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Deutsche Johann Strauss Gesellschaft e.V. Mitteilungsblatt Heft 37/2010

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Deutsche Johann Strauss Gesellschaft e.V.Mitteilungsblatt Heft 37/2010

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Johann Strauss

NEUES LEBEN, Polka française für das Pianoforte op. 278

PN N.P. 13.065

Wien, Haslinger 1864. Landesbibliothek Coburg Mus. 1311

Das Titelblatt enthält eine gedr. Widmung am Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und

Gotha. Es wurde uns liebenswürdigerweise von der Landesbibliothek Coburg zur Verfügung

gestellt.

Johann Strauss widmete Herzog Ernst II. im Herbst 1863 die Polka „Neues Leben“, die

Strauss persönlich in einer Prachthandschrift im Wiener Palais Coburg überreichte. Diese

wurde dem Herzog nach Coburg übersandt. Für die Widmung bedankte sich Herzog Ernst

1864, als der Notendruck bei Haslinger erschien, mit der Verleihung der Verdienstmedaille

für Kunst und Wissenschaft.

Herausgeber: DEUTSCHE JOHANN STRAUSS GESELLSCHAFT e. V.

Geschäftsstelle: Kurt Hinrichs,

Creidlitzer Straße 68

96450 COBURG

Tel. 09561 200758 Fax 09561 200757

Redaktion: Werner Abel

Rüdesheimer Straße 28

64295 DARMSTADT

Tel. 06151 664109

Ralph Braun

Hahnweg 48

96450 COBURG

Tel. 09561 790838

Druck: DCT GmbH

Nicolaus Zech Straße 64-68

96450 COBURG

Tel. 09561 83450 Fax 09561 834545

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Deutsche Johann Strauss Gesellschaft e.V. 

seit 1975 

 

1. Vorsitzender: Ralph Braun 

                                                               Mitteilungsblatt 37   2010 

  2    Ralph Braun              Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen bezüglich der angeblich  aus                                               der Wiener Stadt‐ und Landesbibliothek entwendeten und 2008                                               Ralph Braun bzw. 2010 dem Kölner Auktionshaus Venator &                                              Hanstein angebotenen Johann Strauss‐Autographen vor der                                              Einstellung? ‐ Erhält der Anbieter die Partiturskizzen zurück?                30   Thomas Aigner      Das einzige Gastspiel der Wiener Strausskapelle                                                                in Russland: Eduard Strauss 1894 in St. Petersburg        39   Peter Kemp               Die Aufnahme von Johann Strauss‐Enkel in Großbritannien                      48   Nada Bezić                 Strauss Operetten in Zagreb                                                                                                            56   Leif Johannisson       2. Advent ‐ Indigo – Die Göttin der Vernunft                   64   John Diamond       Indigo                           69   Peter Kemp               Die Göttin der Vernunft                     77   Inge Röhre                 Es begann „An der Elbe“ (op.477) ‐           35 Jahre Deutsche Johann Strauss Gesellschaft        83   Peter Ziegler              Ein Wiener Maler erinnert sich an Johann Strauss           und Alexander Girardi              87   Ingrid Scherney      150 Jahre Wiener Operette                                    89   Manfred Drescher   Berichte über Operetten‐ und Opernaufführungen  Geschäftsstelle:               Kurt Hinrichs, Creidlitzer Straße 68, 96450 Coburg    Vorstand:                          Ralph Braun, Werner Abel, Inge Röhre, Dr. Michael Mahlert,                                             Kurt Hinrichs, Georg Günther Bankverbindung:             VR‐Bank Coburg Konto‐Nr. 810893  BLZ 783 600 00 Vereinsregister:               Amtsgericht Coburg VR 667, Homepage http://www.djsg.de                          

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Liebe Mitglieder,  der in diesem Jahr aufgeflogene Diebstahl von Johann Strauss‐Autographen aus dem Tresor der Wiener Stadt‐ und Landesbibliothek (seit 2006 Wienbibliothek  im Rathaus) berührt unsere Gesellschaft  wesentlich  tiefer  als  bisher  von  mir  angenommen.  Unser  früherer  1. Vorsitzender Prof. Norbert  Linke wurde  von 1981 bis heute  zu einem  intimen Kenner der Johann Strauss‐Handschriftenbestände der Musiksammlung dieser Bibliothek. Von 1981 bis zur Suspendierung des ehemaligen Leiters der Musiksammlung Univ.‐Doz. Dr. Ernst Hilmar im Jahr 1994 arbeitete Prof. Linke in der WStuLb bei seinen Strauss‐Forschungen eng mit Dr. Hilmar.   Zur Aufklärung bedarf es der Kenntnis der bislang  verschwiegenen Hintergründe:   muss das komplexe Feld der 16 Jahre lang vertuschten Affäre Dr. Ernst Hilmar einbezogen werden. Wie die Neue Presse Coburg am 13. 11. 2010 berichtete,  ist es möglich, dass der Anbieter der aus der heutigen Wienbibliothek im Rathaus verschwundenen und im März d. J. von der Staatsanwaltschaft Köln beim Auktionshaus Venator & Hanstein beschlagnahmten Strauss‐Autographen  diese  zurück  erhält,  da  zivilrechtliche  Ansprüche  der  Wienbibliothek  nicht geklärt werden können,  falls die Bibliothek keine Zivilklage erhebt. Neue Presse Coburg:  „ ‚Aber wir brauchen einen Gerichtsbeschluss.‘ Eine Zivilklage will  [Dr. Thomas] Aigner damit aber nicht angekündigt wissen,  lieber  formuliert er  so:  ‚Wir halten uns alle Möglichkeiten offen.‘  “  Die  Wienbibliothek  hat  nie  Anzeige  erstattet.  (Profil  „Mister  Marple.  Strauss‐

Handschriften aus der Wiener Stadtbibliothek entwendet“, 17. Juli 2010). 

Es

 Beginn der Affäre Dr. Hilmar: Schubert‐Forscher‐Nachlässe im Wiener Antiquariatshandel ‐ 

Revision in der WStuLb – Suspendierung von Dr. Ernst Hilmar  1993 waren ca. 120 der Wiener Stadt‐ und Landesbibliothek gehörende Objekte zumeist aus den Nachlässen der Schubert‐Forscher  Ignaz Weinmann und Otto Erich Deutsch  im Wiener Antiquariatshandel  aufgetaucht.  Die  kanadische  Musikwissenschaftlerin  Dr.  Rita  Steblin, Bibliothekarin  im von Dr. Hilmar geleiteten „Internationalen Franz Schubert  Institut“  (IFSI), erfuhr  hiervon,  eilte  zum  Antiquariat  Löcker  und Wögenstein  und  erwarb  am  25.  August 1993 diese Objekte.      Dr. Steblin berichtete dies daraufhin dem Leiter der Handschriftensammlung der WStuLb, Dr. Walter Obermaier,  und  zeigte  ihm  ihr  von  Frau  Renate Hilmar‐Voit  (Ehefrau  Ernst Hilmars) übergegebene  Fotokopien  aus  dem  der Bibliothek  gehörenden  Inventarband  1  des  Ignaz‐Weinmann‐Nachlasses, den Dr. Hilmar in seiner Wohnung verwahrte. Laut Prof. Linke wurde Dr.  Ernst  Hilmar  dann  1994  wegen  Überschreiten  seines  Ankaufsbudgets  für  die Musiksammlung der WStuLb vom Dienst suspendiert. Erst 1999 wurde Dr. Hilmar (von 1994 bis  1999  in Berlin  lebend) mit  vollen Pensionsbezügen  in den Ruhestand  verabschiedet. Die Wienbibliothek hat die  ihr  gehörenden Objekte  aus den Nachlässen  von  Ignaz Weinmann und Otto Erich Deutsch von Dr. Steblin nie zurückverlangt. Sie befinden sich noch heute  im Besitz von Rita Steblin. Auf Anfrage der Neuen Presse Coburg (9. November 2010) erklärte die 

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derzeitige  Direktorin  der Wienbibliothek,  Dr.  Sylvia Mattl‐Wurm,  dass  es  sich  bei  diesen Objekten  ausschließlich  um  Dubletten  hand .  Dem  widerspricht  Dr.  Steblin.  In  der Wienbibliothek gäbe es 11 Schachteln mit durchnummerierten z. T. fehlenden Mappen aus dem Nachlass O. E. Deutsch. Eine dieser fehlenden Mappen besitzt Dr. Steblin. Diese Mappe wurde  von  der  1977  bei  einem  Flugzeugabsturz  ums  Leben  gekommenen Musikwissenschaftlerin Christa Landon mit „34 Textbücher“ beschriftet (hs.) und enthält u.a. Libretti  zu Operetten  über  Franz  Schubert mit  handschriftlichen  Anmerkungen  von  O.  E. Deutsch.  Wie  aus  dem  Angebot  des  Antiquariats  Löcker  und  Wögenstein  hervorgeht, befanden sich unter den Objekten solche mit zahlreichen Anmerkungen von O. E. Deutsch. Dr.  Steblin  besitzt  die  ihr  von  Renate Hilmar‐Voit  übergebene  Fotokopie  des  kompletten Inventarbandes 1 Ignaz Weinmann‐Nachlass aus der Wohnung Dr. Hilmars. 

le

 

  Rechnung „Dr. Steblin 25.8.1993 Ign. Weinmann Konvolut – Schubert lt. Angebot 12.000“ 

 

 

„Konvolut F. Schubert aus dem Besitz des S.‐Forschers Ignaz Weinmann […]“ Antiquariat Löcker und Wögenstein 

3  

Abbildungen mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rita Steblin 

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Bis  heute  wurde  in  österreichischen  und  deutschen  Medien  mit  Ausnahme  der  

Das  Verschweigen  der  Affäre Dr. Hilmar, Widersprüche  in  öffentlichen Darstellungen  der 

iese  Widersprüche  sowie  die  bisher  allgemein  unbekannten  Hintergründe  der  Affäre 

usiksammlungsleiter Dr. Hilmar: Begründer des „Internationalen Franz Schubert Institut“ 

 ls  Leiter  der Musiksammlung  der WStuLb  verantwortlich  für  die  größte  Schubert‐  und 

Zurückhaltende Berichterstattung in den Medien 

Österreichischen Musikzeitschrift und des Deutschlandfunk „Kultur heute“  (beide Male  der 

Publizist, Musikkritiker und Kulturkorrespondent Frieder Reininghaus) nur über den Diebstahl der Strauss‐„Aschenbrödel“‐Autographen berichtet. Die Vorgänge, welche zur Suspendierung Dr. Hilmars und zur Gesamtrevision der Musiksammlung der WStuLb im Jahr 1994 führten, und jene  um  die  1993  im Wiener  Antiquariatshandel  aufgetauchten  zahlreichen  der Wiener Stadt‐ und Landesbibliothek gehörenden Objekte aus den Nachlässen von  Ignaz Weinmann und Otto Erich Deutsch wurden bisher nicht genannt. Erwähnenswert ist eine von Prof. Linke gegenüber  der  Neuen  Presse  Coburg  am  9.  November  2010  bestätigte  Aussage  mir gegenüber,  Prof.  Linke  habe  von  Dr.  Hilmar  gehört,  dass  sich  die  Stadt Wien wiederholt erkundigt  habe,  auf  welche  Johann  Strauss‐Autographen  man  seitens  der  Bibliothek verzichten könne, um hochrangige ausländische Staatsgäste beschenken  zu können.  Japan sei  genannt worden.  Dr.  Hilmar  habe  dies  erwähnt,  als  ihn  Prof.  Linke  nach  dem  Grund gefragt  habe,  warum  zahlreiche  Blätter  aus  einem  Skizzenbuch  von  Johann  Strauss herausgetrennt seien. 

derzeitigen  Direktorin  der  Wienbibliothek  im  Rathaus  Dr.  Sylvia  Mattl‐Wurm  sowie Behauptungen des Herausgebers der 2002 erschienenen wissenschaftlichen Aschenbrödel‐Partitur, Prof. Michael Rot, welche im Widerspruch zu Dr. Mattl‐Wurms Darstellung stehen,  stellen die Frage „Warum?“.   Daufzuzeigen,  ist  Ziel  dieses  Artikels.  Dies  möge  zu  Transparenz  in  der  Angelegenheit beitragen  und  die  seit  Mitte  der  1980er  Jahre  auseinandergesteuerte  Wiener  Johann Strauss‐Forschung zusammenführen helfen.  M

(IFSI) sowie des „Wiener Institut für Strauss Forschung“ (WISF) 

AJohann  Strauss‐Handschriftensammlung  der  Welt  leitete  Dr.  Ernst  Hilmar  bis  zu  seiner Abwahl als Generalsekretär im Jahr 2001 auch das von ihm begründete „Internationale Franz Schubert  Institut“  (Büro  in  Schuberts  Sterbehaus  in  der  Wiener  Kettenbrückengasse).  1987 gründete  Dr.  Hilmar  die  der WStuLb  angegliederte  „Arbeitsgemeinschaft  Johann  Strauss (Sohn): Thematisch‐bibliographisches Werkverzeichnis“, aus welcher sich 1989 das „Wiener Institut  für  Strauss  Forschung“  (WISF)  begründete.  Die  Abwahl  von  Dr.  Hilmar  als Generalsekretär  des  IFSI  erfolgte  laut  wikipedia  (Artikel  Ernst  Hilmar)  „wegen  zahlreicher Verstöße gegen die Vereinsstatuten“. Das  IFSI musste am 13. April 2005 aufgelöst werden. „Das deutsche  IFSI‐Konto war von Dr. Werner Bodendorff  [Anbieter der  Strauss‐Autographe] Ende 2003, dem Vorstandsbeschluss entsprechend, aufgelöst worden.“ Das von Dr. Michael 

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eit der Beschlagnahme der  Johann Strauss‐Autographe durch die Staatsanwaltschaft Köln 

Lorenz und Dr. Thomas Aigner unterzeichnete Protokoll der letzten Vorstandssitzung des IFSI ist im Internet unter http://members.aon.at/michaelorenz/ifsi/ zu finden. Teilnehmer dieser Vorstandssitzung waren n.a. auch Norbert Rubey und Dr. Rita Steblin.   Sim  Frühjahr  2010  ermittelt  die  Staatsanwaltschaft Wien  gegen Dr. Hilmar. Wie  die Neue Presse  Coburg  von  der  Wiener  Justizbehörde  am  9.  November  2010  erfuhr,  wird  das Ermittlungsverfahren gegen Dr. Hilmar wohl eingestellt.  

Bereits  ab  1981  hatten  Prof.  Linke  und  Dr.  Hilmar  dann  viele  Jahre  in  der  Wiener 

Der Anbieter der Aschenbrödel‐Partiturskizzen wurde ab 1992 zum engsten 

 er  deutsche  Musikwissenschaftler  und  Schubert‐Forscher  Dr.  Werner  Bodendorff  (geb. 

Im Vorwort der 2003 erschienenen „Franz Schubert Dokumente 1801‐1830“  (1. Band Texte 

h f

Landesbibliothek/Musiksammlung), […] [und] Dr. Margret Jestremski […]“  

Rathausbibliothek eng miteinander zum Thema Johann Strauss geforscht. Der Schwerpunkt der Forschungen von Dr. Hilmar  lag bei Franz Schubert. Dr. Hilmar ermöglichte Prof. Linke tiefen Einblick in die Johann Strauss‐Handschriftenbestände der Bibliothek. Prof. Linke kennt wichtige Details zur Affäre Dr. Hilmar.   

wissenschaftlichen Mitarbeiter von Dr. Hilmar 

D1958)  wurde  ab  der  Zeit  seiner  Promotion  1992/1993  („Die  kleineren  Kirchenwerke  Franz Schuberts“ Univ. Tübingen 1993) ein enger Mitarbeiter von Dr. Hilmar am IFSI. Nach Dr. Hilmars Pensionierung (1999) und im Anschluss an dessen Abwahl (2001) als Generalsekretär des IFSI wurde Dr. Bodendorff neben der Hugo Wolf‐Forscherin Dr. Margret  Jestremski Dr. Hilmars engster  wissenschaftlicher Mitarbeiter.  Neue  Presse  Coburg  13.  November  2010:  „Beide Wissenschaftler, einer davon  in höchsten Forschungs‐ und Musikkreisen anerkannt, kennen sich gut. Sie arbeiteten von 1992 bis 2001 im Internationalen Franz‐Schubert‐Institut (IFSI) in Wien  zusammen. Das  ist nicht nur auf offiziellen Seiten  im  Internet nachzulesen,  sondern bestätigt  auch Musikwissenschaftler  Prof.  Norbert  Linke  (Borken/Westfalen).  Beide  hätten gemeinsam  geforscht,  publiziert  und  gegenseitig  ihre  Veröffentlichungen  besprochen, zuletzt 2007.“ 

Addenda  und  Kommentar)  schließt  Herausgeber  Dr.  Hilmar  die  „ehemals  im  IFSI Verantwortlichen“ vom Dank aus und  ebt Dr. Bodendorffs Bedeutung  ür diese Publikation hervor:  „Mit Hilfe  eines  einzigen  verläßlichen Mitarbeiters  (Dr. Werner  Bodendorff)  konnte schließlich der Kommentar erstellt werden. Bedauerlicherweise gab es bei diesem Projekt keinerlei  Unterstützung  durch  frühere  präsidiale  Mitglieder  des  Internationalen  Franz Schubert  Instituts  (IFSI)  […]  Die  ehemals  im  IFSI  Verantwortlichen  sind  vom  Dank auszuklammern.  […]  Ferner  ist  jenen  Personen  zu  danken,  die  Recherchen  auf  sich genommen haben, um die Publikation zum Abschluß bringen zu können. Neben dem bereits genannten Dr. Werner Bodendorff  sind dies namentlich Norbert Rubey  (Wiener  Stadt‐  und 

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en des  IFSI Redaktion Ernst  Hilmar,  Schneider  Tutzing  1992;  über  Karl  Pichler  in  „Schubert  durch  die  Brille“,  Schneider 

eit 1995 gab Dr. Bodendorf, der  sich mir gegenüber bezüglich der von  ihm angebotenen Johan ert‐erken  heraus  (Carus  Verlag  Leinfelden‐Echterdingen).  Dies  setzte  die  Befähigung  zur 

fs besondere Qualitäten in der Auswertung von erk‐Quellen: 

 Ergebnis sind historisch‐kritische Urtextausgaben, die an zahlreichen Stellen 

 

Publikationen  von  Dr.  Bodendorff  zu  Franz  Schubert:  über  Michael  Holzer,  einer  der  ersten Musiklehrer der Brüder F. Schuberts,  in „Schubert durch die Brille“ Mitteilung

Tutzing 1993;  „Einige Anmerkungen  zur  Schubert‐Rezeption  in Ödenburg“,  in  „Schubert durch die Brille“,  Schneider  Tutzing  1994;  „Franz  Schuberts  Frauenbild dargestellt  an  seinen  einstimmigen Frauenliedern  mit  Begleitung  des  Pianoforte“,  Wißner  Augsburg    1996;  „Zur  Inventarfrage  bei Schubert  Bericht von der Tagung  ‚Schubert‐Aspekte‘“, Duisburg 1996; „Die kleineren Kirchenwerke Franz  Schuberts“, Wißner Augsburg    1997;  „Wer war  Franz  Schubert?  :  Eine  Biographie“, Wißner Augsburg  1997;  „Hvem  war  Franz  Schubert?  En  Biografi“,  Roskilde:  Franz  Schubert  Selskabet Danmark  1997;  Ernst  Hilmar  unter Mitarbeit  von Werner  Bodendorff  „Bausteine  zu  einer  neuen Schubert Bibliographie vornehmlich der Schriften von 1929‐2000“, in „Schubert durch die Brille“ Heft 25 S. 95‐302, Schneider Tutzing 2000; Ernst Hilmar  (Mitarbeit Werner Bodendorff) „Franz Schubert Dokumente  1801‐1830  1.  Band  Texte  Addenda  Kommentar“,  Schneider  Tutzing  2003;  „Franz Schuberts kvindebill de på baggrund af hans Frauenlieder“ Overs.: Ellen Marie Peters Overs.: Franz Schubert  Selskabet  Danmark  Roskilde  2004;  „Franz  Schubert:  die  Texte  seiner  einstimmig  und mehrstimmig  komponierten  Lieder  und  ihre Dichter Bd.  3: Die  Texte  der mehrstimmigen  Lieder“, Georg Olms, Hildesheim, Zürich, New York  2006  

 Dr. Bodendorff Herausgeber wissenschaftlicher Partituren von Schubert‐Werken 

 S

n Strauss‐Autographe als Laie darstellte, wissenschaftliche Partituren von 13 SchubWwissenschaftlichen Auswertung von Musikautographen voraus. Neben der Auswertung der Autographen  gehören  Recherchen  zu  Quellen‐Fundorten  und  die  Erforschung  der Provenienz des Autographs zur Erarbeitung einer wissenschaftlichen Ausgabe. Diesbezüglich einführende Unterweisung erhielt Dr. Bodendorff durch Dr. Ernst Hilmar, wie er im Vorwort seiner  Dissertation  schreibt:  „Längere  Wien‐Aufenthalte  machten  es  möglich,  vor  Ort Quellenstudien mit Schuberts Autographen zu betreiben. Wertvolle Hilfe und Unterstützung bei  den  Handschriften  bekam  ich  von  dem  Leiter  der  Stadt‐  und  Landesbibliothek Wien, Herrn Universitätsdozent Dr. Ernst Hilmar.“  Der  Carus‐Verlag  bewirbt  die  von  ihm  2003  verlegte  Neuausgabe  der  großen  Schubert‐Messen mit dem Hinweis auf Dr. BodendorfW„Für  die  Neuausgabe  der  ‚großen‘  Schubert‐Messen  haben  die  Herausgeber  Manuela Jahrmärker und Werner Bodendorff das Quellenmaterial noch einmal eingehend und subtil untersucht. Dasvon  den  bisherigen  Ausgaben  abweichen:  nicht  gravierend,  aber  in  vielen  sinnfälligen Details, vor allem der Dynamik und Artikulation (das ‚Schmerzenskind‘ der Schubert‐Editoren).“   Bezüglich  der  von  Dr.  Bodendorff  angebotenen,  wohl  aus  der  Wiener  Stadt‐  und Landesbibliothek  entwendeten  Aschenbrödel‐Partiturskizzen  betrieb  Dr.  Bodendorff

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ffensichtlich keinerlei Provenienzforschung. Nicht nachvollziehbar  ist, dass Dr. Bodendorff, 

n  

ung er  Provenienz  des  in  der  „Wienbibliothek  im  Rathaus“  verwahrten  Autographs  dieser 

 

 

Hg. Werner Bodendorff: Franz Schubert Messe in Es, Vorwort 1996/2003 Carus Verlag, Leinfelden‐Echterdingen 

 

 ie  Beschreibung  der  „Aschenbrödel“‐Skizzen  im  Auktionskatalog  113  von  Venator  & 

Hanstein (März 20  1900/1901 nur inmal  in  einer  Partitur  publizierten  Werkes  bemerkenswert  sachkundig  und  setzte  die 

oder  2008  nicht  wusste,  Teil  wessen  Werkes  von  Johann  Strauss  die  in  seinem  Besitz befindlichen Partiturskizzen  sind,  icht versucht hat, durch die Wienbibliothek abklären  zu lassen, um welches Werk von Strauss es sich handelt. Die Wienbibliothek verfügt über die führenden Strauss‐Spezialisten der Welt. Man hätte die Skizzen dort leicht identifiziert.   Das  von  Dr.  Bodendorff  für  die  Schubert‐Messe  in  Es  bereits  1996  verfasste  und  in  der Neuausgabe von 2003 wieder abgedruckte Vorwort zeigt dessen Sorgfalt bei der ErforschdMesse.   

    

Beschreibung der Partiturskizzen im Auktionskatalog 113 

D10)  ist  in Anbetracht dieses weithin unbekannten und nach

eKenntnis des Revisionsberichtes dieser wissenschaftlichen „Aschenbrödel“‐Partitur von 2002 (Neue  Johann  Strauss  Gesamtausgabe)  voraus.  Derartig  spezielle  Kenntnisse  bezüglich  des Ballettes  „Aschenbrödel“, wie  sie  in  die  Objektbeschreibung  eingeflossen  sind,  hatte  Dr. Bodendorff  offensichtlich  nicht.  Wer  half  dem  Auktionshaus?  Wer  ist  der  Autor  der Objektbeschreibung?  Ende  November  2009,  vier  Monate  vor  Erscheinen  des 

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Auktionskatalogs,� nannte� Dr.� Bodendorff� mir� gegenüber� noch� nicht� einmal� den� Titel� des�Werkes:�„Donauwalzer�in�einem�Ballett�mit�Drehorgel�verwendet“.�Zu�dieser�Zeit�befanden�sich�die�Partiturskizzen�angeblich�in�Österreich,�wohl�bei�Dr.�Hilmar,�da�dieser�mir�die�Kopien�der�Autographen�am�25.�November�2009�aus�Klagenfurt�zugeschickt�haben�soll.��

Die�zwei�großformatig�und�farbig�vorne�im�Auktionskatalog�abgebildeten�mit�„68“�und�„69“�handschriftlich� paginierten� Aschenbrödel�Partiturskizzen� (Überleitungstakte� zum� Drehorgel�

Donauwalzer� und� die� ersten� zwei� Takte� desselben,� s.� Abb.� S.� 27)� können�als� sehr� sachkundiger�subtiler� Hinweis� gelesen� werden.� Die� im� Rahmen� der� „Neuen� Johann� Strauss�Gesamtausgabe“� 2002� erschienene� wissenschaftliche� Aschenbrödel�Partitur� �� Titel:�„Rekonstruktion� der� Urfassung� 1899“� �� gibt� die� von� Josef� Bayer� für� seine�Vollendungsfassungen� (1899,� 1901)� geschaffene� Überleitung� zum� Drehorgel�Donauwalzer�wieder� (s.� S.27).� Die� im� Auktionskatalog� abgebildeten� Partiturskizzen� geben� eine� andere�Überleitung�wieder.�Im�Revisionsbericht�der�wissenschaftlichen�Aschenbrödel�Partitur�(2002)�heißt�es:�„Der�Strauss’sche�Nachlaß�zu�‚Aschenbrödel‘�muß�als�verschollen�gelten“�(S.�508).�

Dr.�Hilmar� (Redaktion�der� IFSI�Publikationsreihe� „Schubert� durch�die�Brille“)� fügte�eigenmächtig�eine�Fußnote�und�eine�Abbildung�in�wissenschaftliche�Aufsätze�von�IFSI�Mitarbeitern�ein:�

a.)�1991�veröffentlichte�Dr.�Rita�Steblin� in� „Schubert�durch�die�Brille“�Heft�6� ihren�Aufsatz�„Neue� Gedanken� zu� Schuberts� Totenmaske“.� Ihren� von� Vancouver� eingereichten�englischsprachigen� Aufsatz� übersetzte� Thomas� Aigner� ins� Deutsche.� Dr.� Hilmar� fügte� in�diesen� Aufsatz� eigenmächtig� eine� letzte� Fußnote� „8“� ein:� „Eine� dritte� Haarlocke� (1828)�befindet� sich� in� der� Schubert�Gedenkstätte� Schloss� Atzenbrugg.“� Diese� „dritte�Haarlocke“,�welche� dem� Leichnam� von� Franz� Schubert� nachweislich� bei� der� Exhumierung� 1863�abgenommen� wurde,� ist� Bestandteil� des� Nachlasses� Ignaz� Weinmann,� in� dessen�Inventarband�genauestens�beschrieben�verzeichnet,� gehört�der�Wienbibliothek�und�wurde�nicht�inventarisiert.�Bis�heute�ist�sie�als�„Leihgabe�von�Ernst�Hilmar,�Wien“�in�der�Schubert�Gedenkstätte� Schloss� Atzenbrugg� ausgestellt.� Im� 1992� von� Dr.� Hilmar� herausgegebenen�Katalog�der�Schubert�Gedenkstätte�schreibt�Dr.�Hilmar�auf�S.�27�unter�Nr.�„28“:�„Das�seltene�und� hier� unter� Glas� konservierte� (und� restaurierte)� Exemplar� von� Schuberts� Haupthaar�wurde� dem� Komponisten� am� Sterbebett� abgeschnitten.“� Dr.� Steblin� waren� bis� zur�Veröffentlichung� ihres� Aufsatzes� nur� zwei� Schubert�Locken� (von� 1828)� bekannt.� Dr.� Hilmar�hatte�die�„zwei“�in�ihrem�Aufsatz�in�eine�„drei“�geändert.�

b.)� Das� angeblich� der� Wienbibliothek� gehörende� nicht� inventarisierte� handschriftliche�Leihgeberverzeichnis� der� Schubert�Ausstellung� 1897� war� in� der� von� Ernst� Hilmar�herausgegebenen� Zeitschrift� „Schubert� durch� die� Brille“� als� „in� Privatbesitz� aufgefunden“�zitiert�worden�[Brille�14,�S.�106].�Eine�Kopie�einer�Seite�aus�diesem�Verzeichnis�wurde�von�Dr.�Hilmar�laut�Dr.�Michael�Lorenz�eigenmächtig�in�einen�Aufsatz�von�Dr.�Lorenz�eingefügt�[Brille�24,�S.�46].��

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es Antiquariats Löcker & Wögenstein ttp://homepage.univie.ac.at/michael.lorenz/schubertlocke/     

usikzeitschrift  (9  erschienene Replik trauss auf  Irrfahrt. Bestände 

us  dem  Tresor  der Wienbibliothek  in  Köln  aufgetaucht“  (ÖMZ  7/8  2010)  findet  sich  der 

tD  

lefonat, Anfang März 2008, schlug ich ihm or, sich an die Wienbibliothek zu wenden. Er wies dies von sich, wie auch meinen Vorschlag, 

D f

Bei  seinem  ersten Angebot  der Autographen (27.  Februar  2008  an  Albrecht  Tauer  Kulturamt 

Coburg) wusste Dr. Bodend  Strauss die auf jeder der eun Seiten hs. mit „Drehorgel“ bezeichneten Donauwalzer‐Partiturskizzen gehören: 

/2010)

 Genaue Beschreibung und Foto der Schubert‐Locke von 1863 sowie die Rechnung und das Angebot dh Im Anschluss an die  in der Österreichischen Mvon Dr. Mattl‐Wurm auf Frieder Reininghaus‘ Artikel „Johann SaArtikel  „Perspektiven  einer  Schubert‐Forschung  in  Österreich“  der  österreichischen Schubert‐Forscherin  Univ‐Doz.  Dr.  Walburga  Litschauer,  in  welchem  Dr.  Litschauer ausführlich auf die durch Dr. Hilmar verursachten Probleme für die österreichische Schubert‐Forschung eingeht:  „[…] der von Frieder Reininghaus  im  letzten Hef  der Österreichischen Musikzeitschrift behandelte  Fall des  r. E.  [gibt] Anlass  für den  folgenden Artikel,  in dem zunächst  die  wechselvolle  Geschichte  des  Internationalen  Franz  Schubert  Instituts  (ISFI) behandelt sei [Auflösung des IFSI im April 2005].“  Warum hat Dr. Bodendorff die  in seinem Besitz befindlichen Strauss‐Autographe nicht der Wienbibliothek angeboten? In unserem ersten Tevdie Autographen über das  führende deutsche Autographen‐Auktionshaus Stargardt  (Berlin) zu verkaufen. Dr. Bodendorff bezog  sich auf meine Frage nach  seiner Preisvorstellung auf Ergebnislisten  von  Stargardt.  Dr.  Bodendorff  arbeitete  (auch)  in  der Musiksammlung  der Wienbibliothek  über  Franz  Schubert‐Autographen, wo  Sammlungsleiter Dr.  Aigner  bereits bei meinem Anruf  im März 2008 davon ausging, dass die von Dr. Bodendorff angebotenen Skizzen aus der Musiksammlung entwendet wurden. Wie mir Norbert Rubey am 20. April 2010  auf  Anfrage  telefonisch  mitteilte,  habe  Dr.  Hilmar  nach  Beschlagnahme  der Autographen  durch  die  Kölner  Staatsanwaltschaft  bei  einer  polizeilichen  Vernehmung zugegeben,  mir  die  Kopien  der  angebotenen  Aschenbrödel‐Skizzen  (November  2009)  aus Klagenfurt geschickt  zu haben.  Im November 2009 hatte mir Dr. Bodendorff gemailt, dass sich die Autographen nicht mehr bei ihm, sondern bei einem österreichischen Auktionshaus befänden,  von  dem  sie  im  Frühjahr  2010  versteigert  werden  sollten.  Ich  würde  die gewünschten  Kopien  sämtlicher  Autographen  direkt  vom  Auktionshaus  zugeschickt bekommen. 

 Das erste Angebot von  r. Bodendorf   

  

orff nicht, zu welchem Werk von Johannn  

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ail von Dr. Bodendorff an Albrecht Tauer 27. Februar 2008: 

„Lieber Herr Tauer,  esellschaft verantwortlich 

eichnen und wende mich deshalb an Sie.  egen  einige  Strauß‐Autographe,  die  ich  gerne  veräußern möchte.  Es 

em alzers und anderen  (Operetten‐)Werken. Ob es 

Sehr geehrter Herr Bodendorff, der Vorstandschaft  tätig.  Ich 

ite die Kulturabteilung der  Stadt Coburg und  veranstalte das  Johann  Strauss  Festival  als e. 

  E‐Mail  an  den  1.  Vorsitzenden,  Ralph  Braun,  […] 

e erhalten von dort in irgendeiner Form eine Nachricht.“ 

utographe laut Dr. Thomas Aigner „deutscher Mittelsmann meines in aller s“   

 D  ich umgehend Dr. Th nbibliothek. Als Dr. Aigner  den Namen  Bodendorff  hörte,  reagie e  er  aufgebracht:  „Dr.  Bodendorff war  der 

 haft in Slavkov/Austerlitz veranstalteten Strauss‐Symposions die mir von Dr. 

odendorff zugesandten Kopien einer Auswahl der von  ihm angebotenen Autographen. Zu 

ich habe erfahren, daß Sie für die Belange der Johann Strauß GzBei mir  zu  Hause  lihandelt sich hierbei um mehrere mit Bleistift geschriebene Partiturskizzen, unter anderauch vom berühmten Thema des Donau‐Wsich bei dem in der Partitur großzügig angelegten Thema um eine Frühfassung handelt oder ob diese in eine andere Komposition hätte miteinfließen sollen, kann ich nicht sagen.  Hätten  Sie  eventuell  Interesse  daran? Wenn  ja,  kann  ich  Ihnen  einige  Kopien  zukommen lassen.“  Albrecht Tauer leitete das Angebot am 6. März an mich weiter:  „für die Deutsche  Johann Strauss Gesellschaft bin  ich nicht  in leauch jährlich die NeujahrskonzertFür  die  Deutsche  Johann  Strauss  Gesellschaft  ist  sicherlich  Ihr  Angebot  von  großem Interesse.  Ich  habe  mir  daher  erlaubt,  Ihreweiterzuleiten. Ich hoffe, Si Anbieter der A

Stille wegen Diebstahls entlassenen Vorgänger

a Dr. Bodendorffs Antworten in unseren Telefonaten Verdacht in mir weckten, informierteomas Aigner als Leiter der Musiksammlung der Wie

rtdeutsche Mittelsmann meines  in aller Stille wegen Diebstahls entlassenen Vorgängers.  […] Ein Beweis, dass die Aschenbrödel‐Autographen aus der Bibliothek entwendet wurden,  ist sehr  schwierig, da diese  von der Bibliothek nicht  inventarisiert wurden.  […]  In  letzter Zeit sind  im  Berliner  Antiquariat  Dr.  Werner  Greve  Bücher  mit  dem  Stempel  des  IFSI aufgetaucht.“   Am  7.  Juni  2008  übergab  ich  Dr.  Aigner  anlässlich eines  von  der  tschechischen  Johann Strauss GesellscBmeiner  Verwunderung  sagte mir  Dr.  Aigner  daraufhin,  dass  die Wienbibliothek  in  dieser Angelegenheit vorerst leider nichts unternehmen könne.   

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Norbert Rubey: 

desbibliothek bei errn Mechthold, am Nachmittag um 15.00 Uhr freue ich mich auf Ihren Vortrag "Operette 

ht erlaubt es  Ihre Zeit, dass wir uns am Dienstag auch kurz  zu 

en  Sie  alle  in opie? Hat Herr Bodendorff verkauft? 

 Adressen.“ 

ner  Stadt‐  und  Landesbibliothek  nicht ventarisierten Aschenbrödel‐Skizzen Ziffern von der Hand Prof. Fritz Raceks (früherer Leiter 

rhielt  ich  Antwort.  Dr.  Bodendorff  teilte  mir  im  November  2009  mit,  dass  er  die 

J k n r t

  

Ein  Jahr  später,  am  26.  Juni  2009,  zwei  Tage  vor  Beginn  des  Coburger  Johann  Strauss Musikfestival 2009 und zweieinviertel Jahre nach dem Eingang der Aschenbrödel‐Skizzen  in der Landesbibliothek Coburg, erhielt ich folgende Mail von  „Sehr geehrter Herr Braun, nächsten Dienstag bin ich in Coburg, am Vormittag um 10.00 Uhr in der LanHim Wandel".  Ja, und vielleiceinem persönlichen Gespräch zusammensetzen. Ich würde mich sehr freuen!  Was mich weiters  interessiert: Hörten  Sie  noch  etwas  von  den  Strauss‐Skizzen,  die  Ihnen Herr  Dr. Werner  Bodendorff  im März  2008  zum  Kauf  angeboten  hat?  HabK Sie erreichen mich heute bis 15.00 Uhr in der Wienbibliothek, am Wochenende bis Sonntag nachts unter den angegebenen privaten Bei meinem Rückruf erfuhr  ich von Dr. Aigner und von Norbert Rubey, dass Norbert Rubey auf  den  der  LB‐Coburg  überlassenen  von  der Wieinder Musiksammlung der WStuLb, gest. 1975) entdeckt hatte, welche beweisen würden, dass die Coburger Strauss-Manuskripte zum Bestand der Wienbibliothek gehören. Am 30. Juni über- gab die Leiterin der Landesbibliothek Coburg  (Dr. Sylvia Pfister) dem hierzu dienstlich nach Coburg gereisten Norbert Rubey die der Coburger Bibliothek 2007 überlassenen Autographe.   Infolge der Anfrage von Norbert Rubey nahm ich erneut Kontakt zu Dr. Bodendorff auf und  erkundigte mich, ob die Autographen inzwischen verkauft worden wären. Nach längerer Zeit eAutographen  an  ein  österreichisches  Auktionshaus  geschickt  habe,  welches  die Partiturskizzen  angeblich  Anfang  2010  versteigern  wolle.  Zu  welchem  Strauss‐Werk  die Skizzen gehören, erwähnte Dr. Bodendorff  immer noch nicht, nur, dass der Donauwalzer  in einem Ballett ( . Strauss  omponierte nur ein Ballett: Asche brödel) ve wende  worden wäre und dass er „herausbekommen“ habe, dass „unter den Skizzen die letzten handschriftlichen Äußerungen von Strauß sein sollen“  (auch  in Objektbeschreibung  im Auktionskatalog erwähnt). Dies kann nur  jemand wissen, der den Nachlass von Johann Strauss genau kennt. Dies sind Dr.  Hilmar,  Dr.  Aigner  und  Norbert  Rubey,  ev.  Prof.  Linke. Woher  kann  Dr.  Bodendorff behaupten:  „teilweise  lückenlos durchpaginiert  von  Johann  Strauß“? Kann Dr. Bodendorff die  Handschrift  (Paginierungsziffern)  von  Johann  Strauss  identifizieren?  Woher  weiß  Dr. Bodendorff,  dass  die  von  ihm  angebotenen  Strauss–Autographen  der  „größte zusammenhängende Konvolut von Strauss […], der in den letzten Jahren aufgetaucht ist“ ist.   

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19.�November�2009�„Lieber�Herr�Braun,�entschuldigen� Sie� bitte,� daß� es� so� lange� dauert.� Ich� hatte� nämlich� vor� einiger� Zeit� die�Autographe�nach�Österreich�geschickt,�weil�sich�ein�Auktionshaus�dafür�interessiert.�Und�da�dauerte� es� auch� etwas� länger� mit� den� Kopien.� Diese� sind� nun� 1:1� kopiert� worden� und�befinden�sich�auf�dem�Weg�zu�mir.� Ich�werde�sie�Ihnen�postwendend�zusenden,�sobald�ich�sie�habe.�Wie�damals�vermerkt,�handelt�es�sich�hierbei�um�31�Blätter�(also�62�Seiten)�handschriftliche�Notenskizzen� und� Entwurfspartituren� mit� Bleistift,� teilweise� lückenlos� durchpaginiert� von�Johann�Strauß.�Darunter�befindet�sich�auch�das�Thema�des�Walzers�An�der�schönen�blauen�Donau,�den�Strauß�in�einem�Ballett�mit�der�Drehorgel�verwendete.�In�diesem�Ballett�wollte�er� offenbar� das� bekannte� Thema�nochmals� in� den�Mittelpunkt� stellen.� Es� sollen� darunter,�was� ich� bislang� herausbekommen� habe,� die� letzten� handschriftlichen� Äußerungen� von�Strauß�sein.�Bei�den�meisten�Blättern�handelt�es�sich�u.a.�um�das�24zeiliges�Notenpapier�von�"J.E.&Co."�auf� dem� typischen� Löwenwappen� mit� der� Unterzeile� "Protokoll.� /� Schutzmarke� No.� 8� /�24linig",�aber�auch�einige�Seiten�mit�12zeiligem�Notenpapier.�Zum�Preis:� Ich�hatte�sie�dort�für� 22.000� €� angeboten.�Das�wäre�pro� Seite� etwa�700�€� �� fast� geschenkt.� Es� ist� immerhin�auch� der� größte� zusammenhängende� Konvolut� von� Strauß,� der� in� den� letzten� Jahren�aufgetaucht�ist.�Nächste�Woche�haben�Sie�die�Kopien� in�Händen.� Ich�maile� Ihnen,�wenn� ich� sie� verschickt�habe.“��19.�November�2009�„Lieber�Herr�Braun,�ein�leidiges�Übermittlungs��und�Verständigungsproblem�aus�Österreich�hat�den�Preis�zu�sehr�in�die�Tiefe�gezogen.��Der�Preis� ist�nicht�22.000�€,� sondern�die�Verhandlungsbasis�beläuft� sich�auf�29.000�€.�Das�sind�935�€�pro�Seite.�Tut�mir� leid,�aber�etwas�Spielraum�wollen�wir�doch�haben.�Bedenken�Sie,�es�sind�vermutlich�die�letzten�Skizzen�vom�guten�alten�Johann.��Ich�melde�mich�umgehend,�wenn�die�Kopien�da�sind.“��23.�November�2009��„Lieber�Herr�Braun,�mit�heutiger�Post�gehen�(leider�nur�sechs�Seiten,�in�Österreich�ist�man�wohl�geizig)�Kopien�der�Autographe�in�Richtung�Coburg.�Ich�hoffe,�es�wird�ausreichen,�sie�sehen�aber�dafür�gut�aus�und�es�ist�auch�das�allbekannte�Donau�Thema�dabei.“��23.�November�2009���„Sehr�geehrter�Herr�Bodendorff,�vielen�Dank�für�Ihre�Nachricht.�Ich�bin�ab�Mittwoch�wieder�in�Coburg.�Es�würde�also�auch�reichen,�wenn�Sie�sie�erst�morgen�abschicken.�

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as Auktionshaus müsste Ihnen doch, wenn Sie es wünschen, einen kompletten Satz Kopien der Einlieferer  sind.  Ich  finde, es  sieht  schon ein wenig komisch aus, 

eis  von  30.000  Euro  handelt  und  ich  nur  sechs  Seiten 

 

Kuvert, in welchem Ralph Braun am 23. November 2009 6 Seiten Partiturskizzen aus Plön von Dr. Bodendorff geschickt wurden. 

 24. November 2009  „Lieber Herr Braun, w  die Damen und Herren noc  […]“   

oche intreffen. 

h dieses Jahr? Es wäre nicht schlecht, da die Autographe kommendes fgenommen würden.“ 

 

Dsenden, da Sie doch wenn  es  sich  um  einen  Kaufprvorweisen kann.“  

ie recht Sie doch haben. Ich habe mich auch gewundert. Wenn Sie es wünschen, würde ichh einmal bitten, mir den vollen Satz zu schicken.

25. November 2009  „Lieber Herr Braun,  ich [habe] dort nochmals angerufen und meiner Verwunderung Luft gemacht. Die Kopien ‐ alle ‐ werden nun direkt an Sie geschickt. Ich hoffe, diese werden noch in dieser WeVielleicht klappt's nocJahr in den Katalog au 

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„i.A.�von�Dr.�Bodendorff�Plön“�Kuvert,�in�welchem�Ralph�Braun�die�Kopien�der�ihm�2008�von�Dr.�Bodendorff�angebotenen�Aschenbrödel�Skizzen�am�25.�November�2009�aus�Klagenfurt���

Wohnort�von�Dr.�Hilmar���geschickt�wurden��

Die�Neue�Presse�Coburg�berichtete�am�13.�November�2010:���

sdie� die� weltweit� größte s� Sohn� beherbergt,� im�Jahr�1994�ist�eventuell�verjährt,�nicht�aber�der atbestand�der�Hehlerei.�[…]�

� Tage�nach�dem�Bericht�der�NP�0.� Juni�2010)�auf.�Nach�einigem�Hin�und�Her�zwischen�den�Behörden� in�Köln,�Coburg�und�

� laufen� die� Ermittlungen� offenbar� eher� zäh,� doch�

gegen�den�Anbieter�anstrengen,��gehen�die�Dokumente�an�ihn�zurück.�[…]�

„Doch�nach�anfänglicher�Aufregung� in�Wien�drohen�die� Ermittlungen�gegen�den�Dieb�und�einen�‚Verkäufer‘�eingestellt�zu�werden.�Der�Diebstahl�aus�der�‚Wienbibliothek�im�Rathaus‘,�

� Handschriftensammlung� von� Johann� Straus�T

Die�Kölner�Staatsanwaltschaft�nimmt�die�Ermittlungen� fünf(1

Kiel� liegt� die� Akte� nun� in� Köln� ‚auf� Frist‘.� Das� bedeutet,� dass� man� auf� neue�Ermittlungsergebnisse�wartet� –� sei� es� um� ein� Hauptverfahren� gegen� den� Verdächtigen� zu�eröffnen,�oder�um�die�Akte�zu�schließen.���Das� Problem� beim� Vorwurf� der� Hehlerei� bestehe� im� ‚Anfangsverdacht‘,� also� darin,� einem�Verdächtigen�Vorsatz�nachzuweisen,�erklärt�der�Pressesprecher�der�Staatsanwaltschaft�Köln,�Tino�Seesko.�Nur�wenn�jemand�weiß,�dass�er�Diebesgut�besitzt,�könne�der�Weiterverkauf�–�oder�der�Versuch�–�als�Hehlerei�verfolgt�werden.�[…]���

� in� der� österreichischen� HauptstadtAucheines�scheint�klar:�Dass�die�Wienbibliothek�die�Strauss�Notenskizzen�so�schnell�und�einfach�zurückbekommt,� wie� ihr� Handschriftenexperte� hofft,� ist� nicht� sicher.� ‚In� einem�Strafverfahren,� wenn� es� denn� zu� einem� kommt,� werden� nicht� die� Eigentumsverhältnisse�geklärt‘,� betont� der� Pressesprecher� der� Staatsanwaltschaft� Wien,� Thomas� Vecsey.� Die�

müsste�also�in�jedem�Fall�ein�ZivilverfahrenWienbibliotheksonst

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nfang  April  [2010]  fuhr  Dr.  Thomas  Aigner,  der  Leiter  der  Musiksammlung  der 

b n .  

sage  seien  er und  seine Mitarbeiter noch nicht 

ort Dr. Hilmar, welchen er von seinen Brahms‐Forschungen in der WStuLb her kennt. Dr. Bodendorff habe Dr. Struck erzählt, dass Dr  itwirkung bei der Johannes Brahms Gesamtausgabe bemüht. 

r Kieler Nachrichten vom 23. ai 2007, welche berichtete:  „Als krönender Abschluss des Konzertes erklingt der berühmte 

e  

AWienbibliothek,  zusammen  mit  einem  Experten  aus  dem  eigenen  Haus  und  einem Kriminalbeamten nach Köln, um die Blätter  in Augenschein zu nehmen.  Im Gepäck: eigens von der Ausfuhrsperre  efreite Strauss‐Autographe   zwecks Beweiserbringung  Für Aigner ist nach dieser Dienstreise klar, dass die Notenseiten zum Bestand der Wienbibliothek und dahin  zurück  gehören. ‚Aber  wir  brauchen  einen  Gerichtsbeschluss.‘  Eine  Zivilklage  will Aigner  damit  aber  nicht  angekündigt wissen,  lieber  formuliert  er  so:  ‚Wir  halten  uns  alle Möglichkeiten offen.‘  Zur polizeilichen Ausgeladen worden, erklärt der Sammlungsleiter weiter.“ 

2. Juni 2007 Dr. Hilmar besucht von Dr. Bodendorff geleitetes Konzert in Plöner Schule  Am 2. Juni 2007 besuchte Dr. Hilmar das von Dr. Bodendorff geleitete Sommerkonzert des „Symphonischen Orchester Plön“  in der „Aula am Schiffsthal“  (Plön). Das Programm dieses Konzertes endete mit dem Walzer  „An der  schönen blauen Donau“. Musikwissenschaftler Dr.  Michael  Struck  (Univ.  Kiel),  Leiter  der  Forschungsstelle  Kiel  der  „Johannes  Brahms Gesamtausgabe“, war ebenfalls Konzertgast und traf d

.  Hilmar  Bodendorff  wiederholt  in  Plön  besucht  habe.  Dr.  Bodendorff  habe  sich  umM Befanden sich die 61 Seiten 2008 und 2010 von Dr. Bodendorff angebotenen autographen Johann  Strauss‐Partiturskizzen,  darunter  neun  mit  dem  ausführlich  ausgeführten Hauptmotiv des  im Sommerkonzert aufgeführten Walzers „An der schönen blauen Donau“, zur Zeit dieses Plöner Konzertes bereits  in Dr. Bodendorffs Besitz? Bezüglich dieser Skizzen konnte Dr. Bodendorff neun Monate später  im Februar 2008 noch nicht sagen, „ob es sich bei  dem  in  der  Partitur  großzügig  angelegten  Thema  um  eine  Frühfassung  [des Donauwalzers] handelt“ (s. S.9)? In der Konzertankündigung deMWalzer ‚An der schönen blauen Donau‘. ‚Wir lassen für die beiden Konzerte auch extra eine Harfe  aus  Süddeutschland  kommen‘,  um  den  Klang  unseres  Orchesters  zu  verstärken‘, ergänzt Peter Schmidt und hofft auf regen Zuspruch von Kulturinteressierten“, und  im Text über den Walzer „An der schönen blauen Donau“ im Programblatt des Konzertes hätte sich ein Hinweis auf die  im Besitz des Dirigenten des Laienorchesters befindlichen neun Seiten autograph  Donauwalzer‐Partiturskizzen angeboten.  Konzertankündigung der Kieler Nachrichten 23. Mai 2007 u. Konzertprogramm: http://www.symphonisches‐orchester‐ploen.de/media/archiv/2007/01_sommerkonzert/articles/sf_23_05_07.jpg http://www.symphonisches‐orchester‐ploen.de/media/archiv/2007/01_sommerkonzert/SOP_Folder_Juni_2007.pdf) 

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2 Seiten Johann Strauss‐Aschenbrödel‐artiturskizzen ohne Auflagen zur freien Verfügung geschickt.  

ommerkonzert,  im Dezember  2007,  veröffentlichte  die r  die  neu  erschienene 

ars.  

r.  Bodendorff  nennt  auf  seinem  von  ihm  eingestellten  aktuellen  facebook‐Profil  unter 

mig komponierten Lieder und  ihre Dichter Bd.  III ie  Texte  der  mehrstimmigen  Lieder  gesammelt  und  herausgegeben  von  Werner 

 

Drei Monate  vor  diesem  Konzert  hatte  eine  Person mit  dem  offenbar  fingierten  Namen „Prof. Heinrich Müller“ der Landesbibliothek Coburg 4P Ein  halbes  Jahr  nach  dem  Plöner  SZeitschrift  „Das  Orchester“  eine  Besprechung  Dr.  Bodendorffs  übe„Hugo Wolf Enzyklopädie“ Ernst Hilm Anfang März 2008 wurden mir von Dr. Bodendorff 61 Seiten Johann Strauss‐Autographe incl. der neun Seiten Donauwalzer‐Skizzen angeboten. 

D„Interessen“ neun Komponisten, Franz Schubert nicht.  Über Schubert publizierte er zuletzt 2005/2006 – „Plön,  im Winter 2005“: „Franz Schubert Die Texte seiner einstimmig und mehrstimDBodendorff“ Georg Olms Verlag, Hildesheim, Zürich, New York, 2006  

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Januar�1988:�laut�Prof.�Franz ailer�„Allianz�Linke/Hilmar“��1987� war� Norbert� Linkes� Buch� „Musik� erobert� die� Welt� /� Wie� die� Familie� Strauß� die�‚Unterhaltungsmusik‘� revolutionierte“�erschienen.�Seine�hierin�vertretenen�auf�detaillierter�Kenntnis� der� Johann� Strauss�Bestände� �� im� esonderen� der� Strauss�Skizzenbücher� �� der�Wiener� Stadt�� und� Landesbibliothek� � Thesen� über� das� „kollektive�Komponierverfa � Brief� an� ein�amaliges� Vorstandsmitglied� unserer� Gesellschaft� vom� Januar� 1988� (auch)� bezog,� hatten�

� � l te i n A d

sitzt�in�der� Stadtbibliothek� und� damit� an� einer� wissenschaftlichen� Quelle.� Nun� hat� sich� also� eine�

ldet.� So� weit,� so� gut.� Jeder� soll� sehen,� wo� er� bleibt.�

inkes� 1987�rschienenem� Buch� „Musik� erobert� die� Welt“,� welches� kein� Register� und� keine�

� t d

�wurde�Prof.�Mailer�zum�Präsidenten�der�JSG�Wien�gewählt.�95�wurde�Eduard�Strauss�Obmann�des�„Wiener�Institut�für�Strauss�Forschung“�und�ist�es�

bis�heute.�Seit�1994� �Norbert�Rubey�alle�issenschaftlichen�Projekte�des�WISF.�

�M

Bfußenden

hren“� der� Sträusse,� auf� welche� sich� Prof.� Mailer� in� einemdsehr�heftige�den�Thesen�von�Prof.�Linke�widersprechende�Reaktionen�hervorgerufen.��

Prof.�Franz�Mailer�Januar�1988:���„[…]� Dieser� Herr Linke egt� es� offenbar� s ts� auf� zwe � Dinge� a :� auf� nbie erung� und�Selbstbeweihräucherung.�Um�unsere�Gesellschaft�hier�in�Wien�macht�er�einen�weiten�Bogen.�Dabei�hilft�es�ihm,�daß�wir�(Dr.�[Eduard]�Strauss�und�ich)�einen�Konflikt�geerbt�haben.�Frau�Rosenberg�hat�sich�mit�Dr.�Hilmar�zerstritten.�Sie�war�zwar�im�Recht,�aber�Dr.�Hilmar�

Allianz� Linke/Hilmar� herausgebiGemeinsam� setzen� die� Beiden� die� Arbeit� unserer� Gesellschaft� [Johann� Strauss� Gesellschaft�

Wien]�herab.� Ich�habe�davon�zufällig�an� zwei� Stellen�erfahren,�darunter�einmal�bei� seinem�Verleger�Dr.�Schneider.�[…]�Nun�kommt�Herr�Dr.�Linke�mit�seinen�Provokationen.�Bei�mir�hat�er� ja�meistens� Pech:� wenn� er� wieder� so� eine� These� aufstellt,� genügt� der� Hinweis� auf� die�wahre� Sachlage.� Natürlich� weiß� er,� daß� ich� weiß,� welche� Dummheiten� in� seiner� rororo�Biographie�stehen�und�nun�auch�in�seinem�Buch.�Aber�er�geht�gleichsam�zum�Gegenangriff�über:�er�will�mich�auf�Fehler�in�meinen�Publikationen�aufmerksam�machen.�[…]“���1991�wurde�Arthur�Kulling�zum�1.�Vorsitzenden�der�Deutschen�Johann�Strauss�Gesellschaft�gewählt� und� löste� damit� Prof.� Linke� ab� (s.� Artikel� „35� Jahre� DJSG“).� 1992� erschien� Prof.�Linkes� Buch� „Es� musste� einem� was� einfallen“� über� die� kompositorische� Arbeitsweise� der�Sträusse� und� Lanners� (Wiener� Stadt�� und� Landesbibliothek,� „Schriftenreihe� zur� Musik�

Herausgegeben� von� Ernst� Hilmar“,� Schneider,� Tutzing).� Im� Unterschied� zu� Prof.� LeQuellenangaben� enthält,� sind� in� „Es� musste� einem� was� einfallen“� ein� Register� und�Quellennachweise�vorhanden.���

Zwei�Wiener�Johann�Strauss�Forschungsschienen��Der�Brief�von�Prof.�Mailer�zeigt die�Entstehung�der�bis�heute�bes ehen en�zwei�Schienen�der�Wiener�Strauss�Forschung.�Dr.�Eduard�Strauss�war�von�1987�bis�1991�Präsident�der�Johann�Strauss�Gesellschaft�Wien.�199219

–� Jahr�der�Suspendierung�von�Ernst�Hilmar� �� leitetw

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iener Institut für Strauss‐Forschung, Partitur und Stimmen, Verlag Doblinger, Wien. 

ilungen des Wiener Instituts für Strauss‐Forschung, Verlag Schneider, Tutzing. 

Seit 2004 jährlich stattfindendes Symposion „Tanzsignale“  

“ laut website der JSG‐Wien: „hergestellt von der  ‚Strauss  Edition  Wien‘  (Alexander  Hermann)  unter  der  Patronanz  der  Wiener 

  

 in 

Doblingers  Gesamtausgabe Mon

 Das  WISF  setzt  die  von  der  „Johann  Strauss  Gesellschaft‐Wien“  unter  der  editorischen Leitung ss Gesam end ‐ nach Kündigung des Vertrages zwischen Doblinger und der JSG‐Wien seitens der JSG‐Wien unter Franz Mailer im Jahr 1994 ‐ seit 1995 die „Neue Johann Strauss lche  bei  den  Wiener 

Die zwei Wiener Strauss‐Forschungsschienen: 

• von Dr. Ernst Hilmar begründetes „Wiener Institut für Strauss Forschung“ WISF mit den Hauptprojekten: 

Doblingers Johann Strauss Gesamtausgabe in Zusammenarbeit mit dem W

Strauss‐Elementar‐Verzeichnis (SEV), thematisch‐bibliographischer Katalog der Werke von Johann Strauss (Sohn), Verlag Schneider, Tutzing. 

Strauss‐Allianz‐Verzeichnis (SAV), thematisch‐bibliographischer Katalog der Werke von Johann Strauss (Vater), Josef Strauss, Eduard Strauss und Johann Strauss (Enkel), Verlag Schneider, Tutzing. 

 „Die Fledermaus“, Mitte

Prof. Norbert Linke ist bis heute im Vorstand des WISF. 

• „Johann Strauss Gesellschaft Wien“ (von 1992 bis 2005 Präsident Prof. Franz Mailer) mit den Hauptprojekten:  

„Neue Johann Strauss Gesamtausgabe

Philharmoniker in Kooperation mit der Johann Strauss‐Gesellschaft Wien“  

Johann Strauss Gesamtaufnahme

Johann Strauss Biographie 10 Bände Franz Mailer „Johann Strauss Leben und WerkBriefen und Dokumenten“ Schneider, Tutzing 

Zwei parallel erscheinende Johann Strauss Gesamtausgaben:   Johann Strauss Gesamtausgabe – Neue Johann Strauss

opolstellung der NJSGA bei den Wiener Philharmonikern und der Staatsoperette Dresden – wissenschaftliche und finanzielle Aspekte 

  von  Prof.  Fritz  Racek  ab  1967  herausgegebene  „Doblinger  Johann  Strautausgabe“ fort, währ

  Gesamtausgabe“  (Strauss‐Edition  Wien)  entsteht,  we

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  (Johann  Strauss‐Operetten‐ 

Wiederentdeckungen)  unter  ihrem  österreichischen  Chefdirigenten  Ernst  Theis  eine  

  Theis  ausschließlich  aus  den  urheberabgabenpflichtigen wissenschaftlichen Ausgaben der „Strauss‐Edition Wien“. Bei der enorm hohen weltweiten jährlichmusikwbooklet ngen  auf jährlich   2009  (Daniel  Barenboim) wurden  vom  ORF  41 Millionen  Zuschauer genannt.  Bei  de nd  von  Norbert  Rubey  konzipierten „Tanzsignalen“ wies Rubey  in seinem Referat „Strauss‐Interpretation nach dem Verständnis des  Notente rucke“  auf Note ner Ph er „Neuen Johann Stra er „Strauss Edition ien“,  Prof. Michael  Rot,  ist  auch  alleiniger  Herausgeber  der  im  selben  Verlag  wie  die 

i l

r n s

  aufgestellt: Strauss brauchte für seine Operetten nicht neue Melodien zu erfinden: Er konnte auf seinen 

 

Philharmonikern  und  an  der  Staatsoperette  Dresden

Monopolstellung  besitzt. Man musiziert  bei  den Wiener  Philharmonikern  laut  Prof.  FranzMailer  und  in Dresden  laut  Ernst

en  Zuschauerzahl  des  Neujahrskonzertes  der  Wiener  Philharmoniker  neben  dem issenschaftlichen  auch  ein  nicht  unerheblicher  finanzieller  Aspekt.  Von  1994  (CD‐ Neujahrskonzert  Ricardo Muti)  bis  2005  (Lorin Maazel)  beliefen  sich  Schätzu weltweit  1,2 Milliarden  Zuschauer. und 2010 (Georges Prétre) 45 Millionen

n  diesjährigen  vom  WISF  veranstalteten  u

xtes  zeitgenössischer  Musikhandschriften  und  Notendntextfehler  bei  der  Interpretation  von  Johann  Strauss‐Werken  durch  die  Wie

ilharmoniker  und  damit  indirekt  auf  Fehler  in  den  wissenschaftlichen  Ausgaben  duss Gesamtausgabe“ hin. Der alleinige Herausgeber d

W„Strauss  Edition Wien“  (Verlagsgruppe Hermann)  erscheinenden wissenschaftlichen  „Edition Meisterwerke  (ausgewählte Werke des Opern‐ und Konzertrepertoires: u.a. Carmen, Falstaff, Boris 

Godunow, Grand Duchess de Gérolstein) http://www.strauss.at.  

„Allianz L nke/Hi mar“   

In Vorbereitung seine  Johan  Straus ‐Publikationen hatte Prof. Linke sieben Monate täglich in der Wiener Stadt‐ und Landesbibliothek  in die dort verwahrten Johann Strauss‐Bestände Einsicht genommen. Bis heute  forscht er dort. Um diese Forschungen zu betreiben, hält er sich neben  seinem Wohnsitz  in Borken/Westfalen  seit damals bis heute eine Wohnung  in Wien. Norbert Linke bezieht sich  in „Musik erobert die Welt“ (1987) und  in seinem Aufsatz „Strauß der Zweifler, der Überwinder, der Entdecker“  (Ausstellung  „Unter Donner und Blitz“, Wien  1999)  auf die  Johann‐Strauss‐Skizzenbücher,  z.  T. Bestandteil der  Sammlung  Strauss‐Meyszner. Unter Bezugnahme auf diese Skizzenbücher hatte er  seine  für die Strauss‐Welt sehr  provozierenden  Thesen  über  die  Johann  Strauss‐Operetten‐Entstehung„Vorrat  zurückgreifen.  [Richard]  Genée  konnte  aus  diesem  Vorrat  das  auswählen, was  er benötigte. Aus derartigen Melodie‐Sammlungen  (Skizzenbüchern) wurden nicht weniger  als 16 musikalische Bühnenwerke zusammengestellt. Bei diesem Verfahren waren Libretto und Gesangstext  nachrangig  beziehungsweise  austauschbar.  Da  Strauß  keine  eigenen (textierbaren)  Operetten‐Einfälle  schuf,  handelt  es  sich  eigentlich  um  Tanzmelodien,  die nachträglich  textiert wurden. Über die Hälfte der  [Strauss’schen] Bühnenwerke  (mindestens neun) sind von Richard Genée zusammengestellt. Strauss half  jeweils nur assistierend mit, lieferte allerdings den Hauptteil der Melodien.“ 

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kunft vom damaligen Leiter der usiksammlung, Dr. Ernst Hilmar, hätte es dafür öfter Anfragen von Seiten der Stadt Wien 

gegeben. Die wollte  hochrangige  ‘  Autographen  beschenken“,  so Linke. Von Gästen aus Japan und den USA sei die Rede gewesen.“  

r     F

 der ÖMZ (9  auf Frieder Reininghaus‘ Artikel „Johann Strauss auf  Irrfahrt“  (ÖMZ 7/8 2010). Dr. Mattl‐Wurm widerspricht  in dieser 

r. Thomas Aigner ist seit März 2000 Leiter der Musiksammlung. 

Kronen Zeitung 11. Juni 2010 

/2010)/

Aus  einem  dieser  Skizzenbücher  seien  laut  Prof.  Linke  zahlreiche  Seiten  herausgetrennt gewesen (s.o.). Neue Presse Coburg 13.11.2010: „Nach AusM

Gäste mit  ‚verzichtbaren

 Laut Prof. Linke (was Dr. Rita Steblin bestätigt) habe sich im Büro von Dr. Hilmar ein privater  Safe  befunden.  In  diesem  Safe  habe  Dr.  Hilmar  u.a.  die  1948  erstellte  Bestandsliste  der Sammlung  Strauss‐Meyszner  (mit  der  Erwähnung  der  611  Seiten  „Aschenbrödel“‐Skizzen) verwahrt. Auf diese Inventarliste vom November 1948 muss sich Dr. Mattl‐Wurm in ihrer im September dieses Jahres  in der „Österreichischen Musikzeitschrift“ erschienenen Replik auf einen Artikel von Frieder Reininghaus beziehen.  

Dr. Mattl‐Wurm wird in der Kronen Zeitung  ihrer eigenen Darstellung in der ÖMZ widersprechend zitiert 

 „Daß das von der Wienbibliothek verwahrte und 1994 mit 480 Seiten gezählte sogenannte ‚Aschenbrödel‘‐Konvolut  ursprünglich  611  Seiten  umfasste,  stellte  sich  erst  Anfang  des neuen  Jahrtausends  bei  der  Durchsicht  alte   Akten  heraus. Von einem  ehlbestand  von ‚wenigstens 600 Blättern‘ kann also keine Rede  sein. Ein konkreter Diebstahlsverdacht  lag damals übrigens nicht vor.“  Mit diesen Worten reagierte Dr. Mattl‐Wurm  in

Replik ihrer Darstellung vom 10. Juni 2010 gegenüber der Wiener „Kronen Zeitung“ am Tag nach  der  überraschenden  Veröffentlichung  der  dpa‐Pressemeldung  über  den  Strauss‐Autographendiebstahl:  „1994 war  das  Fehlen  der  [Aschenbrödel‐]Partitur  vermerkt,  aber nicht angezeigt worden. Mein Team und ich sind erst seit 2004 verantwortlich.“    D 

  

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it mit 480 Seiten gezählt worden sein? 

ian Pollack, er  sich  zur  Direktionszeit  des  mit  ihm  gut  bekannten  Prof.  Racek  (gest.  1975)  für  das 

ch  die  gesamte  Sammlung trauss‐Meyszner gesperrt. Dr. Hilmar wusste wohl aus der Zeit seiner Zusammenarbeit mit Prof. Racek von der Aschenbrödel‐Mappe. Außerdem verwahrte Dr. Hilmar  laut Prof. Linke die Bestandsliste der Sammlung Meyszner von 1948  in seinem privaten Safe  im Büro. Auch Dr. Aigner und Norbert Rubey, die schon 1990 mit Dr. Hilmar zum Thema Johann Strauss eng zusammenarbeiteten  (1990  1.  Band  Strauss  Elementar‐Verzeichnis  SEV  Werkverzeichnis, 

Herausgeber Dr. Ernst Hilmar, Mitarbeiter Thomas Aigner, Norbert Rubey) dürften von der Existenz der  Aschenbrödel‐Mappe  gewusst  haben. Die  Aussage  von Dr. Mattl‐Wurm  vom  11.  Juni 2010  gegenüber  der  Kronen‐Zeitung,  dass  man  1994  die  (nicht  inventarisierte  Mappe) „Partitur“  als  fehlend  vermerkte,  deutet  hierauf,  da man  ohne  Inventarisierung  von  ihrer Existenz wusste, aber sie nicht gefunden hatte.   Dr. Mattl‐Wurm ÖMZ 9 2010: 

rgern  informiert, konnte en Nachweis erbringen, dass es sich um Material aus ihrem Besitz handelt, und erhielt die 

woraufhin erst die Polizei für die Sicherstellung der Autographe sorgen konnte.“  

/

Wie  kann  die  laut  Dr.  Mattl‐Wurm  1994  (bei  der  Gesamtrevision  der  Musiksammlung  der 

WSTuLB)  als  fehlend  vermerkte  „Leinenmappe“ mit  den  Aschenbrödel‐Partiturskizzen  bei dieser Revision zur selben Ze Bei der  in Zusammenhang mit der Suspendierung von Dr. Hilmar durchgeführten Revision konnte man seitens der Rathausbibliothek laut Bibliothekskatalog nicht wissen, dass es eine Aschenbrödel‐Mappe  der  Rathausbibliothek  gab,  da  diese Mappe  der  Sammlung  Strauss‐Meyszner  nicht  inventarisiert  (katalogisiert)  und  bereits  Jahre  zuvor  auf  Anordnung  des damaligen Musiksammlungsleiters Prof. Dr.  Fritz Racek beiseitegelegt worden war, wie es mir Norbert Rubey Ende 2009 erzählte. Laut unseres Ehrenmitgliedes Prof. ChristdAschenbrödel‐Material  interessierte, war  dieses  damals wie  auS

„2007 wurden der  Landesbibliothek Coburg von einer Person mit dem offenbar  fingierten Namen  ‚Prof. Heinrich Müller‘ Strauss‐Skizzen  im Umfang von 42 Seiten ohne Auflagen zur weiteren Verfügung  zugesandt. Die Wienbibliothek, von den CobudBlätter ausgefolgt.“  Die Wienbibliothek wurde 2007 von der LB‐Coburg über den Fall informiert und Kopien der nicht  inventarisierten Partiturskizzen wurden aus Coburg nach Wien geschickt. Zwei  Jahre später,  am 30.  Juni 2009,  konnte der Eigentumsnachweis durch Norbert Rubey  in Coburg gegenüber  der  LB‐Coburg  erbracht  werden.  Rubey  wurden  daraufhin  die  Autographen übergeben.  Dr. Mattl‐Wurm ÖMZ 9 2010: „Die Nachforschungen, die sich wegen des fehlenden inneren Zusammenhangs des Materials äußerst  zeitaufwendig gestalteten, waren  so gut wie abgeschlossen, als der Verkäufer das Material  plötzlich  zur  Auktion  in  Köln  einbrachte  und  sich  Polizei  und  Denkmalamt einschalteten.  Die  Wienbibliothek  machte  umgehend  ihren  Eigentumsanspruch  geltend, 

/

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bert Rubey  infolge seiner Anfrage vom  Juni 009  von mir, dass die  Strauss‐Autographen  im  Frühjahr 2010  versteigert werden  sollten. 

lt  die Wienbibliothek  (Norbert  Rubey)  von mir  die mir  Ende 

rger  Neujahrskonzertes  am  6.  Januar  2010  in  Coburg  einen  nun ompletten Satz Kopien für Norbert Rubey für die Wienbibliothek.  

delt.“ 

glich des Diebstahlsbeweises – „Durchsicht alter Akten“ 

sich  „nach  

 

u Dr. Mattl‐Wurm „Bei der Durchsicht alter Akten“ ÖMZ 9   rm auf die 1948 erstellte Bestandsliste der Sammlung Strauss‐

Meyszner  bezogen  haben, welche Dr. Hilmar  laut  Prof.  Linke  im  privaten  Tresor  im  Büro verwahrte.  Unter  Nr.  6  ist  in  dieser  Inventarliste  aufgeführt:  „Aschenbrödel,  Ballett, 

/2010:

In  beiden  Fällen  –  den  der  LB‐Coburg  2007  überlassenen  und  dem  der  mir  2008 angebotenen  Autographen  ‐  handelte  es  sich  in  der  Hauptsache  um  Aschenbrödel‐Partiturskizzen. Der vermutete Dieb und der von Dr. Aigner als „deutscher Mittelsmann“ des vermuteten  Diebes  genannte  Anbieter  waren  Dr.  Aigner  und  Norbert  Rubey  seit  vielen Jahren bekannt.  Im November 2009 erfuhr Nor2Anfang  Dezember  2009  erhieNovember  2009  aus  Klagenfurt  zugesandten  Kopien  der  Autographen  und  meinen kompletten Mailwechsel mit Dr. Bodendorff. Da  ich bei den Kopien  für die Wienbibliothek einige Seiten irrtümlich nicht mitgeschickt hatte, übergab ich Dr. Eduard Strauss, der mir bei dieser  Gelegenheit  auch  über  die  wiedergefundene  Aschenbrödel‐Mappe  berichtete, anlässlich  des  Cobuk Dr. Mattl‐Wurm ÖMZ 9  „Im  Zuge  eines  Lokalaugenscheins  in  Köln  durch Mitarbeiter  der Wienbibliothek  konnten weitere Nachweise  erbracht werden,  dass  es  sich  um  aus  dieser  Institution  entwendetes Material han

/2010:

 Terminwiderspruch bezü

 Neue Presse Coburg 13. November 2010 „Spurensuche im Strauss‐Krimi“:  „Das  Kölner  Auktionshaus  hatte  die  für  26.  März  vorgesehene  Versteigerung  der  61 Notenseiten  am  18.  März  mit  der  Begründung  zurückgezogen,  es  handle Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Wien“ um 1994 aus dem Bestand der Wienbibliothek gestohlene Autographen. Doch  in diesem Blickwinkel wurde bisher gar nicht ermittelt. Erst zwei Wochen später, Anfang April,  fuhr Dr. Thomas Aigner, der Leiter der Musiksammlung der  Wienbibliothek,  zusammen  mit  einem  Experten  aus  dem  eigenen  Haus  und  einem Kriminalbeamten nach Köln, um die Blätter  in Augenschein zu nehmen.  Im Gepäck: eigens von der Ausfuhrsperre befreite Strauss‐Autographen  zwecks Beweiserbringung. Für Aigner ist nach dieser Dienstreise klar, dass die Notenseiten zum Bestand der   Wienbibliothek und dahin  zurück  gehören. ‚Aber  wir  brauchen  einen  Gerichtsbeschluss.‘  Eine  Zivilklage  will Aigner  damit  aber  nicht  angekündigt wissen,  lieber  formuliert  er  so:  ‚Wir  halten  uns  alle Möglichkeiten offen.‘  Zur polizeilichen Aussage  seien  er und  seine Mitarbeiter noch nicht geladen worden, erklärt der Sammlungsleiter weiter. Man habe Unterlagen  zur Ermittlung eingereicht.“ 

ZHiermit wird sich Dr. Mattl‐Wu

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Meyszner? Wenn  ja, warum nennt Dr. Mattl‐Wurm diese seinerzeit von er  internationalen  Presse  mit  großem  Interesse  wahrgenommene  Überprüfung  nicht, 

welch   die tadt Wien führte? 

Erforschung der Erwerbungsgeschichte der 1939 abgenötigten Sammlung Strauss‐

Wien 

 Dr. Mattl‐Wurm als Direktor der WStuLb, schrieb damals: „Seit 1937 war der er betrieben worden, aber 

0  wurde  der  „Wiener  Rückstellungskommission“  der  abschließende ericht der Wiener Stadt‐ und Landesbibliothek über die Sammlung Strauss‐Meyszner durch 

die B  die Re  einem  fo n einem 

Partiturskizzen (Bleistift) 611  88, in Leinenmappe“. Handelte es sich bei der „Durchsicht alter Akten“  um  die  ab  1999  von  der WStuLb  durchgeführte  Überprüfung  der  Inventare  der Sammlung Strauss‐d

e  zur Restituierung  der  Sammlung Meyszner  und  anschließendem Ankauf durchS 

Meyszner und Überprüfung ihrer Inventare in der Wiener Stadt‐ und Landesbibliothek infolge des 1998 beschlossenen Österreichischen Kunstrückgabegesetzes 

Zu Dr. Mattl‐Wurms  Terminierung  „Anfang  des  neuen  Jahrtausends“: Auf Nachfrage  der NP‐Coburg  (9. November 2010), wann genau der Fehlbestand entdeckt wurde, antwortete Dr. Mattl‐Wurm,  sie  habe  alles  in  der  ÖMZ  gut  zusammengefasst.  Die  Redakteurin  Silke Spitzenpfeil möge es dort nachlesen. 1999 wurde die Sammlung Strauss‐Meyszner  infolge des 1998 beschlossenen „Österreichischen Kunstrückgabegesetzes“, dem sich im April 1999 der Wiener  Gemeinderat  für  den  Bereich  der  Stadt Wien  angeschlossen  hatte,  auf  ihre Erwerbungsgeschichte (Abnötigung Juni 1939) durchforstet und die Inventare von der Wiener Stadt‐ und Landesbibliothek sowie vom Historischen Museum der Stadt  überprüft.  

Die WStuLb hatte die Erwerbungsgeschichte der zwei großen Strauss‐Sammlungen in ihrem ersten,  1976  erschienenen  Führer  nicht  korrekt  dargestellt.  Mag.  Dr.  Franz  Patzer,  ein Vorgänger vonAnkauf der großen Sammlungen Strauß‐Simon und Strauß‐Meysznerst 1952 konnte es zur Erwerbung kommen.“ Gemeint war die 1952 durch Vermittlung des 1939  nach  New  York  emigrierten  jüdisch/österreichischen  Kunsthändlers  Otto  Kallir erreichte Vereinbarung mit den Erben der Sammlungen und der Stadt Wien. Die Sammlung Strauss‐Simon war 1939 auf  Initiative der Gestapo beschlagnahmt, die Sammlung Strauss‐Meyszner 1939  im Zuge der Arisierung von  Johann Strauss Sohn auf  Initiative der Gestapo abgenötigt  worden.  Die  „Erwerbung“  von  1952  hatte  bezüglich  der  Sammlung  Strauss‐Meyszner  keinen  bleibenden  Bestand.  Warum  wurde  die  Aschenbrödel‐Mappe  der Sammlung Strauss‐Meyszner nicht inventarisiert? 

Im  September  200B

ibliothek vorgelegt. Daraufhin empfahl die Rückstellungskommission im März 2001stituierung der Sammlung an die Rechtsnachfolger der Erben, welche dann im Mai 2001 in

rmellen Akte erfolgte. Anschließend wurde der Bestand der Sammlung vovon  den  Erben  beauftragten  Rechtsanwalt  überprüft,  die  Sammlung  in  der Wiener  Stadt‐ und  Landesbibliothek  belassen  und  auf  Kosten  der  Stadt  Wien  versichert. Ankaufsverhandlungen wurden aufgenommen. Nach Erstellung eines Wertgutachtens durch das  Londoner Auktionshaus  Sotheby’s  beschloss  der Gemeinderat der  Stadt Wien  am  14. Dezember 2001 den Ankauf der Sammlung Strauss‐Meyszner  für 73 Millionen Schilling  (5,3 

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ert Rubey erfuhr, hat man die auf Anordnung von Prof. Racek vor 1975  in der Wienbibliothek 

c

ran. 1994 waren laut Dr. Mattl‐Wurm 480 

 

 2010 „Stellungnahme zu ‚Johann Strauss auf Irrfahrt‘ “ Abb. mit freundlicher Genehmigung von Dr. Marion Diederichs‐Lafite ÖMZ 

Millionen Euro).  In einer Pressekonferenz  im Wiener Rathaus am 31.  Januar 2002 anlässlich des Ankaufs der Sammlung wurden die Skizzen zum Ballett Aschenbrödel als zum Inhalt der Sammlung  Strauss‐Meyszner  gehörend  genannt. Wie  ich  im Dezember  2009  von Norb

beiseitegelegte Aschenbrödel‐Mappe aber erst kürzlich wiedergefunden.  Während  von der  Stadt Wien  in der Pressekonferenz  Januar 2002 das Vorhandensein der Aschenbrödel‐Skizzen behauptet wurde,  schrieb Prof. Michael Rot  im Revisionsbericht der 2002  von  ihm  herausgegebenen Aschenbrödel‐Partitur,  dass  der  Strauss’sche Nachlass  zu Aschenbrödel  vers hollen  ist:  „Zu  seinem  einzigen  Ballett Aschenbrödel  hinterließ  Strauss nach  seinem  Tode mehrere  autographe  Partiturteile,  die  bis  heute mit  Ausnahme  einer einzigen Seite verschollen sind.“   Prof.  Michael  Rot  zog  zur  Erarbeitung  seiner  „Aschenbrödel“‐Partitur  die  Vollendungs‐Fassungen von  Josef Bayer  (1899, 1901) sowie sämtliche Quellen  in der Wienbibliothek  im Rathaus (u. a. aus der Sammlung Strauss‐Meyszner) heSeiten  autographe  Aschenbrödel‐Partiturskizzen  gezählt worden. Warum  hat man  seitens der WStuLb Herausgeber Michael Rot diese Skizzen nicht genannt und vorgelegt? Weitere in der Rathausbibliothek verwahrte autographe Aschenbrödel‐Skizzen werden von Michael Rot im Quellennachweis genannt. 

 Dr. Sylvia Mattl‐Wurm ÖMZ 9

 

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504  Seiten  quellenkritischen  Notentextes  der  von  ihm herausgegebenen Partitur.   

 Abbildung in Erich W. Engel  Kalender: „Johann Strauss und seine Zeit“ Wien 1911  „Original im Besitz von Frau Johann Strauß“ ab 1930 Sammlung Strauss‐Meyszner 

„Er hinterließ nur den fast beendeten ersten Akt und eine große Anzahl von Skizzen.“  

Peter  Kemp  schrieb  1980  anlässlich  der  von  ihm  initiierten  Aschenbrödel‐CD‐Einspielung: „Laut Kollmanns Szenar sollte auch der 1867 geschriebene Walzer  ‚An der schönen blauen Donau‘  im  ersten  Akt  von  einem  Werkelmann  als  Rundtanz  gespielt  werden.  Strauss 

Laut Prof. Rot  ist die  folgend abgebildete nur  faksimiliert erhaltene Partiturskizze  (A1) die „einzige erhaltene Partiturskizze von Strauss’ Hand, aus der einige  [vier] Takte unverändert Eingang  in das  fertige Werk gefunden haben“:  für Prof. Rot sind diese vier Takte demnach die  autographe  Basis  von 

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weigerte  sich  anfangs,  gab  aber  schließlich  nach;  allerdings  legte  der  Verlag,  dessen Eigentum der Donauwalzer damals war, das Veto ein und es wurde nichts daraus. Schließlich wurde  das  Copyright‐Problem  bei  der  Premiere  durch  ein  freies,  nicht  einmal  acht  Takte langes  Zitat  gelöst.“  Dr.  Bodendorff  hat  neun  von  Johann  Strauss  durchpaginierte Partiturskizzen zum Drehorgel‐Donauwalzer angeboten.  

  

„Der Werkelmann spielt den Walzer ‚An der schönen blauen Donau‘ “   Aschenbrödel Vollendungsfassung 1901 Klavierauszug Josef Bayer  

Verlag Weinberger „1900“  

Die Überleitungstakte zum „Drehorgel“‐Donauwalzer sind  im Klavierauszug von Josef Bayer (1900/1901) und in der 2002 erschienenen Partitur von Michael Rot identisch. Die mit „68“ und  „69“  handschriftlich  paginierten  von  Venator  &  Hanstein  angebotenen  autographen Aschenbrödel‐Skizzen geben eine andere Überleitung zum „Drehorgel“‐Donauwalzer wieder. Der an die Überleitung anschließende Drehorgel‐Donauwalzer erscheint in den von Venator &  Hanstein  angebotenen  mit  70  ‐  77  lückenlos  hs.  durchpaginierten  Partiturskizzen weitgehend anders als  in der von Prof. Rot herausgegebenen Partitur. Die dem Drehorgel‐Donauwalzer  folgende Musik der weiter  lückenlos durchpaginierten Partiturskizzen  ist eine andere als die in der Rot’schen Rekonstruktions‐Partitur.  

auszug Josef Bayer „1900“   

  

Überleitung vor Drehorgel‐Donauwalzer Klavier

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 Aschenbrödel „Rekonstruktion der Urfassung 1899“  Neue Johann Strauss Gesamtausgabe 2002 

Überleitung vor Drehorgel‐Donauwalzer Partitur S. 78 u. 79    

27  

  

Venator & Hanstein Katalog 113 S. 10 u. 11 mit „68“ u. „69“ hs. paginierte autographe Partiturskizzen mit Überleitung vor Drehorgel‐

Donauwalzer mit den anschließenden zwei Takten des Walzers                                                      

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Michael  Rot  schreibt  im  Vorwort  zu  seiner  2002  erschienenen  „Rekonstruktion  der Urfassung 1899“, wobei es keine Urfassung gab: „Mit der kritischen Neuausgabe zu Johann Strauss‘ einziger Ballettkomposition Aschenbrödel, die von ihm unvollendet hinterlassen und nach  seinem  Tode  von  Josef  Bayer  fertiggestellt  wurde,  wird  hiermit  erstmals  die vollständige  Rekonstruktion  der  autographen  Fassung  von  1899  vorgelegt  und  damit  die Sensation der Welturaufführung eines Bühnenwerkes von Johann Strauss nach mehr als 100 Jahren ermöglicht.“ Bereits diese angeführten Beispiele belegen, dass eine auf den  in der Wienbibliothek  wiedergefundenen  und  auf  den  wieder  aufgetauchten  verschwundenen Aschenbrödel‐Skizzen basierende wissenschaftliche Neuausgabe einer Aschenbrödel‐Partitur geboten  ist.  Auf  der  in  Überarbeitung  befindlichen Website  der  Verlagsgruppe  Hermann wird  als  Erscheinungsjahr  der Aschenbrödel‐Partitur  im Gegensatz  zu  den  internationalen Bibliothekskatalogen (2002) das Jahr 2006 angegeben. 

 Antworten ‐ Fragen ‐ Widersprüche 

 Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird Dr. Hilmars wissenschaftlichen Mitarbeitern Dr. Thomas Aigner  und Norbert  Rubey  die  Existenz  der  f  Anordnung  Prof.  Raceks  vor  1975  in der Wienbibliothek abseits gelegten Aschenbrödel Mappe bekannt gewesen sein. Wohl deshalb wird bei der Gesamt  katalogisierte Mappe  laut  Dr.  Mattl‐W in,  da  nicht  gefunden. Ebenfalls  auf  1 chvollziehbare ressemeldung des Auktionshauses Venator & Hanstein vom 18. März 2010. Wohl ab 2000 

entstand die  von Prof. Rot erarbeitete wissenschaftliche Aschenbrödel‐Partitur. Bei  seiner Recherche nach autographen Quellen  im Besitz der Wiener Stadt‐ und  Landesbibliothek – zeitgleich  zur  Überprüfung  der  Inventare  der  Sammlung  Meyszner  infolge  des „Österreichischen Kunstrückgabegesetzes“ ‐ konnte die WStuLB Prof. Rot die Aschenbrödel‐Partiturkizzen  wohl  nicht  vorlegen,  da  die  Aschenbrödel‐Mappe  wohl  noch  nicht wiedergefunden war. Laut Dr. Mattl‐Wurm war die 1994 als fehlend vermerkte Mappe aber bereits  1994 mit  480  Seiten  gezählt worden. Warum  hat  die WStuLb  Prof. Rot  diese  480 Seiten  nicht  vorgelegt? Im September 2000 wurde der Bericht der Wiener Stadt- und Landesbibliothek  bezüglich  der  Sammlung  Strauss‐Meyszner  vor  der  Wiener Rückstellungskommission  abgegeben.  Wann  genau  wurde  der  Aschenbrödel‐Fehlbestand festgestellt? Nach Ankauf der  im Mai 2001 an die Rechtsnachfolger der Erben restituierten Sammlung Strauss‐Meyszner durch die Stadt Wien  (Januar 2002) wurden die Aschenbrödel‐Skizzen in der Pressekonferenz im Wiener Rathaus am 31. Januar 2002 als zum Inhalt dieser Sammlung gehörend genannt. Dies war korrekt, da die Aschenbrödel‐Mappe, wie man in der WStuLb wusste, zur Sammlung Strauss‐Meyszner gehört und man davon ausging, dass sich die  offensichtlich  noch  nicht wiedergefundene Mappe  im  Tresor  der  Bibliothek  befindet. Wenn Dr. Mattl‐Wurm mit ihren unpräzisen Worten über den Zeitpunkt der Entdeckung des Aschenbrödel‐Fehlbestan   den  Zeitraum  der Überprüfung der Sammlung Meyszner von 1999 bis September 2000 meint, hätte Prof. Rot im  Revisionsbericht  seiner  Partitur wohl  nicht  geschrieben  „der  Strauss’sche  Nachlass  zu 

au  ‐

revision der Musiksammlung der WStuLb 1994 diese nichturm  als  „fehlend  vermerkt“  worden  se

994  bezieht  sich  die  terminlich  und  inhaltlich  nicht  naP

des  („Anfang  des  neuen  Jahrtausends“)

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A r behauptet,  h

lcher den Bestand der Sammlung  im Mai/Juni  2001  auf  Richtigkeit  überprüfte,  genannt?  Bezieht  sich  der  Ankaufsvertrag  der Stadt  Wien  über  die  Samm Aschenbrödel‐Mappe  (611 Seiten)  oder  auf  die  um  die  entwendeten   reduzierte?  Wann  wurde  die 

d

   

r

schenbrödel  muss  als  verschollen  gelten“.  Da  Prof.  Rot  dies  in  seiner  Partitur  abeatte  man  die  Mappe  demnach  zum  Veröffentlichungszeitpunkt  der 

Aschenbrödel‐Partitur  (2202) wohl noch nicht wiedergefunden. 2003 nannte Dr. Aigner die Aschenbrödel‐Partiturskizzen  in  seinem  Artikel  über  den  Inhalt  der  Sammlung  Strauss‐Meyszner  im  Ausstellungskatalog  JOHANN  STRAUSS  ENT‐ARISIERT  ebenfalls  als  zur Sammlung  gehörend.  Im  Ausstellungskatalog  ist  deren  1948  erstellte  Bestandsliste abgebildet (S. 69).  Wurde der  laut Dr. Mattl‐Wurm „Anfang des neuen  Jahrtausends“  (wohl wischen 1999 und 2000) entdeckte Aschenbrödel‐Fehlbestand  im abschließenden Bericht der WStuLb vor der Wiener  Rückstellungskommission  im  September  2000  genannt?  Bei  der  Erklärung  des Fehlbestandes hätte man die Affäre Dr. Ernst Hilmar ansprechen müssen. Dr. Hilmar war – nach  seiner  Suspendierung  1994  ‐  1999  (Überprüfung  der  Sammlung  Strauss‐Meyszner) verabschiedet worden. Wurde der Aschenbrödel‐Fehlbestand gegenüber dem Rechtsanwalt der Vertreter der Erben der Sammlung Meyszner, we

lung  Meyszner  auf  die  komplette   Autographen

Aschenbrödel‐Mappe wiedergefunden?    Erst  durch Bereitschaft  zur  offenen  Betrachtung  und  zur Nennung  der  Zusammenhänge  ‐ auch  der  Affäre  Dr.  Ernst  Hilmar  – wird  es möglich,  zur  für  die  Aufklärung  des  Strauss‐Autographendiebstahls  nötigen  Beantwortung  der  zentralen  Fragen  und  Klärung  der offensichtlichen Widersprüche zu gelangen. Hierdurch würden die sich wohl  immer noch  in Köln befindenden Aschenbrödel‐Autographen, wenn  sie, wie Dr. Aigner überzeugt  ist, aus der Wienbibliothek  entwendet  wurden,  nicht  zu  Dr.  Bodendorff,  sondern  zur  Bibliothek zurückkommen. Diese  Entwicklung mit Offenheit  zu unterstützen,  liegt  vor  allem  auch  im Verantwortungsbereich der Leitung  er Wienbibliothek  im Rathaus. Wie gravierend waren die  Ergebnisse  der Gesamtrevision  der Musiksammlung  der WStuLb  von  1994,  dass man diese  bis  heute  nicht  nennt?  Wie  viele der ursprünglich  611  Seiten  Aschenbrödel‐Partiturskizzen  sind noch verschwunden? Die Angaben aus der Wienbibliothek differieren: nach  Dr.  Aigner  sind  es  200  (NP‐Coburg  10.  Juni  2010)  ‐  nach  Dr. Mattl‐Wurm  24  (Kronen Zeitung  11.  Juni  2010)  nie  fotografisch  festgehaltene  oder  in  eine  Publikation/Partitur eingeflossene, vielleicht für immer ve lorene Autographe. Am 9. November 2010 betonte Dr. Mattl‐Wurm  gegenüber  der  NP‐Coburg  bezüglich  ihrer  in  der  Kronen  Zeitung  zitierten Auskunft vom 11. Juni 2010 über das „Vermerken des Fehlens der Partitur“, dass es sich bei der „Krone“ um eine Boulevardzeitung handelt.  Ich freue mich über die Beiträge unserer Autoren aus Österreich, Großbritannien, Kroatien, Schweden, der Schweiz und Deutschland, bedanke mich hierfür und wünsche uns allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes und gesundes Jahr 2011.  Ralph Braun        Coburg im November 2010 

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Das einzige Gastspiel der Wiener Strausskapelle in Russland:  Eduard Strauss 1894 in St. Petersburg 

Thomas Aigner 

Vortrag, erstmals gehalten beim  internationalen Symposium „Wien und St. Petersburg um die  Jahrhundertwende(n):  kulturelle  Interferenzen“  (St.  Petersburg,  6.‐8. November  2000) und bei den „Tanzsignalen 2010“  

30  

n; erst Johann Strauss (Sohn) gastierte von 856 bis 1865 sowie 1869  jeweils  im Sommerhalbjahr  in Pawlowsk, allerdings nie mit dem 

s „Mächtigen 

 

Dr. Thomas Aigner „Tanzsignale 2010” 20. März 

Eduard Strauss 1894  in St. Petersburg – das war der vorläufige Schlusspunkt einer mehr als sechzig  Jahre währenden Beziehung zwischen seiner Familie und Russland. Sie begann mit einem vermutlich 1831 von Hand geschriebenen Notenband mit den neuesten Tänzen von Joseph  Lanner,  Johann  Strauss  (Vater) und  Joseph  Labitzky  aus dem Besitz  von Alexandra Feodorowna, der Gemahlin Nikolaus’  I. von Russland und Tochter König Friedrich Wilhelms III.  von  Preußen.  1832 widmete  ihr  Strauss  seinen  Alexandra‐Walzer  op.  56,  nachdem  er bereits seit einiger Zeit in der russischen Botschaft in Wien zum Tanz aufgespielt hatte. Zwei Jahre  später  kam  es  dann  in  Berlin  zu  einem  persönlichen  Kennenlernen  zwischen  dem russischen Kaiserpaar und Strauss, der  im Zuge seiner ersten Auslandsreise  im Schloss des preußischen Königs zwei Konzerte mit seinem Orchester gab. Als dann 1838 in Pawlowsk bei der  Endstation  der  ersten  russischen  Bahnlinie  ein  Vergnügungs‐Etablissement  für  die höheren Kreise der Gesellschaft, der  sogenannte Vauxhall, eröffnet wurde, waren  Strauss und sein Orchester zur Ausführung der dortigen Musikproduktionen ausersehen. 

Dieser Plan konnte  jedoch nicht realisiert werde1inzwischen von seinem Vater übernommenen Wiener Orchester. Gleichwohl war sein Erfolg triumphal;  er  setzte  in  einer  Zeit,  als  mit  dem  Petersburger  Konservatorium  die  erste russische Musiklehranstalt von Rang ihre Pforten öffnete, als die Mitglieder de

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äufleins“ wie auch Tschaikowsky ihre Laufbahn begannen, Maßstäbe in puncto Repertoire rung. Vor allem verstand es Strauss durch seine 

publikumswirksame  Art  zu  dirigieren  eine  über  das  rein  Musikalische  hinausgehende Begeisterung um

Bei  seinen  letzten  Gastspielen  in  Paw er  Schwung  nachzulassen. Während Strauss  in  Wien  seine  kreativste  Phase  durchlebte,1  hatte  er  in  Russland  seinen 

n jüngsten, der 1865, in einem sehr frühen Stadium seiner arriere,  die  erste  Saisonhälfte  im  Vauxhall  bestritt.  1872  hätte  Johann  Strauss,  der  sich 

inzwischen der Operette zugewandt und sein Orchester Eduard anvertraut hatte, wiederum in Pawlowsk gastieren sollen, brach jedoch den Vertrag und wurde zur Zahlung eines hohen Strafgeldes verurteilt. 

Er selbst sollte nur noch ein einziges Mal in Russland gastieren, nämlich Ostern 1886 zu einer Serie  von  Wohltätigkeitskonzerten  in  St.  Petersburg  mit  Abstechern  nach  Moskau  und Pawlowsk. Dabei dirigierte er ausschließlich eigene Werke, während er den  „ernsten“ Teil der Konzerte Karl Siecke, einem Professor des Petersburger Konservatoriums, überließ. Wohl erwies das Publikum ihrem Liebling von einst die gebührende Reverenz, doch haftete dessen Auftritten  bereits  etwas  Nostalgisches  an.  Einem  Teil  der  Presse  galten  die  früheren Verdienste  von  Strauss  wenig  und  so  konnte man  über  ein  und  dasselbe  Konzert  völlig unterschiedliche Darstellungen  lesen, wobei nicht einmal der mehr oder weniger objektiv messbare Erfolg beim Publikum  außer  Streit  stand. Über die Ursachen dieser Entwicklung wird noch zu reden sein, denn sie sollten, sogar  in verstärktem Maße, auch Eduard Strauss bei seinem Gastspiel v

Hsowie Präzision und Nuancierung der Ausfüh

 seine Person zu entfachen. 

lowsk  schien  d

ursprünglichen Enthusiasmus verloren. Mehrmals  ließ er sich durch seine Brüder Josef und Eduard vertreten, ohne dass diese wesentliche Akzente zu setzen im Stande waren. Dies galt insbesondere auch für Eduard, deK

on 1894 betreffen. 

Dieser  hatte  dabei  von  vornherein  keinen  leichten  Stand,  erwies  sich  doch  sein Familienname nicht nur als Bonus. In Russland selbst war es ihm 1865 im offenen Vergleich nicht  gelungen  aus  dem  Schatten  Johanns  herauszutreten  und  so  blieb  es  auch  bei  allen seinen  weiteren  Unterfangen:  stets  musste  er  sich  an  den  Erfolgen  seines  berühmten Bruders messen lassen. 

Als „Bruder seines Bruders“ stellte ihn denn auch die „Petersburger Zeitung“ anlässlich seines Debüts in der russischen Hauptstadt vor;2 gerade diese Zeitung sollte sich aber noch als das Eduard  Strauss  am  freundlichsten  gesinnte  Blatt  erweisen. Maliziöser  war  da  schon  die Formulierung  der  Zeitung  „Russisches  Leben“:  „der  ,berühmte‘  Bruder  des  berühmten ,Walzerkönigs‘“ – man beachte die Setzung der Anführungszeichen!3  

                                                            1 In dieser Zeit komponierte Strauss u. a. die Walzer Morgenblätter op. 279, An der schönen, blauen Donau op. 314, Geschichten aus dem Wienerwald op. 325 und Wein, Weib und Gesang op. 333. 2 „Peterburgskaja gaseta“ [„Petersburger Zeitung“], 2./16. 5. 1894, Nr. 118, S. 3. 3 „Russkaja shisn“ [„Russisches Leben“], 3./15. 5. 1894, Nr. 117, S. 2. 

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ner, hätte ihn dazu bewegen sollen, auch 1894 im  ersten  Lokal  am  Platze  zu  konzertieren  –  und  das war  nach wie  vor  der  Vauxhall  in 

s t

gnügungsstätte unter dem Namen „Villa Monplaisir“ betrieb. Neben musikalischen  Darbietungen  wurden  „Experimente  der  Unterhaltungsphysik  und  der 

lanzen  mischte,  für  eine  ausgesprochen  stickige Atmosphäre.  

ne  in  St.  Petersburg  bis  dahin  unbekannte  Frau  namens  D.  I. 

Andererseits wurde Eduard Strauss von der Presse mit pompösen Titeln ausgestattet, die in Österreich seine Kollegen vom ernsten Fach erblassen  lassen hätten: „Hofkapellmeister des österreichischen  Kaisers“4  oder  auch  „Direktor  des  Hoforchesters  des  Kaisers  von Österreich“.5 In Wahrheit war er bloß „K. k. Hofball‐Musikdirektor“. 

Sowohl der ewige Vergleich mit  seinem Bruder  Johann  als  auch  sein Titel,  sei es nun der tatsächliche oder ein von der Presse erfunde

Pawlowsk.  Stattdessen  trat  er  in  dem  nördlich  des  Zentrums  auf  der  Apothekerinsel gelegenen  Etablis ement  „Mon  plaisir“  auf,  das  in  der  s rengen  Hierarchie  der Vergnügungsstätten im Umkreis St. Petersburgs bei weitem hinter Pawlowsk zurückstand. 

Ursprünglich stand auf diesem Areal die Datscha des Fürsten Lopuchin, der dort  im ersten Drittel des 19.  Jahrhunderts ein Orchester von Leibeigenen unterhielt. Man sagt, dass sich vor dem Zaun des weitläufigen Gartens nicht selten eine Schar von Zuhörern versammelte. In  den  1840er‐Jahren  stand  das  Gebäude  leer,  ehe  ein  Pariser  Kapellmeister  namens Levineau dort eine Ver

ägyptischen Magie“ demonstriert; unter anderem fand ein Ballonflug statt. 

Nach dem Ende dieser kurzlebigen Unternehmung kaufte der Millionär W. F. Gromow, ein leidenschaftlicher  Blumenliebhaber,  das  Anwesen  und  ließ  dort  eine  große  Orangerie errichten.  Im  letzten  Jahrzehnt  des  19.  Jahrhunderts  wurde  daraus  unter  dem  Namen „Monplaisir‐Tivoli“  wieder  ein  Ort  der  öffentlichen  Unterhaltung;  es  traten  ein  großes Symphonieorchester, ein „Tscherkessinnenchor“, ein ungarisches Ensemble und „Miss Paula –  die  Königin  der  Schlangen  und  Krokodile“  auf.  Das  Symphonieorchester  spielte  in  der langgestreckten, aber engen Orangerie, deren Proportionen gemeinsam mit dem Glasdach für eine mehr als problematische Akustik sorgten. Zudem sorgte der Rauch von Zigarren, der sich  mit  dem  Aroma  der  exotischen  Pf

6

1894  erfolgte  anlässlich  einer  Neuübernahme  eine  gründliche  Renovierung  des Etablissements; vor allem wurde der Konzertsaal bedeutend verbreitert, der nun nicht mehr an das einstige Glashaus erinnerte.7 Der neue Eigentümer war ein russischer Hofrat,8 nach außen  hin  firmierte  ei

                                                            4 Anzeige in der „Petersburgskaja gaseta“ vom 8. 5. 1894, Nr. 124, S. 1, und folgenden Ausgaben. 5 „Peterburgskij listok“ [„Petersburger Blatt“], 30. 4./12. 5. 1894, Nr. 116, S. 1. 6 Ju. Aljanskij, Uweselitelnyje sawedenija starowo Peterburga [Vergnügungsanstalten des alten Petersburg], St. Petersburg 1996, S. 156 f., und M. I. Pyljajew, Sabytoje proschloje okrestnostej Peterburga [Vergessene Vergangenheit der Umgebung von Petersburg], St. Petersburg 1889, S. 38 f. 7 „Russkaja shisn“ [„Russisches Leben“], 3./15. 5. 1894, Nr. 117, S. 2. 

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P N p halbe Saison lang nicht 

funktionierte, ein „Weltpanorama“, ein Schießstand mit elektrischen Figuren, ein Moskauer 

es Stadthauptmanns,  Generalleutnant  von  Wahl,  durchgesetzt,  dass  während  seiner 

Sokolowskaja. Sie trat mit dem Anspruch an, nicht nur den umliegenden Vergnügungslokalen Konkurrenz zu machen, sondern auch Pawlowsk.9  

Dies  rief  entsprechend  hämische  Zeitungskommentare  hervor,  zumal  neben  dem  Strauss‐Orchester und einer Militärkapelle noch ganz andere Zerstreuungen angeboten wurden, die beim  soignierten  Pawlowsker  ublikum  höchstens  ein  verächtliches  aserüm fen hervorgerufen hätten: eine elektrische Gartenbahn, die übrigens die

Zigeunerchor, ein Warschauer Ballett10 und – nach Mitternacht – ein „,Concert Parisien‘ […] für  die  Liebhaber  der  sogenannten  starken  Empfindungen  in  der  Gestalt  verschiedener Chansonetten und  „furoremachender“  internationaler Dämchen bestimmt, die  sich bei der Auswahl ihrer ,Kostüme‘ keinerlei Zwang antun, ungeachtet jeglichen Wetters.“11  

Immerhin hatte Strauss die Gefahr für seine Konzerte rechtzeitig erkannt und mit Hilfe d

Darbietungen, d. h.  in den Pausen derselben, nur der Zigeunerchor und einige ausgewählte Sänger,  nicht  aber  das  Ballett  und  die  Chansonetten  auftreten  durften.  „Hierdurch“,  so schrieb  er  seinem  Bruder  Johann,  „wird  ermöglicht,  daß  die  haute  volée  das  Concert besuchen kann u. Mütter mit Töchter, u. Studenten in Uniform in das Concert gehen dürfen, was sonst nicht der Fall ist.“12  

Abgesehen  davon,  dass  der  Zigeunerchor  auf wenig Gegenliebe  bei  Publikum  und  Presse stieß,13  hatte  es  sich  Strauss  durch  das  zweifelhafte  Ambiente  von  vornherein mit  den 

der  Strausskapelle,  d.  h.  eine  Mischung  aus  Tänzen  –  hauptsächlich  von Mitgliedern  der  Familie  Strauss  komponiert  –,  modischer  Salonmusik  und  „ernsten“ 

ernsten Musikliebhabern und deren Proponenten unter den  Journalisten verscherzt. Wohl nach  dem  Prinzip  „mitgefangen  –  mitgehangen“  erklärte  etwa  der  Rezensent  der „Russischen Musikzeitung“, man könne die Darbietungen von Strauss „fürs erste bestenfalls erwähnen,  so wie  es  deren  Programmen  nicht  nur  an  Geschmack,  sondern  an  schlichter Anständigkeit  ermangelt.“  Die  anderen  Programmpunkte  fand  er  selbstverständlich  nicht einmal einer solchen Erwähnung wert.14 

Einige wenige der derart kritisierten Konzertprogramme wurden  im Detail überliefert.15 Sie zeigen  die  seit  den  Tagen  von  Johann  Strauss  (Vater)  übliche  Zusammensetzung  der Produktionen 

                                                                                                                                                                                          8 Eduard Strauss, „Erinnerungen“, Leipzig/Wien 1906, S. 95. 9 „Syn otetschestwa“ [„Sohn des Vaterlandes“], 17./29. 5. 1894, Nr. 132, S. 3. 

10 „Peterburgskij listok“, 30. 4./12. 5., Nr. 116, S. 1. 11 „Peterburgskij listok“, 29. 5./10. 6. 1894, Nr. 145, S. 5. 12 Brief von Eduard an Johann Strauss, St. Petersburg, 22. 5./3. 6. 1894, A‐Wst H.I.N. 120.095. 

 48. Konzerts vom 18./30. 6. 1894 wird im St. Petersburger Theatermuseum aufbewahrt. 

13 „Syn otetschestwa“, 2./14. 5. 1894, Nr. 117, S. 3. 14 „Russkaja musykalnaja gaseta“ [„Russische Musikzeitung“], Juni 1894, Nr. 6, S. 130 f. 15 Plakate mit den Programmen vom 1./13. Mai (Eröffnung) und 2./14. Mai befinden sich in der Russischen Nationalbibliothek St. Petersburg. Ein Programmzettel des

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Nun  aber  fand  zumindest  ein  Teil  der  Zuhörer  daran  etwas  Anstößiges,  wobei  sich  die 

s  

h  von  der reinen  Funktionalität  losgelöst  und  hatte  –  vor  allem  dank  des Wirkens  Lanners  und  der 

ändigen Charakter“ bescheinigte, bemängelte, dass „es darin von ,Musik‘ im ernsten Sinn dieses Wortes genauso wenig gibt wie Sonnentage in Petersburg. 

l: Petersburg hat sich  in den  letzten  Jahrzehnten  in seinen  musikalischen  Neigungen  und  Bedürfnissen  so  weit  entwickelt,  dass  sogar 

von seinem Talent her nicht nur um einen Kopf, sondern um eine ganze Körperlänge 

Es  folgt  eine  Eloge  auf  Pawlowsk, wo  unter  dem Dirigenten Nikolaj Galkin,  einem ms, ausnahmslos ernste Musik gespielt 

Würde 

Kompositionen. Mit solchen Programmen hatte Johann Strauss u. a.  in den 50er‐ und 60er‐Jahren in Pawlowsk Triumphe gefeiert. 

Hauptstoßrichtung  der  Kritik  gegen  die  Darbietung  „leichter“ Musik  richtete.  Gerade  der Walzer war  übrigens  zu  Beginn  des  19.  Jahrhunderts  schon  einmal  in  Verruf  gestanden; damal  geißelte man den Umstand, dass sich die Tanzpaare durch die rasende Drehung um den  gemeinsamen  Schwerpunkt quasi  in einen Rauschzustand  versetzten, noch dazu, den physikalischen  Notwendigkeiten  eines  solchen  Manövers  gehorchend,  in  engem Körperkontakt. 

Inzwischen war man vom extremen Tempo längst abgekommen und der Walzer hatte auch in  die  höchsten  Kreise  der  Gesellschaft  Eingang  gefunden.  Zudem  hatte  er  sic

Familie  Strauss  –  Einzug  in  den  Konzertsaal  gehalten.  Wenn  nun  am  Ende  des  19. Jahrhunderts,  das  übrigens  auch  als  „Jahrhundert  des  Walzers“  bezeichnet  wurde,16 wiederum  Kritik  an  diesem  Tanz  laut  wurde,  dann  waren  dafür  einzig  musikalische Überlegungen ausschlaggebend. 

Der  Rezensent  des  „Petersburger  Blatts“  etwa,  der  den  Konzerten  von  Eduard  Strauss immerhin einen „äußerlich anst

Auf der Empore des Konzertpodiums werden  fast ausnahmslos  immer die gleichen Walzer, Polkas, Märsche und Galoppe produziert“.17 Besonders aufschlussreich  ist folgende Kritik  in der „Neuen Zeit“: 

Herr Eduard Strauss dirigiert nur Tänze und verschiedene Nichtigkeiten, bisweilen – in mikroskopischen  Mengen  –  ernste  Musik  beimengend.  Seine  Programme  werden niemanden  begeistern  und  ob  diese  Strauss  selbst  oder  irgend  jemand  anderer dirigiert,  ist  im Wesentlichen ega

Johann  Strauss  selbst,  als  er  vor  ungefähr  fünf  Jahren  hierher  kam,  mit  seinen Programmen von einst kein ernsthaftes Interesse erwecken konnte. Und das war der berühmte Johann Strauss höchstpersönlich, der ehemalige Abgott von Petersburg, der 

größer als sein Bruder ist!18  

Absolventen des Petersburger Konservatoriuwurde; sie schließt mit den abermals auf Johann Strauss bezogenen Worten: „

                                                            16 Unter diesem Titel war eine Buchreihe des Wiener Musikverlags Universal‐Edition geplant; als 

nis. 

S. 3. 

erster Band erschien 1954: Max Schöbherr/Karl Reinöhl, Johann Strauss Vater. Ein Werkverzeich17 „Peterburgskij listok“, 29. 5./10. 6. 1894, Nr. 145, S. 4. 18 „Nowoje wremja“ [„Neue Zeit“], 12./24. 7. 1894, Nr. 6597, 

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 Programme Deiner Concerte hier

letzterer wieder  in Pawlowsk auftreten, dann würde er als kluger Mensch unbedingt seine  Programme  den  heutigen  Ansprüchen  anpassen,  eingedenk  seines  letzten Misserfolgs bei uns.“ 

Aufgrund  der  Quellenlage  lässt  sich  darüber  streiten,  ob  Johann  Strauss  1886  in  St. Petersburg tatsächlich einen so eindeutigen Misserfolg hatte. Noch fraglicher  ist, ob er, der längst bei seinen spärlich gewordenen Konzertauftritten nur noch eigene Werke dirigierte, daraus irgendwelche „Lehren“ gezogen hätte. So gab er Eduard anlässlich der Eröffnung von dessen Konzertreihe im Musikverein in der Saison 1893/94 folgenden Ratschlag: 

Halte die  nicht so ernst; das Publikum besucht ein Strauss‐Concert in der Erwartung heiter gestimmt zu werden. […] das Publikum glaubt 

ine Konzerte an einem anderen Ort abzuhalten. Dort hatte er  immerhin  ein  Publikum,  das  sich  an  seinen  Produktionen  erfreute, wenngleich  einige 

h  das  Publikum  zu  urteilen,  das  von  vielen  Nummern  des  Programms Wiederholungen  verlangt  hat,  kann man  den  Konzerten  von  „Monplaisir“  einen  vollen Erfo

Auch nGeschmDas Puzu andvon  Edeinigerwurdenparodishindeu

                                        

daran, daß das Straussconcert der  traditionellen Berühmtheit getreu bleibt.  […] das grosse Publikum verurtheilt das ihm Gebotene. Vox populi vox Dei!19 

Diese Worte waren auf den führenden Konzertsaal Wiens bezogen. Dass, so merkwürdig es uns heute  auch  anmuten mag, mit einem  solchen Credo  in Pawlowsk  kein  Staat mehr  zu machen war, wurde bereits hinreichend aufgezeigt. So gesehen war Eduard Strauss vielleicht doch nicht so schlecht beraten, se

Journalisten  nicht  müde  wurden,  diesen  Leuten  Spießertum  und  andere  wenig schmeichelhafte Attribute vorzuwerfen.20 Es gab jedoch auch einhellig positive Berichte, vor allem zu Beginn des Gastspiels: 

Nach dem glänzenden Erfolg des ersten Konzerts  von Herrn Eduard  Strauss und  seiner Aufnahme  durc

lg prophezeien. 

ach einem Monat fand sich noch eine positive Stimme: „Eduard Strauss ist nach dem ack der  Petersburger.  Seine  Konzerte  in  ,Monplaisir‘  sind  recht  ordentlich besucht. blikum  ist vorwiegend ,ernst‘“.21 Der  letzte Satz steht dabei  im offenen Widerspruch eren Berichterstattern. In weiterer Folge fand nur noch das Benefizkonzert zugunsten uard  Strauss,  das  am  23.  Juni  (5.  Juli  nach  heutiger  Zeitrechnung)  stattfand, maßen beifällige Erwähnung. Im benachbarten Konkurrenzunternehmen „Aquarium“   die  Darbietungen  von  Strauss  immerhin  noch  eine  Woche  vor  Saisonschluss tisch  ausgeschlachtet,  was  auf  eine  zumindest  lokale  Bedeutung  derselben tet.22 

                    von Johann an Eduard Strauss [Wien, 23. 10. 1893], A‐Wst H.I.N. 121.586, veröffentlicht in 19 Brief 

Johann Strauss (Sohn) Leben und Werk in Briefen und Dokumenten. Im Auftrag der Johann Strauss‐Gesellschaft Wien gesammelt und kommentiert von Franz Mailer, Bd. 6, Tutzing 1996, S. 446. 20 So etwa in „Syn otetschestwa“, 2./14. 5. 1894, Nr. 117, S. 3. 21 „Peterburgskaja gaseta“, 31. 5. 1894, Nr. 147, S. 5. 22 „Peterburgskaja gaseta“, 22. 8. 1894, Nr. 229, S. 3. 

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Über dselbst überlie

Obgleich dieses Etablissement erst sehr kurze Zeit bestand und also noch nicht sehr 

Über  die  Aufnahme  meiner  Productionen  in  Petersburg  auch  gelegentlich  dieses 

ale  Vorführung obgenannter Werke wurde mit  lebhaftestem Beifall  aufgenommen,  ebenso wie  die 

nngleich   

Der künstlerische Erfolg meiner Concerte hier

en Verlauf des Gastspiels liegen uns auch authentische Aussagen von Eduard Strauss vor.  In  seinen  „Erinnerungen“ wollte  er der Nachwelt offenbar  ein  geschöntes Bild fern: 

bekannt war, machte der Eigentümer durch die Anzeige meiner Concerte doch  sehr gute Geschäfte, da sich zu denselben auf das Zeugnis der Presse hin, daß es wirklich die Wiener Capelle  Strauss  sei und daß  ich wirklich  selbst dirigiren werde, die gute „Gesellschaft“, das diplomatische Corps und die Hofgesellschaft einfand. […] 

Concert‐Cyclus kann  ich nur das Beste sagen. Der bessere Mittelstand des russischen Publicums  ist mit der deutschen musikalischen  Literatur  sehr  vertraut und  sind  ihm Mozarts,  Beethovens,  Mendelssohns,  Schumanns,  Schuberts,  Richard  Wagners, Johann  Sebastian  Bachs  Werke  wohl  bekannt.  Die  orchestr

Compositionen  meines  Vaters,  meiner  Brüder,  meiner  eigenen  Person  und  Josef Lanners.23 

In seinen Briefen an Johann und Adele Strauss äußerte er sich freilich differenzierter. Seine  Schwägerin  versuchte  er  zumindest  bisweilen  mit  guten  Nachrichten  zu erfreuen, we auch dort die Sorge über den schleppenden Publikumszustrom zu Tage tritt: 

 ist hocherfreulich – ich werde täglich bei 

naß

Eröffnung des Concertes warm aufgenommen,  spiele  vor glänzender Gesellschaft  – die Ziffer an Wochentagen aber bleibt bei Schön‐Wetter zwischen 450 – 700 Pers. bei Regenwetter  von  200  –  350.  An  Sonntagen  ist  natürlich  der  Saal  zu  klein[.] Pfingstsonntag ( ) 1180, Pfingstmontag, 1090. Hiebei alle Sitze u. Logen verkauft. 

dem  Klima

An  diesen  Tagen  –  wie  am  Christihimmelfahrtstag  kam  ich  über  die  garantirte Summe. Dabei sagt man, daß im „Mon plaisir“ Etablissement noch immer die meisten Leute  kommen.  Es  sind  eben  3  Vergnügungs‐Etablissements  in  diesen  „Datschen“ […].24 

Seinem Bruder schenkte Eduard von Beginn an reinen Wein ein: 

Bestens dankend für Deine liebenswürdigen Zeilen, theile ich Dir mit, daß ich hier mit   sehr  zu  kämpfen  habe,  sowohl, was meine Gesundheit  betrifft,  als  das 

Geschäft. Unmittelbar nach dem  zweiten Concert brach Kälte u. Regen herein, und dieß  dauert  noch  fortan.  An  einem  besonders  stürmischen  und  regnerischen  Tag 

  

hatten wir wohlgezählte 49 Personen  im Saale. Das Locale  liegt viel zu weit von derStadt. Eine gute halbe Stunde pr. Droschke u. diese ist für das Gros des Publicums zu

                                                            23 Eduard Strauss, „Erinnerungen“, a. a. O., S. 95. 24 Brief von Eduard an Adele Strauss, St. Petersburg, 12./24. 6. 1894, A‐Wst H.I.N. 120.093. 

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rtheue  – kommt auf 2 Rubel hin u. her  !!! Zähle das Entrée u  ein bischen Essen  (ein Cotele

.  tte  kostet  1  Rube[l]  25  Kop.!!!)  dazu  –  so  rechne  was  nur  eine  Person  da 

ausgeben  soll; wenn  er noch  einen  Sitz à  1 R. nimmt,  kommt  ihn der Abend auf 5 

  ich bisher nur 300 R. Da noch 84 Personen (Sänger, Sängerinen u. ein Ballet) 

Rubel. Diesen Freitag war es noch am vollsten seit dem I. Concert. 750 Personen. Seit dem  I. Concert kam  ich nur dieß eine Mal über 300 R. u das nur mit 5 R plus; sonst bekamengagirt ist, (welche sich aber nur auf der Bühne im Garten produciren) engagirt sind, so kannst Du Dir denken, was der Mann, der Eigenthümer des Locales täglich Spesen hat  (mit Annoncen) u. daß er vom 13. Mai bis 13.  Juni ein Capital von 30000 Rubel zusetzt. Es bangt mir denn ob er da im Juli die Zahlungen einhalten kann. Es waren in den  2 ½ Wochen  sämmtliche  Locale  (Aquarium  hat  Operetten‐Theater,  A

25rcadi  ein 

Orpheum) sehr schlecht besucht ob Kälte u. Regen.  

Auch imweiterebereitsund bei r  war  sodie  Zahjedoch d die Konzerte konnten Ende August (alter Zeitrechnung) ordnungsgemäß beendet werden. 

EduardFortünwenige künften aus  ihren Tourneen. Die einstmals  so profitable Wintersaison war dank der  immer drückender werdenden Konkurrenz der zahlreichen Militärkapellen zu einer fi

Bei seisich  umWiener„ErinneZeitungoder  d

             

 weiteren Verlauf der Saison trat keine Besserung der Verhältnisse ein, wie aus den n Schreiben von Strauss hervorgeht.26 Den Preis für die Sitzplätze hatte man übrigens  gesenkt.27 Strauss erhielt laut eigener Aussage also ein Fixum von 300 Rubel pro Tag  Überschreiten eine  bestimmten Zuschauerzahl einen zusätzlichen Bonus. Sein Risiko mit darauf beschränkt, dass der Unternehmer ob des  schlechten Geschäftsgangs  in lungsunfähigkeit  schlittern  könnte.  Dieser  Fall  trat  zum  Glück  für  alle  Beteiligten  nicht ein un

  Strauss  hatte,  wie  man  sieht,  bei  den  finanziellen  Verhandlungen  mit  sehr  viel e agiert. Dies verwundert jedoch kaum, denn er und sein Orchester lebten mehr oder r von den Ein

nanziellen Durststrecke geworden. 

nem Petersburg‐Gastspiel kam Eduard Strauss noch der Umstand entgegen, dass es   das  erste  –  und wie  sich  herausstellen  sollte,  einzige  –  Auftreten  der  originalen   Strausskapelle  in  Russland  handelte.  Auf  diesen  Umstand  hatte  er  ja  in  seinen rungen“  hingewiesen,  wobei  wahrheitsgemäß  anzumerken  ist,  dass  die sannoncen und Plakate bloß ein „Wiener Orchester“, ein „Großes Konzertorchester“ ergleichen  ankündigten.28  1856  hatte man  in  Pawlowsk  von  Johann  Strauss  noch 

                                               25 Brief von Eduard an Johann Strauss, St. Petersburg, 22. 5./3. 6. 1894, A‐Wst H.I.N. 120.095. 26 Vergleiche namentlich den Brief von Eduard an Adele Strauss, St. Petersburg, 6./18. 7. 1894, A‐Wst 

 S. 3. H.I.N. 120.094. 27 „Syn otetschestwa“, 31. 5./12. 6. 1894, Nr. 146,28 „Peterburgskaja gaseta“, 8. 5. 1894, Nr. 124, S. 1; 25. 6. 1894, Nr. 171, S. 3. 

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kategound nu

Um dieJohannMusikeStraussnach  PFlötiste„Petersmithin 

Wie maalso dieStraussvon seifortfüh n er  keinen Umständen wollte  er 

  für  Musik‐  und  Theaterwissenschaft  der  Universität  Wien 

weist  allein  die  Tatsache,  dass  heute  in  den einschlägigen Schallplattenkatalogen die Musik der Familie Strauss unter E‐Musik zu finden 

risch, wenngleich vergeblich, die Mitwirkung der Wiener Strausskapelle gefordert29 – n, da sie endlich doch eingetroffen war, verlor man kaum ein Wort darüber! 

se Zeit ähnelte die Strausskapelle jedoch ohnehin den Ad‐hoc‐Orchestern, mit denen  Strauss seinerzeit auf Russland‐Tournee gegangen war; d. h. zumindest ein Teil der r  wurde  bloß  von  Saison  zu  Saison  engagiert.  Aus  einem  Schreiben  von  Johann  an Eduard über seine Eindrücke von einer Probe seines Bruders vor dessen Abreise etersburg  geht  hervor,  dass  so wichtige  Stellen wie  jene  des  Konzertmeisters,  des n  und  des  ersten  Hornisten  neu  besetzt  waren.30  Auch  dem  Redakteur  des burger Blatts“ war nicht entgangen, dass  im Orchester vorwiegend  junge Leute und kaum langgediente Musiker spielten.31 

n gerade an dem Gastspiel von Eduard Strauss in St. Petersburg ersieht, mehrten sich  Anzeichen, dass sich die Glanzzeit der Familie Strauss  ihrem Ende zuneigte. Eduard   selbst wollte  sich wenige  Jahre  später denn auch  zur Ruhe  setzen, musste  jedoch, nen beiden Söhnen um seine gesamten Ersparnisse gebracht, seine Karriere bis 1901 ren.  In  jenem  Jahr  löste  er  sein Orchester  auf;  u t

dessen Leitung seinem Sohn Johann übertragen, der vom künstlerischen Standpunkt aus zu einer  Fortsetzung  der  Familientradition  möglicherweise  befähigt  gewesen  wäre.  Johann Strauss  (Enkel)  ging  nach  Berlin  und  erreichte  dort mit  einer  eigenen  Kapelle moderaten Erfolg. 

In St. Petersburg, so könnte man aufgrund der bisherigen Ausführungen meinen, war man drauf und dran, der alten Walzerseligkeit abzuschwören. Dem war aber nicht ganz so, wie Janna Kniazeva 1999 anlässlich  ihrer Vorträge bei dem von der Johann Strauss‐Gesellschaft Wien  und  den  Institutenveranstalteten  internationalen Kongress anlässlich der 100. Wiederkehr des Todestags von Johann Strauss (Sohn) darlegte.32 Vielleicht ersetzte  im neuen Jahrhundert beim Hören von Walzermusik vermehrt ein nostalgisches Element die einstige Unmittelbarkeit, vielleicht war auch die Scheidung zwischen E‐ und U‐Musik schärfer geworden. Wie unsicher das Terrain ist,  auf  dem  man  sich  hier  bewegt,  be

ist. 

                                                            29 Thomas Aigner, Johann Strauss in Diensten der Zarskoje‐Selo‐Eisenbahngesellschaft. Unveröffentlichte  okumente aus den Jahren 1838 bis 1859, in „D  Fledermaus“,  itteilungen 1 –13 des Wiener Instituts für Strauss‐Forschung, Tutzing 2000, S. 21, 24, 26–28. 30 Brief von Johann an Eduard Strauss [Wien, 3. 5. 1894], A‐Wst H.I.N. 121.869, veröffentlicht in 

D   ie M 1

Johann Strauss (Sohn) Leben und Werk in Briefen und Dokumenten. Im Auftrag der Johann Strauss‐Gesellschaft Wien gesammelt und kommentiert von Franz Mailer, Bd. 7, Tutzing 1998, S. 39 f. 

kontakte, in: Straussiana 1999. Studien zu Leben, Werk und Wirkung von Johann er Operette in St. Petersburg, in: Straussiana 

tzing 2003, S. 93–97. 

31 „Peterburgskij listok“, 2./14. Mai 1894, Nr. 118, S. 3. 32 „Strauss‐Nachklänge“ in der Petersburger Presse der Jahrhundertwende und österreichisch‐russische KulturStrauss (Sohn), Bd. 2, Tutzing 2002, S. 29–39. – Die Wien1999. Studien zu Leben, Werk und Wirkung von Johann Strauss (Sohn), Bd. 3, Tu

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Die Aufnahme von Johann Strauss Enkel in Grossbritannien 

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Peter Kemp* 

 

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  in diesem Fall König Eduard VII. (1841–1910), des ältesten Sohnes von Königin Victoria  (1819–1901).  Strauss hoffte  zu Recht  auf die  grossen  finanziellen  Einnahmen, die 

ss Enkel mit  

der n 

bwohl  W er 

*Vorabdruck  eines  Referats,  gehalten  im  Rahmen  der  „Tanz‐Signale  2010“  in  Wien. Veröffentlichung mit  freundlicher Genehmigung des Wiener  Instituts  für Strauss‐Forschung (WISF). 

Peter Kemp „Tanzsignale 2010“ 20. März 

Grossbritannien  hat  lange  enge  Beziehungen mit  der Wiener  Strauss‐Familie  unterhalten, mit der einzigen Ausnahme von Josef Strauss  aben wir alle  ihre Musike   in unserem Land willkommen geheissen. Der letzte Komponist der Familie, der seinen Fuss auf britische Erde gesetzt  hat,  war  der  Mann,  den  die  „Neue  Freie  Presse“  „einen  Künder  wienerischer Musikalität“ nannte, „der der ganzen Welt Freude, Beschwingtheit und beseeltes Wienertum vermittelte“ (1): Johann Strauss Enkel. 

Den Anlass für Johann Strauss Enkels erste Reise nach Grossbritannien war der gleiche, der auch seinen Grossvater an unsere Küsten gelockt hatte, nämlich die Krönung eines britischen Monarchen,

man bei den Krönungsfeierlichkeiten erzielen konnte, und so traf Johann Strauseiner „Imperial Band“ Ende Mai 1902  in London ein. Strauss berichtete, er sei mit seinemOrchester  engagiert  worden,  um  beim  Konzert  und  beim  Bankett Krönungsfeierlichkeiten  im  Buckingham‐Palast  zu  spielen.  Ausserdem  schrieb  er:  „MeiOrchester bekam britische Uniformen (und) ich selbst erhielt eine Galauniform.“ (2) OH e Aufnahme des Londoner Fotostudios& D Downey von 1902 die von Strauss gemachte Aussage. Ausserdem war der Schnitt dUniformjacke,  die  Eduard  Strauss  und  sein  Orchester  im  Juni  1885  beim  Staatsball  im 

ofberichte dies nicht bestätigen (3), erhärtet ein

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Buckingham‐P  Hofuniform“ (4) bezeichnete, der gleiche. Die Krönung sollte am 26. Juni stattfinden, und in der Zwischenzeit gaben  Strauss  und  sein  Orchester  konzerte  in  einem  sehr  beliebten 

nahmen Strauss und sein Orchester an Nachmittagskonzerten (Rauchen verboten!) im „Empire Theatre“ mit einer Opernsopranistin, einem Klavierbegleiter, einem Music‐Hall‐Sänger  und  einer  Komikerin  teil,  während  sie  bei  Abendprogrammen  mit  solch ungewöhnlichen  Variétékünstlern wie  „Merian’s  Dogs“  (eine  Hundenummer)  und  „Grais’ Baboons“  (eine  Paviannummer)  auftraten. Auf  den  36‐jährigen Mann,  der  erst  4 Monate vorher zum ersten Mal mit Prunk und Zeremoniell bei einem Hofball in der Wiener Hofburg dirigiert hatte, muss die ungewöhnliche Zusammenstellung seiner Künstlerkollegen wie ein Kulturschock gewirkt haben. 

Die  Musik,  die  Johann  Strauss  Enkel  und  sein  35‐köpfiges  Orchester  (5)  beim  ersten Londoner  Nachmittagskonzert  spielten,  umfasste  u.  a.  die  „Fledermaus“‐Ouvertüre,  den Krönungsmarsch aus der Oper  „Die Folkunger“  (UA Hofoper Dresden, 21. März 1874) von Carl Franz Edmund Kretschmer (1830–1908), die  „Serenata“ von Moritz Moszkowski (1854–1925)  und  Johann  Strauss  Sohns Walzer  „Rosen  aus  dem  Süden“  und  „Wiener  Blut“.  Es erklang nur e i n e Komposition von Johann Strauss Enkel – „Von der Donau zur Oder“ –, ein Werk, das nicht  im Druck erschien, zumindest nicht unter diesem Titel, und as ein Kritiker „keineswegs seines grossen  fand (6). Die Presse war wie immer geteilter Meinung „Der Apfel fällt nicht weit 

zchen zu machen. Es ist viel von der gleichen Energie in  der  Interpretation  vorhanden,  von  der  gleichen  Verve  und  dem  gleichen  herrlichen 

 Werke, lt   s  

alast trugen und die das „Fremden‐Blatt“ als „neue britische

Nachmittags‐ Konzertsaal namens „Empire Theatre“ am Londoner Leicester Square – das Haus wurde  im Jahre 1927 abgerissen, an seiner Stelle steht heute das Kino „Empire Theatre“.  Vom 2. bis 28. Juni 

 d Vorgängers“, des Donauwalzers, „unwürdig“

 über Strauss und sein Orchester. vom Stamm, das trifft sehr auf die Strauss‐Familie zu“, kommentierte „The Times“ und fuhr fort: „Herr  Johann, der nicht ganz so prägnant  in seinen Bewegungen  ist, kennt einige von den Tricks, mit denen einstmals Eduard Strauss das Publikum amüsierte. Auch er  spielt  in seiner Tanzmusik hin und wieder einige Passagen auf der Geige, dirigiert dann wieder mit seinem Bogen und spielt   damit. Er schlägt ebenfalls den Takt mit dem Fuss, als ob er sich kaum zurückhalten könnte, ein Solotän

Rhythmusgefühl.“ Die „Sunday Times“ hingegen fand, dass „diejenigen, die sich an den Elan im Spiel des Strauss‐Orchesters unter Eduard Strauss im Jahre 1897 (…) im Imperial Institute (siehe  unten)  erinnerten,  ein  Gefühl  der  Enttäuschung  über  die  Interpretation  von Tanzmusik durch das bekannte Orchester empfunden haben müssen. Herr  Johann Strauss (…) brachte einige  lobenswerte Ausdeutungen  von Ouvertüren  zu  komischen Opern,  aber der  Interpretation  der  Walzer,  obwohl  gut  akzentuiert,  fehlte  der  Esprit  und  die  Entschlossenheit, die  früher   diese   gespie   von diesem Orchester, o  fröhlich und faszinierend gemacht hatten.“  (8) Lassen wir der Kritik Gerechtigkeit widerfahren, denn es war  kaum  hilfreich,  dass  die  gedruckten  Programme  Johann  Strauss  Enkel  als  „Johann Strauss,  Jun.“  bezeichneten,   während  Johann  Strauss  Vater   und  Sohn  beide  „Johann Strauss,  Sen.“  genannt  wurden.  Als  Folge  davon  schrieb  der  Kritiker  von  „The  Musical Standard“  –  ein  gewisser  R.  Peggio  (Wortspiel:  arpeggio,  nach  Harfenart;  auch:  peggio, 

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. a

s  ursprünglichen  Strauss‐Orchesters  unter  Eduard  Strauss  so lebensvoll  und  faszinierend machten, werden  von  seinem  Sohn  übertrieben  und  sind  zu 

 

italienisches  Adverb,  schlechter)  –  über   Johann  Strauss  Enkels  Eröffnungskonzert  am Nachmittag des 2. Juni: 

 „Ich schaute beim  ‚Empire’ vorbei, um die Strauss  Imperial Band zu hören. Der Dirigent  ist Johann  Strauss,  der  Sohn  von  Eduard,  dessen  Auftreten  bei  der  International  Inventions Exhibition  (1885,  Internationale  Erfinderausstellung)  und  im  Imperial  Institute  (1895  und 1897,  ständige  Ausstellung  von  Erzeugnissen  des  Commonwealth)  den  Londonern  in Erinnerung geblieben sein dürfte  Ich habe versucht, den St mmbaum dieses Johann Strauss zurückzuverfolgen. Wenn  ich mich nicht täusche,  ist er der Neffe von  Johann Strauss, dem Komponisten der „Schönen blauen Donau“, und der Enkel von  Johann Strauss senior, dem Verfasser der  „Fledermaus“  (!)  (…) Der doppelte  Junior  Johann  Strauss dirigierte wie  sein Vater, die Geige im Arm, doch unterscheidet sich sein Dirigat in einem Punkt. Ebbe und Flut des  Rubato,  die  das  Spiel  de

einer  ermüdenden  Maniriertheit  geworden,  und  der  Orchesterklang,  vor  allem  in  den Geigen, fällt gegenüber dem  üblichen ‚Empire’‐Orchester deutlich ab. Ich sehe kaum einen  Anlass für ein Gastspiel der Strauss Imperial Band.“ (9) 

Das Ungewöhnliche an diesem abwertenden Schlusssatz ist, dass er in einer Wochenzeitung erscheint,  die  meist  gegen  britische  Orchester  eingestellt  war.  R.  Peggios  Ansicht unterscheidet sich allerdings sehr stark von der Meinung der meisten seiner Kollegen. 

Wie die anderen Familienmitglieder erschien Johann Strauss Enkel nicht mit  leeren Händen in Grossbritannien,  sondern hatte ein Krönungsgeschenk  in  seinem Gepäck – einen König Eduard VII. und Königin Alexandra gewidmeten und passend genannten „Krönungs“‐Walzer. (10) Dieser Walzer mit seiner wunderbaren feierlichen Introduktion wurde am Samstag, dem 21.  Juni, genau 5 Tage vor der Krönung,  im „Empire Theatre“ aus der Taufe gehoben. Drei Tage  später  musste  das  Land  mit  Schrecken  erfahren,  dass  der  König  wegen  einer Blindarmentzündung hatte operiert werden müssen und die Krönung auf unbestimmte Zeit verschoben worden war. Man  kann  sich  vorstellen,  dass  Johann  Strauss  Enkel  über  diese Nachricht nicht gerade glücklich war: Ende  Juni packten er und sein Orchester  traurig  ihre Koffer und kehrten nach Wien zurück. Als die Krönung dann  für den 9. August anberaumt wurde,  waren  Johann  Strauss  Enkel  und  seine  Musiker  bereits  auf  einer  anderen Konzerttournee. 

Es ist nicht uninteressant zu wissen, dass Johann Strauss Enkel im folgenden Jahr (1903) (11), beim Besuch von König Eduard VII.  in Wien,  zu denen gehörte, die vom König den Royal‐Victorian‐Orden,  in  Strauss’  Fall  „vierter  Klasse“  (12),  verliehen  bekamen.  Johann  Strauss Enkel  ist  das  einzige Mitglied  der  Strauss‐Familie,  das  von  einem  britischen Monarchen ausgezeichnet wurde.  Vielleicht  können wir  diese  königliche  Geste  dahingehend  deuten, dass  es  sich  um  einen  Trost  für  Strauss’  Enttäuschung wegen  der  Krönung  handelte  und Johann  Strauss  zusätzliche Glaubwürdigkeit  verlieh, da er behauptete, er  sei offiziell dazu eingeladen worden, bei den Feierlichkeiten im Buckingham‐Palast aufzuspielen. 

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eschah bei einem Wiener Konzert am Sonntag, dem 24. April 1927, in  der  Londoner  Albert Hall  –  am  selben Ort,  an  dem  sein  Vater  Eduard während  seiner 

einungen der Kritik weiterhin geteilt. 

   chten, 

doch  folgten  gestern  Nachmittag  mehrere  Tausend  Zuhörer  in  der  Albert  Hall  glücklich 

 Johann Strauss Enkel fasste jedoch das „Neue Wiener Journal“ (Wien) die vorherrschende Meinung zusammen: 

e  dirigierte. Während die Kritiker die akademische Steifheit bemängelten, mit der Siegfried Wagner, von 

Es  sollte ein Vierteljahrhundert vergehen, ehe  Johann Strauss Enkel wieder vor britischem Publikum auftrat. Dies g

ersten  Konzerttournee  in  Grossbritannien  1885  dirigiert  hatte.  Johann  Strauss  wurde angekündigt  als Dirigent  eines  „Special Orchestra  in  compositions  of  Johann  Strauss“,  ein „Besonderes  Orchester  mit  Werken  von  Johann  Strauss“,  und  trat  mit  einem  Wiener Koloratursopran  namens  Vilma Delmar  auf. Die Gegenwart  eines waschechten  Strauss  in London stiess auf grosses Interesse. In einer Zeitung hiess das dann 1927 so: „Ein Publikum am  Sonntagnachmittag  in  die Albert Hall  zu  locken,  ist  eine  echte  Leistung.“  (13) An  der Spitze  dieses  „Special  Orchestra“,  das  aus  ausgewählten  Musikern  von  verschiedenen Londoner  Orchestern  bestand,  präsentierte  Johann  Strauss  Enkel  ausschliesslich Kompositionen  von  Johann  Strauss  Sohn,  darunter  die  „Zigeunerbaron“‐Ouvertüre,  ein „Fledermaus“‐Potpourri und die Walzer „Wiener Blut“, „Geschichten aus dem Wienerwald“ und „An der schönen blauen Donau“. Vilma Delmar, deren rosafarbenes Krinolinenkleid und dunkles, gelocktes Haar viel Aufmerksamkeit auf sich zog, wurde für ihre Interpretation des „Frühlingsstimmen“‐Walzers weitherum  gelobt. Über  den  schlanken,  grauhaarigen  Johann Strauss Enkel und das Spiel des Orchesters waren die MDie ersten Sätze des Kritikers von „The Daily Telegraph“ sind dazu sehr aufschlussreich: „Ob der Walzer  bald  ein  Comeback  feiern  wird,  können  wir  nicht  sagen.  In Amerika gibt  es Anzeichen  dafür,  dass  das  Jazzfieber  abflaut,  in  London  grassiert  es  noch  unangefo

einem Programm, das aus reiner Tanzmusik und keiner einzigen Note Jazz bestand.“ (14) Zu dieser  Zeit  wurde  in  Grossbritannien  eine  eifrige  Diskussion  über  die  musikalische Annehmbarkeit von Jazz geführt. Johann Strauss Enkels Meinung darüber wurde nur zu gern von der Presse geteilt: „Wie können Menschen nächtelang zu dem ohrenbetäubenden Lärm eines Saxophons tanzen? Der Walzer kommt aus der Seele. Jazz hat keine Seele. Die Melodie ist  der Motor  der Wiener  Tanzmusik. Der  Rhythmus  ersetzt  die Melodie  in  der  heutigen Tanzmusik.  Ich glaube, dass der  ständige Trommelschlag manche Leute  so verrückt macht wie  die  Tanzschritte,  die  sie  zu machen  versuchen.  Zu  einem Walzer  kann man  immer tanzen. Ich habe das Gefühl, dass die modernen Frauenkleider dazu genau so geeignet sind wie die Krinolinen. Er wird sicher wiederentdeckt.“ 

Zum Konzert von

„Aus  London  wird  uns  berichtet:  Das  Konzert,  das  Johann  Strauss,  Enkel  und  Neffe  der beiden Walzerkönige  gleichen  Namens, mit  einem  englischen Orchester  in  der  Londoner Albert Hall gab, bewies, dass die Tanzmusik einer vergangenen Generation auch heute,  im Zeitalter des Charleston, ihre Anziehungskraft noch nicht verloren hat. Die grosse Halle war gefüllt, der Applaus stark und ehrlich. Mehr als das: Auch die Presse  ist voll des Lobes und preist die Dirigentenkunst des Wiener Meisters. Johann Strauss hat in dieser Hinsicht besser abgeschnitten  als  Siegfried Wagner,  der  vor  zwei Wochen  in  derselben  Hall

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k u

e Provinzen kommen“.  In den  folgenden Wochen  beschränkten  sich  Johann  Strauss  Enkel  und  sein  „Special  Orchestra“  von  40 

 mobile“, einer Orchesterfantasie mit bekannten und 

den Flammen des „Rheingolds“ umlodert, den Taktstock schwang, begrüsste sie  in  Johann Strauss  III.  den  schneidigen  Interpreten  der  prickelnden  Champagnermusik  seiner  beiden grossen Vorgänger. Neu für die Engländer war die impulsive Art, wie Strauss, mit dem Bogen dirigierend,  an  den  Höhepunkten  die  Geige  ansetzte  und,  selber  spielend,  wiegend  und werbend die Kapelle mit sich fortriss.“ (16) 

Ein wichtiges  Ergebnis  der  Reise  von  Johann  Strauss  Enkel  nach  London  (1927) war  der Plattenvertrag mit Columbia Records, nach dem er zwischen dem 24. April und dem 2. Juni 1927  in  den  Londoner Westminster‐Studios  und  der  berühmten Wigmore Hall  18 Werke aufnahm. Nach dieser Arbeit verliess  Johann Strauss Enkel unsere Gestade. Etwas weniger als  7  Monate  später  am  er,  nun  61‐jährig,  zurück  nd  begann  eine  einmonatige Konzerttournee  durch  England,  Schottland,  Wales,  Nordirland  und  den  Freistaat  Irland. Wieder  in  seiner Begleitung war die attraktive Vilma Delmar, ebenfalls mit von der Partie war diesmal auch Frau Strauss. (17) 

Kaum hatte  Johann Strauss Enkel britischen Boden betreten, wurde er bereits nach seiner Meinung über die immer noch im Lande geführte Jazz‐Debatte gefragt. Offensichtlich war er seit seinem letzen Besuch toleranter geworden; er war nun der Ansicht, der Jazz verkörpere den ruhelosen Zeitgeist. (18) Wie die Frauenkleider, meinte er, sei er eine Modeerscheinung, die vorbeigehen werde, wogegen der Walzer – der „König der Tanzmusik“ –  immer währen und  mehr  Anhänger  denn  je  habe  werde.  (19)  Er  schätze  sich  glücklich,  wieder  in Grossbritannien zu sein, und fügte hinzu, nach seiner Ansicht sei das britische Publikum das dankbarste. „Nun“, kommentierte ein  Journalist, „man kann von einem Gentleman, der zu seiner Zeit die Ehre gehabt hat, an Kaiserhöfen und in Palästen aufzutreten, nicht erwarten, dass er bei seiner Ankunft in Grossbritannien etwas weniger Höfliches sagt.“  (20) 

Die Strauss‐Tournee begann am Sonntag, dem 15. Januar 1928, in der Londoner Royal Albert Hall und endete am Sonntag, dem 12. Februar, auch dort. Die „Johann Strauss Tour“ war von der Londoner Agentur Lionel Powell & Holt  für  ihre 10. Saison der „Abonnementskonzerte Internationale  Meisterinterpreten“  (International  Celebrity  Subscription  Concerts) organisiert worden und pries „nur die weltbesten und brillantesten Künstler“ an, die „direkt von  ihren Triumphen  in allen Teilen der Welt  in di

handverlesenen britischen Musikern auf ein festgesetztes Tourneeprogramm, u. a. mit dem „Radetzky“‐Marsch, dem „Perpetuumweniger bekannten Melodien aus  Strauss‐Operetten,  „Geschichten aus dem Wienerwald“, „Bahn frei!“, „Mein Lebenslauf ist Lieb’ und Lust“ und – natürlich – „An der schönen blauen Donau“. Der Dirigent setzte wiederum keine eigenen Werke aufs Programm. Vilma Delmar – wieder in einem historischen Kostüm – wurde sowohl für ihre reizende Erscheinung als auch ihre  glänzende  Darbietung  des  „Frühlingsstimmen“‐Walzers  von  der  Presse  sehr  gelobt. Überraschenderweise wählte sie für  ihre Zugaben keine Strauss‐Musik, sondern Werke von Wolfgang  Amadeus Mozart  (1756–1791), Max  Reger  (1873–1916)  und  Karl  Anton  Florian 

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 Vater bei seiner Grossbritannien‐Tourneen 1838 und  1849  besucht  worden.  Obwohl  das  Tourneeprogramm  nach  heutiger  Auffassung 

m

fang der Tournee eher stillschweigend zustimmend als ungeheuer  enthusiastisch  und  gaben  die Meinung  des  „The Daily  Telegraph“ wieder,  der 

  allerdings nicht nur durch die Qualität der Musiker oder das fleissige Üben zu Stande gebracht. Sie sind 

 

entfernt von der Musik; dann wieder wurde er lebendig und schaute alle rundherum an. Und 

Eckert (1820–1879, Opern, Lieder, Pianist von Henriette Sontag in Amerika); begleitet wurde sie von der Pianistin Corinne Hay. 

Die meisten der Klein‐ und Grossstädte,  in denen  Johann Strauss Enkel und sein Orchester auftraten, waren schon von Johann Strauss

„logistisch schwierig“ war, konnte Johann Strauss Enkel von dem viel umfangreicheren und verbesserten Eisenbahnnetz profitieren, das das Land nun besass, wogegen sein Grossvater mehr  auf  die  anstrengenden  Pferde  und  Wagen  angewiesen  war.  Obwohl  die Zeitungsanzeigen  für die Konzerte an prominenter Stelle platziert waren, mussten  sich die Künstler gegen neuere Unterhaltungsformen behaupten, von denen das Kino  it Stars wie Charlie Chaplin und Buster Keaton die beliebteste war. 

Die Kritiken waren zumindest zu An

zum  Eröffnungskonzert  in  London  schrieb,  das  Orchester  habe  anscheinend  zu  wenig geprobt  und  es  fehle  ihm  der  Wiener  Esprit,  der  Johann  Strauss  Enkel  den  Londoner Musikern so intensiv zu vermitteln versucht habe. (21) Als die Tournee fortschritt, wurde die Kritik am Orchesterspiel  leiser.  In Schottland gab es nur noch höchstes Lob für den ganzen Konzertabend. Der „Evening Dispatch“ meinte: „Spieltechnisch  ist dieses Strauss‐Orchester hellwach. Seine kontrollierten Zeitmasse  sind  so ausgezeichnet und das Spiel  so klar, dass alles, was es spielt, mit jener ungeheuer faszinierenden Leichtigkeit herüberkommt, die das Zeichen äusserste Virtuosität ist. Der Zauber seiner Rhythmen war überwältigend und oft mit einer solchen zur Schau getragenen Selbstverständlichkeit dargebracht, durch die  ihre Kraft nur um  so mehr  zum Ausdruck  kam.  Eine  solch  lebensvolle  Interpretation wird

unabdingbar,  aber  ohne  die  geistvolle  Leitung  von  Strauss  wären  sogar  diese  Vorzüge wertlos.  Die  Entschlossenheit  und  Beredsamkeit  von  Strauss’  Taktschlag  sollte  für angehende  Dirigenten  als  Vorbild  dienen.  Diese  Art Musik  könnte man  der  Schwerkraft überlassen,  ohne  sie  pflichtschuldigst zu  dirigieren, wenn man  aber  echten  Schwung  und Elan zum Ausdruck bringen will, muss die Inspiration dem Orchester von seinem Dirigenten vermittelt werden. Darin erfüllt Strauss alle Ansprüche!“  (22) Eine Dame, mit der  ich 1996 ein Gespräch führte und die als 21‐jährige Musikstudentin dem Edinburger Konzert am 21. Januar 1928 beigewohnt hatte, beschrieb dies folgendermassen: „Er war sehr dynamisch. Er dirigierte das Orchester mit seinem Geigenbogen und seiner Geige  in der  linken Hand, und hin und wieder drehte er  sich   ruckartig  zu uns um, mit wehenden  Schwalbenschwänzen, und  spielte  mit  den  ersten  Geigen  mit.  Daran  erinnere  ich  mich  sehr  gut.  Er  dirigierte allerdings nicht alle Stücke (in dieser Art), sondern vor allem Walzer und einen Galopp. (…) Strauss war  ein  schlanker Mann, breitschultrig,  schmal.  Er  trug  einen  Eckkragen und  eine weisse Binde. Er hatte grau meliertes Haar, und seine Augenbrauen hoben sich  im Takt der Musik! Beim Taktschlagen  zog er  sie nach oben.  Es war wirklich  verblüffend!  (…)  Ich war fasziniert.  (…)  Und  sein  Gesichtsausdruck!  Meine  Güte!  Er  war  manchmal  meilenweit 

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nzte: Stellen Sie  sich vor, der ganze Körper ging mit, er strahlte alle an (…). Ich erinnere mich, dass sich der Saal in einen Hexenkessel verwandelte. 

K s Abend 

  einige  Kritiker  über  die  Walzer‐

dann  erschien natürlich die unvermeidliche  „Schöne blaue Donau“.  Ich  spürte, wie  er die ganze Zeit auf demselben  Fleck  ta

Sehen Sie, bei anderen Dirigenten wie (Sir Thomas) Beecham waren sie (das Publikum) sehr wohlwollend, ja, sie applaudierten ihm sehr und so, aber bei Strauss lebte das Publikum mit. Es  rief  ihm  zu  am  Ende, und das will  für  Schottland etwas heissen.  Sie  sind  .  .  .  sehr  gut erzogen. Sie beherrschen ihre Gefühle . . . normalerweise!“ (23) Am nächsten Tag erreichte man  Glasgow  und  das  veranlasste  den  Berichterstatter  des  „The  Glasgow  Herald“  zu folgendem  ommentar:  „Herr  Johann  Strauss  chenkte  uns  gestern  unter  seiner Stabführung Walzer, wie  sie  im  Ballsaal  üblich  sind,  und  nahm  sich  so  viele  rhythmische Freiheiten,  wie  sie  die  Tänzer  brauchen.  Etwas  mehr  rhythmische  Freiheit  wäre begrüssenswert.“  (24)  In  Nordirland  beklagten  sichMonotonie  (25), während  Journalisten  englischer  Zeitungen oft  fanden, die  vielen Walzer führten  zur Übersättigung,  und  eine Wiederholung  schnellerer  Stücke wie  Eduards  „Bahn frei!“  und „Perpetuum  mobile“  von  Johann   Strauss  Sohn  forderten.  In  vollkommenem Gegensatz  dazu  bemerkte  der  Kritiker  von  „The  Blackburn  Times“:  Obwohl  die meisten Stücke bekannt seien, „hat  Johann Strauss Enkel etwas vermittelt, was uns zu Bewusstsein brachte, dass das, was wir  früher als das Beste akzeptierten, was man als  leichte,  farbige Rhythmen  klassischer  Prägung  sich  nur wünschen  konnte,  nur  ein  Ersatz  des  Eigentlichen war. Seine  Interpretationen waren neu.“ (26) Das „Newcastle Journal“ fand, man hätte das Konzert  in  einem  Tanzsaal  abhalten  sollen:  „Es muss  für  viele  Leute  eine wirkliche  Strafe gewesen sein, still sitzen zu müssen, wenn ein so  interessantes Orchester Fröhlichkeit und unwiderstehlichen Rhythmus  aus  jeder  Pore  atmet  (…) Mit Ausnahme  derjenigen  auf  der Bühne befanden sich alle im Zustand verhaltener Erregung.“ (27) Wenn das Orchester auch Fröhlichkeit verbreitete – zumindest in Manchester –, so war das beim Dirigenten nicht der Fall. „The Manchester Guardian“ sah Johann Strauss Enkel „so feierlich wie ein Richter, was den Gesichtsausdruck betrifft, während des ganzen Programms,  sogar als er das Publikum mit lustigen Gesten amüsierte.“ (28) 

Die Tournee endete, wo  sie am 28. Februar 1928 begonnen hatte,  in der  Londoner Royal Albert Hall.  (29) Während der Tournee waren die Kritiker dem Programm, dem Dirigenten und dem Orchester gegenüber positiv eingestellt, schätzten aber am meisten Vilma Delmar. Nach  seinem  Abschlusskonzert  bereitete  Johann  Strauss  Enkel  seine  Abreise  vor. Währenddessen  könnte  er  einen  Augenblick  an  die  grossen  britischen  Triumphe  seiner Vorgänger  gedacht  haben;  das  Ergebnis  seines  eigenen  Unternehmens  hat  er  sicher mit gemischten Gefühlen betrachtet. Es sollte jedenfalls seine erste und letzte Tournee auf den Britischen Inseln bleiben. 

Knapp 3 Jahre später, am 4. Januar 1931, war Johann Strauss Enkel wieder in London, um bei einem eleganten „Strauss Ball“  im berühmten „Savoy“‐Hotel  in der Nacht des 6.  Januar zu dirigieren. Es sollte seine letzte Berufsreise auf die Britischen Inseln sein. Der „Strauss Ball“, der viele Mitglieder des niederen und hohen Adels anzog, war vom National Birthday Trust Fund (1928 gegründet zur Senkung der Sterberate von Mutter und Kind, vergibt heute noch 

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em  „Strauss Ball“  im  „Savoy“‐Hotel  teil, einem  immer 

üherer  Londoner  Besuche  der  Strauss‐Familie  erinnerte,  erklärte „The Times“ stolz: „Sowohl Herr Strauss als auch die Walzer, die er gestern Abend spielte, 

Zuschüsse und Stipendien für Frauenheilkunde und Geburtshilfe) organisiert worden, um im Vereinigten Königreich Anlaufstellen für werdende Mütter zu vergrössern und zu verbessern. Wenn man  sich vor Augen hält, wie viel  Johann Strauss Vater  für die Geburt von Kindern getan  hat,  ist  es  nur  billig,  wenn  sein  Enkel  Geld  sammelt  für  die  Verbesserung  der Mütterhilfe! Der „Strauss Ball“ war ein voller Erfolg! Unsere Vergangenheit hat aber  leider die  dumme  Angewohnheit,  uns  einzuholen.  Nach  den  Kommentaren,  die  Johann  Strauss Enkel in all den Jahren abgegeben hat, können wir uns gut vorstellen, was für Gedanken ihm durch den Kopf gegangen sein müssen, als er beim Betreten des „Savoy“‐Ballsaals an einem Ende des Saals eine  Jazzband bei der Probe zum „Strauss Ball“ vorfand. Er bemerkte dazu diplomatisch  zu  einem  Journalisten,  das  sei  der  Beweis,  dass  Wiener  Musik  und amerikanische Musik sehr gut neben einander existieren könnten. (30) 

Am Nachmittag des „Strauss Ball“ im „Savoy“ wurde Johann Strauss Enkel als erstes Mitglied seiner Familie zu einer Privataudienz gebeten, denn der Prinz von Wales, der spätere König Eduard VIII. (1894–1972), lud ihn in sein Heim York House ein (ein Seitentrakt des St‐James’s‐Palast,  für  Friedrich,  Prinz  von Wales,  bei  seiner Hochzeit  1736  errichtet).  Johann  Strauss Enkel  spielte  für  seinen  königlichen  Gastgeben  einige Walzer  auf  dem  Klavier  und  sagte später einem Reporter: „Der Prinz konnte  leider den Ball nicht besuchen, aber er  lud mich ein, mit ihm über die Musik meines Onkels zu sprechen. Er empfing mich sehr herzlich, und nachdem er mit einer Dame seiner Begleitung getanzt hatte, sagte er, der Walzer sei wirklich der einzige Tanz, der  ihn  interessiere.“ Und dann geschah etwas, was sehr daran erinnert, dass  Johann  Strauss  Enkels Vater  Eduard  sich  von  Königin Viktoria  entfernend,  rückwärts  ging,  um  plötzlich  mit  Schrecken  festzustellen,  dass  er  in  ein  am  Boden  stehendes Blumenarrangement getreten war. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, so scheint es, denn Johann Strauss Enkel erzählte später, dass er sich beim Aufbruch vor dem Prinz von Wales verbeugte  und  dabei  einen  Tisch  mit  Erfrischungen  umstiess.  Inmitten  zerberstender Cocktailgläser hörte man den Prinzen sagen: „Na ja, das künstlerische Temperament!“ (31) 

Mehr als 900 Personen nahem an dnoch beliebten Etablissements, das sich der Stelle gegenüber befindet, an der sich die Exeter Hall (32) erhob,  in der Johann Strauss Vater 1849 seine „Exeter“‐Polka (op. 249) vorstellte. Während drei Stunden spielten Johann Strauss Enkel und sein Orchester – als sein eigenes bezeichnet, aber zweifellos ein britisches – ein Programm, das fast nur aus Walzern bestand, darunter „Künstlerleben“ und „Wiener Blut“. Er muss sehr zufrieden gewesen sein mit dem Erfolg  an  diesem  glänzenden  Abend,  der  von  einer  Zeitung  als  „der  grossartigste Wohltätigkeitsabend  in London seit vielen Jahren“ gelobt wurde.  (33)  In einem Artikel, der an  die  grossen  Erfolge  fr

dürften sich  in einer Weltstadt zu Hause gefühlt haben,  in der seit  fast einem  Jahrhundert dieser Name und diese Musik verehrt werden.“ (34 

 

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(1) Neue Freie Presse. Nr. 26,708. 16. Januar 1939. Das vollständige Zitat  lautet: „Mit  ihm starb 

‐Gesellschaft gesponsert, um das 25‐Jahr‐Jubiläum der Gesellschaft zu feiern. (Die CD wurde 

u

 (1906–2009) am 20. Februar 1996. (24) The Glasgow Herald. Nr. 22. 26. Januar 1928. 

   (25) Belfast Telegraph. 28. Januar 1928; Dublin Evening Mail. Nr. 23,932. 30. Januar       1928. (26) The Blackburn Times. Nr. 3,738. 4. Februar 1928. 

Meine Damen und Herren 

Der  berühmte  britische Dirigent,  Sir  Thomas  Beecham  (1879–1961),  sagte  einmal:  „Es  ist ganz und gar unwichtig, dass das britische Volk Musik nicht mag. Es versteht  sie vielleicht nicht, aber es liebt auf jeden Fall den Lärm, den sie verursacht.“ Im Lauf der vergangenen 20 Minuten habe ich, wie ich hoffe, die Beobachtung von Sir Thomas bestätigen können, „dass wir Briten auf  jeden Fall den Lärm  lieben“, den die Musik verursacht, aber noch wichtiger: Ich hoffe, dass ich zumindest an der Genauigkeit seiner Behauptung, „dass wir sie vielleicht nicht verstehen“, Zweifel geweckt habe. 

Anmerkungen 

ein Künder wienerischer Musikalität, der mit einer Bescheidenheit, die von Grösse zeugt, seine eigenschöpferischen Ambitionen hinter den Dienst am Werk seiner grossen Ahnen zurückstellte, der als Dirigent Straussscher Melodien der ganzen Welt Freude, Beschwingtheit und beseeltes Wienertum vermittelte.“ 

(2) The  Waltz  Dynasty  Strauss.  Artikel  von  Johann  Strauss  Enkel  im  britischen Tourneeprogramm von 1928. 

(3) Briefwechsel des Autors mit dem Königlichen Archiv. Schloss Windsor. 31.                      Januar 1983. (4) Fremden‐Blatt. Nr. 176. 28. Juni 1885. (5) Daily Mail. Nr. 1,910. 3. Juni 1902. (6) The Era.Vol. 65. Nr. 3. 7. Juni 1902. (7) The Times. Nr. 36,785. 4. Juni 1902. (8) Sunday Times. Nr. 4,131. 8. Juni 1902. (9) The Musical Standard. Nr. 440. Vol. XVII. 7. Juni 1902. (10) Eine  vollständige Wiedergabe  des Walzers  findet man  auf  der  CD  „Johann  Strauss  and 

Family  in  London“  (Chandos  Records,  CHAN  8739),  gespielt  vom  Londoner Symphonieorchester  unter  John Georgiadis. Diese CD wurde  von  der Britischen  Strauss

2004 unter dem Titel „The Strauss Family in London“ [CHAN 6691] wieder veröffentlicht.)  (11) König  Eduard VII.  besuchte Wien  vom  31. August  bis  3.  September  1903.    Siehe:  Peter 

Kemp. The Wienerlieder Man. Vienna Music. Nr. 97. Sommer 2009. S. 15. (12) The London Gazette. Nr. 27,604. 9. Oktober 1903. (13) Westminster Gazette. Nr. 10,533. 25. April 1927. (14) The Daily Telegraph. Nr. 22,451. 25. April 1927. (15) Westminster Gazette. Nr. 10,531. 22. April 1927. (16) Neues Wiener Journal. Nr. 12,018. 8. Mai 1927. (17) Johann Stra ss Enkel heiratete am 17. April 1894 Maria Emilie Karoline Hofer (1867–1939). (18) The Manchester Guardian (Londoner Ausgabe). Nr. 25,391. 14. Januar 1928. (19) The Daily Chronicle. Nr. 20,542. 14. Januar 1928. (20) The Halifax Daily Courier and Guardian. Nr. 13,891. 14. Januar 1928. (21) The Daily Telegraph. Nr. 20, 678. 16. Januar 1928. (22) The Evening Dispatch. Nr. 13,169. 25. Januar 1928. (23) Gespräch von Peter Kemp und Agnes Fleming Smith

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urnal and Courant Daily Star. Nr. 25,562. 19. Januar 1928. (28) The Manchester Guardian. Nr. 25,398. 23. Januar 1928. 

Übersetzung: Rudolf Maeder 

 

Vorabdruck   gehalten  im  Rahmen  der  „Tanz‐Signale  2010“ mit  freundlicher 

  

 

ienern gefällt.“  iere des Zigeunerbarons, 1895)33 

          

(27 ) Newcastle Daily Jo

(29) The Times. Nr. 44,814. 11. Februar 1928. (30) The Daily Telegraph. Nr. 23,601. 7. Januar 1931. (31) The New York Times. Nr. 26,647. Vol. LXXX. 8. Januar 1931. (32) Die Exeter Hall wurde 1907 abgerissen.  (33) The Daily Telegraph. Nr. 23,601. 7. Januar 1931. (34) The Times. Royal Edition. (Sonderdruck für das Königshaus und Bibliotheken,       Ende 1969 

eingestellt). Nr. 45,714. 7. Januar 1931.  

Die Operetten von Johann Strauss (Sohn) in Zagreb bis 1945 

Nada Bezić 

  eines  ReferatsGenehmigung des Wiener Instituts für Strauss‐Forschung (WISF)  

Nada Bezić „Tanzsignale 2010“ 20. März 

„Nirgends steht geschrieben, dass pures Gold sein muss, was den W(Ein anonymer Kritiker anlässlich der Zagreber Prem

 

                                                   "'Barun ciganin'", Obzor, 36 (1895), Nr. 75 33 Anon.:

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49  

Mit  nach  mein gleich  Die Aufführung der Operetten 

bei nur am Rande berührt, während die hier dargestellt  die auch unser Wissen 

A  und 1945  (in Kroatien nicht nur das  Jahr,  in em  der  Zweite Weltkrieg  endete,  sondern  auch  ein  Regimewechsel  stattfand,  darüber 

 wurden, nimmt Strauss nach der Anzahl der Aufführung einer Werke den 3. Platz ein (nach Lehár und Kálmán). Selbstverständlich kam als erstes die Fledermaus  zur Aufführung,  die  in  den  folgenden  60  Jahren  noch  145 Mal  zu  sehen  sein sollte. Die bes r Provinzstadt in der Monarchie gemäßen Verspätung  in   Fledermaus, Der Zigeunerbaron und Eine Nacht in Venedig etwa ein Jahrzehnt nach der Uraufführung, die weniger erfolgreichen 

eführt) sogar 30 Jahre nach er Wiener Uraufführung.  Ein  Kritiker  erlaubte  sich  damals  den  treffenden  Scherz:  "Mein roßvater  erzählte mir  vor  einigen  Jahren  von  den  großen  Erfolgen,  die  unsere  heutige 

Novität  zu  seiner Zeit erzielte."35 Die Operette  Jabuka  (Das Apfelfest), deren Handlung  im serbischen  Banat  spielt,  wurde  in  Zagreb  (wie  auch  in  ganz  Kroatien  im  Übrigen)  nie aufgeführt.36  Im  Anhang  befindet  sich  eine  Tabelle mit  den wichtigsten  Angaben  zu  den aufgeführten Operetten.  Im  Jahre  1883  hatte  Zagreb  (dt.  Agram)  um  die  30.000  Einwohner.37  Es  war  die Landeshauptstadt Kroatiens, das  innerhalb der Österreichisch‐ungarischen Monarchie 1867 Ungarn  zugeteilt  worden  war,  blieb  aber  aufgrund  seiner  kulturellen  und  historischen Beziehungen mit Wien  verbunden,  und  ein  beträchtlicher  Teil  seiner  Bürger  sprach  auch weiterhin täglich deutsch. In der Stadt wirkten zahlreiche Musikgesellschaften, während die Musikschule,  ebenso  wie  in Wien,  dem  1827  gegründeten  und  immer  noch  lebendigen Musikverein angehörte. In Konzerten trat das Theaterorchester auf, nicht selten waren auch Militär‐, Feuerwehr‐ und Stadtkapellen zu hören. 

                                                           

dem  Thema  Strauss  in  Zagreb  befasste  ich  mich  im  Jahre  2002,  wonamiger Text  in der Zeitschrift Fledermaus erschien.34

von Johann Strauss Sohn in Zagreb habe ich dae Untersuchung eine Reihe neuer Angaben hervorbrachte,

  von der Operette in Zagreb allgemein bereichern. Unter den Komponisten, deren Operetten im Zeitraum zwischen 1883 (dem Jahr der ersten ufführung einer Strauss‐Operette  in Zagreb)

dspäter mehr)  in Zagreb aufgeführts

ten Strauss‐Operetten trafen mit einer den Möglichkeiten eineZagreb ein: Die

und  bekannten  Operetten  Der  lustige  Krieg  und  Prinz  Methusalem  viel  später,  Das Spitzentuch der Königin (in Zagreb unter dem Titel Cervantes aufgdG

 34 Nada Bezić: Strauss in Zagr utzing 2003, Ss. 91‐97. 35  Otto Kraus: (Kroatisches Nationaltheater), in: Agramer Tagblatt, 19. Jg. (1904), 1. Februar. 36 Da r den 

 nd 1938). Siehe Nikola Faller: Barun ciganin, in: Hrvatski pokret, 9.(10.) Jg. (1913), Nr. 216, S. 11, und 

Viktor Kučinić: Johann Strauss proslavio je 24. oktobra 1885 premijerom "Baruna Ciganina" svoj 60 rodjendan. Posljednja izvedba u Zagrebu 1917 s Jarićem i Polakicom, in: Novosti, 32. Jg. (1938), Nr. 284, S. 12. 

95. 

eb, in: Die Fledermaus, Mitteilungen 18‐19, T

s Apfelfest / Jabuka, wird von den Musikpublizisten N. Faller und V. Kučinić als Kuriosum unteStrauss‐Operetten und im Einklang mit dem damaligen südslawischen Einheitsdenken als 

 aus „unseren Landen“ und mit Charakteren, die „unsere“ Namen tragen, bezeichnet (1913Operetteu

37 Ivo Goldstein: Hrvatska povijest, Zagreb 2003, S. 1

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er Laterne. Es  folgten weitere Operetten on  Offenbach,  von  Suppé  und  Ivan  Zajc,  bis  ein  Ensemble  entstanden  war,  das  der 

Qualität

or  Srećko  Albini  wurden  wegen  vermeintlich  schlechter 40

e Bemühungen, die Galerie zum Lachen zu 

                                                           

Das mit  einem  einheimischen  Ensemble  besetzte Nationaltheater wurde  1861  gegründet, sobald  die  politischen Verhältnisse  dies  nach  dem Rücktritt  des  Innenministers Alexander Bach  erlaubten.  Mit  der  letzten  deutschsprachigen  Theatertruppe  verschwand  auch  die deutsche Sprache von der Bühne. Die erste Operette, die  in kroatischer Sprache aufgeführt wurde, war 1863 Offenbachs Die Verlobung bei dvAufführung  von Opern  gewachsen war. Das  Zagreber Opernhaus wurde  1870  gegründet. Seine Führung übernahm der Komponist und Dirigent  Ivan Zajc, der  zu diesem Zweck aus Wien  zurückgekehrt war, wo  er  sich  als Operettenkomponist  etabliert  hatte.38  Im  selben Gebäude wirkten  ein Dramen‐  und  ein Opernensemble,  später  auch  ein  Ballettensemble, und  diese  Trias  blieb  auch  im  neuen  1895  errichteten  Gebäude  bis  zum  heutigen  Tage erhalten. 

Die  Zagreber  Musiköffentlichkeit  verfolgte  mit  großem  Enthusiasmus  die  Anfänge  der Zagreber Oper.  In  dieser  Situation wurde  jeder  Versuch,  im  Theater  Höchstleistungen  zu vollbringen, verherrlicht, während die Operette als profanes Anhängsel der Oper galt. Die Hetze  gegen  die Operette  hörte  auch  nach  1881  nicht  auf,  als  die  kritische  Stimme  ihres schärfsten Gegners, des  angesehenen  kroatischen  Schriftstellers August  Šenoa,  für  immer verstummte. Man erachtete, dass die Operette sowohl prinzipiell als auch nach der   ihrer Musik  und  ihrer  Libretti  im  Nationaltheater,  das  aus  staatlichen  Geldern  finanziert wurde und daher der kulturellen Erbauung der Allgemeinheit und der „reinen Kunst“ dienen sollte,  fehl am Platze war.39 Die Theaterführung und  später der  Intendant  Stjepan Miletić sowie  der  OperndirektProgrammauswahl öffentlich angeprangert.   

Es wundert nicht, dass in dieser Stimmung die Fledermaus nicht ohne Angriffe der Kritik über die  Bühne  gehen  konnte,  und  ihre  Urheber  Strauss  und  Genée  wurden  als  Menschen beschrieben, die „in der fröhlichen Kunst bewandert waren, wie man die Sinne am besten zu reizen, das Hirn abzustumpfen und das unverdorbene Herz zu vergiften mag“. Wohl auf die Verbrüderungsszene  im  2.  Akt  anspielend,  stellte  die  sittsame  Kritik  streng  fest,  dass  die „Unsittlichkeit  des  Librettos  jedermanns  Ohr  beleidige“.41  Dem  Zagreber  Frosch  wurde übertriebene Sauferei nachgetragen, obwohl sein

 38 Vgl. Stanislav Tuksar: Premijere Zajčevih glazbeno‐scenskih djela u Beču u ogledalu kritike, in: Zbornik radova sa znanstvenog skupa o38  Otto Kraus: (Kroatisches Nationaltheater), in: Agramer 

ter 

79‐

 in: Agramer Tagblatt, 10. Jg. (1895), Nr. 75. 

Tagblatt, 19. Jg. (1904), 1. Februar. 38 Das Apfelfest / Jabuka, wird von den Musikpublizisten N. Faller und V. Kučinić als Kuriosum unden Strauss‐Operetten und im Einklang mit dem damaligen südslawischen Einheitsdenken als Operette aus „unseren držanog u povodu 150. obljetnice rođenja Ivana Zajca, Zagreb 1982, Ss. 113 und Stanislav Tuksar: Premijere Zajčevih glazbenoscenskih djela u Beču u ogledalu kritike, II. dio, in: Mladi Zajc, Beč 1862.‐1870., Rijeka 2003, Ss. 25‐39. 39 Janko Ibler: (Narodno kazalište), in: Pozor, 3. Jg. (1883), Nr. 245. 40 Walter Siess: (Nationaltheater), in: Agramer Tagblat,t 25. Jg. (1910), 3. December; Hugo Bresnitz:(Operette), 41 Ebenda. 

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n“  bedauerte  ein  Kritiker,  dass  die  Vorführung  nicht  auf  noch  älteres Operettenrepertoire  zurückgegriffen  hatte,  weil  das  „der  musikalischen  Erziehung  des 

   N “n Bühne war natürlich die Fledermaus, deren 

Aufführung  im  Jahr 1933 dies  auch  rechtfertigte. Einer Kritik  ist  allerdings  zu entnehmen, 

Es  gab  auch  einen  praktischen  Grund,  warum  die  Fledermaus  auf  der  großen  Bühne ang 

   e 

bringen, als  lobenswert hervorgehoben wurden.42 Zwischen den Zeilen gelesen, war dieser Humor in seinem Niveau demnach bestenfalls etwas fürs Publikum auf den billigen Rängen, den Studenten und niederen oder ärmeren Schichten des Bürgertums.  

Glücklicherweise  vermochte  all  dies  die  Fledermaus  nicht  vom  Repertoire  zu  vertreiben. Auch die Einstellung zur Operette veränderte sich allmählich. Als 1896 Eine Nacht in Venedig aufgeführt  wurde,  rechtfertigte  ein  wohlwollender  (oder  der  Theaterverwaltung wohlgesinnter)  Kritiker  die  Aufführung  dieser  Operette  damit,  dass  man  mit  populären Werken  ein  neues  Publikum  anzulocken  versuche,  das  sich  auf  diese  Weise  an Theaterbesuche gewöhnen solle. Bei der zweiten Zagreber Premiere der Fledermaus (1911) hatte  sich  die  Haltung  bereits  von  Grund  auf  verändert:  in  Erinnerung  an  „schöne Traditione

breiten  Publikums“  gut  getan  hätte.43  Über  Strauss  hieß  es,  er  folge  der  „großen  Buffo‐Schule Rossinis und Donizettis“ nach und sei ein „ewig  junger Klassiker“  in der Gesellschaft Mozarts, Webers, Lecocqs, Bellinis und Verdis.44  

Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte Zagreb ein rasantes Wachstum und entwickelte sich  in jeder  Hinsicht  weiter.  In  den  1920ern  wurde  die  speziell  für  Operetten  und  Komödien bestimmte  Tuškanac‐Bühne  eröffnet.  Das  Kroatische  Nationaltheater  erhielt  1929  eine zweite  Bühne  im  so  genannten  Kleinen  Theater.  In  der  Regel  wurden  dort  Operetten aufgeführt, fast könnte man sagen, sie seien dorthin verbannt worden, da für sie als „etwas Fremdes,  Importiertes,  ihrem künstlerischen Rang nach iederes   im Nationaltheater kein Platz war.45 Eine der Ausnahmen auf der große

dass  es  für  ihre  Aufführung  auch  andere  repertoirebezogene Gründe  gab:  "Jetzt, wo  die Dämmerung  der  schwarz‐jazzistischen  Invasion  immer  mehr  zu  spüren  ist,  wird  Johann Strauss, ein typischer Repräsentant der europäischen, der Wiener Tanzmusik, wieder immer aktueller,  seine  Popularität  erlebt  eine  Wiederauferstehung.  Nach  den  Irrungen  eines Jahrzehnts seelischer Orientierungslosigkeit nach dem Krieg kommt die Mentalität Europas wieder  zu  sich,  der  Geschmack  der  Europäer  kehrt  wieder  zu  seinen  alten  Traditionen zurück.“46  

inszeniert wurde: Sie wurde nämlich in der Bearbeitung Max Reinhardts und Erich WolfgKorngolds  dargeboten,  in  die  neue Szenen  und  viel  neue  Musik  aus  dem  reichhaltigenAngebot  Straussscher Melodien  eingebaut waren,  sodass  die Vorführung  eine Drehbühn                                                            42 I‐s: (Narodno kazalište), in: Pozor, 3. jg. (1883), Nr. 244.  43 Anon.: Hrvatsko kazalište, in: Obzor, 52. Jg. (1911), Nr. 101. 44 Anon.: Hrvatsko kazalište, in: Novosti, 5. Jg. (1911), Nr. 103. 

lištu, in: Novosti, 27. Jg. (1933), 

ete Johanna Straussa. Dirigent Lovro  Obzor, 74. Jg. (1933), Nr. 146, S. 2 f. 

45 Stanislav Stražnicki: J. Strauss: "Šišmiš". Repriza u Narodnom kazaNr. 174. 46 Lujo Šafranek‐Kavić: Premijera nanovo uvježbane operMatačić, in:

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antwortlich  gemacht wurde, und die Vorstellung dauerte auch bis nach Mitternacht, doch mit der Zeit arrangierte 

s w s  

  a   .

e J u  

tisch‐ungarischen Ausgleichs wurde in den Eisenbahnen  in  Kroatien  die  ungarische  Sprache  eingeführt,  und  im  Sommer  1883 

konnte "mit  ihrer dem Geschmacke des nachdualistischen Wien angemessenen gemütlichen Persiflage des Magyarenthums, die eigentlich für das Letztere Reclam macht, in 

erforderte.  Diese  hat  solche  Begeisterung  hervorgerufen,  dass  das  Publikum  spontan applaudierte, als sie sich zu bewegen begann. Es gab berechtigte Einwände gegen die Länge der  Pausen  zwischen  den  Akten, wofür  der  ganze  neue  Firlefanz  ver

man sich. 

Es  ist bereit  gesagt  orden, dass die ge ellschaftlichen Verhältnisse  in Zagreb Widerstand gegen  die  Operette  als  bühnenmusikalisches  Genre  auf  den  Plan  riefen.  Die  politischen Verhältnisse aber hatten direkten Einfluss auf die Rezeption von Str uss` Zigeunerbaron   In dieser Operette geht es schließlich um die Ungarn.  

Die Geschicht  der kroatisch‐ungarischen Beziehungen geht auf das 11.  ahrh ndert zurück. Für  uns  steht  jedoch  die  Krise  im Vordergrund,  die  nach  dem Österreichisch‐ungarischen Ausgleich  (1867)  und  dem  Kroatisch‐ungarischen  Ausgleich  (1868)  ausbrach  und  von  den Bemühungen  Kroatiens  geprägt war,  innerhalb Ungarns  die  größtmögliche  Autonomie  zu bewahren. Entgegen den Bestimmungen des Kroa

entbrannten Unruhen. Daraufhin wurde Károly Khuen‐Héderváry als Banus eingesetzt, und seine folgende zwanzigjährige Herrschaft hinterließ in Kroatien tiefe Spuren, unter anderem wegen der forcierten Durchsetzung der ungarischen Interessen. Als im Oktober 1895 Kaiser Franz  Joseph  I.  in  Zagreb  eintraf,  interpretierten  die  politischen  Kreise  in  Zagreb  diese Tatsache  als  Zeichen  seiner  Billigung  der  pro‐ungarischen  Politik  Hédervárys.  Studenten haben damals aus Protest am Zagreber Hauptplatz die ungarische Fahne  in Brand gesteckt. Es handelte sich um die Eskalation einer Unzufriedenheit, die sicherlich bereits  im Frühling desselben Jahres vorhanden war, als der Zigeunerbaron erstmals aufgeführt wurde. Für die Zagreber Premiere war diese Operette erheblich gekürzt worden.47 „Das ist gut so“, schrieb ein Kritiker, „weil es bei uns für die vielen Csárdás‐Nummern und den Rákóczi‐Marsch weder Verständnis  noch  Interesse  gibt.  Diese  Operette  passt  überhaupt  nicht  zu  unseren Verhältnissen. Bei uns  ist der Ungar nicht die  komische  Figur, die er  für die Wiener etwa abgeben  kann,  die  über  die  besondere  Sprache  und  den  Akzent  im  Deutschen  aus  dem Munde eines Ungarn  lachen können.“48 Die auf das Wiener Publikum zugeschnittene Figur des Zsupán 

Agram nicht auf das entsprechende Verständnis stoßen."49 Außerdem genügte es nicht, das 

                                                            47 Es handelte sich wahrscheinlich um Regiekürzungen, obwohl auch Zensur nicht auszuschließen ist. Den Nachweis dafür, dass die Aufführungen der staatlichen Zensur unterlagen, finden wir auf den Notenunterlagen einiger Strauss‐Operetten, die im Archiv des Kroatischen Nationaltheaters 

rvantes im Jahre 1910 stand in der ennzeichnete Stelle (…) auszulassen 

skoga narodnog kazališta u Zagrebu i 

pt in der Bibliothek der Musikakademie in Zagreb). 

aufbewahrt werden. Nur vier Tage vor der Premiere des CeAufführungserlaubnis im Klavierauszug, dass „die mit Rotstift gekist“. Vgl. Helena Borović: Notna građa operetnoga arhiva Hrvatnjezin život na sceni od pojave opereta do Drugoga svjetskog rata, Zagreb 2010 (Diplomarbeit, Manuskri48Anon.: „Barun Ciganin“, in: Obzor, 36. Jg. (1895), Nr. 75. 49 Bresnitz, a. a. O.  

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 kroatischer Übersetzung dargeboten, selbst den Vornamen von Strauss treffen wir  in  einem  Zeitungsartikel  in  kroatisierter  Form  als  „Ivan“  an.51  In  der  wörtlichen 

 stark sich das auf den Gesamteindruck und Erfolg hat auswirken müssen.    

Libretto  nur  zu  übersetzen;  vielmehr  hätte  es  vollständig  lokalisiert  und  alles  gestrichen werden müssen, was bei den Kroaten, vorsichtig ausgedrückt „nicht populär“ ist.50  

Nach den Gepflogenheiten der Zeit wurden die Operetten von Strauss wie alle Vorstellungen in Zagreb  in

Übersetzung blieben  leider viele Wortspiele und Scherze  in den Operetten auf der Strecke. Bedenkt  man  darüber  hinaus  die  Vorwürfe  wegen  schlechter  Aussprache  oder  falscher Betonungen  (insbesondere  wenn  die  Titelrolle  im  Zigeunerbaron  von  einem  Bulgaren gesungen wird),52 so  ist  leicht nachvollziehbar, wie

Obwohl  Kritiker  bei  der  Beurteilung  einer  Aufführung  selten  einer  Meinung  sind,  kann festgestellt  werden,  dass  die  Premieren  der  Operetten  des  „Walzerkönigs“  in  Zagreb meistens ein Erfolg waren. Besonders gelungen waren die Aufführungen der Fledermaus  in der ersten  Inszenierung 1883 und auch  in späteren. Andererseits war auch über den Prinz Methusalem  1904  zu  lesen,  dass  er  zu  den  besten  Aufführungen  der  Spielsaison  gehört, wonach er  in  jenem Frühling  trotzdem nur vier Mal auf dem Programm war, danach kein einziges Mal mehr.53 Schlechte Aufführungen waren nach den Stimmen der Kritiker durch zu wenige Proben54 oder den Mangel an adäquaten Sängern zu erklären.55 

Was war  nach Meinung  der  Zagreber  Kritiker  unerlässlich  für  die Aufführung  einer  guten Strauss‐Operette?  Angesagt  war  nicht  nur  guter  Gesang,  sondern  auch  ein  „besonders geschickter  Vortrag“  des  Gesungenen,56  bei  den  Sängern  wiederum  „echte  salonfähige Finesse und Eleganz“.57 Vom Operettenensemble wurde ein „Glanz der Stimmen“ gefordert, einige Gestalten wie etwa Zsupán im Zigeunerbaron sollten über eine „liebevoll eingehende, humoristische Charakteristik, überhaupt wirklichen Humor“ verfügen.58 Die Kritiker  lobten die  Auftritte  von  Chor59,  Orchester  und  Ballett,  nur  manchmal  zogen  sie  über  den Kostümbildner  her  (z.  B.  bei  Eine Nacht  in  Venedig:  „Das  Pittoreske  in  Ehren,  aber  nicht 

                                                            50 Das Libretto der Operette ist für unsere Verhältnisse nicht sehr günstig gelegen, um die Musik für uns zu retten, müßte nicht eine bloße Uebersetzung geschaffen, sondern ein vollständige Localisirung vorgenommen werden, welche den Stoff aller Zuthaten entäußern würde, die hier – sagen wir: nicht populär sind.", Ivan Souvan: Kunst‐Chronik, in: Agramer Zeitung, 70. Jg. (1895), Nr. 75, S. 6. 51 Viktor Novak: Novo naučeni Straussov "Barun Ciganin", in: Obzor, 54. Jg. (1913), Nr. 255, S. 3. 

. Jg. 

anin“, in: Obzor, 36. Jg. (1895), Nr. 75. 

52 Stojan Kolarov, ist 1938 in Zagreb aufgetreten. 53 Srećko Zindl: Hrvatsko zem. kazalište, in: Narodne novine, 70. Jg. (1904), Nr. 25. 54 Z. B. Eine Nacht in Venedig 1896, Siehe Hugo Bresnitz: (Operette), in: Agramer Tagblatt, 11(1896), Nr. 116, S. 5. 55 Z. B. Der lustige Krieg, 1900. Siehe Anon.: Kunst‐Literatur, in: Agramer Zeitung, 75. Jg. (1900), Nr. 101, S. 5. 56 D.: "Veseli rat", opereta u 3 čina od J. Straussa, in: Svjetlo, 15. Jg. (1900), Nr. 19. 57 I‐s., a. a. O. 58 Souvan, a. a. O. 59 Anon.: „Barun Cig

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 Regie der Fledermaus von Ivo Raić im Jahre 1911 „verwandelte Bühne und Ensemble zu einem Bild, 

b

s Wirkens  als  Dirigent  und  Komponist  der  „Zagreber Strauss“  genannt wurde.  Einige  Premieren wurden  von  Srećko Albini  dirigiert,64  der  auch 

sängern  aufgeführt wurden,  fand das bei den Kritikern  recht viel Beachtung.67 Unter den  zahlreichen Solisten 

                                                           

einmal eine Operettenaufführung muss einem Faschingsball gleichen.“).60 Ums Bühnenbild machte  sich der bekannte kroatische Maler Marijan Trepše besonders verdient. Die

das der größten Theaterhäuser würdig wäre“,61 während die Regie des Zigeunerbarons von einem unbekannten Regisseur im Jahre 1913 „ziemlich geschmacklos und fad“ war.62 Regier und Choreographie der Strauss‐Operetten  in den 1930ern unterschrie  Margareta Froman, einst Mitglied der berühmten Balletttruppe Djagilews. 

Unter den Dirigenten nehmen vier Namen einen besonderen Platz ein. Die erste Fledermaus dirigierte  Gjuro  Eisenhuth,63  ein  vielseitiger  Musiker,  der  wegen  seiner  physischen Ähnlichkeit,  aber  auch  wegen  seine

selbst  international  erfolgreiche  Operetten  komponierte  und  eine  Zeit  lang  auch Operndirektor war. Die Fledermaus‐Aufführung  im Jahre 1944 wurde von Berislav Klobučar dirigiert,65  der  später  langjähriger  Dirigent  der  Wiener  Staatsoper  war,  doch  der berühmteste  Dirigent  von  allen  war  sicherlich  Lovro  von  Matačić,66  in  dessen internationalem Auftrittsverzeichnis auch ein Konzert mit Werken von Strauss im Jahre 1964 in London unter Mitwirkung von Elisabeth Schwarzkopf als Solistin vermerkt ist. 

Da  einige  Strauss‐Operetten  nicht  von Operetten‐,  sondern  von Opern

sollen an dieser Stelle einerseits jene hervorgehoben werden, die auch außerhalb Kroatiens auftraten wie Zvonimir Freudenreich68, und andererseits die Stützen der Zagreber Operette wie Arnošt Grund, der stets gelobte Frosch. Die Sopranistin Irma Polak war der Liebling des Zagreber Publikums und garantierte so gut wie jeder Operette, in der sie auftrat, den Erfolg. Vor ihrer Zagreber Zeit, die 1900 begann, war sie fünf Jahre lang in Wien aufgetreten, unter 

 60 Branimir Ivakić: Johann Strauss: „Jedna noć u Veneciji“. Opereta u 3 čina, in: Obzor, 80 Jg. (1940), 

 (Felix) Albini (1869‐1933), Komponist und Dirigent, Direktor der Zagreber Oper 1909‐1919.  

vier Jahrzehnte lang Dirigent in der Wiener 

jeli nastup Opere u klasičnoj opereti "Barun Ciganin", in: Večer, 19. Jg. (1938), 

arun Ciganin", komična opera u 3. čina, in: Obzor, 78. Jg. (1938), Nr. 241, S. 2. en. Er war ein 

 Tenor und ausgezeichneter Schauspieler. Von 1898 an wirkte er in sterreich (Innsbruck, Wiener Neustadt), 1902 trat er auch im Theater an der Wien 

Nr. 93, S. 4. 61 Anon.: Hrvatsko kazalište, in: Novosti, 5. Jg. (1911), Nr. 103. 62 ‐n.: "Barun Ciganin" 18. IX. 1913., in: Novosti, 7 Jg. (1913), Nr. 254.  63 Gjuro Eisenhuth (1841‐1891), Komponist, Violinist, Dirigent und Musikpädagoge.  64 SrećkoOperetten: Barun Trenk (1908), Nabob/Bosonoga plesačica (Die barfüßige Tänzerin 1905, 1909).65Berislav Klobučar (1924‐), Dirigent, von 1953 an Staatsoper. 66 Lovro von Matačić (1899‐1985), Dirigent und Komponist. 67 Vladimir Ciprin: UspNr. 5370, S. 7; Natko Devčić: "Barun Ciganin", in: Jutarnji list, 27. Jg. (1938), Nr. 9605, S. 21.; Hubert Pettan: "B68 Freudenreich (1888‐1915): Der Eisenstein gehörte zu seinen bedeutenderen Rollwunderbarer lyrischerDeutschland und Öauf.  

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Den Libretti gaben die Zagreber Kritiker (außer bei der Fledermaus und beim Zigeunerbaron) 

. a

n

Zeit wurden sogar  drei  Operetten  von  Leo  Fall  dargeboten,75  sodass  es  kein  Wunder  ist,  wenn  die 

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im Rahmen des 1879 gegründeten Zagreber Spaßclubs Kvak („Quack“) entstanden war. Die Kvakianer  waren  nach  dem  Vorbild  der  in  Europa  zuvor  verbreiteten  Schlaraffia‐Vereinigungen entstanden; darin versammelte sich der Geistes‐ und Geldadel vor allem, um 

                                    

anderem  mit  dem  namhaften  Strauss‐Interpreten  Alexander  Girardi.69  Irma  Polak  war Slowenin  und  fügte  so manches Mal  im  zweiten  Akt  der  Fledermaus  nach  der  Arie  der Rosalinde  alias  der  ungarischen  Gräfin  das  slowenische  Volkslied  Prišla  bo  pomlad70  ein, wofür sie Riesenapplaus erntete, weil sie dadurch „Liebe und Eintracht zwischen den beiden brüderlichen  Völkern  dokumentierte“,  was  in  den  Jahren,  die  dem  Zusammenbruch Österreich‐Ungarns vorhergingen, von besonderer Aktualität war.71  

fast  immer  einhellig  schlechte  Noten, was  schließlich  auch  der  herkömmlichen Meinung entspricht 72 Die Musik  selbst war  überwiegend  von  früher  aus  den  T nzsälen  oder  vom häuslichen Musizieren her  bekannt,  und  zwar  nicht  nur  den  Kritikern,  sondern  auch  dem Publikum, was die Aufgabe für die Interpreten gewiss nicht erleichterte.73 Die Rezeption der Operetten  hing  natürlich  auch  von  den  Gegebenheiten  i   der  bühnenmusikalischen Produktion und  im Repertoire ab. Nach dem großen Erfolg von Lehárs Lustiger Witwe und Oscar  Straus`  Walzertraum  im  Jahre  1907  konnte  die  Aufführung  des  schwachen  und veralteten  Cervantes  1910  keine  gute  Aufnahme  finden.  „Die  Couplets,  Walzerlein  und Polken können auf unsere verwöhnten Sinne keinen Eindruck mehr machen. In der Operette muss mehr Parfum sein, Champagnermusik ohne Sentimentalität“.74  In kurzer 

Fledermaus mit den Operetten von Lehár und Fall verglichen wurde, „bei denen es  reicht, dass  sie  zwei  drei  nette  Walzer  komponieren  und  sie  i gendwie  in  ein  nettes  Libretto hineinstopfen und damit Erfolg haben.“76  

Vor Abschluss möchte  ich noch eine Zagreber Besonderheit preisgeben.  In der Aufführung des Prinz Methusalem (1904) sorgte Arnošt Grund als „Musikant“ mit seinem „Kvak‐Lied“ im einheimischen kajkavischen Dialekt  für Lachsalven.77 Es handelt sich um eine Nummer, die 

sich  gut  zu  vergnügen  und  edlen  Humor  zu  pflegen.  Bei  ihren  Treffen  und  interne

                         eb 1996, S. 98. In Österreich trat Irma 

 ettisten das geschrieben, „sie hätten ihn an der ersten Säule im Theater aufgehängt.“, 

Nr. 4510(65).  

penmädel. 

 Kajkavische ist ein in Nordwestkroatien gesprochener Dialekt, der auch in Zagreb zu Hause ist. 

69 Vgl. Marija Barbieri: Hrvatski operni pjevači, Knjiga prva, ZagrPolak unter dem Nachnamen Fabiani auf. 70 „Der Frühling wird kommen“ 71 Anon.: Straussov "Šišmiš", in: Hrvatska sloboda, 4. Jg. (1911), Nr. 85. Siehe auch Anon.: Hrvatsko kazalište, Hrvatska, (1914), Nr. 923.  72 Nur ein Beispiel hierzu: das Sujet des Cervantes „ist eine Tortur par exellence“. Hätte einer vonunseren LibrAnon.: Hrvatsko kazalište, in: Hrvatsko pravo, 16. Jg. (1910), 73 "Mit so allgemein bekannten, alten Sachen, wo fast jeder zweite Besucher pfeifend oder trällernd an der Aufführung teilnimmt, muss man vorsichtiger umgehen.“, Anon.: Straussov "Barun‐ciganin", in: Hrvat, (1913), 19. September. 74 Anon.: Hrvatsko kazalište, in: Hrvatsko pravo, 16. Jg. (1910), Nr. 4510(65). 75 Die Dollarprinzessin und Die Geschiedene Frau 1910 und im Februar 1911 gleich Das Pup76 Lehárs Operette  Die lustige Witwe wurde  1907 uraufgeführt, der Graf von Öuxemburg 1910. 77 Das

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Zu  guter  Letzt  soll  noch  gesagt werden, was  geschah,  nachdem  am  26.  April  1945  zum 

un auf anderen Argumenten gründete als jene im 19.  Jahrhundert,  hat  der  Fledermaus  nicht  geschadet:  sie  ist  1966  auf  die  Bühne  des 

ll zu den Weihnachtsmärkten gekommen waren. Der grösste 

Aufführungen  wurde  auch  viel  musiziert.  Da  den  Kvakianern  auch  Künstler  angehörten, entstanden  in  ihren  Werkstätten  unter  anderem  Operetten‐Parodien,78  dargeboten  von Mitgliedern, unter denen auch Darsteller von Strauss‐Operetten waren: der Dirigent Nikola Faller, der Sänger Drago Hržić, der Komponist, Sänger und Regisseur Đuro Prejac sowie die Theaterintendanten vom Anfang des 20. Jahrhunderts Ivo und Guido Hreljanović.* 

letzten Mal  vor  dem  Einzug  der  Partisanen  in  Zagreb  am  8. Mai  desselben  Jahres  eine Operette (von Strauss) aufgeführt worden war. Die Härte, mit der das neue kommunistische Regime  in  Kroatien  einen  Großteil  der  bürgerlichen  Kultur  und  so  auch  der Musikkultur auslöschte (z. B. durch Auflösung bedeutender alter Gesangsvereine), hat erstaunlicherweise die Operette nicht völlig eliminiert, wie dies  in einigen anderen  jugoslawischen Republiken der  Fall  war.79  Auf  der  Bühne  des  Kroatischen  Nationaltheaters  wurde  1947  zuerst  die sowjetische  Operette    Die  Hochzeit  in  Malinovka  von  Boris  Alexandrovich  Alexandrov, danach  aber Mam'zelle  Nitouche  und  eine  der  besten  kroatischen  Operetten  Die  kleine Floramy  von  Ivo  Tijardović  aufgeführt.  1950  war  das  Stadttheater  "Komedija"  eröffnet worden, das sich bald zum Haus der Operette und des Musicals entwickeln sollte. Trotzdem glänzte die Fledermaus  zuerst auf der großen Bühne  (1952)  in einer hervorragenden  vom Operndirektor Milan  Sachs  persönlich  geleiteten  Aufführung.  Verständlicherweise war  sie vorsichtig angekündigt worden, denn diese Musik galt als „Bestandteil eines sozialen Milieus und  einer  Mentalität,  die  man  keinesfalls  als  fortschrittlich  bezeichnen  kann“.80  Die grundsätzliche Kritik an der Operette, die n

Kroatischen  Nationaltheaters  zurückgekehrt  und  erstrahlte  Ende  der  1990er  Jahre  im Theater „Komedija“ in neuem Glanz.  

Übersetzung: Vesna Ivančević Ježek 

 

                                                                1.Advent in Wien 

                                                                  Leif Johannisson 

Nach den aufregenden Tagen in Žilina kamen die etwas ruhigeren in Wien. Die Stadt war vovon Besuchern aus aller Welt, die von ihnen steht von dem Wiener Rathaus und ist immer gut besucht.  

                                                            78 Drei Jahre nach dem Kvak‐Lied in der Operette von Strauss wurde auf der Bühne des Kroatischen Nationaltheaters auch die Kvakianer Operettenparodie Cavalleria rusticana von Srećko Albini und Nikola Faller dargeboten. Vgl. Nada Bezić: From Private to Public – the Kvak Club and Music, in Druck. 

, in: Glasbeno gledališče 

" u 

79 Vgl. Nada Bezić: Vsakih sto let novo – začetki operete in muzikala v Zagrebu– večeraj, danes, jutri. 100‐letnica rojstva skladatelja Danila Švare, Ljubljana 2003, S. 250. 80 Nenad Turkalj: Klasična opereta i naša današnja publika. Povodom obnovljene izvedbe "ŠišmišaHrvatskom narodnom kazalištu, in: Narodni list, (1952) 30. Oktober. 

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e

átna Opera, wo ich im Parkett in der ersten Reihe Platz nahm.  Ich  installierte  die Videokamera,  um  die Abendprobe  zu  filmen, mit  einer  zweiten Kamera machte ich Fotoaufnahmen. 

Die Ouvertüre enthielt all die Melodien, die von LP‐ und CD‐Aufnahmen bekannt sind. Dann

digo, der Herrscher von Macassar: Peter Ďurovec/Martin Popovic Ali Baba: Ján Rusko/Peter Schneider 

Toffana, Ali Babas Frau: Diana Deáková/Olga Hromadová 

S

In Wien traf ich John und Mina Diamond in der Volksoper, wo die Lehár‐Operette „Der Graf von Luxemburg“ gegeben wurde. Ich besuchte auch das Johann‐Strauss‐Museum und stand vor dem Johann‐Strauss‐Denkmal im Volkspark. 

 

 „Indigo und die vierzig Räuber“ 

Nach drei Tagen in Wien setzte ich meine Reise am 8. Dezember fort, wieder in die Slowakei. Ich  fuhr  mit  dem  Bus  vom  Matzleinsdorferplatz  nach  Bratislava  zum  Busbahnhof.  Ein weiterer Bus brachte mich 15 Minuten später nach Banská Bystrica, 23 Kilometer von Wien entfernt.  

Ich hatte im Hotel „Národný“, das sich im selben Gebäude wie die Oper befindet, ein Zimmer bestellt.  Im  selben  Hotel waren  auch  Jiří  Preisinger  (Konzertmeister)  und  Adrian  Keeling Dirigent) abgestiegen. 

Kurz nach der Ankunft nahm  ich  sofort Kontakt mit  Jiří Preisinger  auf, den  ich  schon  seit langem  kenne.  Er  sagte mir, es  fände  am Abend  ein  vollständiger Durchlauf  von  „Indigo“ statt.  In der Oper erhielt  ich dann vom  Intendanten und vom Dirigenten die Erlaubnis, die Probe  zu  filmen. Wiederum  sollte  eine  bisher nicht  gespielte  Strauss‐Operette  aufgeführt werden. Viel Musik kannte man vorher von den verschiedenen Orchesterwerken und einer Bearbeitung  der Operette:    „1001 Nacht“  (Phantastische Operette  in  2  Akten  und  inem Vorspiel  von  Leo  Stein  und  Karl  Lindau, Musik  von  Johann  Strauss,  arrangiert  von  Ernst Reiterer, UA Volksoper, Wien, 27. 10. 1907). 

Mit Jiří ging ich den kurzen Weg zur Št

 ging der Vorhang auf und Ali Baba trat auf . . . 

Besetzung In

Romadour, Priester: Igor Lacko/Ivan Zvarík Fantasca: Katarina Perencseiová/Alžbeta Trgová Janio, Indigos Ratgeber: Martin Gyimesí/Dušan Šimo 

Behemio, Kriegsminister: Daniel Kovácik Dalseni, Finanzminister: Matej Bartko Otrokar, Handelsminister: Igor Kuchen Etrillo, Polizeiminister: Dušan Kubiny Falsetto, Eunuch: Peter Vigas oprano, Eunuch. Jozsef Rochovsky 

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Lilia: Irena Glélová Dalida, Ministergattin: Adrina Skrvanová Dodo, Ministergattin: Darina Kunková 

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Cigar, Ministergattin: Anna Ondreková/Michaela Sojcaková ulipa, Indigos Ehefrau: Jitka Tatliaková Banana, Indigos Ehefrau: Drahoslava Svetliková Dodona, Indigos Ehefrau: Viera

 

    Indigo mit seinen Ministern 

ie  Operette  hat  ziemlich  lange  Dialoge.  Die deutschen Gesangstexte waren auf einem Schirm über der Bühne zu sehen.   Jiří Preisinger 

Computers aus dem Autograf  sich mit dem Gedanken, die 

ngs  in  Deutsch, mit  anderen  Solisten,  die  deutsch 

 Restaurant, in dem wir aßen 

reich Makassar. Der Herrscher Indigo liebt Fantasca, die digo wird von Räubern bedroht und verspricht sie gehen 

prechen. Fantasca  liebt Janio und versucht dem Serail zu  3 Akten und 4 Bildern, in dieser Version gibt es 2 Akte und 

T

 Mlynarciková Florida, Indigos Ehefrau: Anna Martinelliová Dryade; Haremsdame: Katarina Adamiková Rubina, Haremsdame: Michaela Kopálová Riosa, Haremsdame: Gabriela Brincková     

„Indigo”  wurde  auf  slowakisch  gesungen,  d

erzählte mir, dass es ein  Jahr gedauert habe,   mit Hilfe des herzustellen. Marco Polo trägtbrauchbares gedrucktes Material 

Operette  auf  CD  aufzunehmen,  allerdisingen können. 

Nach der Probe besuchte ich mit Jiří Preisinger ein slowakisches und uns bis spät in die Nacht unterhielten.

Die Operette spielt  in dem Fantasieer in seinem Serail gefangen hält. Inzu  lassen, er bricht aber sein Versentkommen. Das Original war in

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 Das Ziel war es, die gesamte Musik beizubehalten, sie wurde auch  in iesem  Jahr  wird  sie  ebenfalls  gegeben,  die  nächste 

  statt.  Weitere  Aufführungsdaten  finden  Sie  auf 

 

Leif Johannison, Adrian Kokoš und Jiři Preisinger 

 

 

einen gekürzten Text.der  Originalbesetzung  gespielt.  In  dVorstellung  findet  am  22.  April  2010www.stateopera.sk. 

 

 

Intendant Julius Gyermék, Jiři Preisinger und Christian Pollack 

 

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„Die Göttin der Vernunft“ Bericht von der konzertanten Aufführung in Žilina, Slowakei 

 

60  

Leif Johannisson  

h war  sehr  gespannt darauf,   Johann  Strauss’  erste und  seine  letzte Operette  zu  sehen. Nach  einem  zweistündigen  Flug  landete  die  Tyrolian‐Maschine  der  AUA  auf  dem Wiener Flughafen.  Kaum  hatten  wir  die  Ankunftshalle  verlassen,  stand  da  bereits  der  Bus  nach Bratislava,  der  fünf  Minuten  später  abfahren  sollte.  Ich  wollte  im  Zug  nach  Žilina weiterfahren, also begab ich mich in Bratislava mit einem Trolleybus von der Busstation zum Bahnhof; von dort erreichte ich in 20 Minuten Žilina.  

Ich war im Hotel „Galileo“ am Stadtrand von Žilina unterbracht, in dem auch Peter Kemp und John  Diamond  von  der  Britischen  Strauss‐Gesellschaft  wohnten.  Beim  Frühstück  traf  ich Peter Kemp, der mir mitteilte, dass  an diesem Morgen die Generalprobe der  „Göttin der Vernunft“ stattfinden würde. Wir beschlossen, mit einem Taxi hinzufahren. 

Am Eingang des Konzerthauses  trafen wir Christian Pollack, der die Operette dirigierte. Er führte  uns  hinein  und  zeigte  uns  die  Plätze,  auf  denen wir  am Abend  sitzen würden.  Ich erhielt  die  Erlaubnis,  die  Operette  auf  Video  aufzunehmen,  und  machte  mich  mit  dem Sitzplatz und den Aufnahmemöglichkeiten vertraut.  

 

 

Ic

Konzerthaus in Žilina 

 

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Wir  lernten Techniker der CD‐Au ; hoffentlich erscheinen die CDs im  Laufe  diese e  ein  und wir setzten uns in die erste Reihe meiner Loge. Die  begann . . . Sie klang vertraut, aber der Rest der Operette war mir weit ge  Die Operette stammt aus dem Jahre 1897 und wurde jetzt wie Dornröschen aus dem Schlaf geweckt, nach einem Jahr Arbeit,  das 

ptquartier in Chalons. 

n  Tisch  sitzt  der 

lin, der sich als Theaterdirektor ausgibt nd dessen Theater die Offiziere alle Tage unterhalten  soll. Nun erscheint der gemütliche 

alte Gutsbesitzer Bonhomme, der in Paris die Göttin der Vernunft kennen gelernt hat, mit ihr gegessen hat und nun vor ihren Liebesbezeugungen und Heiratswünschen auf der Flucht ist. 

Eine weitere  unerwartete  Besucherin  des  Hauptquartiers  ist  die  edle  Komtesse Mathilde Nevers,  eine Nichte  des Herzogs  von  Braunschweig,  zu  dem  sie  flüchten möchte.  Sie  hat keinen Pass, aber sie hat eine kluge Zofe, die  ihr aus der Verlegenheit helfen soll. Mit Hilfe von  Jaquelin  präsentiert  sie  ihre Herrin  als  die  lang  erwartete  Primadonna  Ernestine,  die frisch gebackene Göttin der Vernunft, aus Paris. Während  sich die Offiziere  ihr  zudringlich nähern, erscheint die echte Ernestine, die Braut  von  Jaquelin.   (Die historische Göttin der Französischen Revolution heisst Amélie‐Julie Candeille.) 

Ernestine spielt die Vorsteherin eines Mädcheninternats  in Chalons. Sie hat ein Dekret bei sich,  in  dem  Robespierre  den  völlig  unbekannten  und  unintelligenten  Bonhomme  als Convention‐Delgierten mit einer Vollmacht ausstattet. Der 1. Akt endet mit einer heftigen Eifersuchtsszene  der  beiden  Göttinnen  und  einem  vielsagenden  verliebten  Gespräch zwischen der Komtesse und dem Kapitaine Robert. 

In der Pause gab’s in der Bar des Konzerthauses, die für die Ausführenden geöffnet war ein tschechisches Bier. 

 

fnahme von Naxos kennens  Jahres!  Das  Orchester  und  die  Solisten  nahmen  ihre  Plätz

 Ouvertürehend unbekannt.

Übertragen  vom  Autograf  zum  gedruckten  Klavierauszug.  Danke,  Christian  Pollack,  dass diese Musik wieder erklingen kann! 

 „Die  Göttin  der  Vernunft”  ist  eine  Operette  in  3  Akten  von  Alfred  Maria  Willner  und Bernhard Buchbinder. Sie spielt 1793 während der  Herrschaft von Robespierre. 

Der 1. AKT spielt im französischen Hau

Offiziere sitzen an einem Tisch unter einem Vordach. Sie trinken und rauchen und verfolgen zufrieden, was sich vor ihnen abspielt. An einem weiteren Tisch sitzt Sergeant Pandore und verhandelt  angeregt  mit  den  jungen  Bauernmädchen,  die  sich  um  ihn  scharen.  Einige Mädchen  tauschen mit  den Offizieren Geschenke  aus.  An  einem weitereKarikaturenzeichner Jaquelin und arbeitet, ohne von den anderen Notiz zu nehmen. 

Im  Hauptquartier  tummeln  sich  alle  möglichen  Leute  mit  schlechtem  Gewissen  und gefälschten  Pässen,  welche  glücklich  sind,  der  bedrückenden  Atmosphäre  von  Paris entronnen zu sein. So der Karikaturenzeichner Jaqueu

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Andrea

ch 

Calais, Schneider,Nanette, Bäuerin: Mariana Garcia‐Crespo 

 

   ie Komtesse. Sie erwacht  und fragt sich, 

wo sie ist, ob das alles ein Traum sei. Nach einem begeisterten Liebesduett mit Robert folgt 

ergisch, ihr zu helfen. Robert weiss sich zu helfen und ernennt Mathilde urzerhand  zur Marketenderin.  Nun  werden  sie  plötzlich  als  Adlige  entlarvt,  sollen  vom Oberst  verhaftet  und  vor  Gericht  gestellt  werden.  Die  Rettung  naht  in  Gestalt  von 

Besetzung Komtesse Mathilde Nevers: Veronika Groiss Susette, ihre Zofe: Eva Kumpfmüller Oberst Furieux: Manfred Equiluz Kapitaine Robert: Kirlianit Cortes Sergeant Pandore:  s Mittermayr, Bonhomme, Gutsbesitzer: Franz Födinger Ernestine, Volkssängerin: Isabella Ma‐ZaJaquelin, Karikaturenzeichner: Wolfgang Veith Chalais, Schuster, Jakobiner: Wolfgang Veith Balais, Bäcker, Jakobiner: Andreas Mittermayr 

 Jakobiner: Nicolas Legoux 

Georgette, Bäuerin: Angela Wandrascheck Cliquette, Bäuerin: Natalia Ritt Friquette, Bäuerin: Barbara Ramser 

 

 

Peter Kemp, Christian Pollack und Leif Johannisson 

Der 2. AKT spielt I in Chalons in der Herberge “Zu den tugendhaften Schwestern” 

Zu  Beginn  des  2. Aktes  sehen wir  den  schlafenden  Kapitaine  Robert   im Gastgarten. Drei Schritte weiter schlummert in einer Rosenpergola d

ein Streitduett mit Ernestine. Als Oberst Furieux Mathilde mit Liebesbeteuerungen belästigt, bittet sie Robert enk

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e,  der  kurzerhand  die  ganze  Gesellschaft  in  sein  Schloss  einlädt.  Ernestine   und  der  2.  Akt  endet  in  allgemeiner 

o uns’re Fahne weht“ 

 Akt folgt ohne Pause auf den 2. Akt. 

ss  in der Nähe von Chalons. Ein Zimmer  im alten Stil in den baumgesäumten Park. Bonhomme  spendiert 

nken. Plötzlich bilden sich wieder dunkle Wolken  will zur Verhaftung schreiten, doch Hilfe naht. Es stürzt worden sei. Der Herzog von Braunschweig 

t  ihr und Robert  seinen  Segen. Ernestine  versöhnt it Bonhomme. 

Musik. Es ist Zeit für ein verspätetes Mittagessen, anschliessend n Žilina, bevor  ich mit Peter Kemp  ins Hotel zurückkehre, 

m mich kurz auszuruhen. Bald  ist es so weit, wieder  ins Konzerthaus zu gehen.  Ich  treffe mehrere  Leute wie Peter Kemp, Christian Pollack, Thomas und  Jarka  Jelinowicz, bevor die Aufführung der „Göttin der Vernunft“ beginnt. 

Um 19 Uhr fängt es an, vorher installiere ich mein Stativ und die Kamera, um die Vorstellung aufzunehmen. Von der Generalprobe her weiss ich, dass 2 DVD‐Bänder zu je 60 Minuten für die Aufnahme genügen werden.   

In dem fast ausverkauften Konzerthaus hatte die „Göttin der Vernunft“ am 3. Dezember ein begeistertes  Publikum. Da  die Operette  deutsch  gesungen wurde,  gab  Thomas  Jelinowicz von  der  Tschechischen  Strauss‐Gesellschaft  eine  Zusammenfassung  für  das  Publikum,  das zum großen Teil kein Deutsch verstand. In der Pause offerierte der Leiter des Konzerthauses, Wladimir Šalagan, den Vertretern der internationalen Strauss‐Gesellschaften in seinem Büro Wein und Snacks. 

Die Pause war schnell vorbei und schon war es wieder Zeit, sich hinter die Kamera zu setzen und die Akte 2 und 3 aufzunehmen. Kaum war die Musik verklungen, wurden die Sänger und as Orchester und sein Dirigent mit einer Standing Ovation bedacht und mit Beifallsstürmen 

gefeiert.  Es  war  ers rauss‐Operette  das Publik n  im Walzer‐  und  im  Polkatakt. Was  für  ein  Gefühl,  Johann  Strauss’  letzte  Operette  nach  55 

Bonhommpräsentiert  sich  nun  als  Göttin  der  Vernunft,Zufriedenheit mit dem Marsch „W

Der 3.

Der 3. Akt spielt  in Bonhommes Schlomit großer Terrasse und einer Treppe seinen Gästen reichlich zu essen und zu triam Himmel. Oberst Furieux erscheint undkommt die Nachricht, dass Robespierre geerscheint, erkennt  seine Nichte und gibsich mit Jaquelin, Susette verlobt sich m

Ich bin erfüllt von der neuen ein Spaziergang  in der Altstadt vou

dtaunlich  zu  sehen,  wie  eine  völlig  unbekannte  St

um  begeisterte.  „Die  Göttin  der  Vernunft“  enthält  viele mitreißende Melodie

Jahren der Begeisterung für seine Musik gehört zu haben. 

Der Abend klang  in einem Pizza‐Restaurant  in der Nähe des Konzerthauses aus. Die Küche schloss um 22 Uhr, Peter Kemp musste das  leider bei seiner verspäteten Ankunft erfahren. Ich gab ihm die Hälfte meiner Pizza, da sie für mich ohnehin zu groß war. 

Nach dem Essen kehrten wir ins Hotel zurück. Am nächsten Tag war mehr Zeit, sich die Stadt anzusehen.  

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ände für den Weihnachtsmarkt und ein großer geschmückter Weihnachtsbaum errichtet worden waren.  

Nach dem Essen ging  ich mit Peter Kemp zum Bahnhof, um Fahrkarten nach Bratislava und 

ra in HD‐Qualität (höhere Auflösung) auf.  Eduard  Strauss  sprach  vor  der  Vorstellung  über  das  Europäische  Johann  Strauss 

arneval  in  Rom“  und  „Das  Spitzentuch  der Königin“  in  Dresden,  „Jabuka“  in  Brünn,  „Fürstin  Ninetta“  in  Stockholm,  „Die  Göttin  der 

Nach dem 1. Akt wurden alle noch einmal vom Konzerhausleiter  zu einem Glas Wein und 

Staatsoper Banská Bystrica, Dezember 2009 

 der Wien, hatten ihn schliesslich dazu überreden können,  für die Bühne  zu  schreiben. Als  solches muss das als Meilenstein 

ss vorher nur seine Bühnenwerke kannte. Richard Genée war es, der den Text zu Ende schrieb, ein Libretto, das 

  Anfang  machte  Steiner  mit  verschiedenen  anderen  heute  unbekannten 

Zur zweiten Vorstellung der „Göttin der Vernunft“ reisten Susanne und Eduard Strauss aus Wien an. Sie kamen gerade recht zum Mittagessen. Nach einem Spaziergang trafen wir uns alle in einem Restaurant auf dem Hauptplatz, auf dem St

Wien  zu kaufen. Peter sollte am nächsten Tag nach London  zurückfliegen,  ich würde nach Wien fahren.  

Nachdem alles  für die Reise vorbereitet war, ruhte man sich  im Hotel noch ein wenig aus, dann begann die nächste Vorstellung der „Göttin der Vernunft“. 

Diese Vorstellung nahm ich mit Christian Pollacks Kame

Bühnenwerke  Festival,  in  dessen  Rahmen  alle  Strauss‐Werke  aufgeführt  werden  sollen. Eduard war sehr dankbar dafür, dass er in Žilina „Die Göttin der Vernunft“ erleben konnte. 

In den  letzten  Jahren  sind einige Operetten  von  Johann  Strauss  Sohn  aufgeführt worden: „Simplicius“  in  Zürich  und  in  Coburg,  „Der  C

Vernunft“  in Žilina und  „Indigo und die vierzig Räuber“  in Bánska Bystrica.  Im April dieses Jahres wird Dresden „Prinz Methusalem“ herausbringen. 

Gebäck eingeladen. Der Abend endete wiederum  im Pizza‐Restaurant, alle mit glücklichen Gesichtern, erfüllt von der Musik der „Göttin der Vernunft“ . . .  

  

Johann Strauss, „Indigo und die vierzig Räuber“ 

 John Diamond 

 Geschichte und Hintergrund der Operette 

 Dies war Johann Strauss’ erster Versuch auf dem Gebiet der Operette, denn seine erste Frau Jetty und Maximilian Steiner, der Direktor des Theaters an

betracht werden, und es  ist überraschend, dass niemand bisher an eine Wiederaufführung gedacht hat. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die erste Strauss‐Operette von Offenbach beeinflusst wurde, was nicht weiter verwunderlich ist, da Strau

auf der Geschichte von  „Ali Baba und den vierzig Räubern“ aus  „Tausendundeiner Nacht“ beruht.  Den

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Die Reaktionen des Publikums waren gemischt, trotz der grossen Reklame für die Premiere 

, da  in  ihr viel neue, Erfolg versprechende   Strauss’sche Tanzmusik enthalten war,  aber  das Buch wurde  heftig  kritisiert.  Strauss’  Frau  Jetty  begriff,  dass  die Operetten 

änge zu verkaufen wären. 

 

len,  Spanien, Malta,  und  auch  in Südamerika waren  sie  zu  sehen. Die britische Erstaufführung  fand  im  Londoner Alhambra 

 neuen Buch. Diese Fassung urde  länger gespielt, war überall in Europa zu sehen, darunter auch 1949, 1959 und 1978 

auf der Seebühne in Bregenz.  

Dank  der  umfangreichen  Forschungsarbeit  on  Prof.  Nischkauer  und  der  Mithilfe  von  Konzertmeister  Jiří  Preisinger  ist  d de  Neuaufführung  nicht  nur  von wissenschaftlichem  Interesse,  da  sie Originalmusik  und  ‐buch wiederherstellt,  obwohl  die Dialoge (vernünftigerwei it 3 Akten hätte etwa 4 Stunden gedauert. Es  ist möglich, dass die nötigen Kürzungen  zu einer allzu vereinfachten 

Mitarbeitern,  aber  sie  alle  zusammen  brachten  ein  zusammenhängendes  Libretto  nicht zustande. Daher  rührt der bekannte Witz, dass die Operette nicht  „Indigo und die  vierzig Räuber“, sondern „Indigo und die vierzig Librettisten“ heissen sollte. 

und einer grossen Ausstattung, die von Steiner für die geräumige Bühne entworfen worden war  und  aus  der  er  Kapital  zu  schlagen  beabsichtigte.  Die  Musik  wurde  sehr  gut aufgenommen

Strauss  mehr  Tantiemen  einbringen  könnten,  und  zwar  bei  jeder  Aufführung,  und  dass daneben zukünftige Arrangements, Tanzmusik und Operettenges

„Indigo“ erlebte 46 Aufführungen, und Strauss’ Berühmtheit war so gross, das die Operette auch in anderen österreichischen Städten und in Berlin, in Prag, in Bratislava und in weiteren mitteleuropäischen  Städten  gespielt wurde, wobei    das  Buch  in  den  folgenden  16  Jahren mehrmals umgearbeitet wurde. Eine vollkommen neue Fassung erschien in Paris unter demTitel „La Reine  Indigo“  („Königin  Indigo“). Unter diesem Titel kehrte sie nach Wien zurück, wo  sie 1877  für  kurze  Zeit  im Theater  an der Wien die Bühne beherrschte. Verschiedene Fassungen wurden auch  in Amerika gespielt,  zuerst  in Deutsch und  später  in Englisch;  sie folgten zum Teil der französischen Version. Andere Länder, die verschiedene überarbeitete Fassungen  zeigten,  waren  Ungarn,  Russland,  Italien,  Po

Theatre statt, und obwohl sie der französischen Fassung nachgebildet war, enthielt sie doch auch  einiges  aus  dem Wiener  Original.  Die  langlebigste  Bearbeitung  der  ursprünglichen Operette war „1001 Nacht“ aus dem Jahre 1906 mit einem völligw

Die Wiederaufführung 

viese  bedeuten

se) deutlich gekürzt wurden: Das Original m

Handlung geführt haben (siehe Handlungsverlauf), dies beeinträchtigt aber nicht die Musik. Thomas  Jelinowicz hat uns  freundlicherweise einen Vergleich  zwischen der ursprünglichen und der jetzt gespielten Musik zur Verfügung gestellt, der am Ende des Artikels zu sehen ist.  

Die  Staatsoper  Banská  Bystrica  kann  nicht  genug  dazu  beglückwünscht werden,  dass  sie dieses Werk  im Original  in der Saison 2009/2010 als Teil des Europäischen  Johann Strauss Bühnen Festivals herausgebracht hat. Dieses wurde von unserem Ehrenmitglied, Dr. Eduard Strauss,  ins Leben gerufen, damit alle  Johann‐Strauss‐Bühnenwerke aufgeführt werden. Es war  vor  zwei  Jahren  vorgesehen,  das Werk  konzertant  in  Bratislava mit  österreichischen 

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sen Chor. Die Operette bietet sich in ihrer originalen Form als gross ausgestattetes, gross besetztes und chorreiches 

, mit deutscher Übertitelung.  Schade, dass es  keinen englischen  Text  gab,  aber das war  zu 

hester, darunter das Slowakische Kammerorchester, und seit 2006  arbeitet  er  mit  dem  Coburger  Johann  Strauss  Orchester  zusammen.  Er  trat  an verschiedenen  Festivals  auf,  z.  Bs denden  Smetana  Festival  und  in 

 

Sängern zu geben, aber das Projekt scheiterte. Vielleicht  ist das gar nicht so schlecht, denn diese  Operette  ist  besonders  geeignet  für  eine  raffinierte  Bühnenausstattung, farbenprächtige Kostüme, viel Tanz, Dialog und natürlich einen gros

Werk an, auch dank der vielen jungen Damen im königlichen Harem. Sie geben der Operette eine farbige und herrliche stimmliche Prägung, die den ganzen Abend über anhält. 

Die  Operette  enthält  so  viel  wunderbare  Musik,  dass  die  Aufführungsdauer  (auch  mit gekürzten Dialogen) dem Werk wirklich angemessen  ist. Dadurch wird sie für das Publikum attraktiver, das, wie  ich oft erfahren habe,  lange Dialoge schlecht erträgt, auch wenn sie  in seiner Muttersprache gesprochen werden. Diese Aufführung wurde  in Slowakisch gespielt

erwarten.  Alle  Solisten  waren  erstaunlich  gut  und  alle  stammten  aus  dem  hauseigenen Ensemble  des  Theaters,  das  sich  zweifellos  seines  hohen  künstlerischen Niveaus  rühmen kann. Wenn man etwas kritisch betrachten könnte, so wäre anzumerken, dass man sich ein bisschen  mehr  um  die  Kostüme  der  Haremsdamen  in  ihrer  Stillosigkeit  hätte  kümmern können, denn sie sahen aus, als hätten sie alles Bunte zusammengerafft, was sie konnten, um es  irgendwie  zu verwenden. Das Orchester  spielte ausgezeichnet unter  seinem  jungen Dirigenten,  und  das  Publikum  feierte  die  Aufführung mit  gebührender  Begeisterung.    Es scheint, dass keine Aufnahme der Operette  in den Handel kommen wird, was sehr schade ist, aber alle, die dieses Juwel sehen möchten, haben noch Gelegenheit dazu. Wenn sich der Erfolg einstellt, wird es in der nächsten Saison wieder gespielt.  

Der Dirigent war Adrian Kokos, der am Konservatorium in Bratislava ausgebildet worden ist. Seit  2004  ist  er  Künstlerischer  Direktor  und  Dirigent  des  Kinderchors  im  Slowakischen Rundfunk und tritt regelmässig mit dem Slowakischen Rundfunk Symphonie Orchester auf. Er dirigierte einige weitere Orc

p.  beim  jährlich  stattfinWien. Er hat zahlreiche Opern dirigiert, vor allem solche von zeitgenössischen Komponisten, und letzten September „Wiener Blut“ in Deutschland. 

Der  Regisseur  war  Július  Gyermek,  der  in  Bratislava  in  Musik  und  Schauspiel  sowie Opernregie ausgebildet worden ist und beim Slowakischen Nationaltheater beschäftigt war; 1958 wurde er Oberspielleiter der Slowakischen Nationaloper. Er hat überall in Europa, auch in  Grossbritannien,    zahlreiche  Opern  inszeniert.  Er  ist  ausserdem  Präsident  der Slowakischen  Richard‐Wagner‐Gesellschaft  und  Mitglied  der  Akademie  für  Musik  und darstellende Kunst in Wien. 

 

 

 

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eschichte von einem  jungen Wiener Paar, Fantasca und  Janio, die Schiffbruch erlitten haben und als 

al  verspricht,  von  dem  sie 

 über  Indigo, da  sie  sicher  sind, dass 

d a

ckt.  Sie  kam manchmal mit  den  Damen  dorthin,  um  sich  zu vergnügen. Heute Nacht  ist den Damen aber nicht nach Vergnügen zumute. Sie haben sich ls Räuber verkleidet, um die königliche Armee zu besiegen. Auch Ali Baba erscheint  in der öhle,  und  alle werden wieder  von  Toffana  entdeckt.  Sie  glaubt,  er  treffe  sich mit  den 

Frauen, und wirft ihn aus dem Haus.  

Die Handlung 

Die Operette spielt im Orient; ohne Zeitangabe. 

1. Akt  

Ali Baba, der Eseltreiber,  gut bekannt  aus orientalischen Erzählungen,  gibt die G

Sklaven des dummen Königs Indigo im Lande Makassar stranden, zum Besten. Der König hat sich  in  Fantasca  verliebt,  die  er  in  seinen  Harem  gesperrt  hat,  aber  er  hat  bei  dem intelligenten Wiener Mädel keine Chancen. Indigo hat ihren klugen Begleiter Janio zu seinem Ratgeber  gemacht,  schadet  damit  aber  dem  Einfluss  und  dem  Ruf  des  königlichen Grosswesirs Romadour, ebenfalls ein Wiener. 

Fantasca plant mit den Haremsdamen zu entfliehen. Als sie entdecken, in welch schlechtem Zustand die Armee, die Finanzen, die Polizei und die Verwaltung  in Indigos Königreich sind, wollen sie mit Ali Baba einen Staatsstreich wagen, da sie sicher sind, damit Erfolg zu haben.  Ihre Absichten werden von Romadour entdeckt, der nicht fliehen will, da es ihm beim König gut geht, aber er entschliesst sich, den Verschwörerinnen zu helfen, weil er sich damit seinen Rivalen Janio vom Halse schaffen kann. 

Ali Baba geht im Königspalast aus und ein, um den Damen Blumen zu verkaufen und immer mit ihnen zu flirten, doch wird er diesmal von seiner schwatzhaften und eifersüchtigen Frau Toffana  dabei  erwischt.  Als  ihr  Ali  Baba  einen  Kaschmirschgeträumt hat, beruhigt sie sich für kurze Zeit, schickt ihn aber sofort nach Hause. 

Unterdessen sammeln sich angeblich Räuber  im Wald, von denen sich  Indigo befreien will, denn er weiss nicht, dass diese  seit  Jahren nicht mehr gesichtet wurden. Demjenigen, der ihrer  habhaft  werden  könne,  verspricht  er  eine  hohe  Belohnung.  Sein  Liebling  Fantasca möchte die Belohnung gerne verdienen,  Indigo verspricht sie  ihr beim Bart des Propheten. Fantasca  macht  sich  selber  zur  Belohnung,  Indigo  protestiert  heftig,  kann  aber  nichts ausrichten, weil er  sein königliches Wort gegeben hat. Alle möchten die Belohnung gerne haben und  suchen nach den Räubern. Sie  lachen alleIndigo wegen seines voreiligen Versprechens Fantasca verlieren wird. 

2. Akt 

In  er Nacht erreichen Fantasca und die H remsdamen das Versteck der Räuber  im Wald, wo diese ihren Schatz versteckt haben, sie selber aber sind nicht da. Fantasca hat die Höhle früher  einmal  zufällig  entde

aH

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Janio  trifft ein. Nach einer  Liebesszen   von der Verschwörung,  aber ohne  Einzelheiten  zu nennen, dann  verschwindet  sie mit  ihren  kämpferischen Damen. Ali 

n, weil ihn seine Frau tatsächlich des Hauses en hat. Janio beobachtet versteckt die Ankunft von Indigos Furcht erregendem Heer, 

Ali  Baba  versteckt  sich  ebenfalls.  Beide  sehen,  wie  die  Armee,  in  Auflösung  begriffen, 

Inzwischen  bereiten  sich  im  Königspalast  grosse  Veränderungen  vor.  Der  besiegte  König 

t,  genügend  Esel  für  ihn  als  Eseltreiber  seien.  Die 

Nr.  8  gekürzt 

2. Akt 

Nr. 17  gekürzt 

e erzählt  ihm  Fantasca

Baba kommt zurück und will sich den Strick gebeverwies

zurückweicht, und die siegreichen Damen mit Fantasca an der Spitze in die Höhle kommen, um  ihren Sieg zu feiern. Janio und Ali Baba schleichen sich heran, und die Damen beginnen den Schatz der Räuber unter sich zu verteilen, da ja die Räuber geflohen sind (!). Die Damen feiern ein grossartiges Fest feiern; sie wollen nicht mehr entfliehen, sondern den Schatz ganz unter sich aufteilen. Das passt Fantasca nicht  in  ihren Plan, also schüttet sie Schlafmittel  in den Wein und alle schlafen ein. 

erhebt sich mit Hilfe seines Grosswesirs Romadour zum Gott. Janio und Ali Baba treffen  im Palast  ein  und  bringen  die  „Räuber“  und  ihren Hauptmann  in  Ketten mit. Nun  stellt  sich heraus, dass die Räuber Frauen sind und Fantasca ihr Hauptmann. Man hört Matrosen in der Ferne auf einem Schiff, das Fantasca und  Janio nach Hause bringen  soll. Ali Baba  schenkt seine Frau dem König Indigo, denn sie spricht und widersprich ihm zu viel; er will alleine nach Europa  fahren, weil  dort, wie  er meinOperette schliesst mit einem Walzerterzett von Janio, Fantasca und Romadour: „Ja, so singt man,  ja, so singt man  in der Stadt, wo  ich geboren. Ja, so singt man,  ja, so singt man allein doch nur in Wien!“     

Anhang Vergleich der aufgeführten Musik mit der Musik im Klavierauszug: 

1. Akt Nr.  1  vollständig Nr.  2  gekürzt Nr.  3  vollständig, nach Nr. 5 eingeschoben Nr.  4  vollständig Nr.  5  vollständig, Nrn.5a und 5b gestrichen Nr.  6  ersetzt durch ein Duett Ali Baba und Toffana (Autograf) Nr.  7  gekürzt 

 

Nr.  9  gekürzt Nr. 10  und Nr. 10a vollständig Nr. 11  vollständig Nr. 12  gekürzt Nr. 13  vollständig Nr. 14  gestrichen Nr. 15  gekürzt Nr. 16  gekürzt 

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chreiben,  Pflicht  werden,  sich  eine  neue  Betrachtungsweise  seiner sämtlichen Bühnenwerke anzueignen. Dies sei sofort klargestellt: „Die Göttin der Vernunft“ 

f  der  Höhe  der  besten  Strauss‐Operetten,  wobei  sie  sich  über  eine  deutliche  Doch was diese letzte 

wu von  Strauss’  Operettenschaffen  so  ungewöhnlich  macht,  sind  die ung stände ihrer Komposition. 

Joh ann  seine  Arbeit  an  dem  Libretto  von  A.  M.  Willner  und  Bernhard Buc nd  beendete  sie  im  Herbst  1897.  „Die  grosse Sch  gegangen  ist“, war  jedoch von kur nn  es  kam  bald  zu  einer  Reihe  von  Unstimmigkeiten  zwischen  ihm  und sein n. Obwohl Johann Strauss die Texte der ersten drei Nummern der Operette am der um den 12. Juli 1896 erhielt, lieferten ihm Willner und Buchbinder das vollständige 

  Beginn  des  folgenden Monats.  Als  Strauss  nun  zum  ersten Mal  die  ganze Handlung   er  sich  abgestossen  von  einer  Geschichte,  die  burlesken Offenbach en,  grausamen  und  blutigen  Tagen  der  Französischen Rev binden  suchte, und er wollte  sofort von der Abmachung mit den beiden Libr treten. Er protestierte vergebens. Man drohte ihm gerichtliche Schritte an, en  sollte,  seinen  Vertrag  nicht  zu  erfüllen;  er  brauchte  schliesslich  – ent reizt – nur acht Monate, um die Operette zu schreiben. Er blieb aber der 

3. Akt Nr. 18  ersetzt durch die Coda des Balletts, Nr. 18a gestrichen Nr. 19  vollständig Nr. 20  vollständig Nr. 21  gekürzt Nr. 22 gestrichen, 22a vollständig Nr. 23  vollständig   

Der Dank des Autors  John Diamond und des Übersetzers Rudolf Maeder  geht  an Thomas Jelinowicz  von der  Tschechischen  Strauss‐Gesellschaft  für  seine  freundliche Unterstützung bei der Abfassung und Übersetzung des vorliegenden Textes. 

Eine Operetten‐Tour‐de‐force „Die Göttin der Vernunft“ im Fatra‐Palast der Künste in Žilina, Slowakei  am 3. und 4. Dezember 2009 

 Peter Kemp 

 Für Operettenliebhaber  ist  es wahrscheinlich  nicht  übertrieben,  die  erste  Aufführung  der „Göttin  der  Vernunft“  (1)  seit  111  Jahren  als  d  i  e  Operetten‐Entdeckung  des  21. Jahrhunderts zu feiern. Zweifelsohne wird es für alle, die von nun an über die Bühnenwerke von  Johann  Strauss  s

steht  aukünstlerische Entwicklung gegenüber ihren Vorgängerinnen ausweist.

nderbare  Blüte lücklichen Um

ann  Strauss  beghbinder  augenscheinlich  im  Juli  1896  uaffensfreudigkeit“, mit der „Meister Strauss an das Werkzer  Dauer,  deen Librettiste o

Buch  erst  zu  kennen  lernte,  fühlte

  antiklerikal‐Stil  mit  denolution  zu verettisten zurückzu wenn  er  es wagtäuscht und ge

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 13. März 1897 fern, wurde jedoch telefonisch darüber informiert, wie jeder Akt auf

Im    Zeit  ist  es  leicht  zu  verstehen, warum  das Willner‐und‐Buchbinder‐Libr inden und die Sitten des ausgehenden 19.  Jahrhunderts verletzt hat. Die Französische  während der mehr als eine Million Menschen starben, war  her; für uns wäre das so, wie man sich über die Geschehnisse des 1. 

n  Tagen  von  Robespierres Schreckensherrschaft  spielt und  sich über die Religion, den Adel, die Moral und das Heer stig macht.  Ausserdem  ist  das  Libretto  der  „Göttin  der  Vernunft“  –  verglichen mit  den 

armseligen Libretti einiger früher Strauss‐Werke – erstaunlich gut, und manche Witze haben die Zeit glänzend 

Doch  die  Journalisten  jener  Zeit  verrissen  eitgehend  das  Libretto  und  hielten  es  im Allgemeinen  für  von  schlechtem  G manche  fanden  es  ein  ziemliches Durcheinander und gaben der Operette sogar  Spitznamen „Die Göttin der Unvernunft“. 

zu Ende des 1. Aktes die Neuigkeit von Strauss’ Abwesenheit  „sich wie ein Flor über die Stimmung des Hauses gebreitet hat. Eine Strauss‐

eine  Kraft  geben,  die  ich  nie  bei  einer  anderen  Operette  von  Strauss  oder  einer  seiner 

Premiere amgenommen worden war. 

Abstand  zu  jeneretto das Empf

 Revolutionerst ein Jahrhundert

 (1789–1799), 

Weltkriegs  lustig  machen  würde.  Doch  mit  dem  durch  die  inzwischen  vergangene  Zeit  grösseren  gefühlsmässigen Abstand wird  ein  Publikum  des  21.  Jahrhunderts  zweifelsohne eine  Handlung  weniger  kritisch  betrachten,  die  in  de

lu

überstanden. 

weschmack; 

 denWenn wir einmal vom Libretto absehen, ist es für uns völlig unverständlich, wie der Kritiker der „Wiener Rundschau“ über solch zauberhafte Walzer wie „Schöne, wilde Jugendzeit“ und „O Nachtigall, es ist die Liebe“ schreiben konnte: „Trotzdem weist die Partitur natürlich viele Feinheiten, besonders  in der  Instrumentation, auf, wenn auch der vom Premièrepublicum sehnlichst erlauerte Schlager  in Walzerform vergeblich auf sich warten liess“, oder dass der Kritiker der Wiener „Deutschen Zeitung“ sich bemüssig  fühlte anzumerken: „Erfindung und Kraft der Durchführung haben den greisen Componisten gleichmässig verlassen; was übrig bleibt, erhebt sich nur an wenig Stellen über die Banalität“. Das „Fremden‐Blatt“ traf wohl den Nagel auf den Kopf, als es schrieb, dass 

Première ohne Strauss – das war zum Mindesten eine Enttäuschung. […]  Wir können es nur dem  Eindruck  dieser  Stimmung  zuschreiben,  dass  die musikalischen  Prachtnummern  des zweiten und des dritten Aktes nicht so mächtig einschlugen, als unter normalen Umständen zu erwarten gewesen wäre.“ 

Die Orchestertänze opp. 471 bis 476 (2) nach Motiven der „Göttin der Vernunft“, die Marco Polo  auf  der  Johann‐Strauss‐Gesamtaufnahme,  Volumes  35,  41,  44  und  50,  präsentiert, geben nur einen kleine Kostprobe von den musikalischen Kostbarkeiten der Operette und bereiten  uns  in  keiner  Weise  auf  die  ungetrübte  Freude  vor,  mit  der  wir  sie  im Zusammenhang  des  vollständigen  Werkes  hören  können.  Wenn  „Der  Carneval  in  Rom“ (1873) Johann Strauss’ „Polka‐Oper“ (wie er sie selbst bezeichnete)  ist, dann  ist „Die Göttin der Vernunft“ bestimmt  seine  „Marsch‐Oper“ Mehr  als  alle  anderen  seiner Bühnenwerke wird  „Die Göttin der Vernunft“  von Marschrhythmen bestimmt, Rhythmen, die der Musik 

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  Dialoge  einer  Bühnenaufführung,  aber  die  hilfreichen verbindenden Worte von Tomas Jeliowicz führten doch zu Brüchen zwischen den einzelnen 

r m K ,

s w K

von  unserem  Ehrenmitglied,  Dr.  Eduard  Strauss,  ins  Leben gerufen wurde.  Die  Aufführungen  in  Žilina  fanden  unter  seinem  Patronat  statt,  und  das 

Konkurrenten angetroffen habe.  (Natürlich muss  ich  zugeben, dass Žilina eine konzertante Aufführung  bot,  ohne  die

Gesangsnummern.) Da gibt es ausgereifte und zu Herzen gehende wunderbare Walzerlieder, die Empfindungen wecken und den Körper in Schwingungen versetzen, doch die eigentliche Antriebskraft  in der  „Göttin der Vernunft“  ist der Marsch. Und w a  s  für ein Marsch!  „Im Kriege ist das Leben voll Reiz und wunderschön“, „Der Schöpfung Meisterstück ist der Husar“ und  „Wo  uns’re  Fahne weht“  gehören  zu  den  temperamentvollsten  und mitreissendsten Strauss‐Melodien  im  Marschrhythmus,  während  das  kecke  Marschquartett  im  3.  Akt, „Vorwärts, greifet zu“, eine Numme   ist, die sich  it Rasanz  im  opf festsetzt  so dass man sie nicht mehr  los wird.  In diesem Zusammenhang muss man auch Ernestines Carmagnole aus dem 2. Akt, „Gavott’, Musett’ und Bourrée“, erwähnen, die vielleicht d e n Moment  in seinem Werk  darstellt,  in  dem  Strauss  dem Geist  von  Suppès mitreissendem  „Fatinitza“‐Marsch (1876) am nächsten kam

Die  Interpretation  der  Slowakischen  Sinfonietta  Žilina  (mit  ihrem  ausgezeichneten Konzertmeister František Figura) war  o vorbildlich,  ie wir das von einem  langkörper von den Marco‐Polo‐Aufnahmen  von  Johann  Strauss  Vater  erwarten  durften,  wobei  es  sehr schwer  fällt, sich vorzustellen, dass  irgendjemand dieses Werk besser dirigieren könnte als Prof. Christian Pollack. Niemand  kennt auch die Musik besser als er. Maestro Pollack war ausserdem  für  die  ausserordentliche  Besetzung  der  Naxos‐Aufnahme  und  die  Konzerte verantwortlich: Gräfin Mathilde Nevers  (Veronika Groisss, Sopran), Ernestine  (Isabella Ma‐Zach, Sopran, triumphierend in ihrer Carmagnole des 2. Aktes und ihrem „Plapperlied“ des 3. Aktes,  „Über  Felder,  über  Hecken“)  und  Bonhomme  (Franz  Födinger,  Tenor)  haben  alle Operetteninterpreten,  die  ich  in  vielen  Jahren  gehört  habe,  weit  hinter  sich  gelassen. (Veronika  Groiss  und  Franz  Födinger  singen  auch  auf  der  Naxos‐Aufnahme  von  Strauss’ „Jabuka“  [Cat. 8.660216‐17] aus dem Jahr 2007). Lob gebührt ausserdem Eva Kumpfmüller (Sopran)  als  Susette  und Manfred  Equiluz  (Tenor)  als Oberst  Furieux  für  ihr  zauberhaftes Duett „Sind jung die Gatten noch an Jahren“ aus dem 3. Akt. 

„Die  Göttin  der  Vernunft“  bildet  einen  Teil  des  laufenden  Europäischen  Johann  Strauss Bühnenwerke  Festivals,  das 

Publikum  des  zweiten  Konzerts  bedachte  seine  kurze  Ansprache  vor  der  Vorstellung mit freundlichem Beifall. Ein grosser Dank geht auch an Magister Vladimir Šalaga, den Direktor der  Slowakischen  Sinfonietta  Žilina,  ohne  dessen  künstlerische  Umsicht  das  Projekt  der „Göttin der Vernunft“ niemals zu Stande gekommen wäre. 

Die  Reihe  von  Zufällen,  die  uns  „Die Göttin  der Vernunft“  heute  geniessen  lässt,  ist  eine Geschichte voller Wagemut. Prof. Christian Pollack – ein Mann, auf dessen Konto eine grosse Menge von wiedergefundenen „verlorenen“ musikalischen Schätzen geht –, fand das ganze Autograf  und  Orchesterstimmen  der  „Göttin  der  Vernunft“  im  Untergeschoss  der 

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    n

türe schrieb Strauss noch ein Walzerlied, „Schöne gold’ne Lieutenantszeit“  für  den  2. Akt  und  das Marschquartett  „Vorwärts,  greifet  zu“  im  3. Akt. 

e

473

Österreichischen Nationalbibliothek. Es war  in sehr schlechtem Zustand und  in dieser Form völlig unspielbar  (nur der 1. Akt  ist  in Strauss’ Handschrift erhalten). Nun bega nen  sechs Monate  intensiver  Arbeit,  bei  der  Prof.  Pollack  das  handgeschrieben  Material   sichtete, wobei er auch  später eingefügte Seiten aus der Operette „Reiche Mädchen“, einer neuen Fassung von Ferdinand Stolberg, entfernte. Als er  jede brauchbare Seite  fotografiert hatte, begann er die Musik von den 2000 Bildern auf seinen Computer zu übertragen. Was er fand, verblüffte ihn. Es war bereits bekannt, dass der Klavierauszug der Operette, herausgegeben von Emil Berté & Cie, erst nach der 25. Aufführung gedruckt worden war, denn er enthält die Ouvertüre,  die  Strauss  erst  zu  diesem  Anlass  geschrieben  hatte.  Bis  zu  diesem  Zeitpunkt stellte das Werk allerdings eine verstümmelte Fassung desjenigen Werks zur Premiere und natürlich  kurz  davor  dar.  Prof.  Pollack  rechnet  damit,  dass  ein  ganzes  Drittel  der  vielen Musik,  die  Strauss  für  die  „Göttin  der  Vernunft“  komponiert  hatte,  vor  der  Premiere gestrichen wurde und man noch mehr Nummern kurz nachher fallen liess. Ausser der zur 25. Aufführung beigesteuerten Ouver

Wär   das  Autografenmaterial,  das  in  der  Österreichischen  Nationalbibliothek  gefunden wurde, bei der Premiere  gespielt worden, hätte die Aufführung  zwischen dreieinhalb und vier Stunden gedauert. Christian Pollack hat das Werk  rekonstruiert, das bei der Premiere gegeben  wurde,  und  hat  die  von  Strauss  für  die  25.  Aufführung  komponierte  Musik eingefügt. Das Resultat besteht aus einer glänzenden Nummer nach der anderen, von denen alle sofort ins Ohr gehen. In einer Zeit, in der wir leider an neue „Musicals“ gewöhnt sind, die höchstens  zwei  eingängige  Nummern  enthalten,  können  wir  nicht  genug  staunen  über Strauss’ musikalische Erfindungskraft – auch wenn er nicht mit dem Herzen bei der Sache war. Es ginge nicht mit rechten Dingen zu, wenn nach dem Erscheinen der Naxos‐Aufnahme der „Göttin der Vernunft“ Opern‐ und Operettenhäuser rund um die Welt nicht ernsthaft eine Neuinszenierung dieses – bis  jetzt – völlig vergessenen strahlenden Meisterwerks, mit dem sich Johann Strauss von der Operettenwelt verabschiedete, in Erwägung ziehen würden. Übersetzung: Rudolf Maeder, 2010 

Anmerkungen: (1) Die Göttin der Vernunft, Operette  in 3 Akten von  Johann Strauss, Text von. M. Willner & Bernhard Buchbinder, vollständiger Klavierauszug mit Text, Emil Berté & Cie, Berlin, Paris, Wien, 1897 (2) Op. 471  Heut’ ist heut’, Walzer, dem Maler Leopold Horowitz (1838– 1917)  gewidmet, Emil Berté & Cie Op. 472  Nur nicht mucken, Polka française, Emil Berté & Cie Op.    Wo uns’re Fahne weht, Marsch, Emil Berté & Cie Op. 474  Da nicken die Giebel, Polka Masur, Klavierfassung  Rudolf Raiman, nicht erschienen Op. 475  Frisch gewagt, Galopp, Klavierfassung Rudolf Raimann, nicht erschienen Op. 476 Die Göttin der Vernunft, Quadrille, Klavierfassung Rudolf Raimann, nicht erschienen Anhang: 

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UA 13. März 1897, Theater an der Wien, Wien  Personen: Der Herzog von Braunschweig                                    Hr. Kormann Komtesse Mathilde Nevers                                Frl. Dirkens Susette, deren Kammermädchen                               Fr. Biedermann Oberst Furieux                                                                Hr. Josephi Kapitaine Robert                                                            Hr. Streitmann Lieutenant  Chambord                                                  Hr. Woller Lieutenant Dufeux                                                         Hr. Fichtner Sergeant Pandore                                                          Hr. Luzer Bonhomme, Gutsbesitzer                                             Hr. Blasel Ernestine, Volkssängerin                                              Fr.  Kopasci‐Karczag Jaquelin, Karikaturenzeichner                                     Hr. Werner Chalais, Schuster, Jakobiner                                        Hr. Pohl Balais, Bäcker, Jakobiner                                              Hr. Wallner Calais, Schneider, Jakobiner                                        Hr. Kaufmann Ein Hauptmann des Herzogs von Braunschweig     Hr. Alery Nanette, Bäuerin                                                           Frl. Schreiter Georgette, Bäuerin                                                       Frl. Kucher Eliquette, Bäuerin                                                         Frl. Leithner Friquette, Bäuerin                                                         Frl. Roé In Szene gesetzt von Direktorin Schönerer, Anfang 7 Uhr.  

Um die etwas komplizierte Handlung der Operette verständlich zu machen, drucken wir  im Folgenden den ersten Teil die Kritik des „Berliner Tageblatts“ vom Sonntag, dem 14. März 

 Nach  längerer Ruhepause hat Johann Strauss wieder eine Operette komponiert. So oft der 

bte „Walzerkönig“ mit einem neuen Bühnenwerk hervortritt, bildet dies  für ere  gesamten  künstlerischen  Kreise  und  Theaterfreunde  ein  Ereignis,  zu  dem  sie  sich 

Sonnabend  zur  ersten Aufführung  gelangenden Novität  bot  denn  auch  das  Bild  eines 

hrieben. Die Handlung spielt unter dem Regime Robespierres im französischen Lager bei  Obersten Furieux befehligte Lager 

ter  ein  Karikaturenzeichner,  dessen  Oberst 

ngerin Ernestine,  

nschweig,  gerät  mit  ihrer  Zofe  Susette  bei  dem  Versuch,  über  die  Grenze  zu 

1897, ab: Die Göttin der Vernunft 

(Eine neue Operette von Johann Strauss) Wien, 12. März 

allgemein belieunsherandrängen. Die am Donnerstag im Theater an der Wien abgehaltene Generalprobe zu der am ausverkauften Hauses. Das dreiaktige Libretto haben A. W. Willner und Bernhard Buchbinder gescChalons und in einem Schlosse unfern davon. In das vomverirren  sich  mehrere  verfolgte  Personen,  darunboshafter Stift die Revolutionshelden  lächerlich gemacht hat. Er heisst Jaquelin. Derscheint mit seiner Füsilierung nur zu zögern, damit er durch ihn die Volkssädie Freundin Jaquelins, herbeilocke. Die Komtesse Mathilde Nevers, die Nichte des Herzogsvon  Brau

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walt  Furieux’. Dem  ihr hier drohenden  Schicksal ntrinnt sie nur dadurch, dass der Gutsbesitzer Bonhomme, der einst ihrem Vater Verwalter 

rkennt  und  ihr  rät,  sich  für  die  vielgesuchte  und  vom Obersten  herbeigesehnte er  „Göttin  der  Vernunft“  in  Paris esse  kommt  da  vom  Regen  in  die 

  aber  der Oberst  und  die eit stürzen. Unter den 

rt v. Turenne, der sich zur Republik rin, in der er eine Dame von Rang 

e, die „Göttin der Vernunft“, auf der er,  nach  dem  reichen  Gutsbesitzer 

rnunft“, Ernestine oder die  verhaften  lassen. Bohnhomme hat 

  erhalten  und  vereitelt  die pen des Herzogs von Braunschweig r Oberst und seine Offiziere vom die  Verfolgten  sind  gerettet,  die 

n Pärchen  (Jaquelin und Ernestine,  

 einer tschechischen  Thomas Jelinowicz. 

Die Operette spielt in der utschen Grenze, zur Zeit der  Französischen  Revolution  (1789– ist  stolz  auf  ihr Militärlager  und  ihr Kloster. 

flüchten, ebenfalls  in das  Lager,  in die Geewar,  sie  eErnestine  auszugeben.  Diese  hat  inzwischen  die  Rolle  dgespielt  und war  also  „berühmt“  geworden.  Die  KomtTraufe; man  verfolgt  sie  jetzt  zwar  nicht mehr  als  Aristokratin,Offiziere stellen  ihr Zumutungen, die sie  in die peinlichste Verlegenh„Bürgeroffizieren“ befindet sich auch ein Marquis Robegeschlagen; er ist sofort bereit, die angebliche Volkssängevermutet, zu beschützen. Allein, nun erscheint ErnestinSuche  nach  ihrem  Jaquelin.  Ihr  dünkt  es  vorteilhaftBonhomme zu fahnden. Wer ist nun die wirkliche „Göttin der Veanonyme Komtesse? Der Oberst  ist stutzig, er will Beideinzwischen  das  Dekret  als  Vertrauensmann  des  KonventsVerhaftung. Im kritischen Augenblick erstürmen die Trupunter seinem eigenen Kommando das Schloss, wo eben deLager  zu  Gaste  sind,  der  Herzog  erkennt  seine  Nichte, Komtesse bekommt  ihren Marquis, und auch die übrigeBonhomme und Susette, Anm. d. Übers.) kriegen sich. […]

Die Schreibweise wurde der modernen angepasst. 

Die Göttin der Vernunft 

Kurze Zusammenfassung  von  John Diamond, Präsident der Britischen  Strauss‐Gesellschaft, unter Benutzung  Zusammenfassung von

 französischen Stadt Chalons, nahe der de1799). Die  Stadt 

Der 1. Akt spielt  im Heerlager, an dessen Spitze der arrogante Oberst Furieux steht.  Junge Frauen aus der Stadt versuchen sich als Marketenderinnen anstellen zu  lassen. Jaquelin  ist ein politischer Karikaturist, der  in Paris mit der Primadonna Ernestine gelebt hat, bis seine Karikaturen ihn zwangen, die Flucht zu ergreifen. Er gibt sich als Theaterdirektor aus und soll den Oberst davon überzeugen,  ihnen Pässe auszustellen, damit  sie aus dem Lande  fliehen können, doch Ernestine zögert unter den Vorwand, dass sie in Paris die Göttin der Vernunft darstellen müsse, ihre Ankunft hinaus. 

Drei  Jakobiner, die der Geheimpolizei der Revolution angehören,  suchen nach  Jaquelin.  In der  Zwischenzeit  erscheint  die  schöne  Komtesse Mathilde mit  ihrer  Zofe  Susette,  beide verkleidet, und gibt sich als die Volkssängerin aus, was Furieux allerdings misstrauisch macht. Bonhomme, ein reicher Landbesitzer, der ihre wahre Identität entdeckt hat, gibt sie aber als 

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  über  die  wahre  Satire  und  die Verspottung  der  Gesellschaft  in  der  Operette  aus  (siehe  Peter  Kemps  Artikel  in  dieser Ausgabe, darin der Abschnitt „Im  es leicht zu verstehen . . .“). Eine genauere  Zusammenfassung  wird  im  Klappentext  zur  CD‐Aufnahme  der  Operette 

Göttin  der  Vernunft  aus.  Die  Komtesse  entdeckt  unterdessen  ihre  Zuneigung  zu  einem Kapitaine Robert! Zum Schluss dieses Aktes trifft die echte Ernestine in Chalons ein. 

Der  2.  Akt  spielt  im  Klostergarten. Mathilde  und  Robert  gestehen  sich  ihre  Liebe. Obrist Furieux erscheint auf der Suche nach der Göttin der Vernunft und schickt Kapitaine Robert weg. Die Komtesse  schwört nun gezwungenermassen einen Fahneneid, und wo die Fahne weht, wird sie sein und kämpfen. Furieux erkundigt sich bei Jaquelin, warum er der Göttin erlaube, mit Robert zu gehen, entreisst  ihm seinen Zeichnungsblock und begreift plötzlich, dass  sie  die  Komtesse  ist,  die  er  verhaften  soll.  Es  kommt  im  Finale  zu  grossen Komplikationen! Bonhomme versucht, die Komtesse und Robert, der in Wahrheit ein echter Marquis ist, zu retten, während sich Ernestine als die wahre Göttin der Vernunft zu erkennen gibt. 

Der 3. Akt spielt  in Bonhommes Schloss, wo Ernestine das Kleid der Göttin anzieht und auf einem Platz alle Anwesenden begeistert. Inzwischen  kommt Furieux auf der Suche nach den Adligen  und wird  sofort  von  Susette  erkannt.  Nach  langem  Hin  und  Her  bekommen  die Komtesse  und  Robert  ihre  Pässe.  Deutsche  Truppen marschieren  ein,  alle  sind  gerettet. Robert heiratet die Komtesse und alle sind zufrieden. Das Glück war Husarenglück und nicht das Glück der Liebe. 

Diese  kurze  Zusammenfassung  sagt  natürlich  nichts

Abstand zu jener Zeit ist 

erscheinen. 

Anhang                                                             Vive la déesse Raison!                                                              Flamme pure, douce lumiè e.                                                               Es lebe di

  r  

e Göttin der Vernunft!                                                                        Reine Flamme, sanftes Licht.    

zösischen  Revolution  das  Christentum  ersetzen. Auf Geheiss des Procureur‐syndic (Bürgermeisters) der Stadt Paris wird die neue Religion am 10. 

   

Die Göttin der Vernunft zu Zeiten der Französischen Revolution 

Die Religion der Vernunft wurde von den Hébertisten (Chaumette, Chabot, Coliot d’Herbois usw., Anhänger des Revolutionärs Jacques René Hébert [1757–1794]) ins Leben gerufen („Da das Höchste Wesen  nichts anderes wollte als die Religion der Vernunft, wurde diese Religion Staatsreligion“)  und  sollte  in  der  Fran

November 1794  (le 20   Brumaire) mit einem grossen Fest der Bürger  in der Pariser Kirche Notre  Dame  („der  Tempel  der  Vernunft“)  eingesetzt.  In  zwei  Tagen  war  im  Chor  der Kathedrale eine Art „Berg“, ein der Philosophie geweihter und mit Büsten weiser Männer geschmückter  Tempel  errichtet worden. Hinter  einer  langen  Reihe  von weiss  gekleideten 

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inen der Führer der Commune tritt die Göttin der Vernunft, Mademoiselle Aubry, Primaballerina der 

V  

   Descends, O Liberté, fille de la Nature!          Le Peuple a reconquis son pouvoir immortel. 

ten seine Hände deinen Altar . . .  

h den Glanz des Lichts nicht ertragen . . . Wir haben die leblosen Götzen mit der 

  diesem  lebensvollen  Bild,  dem  Werk  der  Natur,  vertauscht.  Die  reizende mt  den  Präsidenten.  Unterdessen  lässt 

emple de la Raison“ („Tempel der tzt sich wieder in Bewegung, viele Abgeordnete folgen ihm. 

ie Franzosen haben nun eine offizielle Göttin. Die Vernunft . . . Nichts Ungewöhnliches  im Lande von De  nicht um die große  Athene,  die  nachdenklich  lächelt,  die  Hand  an  der  Lanze,  sondern  eine  kleine 

jungen Frauen, die Kränze aus Eichenlaub trugen, strömten Kindergruppen, alte Menschen und Musikanten und viele Mitglieder politischer Clubs  ins Hauptschiff. Beim Ersche

Opéra, die rote Mütze kokett auf den Kopf gesetzt, in einem wehenden blauen Mantel über ihrer Tunika, einen Spiess  in der Hand, mit majestätischen Schritten aus dem Tempel und setzt  sich  auf  einen  mit  Grün  geschmückten  Stuhl,  um  die  Huldigung  der  Anwesenden entgegenzunehmen.  Alle  strecken  ihre  Arme  zu  ihr  aus  und  beginnen  eine  Hymne  von François‐Josephe  Gossec  (1734–1829,  dem  offiziellen  Komponisten  der  Französischen Republik) auf   erse von Marie‐Joseph Chénier (1764–1811, dem Bruder von André Chénier) zu singen:  

     

        Sur les pompeux débris de l’antique imposture          Ses mains relève ton autel . . .         Steig hernieder, o Freiheit, Tochter der Natur!         Das Volk hat seine unsterbliche Macht zurückerobert.           Auf den erhabenen Resten des uralten Betrugs           Errich

Nach  der  Aufführung  einer  schwungvollen Darbietung  zu  den  Klängen  der  „Marseillaise“, inszeniert  vom  Ballettmeister  der  Opéra,  steigt  die  Göttin  auf  ein  Tragebett,  um  ihre Getreuen  zu  den  Tuilerien  zu  führen.  Chaumette  stellt  sie  der  Convention  vor: „Gesetzgeber“, ruft er, „der Fanatismus hat keine Macht me r über uns. Seine schielenden Augen habenVernunft,Primaballerina  springt  von  ihrem  Bett  und  umarChabot darüber abstimmen, ob Notre Dame den Namen „TVernunft“) tragen soll. Der Zug seNicht mehr ganz so geordnet, beginnt die Zeremonie vor ihnen aufs Neue.  

Dscartes. Leider ist die Vernunft nicht die Weisheit. Es handelt sich

Juristengottheit, die  immer diskutiert  .  .  . Man hat die Geduld zu warten, und siehe da, die neue Religion, in der man so gut Orgien feiern kann, läuft sich tot. Robespierre zuckt mit den Schultern, Danton  schürzt  die  Lippen  über  diese  Kinderei,  lässt  die Hébertisten  gefangen nehmen und guillotinieren. Die Göttin der Vernunft tritt ab . . . 

 

 

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ie Joachim Viedbantt sagte, hatten sich bereits 40 Mitglieder angemeldet, von denen aus Termingründen  nur  wenige  hier  teilne en.  Eine  wichtige  Entscheidung:  auch ausländische Mitglieder sind willkommen, ebenfalls ein Beitrag zur Völkerverständigung. 

örte und genau   Kollegen    iuseppe

erfolgte  am  25. Oktober  1975  bei  den 

ins

Der  plötzliche  Tod  von  Joachim  Viedebantt  1978 war  ein  Schock,  aber man  verlor  trotz aufkommender  Schwierigkeiten  den Mut  nicht.  Dr. Udo Unger  übernahm  zusammen mit Gerhard Fink vom Deutschen Bücherbund kommissarisch die Geschäftsführung, der Sitz der Gesellschaft nach Stuttgart verlegt, wo auch die Sammlung von Viedebannt (Bücher, Noten, Schallplatten u.a.) als Archiv der Deutschen Johann Strauss Gesellschaft katalogisiert wurde und hier seinen Platz fand. Eurocord produzierte fünf LP‐Doppelalben mit den Werken von Lanner und der Strauss‐Dynastie, gespielt vom Wiener Kammerorchester unter Paul Angerer.  Ein  wichtiges  Datum  gab  es  1972:  Konzertmeister  Arthur  Kulling  von  den  Stuttgarter Philharmonikern  (Mitglied  seit 1980) gründete das Alt‐Wiener  Strauss‐Ensemble mit  zwölf Musikern,  welche  sich  besonders  der  Pflege  dieser  Musik  widmet  –  in  der  gleichen Besetzung, wie die beiden Johanns ihre Laufbahn begannen.  

 W

hmen  konnt

 Es  schien  fast  wie  ein  gutes  Omen,  dass  in  Hamburg  die  Gründung  erfolgte  ‐  der Geburtsstadt von Johannes Brahms, der zum Freundeskreis von Strauss gehwie seine zeitgenössischen großen  wie Richard Wagner, Anton Bruckner, G  Verdi   u.a. dem Walzerkönig und seinem Werk höchste Anerkennung zollte – was  leider so manche nicht wahrhaben wollen!  

  erste  offizielle Auftritt  der  neuen Gesellschaft DerFeiern  in Wien.  Am  Ehrengrab  von  Johann  Strauss  legte  Joachim  Viedebantt  einen  Kranz nieder.  Ein Jahr später gab es eine Schallplattenproduktion durch BASF/Polytel  International  (1997 auch  auf  CD  herausgegeben)  an  der  Hans  Ulrich  Barth  als  Regisseur  beteiligt  war:  eine komplette Einspielung der originalen Musik der Operette „Eine Nacht in Venedig“ unter dem Dirigenten Ernst Märzendorfer  (+ 2009), einem Schüler von Clemens Krauss, der  in einem Vorbericht  scharf  gegen  die  Bearbeiterseuche mit  Verstümmelung  und  Verfremdung  der Musik  speziell bei Korngold  vorging und hier bewies: Das Original  ist  immer besser!! Was ebenfalls immer noch ignoriert wird!  Nach einiger Zeit  stellte  ich eine Chronik der Gesellschaft mit  ihren Daten  zusammen, die regelmäßig  ergänzt wird.  In  der  Festschrift  zu  ihrem  25. Geburtstag wurde  die  Zeit  ihrer Aktivitäten von 1975 bis 2000 genannt. Es würde zu weit führen hier   Detail zu gehen, was  den Jahren geschah, aber so manches sei hier doch berichtet. in

 

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 den folgenden Jahren gab es Internationale Meetings der Johann Strauss Gesellschaften: 

ie ersten Ehrenmitglieder wurden Dr. Eduard  Strauss, der Urgroßneffe des Walzerkönigs  

n hier  ihren Platz und die Stadtbibliothek übernahm das rchiv, das 1986 in einer Ausstellung gezeigt wurde. 2. Vorsitzender wurde Werner Abel aus 

rner Abel, Inge Röhre 

Johann Strauss seine dritte Ehe it  Adele  in  Coburg  schloss.  Es  war  Herzog  Ernst  II.  von  Sachsen‐Coburg  und  Gotha, 

ebenfalls sein musikalischer Verehrer wie manche unter den Fürstlichkeiten dieser Zeit, der wie bekannt ihm die Möglichkeit hierzu gab. 

In1983  in  Wien,  1985  in  Stockholm,  1989  in  London  mit  Konzerten,  Vorträge,  Bälle  und Ausflüge, wo auf internationale Basis viele Kontakte geknüpft wurden.  Dund  Prof.  Max  Schönherr,  der  langjährige  Leiter  des  Wiener  Rundfunkorchesters.  1985 erhielt die Gesellschaft bei der Neuwahl des Vorstandes einen neuen 1. Vorsitzenden: Prof. Norbert  Linke,  von  dem  1982  in  der  Reihe  Rororo‐Bildmonographien  eine  über  Johann Strauss erschien. Da er  in Duisburg wohnte, wo er als Dozent an der dortigen Universität tätig  ist, hatte die Gesellschaft nuADarmstadt, der eine reiche Sammlung von Strauss‐Dokumenten besitzt.  

  

Vorstand der DJSG 1986 v.l.n.r  Jürgen Leukel, Ursula Wahnfried, Norbert Linke, We

 Zwei neue Ehrenmitglieder gab es: Prof. Franz Mailer, Präsident der Wiener Gesellschaft und einer der ersten Strauss‐Forscher Österreichs, und Dr. Udo Unger  für seine Verdienste um die Gesellschaft nach dem Tod unseres Gründervaters.  Immer  noch  war  als  Sitz  der  Gesellschaft  im  Vereinsregister  Amtsgericht  Hamburg angegeben,  Stuttgart  und  Duisburg  waren  als  Wohnsitze  der  ersten  Vorsitzenden Geschäftsstelle. Wenn auch der Kontakt zwischen den Vorstandsmitgliedern ausgezeichnet war,  so wurde es doch Zeit  für eine dauerhafte echte Bleibe – und die war  schneller wie gedacht bald gefunden:  1975 wurde auch die fast vergessene Episode bekannt, dass m

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  rührig  und etzte es durch, dass im Treppenhaus des Coburger Rathauses eine Gedenktafel angebracht 

987 war der Jahrestag der „Coburger Hochzeit“ in der widerentdeckten „deutschen Strauss‐Stadt“.  Dieser  brachte  eine  “Internationale  Johann  Strauss‐Woche“    veranstaltet  von  der Gesellschaft, wo Werner Abel und Alfred Dreher mit Dr. Klose die Hauptorganisatoren waren und die unter der Schirmherrschaft von Coburgs Oberbürgermeister Heinz Höhn stand. Mit vielen Gästen von nah und fern wurde diese Jubiläumsfeier ein unerwarteter Erfolg.   Die  Gesellschaft  hatte  einen  Gedenkstein  gestiftet,  ausgeführt  vom  Coburger  Bildhauer Jürgen  Speer.  Der  Stein  wurde  in  einer  Feierstunde  von  Elisabeth  Strauss,  Witwe  des Dirigenten Eduard Strauss II. und Mutter von Dr. Eduard Strauss feierlich enthüllt. Ferner gab es  eine  Ausstellung  mit  Briefen  und  Dokumenten;  Konzerte  und  Vorstellungen  im Landestheater, Empfang  im Rathaus und einen Besuch  in Bayreuth, der Stadt des Strauss‐Verehrers Richard Wagner.  Am  6.  Januar  1988  fand  auf  An   Kongresshaus  das  1.  Coburger Neuja  rachte,  dass  es  in  den  folgenden  Jahren  am  Dreikönigstag,  moderiert  von  Dr.  Eduard 

e Fakten enthielten und immer noch ängige  Zerrbilder  widerlegten.  Ferner  gab  es  jetzt  regelmäßig  Strauss‐Wochen  mit 

orsitzender  Werner  Abel,  Vorstandsmitglieder:  Inge  Röhre chriftführung),  Hubert  Köhler  (Schatzmeister),  Albrecht  Tauer  (Kulturamt  der  Stadt). 

So begann auch eine Spurensuche in Coburg und brachte eine Vielzahl von Dokumenten zum Vorschein, von denen auch einige bei der Wiener Strauss‐Ausstellung 1975 zu sehen waren. In  Coburg  selber  war  Gymnasialprofessor  Dr.  Friedrich  Klose  hier  besondersswurde,  die  auf  die  standesamtliche  Trauung  des  Paares  in  diesem  Hause  hinwies.  Allen Kleingeistern  zum  Trotz,  die  von  „Ehebruch  und moralischen  Fehltritt  des  Komponisten“ sprachen,  wies  Dr.  Klose  darauf  hin,  dass  Strauss  mit  seiner  Entscheidung  durchaus ehrenhaft  gehandelt  habe.  Am  23.  Oktober  1982  wurde  die  Tafel  feierlich  enthüllt,  wo Bürgermeisterin  Edith  Seifarth;  Prinz  Andreas,  der  Chef  des  Hauses  Sachsen‐Coburg  und Gotha  (seit  1996  bei  uns Mitglied)  und  die  bayerischen  Landtagsabgeordneten  Siegfried Möslein und Albert Koch anwesend waren.  1

regung  von  Dr.  Klose  imhrskonzert  des  Alt‐Wiener  Strauss‐Ensembles  statt,  das  einen  so  glänzenden  Erfolg

bStrauss,  im  stets  voll  besetzten  Haus  zu  einer  echten  Tradition  wurde.  Ergänzend  dazu kamen  jedes  Jahr  am  5.  Januar  Vorträge  von  Professor  Franz Mailer  über  das  vielseitige Wirken der Strauss‐Dynastie, welche echte authentischgKonzerten,  Vorträge  und  Ausflüge  im  Verbindung  mit  dem  Internationalen Gesangswettbewerb „Alexander Girardi“.  1991 wurde bei der  Jahreshauptversammlung ein neuer Vorstand gewählt: 1. Vorsitzender Arthur  Kulling,  2.  V(SPressesprecher  wurde  Hans  Höfer  vom  „Coburger  Tageblatt“,  Ehrenmitglied  wurde  Dr. Friedrich Klose, durch dessen Initiative Coburg zu deutschen Johann Strauss‐Stadt wurde. 

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 Vorstand der DJSG 1999 

 von amburg nach Coburg verlegt worden, hier hatte sie nun  ihren endgültigen Platz gefunden 

150. Todestag seines Vaters. Bei den Feiern in Wien am 3. Juni: ranzniederlegung  am  Ehrengrab  und  Denkmal  vertrat  Vorstandsmitglied  Inge  Röhre  die 

p     t    a dtrauss‐Dynastie oft zu Gast war wie im Königlichen 

chauspielhaus  und  Schloss  Charlottenburg.  Ferner  gab  es  einen  Besuch  im 

 

 

v. Inge Röhre h.v.l.n.r.  Hubert Köhler, Albrecht Tauer, Werner Abel, Arthur Kulling, Georg Günther 

   

Ferner brachte das Jahr eine juristische Veränderung: der Sitz der Gesellschaft war nunHwie  auch  das  Archiv  in  der  Landesbibliothek.  Dann  gab  es  neue  Informationsblätter:  das Mitteilungsblatt  hieß  nun  „Neues  Leben“  (PM  op.278)  und  ein  zwei  Mal  im  Jahr erscheinendes Rundschreiben bekam den Namen „Telegramme“ (W op.318)   Das Jahr 1999 brachte zwei Gedenktage: am 3. Juni den 100. Todestag von Johann Strauss und am 25. September den KGesellschaft, da Arthur Kulling und Werner Abel in Coburg die Vorbereitungen für die Feiern übernahmen:  Kranzniederlegung  am  Gedenkstein,  Eröffnung  einer  Ausstellung  und  die besonders    festliche  Johann Strauss‐Wochen  Juni/Juli.. Am 25. September gab das Kulling‐Ensemble ein Sonderkonzert zu Ehren von Johann Strauss‐Vater.  Im  Jahre  2000  feierte  die  deutsche  Gesellschaft  ihren  25.  Geburtstag  und  brachte  eine spezielle Festschrift heraus, die  schwedische Gesellschaft wurde 40  Jahre alt.  Im  Juni  fand das  Internationale  Sym osium in  Coburg stat und  brachte uch  en  Teilnehmern  einen mehrtägigen Aufenthalt in Berlin, wo die SSFriedrichsstadtpalast, Ausflüge nach Potsdam und den Spreewald.  Bei der Jahreshauptversammlung gab es beim Vorstand einen Wechsel: Kurt Hinrichs trat an die Stelle von Albrecht Tauer. Zum Ehrenmitglied wurde  Inge Röhre ernannt und empfing herzlichen Dank für ihre Aktivitäten seit Gründung der Gesellschaft. 

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Vom 7. bis 14. März 2004 gab es eine gemeinsame Fahrt von 85 Mitgliedern nach Wien. Es war die Festwoche zum 200. Geburtstag von Johann Strauss‐Vater. Zum Programm gehörten u.a. eine Feier am Ehrengrab mit Kranzniederlegung und zwei besondere Konzerte: das Alt‐Wiener  Strauss‐Ensemble  spielte  zum  ersten Mal  im  Sendesaal  des ORF,  und  im Wiener Musikvereinssaal  gab  es  ein  eindrucksvolles  Festkonzert  des  Wiener  Johann  Strauss‐Orchesters, das von Dr. Eduard Strauss moderiert wurde.  Bei der Jahreshauptversammlung  in Coburg 2006 wurde ein neuer 1. Vorsitzender gewählt, da  Arthur  Kulling  aus  gesundheitlichen  Gründen  zurücktrat  und  auch  die  Leitung  seines Ensembles seinem Sohn Ralph übergab, der sich beim Neujahrskonzert des Jahres bereits als musikalischer Leiter bewährte.  So  gab  es  eine  würdige  Feier  fü gjährige  Geburtstagskind,  das  zum Ehre der wurde wieder ein Musiker: Ralph Braun, Konzertmeister im Philharmonischen Orchester des Landestheaters Coburg, der hier bereits teils  nzertant, teils szenisch die Aufführung zwei 

tfred Drescher. 

ür ihre langjährigen Verdienste für die Gesellschaft wurden Werner Abel, Alfred Dreher und 

001)  wozu  die  Schweizer reunde  einluden,  Dresden  (2005)  und  Bad  Reichenhall  (2008).  Neue  Ehrenmitglieder 

b n t  D  r, 2001 Elisabeth Strauss, 

003 Prof. Eberhard Würzl aus Wien, ein Straussexperte der viele Artikel für unsere Schriften 

ing,  2010  Franz Mailer, essen zehn Bände umfassendes Lebenswerk „Johann Strauss, Briefe und Dokumente“ eine 

echte Biographie ist, die keine der bekannten Klischees und Abwertungen kennt.              

r  das  achtzinvorsitzenden  der  Gesellschaft  ernannt  wurde.  Sein  Nachfolger  als  1.  Vorsitzen

kowenig bekannten Operetten von Johann Strauss ermöglichte: 2004 „Simplicius“, 2006 „Das Spitzentuch der Königin“ was einen ungewöhnlich starken Beifall fand.  Bei der Neuwahl des Vorstandes drei Jahre später 2009 übergab Hubert Köhler das Am  des Schatzmeisters an Dr. Michael Mahlert aus Ulm; Pressesprecher wurde ManFHubert Köhler Ehrenmitglieder.  Hier seien auch die gemeinsamen Reisen der Gesellschaft erwähnt, wo sich Werner Abel und Hubert Köhler ihr besonders organisatorisches Geschick bewiesen: u.a. nach Wien, Salzburg, Paris,  Budapest  und  seine  Umgebung  und  Japan  führten.  Dazu  zwei  Besuche  in  Baden‐Baden,  wo  2002  eine  Gedenktafel  für  Johann  Strauss  am Musikpavillon  enthüllt  wurde. Jahreshauptversammlungen  gab  es  in  Gotha  ((1997),  Zürich  (2Fwurden Prof. Yoichiro Omashi (Tokio) und Christian Pollack (Wien)    „Licht und  Schatten“ op.374 heißt eine Polka mazur  von  Johann  Strauss und das  Letztere bringt  nicht  nur  der  Tod,  wenn  er  jene  trifft,  die  besondere  Verdienste  im  Zeichen  der Walzerdynastie  esaße ; 1984 s arb Max Schönherr, 1995 r. Friedrich Klose „die Stimme des Mahners ist verstummt“ schrieb die Presse; 1997 Dr. Udo Unge2brachte; 2006 Max Auer und Ingolf Lipski, deren Forschungsarbeiten zu den ursprünglichen Librettos  der  Operette  und  zeitgenössische  Presseberichte  neue  Erkenntnisse  brachten. 2007  Hans  Höfer,  2008  durch  einen  tragischen  Unfall  Arthur  Kulld

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ten  lässt? Manche wollen es nicht lauben, aber ohne Zweifel trägt auch eine bestimmte Szene im Showgeschäft dazu bei, wo 

pfinden. 

J

Peter Ziegler  

 Denn  das  ist  der  Schatten,  der  unsere  Arbeit  belastet:  dass  die  Straussdynastie  und besonders  ihr Hauptvertreter  immer noch nicht ernst genommen wird.   Bestimmte Bücher, Filme und eine Fernsehserie bieten nur Zerrbilder, sodass im Musikunterricht jeglicher Form man das Thema als minderwertig ignoriert. Wie kann man den jungen Menschen ihren Wert vermitteln, wenn man nur die „große, ernste“ Musik“ gelgkarikierende  Persiflage  Strauss  lächerlich  macht  und  nicht  nur  allein  das  unwissende Publikum  hier  irreführt und  trotz  aller  Erfolge  aber  kein Gütesiegel  für Niveau  ist, wie  es Strauss‐Experten Nikolaus Harnoncourt und Franz Mailer zu Recht bestätigten und auch die echten Fans und Kenner es so em 35  ahre  Erfolg  und  auch  Enttäuschungen,  und  da  kann  es  auch Mitverständnisse  geben. Aber man  sollte  das  vermeiden, wo  es  um  das  Ansehen  eines  „der  größten Wunder  der musikalischen Welt“ geht – so der Dirigent Arthur Nikisch (1855‐1922) über Johann Strauss. der  immer noch Gegner hat. Und wenn man sich  für  ihn einsetzt, sollte es heißen: Viribus unitis – mit vereinten Kräften.   

Ein Wiener Maler erinnert sich an Johann Strauss und Alexander Girardi zum 160. Geburtstag (5.12.) von Alexander Girardi 

 

In Deutschland wohl kaum bekannt,  interessiert uns der Wiener Maler  Josef Engelhart als Chronist  der  österreichischen  Hauptstadt  zur  Zeit  der  Donaumonarchie.  In  seinen Erinnerungen, die 1943, zwei Jahre nach seinem Tode erschienen sind, erzählt er auch über seine Bekanntschaft mit Johann und Eduard Strauss und Alexander Girardi. 

 

Josef Engelhart um 1890 

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tto  Stradal,  der  liebenswerte  Heimatschriftsteller,  hat  in  seinem  Buch  „Es  steht manch 

tto  Stradal  schildert  den  III.  Bezirk  sozusagen  als  Wirkungsstätte  bekannter 

n  dem  in  der  benachbarten  Ungargasse  auch  noch  eine edenktafel erzählt,  in dessen Haus die berühmten Streicher‐Klaviere gebaut worden sind. uch Beethoven begegnen wir hier wieder, dem ewig herumziehenden Mieter, der  in der 

Ungargas r  ‚Missa solemnis’ gearbeitetHermann Bahr, der das alte Wien in seinen einst berühmten Lustspielen, man erinnere sich an „Das Konzert“ und „Wienerinnen“,  ffend darstellte, erkannte auch  richtig die Kunst des Josef Engelhart: „Ich weiß heute  keinen Maler, der so überzeugend 

r

Josef Engelhart erzählt, er wäre kein schlechter Tänzer gewesen, weshalb er bei Hausbällen häufig in das Haus des Walzerkönigs geladen wurde. Der Maler erinnert sich: 

„Johann Strauss war von zierlicher, eleganter Gestalt, mit einem charakteristischen blassen, von schwarzen Haaren umrahmten Gesicht. Seine lebhaften, fast stechenden Augen und der samtschwarze  Schnurrbart  gaben  der  ganzen  Erscheinung  etwas  Frisches  und Temperamentvolles. 

Ich habe häufig mit  ihm Tarock gespielt. Gewann er, so konnte er sich wie ein Kind freuen, mehr  als  über  einen  künstlerischen  Erfolg;  verlor  er,  so  wurde  er  leicht  melancholisch. Überhaupt  lag  etwas  Naives  in  seiner  Natur,  das  sich  im  Gespräch  offen  zeigte.  Mit leuchtenden Augen erzählte er von dem Riesenerfolg seiner  ‚Fledermaus’:  ‚Denken Sie, 17‐mal  nacheinander  wurde  sie  gegeben!’  Ich  habe  ihn  oft  am  Ha onium  und  am  Flügel musizieren  hören.  Aber  er  kam   Interpreten  seine  Walzer  viel 

OSchloss  in  Österreich“  auch  den  von  Touristen  weniger  besuchten  III.  Wiener  Bezirk „Landstraße“ besungen. Dort lebte der Maler Engelhart in der Steingasse, einer Abzweigung der Landstraßer Hauptstraße. In dieser Gegend lebte auch Carl Michael Ziehrer bis zu seinem Tod  im  Jahre 1922. Stradal meint, Ziehrer könnte  seinen Walzer  „Wiener Bürger“ op. 419 nirgendwo anders komponiert haben, als in diesem Bezirk, klingt doch aus ihm das Fluidum der  echt  bürgerlichen  Behäbigkeit  der  umliegenden  Gassen  mit  ihren  Menschen,  ihrer Geschichte und ihren Geschichten.          Auch Beethoven wirkte im III. Bezirk   OPersönlichkeiten:  „Es  ist  eine  Umwelt,  in  der  drüben  in  der  stillen  Steingasse  ein  Josef Engelhart  seine  Wäschermädeln,  seine  Harfenisten  und  Volkssänger  gemalt  oder  etwas seinen herrlichen Karl‐Borromäus‐Brunnen modelliert hat, der heute vor dem  Landstraßer Bezirksamt  steht:  es  ist  eine Welt,  in  die  einst  Schillers Gefährte  auf  der  Flucht, Andreas Streicher,  gekommen  ist.  VoGA

se  an  seiner Neunten  Symphonie,  im  alten  Rochuskloster  aber  an  seine hat.“ 

besonders  tre überhaupt

malt. Man fühlt, dass alles so ist, wie es sein muss, aus der unabänderlichen Notwendigkeit einer geraden und sicheren Natu  heraus.“ 

Johann und Eduard Strauss 

rm  mir  vor,  als  ob  andere

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trauss’ Bruder Eduard habe  ich erst  zwanzig  Jahre  später kennen gelernt. Damals war er färbten  Haaren,  der mit 

einer eleganten modischen Art das tanzende Wien beherrschte. 

r e   n   a s

mmer nie,  führte das Leben eines alten Hagestolzes, obwohl er 

der  zu  Ehren  des  äußerst  beliebten  Wiener Bürgermeisters Dr. Karl Lueger errichtet wurde. Während der Erledigung dieser Aufgabe lud ihn  die  Stadt  Wien  dazu  ein,    Johann‐Strauss‐Denkmal  zu 

 Borromäus‐Brunnen  so  sehr beansprucht, dass er  sich nicht mehr am Wettbewerb beteiligte. Dr. Karl 

g im u

        Girardi war eine einmalige Erscheinung 

wirkungsvoller  spielten. Den Walzer  ‚Frühlingsstimmen’ hörte  ich  in  seinem Hause bei der ersten Aufführung, und ebenso als Bub die Operetten  ‚Der  lustige Krieg’,  ‚Zigeunerbaron’, ‚Eine Nacht  in Venedig’ usw. Um billige Plätze auf der vierten Galerie des Theaters an der Wien  zu  ergattern, musste man  sich  für  die  Abendvorstellung  um  zwei  Uhr  nachmittags anstellen und dann im Galopp die vier Stockwerke hinaufsausen. Ich verzichtete an solchen Premierentagen  gern  auf  das  häusliche Mittagessen,  um  einer  Vorstellung  beiwohnen  zu können.  

Snicht mehr  der  ‚schöne  Edi’ mit  gewichstem  Schnurrbart  und  ges

Es wa   im Jahr  1916, als ich  ih   für einen S mmler zeichnen  ollte.  Ich sehe  ihn noch vor mir: einen weißhaarigen, gebeugten, eleganten Herrn, der gerne und offen über sein Leben sprach. Er erzählte von seinen großen Konzertreisen durch ganz Europa und die Vereinigten Staaten.  Er  hatte  sein  Vermögen  durch  Vertrauensmissbrauch  verloren  und  wieder  von vorne anfangen müssen, als er sich schon zur Ruhe setzen wollte. 

Auf meine Frage, wie er  jetzt  seine Zeit  zubringe, antwortete er:  ‚Ich  fahre  täglich  in den Prater, mache einen kleinen Spaziergang und freue mich dann auf mein Griechisch, das  ich wieder neu gelernt habe.’ 

Er verließ Wien auch  im Soeine Frau und zwei Söhne hatte – und übersetzte Sophokles.‐ 

Beinahe hätte es im Wiener Stadtpark ein Johann‐Strauss‐Denkmal nach einem Entwurf von Josef  Engelhart  gegeben.  Doch  der  Künstler  hatte  den  Zuschlag  für  eine wichtige  Arbeit erhalten,  den  Karl‐Borromäus‐Brunnen, 

sich  am  Wettbewerb  für  einbeteiligen. Sein Entwurf gelangte unter die Arbeiten von sieben Künstlern, unter denen die letzte Wahl getroffen werden sollte. Engelharts Zeit wurde durch die Arbeit am

Lueger  war  jedoch  über  den  Borromäus‐Brunnen  so  erfreut,  dass  er  für  Engelhart  eine weitere  Aufgabe  durchsetzte.  So  entstand  1913  das  Marmordenkmal  für  den  Maler Ferdinand Geor  Waldmüller   Ratha spark. 

Für  das  Valentinsbild  aus  dem  Raimundzyklus  im  Schloss  Kogl  stand  dem  Maler  Josef Engelhart ein außergewöhnliches Modell zur Verfügung. Es war Alexander Girardi selbst, der mit dem Valentin aus Raimunds „Verschwender“ wohl seine berühmteste Rolle verkörpert hatte. Doch Engelhart schätzte in Girardi auch den Verkörperer von Rollen aus der Welt der Operette: 

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henbegräbnis erster Klass’.“ 

’ kummert überhaupt net.’ Darauf Girardi höflich: ‚Ja, ich bin eben gewissenhafter als du!’ 

  er  einmal  das  bekannte Hutgeschäft Habig in der Kärntnerstraße aufsuchte, wurde dies vom Publikum bemerkt und 

 Kein Wunder, dass das Theater jeden Abend übervoll war, denn 

er Publikum war es – obwohl 

eichnung von Josef Engelhart aus seiner Porträtsammlung „Zeitgenossen“ 

„Die Gestalten aus dem  ‚Lustigen Krieg’, dem  ‚Bettelstudent’, den  ‚Glocken von Corneville’, die er  in seiner  Jugend und auf der Höhe des Lebens verkörperte, bezauberten durch eine unnachahmliche, überzeugende,  ja graziöse Wahrhaftigkeit. Später,  in der  ‚Fledermaus’,  im ‚Zigeunerbaron’  spielte  er  komische  Rollen,  oder  er  schuf  wie  als  ‚Valentin’  und ‚Eingebildeter  Kranker’  Charaktergestalten  von  großer,  unvergesslicher  Wirkung.  Als  er schließlich ans Burgtheater berufen wurde, meinte er halb scherzend, halb wehmütig: ‚Es ist halt a Leic

Er war ein urwüchsiger Mensch und, wie die vielen über ihn umlaufenden Anekdoten zeigen, begabt mit  schlagfertigem Witz.  So  fuhr  einmal Millöcker,  der  die  Probe  leitete,  den wie gewöhnlich zu spät kommenden Girardi grob an: I an deiner Stell

Kam er  vormittags  am Naschmarkt  vorbei,  so umringten  ihn  sofort die  Standlweiber: und wenn er dazu aufgefordert wurde, sang er  ihnen bereitwillig ein Couplet oder ein Lied vor. Ebenso  spaßte  er  gern  mit  den  Fiakern  am  Standplatz.  Von  seiner  Beliebtheit  in  allen Volkskreisen  gibt  folgendes  Geschichtchen  eine  Vorstellung:  Als

vor  dem  Laden  bildete  sich  eine  Menschenansammlung,  dass  die  Wache  einschreiten musste. Auf die Frage, was denn da besonderes  los sei, erfolgte prompt die Auskunft:  ‚Der Girardi kauft sich an Hut.’ –jeder vornehme Nichtstuer, jedes Naschmarktweib musste den Girardi sehen. 

Dem geradezu geheimnisvollen Einfluss Girardis auf das Wiener kein gebürtiger Wiener war –  sogar gelungen, eine Art von neuem Wiener Dialekt und eine Wiener Herrenmode zu kreieren. Der flache Strohhut, nach ihm benannt, und der kurze Überzieher wurden durch ihn modern. 

 

Alexander Girardi im Jahre 1916        Bleistiftz

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Wer aber diesen großen Künstler in anderen Rollen, so z.B. in dem Volksstück ‚Mein Leopold’ 

u  unterhalten.  Seine  Scherze waren so herzlich, so ursprünglich und kindhaft, dass sie meinen Kindern heute noch, nach 

  er  war  eine 

rungen an Johann Strauss und Alexander Girardi, die es  bestimmt wert  sind,  den  Freunden  der  Johann‐Strauss‐Gesellschaft  publik  gemacht  zu werden. 

Literatur:  

Josef Engelhart: Ein Wiener Maler erzählt – Mein Leben und meine Modelle, Wien 1943 Otto Stradal: Es steht manch Schloss in Österreich, Wien 1957 

 

Aus Anlass 150 Jahre Wiener Operette – erstmalig eine Operettenaufführung von Franz von Suppè in Gars am Kamp 

 Ingrid Scherney 

 Mit der Operette  „Das Pensionat“  leitete  Franz  von  Suppè  (1819 – 1895) den Beginn der „Goldenen Operetten Ära“ ein. am Theater an der Wien die 

 und ist die 

Girardi war  imstande, die elendesten Couplets mit dem blödesten Text, die  jedem anderen Vortragenden  ‚den  Kragen  gebrochen’  hätten,  durch  die  unnachahmliche  Art  seines Vortrages,  seiner  exentrischen  Betonungen  und  komischen  Wortverdrehungen,  seiner Gesten  und, man muss  schon  sagen,  oft  auch  seiner Grimassen  so wunderbar  lustig  und witzig  zu  bringen,  dass  sie  bald  ganz Wien  nachsummte  und  sich  bemühte,  ‚Girardi’  zu spielen. 

gesehen hatte, der bekam gewaltigen Respekt vor der beispiellosen Gestaltungskraft dieses einzigartigen Darstellers. Mit beißender  Ironie sprach er über seine Ehe mit Helene Odilon, die er den ‚dunkelsten Punkt’ in seiner Vergangenheit nannte. Rührend war es, wenn er zur Sitzung  kam, wie  er  sich  bemühte, meine  Kinder  zur  Jause  z

zwanzig  Jahren,  im Gedächtnis  geblieben  sind.  Im Grunde war Girardi  kein  Komiker,  kein Spaßmacher,  wie  man  annahm,  sondern  ein  Menschengestalter  von  bezwingender Herzenswärme und überzeugender Kraft, Eigenschaften, die hinreißend auf die Menschen wirkten. In der Zeit, wo ich ihn malte, 1916, lagen bereits die schwarzen Schatten des großen Krieges schwer auf uns allen. Auch er blickte scheu und bangend in die Zukunft. Hätte er das Ende  erlebt,  er wäre  zusammengebrochen,  so  heiß  liebte  er  unsere Heimat.  Ich  verehrte Girardi schon von Jugend auf, als ich aber bei den Modellsitzungen sein eigentliches Wesen noch tiefer erfasste, habe ich den Eindruck eines ganz großen Künstlers von ihm gewonnen. Girardi  hat  keinen  Nachfolger  gefunden  und  konnte  keinen  finden,  denneinmalige Erscheinung und zugleich der Repräsentant einer Wiener Epoche, die allen, welche das  Glück  hatten,  sie  mitzuerleben,  immer  als  kostbare  und  wehmütige  Erinnerung  im Gedächtnis bleiben wird.“ Hiermit enden die interessanten Erinne

 Am 24. November 1860  fand Uraufführung statt. Suppè verfolgte die Darbietungen aus Paris von Jacques Offenbachschuf  „Das Pensionat“ als erste Wiener Operette  in einem Akt mit  zwei Bildern. Es 

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n Karls „Wenn des Mondes Licht durch die Büsche bricht“ und schließlich mit der Klage von Helene und Karl über ihre Situation in „O Pein! Ach der Gedanke bringt mich um!“, 

celona, u.v.a. und Gründer und Leiter der Sommerakademie Gars  im  Jahre 2009, hatte  sich  im  zweiten  Jahr  der  Sommerakademie Gars  auf  die  Fahnen  geschrieben,  dem 

ci“, Franz von Suppè zu huldigen. Schließlich war es am 20. August um 20.00 Uhr  Peter 

ie Geschichte um den Dichter und rauenversteher  Boccaccio,  um  die  liebeshungrigen  Ehefrauen  und  ihre  gehörnten Ehemänner  wurde  in  einer  turbulenten  und  zugleich  stimmigen  Inszenierung  geboten, unterstützt  mit  Videopr e  und  mit  glanzvollen Leistung  hatte Konrad Leitner  (o. Univ. Prof.  für Korrepetition und Operndirigieren an der Universität  für Musik  und  darstellende  Kunst  in Wi gagements  im  In‐  und  Ausland),  es spielte  das  Kammerorchester  Robert  Stolz.    Inszenierung  übernahm  Charlotte  Leitner 

Geschichte um die Liebe des  jungen Rechtsgelehrten Karl zu dem  Internatszögling Helene, welche schließlich  in einer Hochzeit mündet, nachdem Karl eine Anstellung, welche er mit einiger List erreichen konnte, den Eltern seiner Angebeteten aufweisen kann. Die Operette beginnt mit einem Präludium und dem Kirchenchor „Mutter vor deinem Bilde“, setzt sich mit der  Ballade  „Wenn  in  des  Mondes  bläulichem  Schimmer“  und  einem  Tanz  fort,  einem Ständche

bevor ein Quartett mit „Gute Nacht“ das erste Bild abschließt. Das zweite Bild beginnt mit „Hör meiner  Lieder  tiefen  Liebeslust“,  dem Durchführen  der  List mit  der  Internatsleiterin Frau Brigitte, um eine Arbeitsstelle  zu erreichen. Diese heikle Situation  ruft den Spottchor „Eilet  schnell wir müssen  sehen“ auf den Plan, um  schließlich  im Finale mit Happy End  zu enden „Wenn des Mondes Licht durch die Büsche bricht.“ 

Die Überleitung von Suppès erster klassischen Wiener Operette  „Das Pensionat“  zur wohl bekanntesten  Operette  Suppès  „Boccaccio“  (1879)  findet  nicht  besser  durch  „Wenn  des Mondes  Licht  durch  die  Büsche  bricht“  statt.  Erstmalig wurde  in Gars  eine Operette  von Suppè aufgeführt und zwar auf einer Freilichtbühne umgeben von Bäumen im Kurpark Gars, nahe der Franz von Suppè Promenade. Präsentiert wurde aus dem besonderen Anlass 150 Jahre  Wiener  Operette  die  in  Gars  komponierte  Operette  „Boccaccio“  von  der Sommerakademie Gars. Beinahe 20 Jahre lang war Franz von Suppè mit seiner Gattin Sofie in der Sommerfrische Gars, wo er  zunächst von 1876 bis 1878 bei Baron von Haan gewohnt hatte, bis er sich schließlich einen Landsitz in der Kremserstraße 40 erbauen ließ. Noch heute weist ein Schild in der Haangasse 27 darauf hin, dass hier Suppè den Boccaccio komponiert habe.  

Peter  Svensson,  geboren  in Wien,  20  Jahre  internationale  Sängerkarriere  als Heldentenor u.a.  an der Mailänder  Scala, Opera di Roma, weiters  in Mexico City,  Tokio, Buenos Aires, Paris, Bar

„Genius loso weit  (weitere Termine 21., 27. und 28. August 2010) und  „Boccaccio“  (IntendantSwensson) wurde  in unter  freiem Himmel aufgeführt. DF

ojektionen  von  Florenz  der  Renaissancen der  Solotänzer mit akrobatischen Tanzeinlagen. Die musikalische  Leitung

en,  zahlreiche  EnDie

(Ausbildung  in  Wien,  von  1988‐97  Mitglied  beider  Wiener  Opernhäuser  Staats‐  und Volksoper,  danach  zahlreiche  Gastengagements  und  Musiktheater  Workshops  zur Ausbildung  des  Bühnennachwuchses).  Zu  dem  Ensemble  zählten  der  Gaststar  Ks  Heinz Holecek   (ständiges Mitglied der Wiener Staatsoper), welcher den Herzog von Toscana gab, 

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weiters  Martin  Thyringer  (Pietro,  Prinz  von  Palermo),  Andrea  Martin  (Scalza,  Barbier), Annette Fischer (Beatrice, seine Frau), Felix Muzlai (Lotteringhi, Fassbinder), Anja Markwart (Isabella, seine Frau), Axel Schein (Lambertuccio, Gewürzkrämer), Irene Wallner (Petronella, seine Frau), Kerstin Grotrian / Anita Tauber (Fiametta, Ziehtochter), Johannes Schwendinger (Leonetto,  Student),  Tom  Reisinger  (Fresco,  Lehrbub  Lotteringhis),  Johannes  Hanel (Bücherverkäufer),  weiters  Alexander  Rafanowitsch  (Major  Domus  des  Herzogs),  Julia Melcher  und  Vadym  Yarmolenko  (Solotanzpaar)  und  Studenten  und  Studentinnen (TeilnehmerInnen der Sommerakademie). Da Michaela Christl, welche „Giovanni Boccaccio“ spielen  sollte,  kurzfristig  vor  der  Premiere  erkrankte, war  große  Improvisierung  angesagt. Peter  Svensson  übernahm  mit  seinem  strahlenden  Heldentenor  die  gesangliche Synchronisation  der  Bühnendarstellung  der  Regisseurin  Charlotte  Leitner,  die  ihrerseits souverän spielend und sprechend  in die Hosenrolle des Giovanni Boccaccio geschlüpft war. Der Start der „1. Garser Operettenfestspiele“ war trotz einiger „Hoppalas“ gut gelungen und 

r

r  Blut“  in  Heldritt  erlebt,  eine Aufführung, von der  ich glaubte, dass  sie  so 

   

2011 sollen die „Garser Operettenfestspiele“ fortgesetzt werden. 

 

„Wiener Blut“ auf der Luisenburg in Wunsiedel Johann Strauss bei der Wiener Ope ettenbühne 

 Manfred Drescher 

 Im  letzten  Jahr  hatte  ich  ein  prachtvolles „Wiene

schnell nicht wieder getoppt werden könnte. So  kann man  sich  täuschen.  Heinz  Hellberg zeigte mit seiner Operettenbühne Wien, dass „Wiener Blut“ auch auf der Felsenbühne der Luisenburg in Wunsiedel begeistern kann.  Voraussetzung  ist  natürlich  auch  gutes Wetter – und auch hier hatten die Besucher (jedenfalls  bei  der  von  mir  am  14.  August  besuchten  Aufführung)  das  Glück  gepachtet gehabt.  Und um es gleich vorweg zu nehmen, das zehnjährige Jubiläum von Heinz Hellberg auf der Bühne in Wunsiedel war in jeder Weise gelungen. Hellberg  inszenierte die Operette  in der authentischen wienerischen Form – und er tat gut daran. So macht Operette Spaß, so kann sie auch denen gefallen, die glauben, dass die kleine Tochter der Oper nur ein Ausrutscher, ein nichteheliches Kind sei.  

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e  32‐köpfige Ensemble der Wiener Operettenbühne.  Jeder Akt wird abgeschlossen von der großartigen eistung der drei Ballettpaare. Und das die Aufführung  länger dauert als geplant,  liegt auch daran, dass manches s applaudiert so lange, bis es die erwünschteAuf die Handlung näher einzugehen, hieße Eulen nach Athen tragen (welcher Strauss Freund kennt diese nicht  in‐ und auswendig  einiges über die Sängerdarsteller agen. Und auch hier hat Hellberg wieder „ein gutes Händchen“. Mit weichem angenehmem 

af  Zedlau und  seine drei Grazien  stehen  sich ic   e icklebendige  und  stimmlich  frische  Susanne 

n  ausgezeichneten  Sopran  brillierende  Elena hließlich  Verena  Barth  als  Tänzerin  Franziska endem  Sopran.  Alexander  M.  Helmer  als 

 darstellerisch voll auf der Höhe und fügt zel (in vielfachen Rollen bewährt und beliebt) 

der  (da muss  noch  etwas  Nachhilfe  her)  Fürst psheim‐Gindelbach vervollständigen das ausgezeichnete Ensemble. 

m Bereich mitreißende Aufführung, die Spaß 

 über eine Operettenaufführung sagen kann. 

  

Auf  der  Felsenbühne  des  Fichtelgebirges  prangt  hoch  oben  zwischen  den  Felsen  ein Riesenrad und weist unübersehbar auf Prater und Volksfest hin. Die Kostüme von Lucia Kerschbaumer sind prachtvoll und stilsicher und beleben das Bild auf das trefflichste wie das an die Gegebenheiten hervorragend angepasste Bühnenbild.  Viel Zwischenapplaus, gerne gegebene „erzwungene“ da capos, viele Lacher und Mitgehen des  Publikums  (auch wenn mir  das  hythmische Mitklatschen  nicht  so  unbedingt  gefällt) begeistern das gut gelaunte Publikum. Und der Funken springt über, über auf ein Ensemble, bei welchem es keinen Ausfall gibt.  Dies merkt man  zuerst  am  glänzend  disponierten Orchester, welches  von Heinz Hellberg straff  aber  gleichzeitig  locker  geführt wird. Der  typisch Weaner  Schmäh  kommt  über  die Rampe, wienerischer  und  zündender  kann man  die  Operette  kaum  anbieten.  Es wird  in bestechender  Form  gesungen  und  getanzt,  dafür  sorgt  das  ausgezeichnet

Lpontan wiederholt werden muss – das Publikum  Zugabe erhält. 

), deshalb möchte  ichsTenor  gibt Michael Kurz den  leichtlebigen Grgegenseitig  in  n hts nach.  Di   bewährte  quFugger  als Pepi  Pleiniger,  die mit  einem  reifeSchreiber  als  Gabriele  Gräfin  Zedlau  und  scCagliari  mit  zierlich‐kapriziösem  und  brillierKammerdiener Josef  ist sowohl stimmlich als auchsich nahtlos  in das Ensemble ein. Gerhard Karals  Kagler  und  Georg  Lehner  als  sächselnY Eine schöne, das begeisterte Publikum  in  jedemacht und alle fröhlich und glücklich nach Hause gehen lässt. Und das ist doch das schönste, was man besuchte Aufführung am 14.08.2010 

 

    

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Lehár Festival in Bad Ischl mit Emmerich Kálmán und Leo Fall  

Manfred Drescher   Bad Ischl ist eigentlich immer eine 

omponiert  und  geschrieben 

„Der fidele Bauer“ von Leo Fall. 

d

an  die  alte  Garde  der perettenbuffos wie Harry  Friedauer  oder Willy Hofmann wieder  auferstehen.  Eine  ganz 

und zuzusehen. Ein kleines Glanzstück rachte  der  „alte  Haudegen“  Kurt  Schreibmayer  als  Feri  Bácsi  auf  die  Bad  Ischeler 

cetten  dieser  Rolle  aus  und  wurde  zu  Recht  gefeiert. Gefeiert wie  auch das  Fürstenpaar, welches  on Gerhard Balluch und  vor  allem  auch der unverwüstlichen Helga Papouschek  ideal  auf e Bretter  gestellt wurde.  Lang  anhaltender Applaus  zeugte  davon,  dass  diese  Aufführun ihr  Publikum  gefunden  hatte.  So will man Operette sehen und hören und so macht die gute alte Operette auch Freude.  

Reise  wert.  Operettenliebhaber bekommen  hier  in  der  Regel Operette noch so vorgesetzt, wie sie  ursprünglich  einmal kwurde.  Und  das  ist  doch  schon viel.  Beim  Lehár‐Festival  trat Franz  Lehár  nur  einmal  in  zwei konzertanten  Aufführungen  von „Frasquita“  auf,  die  ich  leider nicht besuchen konnte. Man setzte heuer in Bad Ischl auf die unverwüstliche „Csárdásfürstin“ von Emmerich Kálmán und den leider sehr selten gespielten  „Die  Csárdásfürstin“  war  ‐  und  das  sei  gleich  zu  Beginn  gesagt  ‐  eine  schmissige  und schwungvolle  Operettenaufführung,  an  der  es  praktisch  nichts  auszusetzen  gab.  Sowohl szenisch  als  auch musikalisch  konnte man  eine Operette erleben, wie  sie  leider nur noch selten aufgeführt wird. Das Orchester war blendend aufgelegt und Marius Burkert holte das letzte schmissig und schwungvoll aus  ihm heraus. Man musste unwillkürlich mitwippen, so rissen  einen  die Musik  und  das  prachtvoll musizierende Orchester mit. Als  Csárdásfürstin konnte  Miriam  Portmann  glänzen.  Sie,  die  Ischl  erprobt,  as  letzte  aus  ihrer  Rolle herausholte,  konnte  gesanglich mit  kräftigem,  reinem  Sopran  als  auch  darstellerisch  voll überzeugen. Matjaz Stopinsek machte als Edwin eine gute Figur, der slowenische Tenor hat aber  sicher  noch  Reserven,  die  er  bei  späteren  Aufführungen  herausholen  sollte.  Ganz ausgezeichnet  der  Graf  Boni  von  Roman Martin  –  bei  ihm  sah mOhervorragende  Gesamtleistung,  der  die  Komtesse  Stasi  der  Yvonne  Friedli  in  nichts nachstand. Sauber, glockenhell und vor allem unglaublich spielfreudig waren die beiden ein ideales Buffopaar, bei dem es Spaß machte zuzuhören bOperettenbühne.  Er  lebte  alle  Fa

v dig 

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„Der  fidele Bau  Operette von Leo Fall, wurde am nächsten Tag von Dolores  chmidinger mit viel Gespür für das Machbare auf die Bretter der Bühne in Bad Ischl  dieser Inszenierung bewies man  Bad  Ischl ein gutes Händchen. Ein begeistertes Publikum  jubelte der  Inszenierung, aber 

aupielern zu. Diese Operette von Leo Fall ist nicht ganz so z rstin. Hier steht die Auseinandersetzung der Städter mit 

O   Vordergrund.  Eine Geschichte,  die  tatsächlich  passiert ischen  Stadt  und  Land  auf  unterhaltsame,  aber  auch 

eilen e  A ise  wiedergibt.  Dieser  Spagat  zwischen  ausgelebtem un h ttenseligkeit ist sicher nicht einfach zu bewerkstelligen, in 

gen.  

erolle für einen Singschauspieler, wird von Franz Suhrada aus dieser Rolle macht sucht schon seinesgleichen. Seine 

  sein  Sohn  Stefan  ihn  immer mehr  verleugnet,  sich icht und  sein Glück den Sohn  in Berlin  (ungewollt) wiederzusehen 

ann  wieder  in  Freude mschlägt, wenn alles zu einem guten Ende findet. 

er“ eine wunderschöne und  leider viel  zu  selten aufgeführteS

 gestellt. Und auch mitinauch den Sängern und den Singschleicht  u nehmen wie die Csárdásfüdem  Bauernstand  in  berwang  imsein  soll  und  die  den  Konflikt  zwzuw   nachdenklich rt  und WeKonflikt und  besc werter OpereBad Ischl ist er ausgezeichnet gelun Der Zipfelhaubenbauer, eine Paradauf die Bühne gestellt und was er Naivität,  sein  Nichtsehenwollen,  dassseiner  schämt,  sein Verzspielt und  singt  er  in unnachahmlicher Weise  aus.  Sein Bauer Mathaeus  Schleichelroither bewegt  und  macht  zuweilen  auch  betroffen.  Betroffenheit,  die  du Rupert  Bergmann  stellt  einen  bassgewaltigen  Lindoberer,  den  reichen  Bauern, mit  einer großen Portion Komik auf die Bretter. Eine ganz vorzügliche Leistung. Ebenso vorzüglich das Liebespaar Annamirl, Tochter des Zipfelhaubenbauern und Vinzens, dem Sohn Lindoberers. Laura Scherwitzl und Robert Maszl holten alles aus  ihrer Rolle heraus und   überzeugten  in jeder  Hinsicht.      Thomas  Zisterer  als  Vertreter  der  Obrigkeit  gab  viele  Facetten  seiner Darstellungskunst  und  bereicherte  die  Aufführung  ungemein.  Ebenso  wie  Christine Ornetsmüller als rote Lisl und Scheby Kanner, der an diesem Abend den Heinerle gab, dessen berühmtes Heinerle‐Lied begeistert aufgenommen wurde.  Zwischen  den  Bauern  der  Oberwang  und  den  Städtern  steht  Stefan,  der  Sohn  des Zipfelhaubenbauern. Er wird verkörpert von Eugene Amesmann, der einen wunderschönen, ausdrucksstarken  und  viele  Facetten  umfassenden  lyrischen  Tenor  besitzt,  den  er  voll erblühen  lässt.  Er  war  für  mich  bei  dieser  Aufführung  neben  Franz  Suhrada  die eindrucksvollste Gesangspersönlichkeit.  Ich hatte  ihn  Jahre  zuvor  in Wunsiedel bereits  als Franz Schubert  im „Dreimäderlhaus“ erlebt  ‐ und damals war er  für mich der  Inbegriff des Schubert,  so wie er diesmal den  Stefan  so  interpretierte, dass er  zum  Stefan wurde. Von diesem  jungen kraftvollen Tenor wird man mit Sicherheit noch viel hören – und  ich  freue mich schon darauf. Vinzens Praxmarer führte das Lehár‐Orchester einfühlsam und entlockte ihm ein gefühlvolles und zugleich zupackendes Spiel.   

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Mit diesen beiden Aufführungen hat Bad Ischl wieder unter Beweis gestellt, dass hier die Operette noch  in allen Facetten blüht und seine Zuhörer und Zuseher nach wie vor verzaubern kann.  Im Anschluss an die Aufführung, hatte  ich die Gelegenheit ein paar Worte mit  Eugene  Amesmann  zu wechseln.  Er,  der  gebürtige  Tiroler, wuchs  in Wien auf. Von 1997 bis 2000 war er  festes Ensemblemitglied am Theater Annaberg‐Buchholz im Erzgebirge (seine Rollen u.a. Alfredo in „La Traviata“, Carlos  in  „Don  Carlos“,  Don  José  in  „Carmen“  u.v.a.).  Auftritte  am Stadttheater Baden bei Wien („Wiener Blut“, „Dreimäderlhaus“) und an der Wiener Volksoper  vervollständigten  seine Auftritte.  Engagements  führten n auch zu den Luisenburg Festspielen nach Wunsiedel, den Operettenfestspielen Bad Ischl, 

unft etwas mehr der Oper widmen und en Schwerpunkt mehr  in diese Richtung verlagern. Als  freier Künstler  ist es  immer etwas 

n

haft alles erdenklich Gute für die ukunft. Und wer weiß? Vielleicht sehen wir  ihn und vor allem hören  ihn einmal bei einem 

 

ihLaxenburg  und  Bad Hall.  „Hoffmanns  Erzählungen“  am  Stadttheater  Baden  bei Wien  und verschiedene Konzerte  in Deutschland und Österreich  stehen demnächst  an. Der überaus sympathische und vor allem natürlich gebliebene Künstler (der spontan um Mitternacht, als er erfährt, dass meine Tochter Geburtstag hat,  ihr ein Ständchen singt) erzählt mir, dass er demnächst mit  dem  „Bettelstudent“  auf  eine  Deutschlandtournee  gehen  wird.  Premiere wird am 25.12.2010 sein. Er möchte auch, obwohl er die Operette wahnsinnig gerne singt, wie er spontan erklärt, sein Augenmerk  in der Zukdschwerer, aber er  ist guter Hoffnung, vieles von dem, was er sich vorstellt,  in nächster Zeit verwirklichen zu können. Zu gönnen  ist es  ihm von Herzen, denn  ich habe selten einen so offenen, herzlichen und unkomplizierten Künstler getroffen (gerade Tenöre sind da mitunter etwas zickig).  Ich erzähle  ihm von unserem Neujahrskonzert  in Coburg – spontan erklärt er mir,  dass  er  hier  sehr  gerne  einmal  auftreten  würde.  So,  wie  er  insgesamt  gerne  in Deutschland auftritt und auch viel Resonanz vom deutschen Publikum bekomme  hat.  Ich nehme mir fest vor, zu einer der „Bettelstudent“ – Aufführungen zu fahren und wünsche ihm im Namen von allen Freunden der Johann Strauss GesellscZunserer Neujahrskonzerte  in Coburg. Wünschen würde  ich es uns. Herzlichen Dank Eugene Amesmann für das nette  Interview, welches den Aufenthalt  in Bad  Ischl für mich sicherlich zu einem Höhepunkt werden ließ.  besuchte Aufführung „Die Csárdásfürstin“ am 20.08.2010 besuchte Aufführung „Der Fidele Bauer“    am 21.08.2010       

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Eine Reise nach Gut Immling Ein Geheimtip – der viele Freunde finden sollte 

 Manfred Drescher 

ich entschloss – 

atient  ist  und  leider  nicht  mehr  in  der  Lage  ist, pernpartien stehend zu bewältigen. Er pachtete das Gut Immling (zwischen Bad Endorf und 

en  Reithalle  im  Jahr  1997  Mozarts aufführung auf einem nahe gelegenen 

ee  geplant  –  wegen  Dauerregens  verlagert  werden  musste.  Dies  war  die  Geburt  des eithallen‐Opernhauses mit ca. 700 Plätzen. Das stattfindende Opernfestival in traumhafter ulisse  mit  den  weitläufigen  Pferdekoppeln  macht  den  speziellen  Reiz  dieser 

 im malerischen Chiemgau zwischen Rosenheim und dem Chiemsee aus. udwig  Baumann  stellt  kein  Tourneetheater  auf  die  Bühne  sondern  ausschließlich igenproduktionen  mit  den  Münchner  Symphonikern  und  internationalen  Sängern.  Die Mischung  macht  den  Reiz  aus,  neben  etablierten  Gesangsstars  treten  junge 

 Gut Immling – ja wo ist das denn? So hörte ich es von vielen Seiten, als ich mauf  Empfehlung  eines  guten Freundes  –  mit  einer  größeren Gruppe  an  den  Chiemsee  zu reisen. Und diese Reise haben wir nicht  bereut.  Im  Gegenteil,  im nächsten  Jahr  fahren  wir  wieder hin  und  über  2/3  der  Teilnehmer waren  bereits  in  diesem  Jahr dabei.  Im  nächsten  Jahr  werden wir  uns  an  „Aida“  und  „Don Giovanni“  erfreuen  können,  in diesem  Jahr  standen  „Der fliegende Holländer“ und „Carmen“ auf dem Programm. Heute möchte ich ein bisschen über das Opernfestival und dessen Philosophie berichten, die Aufführungen selbst werde ich am Schluss noch kurz behandeln.  Der  Bass‐Bariton  Ludwig  Baumann,  der  sein  erstes  Engagement  1971  erhielt  und  dessen Karriere zu den größten Hoffnungen Anlass gab, hatte nach seinem Wechsel vom Bass zum Bariton  sein Debüt am  Landestheater Coburg. Hier  sang er eine Vielfalt von Opernpartien und wurde durch den Coburger Kirchenmusikdirektor Martin Rauch  in den Oratorien‐ und Konzertgesang  eingeführt.  Seine  Karriere  führte  ihn  als  Gastsolist  nach  Berlin  an  die Deutsche Oper, die Semper Oper Dresden, die Pariser Oper, die Deutsche Oper am Rhein, an die  Staatsopern  nach  München  und  Hamburg  und  viele  ausländische  Opern‐  und Konzerthäuser. Im Jahr 1994 stürzte er an der Semper Oper Dresden bei der Hauptprobe zu Verdis  „Ein  Maskenball“  so  unglücklich  auf  den  Rücken,  dass  er  nach  langem Krankenhausaufenthalt  SchmerzpOHalfing  im  Chiemgau)  und  führte  in  der  dortig„Zauberflöte“ auf, da diese ‐ ursprünglich als FreilichtSRKOpernaufführungenLE

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Nachwuchskünstler  auf,  von  d   den Weg  auf  die  großen Bühnen der Welt fand Man kommt auf das Gut  Immling,  ist en, die hier ein  liebevolles Zuhause efunden haben.  Intendant Ludwig Baumann und die Dirigentin Cornelia von Kerssenbrock 

 m ch. Ich habe im Gespräch selten so natürliche, liebevolle  erlebt, wie hier auf Gut  Immling. Die Augen der 

e em Gut  herumführen,  alles  zeigen,  aber  auch  von  den  großes Gut mit sich bringt. Und dann das Opernfestival.  und der Dirigentin Cornelia  von Kerssenbrock  zeichnet na  von  Kerssenbrock  als  „Stamm‐Regisseurin“  für  die 

 für mich das Gesamterlebnis. Man wird herzlich begrüßt d r   in welchem man  vor der  großen Oper 

  nimmt.  Und  dann  erlebt  man  die  Oper.  Leidenschaftlich rt, ns di  und  leidenschaftlich  interpretiert. Wenn man dann  zur 

  Reithalle  heraustritt  kann man  – 

laus verebbt  ist,   geht man  rneut  ins  Gastronomiezelt.  Hier  nimmt man  nun  einen  ausgiebigen  Imbiss  zu  sich  und 

e i s e e   

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n l e A g f

s e d a k  

enen  viele  von  Gut  Immling  aus,en.  

 umgeben von Tierg(die fast alle Opern auf Gut Immling dirigiert) sind mit der Natur, den Tieren und der Musik verwachsen. Und das spürt an auund alles mit Herzblut angehende Künstlerbeiden  l uchten,  als  sie  uns  auf  dSchwierigkeiten berichten, die ein soNeben  Intendant  Ludwig Baumannauch  noch  deren  Schwester  VereAufführungen verantwortlich.  Die Philosophie von Gut Immling istund  geht  vor  er Ope   ins Kultur‐Gastronomiezelt,einen  kleinen  Imbiss zu  sich inszenie   leide chaftlich  rigiertPause  aus  der mit  hervorragender  Akustik  versehenenwenn man Glück hat – ein farbenprächtiges Abendrot in einer herrlichen Landschaft erleben. Und wenn dann die Oper zu Ende  und der  langanhaltende  Appeversucht  die  hervorragenden Weine  der Umgebung  um  den  Abend  ausklingen  zu  lassen. Doch dann kommt die nächste Überraschung. Begleitet am Klavier geben die Künstler des Festivals  ein weiteres  Konzert.  Einmalig  und  ausgiebig.  Und wenn  die  Stimmung  im  Zelt steigt, steigt auch die Laune der Künstler. Nach unserer „Carmen‐Aufführung“, die exzellent war, erlebten wir noch 20 Lieder und Arien der versammelten Künstler. Das ist mehr als bei einem normalen Konzert. Aber hier auf Gut  Immling  ist eben nichts normal – und dies  ist einfach herrlich.   Alles hier  ist  twas  familiärer,  individueller,  l eben wert r als bei anderen F stivals. Dieser Satz,  der  in  der Werbung  im  Internet  bei Gut  Immling  steht,  kann  von mir  voll und  ganz unterschrieben werden,  Ich werbe – aus voller Überzeugung –  für dieses  tolle Festival mit liebenswerten Verantwortlichen und einer Betreuung, bei der man  ich einfach woh  fühlt.  Am  Rande  sei  noch  erwähnt,  dass wir  am  24.07.2010  einen  imponierenden  „Fliegenden Holländer“  sahen.  Cornelia  von  Kerssenbrock  lenkte  die  Münchner  Symphoniker  mit Akkuratesse u d vie  Lust und Gefühl. Und diese sind an di sem  bend sehr  ut au gelegt, musizieren  leicht und packend die wagnerischen Klangwogen. Hervorzuheben  ist die Senta von Héléne Bernardy mit bravourösen Tönen und Leidenschaften, durchschlagskräftig und anrührend. Der Holländer von Dimitri Kharitonov beeindruckt, ebenso wie der Erik des Ralf Willershäu er.  Auch Mar k  Gastecki  als  Dalan   fällt  nicht  b  und  alle  be ommen ihren 

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rzblut überzeugen kann. 

 sehr gute Leistung bietet Sieglinde Zehetbauer, die eine nrührende  mit  zartem  Sopran  versehene  Micaela  darstellt.  Insgesamt  eine  runde 

 

Cornelia von Kerssenbrock, Intendant Ludwig Baumann, der Rezensent Manfred Drescher 

verdienten Applaus. Beifall auch  für den hervorragenden Festivalchor mit rund 70 Sängern aus der Gegend, der mit He Dies gilt auch für die „Carmen“ des nächsten Tages, Eine etwas eigenwillige, aber dennoch stimmige Interpretation besticht das mitgehende Publikum. Cornelia von Kerssenbrock leitet die Münchner Symphoniker, die – bis auf kleinere Abstriche – prächtig musizieren. Karine Ohanyan ist eine exzellent singende und agierende Carmen. Bei ihr fällt es nicht schwer sich vorzustellen, dass  sich die Männer  reihenweise  in  sie vergucken.  Ihr Don  José  ist Gustavo Casanova, der mit dem Verführer gleichnamigen Namens nicht so viel „am Hut“ hat. Etwas zu altväterlich wirkt auf mich seine Interpretation, wenngleich er die Töne für den Don Jose sicherlich „drauf hat“. Gestalterisch, sowohl stimmlich als auch von der Ausstrahlung ist ihm hier der Escamillo des Michael Bachtadze überlegen. Bei ihm versteht man, warum Carmen Don  José  für  ihn zurücklässt. EineaAufführung, die ihren krönenden Abschluss im Kulturzelt findet.  Ich  kann nur empfehlen, die Atmosphäre  von Gut  Immling einmal mit  zu erleben.  Ich bin sicher,  dass  es  jedem  so  geht  wie  mir  und  meiner  Familie,  wir  werden  mit  Sicherheit Stammgäste im Chiemgau.   

mit seiner Gattin Edeltraud 

besuchte Aufführungen „Der Fliegende Holländer“ am 24.07.2010 und „Carmen“ am 25.07.2010 

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Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest mit der „Geburtstagsmehlspeise“  aus der Kindheit von Johann Strauss: „Erdäpfelnudeln mit Weinbeerln“ 

Rezept aus dem „Kochbuch für Alice Strauss. Weihnachten 1887“ Besitz ehemals Alice Strauss ‐ nun Ralph Braun 

 

       

 

Ignatz Schnitzer „Meister Johann“ Bd. 2 S.44 

„Erdäpfelnudeln 

3 Deka Butter werden  in ¼ Liter Mehl gebröckelt, dann 1 Ei dazugeschlagen und diese Masse mit ½ Kilo  Kartoffeln  gemengt  und  etwas  gesalzen. Nun werden Weinbeeren  dazu  gegeben  und  tüchtig durchgeknetet,  dann  formt  man  den  Teig  in  lange  Würstchen,  diese  werden  in  heißes  Wasser geworfen und so  lange darin gelassen, bis sie auf die Oberfläche kommen. Kurz vor dem Anrichten werden  Semmelbröseln  in  heißes  Schmalz  geschüttet  und  ein  paar  Sekunden  darin  gelassen.  In dieses Schmalz wirft man die Erdäpfelnudeln und schwenkt sie so lange darin, bis sie gleichmäßig mit Semmelbröseln bedeckt sind. Dann werden die Erdäpfelnudeln mit Zucker bestreut auf eine Schüssel gegeben.“