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Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. Inhalt Vorwort der Redaktion .............................................................................. 1 Mitteilung des Präsidenten......................................................................... 2 Das Forschungsprojekt „Sinking Coasts - Geosphere, Ecosphere and Anthroposphere of the Holocene Southern Baltic Sea” ............................. 3 Erdeigenschwingungen nach dem Sumatra-Erdbeben vom 26. Dezember 2004 - beobachtet mit fünf ASKANIA-Bohrloch- Neigungsmessern an der KTB ................................................................. 12 Nachrichten aus der Gesellschaft ......................................................... 14 Preise und Ehrungen ................................................................................ 14 Deutsche Geophysikalische Gesellschaft ehrt Journalisten Radema- cher und Hochschullehrer Soffel.............................................................. 15 Laudatio zu der Verleihung der Walter-Kertz-Medaille an Horst Rademacher ............................................................................................. 17 Teilnehmer der Geophysik-Tagung plädieren für international ver- netzte Entwicklung und Einrichtung von Tsunami-Warnsystemen ......... 18 Neuer Arbeitskreis Induzierte Polarisation (IP) der DGG ....................... 19 Ankündigung zum GAP 2005 .................................................................. 20 Nachrichten des Schatzmeisters ............................................................... 21 Buchbesprechung ................................................................................... 22 S.K. Upadhyay (2004): Seismic Reflection Processing - With Spe- cial Reference to Anisotropy. - Springer Verlag ...................................... 22 Geophysikalische Lehrveranstaltungen an den deutschsprachi- gen Hochschulen im Sommersemester 2005 ........................................ 24 Nachtrag zu „Diplomarbeiten, Dissertationen, Habilitationsschriften 2003“ (s. Heft 2/2004) ............................................................................. 34 Verschiedenes ......................................................................................... 35 Leserbrief zur Tsunami-Abwehr .............................................................. 35 Anzeige: Berckhemer - Grundlagen der Geophysik ................................ 36 Anzeige: Geophysics ............................................................................... 36 Einladung zur 1. FEMLAB Konferenz „Neue Wege der Multiphy- sik-Simulation“ ........................................................................................ 37 Nr. 1/2005 ISSN 0934-6554 VKZ G 14384 MITTEILUNGEN Herausgeber: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V.

Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. · Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. Inhalt Vorwort der Redaktion .....1

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Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V.

Inhalt

Vorwort der Redaktion ..............................................................................1 Mitteilung des Präsidenten.........................................................................2 Das Forschungsprojekt „Sinking Coasts - Geosphere, Ecosphere and Anthroposphere of the Holocene Southern Baltic Sea” .............................3 Erdeigenschwingungen nach dem Sumatra-Erdbeben vom 26. Dezember 2004 - beobachtet mit fünf ASKANIA-Bohrloch-Neigungsmessern an der KTB .................................................................12 Nachrichten aus der Gesellschaft .........................................................14 Preise und Ehrungen ................................................................................14 Deutsche Geophysikalische Gesellschaft ehrt Journalisten Radema-cher und Hochschullehrer Soffel..............................................................15 Laudatio zu der Verleihung der Walter-Kertz-Medaille an Horst Rademacher .............................................................................................17 Teilnehmer der Geophysik-Tagung plädieren für international ver-netzte Entwicklung und Einrichtung von Tsunami-Warnsystemen .........18 Neuer Arbeitskreis Induzierte Polarisation (IP) der DGG .......................19 Ankündigung zum GAP 2005..................................................................20 Nachrichten des Schatzmeisters...............................................................21 Buchbesprechung...................................................................................22 S.K. Upadhyay (2004): Seismic Reflection Processing - With Spe-cial Reference to Anisotropy. - Springer Verlag......................................22 Geophysikalische Lehrveranstaltungen an den deutschsprachi-gen Hochschulen im Sommersemester 2005 ........................................24 Nachtrag zu „Diplomarbeiten, Dissertationen, Habilitationsschriften 2003“ (s. Heft 2/2004) .............................................................................34 Verschiedenes .........................................................................................35 Leserbrief zur Tsunami-Abwehr..............................................................35 Anzeige: Berckhemer - Grundlagen der Geophysik ................................36 Anzeige: Geophysics ...............................................................................36 Einladung zur 1. FEMLAB Konferenz „Neue Wege der Multiphy-sik-Simulation“ ........................................................................................37

Nr. 1/2005 ISSN 0934-6554 VKZ G 14384

MITTEILUNGEN Herausgeber: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V.

IMPRESSUM Herausgeber: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft Redaktion: Michael Grinat GGA-Institut Stilleweg 2 30655 Hannover Tel: (+49)- 0511 - 643-3493 e-mail: [email protected]

Diethelm Kaiser BGR Stilleweg 2 30655 Hannover Tel: (+49)- 0511 - 643-2669 e-mail: [email protected]

Christian Fulda (Stellv.) Baker Hughes Inteq GmbH Christensenstr. 1, 29221 Celle Tel (+49)- 05141 - 203-760 e-mail: [email protected]

Layout: R. Kleinow, Bonn Druck: U. Grube, Druckservice Beiträge für die DGG-Mitteilungen sind aus allen Bereichen der Geophysik und angrenzenden Fachgebieten erwünscht. Im Vordergrund sollten aktuelle Berichterstattung über wissenschaftliche Projekte und Tagungen sowie Beiträge mit einem stärkeren Übersichtscharakter stehen. Berichte und Informationen aus den Institutionen und aus der Gesellschaft mit ihren Arbeitskreisen kommen regelmäßig hinzu, ebenso Buchbesprechungen und Diskussionsbeiträge. Wissenschaftliche Beiträge werden einer Begutachtung seitens der Redaktion, der Vorstands- und Beiratsmitglieder oder der Arbeitskreissprecher unterzogen. Die DGG-Mitteilungen sind als Zeitschrift zitierfähig. Bitte senden Sie Ihre Texte möglichst als ASCII-File oder als Word-Datei entweder auf Diskette/CD-Rom oder per e-mail an die Redakti-on. Zeichnungen und Bilder legen Sie bitte in druckfertigem Format bei.

Vorstand der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V.: Präsidium: (Adresse der Geschäftsstelle siehe Geschäftsführer) Prof. Dr. Harro Schmeling (Präsident) Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Institut für Meteorologie und Geophysik Feldbergstraße 47 60323 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] Prof. Dr. Gerhard Jentzsch (Vizepräsident) Friedrich-Schiller-Universität Jena Institut für Geowissenschaften Angewandte Geophysik Burgweg 11 07740 Jena E-Mail: [email protected] Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel (designierter Präsident) Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben Stilleweg 2 30655 Hannover E-Mail: [email protected] Dr. Alexander Rudloff (Schatzmeister) Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN Wissenschaftspark "Albert Einstein" Telegrafenberg A6 14473 Potsdam E-Mail: [email protected] Dr. Marco Bohnhoff (Geschäftsführer) GeoForschungsZentrum Potsdam Telegrafenberg 14473 Potsdam e-mail: [email protected] Beirat: Dr. Udo Barckhausen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Stilleweg 2 30655 Hannover E-Mail: [email protected] Dr. Heinz-Jürgen Brink Hindenburgstr. 39 30175 Hannover E-Mail: [email protected]

Dr. Bernhard Fluche Femlab GmbH Berliner Str. 4 37073 Göttingen E-Mail: [email protected]

Dr. Helmut Gaertner Consultant Robert-Schumann-Straße 3/506 04107 Leipzig E-Mail: [email protected]

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Dr. Nina Kukowski GeoForschungsZentrum Potsdam Telegrafenberg D-14473 Potsdam Tel.: 0331 / 288-1318 Fax: 0331 / 288-1370 E-Mail: [email protected]

Dr. Martin Müller Technische Universität Berlin Fachgebiet Angewandte Geophysik Ackerstraße 71-76 13355 Berlin E-Mail: [email protected] Kerstin Reimer TU Bergakademie Freiberg Institut für Geophysik Gustav-Zeuner-Straße 12 09599 Freiberg E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Horst Rüter Schürbankstr. 20 44287 Dortmund E-Mail: [email protected]

Dr. Johannes Schweitzer NORSAR P.O. Box 51 2027 Kjeller Norwegen E-Mail: [email protected]

Alle Mitglieder des Vorstandes stehen Ihnen bei Fragen und Vorschlägen gerne zur Verfügung. DGG-Homepage: http://www.dgg-online.de DGG-Archiv: Universität Leipzig, Institut für Geophysik und Geologie, Talstr. 35, D-04103 Leipzig, Dr. M. Boerngen. E-Mail: [email protected]

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Vorwort der Redaktion Liebe Leserin, lieber Leser, in dem ersten „Roten Heft“ (Nr. 1/1988), wel-ches gleich nach dem Ende der „Zeitschrift für Geophysik“ und dem Beginn des „Geophysi-cal Journal“ in einem inzwischen etwas ver-blassten Rot erschienen ist, schreibt der dama-lige Vorsitzende H. A. K. Edelmann: „Ich hof-fe, daß das Mitteilungsblatt … dazu beitragen kann, daß das Gespräch in der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft zu den The-men, die uns alle interessieren, nicht abreißt.“ In diesem Sinne hoffen wir, dass das vor Ihnen liegende Heft für Sie wieder eine Reihe inte-ressanter und nützlicher Informationen und Gesprächsanlässe enthält. Natürlich beeinflussen das Seebeben vor Su-matra und dessen verheerende Auswirkungen die Beiträge. So gibt es einen Leserbrief zu diesem Thema, der uns als Redaktion schon Anfang Januar erreichte, einen Beitrag über Erdeigenschwingungen nach diesem gewalti-gen Erdbeben, registriert mit Neigungsmes-sern, und schließlich die Resolution, die auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft während der Jahrestagung in Graz erlassen wurde. Der Ein-fluss des Meeres auf menschliche Aktivitäten muss sich jedoch nicht immer so spektakulär wie bei einem Tsunami äußern. Dies macht unser heutiger wissenschaftlicher Beitrag deut-lich, der sich mit Küstenabsenkungen im Ge-biet der südlichen Ostsee beschäftigt und das hier angesiedelte SINCOS-Projekt vorstellt. Auf der hinter uns liegenden Jahrestagung in Graz, die sicherlich für viele von Ihnen wich-

tige neue Erkenntnisse und Fortschritte für die eigenen Arbeiten gebracht hat, ist auch ein neuer Präsident in seinem Amt bestätigt wor-den. Durch die Wahl eines designierten Präsi-denten sowie eines neuen Geschäftsführers und zweier Beisitzer hat sich darüber hinaus auch der Vorstand verändert (siehe innere Um-schlagseite vorne). Nach dem Abschiedsgruß im Vorwort des letz-ten Heftes war darüber hinaus zu vermuten, dass sich auch die Zusammensetzung der Re-daktion der DGG-Mitteilungen verändern würde. Die Aufgaben von Johannes Stoll, dem wir an dieser Stelle für seine zweijährige Mit-arbeit in der Redaktion und seine hervorragen-de Übergabe Ende des vergangenen Jahres danken möchten, werden in Zukunft von Die-thelm Kaiser und Michael Grinat wahrge-nommen. Andererseits kann Christian Fulda seine Mitarbeit fortsetzen und den beiden Neuen als bewährte Stütze zur Seite stehen. Auch das Layout dieses Heftes ist wie in den vergangenen Jahren von Rainer Kleinow er-stellt worden, so dass der Wechsel in der Re-daktion sozusagen einen „fliegenden Wechsel“ darstellt. Wir freuen wir uns auf die nächsten „Roten Blätter“ und auf viele interessante und vielsei-tige Beiträge von Ihnen, auf kritische Meinun-gen, lebendige Diskussionen und brennende Themen. Es grüßen Sie herzlich Michael Grinat, Diethelm Kaiser und Christian Fulda

Redaktionsschluss für die Ausgaben der Mitteilungen Wissenschaftliche Beiträge 31.12. 31.3. 30.6. 30.9. Sonstige Beiträge 31.1. 30.4. 31.7. 31.10. Heft 1 2 3 4 Versand März Juni September Dezember

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Mitteilung des Präsidenten Liebe Mitglieder der Deutschen Geophysi-kalischen Gesellschaft! Die letzte Jahrestagung der DGG in Graz war für mich besonders spannend, da dort ein neu-er DGG-Präsident bestätigt wurde. Nachdem mich die Mitgliederversammlung vor zwei Jahren in Jena zum „designierten Präsidenten“ gewählt hatte, traf es mich nun also in Graz. Ich möchte mich für das Vertrauen ganz herz-lich bedanken, und nehme die Herausforde-rung gerne an. Insbesondere setze ich dabei auf die Erfahrung meines erfolgreichen Vor-gängers, Gerhard Jentzsch, der nun Vize-Präsident ist, sowie auf die gute Zusammenar-beit im Präsidium und im gesamten Vorstand. Im Präsidium möchte ich den neuen designier-ten Präsidenten, Herrn Hans-Jochen Kümpel, und den neuen Geschäftsführer, Herrn Marco Bohnhoff, begrüßen. Die Umstrukturierung des Vorstandes, die durch die gerade vollzo-gene Satzungsänderung jetzt in Kraft ist, er-laubt nun eine noch effektivere Arbeit. So wurde die Zahl der gewählten Mitglieder des Beirates erhöht, so dass nach Möglichkeit alle Komitees von kompetenten Beiratsmitgliedern geleitet werden können. Ich heiße bei dieser Gelegenheit die neu gewählten Beiratsmitglie-der, Frau Nina Kukowski und Herrn Udo Barckhausen willkommen. Die Geophysik in Deutschland befindet sich im Wandel, und die DGG muss darauf reagie-ren. Einerseits sind in den letzten Jahrzehnten wichtige geophysikalische Arbeitsfelder in Deutschland auf dem Rohstoffsektor weg-gebrochen, was - kombiniert mit der allgemei-nen Arbeitslosigkeit - entsprechende Auswir-kungen auf die Attraktivität des Studienfaches Geophysik hatte. Andererseits haben sich neue Arbeitsfelder z.B. im Zusammenhang mit der Risikovorsorge ergeben. So bietet gerade die gegenwärtige Diskussion um Frühwarnsyste-me die Chance, die Geophysik gesellschaftlich wieder stärker in den Vordergrund zu rücken. Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungs-anstrengungen in Forschungseinrichtungen und Hochschulen auf diesem Gebiet könnten

den Geophysikstandort Deutschland internati-onal stärken. In diesem Zusammenhang hat der DGG-Vorstand zusammen mit dem FKPE einen Brief an die Bundesministerin für Bil-dung und Forschung geschickt. Ein weiterer Umbruch findet derzeit mit der Umstrukturierung der Studiengänge statt. Meiner Ansicht nach sollten wir die Chance nutzen und in zwei Richtungen gehen, einmal auf physikalisch ausgerichtete Masterstudien-gänge in Geophysik setzen, zum Anderen aber verstärkt in geowissenschaftlich ausgerichteten Bachelor- und Masterstudiengängen auftreten. Ich denke, es kann für die Geophysik und die Geowissenschaften nur förderlich sein, wenn in Geo-Bachelor-Studiengängen die Geophy-sik verstärkt durch Pflichtmodule einbezogen wird. In diesem Zusammenhang sind unsere Komitees (bzw. der Arbeitskreis) „Studienfra-gen“ und „Firmen“ aktiv und ermitteln z.B. die Erwartungen der Firmen an unsere Geophy-sikabsolventen. Auch internationale Entwicklungen haben wichtige Auswirkungen auf die deutsche Geo-physik. So hat durch den Zusammenschluss von EGS und EUG zur EGU eine Konzentrie-rung der europäischen Geophysik stattgefun-den. Man hört immer häufiger von deutschen Geophysikern, dass sie lieber auf die attrakti-ven internationalen Tagungen als zur DGG-Tagung zu fahren. Ich denke, es ist begrü-ßenswert, international präsent zu sein, und wir sollten auch die DGG als Gesellschaft auf diesen internationalen Tagungen noch sichtba-rer machen. Hierfür werde ich mich einsetzen. Parallel dazu könnten die DGG-Tagungen auch international attraktiver gemacht werden, indem z.B. gezielt auf internationale Teilnah-me gesetzt wird. Vielleicht kommen dann doch der eine deutsche AGU-Teilnehmer oder die andere deutsche EGU-Teilnehmerin wieder einmal auf unsere eigene Tagung... In diesem Sinne freue ich mich auf die nächste Tagung in Bremen und wünsche den dortigen Organisatoren viel Erfolg! Ihr Harro Schmeling

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Das Forschungsprojekt „Sinking Coasts - Geosphere, Ecosphere and Anthroposphere of the Holocene Southern Baltic Sea” R. Ziekur & R. Schuricht, GGA-Institut Hannover Einleitung Vertikale Erdkrustenbewegungen und klima-tisch bedingte Meeresspiegelschwankungen stellen weltweit ein Problem dar. Im Bereich der Senkungsküsten führt der klimatisch be-dingte Meeresspiegelanstieg in einigen Gebie-ten zu verstärktem Küstenabbruch und Land-verlust (HARFF et al. 2004). In Deutschland ist von diesem Phänomen der südliche Ostsee-raum mit ca. 163.000 Einwohnern betroffen, deren Leben davon in steigendem Maß beein-

flusst wird. Dieses muss bei der Raumplanung entsprechende Berücksichtigung finden. Dabei ist der Blick auf das sich wandelnde Ökosys-tem im Küstenbereich und auf seine Wechsel-wirkung mit den dort lebenden Menschen zu richten. Diese Prozesse vollziehen sich in eini-gen tausend Jahren und lassen sich nur verste-hen, wenn auch die Vergangenheit betrachtet wird.

Abb. 1 oben: Verlauf der Profillinie des unten dargestellten Bodenreliefs der Ostsee. unten: Die Ostsee besteht aus einzelnen Becken mit hohen Schwellen, aus: GEOSpecial, Heft 2, 2004.

Zur Entstehungsgeschichte der Ostsee Geologisch betrachtet ist die Ostsee ein junges Meer, das erst mit dem Abschmelzen des letz-ten nordischen Inlandeises entstand. Schon in der Kreide und in der Trias existierten immer

wieder Meere im Ostseeraum, aber erst die Gletscher der Elster- und Saalekaltzeit bewirk-ten eine Trennung von Nord- und Ostsee. In der folgenden Weichselkaltzeit (115.000 bis 10.000 Jahre v. h.) füllte sich der Ostseeraum erneut mit Gletschern, die nach dem Ende der

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letzten Vereisungsperiode im Gebiet der heu-tigen Ostsee eine stark gegliederte Becken- und Schwellenlandschaft (vgl. Abb. 1) hinter-ließen (LEMKE 2004). Die weitere Entwick-lung wurde von zwei Prozessen geprägt: Eine Klimaerwärmung führte (a) zum Abschmelzen der Eismassen und bewirkte (b) einen globalen Meeresspiegelanstieg. Während der Zeit der maximalen Gletscherausdehnung lag der Mee-resspiegel weltweit um 100 m bis 120 m tiefer als heute (LEMKE 2004). Für die Landmassen bedeutete das Abschmelzen nachkaltzeitliche Hebungsvorgänge, die bis heute andauern.

Allerdings wirkt sich diese isostatische He-bung im Ostseeraum nicht überall gleich aus. Maximale Hebungsbeträge bis zu 8 mm pro Jahr treten in Skandinavien an der Westküste des Bottnischen Meerbusens auf (Abb. 2). Hier wurden auch fossile Strandlinien in etwa 300 m über dem heutigen Meeresspiegel nachge-wiesen (LEMKE 2004). Mit zunehmender Ent-fernung vom Zentrum nehmen die Hebungsbe-träge ab, bis es jenseits einer Nulllinie zu Sen-kungsvorgängen kommt, was im südlichen Ostseeraum der Fall ist und zu einem Vordrin-gen des Meeres landeinwärts führt.

Abb. 2: Gegenwärtige Beträge der Krustenbewegungen im Ostseeraum in mm pro Jahr, aus: REINICKE (2003).

Das Zusammenspiel von Landhebung und Meeresspiegelanstieg bestimmte die nach-eiszeitliche Geschichte der Ostsee. Ihre Ent-wicklung in den letzten 10.000 Jahren ist im Wesentlichen in vier Stadien zu gliedern, die durch einen Wechsel der Verbindung zum Weltmeer und unterschiedliche Salinität ge-prägt sind: Baltischer Eisstausee, Yoldia-Meer, Ancylus-See und Litorina-Meer. Der Baltische Eisstausee hatte einen ersten Abfluss nach Westen, der sich aber durch He-

bung der Landmassen wieder schloss. Durch weiteres Zurückschmelzen des Eises entstand eine größere Verbindung zum Weltmeer, wo-durch der Wasserspiegel sank. Nun drang die an Salzwasser gebundene Muschel Yoldia arctica in das Ostseegebiet ein und gab der Phase den Namen Yoldia-Meer. Dieser Zeit-raum betrug nur etwa 1.500 Jahre und dauerte von 10.300 - 8.800 v. Chr. (BJÖRCK 1995). Die Muschelart ist in Sedimenten des entsprechen-den Entwicklungsabschnittes anzutreffen.

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Durch den weiteren Anstieg Schwedens ver-engte sich die Verbindung zum Weltmeer so stark, dass ein Süßwassersee entstand, der nach der Süßwasserschnecke Ancylus fluviati-lis als Ancylus-See bezeichnet wird. Infolge des schnellen Meeresspiegelanstiegs wurde der gesamte südliche Ostseeraum überflutet, es wird hier sogar vom „Ertrinken“ des Festlan-des gesprochen. Damit war wieder eine Ver-bindung zum Weltmeer über die Belte herge-stellt. Es bildete sich das Lit(t)orina-Meer, benannt nach der Schnecke Littorina littorea. Für den Zeitraum 6.700 bis 6.100 v. Chr. konnte ein sehr schneller Anstieg des Meeres-spiegels festgestellt werden mit Geschwindig-keiten von 2,5 cm pro Jahr, was einen Gesamt-anstieg von 15 m innerhalb dieser 600 Jahre bedeutete (KLIEWE & JANKE 1982). In den folgenden zwei Jahrtausenden verlangsamte sich der Anstieg deutlich, so dass seither Abra-sions-, Transport- und Akkumulationsvorgän-ge vorherrschen. Diese Vorgänge gehen un-vermindert weiter, jedoch nicht überall mit gleicher Dynamik und gleicher Geschwindig-keit. Dennoch erfordern sie eine intensive Be-rücksichtigung bei der Raumplanung für kommende Generationen (HARFF et al. 2004). Ein besonders beeindruckendes Beispiel für diese Kräfte ist die Entwicklung des Neuen Bessin, eines Sandhakens im Nordosten der Insel Hiddensee. Erst im vergangenen Jahr-hundert entstanden, hat er im Laufe von knapp 100 Jahren eine Länge von über 3.700 m er-reicht. Ursache für seine Entstehung sind die Abtragungsprozesse an der Steilküste im Nor-den Hiddensees. Diese Kliffkante weicht um etwa 60 cm im Jahr zurück und dient als Mate-riallieferant für die Umgestaltung der Ostseite der Insel. Dort abgewaschene Sedimente wer-den von der Strömung weiter transportiert und lagern sich an der Ostseite ab, so dass die Halbinsel jährlich um 30 bis 50 m wächst (MÖBUS 2000). Die Arbeit der Forschergruppe SINCOS Ab September 2002 hat eine von der Deut-schen Forschungsgemeinschaft geförderte und zunächst für drei Jahre eingerichtete interdis-ziplinäre Forschergruppe die Arbeit zum The-ma „Wandel von Geosystem, Ökosystem und

Gesellschaft an den Küsten der südlichen Ost-see im Holozän“ aufgenommen. Die Kurzbe-zeichnung ist SINCOS (für Sinking Coasts). Das Ziel besteht darin, die Veränderungen des Geosystems und die Anpassungsprozesse der während des Holozäns an der südlichen Ost-seeküste lebenden Menschen zu ergründen, um daraus Prognosen für die folgenden Jahrhun-derte abzuleiten (HARFF et al. 2004). Das Ar-beitsgebiet umfasst die gesamte Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns. Dieses Gebiet ist in den letzten 8.000 Jahren in besonderem Maße von Meeresspiegelveränderungen beein-flusst worden. Häufige kleinräumige Verlage-rungen der Siedlungsplätze sind ein deutlicher Hinweis für diese Dynamik. Die Ostsee eignet sich für derartige Studien besonders gut, da wegen der fehlenden Tide Auswirkungen auf andere Faktoren ausgeschlossen werden kön-nen. Für Langzeitprognosen muss ein langer Zeit-raum untersucht werden, da Trends erst aus umfangreichem Datenmaterial abzuleiten sind. Die SINCOS-Forschergruppe (www.sincos. org) betrachtet für ihr Modell die Zeitspanne seit dem Atlantikum (ca. 8.000 Jahre v. h.). Die sehr komplexe Themenstellung erfordert die Zusammenarbeit von Geowissenschaftlern (Geologen, Geographen, Geodäten, Geophysi-kern), Archäologen, Biologen (Dendrochrono-logen, Paläobotanikern, Archäozoologen) und Klimaforschern. Als beteiligte Institutionen sind zu nennen: - Institut für Ostseeforschung Warnemünde, - Archäologisches Landesmuseum von Meck-

lenburg-Vorpommern, - Geologischer Dienst von Mecklenburg-

Vorpommern, - Archäologisches Landesmuseum Schleswig-

Holstein, - GKSS Forschungszentrum Geesthacht (Kli-

matologie), - Universität Dresden (Geodäsie), - Universität Greifswald (Archäologie, Bota-

nik, Geologie), - Universität Hamburg (Dendrochronologie), - Universität Kiel (Archäozoologie) und - Institut für Geowissenschaftliche Gemein-

schaftsaufgaben Hannover (Geophysik).

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Die Koordination liegt beim Institut für Ost-seeforschung (IOW), Sprecher der Forscher-gruppe ist Prof. Dr. Jan Harff. Bereits die Hinterlassenschaften der Stein-zeitmenschen legen Zeugnis ab, dass das vor-dringende Meer die Siedlungsplätze überflute-te und die Menschen sich an höher gelegene Plätze zurückgezogen haben. Die Siedlungs-plätze des Mesolithikums und des Neolithi-kums können nur von Unterwasserarchäologen untersucht werden. Häufig sind diese Plätze von organogenen Sedimenten überdeckt und weisen dann einen ausgezeichneten Erhal-tungszustand auf, so dass beste Einblicke in das damalige Leben möglich werden. Die Tie-fenlage dieser Fundplätze und ihre Datierung erlaubt Rückschlüsse auf die Geschwindigkeit der Küstenveränderungen. Die Siedlungsplätze mussten nicht selten schon nach wenigen Jahr-zehnten aufgegeben werden, wodurch sich auch kleine, regionale Meeresspiegel-änderungen erfassen lassen und sich somit ein sehr differenziertes Bild der Küstenverände-rungen nachzeichnen lässt. Der Gruppe der Unterwasserarchäologen fällt im Kreise der SINCOS-Forschergruppe eine zentrale Rolle zu. Ein Schwerpunkt ihrer Forschungen liegt in der Wismar-Bucht, wo seit 1998 die Untersu-chung submariner Siedlungsplätze in bis zu 11 m Tiefe erfolgt. Dazu wurden ausgewählte Gebiete zunächst mit Seitensicht-Sonar ver-messen. Die visualisierten Daten wurden dann auf besondere Auffälligkeiten, z. B. Gelände-kanten und Baumstämme, durchmustert und boten die Ausgangslage für Tauchereinsätze und Probennahmen. Ersten Datierungen zufolge ist diesen Fund-plätzen der Zeitraum 6.400 bis 5.000 v. Chr. zuzuweisen (LÜBKE 2004a), in dem die Ostsee wahrscheinlich noch nicht bis in die Wismar-bucht vorgedrungen war. Der bisher älteste Fundplatz befindet sich nördlich der Insel Poel. Der bedeutendste, Timmendorf-Nordmole, wurde an der Westküste Poels ent-deckt. In jüngster Zeit sind zeitgleiche Funde auch vor Rügen nur zwei Meter unter der Wasseroberfläche gemacht worden. Sied-lungsplätze auf Rügen, die annähernd im Be-reich des rezenten Meeresspiegels liegen, sind bereits im vergangenen Jahrhundert erforscht

worden. Zwischen 6.000 und 5.850 v. Chr. wurden im weiteren Verlauf der Litorina-Transgression Teile Nordrügens überflutet, so dass ein Archipel unterschiedlich großer Insel-kerne entstand (LÜBKE 2004b). Aus den viel-fältigen Lokalitäten steinzeitlicher Fundplätze lassen sich Hinweise ableiten, wann und wie sich die Menschen der Steinzeit auf die Le-bensbedingungen durch den ansteigenden Meeresspiegel eingestellt haben. Dieser An-stieg hat sich sehr unterschiedlich ausgewirkt (JANKE & LAMPE 2000). Neben der Altersbestimmung mit geologischen Mitteln werden auch biologische Methoden wie die Dendrochronologie und pollen-analytische Untersuchungen eingesetzt. Die Dendrochronologie kann durch sorgfältige Analyse der Wachstumsringe von Bäumen nicht nur deren Alter errechnen, sondern auch Rückschlüsse auf die klimatischen Ver-hältnisse ihres Wachstumsbereiches, auf die Siedlungsdynamik sowie auf Vorkommnisse ökologischer Art ziehen. Insbesondere ermög-lichen Eichen eine gute Datierung, da die zum Vergleich notwendige Standardkurve inzwi-schen bis ins 9. Jahrtausend v. Chr. zurück-reicht. Wichtige zusätzliche Aussagen sind auch sei-tens der Archäozoologen durch Analysen der Tierknochenfunde möglich. Lässt sich unter den Knochen beispielsweise Rotwild finden, ist die Jagd auf Waldtiere nachgewiesen. Das Auftreten von Süß- und Salzwasserarten unter den Fischresten ist als ein deutliches Indiz für Veränderungen während der Besiedlungsdauer zu betrachten (LÜBKE 2004a). Die meeresgeologische Arbeitsgruppe gewinnt Sedimentkerne mit dem Ziel, aus deren sedi-mentologischen und paläobotanischen Unter-suchungsergebnissen die damaligen Umwelt-bedingungen und die Umweltentwicklung ab-leiten zu können. Wichtige Informationen lie-fern hier auch auf dem Meeresboden befindli-che Baumreste, die dendrochronologisch da-tiert werden. Stammen sie aus verschiedenen Tiefenniveaus, so ermöglichen sie Aussagen zum Überflutungsverlauf in dem jeweiligen Fundgebiet (LEMKE 2004). In der Mecklen-burger Bucht konnten bisher über dreißig Baumreste in Wassertiefen zwischen 13 m und 1 m geborgen werden.

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Von geodätischer Seite werden Meeresspie-geländerungen mit einem vergleichsweise dichten Pegelnetz erfasst. Hier können bereits Pegeldaten aus den letzten 150 Jahren Berück-sichtigung finden. Sie zeigen, dass der relative Meeresspiegelanstieg eine Funktion des Ortes ist (Abb. 3). Die höchsten Werte von 1,6 mm

pro Jahr sind in der Lübecker Bucht zu ver-zeichnen. In nördlicher und östlicher Richtung verringert sich der Anstieg und beträgt für das nördliche Rügen nur noch 0,6 mm pro Jahr. Die Ursachen dieser Unterschiede dürften in der Vertikalbewegung der Erdkruste liegen (DIETRICH & LIEBSCH 2000).

Abb. 3: Isolinien der Meeresspiegelveränderungen im südlichen Ostseeraum in mm/a - Ergebnisse von Pe-gelmessungen der letzten 150 Jahre nach DIETRICH & LIEBSCH (2000). Georadaruntersuchungen im SINCOS-Projekt Typische Akkumulationsformen an der meck-lenburgisch-vorpommerschen Ostseeküste sind Haken und Nehrungen. Aus ihrem geologi-schen Aufbau lassen sich die Küstenprozesse ableiten. Sie geben damit ein Abbild der geo-dynamischen Entwicklung der Küste (SCHU-MACHER 2000), so dass es insbesondere mit diesen Kenntnissen möglich wird, den gegen-wärtigen Küstenzustand zu verstehen und die künftige Küstenentwicklung zu prognostizie-ren. Die herkömmliche Erkundungsweise mit Rammkernsondierungen reicht häufig nicht aus, abgesehen von dem relativ hohen Zeit-aufwand. Im Einsatz des Georadars wurde die Möglichkeit gesehen, einen besseren und kos-tengünstigeren Überblick zu erhalten. Erfah-rungen mit dieser Methode lagen für den nordostdeutschen Küstenraum bisher aller-dings kaum vor. Um die Möglichkeiten und

Grenzen der Methode zur Identifikation von Architekturelementen unterschiedlicher Fa-ziesräume des Küstenholozäns zu erproben, wurden dementsprechend Gebiete in verschie-denen Landschaftseinheiten auf Usedom, Rü-gen und Hiddensee ausgewählt. Erwartungs-gemäß konnten gut interpretierbare Signale aus Tiefen um 10 m, gelegentlich bis maximal 20 m registriert werden. Stellenweise wurde aber nur eine sehr geringe Eindringtiefe er-reicht. Die Ursache hierfür konnte mittels geo-elektrischer Widerstandsmessungen geklärt werden. Die im Folgenden vorgestellten Radargramme sollen lediglich einen kleinen Eindruck von diesen Arbeiten vermitteln. Bereits diese we-nigen Beispiele spiegeln die Variabilität im Aufbau des Küstenholozäns deutlich wider. Für die Messungen wurde ein SIR20-Gerät verwendet. Alle gezeigten Radargramme sind mit der Messfrequenz 100 MHz aufgezeichnet worden.

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Messgebiet Bug Die etwa 8 km lange Halbinsel Bug im Nord-westen Rügens ist ein lang gezogenes Schwemmland, an dessen Außenküste ständig neuer Sand angelandet wird, da sich im Be-reich zwischen der Insel und Hiddensee die Strömung verlangsamt. Das fast zur Hälfte bewaldete Gebiet hat die bedeutendsten Sand-ablagerungen Rügens zu verzeichnen, was zu

einer jährlichen Verbreiterung von etwa einem halben Meter führt. Der südliche Teil des Bugs, der nur noch aus Dünen, Sandflächen, Salzwiesen und einer kargen Heidelandschaft besteht, gehört zur Kernzone des National-parks Vorpommersche Boddenlandschaft und ist für die Öffentlichkeit gesperrt. Der nördli-che Teil war von 1914 bis 1991 militärisches Sperrgebiet und beherbergte u. a. den größten Marinestützpunkt der DDR.

Abb. 4: oben: Georadarprofil im Bereich der Südspitze der Halbinsel Bug (Rügen). unten: Profilausschnitt mit deutlicher Rinnenstruktur.

Das im oberen Teil in Abb. 4 gezeigte Radar-gramm von 2.000 m Länge reichte bis in die Südspitze der Halbinsel. Während im nördli-chen Bereich noch deutliche Signale aus bis zu 8 m Tiefe registriert werden konnten, ist nach Süden hin eine beträchtliche Abnahme zu ver-zeichnen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird die Ursache in einem verstärkten Salzwasser-zutritt vermutet. Die nördlichen 400 m des Profils sind im unteren Teil der Abb. 4 separat dargestellt und zeigen unterhalb von 3 m unter NN sowohl in südlicher als auch in nördlicher Richtung einfallende Reflexionselemente.

Durch jüngst vorgenommene Bohrungen wur-de die Vermutung bestätigt, dass sie die sehr standfesten Unterwasserhänge alter Rinnen widerspiegeln, die jeweils mit einem neuen Transgressionsschub verfüllt wurden. Derarti-ge Strukturen konnten auf mehreren Georadar-Profilen festgestellt werden. Die Existenz sol-cher Rinnen ist zwar durchaus bekannt gewe-sen, allerdings wurden sie in bislang geringe-rer Anzahl angenommen. In einem nächsten Schritt ist die Datierung der Rinnenfüllungen beabsichtigt.

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Abb. 5: Georadarmessung in den Feuersteinfeldern (Schmale Heide) auf Rügen.

Messgebiet Schmale Heide Die 800-1.500 m breite Nehrung im Osten Rügens, die den Kleinen Jasmunder Bodden vom Prorer Wiek trennt, besteht in ihrem nörd-lichen Teil auf 2 km Länge aus bis zu 18 N-S streichenden Strandwällen. Diese bestehen bis zu 90% aus ungefähr faustgroßen Feuersteinen und erreichen eine Mächtigkeit von etwa 3 bis 4 m. Die Feuersteine bestehen vorwiegend aus Chalzedon und stammen aus der Schreibkreide der oberen Kreideformation von Rügen. Dort sind sie heraus gebrochen und vermutlich von Sturmfluten weiter südlich aufgespült worden. Diese Feuersteinfelder sind ein in Europa ein-maliges Naturschutzgebiet. In großen Teilen des Areals hat sich in den letzten 150 Jahren eine Heide- und Wacholdervegetation ange-siedelt. Wegen der schweren Bohrbarkeit exis-tieren nur sehr wenige Aufschlüsse. Aus die-sem Grund stützt sich die im Radargramm in Abb. 5 angegebene Interpretation auf Annah-men, die aus entfernter platzierten Bohrungen übertragen sind. Das Profil wurde im östlichen Randbereich der nördlichen Feuersteinfelder in S-N-Richtung registriert. Die in ca. 2 m unter Gelände annähernd horizontal verlaufende Reflexion wird als Basis der Strandwälle ange-sehen. Ab Profilmeter 100 lässt sich eine deut-lich nach Norden hin ansteigende Reflexion bis etwa Profilmeter 450 verfolgen. Vermut-lich stellt sie die Basis der marinen Sande dar.

Aus geologischer Sicht ist dieser Anstieg al-lerdings nicht plausibel zu erklären. Das ver-hältnismäßig diffuse Reflexionsbild zum nörd-lichen Profilende hin dürfte von gröberen San-den und Geröllen als initiale Strandwallbil-dungen verursacht sein. Messgebiet Hiddensee Die 17 km lange Insel Hiddensee bildet mit ihren Dünen, einem langen Naturstrand und der lieblichen Heidelandschaft eine der reiz-vollsten und interessantesten Inseln der vor-pommerschen Inselflur. Die Insel wird von drei Landschaftstypen geprägt. Im Norden liegt der bis zu 72,5 m hoch aufsteigende Dornbusch. Er ist eine Endmoräne mit einer Steilküste zum offenen Meer. Den zentralen Inselbereich beherrscht die Dünenheide. Sie geht über in die flache sandige Dünenland-schaft des Gellen im Süden, der spärlich mit Salzwiesen und Strandgras bewachsen ist. Weite Bereiche der Insel gehören zum Natio-nalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Allein auf Hiddensee sind bisher 33 Profilki-lometer Georadar registriert worden. Die Ab-bildungen 6 und 7 zeigen zwei Ausschnitte aus einem Profil, das an der Westseite der Insel südlich der Ortschaft Neuendorf gemessen wurde. Die Lage des südlichen Profilaus-schnitts ist in der Umrissdarstellung der Insel im oberen Teil der Abb. 6 markiert. Besonders

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auffällig im Radargramm (Abb. 6 unten) ist die 900 m lange Zone ungefähr zwischen Pro-filmeter 300 und 1.200, in der lediglich aus dem sehr oberflächennahen Bereich Signale erhalten wurden. Die Erklärung hierfür ist his-torisch begründet: Im August 1864 kam es infolge einer Sturmflut zu einem 15 m breiten Durchbruch zu der flachen Bucht des Binnen-wassers (Schwarze Peter Bucht) an der schmalsten Stelle südlich von Neuendorf (REINHARD 1956). Trotz bald eingeleiteter

Maßnahmen zur Schließung des Durchbruchs verbreiterte er sich infolge weiterer Sturm-brandungen in den folgenden zwei Jahren auf 250 m mit einer größten Tiefe von 7 m. Eine haltbare Schließung konnte erst nach vier Jah-ren erreicht werden. Auch in früheren Jahr-hunderten sollen in dieser Gegend mehrfach Durchbrüche aufgetreten sein. Mittels der Georadarmessungen ist es gelungen, den be-troffenen Bereich sehr genau einzugrenzen.

Abb. 6: Georadarprofil im Bereich ehemaliger Durchbruchstellen auf Hiddensee.

In dem 300 m langen Radargrammausschnitt in Abb. 7 dominieren im südlichen Teil nach Norden hin einfallende Reflexionselemente. Sie werden den Schichtblättern eines subatlan-tischen Strandwallfächers zugeschrieben, der vermutlich später von S nach N gekippt wurde. Die Sande des Fächers stammen vermutlich von einer ehemals westlich vor Hiddensee gelegenen kleinen Insel. Zwischen Profilmeter 1.850 und 1.940 tritt in 3 m unter NN ein hori-zontal verlaufendes Reflexionsband auf, das als Erosionsfläche der Litorina-Transgression

gedeutet wird. Die bei Profilmeter 1.900 in nördlicher Richtung einfallenden Reflexionen kennzeichnen die südlichen Hänge einer Sturmflutrinne, die vermutlich zu späterer Zeit versandet ist, worauf auch das etwas diffuse Reflexionsmuster im nördlichen Profilteil hin-deutet. Zur endgültigen Klärung noch offener Fragen werden in absehbarer Zeit weitere Bohrauf-schlüsse vorgenommen, die damit das Netz erheblich verdichten.

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Abb. 7: Unterschiedliche geologische Strukturen westlich der Ortschaft Neuendorf auf Hiddensee.

Danksagung Bei Herrn Dipl.-Geophys. D. Otto (BGR) be-danken wir uns sehr für die kritische Durch-sicht des Manuskriptes. Herrn Prof. Dr. R. Lampe (Universität Greifswald) gilt ein be-sonders herzlicher Dank für seine vielfältige und unermüdliche Unterstützung bei den Geo-radarmessungen in der ersten Phase dieses Projektes. Literatur BJÖRCK, S. (1995): A review of the history of

the Baltic Sea, 13.0-8.0 ka BP. - Quater-nary International, 27: 19-40.

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Erdeigenschwingungen nach dem Sumatra-Erdbeben vom 26. Dezember 2004 - beobachtet mit fünf ASKANIA-Bohrloch-Neigungsmessern an der KTB Gerhard Jentzsch, Thomas Jahr, Horst Letz, André Gebauer, Institut für Geowissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena Zur Überwachung des Injektionstests in der Vorbohrung der KTB wurden u.a. Bohrloch-Neigungsmesser vom Typ GBP 10 (Boden-seewerk, früher ASKANIA) in fünf Bohrlö-chern im Umkreis von etwa 2 ½ bis 3 km in-stalliert. Nach Modellrechnungen (JAHR et al. 2005) sollten an den ausgewählten Orten (Abb. 1) die durch die Injektion induzierten Neigungen maximal sein. Bedingt durch unter-schiedliche Bodenverhältnisse wurden die Bohrungen zwischen 24,5 m und 25,5 m tief abgeteuft, so dass sie mindestens 15 m im Festgestein stehen. Damit sind die Voraussetzungen für eine sehr gute Ankopplung an das Gebirge gegeben. Problematik und Vorteile dieser Messgeräte sind bei WEISE et al. (1999) ausführlich besprochen. Am 26.12.2004 gegen 01:11 UTC erreichten uns die ersten Signale des Bebens vor Sumat-ra, in deren Folge starke Erdeigenschwingun-gen auftraten. Während in der Schwere diese Erdeigenschwingungen z.T. noch nach Wo-chen nachzuweisen waren, klangen sie in der Horizontalkomponente bereits nach wenigen Tagen stark ab. Zur Auswertung dieser Signale wurden die Daten aller Neigungsmesser in der üblichen Weise bearbeitet: Nach der Kalibrie-rung der beiden orthogonalen Komponenten (Umrechnung des Ausgangssignals von Milli-volt in Millibogensekunden) wurden die bei-den Kanäle auf die Richtungen Ost-West und Nord-Süd transformiert. Für diese transfor-mierten Registrierungen wurden dann Spekt-ren gerechnet, wobei zunächst untersucht wur-de, welcher Datenabschnitt bei welcher Länge des Datenfensters zu optimalen Ergebnissen, speziell besten Signal/Rausch-Verhältnissen führte. Hierzu ist anzumerken, dass es sich bei den Erdeigenschwingungen um gedämpfte Signale handelt, deren einzelne Moden unter-schiedlich schnell im Rauschen verschwinden.

Nachdem mit einem Zeitraum von genau 2 Tagen (26.12., 6 Uhr, bis 28.12., 6 Uhr) ein optimaler Abschnitt ermittelt worden war, wurden die Spektren der gleichen Komponen-ten aller Registrierungen gestapelt. Dadurch wird das Signal/Rausch-Verhältnis stark ver-bessert. In Abbildung 2 ist das Ergebnis zu sehen: Den spektralen Amplituden sind die Ursachen zugeordnet; wir beobachten horizon-tale Beschleunigungen durch die toroidalen Moden und auch durch die spheroidalen Mo-den, die Neigungsänderungen erzeugen. Dies sind erste Ergebnisse, weitere Untersuchungen der Daten sind vorgesehen. Erdeigenschwingungen werden seit dem gro-ßen Chile-Erdbeben von 1960 intensiv disku-tiert. Eine recht umfassende Darstellung der elastischen Erdeigenschwingungen geben ZÜRN & WIDMER-SCHNIDRIG (2002), in der auch die Grundmode 0T 2 mit ihrer Frequenz von 377,3 µHz (44,2 Minuten) enthalten ist, die bislang nur sehr selten separiert werden konnte (WIDMER et al. 1992). Diese Mode ist deutlich im Spektrum zu sehen. Literatur JAHR, T., JENTZSCH, G., LETZ, H. & SAUTER, M.

(2005): Fluid injection and surface deformation at the KTB location: Modelling of expected tilt effects. - Geofluids 5: 20 - 27.

WEISE, A., JENTZSCH, G., KIVINIEMI, A. & KÄÄRIÄINEN, J. (1999): Comparison of long-period tilt measurements: Results from the two clinometric stations Metsähovi and Lohja, Finland. - J. of Geodynamics, 27: 237 - 257.

WIDMER. R., ZÜRN, W. & MASTERS, G. (1992): Observation of low-order toroidal modes from the 1989 Macquarie Rise event. - Geophys. J. Int., 111/2, 226 - 236.

ZÜRN, W. & WIDMER-SCHNIDRIG, R. (2002): Globale Eigenschwingungen der Erde. - Physik Journal, 1/10.

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Abb. 2: Gestapeltes Spektrum der EW-Komponenten-Spektren der fünf Registrierungen; Länge der Daten-

sätze 2 Tage.

Abb. 1: Karte der Gegend umdie Kontinentale Tiefbohrung(KTB) bei Windischeschen-bach mit den fünf Standortender Bohrloch-Neigungsmesserund der Datenübertragung zurKTB (WLAN).

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NACHRICHTEN AUS DER GESELLSCHAFT Preise und Ehrungen Die DGG verleiht Preise und Ehrungen wie die „Emil-Wiechert-Medaille" für herausra-gende Arbeiten auf dem Gebiet der Geophy-sik, den „Karl-Zoeppritz-Preis" für Nach-wuchswissenschaftler, die „Walter-Kertz-Medaille" für Personen die sich außerhalb des Faches um die Förderung der Geophysik be-sonders verdient gemacht haben, den „Ernst von Rebeur-Paschwitz-Preis" für herausragen-de wissenschaftliche Leistungen, Ehren-mitgliedschaften und zeichnet besonders gute Vorträge von Studentinnen und Studenten bzw. von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf DGG-Tagungen aus Walter-Kertz-Medaille Die DGG verleiht die Walter-Kertz-Medaille, benannt nach dem 1997 verstorbenen Braun-schweiger Professor, Buchautor und Hoch-schullehrer, seit 2002 für hervorragende inter-disziplinäre Leistungen im Interesse und zur Förderung der Geophysik. Preisträger 2005: Horst Rademacher (50), in Köln diplomierter Geophysiker und langjähriger Wissenschafts-redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zei-tung, hat mit seiner journalistischen Arbeit dazu beigetragen, die Geophysik einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Hierfür wird er von der DGG mit der Walter-Kertz-Medaille ausgzeichnet. Rademacher ist der bisher vierte Preisträger.

Ehrenmitgliedschaften Heinrich Soffel (68), Emeritus für Geophysik der LMU München, langjähriger Leiter des Instituts in der Theresienstraße, DFG- Gutach-ter, Vorsitzender der DGG von 1985-87 und DGG-Beiratsmitglied, wird für seine Verdienste um die Geophysik und die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Karl-Zoeppritz-Preis Mit dem Karl-Zoeppritz-Preis prämiert die DGG seit 2003 hervorragende Leistungen von Nachwuchswissenschaftlern. Er geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an Dr. Elmar Rothert (30) aus Berlin und Dr. Lars Rüpke (29) aus Kiel. Rothert erhält den Preis für seine For-schung zur Wellenausbreitung in porösen und fluidgesättigten Medien sowie zur Analyse der teleseismischen Koda-Wellen. Rüpke wird für seine Arbeiten zur Modellierung von Prozes-sen in Subduktionszonen, zum Beispiel der Rolle von Fluiden und der geochemischen Entwicklung, ausgezeichnet.

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Deutsche Geophysikalische Gesellschaft ehrt Journalisten Radema-cher und Hochschullehrer Soffel (veröffentlicht von Alexander Rudloff im Informationsdienst Wissenschaft am 16.2.2005) Die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft (DGG) ehrt den Wissenschaftsjournalisten Horst Rademacher mit der Walter-Kertz-Medaille und den Emeritus für Geophysik der

Ludwigs-Maximilians-Universität München Professor Dr. Heinrich C. Soffel mit der Eh-renmitgliedschaft.

Der diesjährige Preisträger der Walter-Kertz-Medaille Horst Rademacher und der scheidende Präsident Gerhard Jentzsch beim Gratulieren (Foto: Horst Letz).

Horst Rademacher (50), in Köln diplomierter Geophysiker und langjähriger Wissenschafts-redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zei-tung, hat mit seiner journalistischen Arbeit dazu beigetragen, die Geophysik einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Hierfür wird er von der DGG mit der Walter-Kertz-Medaille ausgezeichnet. Die DGG verleiht die Walter-Kertz-Medaille, benannt nach dem 1997 verstorbenen Braun-schweiger Professor, Buchautor und Hoch-schullehrer, seit 2002 für hervorragende inter-

disziplinäre Leistungen im Interesse und zur Förderung der Geophysik. Rademacher ist der bisher vierte Preisträger. Heinrich Soffel (68), Emeritus für Geophysik der LMU München, langjähriger Leiter des Instituts in der Theresienstraße, DFG-Gutachter, Vorsitzender der DGG von 1985-87 und DGG-Beiratsmitglied, wird für seine Ver-dienste um die Geophysik und die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft die Ehrenmit-gliedschaft verliehen.

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Mit dem Karl-Zoeppritz-Preis prämiert die DGG seit 2003 hervorragende Leistungen von Nachwuchswissenschaftlern. Er geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an Dr. Elmar Rothert (30) aus Berlin und Dr. Lars Rüpke (29) aus Kiel. Rothert erhält den Preis für seine For-schung zur Wellenausbreitung in porösen und fluidgesättigten Medien sowie zur Analyse der teleseismischen Koda-Wellen. Rüpke wird für seine Arbeiten zur Modellierung von Prozes-sen in Subduktionszonen, zum Beispiel der Rolle von Fluiden und der geochemischen Entwicklung, ausgezeichnet. Der Preis erinnert an den 1908 im Alter von 26 Jahren verstorbenen Göttinger Seismologen. Trotz seines nur kurzen wissenschaftlichen Wirkens hat Zoeppritz, ein Schüler Emil Wie-

cherts, mit entscheidenden Arbeiten zum heu-tigen Wissen über das Erdinnere beigetragen. Außerdem werden traditionell junge Autorin-nen und Autoren für die besten Vortrags- und Posterpräsentationen der letztjährigen Tagung mit Geldpreisen bedacht. Die Ehrungen und Preisverleihungen werden vom Präsidenten der DGG, Professor Dr. Ger-hard Jentzsch (Jena), im Rahmen der Eröff-nungsveranstaltung der diesjährigen Jahresta-gung am 21. Februar 2005 in Graz/Österreich vorgenommen. URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news100953 (modifiziert).

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Laudatio zu der Verleihung der Walter-Kertz-Medaille an Horst Rademacher Hans-Peter Harjes, Bochum Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich freue mich über die Gelegenheit, ein paar Worte zur diesjährigen Verleihung der Walter- Kertz-Medaille an Herrn Rademacher sagen zu dürfen; aus zwei Gründen: Zum einen war der Namensgeber des Preises mein akademischer Lehrer, dem ich viel verdanke, vor allem den Blick über die engen Fachgrenzen hinaus, In-terdisziplinarität, ja Transdisziplinarität war für Kertz ein echtes Anliegen, was in vielen seiner Aktivitäten zum Ausdruck kam. Ein Satz aus der Einleitung zu seiner „Geschichte der Geophysik“ beschreibt das besonders schön; dort heißt es: „Es liegt mir daran, die Geschichte der Geophysik in einen größeren Rahmen zu stellen, der Technik, Wirtschaft, Politik und auch das sich wandelnde Selbst-verständnis der Menschheit einschließt“. Was heute mit dem Modebegriff als „gesellschaftli-che Relevanz“ in aller Munde ist, war für Kertz immer schon integraler Bestandteil sei-nes Verständnisses unseres Faches. Das bringt mich zum anderen auf meine erste Zusammenarbeit mit dem diesjährigen Preis-träger, der mir wesentlich bei meiner ersten eigenen Grenzüberschreitung geholfen hat; die Älteren unter Ihnen werden sich noch an die heftigen Debatten über Raketenstationierung und atomare Nachrüstung in den 80iger Jahren des nunmehr vergangenen Jahrhunderts erin-nern. In dieser Diskussion spielte ein mögli-ches Verbot von unterirdischen Tests von A-tomwaffen eine wichtige Rolle, die Geophysik wiederum lieferte mit der Seismometrie das wichtigste Überwachungsinstrument. Es galt die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass entgegen anders lautender Meldungen, vor allem von amerikanischer Seite, die Überwa-chungstechnik bereit stand und kein Hindernis für einen internationalen Vertrag über ein Testverbot darstellte. Die Überschrift unseres Artikels, in dem wir das notwendige globale seismische Netz beschrieben und der vom SPIEGEL in voller Länge als Titelstory ver-

breitet wurde, lautete: „Es kommt auf den poli-tischen Willen an“. Rademachers redaktionelle Bearbeitung meines Entwurfs hat sicher we-sentlich zur Akzeptanz des Artikels beigetra-gen, wobei trotz der schönen Umgebung des Schweizer Jura, wo wir uns trafen, die Ab-stimmung gemeinsamer Formulierungen nicht immer einfach war. Das war 1983, etwa die Zeit, in der Herr Ra-demacher immer mehr seine journalistischen Fähigkeiten entdeckte. Geboren 1954 in Duis-burg hatte er zunächst ein relativ normales Geophysikstudium in Köln absolviert und dort auch mit einer von Ludwig Ahorner betreuten Diplomarbeit über Herdparameter rheinischer Erdbeben 1979 abgeschlossen. 1980 ging er dann als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Seismologische Zentralobservatorium Erlan-gen, eigentlich mit dem Ziel einer Promotion, die gelegentlichen journalistischen Ausflüge dienten zunächst nur der Aufbesserung der bescheidenen Teilzeitbezahlung. Entscheidend war dann der Erhalt eines Stipendiums der Robert-Bosch-Stiftung für ein Auslandsjahr im Programm für Wissenschaftsjournalisten am MIT in Boston - übrigens als erster Deutscher. Folgerichtig nahm er nach mehreren Offerten ein Angebot der Frankfurter Allgemeinen Zei-tung für eine Stelle als Amerika-Korrespondent an, wie es in seiner FAZ-Biographie heißt, „seiner Begeisterung für die amerikanische Westküste folgend“; nun, der Grund für diese Begeisterung hatte ein Ge-sicht, nämlich das seiner späteren Frau Marga-ret Hellweg - von allen Bekannten Peggy ge-nannt -, deren Elternhaus in Berkeley stand. Dass er sie am SZGRF in Erlangen kennen lernen konnte, dazu habe ich auch einiges bei-getragen, wie überhaupt ich über meine Erleb-nisse mit Peggy viel interessantere Geschich-ten erzählen könnte; aber in diesem feierlichen Rahmen muss ich es bei der Feststellung be-lassen, dass seine Frau sicherlich eine große

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Stütze seiner journalistischen Karriere war; alle diejenigen, die die Rademacher kennen, werden mir zustimmen, dass diese Feststellung keine Floskel ist. In den letzten nunmehr bald 20 Jahren wurden viele von Ihnen gelegentlich von Rademacher angerufen, um wissenschaftliche Ergebnisse zu erläutern, die er dann in seinen Artikeln einem größeren Publikum vermittelte. Aber nicht nur durch die regelmäßigen FAZ-Beiträge hat er den Dialog zwischen Wissen-schaft und Gesellschaft gefördert, sondern auch durch die redaktionelle Arbeit an geowis-senschaftlichen Programmen von DFG und BMBF. Vor allem durch seine Texte wurde das von der Geokommission konzipierte und herausgegebene Buch „Die Erde im Visier“ ein Erfolg, mit dem anhand repräsentativer Beispiele die Rolle der Geowissenschaften in

Deutschland im internationalen Verbund erd-bezogener Forschung allgemeinverständlich dokumentiert wurde. Bisher wurden mit der Walter-Kertz-Medaille Persönlichkeiten ausgezeichnet, die - aus ande-ren Disziplinen kommend - sich besondere Verdienste um die interdisziplinäre Forschung mit Gewinn für die Geophysik erworben ha-ben. Dieses Mal ehrt die Gesellschaft einen Geophysiker, der unsere Fachgrenzen weit überschritten und unsere Wissenschaft in die Öffentlichkeit getragen hat und uns damit ge-genüber dem Steuerzahler, der viele von uns finanziert, ein Stück Legitimation verschafft hat. Ich bin sicher, diese Ehrung ist ganz im Kertzschen Sinne und übergebe hier an unse-ren Präsidenten zur Überreichung der Urkun-de.

Teilnehmer der Geophysik-Tagung plädieren für international ver-netzte Entwicklung und Einrichtung von Tsunami-Warnsystemen Die Teilnehmer der Jahrestagung der Deut-schen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) in Graz haben sich im Rahmen einer kurzfris-tig einberufenen Diskussionsrunde mit den Chancen und Risiken von Tsunami-Warn-systemen auseinander gesetzt und eine Resolu-tion zur Rolle der deutschen Geophysik bei der Einrichtung von Tsunami-Warnsystemen ver-abschiedet: "Die Teilnehmer der 65. Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft sind zutiefst bestürzt über die katastrophalen Auswirkungen des Erdbebens vom 26. De-zember 2004 vor Sumatra und des folgenden Tsunamis.

Durch diese Katastrophe wird deutlich, dass die Geophysik besondere Verpflichtungen in der nachhaltigen Schadensvorsorge hat. Dabei bieten derartige Naturereignisse auch Mög-lichkeiten der Grundlagenforschung, deren Ergebnisse den Arbeiten zur Risikominderung ebenfalls zugute kommen. Die Konferenz plädiert daher für eine Zusam-menführung der deutschen Kapazitäten in For-schungseinrichtungen und Universitäten zur Entwicklung und Einrichtung von Tsunami-Warnsystemen in Abstimmung mit internatio-nalen Bemühungen." URL der Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news102886 (modifiziert)

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Neuer Arbeitskreis Induzierte Polarisation (IP) der DGG Ernst Niederleithinger, BAM Berlin Das Messverfahren Induzierte Polarisation bietet im Vergleich zur Gleichstromgeoe-lektrik zusätzliche Möglichkeiten zur Material-identifizierung, Strukturerkundung und Ermitt-lung petrophysikalischer Parameter. Dies gilt insbesondere für die spektrale Variante (SIP). Sowohl bei der Messung als auch bei der Auswertung und Modellbildung gibt es aber noch zahlreiche offene Fragen. In Deutschland existieren mehrere Arbeits-gruppen, die sich der Methodik angenommen haben. Keine ist jedoch alleine schlagkräftig genug, um die anstehenden Fragen umfassend zu bearbeiten. Daraus entstand der Wunsch nach verstärkter Zusammenarbeit. Auf der DGG-Tagung 2004 in Berlin traf sich zum ersten Mal ein Kreis von gut 20 Personen, gründete informell die „SIP-Nutzergruppe“ und verabredete erste Aktivitäten. Bei einem zweiten Treffen am Rande des Seminars „Hochauflösende Geoelektrik“ im Oktober 2004 (Kloster Nimbschen) kam man überein, den Status eines Arbeitskreises bei der DGG zu beantragen. Per Akklamation wurde Dipl.-Geophys. Ernst Niederleithinger (BAM) zum Sprecher gewählt. Am 5.12.2004 stimmte der DGG-Vorstand dem zu, schlug aber vor, den Fokus auf die gesamte IP zu richten. Auf der DGG-Tagung 2005 in Graz gab es vor kurzem das dritte Treffen. Aktuell umfasst die Kontaktliste etwa 30 Na-men aus Universitäten, Forschungsinstitutio-

nen, Firmen und Bundesanstalten. Für die Zu-kunft wünscht sich der AK auch Kooperation mit Kolleg(inn)en aus dem Ausland. Erste Initiativen sind bereits angelaufen. So arbeiten BAM und TU Berlin an einem Satz von Referenzmaterialien, die zur Kalibration von Messeinrichtungen dienen werden. Ein elektronisches Testnetzwerk soll zur Überprü-fung von Apparaturen verwendet werden. Die TU Clauthal-Zellerfeld liefert eine Probenda-tenbank, auf der Website der Fa. Radic Re-search wird eine Literaturliste geführt. Die Universitäten in Bonn und Aachen kümmern sich um Inversionsverfahren bzw. Interpretati-onsmodelle. Eine Vielzahl anderer Institutio-nen ist in die Aktivitäten eingebunden. Der Austausch soll zum großen Teil über die Sei-ten des Arbeitskreises auf der DGG-Website geschehen, die von der TU Berlin gepflegt werden. Das nächste Treffen wird im Rahmen des EMTF-Workshops (3.-7. Oktober 2005 im Haus Wohldenberg bei Hildesheim) veranstal-tet. Weitere Informationen gibt es bei: Dipl.-Geophys. Ernst Niederleithinger Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung [email protected] Oder auf der Website der DGG: http://www.dgg.tu-berlin.de/dgg/ip.html

20 DGG Mittlg. 1/2005

An alle Geophysikstudenten!

MIND THE GAP!

Wenn du ...

- andere Geophysikstudenten aus ganz Europa kennen lernen willst - an interessanten Exkursionen in Süddeutschland teilnehmen willst - erfahren möchtest, wo du als Geophysiker arbeiten kannst - unsere Universität kennen lernen möchtest - ein Wochenende mit viel Spaß erleben willst

Komm zum GAP 2005 nach München

vom 5. bis 8. Mai 2005

Das GAP (Geophysik-Aktionsprogramm) ist ein viertägiges internationales Treffen von Geophysikstudenten. Geboten werden Vorträge, Exkursionen und

natürlich viel Spaß ...

Für weitere Informationen sowie zur Anmeldung siehe unsere Webseite:

http://www.gap2005.uni-muenchen.de

DGG Mittlg. 1/2005 21

Nachrichten des Schatzmeisters Sehr geehrte Mitglieder der DGG, wie bereits im vergangenen Jahr in Berlin konnten wir auch dieses Jahr vor und in Graz anlässlich unserer Jahrestagung eine Vielzahl von Beitritten zur DGG feststellen. Damit ver-zeichnet die DGG inzwischen wieder fast 950 Mitglieder. Neue Mitglieder Bitte begrüßen Sie ganz herzlich unsere neuen Mitglieder (Stand: 11.03.2005):

[Aus Gründen des Datenschutzes erscheinen diese Namen nicht in der Internet-Version]. Mitgliederkontakt gesucht Zu den folgenden Mitgliedern sucht der Schatzmeister den Kontakt (E-Mail oder Tel.-Nr. bevorzugt - Ich bin aber auch für sonstige Hinweise dankbar. Stand: 11.03.2005): [Aus Gründen des Datenschutzes erscheinen

diese Namen nicht in der Internet-Version].

Rechnungen 2005 Jedes Mitglied hat seine Rechnungen für 2005 bereits im November/Dezember 2004 erhalten. Die Beiträge der Mitglieder, die auch das GJI beziehen und (bislang) keine Einzugsermäch-tigung erteilt haben, waren bis zum 31. Januar 2005 zu zahlen. Beiträge ohne GJI sind bitte bis zum 31. März 2005 zu zahlen. Falls Sie Fragen haben, rufen Sie mich an: 0331 / 288-1074 faxen Sie mir: 0331 / 288-1077 oder schreiben Sie an: [email protected] Mit freundlichen Grüßen, Alexander Rudloff

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BUCHBESPRECHUNG S.K. Upadhyay (2004): Seismic Reflection Processing - With Special Reference to Anisotropy. - Springer Verlag Dirk Gajewski, Institut für Geophysik, Universität Hamburg Der Klappentext verspricht eine flüssige Dar-stellung der Physik, Mathematik und Methodik der Reservoirmodellierung in isotropen und anisotropen Medien. Besondere Berücksichti-gung sei dabei der Charakterisierung von Re-servoiren und der Interpretation reflexions-seismischer Daten gewidmet. Als ich das über 600 Seiten starke Buch zum ersten Mal in der Hand hatte, war ich daher sehr erfreut: Nicht nur, weil mich die angesprochenen Themen in meiner eigenen täglichen Arbeit beschäftigen und begeistern, sondern auch, weil ich neugie-rig war, wie der Autor diese beiden fundamen-talen Themenkomplexe behandelt und integ-riert. Immerhin liegen mit den Büchern von Oz Yilmaz (Seismic Data Analysis, SEG, Tulsa, 2001) und Ilya Tsvankin (Seismic Signatures and Analysis of Reflection Data in Anisotropic Media, Pergamon, Amsterdam, 2001) bereits zwei hervorragende und recht aktuelle Werke vor. Diese beiden Standardwerke sucht man jedoch unter den mehr als 500 Referenzen des Buchs von Uphadhyay vergeblich. Diese Beo-bachtung hat meine ursprünglich positive He-rangehensweise an das Buch schon im Vorfeld getrübt. Das Buch besteht aus 18 Kapiteln, die den Themenkomplex in einer allerdings etwas ei-genwilligen Art der Gliederung abdecken. Nach einer Einführung widmet sich das Buch als erstes der Datenakquisition, gefolgt von einem Abschnitt über die Basisbearbeitungs-schritte reflexionsseismischer Daten wie De-multiplexen, Filterung, Dekonvolution, das Anbringen statischer Korrekturen, aber auch der Mehrfachüberdeckung (die allerdings Teil der Akquisition, nicht der Datenbearbeitung ist), sowie Move Out und Migration. Das nächste Kapitel behandelt Anisotropie und Wellenausbreitung, das übernächste unter an-

derem Strahlwege, Wellenfrontkrümmungen und Move Out. Die Themen Move Out und Geschwindigkeiten sowie Geschwindigkeits-analyse werden dabei über diverse, auch späte-re, Kapitel verteilt. Die Art der Zusammenstel-lung des Materials erscheint dabei wenig intui-tiv, aber das mag Geschmackssache sein. Man fragt sich allerdings schon, warum beispiels-weise die Nomenklatur zur Beschreibung der Anisotropie nur an wenigen Stellen die in der angewandten Seismik üblichen Thomsen-Parameter verwendet. Die folgenden Kapitel befassen sich teilweise mit der Vertiefung der bereits eingeführten Themen, sowie mit Laufzeitanalysen, der Be-stimmung von Anisotropieparametern, Dip Move Out bis zum True Amplitude Imaging, wobei auch noch ein Exkurs in die Strahlen-methode erfolgt. Dabei wird kaum ein Aspekt von Bedeutung ausgelassen, so wird auch die AVO-Interpretation und die seismische Migra-tion sowohl monotypischer als auch konver-tierter Wellen diskutiert. Im nächsten Kapitel werden unter dem Titel „Diverse interpretative Werkzeuge“ u.a. Themen wie die Z-Transformation und andere mathematische Methoden als auch die Detektion von Flözen und die Anisotropie von Tonen behandelt, eine sehr eigenwillige Zusammenstellung. Die bei-den letzten Kapitel befassen sich mit dem Wert der bruch-induzierten Anisotropie für die Exploration sowie zukünftigen Visionen. Die Qualität der Abbildungen lässt häufig zu wünschen übrig. Die meisten Illustrationen stammen aus Publikationen anderer Autoren und können nicht immer als zeitgemäß ange-sehen werden. Auch werden an einigen Stellen aktuelle Entwicklungen nicht berücksichtigt. So hätten in einem modernen Abriss der zur-zeit benutzten seismischen Detektoren die

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MEMS (Mikro-Elektro-Mechanische Systeme) nicht fehlen dürfen, die gegenwärtig die ange-wandte Seismik revolutionieren. Andererseits halte ich Upadhyays Aussage, die Entwicklung isotroper Bearbeitungsmethoden für reflexi-onsseismische Daten habe bekanntermaßen die Sättigungsphase erreicht und es müssten nun andere Verfahren entwickelt werden, für recht kühn. Die seismische Anisotropie erlangt in der Datenbearbeitung einen immer höheren Stellenwert in der Industrie, die bekannterma-ßen nicht gerade als progressiver Vorreiter für den Einsatz neuer Methoden bekannt ist. Von einer Sättigung bei der Methodenentwicklung für die Bearbeitung reflexionsseismischer Da-ten mit Verfahren für isotrope Medien kann aber keinesfalls die Rede sein. Aus meiner Sicht hat sich der Autor mit der von ihm gewählten Themenfülle gewaltig verhoben. Die Gliederung des Textes macht einen wenig strukturierten und eher unfokussierten Eindruck. So beginnt die Einführung mit der Feststellung, dass es zwei elastische Wellentypen gibt und erläutert bereits im ersten Absatz die Formeln für den Impedanzkontrast, gefolgt von einer Fülle von Details, z.B. über verschiedene Typen multipler Reflexionen. An dieser Stelle hätte ich vielmehr eine Motivation für die Anwendung seismischer Verfahren erwartet sowie gute Gründe, warum die seismische Anisotropie für die Datenbearbeitung wichtig ist. Einige wichtige Themen wie Move Out, Geschwindigkeiten und Geschwindig-keitsanalysen sind über das gesamte Buch ver-

streut. Durch die beschriebenen Defizite in Struktur und Gliederung stellt sich kein roter Faden ein. Ich halte es für schwierig genug, in einem Werk zum seismischen Daten-Prozessing ein-schließlich Anisotropie die gesamte ange-wandte Seismik abdecken zu wollen. Yilmazs Buch „Seismic Data Analysis“ behandelt zu über 95% isotrope Medien und besteht mitt-lerweile aus zwei Bänden mit mehr als 2000 Seiten. Zusätzlich zu diesem Anspruch lässt Upadhyay aber auch noch methodische Aspek-te der Modellierung seismischer Wellen und der Untergrundabbildung mit seismischen Da-ten in sein Werk einfließen. Das sprengt nicht nur den Rahmen, sondern hat auch zu dem bemängelten inkonsistenten Aufbau geführt. Letztendlich bedeutet es, dass zwar vieles an-gesprochen, aber nur oberflächlich behandelt werden kann. Uphadhyays Werk reicht weder an die illustra-tive Brillianz und Anschaulichkeit von Yil-mazs Buch heran, noch kann es mit der techni-schen Eleganz von Tsvankins Werk konkurrie-ren. Es wirkt eher wie eine über lange Jahre erarbeitete Materialsammlung, die in eine Buchform gebracht wurde. Das Buch möchte sich in erster Linie an Studierende und For-scher wenden. Dieser Zielgruppe würde ich jedoch nach wie vor die Bücher von Yilmaz und Tsvankin empfehlen. Ich weiß wirklich nicht, wem ich dieses Buch überhaupt empfeh-len kann.

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GEOPHYSIKALISCHE LEHRVERANSTALTUNGEN AN DEN DEUTSCH-SPRACHIGEN HOCHSCHULEN IM SOMMERSEMESTER 2005 B: Blockkurs E: Exkursion GÜ/GP: Geländeübung/-praktikum K: Kolloquium P: Praktikum S: Seminar V: Vorlesung Ü: Übung RWTH Aachen Grundlagen der Angewandten Geophysik II 4V/2Ü Clauser/Klitzsch (Magnetik, Geoelektrik, Elektromagnetik) Modellierung von Strömung, Stoff- und Wärmetransport 1V/1Ü Clauser in porösen Medien Geothermik 2V Clauser Offenes Doktoranden- und Diplomanden-Seminar 2S Clauser Bohrlochgeophysik - Geländemessungen 1P Pechnig/Klitzsch Geophysikalisches Praktikum 2P Klitzsch Fundamentals of Reservoir Engineering 2V Pribnow Uni Bayreuth Einführung in die Geodynamik 3V Rubie Einführung in die Geophysik 2V Steinle-Neumann FU Berlin Erde IV (Modul: Erde IV) 2V/2Ü Shapiro/Brasse/Saenger/ N.N. Mathematik für Studierende der Physik II 2V/2Ü Heindorf Geoelektrische und Potentialmethoden der angewandten 2V/1Ü Brasse/Kapinos Geophysik (Modul: Angewandte Geophysik II) Modellierung der Wellenausbreitung (Modul: Seismik III) 2V/2Ü Buske/Saenger Seismische Programmierübungen II (Modul: Seismik III) 3Ü Rother/Saenger/ Krueger/Buske Geophysikalisches Seminar (Modul: Geophysik IV (SL)) 2S Saenger/Shapiro/Brasse Nutzung von Java zur geophysikalischen Datenverarbeitung 4V/Ü Pohle (Modul: Geophysik IV) Datenerfassung in der Geophysik (Modul: Geophysik IV) 1V/1Ü Asch Mechanik der Kruste (Modul: Geophysik IV) V/Ü Kukowski Theorie seismischer Wellen (Modul: Seismik I) 2V/1Ü Shapiro Geophysikalische Instrumente 3P Brasse (Modul: Geophys. Praktika, Labor- Praktikum) Geophysikalisches Geländepraktikum GP Brasse (Modul: Geophys. Praktika) Ausbreitung seismischer Wellen 2S Shapiro (Modul: Geophysikalische Seminare) Elektromagnetische Tiefenforschung 2S Brasse/Ritter (Modul: Geophysikalische Seminare) TU Berlin Grundlagen der Angewandten Geophysik - 1V/1Ü Yaramanci/Müller Angewandte Seismik I Grundlagen der Angewandten Geophysik - 1V/1Ü Yaramanci/Hertrich Angewandte Geoelektrik I Grundlagen der Angewandten Geophysik - 1V/1Ü Burkhardt/Müller Angewandte Gravimetrie und Magnetik Geophysikalische Messtechnik 2V Müller Theorie seismischer Verfahren 1V/1Ü Burkhardt/Hertrich Theorie elektrischer und elektromagnetischer Verfahren 1V/1Ü Yaramanci/Müller

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Geophysikalische Geländeübungen 1Ü Müller Geophysikalisches Seminar 2S Burkhardt/Yaramanci/ Müller/N.N. Umwelt- und Ingenieurgeophysik 1V Yaramanci Spezielle Kapitel der Angewandten Geophysik 1V/1Ü Burkhardt/Yaramanci/ Hertrich Praxisbeispiele zur multimethodischen geophysikalischen 1V Eberle Exploration natürlicher Ressourcen Geophysikalische Messexkursion mit Projektarbeit E N.N. Geophysikalisches Oberseminar 2S Burkhardt/Yaramanci/ Müller/N.N. Hauptseminar Geoingenieurwissenschaften und 2S Burkhardt/Tiedemann/ Angewandte Geowissenschaften Tröger/Wolff/Germann/ Abs-Wurmbach/N.N. Spezielle Methoden der Petrophysik und Bohrlochmessung II 2V Börner Vorseminar Geoingenieurwissenschaften und 2S Yaramanci/Dominik Angewandte Geowissenschaften Interdisziplinäre Projektanalyse Geoingenieurwissenschaften und 4Ü Tröger/Yaramanci/Franz/ Angewandte Geowissenschaften Germann/Dominik/Wolff U Bochum Geophysik II 4V/Ü Friederich/Fischer Praktikum Geowissenschaften I+II 2P Casten/Fischer/Friederich Geophysikalischer Geländekurs E Casten/Fischer/Friederich/ Renner Numerische Methoden 2V Friederich/Meier Gesteinsphysik 4V Renner Geophysikalische Auswerteverfahren 2V/Ü Casten Explorationsgeophysik II 3V Renner Dynamik der Erde II 3V Friederich Auswertung und Interpretation I (Signalverarbeitung) 3V Meier Theoretische Geophysik II 3V Renner Kinetik von Gefügeentwicklungen 2V Renner Isostasie im östlichen Mittelmeer 3S Casten Physikalische Eigenschaften realer Gesteine 3S Renner Kartierung seismogener Zonen 3S Friederich U Bonn Einführung in die Physik der festen Erde II 3V/Ü Hördt Seismologie 3V/Ü N.N. Angewandte Geophysik II: Gravimetrie und Magnetik 3V/Ü Hördt Grundlagen zur Geophysik 2V/Ü N.N. Numerische Modellexperimente zur Seismologie B N.N. Geophysikalisches Geländepraktikum B Hördt Diplomanden-und Doktorandenseminar 2S Hördt/N.N. Diplompraktikum Geodynamik P N.N. Diplompraktikum Angewandte Geophysik P Hördt U Bremen Physik für Studierende der Chemie und Geowissenschaften I und II 3V Rhein/Mertens Einführung in die Physik der Erde II 2V Villinger Einführung in die geophysikalische Exploration: 6V/Ü/GÜ Krastel/Fabian/Fabian Seismik, Geoelektrik und Potentialverfahren Marine Seismik 2Ü Spieß Geophysikalische Grundwasserexploration 2V/Ü Villinger Laborpraktikum Petrophysik 1V Bleil Seminar: Fallstudien Ingenieur-/Explorationsgeophysik 1S Villinger Paläomagnetik 2V Bleil

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Projektübung Paläomagnetik 3Ü N.N. Einwöchige Gelände- und Laborübung in der Rhön GÜ Bleil/von Dobeneck Seminar Geodynamik/Geophysik 1S Bleil/von Dobeneck Geländeübung zur Seismik und Geoelektrik GÜ Krastel/Grevemeyer Projektübung Seismische Interpretation 3Ü Krastel Laborübungen in der Geophysik 5Ü Bleil/von Dobeneck/ Huhn/Spieß/Villinger Geophysical Studies of Natural Environmental Archives V/Ü von Dobeneck/ Heslop/Miller/Fischer Application of Time Series and Signal Analysis in Geoscience V/Ü Fabian/Heslop Magnetfeld der Erde 2V von Dobeneck Marine 3D-Exploration: Fluide, Gashydrate, Kohlenwasserstoff 4V/Ü Spieß/von Lom-Keil/ Zühlsdorff Physik der ozeanischen Kruste zwischen Rücken und Tiefsee II 2V Spieß/Villinger/ Ausgewählte Kapitel der Unterwasserschallakustik 2S Breitzke Seminar über aktuelle Forschungsarbeiten 2S N.N. für Doktorandinnen und Doktoranden der Geophysik Geowissenschaftliches Kolloquium 2S N.N. TU Clausthal Geophysikalisches Geländepraktikum für Geophysiker 4P Debschütz/Keller/ (Feldmessungen und Auswertungen) von Hartmann Potentialtheorie in der Geophysik I 2V/Ü Weller Angewandte Geophysik IV 3V/Ü Fertig (Ingenieurgeophysik und spez. Verfahren) Digitale Signalbearbeitung (Wavelet Processing) 2V Fertig Einführung in die Physik der festen Erde II 2V Kümpel Bohrlochgeophysik 3V/Ü Weller Anwendung der NMR in den Geowissenschaften 2V Debschütz Inversion geophysikalischer Daten 2V Buttkus Geophysikalische Messexkursion (Feldmessungen, Auswertungen) 5P N.N. Geophysikalisches Praktikum für Nichtgeophysiker 3P Debschütz/Keller/ (Laborteil und Geländeteil) von Hartmann Petrophysikalisches Praktikum I 1P Weller/Debschütz Geophysikalische Datenbearbeitung und Interpretation II 2P von Hartmann Einführung in die Geowissenschaften II 4V/2Ü Strauß/Gursky/Mengel/ Mutz/Fertig U Erlangen Einführung in die Geophysik 4V/Ü Bachtadse/Soffel/ (Teil 1: Seismik mit Übungen und Exkursionen) Winklhofer U Frankfurt Einführung in die Geophysik II 2V/1Ü Schmeling Analyse digitaler Signale 2V/1Ü Rümpker Angewandte Gravimetrie und Magnetik 2V/1Ü Junge Geodynamik II: Fluiddynamik und Wärmetransport 2V/1Ü Schmeling Einführung in die Angewandte Geophysik für 1V Junge Geowissenschaftler Physik der Magmen und Vulkane 1V Bagdassarov Numerisches Experimentieren mit FEMLAB 1V Schmeling/Junge Statistische Behandlung geophysikalischer Daten 2V Junge Theorie elastischer Wellen 2V/1Ü Rümpker Erkundung und Analyse des oberflächennahen P Junge/Wunderlich Untergrundes I Geophysikalisches Feldpraktikum P Junge/Schmeling/ Rümpker/Bagdassarov Aktuelle Themen aus der Seismologie 2S Rümpker

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Neue Verfahren aus den Bereichen Geoelektrik, 2S Junge Magnetotellurik und Georadar Spezielle Probleme aus Geodynamik und Gesteinsphysik 2S Schmeling/Bagdassarov Geophysikalisches Seminar 2S N.N. TU Freiberg Inverse Probleme in der Geophysik 2V/1Ü Spitzer/Börner/Franke Physik des Erdinnern 2V Spitzer/Börner Potentialtheoretische Grundlagen II 1V/1Ü Börner Angewandte Geophysik 2V/1P Pretzschner/Käppler/ Börner/Forkmann/Franke Seismologie 2V Forkmann Spektralanalyse und Filtertheorie 2V Forkmann Geophysikalisches Oberseminar 2S Spitzer/Forkmann Bohrlochmessungen II 1V/1Ü Pretzschner/Käppler Grundlagen der Geophysik 2V/2P Forkmann/Börner/ Käppler/Franke Grundlagen der Geophysik 2V/1P Spitzer/Börner Magnetik 1V/1Ü Käppler Bohrlochmessungen I 1V Pretzschner/Käppler Seismik I 2V/1Ü Forkmann Ingenieur- und Umweltgeophysik 2V/1Ü Spitzer/Käppler/ Börner/Storz Geophysik für Hydrogeologen 2V/1Ü Börner Geothermik 1V Spitzer Physik der Atmosphäre 2V Spitzer/Börner Messtechnik und Datenerfassung 1V/1Ü Börner/Forkmann U Freiburg Geophysikalische Verfahren in der Hydro- und Ingenieurgeologie B Henk Numerische Modellierung von Geoprozessen B Henk U Göttingen Einführung in die Geo- und Astrophysik 2V/1Ü Bahr/Dreizler Geophysik II 2V Simpson Erdmagnetismus:Von der Gauss-Trennung 2V Bahr zur fraktalen Umpolungsfolge Geophysikalische Strömungsmechanik 2V/Ü Tilgner Magnetohydrodynamik 2V/Ü Tilgner Die Eiszeiten als geodynamisches Werkzeug 2V Kaufmann Geophysikalisches Praktikum 5P Tilgner/Kaufmann/ Haramina Geophysikalisches Seminar 2S Bahr TU Graz Einführung in Systeme wissenschaftlicher Satelliten 1,5V Schmidt U Graz PV aus Geophysik für Dipl. und Diss. 2V Bauer Solar-terrestrische Beziehungen (Wellen u. Instab.) 2V Biernat Ausgewählte Probleme der Physikalischen Weltraumforschung 2S Biernat/Rucker PV aus Geophysik für Dipl. und Diss. 2V Biernat Globale Klima- und Umweltveränderung 2V Foelsche (AK der Umweltphysik und Meteorologie) Remote sensing, climate system, global change (Dipl./Diss.) 2S Foelsche/Kirchengast Praktikum aus Umweltphysik und Meteorologie 3P Gobiet/Putz/Retscher

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Einführung in die Meteorologie 3V Kirchengast PV aus Geophysik für Dipl. und Diss. 2V Kirchengast PV aus Geophysik für Dipl. und Diss. V Kömle Planetenatmosphären 2V Lammer (AK der Weltraumphysik und Aeronomie) Seismik und Aufbau der Erde 2V Leitinger Schwerkraft und Figur der Erde 2V Leitinger Zeitreihenanalyse 1V Leitinger (Ausgewählte Probl. der Datenanalyse und Dateninversion) Projektpraktikum zu Methoden der Datenanalyse und Dateninversion 2P Leitinger/Rucker/Steiner Ausgew. Probleme der Ionosphärenphysik und Aeronomie 2S Leitinger PV aus Geophysik für Dipl. und Diss. 6P Leitinger Planung, Organisation und Management geophysikalischer Projekte 2V Rucker Geo- and space physics projects 2V Rucker PV aus Geophysik für Dipl. und Diss. 2V Rucker Data Processing in Geophysics and Space Physics 2V Vogl (AK der Klassischen Geophysik) U Greifswald Es finden keine Veranstaltungen statt. U Hamburg Einführung in die Geophysik II 2V/2Ü Dahm/Hofmann Geophysikalisches Praktikum P Dehghani/Hübscher/ Teßmer/Hort Potentialtheorie I mit Übungen 2V/Ü Hort Migration reflexionsseismischer Daten 2V/Ü Gajewski Magmaphysik II mit Übungen 1V/Ü Hort Inversion geophysikalischer Beobachtungen II 2V/Ü Dahm Seeseismik 2V Hübscher Seismologische Exkursion/Praktikum E/P Dahm Marine Meßexkursion auf der Ostsee E Dehghani/Hübscher Mitarbeiterseminar Angewandte Seismik 2S Gajewski Geophysikalisches Seminar 2S Dahm/Gajewski/Hort Geophysikalisches Kolloquium 2K N.N. U Hannover Geophysikalisches Praktikum P Binot/Grinat/Roeser/ Kewitsch/Wiederhold/ Barckhausen/Grüneberg/ Schreckenberger U Heidelberg Angewandte Geophysik II B Heyde Einführung in die Isotopengeologie I 2V/6Ü Kober/Hanel U Jena Geophysik I 2V Walzer Übung zu Geophysik I 1Ü Müller/Walzer Geophysik II 2V Walzer Übung zu Geophysik II 1Ü Köstler/Walzer Geophysik III 2V Walzer Übung zu Geophysik III 1Ü Müller/Walzer Geodynamik und Kontinuumsmechanik 2V Walzer Übung zu Geodynamik und Kontinuumsmechanik 1Ü Köstler/Walzer Elektrische Eigenschaften der Erde 2V Jentzsch

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Erdrotation und Polbewegung 1V/1S Jentzsch Geophysikalische Mess-Systeme 1V/1S Jahr Geophysikalische Aspekte zu Naturkatastrophen 1V/1S Kroner Bohrlochgeologie/-geophysik 1V/1Ü Pirrung/Abram/Kroner Kontinuumsmechanik 2V Malischewky Computerpraktikum (Grundstufe) 1P Jahr/Kroner Geophysikalisches Computerpraktikum III 2P Burghardt/Walzer Vulkanologisches Seminar I: Eruptionstypen 2S Jentzsch/Viereck-Götte Diplomanden- und Doktorandenseminar 2S Jentzsch/Malischewsky Geodynam. Diplomanden- und Doktorandenseminar 2S Walzer Forschungsseminar 1S Kroner Geophysikalische Exkursion E Jahr Geophysikalische Geländeübung (Grundstufe) GÜ Jahr/Jentzsch/Kroner/ Malischewsky Seminar zur geophysikalischen Geländeübung (Grundstufe) 1S Jahr/Jentzsch/Kroner/ Malischewsky Geophysikalische Geländeübung (Fortgeschrittene) GÜ Jentzsch/Malischewsky Interdisziplinäres Geländeseminar für Fortgeschrittene: GÜ Jentzsch/Viereck-Götte Geophysik und Vulkanologie von Santorini / Griechenland Geländepraktikum Alter Gleisberg: Archäologie, GÜ Ettel/Scholten/Schneider/ Archäobotanik, Bodenkunde, Geologie, Geophysik Gaupp/Jahr/Kroner U Karlsruhe Reflexionsseismische Abbildungsverfahren 2V Hubral/N.N. Programmieren für die Geophysikalische Datenverarbeitung 2V/1Ü Hubral/Mann Angewandte Geophysik 2V Wenzel Ingenieurseismologie 3V/1Ü Wenzel/Sokolov Inversion und seismische Tomographie 2V Wenzel/Ritter Modellbildung mit finiten Elementen 1V/1Ü Wenzel/Heidbach Blockkurs finite Elemente Simulationen am Rechner 2V Wenzel/Heidbach Der Hegau: Vulkanismus, Geologie, Landschaftsgeschichte 2V Wenzel/Volker Seminar zur Seismologie und Tektonik 2S Wenzel/Ritter Seminar über Wellenausbreitung 2S Hubral Geophysikalisches Fortgeschrittenpraktikum (P3) 4P N.N. 1tägiges Geländepraktikum zur V Der Hegau 1V Wenzel/Volker Geophysikalisches Feldpraktikum 4P N.N. Geophysikalisches Hauptseminar 2S N.N. Geophysikalisches Seminar 2V N.N. Seminar SFB 461 “Starkbeben: von geowissenschaftlichen 1S Gehbauer/Schmitt/ Grundlagen zu Ingenieursmaßnahmen“ Wenzel U Kiel Aufbau der Erde, Teil II 2V Rabbel/Wölz Erdbeben 2V Rabbel Continental margins 3V Reston/Kopp Einführung in 3D seismische Verfahren 2V/Ü Bohlen/Müller/Reston Seismik II 4V/Ü Bohlen/Rabbel Geoelektrik und Elektromagnetik 3V/Ü Rabbel/Kirsch Magnetik 2V/Ü Hackney Marine Geophysik II 3V/Ü Theilen Angewandte Isostasie 2V/Ü Braitenberg Einführung in die elektromagnetische Tiefenforschung 2V/Ü Schwarz Projektübung Seismische Tomographie - 3V/Ü Grevemeyer/Kopp Feldmessungen und Auswertungspraxis Seismic Stratigraphy and Interpretation 3V/Ü Reston Numerische Anwendungen der Potenzialtheorie 2Ü Schmidt/Götze Potenzialtheorie 2V Götze Programmierung einfacher Filter mit Java II 2V Schmidt Zeitreihenanalyse I 2V/Ü Bohlen

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Migration reflexionsseismischer Daten 2V Vanelle Marines geophysikalisches Praktikum P Theilen/Diesing Seminar: Aktuelle Forschungsthemen 2S Rabbel/Bohlen/Götze INTAGRAF - Alpine Gravity Field Course E Götze/Schmidt/Hackney Erasmus Intensive programm Literaturseminar 2S Hackney Geophysikalisches Praktikum für Fortgeschrittene 4S Schmidt/N.N. Aktuelle Forschungsthemen in der Marinen Geodynamik 2S Reston/Kopp U Köln Einführung in die Geophysik II 2V/1Ü Tezkan/N.N. Geophysikalisches Einführungspraktikum 4P Pätzold/Tezkan/ Helwig/Wennmacher Geophysik IV 3V/2Ü Pätzold/N.N. (Physik der Magnetosphäre und des interplanetaren Mediums) Messtechnik in der Angewandten Geophysik 2V Helwig Angewandte Geophysik für Geologen 2V Tezkan Einführung in das Rechnersystem des Bereichs Geophysik, Teil II 2V Wennmacher Geophysikalisch-Meteorologisches Seminar 2S Pätzold Seminar über aktuelle Probleme der Flacherkundung 2S Tezkan Oberseminar ''Angewandte Geophysik'' 2S Tezkan/Helwig Oberseminar ''Extraterrestrische Physik'' 2S Pätzold/Neubauer/ Wennmacher Oberseminar ''Struktur und Wirkungsweise des EURAD-CTM'' 2S Ebel/Feldmann/Jakobs/ Memmesheimer/Piekorz/ Elbern U Leipzig Physik der Erde II 2V/Ü Jacobs Grundlagen der Angewandten Geophysik II 2V Jacobs Unterseminar Geophysik 1S Jacobs Angewandte Seismik II 2V/Ü Schuck Seismologie und Aufbau der Erde II 2V Korn Inversion geophysikalischer Daten 2V Korn Übungen zur Theoretischen Geophysik 2Ü Korn Geomagnetismus und Geomagnetik 2V/Ü Friedel/Jacobs Geoelektrik II 2V/Ü Danckwardt Elektromagnetische Reflexionsverfahren 2V/Ü Schikowsky Einführung in die Petrophysik II 2V/P Flechsik Zeitreihenanalyse II 2V/2Ü Wegler Geophysikalisches Grundpraktikum II 4P Flechsig/Schikowsky Geophysikalisches Feldpraktikum 4P Jacobs/Petzold/ Schikowsky Informatik für Geophysiker II 2V/Ü Kuhn Das Bild in den Geowissenschaften II 2V/Ü Kuhn Geophysikalische Spezialverfahren 2V Danckwardt Anatomie von Seismogrammen 2P Wendt Bohrlochmessverfahren 2V Roth Vulkanologie II 1V Flechsig Mittelseminar Geophysik 1S Jacobs Geophysikalisches Seminar 2S Korn/Danckwardt/Jacobs Angew. Geophysik /Ingenieurgeophysik für NF II 2V/Ü/P Schikowsky Angewandte Geoelektrik für NF II 2V/Ü Danckwardt Geothermie 2V Pribnow

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U Leoben Methoden der Angewandten Geophysik 3V Millahn Petrophysik 2V/1Ü Schön/Scholger Petrophysics 2V Schön Lab in Petrophysics 1Ü Schleifer Geophysikalisches Projekt 3GÜ Niesner Reflection Seismics 6V Millahn Formation Evaluation 2V Schön Grundlagen der Potentialverfahren 1V Millahn Digitale Signalanalyse 1V Millahn Geophys. Grundverfahren/Montangeophysik 1V Niesner Grundzüge der Umweltgeophysik 1V N.N. Spezielle Loginterpretation 2V Niesner Spez. Verfahren d. Angew. Geophysik 2V Niesner Ingenieurgeophysik 1V N.N. Multielektrodengeoelektrik 2V Niesner Spezialfragen reflexionsseism. Prozessings 1V Marschall Advanced topics in seismic processing 1V Marschall Magnetic Stratigraphy 1V Scholger Palaeomagnetic field and laboratory proc. 2Ü Scholger Ausgewählte Kapitel der Seismologie 1V/1Ü Lenhardt Einführung in die Geostatistik 2V Millahn Special Topics in Borehole Geophysics 2V Klopf Krustenrefraktionsseismik 2V Hock Hydrogeophysik/Hydrogeophysics 1V Schleifer U Mainz Integrative Geodynamik I 2V/Ü Regenauer-Lieb Rheologie I (Kontinuumsmechanik) 1V Köhn/Passchier Rheologie II (Rheologie der Erde) 2V Regenauer-Lieb Angewandte Geophysik II (Magnetik) 2V/Ü Schill Geophysikalisches Geländepraktikum P Regenauer-Lieb/N.N. Geothermie/Soultz-sous-Forêt (Geländeübung) GÜ Regenauer-Lieb/Schill U München Einführung in die Geowissenschaften II (Ringvorlesung) 4V/2Ü Bunge/Thuro/Marschik/ Leinfelder/Altermann/ Schneider Angewandte Geophysik II 2V/2Ü Bachtadse/Igel/ Wassermann Einführung in die extraterrestrische Geophysik 2V Treumann Arrayseismologie 2V Wassermann Paläomagnetik und Geodynamik, ausgewählte Kapitel B Tait Geophysikalische Inversion mit Übungen 2V/2Ü Igel Theorie seismischer Wellen, Teil II 2V Gebrande Allgemeine und Angewandte Geophysik II 2V Bunge (Seismik, Seismologie und Geothermie) Earth's magnetic field: Variations in time and space 2V Evans/Petersen Umweltmagnetismus II: Magnetic proxies for pollution 2V Hoffmann Umwelt- und Ingenieurgeophysik 2V Geiss Plasmaphysik II 2V Treumann Tectonics through GPS 2V Malservisi Geoelektrik, Eigenpotential, Induzierte Polarisation 2V Berktold Feldpraktikum zur Vorlesung Archäologische Prospektion GP Faßbinder Feldpraktikum und Reflexionsseismik, 4-tägig, vor Semesterbeginn GP Gebrande Paläomagnetische Probenentnahme in Südtirol, 4.7.-8.7.2005 GP Bachtadse Magnetische Feldmessungen, 3-tägig GP Evans/Matzka/Soffel Geländepraktikum zur Vorlesung Umweltmagnetismus II, 1 Tag im Juli GP Hoffmann

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Geländeübung: Magnetische Repeat-Stations, 2-tägig GÜ Matzka/Kràsa/Heunemann Geländeübungen zur Gravimetrie, 3-tägig GÜ Pohl Geophysikalische Geländeübungen GÜ Kràsa/Matzka/Heunemann/ Zwing Seismische Mess- und Auswerteübungen, Kurs C Ü3 Gebrande Seismische Mess- und Auswerteübungen, Kurs D Ü3 Igel Einführung in die Anwendung von Datenbanken in den B Zwing/Bachtadse Geowissenschaften und zur Literaturrecherche Transdisziplinäres Kolloquium K Bunge/Dingwell/Schmahl Seminar zur Geodynamik S Bunge/Kennet Literature-Seminar: Progress, Problems S4 Evans and Applications of Palaeomagnetism Oberseminar: Neuere Arbeiten aus dem Paläo- und Gesteinsmagnetismus S3 Bachtadse/Evans Oberseminar: Neuere Arbeiten aus der Geodynamik, S3 Bunge/Gebrande/Igel Seismik und Seismologie Advanced Topics in Computational Seismology S Igel Besuch der KTB-Lokation E Soffel U Münster - Institut für Geophysik System Erde II 2V Lange Geophysik I (Seismologie, Seismik) 2V/1Ü Hansen Geophysikalische Datenverarbeitung und 1V/1Ü Schmalzl/Hansen Einführung in das Programmieren Wellentheorie und Migration 2V/2Ü Lange/Degutsch Spezialvorlesung (Thema: Global Change, Klima) 2V Lange Geophysik für Geowissenschaftler V N.N. Angewandte Geowissenschaften 4V Lange/Putnis/Coldewey Geophysikalisches Seminar (Thema: Polarforschung) 2S Lange/Blindow/ Thoma/Oelke Seminar für Diplomanden und Doktoranden 1S N.N. zu aktuellen Themen der Geophysik Experimentelle Übungen I für Geophysiker 2Ü Blindow/Bosch//Hansen/ Jödicke/Lange/Schmalzl/ Degutsch Experimentelle Übungen II für Geophysiker Ü/E Bosch/Hansen/Lange/ (Messexkursion, internationaler Feldkurs) Degutsch/Schmalzl Experimentelle Übungen für Fortgeschrittene Ü Blindow/Bosch/Hansen/ Jödicke/Lange/Schmalzl/ Degutsch Geophysikalisches Kolloquium K Lange/Hansen U Münster - Institut für Planetologie Einführung in die Planetologie: V Jessberger/Mann/Spohn/ Geophysikalische und astronomische Aspekte Stephan/Weber U Potsdam Komplexe Systeme in Geophysik und Geologie 2V Hainzl Advanced methods in signal processing 2V/Ü Hainzl Seismologie IV: Seismogramminterpretation V/Ü Krüger Arrayseismologie 4V/Ü Krüger/Ohrnberger/ Scherbaum Bruchdynamik 2V Krüger/Hainzl/ Riedel/Dresen Inversionstheorie 4V/Ü Ohrnberger Einführung in die Programmierung mit C 2V/Ü Ohrnberger Einführung in die Allgemeine Geophysik II 2V Scherbaum Seismologie II: Gefährdungsanalyse und Ingenieurseismologie 4V/Ü Scherbaum Der Umgang mit fehlerbehafteten und unvollständigen Daten 2V/Ü Scherbaum/Trauth

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Fluiddynamik 4V/Ü Seehafer Fernerkundung der Erdatmosphäre mit Navigationssatelliten 1V Wickert Theoretische Grundlagen der Rheologie 2V Zschau U Stuttgart Allgemeine Geophysik II 2V/1Ü Wielandt Angewandte Geophysik 2V Joswig Bildverarbeitung in den Geowiss. II 2V/2Ü Joswig Nanoseismic Monitoring B Joswig Digitale Signalverarbeitung 2V Joswig Geophysikalisches Seminar 2S Joswig U Tübingen Einführung in die Geophysik 1V Appel Geoelektrik, Elektromagnetik, Georadar 2V/2Ü Appel/Dietrich Bohrlochgeophysik 1V/Ü Appel/Dietrich Petrophysik, Statistik, Datenverarbeitung 2V/1Ü Dietrich Projektarbeit 4P/Ü Appel/Dietrich Applied Geophysics 2V/Ü Dietrich/Appel U Wien Magnetik und Geoelektrik II 1V Ahl Instrumentenpraktikum Magnetik 1P Duma Grundlagen der Hydrogeologie und Hydrogeophysik 2 1V Gangl Messtechnik und Elektronik für Meteorologie und Geophysik 2V/1Ü Klinger Grundpraktikum Meteorologie und Geophysik 3P Klinger Instrumentenpraktikum Seismik 1P Klinger Fortgeschrittenen-Praktikum Datenakquisitionssysteme 3P Klinger Datenprocessing II 2V Merz Potentialtheorie 3V/1Ü Meurers Instrumentenpraktikum Gravimetrie 1P Meurers Geophysikalisches Feldpraktikum Gravimetrie 1P Meurers Einführung Geophysikalisches Feldpraktikum 3V Meurers/Römer/Supper Theorie seismischer Wellen 2V/1Ü Moczo Signalanalyse 1V/1Ü Moczo Geophysikalisches Feldpraktikum Seismik 1P Römer Geophysikalisches Feldpraktikum Magnetik 1P Supper Geophysikalische Messverfahren in der Praxis 2V Steinhauser Umweltgeophysik: Erschütterungsimmissionen 2V Steinhauser Geo- und Baudynamik 2P Steinhauser Übungen zu Magnetik und Geoelektrik II 1Ü Winkler U Würzburg Angewandte Geophysik II: Ingenieurgeophysik 2V/1Ü Ernstson/Zimanowski Arbeitsgruppenseminar Geophysik 1S Zimanowski Geophysikalisches Gerätepraktikum GP Zimanowski/Büttner/ Sonder Geländepraktikum Vulkanismus der Eifel für Fortgeschrittene GP Lorenz/Zimanowski Vulkanologisches Geländepraktikum für Fortgeschrittene GP Zimanowski/Lorenz/ Büttner ETH Zürich Semesterarbeiten 3P Kissling Seminarvortrag im Hauptvertief.block 1S Braunmiller Gestalt, Rotation und Magnetfeld der Erde 4V Lowrie Ausbreitung seismischer Wellen 2V Fäh Elektromagnetische Verfahren in der Ingenieurgeophysik 2V Green/Holliger/Maurer

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Fallstudien aus der Ingenieur- und Umweltgeophysik 2V Green/Holliger/Maurer Vorgerücktenpraktikum in Geophysik 4P Green/Holliger/Maurer/ Tronicke/Wiemer Feldkurs zum Vorgerücktenpraktikum in Geophysik 4P Green/Holliger/ Horstmeyer/Maurer Vermessungskurs f. Geophysiker/-innen 40P Bürki Geophysikalisches Kolloquium 1K Boschi Geophysikalische Anwendungen der Geodäsie 2V Kahle/Jonsson Paläomagnetismus 2V Hirt Physik der Erde: Mantel, Kern 2V Hunen Seismische Faziesanalyse 2V Eberli Herddynamik von Erdbeben 2V Braunmiller/Mai Reflexionsseismik II mit Praktikum 6P Holliger/Horstmeyer Seismische Tomographie 2V Kissling/Husen Angewandte Erdbebenseismologie 2V Baer/Kradolfer Bohrlochgeophysik 2V Kohl/Maurer Analyse von geophysikalischen Zeitreihen 2V Deichmann Seminar in Gesteins- und Paläomagnetismus 1S Lowrie Seminar in Angewandter Geophysik und Umweltgeophysik 1S Green Seminar in Seismologie 1S Giardini Probabilistic forecasting of earthquakes 2K Wiemer Geophysik 4G Hirt Geophysikalischer Feldkurs 28P Wiemer/N.N. Kolloquien: Erdbebeningenieurwesen und Baudynamik 2K Giardini/N.N.. Nachtrag zu „Diplomarbeiten, Dissertationen, Habilitationsschriften 2003“ (s. Heft 2/2004) U Münster Diplomarbeiten Hengesbach, André: EMR-Messungen auf den Wasser-flächen des Naturschutzgebietes "Heiliges Meer". Miensopust, Marion: Transientelektromagnetik zur Aquiferuntersuchung in der Region Timbaki (Kreta).

Schneider, Enzio: Numerische Modellierung vom Im-paktereignissen auf dem Jupiter-Eismond Europa. Sommerfeld, Sven: Kartierung quartärer Schichten im Naturschutzgebiet "Heiliges Meer" mit dem EMR-Verfahren. Wiesker, Britta: Magnetotellurik entlang eines Südwest-Nordost-Profils durch das Zentrum des Norddeutschen Beckens.

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VERSCHIEDENES Leserbrief zur Tsunami-Abwehr Jürgen R. Schopper (im 80. Lebensjahr), Waldbronn, 7.1.2005 Angesichts der Naturkatastrophe im Indischen Ozean kam mir der Gedanke, ob sich nicht eine entstehende Tsunami vielleicht durch Raketenbeschuss oder Bombenabwurf von Kampfflugzeugen aus am "geordneten" Auf-bau behindern und damit eine enge lokale Energiekonzentration verhindern ließe. (Ein-mal eine vernünftige Anwendung von Kampf-flugzeugen?)

Mag sein, dass dieser Gedanke für Experten bereits ein "alter Hut" ist, möglicherweise gar nicht realisierbar ist oder vielleicht sogar grundsätzlich fehlerhaft ist. Wie dem auch sei, ich selbst habe nicht mehr die Zeit, dem Ge-danken weiter nachzugehen. Deshalb möchte ich ihn hier zur Diskussion stellen und ggf. zur Weiterverfolgung durch andere anbieten.

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Die 2. Auflage 1997 ist vergriffen. Wegen anhaltender Nachfrage erfolgte unveränderter Nachdruck zu günstigen Bedingungen. Verkaufspreis 12 € Zu beziehen über: Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Frankfurt Feldbergstraße 47, 60323 Frankfurt Ingrid Hörnchen [email protected] Tel: 069-79823961 GEOPHYSICS vol 44 (1979) – vol 68 (2003) zu verschenken. Rainer Blum, HLUG, Rheingaustr. 186, 65203 Wiesbaden, Tel.: 0611 6939720 E-Mail: [email protected]

DGG Mittlg. 1/2005 37

Einladung zur 1. FEMLAB Konferenz „Neue Wege der Multiphysik-Simulation“ Bei der Entwicklung und Optimierung von neuen Produkten und Verfahren spielt die computerge-stützte Simulation auch in den Geowissenschaften eine zunehmend wichtige Rolle. Durch sie lässt sich die Anzahl von erforderlichen Prototypen und Versuchsreihen auf ein Minimum begrenzen, was deutliche Zeit- und Kosteneinsparungen zur Folge hat. Die FEMLAB Konferenz, die sich mit dem Thema „Neue Wege der Multiphysik-Simulation“ be-schäftigt, findet vom 02. - 04. November 2005 in Frankfurt am Main statt. Die Konferenz richtet sich an alle Interessenten aus Forschung, Entwicklung, Lehre und industrieller Anwendung, die sich mit der Modellierung und Simulation komplexer natürlicher und technischer Prozesse befassen. Erwartet werden ca. 250 - 300 Teilnehmer aus unterschiedlichen Fachbereichen. Von besonderer Bedeutung ist der fachübergreifende Ansatz, wie er auf Fachtagungen einzelner Spezialdisziplinen sonst nicht geboten werden kann. Die Simulationssoftware FEMLAB ermöglicht es den Teilnehmern aus unterschiedlichen Arbeitsgebieten, Parallelen in der Berechnung physikali-scher Vorgänge zu erkennen und daraus praktische Synergien zu gewinnen. Eingesetzt wird FEM-LAB beispielsweise in der Mikrosystemtechnik, in der Nanotechnologie, zur Entwicklung von Brennstoffzellen, in der Photonik, Biomedizin oder in den Geowissenschaften. Höhepunkte der Konferenz

Übersichtsvorträge zu den aktuellen Forschungsergebnissen der mathematischen Modellierung und Simulation Vertiefende Fachvorträge aus unterschiedlichen Anwendungsbereichen in der akademischen und industriellen Forschung Minikurse zur Simulation mit Tipps und Tricks für die besten Simulationstechniken Expertengespräche direkt mit den Entwicklern von FEMLAB Call for Papers

Wer eine interessante Anwendung aus Forschung, Entwicklung oder Lehre mit FEMLAB simuliert hat, ist herzlich eingeladen, sein Abstract für eine Präsentation auf der Konferenz (in deutscher oder englischer Sprache) einzureichen. Die Beiträge müssen bis zum 30. April 2005 eingeschickt wer-den. Alle akzeptierten Beiträge werden auf der Konferenz präsentiert und im Tagungsband publi-ziert (mit zitierfähiger ISB-Nummer). Die Länge der Vorträge beträgt 20 Minuten. Weitere Infor-mationen finden Sie im Internet unter www.femlab.de/femlab2005/papers.php.

Eine Auswahl aus den Themenbereichen der Fachvorträge: - Elektromagnetik - FEMLAB in der Ausbildung - Industrielle Anwendungen - Brennstoffzellen - Biotechnologie - Angewandte Verfahrenstechnik - Strukturmechanik - Geowissenschaften - Numerische Konzepte / FEMLAB als Schnittstelle zu externen Algorithmen

Weitere Informationen zur FEMLAB Konferenz finden Sie unter www.femlab.de/femlab2005. Veranstalter FEMLAB GmbH, Berliner Straße 4, 37073 Göttingen Tel.: +49(0)551 / 99 721 - 0, Fax: +49(0)551 / 99 721 - 29 [email protected] www.femlab.de / www.femlab.com

38 DGG Mittlg. 1/2005

Werbung machen bei den Mitteilungen* der

Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V.

- eine lohnende Alternative -

Sprechen Sie uns an: M. Grinat, GGA-Institut, Stilleweg 2, 30655 Hannover

Tel: (+49)- 0511 - 643-3493, e-mail: [email protected] D. Kaiser, BGR, Stilleweg 2, 30655 Hannover

Tel: (+49)- 0511 - 643-2669, e-mail: [email protected] Chr. Fulda, Baker Hughes Inteq GmbH, Christensenstr. 1, 29221 Celle

Tel (+49)- 05141 - 203-760, e-mail: [email protected]

*Erscheinung quartalsweise, Auflage: etwa 1000 in In- und Ausland, Empfänger: Mitglieder der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, Kosten: 250 EUR/Seite/Heft, 750 EUR/Seite/4 Hefte

DGG Mittlg. 1/2005 39

DEUTSCHE GEOPHYSIKALISCHE GESELLSCHAFT e.V.

Aufnahmeantrag Änderungsmeldung (bitte nur die zu ändernden Daten eintragen)

Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. - Geschäftsstelle - c/o Dr. Marco Bohnhoff GeoForschungsZentrum Potsdam Telegrafenberg 14473 Potsdam DEUTSCHLAND Hiermit beantrage ich die Aufnahme in die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft (DGG) e.V.: Art der Mitgliedschaft Status

persönlich Junior (< 30 Jahre) [10,- €] Mitglied [30,- €]

Senior (> 65 Jahre) [20,- €] Doppelmitglied (nur DPG, DMetG) [20,- €]

Beitragsfrei (nur durch Vorstandsbeschluss) [0,- €]

korporativ (z.B. Universitätsinstitute, Firmen) Korporatives Mitglied [30,- €] Beitragsfrei (nur durch Vorstandsbeschluss) [0,- €]

Adresse Name, Vorname, Titel: ____________________________________________ Geburtsdatum: _ _ / _ _ / 19 _ _ Anschrift privat: ______________________________________________________________________ Anschrift dienstlich: ______________________________________________________________________

______________________________________________________________________ Tel.: ____________________________________________ Fax: _____________________ E-Mail: ______________________________________________________________________ Geophysical Journal International (GJI)

mit Zeitschrift (12 Hefte/Jahr) Junior (< 30 Jahre) [39,- €] Mitglied (auch S, D, F) [134,- €]

Korporatives Mitglied [1.289,- €]

mit GJI „Online Access“ Junior (< 30 Jahre) [5,- €] (z.Zt. nur für pers. Mitgl.) Mitglied (auch S, D, F) [5,- €]

ohne Zeitschrift ohne GJI „Online Access“

Versand der Mitteilungen, Zeitschrift usw. an: Dienstanschrift oder Privatanschrift Aufnahme gewünscht ab: sofort oder Jahr _________ Zahlung der Beiträge: gegen Rechnung oder Einzugsermächtigung (umseitig) Folgende Mitglieder der DGG kann ich als Referenz(en) angeben (§ 4.4 der Satzung): 1) Name, Ort: 2) Name, Ort: ________________________________________ ________________________________________ _________________________ ____________________________________________

(Ort, Datum) (Unterschrift des/r Antragstellers/in)

Bearbeitungsvermerke:

40 DGG Mittlg. 1/2005

EINZUGSERMÄCHTIGUNG (gilt nur für Konten in Deutschland):

Hiermit erteile ich der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) die Erlaubnis, den

DGG Mitgliedsbeitrag sowie falls zutreffend die Kosten für das GJI

von meinem Girokonto per Lastschrift abzubuchen. Die Erlaubnis gilt bis auf Widerruf.

Name: ____________________________________________________________________________

Anschrift: ____________________________________________________________________________

Kontonummer: _________________________________ Bankleitzahl: ________________________________

Name, ggf. Ort der Bank: ____________________________________________________________________

_________________________ ____________________________________________ (Ort, Datum) (Unterschrift des/r Kontoinhabers/in)

DGG Mittlg. 1/2005 41

Termine geowissenschaftlicher Veranstaltungen 2nd General Assembly - European Geosciences Union (EGU) 25.04.-29.04.2005 Vienna, Austria http://www.copernicus.org/EGU/ga/egu05/index.htm GAP 2005 Geophysik-Aktionsprogramm 05.05.-08.05.2005 München http://gap2005.geophysik.uni-muenchen.de/ AGU/SEG/NABS and SPD/AAS Joint Assembly 23.05.-27.05.2005 New Orleans, USA. http://www.agu.org/meetings/sm05/ EAGE, 67th EAGE Conference & Exhibition 13.06.-16.06.2005 Madrid, Spanien http://www.eage.nl/conferences/index2.phtml?confid=17 IAGA Scientific Assembly 18.07.-29.07.2005 Toulouse, France Earth System Processes 2 08.08.-11.08.2005 Calgary, Alberta, Canada VIII International Conference on Gas in Marine Sediments 05.09.-10.09.2005 Vigo, Spain DGG/EEGS-Seminar "Hydro- und Ingenieurgeophysik" 21.09.-23.09.2005 Herz-Jesu-Kloster Neustadt/Weinstr. GV/DGG (Geologie), "System Earth - Biosphere Coupling" 24.09.-29.09.2005 Erlangen http://www.pal.uni-erlangen.de/GV-DGG-2005/ IASPEI General Assembly of the International Association of Seismology and Physics of the Earth's Interior 02.10.-08.10.2005 Santiago, Chile http://www.igm.cl/iaspei/iaspei.htm 8th International Conference on Gas Geochemistry 02.10.-08.10.2005 Palermo & Milazzo, Italien Kolloquium "Elektromagnetische Tiefenforschung" 03.10.-07.10.2005 Haus Wohldenberg b. Hildesheim 2nd International Alfred-Wegener-Symposium 30.10.-02.11.2005 Bremerhaven http://www.alfred-wegener-symposium.de International Conference on the 250th Anniversary of the 1755 Lisbon Earthquake 01.11.-03.11.2005 Lisbon, Portugal http://www.lisbon1755.org AGU, Fall Meeting 2005 05.12.-09.12.2005 San Francisco, USA DGG, 66. Jahrestagung 06.03.-09.03.2006 Bremen Bitte die Termine geowissenschaftlicher Konferenzen, Seminare, Workshops, Kolloquien, Veranstaltungen etc., die für die Mitglie-der der DGG von Interesse sein könnten, rechtzeitig an Dr. Martin Müller, Technische Universität Berlin, Fachgebiet Angewandte Geophysik, Ackerstraße 71-76, 13355 Berlin, E-Mail: [email protected], schicken, damit diese in dieser Aufstellung erscheinen können.

42 DGG Mittlg. 1/2005

Absender: Geschäftsstelle der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V. GeoForschungsZentrum Potsdam, Telegrafenberg, D-14473 Potsdam Postvertriebsstück, „Entgelt bezahlt“, VKZ G 14384