) und Wohnen (Zimmer). Wohingegen die

Wortfamilien zu Hygiene, Maßnahme, Lagern, Pflege, Reichen, Reinigen, Schutz und

Waschen eher medizinisch-pflegerische Tätigkeiten betreffen. Auch bei den Wortfamilien

zeigt sich somit eine große Bandbreite, wobei nicht eindeutig ersichtlich ist, dass bestimmte

Wortfamilien häufiger in den Textsorten vorkommen als andere. Trotzdem sollte in den

Didaktisierungen die eine oder andere Wortfamilie aufgegriffen werden wie z.B. die

Wortfamilie Pflege, die schließlich dem Berufsbild den Namen gibt.

Wortfamilie Text 1 Text 2 Text 3

1. Bewegen - X -

2. Fühlen - X -

3. Hören - X -

4. Hygiene X - -

5. Infektion X - -

6. Körper X X -

7. Krank X - -

8. Lagern - - X

9. Maßnahme X - -

10. Pflege X X -

11. Reichen (geben) - - X

12. Reinigen X - -

13. Schlafen - X X

14. Schmerz - X -

15. Schutz X - -

16. Sehen - X -

17. Waschen X - -

18. Zimmer X - - Tab.13: Vorkommen ausgewählter Wortfamilien (alphabetisch, X = Vorkommen)

53

3.2 Grammatische Ebene

3.2.1 Grammatischer Gesamtüberblick

Einige grammatische Strukturen kommen in den drei Texten besonders häufig vor und andere

eher weniger. Abhängig vor allem von der Textsorte lässt sich feststellen, welche

grammatischen Strukturen besonders häufig vorkommen. So weist z.B. Text 1 mehr Nomen

auf als Text 2 und 3. Dies liegt darin begründet, dass Text 1 ein sehr informierender Text ist,

wogegen Text 2 eher einen appellierenden Charakter besitzt, welcher den Leser auffordert,

persönliche Informationen über sich preiszugeben. Auffällig an Text 3 hingegen ist, dass es

verkürzte Sätze bzw. stichpunktartige Beschreibungen gibt. Weiterhin enthält Text 3 von allen

drei Texten die meisten Abkürzungen. Schließlich lässt sich auch noch eine hohe Präsenz von

Modalverben in allen drei Textsorten feststellen.

Einige Grammatische Merkmale wie Relativsätze und Pronomen (Personal- und

Possessivpronomen), die in den Texten nur sehr marginal vorkommen, haben wir in den

Analysetabellen der Texte nicht gekennzeichnet, da sie weniger relevant waren. Ebenfalls

nicht hervorgehoben in der Textanalyse wurden Strukturen wie Ableitungen, die so häufig

auftraten, dass eine Kennzeichnung das Hervorheben anderer Formen behindert hätte.

3.2.2 Grammatischer Einzelüberblick

3.2.2.1 Grammatische Merkmale Text 1

Text 1 weist einen sehr formalen Stil auf, der sich u.a. im Nominalstil widerspiegelt.

Außerdem gibt es auch in diesem Text besonders viele Komposita (Entzündungszeichen Z.28)

und Ableitungen (durchführungsverantwortlich Z.9, Übertragung Z.16).

Nominalstil

Der Nominalstil prägt diesen Text und lässt ihn sehr fachspezifisch klingen. Hinzu kommt,

dass insbesondere Fachtermini bzw. pflegespezifische Fremdwörter diese Textsorte

kennzeichnen.

Textbeispiel

Nominalstil Präventionsmaßnahen nach RKI Stand (Z.34),

Bei Kenntnis der MRSA Besiedlung (Z.39),

Funktionelle Störungen im Bereich der Nahrungsaufnahme (Z.52)

beim Umlagern (Z.69) Tab.14a: Nominalstil Text 1

54

Verben

Hinsichtlich der verwendeten Zeitformen im Text 1 „Verfahrensanweisung MRSA“ ist

festzustellen, dass nur das Präsens verwendet wird. Neben 16 Passivformen (u.a. wird

gewechselt, Z. 152/153) weist der Text eine große Anzahl der Passiversatzform sein + zu +

Infinitiv auf (insgesamt 24 Formen) wie z.B. ist zu erwarten (Z.42/45) oder sind anzulegen

(Z.131/133).

Verschiedene Arten von Verben, die im Text vorkommen bzw. nicht zu finden sind, werden

in Tabelle 1a kurz beschrieben und aufgeführt. Die Verfahrensanweisung weist sehr viele

Tätigkeitsverben auf, Vorgangs- und Zustandsverben treten dagegen sehr selten auf (siehe

Tab. 14a). Dabei sticht das Verb durchführen heraus, das insgesamt neunmal im Text

verwendet wird. Vergleichsweise häufig sind im Text auch Verben der

Informationsweitergabe (siehe Tab. 14a) zu finden. Verben mit Präpositionen bzw. reflexive

Verben kommen hingegen nicht im Text vor. Weiterhin enthält der Text vier Verben mit

Präpositionen (siehe Tab. 14b) sowie 15 Formen der Modalverben dürfen, können, müssen

und sollen.

Textbeispiel

Tätigkeitsverben: erfordern einen Agens,

besitzen „dynamische Aktionsart“

(Duden 2009: 411)

anlegen (Z.134), ausziehen (Z.136),

entsorgen (Z.136), desinfizieren (Z.158, 232),

tragen (Z.148), sammeln (Z.165),

durchführen (Z.102, 131, 137, 152, 179, 193,

203, 207, 247) u.a.

Vorgangsverben: dynamisch, verlangen

keinen Agens (Duden 2009: 411)

wechseln (Z.154)

Zustandsverben: statischer Sachverhalt,

verlangen kein typisches Agens (Duden

2009: 412)

bestehen (Z.42)?

Verben der Informationsweitergabe /

Kommunikation

sprechen (Z.25), entscheiden (Z.40),

abstimmen (Z.70), gestatten (Z.89),

beachten (Z.93), informieren (Z.177),

melden (Z.258)

Reflexive Verben ---

Verben mit Präposition ---

Modalverben dürfen (Z.245), können (Z.30, 101, 256),

müssen (Z.39, 85, 90, 182, 198, 209, 248),

sollen (Z.106, 177, 233, 241) Tab.14b: Verben Text 1

55

3.2.2.2 Grammatische Merkmale Text 2

Komposita, Adjektive, Adverbien, Ergänzungs- und Entscheidungsfragen

In diesem Text häufen sich besonders viele Komposita, Adjektive, Adverbien sowie

Ergänzungs- und Entscheidungsfragen. Insgesamt kommen 27 Komposita, 39 Adjektive, 28

Adverbien, 41 Ergänzungs- und 23 Entscheidungsfragen sowie lediglich sechs Abkürzungen

im Text vor.

Textbeispiel

Adjektiv frischen (Z.37), ehrenamtliche (Z.137)

Adverb gerne (Z. 127)

Entscheidungsfrage

Suchen Sie Rat und Hilfe? (Z.242)

Ergänzungsfrage Welche Musikrichtung bevorzugen Sie? (Z.128f.)

Komposita Musikrichtung (Z.128)

Tab.15a: Komposita, Adjektive, Adverbien, Fragen Text 2

Derivationen

Derivationen sind in Text 2 in großer Zahl vorhanden und sind sowohl bei Substantiven als

auch bei Adjektiven und Adverbien zu finden. Insgesamt gibt es 169 Derivationen. In Text 2

gibt es sowohl fremde (z.B. -ion in Kommunikation) als auch native (z.B. -heit in Krankheit)

Derivationsaffixe.

Textbeispiel Affixe

Substantive Kommunikation (Z.10), Wohnung ( Z.188),

Unterhaltung (Z.226), Gesellschaft (Z.228),

Krankheit ( Z.236)

-heit, -ion, -keit, -

schaft, -ung

Adjektive schwerhörig (Z.12), schmerzempfindlich (Z.201)

wichtiges (Z.217)

-bar, -haft, -ig, -lich,

un-

Adverbien morgens, mittags, abends (Z.59), keinesfalls (Z.77),

überhaupt (Z.78), hinsichtlich (Z.158), regelmäßig

(Z.230), einmal (Z.165)

-falls, -mals, -maßen, -

mäßig, -weise, -s

Tab.15b: Derivationen Text 2

Verben

Was die Verteilung der Zeitformen betrifft, so kommen im Text insgesamt 106 Präsensformen

vor, wobei Konstruktionen mit Modalverben wie in Möchten Sie uns außerdem etwas

mitteilen? (Z.249f.) als ein Vorkommen gezählt wurden, da es sich beim zweiten Prädikatsteil

56

um einen Infinitiv handelt. Weiterhin enthält der Text zehn Präteritum- und neun

Perfektformen sowie eine Futurform (Ich werde wütend, Z.204f.). Der Text enthält sieben

Passivformen (z.B. wird abgebürstet, Z.64).

Aus Platzgründen wurden in der Analysetabelle für Text 2 nur die reflexiven Verben direkt

im Text markiert. Alle weiteren Arten von Verben sind in Tabelle 11c kurz beschrieben und

aufgeführt. Der Biographiebogen weist sehr viele Tätigkeitsverben auf, Vorgangs- und

Zustandsverben treten dagegen weniger häufig auf (siehe Tab. 15c). Dies trifft ebenfalls auf

Verben mit Präpositionen zu. Relativ häufig sind im Text Verben der Informationsweitergabe

(siehe Tab. 15c) zu finden. Die Modalverben können, möchten, müssen und sollen kommen

insgesamt 16 Mal vor (siehe Tab.15c), wobei können und möchten mit jeweils sieben

Vorkommen am häufigsten auftreten.

Textbeispiel

Tätigkeitsverben hören (Z.11), tragen (Z.13), sehen (Z.17)

trinken (Z.74), essen (Z.80), lesen (Z.130),

verreisen (Z.140), feiern (Z.179) u.a.

Vorgangsverben schlafen (Z.92), einschlafen (Z.100)

Zustandsverben liegen (Z.97)

Verben der Informationsweitergabe

/ Kommunikation

ausfüllen (Z.6), ankreuzen (Z.7, 99),

beachten (Z.159), mitteilen (Z.250),

beantworten (Z.252)

Reflexive Verben siehe Analysetabelle für Text 2

Verben mit Präposition leiden an (Z.82), leiden unter (Z.172),

interessiert sein an (Z.90), umgehen mit (Z.240f.)

Modalverben können (Z.21, 117, 203, 206, 209, 219, 246),

möchten (Z. 2, 94, 100, 197, 245, 247, 249),

müssen (Z.238), sollen (Z.158)

Tab.15c: Verben Text 2

57

Possessivpronomen und Personalpronomen

Possessivpronomen und Personalpronomen kommen im Text häufig vor. Alle Fragen sind mit

der Höflichkeitsform Sie formuliert. Viele Antwortmöglichkeiten beginnen mit Ich.

Textbeispiel

Personalpronomen Ich (Z.12, 14, 19, ....), Sie (Z.4, 11, 16, 21, 22, 29.....),

Ihnen (Z. 126), wir (Z.21)

Possessivpronomen Ihrem Ermessen (Z.6), Ihrem Leben (Z. 135), Ihrer Frisur (Z.162)

Tab.15d: Pronomen Text 2

3.2.2.3 Grammatische Merkmale Text 3

Dieser Text ist durch kurze, unvollständige Sätze (Ellipsen) und Abkürzungen

gekennzeichnet.

Abkürzungen

Dieser relativ kurze Text beinhaltet insgesamt 45 Abkürzungen (D hat ein DK Z.8; NA+FA

schlecht zu verabreichen Z.79).

Textbeispiel

Abkürzungen s. Visite Dr. (Z.82), s. ä A. Blatt (Z.77), Bew. hat vermehrt geschlafen

(Z.64), ml. sc.“(Z.58)

Tab.16a: Abkürzungen Text 3

Pronomen

Der Text weist die folgenden Pronomen auf.

Textbeispiel

Personalpronomen uns (Z.1, 25), er (Z.58)

Possessivpronomen ihrem Ehemann (Z.14), mein Vater (Z.36)

Tab.16b: Pronomen Text 3

58

Verben

Grundlage der Textanalyse ist der authentische und deshalb z.T. auch fehlerhafte Bericht

einer Pflegekraft mit Migrationshintergrund. Aus diesem Grund sind einige Zeit- und

Passivformen nicht eindeutig zuzuordnen wie in Zeile 68: [war / ist?] sehr steif beim

Umlagern. Im Text kommen ungefähr gleich viele Präsens- und Perfektformen vor (je 17-

mal). Außerdem enthält der Text neun Präteritumformen (versuchte Z.6, wollte Z.25, schlief

Z.29 und 48, wurde angerufen (Z.39), wurde getan Z.42, wurde gelagert Z.45, wurde

angereicht Z.59, machte Z.65). Neben neun Passivkonstruktionen wie beispielsweise werden

gereicht (Z.32) oder wurde angerufen (Z.39) weist der Text auch ein Zustandspassiv (ist

angeordnet, Z.38) auf. Reflexive Verben spielen im Text keine Rolle. Weiterhin sind im Text

fünf Formen der Modalverben können, möchten und wollen zu finden.

Textbeispiel

Tätigkeitsverben trinken (Z.7), lagern (Z.45), liefern (Z.52),

anreichen (Z.59), machen (Z.65) u.a.

Vorgangsverben schlafen (Z.29, 48, 77)

Zustandsverben ---

Verben der Informationsweitergabe

/ Kommunikation

notieren (Z.I), unterhalten (Z.26), anrufen (Z.40)

Reflexive Verben sich verhalten (Z.31)

Verben mit Präposition ---

Modalverben möchten (Z.17), wollen (Z.19, 25), können (Z.27, 80)

Tab.16c: Verben Text 3

59

IV. DIDAKTISIERUNG

1. Schlussfolgerungen aus Bedarfs- und Textanalyse

Durch die tiefgehende Arbeit an den ausgewählten Texten wurde herausgearbeitet, welche

grammatikalischen und semantischen Phänomene in welcher Zahl in den Texten vorkamen.

Als nächster Schritt wurden pro Text die wichtigsten grammatikalischen Phänomene sowie

pro Text jeweils drei Wortfamilien und Wortfelder herausgesucht. Um Dopplungen zu

vermeiden, wurde eingeteilt, zu welchem Text welche grammatikalischen Strukturen

didaktisiert werden sollen. Im Folgenden nun eine Tabelle, die das Vorkommen graphisch

darstellt. Grün markiert sind die in den Didaktisierungen behandelten grammatikalischen

Phänomene.

Text1 #Vorkommen Text2 #Vorkommen Text3 #Vorkommen

Grammatik Abk 31

Adj 74

Adv 13

Enf 0

Erf 0

Kom 115

Konj 56

Nom-stil 108

PaEF 21

Attr 26

Passiv 19

PP 94

Vref 0

Vmod 15

Abk 8

Adj 43

Adv 58

Enf 26

Erf 46

Kom 45

Konj 24

Nom-stil 9

PaEF 0

Attr 4

Passiv 8

PP 46

Vref 20

Vmod 15

Abk 8

Adj 43

Adv 14

Enf 0

Erf 0

Kom 7

Konj 5

Nom-stil 11

PaEF 0

Attr 0

Passiv 7

PP 15

Vref 1

Vmod 5

Semantik

WoFe1 In Pflege involvierte

Personen

In Pflege involvierte

Personen

In Pflege involvierte

Personen

WoFe2 Vorgänge Symptome/

Krankheiten/Behind

erungen

Medizinische/

Pfleger. Maßnahmen

WoFe3 Reinigung/Hygiene Zeitangaben Ernährung

WoFa1 Pflege Pflege Reichen

WoFa2 Maßnahme Schlafen Schlafen

WoFa3 Schutz Hören Lagern

Tab.17: Häufigkeit sprachlicher Strukturen

60

Wie in der Bedarfsanalyse herausgearbeitet, sieht die Leitungsebene in der besuchten

Pflegeeinrichtung das Schreiben als problemanfälligste Fertigkeit an. Neben der

Aufgabenstellung dieser Arbeit war dies natürlich ein wichtiger Punkt, für die Entscheidung,

den Fokus auf das Schreiben zu legen und selbst Höraufgaben als Vorarbeit für das Schreiben

zu verwenden. Den Verbesserungswünschen der Leitungsebene als auch der PflegerInnen

selbst konnte leider in den Didaktisierungen wenig Raum gegeben werden. So können zum

Beispiel die Themen "Pflanzen" und "Tiere" keinen Raum in Aufgaben für Deutsch in der

Pflege finden. Die Aufgabenstellung dieser Arbeit gebot es ebenso, dem Wunsch nach der

Behandlung von "Landessitten" bzw. "Landeskunde" nicht nachzukommen. Doch auch neben

diesen leider nicht zu behandelnden Themen konnten Bedürfnisse und Bedarfe berücksichtigt

werden, so die von der Leitungsebene als wichtig angesehene "Grammatik" und,

eingeschränkt, der von den PflegerInnen gewünschte Bereich des "Fachwortschatzes".

2. Vorbetrachtungen

2.1 Zielgruppe

Unsere Didaktisierungen entwickeln wir für die Zielgruppe Deutsch für Pflegekräfte, die

ausgehend vom Niveau A2 das Niveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens

erreichen sollen. Die Entscheidung, Materialien für das Niveau A2/B1 zu erstellen, wurde u.a.

durch den Gastvortrag „Kurs(e) aus der Krise - DaF-Unterricht in Südeuropa in Zeiten der

Wirtschaftskrise“ von Herrn Michael Laub, der in Vila Real, Portugal Deutsch unterrichtet,

bekräftigt. Es fehle besonders an Sprachlernmaterialien für die Anfängerstufe.

2.2 Profile Deutsch

Profile Deutsch, mit dem erstmals ein Instrument vorliegt, das den Referenzrahmen für eine

Einzelsprache umsetzt, dient als Werkzeug zur Entwicklung von Lernmaterialien und

Curricula für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (Meyer-Zollitsch 2003). Profile Deutsch

beschreibt die verschiedenen Niveaustufen des Referenzrahmens und führt zu den Aspekten

Produktion, Rezeption und Interaktion (sowohl schriftlich und mündlich) globale und

Beispiele für detaillierte Kann-Beschreibungen auf. Curriculum-Entwickler können (entweder

mit Hilfe des Handbuch oder einer Software) Sprachmittel, Wortschatz, Grammatik und

Sprachlernstrategien dem jeweiligen Niveau zuordnen und für Materialien nutzen.

61

2.3 Modulplanung

Es folgt eine allgemeine Modulplanung für das Gesamtkurskonzept. Unser Kurs „Deutsch für

Pflegekräfte“ besteht aus fünf Kursmodulen, aus denen wir zwei für die anschließende

Didaktisierung ausgewählt haben. Unsere analysierten Texte (Verfahrensanweisung,

Biographiebogen und Pflegebericht) haben wir in die Module „Arbeitsabläufe“ und

„Pflegedokumentation“ eingeordnet.

Modul Inhalt

1. Allgemeine Einführung in den Beruf - Sich bewerben (Stellenanzeigen

recherchieren, Bewerbungsunterlagen,

Vorstellungsgespräch)

- Dienstpläne verstehen

- Urlaubsanträge schreiben

- Krankmeldungen

2. Arbeitsabläufe in der Pflege:

Pflegerische Maßnahmen / Betreuung der

BewohnerInnen

- Fachvokabular kennen und anwenden

- Kommunikation mit Patienten

- Verfahrensanweisungen verstehen und

umsetzen Didaktisierung 1

3. Kommunikation:

mit Angehörigen, externen Partnern und

im Pflegeteam

- Umgang mit Beschwerden, Arztbriefen,

Faxen

- Smalltalk und Humor

4. Pflegedokumentation - Protokolle/ Formulare ausfüllen

Didaktisierung 2

- Pflegeberichte schreiben

Didaktisierung 3

5. Fort- und Weiterbildung - Inhalte verstehen

- Notizen machen

- Fragen stellen

Tab.18: Modulplanung Deutsch für Pflegekräfte

62

2.4 Szenarien

Als Szenarien im berufssprachlichen Kontext verstehen wir spezifische Handlungen, die in

einem Tätigkeitsfeld (z.B. der Pflege) vorkommen. Hinsichtlich unserer analysierten

Textsorten Verfahrensanweisung, Biographiebogen und Pflegebericht, definieren wir die

folgenden drei Szenarien:

Szenario 1: Eine Verfahrensanweisung umsetzen

Szenario 2: Ein Interview zur Biographie durchführen und einen Biographiebogen ausfüllen

Szenario 3: Einen Pflegebericht schreiben

2.5 Elemente

Die obengenannten Szenarien werden durch Teilhandlungen präzisiert, indem ihnen jeweils

Elemente nach dem Schema „vor – während – nach“ zugeordnet werden.

Szenario 1: Eine Verfahrensanweisung umsetzen

Element 1: Verfahrensanweisung lesen

Element 2: unklare Wörter nachschlagen oder

Element 3: mündlich (bei Kollegen) erfragen

Element 4: die wichtigsten Inhalte der Verfahrensanweisung herausfiltern

Szenario 2: Ein Interview zur Biographie durchführen und einen Biographiebogen ausfüllen

Element 1: zur Vorbereitung den Biographiebogen lesen

Element 2: die Interviewteilnehmer begrüßen

Element 3: den Zweck des Interviews kurz erklären

Element 4: Fragen zur Biographie stellen (vom Blatt ablesen), oder ggf. für

den mündlichen Gebrauch umformulieren

Element 5: rückfragen bzw. um Wiederholung bitten

Element 6: Antworten auf dem Biographiebogen notieren

Szenario 3: Einen Pflegebericht schreiben

Element 1: Einträge des vorherigen Dienstes lesen

Element 2: Informationen (durchgeführte pflegerische Maßnahmen, Ereignisse)

filtern und zusammenfassen

Element 3: Pflegebericht schreiben

63

2.6 Lernziele und Kann-Beschreibungen

Im Folgenden beschreiben wir die beiden Module „Arbeitsabläufe“ und

„Pflegedokumentation“ zu den Aspekten Lernziele, Grammatik, Wortschatz, Kulturelles und

Lernstrategien. Die Lernziele orientieren sich zum einen an den zuvor aufgestellten

Elementen und zum anderen an Kann-Beschreibungen aus Profile Deutsch.

Modul 2: Arbeitsabläufe in der Pflege: Pflegerische Maßnahmen / Betreuung der

BewohnerInnen

Lernziele Schriftliche Rezeption

- Kann längere Anweisungen verstehen, wenn schwierige Passagen mehrmals

gelesen werden können

- Kann eine Verfahrensanweisung nach gewünschten Informationen

durchsuchen und sich im Pflegealltag entsprechend verhalten

Schriftliche Produktion

- Kann in vertrauten Berufssituationen wichtige Informationen für sich

notieren

Mündliche Interaktion

- Kann im Pflegealltag einfache Formen des Grüßens, der Anrede, von Bitten,

Entschuldigungen und des Dankens anwenden

- Kann im Berufsalltag bei Unklarheiten seine/ihre Gesprächspartner um

Wiederholung oder Klärung bitten

Grammatik - Wortbildungsregeln (Komposita)

- Nominalstil

Wortschatz - Medizinisch-pflegerisches Fachvokabular

- Involvierter Personenkreis

- Zeitangaben

Kulturelles - Stellenwert von Qualitätssicherung im Gesundheitswesen (MDK-Prüfungen

und Hygienekontrollen)

- Kommunikative Floskeln

Sprachlern-

strategien

- Globales und selektives Lesen

- Schlüsselbegriffe Tab.19: Modul 2 Inhalte

Modul 4: Pflegedokumentation

Lernziele Schriftliche Rezeption

- Kann Einträge oder Berichte in der Pflegedokumentation verstehen

- Kann typische Texte aus dem Pflegebereich (Pflegebericht und

Biographiebogen) verstehen, wenn diese aus häufig gebrauchten Wörtern

und Strukturen bestehen und/oder Fachwörter enthalten.

Produktion schriftlich

- Kann mit Hilfe von Textbausteinen oder Mustern Informationen aus dem

Pflegeprozess aufschreiben

64

- Kann im Pflegebericht kurze Beschreibungen über Ereignisse und

Aktivitäten im Pflegeprozess machen

- Kann im vorgefertigten Biographiebogen zusammengefasste Informationen

aus dem Interview notieren

Grammatik - Präpositionalphrasen

- Ergänzungs- und Entscheidungsfragen

- verkürzte Sätze, Stichpunkte und Abkürzungen

Wortschatz - Medizinisch-pflegerisches Fachvokabular

- Involvierter Personenkreis

- Pflegeutensilien

Kulturelles Kommunikative Floskeln

Sprachlern-

strategien

Globales und selektives Hören

Tab.20: Modul 4 Inhalte

65

3. Didaktisierungen

3.1 Legende Didaktisierungen

Schreiben

Fragen

Regeln

Lesen

Partner- oder Gruppenarbeit

Sprechen

Hören

66

3.2 Didaktisierung zum Text Verfahrensanweisung

Modul 2: Arbeitsabläufe in der Pflege: Pflegerische Maßnahmen / Betreuung der

BewohnerInnen

Modul 1 Modul 2 Modul 3 Modul 4 Modul 5

In diesem Kapitel lernen Sie

…wie Sie wichtige Informationen aus einer Verfahrensanweisung entnehmen. Sie

werden sich thematisch mit der Verfahrensanweisung und grammatikalisch mit den

Phänomenen Komposita und Nominalstil beschäftigen.

Lösungen und Erklärungen zu grammatischen Erscheinungen finden Sie im Lösungsschlüssel

am Ende des Kapitels.

1.1 Benennen Sie die folgenden Gegenstände.

1. 2. 3. 4. 5.

6. 7. 8. 9.

10. 11.

1. ...................................................

2. ....................................................

67

3. ...................................................

4. ...................................................

5. ...................................................

6. ...................................................

7. ...................................................

8. ...................................................

9. ...................................................

10. ..................................................

11. ..................................................

1.2 Welche anderen Pflegeutensilien kennen Sie? Notieren Sie.

1. ..................................................

2. ...................................................

3. ...................................................

4. ...................................................

5. ..................................................

1.3 Formulieren Sie zu jedem der fünf Begriffe jeweils einen vollständigen Satz.

Beschreiben Sie wie, wann, wo, oder warum sie in Ihrem Beruf diesen Gegenstand

benutzen.

.......................................................................................................................................................

.......................................................................................................................................................

.......................................................................................................................................................

.......................................................................................................................................................

.......................................................................................................................................................

1.4 Arbeiten Sie in Gruppen. Was fällt Ihnen zu den Begriffen Infektion und

Anweisung ein? Ergänzen Sie die Assoziogramme.

die Infektion

die Anweisung

68

2.1 Die folgende Verfahrensanweisung ist sehr lang. Der Text ist in vier Abschnitte

geteilt. Arbeiten Sie in vier Gruppen. Jede Gruppe liest einen Abschnitt.

Lesen Sie Ihren Textabschnitt leise für sich. Erschließen Sie beim ersten – schnellen

– Lesen die Bedeutung der hervorgehobenen Wörter aus dem Kontext. Sie müssen

den Text nicht Wort für Wort verstehen. Orientieren Sie sich an Schlüsselwörtern.

GRUPPE 1

Verfahrensanweisung MRSA

1. Zweck, Qualitätsziele:

Einhaltung aller gesetzlichen und hygienischen Bestimmungen im Pflegebereich

Schutz der Bewohner, Mitarbeiter, Besucher vor Infektionen bzw. Kontaminationen

2. Geltungsbereich: Alle Mitarbeiter der Einrichtung

3. Prozessverantwortung: Leiter Service-Technik/Pflegedienstleitung/Hygienebeauftragte

4. Durchführungsverantwortlich: Alle Mitarbeiter der Einrichtung

5. Basisdaten:

Erreger: Staphylokokkus aureus (multiresistent)

Übertragung: Aerosol, Kontaktinfektion, kontaminierte Gegenstände, Kleidung,

patientennahe Arbeitsflächen

Inkubationszeit: 1 Tag – viele Wochen

6. Anmerkung:

Wir unterscheiden MRSA-Kontamination, -kolonisation und -infektion. Bei der

Kontamination handelt es sich um einen längerfristigen spontan eben häufig nicht reversiblen

Befall. Von Infektion spricht man, wenn der Erreger nicht nur präsent ist, sondern auch

klinische Infektionszeichen hervorruft, wozu etwa die klassischen fünf Entzündungszeichen

gehören (Rötung, Schwellung, Schmerz, Überwärmung, gestörte Funktion). Eine Verbreitung

des MRSA kann sowohl durch Kontamination, als auch durch kolonisierte und infizierte

Personen erfolgen.

7. Präventionsmaßnahmen nach RKI-Stand 2012

Nach dem heutigen Stand der Erfahrung besteht für MRSA besiedelte Bewohner keine

Kontraindikation zur Aufnahme ins Pflegeheim. Bei Kenntnis der MRSA Besiedlung eines

Bewohners muss jedoch individuell entschieden werden, welches Risiko der

Weiterverbreitung tatsächlich besteht.

Eine Weiterverbreitung von MRSA ist bei MRSA-positiven Bewohnern mit produktivem

Husten, Tracheostoma oder offenen Hautläsionen eher zu erwarten, als bei Bewohnern ohne

Risikofaktoren

8. Risikofaktoren

8.1. Bewohnereigene Faktoren

69

- Hohes Alter

- Immobilität

- Funktionelle Störungen im Bereich der Nahrungsaufnahme (z.B. Schluckstörung) oder der

Ausscheidung (z.B. Blasenentleerungsstörung)

- Multimorbidität, insbesondere chronische Erkrankungen

- Diabetes mellitus, Dialysepflichtigkeit

- Chronische Hautläsionen, Decubitalulcera, Ekzeme, nässende Dermatitiden

8.2. Externe Faktoren:

- Invasive Maßnahmen (Katheter, Ernährungssonden, Trachealkanülen)

- Wiederholte Antibiotikatherapien

- Häufige Krankenhausbesuche

GRUPPE 2

9. Ablauf:

Eine Einzelzimmerunterbringung ist nicht in jedem Fall erforderlich. Isolierungsmaßnahmen,

sofern notwendig, sind im Vorfeld mit dem zuständigen Gesundheitsamt abzustimmen. Die

Zusammenlegung mehrerer MRSA kolonisierter Bewohner ist möglich.

Eine Einzelzimmerunterbringung im zu prüfenden Einzelfall ist angezeigt bei

Bewohnern mit:

- Ausgedehnten chronischen Hautläsionen

- Schuppenden Dermatosen bei gleichzeitiger Besiedlung mit MRSA

- Invasiven Zugängen

- Besiedlung der Atemwege und gleichzeitigem Tracheostoma

- Starken Sekretabsonderungen, Husten, Schnupfen

- Mangelhafter persönlicher Hygiene

- Ggf. dementiell erkrankte Bewohner

- Ggf. bei Bewohnern[,] die abgesaugt werden müssen

- Ggf. während der Sanierung

Ein Verlassen des Zimmers ist dem Bewohner grundsätzlich gestattet. Eine individuelle

Fallbesprechung vorab mit der Pflegedienstleitung und ggf. Heimleitung muss jedoch

erfolgen.

Hierbei ist grundsätzlich zu beachten, dass:

- Hautläsionen / offene Wunden sicher verbunden sind und eine Übertragung aus der Wunde

durch den Wundverband sicher verhindert wird.

- Tracheostoma, Zugang zu PEG-Sonden abgedeckt ist

- Geschlossene Harnableitungssysteme genutzt werden

- Der Bewohner kooperativ ist und selbst eine Händedesinfektion durchführen kann oder eine

Händedesinfektion durch das Pflegepersonal zulässt.

70

In der Vorbereitung auf die Versorgung eines zu isolierenden MRSA-kolonisierten bzw.

-infizierten Bewohners sollten folgende Punkte im Zimmer berücksichtigt werden:

- Überprüfung der Ausstattung des Zimmers (Entfernung nicht zu desinfizierender

Gegenstände)

- Einrichtung eines mobilen Hygienestützpunktes (bewohnergebundene Pflegehilfsmittel,

Schutzkleidung, Desinfektion und so weiter)

- ggf. Türschild und Zutrittsbeschränkung mit Hinweis

- Kleiderhaken für Schutzkleidung in der Nähe der Zimmertür

- Abwurfmöglichkeit für Schmutzwäsche

- MRSA-Desinfektionsplan anbringen

- Transportbehälter für Schmutzgeschirr usw.

- Internes Meldewesen

GRUPPE 3

Die hygienische Händedesinfektion ist vor und nach jeder Tätigkeit mit engem

körperlichen Kontakt bei allen Bewohnern – erst recht bei bekannten MRSA-infizierten

Bewohnern – wegen möglicher Kontamination mit Körpersekreten, Ausscheidungen und

nach dem Ausziehen von Einmalhandschuhen sowie vor dem Verlassen des Zimmers

durchzuführen.

Einmalhandschuhe sind bei der Versorgung von Wunden, Tracheostoma und Kathetern

bzw. Sonden anzulegen. Sie werden danach sofort – vor weiterer Tätigkeit im Zimmer –

ausgezogen und entsorgt, anschließend ist eine hygienische Händedesinfektion

durchzuführen. Grundsätzlich sind Einmalhandschuhe beim Betreten an- und beim

Verlassen des Zimmers abzulegen.

Schutzkittel sind bewohnergebunden bei der Wund- und bei der Verweilkatheter- bzw.

Sonden- und Tracheostomapflege sowie bei Kontakt mit Körpersekreten und -

exkrementen und beim Bettwäschewechsel anzulegen. Bei der Besiedlung der Atemwege

ist ein Mund-Nasenschutz zu tragen.

Die Schutzkleidung wird vor dem Verlassen des Zimmers ausgezogen und verbleibt im

Zimmer (auf links wenden). Anschließend ist eine hygienische Händedesinfektion

durchzuführen. Die Schutzkleidung wird täglich, bei sichtbarer Kontamination sofort,

gewechselt.

Pflegehilfsmittel sind bewohnergebunden zu verwenden und im Zimmer zu belassen. Sie

sind vor Anwendung an anderen Bewohnern gründlich zu desinfizieren.

Instrumente, Spritzen und medizinische Abfälle werden in dicht verschließbaren

Behältern bzw. in Plastiksäcken im Zimmer gesammelt und wie üblich entsorgt bzw.

wieder aufbereitet.

Körper- und Bettwäsche ist im Zimmer des Bewohners zu sammeln und einem

desinfizierenden, gelisteten Waschverfahren zuzuführen.

Bestecke und Geschirr sind in einem geschlossenen und entsprechend gekennzeichneten

Behältnis zur Spülküche zu transportieren und unter Benutzung von Einmalhandschuhen

in die Geschirrspülmaschine einzusortieren und bei mindestens 60 Grad zu spülen. (auch

der Transportbehälter)

71

Transportdienste und weiterführende Einrichtungen werden vorab über den MRSA-

Befund informiert.

Pflegerische Tätigkeiten sollten am Schluss der Versorgung aller anderen Bewohner

durchgeführt werden.

10. Desinfektions- und Reinigungsmaßnahmen:

Der Reinigungsdienst und die Mitarbeiter der Spülküche müssen über mit MRSA-

infizierte bzw. -kolonisierte Bewohner sowie über die durchzuführenden hygienischen

Maßnahmen unterrichtet werden.

Die hygienische Händedesinfektion ist vor und nach jeder Tätigkeit mit engem

körperlichen Kontakt nach möglicher Kontamination mit Körpersekreten,

Ausscheidungen und nach dem Ausziehen von Einmalhandschuhen sowie nach der

Zimmerreinigung und vor dem Verlassen des Zimmers durchzuführen.

Der Sanitärbereich im Zimmer des Bewohners ist täglich und nach Kontamination mit

Ausscheidungen mit den im Desinfektionsplan genannten Produkten desinfizierend zu

reinigen.

Die tägliche Desinfektion bzw. Reinigung muss mit jeweils frischen Reinigungsutensilien

und den im Desinfektions- und Reinigungsplan genannten Produkten (nach Möglichkeit

am Ende eines Reinigungsdurchgangs) durchgeführt werden.

Eine gründliche Schlussdesinfektion aller Flächen und Einrichtungsgegenstände ist nach

dem Freiwerden des Zimmers eines MRSA-positiven Bewohners durchzuführen.

GRUPPE 4

11. Sanierungsmaßnahmen

Eine eventuelle Sanierungsbehandlung erfolgt immer auf ärztliche Anordnung und muss

ausreichende Nachuntersuchungen einschließen.

Bei nasaler Besiedlung

- Lokalantibiotische Sanierung mit Nasensalbe nach ärztlicher Anordnung und

Handlungsanweisung im Beipackzettel

- Antiseptische Behandlung von Mundhöhle und Rachen durch Austupfen, Spülen oder

Gurgeln mit vom Arzt verordneten Arzneimitteln

Bei Besiedlung der Haut

- Antiseptische Ganzkörperwaschungen (besser: Duschbad oder Wannenbad) an mindestens 3

Tagen unter Einbeziehung der Kopfhaare und Verwendung von antiseptisch wirkenden

Präparaten

- Wechsel der Bettwäsche und der persönlichen Wäsche nach den antiseptischen

Körperpflegemaßnahmen

- Verzicht auf bestimmte Gebrauchsgegenstände (Deoroller, Lippenstift usw.)

- Persönliche Pflegeutensilien (Rasierer, Zahnbürste) sind im Zimmer zu belassen, zu

desinfizieren bzw. als Einmalartikel zu verwenden

72

Zur Erfolgskontrolle sollen mindestens 3 Tage nach Abschluss der Sanierung, Abstriche an 3

aufeinander folgenden Tagen vorgenommen werden. Die Aufhebung der Isolation ist

möglich, wenn jeweils 3 aufeinander folgende Befunde negativ sind. In jedem Fall sind vor

Aufhebung der Schutzmaßnahmen immer auch 3 negative Nasenabstriche abzuwarten.

MRSA-Träger unter dem Personal sollen bis zu ihrer Sanierung aus der direkten

Bewohnerbetreuung abgezogen werden.

Pflegerische Tätigkeiten von Bewohnern mit MRSA dürfen nicht von Personal mit

chronischen Hauterkrankungen durchgeführt werden, da diese Personen ein erhöhtes

Ansteckungsrisiko haben.

Mit einem Wiederauftreten von MRSA muss insbesondere bei Bewohnern mit besiedelten

chronischen Hautläsionen und dauerhaft invasiven Maßnahmen gerechnet werden.

12. Meldepflicht

Es gilt das Infektionsschutzgesetz! Ab zwei infizierten bzw. MRSA kolonisierten Bewohnern,

bei denen ein Zusammenhang nicht ausgeschlossen werden kann, sind diese nichtnamentlich

dem Gesundheitsamt zu melden.

13. Überprüfungsrhythmus:

jährlich / bei Bedarf

Quelle: Seniorenresidenzen Bürgerpark GmbH Berlin

Gruppe 1:

die Qualitätsziele (Pl.): __________________________________________________

die Infektionszeichen (Pl.): _______________________________________________

die Präventionsmaßnahmen (Pl.): __________________________________________

MRSA-positive Bewohner (Pl.): ___________________________________________

Gruppe 2:

die Isolierungsmaßnahmen (Pl.): __________________________________________

die Fallbesprechung: ____________________________________________________

der mobile Hygienestützpunkt: ____________________________________________

die Abwurfmöglichkeit: _________________________________________________

Gruppe 3:

bewohnergebunden: ____________________________________________________

die Schutzkleidung: _____________________________________________________

73

die weiterführenden Einrichtungen (Pl.): ____________________________________

der Sanitärbereich: _____________________________________________________

Gruppe 4:

die ärztliche Anordnung: _________________________________________________

die Ganzkörperwaschungen (Pl.): __________________________________________

die Erfolgskontrolle: ____________________________________________________

die Meldepflicht: _______________________________________________________

2.2 Markieren Sie in Ihrem Textabschnitt fünf eigene Schlüsselbegriffe.

HAUSAUFGABE: Lesen Sie den gesamten Text.

2.3 Suchen Sie im Text fünf Wörter, die aus zwei Nomen bestehen. Zerlegen Sie

diese Wörter in ihre Bestandteile (z.B. die Arbeit / s / zeit).

……………………………………………………..

……………………………………………………..

……………………………………………………..

……………………………………………………..

……………………………………………………..

74

3.1 Ergänzen Sie die Lücken.

Bei der Komposition wird aus mindestens zwei selbständigen Wörtern ein zusammenge-

setztes Wort (Kompositum) gebildet. Das Bestimmungswort (1. Teil, links) gibt nähere

Informationen zum Grundwort (2. Teil, rechts) wie in Haustür. Das Grundwort bestimmt

die Grundbedeutung, die _________________ und das ___________________.

Nomen + Nomen

Oft werden im Deutschen zwei Nomen zusammengesetzt, indem sie einfach zusammenge-

schrieben werden. Manchmal wird ein -s- zwischen beide Nomen eingeschoben.

Das Fugenelement -s steht nach:

den Suffixen -heit, -ion, keit, -schaft, -ung:

der Krankheitsfall, die Infektionskrankheit, der Fortbildungskurs

nach substantivierten Infinitiven:

das Lebensalter, die Essenszeit

Adjektiv + Nomen: rot + Wein = ______________________________________________

Verb + Nomen: schreiben + der Tisch = ________________________________________

3.2 Bilden Sie aus den zwei Nomen jeweils ein Kompositum.

das Verfahren / die Anweisung die Verfahrensanweisung......

die Pflege / der Bereich ................................................

der Prozess / die Verantwortung ................................................

das Einzelzimmer / die Unterbringung .................................................

die Reinigung / der Dienst .................................................

die Einrichtung / die Gegenstände ................................................

die Arznei / das Mittel .................................................

der Zahn / die Bürste .................................................

die Entzündung / das Zeichen ................................................

die Pflege / das Heim .................................................

75

3.3 Fachsprachliche Texte sind oft im Nominalstil geschrieben, das heißt sie enthalten

viele Nomen bzw. Komposita. Häufig werden Nomen aus Verben geformt. Lesen Sie

die beiden Sätze. Was unterscheidet beide Sätze? Welche Funktion hat der

Nominalstil?

A) Eine Einzelzimmerunterbringung ist nicht immer erforderlich.

B) Es ist nicht immer erforderlich, einen Bewohner in einem Einzelzimmer

unterzubringen.

Formulieren Sie die Nomen in eine Wortgruppe mit Verb um.

Beispiel: die Einzelzimmerunterbringung in einem Einzelzimmer unterbringen

- das Wiederauftreten von MRSA: _________________________________________

- die Weiterverbreitung von MRSA: ________________________________________

- die Zusammenlegung MRSA-kolonisierter Bewohner: ________________________

- das Verlassen des Zimmers: _____________________________________________

- das Betreten des Zimmers: ______________________________________________

- das Freiwerden des Zimmers: ____________________________________________

3.4 Sehen Sie sich das Spiel an.

Lesen Sie die Fragen auf dem Spielfeldern.

Arbeiten Sie in Gruppen.

Formulieren Sie eigene Fragen zum Text und schreiben Sie sie in die grünen Felder.

Redemittel: Was ist/sind …?

Was bedeutet …?

76

3.5 Die Spielregeln

Sie brauchen eine Spielfigur pro Spieler und einen Würfel.

1. Schreiben Sie Ihre Fragen in die grünen Felder.

2. Entscheiden Sie, wer anfängt (der/die älteste, der/die jüngste, … Spieler/in)

3. Würfeln Sie. Gehen Sie so viele Felder vorwärts, wie es der Würfel anzeigt.

4. Beantworten Sie die Frage auf dem Feld. Die anderen Mitspieler/innen entscheiden, ob die

Antwort richtig ist und/oder geben Ihnen Hinweise zur richtigen Antwort.

5. Sollten Sie auf das Feld AUSSETZEN kommen, müssen Sie eine Runde pausieren und

dürfen nicht würfeln.

6. Gewinner/in ist der- oder diejenige, der/die zuerst das Ziel erreicht. Viel Spaß beim

Spielen!

Was bedeutet die Abkürzung MRSA?

4

AUSSETZEN

Aus welchem Grund gibt es eine

Verfahrensanweisung zu MRSA? 3

Was sind Risikofaktoren?

5

Können MRSA-Patienten in einem

Pflegeheim aufgenommen werden? 2

Was muss im Zimmer eines MRSA-

Patienten vorhanden sein? 6

AUSSETZEN

Welche Hygienemaßnahmen bei Infektionen

kennen Sie? 7

Wie wird MRSA übertragen?

1

EIGENE FRAGE:

8

START

Welche Personen müssen die

Verfahrensanweisung umsetzen? 9

77

An welche Behörde/an welches Amt muss

eine Infektion gemeldet werden? 17

AUSSETZEN

Welche Pfleger/innen dürfen MRSA-

Patienten nicht pflegen? 16

Was ist ein Abstrich?

18

EIGENE FRAGE:

15

Wo werden medizinische Abfälle

aufbewahrt? 19

AUSSETZEN

Nennen Sie 3 Komposita, die im Text

vorkommen. 20

Was bedeutet die Abkürzung RKI?

14

EIGENE FRAGE:

21

Wann muss eine hygienische

Händedesinfektion durchgeführt werden? 13

Was ist ein Beipackzettel?

22

AUSSETZEN

Wie lang ist die Inkubationszeit beim

MRSA? 23

Welches Gesetz regelt den Umgang mit

Infektionen? 12

EIGENE FRAGE:

24

Was ist ein Einmalartikel?

11

Nennen Sie zwei Modalverben, die im Text

vorkommen. 25

EIGENE FRAGE:

10

ZIEL

Quelle: Spielplan nach Schritte Plus im Beruf 2-6 (2009)

78

Lösungsschlüssel mit Quellen

1.1

1. Einmalhandschuh

http://www.clevisto.com/out/pictures/generated/product/1/315_315_75/weie-nitril-

einmalhandschuhe.jpg

2. Mund-und Nasenschutz http://www.msg-praxisbedarf.de/%24WS/msg/websale7_shop-

msg/produkte/medien/bilder/normal/44165_02.jpg

3. Desinfektionsmittel http://www.cls-

med.de/images/product_images/popup_images/4770_0.jpg

4. Schutzkittel

http://www.wemaonline.de/images/product_images/popup_images/1210_0.png

5. Rasierer http://3.bp.blogspot.com/-

NxTDOYKNrFw/T0JYqO9iCqI/AAAAAAAABs8/7nP-FX1S2nc/s1600/rasier.jpg

6. Pflegebett http://www.isko-koch.de/data/media/content/1/5/7/19/imgpflegebett-typ-ns-

356_ver_1_RGB.jpg

7. Hörgerät

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c0/Hoergeraet_analog_050609.jpg/

220px-Hoergeraet_analog_050609.jpg

8. Brille http://www.ilsehruby.at/brille.jpg

9. Medikamentenschieber http://www.seniorenangebote24.de/blog/wp-

content/uploads/2009/07/tab_dispenser-m1-9938_1_z1.jpg

10. Toilettenstuhl http://www.gesund-bleiben.org/img/toilettenstuhl-hoehenverstellbar-rot.jpg

11. Unterarmgehstütze http://www.rehadat.de/rehadat/bilder/TC028000/tc028565.jpg

1.4 Assoziogramme

Infektion: die Krankheit, die Ansteckung, die Bakterien (Pl.), die (Krankheits)Erreger (Pl.),

die Übertragung, der Virus/die Viren, die Impfung

Anweisung: die Anforderungen (Pl.), der Ablauf, der Arbeitsplatz, die Vorschrift, mündlich,

schriftlich, die Aufgaben (Pl.)

3.1 Komposita-Regeln

die Wortart/die Wortklasse; das Geschlecht/das Genus; der Rotwein; der Schreibtisch

79

3.2 Wortbildungsübung

Verfahrensanweisung, Pflegebereich, Prozessverantwortung, Einzelzimmerunterbringung,

Reinigungsdienst, Einrichtungsgegenstände, Arzneimittel, Zahnbürste, Entzündungszeichen,

Pflegeheim

3.3 Nominalstil umformulieren

- das Wiederauftreten von MRSA: MRSA tritt wieder auf

- die Weiterverbreitung von MRSA: MRSA verbreitet sich weiter (reflexives Verb)

- die Zusammenlegung MRSA-kolonisierter Bewohner:

MRSA-kolonisierte Bewohner zusammenlegen

- das Verlassen des Zimmers: das Zimmer verlassen

- das Betreten des Zimmers: das Zimmer betreten

- das Freiwerden des Zimmers: das Zimmer wird frei

80

3.3 Didaktisierung 2 zum Text Biographiebogen

Modul 4: Pflegedokumentation

Modul 1 Modul 2 Modul 3 Modul 4 Modul 5

In diesem Kapitel lernen Sie,

…wie Sie Informationen aus einem Interview in einem Biographiebogen notieren. Sie

werden sich thematisch mit der Biographie und grammatikalisch mit dem Phänomen der

Entscheidungs- und Ergänzungsfragen beschäftigen.

Lösungen und Erklärungen zu grammatischen Erscheinungen finden Sie im Lösungsschlüssel,

am Ende des Kapitels.

1.1. Erstellen Sie ein Assoziogramm zum Wort Biographie. Welche Assoziationen verbinden

Sie mit diesem Begriff? Fügen Sie mindestens 5 weitere Begriffe hinzu!

Familie (Mann, Kinder etc.)

1.2. Im Podcast treten zwei verschiedene Fragetypen auf. Versuchen Sie zunächst

herauszufinden, um welche Fragetypen es sich hierbei handelt. Betrachten Sie die

folgenden beiden Fragen:

Frage 1: Haben Sie Abitur?

Frage 2: Wo und wann kann ich dich morgen treffen?

Welchen formalen Unterschied können Sie zwischen diesen beiden Fragen feststellen?

Betrachten Sie hierfür die Antwortmöglichkeiten beider Fragen und vermuten Sie!

1.3. Überlegen Sie.

Welche Entscheidungs- und Ergänzungsfragen würden Sie, als Pflegekraft, einer

neuen Bewohnerin stellen, um sie und ihre Bedürfnisse / Wünsche kennenzulernen?

Schreiben Sie mindestens 10 Fragen auf. Wählen sie abwechselnd Ergänzungs- und

Entscheidungsfragen!

Biographie

81

Beispiele: Haben Sie Kinder? (Entscheidungsfrage)

Wie möchten Sie geweckt werden? (Ergänzungsfrage)

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

_________________________________________________________________________

2.1. Hören Sie die erste Podcast-Folge. Dies ist ein Dialog zwischen der Pflegekraft

und der neuen Bewohnerin einer Pflegeeinrichtung.

Wählen Sie aus den folgenden Unterthemen das passende für den jeweiligen

Abschnitt aus. Dies wird Ihnen helfen sich im Dialog besser zu orientieren!

Hinweis: nicht alle Überschriften kommen in Folge 1 vor.

Existentielle Erfahrungen Sich beschäftigen Ruhen und Schlafen Kleidung

Essen und Trinken Gewohnte Körperpflege Bewegung / Sicherheit Kommunikation

Vitale Funktionen Soziale Bereiche des Lebens sichern

Persönlichkeitsphäre / Intimsphäre Sicherheit

2.2. Sie haben sich nun eine gute Übersicht zu den thematischen Abschnitten des

Dialogs verschafft. Hören Sie den Dialog nun ein zweites Mal.

Notieren Sie, zu den jeweils fett gedruckten Unterpunkten der einzelnen Themen,

stichpunktartig die Aussagen der Bewohnerin.

82

Beispiel:

1. Hören: gut

2. Laufen: sehr gut, ohne Gehhilfen

Podcast Biographie

Folge 1:

Kommunikation

1. Hören

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

2. Sehen

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

3. Berührungen zum Wecken / Mitteilen

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

1. Schmerzempfindliche Stellen

2. Sensibilitätsstörungen

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

3. Bewegung im Beruf

4. Sport

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

1. Bewegung an frischer Luft

2. Zimmertemperatur

3. Kalte Hände / Füße

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

83

1. Waschen

2. Wassertemperatur

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

3. Zähneputzen

2.3 Schauen Sie sich noch einmal den bisherigen Dialog an. Schätzen Sie ein, ob

der Dialog (Folge 1) mehr Entscheidungs- oder Ergänzungsfragen aufweist? Kreuzen

Sie an.

Der Dialog weist mehr Entscheidungsfragen auf: Ja / Nein

Der Dialog weist mehr Ergänzungsfragen auf: Ja / Nein

HAUSAUFGABE: Bearbeiten Sie einen der folgenden Podcast-Folgen (2 und 3) zu Hause.

Beantworten Sie die Fragen in Aufgabe 3.1.

Podcast Biographie

Folge 2

1. Gewohnheiten

2. Mahlzeiten

3. Trinken zu Mahlzeiten

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

4. Abneigungen beim Essen

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

5. Abneigungen beim Trinken

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

84

6. Allergien

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

7. Gesellschaft

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

1. Bevorzugte Kleidung

2. Interesse an Mode

1. Probleme

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

2. Wecken

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

3. Lagewechsel / Schlafpositionen

4. Durchschnittliche Schlafdauer

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

5. Einschlafen

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

1. Radio/ TV

2. Freizeit

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

3. Filme

4. Musik

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

85

5. Lesen

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

6. Frühere berufliche Tätigkeit

7. Ehrenamtliche Arbeit

8. Öffentlichkeitsarbeit

9. Reisen

Podcast Biographie

Folge 3

1. Weibliche / männliche Pflegekraft

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

2. Frisur

3. Schmuck

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

4. Schönheitspflege

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

5. Intimsphäre

1. Stürze

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

2. Probleme in fremder Umgebung

3. Unsicherheit und Angst

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

86

4. Schwindelgefühle

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

1. Traditionen und Feste

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

2. Prägende Ereignisse

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

3. Bisheriger Wohnort

4. Garten

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

5. Balkon

6. Haustiere

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

1. Bedürfnisse / Wünsche bei Krankheit

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

2. Schmerzen

3. Akzeptieren von zeitweiliger Hilflosigkeit

4. Wohlfühlen

5. Angehörige in Pflege mit einbinden

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

6. Geselligkeit / Unterhaltung

7. Familie / Verwandte

8. Freunde

9. Verluste

87

10. Umgang mit Angst

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

11. Gottesdienst

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

12. Seelsorger

13. Anmerkungen

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

3.1. Sie haben den Dialog nun inhaltlich und zwei grammatikalische Erscheinungen

betrachtend bearbeitet. Teilen Sie nun Ihre persönliche Meinung / Einschätzung zum

Biographiebogen und dessen Fragen mit. Beantworten Sie hierfür kurz die folgenden

5 Fragen.

Meinen Sie, dass ein solches Interview hilfreich ist um einen Bewohner / eine Bewohnerin

kennenzulernen und ihn einschätzen zu können?

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

Welche der Fragen im Dialog halten Sie für sehr, welche für weniger wichtig?

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

Welche Fragen würden Sie nicht gern stellen / beantworten und welche Fragen fehlen Ihnen

in diesem Biographiebogen ganz und gar?

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

Halten Sie eher die Ergänzungs- oder die Entscheidungsfragen für hilfreich um einen den

Bewohner / die Bewohnerin kennenzulernen?

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

88

Welchen Weg würden Sie bevorzugen um einen Bewohner / eine Bewohnerin

kennenzulernen / einzuschätzen?

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

Lösungsschlüssel

1.1 Kindheit, Familie, Freunde, Erlebnisse, Gefühle, Vergangenheit, Herkunft etc.

1.2 Unter einer Entscheidungsfrage versteht man einen Typ von Fragesatz, auf den nur mit Ja

oder Nein geantwortet werden kann. Eine typische Entscheidungsfrage ist zum Beispiel:

„Haben Sie Abitur?“ sein, da es hierfür nur ein klares Ja oder Nein als Antwort geben kann.

„Wo und wann kann ich dich morgen treffen?“ war eine typische Ergänzungsfrage. Diese

Fragen werden gestellt, um Auskunft über Personen, Sachen oder die Umstände eines

Geschehens oder Zustandes zu erhalten. Durch diese Informationen kann eine eventuelle

Wissenslücke geschlossen werden. Eine typische Ergänzungsfrage ist zum Beispiel: Wo und

wann kann ich dich morgen treffen?

2.1.

1. Kommunikation

2. Bewegung / Sicherheit

3. Vitale Funktionen

4. Gewohnte Körperpflege

5. Essen und Trinken

6. Kleidung

7. Ruhen und Schlafen

8. Sich beschäftigen

9. Persönlichkeitssphäre / Intimsphäre

10. Soziale Bereiche des Lebens sichern

11. Existenzielle Erfahrungen

2.2.

89

Hören: gut

Sehen: gut; Lesebrille

Berührungen zum Wecken/ Mitteilen: auf Schulter klopfen

Sensibilitätsstörungen: in Zehen und Fingern

Sport: Radfahren, Kanu fahren

Zimmertemperatur: 20 Grad

Zähneputzen: morgens und abends

Trinken zu Mahlzeiten: Tee; Fenchel

Abneigungen beim Essen: Knoblauch

Abneigungen beim Trinken: Cola, Brause, Milch

Allergien: Nein

Gesellschaft: Ja

Probleme: schlecht schlafen, oft aufwachen

Durchschnittliche Schlafdauer: 6 Stunden

Einschlafen: Lesen

Freizeit: Kreuzworträtsel, Gartenarbeit

Musik: Operettenmelodien, Schlager, Rock ´n Roll

Lesen: geschichtliche Romane, Liebesromane, Arztromane

Schmuck: Uhr, Ring

Schönheitspflege: Parfüm

Stürze: Ja, schon Bein gebrochen

Unsicherheit und Angst: Nein

Schwindelgefühle: Nein

Traditionen und Feste: Weihnachten, Geburtstage

Prägende Ereignisse: Hochzeit, Geburt Tochter, Enkelkinder, Urenkelkinder

Garten: Ja

Haustiere: Nein

Bedürfnisse/ Wünsche bei Krankheit: Ruhe

Angehörige in Pflege mit einbinden: Ja, Tochter oder Enkeltochter

Umgang mit Angst: Ablenkung, Verdrängung

Gottesdienst: Nein

2.3. Der Text weist mehr Entscheidungsfragen auf: Ja

Der Text weist mehr Ergänzungsfragen auf: Nein

90

3.4 Didaktisierung 3 zum Text Pflegebericht

Modul 4: Pflegedokumentation

Modul 1 Modul 2 Modul 3 Modul 4 Modul 5

In diesem Kapitel lernen Sie,

… wie Sie wichtige Ereignisse in einem Pflegebericht festhalten. Sie werden sich

thematisch mit dem Pflegebericht und grammatikalisch mit den Phänomenen

Präpositionalphrasen und Abkürzungen beschäftigen.

Lösungen und Erklärungen zu grammatischen Erscheinungen finden Sie im Lösungsschlüssel

am Ende des Kapitels.

1.1 Was ist ein Pflegebericht? Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?

1.2 Welche Personen können in einem Pflegebericht vorkommen? Ergänzen Sie das

folgende Assoziogramm.

91

2.1 Suchen Sie im Text (siehe Aufgabe 4) nach Abkürzungen, schreiben Sie diese

heraus und erklären Sie sie.

2.2 Wie könnte man folgende Wörter abkürzen?

1) und so weiter ….......

2) ungefähr ….......

3) beziehungsweise ….......

4) Anti-Thrombose-Strümpfe ….......

5) Rollstuhl ….......

6) Blutzucker ….......

7) Verdacht auf ….......

8) intravenös ….......

3.1 In den folgenden unterstrichenen Satzteilen gibt es bestimmte Wörter

(Präpositionen), die den Kasus der folgenden Wörter verändern. Umkreisen Sie die

Präpositionen und schreiben Sie auf, welcher Kasus folgt. Sind Regelmäßigkeiten zu

erkennen?

- Der Bewohner ist mit dem Krankentransport zu uns gekommen.

- Die Medizin wurde bis Montag mitgebracht.

- Die Tochter ist mit ihrem Ehemann zu Besuch.

- Die Mahlzeiten werden komplett vom Pflegepersonal gereicht.

- Der Sohn ist mit der Ehefrau des Hausbewohners zu Besuch.

- Laut des ärztlichen Briefes besteht kein Bedarf nach Medizin.

- Besuch von der Tochter.

- Der Bewohner machte ein schmerzverzerrtes Gesicht bei Bewegungen.

- Fragen an den Arzt.

3.2 Wie sie gesehen haben, fordern bestimmte Präpositionen bestimmte Kasus,

nämlich den Dativ, den Akkusativ oder den Genitiv. Im Pflegeprotokoll wird häufig so

verkürzt geschrieben, dass Infinitive benutzt werden und der richtige Kasus nicht

erscheint. Doch auch hier müssen Sie manchmal deklinieren, in anderen schriftlichen

Texten und der mündlichen Kommunikation immer.

92

Setzen Sie im folgenden Lückentext die richtige Präposition ein und wählen Sie den

richtigen Kasus für die Wörter in Klammern. Bei manchen Sätzen sind mehrere

Lösungen richtig.

1) Der Hausbewohner ist ….. (der Krankentransport) eingeliefert worden.

2) ….. (das Mittagessen) wurde der Hausbewohner umgebettet.

3) ….. (der Doktor) ist keine weitere Medikation notwendig.

4) Besuch ….. (die Tochter) gegen fünf Uhr.

5) Der Bewohner aß ….. …... (das Mittagessen) nichts mehr.

6) ….. (der nächste Tag) Anweisung aufgeschrieben.

7) Die Mahlzeiten mussten komplett ….. (das Pflegepersonal) gereicht werden.

8) Der Bew. trinkt wieder mehr, ca. 200ml ….. (die Stunde).

3.3 Neben den normalen Präpositionen gibt es noch die sogenannten

Wechselpräpositionen. Diese fordern je nach Umstand den Dativ oder den Akkusativ

und bezeichnen Ortsangaben.

Arbeiten Sie mit ihrem Sitznachbarn / ihrer Sitznachbarin zusammen. Nehmen Sie

zwei Gegenstände und einen Stift. Platzieren Sie den Stift „an“, „auf“, „hinter“, „in“,

„neben“, „über“, „unter“, „vor“ und „zwischen“ in Hinsicht auf den Gegenstand. Ihr

Partner / ihre Partnerin sagt dann, wo sich der Stift befindet. Wechseln Sie nach fünf

Minuten die Rollen.

Beispiel: „Der Stift ist auf dem Blatt.“

3.4 Welche Regelmäßigkeit konnten Sie beobachten?

Sie haben nun geübt, wie man den richtigen Kasus für einige Präpositionen findet. Es gibt für

jede Präposition eine Regel. Sie müssen diese nicht alle auswendig lernen. Mit der Zeit

entwickeln Sie garantiert ein richtiges Gefühl!

4. Lesen Sie sich nun den folgenden Text zweimal durch. Teilen Sie den Text beim

zweiten Lesen in sinnvolle Abschnitte ein. Finden Sie jeweils eine Überschrift. So

erhalten Sie einen besseren Überblick.

93

16.03.13

17.3.13

17.3.13

18.3.13

18.3.13

11:20

12:30

14:45

16:30

20:30

5

13

15:50

20:30

5

20

Bew. mit KT zu uns gekommen. Med. bis Montag mitgebracht. Chipkarte

fehlt, laut KT-Fahrer haben Angehörige sie noch.

Bew. ist wach, versuchte zu reden, hat ein Glas Wasser getrunken. Die Haut

ist intakt, Bew. hat einen DK.

Hat gut gegessen, wurde gelagert.

Hat breiige Kost (Kuchen) und Kaltschale erhalten und gegessen.

Tochter mit ihrem Ehemann zu Besuch, Kleidung mitgebracht,

möchte die schmutzige Kleidung gesammelt haben

Will alleine alles waschen, Beratungsprotokoll ist unterschrieben

Weiterhin: Bew. ist gelagert und die Nahrung wurde gereicht

wollte sich mit uns unterhalten, ist leider aus Krankheitsgrund nicht möglich

-Aphasie

Schlief zu den Kontrollgängen

beim Umlagern sehr steif

Bew. verhält sich ruhig.

Mahlzeiten werden komplett von Pflegepersonal gereicht

Sohn zu Besuch mit der Ehefrau des Bew.

Laut Sohn scheint sein Vater starke Schmerzen zu haben

da laut ä. Brief ø Bedarf angeordnet ist, wurde Dr. Müller auf Handy

angerufen, laut Doktor: Ibuprofen 600 verabreichen.

wurde gemacht

Hat gegessen und überwiegend Kaltschale getrunken

Wurde gelagert, zur Zeit: Körper gibt ø Zeichen Schmerzen zu haben

Schlief ruhig

Visite Dr. Schmidt: Med jetzt nach MedBlatt stellen

Med werden schnellstens geliefert, für morgen früh: siehe in Schieber

Fax an Dr. Schmidt wegen Mitbehandlung

Fax an Dr. Schmidt da Dk u. sehr konzentrierter Urin Nacl 500 ml.sc.

Früh hat er alles gegessen

Nahrung wurde angereicht

Bew. hat vermehrt die Augen geschlossen

-Besuch von der Tochter

-Bew hat vermehrt geschlafen - wenig Appetit

-Bew. machte schmerzverzerrtes Gesicht bei Bewegungen

94

19.3.13

20.3.13

22.3.13

5

12

15:10

20

12

erhält Med.

Sehr steif beim Umlagern

Bew. hat gut gegessen u. getrunken

Visite Dr. Müller, DK gewechselt

-Besuch von der Tochter

-schläft vermehrt

Visite Dr. Müller

Fragen an d. Arzt

Visite Dr. Müller s.ä. A.Blatt

Bew. schläft ganzen Tag

NA+FA schlecht zu verabreichen

kann nicht runter schlucken

s. Visite Dr. Müller

5. Formulieren Sie die folgenden Sätze so um, dass sie in einen Pflegebericht passen

würden. Sie können sich dabei am vorher gelesenen Text orientieren. Benutzen Sie

dabei Abkürzungen. Besprechen Sie Ihren Text anschließend mit einem Partner.

Achten Sie darauf, Kritik auf eine ruhige und nette Weise anzubringen und machen

Sie klar, dass Sie nur ihre eigene Meinung darstellen.

Redemittel: Ich finde, dass…

Meiner Meinung nach …

1) Ein Bewohner wird mit dem Krankentransport gebracht, er hat seine Chipkarte nicht dabei.

2) Der Hausbewohner hat gut gegessen, aber nur ungefähr 100 Milliliter getrunken.

3) Der Doktor hat das Medikament X verordnet, es soll jeweils zu den Mahlzeiten

eingenommen werden.

4) Der Hausbewohner will zum Essen gehen, es ist ihm aber nicht möglich. Ein Rollstuhl wird

gebracht.

5) Die Hausbewohnerin klagt über Schmerzen im rechten Bein, es besteht Verdacht auf

Thrombose.

6) Der Bewohner ist nicht ansprechbar.

95

7) Zurzeit ist eine orale Nahrungsaufnahme nicht möglich.

8) Der Blutzucker wurde gemessen; es gibt keine Veränderung seit der letzten Messung.

Sie haben jetzt einzelne Sätze so umgeschrieben, dass Sie in einen Pflegebericht

passen würden. Glauben Sie, jetzt einen ganzen Pflegebericht schreiben zu können?

Lösungsschlüssel:

1.2 Mindestens: BewohnerIn , Arzt/Ärztin, Doktor, PflegerIn, Pflegepersonal, Verwandte wie

Vater, Mutter, Schwester,...

2.1 Bew. = Bewohner, DK = Dauerkatheter, Dr. = Doktor, HBW./Hbw. = Heimbewohner, KT

= Krankentransport, lt. = laut, Med. = Medizin, Med.Blatt = Medizinblatt, Nacl =

Natriumchlorid, s. = siehe, Ø = kein, ohne

2.2 1) und so weiter = usw. 2) ungefähr = ugf.

3) beziehungsweise = bzw. 4) Anti-Thrombose-Strümpfe = ATS

5) Rollstuhl = RS./RST. 6) Blutzucker = BZ

7) Verdacht auf = V.a. 8) intravenös = i.v.

3.1 mit, bis, mit, von, mit, laut, zur, von, bei, an

bestimmte Präpositionen fordern bestimmte Kasus

3.2 1) durch den / mit dem Krankentransport

2) vor / nach dem Mittagessen

3) laut des Doktors / dem Doktor zufolge

4) von der Tochter / durch die Tochter

5) zum / vor / nach dem Mittagessen

6) für den nächsten Tag

7) vom / durch das Pflegepersonal

8) pro / in der / jede Stunde

3.4 wohin + Akkusativ, wo + Dativ

96

V. FAZIT

Nach ersten Einblicken ins Berufsfeld Pflege durch Erkundungen, Interviews, Befragungen

sowie Literatur- bzw. Onlinerecherchen zeigte sich eine sehr hohe Aufgabenkomplexität, die

PflegerInnen in ihrem Berufsalltag zu bewältigen haben. Wie Haider (2009: 27) richtig

feststellt, ist die Pflege ein „Sprechberuf“ mit sehr hohen und vielseitigen kommunikativen

Anforderungen. Pflegequalität zeigt sich sowohl in einer adäquaten mündlichen als auch

adäquaten schriftlichen Kommunikation. Unsere Datenerhebung ergab, dass die mündliche

und schriftliche Kommunikation im Arbeitsfeld Pflege gleich wichtig sind. Während das

Mündliche bei der Kommunikation mit BewohnerInnen, Angehörigen und KollegInnen

stärker im Zentrum steht, ist das Schriftliche oft verbunden mit rechtlichen Nachweisen oder

Nachweisen für Krankenkassen. In diesem Zusammenhang stellte sich heraus, dass die

Institutionen bzw. Leitungsebenen hohe Anforderungen an den Sprachbedarf verlangen. Aus

Sicht der Leitungsebene bedarf es korrekter und nachvollziehbarer Eintragungen (in

Protokollen, Pflegeberichten etc.), die bei erstem Lesen verstanden werden müssen. Aus

diesem Grund werden die Sprachkompetenzen der PflegerInnen mit Migrationshintergrund

von der Leitungsebene meist als nur befriedigend eingeschätzt. Die ausländischen

Pflegekräfte scheinen sich in einem Zwiespalt zu befinden: selbst wenn die Pflegekräfte den

eigenen oder den Anforderungen der Pflegeleitung gerecht werden wollen, erlaubt es der oft

stressige Arbeitsalltag kaum, sich intensiv und in lernerfreundlicher bzw. ruhiger Atmosphäre

professionelleren Eintragungen in Pflegedokumenten zu widmen. Der AWO-Bundesverband

startete deswegen Projekte und Kurse, in denen PflegerInnen mit Migrationshintergrund in

kleinen Gruppen und betriebsintern sprachlich für ihr Berufsfeld fit gemacht werden.

Mit Hilfe einer Bedürfnis- und Bedarfsanalyse, bei der drei exemplarische Textsorten aus der

Pflege ausgewählt und linguistisch untersucht wurden, erstellten wir in einem letzten Schritt

Unterrichtsmaterialien für den Deutschunterricht für PflegemitarbeiterInnen mit

Migrationshintergrund.

Die Textanalyse gestaltete sich sehr zeitaufwändig und intensiv. Die unterschiedlichen

grammatischen Strukturen, Wortfelder und Wortfamilien waren in großer Fülle vorhanden,

weswegen sie unmöglich in einem Aufgabenkomplex pro Text unterzubringen waren. Aus

diesem Grund haben entschieden wir uns, die Behandlung der Strukturen auf unterschiedliche

Aufgabenkomplexe zu verteilen. Auch wenn nicht jedes grammatische Phänomen

berücksichtigt werden konnte, wurden miteinander zu verbindende Strukturen, sofern sie

97

sinnvoll erschienen, in einem Aufgabenkomplex behandelt. So konnte jede Didaktisierung auf

wenige grammatikalische Strukturen beschränkt und tiefergehend thematisiert werden.

Das Problem, das sich häufig bei Didaktisierungen stellt, ist, dass die Vielzahl an

Möglichkeiten teilweise zu einer Kreativitätslähmung oder einem "Drauflosdidaktisieren"

führen kann, konnte (u.a. durch Diskussionen in der Gruppe) vermieden werden.

Eine klare Einteilung in Module strukturierte die Didaktisierungen schon vor. Auch war es

hilfreich, dass durch vorherige, intensive Textarbeit ein tieferes Verständnis der Texte

vorhanden war. In diesem Fall lieferte die umfassende Textanalyse im zweiten Schritt erste

Ideen für die Didaktisierungen.

Die Bedarfs- und Bedürfnisanalyse sowie die Textanalyse bildeten die Basis für die

Didaktisierungen, die ihren Schwerpunkt in den Fertigkeiten Schreiben und Lesen haben. Die

Fertigkeit Hören wurde ebenso eingebunden, aber zielführend als Basis einer Schreibübung.

Wir versuchten, die authentischen Texte in unseren Didaktisierungen möglichst unverfälscht,

jedoch für das Lernziel zugeschnitten, zu integrieren. Zum Beispiel ist die Höraufgabe, die

aus einem Interview mit Hilfe des Biographiebogens besteht, authentisch. Die Authentizität

macht sich dadurch bemerkbar, dass es sich um eine sächsische Dialektsprecherin

fortgeschrittenen Alters handelt, der Fragen direkt aus dem originalen Biographiebogen

gestellt werden. Dennoch bleibt noch eine gewisse Unsicherheit. Diese besteht darin, dass

einerseits Materialien für einen berufsbezogenen Deutschkurs erstellt werden sollen.

Andererseits aber die LernerInnen auch außerhalb stark modularisierter Berufsabläufe die

deutsche Sprache brauchen und gebrauchen. Es ist also auf der didaktischen Ebene schwierig,

bestimmte sprachliche Strukturen auszuklammern und nicht zu lehren. Außerdem ist, wie

viele Diskussionen innerhalb der Gruppe gezeigt haben, ein rein berufsbezogener

Deutschunterricht moralisch fragwürdig.

98

VI. QUELLENVERZEICHNIS

Literatur

ANGELOVSKI, Irena (2012): Hürden überwinden – Multikulturelle Teams leiten. In:

Altenpflege. Heft 6. 34-35.

AWO BUNDESVERBAND e.V. (o.k.): Fachsprache Deutsch in der Altenpflege (FaDa).

Flyer.

BRINKER, Klaus (2001): Linguistische Textanalyse. Eine Einführung in Grundbegriffe und

Methoden. Berlin: Erich Schmidt. 17, 61ff., 107f.

BUNTENBACH, Annelie/ GRESCHNER, Kurt (2011): Fachkräfte in Indien ausbilden? In:

Altenpflege. Heft 6. 32.

DUDENREDAKTION (Hrsg.) (2009): Duden. Die Grammatik. 8. überarbeitete Auflage.

Mannheim, Wien, Zürich: Dudenverlag. 411-412.

FIX, Ulla (2003): Textlinguistik und Stilistik für Einsteiger. Ein Lehr- und Arbeitsbuch.

Frankfurt am Main et al.: Peter Lang. 16-22, 221.

HAIDER, Barbara (2009). „Später dann, wo ich Stärke und Sprache [hatte], dann hab ich

nachg’fragt…“. Eine kritische Erhebung sprachlicher Bedürfnisse von nostrifizierten

Gesundheits- und Krankenschwestern/-pflegern in Österreich. In: Peuschel / Pietzsch

(Hrsg.): Kaleidoskop der jungen DaF/DaZ-Forschung. 27-47.

LOIBL, Brigitte / JOTZO, Sandra / BAUM, Wolfgang (2009): Deutsch als Fremdsprache.

Schritte Plus im Beruf 2-6. Kommunikation am Arbeitsplatz. Ismaning: Hueber. 104-

105.

WEISSENBERG, Jens (2012): Sprachbedarfsermittlung im berufsbezogenen Unterricht

Deutsch als Zweitsprache. Ein Leitfaden für die Praxis. Hamburg: passage

GmbH, Fachstelle für berufsbezogenes Deutsch im IQ-Netzwerk. 12-26.

Internetquellen

ALTENPFLEGE-KRANKENPFLEGE (o. A.) Zugriff am 07.06.2013 unter

http://www.altenpflege-krankenpflege.de/berufsbild-altenpfleger

ALZHEIMER GESELLSCHAFT DITHMARSCHEN E.V. (o. A.): Demenzbiografie. Zugriff

am 05.06.2013 unter http://www.alzheimergesellschaft-dithmarschen.de/index

BUNDESMINISTERIUM FÜR FAMILIE, SENIOREN, FRAUEN UND JUGEND (2012):

Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege 2012-2015. Zugriff am

07.06.2013 unter http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Abteilung3/Pdf-

99

Anlagen/vereinbarung-ausbildungs-und-

qualifizierungsoffensive,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf

LORENZ, Gerhard (2012): Verfahrensanweisungen. Zugriff am 05.06.2013 unter

http://www.anaesthesiepraxis-karlsruhe.de/?page=verfahrensanweisung

MEYER-ZOLLITSCH, Almuth (2003): Das Dreieck der europäischen Sprachenpolitik.

Referenzrahmen, Sprachenportfolio und Profile Deutsch. Bozen. Zugriff am

02.07.2013 unter www.provinz.bz.it/ kulturabteilung/ download/ Referat_Meyer-

Zollitsch_fuer_Internet.ppt

PFLEGEWIKI (2013): Pflegebericht. Zugriff am 05.06.2013 unter

http://www.pflegewiki.de/wiki/Pflegebericht

SENIORENRESIDENZEN BÜRGERPARK GMBH (o. A.): Haus Steglitz. Zugriff am

10.05.2013 unter http://www.pflegeresidenzen-berlin.de/steglitz

Vorlesung / Seminar / Vorträge

BARIC-BÜDEL, Dragica (April 2013): Vortrag und Präsentation: FaDa – Fachsprache

Deutsch in der Altenpflege.

KÖNZE, Katja (April 2013): Vortrag und Handout: Berufsbezogene ESF-BAMF-Kurse an

den Euro-Schulen Leipzig.

SCHRAMM, Karen (SoSe 2013): Vorlesung: Deutsch für den Beruf. Universität Leipzig.

Herder-Institut.

100

VII. ANHANG

Material 1: Fragebogen Leitungsebene

Material 2: Fragebogen PflegerInnen mit Migrationshintergrund

Material 3: Interviewleitfaden PflegemitarbeiterInnen

Material 4: Transkript (Auszug) Interview

Material 5: Einverständniserklärung / Datenschutz

Material 6: Text 1 Verfahrensanweisung MRSA

Material 7: Text 2 Biographiebogen

Material 8: Text 3 Pflegebericht

101

Material 1

Fragebogen Leitungsebene

I. Allgemeine Sprachkompetenzen von PflegerInnen mit Migrationshintergrund

1) Wie schätzen Sie die Sprachkompetenzen Ihrer PflegerInnen mit Migrationshintergrund

bzw. Deutsch als Zweitsprache für deren/dessen Arbeitsbereiche / Aufgaben allgemein

ein?

Sehr gut □ Gut □ Befriedigend □ Ausreichend □ Ungenügend □

2) In welchen Arbeitssituationen in der Pflege sind fachsprachliche Kompetenzen Ihrer

Meinung nach besonders wichtig?

_____________________________________________________________________

3) In welchen Arbeitssituationen in der Pflege treten aufgrund fehlender sprachlicher

Kompetenzen häufig Probleme auf?

_____________________________________________________________________

4) In welchen der folgenden Bereiche sehen Sie Probleme? Bitte kreuzen Sie auf einer Skala

von 1-5 (1 = keine Probleme, 3 = teilweise Probleme, 5 = sehr große Probleme) an.

Keine Probleme

Wenig Probleme

Teilweise Probleme

Große Probleme

Sehr große Probleme

Hören 1 2 3 4 5 Sprechen 1 2 3 4 5 Lesen 1 2 3 4 5 Schreiben 1 2 3 4 5

5) In welchen anderen Bereichen (z.B. Fachwortschatz, Grammatik, Landeskunde oder

anderes) halten Sie einen Verbesserungsbedarf der Sprachkompetenzen Ihrer

PflegerInnen mit Migrationshintergrund für sinnvoll oder notwendig?

_____________________________________________________________________

_____________________________________________________________________

6) Wie schätzen Sie den Bedarf an (fach-)sprachspezifischem Unterricht bzw. Fortbildungen

für PflegerInnen mit Migrationshintergrund in Ihrer Einrichtung ein? Bitte kreuzen Sie auf

einer Skala von 1-5 (1 = sehr geringer Bedarf, 3 = mittlerer Bedarf, 5 = sehr hoher Bedarf)

an.

Sehr geringer Bedarf

Geringer Bedarf

Mittlerer Bedarf

Hoher Bedarf Sehr hoher Bedarf

1 2 3 4 5

102

II. Kompetenzen im Umgang mit berufsspezifischen Texten

7) Bereitet den PflegerInnen mit Migrationshintergrund der Umgang mit deutschen

fachsprachlichen Texten (Protokolle, Pflegedokumentation, QM-Handbuch etc.) Ihrer

Meinung nach im Allgemeinen Schwierigkeiten?

Ja □ Nein □

Wenn ja, wie häufig treten Schwierigkeiten mit deutschen fachsprachlichen Texten auf?

Häufig □ Gelegentlich □ Selten □ Nie □

Wenn ja, mit welchen speziellen Texten haben PflegerInnen mit Migrationshintergrund

in Ihrer Einrichtung besonders Schwierigkeiten? Worin sehen evtl. Sie Gründe?

____________________________________________________________________

____________________________________________________________________

____________________________________________________________________

8) Welche fachspezifischen Texte bereiten den PflegerInnen mit Migrationshintergrund in

Ihrer Einrichtung keine oder weniger Probleme? Worin sehen evtl. Sie Gründe?

____________________________________________________________________

____________________________________________________________________

____________________________________________________________________

9) Für wie hoch schätzen Sie die Anforderungen der fachspezifischen Texte an PflegerInnen

mit Migrationshintergrund im Allgemeinen ein?

Texte haben einen …

Sehr hohen □ Hohen □ Mittleren □ Geringen Schwierigkeitsgrad □

10) Für wie wichtig schätzen Sie die folgenden Aspekte für den Umgang mit Texten (für

PflegerInnen mit Migrationshintergrund) ein? Bitte kreuzen Sie an.

Nicht wichtig

Weniger wichtig

Wichtig Sehr wichtig

Lesen 1 2 3 4 Schreiben 1 2 3 4 Vokabular/Wortschatz 1 2 3 4 Grammatik 1 2 3 4 Rechtschreibung/Orthografie 1 2 3 4 Anderes: _________________ 1 2 3 4

103

Material 2

Fragebogen PflegerInnen

I. Allgemeine Sprachkompetenzen

11) Wie würden Sie Ihre eigenen Kompetenzen in der deutschen Sprache einschätzen?

Allgemein/im Alltag:

Sehr gut □ Gut □ Befriedigend □ Ausreichend □ Ungenügend □

Im Beruf:

Sehr gut □ Gut □ Befriedigend □ Ausreichend □ Ungenügend □

12) Glauben Sie, dass Ihre eigenen Sprachkompetenzen für Ihre Arbeitsbereiche / Ihre

Aufgaben ausreichend sind?

Ja □ Nein □

13) In welchen Arbeitssituationen in der Pflege sind fachsprachliche Kompetenzen Ihrer

Meinung nach besonders wichtig?

_____________________________________________________________________

14) In welchen Arbeitssituationen in der Pflege treten aufgrund fehlender sprachlicher

Kompetenzen häufig Probleme auf?

_____________________________________________________________________

15) In welchen der folgenden Bereiche haben Sie Probleme? Bitte kreuzen Sie auf einer Skala

von 1-5 (1 = keine Probleme, 3 = teilweise Probleme, 5 = sehr große Probleme) an.

Keine Probleme

Wenig Probleme

Teilweise Probleme

Große Probleme

Sehr große Probleme

Hören 1 2 3 4 5 Sprechen 1 2 3 4 5 Lesen 1 2 3 4 5 Schreiben 1 2 3 4 5

16) Was würden Sie an Ihren eigenen Sprachkompetenzen außerdem verbessern wollen (z.B.

Fachwortschatz, Grammatik, Landeskunde oder anderes)?

_____________________________________________________________________

_____________________________________________________________________

_____________________________________________________________________

104

17) Wie schätzen Sie Ihren persönlichen Bedarf an sprachspezifischem Unterricht bzw.

Fortbildungen ein? Bitte kreuzen Sie auf einer Skala von 1-5 (1 = sehr geringer Bedarf, 3 =

mittlerer Bedarf, 5 = sehr hoher Bedarf) an.

Sehr geringer Bedarf

Geringer Bedarf

Mittlerer Bedarf

Hoher Bedarf Sehr hoher Bedarf

1 2 3 4 5

II. Kompetenzen im Umgang mit berufsspezifischen Texten

18) Haben Sie im Allgemeinen Schwierigkeiten im Umgang mit deutschen fachsprachlichen

Texten (Protokolle, Pflegedokumentation, QM-Handbuch etc.)?

Ja □ Nein □

Wenn ja, wie häufig haben Sie Schwierigkeiten mit deutschen fachsprachlichen Texten?

Häufig □ Gelegentlich □ Selten □ Nie □

Wenn ja, mit welchen speziellen Texten in Ihrem Arbeitsbereich haben Sie besonders

Schwierigkeiten? Worin sehen Sie Gründe?

____________________________________________________________________

____________________________________________________________________

____________________________________________________________________

19) Mit welchen fachspezifischen Texten haben Sie in Ihrem Arbeitsbereich keine oder

weniger Probleme? Worin sehen Sie Gründe?

____________________________________________________________________

____________________________________________________________________

____________________________________________________________________

20) Wie schwierig sind fachspezifischen Texte am Arbeitsplatz im Allgemeinen für Sie

persönlich?

Texte sind … Sehr schwierig □ Schwierig □ Mittelschwer □ Leicht □

105

21) Wie wichtig sind die folgenden Aspekte für Ihr persönliches Arbeiten mit Texten an

Ihrem Arbeitsplatz? Bitte kreuzen Sie auf einer Skala von 1-4 (1 = nicht wichtig, 4 = sehr

wichtig) an.

Nicht wichtig

Weniger wichtig

Wichtig Sehr wichtig

Lesen 1 2 3 4 Schreiben 1 2 3 4 Vokabular/Wortschatz 1 2 3 4 Grammatik 1 2 3 4 Rechtschreibung/Orthografie 1 2 3 4 Anderes: _________________ 1 2 3 4

III. Sprachlernbiographie

22) Was ist Ihre Muttersprache? ______________________________________________

23) Seit wie vielen Jahren lernen / sprechen sie Deutsch? __________________________

106

Material 3

Interviewleitfaden PflegemitarbeiterInnen

Können Sie sich vielleicht erst einmal kurz vorstellen? Ein paar Informationen zu

Ihnen, Ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn etc.?

Wie lange arbeiten Sie schon im Pflegebereich?

Arbeiten Sie gern als Pfleger? War das Ihr Wunschberuf? Wenn ja, warum? Wenn

nein, warum nicht?

In welcher Einrichtung arbeiten Sie zurzeit? Könne Sie ihre Einrichtung mit ein paar

Worten vorstellen?

Arbeiten in der Einrichtung ausländische Pflegekräfte? Wenn ja, wie viele? Wenn

nein, haben bisher schon einmal ausländische Pflegekräfte in der Einrichtung

gearbeitet?

Wie schätzen Sie die Zusammenarbeit zwischen Ihnen und den ausländischen

Pflegekräften in Hinblick auf die Kommunikation ein?

Gab es Probleme? Welche?

Wo traten ihrer Meinung nach am häufigsten Kommunikationsprobleme zwischen den

BewohnerInnen und den ausländischen Pflegekräften auf?

In welchen Situationen werden Kommunikationsprobleme besonders gefährlich bzw.

kritisch für die Beteiligten?

Die vier sprachproduktiven und rezeptiven Fähig- und Fertigkeiten Lesen, Schreiben,

Sprechen und Hören betrachtend, wo ist ihrer Meinung nach der größte Aufholbedarf

für ausländische Pflegekräfte?

Welche der vier Fertigkeiten sind mehr und welche weniger wichtig um den

Pflegealltag in Hinblick auf die Kommunikation reibungslos zu bewältigen?

Haben sich die ausländischen Pflegekräfte Ihrer Einschätzung nach, in Hinblick auf

ihre kommunikative Kompetenz, wohl und sicher gefühlt oder nicht?

Angenommen es würde einen Sprachkurs „Deutsch für den Beruf“ im Pflegebereich

in ihrer Eirichtung geben, welche Ideen und Vorschläge würden Sie bei der

Vorbereitung des Kurses und Materialaufbereitung beitragen? / Welche Themen

sollten unbedingt behandelt werden, welche sind weniger wichtig?/ Mit welchen

Materialien sollte gearbeitet werden?

107

Material 4

Transskript (Auszug)

Interview zwischen Pflegekraft (Herr W.) und Studentin (ld)

Können Sie sich vielleicht erst einmal kurz vorstellen? Ein paar Informationen zu

Ihnen, ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn etc.?

Mein Name ist _____. Ich arbeite seit nunmehr 8 Jahren in der Pflege. Erst als Leiharbeiter in

der Zeitarbeit und jetzt festangestellt seit fast 3 Jahren in einer stationären Pflegeeinrichtung.

Ich bin Pflegehelfer, heutzutage nennt sich das Assistent. Also ich darf nur die

Grundpflege/Versorgung machen. Wie waschen, Essen reichen, Bewohner betreuen. Alles

Medizinische muss von einer Fachkraft gemacht werden. Ich bin Quereinsteiger, gelernter

Möbeltischler, aber in diesem Beruf gibt es leider nichts mehr. Dann bin ich in die Pflege

gekommen, was mir sehr viel Spaß macht. Die Leiharbeitszeit in der Pflege war … man hat

einen Einblick gekriegt, war nicht sehr schön. Aber in einem stationären Haus ist es

angenehmer. Vom Team, man kennt die Leute, man kann sich reinfitzen, man lernt auch die

Bewohner viel besser kennen.

Welche kommunikativen Kompetenzen, alle vier sprachproduktiven und

sprachrezeptiven Fähig- und Fertigkeiten „Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen“

betrachtend, sollte eine Pflegekraft mit sich bringen um den Pflegealltag reibungslos zu

bewältigen?

Die Kompetenzen der Sprachen liegen im medizinischen Bereich, man sollte Latein können,

die grundspezifischen Begriffe. Ansonsten reicht die deutsche Sprache, aber die sollte man in

Wort und Schrift beherrschen. Ganz wichtig ist die Schrift durch die Dokumentation. Dann

die Biografiebögen von sämtlichen Bewohnern. Dann ganz alltäglich: Trinkprotokolle,

Essprotokolle, Gewichtsprotokolle, Sturzprotokolle, Krankheiten müssen eingepflegt werden,

Medikamente, ganz wichtig, dass man da wirklich genau schreibt, richtig schreibt. Also man

sollte sehr gut Deutsch können. Die Krankenkassen verlangen ordentliche Berichte, die

werden ja auch kontrolliert regelmäßig. Und das sollte auch wirklich ordentliches Deutsch

sein, die achten darauf. Also, es gibt ganz bestimmte Vorschriften, wie was geschrieben

werden muss. Und es ist eine Fachsprache, mittlerweile, alles was in der Pflege ist. Also man

sollte da schon sehr fit sein.

Und mit den Bewohnern sprechen. Es sind alte Leute, man muss sehr drauf achten dass man

deutlich spricht, dass man auch die Ausdauer hat, sehr oft das Gleiche zu wiederholen.

108

Gibt es auch Entwicklungsprotokolle, wo Zusammenfassungen über die Person

geschrieben werden?

Also das wäre die Pflegeplanung im Endeffekt. Wo alles drin steht, was er kann, wie es sich

verändert. Die wird regelmäßig erneuert von den zuständigen Pflegekräften. Da stehen

Beobachtungen drin: Kann er noch selbst sich waschen, kann er noch stehen, können sie noch

essen, je nachdem, also selbstständig essen.

In welchen Situationen werden Kommunikationsprobleme besonders gefährlich bzw.

kritisch für die Beteiligten?

Notfälle. Notfälle, wo es wirklich hintereinander weg gehen muss. Wo alle Hand in Hand

arbeiten müssen eigentlich.

Zum Beispiel? Was ist so ein Notfall?

Also wirklich, Herzstillstand. Wo sofort, eigentlich kennt es jeder, was zu tun ist: Zurufen und

losrennen. Ist ganz wichtig dass es da ganz genau klappt, dass es auch rüber kommt. Demente.

Die erstens sowieso ganz schwer die eigene Sprache noch verstehen und dann noch

gebrochenes Deutsch oder gar kein Deutsch. Das ist für die das Schlimmste. Oder im

Angehörigengespräch, wenn man da schon gebrochen rüber kommt, in einer anderen Sprache

teils, ist es für die Angehörigen auch nicht ganz angenehm. Sie haben sich ja das Haus

ausgesucht, weil das hier ist und sie wollen, dass ihre Verwandten gepflegt werden und sie

setzen eigentlich voraus, dass das von Deutschen geschieht, Deutschsprachigen.

Bei euren bisherigen ausländischen Pflegekräften, hast du da mitbekommen, wann diese

sprachlich / kommunikativ manchmal an ihre Grenzen gestoßen sind?

In ganz alltäglichen Dingen. So im kompletten Gespräch über Wetter und so weiter und so

fort, gab es einfach Probleme, weil der alte Mensch die einfach nicht verstanden hat. Weils

halt einfach nicht so ausgesprochen war, dass er es verstehen könnte, wahrscheinlich auch

nicht verstehen wollte, zeitweise. Weil es dann zu viel ist, denn wenn sie sich dann sehr

konzentrieren müssen auf die Sprache, dass sie es wirklich verstehen, ist das zu viel.

Wo traten ihrer Meinung nach am häufigsten Kommunikationsprobleme zwischen den

BewohnerInnen und den ausländischen Pflegekräften auf?

In ganz alltäglichen Dingen. So im kompletten Gespräch über Wetter und so weiter und so

fort, gab es einfach Probleme, weil der alte Mensch die einfach nicht verstanden hat. Weils

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halt einfach nicht so ausgesprochen war, dass er es verstehen könnte, wahrscheinlich auch

nicht verstehen wollte, zeitweise. Weil es dann zu viel ist, denn wenn sie sich dann sehr

konzentrieren müssen auf die Sprache, dass sie es wirklich verstehen, ist das zu viel.

110

Material 5

Universität Leipzig

Philologische Fakultät

Herder-Institut

Deutsch als Fremdsprache für den Beruf im Pflegebereich

Einverständniserklärung zur Datenauswertung

Sehr geehrte TeilnehmerInnen,

wir bitten Sie, im Rahmen des Projektes "Deutsch als Fremdsprache für den Beruf im

Pflegebereich" Fragebögen auszufüllen und/oder interviewt und dabei aufgenommen zu

werden. Weiterhin erfragen wir ihre Einwilligung, die hierbei erhobenen Daten verarbeiten zu

dürfen.

Es werden auch Daten zur Aufnahmesituation (z.B. Datum, Ort, Dauer des Interviews, u.Ä.)

erhoben. Der Umgang mit Ihren Daten richtet sich nach dem Sächsischen Datenschutzgesetz

vom 25.8.2003 (§36 Verarbeitung personenbezogener Daten zu Zwecken der

wissenschaftlichen Forschung). Die personenbezogenen Daten werden von den

Audioaufnahmen und/oder Fragebögen getrennt gespeichert und aufbewahrt.

Ihre Einwilligung ist freiwillig. Sie kann gemäß §22 SächsDSG (Widerspruchsrecht) jederzeit

mit Wirkung für die Zukunft widerrufen oder eingeschränkt werden. Sie können die Löschung

Ihrer personenbezogenen Daten verlangen.

Ich habe die Informationen über das Forschungsvorhaben gelesen und bin mit der

vorgesehenen Aufnahme und Verarbeitung meiner Daten einverstanden.

____________________ _____________________ ___________________________

Ort, Datum Unterschrift Name (in Blockschrift)

Ich habe die Informationen über das Forschungsvorhaben gelesen und bin mit der

vorgesehenen Aufnahme und Verarbeitung meiner Daten mit den folgenden Einschränkungen

einverstanden (bitte nennen/erklären):

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

____________________ _____________________ ___________________________

Ort, Datum Unterschrift Name (in Blockschrift)

111

Material 6: Text 1 Verfahrensanweisung MRSA

112

113

114

115

Material 7: Text 2 Biographiebogen

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119

120

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125

Material 8: Text 3 Pflegebericht (Die farblichen Markierungen entsprechen nicht dem

Originaltext, sondern wurden im Rahmen der Textanalyse eingefügt.)

126

127

128

Eigenständigkeitserklärung

Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Hausarbeit selbstständig verfasst und keine

anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe, alle Ausführungen, die

anderen Schriften wörtlich oder sinngemäß entnommen wurden, kenntlich gemacht sind und

die Arbeit in gleicher oder ähnlicher Fassung noch nicht Bestandteil einer Studien- oder

Prüfungsleistung war.

_________________________________________________

Ort, Datum, Unterschrift

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Ort, Datum, Unterschrift

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Ort, Datum, Unterschrift

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Ort, Datum, Unterschrift