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Deutscher Bundestag Drucksache 18/11437 18. Wahlperiode 08.03.2017 Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Recht und Verbraucherschutz (6. Ausschuss) zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung – Drucksache 18/8486 – Entwurf eines Gesetzes zur Reform des Bauvertragsrechts und zur Änderung der kaufrechtlichen Mängelhaftung A. Problem Der Gesetzentwurf sieht im Schwerpunkt vor, spezielle Regelungen für den Bau- vertrag, den Verbraucherbauvertrag sowie den Architektenvertrag und den Inge- nieurvertrag in das Werkvertragsrecht des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) auf- zunehmen. Damit soll dem Umstand Rechnung getragen werden, dass das Bau- recht – parallel zur stetigen Weiterentwicklung der Bautechnik – zu einer kom- plexen Spezialmaterie mit umfangreicher Rechtsprechung geworden ist. Diese ist für den Rechtsanwender kaum noch zu überblicken. Das geltende Werkvertrags- recht ist mit Blick auf die unterschiedlichen möglichen Vertragsgegenstände sehr allgemein gehalten. Für die komplexen, auf eine längere Erfüllungszeit angeleg- ten Bauverträge sind die Regelungen des Werkvertragsrechts häufig nicht detail- liert genug. Wesentliche Fragen des Bauvertragsrechts sind nicht gesetzlich gere- gelt, sondern der Vereinbarung der Parteien und der Rechtsprechung überlassen. Das Fehlen klarer gesetzlicher Vorgaben erschwert eine interessengerechte und ökonomisch sinnvolle Gestaltung und Abwicklung von Bauverträgen. Für Ver- braucher kann die Durchführung eines Bauvorhabens darüber hinaus weitere Ri- siken bergen; gleichwohl enthält das geltende Werkvertragsrecht, abgesehen von einigen Einzelvorschriften, keine besonderen Verbraucherschutzvorschriften. Den aufgezeigten Schwierigkeiten soll mit dem Gesetzentwurf begegnet werden, unter anderem durch die Einführung eines Anordnungsrechts des Bestellers ein- schließlich Regelungen zur Preisanpassung bei Mehr- oder Minderleistungen, durch die Änderung und Ergänzung der Regelungen zur Abnahme sowie die Nor- mierung einer Kündigung aus wichtigem Grund. Speziell für Bauverträge von Verbrauchern sollen Regelungen zur Einführung einer Baubeschreibungspflicht des Unternehmers, zur Pflicht der Parteien, eine verbindliche Vereinbarung über die Bauzeit zu treffen, zum Recht des Verbrauchers zum Widerruf des Vertrags und zur Einführung einer Obergrenze für Abschlagszahlungen getroffen werden. Außerdem soll das Recht der Mängelhaftung an die Rechtsprechung des Gerichts- hofs der Europäischen Union (EuGH) angepasst werden.

Deutscher Bundestag Drucksache 18/11437dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/114/1811437.pdf · Deutscher Bundestag Drucksache 18/11437 18. Wahlperiode 08.03.2017 Beschlussempfehlung und

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  • Deutscher Bundestag Drucksache 18/11437

    18. Wahlperiode 08.03.2017

    Beschlussempfehlung und Berichtdes Ausschusses für Recht und Verbraucherschutz (6. Ausschuss)

    zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung

    – Drucksache 18/8486 –

    Entwurf eines Gesetzes zur Reform des Bauvertragsrechts undzur Änderung der kaufrechtlichen Mängelhaftung

    A. Problem

    Der Gesetzentwurf sieht im Schwerpunkt vor, spezielle Regelungen für den Bau-vertrag, den Verbraucherbauvertrag sowie den Architektenvertrag und den Inge-nieurvertrag in das Werkvertragsrecht des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) auf-zunehmen. Damit soll dem Umstand Rechnung getragen werden, dass das Bau-recht – parallel zur stetigen Weiterentwicklung der Bautechnik – zu einer kom-plexen Spezialmaterie mit umfangreicher Rechtsprechung geworden ist. Diese istfür den Rechtsanwender kaum noch zu überblicken. Das geltende Werkvertrags-recht ist mit Blick auf die unterschiedlichen möglichen Vertragsgegenstände sehrallgemein gehalten. Für die komplexen, auf eine längere Erfüllungszeit angeleg-ten Bauverträge sind die Regelungen des Werkvertragsrechts häufig nicht detail-liert genug. Wesentliche Fragen des Bauvertragsrechts sind nicht gesetzlich gere-gelt, sondern der Vereinbarung der Parteien und der Rechtsprechung überlassen.Das Fehlen klarer gesetzlicher Vorgaben erschwert eine interessengerechte undökonomisch sinnvolle Gestaltung und Abwicklung von Bauverträgen. Für Ver-braucher kann die Durchführung eines Bauvorhabens darüber hinaus weitere Ri-siken bergen; gleichwohl enthält das geltende Werkvertragsrecht, abgesehen voneinigen Einzelvorschriften, keine besonderen Verbraucherschutzvorschriften.

    Den aufgezeigten Schwierigkeiten soll mit dem Gesetzentwurf begegnet werden,unter anderem durch die Einführung eines Anordnungsrechts des Bestellers ein-schließlich Regelungen zur Preisanpassung bei Mehr- oder Minderleistungen,durch die Änderung und Ergänzung der Regelungen zur Abnahme sowie die Nor-mierung einer Kündigung aus wichtigem Grund. Speziell für Bauverträge vonVerbrauchern sollen Regelungen zur Einführung einer Baubeschreibungspflichtdes Unternehmers, zur Pflicht der Parteien, eine verbindliche Vereinbarung überdie Bauzeit zu treffen, zum Recht des Verbrauchers zum Widerruf des Vertragsund zur Einführung einer Obergrenze für Abschlagszahlungen getroffen werden.Außerdem soll das Recht der Mängelhaftung an die Rechtsprechung des Gerichts-hofs der Europäischen Union (EuGH) angepasst werden.

  • Drucksache 18/11437 – 2 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    B. Lösung

    Annahme des Gesetzentwurfs in geänderter Fassung. Der Ausschuss empfiehltunter anderem die Streichung des Wahlrechts des Verkäufers (Selbstvornahmeoder Aufwendungsersatz) beim neuen erweiterten Nacherfüllungsanspruch(§ 439 Absatz 3 Satz 1 BGB-E). Wegen möglicher Konkurrenzen von Hauptleis-tungspflichten aus einem Werkvertrag einerseits und Gewährleistungsrechten auseinem Kaufvertrag andererseits wird das Recht des Verkäufers, den Aus- und Ein-bau selbst vorzunehmen, gestrichen. Außerdem greift der Ausschuss verschiedeneAnregungen des Bundesrates auf, etwa die Aufnahme einer Vorschrift über dieErteilung einer Schlussrechnung (§ 650g Absatz 4 – neu – BGB-E), die Vorgabe,dass Verbraucherbauverträge in Textform abzuschließen sind (§ 650i Absatz 2– neu – BGB-E) sowie Modifizierungen der Vorgaben für den Fall von Vertrags-änderungen (§ 650b Absatz 1 Satz 5 – neu –, § 650b Absatz 2 Satz 1 BGB-E).

    Neu aufgenommen werden im Zusammenhang mit dem Gesetzentwurf Änderun-gen des Gerichtsverfassungsgesetzes (GVG), des Einführungsgesetzes zum Ge-richtsverfassungsgesetz (EGGVG), der Zivilprozessordnung (ZPO) sowie derGrundbuchordnung (GBO) und der Schiffsregisterordnung (SchRegO). Unteranderem soll die Zuständigkeit für Entscheidungen über das Anordnungsrechtoder die Vergütungsanpassung auf bestimmte Gerichte konzentriert werden(§ 71 GVG-E).

    Annahme des Gesetzentwurfs in geänderter Fassung mit den Stimmen derFraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Stimment-haltung der Fraktion DIE LINKE.

    C. Alternativen

    Unveränderte Annahme.

    D. Kosten

    Wurden im Ausschuss nicht erörtert.

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 3 – Drucksache 18/11437

    Beschlussempfehlung

    Der Bundestag wolle beschließen,

    den Gesetzentwurf auf Drucksache 18/8486 in der aus der nachstehenden Zusam-menstellung ersichtlichen Fassung anzunehmen.

    Berlin, den 8. März 2017

    Der Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz

    Renate KünastVorsitzende

    Dr. Hendrik HoppenstedtBerichterstatter

    Dr. Johannes FechnerBerichterstatter

    Harald Petzold (Havelland)Berichterstatter

    Katja KeulBerichterstatterin

  • Drucksache 18/11437 – 4 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Zusammenstellung

    des Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Bauvertragsrechts und zur Änderung der kaufrechtli-chen Mängelhaftung– Drucksache 18/8486 –mit den Beschlüssen des Ausschusses für Recht und Verbraucherschutz (6. Ausschuss)

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    Entwurf eines Gesetzes zur Reform desBauvertragsrechts und

    zur Änderung der kaufrechtlichen Män-gelhaftung

    Entwurf eines Gesetzes zur Reform desBauvertragsrechts,

    zur Änderung der kaufrechtlichen Män-gelhaftung, zur Stärkung des zivilpro-

    zessualen Rechtsschutzes und zum ma-schinellen Siegel im Grundbuch- und

    Schiffsregisterverfahren

    Vom ... Vom ...

    Der Bundestag hat das folgende Gesetz beschlos-sen:

    Der Bundestag hat das folgende Gesetz beschlos-sen:

    Artikel 1 Artikel 1

    Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs

    Das Bürgerliche Gesetzbuch in der Fassung derBekanntmachung vom 2. Januar 2002 (BGBl. I S. 42,2909; 2003 I S. 738), das zuletzt durch … [Artikel 6des Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie über alter-native Streitbeilegung in Verbraucherangelegenheitenund zur Durchführung der Verordnung über Online-Streitbeilegung in Verbraucherangelegenheiten, Bun-destagsdrucksache 18/6904] geändert worden ist, wirdwie folgt geändert:

    Das Bürgerliche Gesetzbuch in der Fassung derBekanntmachung vom 2. Januar 2002 (BGBl. I S. 42,2909; 2003 I S. 738), das zuletzt durch Artikel 3 desGesetzes vom 24. Mai 2016 (BGBl. I S. 1190) geän-dert worden ist, wird wie folgt geändert:

    1. In der Inhaltsübersicht wird die Angabe zu Buch 2Abschnitt 8 Titel 9 wie folgt gefasst:

    1. u n v e r ä n d e r t

    „Titel 9

    Werkvertrag und ähnliche Verträge

    Untertitel 1

    Werkvertragsrecht

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 5 – Drucksache 18/11437

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    Kapitel 1

    Allgemeine Vorschriften

    Kapitel 2

    Bauvertrag

    Kapitel 3

    Verbraucherbauvertrag

    Kapitel 4

    Unabdingbarkeit

    Untertitel 2

    Architektenvertrag und Ingenieurvertrag

    Untertitel 3

    Bauträgervertrag

    Untertitel 4

    Reisevertrag“.

    2. In § 218 Absatz 1 Satz 2 werden die Wörter„§ 275 Abs. 1 bis 3, § 439 Abs. 3 oder § 635Abs. 3“ durch die Wörter „§ 275 Absatz 1 bis 3,§ 439 Absatz 4 oder § 635 Absatz 3“ ersetzt.

    2. u n v e r ä n d e r t

    3. § 309 wird wie folgt geändert: 3. § 309 wird wie folgt geändert:

    a) Nummer 8 Buchstabe b Doppelbuchstabe ccwird wie folgt gefasst:

    a) Nummer 8 Buchstabe b Doppelbuchstabe ccwird wie folgt gefasst:

    „cc) (Leistungen und Aufwendungen beiNacherfüllung)

    „cc) (Aufwendungen bei Nacherfüllung)

    die Verpflichtung des Verwenders aus-geschlossen oder beschränkt wird, diezum Zweck der Nacherfüllung erforder-lichen Aufwendungen nach § 439 Ab-satz 2 und 3 zu tragen oder zu erset-zen;“.

    die Verpflichtung des Verwenders aus-geschlossen oder beschränkt wird, diezum Zweck der Nacherfüllung erforder-lichen Aufwendungen nach § 439 Ab-satz 2 und 3 oder § 635 Absatz 2 zutragen oder zu ersetzen;“.

    b) In Nummer 14 wird der Punkt am Endedurch ein Semikolon ersetzt.

    b) u n v e r ä n d e r t

  • Drucksache 18/11437 – 6 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    c) Folgende Nummer 15 wird angefügt: c) Folgende Nummer 15 wird angefügt:

    „15. (Abschlagszahlungen und Sicherheits-leistung)

    „15. (Abschlagszahlungen und Sicherheits-leistung)

    eine Bestimmung, nach der der Ver-wender bei einem Werkvertrag

    eine Bestimmung, nach der der Ver-wender bei einem Werkvertrag

    a) für Teilleistungen Abschlagszah-lungen vom anderen Vertragsteilverlangen kann, die wesentlich hö-her sind als die nach § 632a Ab-satz 1 und § 650l Absatz 1 zu leis-tenden Abschlagszahlungen, oder

    a) für Teilleistungen Abschlagszah-lungen vom anderen Vertragsteilverlangen kann, die wesentlich hö-her sind als die nach § 632a Ab-satz 1 und § 650m Absatz 1 zuleistenden Abschlagszahlungen,oder

    b) die Sicherheitsleistung nach§ 650l Absatz 2 nicht oder nur ingeringerer Höhe leisten muss.“

    b) die Sicherheitsleistung nach§ 650m Absatz 2 nicht oder nur ingeringerer Höhe leisten muss.“

    4. § 312 Absatz 2 Nummer 3 wird wie folgt gefasst: 4. § 312 Absatz 2 Nummer 3 wird wie folgt gefasst:

    „3. Verbraucherbauverträge nach § 650h Ab-satz 1,“.

    „3. Verbraucherbauverträge nach § 650i Ab-satz 1,“.

    5. Nach § 356c wird folgender § 356d eingefügt: 5. Nach § 356d wird folgender § 356e eingefügt:

    㤠356d 㤠356e

    Widerrufsrecht bei Verbraucherbauverträgen Widerrufsrecht bei Verbraucherbauverträgen

    Bei einem Verbraucherbauvertrag (§ 650hAbsatz 1) beginnt die Widerrufsfrist nicht, bevorder Unternehmer den Verbraucher gemäß Arti-kel 249 § 3 des Einführungsgesetzes zum Bürger-lichen Gesetzbuche über sein Widerrufsrecht be-lehrt hat. Das Widerrufsrecht erlischt spätestenszwölf Monate und 14 Tage nach dem in § 355 Ab-satz 2 Satz 2 genannten Zeitpunkt.“

    Bei einem Verbraucherbauvertrag (§ 650iAbsatz 1) beginnt die Widerrufsfrist nicht, bevorder Unternehmer den Verbraucher gemäß Arti-kel 249 § 3 des Einführungsgesetzes zum Bürger-lichen Gesetzbuche über sein Widerrufsrecht be-lehrt hat. Das Widerrufsrecht erlischt spätestenszwölf Monate und 14 Tage nach dem in § 355 Ab-satz 2 Satz 2 genannten Zeitpunkt.“

    6. Nach § 357c wird folgender § 357d eingefügt: 6. u n v e r ä n d e r t

    㤠357d

    Rechtsfolgen des Widerrufs bei Verbraucherbau-verträgen

    Ist die Rückgewähr der bis zum Widerruf er-brachten Leistung ihrer Natur nach ausgeschlos-sen, schuldet der Verbraucher dem UnternehmerWertersatz. Bei der Berechnung des Wertersatzesist die vereinbarte Vergütung zugrunde zu legen.Ist die vereinbarte Vergütung unverhältnismäßighoch, ist der Wertersatz auf der Grundlage des

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 7 – Drucksache 18/11437

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    Marktwertes der erbrachten Leistung zu berech-nen.“

    7. § 439 wird wie folgt geändert: 7. § 439 wird wie folgt geändert:

    a) Nach Absatz 2 wird folgender Absatz 3 ein-gefügt:

    a) Nach Absatz 2 wird folgender Absatz 3 ein-gefügt:

    „(3) Hat der Käufer die mangelhafteSache gemäß ihrer Art und ihrem Verwen-dungszweck in eine andere Sache eingebaut,ist der Verkäufer im Rahmen der Nacherfül-lung verpflichtet, nach seiner Wahl entwederselbst den erforderlichen Ausbau der man-gelhaften und den Einbau der nachgebesser-ten oder gelieferten mangelfreien Sache vor-zunehmen oder dem Käufer die hierfür erfor-derlichen Aufwendungen zu ersetzen. DerVerkäufer ist auf den Aufwendungsersatz be-schränkt, wenn

    „(3) Hat der Käufer die mangelhafteSache gemäß ihrer Art und ihrem Verwen-dungszweck in eine andere Sache eingebautoder an eine andere Sache angebracht, istder Verkäufer im Rahmen der Nacherfüllungverpflichtet, dem Käufer die erforderlichenAufwendungen für das Entfernen dermangelhaften und den Einbau oder das An-bringen der nachgebesserten oder geliefer-ten mangelfreien Sache zu ersetzen.

    1. dem Ausbau der mangelhaften und demEinbau der nachgebesserten oder gelie-ferten mangelfreien Sache durch denVerkäufer ein berechtigtes Interesse desKäufers entgegensteht oder

    1. entfällt

    2. der Verkäufer nicht innerhalb einervom Käufer bestimmten angemessenenFrist erklärt hat, dass er den Aus- undEinbau selbst vornehmen werde.

    2. entfällt

    § 442 Absatz 1 ist mit der Maßgabe anzu-wenden, dass für die Kenntnis des Käufersan die Stelle des Vertragsschlusses der Ein-bau der mangelhaften Sache durch den Käu-fer tritt.“

    § 442 Absatz 1 ist mit der Maßgabe anzu-wenden, dass für die Kenntnis des Käufersan die Stelle des Vertragsschlusses der Ein-bau oder das Anbringen der mangelhaftenSache durch den Käufer tritt.“

    b) Die bisherigen Absätze 3 und 4 werden dieAbsätze 4 und 5.

    b) u n v e r ä n d e r t

    8. § 440 wird wie folgt gefasst: 8. u n v e r ä n d e r t

    㤠440

    Besondere Bestimmungen für Rücktritt undSchadensersatz

    Außer in den Fällen des § 281 Absatz 2 unddes § 323 Absatz 2 bedarf es der Fristsetzungauch dann nicht, wenn der Verkäufer beide Artender Nacherfüllung gemäß § 439 Absatz 4 verwei-gert oder wenn die dem Käufer zustehende Art derNacherfüllung fehlgeschlagen oder ihm unzumut-

  • Drucksache 18/11437 – 8 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    bar ist. Eine Nachbesserung gilt nach dem erfolg-losen zweiten Versuch als fehlgeschlagen, wennsich nicht insbesondere aus der Art der Sache oderdes Mangels oder den sonstigen Umständen etwasanderes ergibt.“

    9. Nach § 445 werden die folgenden §§ 445a und445b eingefügt:

    9. u n v e r ä n d e r t

    㤠445a

    Rückgriff des Verkäufers

    (1) Der Verkäufer kann beim Verkauf einerneu hergestellten Sache von dem Verkäufer, derihm die Sache verkauft hatte (Lieferant), Ersatzder Aufwendungen verlangen, die er im Verhält-nis zum Käufer nach § 439 Absatz 2 und 3 sowie§ 475 Absatz 4 und 6 zu tragen hatte, wenn dervom Käufer geltend gemachte Mangel bereitsbeim Übergang der Gefahr auf den Verkäufer vor-handen war.

    (2) Für die in § 437 bezeichneten Rechtedes Verkäufers gegen seinen Lieferanten bedarf eswegen des vom Käufer geltend gemachten Man-gels der sonst erforderlichen Fristsetzung nicht,wenn der Verkäufer die verkaufte neu hergestellteSache als Folge ihrer Mangelhaftigkeit zurück-nehmen musste oder der Käufer den Kaufpreis ge-mindert hat.

    (3) Die Absätze 1 und 2 finden auf die An-sprüche des Lieferanten und der übrigen Käufer inder Lieferkette gegen die jeweiligen Verkäuferentsprechende Anwendung, wenn die SchuldnerUnternehmer sind.

    (4) § 377 des Handelsgesetzbuchs bleibtunberührt.

    § 445b

    Verjährung von Rückgriffsansprüchen

    (1) Die in § 445a Absatz 1 bestimmtenAufwendungsersatzansprüche verjähren in zweiJahren ab Ablieferung der Sache.

    (2) Die Verjährung der in den §§ 437 und445a Absatz 1 bestimmten Ansprüche des Ver-käufers gegen seinen Lieferanten wegen des Man-gels einer verkauften neu hergestellten Sache trittfrühestens zwei Monate nach dem Zeitpunkt ein,

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9 – Drucksache 18/11437

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    in dem der Verkäufer die Ansprüche des Käuferserfüllt hat. Diese Ablaufhemmung endet spätes-tens fünf Jahre nach dem Zeitpunkt, in dem derLieferant die Sache dem Verkäufer abgelieferthat.

    (3) Die Absätze 1 und 2 finden auf die An-sprüche des Lieferanten und der übrigen Käufer inder Lieferkette gegen die jeweiligen Verkäuferentsprechende Anwendung, wenn die SchuldnerUnternehmer sind.“

    10. § 474 wird durch die folgenden §§ 474 und 475ersetzt:

    10. § 474 wird durch die folgenden §§ 474 und 475ersetzt:

    㤠474 㤠474

    Verbrauchsgüterkauf u n v e r ä n d e r t

    (1) Verbrauchsgüterkäufe sind Verträge,durch die ein Verbraucher von einem Unterneh-mer eine bewegliche Sache kauft. Um einen Ver-brauchsgüterkauf handelt es sich auch bei einemVertrag, der neben dem Verkauf einer bewegli-chen Sache die Erbringung einer Dienstleistungdurch den Unternehmer zum Gegenstand hat.

    (2) Für den Verbrauchsgüterkauf gelten er-gänzend die folgenden Vorschriften dieses Unter-titels. Dies gilt nicht für gebrauchte Sachen, die ineiner öffentlich zugänglichen Versteigerung ver-kauft werden, an der der Verbraucher persönlichteilnehmen kann.

    § 475 § 475

    Anwendbare Vorschriften Anwendbare Vorschriften

    (1) Ist eine Zeit für die nach § 433 zu er-bringenden Leistungen weder bestimmt noch ausden Umständen zu entnehmen, so kann der Gläu-biger diese Leistungen abweichend von § 271 Ab-satz 1 nur unverzüglich verlangen. Der Unterneh-mer muss die Sache in diesem Fall spätestens 30Tage nach Vertragsschluss übergeben. Die Ver-tragsparteien können die Leistungen sofort bewir-ken.

    (1) u n v e r ä n d e r t

    (2) § 447 Absatz 1 gilt mit der Maßgabe,dass die Gefahr des zufälligen Untergangs und derzufälligen Verschlechterung nur dann auf denKäufer übergeht, wenn der Käufer den Spediteur,den Frachtführer oder die sonst zur Ausführung

    (2) u n v e r ä n d e r t

  • Drucksache 18/11437 – 10 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    der Versendung bestimmte Person oder Anstaltmit der Ausführung beauftragt hat und der Unter-nehmer dem Käufer diese Person oder Anstaltnicht zuvor benannt hat.

    (3) § 439 Absatz 5 ist mit der Maßgabe an-zuwenden, dass Nutzungen nicht herauszugebenoder durch ihren Wert zu ersetzen sind. Die§§ 445 und 447 Absatz 2 sind nicht anzuwenden.

    (3) u n v e r ä n d e r t

    (4) Ist die eine Art der Nacherfüllung nach§ 275 Absatz 1 ausgeschlossen oder kann der Un-ternehmer diese nach § 275 Absatz 2 oder 3 oder§ 439 Absatz 4 Satz 1 verweigern, kann er die an-dere Art der Nacherfüllung nicht wegen Unver-hältnismäßigkeit der Kosten nach § 439 Absatz 4Satz 1 verweigern. Ist die andere Art der Nacher-füllung wegen der Höhe der Aufwendungen nach§ 439 Absatz 2 oder Absatz 3 Satz 1 Alternative 2unverhältnismäßig, kann der Unternehmer denAufwendungsersatz auf einen angemessenen Be-trag beschränken. Bei der Bemessung dieses Be-trages sind insbesondere der Wert der Sache inmangelfreiem Zustand und die Bedeutung desMangels zu berücksichtigen.

    (4) Ist die eine Art der Nacherfüllung nach§ 275 Absatz 1 ausgeschlossen oder kann der Un-ternehmer diese nach § 275 Absatz 2 oder 3 oder§ 439 Absatz 4 Satz 1 verweigern, kann er die an-dere Art der Nacherfüllung nicht wegen Unver-hältnismäßigkeit der Kosten nach § 439 Absatz 4Satz 1 verweigern. Ist die andere Art der Nacher-füllung wegen der Höhe der Aufwendungen nach§ 439 Absatz 2 oder Absatz 3 Satz 1 unverhältnis-mäßig, kann der Unternehmer den Aufwendungs-ersatz auf einen angemessenen Betrag beschrän-ken. Bei der Bemessung dieses Betrages sind ins-besondere der Wert der Sache in mangelfreiemZustand und die Bedeutung des Mangels zu be-rücksichtigen.

    (5) § 440 Satz 1 ist auch in den Fällen an-zuwenden, in denen der Verkäufer die Nacherfül-lung gemäß Absatz 4 Satz 2 beschränkt.

    (5) u n v e r ä n d e r t

    (6) Der Verbraucher kann von dem Unter-nehmer für Aufwendungen, die ihm im Rahmender Nacherfüllung gemäß § 439 Absatz 2 und 3Satz 1 entstehen und die vom Unternehmer zu tra-gen sind, Vorschuss verlangen.“

    (6) Der Verbraucher kann von dem Unter-nehmer für Aufwendungen, die ihm im Rahmender Nacherfüllung gemäß § 439 Absatz 2 und 3entstehen und die vom Unternehmer zu tragensind, Vorschuss verlangen.“

    11. Der bisherige § 475 wird § 476. 11. u n v e r ä n d e r t

    12. Der bisherige § 476 wird § 477. 12. u n v e r ä n d e r t

    13. Der bisherige § 477 wird aufgehoben. 13. u n v e r ä n d e r t

    14. § 478 wird wie folgt geändert: 14. u n v e r ä n d e r t

    a) Der Überschrift werden die Wörter „Sonder-bestimmungen für den“ vorangestellt.

    b) Absatz 1 wird wie folgt gefasst:

    „(1) Ist der letzte Vertrag in der Liefer-kette ein Verbrauchsgüterkauf (§ 474), fin-det § 477 in den Fällen des § 445a Absatz 1und 2 mit der Maßgabe Anwendung, dass dieFrist mit dem Übergang der Gefahr auf denVerbraucher beginnt.“

    c) Die Absätze 2 und 3 werden aufgehoben.

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 11 – Drucksache 18/11437

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    d) Der bisherige Absatz 4 wird Absatz 2 und inSatz 1 werden die Wörter „von den §§ 433bis 435, 437, 439 bis 443 sowie von den Ab-sätzen 1 bis 3 und von § 479“ durch die Wör-ter „von Absatz 1 sowie von den §§ 433 bis435, 437, 439 bis 443, 445a Absatz 1 und 2sowie von § 445b“ ersetzt.

    e) Der bisherige Absatz 5 wird Absatz 3 unddie Wörter „Absätze 1 bis 4“ werden durchdie Wörter „Absätze 1 und 2“ ersetzt.

    f) Absatz 6 wird aufgehoben.

    15. § 479 wird wie folgt gefasst: 15. u n v e r ä n d e r t

    㤠479

    Sonderbestimmungen für Garantien

    (1) Eine Garantieerklärung (§ 443) musseinfach und verständlich abgefasst sein. Sie mussenthalten:

    1. den Hinweis auf die gesetzlichen Rechte desVerbrauchers sowie darauf, dass sie durchdie Garantie nicht eingeschränkt werden,und

    2. den Inhalt der Garantie und alle wesentlichenAngaben, die für die Geltendmachung derGarantie erforderlich sind, insbesondere dieDauer und den räumlichen Geltungsbereichdes Garantieschutzes sowie Namen und An-schrift des Garantiegebers.

    (2) Der Verbraucher kann verlangen, dassihm die Garantieerklärung in Textform mitgeteiltwird.

    (3) Die Wirksamkeit der Garantiever-pflichtung wird nicht dadurch berührt, dass eineder vorstehenden Anforderungen nicht erfülltwird.“

    16. Vor § 631 wird folgende Überschrift eingefügt: 16. u n v e r ä n d e r t

    „Kapitel 1

    Allgemeine Vorschriften“.

  • Drucksache 18/11437 – 12 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    17. § 632a wird wie folgt geändert: 17. u n v e r ä n d e r t

    a) Absatz 1 wird wie folgt geändert:

    aa) Die Sätze 1 und 2 werden durch die fol-genden Sätze ersetzt:

    „Der Unternehmer kann von dem Be-steller eine Abschlagszahlung in Höhedes Wertes der von ihm erbrachten undnach dem Vertrag geschuldeten Leis-tungen verlangen. Sind die erbrachtenLeistungen nicht vertragsgemäß, kannder Besteller die Zahlung eines ange-messenen Teils des Abschlags verwei-gern. Die Beweislast für die vertragsge-mäße Leistung verbleibt bis zur Ab-nahme beim Unternehmer.“

    bb) In dem neuen Satz 6 werden die Wörter„Sätze 1 bis 4“ durch die Wörter„Sätze 1 bis 5“ ersetzt.

    b) Die Absätze 2 und 3 werden aufgehoben.

    c) Der bisherige Absatz 4 wird Absatz 2 undwird wie folgt gefasst:

    „(2) Die Sicherheit nach Absatz 1Satz 6 kann auch durch eine Garantie oderein sonstiges Zahlungsversprechen eines imGeltungsbereich dieses Gesetzes zum Ge-schäftsbetrieb befugten Kreditinstituts oderKreditversicherers geleistet werden.“

    18. § 640 wird wie folgt geändert: 18. § 640 wird wie folgt geändert:

    a) Absatz 1 Satz 3 wird aufgehoben. a) u n v e r ä n d e r t

    b) Nach Absatz 1 wird folgender Absatz 2 ein-gefügt:

    b) Nach Absatz 1 wird folgender Absatz 2 ein-gefügt:

    „(2) Als abgenommen gilt ein Werkauch, wenn der Unternehmer dem Bestellernach Fertigstellung des Werks eine angemes-sene Frist zur Abnahme gesetzt hat und derBesteller die Abnahme nicht innerhalb dieserFrist unter Angabe von Mängeln verweigerthat. Ist der Besteller ein Verbraucher, so tre-ten die Rechtsfolgen des Satzes 1 nur dannein, wenn der Unternehmer den Besteller zu-sammen mit der Aufforderung zur Abnahmeauf die Folgen einer nicht erklärten oderohne Angabe von Mängeln verweigerten Ab-nahme hingewiesen hat; der Hinweis muss inTextform erfolgen.“

    „(2) Als abgenommen gilt ein Werkauch, wenn der Unternehmer dem Bestellernach Fertigstellung des Werks eine angemes-sene Frist zur Abnahme gesetzt hat und derBesteller die Abnahme nicht innerhalb dieserFrist unter Angabe mindestens eines Man-gels verweigert hat. Ist der Besteller ein Ver-braucher, so treten die Rechtsfolgen des Sat-zes 1 nur dann ein, wenn der Unternehmerden Besteller zusammen mit der Aufforde-rung zur Abnahme auf die Folgen einer nichterklärten oder ohne Angabe von Mängelnverweigerten Abnahme hingewiesen hat; derHinweis muss in Textform erfolgen.“

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 13 – Drucksache 18/11437

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    c) Der bisherige Absatz 2 wird Absatz 3. c) u n v e r ä n d e r t

    19. Nach § 647 wird folgender § 647a eingefügt: 19. u n v e r ä n d e r t

    㤠647a

    Sicherungshypothek des Inhabers einer Schiffs-werft

    Der Inhaber einer Schiffswerft kann für seineForderungen aus dem Bau oder der Ausbesserungeines Schiffes die Einräumung einer Schiffshypo-thek an dem Schiffsbauwerk oder dem Schiff desBestellers verlangen. Ist das Werk noch nicht voll-endet, so kann er die Einräumung der Schiffshy-pothek für einen der geleisteten Arbeit entspre-chenden Teil der Vergütung und für die in derVergütung nicht inbegriffenen Auslagen verlan-gen. § 647 findet keine Anwendung.“

    20. Die §§ 648 und 648a werden aufgehoben. 20. u n v e r ä n d e r t

    21. § 649 wird § 648. 21. u n v e r ä n d e r t

    22. Nach § 648 wird folgender § 648a eingefügt: 22. u n v e r ä n d e r t

    㤠648a

    Kündigung aus wichtigem Grund

    (1) Beide Vertragsparteien können denVertrag aus wichtigem Grund ohne Einhaltung ei-ner Kündigungsfrist kündigen. Ein wichtigerGrund liegt vor, wenn dem kündigenden Teil un-ter Berücksichtigung aller Umstände des Einzel-falls und unter Abwägung der beiderseitigen Inte-ressen die Fortsetzung des Vertragsverhältnissesbis zur Fertigstellung des Werks nicht zugemutetwerden kann.

    (2) Eine Teilkündigung ist möglich; siemuss sich auf einen abgrenzbaren Teil des ge-schuldeten Werks beziehen.

    (3) § 314 Absatz 2 und 3 gilt entsprechend.

    (4) Nach der Kündigung kann jede Ver-tragspartei von der anderen verlangen, dass sie aneiner gemeinsamen Feststellung des Leistungs-standes mitwirkt. Verweigert eine Vertragsparteidie Mitwirkung oder bleibt sie einem vereinbartenoder einem von der anderen Vertragspartei inner-halb einer angemessenen Frist bestimmten Ter-min zur Leistungsstandfeststellung fern, trifft sie

  • Drucksache 18/11437 – 14 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    die Beweislast für den Leistungsstand zum Zeit-punkt der Kündigung. Dies gilt nicht, wenn dieVertragspartei infolge eines Umstands fernbleibt,den sie nicht zu vertreten hat und den sie der an-deren Vertragspartei unverzüglich mitgeteilt hat.

    (5) Kündigt eine Vertragspartei aus wichti-gem Grund, ist der Unternehmer nur berechtigt,die Vergütung zu verlangen, die auf den bis zurKündigung erbrachten Teil des Werks entfällt.

    (6) Die Berechtigung, Schadensersatz zuverlangen, wird durch die Kündigung nicht ausge-schlossen.“

    23. § 650 wird § 649. 23. u n v e r ä n d e r t

    24. § 651 wird § 650 und in Satz 3 wird die Angabe„649 und 650“ durch die Angabe „648 und 649“ersetzt.

    24. u n v e r ä n d e r t

    25. Nach § 650 werden die folgenden Kapitel 2 bis 4und die Untertitel 2 und 3 eingefügt:

    25. Nach § 650 werden die folgenden Kapitel 2 bis 4und die Untertitel 2 und 3 eingefügt:

    „Kapitel 2 „Kapitel 2

    Bauvertrag Bauvertrag

    § 650a § 650a

    Bauvertrag u n v e r ä n d e r t

    (1) Ein Bauvertrag ist ein Vertrag über dieHerstellung, die Wiederherstellung, die Beseiti-gung oder den Umbau eines Bauwerks, einer Au-ßenanlage oder eines Teils davon. Für den Bau-vertrag gelten ergänzend die folgenden Vorschrif-ten dieses Kapitels.

    (2) Ein Vertrag über die Instandhaltung ei-nes Bauwerks ist ein Bauvertrag, wenn das Werkfür die Konstruktion, den Bestand oder den be-stimmungsgemäßen Gebrauch von wesentlicherBedeutung ist.

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15 – Drucksache 18/11437

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    § 650b § 650b

    Änderung des Vertrags; Anordnungsrecht desBestellers

    Änderung des Vertrags; Anordnungsrecht desBestellers

    (1) Begehrt der Besteller (1) Begehrt der Besteller

    1. eine Änderung des vereinbarten Werkerfolgs(§ 631 Absatz 2) oder

    1. u n v e r ä n d e r t

    2. eine Änderung, die zur Erreichung des ver-einbarten Werkerfolgs notwendig ist,

    2. u n v e r ä n d e r t

    streben die Vertragsparteien Einvernehmen überdie Änderung und die infolge der Änderung zuleistende Mehr- oder Mindervergütung an. DerUnternehmer ist verpflichtet, ein Angebot überdie Mehr- oder Mindervergütung zu erstellen, imFalle einer Änderung nach Satz 1 Nummer 1 je-doch nur, wenn ihm die Ausführung der Änderungzumutbar ist. Macht der Unternehmer betriebsin-terne Vorgänge für die Unzumutbarkeit einer An-ordnung nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 geltend,trifft ihn die Beweislast hierfür. Trägt der Bestel-ler die Verantwortung für die Planung des Bau-werks oder der Außenanlage, ist der Unternehmernur dann zur Erstellung eines Angebots über dieMehr- oder Mindervergütung verpflichtet, wennder Besteller die für die Änderung erforderlichePlanung vorgenommen und dem Unternehmer zurVerfügung gestellt hat.

    streben die Vertragsparteien Einvernehmen überdie Änderung und die infolge der Änderung zuleistende Mehr- oder Mindervergütung an. DerUnternehmer ist verpflichtet, ein Angebot überdie Mehr- oder Mindervergütung zu erstellen, imFalle einer Änderung nach Satz 1 Nummer 1 je-doch nur, wenn ihm die Ausführung der Änderungzumutbar ist. Macht der Unternehmer betriebsin-terne Vorgänge für die Unzumutbarkeit einer An-ordnung nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 geltend,trifft ihn die Beweislast hierfür. Trägt der Bestel-ler die Verantwortung für die Planung des Bau-werks oder der Außenanlage, ist der Unternehmernur dann zur Erstellung eines Angebots über dieMehr- oder Mindervergütung verpflichtet, wennder Besteller die für die Änderung erforderlichePlanung vorgenommen und dem Unternehmer zurVerfügung gestellt hat. Begehrt der Bestellereine Änderung, für die dem Unternehmer nach§ 650c Absatz 1 Satz 2 kein Anspruch auf Ver-gütung für vermehrten Aufwand zusteht, stre-ben die Parteien nur Einvernehmen über dieÄnderung an; Satz 2 findet in diesem Fall keineAnwendung.

    (2) Erzielen die Parteien keine Einigungnach Absatz 1, kann der Besteller die Änderunganordnen. Der Unternehmer ist verpflichtet, derAnordnung des Bestellers nachzukommen, einerAnordnung nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 je-doch nur, wenn ihm die Ausführung zumutbar ist.Absatz 1 Satz 3 gilt entsprechend.

    (2) Erzielen die Parteien binnen 30 Tagennach Zugang des Änderungsbegehrens beimUnternehmer keine Einigung nach Absatz 1,kann der Besteller die Änderung in Textform an-ordnen. Der Unternehmer ist verpflichtet, der An-ordnung des Bestellers nachzukommen, einer An-ordnung nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 jedochnur, wenn ihm die Ausführung zumutbar ist. Ab-satz 1 Satz 3 gilt entsprechend.

    (3) Zum Erlass einer einstweiligen Verfü-gung ist es nach Beginn der Bauausführung nichterforderlich, dass der Verfügungsgrund glaubhaftgemacht wird, wenn zuvor unter Beiziehung eines

    (3) entfällt

  • Drucksache 18/11437 – 16 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    Sachverständigen versucht worden ist, die Strei-tigkeit einvernehmlich beizulegen. Die Kosten desSachverständigen sind von beiden Vertragspar-teien je zur Hälfte zu tragen.

    § 650c § 650c

    Vergütungsanpassung bei Anordnungen nach§ 650b Absatz 2

    Vergütungsanpassung bei Anordnungen nach§ 650b Absatz 2

    (1) Die Höhe des Vergütungsanspruchs fürden infolge einer Anordnung des Bestellers nach§ 650b Absatz 2 vermehrten oder vermindertenAufwand ist nach den tatsächlich erforderlichenKosten mit angemessenen Zuschlägen für allge-meine Geschäftskosten, Wagnis und Gewinn zuermitteln.

    (1) Die Höhe des Vergütungsanspruchs fürden infolge einer Anordnung des Bestellers nach§ 650b Absatz 2 vermehrten oder vermindertenAufwand ist nach den tatsächlich erforderlichenKosten mit angemessenen Zuschlägen für allge-meine Geschäftskosten, Wagnis und Gewinn zuermitteln. Umfasst die Leistungspflicht des Un-ternehmers auch die Planung des Bauwerksoder der Außenanlage, steht diesem im Fall des§ 650b Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 kein An-spruch auf Vergütung für vermehrten Auf-wand zu.

    (2) Der Unternehmer kann zur Berechnungder Vergütung für den Nachtrag auf die Ansätzein einer vereinbarungsgemäß hinterlegten Urkal-kulation zurückgreifen. Es wird vermutet, dass dieauf Basis der Urkalkulation fortgeschriebene Ver-gütung der Vergütung nach Absatz 1 entspricht.

    (2) u n v e r ä n d e r t

    (3) Bei der Berechnung von vereinbartenoder gemäß § 632a geschuldeten Abschlagszah-lungen kann der Unternehmer 80 Prozent einer ineinem Angebot nach § 650b Absatz 1 Satz 2 ge-nannten Mehrvergütung ansetzen, wenn sich dieParteien nicht über die Höhe geeinigt haben odereine anderslautende gerichtliche Entscheidungergeht. Wählt der Unternehmer diesen Weg undergeht keine anderslautende gerichtliche Ent-scheidung, wird die nach den Absätzen 1 und 2geschuldete Mehrvergütung erst nach der Ab-nahme des Werkes fällig. Zahlungen nach Satz 1,die die nach den Absätzen 1 und 2 geschuldeteMehrvergütung übersteigen, sind dem Bestellerzurückzugewähren.

    (3) Bei der Berechnung von vereinbartenoder gemäß § 632a geschuldeten Abschlagszah-lungen kann der Unternehmer 80 Prozent einer ineinem Angebot nach § 650b Absatz 1 Satz 2 ge-nannten Mehrvergütung ansetzen, wenn sich dieParteien nicht über die Höhe geeinigt haben oderkeine anderslautende gerichtliche Entscheidungergeht. Wählt der Unternehmer diesen Weg undergeht keine anderslautende gerichtliche Ent-scheidung, wird die nach den Absätzen 1 und 2geschuldete Mehrvergütung erst nach der Ab-nahme des Werkes fällig. Zahlungen nach Satz 1,die die nach den Absätzen 1 und 2 geschuldeteMehrvergütung übersteigen, sind dem Bestellerzurückzugewähren und ab ihrem Eingang beimUnternehmer zu verzinsen. § 288 Absatz 1Satz 2, Absatz 2 und § 289 Satz 1 gelten ent-sprechend.

    (4) Die Parteien können eine andere Ver-einbarung für die Vergütungsanpassung treffen.Wird die Vertragsordnung für BauleistungenTeil B (VOB/B) in der jeweils zum Zeitpunkt des

    (4) entfällt

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 17 – Drucksache 18/11437

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    Vertragsschlusses geltenden Fassung gegenübereinem Unternehmer, einer juristischen Person desöffentlichen Rechts oder einem öffentlich-rechtli-chen Sondervermögen als Allgemeine Geschäfts-bedingungen verwendet, findet § 307 Absatz 1und 2 in Bezug auf eine Inhaltskontrolle von Best-immungen zur Berechnung der Vergütungsanpas-sung abweichend von § 310 Absatz 1 Satz 3 auchdann keine Anwendung, wenn nur die Bestimmun-gen der VOB/B zum Anordnungsrecht und zurVergütungsanpassung ohne inhaltliche Abwei-chungen insgesamt in den Vertrag einbezogensind.

    (5) Zum Erlass einer einstweiligen Verfü-gung ist es nach Beginn der Bauausführung nichterforderlich, dass der Verfügungsgrund glaubhaftgemacht wird, wenn zuvor unter Beiziehung einesSachverständigen versucht worden ist, die Strei-tigkeit einvernehmlich beizulegen. Die Kosten desSachverständigen sind von beiden Vertragspar-teien je zur Hälfte zu tragen.

    (5) entfällt

    § 650d

    Einstweilige Verfügung

    Zum Erlass einer einstweiligen Verfügungin Streitigkeiten über das Anordnungsrecht ge-mäß § 650b oder die Vergütungsanpassung ge-mäß § 650c ist es nach Beginn der Bauausfüh-rung nicht erforderlich, dass der Verfügungs-grund glaubhaft gemacht wird.

    § 650d § 650e

    Sicherungshypothek des Bauunternehmers u n v e r ä n d e r t

    Der Unternehmer kann für seine Forderun-gen aus dem Vertrag die Einräumung einer Siche-rungshypothek an dem Baugrundstück des Bestel-lers verlangen. Ist das Werk noch nicht vollendet,so kann er die Einräumung der Sicherungshypo-thek für einen der geleisteten Arbeit entsprechen-den Teil der Vergütung und für die in der Vergü-tung nicht inbegriffenen Auslagen verlangen.

  • Drucksache 18/11437 – 18 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    § 650e § 650f

    Bauhandwerkersicherung Bauhandwerkersicherung

    (1) Der Unternehmer kann vom BestellerSicherheit für die auch in Zusatzaufträgen verein-barte und noch nicht gezahlte Vergütung ein-schließlich dazugehöriger Nebenforderungen, diemit 10 Prozent des zu sichernden Vergütungsan-spruchs anzusetzen sind, verlangen. Satz 1 gilt indemselben Umfang auch für Ansprüche, die andie Stelle der Vergütung treten. Der Anspruch desUnternehmers auf Sicherheit wird nicht dadurchausgeschlossen, dass der Besteller Erfüllung ver-langen kann oder das Werk abgenommen hat. An-sprüche, mit denen der Besteller gegen den An-spruch des Unternehmers auf Vergütung aufrech-nen kann, bleiben bei der Berechnung der Vergü-tung unberücksichtigt, es sei denn, sie sind un-streitig oder rechtskräftig festgestellt. Die Sicher-heit ist auch dann als ausreichend anzusehen,wenn sich der Sicherungsgeber das Recht vorbe-hält, sein Versprechen im Falle einer wesentlichenVerschlechterung der Vermögensverhältnisse desBestellers mit Wirkung für Vergütungsansprücheaus Bauleistungen zu widerrufen, die der Unter-nehmer bei Zugang der Widerrufserklärung nochnicht erbracht hat.

    (1) u n v e r ä n d e r t

    (2) Die Sicherheit kann auch durch eineGarantie oder ein sonstiges Zahlungsversprecheneines im Geltungsbereich dieses Gesetzes zumGeschäftsbetrieb befugten Kreditinstituts oderKreditversicherers geleistet werden. Das Kredit-institut oder der Kreditversicherer darf Zahlungenan den Unternehmer nur leisten, soweit der Be-steller den Vergütungsanspruch des Unterneh-mers anerkennt oder durch vorläufig vollstreckba-res Urteil zur Zahlung der Vergütung verurteiltworden ist und die Voraussetzungen vorliegen,unter denen die Zwangsvollstreckung begonnenwerden darf.

    (2) u n v e r ä n d e r t

    (3) Der Unternehmer hat dem Besteller dieüblichen Kosten der Sicherheitsleistung bis zu ei-nem Höchstsatz von 2 Prozent für das Jahr zu er-statten. Dies gilt nicht, soweit eine Sicherheit we-gen Einwendungen des Bestellers gegen den Ver-gütungsanspruch des Unternehmers aufrecht-erhalten werden muss und die Einwendungen sichals unbegründet erweisen.

    (3) u n v e r ä n d e r t

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 19 – Drucksache 18/11437

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    (4) Soweit der Unternehmer für seinenVergütungsanspruch eine Sicherheit nach Ab-satz 1 oder 2 erlangt hat, ist der Anspruch auf Ein-räumung einer Sicherungshypothek nach § 650dausgeschlossen.

    (4) Soweit der Unternehmer für seinenVergütungsanspruch eine Sicherheit nach Ab-satz 1 oder 2 erlangt hat, ist der Anspruch auf Ein-räumung einer Sicherungshypothek nach § 650eausgeschlossen.

    (5) Hat der Unternehmer dem Besteller er-folglos eine angemessene Frist zur Leistung derSicherheit nach Absatz 1 bestimmt, so kann derUnternehmer die Leistung verweigern oder denVertrag kündigen. Kündigt er den Vertrag, ist derUnternehmer berechtigt, die vereinbarte Vergü-tung zu verlangen; er muss sich jedoch dasjenigeanrechnen lassen, was er infolge der Aufhebungdes Vertrages an Aufwendungen erspart oderdurch anderweitige Verwendung seiner Arbeits-kraft erwirbt oder böswillig zu erwerben unter-lässt. Es wird vermutet, dass danach dem Unter-nehmer 5 Prozent der auf den noch nicht erbrach-ten Teil der Werkleistung entfallenden vereinbar-ten Vergütung zustehen.

    (5) u n v e r ä n d e r t

    (6) Die Absätze 1 bis 5 finden keine An-wendung, wenn der Besteller

    (6) Die Absätze 1 bis 5 finden keine An-wendung, wenn der Besteller

    1. eine juristische Person des öffentlichenRechts oder ein öffentlich-rechtliches Son-dervermögen ist, über deren Vermögen einInsolvenzverfahren unzulässig ist, oder

    1. u n v e r ä n d e r t

    2. Verbraucher ist und es sich um einen Ver-braucherbauvertrag nach § 650h oder um ei-nen Bauträgervertrag nach § 650t handelt.

    2. Verbraucher ist und es sich um einen Ver-braucherbauvertrag nach § 650i oder um ei-nen Bauträgervertrag nach § 650u handelt.

    Satz 1 Nummer 2 gilt nicht bei Betreuung desBauvorhabens durch einen zur Verfügung überdie Finanzierungsmittel des Bestellers ermächtig-ten Baubetreuer.

    Satz 1 Nummer 2 gilt nicht bei Betreuung desBauvorhabens durch einen zur Verfügung überdie Finanzierungsmittel des Bestellers ermächtig-ten Baubetreuer.

    (7) Eine von den Absätzen 1 bis 5 abwei-chende Vereinbarung ist unwirksam.

    (7) u n v e r ä n d e r t

    § 650f § 650g

    Zustandsfeststellung bei Verweigerung der Ab-nahme

    Zustandsfeststellung bei Verweigerung der Ab-nahme; Schlussrechnung

    (1) Verweigert der Besteller die Abnahmeunter Angabe von Mängeln, hat er auf Verlangendes Unternehmers an einer gemeinsamen Feststel-lung des Zustands des Werks mitzuwirken. Diegemeinsame Zustandsfeststellung soll mit der An-gabe des Tages der Anfertigung versehen werden

    (1) u n v e r ä n d e r t

  • Drucksache 18/11437 – 20 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    und ist von beiden Vertragsparteien zu unter-schreiben.

    (2) Bleibt der Besteller einem vereinbartenoder einem von dem Unternehmer innerhalb einerangemessenen Frist bestimmten Termin zur Zu-standsfeststellung fern, so kann der Unternehmerdie Zustandsfeststellung auch einseitig vorneh-men. Dies gilt nicht, wenn der Besteller infolgeeines Umstands fernbleibt, den er nicht zu vertre-ten hat und den er dem Unternehmer unverzüglichmitgeteilt hat. Der Unternehmer hat die einseitigeZustandsfeststellung mit der Angabe des Tagesder Anfertigung zu versehen und sie zu unter-schreiben sowie dem Besteller eine Abschrift dereinseitigen Zustandsfeststellung zur Verfügungzu stellen.

    (2) u n v e r ä n d e r t

    (3) Ist das Werk dem Besteller verschafftworden und ist in der Zustandsfeststellung nachAbsatz 1 oder 2 ein offenkundiger Mangel nichtangegeben, wird vermutet, dass dieser nach derZustandsfeststellung entstanden und vom Bestel-ler zu vertreten ist. Die Vermutung gilt nicht,wenn der Mangel nach seiner Art nicht vom Be-steller verursacht worden sein kann.

    (3) u n v e r ä n d e r t

    (4) Die Vergütung ist zu entrichten,wenn

    1. der Besteller das Werk abgenommen hatoder die Abnahme nach § 641 Absatz 2entbehrlich ist und

    2. der Unternehmer dem Besteller eine prüf-fähige Schlussrechnung erteilt hat.

    Die Schlussrechnung ist prüffähig, wenn sieeine übersichtliche Aufstellung der erbrachtenLeistungen enthält und für den Besteller nach-vollziehbar ist. Sie gilt als prüffähig, wenn derBesteller nicht innerhalb von 30 Tagen nachZugang der Schlussrechnung begründete Ein-wendungen gegen ihre Prüffähigkeit erhobenhat.

    § 650g § 650h

    Schriftform der Kündigung u n v e r ä n d e r t

    Die Kündigung des Bauvertrags bedarf derschriftlichen Form.

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21 – Drucksache 18/11437

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    Kapitel 3 Kapitel 3

    Verbraucherbauvertrag Verbraucherbauvertrag

    § 650h § 650i

    Verbraucherbauvertrag Verbraucherbauvertrag

    (1) Verbraucherbauverträge sind Verträge,durch die der Unternehmer von einem Verbrau-cher zum Bau eines neuen Gebäudes oder zu er-heblichen Umbaumaßnahmen an einem bestehen-den Gebäude verpflichtet wird.

    (1) u n v e r ä n d e r t

    (2) Der Verbraucherbauvertrag bedarfder Textform.

    (2) Für Verbraucherbauverträge gelten er-gänzend die folgenden Vorschriften dieses Kapi-tels.

    (3) u n v e r ä n d e r t

    § 650i § 650j

    Baubeschreibung u n v e r ä n d e r t

    Der Unternehmer hat den Verbraucher überdie sich aus Artikel 249 des Einführungsgesetzeszum Bürgerlichen Gesetzbuche ergebenden Ein-zelheiten in der dort vorgesehenen Form zu unter-richten, es sei denn, der Verbraucher oder ein vonihm Beauftragter macht die wesentlichen Pla-nungsvorgaben.

    § 650j § 650k

    Inhalt des Vertrags u n v e r ä n d e r t

    (1) Die Angaben der vorvertraglich zurVerfügung gestellten Baubeschreibung in Bezugauf die Bauausführung werden Inhalt des Ver-trags, es sei denn, die Vertragsparteien haben aus-drücklich etwas anderes vereinbart.

    (2) Soweit die Baubeschreibung unvoll-ständig oder unklar ist, ist der Vertrag unter Be-rücksichtigung sämtlicher vertragsbegleitenderUmstände, insbesondere des Komfort- und Quali-tätsstandards nach der übrigen Leistungsbeschrei-bung, auszulegen. Zweifel bei der Auslegung des

  • Drucksache 18/11437 – 22 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    Vertrags bezüglich der vom Unternehmer ge-schuldeten Leistung gehen zu dessen Lasten.

    (3) Der Bauvertrag muss verbindliche An-gaben zum Zeitpunkt der Fertigstellung desWerks oder, wenn dieser Zeitpunkt zum Zeitpunktdes Abschlusses des Bauvertrags nicht angegebenwerden kann, zur Dauer der Bauausführung ent-halten. Enthält der Vertrag diese Angaben nicht,werden die vorvertraglich in der Baubeschreibungübermittelten Angaben zum Zeitpunkt der Fertig-stellung des Werks oder zur Dauer der Bauausfüh-rung Inhalt des Vertrags.

    § 650k § 650l

    Widerrufsrecht u n v e r ä n d e r t

    Dem Verbraucher steht ein Widerrufsrechtgemäß § 355 zu, es sei denn, der Vertrag wurdenotariell beurkundet. Der Unternehmer ist ver-pflichtet, den Verbraucher nach Maßgabe des Ar-tikels 249 § 3 des Einführungsgesetzes zum Bür-gerlichen Gesetzbuche über sein Widerrufsrechtzu belehren.

    § 650l § 650m

    Abschlagszahlungen; Absicherung des Vergü-tungsanspruchs

    Abschlagszahlungen; Absicherung des Vergü-tungsanspruchs

    (1) Verlangt der Unternehmer Abschlags-zahlungen nach § 632a, darf der Gesamtbetrag derAbschlagszahlungen 90 Prozent der vereinbartenGesamtvergütung einschließlich der Vergütungfür Nachtragsleistungen nach § 650c nicht über-steigen.

    (1) u n v e r ä n d e r t

    (2) Dem Verbraucher ist bei der ersten Ab-schlagszahlung eine Sicherheit für die rechtzeitigeHerstellung des Werks ohne wesentliche Mängelin Höhe von 5 Prozent der vereinbarten Gesamt-vergütung zu leisten. Erhöht sich der Vergütungs-anspruch infolge einer Anordnung des Verbrau-chers nach den §§ 650b und 650c oder infolgesonstiger Änderungen oder Ergänzungen des Ver-trags um mehr als 10 Prozent, ist dem Verbrau-cher bei der nächsten Abschlagszahlung eine wei-tere Sicherheit in Höhe von 5 Prozent des zusätz-lichen Vergütungsanspruchs zu leisten. Auf Ver-langen des Unternehmers ist die Sicherheitsleis-tung durch Einbehalt dergestalt zu erbringen, dass

    (2) u n v e r ä n d e r t

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 23 – Drucksache 18/11437

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    der Verbraucher die Abschlagszahlungen bis zudem Gesamtbetrag der geschuldeten Sicherheitzurückhält.

    (3) Sicherheiten nach Absatz 2 könnenauch durch eine Garantie oder ein sonstiges Zah-lungsversprechen eines im Geltungsbereich die-ses Gesetzes zum Geschäftsbetrieb befugten Kre-ditinstituts oder Kreditversicherers geleistet wer-den.

    (3) u n v e r ä n d e r t

    (4) Verlangt der Unternehmer Abschlags-zahlungen nach § 632a, ist eine Vereinbarung un-wirksam, durch die der Verbraucher dazu ver-pflichtet wird, den Vergütungsanspruch in einemUmfang gemäß § 650e abzusichern, der dienächste Abschlagszahlung oder 20 Prozent dervereinbarten Vergütung übersteigt. Gleiches gilt,wenn die Parteien Abschlagszahlungen vereinbarthaben.

    (4) Verlangt der Unternehmer Abschlags-zahlungen nach § 632a, ist eine Vereinbarung un-wirksam, die den Verbraucher zu einer Sicher-heitsleistung für die vereinbarte Vergütungverpflichtet, die die nächste Abschlagszahlungoder 20 Prozent der vereinbarten Vergütung über-steigt. Gleiches gilt, wenn die Parteien Abschlags-zahlungen vereinbart haben.

    § 650m § 650n

    Erstellung und Herausgabe von Unterlagen u n v e r ä n d e r t

    (1) Rechtzeitig vor Beginn der Ausführungeiner geschuldeten Leistung hat der Unternehmerdiejenigen Planungsunterlagen zu erstellen unddem Verbraucher herauszugeben, die dieser benö-tigt, um gegenüber Behörden den Nachweis füh-ren zu können, dass die Leistung unter Einhaltungder einschlägigen öffentlich-rechtlichen Vor-schriften ausgeführt werden wird. Die Pflicht be-steht nicht, soweit der Verbraucher oder ein vonihm Beauftragter die wesentlichen Planungsvor-gaben erstellt.

    (2) Spätestens mit der Fertigstellung desWerks hat der Unternehmer diejenigen Unterla-gen zu erstellen und dem Verbraucher herauszu-geben, die dieser benötigt, um gegenüber Behör-den den Nachweis führen zu können, dass dieLeistung unter Einhaltung der einschlägigen öf-fentlich-rechtlichen Vorschriften ausgeführt wor-den ist.

    (3) Die Absätze 1 und 2 gelten entspre-chend, wenn ein Dritter, etwa ein Darlehensgeber,Nachweise für die Einhaltung bestimmter Bedin-gungen verlangt und wenn der Unternehmer dieberechtigte Erwartung des Verbrauchers geweckthat, diese Bedingungen einzuhalten.

  • Drucksache 18/11437 – 24 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    Kapitel 4 Kapitel 4

    Unabdingbarkeit Unabdingbarkeit

    § 650n § 650o

    Abweichende Vereinbarungen Abweichende Vereinbarungen

    Von § 640 Absatz 2 Satz 2, den §§ 650h bis650k und 650m kann nicht zum Nachteil des Ver-brauchers abgewichen werden. Diese Vorschrif-ten finden auch Anwendung, wenn sie durch an-derweitige Gestaltungen umgangen werden.

    Von § 640 Absatz 2 Satz 2, den §§ 650i bis650l und 650n kann nicht zum Nachteil des Ver-brauchers abgewichen werden. Diese Vorschrif-ten finden auch Anwendung, wenn sie durch an-derweitige Gestaltungen umgangen werden.

    Untertitel 2 Untertitel 2

    Architektenvertrag und Ingenieurvertrag Architektenvertrag und Ingenieurvertrag

    § 650o § 650p

    Vertragstypische Pflichten aus Architekten- undIngenieurverträgen

    u n v e r ä n d e r t

    (1) Durch einen Architekten- oder Ingeni-eurvertrag wird der Unternehmer verpflichtet, dieLeistungen zu erbringen, die nach dem jeweiligenStand der Planung und Ausführung des Bauwerksoder der Außenanlage erforderlich sind, um diezwischen den Parteien vereinbarten Planungs-und Überwachungsziele zu erreichen.

    (2) Soweit wesentliche Planungs- undÜberwachungsziele noch nicht vereinbart sind,hat der Unternehmer zunächst eine Planungs-grundlage zur Ermittlung dieser Ziele zu erstellen.Er legt dem Besteller die Planungsgrundlage zu-sammen mit einer Kosteneinschätzung für dasVorhaben zur Zustimmung vor.

    § 650p § 650q

    Anwendbare Vorschriften Anwendbare Vorschriften

    (1) Für Architekten- und Ingenieurverträgegelten die Vorschriften des Kapitels 1 des Unter-

    (1) Für Architekten- und Ingenieurverträgegelten die Vorschriften des Kapitels 1 des Unter-

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 25 – Drucksache 18/11437

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    titels 1 sowie die §§ 650b, 650d bis 650g entspre-chend, soweit sich aus diesem Untertitel nichts an-deres ergibt.

    titels 1 sowie die §§ 650b, 650e bis 650h entspre-chend, soweit sich aus diesem Untertitel nichts an-deres ergibt.

    (2) Für die Vergütungsanpassung im Fallvon Anordnungen nach § 650b Absatz 2 geltendie Entgeltberechnungsregeln der Honorarord-nung für Architekten und Ingenieure in der je-weils geltenden Fassung, soweit infolge der An-ordnung zu erbringende oder entfallende Leistun-gen vom Anwendungsbereich der Honorarord-nung erfasst werden. Im Übrigen ist die Vergü-tungsanpassung für den vermehrten oder vermin-derten Aufwand auf Grund der angeordnetenLeistung frei vereinbar. Soweit die Vertragspar-teien keine Vereinbarung treffen, gilt § 650c ent-sprechend.

    (2) u n v e r ä n d e r t

    § 650q § 650r

    Sonderkündigungsrecht Sonderkündigungsrecht

    (1) Nach Vorlage von Unterlagen gemäߧ 650o Absatz 2 kann der Besteller den Vertragkündigen. Das Kündigungsrecht erlischt zweiWochen nach Vorlage der Unterlagen, bei einemVerbraucher jedoch nur dann, wenn der Unterneh-mer ihn bei der Vorlage der Unterlagen in Text-form über das Kündigungsrecht, die Frist, in deres ausgeübt werden kann, und die Rechtsfolgender Kündigung unterrichtet hat.

    (1) Nach Vorlage von Unterlagen gemäߧ 650p Absatz 2 kann der Besteller den Vertragkündigen. Das Kündigungsrecht erlischt zweiWochen nach Vorlage der Unterlagen, bei einemVerbraucher jedoch nur dann, wenn der Unterneh-mer ihn bei der Vorlage der Unterlagen in Text-form über das Kündigungsrecht, die Frist, in deres ausgeübt werden kann, und die Rechtsfolgender Kündigung unterrichtet hat.

    (2) Der Unternehmer kann dem Bestellereine angemessene Frist für die Zustimmung nach§ 650o Absatz 2 Satz 2 setzen. Er kann den Ver-trag kündigen, wenn der Besteller die Zustim-mung verweigert oder innerhalb der Frist nachSatz 1 keine Erklärung zu den Unterlagen abgibt.

    (2) Der Unternehmer kann dem Bestellereine angemessene Frist für die Zustimmung nach§ 650p Absatz 2 Satz 2 setzen. Er kann den Ver-trag kündigen, wenn der Besteller die Zustim-mung verweigert oder innerhalb der Frist nachSatz 1 keine Erklärung zu den Unterlagen abgibt.

    (3) Wird der Vertrag nach Absatz 1 oder 2gekündigt, ist der Unternehmer nur berechtigt, dieVergütung zu verlangen, die auf die bis zur Kün-digung erbrachten Leistungen entfällt.

    (3) u n v e r ä n d e r t

    § 650r § 650s

    Teilabnahme u n v e r ä n d e r t

    Der Unternehmer kann ab der Abnahme derletzten Leistung des bauausführenden Unterneh-mers oder der bauausführenden Unternehmer eineTeilabnahme der von ihm bis dahin erbrachtenLeistungen verlangen.

  • Drucksache 18/11437 – 26 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    § 650s § 650t

    Gesamtschuldnerische Haftung mit dem bauaus-führenden Unternehmer

    u n v e r ä n d e r t

    Nimmt der Besteller den Unternehmer we-gen eines Überwachungsfehlers in Anspruch, derzu einem Mangel an dem Bauwerk oder an derAußenanlage geführt hat, kann der Unternehmerdie Leistung verweigern, wenn auch der ausfüh-rende Bauunternehmer für den Mangel haftet undder Besteller dem bauausführenden Unternehmernoch nicht erfolglos eine angemessene Frist zurNacherfüllung bestimmt hat.

    Untertitel 3 Untertitel 3

    Bauträgervertrag Bauträgervertrag

    § 650t § 650u

    Bauträgervertrag; anwendbare Vorschriften Bauträgervertrag; anwendbare Vorschriften

    (1) Ein Bauträgervertrag ist ein Vertrag,der die Errichtung oder den Umbau eines Hausesoder eines vergleichbaren Bauwerks zum Gegen-stand hat und der zugleich die Verpflichtung desUnternehmers enthält, dem Besteller das Eigen-tum an dem Grundstück zu übertragen oder einErbbaurecht zu bestellen oder zu übertragen. Hin-sichtlich der Errichtung oder des Umbaus findendie Vorschriften des Untertitels 1 Anwendung, so-weit sich aus den nachfolgenden Vorschriftennichts anderes ergibt. Hinsichtlich des Anspruchsauf Übertragung des Eigentums an dem Grund-stück oder auf Übertragung oder Bestellung desErbbaurechts finden die Vorschriften über denKauf Anwendung.

    (1) u n v e r ä n d e r t

    (2) Keine Anwendung finden die §§ 648,648a, 650b bis 650d, 650j Absatz 1 sowie die§§ 650k und 650l Absatz 1.

    (2) Keine Anwendung finden die §§ 648,648a, 650b bis 650e, 650k Absatz 1 sowie die§§ 650l und 650m Absatz 1.

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 27 – Drucksache 18/11437

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    § 650u § 650v

    Abschlagszahlungen u n v e r ä n d e r t

    Der Unternehmer kann von dem BestellerAbschlagszahlungen nur verlangen, soweit sie ge-mäß einer Verordnung auf Grund von Artikel 244des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Ge-setzbuche vereinbart sind.“

    26. Der bisherige Untertitel 2 wird Untertitel 4. 26. u n v e r ä n d e r t

    Artikel 2 Artikel 2

    Änderung des Einführungsgesetzes zum Bürger-lichen Gesetzbuche

    Änderung des Einführungsgesetzes zum Bürger-lichen Gesetzbuche

    Das Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetz-buche in der Fassung der Bekanntmachung vom21. September 1994 (BGBl. I S. 2494; 1997 I S. 1061),das zuletzt durch Artikel 17 des Gesetzes vom 20. No-vember 2015 (BGBl. I S. 2010) geändert worden ist,wird wie folgt geändert:

    Das Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetz-buche in der Fassung der Bekanntmachung vom21. September 1994 (BGBl. I S. 2494; 1997 I S. 1061),das zuletzt durch Artikel 55 des Gesetzes vom 8. Juli2016 (BGBl. I S. 1594) geändert worden ist, wird wiefolgt geändert:

    1. Dem Artikel 229 wird folgender § … [einsetzen:nächste bei der Verkündung freie Zählbezeich-nung] angefügt:

    1. Dem Artikel 229 wird folgender § … [einsetzen:nächste bei der Verkündung freie Zählbezeich-nung] angefügt:

    „§ … [einsetzen: nächste bei der Verkündungfreie Zählbezeichnung]

    „§ … [einsetzen: nächste bei der Verkündungfreie Zählbezeichnung]

    Übergangsvorschrift zum Gesetz zur Reform desBauvertragsrechts und zur Änderung der kauf-

    rechtlichen Mängelhaftung

    Übergangsvorschrift zum Gesetz zur Reform desBauvertragsrechts, zur Änderung der kaufrechtli-

    chen Mängelhaftung, zur Stärkung des zivil-prozessualen Rechtsschutzes und zum maschi-nellen Siegel im Grundbuch- und Schiffsregis-

    terverfahren

    Auf ein Schuldverhältnis, das vor dem …[einsetzen: Datum des Inkrafttretens nach Arti-kel 5 dieses Gesetzes] entstanden ist, finden dieVorschriften dieses Gesetzes, des BürgerlichenGesetzbuchs und der Verordnung über Ab-schlagszahlungen bei Bauträgerverträgen in derbis zu diesem Tag geltenden Fassung Anwen-dung.“

    Auf ein Schuldverhältnis, das vor dem 1. Ja-nuar 2018 entstanden ist, finden die Vorschriftendieses Gesetzes, des Bürgerlichen Gesetzbuchsund der Verordnung über Abschlagszahlungen beiBauträgerverträgen in der bis zu diesem Tag gel-tenden Fassung Anwendung.“

    2. In Artikel 244 wird nach der Angabe „§ 632a“ dieAngabe „oder § 650l“ eingefügt.

    2. In Artikel 244 wird nach der Angabe „§ 632a“ dieAngabe „oder § 650m“ eingefügt.

  • Drucksache 18/11437 – 28 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    3. Folgender Artikel 249 wird angefügt: 3. Folgender Artikel 249 wird angefügt:

    „Artikel 249 „Artikel 249

    Informationspflichten bei Verbraucherbauverträ-gen

    u n v e r ä n d e r t

    § 1 § 1

    Informationspflichten bei Verbraucherbauverträ-gen

    Informationspflichten bei Verbraucherbauverträ-gen

    Der Unternehmer ist nach § 650i des Bürger-lichen Gesetzbuchs verpflichtet, dem Verbraucherrechtzeitig vor Abgabe von dessen Vertragserklä-rung eine Baubeschreibung in Textform zur Ver-fügung zu stellen.

    Der Unternehmer ist nach § 650j des Bürger-lichen Gesetzbuchs verpflichtet, dem Verbraucherrechtzeitig vor Abgabe von dessen Vertragserklä-rung eine Baubeschreibung in Textform zur Ver-fügung zu stellen.

    § 2 § 2

    Inhalt der Baubeschreibung u n v e r ä n d e r t

    (1) In der Baubeschreibung sind die we-sentlichen Eigenschaften des angebotenen Werksin klarer Weise darzustellen. Sie muss mindestensfolgende Informationen enthalten:

    1. allgemeine Beschreibung des herzustellen-den Gebäudes oder der vorzunehmendenUmbauten, gegebenenfalls Haustyp undBauweise,

    2. Art und Umfang der angebotenen Leistun-gen, gegebenenfalls der Planung und derBauleitung, der Arbeiten am Grundstück undder Baustelleneinrichtung sowie der Ausbau-stufe,

    3. Gebäudedaten, Pläne mit Raum- und Flä-chenangaben sowie Ansichten, Grundrisseund Schnitte,

    4. gegebenenfalls Angaben zum Energie-, zumBrandschutz- und zum Schallschutzstandardsowie zur Bauphysik,

    5. Angaben zur Beschreibung der Baukon-struktionen aller wesentlichen Gewerke,

    6. gegebenenfalls Beschreibung des Innenaus-baus,

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 29 – Drucksache 18/11437

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    7. gegebenenfalls Beschreibung der gebäude-technischen Anlagen,

    8. Angaben zu Qualitätsmerkmalen, denen dasGebäude oder der Umbau genügen muss,

    9. gegebenenfalls Beschreibung der Sanitärob-jekte, der Armaturen, der Elektroanlage, derInstallationen, der Informationstechnologieund der Außenanlagen.

    (2) Die Baubeschreibung hat verbindlicheAngaben zum Zeitpunkt der Fertigstellung desWerks zu enthalten. Steht der Beginn der Bau-maßnahme noch nicht fest, ist ihre Dauer anzuge-ben.

    § 3 § 3

    Widerrufsbelehrung Widerrufsbelehrung

    (1) Steht dem Verbraucher ein Widerrufs-recht nach § 650k Satz 1 des Bürgerlichen Gesetz-buchs zu, ist der Unternehmer verpflichtet, denVerbraucher vor Abgabe von dessen Vertragser-klärung in Textform über sein Widerrufsrecht zubelehren. Die Widerrufsbelehrung muss deutlichgestaltet sein und dem Verbraucher seine wesent-lichen Rechte in einer an das benutzte Kommuni-kationsmittel angepassten Weise deutlich ma-chen. Sie muss Folgendes enthalten:

    (1) Steht dem Verbraucher ein Widerrufs-recht nach § 650l Satz 1 des Bürgerlichen Gesetz-buchs zu, ist der Unternehmer verpflichtet, denVerbraucher vor Abgabe von dessen Vertragser-klärung in Textform über sein Widerrufsrecht zubelehren. Die Widerrufsbelehrung muss deutlichgestaltet sein und dem Verbraucher seine wesent-lichen Rechte in einer an das benutzte Kommuni-kationsmittel angepassten Weise deutlich ma-chen. Sie muss Folgendes enthalten:

    1. einen Hinweis auf das Recht zum Widerruf, 1. u n v e r ä n d e r t

    2. einen Hinweis darauf, dass der Widerrufdurch Erklärung gegenüber dem Unterneh-mer erfolgt und keiner Begründung bedarf,

    2. u n v e r ä n d e r t

    3. den Namen, die ladungsfähige Anschrift unddie Telefonnummer desjenigen, gegenüberdem der Widerruf zu erklären ist, gegebenen-falls seine Telefaxnummer und E-Mail-Ad-resse,

    3. u n v e r ä n d e r t

    4. einen Hinweis auf die Dauer und den Beginnder Widerrufsfrist sowie darauf, dass zurFristwahrung die rechtzeitige Absendung derWiderrufserklärung genügt, und

    4. u n v e r ä n d e r t

    5. einen Hinweis darauf, dass der Verbraucherdem Unternehmer Wertersatz nach § 357ddes Bürgerlichen Gesetzbuchs schuldet,wenn die Rückgewähr der bis zum Widerruferbrachten Leistung ihrer Natur nach ausge-schlossen ist.

    5. u n v e r ä n d e r t

  • Drucksache 18/11437 – 30 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    (2) Der Unternehmer kann seine Beleh-rungspflicht dadurch erfüllen, dass er dem Ver-braucher das in Anlage 10 vorgesehene Musterfür die Widerrufsbelehrung zutreffend ausgefülltin Textform übermittelt.“

    (2) u n v e r ä n d e r t

    4. Anlage 10, die die aus der Anlage zu diesem Ge-setz ersichtliche Fassung erhält, wird angefügt.

    4. u n v e r ä n d e r t

    Artikel 3 Artikel 3

    Änderung des Unterlassungsklagengesetzes Änderung des Unterlassungsklagengesetzes

    § 2 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 des Unterlas-sungsklagengesetzes in der Fassung der Bekanntma-chung vom 27. August 2002 (BGBl. I S. 3422, 4346),das zuletzt durch … [Artikel 3 des Gesetzes zur Ver-besserung der zivilrechtlichen Durchsetzung von ver-braucherschützenden Vorschriften des Datenschutz-rechts vom 17. Februar 2016, (BGBl. I S. 233)] geän-dert worden ist, wird wie folgt geändert:

    § 2 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 des Unterlassungs-klagengesetzes in der Fassung der Bekanntmachungvom 27. August 2002 (BGBl. I S. 3422, 4346), das zu-letzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 11. April 2016(BGBl. I S. 720) geändert worden ist, wird wie folgtgeändert:

    1. Nach Buchstabe e wird folgender Buchstabe f ein-gefügt:

    1. u n v e r ä n d e r t

    „f) Bauverträge,“.

    2. Die bisherigen Buchstaben f bis h werden dieBuchstaben g bis i.

    2. u n v e r ä n d e r t

    Artikel 4 Artikel 4

    Änderung der Verordnung über Abschlagszah-lungen bei Bauträgerverträgen

    Änderung der Verordnung über Abschlagszah-lungen bei Bauträgerverträgen

    In § 1 Satz 3 der Verordnung über Abschlagszah-lungen bei Bauträgerverträgen in der Fassung vom23. Mai 2001 (BGBl. I S. 981), die zuletzt durch Arti-kel 4 Nummer 1 des Gesetzes vom 23. Oktober 2008(BGBl. I S. 2022) geändert worden ist, wird die An-gabe „§ 632a Abs. 3“ durch die Wörter „§ 650l Ab-satz 2 und 3“ ersetzt.

    In § 1 Satz 3 der Verordnung über Abschlagszah-lungen bei Bauträgerverträgen vom 23. Mai 2001(BGBl. I S. 981), die durch Artikel 4 Nummer 1 desGesetzes vom 23. Oktober 2008 (BGBl. I S. 2022) ge-ändert worden ist, wird die Angabe „§ 632a Abs. 3“durch die Wörter „§ 650m Absatz 2 und 3“ ersetzt.

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31 – Drucksache 18/11437

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    Artikel 5

    Änderung des Gerichtsverfassungsgesetzes

    Das Gerichtsverfassungsgesetz in der Fassungder Bekanntmachung vom 9. Mai 1975 (BGBl. IS. 1077), das zuletzt durch Artikel 2 Absatz 2 desGesetzes vom 22. Dezember 2016 (BGBl. I S. 3150)geändert worden ist, wird wie folgt geändert:

    1. § 71 wird wie folgt geändert:

    a) Absatz 2 wird wie folgt geändert:

    aa) In Nummer 4 wird der Punkt amEnde durch ein Semikolon ersetzt.

    bb) Folgende Nummer 5 wird angefügt:

    „5. in Streitigkeiten

    a) über das Anordnungsrechtdes Bestellers gemäß § 650bdes Bürgerlichen Gesetz-buchs,

    b) über die Höhe des Vergü-tungsanspruchs infolge ei-ner Anordnung des Bestel-lers (§ 650c des Bürgerli-chen Gesetzbuchs).“

    b) Absatz 4 wird wie folgt gefasst:

    „(4) Die Landesregierungen werdenermächtigt, durch Rechtsverordnung dieEntscheidungen in Verfahren nach Ab-satz 2 Nummer 4 Buchstabe a bis e undNummer 5 einem Landgericht für die Be-zirke mehrerer Landgerichte zu übertra-gen. In Verfahren nach Absatz 2 Num-mer 4 Buchstabe a bis e darf die Übertra-gung nur erfolgen, wenn dies der Siche-rung einer einheitlichen Rechtsprechungdient. Die Landesregierungen können dieErmächtigung auf die Landesjustizver-waltungen übertragen.“

    2. In § 72 Absatz 1 Satz 1 werden nach den Wör-tern „einschließlich der Kammern für Han-delssachen“ die Wörter „und der in § 72a ge-nannten Kammern“ eingefügt.

  • Drucksache 18/11437 – 32 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    3. Nach § 72 wird folgender § 72a eingefügt:

    㤠72a

    Bei den Landgerichten werden eine Zivil-kammer oder mehrere Zivilkammern für fol-gende Sachgebiete gebildet:

    1. Streitigkeiten aus Bank- und Finanzge-schäften,

    2. Streitigkeiten aus Bau- und Architekten-verträgen sowie aus Ingenieurverträgen,soweit sie im Zusammenhang mit Bauleis-tungen stehen,

    3. Streitigkeiten über Ansprüche aus Heilbe-handlungen und

    4. Streitigkeiten aus Versicherungsvertrags-verhältnissen.

    Den Zivilkammern nach Satz 1 können nebenden Streitigkeiten aus den in Satz 1 Nummer 1bis 4 genannten Sachgebieten auch Streitigkei-ten nach den §§ 71 und 72 zugewiesen wer-den.“

    4. Nach § 119 wird folgender § 119a eingefügt:

    㤠119a

    Bei den Oberlandesgerichten werden einZivilsenat oder mehrere Zivilsenate für die fol-genden Sachgebiete gebildet:

    1. Streitigkeiten aus Bank- und Finanzge-schäften,

    2. Streitigkeiten aus Bau- und Architekten-verträgen sowie aus Ingenieurverträgen,soweit sie im Zusammenhang mit Bauleis-tungen stehen,

    3. Streitigkeiten über Ansprüche aus Heilbe-handlungen und

    4. Streitigkeiten aus Versicherungsvertrags-verhältnissen.

    Den Zivilsenaten nach Satz 1 können nebenden Streitigkeiten aus den in Satz 1 Nummer 1bis 4 genannten Sachgebieten auch Streitigkei-ten nach § 119 Absatz 1 zugewiesen werden.“

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 33 – Drucksache 18/11437

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    Artikel 6

    Änderung des Einführungsgesetzes zum Ge-richtsverfassungsgesetz

    Nach § 40 des Einführungsgesetzes zum Ge-richtsverfassungsgesetz in der im BundesgesetzblattTeil III, Gliederungsnummer 300-1, veröffentlich-ten bereinigten Fassung, das zuletzt durch Artikel 4des Gesetzes vom 31. Juli 2016 (BGBl. I S. 1914) ge-ändert worden ist, wird folgender § 40a eingefügt:

    㤠40a

    Die §§ 72a und 119a des Gerichtsverfassungs-gesetzes sind auf die vor dem … [einsetzen: Datumdes Inkrafttretens nach Artikel 10 dieses Gesetzes]anhängig gewordenen Verfahren nicht anzuwen-den.“

    Artikel 7

    Änderung der Zivilprozessordnung

    In § 348 Absatz 1 Satz 2 Nummer 2 der Zivil-prozessordnung in der Fassung der Bekanntma-chung vom 5. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3202;2006 I S. 431; 2007 I S. 1781), die zuletzt durch Ar-tikel 3 des Gesetzes vom 21. November 2016(BGBl. I S. 2591) geändert worden ist, werden indem Satzteil vor Buchstabe a nach den Wörtern„der Kammer“ die Wörter „nach § 72a Satz 1 desGerichtsverfassungsgesetzes oder“ eingefügt.

    Artikel 8

    Änderung der Grundbuchordnung

    Dem § 29 Absatz 3 der Grundbuchordnung inder Fassung der Bekanntmachung vom 26. Mai1994 (BGBl. I S. 1114), die zuletzt durch Artikel 16des Gesetzes vom 21. November 2016 (BGBl. IS. 2591) geändert worden ist, wird folgender Satzangefügt:

  • Drucksache 18/11437 – 34 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

    „Anstelle der Siegelung kann maschinell ein Ab-druck des Dienstsiegels eingedruckt oder aufge-druckt werden.“

    Artikel 9

    Änderung der Schiffsregisterordnung

    Dem § 37 Absatz 3 der Schiffsregisterordnungin der Fassung der Bekanntmachung vom 26. Mai1994 (BGBl. I S. 1133), die zuletzt durch Artikel 156der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. IS. 1474) geändert worden ist, wird folgender Satzangefügt:

    „Anstelle der Siegelung kann maschinell ein Ab-druck des Dienstsiegels eingedruckt oder aufge-druckt werden.“

    Artikel 5 Artikel 10

    Inkrafttreten Inkrafttreten

    Dieses Gesetz tritt am … [einsetzen: Datum desersten Tages des sechsten auf die Verkündung folgen-den Kalendermonats] in Kraft.

    Die Artikel 8 und 9 treten am Tag nach derVerkündung in Kraft. Im Übrigen tritt dieses Gesetzam 1. Januar 2018 in Kraft.

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 35 – Drucksache 18/11437

    Entwurf

    Anlage(zu Artikel 2 Nummer 4)

    Anlage 10(zu Artikel 249 § 3)

    Muster für die Widerrufsbelehrung bei Verbraucherbauverträgen

    Widerrufsbelehrung

    Widerrufsrecht

    Sie haben das Recht, binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen.

    Die Widerrufsfrist beträgt 14 Tage ab dem Tag des Vertragsabschlusses. Sie beginnt nicht zu laufen, bevorSie diese Belehrung in Textform erhalten haben.

    Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns (*) mittels einer eindeutigen Erklärung (z. B. Brief, Te-lefax oder E-Mail) über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen, informieren.

    Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Erklärung über die Ausübung des Widerrufsrechtsvor Ablauf der Widerrufsfrist absenden.

    Folgen des Widerrufs

    Wenn Sie diesen Vertrag widerrufen, haben wir Ihnen alle Zahlungen, die wir von Ihnen erhalten haben,unverzüglich zurückzuzahlen.

    Sie müssen uns im Falle des Widerrufs alle Leistungen zurückgeben, die Sie bis zum Widerruf von uns er-halten haben. Ist die Rückgewähr einer Leistung ihrer Natur nach ausgeschlossen, lassen sich etwa verwen-dete Baumaterialien nicht ohne Zerstörung entfernen, müssen Sie Wertersatz dafür bezahlen.

    Gestaltungshinweis:

    * Fügen Sie Ihren Namen oder den Namen Ihres Unternehmens, Ihre Anschrift und Ihre Telefonnummer ein. Sofern verfügbar sind zusätz-lich anzugeben: Ihre Telefaxnummer und E-Mail-Adresse.

    Beschlüsse des 6. Ausschusses

    u n v e r ä n d e r t

  • Drucksache 18/11437 – 36 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Bericht der Abgeordneten Dr. Hendrik Hoppenstedt, Dr. Johannes Fechner, HaraldPetzold (Havelland) und Katja Keul

    I. Überweisung

    Der Deutsche Bundestag hat die Vorlage auf Drucksache 18/8486 in seiner 177. Sitzung am 10. Juni 2016 beratenund an den Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz zur federführenden Beratung und an den Ausschuss fürWirtschaft und Energie sowie an den Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit zur Mitbe-ratung überwiesen.

    II. Stellungnahmen der mitberatenden Ausschüsse

    Der Ausschuss für Wirtschaft und Energie hat die Vorlage auf Drucksache 18/8486 in seiner 105. Sitzung am8. März 2017 beraten und empfiehlt mit den Stimmen der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIEGRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktion DIE LINKE. die Annahme mit Änderungen. Der Änderungsantragwurde mit dem gleichen Stimmverhältnis angenommen.

    Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit hat die Vorlage auf Drucksache 18/8486in seiner 107. Sitzung am 8. März 2017 beraten und empfiehlt mit den Stimmen der Fraktionen CDU/CSU, SPDund BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gegen die Stimmen der Fraktion DIE LINKE. die Annahme des Gesetzent-wurfs mit Änderungen. Der Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD wurde mit den Stimmender Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktion DIELINKE. angenommen.

    Der Parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung hat sich mit der Vorlage auf Bundesratsdrucksache123/16 (Drucksache 18/8486) am 14. April 2016 befasst und festgestellt, dass eine Nachhaltigkeitsrelevanz desGesetzentwurfs gegeben sei. Der Bezug zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie ergebe sich aus der Management-regel 5 (Technische Entwicklungen ökologisch und sozial verträglich gestalten). Die Darstellung der Nachhaltig-keitsprüfung sei plausibel, eine Prüfbitte daher nicht erforderlich.

    III. Beratungsverlauf und Beratungsergebnisse im federführenden Ausschuss

    Der Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz hat die Vorlage auf Drucksache 18/8486 in seiner 100. Sitzungam 1. Juni 2016 anberaten und beschlossen, eine öffentliche Anhörung durchzuführen sowie in seiner 104. Sitzungam 22. Juni 2016 beschlossen, einen weiteren Sachverständigen einzubeziehen. Diese Anhörung hat der Aus-schuss in seiner 105. Sitzung am 22. Juni 2016 durchgeführt; an der Sitzung haben folgende Sachverständigeteilgenommen:

    Olaf Lenkeit Rechtsanwalt, Berlin

    Peter Mauel Bauherren-Schutzbund e. V., Berlin1. Vorsitzender und Rechtsanwalt

    Dipl.-Ing. Corinna Merzyn Verband Privater Bauherren e. V., BerlinHauptgeschäftsführerin, Architektin

    Dr. Philipp Mesenburg Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e. V., BerlinRechtsanwalt, Justiziar/Hauptabteilungsleiter

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 37 – Drucksache 18/11437

    Christin Moldenhauer ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustriee. V., Frankfurt am MainVorsitzende des Ausschusses Vertragsrecht im ZVEI

    Prof. Dr. Thomas Pfeiffer Universität HeidelbergGeschäftsführender Direktor des Instituts für ausländisches undinternationales Privat- und Wirtschaftsrecht

    Dr. Manja Schreiner, LL.M. Zentralverband des Deutschen Handwerks e. V. (ZDH), BerlinLeiterin der Abteilung Organisation und Recht

    Prof. Stefan Leupertz Deutscher Baugerichtstag e. V., HammVorsitzenderRichter am Bundesgerichtshof a. D.

    Hinsichtlich des Ergebnisses der Anhörung wird auf das Protokoll der 105. Sitzung am 22. Juni 2016 mit denanliegenden Stellungnahmen der Sachverständigen verwiesen.

    Der Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz hat die Vorlage auf Drucksache 18/8486 in seiner 131. Sit-zung am 8. März 2017 abschließend beraten und empfiehlt mit den Stimmen der Fraktionen CDU/CSU, SPD undBÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktion DIE LINKE. die Annahme des Gesetzentwurfsin der aus der Beschlussempfehlung ersichtlichen Fassung. Die Änderungen beruhen auf einem Änderungsantrag,der von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD in den Ausschuss eingebracht worden ist und der mit dem glei-chen Stimmverhältnis angenommen wurde.

    Die Fraktion der CDU/CSU erklärte, dass mit dem geltenden Werkvertragsrecht auf die vielfältigen Vertrags-konstellationen und die lange Vertragsdauer beim Bauvertrag nicht mehr angemessen reagiert werden könne.Deshalb sei es begrüßenswert, dass nunmehr ein umfangreiches Gesetzespaket vorliege, mit dem diesem Umstandbegegnet werde. Vier Kernpunkte seien hervorzuheben: Mit der Möglichkeit des Bestellers, einseitig anzuordnen,sollten Änderungswünsche ohne Bauverzug umgesetzt werden können. Zum zweiten sei die 80-Prozent-Vergü-tungsregelung für den Bauunternehmer zu nennen. Durch den Ausgleich der Vorleistungspflicht könne das Insol-venzrisiko gesenkt werden. Drittens hätten die Koalitionsfraktionen Regelungen zur schnelleren Rechtsdurchset-zung vereinbart, indem unter anderem künftig spezielle Baukammern bei den Landgerichten eingerichtet werdenkönnten. Und viertens werde der Verbraucherbauvertrag eingeführt, mit dem mehr Verbraucherschutz für dieje-nigen festgeschrieben werde, die üblicherweise nur einmal in ihrem Leben mit einem Bauprojekt befasst seien,etwa bei der Planung und Umsetzung ihres Eigenheims. Mit diesen und zahlreichen weiteren Anpassungen könn-ten alle Beteiligten gut leben. Im kaufrechtlichen Teil sei es gelungen, die Haftungsfalle für Handwerker zu be-enden. Es habe eine Diskussion um die Frage gegeben, ob im B2B-Bereich (business-to-business) die AGB-Fes-tigkeit eingeführt werden sollte. Die Fraktion gehe davon aus, dass aufgrund gefestigter BGH-Rechtsprechungausreichend Sicherheiten vorhanden seien, um den Handwerker wirksam aus der Haftungsfalle zu entlassen undgleichzeitig ausreichend Freiräume für große B2B-Player zu belassen. Außerdem werde der Anwendungsbereichgegenüber dem Gesetzentwurf der Bundesregierung leicht erweitert, indem in § 439 Absatz 3 BGB-E auch das„Anbringen“ eingefügt und so das „Ein- und Ausbauen“ ergänzt werde. Schließlich sei auf die Streichung desSelbstvornahmerechts des Verkäufers hinzuweisen, mit der man sicherstelle, dass die Abwicklung der Leistungenund möglicher Nacherfüllungsansprüche grundsätzlich im eigenen Vertragsverhältnis erfolge.

    Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN begrüßte das Gesetzespaket dem Grunde nach. Positiv sei insbeson-dere, dass verschiedene Anregungen der Sachverständigen aus der öffentlichen Anhörung aufgenommen und um-gesetzt worden seien; dies gelte etwa für die Streichung des Selbstvornahmerechts, die Streichung der Bevorzu-gung der öffentlichen Hand bei der Vergütungsanpassung und die bereits erwähnte Erweiterung des Anwendungs-bereichs in § 439 Absatz 3 BGB-E. Etwas komplizierter sei es beim Anordnungsrecht, auch wenn zu konstatierensei, dass ein Bedürfnis danach bestehe. Die darauf bezogenen Mängel des Gesetzentwurfs seien zwar so weit wiemöglich behoben worden, es müsse sich allerdings noch in der Praxis zeigen, wie etwa die Umsetzung der Rege-lung zu den Abschlagszahlungen tatsächlich funktioniere. Beim Verbraucherbauvertrag sehe die Fraktion teil-weise Verschlechterungen durch die Änderungen. Dies betreffe zum einen die Pflicht, eine Bauhandwerkersiche-rung zu stellen, von der Verbraucher eigentlich nicht getroffen werden sollten. Nunmehr sei die entsprechende

  • Drucksache 18/11437 – 38 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

    Ausnahme ausschließlich für den Verbraucherbauvertrag geregelt worden; dies sei enger als vorher und bedeutedaher eine Schlechterstellung der Verbraucher. Zum anderen sei kritisch zu bemerken, dass die Ausübung desWiderrufsrechts eine verschuldensunabhängige Kostentragungspflicht auslösen könne. Diese Vorschrift sei beiordnungsgemäßer Belehrung und einer zweiwöchigen Widerrufsfrist möglicherweise unproblematisch; wenn dieFrist allerdings länger – bei fehlerhafter Belehrung ein Jahr – laufe, könnten erhebliche Kosten für Verbraucherentstehen. In diesem Fall der fehlerhaften oder unterlassenen Belehrung über die Wertersatzpflicht müsse auchdie Frage des Verschuldens relevant werden. Dem stehe auch nicht entgegen, dass gegebenenfalls verschuldens-abhängige Ansprüche des Verbrauchers aus einer Vertragspflichtverletzung des Unternehmers bestehen könnten.Bei den weiteren Änderungen im GVG habe es nahe gelegen, diese zunächst mit den Ländern abzustimmen.Insgesamt müssten das Gesetzespaket und seine Folgen in der Praxis genau beobachtet und unbedingt evaluiertwerden.

    Die Fraktion der SPD betonte, dass mit dem Gesetzentwurf viel für die Verbraucher getan werde. Das Anord-nungsrecht sorge dafür, dass ein Bauherr auch nach Vertragsabschluss Änderungen durchsetzen könne, für dieder Unternehmer eine Mehrvergütung als Pendant verlangen könne. Damit sei ein angemessener Interessenaus-gleich gelungen. Zivilprozessual werde dafür gesorgt, dass es nicht zu Bauverzögerungen komme; dies sei häufigein großes Problem. Beim Kaufrecht sei der Fraktion insbesondere wichtig gewesen, die Forderungen des Hand-werks zu berücksichtigen. Zu nennen sei hier die Erweiterung des § 439 Absatz 3 BGB-E um die Begriffe „ange-bracht“ bzw. „Anbringen“, um etwa auch Maler- und Lackiererarbeiten zu berücksichtigen. Zu begrüßen sei auchdie Streichung des Selbstvornahmerechts durch den Änderungsantrag. Bei der Diskussion um die AGB-Festigkeithabe sich die Fraktion mehr gewünscht; hier allein auf die Rechtsprechung abzustellen, reiche nicht aus. UntermStrich lägen jedoch viele gute Regelungen vor, so dass das Gesetz insgesamt zu einer Verbesserung der Rechtslageführen werde.

    Die Fraktion DIE LINKE. erklärte, dass die Stärkung der Verbraucherinnen und Verbraucher zu begrüßen sei.Einige positive Aspekte seien erkennbar, etwa das Widerrufsrecht, die Pflicht zur Baubeschreibung oder zur Aus-händigung von Bauunterlagen. Dennoch bleibe das Paket hinter den Möglichkeiten zurück. So griffen Verbrau-cherregelungen erst bei erheblichem Umbaubedarf; hier bestehe die Gefahr, dass Unternehmen ihre Verträge fürjeden Bauabschnitt splitteten. Der zweite Punkt betreffe die Höhe der Sicherheitsleistungen; hier sei die Lösungdes Referentenentwurfs mit einer Deckelung bei höchstens 20 Prozent vorzugswürdig gewesen. Der Änderungs-antrag verbessere zwar einige Mängel, trotzdem sei der Entwurf nicht in Gänze zustimmungsfähig.

    IV. Zur Begründung der Beschlussempfehlung

    Im Folgenden werden lediglich die vom Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz des Deutschen Bundestagesempfohlenen Änderungen gegenüber der ursprünglichen Fassung des Gesetzentwurfs erläutert. Soweit der Aus-schuss für Recht und Verbraucherschutz die unveränderte Annahme des Gesetzentwurfs empfiehlt, wird auf diejeweilige Begründung in der Drucksache 18/8486 verwiesen.

    Zu Artikel 1 (Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs – BGB)

    Zu Nummer 3 Buchstabe a (§ 309 Nummer 8 Buchstabe b Doppelbuchstabe cc BGB-E)

    Mit der vorgeschlagenen Änderung des Regelungstextes wird ein Vorschlag des Bundesrates umgesetzt. § 309Nummer 8 Buchstabe b BGB enthält Klauselverbote ohne Wertungsmöglichkeit im Rahmen der Mängelgewähr-leistung bei Verträgen über Lieferungen neu hergestellter Sachen und über Werkleistungen (d. h. Kaufverträge,Werklieferungsverträge und Werkverträge). § 635 Absatz 2 BGB enthält für das Werkvertragsrecht die Entspre-chung zu § 439 Absatz 2 und 3 BGB-E, wonach die zum Zweck der Nacherfüllung erforderlichen Aufwendungenvom Unternehmer zu tragen sind. § 309 Nummer 8 Buchstabe b Doppelbuchstabe cc BGB in der Fassung desGesetzentwurfs der Bundesregierung zählt nunmehr § 439 Absatz 2 und 3 BGB-E explizit als Normen auf, vondenen im Rahmen Allgemeiner Geschäftsbedingungen (AGB) nicht abgewichen werden darf, nimmt aber nichtBezug auf § 635 Absatz 2 BGB. Der Vollständigkeit und Klarheit halber ist § 635 Absatz 2 BGB in die Aufzäh-lung des § 309 Nummer 8 Buchstabe b Doppelbuchstabe cc BGB-E aufzunehmen, da ansonsten der Eindruckvermittelt wird, dass dieses Klauselverbot künftig nur noch bei Kauf- und Werklieferungsverträgen, aber nichtmehr bei Werkverträgen gelten soll.

  • Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 39 – Drucksache 18/11437

    Der Gesetzentwurf der Bundesregierung sah vor, dass der Verkäufer den neuen erweiterten Nacherfüllungsan-spruch auch erfüllen kann, indem er die erforderlichen Aus- und Einbauleistungen selbst vornimmt (§ 439 Ab-satz 3 Satz 1 Alternative 1 BGB-E). Um diese rechtliche Möglichkeit auch in das Klauselverbot des § 309 Num-mer 8 Buchstabe b Doppelbuchstabe cc BGB einzubeziehen, war im Regierungsentwurf die Überschrift des Klau-selverbots dahingehend ergänzt worden, dass neben den „Aufwendungen“ auch „Leistungen“ bei Nacherfüllunggenannt werden. Der Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz schlägt nunmehr eine Streichung des Rechtsdes Verkäufers vor, die Aus- und Einbauleistungen selbst vorzunehmen (siehe unten zu Nummer 7 Buchstabe a).Es kann daher bei der bisherigen Überschrift des Klauselverbots „Aufwendungen bei Nacherfüllung“ verbleiben.

    Der Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz hat sich mit der Frage befasst, ob der Anwendungsbereich desKlauselverbots nach § 309 Nummer 8 Buchstabe b Doppelbuchstabe cc BGB-E ausdrücklich auch auf Allge-meine Geschäftsbedingungen (AGB) erstreckt werden sollte, die gegenüber Unternehmern verwendet werden.Dabei ist auch erörtert worden, die Anwendung des Klauselverbots nur auf AGB, die gegenüber kleinen undmittleren Unternehmer verwendet werden, zu erweitern, weil diese Unternehmer als besonders schutzwürdig an-zusehen seien.

    Nach eingehender Prüfung und Beratung ist der Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz der Ansicht, dasseine solche Regelung mit Blick auf die Rechtsprechung zur Indizwirkung der Klauselverbote für den unterneh-merischen Bereich nicht erforderlich ist. § 309 BGB findet zwar auf AGB, die gegenüber einem Unternehmerverwendet werden, keine unmittelbare Anwendung (§ 310 Absatz 1 Satz 1 BGB). Solche Geschäftsbedingungenunterliegen aber der Inhaltskontrolle nach § 307 Absatz 1 und 2 BGB, und zwar auch insoweit, als dies zur Un-wirksamkeit von Vertragsbestimmungen führt, die in § 309 BGB aufgeführt sind; dabei ist auf die im Handels-verkehr geltenden Gewohnheiten und Bräuche angemessen Rücksicht zu nehmen (§ 310 Absatz 1 Satz 2 BGB).Die Tatsache, dass eine Klausel in AGB bei ihrer Verwendung gegenüber Verbrauchern unter eine Verbotsnormdes § 309 BGB fällt, stellt nach der Rechtsprechung des BGH ein Indiz dafür dar, dass sie auch im Falle derVerwendung gegenüber Unternehmern zu einer unangemessenen Benachteiligung nach § 307 Absatz 1 Satz 1BGB führt und daher unwirksam ist. Etwas anderes kann gelten, wenn die Klausel wegen der besonderen Interes-sen und Bedürfnisse des unternehmerischen Geschäftsverkehrs ausnahmsweise als angemessen angesehen