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Deutscher Bundestag Drucksache 17/2253 17. Wahlperiode 21. 06. 2010 A. Problem und Ziel Doppelbesteuerungen stellen bei internationaler wirtschaftlicher Be- tätigung grundsätzlich ein erhebliches Hindernis für Handel und Investitionen dar. Die steuervertraglichen Beziehungen zwischen der Republik Bulgarien und der Bundesrepublik Deutschland reichen bis in das Jahr 1987 zurück; in jenem Jahr wurde das erste Doppel- besteuerungsabkommen in Bonn unterzeichnet (BGBl. 1988 II S. 770, 771). Dieses Abkommen entspricht nicht mehr dem Stand der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Staaten. Es soll daher durch einen modernen und den Anforderungen der gegenwärtigen Verhältnisse besser angepassten Vertrag ersetzt werden. B. Lösung Das Abkommen vom 25. Januar 2010 enthält die dafür erforderlichen Regelungen. Strukturell und inhaltlich orientiert sich das neue Abkommen am OECD-Musterabkommen (2005). Als Investitionsanreiz sind insbe- sondere die Absenkung des Quellensteuersatzes bei Dividenden aus zwischengesellschaftlichen Beteiligungen von bisher 15 Prozent auf 5 Prozent und der Verzicht auf Quellensteuer bei Vergütungen für Aus- rüstungsleasing ab dem 1. Januar 2015 zu nennen. Darüber hinaus Gesetzentwurf der Bundesregierung Entwurf eines Gesetzes zum Abkommen vom 25. Januar 2010 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Bulgarien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen

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Deutscher Bundestag Drucksache 17/2253 17. Wahlperiode 21. 06. 2010

A. Problem und Ziel

Doppelbesteuerungen stellen bei internationaler wirtschaftlicher Be-tätigung grundsätzlich ein erhebliches Hindernis für Handel undInvestitionen dar. Die steuervertraglichen Beziehungen zwischen derRepublik Bulgarien und der Bundesrepublik Deutschland reichen bisin das Jahr 1987 zurück; in jenem Jahr wurde das erste Doppel-besteuerungsabkommen in Bonn unterzeichnet (BGBl. 1988 II S. 770, 771). Dieses Abkommen entspricht nicht mehr dem Stand derwirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Staaten. Es soll daherdurch einen modernen und den Anforderungen der gegenwärtigenVerhältnisse besser angepassten Vertrag ersetzt werden.

B. Lösung

Das Abkommen vom 25. Januar 2010 enthält die dafür erforderlichenRegelungen.

Strukturell und inhaltlich orientiert sich das neue Abkommen amOECD-Musterabkommen (2005). Als Investitionsanreiz sind insbe-sondere die Absenkung des Quellensteuersatzes bei Dividenden auszwischengesellschaftlichen Beteiligungen von bisher 15 Prozent auf 5 Prozent und der Verzicht auf Quellensteuer bei Vergütungen für Aus-rüstungsleasing ab dem 1. Januar 2015 zu nennen. Darüber hinaus

Gesetzentwurfder Bundesregierung

Entwurf eines Gesetzeszum Abkommen vom 25. Januar 2010zwischen der Bundesrepublik Deutschlandund der Republik Bulgarienzur Vermeidung der Doppelbesteuerung und der Steuerverkürzungauf dem Gebiet der Steuern vom Einkommenund vom Vermögen

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Drucksache 17/2253 – 2 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

beinhaltet das neue Abkommen ein Besteuerungsrecht für Sozialver-sicherungsrenten im Quellenstaat, eine Umschwenkklausel zugunstenDeutschlands von der Freistellungs- zur Anrechnungsmethode, einenvollumfänglichen Informationsaustausch, der sich erstmalig nicht nurauf Bankauskünfte erstreckt, sondern auch auf Sachverhalte derBekämpfung von Geldwäschedelikten, Korruption und Terrorismus-finanzierung und die Amtshilfe bei der Beitreibung von Steuern.

Mit dem vorliegenden Vertragsgesetz soll das Abkommen die für dieRatifikation erforderliche Zustimmung der gesetzgebenden Körper-schaften erlangen.

C. Alternativen

Keine

D. Finanzielle Auswirkungen

1. Haushaltsausgaben ohne Vollzugsaufwand

Für die öffentlichen Haushalte ergeben sich keine nennenswertenAuswirkungen. Steuermindereinnahmen in einzelnen Bereichen dürf-ten sich durch Steuermehreinnahmen in anderen Bereichen weitge-hend ausgleichen.

2. Vollzugsaufwand

Kein nennenswerter Vollzugsaufwand

E. Sonstige Kosten

Unternehmen, insbesondere den mittelständischen Unternehmen,entstehen durch dieses Gesetz keine unmittelbaren direkten Kosten.Auswirkungen auf Einzelpreise und das Preisniveau, insbesonderedas Verbraucherpreisniveau, sind von dem Gesetz nicht zu erwarten.

F. Bürokratiekosten

Grundsätzlich werden durch Doppelbesteuerungsabkommen keineeigenständigen Informationspflichten oder Bürokratielasten begrün-det, da sie lediglich die nach nationalem Steuerrecht bestehendenBesteuerungsrechte der beteiligten Vertragsstaaten voneinanderabgrenzen. Informationspflichten für Unternehmen sowie für Bürge-rinnen und Bürger werden weder eingeführt noch verändert oderabgeschafft.

Für die Verwaltung werden jedoch fünf neue Informationspflichten ein-geführt:

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e 17/2253

001001,00··

Erstellung der Bescheinigung überAnsässigkeit durch zuständigeBehörde des Ansässigkeitsstaats aufVerlangen der zuständigen Behördedes Staates, aus dem die Einkünftestammen

Artikel 27 Absatz 45

001001,00··Mitteilung der ersuchten Behördeüber besondere Löschungsfristen in Bezug auf die übermittelten personenbezogenen Daten

Artikel 25 i. V. m.Protokoll Nummer 5Buchstabe g

4

001001,00··Auskunftserteilung an denBetroffenen über die über ihn erho-benen Daten und über den vorgese-henen Verwendungszweck

Artikel 25 i. V. m.Protokoll Nummer 5Buchstabe e

3

001001,00··Pflicht der ersuchten Behörde zurMitteilung über unzutreffende Daten

Artikel 25 i. V. m.Protokoll Nummer 5Buchstabe d Satz 3

2

001001,00··

Unterrichtung der ersuchtenVertragspartei über Verwendung derübermittelten Daten und dadurcherzielten Ergebnisse auf Antrag derersuchten Vertragspartei

Artikel 25 i. V. m.Protokoll Nummer 5Buchstabe b

1

CBA

Verwaltungin Tsd. EUR(insgesamt)

Unternehmenin Tsd. EUR(insgesamt)

Bürger(sonst.Kostenin EUR)je Fall

(einschl.Periodizität)

Bürgerin minje Fall

(einschl.Periodizität)

Herkunft in %Bürokratiebe-/-entlastung für

InformationspflichtVorschriftlfd. Nr. PeriodizitätFallzahl

Hinweis: Die Darstellung mit einem Punkt bedeutet lediglich, dass eine Quantifizierung nicht möglich ist, z. B. weil keine Daten vorhanden sind. Daraus kann nicht geschlossen werden, dass die Informationspflichten nicht zubürokratischen Be-/Entlastungen führen.

national

EU

-Eb

ene

international

00Summe Einmalkosten in EUR

00Summe ohne Einmalkosten in EUR

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 5 – Drucksache 17/2253

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 7 – Drucksache 17/2253

Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrates das folgende Gesetzbeschlossen:

Artikel 1

Dem in Berlin am 25. Januar 2010 unterzeichneten Abkommen zwischen derBundesrepublik Deutschland und der Republik Bulgarien zur Vermeidung derDoppelbesteuerung und der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuernvom Einkommen und vom Vermögen wird zugestimmt. Das Abkommen wirdnachstehend veröffentlicht.

Artikel 2

(1) Dieses Gesetz tritt am Tag nach der Verkündung in Kraft.

(2) Der Tag, an dem das Abkommen nach seinem Artikel 31 Absatz 2 in Krafttritt, ist im Bundesgesetzblatt bekannt zu geben.

E n t w u r f

Gesetzzum Abkommen vom 25. Januar 2010

zwischen der Bundesrepublik Deutschlandund der Republik Bulgarien

zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und der Steuerverkürzungauf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen

und vom Vermögen

Vom 2010

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Drucksache 17/2253 – 8 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

Begründung zum Vertragsgesetz

Zu Artikel 1

Auf das Abkommen findet Artikel 59 Absatz 2 Satz 1 des GrundgesetzesAnwendung, da es sich auf Gegenstände der Bundesgesetzgebung bezieht.

Die Zustimmung des Bundesrates ist nach Artikel 105 Absatz 3 des Grund-gesetzes erforderlich, da das Aufkommen aus den von dem Abkommen betrof-fenen Steuern gemäß Artikel 106 Absatz 2, 3 und 6 des Grundgesetzes ganzoder zum Teil den Ländern oder den Gemeinden zusteht.

Darüber hinaus ist die Zustimmung des Bundesrates nach Artikel 108 Absatz 5des Grundgesetzes erforderlich, da das Abkommen Verfahrensregelungen ent-hält, die sich auch an die Landesfinanzbehörden richten.

Zu Artikel 2

Die Bestimmung des Absatzes 1 entspricht dem Erfordernis des Artikels 82Absatz 2 Satz 1 des Grundgesetzes.

Nach Absatz 2 ist der Zeitpunkt, zu dem das Abkommen nach seinem Artikel 31Absatz 2 in Kraft tritt, im Bundesgesetzblatt bekannt zu geben.

Schlussbemerkung

Die durch das Abkommen vorgesehene Reduzierung der Quellensteuersätze beiDividenden von 15 Prozent auf 5 Prozent bei zwischengesellschaftlichenBeteiligungen und dem Verzicht auf Quellensteuer bei Vergütungen für Aus-rüstungsleasing ab dem 1. Januar 2015 führen zu einer geringeren Anrechnungder bulgarischen Steuer auf die deutsche Steuer, es sei denn, die Mutter-Tochter-Richtlinie findet Anwendung. Dies und die Einführung einer Besteue-rung auf Sozialversicherungsrenten im Quellenstaat, führen zu nicht quantifizier-baren Steuermehreinnahmen, die dem Bund, den Ländern oder den Gemeindenzufließen. Gleiches gilt für die Einführung einer Umschwenkklausel von der Frei-stellungsmethode zur Anrechnungsmethode zugunsten Deutschlands.

Durch den erweiterten Informationsaustausch bezüglich Steuern jeder Art unddie Amtshilfe wird eine zutreffendere Besteuerung erwartet.

Unternehmen, insbesondere den mittelständischen Unternehmen, entstehendurch dieses Gesetz keine unmittelbaren direkten Kosten. Auswirkungen aufEinzelpreise und das Preisniveau, insbesondere auf das Verbraucherpreis-niveau, sind von dem Gesetz nicht zu erwarten.

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 9 – Drucksache 17/2253

Die Bundesrepublik Deutschland

und

die Republik Bulgarien –

von dem Wunsch geleitet, ihre wirtschaftlichen Beziehungendurch den Abbau steuerlicher Hindernisse zu fördern und ihreZusammenarbeit auf steuerlichem Gebiet zu festigen –

sind wie folgt übereingekommen:

Kapitel I

Geltungsbereich des Abkommens

Artikel 1

Unter das Abkommen fallende Personen

Dieses Abkommen gilt für Personen, die in einem Vertrags-staat oder in beiden Vertragsstaaten ansässig sind.

Artikel 2

Unter das Abkommen fallende Steuern

(1) Dieses Abkommen gilt, ohne Rücksicht auf die Art derErhebung, für Steuern vom Einkommen und vom Vermögen, diefür Rechnung eines Vertragsstaats, eines seiner Länder odereiner ihrer Gebietskörperschaften erhoben werden.

(2) Als Steuern vom Einkommen und vom Vermögen geltenalle Steuern, die vom Gesamteinkommen, vom Gesamtver-mögen oder von Teilen des Einkommens oder des Vermögenserhoben werden, einschließlich der Steuern vom Gewinn ausder Veräußerung beweglichen oder unbeweglichen Vermögens,der Lohnsummensteuern sowie der Steuern vom Vermögens-zuwachs.

(3) Zu den zurzeit bestehenden Steuern, für die diesesAbkommen gilt, gehören insbesondere

a) in Deutschland:

– die Einkommensteuer,

– die Körperschaftsteuer,

– die Gewerbesteuer und

– die Vermögensteuer

einschließlich der hierauf erhobenen Zuschläge

(im Folgenden als „deutsche Steuer“ bezeichnet);

The Federal Republic of Germany

and

the Republic of Bulgaria –

Desiring to promote their mutual economic relations byremoving fiscal obstacles and to strengthen their cooperation intax matters –

Have agreed as follows:

Chapter I

Scope of the Agreement

Article 1

Persons Covered

This Agreement shall apply to persons who are residents ofone or both of the Contracting States.

Article 2

Taxes Covered

(1) This Agreement shall apply to taxes on income and oncapital imposed on behalf of a Contracting State, of a Land or apolitical subdivision or local authority thereof, irrespective of themanner in which they are levied.

(2) There shall be regarded as taxes on income and on capi-tal all taxes imposed on total income, on total capital, or on ele-ments of income or of capital, including taxes on gains from thealienation of movable or immovable property, taxes on the totalamounts of wages or salaries paid by enterprises, as well astaxes on capital appreciation.

(3) The existing taxes to which this Agreement shall apply arein particular:

a) in Germany:

– the income tax (Einkommensteuer);

– the corporation tax (Körperschaftsteuer);

– the trade tax (Gewerbesteuer) and

– the capital tax (Vermögensteuer)

including the supplements levied thereon

(hereinafter referred to as “German tax”);

Abkommenzwischen der Bundesrepublik Deutschland

und der Republik Bulgarienzur Vermeidung der Doppelbesteuerung und der Steuerverkürzungauf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen

Agreementbetween the Federal Republic of Germany

and the Republic of Bulgariafor the Avoidance of Double Taxation and of Tax Evasion

with respect to Taxes on Income and on Capital

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Drucksache 17/2253 – 10 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

b) in Bulgarien:

– die Einkommensteuer,

– die Körperschaftsteuer und

– die Grundsteuer

(im Folgenden als „bulgarische Steuer“ bezeichnet).

(4) Das Abkommen gilt auch für alle Steuern gleicher oder imWesentlichen ähnlicher Art, die nach der Unterzeichnung desAbkommens neben den bestehenden Steuern oder an derenStelle erhoben werden. Die zuständigen Behörden der Vertrags-staaten teilen einander die in ihren Steuergesetzen eingetre-tenen bedeutsamen Änderungen mit.

Kapitel II

Begriffsbestimmungen

Artikel 3

Allgemeine Begriffsbestimmungen

(1) Im Sinne dieses Abkommens, wenn der Zusammenhangnichts anderes erfordert,

a) bedeutet der Ausdruck „Deutschland“ die BundesrepublikDeutschland sowie, im geographischen Sinne verwendet,das Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland unddas an das Küstenmeer angrenzende Gebiet des Meeres-bodens, seines Meeresuntergrunds und der darüber befind-lichen Wassersäule, soweit die Bundesrepublik Deutsch-land in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht und ihreninnerstaatlichen Rechtsvorschriften souveräne Rechte undHoheitsbefugnisse zum Zwecke der Erforschung, Ausbeu-tung, Erhaltung und Bewirtschaftung der lebenden undnicht lebenden natürlichen Ressourcen ausübt;

b) bedeutet der Ausdruck „Bulgarien“ die Republik Bulgariensowie, im geographischen Sinne verwendet, das Hoheits-gebiet und das Küstenmeer, über die sie ihre Staatshoheitausübt, sowie den Festlandsockel und die ausschließlicheWirtschaftszone, über die sie in Übereinstimmung mit demVölkerrecht souveräne Rechte und Hoheitsbefugnisse aus-übt;

c) bedeuten die Ausdrücke „ein Vertragsstaat“ und „der ande-re Vertragsstaat“ je nach dem Zusammenhang Deutschlandoder Bulgarien;

d) bedeutet der Ausdruck „Person“ natürliche Personen,Gesellschaften und alle anderen Personenvereinigungen;

e) bedeutet der Ausdruck „Gesellschaft“ juristische Personenoder Rechtsträger, die für die Besteuerung wie juristischePersonen behandelt werden;

f) bezieht sich der Ausdruck „Unternehmen“ auf die Aus-übung einer Geschäftstätigkeit;

g) schließt der Ausdruck „Geschäftstätigkeit“ auch die Aus-übung einer freiberuflichen oder sonstigen selbständigenTätigkeit ein;

h) bedeuten die Ausdrücke „Unternehmen eines Vertrags-staats“ und „Unternehmen des anderen Vertragsstaats“, jenachdem, ein Unternehmen, das von einer in einem Ver-tragsstaat ansässigen Person betrieben wird, oder einUnternehmen, das von einer im anderen Vertragsstaatansässigen Person betrieben wird;

i) bedeutet der Ausdruck „internationaler Verkehr“ jede Beför-derung mit einem Seeschiff oder Luftfahrzeug, das voneinem Unternehmen eines Vertragsstaats betrieben wird, essei denn, das Seeschiff oder Luftfahrzeug wird ausschließ-lich zwischen Orten im anderen Vertragsstaat betrieben;

j) bedeutet der Ausdruck „Staatsangehöriger“

aa) in Bezug auf Deutschland alle Deutschen im Sinne desGrundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland sowiealle juristischen Personen, Personengesellschaften und

b) in Bulgaria:

– the personal income tax;

– the corporate income tax and

– the real property tax

(hereinafter referred to as “Bulgarian tax”).

(4) The Agreement shall apply also to any substantially simi-lar taxes that are imposed after the date of signature of theAgreement in addition to, or in place of, the existing taxes. Thecompetent authorities of the Contracting States shall notifyeach other of any significant changes that have been made intheir respective taxation laws.

Chapter II

Definitions

Article 3

General Definitions

(1) For the purposes of this Agreement, unless the contextotherwise requires:

a) the term “Germany” means the Federal Republic of Ger-many and when used in a geographical sense, the territoryof the Federal Republic of Germany as well as the area ofthe sea-bed, its sub-soil and the superjacent water columnadjacent to the territorial sea, in so far as the FederalRepublic of Germany may exercise sovereign rights andjurisdiction in conformity with international law and itsnational legislation for the purpose of exploring, exploiting,conserving and managing the living and non-living naturalresources;

b) the term “Bulgaria” means the Republic of Bulgaria andwhen used in a geographical sense means the territory andthe territorial sea over which it exercises its State sovereign-ty, as well as the continental shelf and the exclusive eco-nomic zone over which it exercises sovereign rights andjurisdiction in conformity with international law;

c) the terms “a Contracting State” and “the other ContractingState” mean Germany or Bulgaria, as the context requires;

d) the term “person” means an individual, a company and anyother body of persons;

e) the term “company” means any body corporate or any enti-ty that is treated as a body corporate for tax purposes;

f) the term “enterprise” applies to the carrying on of any busi-ness;

g) the term “business” includes the performance of profes-sional services and of other activities of an independentcharacter;

h) the terms “enterprise of a Contracting State” and “enter-prise of the other Contracting State” mean respectively anenterprise carried on by a resident of a Contracting State oran enterprise carried on by a resident of the other Contract-ing State;

i) the term “international traffic” means any transport by a shipor aircraft operated by an enterprise of a Contracting State,except when the ship or aircraft is operated solely betweenplaces in the other Contracting State;

j) the term “national” means:

aa) in respect of Germany: any German within the meaningof the Basic Law for the Federal Republic of Germanyand any legal person, partnership and association

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 11 – Drucksache 17/2253

anderen Personenvereinigungen, die nach dem inDeutschland geltenden Recht errichtet worden sind;

bb) in Bezug auf Bulgarien alle natürlichen Personen, diedie Staatsangehörigkeit der Republik Bulgarien be-sitzen, sowie alle juristischen Personen, Personen-gesellschaften und anderen Personenvereinigungen,die nach dem in Bulgarien geltenden Recht errichtetworden sind;

k) bedeutet der Ausdruck „zuständige Behörde“

aa) in Deutschland das Bundesministerium der Finanzenoder die Behörde, an die es seine Befugnisse delegierthat;

bb) in Bulgarien der Finanzminister oder ein bevollmächtig-ter Vertreter.

(2) Bei der Anwendung des Abkommens durch einenVertragsstaat hat, wenn der Zusammenhang nichts andereserfordert, jeder im Abkommen nicht definierte Ausdruck dieBedeutung, die ihm im Anwendungszeitraum nach dem Rechtdieses Staates über die Steuern zukommt, für die das Abkom-men gilt, wobei die Bedeutung nach dem in diesem Staat anzu-wendenden Steuerrecht den Vorrang vor einer Bedeutung hat,die der Ausdruck nach anderem Recht dieses Staates hat.

Artikel 4

Ansässige Person

(1) Im Sinne dieses Abkommens bedeutet der Ausdruck„eine in einem Vertragsstaat ansässige Person“ eine Person, dienach dem Recht dieses Staates dort aufgrund ihres Wohn-sitzes, ihres ständigen Aufenthalts, des Ortes der Gründung,des Ortes ihrer Geschäftsleitung oder eines anderen ähnlichenMerkmals steuerpflichtig ist, und umfasst auch diesen Staat,seine Länder und ihre Gebietskörperschaften. Der Ausdruckumfasst jedoch nicht eine Person, die in diesem Staat nur mitEinkünften aus Quellen in diesem Staat oder mit in diesem Staatgelegenem Vermögen steuerpflichtig ist.

(2) Ist nach Absatz 1 eine natürliche Person in beiden Ver-tragsstaaten ansässig, so gilt Folgendes:

a) Die Person gilt als nur in dem Staat ansässig, in dem sieüber eine ständige Wohnstätte verfügt; verfügt sie in beidenStaaten über eine ständige Wohnstätte, so gilt sie als nur indem Staat ansässig, zu dem sie die engeren persönlichenund wirtschaftlichen Beziehungen hat (Mittelpunkt derLebensinteressen);

b) kann nicht bestimmt werden, in welchem Staat die Personden Mittelpunkt ihrer Lebensinteressen hat, oder verfügt siein keinem der Staaten über eine ständige Wohnstätte, so giltsie als nur in dem Staat ansässig, in dem sie ihren gewöhn-lichen Aufenthalt hat;

c) hat die Person ihren gewöhnlichen Aufenthalt in beidenStaaten oder in keinem der Staaten, so gilt sie als nur in demStaat ansässig, dessen Staatsangehöriger sie ist;

d) ist die Person Staatsangehöriger beider Staaten oder keinesder Staaten, so regeln die zuständigen Behörden der Ver-tragsstaaten die Frage in gegenseitigem Einvernehmen.

(3) Werden Einkünfte oder Gewinne von einer oder über einePerson erzielt, die nach dem Recht eines der Vertragsstaatenals solche nicht steuerpflichtig ist, gelten diese als von einer indiesem Staat ansässigen Person erzielt, soweit sie im Sinne derSteuergesetze dieses Staates als Einkünfte oder Gewinne eineransässigen Person gelten.

Artikel 5

Betriebsstätte

(1) Im Sinne dieses Abkommens bedeutet der Ausdruck„Betriebsstätte“ eine feste Geschäftseinrichtung, durch die die

deriving its status as such from the laws in force in Ger-many;

bb) in respect of Bulgaria: any individual possessing thenationality of the Republic of Bulgaria and any legalperson, partnership and association deriving its statusas such from the laws in force in Bulgaria;

k) the term “competent authority” means:

aa) in the case of Germany the Federal Ministry of Financeor the agency to which it has delegated its powers;

bb) in the case of Bulgaria the Minister of Finance or anauthorized representative.

(2) As regards the application of the Agreement at any timeby a Contracting State, any term not defined therein shall,unless the context otherwise requires, have the meaning that ithas at that time under the law of that State for the purposes ofthe taxes to which the Agreement applies, any meaning underthe applicable tax laws of that State prevailing over a meaninggiven to the term under other laws of that State.

Article 4

Resident

(1) For the purposes of this Agreement, the term “resident ofa Contracting State” means any person who, under the laws ofthat State, is liable to tax therein by reason of his domicile, res-idence, place of incorporation, place of management or anyother criterion of a similar nature, and also includes that State, aLand and any political subdivision or local authority thereof.This term, however, does not include any person who is liable totax in that State in respect only of income from sources in thatState or capital situated therein.

(2) Where by reason of the provisions of paragraph 1 an indi-vidual is a resident of both Contracting States, then his statusshall be determined as follows:

a) he shall be deemed to be a resident only of the State inwhich he has a permanent home available to him; if he hasa permanent home available to him in both States, he shallbe deemed to be a resident only of the State with which hispersonal and economic relations are closer (centre of vitalinterests);

b) if the State in which he has his centre of vital interests can-not be determined, or if he has not a permanent home avail-able to him in either State, he shall be deemed to be a resi-dent only of the State in which he has an habitual abode;

c) if he has an habitual abode in both States or in neither ofthem, he shall be deemed to be a resident only of the Stateof which he is a national;

d) if he is a national of both States or of neither of them, thecompetent authorities of the Contracting States shall settlethe question by mutual agreement.

(3) In the case of an item of income, profit or gain derived byor through a person that is fiscally transparent under the laws ofeither Contracting State, such item shall be considered to bederived by a resident of such State to the extent that the item istreated for the purposes of the taxation law of such State as theincome, profit or gain of a resident.

Article 5

Permanent Establishment

(1) For the purposes of this Agreement, the term “permanentestablishment” means a fixed place of business through which

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Drucksache 17/2253 – 12 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

Tätigkeit eines Unternehmens ganz oder teilweise ausgeübtwird.

(2) Der Ausdruck „Betriebsstätte“ umfasst insbesondere

a) einen Ort der Leitung,

b) eine Zweigniederlassung,

c) eine Geschäftsstelle,

d) eine Fabrikationsstätte,

e) eine Werkstätte und

f) ein Bergwerk, ein Öl- oder Gasvorkommen, einen Stein-bruch oder eine andere Stätte der Ausbeutung von natür-lichen Ressourcen.

(3) Der Ausdruck „Betriebsstätte“ umfasst außerdem

a) eine Bauausführung oder Montage, jedoch nur dann, wennihre Dauer neun Monate überschreitet, und

b) eine zur Erforschung natürlicher Ressourcen genutzteAnlage oder Konstruktion oder eine zu diesem Zweckgenutzte Bohrinsel oder ein zu diesem Zweck genutztesBohrschiff, jedoch nur dann, wenn diese Nutzung neunMonate überschreitet.

(4) Ungeachtet der vorstehenden Bestimmungen diesesArtikels gelten nicht als Betriebsstätten:

a) Einrichtungen, die ausschließlich zur Lagerung, Ausstellungoder Auslieferung von Gütern oder Waren des Unter-nehmens benutzt werden;

b) Bestände von Gütern oder Waren des Unternehmens, dieausschließlich zur Lagerung, Ausstellung oder Auslieferungunterhalten werden;

c) Bestände von Gütern oder Waren des Unternehmens, dieausschließlich zu dem Zweck unterhalten werden, durch einanderes Unternehmen bearbeitet oder verarbeitet zu wer-den;

d) eine feste Geschäftseinrichtung, die ausschließlich zu demZweck unterhalten wird, für das Unternehmen Güter oderWaren einzukaufen oder Informationen zu beschaffen;

e) eine feste Geschäftseinrichtung, die ausschließlich zu demZweck unterhalten wird, für das Unternehmen andere Tätig-keiten auszuüben, die vorbereitender Art sind oder eineHilfstätigkeit darstellen;

f) eine feste Geschäftseinrichtung, die ausschließlich zu demZweck unterhalten wird, mehrere der unter den Buchsta-ben a bis e genannten Tätigkeiten auszuüben, vorausge-setzt, dass die sich daraus ergebende Gesamttätigkeit derfesten Geschäftseinrichtung vorbereitender Art ist oder eineHilfstätigkeit darstellt.

(5) Ist eine Person – mit Ausnahme eines unabhängigen Ver-treters im Sinne des Absatzes 6 – für ein Unternehmen tätig undbesitzt sie in einem Vertragsstaat die Vollmacht, im Namen desUnternehmens Verträge abzuschließen, und übt sie die Voll-macht dort gewöhnlich aus, so wird das Unternehmen unge-achtet der Absätze 1 und 2 so behandelt, als habe es in diesemStaat für alle von der Person für das Unternehmen ausgeübtenTätigkeiten eine Betriebsstätte, es sei denn, diese Tätigkeitenbeschränken sich auf die in Absatz 4 genannten Tätigkeiten,die, würden sie durch eine feste Geschäftseinrichtung ausge-übt, diese Einrichtung nach dem genannten Absatz nicht zueiner Betriebsstätte machten.

(6) Ein Unternehmen wird nicht schon deshalb so behandelt,als habe es eine Betriebsstätte in einem Vertragsstaat, weil esdort seine Tätigkeit durch einen Makler, Kommissionär odereinen anderen unabhängigen Vertreter ausübt, sofern diesePersonen im Rahmen ihrer ordentlichen Geschäftstätigkeit han-deln.

(7) Allein dadurch, dass eine in einem Vertragsstaat an-sässige Gesellschaft eine Gesellschaft beherrscht oder von

the business of an enterprise is wholly or partly carried on.

(2) The term “permanent establishment” includes especially:

a) a place of management;

b) a branch;

c) an office;

d) a factory;

e) a workshop, and

f) a mine, an oil or gas well, a quarry or any other place ofextraction of natural resources.

(3) The term “permanent establishment” also includes:

a) a building site or construction or installation project only if itlasts for more than nine months; and

b) an installation or structure used for the exploration of natu-ral resources or a drilling rig or ship used for the explorationof natural resources, only if such use lasts for more thannine months.

(4) Notwithstanding the preceding provisions of this Article,the term “permanent establishment” shall be deemed not toinclude:

a) the use of facilities solely for the purpose of storage, displayor delivery of goods or merchandise belonging to the enter-prise;

b) the maintenance of a stock of goods or merchandisebelonging to the enterprise solely for the purpose of stor-age, display or delivery;

c) the maintenance of a stock of goods or merchandisebelonging to the enterprise solely for the purpose of pro-cessing by another enterprise;

d) the maintenance of a fixed place of business solely for thepurpose of purchasing goods or merchandise or of collect-ing information, for the enterprise;

e) the maintenance of a fixed place of business solely for thepurpose of carrying on, for the enterprise, any other activityof a preparatory or auxiliary character;

f) the maintenance of a fixed place of business solely for anycombination of activities mentioned in subparagraphs a) toe), provided that the overall activity of the fixed place ofbusiness resulting from this combination is of a preparatoryor auxiliary character.

(5) Notwithstanding the provisions of paragraphs 1 and 2,where a person – other than an agent of an independent statusto whom paragraph 6 applies – is acting on behalf of an enter-prise and has, and habitually exercises, in a Contracting Statean authority to conclude contracts in the name of the enter-prise, that enterprise shall be deemed to have a permanentestablishment in that State in respect of any activities whichthat person undertakes for the enterprise, unless the activitiesof such person are limited to those mentioned in paragraph 4which, if exercised through a fixed place of business, would notmake this fixed place of business a permanent establishmentunder the provisions of that paragraph.

(6) An enterprise shall not be deemed to have a permanentestablishment in a Contracting State merely because it carrieson business in that State through a broker, general commissionagent or any other agent of an independent status, providedthat such persons are acting in the ordinary course of their busi-ness.

(7) The fact that a company which is a resident of a Contract-ing State controls or is controlled by a company which is a res-

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13 – Drucksache 17/2253

einer Gesellschaft beherrscht wird, die im anderen Vertrags-staat ansässig ist oder dort (entweder durch eine Betriebsstätteoder auf andere Weise) ihre Tätigkeit ausübt, wird keine der bei-den Gesellschaften zur Betriebsstätte der anderen.

Kapitel III

Besteuerung des Einkommens

Artikel 6

Einkünfte aus unbeweglichem Vermögen

(1) Einkünfte, die eine in einem Vertragsstaat ansässige Per-son aus unbeweglichem Vermögen (einschließlich der Einkünfteaus land- und forstwirtschaftlichen Betrieben) bezieht, das imanderen Vertragsstaat liegt, können im anderen Staat besteuertwerden.

(2) Der Ausdruck „unbewegliches Vermögen“ hat die Bedeu-tung, die ihm nach dem Recht des Vertragsstaats zukommt, indem das Vermögen liegt. Der Ausdruck umfasst in jedem Falldas Zubehör zum unbeweglichen Vermögen, das lebende undtote Inventar land- und forstwirtschaftlicher Betriebe, die Rech-te, für die die Vorschriften des Privatrechts über Grundstückegelten, Nutzungsrechte an unbeweglichem Vermögen sowieRechte auf veränderliche oder feste Vergütungen für die Aus-beutung oder das Recht auf Ausbeutung von Mineralvorkom-men, Quellen und anderen natürlichen Ressourcen; See-, Bin-nenschiffe und Luftfahrzeuge gelten nicht als unbeweglichesVermögen.

(3) Absatz 1 gilt für Einkünfte aus der unmittelbaren Nutzung,der Vermietung oder Verpachtung sowie jeder anderen Art derNutzung unbeweglichen Vermögens.

(4) Die Absätze 1 und 3 gelten auch für Einkünfte aus unbe-weglichem Vermögen eines Unternehmens.

Artikel 7

Unternehmensgewinne

(1) Gewinne eines Unternehmens eines Vertragsstaatskönnen nur in diesem Staat besteuert werden, es sei denn, dasUnternehmen übt seine Tätigkeit im anderen Vertragsstaatdurch eine dort gelegene Betriebsstätte aus. Übt das Unter-nehmen seine Tätigkeit auf diese Weise aus, so können dieGewinne des Unternehmens im anderen Staat besteuertwerden, jedoch nur insoweit, als sie dieser Betriebsstätte zuge-rechnet werden können.

(2) Übt ein Unternehmen eines Vertragsstaats seine Tätigkeitim anderen Vertragsstaat durch eine dort gelegene Betriebs-stätte aus, so werden vorbehaltlich des Absatzes 3 in jedemVertragsstaat dieser Betriebsstätte die Gewinne zugerechnet,die sie hätte erzielen können, wenn sie eine gleiche oder ähn-liche Tätigkeit unter gleichen oder ähnlichen Bedingungen alsselbständiges Unternehmen ausgeübt hätte und im Verkehr mitdem Unternehmen, dessen Betriebsstätte sie ist, völlig unab-hängig gewesen wäre.

(3) Bei der Ermittlung der Gewinne einer Betriebsstätte wer-den die für diese Betriebsstätte entstandenen Aufwendungen,einschließlich der Geschäftsführungs- und allgemeinen Verwal-tungskosten, zum Abzug zugelassen, gleichgültig, ob sie indem Staat, in dem die Betriebsstätte liegt, oder anderswo ent-standen sind.

(4) Soweit es in einem Vertragsstaat üblich ist, die einerBetriebsstätte zuzurechnenden Gewinne durch Aufteilung derGesamtgewinne des Unternehmens auf seine einzelnen Teile zuermitteln, schließt Absatz 2 nicht aus, dass dieser Vertragsstaatdie zu besteuernden Gewinne nach der üblichen Aufteilungermittelt; die gewählte Gewinnaufteilung muss jedoch derartsein, dass das Ergebnis mit den Grundsätzen dieses Artikelsübereinstimmt.

ident of the other Contracting State, or which carries on busi-ness in that other State (whether through a permanent estab-lishment or otherwise), shall not of itself constitute either com-pany a permanent establishment of the other.

Chapter III

Taxation of Income

Article 6

Income from Immovable Property

(1) Income derived by a resident of a Contracting State fromimmovable property (including income from agriculture orforestry) situated in the other Contracting State may be taxed inthat other State.

(2) The term “immovable property” shall have the meaningwhich it has under the law of the Contracting State in which theproperty in question is situated. The term shall in any caseinclude property accessory to immovable property, livestockand equipment used in agriculture and forestry, rights to whichthe provisions of general law respecting landed property apply,usufruct of immovable property and rights to variable or fixedpayments as consideration for the working of, or the right towork, mineral deposits, sources and other natural resources;ships, boats and aircraft shall not be regarded as immovableproperty.

(3) The provisions of paragraph 1 shall apply to incomederived from the direct use, letting, or use in any other form ofimmovable property.

(4) The provisions of paragraphs 1 and 3 shall also apply tothe income from immovable property of an enterprise.

Article 7

Business Profits

(1) The profits of an enterprise of a Contracting State shall betaxable only in that State unless the enterprise carries on busi-ness in the other Contracting State through a permanent estab-lishment situated therein. If the enterprise carries on businessas aforesaid, the profits of the enterprise may be taxed in theother State but only so much of them as is attributable to thatpermanent establishment.

(2) Subject to the provisions of paragraph 3, where an enter-prise of a Contracting State carries on business in the otherContracting State through a permanent establishment situatedtherein, there shall in each Contracting State be attributed tothat permanent establishment the profits which it might beexpected to make if it were a distinct and separate enterpriseengaged in the same or similar activities under the same or sim-ilar conditions and dealing wholly independently with the enter-prise of which it is a permanent establishment.

(3) In determining the profits of a permanent establishment,there shall be allowed as deductions expenses which areincurred for the purposes of the permanent establishment,including executive and general administrative expenses soincurred, whether in the State in which the permanent establish-ment is situated or elsewhere.

(4) Insofar as it has been customary in a Contracting State todetermine the profits to be attributed to a permanent establish-ment on the basis of an apportionment of the total profits of theenterprise to its various parts, nothing in paragraph 2 shall pre-clude that Contracting State from determining the profits to betaxed by such an apportionment as may be customary; themethod of apportionment adopted shall, however, be such thatthe result shall be in accordance with the principles contained inthis Article.

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Drucksache 17/2253 – 14 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

(5) Aufgrund des bloßen Einkaufs von Gütern oder Waren fürdas Unternehmen wird einer Betriebsstätte kein Gewinn zuge-rechnet.

(6) Bei der Anwendung der vorstehenden Absätze sind dieder Betriebsstätte zuzurechnenden Gewinne jedes Jahr auf die-selbe Art zu ermitteln, es sei denn, dass ausreichende Gründedafür bestehen, anders zu verfahren.

(7) Gehören zu den Gewinnen Einkünfte, die in anderen Ar-tikeln dieses Abkommens behandelt werden, so werden dieBestimmungen jener Artikel durch die Bestimmungen diesesArtikels nicht berührt.

Artikel 8

Internationaler Verkehr

(1) Gewinne eines Unternehmens eines Vertragsstaats ausdem Betrieb von Seeschiffen oder Luftfahrzeugen im internatio-nalen Verkehr können nur in diesem Staat besteuert werden.

(2) Gewinne eines Unternehmens eines Vertragsstaats ausdem Betrieb von Schiffen, die der Binnenschifffahrt dienen,können nur in diesem Staat besteuert werden.

(3) Für die Zwecke dieses Artikels beinhalten die Gewinneaus dem Betrieb von Seeschiffen oder Luftfahrzeugen im inter-nationalen Verkehr oder Binnenschiffen auch die Gewinne ausder

a) gelegentlichen Vermietung von leeren See-, Binnenschiffenoder Luftfahrzeugen und

b) Nutzung oder Vermietung von Containern (einschließlichTrailern und zugehöriger Ausstattung, die dem Transport derContainer dienen),

wenn diese Tätigkeiten zum Betrieb von Seeschiffen oder Luft-fahrzeugen im internationalen Verkehr oder Binnenschiffengehören.

(4) Absatz 1 gilt auch für Gewinne aus der Beteiligung aneinem Pool, einer Betriebsgemeinschaft oder einer internatio-nalen Betriebsstelle.

Artikel 9

Verbundene Unternehmen

(1) Wenn

a) ein Unternehmen eines Vertragsstaats unmittelbar oder mit-telbar an der Geschäftsleitung, der Kontrolle oder demKapital eines Unternehmens des anderen Vertragsstaatsbeteiligt ist oder

b) dieselben Personen unmittelbar oder mittelbar an derGeschäftsleitung, der Kontrolle oder dem Kapital einesUnternehmens eines Vertragsstaats und eines Unterneh-mens des anderen Vertragsstaats beteiligt sind

und in diesen Fällen die beiden Unternehmen in ihren kaufmän-nischen oder finanziellen Beziehungen an vereinbarte oder auf-erlegte Bedingungen gebunden sind, die von denen abweichen,die unabhängige Unternehmen miteinander vereinbaren wür-den, dürfen die Gewinne, die eines der Unternehmen ohnediese Bedingungen erzielt hätte, wegen dieser Bedingungenaber nicht erzielt hat, den Gewinnen dieses Unternehmenszugerechnet und entsprechend besteuert werden.

(2) Werden in einem Vertragsstaat den Gewinnen einesUnternehmens dieses Staates Gewinne zugerechnet – und ent-sprechend besteuert –, mit denen ein Unternehmen des ande-ren Vertragsstaats in diesem Staat besteuert worden ist, undhandelt es sich bei den zugerechneten Gewinnen um solche,die das Unternehmen des erstgenannten Staates erzielt hätte,wenn die zwischen den beiden Unternehmen vereinbartenBedingungen die gleichen gewesen wären, die unabhängigeUnternehmen miteinander vereinbaren würden, so nimmt derandere Staat eine entsprechende Änderung der dort von diesenGewinnen erhobenen Steuer vor. Bei dieser Änderung sind die

(5) No profits shall be attributed to a permanent establish-ment by reason of the mere purchase by that permanent estab-lishment of goods or merchandise for the enterprise.

(6) For the purposes of the preceding paragraphs, the profitsto be attributed to the permanent establishment shall be deter-mined by the same method year by year unless there is goodand sufficient reason to the contrary.

(7) Where profits include items of income which are dealtwith separately in other Articles of this Agreement, then the pro-visions of those Articles shall not be affected by the provisionsof this Article.

Article 8

International Traffic

(1) Profits of an enterprise of a Contracting State from theoperation of ships or aircraft in international traffic shall be tax-able only in that State.

(2) Profits of an enterprise of a Contracting State from theoperation of boats engaged in inland waterways transport shallbe taxable only in that State.

(3) For the purposes of this Article profits from the operationof ships or aircraft in international traffic or boats shall includeprofits from:

a) the occasional rental of ships, boats or aircraft on a bare-boat basis and

b) the use or rental of containers (including trailers and ancil-lary equipment used for transporting the containers),

if these activities pertain to the operation of ships or aircraft ininternational traffic or boats.

(4) The provisions of paragraph 1 shall also apply to profitsfrom the participation in a pool, a joint business or an interna-tional operating agency.

Article 9

Associated Enterprises

(1) Where

a) an enterprise of a Contracting State participates directly orindirectly in the management, control or capital of an enter-prise of the other Contracting State, or

b) the same persons participate directly or indirectly in themanagement, control or capital of an enterprise of a Con-tracting State and an enterprise of the other ContractingState,

and in either case conditions are made or imposed between thetwo enterprises in their commercial or financial relations whichdiffer from those which would be made between independententerprises, then any profits which would, but for those condi-tions, have accrued to one of the enterprises, but, by reason ofthose conditions, have not so accrued, may be included in theprofits of that enterprise and taxed accordingly.

(2) Where a Contracting State includes in the profits of anenterprise of that State – and taxes accordingly – profits onwhich an enterprise of the other Contracting State has beencharged to tax in that other State and the profits so included areprofits which would have accrued to the enterprise of the first-mentioned State if the conditions made between the two enter-prises had been those which would have been made betweenindependent enterprises, then that other State shall make anappropriate adjustment to the amount of the tax charged there-in on those profits. In determining such adjustment, due regardshall be had to the other provisions of this Agreement and the

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 15 – Drucksache 17/2253

übrigen Bestimmungen dieses Abkommens zu berücksich-tigen; erforderlichenfalls werden die zuständigen Behörden derVertragsstaaten einander konsultieren.

Artikel 10

Dividenden

(1) Dividenden, die eine in einem Vertragsstaat ansässigeGesellschaft an eine im anderen Vertragsstaat ansässige Per-son zahlt, können im anderen Staat besteuert werden.

(2) Diese Dividenden können jedoch auch in dem Vertrags-staat, in dem die die Dividenden zahlende Gesellschaft an-sässig ist, nach dem Recht dieses Staates besteuert werden;die Steuer darf aber, wenn der Nutzungsberechtigte derDividenden im anderen Vertragsstaat ansässig ist, nicht über-steigen:

a) 5 vom Hundert des Bruttobetrags der Dividenden, wenn derNutzungsberechtigte eine Gesellschaft (jedoch keine Per-sonengesellschaft oder deutsche Immobilien-Aktiengesell-schaft (REIT-AG)) ist, die unmittelbar über mindestens10 vom Hundert des Kapitals der die Dividenden zahlendenGesellschaft verfügt;

b) 15 vom Hundert des Bruttobetrags der Dividenden in allenanderen Fällen.

Dieser Absatz berührt nicht die Besteuerung der Gesellschaft inBezug auf die Gewinne, aus denen die Dividenden gezahlt wer-den.

(3) Der in diesem Artikel verwendete Ausdruck „Dividenden“bedeutet Einkünfte aus Aktien, Genussscheinen oder anderenRechten – ausgenommen Forderungen – mit Gewinnbeteiligungsowie sonstige Einkünfte, die nach dem Recht des Staates, indem die ausschüttende Gesellschaft ansässig ist, den Einkünf-ten aus Aktien steuerlich gleichgestellt sind, sowie Ausschüt-tungen auf Anteilscheine an einem Investmentvermögen.

(4) Die Absätze 1 und 2 sind nicht anzuwenden, wenn der ineinem Vertragsstaat ansässige Nutzungsberechtigte im ande-ren Vertragsstaat, in dem die die Dividenden zahlende Gesell-schaft ansässig ist, eine gewerbliche Tätigkeit durch eine dortgelegene Betriebsstätte ausübt und die Beteiligung, für die dieDividenden gezahlt werden, tatsächlich zu dieser Betriebsstättegehört. In diesem Fall ist Artikel 7 anzuwenden.

(5) Erzielt eine in einem Vertragsstaat ansässige GesellschaftGewinne oder Einkünfte aus dem anderen Vertragsstaat, sodarf dieser andere Staat weder die von der Gesellschaft gezahl-ten Dividenden besteuern, es sei denn, dass diese Dividendenan eine im anderen Staat ansässige Person gezahlt werdenoder dass die Beteiligung, für die die Dividenden gezahlt wer-den, tatsächlich zu einer im anderen Staat gelegenen Betriebs-stätte gehört, noch Gewinne der Gesellschaft einer Steuer fürnichtausgeschüttete Gewinne unterwerfen, selbst wenn diegezahlten Dividenden oder die nichtausgeschütteten Gewinneganz oder teilweise aus im anderen Staat erzielten Gewinnenoder Einkünften bestehen.

Artikel 11

Zinsen

(1) Zinsen, die aus einem Vertragsstaat stammen und an eineim anderen Vertragsstaat ansässige Person gezahlt werden,können im anderen Staat besteuert werden.

(2) Diese Zinsen können jedoch auch in dem Vertragsstaat,aus dem sie stammen, nach dem Recht dieses Staates be-steuert werden; die Steuer darf aber, wenn der Nutzungs-berechtigte der Zinsen im anderen Vertragsstaat ansässig ist,5 vom Hundert des Bruttobetrags der Zinsen nicht übersteigen.

(3) Ungeachtet des Absatzes 2 gilt Folgendes:

a) Zinsen, die aus Deutschland stammen und für ein durchGewährleistungen der Regierung von Bulgarien gedecktes

competent authorities of the Contracting States shall if neces-sary consult each other.

Article 10

Dividends

(1) Dividends paid by a company which is a resident of aContracting State to a resident of the other Contracting Statemay be taxed in that other State.

(2) However, such dividends may also be taxed in the Con-tracting State of which the company paying the dividends is aresident and according to the laws of that State, but if the ben-eficial owner of the dividends is a resident of the other Contract-ing State, the tax so charged shall not exceed:

a) 5 per cent of the gross amount of the dividends if the bene-ficial owner is a company (other than a partnership or a Ger-man Real Estate Investment Trust Company) which holdsdirectly at least 10 per cent of the capital of the companypaying the dividends;

b) 15 per cent of the gross amount of the dividends in all othercases.

This paragraph shall not affect the taxation of the company inrespect of the profits out of which the dividends are paid.

(3) The term “dividends” as used in this Article meansincome from shares, “jouissance” rights or other rights, notbeing debt-claims, participating in profits, as well as otherincome which is subjected to the same taxation treatment asincome from shares by the laws of the State of which the com-pany making the distribution is a resident and distributions oncertificates of an investment fund or investment trust.

(4) The provisions of paragraphs 1 and 2 shall not apply if thebeneficial owner of the dividends, being a resident of a Con-tracting State, carries on business in the other ContractingState of which the company paying the dividends is a resident,through a permanent establishment situated therein and theholding in respect of which the dividends are paid is effectivelyconnected with such permanent establishment. In such casethe provisions of Article 7 shall apply.

(5) Where a company which is a resident of a ContractingState derives profits or income from the other ContractingState, that other State may not impose any tax on the dividendspaid by the company, except insofar as such dividends are paidto a resident of that other State or insofar as the holding inrespect of which the dividends are paid is effectively connectedwith a permanent establishment situated in that other State, norsubject the company’s undistributed profits to a tax on thecompany’s undistributed profits, even if the dividends paid orthe undistributed profits consist wholly or partly of profits orincome arising in such other State.

Article 11

Interest

(1) Interest arising in a Contracting State and paid to a resi-dent of the other Contracting State may be taxed in that otherState.

(2) However, such interest may also be taxed in the Con-tracting State in which it arises and according to the laws of thatState, but if the beneficial owner of the interest is a resident ofthe other Contracting State, the tax so charged shall not exceed5 per cent of the gross amount of the interest.

(3) Notwithstanding the provisions of paragraph 2,

a) interest arising in Germany and paid in consideration of aloan guaranteed by the Government of Bulgaria, or paid to

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Drucksache 17/2253 – 16 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

Darlehen oder an die Regierung von Bulgarien, eine seinerGebietskörperschaften oder eine vollständig im Eigentumder Regierung von Bulgarien stehende Finanzinstitutiongezahlt werden, sind von der deutschen Steuer befreit.

b) Zinsen, die aus Bulgarien stammen und für ein durchGewährleistungen von Deutschland für Ausfuhren oderDirektinvestitionen im Ausland gedecktes Darlehen oder andie Regierung von Deutschland, die Deutsche Bundesbank,die Kreditanstalt für Wiederaufbau oder die Deutsche Inves-titions- und Entwicklungsgesellschaft gezahlt werden, sindvon der bulgarischen Steuer befreit.

(4) Ungeachtet des Absatzes 2 können Zinsen im Sinne desAbsatzes 1 nur in dem Vertragsstaat besteuert werden, in demder Empfänger ansässig ist, wenn der Empfänger der Zinsender Nutzungsberechtigte ist und die Zinszahlung

a) im Zusammenhang mit dem Verkauf gewerblicher, kauf-männischer oder wissenschaftlicher Ausrüstung auf Kreditsteht,

b) im Zusammenhang mit dem Verkauf von Waren durch einUnternehmen an ein anderes Unternehmen auf Kredit stehtoder

c) für ein von einer Bank gewährtes Darlehen jeder Art geleis-tet wird.

(5) Der in diesem Artikel verwendete Ausdruck „Zinsen“bedeutet Einkünfte aus Forderungen jeder Art, auch wenn dieForderungen durch Pfandrechte an Grundstücken gesichertoder mit einer Beteiligung am Gewinn des Schuldners ausge-stattet sind, und insbesondere Einkünfte aus öffentlichen An-leihen und aus Obligationen einschließlich der damit verbunde-nen Aufgelder und der Gewinne aus Losanleihen. Zuschläge fürverspätete Zahlung gelten nicht als Zinsen im Sinne dieses Ar-tikels. Der Ausdruck „Zinsen“ umfasst jedoch nicht Einkünfte,die in Artikel 10 behandelt sind.

(6) Die Absätze 1 bis 4 sind nicht anzuwenden, wenn der ineinem Vertragsstaat ansässige Nutzungsberechtigte im ande-ren Vertragsstaat, aus dem die Zinsen stammen, eineGeschäftstätigkeit durch eine dort gelegene Betriebsstätte aus-übt und die Forderung, für die die Zinsen gezahlt werden, tat-sächlich zu dieser Betriebsstätte gehört. In diesem Fall ist Ar-tikel 7 anzuwenden.

(7) Zinsen gelten dann als aus einem Vertragsstaat stam-mend, wenn der Schuldner eine in diesem Staat ansässige Per-son ist. Hat aber der Schuldner der Zinsen, ohne Rücksichtdarauf, ob er in einem Vertragsstaat ansässig ist oder nicht, ineinem Vertragsstaat eine Betriebsstätte und ist die Schuld, fürdie die Zinsen gezahlt werden, für Zwecke der Betriebsstätteeingegangen worden und trägt die Betriebsstätte die Zinsen, sogelten die Zinsen als aus dem Staat stammend, in dem dieBetriebsstätte liegt.

(8) Bestehen zwischen dem Schuldner und dem Nutzungs-berechtigten oder zwischen jedem von ihnen und einem Drittenbesondere Beziehungen und übersteigen deshalb die Zinsen,gemessen an der zugrunde liegenden Forderung, den Betrag,den Schuldner und Nutzungsberechtigter ohne diese Beziehun-gen vereinbart hätten, so wird dieser Artikel nur auf den letzte-ren Betrag angewendet. In diesem Fall kann der übersteigendeBetrag nach dem Recht eines jeden Vertragsstaats und unterBerücksichtigung der anderen Bestimmungen dieses Abkom-mens besteuert werden.

Artikel 12

Lizenzgebühren

(1) Lizenzgebühren, die aus einem Vertragsstaat stammenund deren Nutzungsberechtigter eine im anderen Vertragsstaatansässige Person ist, können im anderen Staat besteuert wer-den.

(2) Diese Lizenzgebühren können jedoch auch in dem Ver-tragsstaat, aus dem sie stammen, nach dem Recht dieses

the Government of Bulgaria, any local authority thereof, orany financial institution, wholly owned by the Government ofBulgaria shall be exempt from German tax;

b) interest arising in Bulgaria and paid in consideration of aloan guaranteed by Germany in respect of export or foreigndirect investment or paid to the Government of Germany,the Deutsche Bundesbank, the Kreditanstalt für Wiederauf-bau or the Deutsche Investitions- und Entwicklungsge-sellschaft shall be exempt from Bulgarian tax.

(4) Notwithstanding the provisions of paragraph 2, interestas referred to in paragraph 1 may be taxed only in the Contract-ing State of which the recipient is a resident if the recipient is thebeneficial owner of the interest and the interest is paid

a) in connection with the sale of industrial, commercial orscientific equipment on credit,

b) in connection with the sale of goods by an enterprise toanother enterprise on credit, or

c) for a loan of any kind made by a bank.

(5) The term “interest” as used in this Article means incomefrom debt-claims of every kind, whether or not secured by mort-gage, and whether or not carrying a right to participate in thedebtor’s profits and in particular, income from governmentsecurities and income from bonds or debentures, including pre-miums and prizes attaching to such securities, bonds or deben-tures. Penalty charges for late payment shall not be regarded asinterest for the purpose of this Article. However, the term “inter-est” does not include income dealt with in Article 10.

(6) The provisions of paragraph 1 to 4 shall not apply if thebeneficial owner of the interest, being a resident of a Contract-ing State, carries on business in the other Contracting State inwhich the interest arises through a permanent establishmentsituated therein and the debt-claim in respect of which the inter-est is paid is effectively connected with such permanent estab-lishment. In such case the provisions of Article 7 shall apply.

(7) Interest shall be deemed to arise in a Contracting Statewhen the payer is a resident of that State. Where, however, theperson paying the interest, whether he is a resident of a Con-tracting State or not, has in a Contracting State a permanentestablishment in connection with which the indebtedness onwhich the interest is paid was incurred, and such interest isborne by such permanent establishment, then such interestshall be deemed to arise in the State in which the permanentestablishment is situated.

(8) Where, by reason of a special relationship between thepayer and the beneficial owner or between both of them andsome other person, the amount of the interest, having regard tothe debt-claim for which it is paid, exceeds the amount whichwould have been agreed upon by the payer and the beneficialowner in the absence of such relationship, the provisions of thisArticle shall apply only to the last-mentioned amount. In suchcase, the excess part of the payments shall remain taxableaccording to the laws of each Contracting State, due regardbeing had to the other provisions of this Agreement.

Article 12

Royalties

(1) Royalties arising in a Contracting State and beneficiallyowned by a resident of the other Contracting State may betaxed in that other State.

(2) However, such royalties may also be taxed in the Con-tracting State in which they arise and according to the laws of

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 17 – Drucksache 17/2253

Staates besteuert werden; die Steuer darf aber, wenn derNutzungsberechtigte der Lizenzgebühren im anderen Vertrags-staat ansässig ist, 5 vom Hundert des Bruttobetrags der Lizenz-gebühren nicht übersteigen.

(3) Der in diesem Artikel verwendete Ausdruck „Lizenzge-bühren“ bedeutet Vergütungen jeder Art, die für die Benutzungoder für das Recht auf Benutzung von Urheberrechten an litera-rischen, künstlerischen oder wissenschaftlichen Werken, ein-schließlich kinematographischer Filme sowie Filme oder Ton-bänder und andere Bild- oder Tonträger für Rundfunk- oderFernsehsendungen, von Patenten, Warenzeichen, Musternoder Modellen, Plänen, geheimen Formeln oder Verfahren oderfür die Mitteilung gewerblicher, kaufmännischer oder wissen-schaftlicher Erfahrungen gezahlt werden. Der Ausdruck„Lizenzgebühren“ beinhaltet auch Vergütungen jeder Art für

a) die Benutzung oder das Recht auf Benutzung von Namen,Bildern oder sonstigen vergleichbaren Persönlichkeitsrech-ten sowie Entgelte für die öffentliche Aufführung der Auf-zeichnungen von Veranstaltungen von Künstlern und Sport-lern und

b) die Benutzung oder das Recht auf Benutzung gewerblicher,kaufmännischer oder wissenschaftlicher Ausrüstungen;

Buchstabe b findet auf nach dem 31. Dezember 2014 gezahlteBeträge keine Anwendung mehr.

(4) Die Absätze 1 und 2 sind nicht anzuwenden, wenn der ineinem Vertragsstaat ansässige Nutzungsberechtigte im ande-ren Vertragsstaat, aus dem die Lizenzgebühren stammen, eineGeschäftstätigkeit durch eine dort gelegene Betriebsstätte aus-übt und die Rechte oder Vermögenswerte, für die die Lizenzge-bühren gezahlt werden, tatsächlich zu dieser Betriebsstättegehören. In diesem Fall ist Artikel 7 anzuwenden.

(5) Lizenzgebühren gelten dann als aus einem Vertragsstaatstammend, wenn der Schuldner eine in diesem Staat ansässigePerson ist. Hat aber der Schuldner der Lizenzgebühren, ohneRücksicht darauf, ob er in einem Vertragsstaat ansässig ist odernicht, in einem Vertragsstaat eine Betriebsstätte und ist dieVerpflichtung zur Zahlung der Lizenzgebühren für Zwecke derBetriebsstätte eingegangen worden und trägt die Betriebs-stätte die Lizenzgebühren, so gelten die Lizenzgebühren als ausdem Staat stammend, in dem die Betriebsstätte liegt.

(6) Bestehen zwischen dem Schuldner und dem Nutzungs-berechtigten oder zwischen jedem von ihnen und einem Drittenbesondere Beziehungen und übersteigen deshalb die Lizenzge-bühren, gemessen an der zugrunde liegenden Leistung, denBetrag, den Schuldner und Nutzungsberechtigter ohne dieseBeziehungen vereinbart hätten, so wird dieser Artikel nur aufden letzteren Betrag angewendet. In diesem Fall kann der über-steigende Betrag nach dem Recht eines jeden Vertragsstaatsund unter Berücksichtigung der anderen Bestimmungen diesesAbkommens besteuert werden.

Artikel 13

Gewinne aus der Veräußerung von Vermögen

(1) Gewinne, die eine in einem Vertragsstaat ansässige Per-son aus der Veräußerung unbeweglichen Vermögens im Sinnedes Artikels 6 bezieht, das im anderen Vertragsstaat liegt, kön-nen im anderen Staat besteuert werden.

(2) Gewinne, die eine in einem Vertragsstaat ansässige Per-son aus der Veräußerung von Aktien oder ähnlichen Rechten aneiner im anderen Vertragsstaat ansässigen Gesellschaftbezieht, können in diesem anderen Staat besteuert werden, essei denn, es handelt sich um an einer anerkannten Börse notier-te Aktien.

(3) Gewinne aus der Veräußerung beweglichen Vermögens,das Betriebsvermögen einer Betriebsstätte ist, die ein Unter-nehmen eines Vertragsstaats im anderen Vertragsstaat hat, ein-

that State, but if the beneficial owner of the royalties is a resi-dent of the other Contracting State, the tax so charged shall notexceed 5 per cent of the gross amount of the royalties.

(3) The term “royalties” as used in this Article means pay-ments of any kind received as a consideration for the use of, orthe right to use, any copyright of literary, artistic or scientificwork including cinematograph films and films or tapes andother means of image or sound reproduction for radio or televi-sion broad-casting, any patent, trade mark, design or model,plan, secret formula or process, or for information concerningindustrial, commercial or scientific experience. The term “royal-ties” shall also include payments of any kind:

a) for the use or the right to use a person’s name, picture orany other similar personality rights and on paymentsreceived as consideration for the public playing of therecords of entertainers’ or sportsmen’s performances and

b) for the use of, or the right to use, industrial, commercial orscientific equipment;

the provision of subparagraph b) shall cease to be applied inrespect of amounts paid after the 31 December 2014.

(4) The provisions of paragraphs 1 and 2 shall not apply if thebeneficial owner of the royalties, being a resident of a Contract-ing State, carries on business in the other Contracting State inwhich the royalties arise, through a permanent establishmentsituated therein and the right or property in respect of which theroyalties are paid is effectively connected with such permanentestablishment. In such case the provisions of Article 7 shallapply.

(5) Royalties shall be deemed to arise in a Contracting Statewhen the payer is a resident of that State. Where, however, theperson paying the royalties, whether he is a resident of a Con-tracting State or not, has in a Contracting State a permanentestablishment in connection with which the liability to pay theroyalties was incurred, and such royalties are borne by suchpermanent establishment, then such royalties shall be deemedto arise in the Contracting State in which the permanent estab-lishment is situated.

(6) Where, by reason of a special relationship between thepayer and the beneficial owner or between both of them andsome other person, the amount of the royalties, having regardto the use, right or information for which they are paid, exceedsthe amount which would have been agreed upon by the payerand the beneficial owner in the absence of such relationship,the provisions of this Article shall apply only to the last-men-tioned amount. In such case, the excess part of the paymentsshall remain taxable according to the laws of each ContractingState, due regard being had to the other provisions of thisAgreement.

Article 13

Capital Gains

(1) Gains derived by a resident of a Contracting State fromthe alienation of immovable property referred to in Article 6 andsituated in the other Contracting State may be taxed in thatother State.

(2) Gains derived by a resident of a Contracting State fromthe alienation of shares or similar rights in a company, residentof the other Contracting State, other than shares quoted on anapproved Stock Exchange, may be taxed in that other State.

(3) Gains from the alienation of movable property formingpart of the business property of a permanent establishmentwhich an enterprise of a Contracting State has in the other Con-

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Drucksache 17/2253 – 18 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

schließlich derartiger Gewinne, die bei der Veräußerung einersolchen Betriebsstätte (allein oder mit dem übrigen Unter-nehmen) erzielt werden, können im anderen Staat besteuertwerden.

(4) Gewinne eines Unternehmens eines Vertragsstaats ausder Veräußerung von Seeschiffen oder Luftfahrzeugen, die iminternationalen Verkehr betrieben werden, von Schiffen, die derBinnenschifffahrt dienen, und von beweglichem Vermögen, dasdem Betrieb dieser Schiffe oder Luftfahrzeuge dient, könnennur in diesem Staat besteuert werden.

(5) Gewinne aus der Veräußerung des in den Absätzen 1 bis 4nicht genannten Vermögens können nur in dem Vertragsstaatbesteuert werden, in dem der Veräußerer ansässig ist.

(6) Bei einer natürlichen Person, die in einem Vertragsstaatmindestens fünf Jahre lang ansässig war und die im anderenVertragsstaat ansässig geworden ist, berührt Absatz 5 nicht dasRecht des erstgenannten Staates, bei Anteilen an Gesell-schaften, die im erstgenannten Vertragsstaat ansässig sind,nach seinen innerstaatlichen Rechtsvorschriften bei der Personeinen Vermögenszuwachs bis zu ihrem Wohnsitzwechsel zubesteuern. In diesem Fall wird der im erstgenannten Staatbesteuerte Vermögenszuwachs bei der Ermittlung des späterenVermögenszuwachses durch den anderen Staat nicht einbe-zogen.

Artikel 14

Einkünfte aus unselbständiger Arbeit

(1) Vorbehaltlich der Artikel 15 bis 18 können Gehälter, Löhneund ähnliche Vergütungen, die eine in einem Vertragsstaatansässige Person aus unselbständiger Arbeit bezieht, nur indiesem Staat besteuert werden, es sei denn, die Arbeit wird imanderen Vertragsstaat ausgeübt. Wird die Arbeit dort ausgeübt,so können die dafür bezogenen Vergütungen im anderen Staatbesteuert werden.

(2) Ungeachtet des Absatzes 1 können Vergütungen, dieeine in einem Vertragsstaat ansässige Person für eine im ande-ren Vertragsstaat ausgeübte unselbständige Arbeit bezieht, nurim erstgenannten Staat besteuert werden, wenn

a) der Empfänger sich im anderen Staat insgesamt nicht län-ger als 183 Tage innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten,der während des betreffenden Steuerjahres beginnt oderendet, aufhält und

b) die Vergütungen von einem Arbeitgeber oder für einenArbeitgeber gezahlt werden, der nicht im anderen Staatansässig ist, und

c) die Vergütungen nicht von einer Betriebsstätte getragenwerden, die der Arbeitgeber im anderen Staat hat.

(3) Die Bestimmungen des Absatzes 2 finden keine Anwen-dung auf Vergütungen für Arbeit im Rahmen gewerbsmäßigerArbeitnehmerüberlassung.

(4) Ungeachtet der vorstehenden Bestimmungen dieses Ar-tikels können Vergütungen für unselbständige Arbeit, die anBord eines von einem Unternehmen eines Vertragsstaats iminternationalen Verkehr betriebenen See-, Binnenschiffs oderLuftfahrzeugs ausgeübt wird, in diesem Staat besteuert wer-den.

Artikel 15

Aufsichtsrats- und Verwaltungsratsvergütungen

Aufsichtsrats- oder Verwaltungsratsvergütungen und ähn-liche Zahlungen, die eine in einem Vertragsstaat ansässige Per-son in ihrer Eigenschaft als Mitglied des Aufsichts- oder Verwal-tungsrats (einschließlich des Vorstands oder Aufsichtsorgansoder eines Gremiums mit vergleichbarer Funktion) einer Gesell-schaft bezieht, die im anderen Vertragsstaat ansässig ist, kön-nen im anderen Staat besteuert werden.

tracting State, including such gains from the alienation of sucha permanent establishment (alone or with the whole enterprise),may be taxed in that other State.

(4) Gains of an enterprise of a Contracting State from thealienation of ships or aircraft operated in international traffic,boats engaged in inland waterways transport or movable prop-erty pertaining to the operation of such ships, aircraft or boats,shall be taxable only in that State.

(5) Gains from the alienation of any property other than thatreferred to in paragraphs 1 to 4, shall be taxable only in the Con-tracting State of which the alienator is a resident.

(6) Where an individual was a resident of a Contracting Statefor a period of five years or more and has become a resident ofthe other Contracting State, paragraph 5 shall not prevent thefirst-mentioned State from taxing under its domestic law thecapital appreciation of shares in a company resident in the first-mentioned State for the period of residency of that individual inthe first-mentioned State. In such case, the appreciation ofcapital taxed in the first-mentioned State shall not be includedin the determination of the subsequent appreciation of capitalby the other State.

Article 14

Income from Employment

(1) Subject to the provisions of Articles 15 to 18, salaries,wages and other similar remuneration derived by a resident of aContracting State in respect of an employment shall be taxableonly in that State unless the employment is exercised in theother Contracting State. If the employment is so exercised,such remuneration as is derived therefrom may be taxed in thatother State.

(2) Notwithstanding the provisions of paragraph 1, remuner-ation derived by a resident of a Contracting State in respect ofan employment exercised in the other Contracting State shallbe taxable only in the first-mentioned State if:

a) the recipient is present in the other State for a period or peri-ods not exceeding in the aggregate 183 days in any twelvemonth period commencing or ending in the fiscal year con-cerned, and

b) the remuneration is paid by, or on behalf of, an employerwho is not a resident of the other State, and

c) the remuneration is not borne by a permanent establish-ment which the employer has in the other State.

(3) The provisions of paragraph 2 shall not apply to remuner-ation for employment within the framework of professional hir-ing out of labour.

(4) Notwithstanding the preceding provisions of this Article,remuneration derived in respect of an employment exercisedaboard a ship, boat or aircraft which is operated in internationaltraffic by an enterprise of a Contracting State may be taxed inthat State.

Article 15

Directors’ Fees

Directors’ fees and other similar payments derived by a resi-dent of a Contracting State in his capacity as a member of theboard of directors (including the managing board or superviso-ry body or a functionally similar body) of a company which is aresident of the other Contracting State may be taxed in thatother State.

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 19 – Drucksache 17/2253

Artikel 16

Künstler und Sportler

(1) Ungeachtet der Artikel 7 und 14 können Einkünfte, dieeine in einem Vertragsstaat ansässige Person als Künstler, wieBühnen-, Film-, Rundfunk- und Fernsehkünstler sowie Musiker,oder als Sportler aus ihrer im anderen Vertragsstaat persönlichausgeübten Tätigkeit bezieht, im anderen Staat besteuert wer-den.

(2) Fließen Einkünfte aus einer von einem Künstler oderSportler in dieser Eigenschaft persönlich ausgeübten Tätigkeitnicht dem Künstler oder Sportler selbst, sondern einer anderenPerson zu, so können diese Einkünfte ungeachtet der Artikel 7und 14 in dem Vertragsstaat besteuert werden, in dem derKünstler oder Sportler seine Tätigkeit ausübt.

(3) Die Absätze 1 und 2 gelten nicht für Einkünfte aus der vonKünstlern oder Sportlern in einem Vertragsstaat ausgeübtenTätigkeit, wenn der Aufenthalt in diesem Staat zu mehr als60 vom Hundert aus öffentlichen Mitteln des anderen Staatesoder einem seiner Länder oder einer ihrer Gebietskörper-schaften oder von einer im anderen Staat als gemeinnütziganerkannten Einrichtung finanziert wird. In diesem Fall könnendie Einkünfte nur in dem Vertragsstaat besteuert werden, indem die Person ansässig ist.

Artikel 17

Ruhegehälter, Renten und ähnliche Vergütungen

(1) Vorbehaltlich des Artikels 18 Absatz 2 können Ruhe-gehälter und ähnliche Vergütungen oder Renten, die eine ineinem Vertragsstaat ansässige Person aus dem anderen Ver-tragsstaat erhält, nur im erstgenannten Staat besteuert werden.

(2) Bezüge, die eine in einem Vertragsstaat ansässige natür-liche Person aus gesetzlichen Sozialversicherungssystemendes anderen Vertragsstaats erhält, können abweichend vonAbsatz 1 nur in diesem anderen Staat besteuert werden.

(3) Wiederkehrende und einmalige Vergütungen, die ein Ver-tragsstaat oder eine seiner Gebietskörperschaften an eine imanderen Vertragsstaat ansässige Person als Entschädigung fürpolitische Verfolgung oder für Unrecht oder Schäden aufgrundvon Kriegshandlungen (einschließlich Wiedergutmachungsleis-tungen) oder des Wehr- oder Zivildienstes oder eines Verbre-chens, einer Impfung oder ähnlicher Vorkommnisse zahlt, kön-nen abweichend von Absatz 1 nur im erstgenannten Staatbesteuert werden.

(4) Der Begriff „Rente“ bedeutet einen bestimmten Betrag,der regelmäßig zu festgesetzten Zeitpunkten lebenslänglichoder während eines bestimmten oder bestimmbaren Zeitab-schnitts aufgrund einer Verpflichtung zahlbar ist, die diese Zah-lungen als Gegenleistung für eine in Geld oder Geldeswertbewirkte angemessene Leistung vorsieht.

(5) Unterhaltszahlungen, einschließlich derjenigen für Kinder,die eine in einem Vertragsstaat ansässige Person an eine imanderen Vertragsstaat ansässige Person zahlt, sind in demanderen Staat von der Steuer befreit. Insoweit als diese Unter-haltszahlungen im erstgenannten Staat bei der Berechnung dessteuerpflichtigen Einkommens des Zahlungsverpflichtetenabzugsfähig sind, können sie im anderen Staat besteuert wer-den. Steuerfreibeträge zur Milderung der sozialen Lasten geltennicht als abzugsfähig im Sinne dieser Bestimmung.

Artikel 18

Öffentlicher Dienst

(1)

a) Gehälter, Löhne und ähnliche Vergütungen, ausgenommenRuhegehälter, die von einem Vertragsstaat, einem seiner

Article 16

Artistes and Sportsmen

(1) Notwithstanding the provisions of Articles 7 and 14,income derived by a resident of a Contracting State as an enter-tainer, such as a theatre, motion picture, radio or televisionartiste, or a musician, or as a sportsman, from his personalactivities as such exercised in the other Contracting State, maybe taxed in that other State.

(2) Where income in respect of personal activities exercisedby an entertainer or a sportsman in his capacity as suchaccrues not to the entertainer or sportsman himself but toanother person, that income may, notwithstanding the provi-sions of Articles 7 and 14, be taxed in the Contracting State inwhich the activities of the entertainer or sportsman are exer-cised.

(3) Paragraphs 1 and 2 shall not apply to income accruingfrom the exercise of activities by artistes or sportsmen in a Con-tracting State where the visit to that State is financed to morethan 60 per cent by public funds of the other State, a Land, apolitical subdivision or a local authority thereof or by an organi-sation which in that other State is recognised as a charitableorganisation. In such a case the income shall be taxable only inthe Contracting State of which the individual is a resident.

Article 17

Pensions, Annuities and Similar Payments

(1) Subject to the provisions of paragraph 2 of Article 18,pensions and similar payments or annuities paid to a resident ofa Contracting State from the other Contracting State shall betaxable only in the first-mentioned State.

(2) Notwithstanding the provisions of paragraph 1, paymentsreceived by an individual being a resident of a ContractingState, from statutory social security schemes of the other Con-tracting State shall be taxable only in that other State.

(3) Notwithstanding the provisions of paragraph 1, recurrentor non-recurrent payments made by one of the ContractingStates or a political subdivision thereof to a person resident inthe other Contracting State as compensation for political perse-cution or for an injury or damage sustained as a result of war(including restitution payments) or of military or civil alternativeservice or of a crime, vaccination or a similar event shall be tax-able only in the first-mentioned State.

(4) The term “annuities” means certain amounts payableperiodically at stated times, for life or for a specified or ascer-tainable period of time, under an obligation to make the pay-ments in return for adequate and full consideration in money ormoney’s worth.

(5) Maintenance payments, including those for children,made by a resident of one Contracting State to a resident of theother Contracting State shall be exempted from tax in that otherState. Inasmuch as such maintenance payments are deductiblein the first-mentioned State in computing the taxable income ofthe payer, they may be taxed in that other State. Tax allowancesin mitigation of social burdens are not deemed to be deductiblefor the purposes of this paragraph.

Article 18

Government Service

(1)

a) Salaries, wages and other similar remuneration, other than apension, paid by a Contracting State, a Land, a political

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Drucksache 17/2253 – 20 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

Länder oder einer ihrer Gebietskörperschaften oder im FallDeutschlands von einer anderen juristischen Person desdeutschen öffentlichen Rechts an eine natürliche Person fürdie diesem Staat, einem seiner Länder, einer ihrer Gebiets-körperschaften oder im Fall Deutschlands von einer anderenjuristischen Person des deutschen öffentlichen Rechtsgeleisteten Dienste gezahlt werden, können nur in diesemStaat besteuert werden.

b) Diese Gehälter, Löhne und ähnlichen Vergütungen könnenjedoch nur im anderen Vertragsstaat besteuert werden,wenn die Dienste in diesem Staat geleistet werden und dienatürliche Person in diesem Staat ansässig ist und

aa) ein Staatsangehöriger dieses Staates ist oder

bb) nicht ausschließlich deshalb in diesem Staat ansässiggeworden ist, um die Dienste zu leisten.

(2)

a) Ruhegehälter, die von einem Vertragsstaat, einem seinerLänder, einer ihrer Gebietskörperschaften oder im FallDeutschlands von einer anderen juristischen Person desdeutschen öffentlichen Rechts oder aus von diesem Staat,einem seiner Länder, einer ihrer Gebietskörperschaften oderim Fall Deutschlands von einer anderen juristischen Persondes deutschen öffentlichen Rechts errichteten Sonderver-mögen an eine natürliche Person für die diesem Staat,einem seiner Länder, einer ihrer Gebietskörperschaften oderim Fall Deutschlands einer anderen juristischen Person desdeutschen öffentlichen Rechts geleisteten Dienste gezahltwerden, können nur in diesem Staat besteuert werden.

b) Diese Ruhegehälter und ähnlichen Vergütungen könnenjedoch nur im anderen Vertragsstaat besteuert werden,wenn die natürliche Person in diesem Staat ansässig undein Staatsangehöriger dieses Staates ist.

(3) Auf Gehälter, Löhne und ähnliche Vergütungen und Ruhe-gehälter für Dienstleistungen, die im Zusammenhang mit einergewerblichen Tätigkeit eines Vertragsstaats, eines seinerLänder, einer ihrer Gebietskörperschaften oder im Fall Deutsch-lands einer anderen juristischen Person des deutschen öffent-lichen Rechts erbracht werden, sind die Artikel 14, 15, 16 oder 17anzuwenden.

(4) Absatz 1 gilt entsprechend für Vergütungen, die imRahmen eines Programms der wirtschaftlichen Zusammen-arbeit eines Vertragsstaats, eines seiner Länder oder einer ihrerGebietskörperschaften aus Mitteln, die ausschließlich von die-sem Staat, dem Land oder der Gebietskörperschaft bereit-gestellt werden, an Fachkräfte oder freiwillige Helfer gezahltwerden, die in den anderen Vertragsstaat mit dessen Zustim-mung entsandt worden sind.

(5) Die Absätze 1 und 2 sind auch für Löhne, Gehälter undähnliche Vergütungen und Ruhegehälter anzuwenden, die annatürliche Personen für Dienste gezahlt werden, die demGoethe-Institut, dem Deutschen Akademischen Austausch-dienst (DAAD) und anderen ähnlichen, von den Vertragsstaateneinvernehmlich bestimmten Einrichtungen geleistet werden.Werden diese Vergütungen im Gründungsstaat der Einrichtungnicht besteuert, so gilt Artikel 14.

Artikel 19

Professoren, Lehrer und Studenten

(1) Eine natürliche Person, die sich auf Einladung eines Ver-tragsstaats oder einer zugelassenen Universität, Hochschule,Schule, eines zugelassenen Museums oder einer anderen zuge-lassenen kulturellen Einrichtung dieses Vertragsstaats oder imRahmen eines amtlichen Kulturaustausches in diesem Ver-tragsstaat höchstens zwei Jahre lang lediglich zur Ausübungeiner Lehrtätigkeit, zum Halten von Vorlesungen oder zur Aus-übung einer Forschungstätigkeit bei dieser Einrichtung aufhält

subdivision or a local authority thereof or, in the case of Ger-many, some other legal entity under German public law toan individual in respect of services rendered to that State,Land, political subdivision or local authority or, in the case ofGermany, some other legal entity under German public lawshall be taxable only in that State.

b) However, such salaries, wages and other similar remunera-tion shall be taxable only in the other Contracting State if theservices are rendered in that State and if the individual is aresident of that State who

aa) is a national of that State; or

bb) did not become a resident of that State solely for thepurpose of rendering the services.

(2)

a) Any pension paid by, or out of funds created by, a Contract-ing State, a Land, a political subdivision or a local authoritythereof or, in the case of Germany, some other legal entityunder German public law to an individual in respect of ser-vices rendered to that State, Land, political subdivision orlocal authority or, in the case of Germany, some other legalentity under German public law shall be taxable only in thatState.

b) However, such pension and other similar remuneration shallbe taxable only in the other Contracting State if the individ-ual is a resident of, and a national of, that State.

(3) The provisions of Articles 14, 15, 16, and 17 shall apply tosalaries, wages and other similar remuneration, and to pensionsin respect of services rendered in connection with a businesscarried on by a Contracting State, a Land, a political subdivisionor a local authority thereof or, in the case of Germany, someother legal entity under German public law.

(4) The provisions of paragraph 1 shall likewise apply inrespect of remuneration paid, under a development assistanceprogramme of a Contracting State, a Land, a political subdivi-sion or a local authority thereof, out of funds exclusively sup-plied by that State, Land, political subdivision or local authority,to a specialist or volunteer seconded to the other ContractingState with the consent of that other State.

(5) The provisions of paragraphs 1 and 2 shall also apply inrespect of salaries, wages and other similar remuneration andpensions paid to individuals in respect of services rendered tothe Goethe Institute, the German Academic Exchange Service(“Deutscher Akademischer Austauschdienst”) or to other com-parable institutions mutual agreed by the Contracting States. Ifsuch remuneration is not taxed in the State where the institutionwas founded, the provisions of Article 14 shall apply.

Article 19

Professors, Teachers and Students

(1) An individual who visits a Contracting State at the invita-tion of that State or of an accredited university, college, school,museum or other cultural institution of that State or under anofficial programme of cultural exchange for a period notexceeding two years solely for the purpose of teaching, givinglectures or carrying out research at such institution and who is,or was immediately before that visit, a resident of the other Con-tracting State shall be exempt from tax in the first-mentioned

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 21 – Drucksache 17/2253

und die im anderen Vertragsstaat ansässig ist oder dort un-mittelbar vor der Einreise in den erstgenannten Staat ansässigwar, ist in dem erstgenannten Staat mit ihren für diese Tätigkeitbezogenen Vergütungen von der Steuer befreit, vorausgesetzt,dass diese Vergütungen von außerhalb dieses Staates bezogenwerden.

(2) Absatz 1 gilt nicht für Einkünfte aus Forschungstätigkeit,wenn die Forschungstätigkeit nicht im öffentlichen Interesse,sondern in erster Linie zum privaten Nutzen einer oder mehrererPersonen ausgeübt wird.

(3) Zahlungen, die ein Student, Praktikant oder Lehrling, dersich in einem Vertragsstaat ausschließlich zum Studium oderzur Ausbildung aufhält und der im anderen Vertragsstaat ansäs-sig ist oder dort unmittelbar von der Einreise in den erstgenann-ten Staat ansässig war, für seinen Unterhalt, sein Studium oderseine Ausbildung erhält, dürfen im erstgenannten Staat nichtbesteuert werden, sofern diese Zahlungen aus Quellen außer-halb dieses Staates stammen.

Artikel 20

Andere Einkünfte

(1) Einkünfte einer in einem Vertragsstaat ansässigen Per-son, die in den vorstehenden Artikeln nicht behandelt wurden,können ohne Rücksicht auf ihre Herkunft nur in diesem Staatbesteuert werden.

(2) Absatz 1 ist auf andere Einkünfte als solche aus unbe-weglichem Vermögen im Sinne des Artikels 6 Absatz 2 nichtanzuwenden, wenn der in einem Vertragsstaat ansässige Emp-fänger im anderen Vertragsstaat eine Geschäftstätigkeit durcheine dort gelegene Betriebsstätte ausübt und die Rechte oderVermögenswerte, für die die Einkünfte gezahlt werden, tatsäch-lich zu dieser Betriebsstätte gehören. In diesem Fall ist Artikel 7anzuwenden.

Kapitel IV

Besteuerung des Vermögens

Artikel 21

Vermögen

(1) Unbewegliches Vermögen im Sinne des Artikels 6, daseiner in einem Vertragsstaat ansässigen Person gehört und imanderen Vertragsstaat liegt, kann im anderen Staat besteuertwerden.

(2) Bewegliches Vermögen, das Betriebsvermögen einerBetriebsstätte ist, die ein Unternehmen eines Vertragsstaats imanderen Vertragsstaat hat, kann im anderen Staat besteuertwerden.

(3) Seeschiffe und Luftfahrzeuge, die von einem Unter-nehmen eines Vertragsstaats im internationalen Verkehr betrie-ben werden, und Schiffe, die von einem Unternehmen einesVertragsstaats in der Binnenschifffahrt betrieben werden, sowiebewegliches Vermögen, das dem Betrieb dieser Schiffe oderLuftfahrzeuge dient, können nur in diesem Staat besteuert wer-den.

(4) Alle anderen Vermögensteile einer in einem Vertragsstaatansässigen Person können nur in diesem Staat besteuert wer-den.

Kapitel V

Methoden zur Vermeidung der Doppelbesteuerung

Artikel 22

Vermeidung der Doppelbesteuerung

(1) Auf Seiten Deutschlands wird die Doppelbesteuerung wiefolgt vermieden:

State on his remuneration for such activity, provided that suchremuneration is derived by him from outside that State.

(2) The provisions of paragraph 1 shall not apply to incomefrom research if such activities are undertaken by the individualnot in the public interest but primarily for the private benefit ofsome person or persons.

(3) Payments which a student or business apprentice who isor was immediately before visiting a Contracting State a resi-dent of the other Contracting State and who is present in thefirst-mentioned State solely for the purpose of his education ortraining receives for the purpose of his maintenance, educationor training shall not be taxed in that State, provided that suchpayments arise from sources outside that State.

Article 20

Other Income

(1) Items of income of a resident of a Contracting State,wherever arising, not dealt with in the foregoing Articles of thisAgreement shall be taxable only in that State.

(2) The provisions of paragraph 1 shall not apply to income,other than income from immovable property as defined in para-graph 2 of Article 6, if the recipient of such income, being a res-ident of a Contracting State, carries on business in the otherContracting State through a permanent establishment situatedtherein and the right or property in respect of which the incomeis paid is effectively connected with such permanent establish-ment. In such case the provisions of Article 7 shall apply.

Chapter IV

Taxation of Capital

Article 21

Capital

(1) Capital represented by immovable property referred to inArticle 6, owned by a resident of a Contracting State and situat-ed in the other Contracting State, may be taxed in that otherState.

(2) Capital represented by movable property forming part ofthe business property of a permanent establishment which anenterprise of a Contracting State has in the other ContractingState may be taxed in that other State.

(3) Capital represented by ships and aircraft operated ininternational traffic by an enterprise of a Contracting State andby boats engaged in inland waterways transport by an enter-prise of a Contracting State, and by movable property pertain-ing to the operation of such ships, aircraft and boats, shall betaxable only in that State.

(4) All other elements of capital of a resident of a ContractingState shall be taxable only in that State.

Chapter V

Methods for Elimination of Double Taxation

Article 22

Elimination of Double Taxation

(1) In the case of Germany, double taxation shall be eliminat-ed as follows:

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Drucksache 17/2253 – 22 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

a) Von der Bemessungsgrundlage der deutschen Steuerwerden die Einkünfte aus Bulgarien sowie die in Bulgariengelegenen Vermögenswerte ausgenommen, die nach die-sem Abkommen tatsächlich in Bulgarien besteuert werdenund nicht unter Buchstabe b fallen. Für Einkünfte aus Divi-denden gelten die vorstehenden Bestimmungen nur dann,wenn diese Dividenden an eine in Deutschland ansässigeGesellschaft (jedoch nicht an eine Personengesellschaft)von einer in Bulgarien ansässigen Gesellschaft gezahlt wer-den, deren Kapital zu mindestens 10 vom Hundert unmittel-bar der deutschen Gesellschaft gehört, und bei der Ermitt-lung der Gewinne der ausschüttenden Gesellschaft nichtabgezogen worden sind. Für die Zwecke der Steuern vomVermögen werden von der Bemessungsgrundlage Beteili-gungen ausgenommen, deren Ausschüttungen, falls solchegezahlt würden, nach den vorhergehenden Sätzen von derSteuerbemessungsgrundlage auszunehmen wären.

b) Auf die deutsche Steuer vom Einkommen für die folgendenEinkünfte wird unter Beachtung der Vorschriften des deut-schen Steuerrechts über die Anrechnung ausländischerSteuern die bulgarische Steuer angerechnet, die nach bul-garischem Recht und in Übereinstimmung mit diesemAbkommen für diese Einkünfte gezahlt worden ist:

aa) Dividenden, die nicht unter Buchstabe a fallen;

bb) Zinsen;

cc) Lizenzgebühren;

dd) Einkünfte, die nach Artikel 13 Absatz 2 in Bulgarienbesteuert werden können;

ee) Einkünfte, die nach Artikel 14 Absatz 3 in Bulgarienbesteuert werden können;

ff) Aufsichtsrats- und Verwaltungsratsvergütungen;

gg) Einkünfte, die nach Artikel 16 besteuert werden kön-nen.

c) Statt der Bestimmungen des Buchstabens a sind dieBestimmungen des Buchstabens b anzuwenden auf Ein-künfte im Sinne der Artikel 7 und 10 und die diesen Einkünf-ten zugrunde liegenden Vermögenswerte, wenn die inDeutschland ansässige Person nicht nachweist, dass dieBetriebsstätte in dem Wirtschaftsjahr, in dem sie denGewinn erzielt hat, oder die in Bulgarien ansässige Gesell-schaft in dem Wirtschaftsjahr, für das sie die Ausschüttungvorgenommen hat, ihre Bruttoerträge ausschließlich oderfast ausschließlich aus unter § 8 Absatz 1 Nummer 1 bis 6des deutschen Außensteuergesetzes fallenden Tätigkeitenbezieht; Gleiches gilt für unbewegliches Vermögen, daseiner Betriebsstätte dient, und die daraus erzielten Einkünf-te (Artikel 6 Absatz 4) sowie für Gewinne aus der Veräuße-rung dieses unbeweglichen Vermögens (Artikel 13 Absatz 1)und des beweglichen Vermögens, das Betriebsvermögender Betriebsstätte darstellt (Artikel 13 Absatz 3).

d) Deutschland behält aber das Recht, die nach den Bestim-mungen dieses Abkommens von der deutschen Steuer aus-genommenen Einkünfte und Vermögenswerte bei der Fest-setzung ihres Steuersatzes zu berücksichtigen.

e) Ungeachtet der Bestimmungen des Buchstabens a wird dieDoppelbesteuerung durch Steueranrechnung nach Buch-stabe b vermieden,

aa) wenn in den Vertragsstaaten Einkünfte oder Vermögenunterschiedlichen Abkommensbestimmungen zuge-ordnet oder verschiedenen Personen zugerechnetwerden (außer nach Artikel 9) und dieser Konflikt sichnicht durch ein Verfahren nach Artikel 24 Absatz 3regeln lässt und wenn aufgrund dieser unterschied–lichen Zuordnung oder Zurechnung die betreffendenEinkünfte oder Vermögenswerte unbesteuert bliebenoder niedriger als ohne diesen Konflikt besteuert wür-den oder

a) Unless foreign tax credit is to be allowed under subpara-graph b), there shall be exempted from the assessmentbasis of the German tax any item of income arising in Bul-garia and any item of capital situated within Bulgaria which,according to this Agreement, is effectively taxed in Bulgaria.In the case of items of income from dividends the precedingprovision shall apply only to such dividends as are paid to acompany (not including partnerships) being a resident ofGermany by a company being a resident of Bulgaria at least10 per cent of the capital of which is owned directly by theGerman company and which were not deducted whendetermining the profits of the company distributing thesedividends. There shall be exempted from the assessmentbasis of the taxes on capital any shareholding the dividendsof which if paid, would be exempted, according to the fore-going sentences.

b) Subject to the provisions of German tax law regarding cred-it for foreign tax, there shall be allowed as a credit againstGerman tax on income payable in respect of the followingitems of income the Bulgarian tax paid under the laws ofBulgaria and in accordance with this Agreement:

aa) dividends not dealt with in subparagraph a);

bb) interest;

cc) royalties;

dd) items of income that may be taxed in Bulgaria accord-ing to paragraph 2 of Article 13;

ee) items of income that may be taxed in Bulgaria accord-ing to paragraph 3 of Article 14;

ff) directors’ fees;

gg) items of income that may be taxed according to Ar-ticle 16.

c) The provisions of subparagraph b) shall apply instead of theprovisions of subparagraph a) to items of income as definedin Articles 7 and 10 and to the assets from which suchincome is derived if the resident of Germany does not provethat the gross income of the permanent establishment in thebusiness year in which the profit has been realised or of thecompany resident in Bulgaria in the business year for whichthe dividends were paid was derived exclusively or almostexclusively from activities within the meaning of nos. 1 to 6of paragraph 1 of section 8 of the German Law on ExternalTax Relations (Aussensteuergesetz); the same shall apply toimmovable property used by a permanent establishmentand to income from this immovable property of the perma-nent establishment (paragraph 4 of Article 6) and to profitsfrom the alienation of such immovable property (para-graph 1 of Article 13) and of the movable property formingpart of the business property of the permanent establish-ment (paragraph 3 of Article 13).

d) Germany, however, retains the right to take into account inthe determination of its rate of tax the items of income andcapital, which are under the provisions of this Agreementexempted from German tax.

e) Notwithstanding the provisions of subparagraph a) doubletaxation shall be avoided by allowing a tax credit as laiddown in subparagraph b)

aa) if in the Contracting States items of income or capitalare placed under differing provisions of this Agreementor attributed to different persons (except pursuant toArticle 9) and this conflict cannot be settled by a proce-dure in accordance with paragraph 3 of Article 24 andif as a result of this difference in placement or attribu-tion the relevant income or capital would remainuntaxed or be taxed lower than without this conflict or

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 23 – Drucksache 17/2253

bb) wenn die zuständige Behörde Deutschlands derzuständigen Behörde Bulgariens andere Einkünfte noti-fiziert, bei denen sie die Anrechnungsmethode nachBuchstabe b anzuwenden beabsichtigt. Die Doppelbe-steuerung wird für die notifizierten Einkünfte durchSteueranrechnung nach Buchstabe b vom ersten Tagdes Kalenderjahres vermieden, das auf das Kalender-jahr folgt, in dem die Notifikation empfangen wurde undalle rechtlichen Anforderungen nach dem innerstaat-lichen deutschen Recht erfüllt sind.

(2) Auf Seiten Bulgariens wird die Doppelbesteuerung wiefolgt vermieden:

a) Bezieht eine in Bulgarien ansässige Person Einkünfte undkönnen diese Einkünfte nach diesem Abkommen inDeutschland besteuert werden, so nimmt Bulgarien vorbe-haltlich der Buchstaben b und c diese Einkünfte von derBesteuerung aus.

b) Bezieht eine in Bulgarien ansässige Person Einkünfte, dienach Artikel 10, 11 oder 12 oder Artikel 13 Absatz 2 diesesAbkommens in Deutschland besteuert werden können, sorechnet Bulgarien auf die vom Einkommen dieser Person zuerhebende Steuer den Betrag an, der der in Deutschlandgezahlten Steuer entspricht. Der anzurechnende Betrag darfjedoch den Teil der von der Anrechnung ermittelten Steuernicht übersteigen, der auf die aus Deutschland bezogenenEinkünfte entfällt.

c) Einkünfte oder Vermögen einer in Bulgarien ansässigen Per-son, die nach dem Abkommen von der Besteuerung in Bul-garien auszunehmen sind, können gleichwohl in Bulgarienbei der Festsetzung der Steuer für das übrige Einkommenoder Vermögen der Person einbezogen werden.

Kapitel VI

Besondere Bestimmungen

Artikel 23

Gleichbehandlung

(1) Staatsangehörige eines Vertragsstaats dürfen im ande-ren Vertragsstaat keiner Besteuerung oder damit zusammen-hängenden Verpflichtung unterworfen werden, die anders oderbelastender ist als die Besteuerung und die damit zusammen-hängenden Verpflichtungen, denen Staatsangehörige desanderen Staates unter gleichen Verhältnissen, insbesonderehinsichtlich der Ansässigkeit, unterworfen sind oder unterwor-fen werden können. Diese Bestimmung gilt ungeachtet des Ar-tikels 1 auch für Personen, die in keinem Vertragsstaat ansässigsind.

(2) Staatenlose, die in einem Vertragsstaat ansässig sind,dürfen in keinem Vertragsstaat einer Besteuerung oder damitzusammenhängenden Verpflichtung unterworfen werden, dieanders oder belastender ist als die Besteuerung und die damitzusammenhängenden Verpflichtungen, denen Staatsangehörigedes betreffenden Staates unter gleichen Verhältnissen, insbe-sondere hinsichtlich der Ansässigkeit, unterworfen sind oderunterworfen werden können.

(3) Die Besteuerung einer Betriebsstätte, die ein Unterneh-men eines Vertragsstaats im anderen Vertragsstaat hat, darf imanderen Staat nicht ungünstiger sein als die Besteuerung vonUnternehmen des anderen Staates, die die gleiche Tätigkeitausüben. Diese Bestimmung ist nicht so auszulegen, als ver-pflichte sie einen Vertragsstaat, den in dem anderen Vertrags-staat ansässigen Personen Steuerfreibeträge, -vergünstigun-gen und -ermäßigungen auf Grund des Personenstandes oderder Familienlasten zu gewähren, die er seinen ansässigen Per-sonen gewährt.

(4) Sofern nicht Artikel 9 Absatz 1, Artikel 11 Absatz 8 oderArtikel 12 Absatz 6 anzuwenden ist, sind Zinsen, Lizenzgebüh-

bb) if the competent authority of Germany notifies the com-petent authority of Bulgaria of other items of income towhich it intends to apply the provisions of subpara-graph b). Double Taxation is then avoided for the noti-fied income by allowing a tax credit from the first day ofthe calendar year, next following that in which the noti-fication was received and all legal requirementsaccording to the internal law of Germany are fulfilled.

(2) In the case of Bulgaria, double taxation shall be eliminat-ed as follows:

a) where a resident of Bulgaria derives income which in accor-dance with the provisions of this Agreement may be taxed inGermany, Bulgaria shall, subject to the provisions of sub-paragraphs b) and c) of this paragraph, exempt suchincome from tax;

b) where a resident of Bulgaria derives income which in accor-dance with the provisions of Articles 10, 11 or 12 or para-graph 2 of Article 13 of this Agreement may be taxed in Ger-many, Bulgaria shall allow as a deduction from the tax onthe income of that resident an amount equal to the tax paidin Germany. Such deduction shall not, however, exceed thatpart of the tax, as computed before the deduction is given,which is attributable to such income derived from Germany;

c) where in accordance with any provision of this Agreementincome derived or capital owned by a resident of Bulgaria isexempt from tax in Bulgaria, Bulgaria may nevertheless, incalculating the amount of the tax on the remaining incomeor capital of such resident, take into account the exemptedincome or capital.

Chapter VI

Special Provisions

Article 23

Non-discrimination

(1) Nationals of a Contracting State shall not be subjected inthe other Contracting State to any taxation or any requirementconnected therewith which is other or more burdensome thanthe taxation and connected requirements to which nationals ofthat other State in the same circumstances, in particular withrespect to residence, are or may be subjected. This provisionshall, notwithstanding the provisions of Article 1, also apply topersons who are not residents of one or both of the ContractingStates.

(2) Stateless persons who are residents of a ContractingState shall not be subjected in either Contracting State to anytaxation or any requirement connected therewith, which is otheror more burdensome than the taxation and connected require-ments to which nationals of the State concerned in the samecircumstances, in particular with respect to residence, are ormay be subjected.

(3) The taxation on a permanent establishment which anenterprise of a Contracting State has in the other ContractingState shall not be less favourably levied in that other State thanthe taxation levied on enterprises of that other State carrying onthe same activities. This provision shall not be construed asobliging a Contracting State to grant to residents of the otherContracting State any personal allowances, reliefs and reduc-tions for taxation purposes on account of civil status or familyresponsibilities which it grants to its own residents.

(4) Except where the provisions of paragraph 1 of Article 9,paragraph 8 of Article 11, or paragraph 6 of Article 12, apply,

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Drucksache 17/2253 – 24 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

ren und andere Entgelte, die ein Unternehmen eines Vertrags-staats an eine im anderen Vertragsstaat ansässige Person zahlt,bei der Ermittlung der steuerpflichtigen Gewinne dieses Unter-nehmens unter den gleichen Bedingungen wie Zahlungen aneine im erstgenannten Staat ansässige Person zum Abzugzuzulassen. Dementsprechend sind Schulden, die ein Unter-nehmen eines Vertragsstaats gegenüber einer im anderenVertragsstaat ansässigen Person hat, bei der Ermittlung dessteuerpflichtigen Vermögens dieses Unternehmens unter dengleichen Bedingungen wie Schulden gegenüber einer im erst-genannten Staat ansässigen Person zum Abzug zuzulassen.

(5) Unternehmen eines Vertragsstaats, deren Kapital ganzoder teilweise unmittelbar oder mittelbar einer im anderen Ver-tragsstaat ansässigen Person oder mehreren solchen Personengehört oder ihrer Kontrolle unterliegt, dürfen im erstgenanntenStaat keiner Besteuerung oder damit zusammenhängendenVerpflichtung unterworfen werden, die anders oder belastenderist als die Besteuerung und die damit zusammenhängendenVerpflichtungen, denen andere ähnliche Unternehmen des erst-genannten Staates unterworfen sind oder unterworfen werdenkönnen.

(6) Dieser Artikel gilt ungeachtet des Artikels 2 für Steuernjeder Art und Bezeichnung.

Artikel 24

Verständigungsverfahren

(1) Ist eine Person der Auffassung, dass Maßnahmen einesVertragsstaats oder beider Vertragsstaaten für sie zu einerBesteuerung führen oder führen werden, die diesem Abkom-men nicht entspricht, so kann sie unbeschadet der nach deminnerstaatlichen Recht dieser Staaten vorgesehenen Rechts-mittel ihren Fall der zuständigen Behörde des Vertragsstaats, indem sie ansässig ist, oder, sofern ihr Fall von Artikel 23 Absatz 1erfasst wird, der zuständigen Behörde des Vertragsstaatsunterbreiten, dessen Staatsangehöriger sie ist. Der Fall mussinnerhalb von drei Jahren nach der ersten Mitteilung der Maß-nahme unterbreitet werden, die zu einer dem Abkommen nichtentsprechenden Besteuerung führt.

(2) Hält die zuständige Behörde die Einwendung für begrün-det und ist sie selbst nicht in der Lage, eine befriedigendeLösung herbeizuführen, so wird sie sich bemühen, den Falldurch Verständigung mit der zuständigen Behörde des anderenVertragsstaats so zu regeln, dass eine dem Abkommen nichtentsprechende Besteuerung vermieden wird. Die Verständi-gungsregelung ist ungeachtet der Fristen des innerstaatlichenRechts der Vertragsstaaten durchzuführen.

(3) Die zuständigen Behörden der Vertragsstaaten werdensich bemühen, Schwierigkeiten oder Zweifel, die bei der Ausle-gung oder Anwendung des Abkommens entstehen, in gegen-seitigem Einvernehmen zu beseitigen. Sie können auchgemeinsam darüber beraten, wie eine Doppelbesteuerung inFällen vermieden werden kann, die im Abkommen nicht behan-delt sind.

(4) Die zuständigen Behörden der Vertragsstaaten könnenzur Herbeiführung einer Einigung im Sinne der vorstehendenAbsätze unmittelbar miteinander verkehren.

Artikel 25

Informationsaustausch

(1) Die zuständigen Behörden der Vertragsstaaten tauschendie Informationen aus, die zur Durchführung dieses Abkom-mens oder zur Verwaltung oder Anwendung des innerstaat-lichen Rechts betreffend Steuern jeder Art und Bezeichnung,die für Rechnung eines Vertragsstaats, eines seiner Länder odereiner ihrer Gebietskörperschaften erhoben werden, voraus-sichtlich erheblich sind, soweit die diesem Recht entsprechen-

interest, royalties and other disbursements paid by an enter-prise of a Contracting State to a resident of the other Contract-ing State shall, for the purpose of determining the taxable prof-its of such enterprise, be deductible under the same conditionsas if they had been paid to a resident of the first-mentionedState. Similarly, any debts of an enterprise of a ContractingState to a resident of the other Contracting State shall, for thepurpose of determining the taxable capital of such enterprise,be deductible under the same conditions as if they had beencontracted to a resident of the first-mentioned State.

(5) Enterprises of a Contracting State, the capital of which iswholly or partly owned or controlled, directly or indirectly, byone or more residents of the other Contracting State, shall notbe subjected in the first-mentioned State to any taxation or anyrequirement connected therewith which is other or more bur-densome than the taxation and connected requirements towhich other similar enterprises of the first-mentioned State areor may be subjected.

(6) The provisions of this Article shall, notwithstanding theprovisions of Article 2, apply to taxes of every kind and descrip-tion.

Article 24

Mutual Agreement Procedure

(1) Where a person considers that the actions of one or bothof the Contracting States result or will result for him in taxationnot in accordance with the provisions of this Agreement, hemay, irrespective of the remedies provided by the domestic lawof those States, present his case to the competent authority ofthe Contracting State of which he is a resident or, if his casecomes under paragraph 1 of Article 23, to that of the Contract-ing State of which he is a national. The case must be presentedwithin three years from the first notification of the action result-ing in taxation not in accordance with the provisions of theAgreement.

(2) The competent authority shall endeavour, if the objectionappears to it to be justified and if it is not itself able to arrive ata satisfactory solution, to resolve the case by mutual agreementwith the competent authority of the other Contracting State,with a view to the avoidance of taxation which is not in accor-dance with the Agreement. Any agreement reached shall beimplemented notwithstanding any time limits in the domesticlaw of the Contracting States.

(3) The competent authorities of the Contracting States shallendeavour to resolve by mutual agreement any difficulties ordoubts arising as to the interpretation or application of theAgreement. They may also consult together for the eliminationof double taxation in cases not provided for in the Agreement.

(4) The competent authorities of the Contracting States maycommunicate with each other directly for the purpose of reach-ing an agreement in the sense of the preceding paragraphs.

Article 25

Exchange of Information

(1) The competent authorities of the Contracting States shallexchange such information as is forseeably relevant for carryingout the provisions of this Agreement or to the administration orenforcement of the domestic laws concerning taxes of everykind and description imposed on behalf of a Contracting State,of a Land or a political subdivision or local authority thereof,insofar as the taxation thereunder is not contrary to the Agree-

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 25 – Drucksache 17/2253

de Besteuerung nicht dem Abkommen widerspricht. Der Infor-mationsaustausch ist durch Artikel 1 und 2 nicht eingeschränkt.

(2) Alle Informationen, die ein Vertragsstaat nach Absatz 1erhalten hat, sind ebenso geheim zu halten wie die aufgrunddes innerstaatlichen Rechts dieses Staates beschafften Infor-mationen und dürfen nur den Personen oder Behörden (ein-schließlich der Gerichte und der Verwaltungsbehörden) zugäng-lich gemacht werden, die mit der Veranlagung oder Erhebung,der Vollstreckung oder Strafverfolgung, der Entscheidung vonRechtsmitteln hinsichtlich der in Absatz 1 genannten Steuernoder mit der Aufsicht darüber befasst sind. Diese Personenoder Behörden dürfen die Informationen nur für diese Zweckeverwenden. Sie dürfen die Informationen in einem öffentlichenGerichtsverfahren oder in einer Gerichtsentscheidung offen-legen. Ungeachtet der vorstehenden Bestimmungen könnendie von einem Vertragsstaat erhaltenen Informationen für andereZwecke verwendet werden, wenn diese Informationen nachdem Recht beider Staaten für diese anderen Zwecke verwendetwerden können und die zuständige Behörde des übermitteln-den Staates diese Verwendung gestattet.

(3) Absätze 1 und 2 sind nicht so auszulegen, als verpflichte-ten sie einen Vertragsstaat,

a) für die Erteilung von Informationen Verwaltungsmaßnahmendurchzuführen, die von den Gesetzen und der Verwaltungs-praxis dieses oder des anderen Vertragsstaats abweichen;

b) Informationen zu erteilen, die nach den Gesetzen oder imüblichen Verwaltungsverfahren dieses oder des anderenVertragsstaats nicht beschafft werden können;

c) Informationen zu erteilen, die ein Handels-, Industrie-,Gewerbe- oder Berufsgeheimnis oder ein Geschäftsver-fahren preisgeben würden oder deren Erteilung der öffent-lichen Ordnung (ordre public) widerspräche.

(4) Ersucht ein Vertragsstaat nach diesem Artikel um Infor-mationen, so nutzt der andere Vertragsstaat die ihm zur Verfü-gung stehenden Möglichkeiten zur Beschaffung der erbetenenInformationen, selbst wenn er diese Informationen für seineeigenen steuerlichen Zwecke nicht benötigt. Die im vorherge-henden Satz enthaltene Verpflichtung unterliegt den Beschrän-kungen nach Absatz 3, wobei diese jedoch nicht so auszulegensind, dass ein Vertragsstaat die Erteilung von Informationen nurdeshalb ablehnen kann, weil er kein innerstaatliches steuer-liches Interesse an solchen Informationen hat.

(5) Absatz 3 ist nicht so auszulegen, als könne ein Vertrags-staat die Erteilung von Informationen nur deshalb ablehnen,weil sich die Informationen bei einer Bank, einem sonstigenFinanzinstitut, einem Bevollmächtigten, Vertreter oder Treu-händer befinden oder sich auf das Eigentum an einer Personbeziehen.

Artikel 26

Amtshilfe bei der Beitreibung von Steuern

(1) Die Vertragsstaaten leisten sich gegenseitige Amtshilfebei der Beitreibung von Steueransprüchen. Diese Amtshilfewird durch die Artikel 1 und 2 nicht eingeschränkt. Die zustän-digen Behörden der Vertragsstaaten können in gegenseitigemEinvernehmen regeln, wie dieser Artikel durchzuführen ist.

(2) Der in diesem Artikel verwendete Ausdruck „Steueran-spruch“ bedeutet einen Betrag, der auf Grund von Steuernjeder Art und Bezeichnung, die für Rechnung eines Vertrags-staats, eines seiner Länder oder einer ihrer Gebietskörperschaf-ten erhoben werden, geschuldet wird, soweit die Besteuerungdiesem Abkommen oder anderen völkerrechtlichen Überein-künften, denen die Vertragsstaaten beigetreten sind, nichtwiderspricht, sowie mit diesem Betrag zusammenhängendeZinsen, Geldbußen und Kosten der Beitreibung oder Sicherung.

ment. The exchange of information is not restricted by Articles 1and 2.

(2) Any information received under paragraph 1 by a Con-tracting State shall be treated as secret in the same manner asinformation obtained under the domestic laws of that State andshall be disclosed only to persons or authorities (includingcourts and administrative bodies) concerned with the assess-ment or collection of, the enforcement or prosecution in respectof, or the determination of appeals in relation to the taxesreferred to in paragraph 1 or the oversight of the above. Suchpersons or authorities shall use the information only for suchpurposes. They may disclose the information in public courtproceedings or in judicial decisions. Notwithstanding the fore-going, information received by a Contracting State may be usedfor other purposes when such information may be used for suchother purposes under the laws of both States and the compe-tent authority of the supplying State authorises such use.

(3) In no case shall the provisions of paragraphs 1 and 2 beconstrued so as to impose on a Contracting State the obliga-tion:

a) to carry out administrative measures for the supply of infor-mation at variance with the laws and administrative practiceof that or of the other Contracting State;

b) to supply information which is not obtainable under the lawsor in the normal course of the administration of that or of theother Contracting State;

c) to supply information which would disclose any trade, busi-ness, industrial, commercial or professional secret or tradeprocess, or information the disclosure of which would becontrary to public policy (ordre public).

(4) If information is requested by a Contracting State inaccordance with this Article, the other Contracting State shalluse its information gathering measures to obtain the requestedinformation, even though that other State may not need suchinformation for its own tax purposes. The obligation containedin the preceding sentence is subject to the limitations of para-graph 3 but in no case shall such limitations be construed topermit a Contracting State to decline to supply informationsolely because it has no domestic tax interest in such informa-tion.

(5) In no case shall the provisions of paragraph 3 be con-strued to permit a Contracting State to decline to supply infor-mation solely because the information is held by a bank, otherfinancial institution, nominee or person acting in an agency or afiduciary capacity or relates to ownership interests in a person.

Article 26

Assistance in the Collection of Taxes

(1) The Contracting States shall lend assistance to eachother in the collection of revenue claims. This assistance is notrestricted by Articles 1 and 2. The competent authorities of theContracting States may by mutual agreement settle the modeof application of this Article.

(2) The term “revenue claim” as used in this Article means anamount owed in respect of taxes of every kind and descriptionimposed on behalf of a Contracting State, of a Land or a politi-cal subdivision or local authority thereof, insofar as the taxationthereunder is not contrary to this Agreement or any other instru-ment to which the Contracting States are parties, as well asinterest, administrative penalties and costs of collection or con-servancy related to such amount.

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Drucksache 17/2253 – 26 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

(3) Ist der Steueranspruch eines Vertragsstaats nach demRecht dieses Staates vollstreckbar und wird er von einer Persongeschuldet, die zu diesem Zeitpunkt nach dem Recht diesesStaates die Beitreibung nicht verhindern kann, wird dieser Steu-eranspruch auf Ersuchen der zuständigen Behörde diesesStaates für die Zwecke der Beitreibung von der zuständigenBehörde des anderen Vertragsstaats anerkannt. Der Steuer-anspruch wird vom anderen Staat nach dessen Rechtsvor-schriften über die Vollstreckung und Beitreibung seiner eigenenSteuern beigetrieben, als handele es sich bei dem Steueran-spruch um einen Steueranspruch des anderen Staates.

(4) Handelt es sich bei dem Steueranspruch eines Vertrags-staats um einen Anspruch, bei dem dieser Staat nach seinemRecht Maßnahmen zur Sicherung der Beitreibung einleitenkann, wird dieser Steueranspruch auf Ersuchen der zuständi-gen Behörde dieses Staates zum Zwecke der Einleitung vonSicherungsmaßnahmen von der zuständigen Behörde desanderen Vertragsstaats anerkannt. Dieser andere Staat leitetnach seinen Rechtsvorschriften Sicherungsmaßnahmen inBezug auf diesen Steueranspruch ein, als wäre der Steueran-spruch ein Steueranspruch dieses anderen Staates, selbstwenn der Steueranspruch im Zeitpunkt der Einleitung dieserMaßnahmen im erstgenannten Staat nicht vollstreckbar ist odervon einer Person geschuldet wird, die berechtigt ist, die Beitrei-bung zu verhindern.

(5) Ungeachtet der Bestimmungen der Absätze 3 und 4unterliegt ein von einem Vertragsstaat für Zwecke der Absätze 3oder 4 anerkannter Steueranspruch als solcher in diesem Staatnicht den Verjährungsfristen oder den Vorschriften über die vor-rangige Behandlung eines Steueranspruchs nach dem Rechtdieses Staates. Ferner hat ein Steueranspruch, der von einemVertragsstaat für Zwecke der Absätze 3 oder 4 anerkanntwurde, in diesem Staat nicht den Vorrang, den dieser Steueran-spruch nach dem Recht des anderen Vertragsstaats hat.

(6) Verfahren im Zusammenhang mit dem Bestehen, derGültigkeit oder der Höhe des Steueranspruchs eines Vertrags-staats können nicht bei den Gerichten oder Verwaltungsorga-nen des anderen Vertragsstaats eingeleitet werden.

(7) Verliert der betreffende Steueranspruch, nachdem dasErsuchen eines Vertragsstaats nach den Absätzen 3 oder 4gestellt wurde und bevor der andere Vertragsstaat den betref-fenden Steueranspruch beigetrieben und an den erstgenanntenStaat ausgezahlt hat,

a) im Falle eines Ersuchens nach Absatz 3 seine Eigenschaftals Steueranspruch des erstgenannten Staates, der nachdem Recht dieses Staates vollstreckbar ist und von einerPerson geschuldet wird, die zu diesem Zeitpunkt nach demRecht dieses Staates die Beitreibung nicht verhindern kann,oder

b) im Falle eines Ersuchens nach Absatz 4 seine Eigenschaftals Steueranspruch des erstgenannten Staates, für den die-ser Staat nach seinem Recht Maßnahmen zur Sicherung derBeitreibung einleiten kann,

teilt die zuständige Behörde des erstgenannten Staates diesder zuständigen Behörde des anderen Staates unverzüglich mitund nach Wahl des anderen Staates setzt der erstgenannteStaat das Ersuchen entweder aus oder nimmt es zurück.

(8) Dieser Artikel ist nicht so auszulegen, als verpflichte ereinen Vertragsstaat,

a) Verwaltungsmaßnahmen durchzuführen, die von den Geset-zen und der Verwaltungspraxis dieses oder des anderenVertragsstaats abweichen;

b) Maßnahmen durchzuführen, die der öffentlichen Ordnungwidersprächen;

c) Amtshilfe zu leisten, wenn der andere Vertragsstaat nichtalle angemessenen Maßnahmen zur Beitreibung oder

(3) When a revenue claim of a Contracting State is enforce-able under the laws of that State and is owed by a person who,at that time, cannot, under the laws of that State, prevent itscollection, that revenue claim shall, at the request of the com-petent authority of that State, be accepted for purposes of col-lection by the competent authority of the other ContractingState. That revenue claim shall be collected by that other Statein accordance with the provisions of its laws applicable to theenforcement and collection of its own taxes as if the revenueclaim were a revenue claim of that other State.

(4) When a revenue claim of a Contracting State is a claim inrespect of which that State may, under its law, take measures ofconservancy with a view to ensure its collection, that revenueclaim shall, at the request of the competent authority of thatState, be accepted for purposes of taking measures of conser-vancy by the competent authority of the other ContractingState. That other State shall take measures of conservancy inrespect of that revenue claim in accordance with the provisionsof its laws as if the revenue claim were a revenue claim of thatother State even if, at the time when such measures are applied,the revenue claim is not enforceable in the first-mentioned Stateor is owed by a person who has a right to prevent its collection.

(5) Notwithstanding the provisions of paragraphs 3 and 4, arevenue claim accepted by a Contracting State for purposes ofparagraph 3 or 4 shall not, in that State, be subject to the timelimits or accorded any priority applicable to a revenue claimunder the laws of that State by reason of its nature as such. Inaddition, a revenue claim accepted by a Contracting State forthe purposes of paragraph 3 or 4 shall not, in that State, haveany priority applicable to that revenue claim under the laws ofthe other Contracting State.

(6) Proceedings with respect to the existence, validity or theamount of a revenue claim of a Contracting State shall not bebrought before the courts or administrative bodies of the otherContracting State.

(7) Where, at any time after a request has been made by aContracting State under paragraph 3 or 4 and before the otherContracting State has collected and remitted the relevant rev-enue claim to the first-mentioned State, the relevant revenueclaim ceases to be

a) in the case of a request under paragraph 3, a revenue claimof the first-mentioned State that is enforceable under thelaws of that State and is owed by a person who, at that time,cannot, under the laws of that State, prevent its collection,or

b) in the case of a request under paragraph 4, a revenue claimof the first-mentioned State in respect of which that Statemay, under its laws, take measures of conservancy with aview to ensure its collection,

the competent authority of the first-mentioned State shallpromptly notify the competent authority of the other State ofthat fact and, at the option of the other State, the first-men-tioned State shall either suspend or withdraw its request.

(8) In no case shall the provisions of this Article be construedso as to impose on a Contracting State the obligation:

a) to carry out administrative measures at variance with thelaws and administrative practice of that or of the other Con-tracting State;

b) to carry out measures which would be contrary to publicpolicy (ordre public);

c) to provide assistance if the other Contracting State has notpursued all reasonable measures of collection or conser-

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27 – Drucksache 17/2253

Sicherung, die nach seinen Gesetzen oder seiner Verwal-tungspraxis möglich sind, ausgeschöpft hat;

d) Amtshilfe in Fällen zu leisten, in denen der Verwaltungsauf-wand für diesen Staat in einem eindeutigen Missverhältniszu dem Nutzen steht, den der andere Vertragsstaat dadurcherlangt.

Artikel 27

Verfahrensregeln für die Quellenbesteuerung

(1) Werden in einem Vertragsstaat die Steuern von Dividen-den, Zinsen, Lizenzgebühren oder sonstigen von einer im ande-ren Vertragsstaat ansässigen Person bezogenen Einkünften imAbzugsweg (an der Quelle) erhoben, so wird das Recht deserstgenannten Staates zur Vornahme des Steuerabzugs zu demnach seinem innerstaatlichen Recht vorgesehenen Satz durchdieses Abkommen nicht berührt. Die im Abzugsweg (an derQuelle) erhobene Steuer ist auf Antrag des Steuerpflichtigen zuerstatten, wenn und soweit sie durch das Abkommen ermäßigtwird oder entfällt.

(2) Die Anträge auf Erstattung müssen vor dem Ende desvierten auf das Kalenderjahr der Festsetzung der Abzugsteuerauf die Dividenden, Zinsen, Lizenzgebühren oder anderen Ein-künfte folgenden Jahres eingereicht werden.

(3) Ungeachtet des Absatzes 1 wird jeder Vertragsstaat Ver-fahren dafür schaffen, dass Zahlungen von Einkünften, die nachdiesem Abkommen im Quellenstaat keiner oder nur einer ermä-ßigten Steuer unterliegen, ohne Steuerabzug oder nur mit demSteuerabzug erfolgen können, der im jeweiligen Artikel vorgese-hen ist.

(4) Der Vertragsstaat, aus dem die Einkünfte stammen, kanneine Bescheinigung der zuständigen Behörde über die Ansäs-sigkeit im anderen Vertragsstaat verlangen.

(5) Die zuständigen Behörden können in gegenseitigem Ein-vernehmen die Durchführung dieses Artikels regeln und gege-benenfalls andere Verfahren zur Durchführung der im Abkom-men vorgesehenen Steuerermäßigungen oder -befreiungenfestlegen.

Artikel 28

Anwendung des Abkommens in bestimmten Fällen

Dieses Abkommen ist nicht so auszulegen, als hindere eseinen Vertragsstaat, seine innerstaatlichen Rechtsvorschriftenzur Verhinderung der Steuerumgehung oder Steuerhinter-ziehung anzuwenden. Führt die vorstehende Bestimmung zueiner Doppelbesteuerung, konsultieren die zuständigen Be-hörden einander nach Artikel 24 Absatz 3, wie die Doppelbe-steuerung zu vermeiden ist.

Artikel 29

Mitglieder diplomatischerMissionen und konsularischer Vertretungen

Dieses Abkommen berührt nicht die steuerlichen Vorrechte,die den Mitgliedern diplomatischer Missionen und konsula-rischer Vertretungen nach den allgemeinen Regeln des Völker-rechts oder aufgrund besonderer Übereinkünfte zustehen.

Kapitel VII

Schlussbestimmungen

Artikel 30

Protokoll

Das angefügte Protokoll ist Bestandteil dieses Abkommens.

vancy, as the case may be, available under its laws oradministrative practice;

d) to provide assistance in those cases where the administra-tive burden for that State is clearly disproportionate to thebenefit to be derived by the other Contracting State.

Article 27

Procedural Rules for Taxation at Source

(1) If in one of the Contracting States the taxes on dividends,interest, royalties or other items of income derived by a personwho is a resident of the other Contracting State are levied bywithholding at source, the right of the first-mentioned State toapply the withholding of tax at the rate provided under itsdomestic law shall not be affected by the provisions of thisAgreement. The tax withheld at source shall be refunded onapplication by the taxpayer if and to the extent that it is reducedby this Agreement or ceases to apply.

(2) Refund applications must be submitted by the end of thefourth year following the calendar year in which the withholdingtax was applied to the dividends, interest, royalties or otheritems of income.

(3) Notwithstanding paragraph 1, each Contracting Stateshall provide for procedures to the effect that payments ofincome subject under this Agreement to no tax or only toreduced tax in the State of source may be made without deduc-tion of tax or with deduction of tax only at the rate provided inthe relevant Article.

(4) The Contracting State in which the items of income arisemay ask for a certificate by the competent authority on the res-idence in the other Contracting State.

(5) The competent authorities may by mutual agreementimplement the provisions of this Article and if necessary estab-lish other procedures for the implementation of tax reductionsor exemptions provided for under this Agreement.

Article 28

Application of the Agreement in Special Cases

This Agreement shall not be interpreted to mean that a Con-tracting State is prevented from applying its domestic legal pro-visions on the prevention of tax evasion or tax avoidance. If theforegoing provision results in double taxation, the competentauthorities shall consult each other pursuant to paragraph 3 ofArticle 24 on how to avoid double taxation.

Article 29

Members of Diplomatic Missions and Consular Posts

Nothing in this Agreement shall affect the fiscal privileges ofmembers of diplomatic missions or consular posts under thegeneral rules of international law or under the provisions of spe-cial agreements.

Chapter VII

Final Provisions

Article 30

Protocol

The attached Protocol shall be an integral part of this Agree-ment.

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Drucksache 17/2253 – 28 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

Artikel 31

Inkrafttreten

(1) Dieses Abkommen bedarf der Ratifikation; die Ratifika-tionsurkunden werden so bald wie möglich in Sofia ausge-tauscht.

(2) Das Abkommen tritt am Tag des Austausches der Ratifi-kationsurkunden in Kraft und ist in beiden Vertragsstaatenanzuwenden

a) bei den im Abzugsweg erhobenen Steuern auf die Beträge,die am oder nach dem 1. Januar des Kalenderjahrs gezahltwerden, das auf das Jahr folgt, in dem das Abkommen inKraft getreten ist;

b) bei den übrigen Steuern auf die Steuern, die für Zeiträumeab dem 1. Januar des Kalenderjahrs erhoben werden, dasauf das Jahr folgt, in dem das Abkommen in Kraft getretenist.

(3) Mit dem Inkrafttreten dieses Abkommens tritt das am2. Juni 1987 unterzeichnete Abkommen zwischen der Bundes-republik Deutschland und der Volksrepublik Bulgarien zur Ver-meidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuernvom Einkommen und vom Vermögen außer Kraft:

a) bei den im Abzugsweg erhobenen Steuern auf die Beträge,die am oder nach dem 1. Januar des Kalenderjahrs gezahltwerden, das auf das Jahr folgt, in dem das Abkommen inKraft getreten ist;

b) bei den übrigen Steuern auf die Steuern, die für Zeiträumeab dem 1. Januar des Kalenderjahrs erhoben werden, dasauf das Jahr folgt, in dem das Abkommen in Kraft getretenist.

Artikel 32

Kündigung

Dieses Abkommen bleibt auf unbestimmte Zeit in Kraft,jedoch kann jeder der Vertragsstaaten bis zum 30. Juni einesjeden Kalenderjahrs nach Ablauf von fünf Jahren, vom Tag desInkrafttretens an gerechnet, das Abkommen gegenüber demanderen Vertragsstaat auf diplomatischem Weg schriftlich kün-digen; in diesem Fall ist das Abkommen nicht mehr anzuwen-den

a) bei den im Abzugsweg erhobenen Steuern auf die Beträge,die am oder nach dem 1. Januar des Kalenderjahrs gezahltwerden, das auf das Kündigungsjahr folgt;

b) bei den übrigen Steuern auf die Steuern, die für Zeiträumeab dem 1. Januar des Kalenderjahrs erhoben werden, dasauf das Kündigungsjahr folgt;

maßgebend für die Berechnung der Frist ist der Tag des Ein-gangs der Kündigung bei dem anderen Vertragsstaat.

Geschehen zu Berlin am 25. Januar 2010 in zwei Urschriften,jede in deutscher, bulgarischer und englischer Sprache, wobeijeder Wortlaut verbindlich ist. Bei unterschiedlicher Auslegungdes deutschen und des bulgarischen Wortlauts ist der engli-sche Wortlaut maßgebend.

Article 31

Entry into Force

(1) This Agreement shall be ratified; the instruments of ratifi-cation shall be exchanged as soon as possible in Sofia.

(2) The Agreement shall enter into force on the day of theexchange of the instruments of ratification and shall have effectin both Contracting States:

a) in the case of taxes withheld at source, in respect ofamounts paid on or after the first day of January of the cal-endar year next following that in which the Agreemententered into force;

b) in the case of other taxes, in respect of taxes levied for peri-ods beginning on or after the first day of January of the cal-endar year next following that in which the Agreemententered into force.

(3) Upon the entry into force of this Agreement, the Agree-ment between the Federal Republic of Germany and the Peo-ple’s Republic of Bulgaria for the Avoidance of Double Taxationwith respect to Taxes on Income, Profits and Capital, signed on2nd June 1987, shall cease to have effect:

a) in the case of taxes withheld at source, with respect ofamounts paid on or after the first day of January of the cal-endar year next following that in which the Agreemententered into force;

b) in the case of other taxes, in respect of taxes levied for peri-ods beginning on or after the first day of January of the cal-endar year next following that in which the Agreemententered into force.

Article 32

Termination

This Agreement shall continue in effect for an unlimited peri-od but either of the Contracting States may, on or before thethirtieth day of June in any calendar year beginning after theexpiration of a period of five years from the date of its entry intoforce, give the other Contracting State, through diplomaticchannels, written notice of termination and, in such event, thisAgreement shall cease to have effect:

a) in the case of taxes withheld at source, in respect ofamounts paid on or after the first day of January of the cal-endar year next following that in which notice of terminationis given;

b) in the case of other taxes, in respect of taxes levied for peri-ods beginning on or after the first day of January of the cal-endar year next following that in which notice of terminationis given;

the date of receipt of such notice by the other Contracting Stateshall be definitive for the determination of the deadline.

Done at Berlin on 25 January 2010 in two originals, each inthe German, Bulgarian and English languages, all three textsbeing authentic. In the case of divergent interpretation of theGerman and the Bulgarian texts, the English text shall prevail.

Für die Bundesrepublik DeutschlandFor the Federal Republic of Germany

P. A m m o n

Für die Republik BulgarienFor the Republic of Bulgaria

R o s e n Z h e l y a z k o v

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29 – Drucksache 17/2253

Die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Bulgarienhaben ergänzend zum Abkommen vom 25. Januar 2010 zur Ver-meidung der Doppelbesteuerung und der Steuerverkürzung aufdem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögendie nachstehenden Bestimmungen vereinbart, die Bestandteildes Abkommens sind:

1. Zu Artikel 4:

Ist nach Absatz 1 eine andere als eine natürliche Person in bei-den Vertragsstaaten ansässig, so regeln die zuständigen Behör-den der Vertragsstaaten die Frage in gegenseitigem Einverneh-men und wenden dabei vorrangig das Merkmal „Ort der tat-sächlichen Geschäftsleitung“ an. Es wird davon ausgegangen,dass der Ausdruck „Ort der tatsächlichen Geschäftsleitung“ derOrt ist, an dem die grundlegenden unternehmerischen und kauf-männischen Entscheidungen, die für die Führung der Geschäftedes Rechtsträgers notwendig sind, im Wesentlichen getroffenwerden. Der Ort der tatsächlichen Geschäftsleitung ist gewöhn-lich der Ort, wo die höchstrangige Person oder Personengruppeihre Entscheidungen trifft, wo die von dem Rechtsträger alsGanzem zu treffenden Maßnahmen beschlossen werden.

2. Zu den Artikeln 4 und 8:

Befindet sich der Ort der tatsächlichen Geschäftsleitung einesUnternehmens der Seeschifffahrt oder Binnenschifffahrt an Bordeines Schiffes, so gilt er als in dem Vertragsstaat gelegen, indem sich der Heimathafen des Schiffes befindet.

3. Zu Artikel 7:

a) Verkauft ein Unternehmen eines Vertragsstaats durch eineBetriebsstätte im anderen Vertragsstaat Güter oder Warenoder übt es dort eine geschäftliche Tätigkeit aus, so werdendie Gewinne dieser Betriebsstätte nicht auf der Grundlagedes vom Unternehmen hierfür erzielten Gesamtbetragssondern nur auf der Grundlage des Betrags ermittelt, der dertatsächlichen Verkaufs- oder Geschäftstätigkeit der Betriebs-stätte zuzurechnen ist.

b) Hat ein Unternehmen eine Betriebsstätte im anderen Ver-tragsstaat, so werden im Fall von Verträgen, insbesondereüber Entwürfe, Lieferungen, Einbau oder Bau von gewerb-lichen, kaufmännischen oder wissenschaftlichen Ausrüstun-gen oder Einrichtungen, oder von öffentlichen Aufträgen, dieGewinne dieser Betriebsstätte nicht auf der Grundlage desGesamtvertragspreises sondern nur auf der Grundlage desTeils des Vertrages ermittelt, der tatsächlich von der

The Federal Republic of Germany and the Republic of Bulgariahave in addition to the Agreement of 25 January 2010 for theAvoidance of Double Taxation and of Tax Evasion with respect toTaxes on Income and on Capital agreed on the following provi-sions, which shall form an integral part of the said Agreement:

1. With reference to Article 4:

Where by reason of the provisions of paragraph 1 a person otherthan an individual is a resident of both Contracting States, thecompetent authorities of the Contracting States shall settle thequestion by mutual agreement and, for that reason, apply as apreference criterion “place of effective management”. It isunderstood that the term “place of effective management” is theplace where key management and commercial decisions thatare necessary for the conduct of the entity’s business are in sub-stance made. The place of effective management will ordinarilybe the place where the most senior person or group of personsmakes its decisions, the place where the actions to be taken bythe entity as a whole are determined.

2. With reference to Articles 4 and 8:

If the place of effective management of a shipping enterprise orof an inland waterways transport enterprise is aboard a ship orboat, then it shall be deemed to be situated in the ContractingState in which the home harbour of the ship is situated.

3. With reference to Article 7:

a) Where an enterprise of a Contracting State sells goods ormerchandise or carries on business in the other ContractingState through a permanent establishment situated therein,the profits of that permanent establishment shall not bedetermined on the basis of the total amount received there-fore by the enterprise but only on the basis of the amountwhich is attributable to the actual activity of the permanentestablishment for such sales or business.

b) In the case of contracts, in particular for the survey, supply,installation or construction of industrial, commercial or sci-entific equipment or premises, or of public works, where theenterprise has a permanent establishment in the other Con-tracting State, the profits of such permanent establishmentshall not be determined on the basis of the total amount ofthe contract, but only on the basis of that part of the contractwhich is effectively carried out by the permanent establish-

Protokollzum Abkommen

zwischen der Bundesrepublik Deutschlandund der Republik Bulgarien

zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und der Steuerverkürzungauf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen

vom 25. Januar 2010

Protocolto the Agreement

between the Federal Republic of Germanyand the Republic of Bulgaria

for the Avoidance of Double Taxation and of Tax Evasionwith respect to Taxes on Income and on Capital

signed on 25 January 2010

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Drucksache 17/2253 – 30 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

Betriebsstätte in dem Vertragsstaat durchgeführt wird, indem die Betriebsstätte liegt. Gewinne aus der Lieferung vonWaren an die Betriebsstätte oder Gewinne im Zusammen-hang mit dem Teil des Vertrags, der in dem Vertragsstaatdurchgeführt wird, in dem der Sitz des Stammhauses desUnternehmens liegt, können nur in diesem Staat besteuertwerden.

c) Vergütungen für technische Dienstleistungen einschließlichStudien oder Entwürfe wissenschaftlicher, geologischeroder technischer Art oder für Konstruktionsverträge ein-schließlich dazugehöriger Blaupausen oder für Beratungs-oder Überwachungstätigkeit gelten als Vergütungen, auf dieArtikel 7 des Abkommens anzuwenden ist.

4. Zu den Artikeln 10 und 11:

Ungeachtet der Artikel 10 und 11 können Dividenden und Zin-sen in dem Vertragsstaat, aus dem sie stammen, nach demRecht dieses Staates besteuert werden, wenn sie

a) auf Rechten oder Forderungen mit Gewinnbeteiligung,einschließlich der Einkünfte eines stillen Gesellschafters ausseiner Beteiligung als stiller Gesellschafter oder der Einkünfteaus partiarischen Darlehen oder Gewinnobligationen imSinne des Steuerrechts Deutschlands, beruhen und

b) bei der Ermittlung der Gewinne des Schuldners der Dividen-den oder Zinsen abzugsfähig sind.

5. Zu Artikel 25:

Falls nach Maßgabe des innerstaatlichen Rechts aufgrund die-ses Abkommens personenbezogene Daten übermittelt werden,gelten ergänzend die nachfolgenden Bestimmungen unterBeachtung der für jeden Vertragsstaat geltenden Rechtsvor-schriften:

a) Die Verwendung der Daten durch die empfangende Stelle istnur zu dem angegebenen Zweck und nur zu den durch dieübermittelnde Stelle vorgeschriebenen Bedingungen zuläs-sig.

b) Die empfangende Stelle unterrichtet die übermittelndeStelle auf Ersuchen über die Verwendung der übermitteltenDaten und über die dadurch erzielten Ergebnisse.

c) Personenbezogene Daten dürfen nur an die zuständigenStellen übermittelt werden. Die weitere Übermittlung anandere Stellen darf nur mit vorheriger Zustimmung der über-mittelnden Stelle erfolgen.

d) Die übermittelnde Stelle ist verpflichtet, auf die Richtigkeitder zu übermittelnden Daten sowie auf die Erforderlichkeitund Verhältnismäßigkeit in Bezug auf den mit der Übermitt-lung verfolgten Zweck zu achten. Dabei sind die nach demjeweiligen innerstaatlichen Recht geltenden Übermittlungs-verbote zu beachten. Erweist sich, dass unrichtige Datenoder Daten, die nicht übermittelt werden durften, übermitteltworden sind, so ist dies der empfangenden Stelle unverzüg-lich mitzuteilen. Diese ist verpflichtet, die Berichtigung oderLöschung solcher Daten unverzüglich vorzunehmen.

e) Dem Betroffenen ist auf Antrag über die zu seiner Personübermittelten Daten sowie über den vorgesehenen Verwen-dungszweck Auskunft zu erteilen. Eine Verpflichtung zurAuskunftserteilung besteht nicht, soweit eine Abwägungergibt, dass das öffentliche Interesse, die Auskunft nicht zuerteilen, das Interesse des Betroffenen an der Auskunftser-teilung überwiegt. Im Übrigen richtet sich das Recht desBetroffenen, über die zu seiner Person vorhandenen DatenAuskunft zu erhalten, nach dem innerstaatlichen Recht desVertragsstaats, in dessen Hoheitsgebiet die Auskunft bean-tragt wird.

ment in the Contracting State in which it is situated. Profitsderived from the supply of goods to that permanent estab-lishment or profits related to the part of the contract which iscarried out in the Contracting State in which the head officeof the enterprise is situated shall be taxable only in thatState.

c) Payments received as a consideration for technical ser-vices, including studies or surveys of a scientific, geologicalor technical nature, or for engineering contracts includingblue prints related thereto, or for consultancy or supervisoryservices shall be deemed to be payments to which the pro-visions of Article 7 of the Agreement apply.

4. With reference to Articles 10 and 11:

Notwithstanding the provisions of Article 10 and 11 of thisAgreement, dividends and interest may be taxed in the Con-tracting States in which they arise, and according to the law ofthat State,

a) if they are derived from rights or debt claims carrying a rightto participate in profits, including income derived by a silentpartner (“stiller Gesellschafter”) from his participation assuch, or from a loan with an interest rate linked to borrower’sprofit (“partiarisches Darlehen”) or from profit sharing bonds(“Gewinnobligationen”) within the meaning of the tax law ofGermany and

b) under the condition that they are deductible in the determi-nation of profits of the debtor of such income.

5. With reference to Article 25:

If in accordance with domestic law personal data areexchanged under this Agreement, the following additional pro-visions shall apply subject to the legal provisions in effect foreach Contracting State:

a) The receiving agency may use such data only for the statedpurpose and shall be subject to the conditions prescribedby the supplying agency.

b) The receiving agency shall on request inform the supplyingagency about the use of the supplied data and the resultsachieved thereby.

c) Personal data may be supplied only to the responsibleagencies. Any subsequent supply to other agencies may beeffected only with the prior approval of the supplyingagency.

d) The supplying agency shall be obliged to ensure that thedata to be supplied are accurate and that they are neces-sary for and proportionate to the purpose for which they aresupplied. Any bans on data supply prescribed under appli-cable domestic law shall be observed. If it emerges thatinaccurate data or data which should not have been sup-plied have been supplied, the receiving agency shall beinformed of this without delay. That agency shall be obligedto correct or erase such data without delay.

e) Upon application the person concerned shall be informed ofthe supplied data relating to him and of the use to whichsuch data are to be put. There shall be no obligation to fur-nish this information if on balance it turns out that the publicinterest in withholding it outweighs the interest of the personconcerned in receiving it. In all other respects, the right ofthe person concerned to be informed of the existing datarelating to him shall be governed by the domestic law of theContracting State in whose sovereign territory the applica-tion for the information is made.

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31 – Drucksache 17/2253

f) Wird jemand infolge von Übermittlungen im Rahmen desDatenaustauschs nach diesem Abkommen rechtswidriggeschädigt, haftet ihm hierfür die empfangende Stelle nachMaßgabe ihres innerstaatlichen Rechts. Sie kann sich imVerhältnis zum Geschädigten zu ihrer Entlastung nichtdarauf berufen, dass der Schaden durch den übermitteln-den Staat verursacht worden ist.

g) Soweit das für die übermittelnde Stelle geltende innerstaat-liche Recht in Bezug auf die übermittelten personenbezoge-nen Daten besondere Löschungsvorschriften vorsieht, weistdiese Stelle die empfangende Stelle darauf hin. Unabhängigvon diesem Recht sind die übermittelten personenbezoge-nen Daten zu löschen, sobald sie für den Zweck, für den sieübermittelt worden sind, nicht mehr erforderlich sind.

h) Die übermittelnde und die empfangende Stelle sind ver-pflichtet, die Übermittlung und den Empfang von personen-bezogenen Daten aktenkundig zu machen.

i) Die übermittelnde und die empfangende Stelle sind ver-pflichtet, die übermittelten personenbezogenen Daten wirk-sam gegen unbefugten Zugang, unbefugte Veränderungund unbefugte Bekanntgabe zu schützen.

6. Rechtsakte der Europäischen Gemeinschaft

Dieses Abkommen berührt nicht die Rechtsakte der Europäi-schen Gemeinschaft und entsprechende Bestimmungen derVertragsstaaten.

Geschehen zu Berlin am 25. Januar 2010 in zwei Urschriften,jede in deutscher, bulgarischer und englischer Sprache, wobeijeder Wortlaut verbindlich ist. Bei unterschiedlicher Auslegungdes deutschen und des bulgarischen Wortlauts ist der eng-lische Wortlaut maßgebend.

f) The receiving agency shall bear liability in accordance withits domestic laws in relation to any person suffering unlaw-ful damage as a result of supply under the exchange of datapursuant to this Agreement. In relation to the damaged per-son, the receiving agency may not plead to its dischargethat the damage had been caused by the supplying agency.

g) Where the domestic law of the supplying agency containsspecial provisions for the deletion of the personal data sup-plied, that agency shall inform the receiving agency accord-ingly. Irrespective of such law, supplied personal data shallbe erased once they are no longer required for the purposefor which they were supplied.

h) The supplying and the receiving agencies shall be obliged tokeep official records of the supply and receipt of personaldata.

i) The supplying and the receiving agencies shall be obliged totake effective measures to protect the personal data sup-plied against unauthorised access, unauthorised alterationand unauthorised disclosure.

6. Legal acts of the European Community

This Agreement shall not affect legal acts of the European Com-munity and corresponding provisions of the Contracting States.

Done at Berlin on 25 January 2010 in two originals, each inthe German, Bulgarian and English languages, all three textsbeing authentic. In the case of divergent interpretation of theGerman and the Bulgarian texts, the English text shall prevail.

Für die Bundesrepublik DeutschlandFor the Federal Republic of Germany

P. A m m o n

Für die Republik BulgarienFor the Republic of Bulgaria

R o s e n Z h e l y a z k o v

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Drucksache 17/2253 – 32 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

I . A l l g e m e i n e s

Das in Berlin am 25. Januar 2010 unterzeichnete Abkom-men zwischen der Bundesrepublik Deutschland und derRepublik Bulgarien zur Vermeidung der Doppelbesteue-rung und der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steu-ern vom Einkommen und vom Vermögen löst das bishe-rige Abkommen vom 2. Juni 1987 (BGBl. 1988 II S. 770,771) ab. Da das bisherige Abkommen nicht mehr demStand der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beidenStaaten entspricht, hat Deutschland im Jahr 2006 dieInitiative ergriffen, es durch ein modernes und den Anfor-derungen der gegenwärtigen Verhältnisse besser ange-passtes Abkommen zu ersetzen.

Das Abkommen entspricht weitgehend dem OECD-Mus-terabkommen (2005). Dadurch trägt es zur Vereinheit-lichung auf diesem Gebiet bei.

Das Protokoll ist Bestandteil des Abkommens.

Dem OECD-Musterabkommen weitgehend folgend,regeln die Artikel 1 bis 5 den Geltungsbereich desAbkommens sowie die für die Anwendung des Abkom-mens notwendigen allgemeinen Begriffsbestimmungen.Die Artikel 6 bis 21 weisen dem Quellen- bzw. Belegen-heitsstaat Besteuerungsrechte für die einzelnen Ein-kunftsarten und für das Vermögen zu. Artikel 22 enthältdie Vorschriften zur Vermeidung der Doppelbesteuerungdurch den Ansässigkeitsstaat für die Einkünfte und Ver-mögenswerte, die der Quellen- bzw. Belegenheitsstaatbesteuern darf. Die Artikel 23 bis 32 regeln den Schutzvor Diskriminierung, die zur Durchführung des Abkom-mens notwendige Zusammenarbeit der Vertragsstaaten,den Informationsaustausch, die Amtshilfe bei der Erhe-bung von Steuern, das Verfahren für die Quellenbesteue-rung, die Anwendung des Abkommens in bestimmtenFällen, das Inkrafttreten und das Außerkrafttreten desAbkommens sowie andere Fragen. Das Protokoll ergänztdas Abkommen um einige klarstellende Bestimmungensowie um die Klausel zum Schutz personenbezogenerDaten (Datenschutzklausel).

I I . B e s o n d e r e s

Zu Artikel 1

Dieser Artikel bestimmt den Personenkreis, für den dasAbkommen Anwendung findet (subjektiver Geltungs-bereich).

Zu Artikel 2

Dieser Artikel bezeichnet die in den Geltungsbereich desAbkommens fallenden Steuern (objektiver Geltungs-bereich).

Zu Artikel 3

Dieser Artikel enthält in A b s a t z 1 allgemeine Begriffs-bestimmungen für einige im Abkommen verwendeteBegriffe, die für die Anwendung des Abkommens vonbesonderer Bedeutung sind.

A b s a t z 2 enthält die übliche Regel, dass im Abkom-men nicht bestimmte Begriffe entsprechend dem natio-nalen Steuerrecht des das Ankommen anwendenden

Vertragsstaats auszulegen sind, wenn der Abkommens-zusammenhang keine andere Auslegung erfordert.

Zu Artikel 4

Dieser Artikel bestimmt den für den subjektiven Gel-tungsbereich des Abkommens und für die Abgrenzungder Besteuerungsrechte maßgeblichen Begriff derAnsässigkeit.

Nach A b s a t z 1 wird hierbei grundsätzlich an dasinnerstaatliche Recht der Vertragsstaaten angeknüpft.Da Absatz 1 abweichend vom geltenden Abkommenauch für die bulgarische Seite eine Bezugnahme auf denOrt der Geschäftsleitung enthält, wurde in Nummer 1 desProtokolls zum Abkommen auf ausdrücklichen WunschBulgariens eine klarstellende Begriffsvereinbarung zum„Ort der Geschäftsleitung“ getroffen.

In den Fällen der Doppelansässigkeit regeln die A b s ä t -z e 2 u n d 3 nach bestimmten Merkmalen, welcher derbeiden Staaten für die Abkommensanwendung alsAnsässigkeitsstaat gilt.

Zu Artikel 5

Dieser Artikel bestimmt den Begriff der Betriebsstätte,der die Grundlage der Besteuerung der Unternehmens-gewinne bildet.

In A b s a t z 1 wird der Ausdruck „Betriebsstätte“ allge-mein umschrieben.

Eine nicht abschließende Aufzählung von typischen Bei-spielen enthält A b s a t z 2.

Bauausführungen und Montagen gelten nach A b -s a t z 3 nur dann als Betriebsstätte, wenn ihre Dauerneun Monate nicht überschreitet. Nach dem geltendenAbkommen galten sie erst ab einer Dauer von zwölfMonaten als Betriebsstätte, wie es auch das OECD-Mus-terabkommen vorsieht. Bulgarien hatte zu Beginn derVerhandlungen auf eine Frist von sechs Monaten bestan-den.

A b s a t z 4 enthält die Negativabgrenzung zum Begriffder Betriebsstätte.

Die A b s ä t z e 5 b i s 7 enthalten dem OECD-Muster-abkommen entsprechende Abgrenzungsvorschriftenzum abhängigen und unabhängigen Vertreter sowie zurEigenständigkeit von verbundenen Gesellschaften.

Zu Artikel 6

Die A b s ä t z e 1 u n d 3 bestimmen, dass Einkünfteaus unbeweglichem Vermögen oder der Nutzung vonunbeweglichem Vermögen im Belegenheitsstaat besteu-ert werden können. Das gilt nach A b s a t z 4 auch fürBetriebsgrundstücke.

A b s a t z 2 enthält eine Definition des Begriffs „unbe-wegliches Vermögen“.

Zu Artikel 7

Dieser Artikel regelt die Besteuerung der Unternehmens-gewinne. Dazu gehören neben den gewerblichen auchdie freiberuflichen oder sonstigen selbständigen Tätig-keiten.

Denkschrift

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 33 – Drucksache 17/2253

A b s a t z 1 enthält das Betriebsstättenprinzip. Hiernachdarf ein Vertragsstaat die Einkünfte von Unternehmen mitSitz im anderen Vertragsstaat nur insoweit besteuern, alsder Gewinn einer in seinem Gebiet gelegenen Betriebs-stätte zuzurechnen ist.

Nummer 3 Buchstabe a und b des Protokolls zumAbkommen enthalten hierzu klarstellende und ergänzen-de dem OECD-Musterabkommen entsprechende Rege-lungen, wie den Ausschluss des Attraktionsprinzips unddas Verbot der Liefergewinnbesteuerung.

Die A b s ä t z e 2 b i s 6 enthalten Ermittlungs- undZurechnungsvorschriften für Betriebsstättengewinne.

A b s a t z 7 bestimmt das Verhältnis der Betriebsstät-tenbesteuerung zu den übrigen durch das Abkommengeregelten Einkunftsarten.

Zur Abgrenzung von Unternehmensgewinnen undLizenzgebühren wurde in Nummer 3 Buchstabe c desProtokolls zum Abkommen eine klarstellende Regelunggetroffen.

Zu Artikel 8

Dieser Artikel bestimmt, dass Gewinne aus dem Betriebvon Seeschiffen oder Luftfahrzeugen im internationalenVerkehr oder Binnenschiffen abweichend vom Betriebs-stättenprinzip nur in dem Staat besteuert werden dürfen,in dem sich der Ort der tatsächlichen Geschäftsleitungdes Unternehmens befindet, das die Schiffe oder Luft-fahrzeuge betreibt. Befindet sich der Ort der tatsäch-lichen Geschäftsleitung eines Unternehmens der See-oder Binnenschifffahrt an Bord eines Schiffes, so gilt derOrt der tatsächlichen Geschäftsleitung nach Nummer 2des Protokolls zum Abkommen als in dem Vertragsstaatgelegen, in dem sich der Heimathafen des Schiffes befin-det. Die Regelung entspricht im Wesentlichen Artikel 8Absatz 2 des bisherigen Abkommens.

A b s a t z 3 stellt klar, dass auch Einkünfte aus der Ver-charterung von leeren See-, Binnenschiffen oder Luft-fahrzeugen sowie aus der Nutzung oder Vermietung vonContainern zu den Einkünften im Sinne dieses Artikelsgehören können.

A b s a t z 4 regelt, dass A b s a t z 1 auch für Gewinneaus der Beteiligung an einem Pool, einer Betriebsge-meinschaft oder einer internationalen Betriebsstelle gilt.

Zu Artikel 9

Dieser Artikel stellt klar, dass das Abkommen einerBerichtigung von Gewinnverlagerungen zwischen ver-bundenen Unternehmen nicht entgegensteht.

Zu Artikel 10

Dieser Artikel regelt die Besteuerung von Dividenden.

A b s a t z 1 enthält unverändert den Grundsatz, dass dieDividendenausschüttungen im Ansässigkeitsstaat desAnteilseigners besteuert werden dürfen.

Nach A b s a t z 2 darf daneben auch der Quellenstaateine Steuer erheben. Diese Steuer darf jedoch 5 v. H. desBruttobetrags der Dividenden nicht übersteigen, wennder nutzungsberechtigte Empfänger eine Gesellschaftist, die mindestens 10 v. H. der Anteile an der ausschüt-tenden Gesellschaft hält (Schachtelbeteiligung). Davonausgenommen sind deutsche Personengesellschaften

und deutsche Immobilien-Aktiengesellschaften (REIT-AG). In diesen und in den übrigen Fällen darf die Quellen-steuer grundsätzlich 15 v. H. des Bruttobetrags der Divi-denden nicht übersteigen. Das geltende Abkommen sahebenfalls ein Quellenbesteuerungsrecht vor, das jedocheinheitlich auf 15 v. H. des Bruttobetrags der Dividendebeschränkt war. Nach Nummer 4 des Protokolls zumAbkommen ist die Quellenbesteuerung jedoch unverän-dert nicht begrenzt, soweit die Zahlungen auf Rechtenoder Forderungen mit Gewinnbeteiligung beruhen (ins-besondere Einkünfte eines stillen Gesellschafters) undsich bei der Gewinnermittlung des Schuldners gewinn-mindernd auswirken.

A b s a t z 3 bestimmt den Begriff der Dividende im Ein-zelnen.

Die A b s ä t z e 4 u n d 5 enthalten den Betriebsstät-tenvorbehalt und ergänzende Bestimmungen zurAbgrenzung des Besteuerungsrechts, die dem OECD-Musterabkommen entsprechen.

Zu Artikel 11

Dieser Artikel behandelt die Besteuerung von Zinsen.

A b s a t z 1 weist das Besteuerungsrecht dem Ansäs-sigkeitsstaat des Gläubigers der Zinsen zu.

Nach A b s a t z 2 darf daneben auch der Quellenstaateine Steuer erheben. Diese Steuer darf jedoch 5 v. H. desBruttobetrags der Zinsen nicht übersteigen. Das Abkom-men weicht dahingehend vom geltenden Abkommen ab.Bisher hatte grundsätzlich der Ansässigkeitsstaat desGläubigers der Zinsen das alleinige Besteuerungsrecht.Die neue Regelung entspricht dem Grundsatz desOECD-Musterabkommens. Nach Nummer 4 des Proto-kolls zum Abkommen ist die Quellenbesteuerung jedochunverändert nicht begrenzt, soweit die Zahlungen aufRechten oder Forderungen mit Gewinnbeteiligung beru-hen (insbesondere Einkünfte eines stillen Gesellschaf-ters) und sich bei der Gewinnermittlung des Schuldnersgewinnmindernd auswirken.

Nach A b s a t z 3 sind Zinsen ganz von der Quellen-steuer befreit, wenn Empfänger der Zinsen die jeweiligeRegierung oder eine bestimmte staatliche Einrichtung istoder die Zinsen für ein von Deutschland gedecktes Dar-lehen für Ausfuhren oder Direktinvestitionen gezahlt wer-den.

Die A b s ä t z e 5 b i s 8 enthalten die Definition desZinsbegriffs in Anlehnung an das geltende Abkommenmit Bulgarien, den Betriebsstättenvorbehalt, eine Vor-schrift zur Vermeidung einer ungerechtfertigten Inan-spruchnahme von Abkommensvorteilen bei der Zinsbe-steuerung und andere ergänzende Bestimmungen, diedem OECD-Musterabkommen entsprechen.

Zu Artikel 12

Dieser Artikel regelt die Besteuerung von Lizenzgebüh-ren.

A b s a t z 1 enthält unverändert den Grundsatz, dass dieLizenzgebühren im Ansässigkeitsstaat des Gläubigersbesteuert werden dürfen.

Daneben darf wie bisher nach A b s a t z 2 auch derQuellenstaat eine Steuer erheben, die jedoch auf 5 v. H.des Bruttobetrags der Lizenzgebühren begrenzt ist.

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Drucksache 17/2253 – 34 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

A b s a t z 3 bestimmt den Begriff der Lizenzgebühren imEinzelnen. Abweichend vom geltenden Abkommen fallennach dem 31. Dezember 2014 Vergütungen für Ausrüs-tungsleasing nicht mehr unter den Begriff der Lizenzge-bühren.

Wie im geltenden Abkommen enthalten die A b s ä t z e 4b i s 6 den Betriebsstättenvorbehalt, eine Missbrauchs-vermeidungsvorschrift und andere im Wesentlichen demOECD-Musterabkommen entsprechende, ergänzendeBestimmungen.

Zu Artikel 13

Dieser Artikel regelt die Besteuerung von Veräußerungs-gewinnen und ist im Wesentlichen unverändert.

Nach A b s a t z 1 können Gewinne aus der Veräußerungunbeweglichen Vermögens grundsätzlich nur im Bele-genheitsstaat besteuert werden.

Gewinne aus der Veräußerung von Aktien oder ähnlichenRechten an einer Gesellschaft können nach A b s a t z 2grundsätzlich nur in dem Vertragsstaat besteuert wer-den, in dem die Gesellschaft ansässig ist. Davon ausge-nommen sind an einer anerkannten Börse notierteAktien.

Gewinne aus der Veräußerung des beweglichen Vermö-gens, das Betriebsvermögen einer Betriebsstätte ist (ein-schließlich derartiger Gewinne, die bei der Veräußerungeiner solchen Betriebsstätte erzielt werden), könnennach A b s a t z 3 grundsätzlich nur in dem Vertragsstaatbesteuert werden, in dem sich die Betriebsstätte befin-det.

Gewinne eines Unternehmens eines Vertragsstaats ausder Veräußerung von See-, Binnenschiffen, Luftfahrzeu-gen und von unbeweglichem Vermögen, das demBetrieb dieser Schiffe und Luftfahrzeuge dient, könnennach A b s a t z 4 nur in diesem Vertragsstaat besteuertwerden.

A b s a t z 5 enthält eine Auffangvorschrift, die dasBesteuerungsrecht für die Gewinne aus der Veräußerungdes in den Absätzen 1 bis 4 nicht genannten Vermögensdem Ansässigkeitsstaat des Veräußerers zuweist.

A b s a t z 6 enthält eine Regelung zur Wegzugsbesteue-rung.

Zu Artikel 14

Dieser Artikel befasst sich mit der Besteuerung der Ein-künfte aus nichtselbständiger Tätigkeit und ist imWesentlichen unverändert.

Grundsätzlich hat nach A b s a t z 1 der Staat dasBesteuerungsrecht, in dem die Tätigkeit ausgeübt wird.

Werden jedoch Arbeitnehmer von Unternehmen einesVertragsstaats nur vorübergehend im anderen Vertrags-staat tätig, so wird dieser Grundsatz durch A b s a t z 2unter bestimmten Voraussetzungen zugunsten desWohnsitzstaats eingeschränkt.

Bei gewerblicher Arbeitnehmerüberlassung steht nachA b s a t z 3 jedoch stets dem Tätigkeitsstaat dasBesteuerungsrecht zu.

Das Bordpersonal von Seeschiffen und Luftfahrzeugenim internationalen Verkehr kann nach A b s a t z 4 indem Staat besteuert werden, in dem sich der Ort der

Geschäftsleitung des das Seeschiff oder Luftfahrzeugbetreibenden Unternehmens befindet.

Zu Artikel 15

Nach diesem Artikel können Aufsichtsrats- und Verwal-tungsratsvergütungen in dem Staat besteuert werden, indem die zahlende Gesellschaft ansässig ist.

Zu Artikel 16

Dieser Artikel befasst sich mit der Besteuerung vonKünstlern und Sportlern und ist im Wesentlichen unver-ändert.

Nach A b s a t z 1 dürfen Künstler und Sportler stets imTätigkeitsstaat besteuert werden.

Dies gilt nach A b s a t z 2 auch, wenn die Einkünfte demKünstler oder Sportler nicht unmittelbar selbst zufließen.

Das Besteuerungsrecht geht nach A b s a t z 3 auf denWohnsitzstaat über, wenn der Aufenthalt des Künstlersoder Sportlers im anderen Staat zu mehr als 60 v. H. ausöffentlichen Mitteln des Ansässigkeitsstaats, einem sei-ner Länder, einer ihrer Gebietskörperschaften oder einerdort als gemeinnützig anerkannten Einrichtung finanziertwird.

Zu Artikel 17

Dieser Artikel regelt die Besteuerung von Ruhegehältern,Renten und ähnlichen Vergütungen und weicht erheblichvon der Regelung im geltenden Abkommen ab.

A b s a t z 1 weist das Besteuerungsrecht für diese Zah-lungen – mit Ausnahme der Pensionen aus öffentlichenKassen – grundsätzlich dem Wohnsitzstaat zu.

Bei Bezügen aus der gesetzlichen Sozialversicherung hatnach A b s a t z 2 jedoch der Kassenstaat das alleinigeBesteuerungsrecht (Kassenstaatsprinzip).

Nach A b s a t z 3 gilt das Kassenstaatsprinzip auch fürEntschädigungszahlungen (wie z. B. Kriegsrenten, Wie-dergutmachungsleistungen und ähnliche Zahlungen).

A b s a t z 4 enthält eine Definition des Begriffs „Rente“.

A b s a t z 5 enthält ergänzende Bestimmungen zuUnterhaltszahlungen.

Zu Artikel 18

Dieser Artikel regelt die Besteuerung von Vergütungenaus einer Tätigkeit im öffentlichen Dienst.

Nach A b s a t z 1 kann grundsätzlich nur der Kassen-staat diese Vergütungen besteuern. Dies gilt auch dann,wenn die Tätigkeit im anderen Vertragsstaat ausgeübtwird. Das Besteuerungsrecht geht auf den Tätigkeits-staat über, wenn der Vergütungsempfänger in diesemStaat ansässig und ein Staatsangehöriger dieses Staatesist oder im Tätigkeitsstaat nicht ausschließlich deshalbansässig geworden ist, um die Dienste zu leisten (Orts-kräfte).

Entsprechendes gilt nach A b s a t z 2 für Ruhegehälterim öffentlichen Dienst.

A b s a t z 3 enthält die Regelung, dass für Vergütungenaus unselbständiger Arbeit im Zusammenhang mitgewerblicher Tätigkeit eines Vertragsstaats die allgemei-nen Regeln des Abkommens gelten.

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35 – Drucksache 17/2253

Abweichend vom geltenden Abkommen gilt nach denA b s ä t z e n 4 u n d 5 das Kassenstaatsprinzip auchfür Vergütungen an entsandtes Personal im Rahmen vonstaatlichen Entwicklungshilfeprogrammen sowie für Ver-gütungen an Mitarbeiter des Goethe-Instituts, des Deut-schen Akademischen Austauschdienstes und anderenähnlichen, von den Vertragsstaaten einvernehmlichbestimmten Einrichtungen.

Zu Artikel 19

Dieser Artikel regelt die Besteuerung von Professoren,Lehrern und Studenten.

Nach den A b s ä t z e n 1 u n d 3 dürfen zur Förderungdes Austauschs von Lehrkräften, Studenten und Auszu-bildenden (einschließlich Praktikanten) Zahlungen ausausländischen Quellen an diesen Personenkreis im Gast-staat unter bestimmten Bedingungen nicht besteuertwerden; bei Lehr- und Forschungstätigkeit gilt dieseBestimmung nur für einen Aufenthalt von höchstens zweiJahren. Davon ausgenommen sind nach A b s a t z 2Forschungstätigkeiten, die in erster Linie zum privatenNutzen einer oder mehrerer Personen ausgeübt werden.

Zu Artikel 20

Dieser Artikel dient als Auffangvorschrift für nicht aus-drücklich im Abkommen genannte Einkünfte.

Nach A b s a t z 1 können diese Einkünfte grundsätzlichnur im Ansässigkeitsstaat besteuert werden.

Das gilt nach A b s a t z 2 jedoch nicht, wenn die Ein-künfte – ausgenommen Einkünfte aus unbeweglichemVermögen – einer im anderen Vertragsstaat belegenenBetriebsstätte zuzuordnen sind (Betriebsstättenvorbe-halt).

Zu Artikel 21

Dieser Artikel regelt die Besteuerung des Vermögens.

Nach A b s a t z 4 hat grundsätzlich nur der Wohnsitz-staat das Besteuerungsrecht.

Unbewegliches Vermögen und bewegliches Vermögen,das zu einer Betriebsstätte gehört, kann abweichend vondiesem Grundsatz nach den A b s ä t z e n 1 u n d 2durch den Belegenheitsstaat besteuert werden.

Schiffe und Luftfahrzeuge sowie das ihrem Betrieb die-nende bewegliche Vermögen dürfen nach A b s a t z 3nur in dem Staat besteuert werden, in dem sich der Ortder Geschäftsleitung des die Schiffe oder Luftfahrzeugebetreibenden Unternehmens befindet.

Zu Artikel 22

Dieser Artikel regelt die Vermeidung der Doppelbesteue-rung, wenn Einkünfte und Vermögenswerte nach demAbkommen sowohl im Ansässigkeitsstaat als auch imanderen Vertragsstaat (Quellen-, Belegenheits- bzw.Kassenstaat) besteuert werden können.

Die Bundesrepublik Deutschland vermeidet eine Doppel-besteuerung nach Absatz 1 Buchstabe a bei den wich-tigsten Einkünften grundsätzlich durch Freistellung, wiez. B. bei Einkünften aus einer Betriebsstätte in Bulgarienund bei Dividendenausschüttungen einer in Bulgarienansässigen Gesellschaft bei einer Mindestbeteiligungvon 10 v. H. an deren Kapital (Schachtelbeteiligung).

Entsprechendes gilt für die (derzeit nicht zu erhebende)Vermögensteuer.

Bei Einkünften, die nicht nach A b s a t z 1 B u c h s t a -b e a von der deutschen Steuer freigestellt werden, wird die Doppelbesteuerung nach Absatz 1 B u c h s t a -b e b durch Anrechnung der bulgarischen Steuer auf diedeutsche Steuer beseitigt. Dies gilt insbesondere fürDividendenbezüge aus im Streubesitz gehaltenen Antei-len, Zinsen, Lizenzgebühren, Veräußerungsgewinne vonAktien – ausgenommen börsennotierte Aktien – oderähnlichen Rechten an einer bulgarischen Gesellschaft,Einkünften aus gewerblicher Arbeitnehmerüberlassung,Aufsichtsrats- und Verwaltungsratsvergütungen und Ein-künfte von Künstlern und Sportlern.

Absatz 1 B u c h s t a b e c sieht statt der Freistellungs-methode nach Buchstabe a die Anrechnungsmethodenach Buchstabe b vor, wenn die Einkünfte nicht aus ak-tiver Tätigkeit stammen.

Darüber hinaus hat sich Deutschland in Absatz 1 B u c h -s t a b e e im Interesse der Vermeidung einer doppeltenSteuerbefreiung oder einer sonstigen ungerechtfertigtenInanspruchnahme des Abkommens einen Wechsel vonder Freistellungs- zur Anrechnungsmethode vorbehalten.

Bei Einkünften, die nach diesem Abkommen von derSteuer freigestellt sind, hat sich Deutschland nachAbsatz 1 B u c h s t a b e d das Recht gesichert, diese in den Progressionsvorbehalt einzubeziehen.

Bulgarien behebt nach A b s a t z 2 B u c h s t a b e a die Doppelbesteuerung grundsätzlich durch Freistellung.Davon ausgenommen sind nach Absatz 2 B u c h -s t a b e b Dividenden, Zinsen, Lizenzen und Veräuße-rungsgewinne von Aktien – ausgenommen börsennotier-te Aktien – oder ähnlichen Rechten an einer deutschenGesellschaft. In diesen Fällen wird die Doppelbesteue-rung durch Steueranrechnung behoben.

Darüber hinaus hat sich auch Bulgarien nach Absatz 2B u c h s t a b e c das Recht gesichert, die nach diesemAbkommen freigestellten Einkünfte in den Progressions-vorbehalt einzubeziehen.

Zu Artikel 23

Dieser Artikel soll entsprechend dem OECD-Musterab-kommen steuerliche Diskriminierungen verhindern.

Zu Artikel 24

Dieser Artikel sieht entsprechend dem OECD-Musterab-kommen vor, dass sich die zuständigen Behörden derbeiden Vertragsstaaten über die Vermeidung der Doppel-besteuerung in Einzelfällen verständigen und Aus-legungs- und Anwendungsschwierigkeiten in gegensei-tigem Einvernehmen beseitigen. Hierzu können diezuständigen Behörden unmittelbar miteinander verkeh-ren.

Zu Artikel 25

Dieser Artikel regelt den Informationsaustausch zwi-schen den zuständigen Behörden der Vertragsstaatenentsprechend dem OECD-Musterabkommen. Er beziehtsich auf Informationen, die zur Durchführung diesesAbkommens und des innerstaatlichen Rechts der Ver-tragsstaaten zur Verwaltung und Durchsetzung betref-fend Steuern jeder Art und Bezeichnung erforderlich

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Drucksache 17/2253 – 36 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

sind, und ist nicht auf die Abkommenssteuernbeschränkt.

Damit ist ein vollumfänglicher Informationsaustauschgesichert, der sich erstmalig nicht nur auf Bankauskünfteerstreckt, sondern auch auf Sachverhalte der Bekämp-fung von Geldwäschedelikten, Korruption und Terroris-musfinanzierung.

Nummer 5 des Protokolls zum Abkommen enthält einigezusätzliche Vorschriften zum Schutz von personenbezo-genen Daten (Datenschutzklausel).

Zu Artikel 26

Dieser Artikel regelt erstmalig die Amtshilfe bei der Erhe-bung von Steuern zwischen den zuständigen Behördender Vertragsstaaten entsprechend dem OECD-Muster-abkommen. Die Amtshilfe ist nicht auf die Abkommens-steuern beschränkt.

Zu Artikel 27

Dieser Artikel enthält verfahrensmäßige Regelungen zurUmsetzung der im Abkommen vorgesehenen Steuer-ermäßigungen bzw. -befreiungen. Klarstellend wird fest-gestellt, dass das Abkommen das Recht des Quellen-staats auf Vornahme eines Steuerabzugs nicht berührt.

Zu Artikel 28

Dieser Artikel regelt ausdrücklich die Anwendbarkeitinnerstaatlicher Missbrauchsvorschriften und bestätigtdamit die schon bisher hierzu geltende Auffassung.Kommt es dadurch zu einer Doppelbesteuerung, werdensich die zuständigen Behörden im Verständigungsverfah-ren einigen.

Zu Artikel 29

Dieser Artikel bestimmt das Verhältnis des Abkommenszu den besonderen diplomatischen und konsularischenVorrechten.

Zu Artikel 30

Dieser Artikel bezieht das zum Abkommen zugehörigeProtokoll in den Anwendungsbereich des Doppelbe-steuerungsabkommens ein.

Zu Artikel 31

Dieser Artikel regelt in A b s a t z 1 die Ratifikation und inA b s a t z 2 das Inkrafttreten des Abkommens. Hiernachtritt das Abkommen am Tag des Austauschs der Ratifi-kationsurkunden in Kraft und wird ab dem 1. Januar desdarauffolgenden Jahres anzuwenden sein.

Mit Inkrafttreten des neuen Abkommens tritt nach A b -s a t z 3 das bislang noch geltende Abkommen vom2. Juni 1987 nebst Protokoll außer Kraft und wird ab dem1. Januar des darauffolgenden Jahres nicht mehr anzu-wenden sein.

Zu Artikel 32

Dieser Artikel enthält Bestimmungen über eine möglicheKündigung und das Außerkrafttreten des Abkommens.

Zu Nummer 6 des Protokolls

Auf ausdrücklichen Wunsch Bulgariens wird in Num-mer 6 des Protokolls zum Abkommen klargestellt, dassdas Abkommen nicht die Rechtsakte der EuropäischenGemeinschaft und entsprechende Bestimmungen derVertragsstaaten berührt.

Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co., Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83–91, 12103 Berlin, www.heenemann-druck.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de

ISSN 0722-8333