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DGUV Regel 103-013 103-013 Oktober 2001 – aktualisierte Fassung 2006 Elektromagnetische Felder

DGUV-R 103-013 (BGR B11) Elektromagnetische Felder · Die Unfallverhütungsvorschrift „Elektromagnetische Felder“ (BGV B11) trägt diesen Umständen Rechnung, indem in ihr Festlegungen,

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DGUV Regel 103-013103-013

Oktober 2001 – aktualisierte Fassung 2006

Elektromagnetische Felder

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Sachgebiet „Elektrotechnik und Feinmechanik“, Fachbereich „Energie, Textil, Elektro, Medienerzeugnisse (ETEM)“ der DGUV.

Ausgabe: Oktober 2001 – aktualisierte Fassung 2006

DGUV Regel 103-013 (bisher BGR B11) zu beziehen bei Ihrem zuständigen Unfallversicherungsträger oder unter www.dguv.de/publikationen

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Inhaltsverzeichnis

Seite

Vorbemerkung .............................................................................. 2

1 Anwendungsbereich ................................................................. 4

2 Begriffsbestimmungen ............................................................... 6

3 Maßnahmen zur Verhütung von Gefahren für Leben undGesundheit bei der Arbeit3.1 Allgemeine Anforderungen ............................................... 103.2 Beurteilung der Expositionsbereiche ................................... 123.3 Betriebsanweisungen ....................................................... 143.4 Bereiche erhöhter Exposition, Gefahrbereiche ..................... 153.5 Kennzeichnung und Abgrenzung ....................................... 193.6 Persönliche Schutzausrüstungen ......................................... 223.7 Prüfung .......................................................................... 233.8 Unterweisung .................................................................. 253.9 Anlagenspezifische Dokumentation .................................... 273.10 Mittelbare Wirkungen, Körperhilfsmittel .............................. 273.11 Versuchsanlagen und ortsveränderliche Quellen .................. 293.12 Anlagen mit hohen statischen Magnetfeldern ....................... 303.13 Instandhaltung, Erprobung ............................................... 33

4 Zeitpunkt der Anwendung ......................................................... 34

Anlage 1: Zulässige Werte für EM-Felder ....................................... 35

Anlage 2: Zulässige Werte für Anlagen mit hohen statischenMagnetfeldern ............................................................. 49

Anhang 1: Messverfahren ............................................................ 50

Anhang 2: Begriffsbestimmungen .................................................. 61

Anhang 3: Zulässige Werte für Personen mit Körperhilfen ................. 65

Anhang 4: Beispiele für Kennzeichnungen ...................................... 66

Anhang 5: Betriebsanweisungen ................................................... 69

Anhang 6: Vorschriften und Regeln ................................................ 71

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Berufsgenossenschaftliche Regeln für Sicherheit und Gesundheit bei derArbeit (BG-Regeln) sind Zusammenstellungen bzw. Konkretisierungen vonInhalten aus

• staatlichen Arbeitsschutzvorschriften (Gesetze, Verordnungen)und/oder

• berufsgenossenschaftlichen Vorschriften (Unfallverhütungsvorschriften)und/oder

• technischen Spezifikationenund/oder

• den Erfahrungen berufsgenossenschaftlicher Präventionsarbeit.

BG-Regeln richten sich in erster Linie an den Unternehmer und sol-len ihm Hilfestellung bei der Umsetzung seiner Pflichten aus staatli-chen Arbeitsschutzvorschriften oder Unfallverhütungsvorschriftengeben sowie Wege aufzeigen, wie Arbeitsunfälle, Berufskrankhei-ten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren vermieden werdenkönnen.

Der Unternehmer kann bei Beachtung der in BG-Regeln enthalte-nen Empfehlungen davon ausgehen, dass er die in Unfallverhü-tungsvorschriften geforderten Schutzziele erreicht. Andere Lösun-gen sind möglich, wenn Sicherheit und Gesundheitsschutz ingleicher Weise gewährleistet sind. Sind zur Konkretisierung staat-licher Arbeitsschutzvorschriften von den dafür eingerichteten Aus-schüssen technische Regeln ermittelt worden, sind diese vorrangigzu beachten.

Werden verbindliche Inhalte aus staatlichen Arbeitsschutzvorschrif-ten oder aus Unfallverhütungsvorschriften wiedergegeben, sind siedurch Fettdruck kenntlich gemacht oder im Anhang zusammenge-stellt. Erläuterungen, insbesondere beispielhafte Lösungsmöglich-keiten, sind durch entsprechende Hinweise in Kursivschrift gege-ben.

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Vorbemerkung

Diese BG-Regel findet Anwendung auf die Beschäftigung von Versichertenim Geltungsbereich der Unfallverhütungsvorschrift „Elektromagnetische Fel-der“ (BGV B11) und soll diese erläutern und konkretisieren. Die in dieserBG-Regel enthaltenen Anlagen 1 und 2 stimmen mit denen der Unfallver-hütungsvorschrift überein.

Die derzeitige Situation an Arbeitsplätzen erfordert eine Regelung im Ar-beitsschutz für Bereiche, in denen elektrische, magnetische oder elektromag-netische Felder zur Anwendung kommen.

Die Unfallverhütungsvorschrift „Elektromagnetische Felder“ (BGV B11) trägtdiesen Umständen Rechnung, indem in ihr Festlegungen, wie

– grundlegende Regelungen,– zulässige Werte zur Bewertung von Expositionen,– Mess- und Bewertungsverfahren

und– Sonderfestlegungen für spezielle Anlagen,

getroffen werden, bei deren Einhaltung nach dem heutigen wissenschaftli-chen Erkenntnisstand Tätigkeiten sicher und ohne wesentliche Belästigungenausgeübt werden können.

Die in dieser BG-Regel enthaltenen technischen Lösungen schließen andere,mindestens ebenso sichere Lösungen nicht aus, die auch in technischenRegeln anderer Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder der Türkeioder anderer Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirt-schaftsraum ihren Niederschlag gefunden haben können.

Den Ausführungen dieser BG-Regel sind die entsprechenden Texte der Un-fallverhütungsvorschrift im Fettdruck vorangestellt. Die Anlagen 1 und 2sind Bestandteil der Unfallverhütungsvorschrift „Elektromagnetische Felder“(BGV B11).

Die Anhänge 1 bis 6 enthalten Erläuterungen und Begründungen zum Vor-schriftentext.

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1 Anwendungsbereich

Erstes KapitelGeltungsbereich

§ 1Geltungsbereich

(1) Diese Unfallverhütungsvorschrift gilt, soweit Versicherteelektrischen, magnetischen oder elektromagnetischen Feldern,im Folgenden EM-Felder genannt, im Frequenzbereich 0 Hz bis300 GHz unmittelbar oder deren mittelbaren Wirkungen aus-gesetzt sind.

Elektrische, magnetische oder elektromagnetische Felder – im Fol-genden EM-Felder genannt – können unmittelbar im Gewebe wir-ken (z.B. Reizwirkung, Wärmewirkung). Zu den mittelbaren Wir-kungen zählen Kraftwirkungen sowie Reaktionen auf Berührungs-spannungen und Körperströme, die beim Berühren von leitfähigenGebilden (z.B. Krane, Gerüste, Fahrzeuge) entstehen können.

Der Anwendungsbereich dieser BG-Regel umfasst alle Tätigkeitenvon Versicherten innerhalb des Betriebes.

Er umfasst auch Tätigkeiten, z.B.

– außerhalb des Betriebes,– auf Bau- und Montagestellen,– in Fahrzeugen, auf Schiffen,– die kurzzeitig oder gelegentlich auftreten

sowie– den betrieblich bedingten Aufenthalt während Arbeitspausen.

Es sind somit alle Arbeitnehmer erfasst, unabhängig davon, ob sieunmittelbar an EM-Felder emittierenden Anlagen oder Gerätentätig sind oder nicht.

Die Bestimmungen der Unfallverhütungsvorschrift sind demnachauch anzuwenden bei Arbeiten im Emissionsbereich dieser Anla-gen, Maschinen oder Geräten, d.h. in einem Bereich in dem Versi-

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cherte durch die Emissionen exponiert sein könnten, auch wenn sienicht unmittelbar Tätigkeiten an diesen Anlagen, Maschinen oderGeräten durchführen. Es spielt auch keine Rolle, ob die Tätigkeitennur kurzzeitig bzw. zeitweise ausgeführt werden oder während derganzen Arbeitsschicht und an allen Schichten im Jahr oder ob essich um Arbeitnehmer des Unternehmers oder um Fremdfirmenan-gehörige handelt.

Für Besucher können die Festlegungen der Unfallverhütungsvor-schrift sinngemäß angewendet werden.

1.2 (2) Diese Unfallverhütungsvorschrift gilt nicht für die Expo-sition von Patienten bei gewollter medizinischer Einwirkungvon EM-Feldern.

In der Medizin werden EM-Felder bei Diagnoseverfahren und inder Heilbehandlung angewandt. Aus medizinischer Notwendigkeitkönnen die in der Unfallverhütungsvorschrift geforderten zulässi-gen Werte für Patienten überschritten werden.

Für das Bedienungs- und Betriebspersonal gelten jedoch die Festle-gungen der Unfallverhütungsvorschrift.

Für Anlagen mit hohen statischen Magnetfeldern gilt Abschnitt3.12 „Anlagen mit hohen statischen Magnetfeldern“ (§ 14). Dieserkommt sowohl für das Bedienungspersonal, als auch für Versicher-te, die mit der Instandhaltung in diesen Bereichen beschäftigt sind,zur Anwendung.

1.3 (3) Diese Unfallverhütungsvorschrift gilt nicht, soweit dieSechsundzwanzigste Verordnung zur Durchführung des Bun-des-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über elektromag-netische Felder – 26.BImSchV) zur Anwendung kommt.

Demnach umfasst der Geltungsbereich der Unfallverhütungsvor-schrift nicht Bereiche außerhalb des Betriebsgeländes sowie aufdem Betriebsgelände befindliche

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– Wohn- und Gesellschaftsbauten,– Kindergärten, Altenheime und Schulen,– Anlagen und Einrichtungen für Sport, Freizeit und Erholung,soweit die Allgemeinheit Expositionen durch EM-Felder ausgesetztist.

2 Begriffsbestimmungen

Zweites KapitelGeltungsbereich

§ 2Begriffsbestimmungen

Im Sinne dieser Unfallverhütungsvorschrift werden folgendeBegriffe bestimmt:

1. Basiswerte sind die auf Grund der unmittelbaren oder mit-telbaren Wirkungen festgelegten Grenzwerte für– die elektrische Stromdichte J im Körper in A/m²,– die spezifische Absorption SA in J/kg,– die spezifische Absorptionsrate SAR in W/kg

und– die Leistungsdichte S in W/m²,– die nicht überschritten werden dürfen.

Für den Arbeitsschutz sind in der Unfallverhütungsvorschrift Wertefestgelegt, die Sicherheit und Gesundheitsschutz der Arbeitnehmergewährleisten.

Bei Einhaltung der frequenzabhängigen Basiswerte, die mit ausrei-chender Sicherheit festgelegt wurden, sind gesundheitliche Beein-trächtigungen nicht zu erwarten.

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2. Abgeleitete Werte sind die aus den Basiswerten ermitteltenWerte für– die elektrische Feldstärke E in V/m,– die magnetische Feldstärke H in A/m,– die magnetische Flussdichte B in T (1T = 1 Vs/m²),– die Leistungsdichte S in W/m²,– den Körperstrom I in A,– die Berührungsspannung U in Vbei Ganzkörper- und Teilkörperexposition durch EM-Felder.

Es werden abgeleitete Werte angegeben, da diese im Gegensatzzu den Basiswerten mit einfachen Methoden gemessen oder be-rechnet werden können. Die abgeleiteten Werte sind so festgelegt,dass unter Zugrundelegung der ungünstigsten Expositionsbedin-gungen die Basiswerte nicht überschritten werden.

3. Zulässiger Wert ist die Obergrenze einer Größe, die einzu-halten ist.

Alle Werte bis zum zulässigen Wert erfüllen die Forderung der Un-fallverhütungsvorschrift. Zulässige Werte sind in Anlage 1 zur Un-fallverhütungsvorschrift festgelegt.

4. Unzulässige Exposition ist gegeben, wenn EM-Felder ober-halb der zulässigen Werte auf Versicherte einwirken.

Unzulässige Exposition liegt vor, wenn Versicherte oberhalb des jenach Expositionsbereich anzuwendenden zulässigen Wertes expo-niert sind.

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5. Expositionsbereich 2 ist der Bereich, der alle Bereiche desUnternehmens umfasst, sofern sie nicht dem Expositionsbe-reich 1, dem Bereich erhöhter Exposition oder dem Gefahr-bereich (siehe Nummern 6 bis 8) zuzuordnen sind.

Die Einteilung des Betriebsgeländes in Expositionsbereiche ist not-wendig, um den Bezug auf die anzuwendenden zulässigen Werte(siehe Anlage 1) herzustellen.

Unter Betriebsgelände ist im Sinne der Unfallverhütungsvorschriftder gesamte unter der Verfügungsgewalt des Unternehmers ste-hende Bereich zu verstehen.

Zum Expositionsbereich 2 gehören z.B. Arbeitsstätten auf dem Be-triebsgelände ohne spezielle Zugangsregelungen, in denen Versi-cherte in Durchführung ihrer Tätigkeit sich regelmäßig arbeitstäg-lich aufhalten, auch soweit sie nicht unmittelbar an den EM-Felderemittierenden Anlagen, Maschinen und Geräten tätig sind, sowieallgemein zugängliche Verkehrswege, Bereitstellungsflächen, La-gerflächen oder Sozialräume.

6. Expositionsbereich 1 ist der Bereich, der kontrollierte Berei-che sowie Bereiche umfasst, in denen auf Grund der Be-triebsweise oder auf Grund der Aufenthaltsdauer sicherge-stellt ist, dass eine Exposition oberhalb der zulässigenWerte von Expositionsbereich 2 nur vorübergehend erfolgt.

„Kontrolliert“ bedeutet eine Zugangsregelung für Bereiche, diewährend des Betriebes betreten bzw. begangen werden müssenoder in denen sich Versicherte zur Durchführung von Arbeiten auf-halten. Zu solchen Bereichen zählen Arbeitsstätten, in denen Anla-gen, Maschinen und Geräte betrieben werden, z.B. Diathermiege-räte, Mikrowellen-, Induktions- und Elektrolyseanlagen, aber auchabgeschlossene Betriebsstätten und Arbeitsstellen an Freileitungen,Freiluftanlagen und Sendeanlagen mit größeren Leistungen.

„Nur vorübergehende Exposition“ bedeutet, dass die Expositions-zeiten weniger sind als im Mittel 8 Stunden täglich an 5 Tagen inder Woche bei 50 Wochen im Jahr.

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7. Bereich erhöhter Exposition ist ein kontrollierter Bereich, indem die Werte des Expositionsbereiches 1 überschrittenwerden.

Im Bereich erhöhter Exposition ist nur ein zeitlich begrenzter Auf-enthalt befugter Personen gestattet (siehe auch Abschnitt 3.4). Beider Festlegung der Werte für den Bereich erhöhter Exposition wer-den die in den abgeleiteten Werten für Expositionsbereich 1 ent-haltenen Sicherheitsfaktoren verringert. Dies ist auf Grund der kon-trollierten Expositionsbedingungen zulässig.

Für den Frequenzbereich von 0 Hz bis 91 kHz werden in der Un-fallverhütungsvorschrift Aufenthaltsbeschränkungen von 2 Stundenpro Tag (2 h/d) festgelegt. Die jeweils zulässigen Werte sind inden Tabellen 2, 3, 5 und 6 der Anlage 1 zur Unfallverhütungsvor-schrift enthalten.

Für hochfrequente Felder sind bei Ganzkörperexposition die zuläs-sigen Werte für Expositionszeiten kleiner als 6 Minuten anzuwen-den. Dabei ist die zulässige Expositionszeit in Abhängigkeit derrealen Feldstärken gemäß Tabelle 9 der Anlage 1 zur Unfallverhü-tungsvorschrift unter Einhaltung der Spitzenwerte nach Tabelle 10der Anlage 1 zu bestimmen. Bei Teilkörperexposition sind die Ba-siswerte nach Tabelle 1 der Anlage 1 zur Unfallverhütungsvor-schrift anzuwenden.

8. Gefahrbereich ist ein kontrollierter Bereich, in dem dieWerte für Bereiche erhöhter Exposition überschritten wer-den.

Siehe Abschnitt 3.4 „Bereiche erhöhter Exposition, Gefahr-bereiche“.

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9. Schutzeinrichtungen sind elektrische oder mechanische Ein-richtungen, die unzulässige Expositionen verhindern.

Die Schutzeinrichtungen

– müssen zwangsweise wirken,– müssen stabil gebaut sein,– dürfen keine zusätzlichen Gefahren verursachen,– dürfen nicht auf einfache Weise umgangen oder unwirksam

gemacht werden können.

Siehe auch Betriebssicherheitsverordnung, Geräte- undProduktsicherheitsgesetz und die Unfallverhütungsvorschrift„Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“ (BGV A 3).

3 Maßnahmen zur Verhütung von Gefahren für Leben undGesundheit bei der Arbeit

3.1 Allgemeine Anforderungen

3.1.1 Drittes KapitelMaßnahmen zur Verhütung von Gefahren für Leben und

Gesundheit bei der Arbeit

Erster AbschnittGemeinsame Bestimmungen

§ 3Allgemeine Anforderungen

(1) Soweit nichts anderes bestimmt ist, richten sich die Fest-legungen dieses Kapitels an Unternehmer und Versicherte.

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3.1.2 (2) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass in Arbeits-stätten und an Arbeitsplätzen weder unzulässige Expositionennoch unzulässige mittelbare Wirkungen durch EM-Felder auf-treten.

Hierzu prüft der Unternehmer, inwieweit auf seinem Betriebsgelän-de unzulässige Expositionen durch EM-Felder auftreten können.Kann der Unternehmer dies nicht selbst tun, sollte er sich sachkun-dig beraten lassen.

Siehe auch Abschnitt 3.7.2.

Zur Beurteilung der Exposition sind die in Anlage 1 zur Unfallver-hütungsvorschrift festgelegten zulässigen Werte für die einzelnenExpositionsbereiche heranzuziehen.

Die Festlegungen der Unfallverhütungsvorschrift sind unter Zugrun-delegung der ungünstigsten Bedingungen (maximale Exposition)erfüllt, wenn die von den Basiswerten abgeleiteten Werte eingehal-ten werden. Die abgeleiteten Werte gelten für den unbesetzten Ar-beitsplatz; die Einhaltung ist personenbezogen zu bewerten.

Siehe Abschnitt 1.7 „Bewertungsverfahren“ des Anhanges 1.

Eine Exposition kann den gesamten Körper oder nur Körperteilebetreffen. Zur Beurteilung sind alle am Arbeitsplatz von Anlagen,Maschinen und Geräten emittierten EM-Felder im Frequenzbereichvon 0 Hz bis 300 GHz zu berücksichtigen.

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3.2 Beurteilung der Expositionsbereiche

3.2.1 § 4Beurteilung der Expositionsbereiche

(1) Der Unternehmer hat sicherzustellen, dass für Expositi-onsbereiche die zulässigen Werte in Anlage 1 nicht überschrit-ten werden. Dazu hat er

– die Expositionsbereiche festzulegen,– die auftretenden EM-Felder zu ermitteln,– die Beurteilung einer Exposition durch Vergleich mit den

zulässigen Werten entsprechend Anlage 1 vorzunehmen.

Die Festlegung der Expositionsbereiche erfolgt unter Berücksichti-gung der Nutzungsmerkmale und der vorhandenen Quellen. Dabeisind die Kriterien in den Begriffsbestimmungen zu berücksichtigen;siehe Abschnitt 2 Nr. 5 bis 8.

Die Exposition kann durch Berechnung, Messung (siehe Anhang 1„Messverfahren“), Herstellerangaben oder Vergleich mit anderenAnlagen ermittelt werden. Ein Vergleich ist nur dann statthaft,wenn dies auf Grund von Anlagentyp und Randbedingungen be-gründbar ist.

3.2.2 (2) Ist sichergestellt, dass die für den Expositionsbereich 2zulässigen Werte nicht überschritten werden, sind Maßnah-men nicht erforderlich. § 12 bleibt hiervon unberührt.

Ergibt die Untersuchung, dass die zulässigen Werte des Expositi-onsbereiches 2 nicht überschritten werden, sind weitere Maßnah-men nicht erforderlich. Dies bedeutet, dass die §§ 5 bis 16 – aus-genommen § 12 – der Unfallverhütungsvorschrift für den Betriebdieser Anlagen nicht relevant sind. Insbesondere ist auch keineDokumentation erforderlich.

Übliche Elektrowerkzeuge, Haushaltsgeräte, Geräte der Bürokom-munikation insbesondere Bildschirmgeräte, Elektroanlagen in Ge-bäuden, Motoren und Pumpen mit niedriger Anschlussleistung lie-

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gen mit ihren Emissionswerten weit unterhalb der zulässigen Wertefür Expositionsbereich 2. Bei hohen Anschlussleistungen von elek-trischen Anlagen, z.B. Hochspannungsschaltanlagen, Bahnanla-gen, Motoren, Schweißgeräten, Induktionsanlagen, Galvaniken,Elektrolyseanlagen, Schmelzöfen oder Hochfrequenzanlagen, kön-nen die zulässigen Werte für Expositionsbereich 2 überschrittensein.

Da auch bei Feldstärken unterhalb der zulässigen Werte für denExpositionsbereich 2 mittelbare Wirkungen auftreten können, ist injedem Fall Abschnitt 3.10 „Mittelbare Wirkungen“ zu beachten.

Besonders betroffen sind hier Personen mit Herzschrittmachernoder anderen aktiven oder passiven Körperhilfen.

3.2.3 (3) Werden in festgelegten Expositionsbereichen die jeweilszulässigen Werte überschritten, so hat der Unternehmer um-gehend Maßnahmen anzuwenden, die verhindern, dass unzu-lässige Expositionen auftreten.

Maßnahmen zu diesem Zweck können sein:

– Sicherung der Gefahrbereiche, z.B. durch Verriegelungen oderVerschluss dieser Bereiche mit entsprechenden organisatori-schen Maßnahmen,

– Abschirmung, Abstand,– Reduzierung der Leistung, Abschaltung,– Begrenzung der Aufenthaltsdauer mit Zugangskontrollen,– persönliche Schutzausrüstungen.

Technischen Maßnahmen ist grundsätzlich der Vorzug zu geben.

Persönliche Schutzausrüstungen und organisatorische Maßnahmensind dann anzuwenden, wenn technische Maßnahmen nicht aus-reichen oder nicht anwendbar sind.

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3.2.4 (4) Nach Änderungen von Geräten und Anlagen, die feld-relevant sein können, hat eine erneute Beurteilung nach denAbsätzen 1 bis 3 zu erfolgen.

Feldrelevante Änderungen sind solche, die eine wesentliche Ver-änderung der Expositionsbedingungen nach sich ziehen.

3.3 Betriebsanweisungen

3.3.1 § 5Betriebsanweisungen

(1) Der Unternehmer hat für Anlagen und Geräte, derenEM-Felder die zulässigen Werte des Expositionsbereiches 2überschreiten, Betriebsanweisungen aufzustellen. Diese müs-sen die für den sicheren Betrieb notwendigen Angaben enthal-ten und auf die Möglichkeit der Exposition durch EM-Felderhinweisen.

Hier wird der Unternehmer verpflichtet, für Anlagen, Maschinenund Geräte, die EM-Felder erzeugen, Angaben zu machen, diespezielle Kriterien dieser Felder berücksichtigen, auf besondereGefahren hinzuweisen sowie die Verwendung von geeignetenSchutz- und Hilfsmitteln oder persönlicher Schutzausrüstungen vor-zuschreiben.

In der Regel enthält die Betriebsanleitung des Herstellers (Benutzer-information) wichtige Hinweise für die Erstellung der Betriebsan-weisung. Für Erprobung, Inbetriebnahme und Instandhaltung istgegebenenfalls diese entsprechend zu ergänzen, oder es sind ei-gene Festlegungen zu treffen, um diese Arbeiten sicher durchfüh-ren zu können.

Soweit erforderlich, sind im Bedienbereich einer Anlage Auszügeaus den Betriebsanweisungen an gut sichtbarer Stelle auszuhän-gen.

Beispiele für Betriebsanweisungen befinden sich in An-hang 5.

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3.3.2 (2) Die Versicherten haben die in den Betriebsanweisungenenthaltenen Festlegungen zu befolgen.

Wesentliche Grundlage für eine sichere Betriebsweise ist, dass dieVersicherten die in den Betriebsanweisungen für diese Anlagen,Maschinen und Geräte getroffenen Festlegungen beachten.

Siehe auch Abschnitt 3.8 „Unterweisung“.

3.4 Bereiche erhöhter Exposition, Gefahrbereiche

3.4.1 § 6Bereich erhöhter Exposition, Gefahrbereiche

(1) Der Unternehmer hat Bereiche erhöhter Exposition undGefahrbereiche zu bestimmen. Er hat das Ergebnis zu doku-mentieren.

Bereiche erhöhter Exposition und Gefahrbereiche bedürfen einerbesonderen Aufmerksamkeit und sind für den sicheren Betrieb vonerheblicher Bedeutung. Aus diesem Grunde hat der Unternehmerdie Bereiche erhöhter Exposition und die Gefahrbereiche zu ermit-teln.

Die Ermittlung darf durch Messung, Rechnung oder Übertragungder Werte vergleichbarer Anlagen unter Zugrundelegung der un-günstigsten Betriebsbedingungen vorgenommen werden.

Siehe Anhang 1 „Messverfahren“.

Eine Dokumentation der Ergebnisse ist erforderlich, da die Mög-lichkeit einer Überprüfung gegeben sein muss.

Siehe auch Abschnitt 3.7 „Prüfung”.

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3.4.2 (2) Der Unternehmer hat bei feldrelevanten Änderungenvon Anlagen und Geräten die Bereiche erhöhter Expositionund die Gefahrbereiche neu zu bestimmen. Er hat die Ände-rungen zu dokumentieren.

Siehe auch Abschnitt 3.2.4.

3.4.3 (3) Der Unternehmer hat Bereiche erhöhter Exposition zukennzeichnen.

Zum sicheren Betrieb von Anlagen, Maschinen und Geräten ist dieKennzeichnung der Bereiche erhöhter Exposition erforderlich.

Siehe Abschnitt 3.5.

3.4.4 (4) Absatz 3 gilt nicht, wenn durch Konstruktion und Be-triebsweise der Anlage die Sicherheit auf andere Art gewähr-leistet wird.

Wird durch eine geeignete Verriegelung verhindert, dass diese Be-reiche zugänglich sind, kann eine Kennzeichnung entfallen. Diesgilt auch, wenn durch Konstruktion und Anordnung der Anlagen-teile ein entsprechender Schutz erreicht wird.

Bei Mobilfunkbasisstationen siehe Abschnitt 3.5.4.

3.4.5 (5) Der Unternehmer hat Bereiche erhöhter Exposition so zusichern, dass sich innerhalb dieser Bereiche während des Be-triebes von Anlagen und Geräten keine unbefugten Personenaufhalten können.

Die Sicherung von Bereichen erhöhter Exposition, z.B. durch Seile,Ketten, Leisten, kann durch entsprechende Sicherheitskennzeich-nung sowie Unterweisung der Versicherten erreicht werden. InSonderfällen kann es auf Grund besonderer Betriebsumstände er-

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forderlich sein, solche Bereiche durch Verriegelungen oder Ver-schluss zu sichern.

3.4.6 (6) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass in Bereichenerhöhter Exposition nur hierzu befugte Personen tätig werden,wenn

– durch technische oder organisatorische Maßnahmen sicher-gestellt ist, dass die für Kurzzeit- und Teilkörperexpositiongeltenden zulässigen Werte nicht überschritten werdenoder

– persönliche Schutzausrüstungen (siehe § 8) benutzt werden,die eine unzulässige Exposition verhindern.

Diese Bestimmung regelt das Betreten und den Zugang zu Berei-chen erhöhter Exposition durch befugte Personen. Bei organisatori-schen Maßnahmen ist zu empfehlen, eine angemessene Aufsicht-führung zu gewährleisten.

Siehe auch Abschnitt 3.13.1 „Instandhaltung, Erprobung“.

Sind organisatorische Maßnahmen nicht sicherzustellen, sind per-sönliche Schutzausrüstungen zu benutzen oder Maßnahmen an derQuelle vorzunehmen, z.B. Reduzierung der Leistung. Soweit erfor-derlich, ist abzuschalten.

3.4.7 (7) Der Unternehmer hat Gefahrbereiche zu kennzeichnenund durch dauerhafte Abgrenzungen oder Schutzeinrichtun-gen so zu sichern, dass während des Betriebes Personen nichthineingreifen, hineingelangen oder sich darin aufhalten kön-nen. In abgeschlossenen Betriebsstätten, zu denen nur befugtePersonen Zugang haben, ist eine Kennzeichnung des Gefahr-bereiches ausreichend.

Das Sichern des Gefahrbereiches bedeutet, dass dieser Bereichabgegrenzt und unter Verschluss gehalten wird. Die Abgrenzungdes Gefahrbereiches muss so weit entfernt erfolgen, dass der Ge-fahrbereich nicht erreicht werden kann.

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Siehe DIN EN 294 „Sicherheit von Maschinen; Sicherheits-abstände gegen das Erreichen von Gefahrstellen mit denoberen Gliedmaßen”.

Werden Verriegelungen benutzt, um den Zugang zu Gefahrberei-chen zu verhindern, müssen die entsprechenden Sicherheitsschal-tungen mindestens die Anforderungen der Kategorie 3 nach DINEN 954-1 „Sicherheit von Maschinen; Sicherheitsbezogene Teilevon Steuerungen; Teil 1: Allgemeine Gestaltungsleitsätze“ erfüllen.

Kategorie 3 nach DIN EN 954-1 bedeutet:

Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen der Kategorie 3 müs-sen so gestaltet sein, dass ein einzelner Fehler in einem dieser Teilenicht zum Verlust der Sicherheitsfunktion führt, also „Einfehlersi-cher“ ist.

In abgeschlossenen Betriebsstätten ist eine Kennzeichnung durchSicherheitszeichen und erforderlichenfalls Warnleuchten ausrei-chend, wenn nur befugte Personen Zugang haben und entspre-chende organisatorische Maßnahmen dies sicherstellen.

3.4.8 (8) Ist ein Gefahrbereich von der Betriebsweise der Anlageabhängig, so hat der Unternehmer durch ständige Kontrollesicherzustellen, dass Versicherte nicht unzulässigen Expositio-nen ausgesetzt sind.

Die ständige Kontrolle kann sich z.B. an der Betriebsweise der An-lage orientieren und entsprechend den Betriebsbedingungen konti-nuierlich oder diskontinuierlich erfolgen. Bei wechselnden Betriebs-weisen ist insbesondere Abschnitt 3.5 zu beachten.

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3.4.9 (9) Ist ein Gefahrbereich nicht eindeutig zu bestimmen oderzeitlichen Änderungen unterworfen, so hat der Unternehmerdurch wiederholte Messungen der EM-Felder im Arbeitsbereichsicherzustellen, dass für die Versicherten keine unzulässigeExposition besteht.

Auf wiederholte Messungen kann verzichtet werden, wenn der Ge-fahrbereich unter Berücksichtigung aller bestimmungsgemäßen Be-triebszustände gesichert ist.

3.4.10 (10) Abweichend von Absatz 7 dürfen Versicherte in Ge-fahrbereichen tätig werden, wenn durch geeignete persönlicheSchutzausrüstungen eine unzulässige Exposition ausgeschlos-sen ist.

Siehe auch Abschnitt 3.6.

3.5 Kennzeichnung und Abgrenzung

3.5.1 § 7Kennzeichnung und Abgrenzung

(1) Der Unternehmer hat sicherzustellen, dass die Kenn-zeichnung nach dieser Unfallverhütungsvorschrift deutlicherkennbar und dauerhaft durch Warn-, Hinweis- und Zusatz-zeichen sowie Verbotszeichen und Warnleuchten erfolgt.

Deutlich erkennbar bedeutet, dass diese von den entsprechendenVerkehrs- bzw. Arbeitswegen oder allen anderen Zugangsmög-lichkeiten wahrgenommen werden können. Die dauerhafte Kenn-zeichnung verlangt, dass die Sicherheitszeichen nicht einfach ent-fernt oder durch Umgebungseinflüsse unkenntlich werden können.

Sicherheitszeichen sind entsprechend der Unfallverhütungsvor-schrift „Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Ar-beitsplatz” (BGV A 8) auszuführen.

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Beispiele für Verbots-, Warn- und Hinweiszeichen in Exposi-tionsbereichen siehe Anhang 4.

3.5.2 (2) Der Unternehmer hat sicherzustellen, dass Abgrenzun-gen nach dieser Unfallverhütungsvorschrift so ausgeführt sind,dass sie die erforderliche Sicherheit bieten.

3.5.3 (3) Müssen zur Durchführung von Arbeiten nach § 15 stän-dige Abgrenzungen entfernt werden, sind diese nach Beendi-gung der Arbeiten wieder anzubringen. Die zur Durchführungdieser Arbeiten nur vorübergehend angebrachten Abgrenzun-gen sind dagegen nach Beendigung der Arbeiten wieder zuentfernen. Erst danach dürfen die Anlagen vom Verantwortli-chen wieder zum Betrieb freigegeben werden.

Bei Abgrenzungen ist zu unterscheiden, ob es sich um ständigeSchutzeinrichtungen handelt, oder solche, die nur vorübergehend,z.B. zur Durchführung von Instandhaltungsarbeiten, angebrachtwurden.

3.5.4 Besondere Hinweise für Mobilfunkbasisstationen nach GSM-,TETRA oder UMTS-Standard

Für Mobilfunkanlagen nach GSM-, TETRA oder UMTS-Standardsind durch den Betreiber die Sicherheitsabstände zu bestimmen, indem die Basiswerte nach Tabelle 1 der Anlage 1 zur Unfallverhü-tungsvorschrift sicher eingehalten werden. Üblicherweise beträgtbei Mobilfunkantennen der Sicherheitsabstand in Hauptstrahlrich-tung 50 cm. Werden andere Funkanwendungen am gleichenStandort betrieben, so ist die Überlagerung der EM-Felder bei derErmittlung des Sicherheitsabstandes zu berücksichtigen.

Aus dem Sicherheitsabstand in Hauptstrahlrichtung R (Bild 1) erge-ben sich in andere Richtungen auf Grund der Richtstrahlcharakte-ristik von Mobilfunkantennen folgende Sicherheitsabstände alsFunktion von R.

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Bild 1a: Sicherheitsabstände für Richtantennen

Bei Rundstrahlantennen gilt der Sicherheitsabstand gleichmäßig umdie Antenne:

Bild1b: Sicherheitsabstände für Rundstrahlantennen

Weicht der Sicherheitsabstand in Hauptstrahlrichtung von 50 cmab, muss bei Überschreitung grundsätzlich gekennzeichnet werden.Der erforderliche Sicherheitsabstand muss dann auf einem Hin-weiszeichen angezeigt werden. Die Größe des Warnzeichens istdem Sicherheitsabstand gemäß der Unfallverhütungsvorschrift „Si-

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cherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz”(BGV A 8) anzupassen.

Eine Kennzeichnung kann entfallen, wenn sich Versicherte in die-sem Abstand ohne zusätzliche Hilfsmittel, z.B. Leiter, Gerüst, anden Antennen nicht aufhalten können. Andernfalls kann eine Kenn-zeichnung entfallen.

Eine Kennzeichnung der einzelnen Antennen ist nicht erforderlich,wenn eine Kennzeichnung im Zugangsbereich erfolgt.

3.6 Persönliche Schutzausrüstungen

3.6.1 § 8Persönliche Schutzausrüstungen

(1) Der Unternehmer hat geeignete persönliche Schutzaus-rüstungen auszuwählen und den Versicherten zur Verfügungzu stellen.

Persönliche Schutzausrüstungen sind geeignet, wenn bei ihrer Be-nutzung keine unzulässige Exposition auftreten kann. Hierzu gehö-ren sowohl eine Prüfung durch den Benutzer auf äußerlich erkenn-bare Schäden und Mängel vor der Anwendung als auch eineregelmäßige Prüfung durch einen Sachkundigen im Hinblick aufdie Beschaffenheitsanforderungen, eventuell durch eine entspre-chende Prüfstelle.

Nicht für alle Anwendungsfälle sind persönliche Schutzausrüstun-gen verfügbar. Für elektrische Felder sind Schutzausrüstungen mitunterschiedlichen Dämpfungsfaktoren im gesamten Frequenzbe-reich erhältlich. Persönliche Schutzausrüstungen stehen für magne-tische Felder nur eingeschränkt zur Verfügung, da diese für Fre-quenzen unterhalb ca. 10 MHz keine Schutzwirkung haben. Beider Auswahl der persönlichen Schutzausrüstungen ist zu prüfen, obder frequenzabhängige Dämpfungsfaktor die Schutzfunktion ge-währleistet.

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Beispiele:

– Metallisierte oder leitfähige Anzüge zum Arbeiten auf Potentialin Hochspannungsanlagen.

– Schutzkleidung für hochfrequente EM-Felder. Siehe hierzuDIN 32 780–100 „Schutzkleidung; Teil 100: Schutz gegenhochfrequente elektromagnetische Felder im Frequenzbereich80 MHz bis 1 GHz; Anforderung und Prüfung“.

– Mikrowellen-Schutzbrillen.

3.6.2 (2) Die Versicherten haben die zur Verfügung gestelltenpersönlichen Schutzausrüstungen zu benutzen.

Dies ergibt sich aus § 15 Arbeitsschutzgesetz und § 30 derUnfallverhütungsvorschrift „Grundsätze der Prävention“(BGV A 1).

3.7 Prüfung

3.7.1 § 9Prüfung

(1) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass die Einhal-tung der Festlegungen dieser Unfallverhütungsvorschrift wiefolgt geprüft wird:

– Vor der ersten Inbetriebnahme,– Nach einer wesentlichen Änderung oder Instandsetzung

Und– In bestimmten Zeitabständen.

Die Prüfung vor der ersten Inbetriebnahme kann durch eine ent-sprechende Prüfbescheinigung des Herstellers oder Errichtersnachgewiesen werden.

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3.7.2 (2) Die Prüfung hat durch einen Sachkundigen zu erfolgen.

Sachkundiger ist, wer auf Grund fachlicher Ausbildung und Erfah-rung ausreichende Kenntnisse auf dem Gebiet der EM-Felder hatund mit den einschlägigen staatlichen Arbeitsschutzvorschriften,Unfallverhütungsvorschriften und allgemein anerkannten Regelnder Technik (z.B. BG-Regeln, DIN-Normen, VDE-Bestimmungen,technische Regeln anderer Mitgliedstaaten der Europäischen Unionoder der Türkei oder anderer Vertragsstaaten des Abkommensüber den Europäischen Wirtschaftsraum) soweit vertraut ist, dasser den arbeitssicheren Zustand der Anlagen, Maschinen und Gerä-te beurteilen kann.

3.7.3 (3) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass die Prüf-fristen so bemessen sind, dass entstehende Mängel, mit denengerechnet werden muss, rechtzeitig festgestellt werden.

Bei der Festlegung der Prüffristen sind die betriebsspezifischen Be-dingungen und Prüfungen auf Grund anderer Vorschriften zu be-rücksichtigen. Als Richtwert gilt eine Prüffrist von 12 Monaten. EinRichtwert wird angegeben, um dem Unternehmer einen Anhalts-punkt zu geben. Diese Prüffrist hängt von den betriebsspezifischenBeanspruchungen ab. Sie muss bei hohen Beanspruchungen ver-kürzt, kann aber bei geringen Beanspruchungen auch verlängertwerden.

Für ortsfeste Anlagen, Maschinen und Geräte kann die regelmäßi-ge Prüfung entfallen, wenn diese ständig überwacht werden. Anla-gen gelten als ständig überwacht, wenn sie von Sachkundigen in-standgehalten und durch messtechnische Maßnahmen im Rahmendes Betreibens geprüft werden.

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3.8 Unterweisung

3.8.1 § 10Unterweisung

(1) Der Unternehmer hat die Versicherten über die bei ihrenTätigkeiten auftretenden Gefahren sowie über die Maßnah-men zu ihrer Abwendung vor Beginn der Tätigkeit und danachin angemessenen Zeitabständen, mindestens jedoch einmaljährlich, zu unterweisen.

Siehe § 12 Arbeitsschutzgesetz.

Die Unterweisung hat das Ziel, die Versicherten entsprechend ihrerTätigkeit über die Gefahren durch EM-Felder in den verschiedenenBereichen zu informieren und sie mit den vorhandenen Schutzein-richtungen und mit den erforderlichen Schutzmaßnahmen vertrautzu machen, damit Schädigungen durch EM-Felder verhindert wer-den. Die Unterweisung ist mindestens jährlich durchzuführen.

Inhalt der Unterweisung sollte z.B. sein:

– Überblick über die betriebliche Arbeitsschutzorganisation,– Sicherheitsgerechtes Verhalten am Arbeitsplatz,– Schutzvorschriften und Betriebsanweisungen (siehe Ab-

schnitt 3.3),– EM-Felder und ihre Gefahren,– Mittelbare und unmittelbare Wirkungen (siehe auch Ab-

schnitt 3.10),– Sonstige Gefährdungsmöglichkeiten und Nebenwirkungen (siehe

Abschnitt 3.10),– Schutzmaßnahmen, Schutzeinrichtungen und Kennzeichnung

am Arbeitsplatz,– Verhalten in den Bereichen erhöhter Exposition und in Gefahr-

bereichen,– Einsatz von persönlichen Schutzausrüstungen (siehe Ab-

schnitt 3.6),– Kontrolle baulicher und technischer Schutzeinrichtungen,– Verhalten im Schadensfall.

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Halten sich Versicherte nur kurzzeitig in den Bereichen erhöhterExposition auf und befinden sie sich in Begleitung eines Aufsicht-führenden, genügt eine Kurzunterweisung.

Aufsichtführender ist, wer die Durchführung von Arbeiten zu über-wachen und für die betriebssichere Ausführung zu sorgen hat. Ermuss hierfür ausreichende Kenntnisse und Erfahrungen besitzensowie weisungsbefugt sein.

3.8.2 (2) Der Unternehmer hat Versicherte, die in Gefahrberei-chen tätig sind, alle 12 Monate zu unterweisen. Die Unterwei-sungen sind zu dokumentieren.

Tätigkeiten in Gefahrbereichen erfordern besondere Voraussetzun-gen und bedürfen besonderer Maßnahmen. Deshalb wird als Fristfür die regelmäßige Unterweisung ein Richtwert von 12 Monatenfestgelegt. Zusätzlich ist auf das spezielle Erfordernis hinsichtlichVerhalten und Nutzung von persönlichen Schutzausrüstungen hin-zuweisen.

Die regelmäßige Unterweisung innerhalb von 12 Monaten kannauch durch eine Unterweisung vor Aufnahme der Tätigkeit im Ge-fahrbereich ersetzt werden.

Alle Unterweisungen, die Tätigkeiten im Gefahrbereich betreffensowie solche über Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen und Notfall-situationen, sind mit Datum, Inhalt der Unterweisung, Namen derunterweisenden Person und Unterschrift der Unterwiesenen zu do-kumentieren.

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3.9 Anlagenspezifische Dokumentation

§ 11Anlagenspezifische Dokumentation

Angaben zur Anlage in Bezug auf EM-Felder, zu Bereichenerhöhter Exposition und Gefahrbereichen sowie zu feldrele-vanten Änderungen und Prüfprotokolle sind vom Unternehmerwährend der Betriebszeit der Anlage zugänglich und mindes-tens 10 Jahre nach Außerbetriebstellung aufzubewahren.

Entsprechende Daten dienen als Beleg für die Erfüllung der Fürsor-gepflicht.

Zugänglich bedeutet, dass sich Sachkundige jederzeit über denAnlagenzustand informieren und der Träger der gesetzlichen Un-fallversicherung diese einsehen kann.

3.10 Mittelbare Wirkungen, Körperhilfsmittel

3.10.1 Zweiter AbschnittBesondere Festlegungen

§ 12Mittelbare Wirkungen, Körperhilfsmittel

(1) Der Unternehmer hat durch technische Maßnahmen zuverhindern, dass Versicherte durch Energien gefährdet wer-den, die durch EM-Felder an elektrisch leitfähigen Gegenstän-den erzeugt werden.

In leitfähige Gegenstände, z.B. Krane, Metallkonstruktionen, kön-nen durch EM-Felder Energien induziert bzw. influenziert werden.Eine daraus entstehende Gefährdung, z.B. durch Schreckreaktio-nen, kann verhindert werden, wenn die Körperströme und Berüh-rungsspannungen aus solchen Quellen die in Tabelle 13 der Anla-ge 1 zur Unfallverhütungsvorschrift enthaltenen Werte nicht über-schreiten.

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Die in Tabelle 13 der Anlage 1 zur Unfallverhütungsvorschrift ent-haltenen Werte gelten nicht für Rohrleitungsnetze sowie Telekom-munikationsleitungen, die als Bestandteil der Netze durch Stark-stromanlagen der elektrischen Bahnen oder der Energieversorgungbeeinflusst werden können. Diese unterliegen auf Grund der spezi-fischen Einkopplungsbedingungen einer besonderen Kontrolle. De-taillierte Angaben hierzu sind enthalten in DIN VDE 0228 sowie inden technischen Empfehlungen der „Schiedsstelle für Beeinflus-sungsfragen (SfB)“.

3.10.2 (2) Besteht die Möglichkeit, dass Systeme infolge einer Be-einflussung durch EM-Felder versagen und dadurch Versicher-te gefährdet werden, hat der Unternehmer dies durch techni-sche oder organisatorische Maßnahmen zu verhindern.

Anlagen, Maschinen und Geräte können bereits bei geringeren alsden hier betrachteten Feldstärken gestört werden. Deshalb sind ne-ben den zulässigen Werten der Unfallverhütungsvorschrift auch dieFestlegungen des Gesetzes über die elektromagnetische Verträg-lichkeit von Geräten (EMVG) zu beachten.

3.10.3 (3) Für Personen mit aktiven oder passiven Körperhilfsmit-teln sind besondere Maßnahmen erforderlich, durch die Funk-tionsstörungen der Körperhilfsmittel oder Schädigungen derPerson verhindert werden. Der Unternehmer hat alle Versi-cherten auf solche möglichen Gefährdungen hinzuweisen. Ver-sicherte haben den Unternehmer über eine Versorgung mitKörperhilfsmitteln zu informieren, damit der Unternehmernotwendige Maßnahmen ergreifen kann.

Besondere Maßnahmen sind für Personen mit Körperhilfsmitteln er-forderlich, da sich einerseits passive Implantate und das sie umge-bende Körpergewebe unter Feldeinfluss erwärmen und die lokaleStromdichte im Gewebe erhöhen können und andererseits aktiveKörperhilfsmittel, z.B. Herzschrittmacher, Insulinpumpen, in ihrerFunktion relevant gestört werden können.

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Solche Maßnahmen sind vorzugsweise Zugangsbeschränkungen.Diese können durch eine generelle organisatorische Regelung fürPersonen mit Körperhilfen oder entsprechende Kennzeichnung derin Frage kommenden Bereiche realisiert werden.

Für Versicherte mit passiven Implantaten, z.B. künstliche Gelenke,Schädelplatten, sind Zugangsbeschränkungen im Allgemeinen nichterforderlich, wenn die zulässigen Werte für Expositionsbereich 1eingehalten sind. Für solche Versicherte ist der Zugang zu Berei-chen erhöhter Exposition im Einzelfall zu regeln.

Versicherte, die aktive Körperhilfsmittel tragen, dürfen nur dann anArbeitsplätzen uneingeschränkt beschäftigt werden, wenn der Her-steller die Störfestigkeit der Körperhilfsmittel für die einwirkendenFelder garantiert. Ist dies nicht gegeben, darf über die Beschäfti-gung nur nach messtechnischer Untersuchung und Bewertung desArbeitsplatzes entschieden werden. Die Bewertung hat nach denFestlegungen des Anhanges 3 zu erfolgen.

3.11 Versuchsanlagen und ortsveränderliche Quellen

3.11.1 § 13Versuchsanlagen und ortsveränderliche Quellen

(1) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass bei Ver-suchsanlagen und ortsveränderlichen Quellen Gefahrbereicheabgegrenzt, gekennzeichnet und durch rote Warnleuchten derBetriebszustand „EIN” angezeigt werden.

EM-Felder von Versuchsanlagen und ortsveränderlichen Quellenkönnen ständigen Veränderungen unterworfen sein. Diesem Um-stand ist bei Abgrenzung und Kennzeichnung Rechnung zu tragen.Es wird empfohlen zusätzlich durch grüne Signalleuchten anzuzei-gen, wenn die entsprechende Feldquelle nicht in Betrieb, jedochbetriebsbereit ist.

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3.11.2 (2) Der Unternehmer hat die Zugangsstellen zu Bereichenerhöhter Exposition zu kennzeichnen.

Siehe hierzu auch Abschnitt 3.5 und Anhang 4.

Mobilfunkgeräte, Handfunksprechgeräte sowie alle drahtlos wir-kenden Telekommunikationseinrichtungen, z.B. Fernsteuerungen,entsprechen den Anforderungen der Unfallverhütungsvorschrift,wenn sie gemäß den Anforderungen nach Artikel 3 der R&TTE-Richtlinie (1999/5/EC) der EU gefertigt wurden und die Konformi-tät bescheinigt ist.

3.11.3 Handfunksprechgeräte sowie alle anderen drahtlos wirkendenTelekommunikationsgeräte mit Hochfrequenzleistungen (am Anten-nenfußpunkt) von P < 20 mW entsprechen den Anforderungen derUnfallverhütungsvorschrift, da auf Grund der geringen Sendeleis-tungen eine SAR von 2 W/kg nicht überschritten wird.

3.12 Anlagen mit hohen statischen Magnetfeldern

3.12.1 § 14Anlagen mit hohen statischen Magnetfeldern

(1) Anstelle der nach § 4 zulässigen Werte dürfen bei ho-hen statischen Magnetfeldern die Werte nach Tabelle 1 derAnlage 2 zur Bewertung der Exposition von Versichertenzugrunde gelegt werden, wenn sichergestellt ist, dass zusätz-lich die Festlegungen der Absätze 2 bis 8 erfüllt sind.

Hohe statische Magnetfelder sind solche, deren Werte die zulässi-gen Werte des Expositionsbereichs 1 überschreiten.

Anlagen mit hohen statischen Magnetfeldern können z.B. Magnet-resonanz-Tomographen, MR-Spektroskopieanlagen, Beschleuniger,Galvanik- und Elektrolyseanlagen sein.

Die zulässigen Werte für statische Magnetfelder im Expositionsbe-reich 1 wurden auf Grund der Kraftwirkung auf metallische Ge-genstände festgelegt.

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Deshalb können für statische Magnetfelder höhere Werte, die sichan der Reizschwelle orientieren, zugelassen werden, wenn durchdie angegebenen Maßnahmen Gefährdungen durch Kraftwirkun-gen verhindert werden.

3.12.2 (2) Der Unternehmer hat sicherzustellen, dass Gefährdun-gen durch Kraftwirkungen statischer Magnetfelder verhindertsind.

Maßnahmen, die geeignet sind, das sicherheitsbewusste Verhaltenzu unterstützen oder Gefährdungen zu verhindern, müssen genutztwerden. Dazu gehören z.B.:

– Personen- und Materialschleusen mit automatischen Kontrollen,z.B. auf Metallteile,

– Benutzung nichtmagnetischer Werkzeuge,– Unterteilungen der Räume nach Bereichen, für die bestimmte

Aufenthalts- und Zutrittsbeschränkungen bestehen,– Zusammenlegen der Grenzen solcher Bereiche mit Raumwän-

den,– auffallende Farbgebung an den Wänden und Markierung auf

dem Boden als Ergänzung von Warn- und Hinweiszeichen,– Warnsignale bei ungewöhnlichen Betriebszuständen.

3.12.3 (3) Der Unternehmer hat Bereiche, in denen die zulässigenWerte nach Anlage 2 zur Anwendung kommen, gegen unbe-fugtes Betreten zu sichern.

Der Unternehmer hat dies durch Maßnahmen, z.B. Zugangsbe-schränkungen, zu regeln.

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3.12.4 (4) Versicherte dürfen in diesen Bereichen nur tätig werden,wenn dies für sie gefahrlos möglich ist.

Der Aufenthalt für Versicherte ist als gefahrlos anzusehen, wennkeine gesundheitlichen Bedenken vorliegen. Die gesundheitlicheUnbedenklichkeit ist durch medizinische Beurteilung festzustellen.

3.12.5 (5) Der Unternehmer hat die Versicherten über die besonde-ren Wirkungen, z.B. Kraftwirkungen und Wirkungen auf elekt-ronische und medizinische Geräte, zu unterweisen.

Siehe auch Abschnitt 3.8.

3.12.6 (6) Der Unternehmer hat auf die besonderen Wirkungenund Gefährdungen durch Kennzeichnung hinzuweisen.

Zur Kennzeichnung sind die in Anhang 4 dargestellten Warn-,Hinweis- und Verbotszeichen zu benutzen.

3.12.7 (7) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass bei Versi-cherten mit aktiven oder passiven Körperhilfsmitteln sowieferromagnetischen oder leitfähigen Fremdkörpern individuellüber den Einsatz entschieden wird.

Siehe auch Abschnitt 3.10.3.

3.12.8 (8) Der Unternehmer hat für Versicherte nach Absatz 7 eineeindeutige Zugangsregelung zu treffen. Er hat die Grenzen derzulässigen Aufenthaltsbereiche deutlich zu kennzeichnen.

Für Personen mit Herzschrittmacher ist die Grenze des Aufenthalts-bereichs auf der Basis eines zulässigen Wertes von 0,7 mT festge-legt. Die Kennzeichnung kann in Form einer Linie gleicher magne-

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tischer Flussdichte (0,7 mT) oder durch Sicherheitskennzeichnungvorgenommen werden. Für andere aktive Körperhilfsmittel ist inAbhängigkeit von deren Störempfindlichkeit eine Festlegung imEinzelfall zu treffen.

Für passive Körperhilfsmittel siehe auch Abschnitt 3.10.3.

3.13 Instandhaltung, Erprobung

3.13.1 § 15Instandhaltung, Erprobung

(1) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass Instandhal-tungsarbeiten nach den Festlegungen in der Betriebsanwei-sung durchgeführt werden.

Instandhaltung umfasst Wartung, Inspektion und Instandsetzung;siehe auch DIN 31051 „Grundlagen der Instandhaltung“.

Die Forderung nach einer Betriebsanweisung (siehe Abschnitt 3.3)ist begründet, da Instandhaltungsarbeiten in der Regel unter nichtbetriebsmäßigen Abläufen vorgenommen werden. Die Betriebsan-weisung sollte auch die Forderung enthalten, dass die erforderli-chen technischen Einrichtungen vorhanden sind, um Wartungs-und Instandsetzungsarbeiten sicher durchführen zu können und dieVersicherten speziell für diese Arbeiten unterwiesen sind.

3.13.2 (2) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass Instandhal-tungsarbeiten im Bereich erhöhter Exposition nur unterentsprechender Aufsicht eines Sachkundigen durchgeführtwerden.

Die Forderung nach einer entsprechenden Aufsicht ist in Anleh-nung an die Unfallverhütungsvorschrift „Elektrische Anlagen undBetriebsmittel” (BGV A3) zu sehen. Eine entsprechende Aufsichtkann je nach Art, Umfang und Schwierigkeitsgrad der Arbeitenbedeuten, dass eine Beaufsichtigung oder Aufsichtführung zu ge-währleisten ist.

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Die Aufsicht durch einen Sachkundigen bedeutet, dass dieser mit-arbeiten darf, dies jedoch nur in dem Maße, dass er in der Auf-sichtführung nicht behindert wird.

3.13.3 (3) Sind Instandhaltungsarbeiten im Gefahrbereich unum-gänglich, so hat der Unternehmer dafür zu sorgen, dass

– die EM-Felder durch Maßnahmen an der Quelle reduziertwerden oder, wenn dies aus technischen Gründen nichtmöglich ist, persönliche Schutzausrüstungen benutzt werdenund

– im Gefahrbereich Versicherte vor Arbeitsbeginn eingewie-sen und durch einen Aufsichtführenden beaufsichtigt wer-den.

Beaufsichtigung bedeutet, dass zwingend eine zweite Person an-wesend ist, die nicht mitarbeitet, sondern nur die mit den Arbeitenbeschäftigten Personen beaufsichtigt und darauf achtet, dass dieSicherheitsmaßnahmen eingehalten sind. Die mit der Beaufsichti-gung beauftragte Person darf nur Tätigkeiten ausführen, die sie inihrer Beaufsichtigung nicht beeinträchtigt.

Aufsichtführender ist, wer die Arbeiten zu überwachen und für ihresichere Durchführung zu sorgen hat. Er muss hierfür ausreichendeKenntnisse und Erfahrungen besitzen sowie weisungsbefugt sein.

3.13.4 (4) Für Erprobungen sind die Absätze 1 bis 3 sinngemäßanzuwenden.

4 Zeitpunkt der Anwendung

Diese BG-Regel ist anzuwenden ab Oktober 2001, soweit nicht In-halte dieser BG-Regel nach geltenden Rechtsnormen oder als all-gemein anerkannte Regeln der Technik bereits zu beachten sind.

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Anlage 1 zur Unfallverhütungsvorschrift

Zulässige Werte für EM-Felder

Als zulässige Werte werden Basis- und abgeleitete Werte für die verschiede-nen Expositionsbereiche angegeben. Diese gelten für sinusförmige periodi-sche Vorgänge einer Frequenz. Für gepulste EM-Felder und Anwendung derBasiswerte siehe Abschnitte 3 und 4.

Die zulässigen Werte für Expositionsbereich 1 orientieren sich am Konzeptder Vermeidung von Gefährdungen unter Berücksichtigung von Sicherheits-faktoren. Es sind Effekte berücksichtigt, wie Reizung von Sinnesorganen,Nerven- und Muskelzellen, Beeinflussung der Herzaktion und Wärmeeffekte.Die Werte gelten längstens für eine Arbeitsschicht.

Für den Expositionsbereich 2 gelten Werte, die auf Grund der allgemeinenZugänglichkeit und zur Vermeidung möglicher Belästigungen zusätzlicheSicherheitsfaktoren berücksichtigen.

1 Basiswerte für unmittelbare Wirkungen

Als Basiswerte für unmittelbare Wirkungen sind die in Tabelle 1angegebenen Grenzwerte festgelegt.

Frequenzbereich Spezifische AbsorptionsrateSAR in W/kg (4)

Lokale SAR (5)

Effektivwert derelektrischenStromdichteJ in A/m2 (1)

Ganzkörper-mittelwert Kopf und

RumpfGlied-maßen

SpezifischeAbsorptionfür Impuls-felder SA inJ/kg (5), (6)

Leistungs-dichte S in

W/m2 (7), (8)

> 0 – 1 Hz 0,040 (–) (–) (–) (–) (–)

1 – 4 Hz 0,040 / f (2) (–) (–) (–) (–) (–)

4 – 1 000 Hz 0,010 (–) (–) (–) (–) (–)

1 – 100 kHz f / 100 (3) (–) (–) (–) (–) (–)

0,1 – 10 MHz f / 100 (3) 0,4 10 20 (–) (–)

0,01 – 10 GHz (–) 0,4 10 20 0,01 (–)

10 – 300 GHz (–) (–) (–) (–) (–) 50

(1) Über jedes Flächenelement von 1 cm2 senkrecht zur Stromrichtung sowie über jedes Zeitintervallvon 1 s zu mitteln; (2) f in Hz; (3) f in kHz; (4) Über jedes 6 Minuten-Intervall arithmetisch zu mitteln;(5) Mittelungsmasse 10 g; (6) Trägerfrequenz f > 300 MHz und Pulslänge T < 30 μs; (7) Über jedesFlächenelement von 20 cm2 und jedes Zeitintervall von jeweils 68/f 1,05-Minuten (f in GHz) zu mitteln;(8) Die maximale örtliche Leistungsdichte gemittelt über jedes Flächenelement von 1 cm2 darf1 kW/m2 nicht überschreiten; (–) bei diesen Frequenzen nicht relevant

Tabelle 1: Basiswerte für unmittelbare Wirkungen

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2 Abgeleitete Werte

Die abgeleiteten Werte sind so festgelegt, dass selbst unterZugrundelegung der ungünstigsten Expositionsbedingungen derEM-Felder die Basiswerte nicht überschritten werden. Die abgelei-teten Werte für den Expositionsbereich 1 und Expositionsbereich 2wurden dabei unter Berücksichtigung verschiedener Sicherheitsfak-toren aus den Basiswerten der Tabelle 1 berechnet.

Erläuterung zu Abschnitt 2 der Anlage zur Unfallverhü-tungsvorschrift:

Die in den Tabellen angegebenen Werte gelten für Ganz-körperexposition.

Die abgeleiteten Werte sind grundsätzlich einzuhalten. Sie dürfenüberschritten werden, wenn nachgewiesen ist, dass die Basiswertenicht überschritten werden.

Die Einhaltung der abgeleiteten Werte gewährleistet nicht zwangs-läufig die Sicherheit von Trägern aktiver elektronischer Körper-hilfsmittel.

Die Bilder 1 und 2 enthalten die graphische Darstellung der abge-leiteten Werte.

Bild 1: Zulässige Werte der elektrischen Feldstärke in den Exposi-tionsbereichen 1 und 2 sowie im Bereich erhöhter Exposition

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Bild 2: Zulässige Werte der magnetischen Flussdichte in denExpositionsbereichen 1 und 2 sowie im Bereich erhöhterExposition

2.1 Abgeleitete Werte im Frequenzbereich 0 Hz bis 29 kHz

2.1.1 Zulässige Werte im Expositionsbereich 1 und im Bereich erhöhterExposition

Bei der Festlegung der Werte für kurze Expositionszeiten werdendie Sicherheitsfaktoren der abgeleiteten Werte für Expositionsbe-reich 1 verringert. Dies ist auf Grund der Größe der Sicherheitsfak-toren und der kontrollierten Expositionsbedingungen zulässig. ZurBegrenzung von Sekundäreffekten darf beim elektrischen Feld einWert von 30 kV/m nicht überschritten werden.

Effektivwert der elektrischen Feldstärke in kV/mFrequenzbereichf/Hz

Expositionsbereich 1 Bereich erhöhter Exposition2 h/d

0 – 35,5335,53 – 66,6766,67 – 1 000

1 000 – 29 000

301 066 / f1 066 / f

1,066

3030

2 000 / f2

Tabelle 2: Effektivwerte der elektrischen Feldstärke im Expositions-bereich 1 und im Bereich erhöhter Exposition

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Der zulässige Wert der magnetischen Flussdichte im Frequenzbe-reich 0 Hz bis 1 Hz des Expositionsbereiches 1 ist auf Grund vonInduktionswirkungen auf bewegte leitfähige Körper im Magnetfeldfestgelegt worden. Zusätzlich ist in diesem Frequenzbereich dieKraftwirkung auf ferromagnetische Teile zu berücksichtigen.

Effektivwert der magnetischen Flussdichte in mT (1)Frequenzbereichf/Hz

Expositionsbereich 1 Bereich erhöhter Exposition

0 – 11 – 1 000

1 000 – 29 000

67,9 (2)

67,9 / f67,9 ⋅ 10–3

127,3 (2)

127,3 / f127,3 ⋅ 10–3

(1) Über Flächenelemente von 100 cm² zu mitteln(2) Werte oberhalb von 67,9 mT dürfen nur unter Beachtung von § 14

angewendet werden.

Tabelle 3: Effektivwerte der magnetischen Flussdichte im Exposi-tionsbereich 1 und im Bereich erhöhter Exposition

Für Extremitäten dürfen die in Tabelle 3 angegebenen Werte fürMagnetfelder um den Faktor 2,5 überschritten werden.

2.1.2 Zulässige Werte im Expositionsbereich 2

Frequenzbereichf / Hz

Effektivwert der elektri-schen Feldstärke in kV/m

Effektivwert dermagnetischen

Flussdichte in mT(1)

0 – 11 – 16,6716,67 – 1 0001 000 – 29 000

2020

333,3 / f333,3 ⋅ 10–3

21,2221,22 / f21,22 / f

21,22 ⋅ 10–3

1) Über Flächenelemente von 100 cm² zu mitteln

Tabelle 4: Effektivwerte der elektrischen Feldstärke undmagnetischen Flussdichte im Expositionsbereich 2

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39

2.2 Übergangsbereich 29 kHz bis 91 kHz

Die Festlegungen für diesen Frequenzbereich berücksichtigen denÜbergang von niederfrequenten Reizwirkungen zu hochfrequentenWärmewirkungen.

2.2.1 Zulässige Werte im Expositionsbereich 1 und im Bereich erhöhterExposition

Effektivwert der elektrischen Feldstärke in kV/mFrequenzbereichf / kHz

Expositionsbereich 1 Bereich erhöhter Exposition

29 – 48,548,5 – 91

1,0661,066

297 / f

Tabelle 5: Effektivwerte der elektrischen Feldstärke im Expositions-bereich 1 und im Bereich erhöhter Exposition

Effektivwert der magnetischen Flussdichte in μT (1)Frequenzbereichf / kHz

Expositionsbereich 1 Bereich erhöhter Exposition

29 – 48,548,5 – 91

67,967,9

127,36 176 / f

(1) Über Flächenelemente von 100 cm² zu mitteln

Tabelle 6: Effektivwerte der magnetischen Flussdichte im Expo-sitionsbereich 1 und im Bereich erhöhter Exposition

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2.2.2 Zulässige Werte im Expositionsbereich 2

Frequenzbereichf / kHz

Effektivwert der elektri-schen Feldstärke in V/m

Effektivwert der magne-tischen Flussdichte

in μT (1)

29 – 91 333,3 21,22

(1) Über Flächenelemente von 100 cm² zu mitteln

Tabelle 7: Effektivwerte der elektrischen Feldstärke und magneti-schen Flussdichte im Expositionsbereich 2

2.3 Abgeleitete Werte im Frequenzbereich 91 kHz bis 300 GHz

Für Expositionszeiten t ≥ 6 Minuten (Dauerexposition) gelten dieWerte nach Tabelle 8 bzw. 11. Dabei ist über jedes 6-Minuten-Intervall zu mitteln.

Neben der Angabe von zulässigen Werten für Dauerexpositionsind für Expositionszeiten t < 6 Minuten wegen der Thermoregula-tion des Körpers höhere Werte zulässig. Diese sind für jeden Ein-zelfall mit den in der Tabelle 9 enthaltenen Formeln zu bestimmen.Bei Anwendung der Werte der Tabelle 9 ist zusätzlich sicherzustel-len, dass die Spitzenwerte nach Tabelle 10 nicht überschrittenwerden.

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2.3.1 Zulässige Werte im Expositionsbereich 1 und im Bereich erhöhterExposition

Frequenzbereichf / MHz

Effektivwertder elektri-schen Feld-stärke in

V/m

Effektivwert dermagnetischen

Feldstärkein A/m

Mittelwert derLeistungsdichte

in W/m2

0,091 – 0,576 1 066 4,9 / f (–)0,576 – 10 614 / f 4,9 / f (–)

10 – 30 61,4 4,9 / f (–)30 – 400 61,4 0,163 10

400 – 2 000 3,07 ⋅ f 8,14 · f · 10–3 f / 402 000 – 300 000 137,3 0,364 50

Tabelle 8: Werte im Expositionsbereich 1 bei Expositionszeiten≥ 6 Minuten

Frequenzbereichf / MHz

Höchstwert vonΣ E ti

2i⋅

in (V/m)2 ⋅ min

Höchstwert vonΣ H ti

2i⋅

in (A/m) 2 ⋅ min

Höchstwert vonΣ S ti i⋅

in (W/m2) ⋅ min

1 – 1010 – 3030 – 400

400 – 2 0002 000 – 300 000

2,26 ⋅ 106 / f 222,6 ⋅ 103

22,6 ⋅ 103

56,5 ⋅ f113 ⋅ 103

143 / f 2143 / f 2

0,160,4 ⋅ 10–3 ⋅ f

0,8

(–)(–)60

0,15 ⋅ f300

Ei, Hi gemessener oder berechneter Effektivwert der elektrischen bzw.magnetischen Feldstärke während des i-ten Intervalls

Si gemessener oder berechneter Mittelwert der Leistungsdichte wäh-rend des i-ten Intervalls

ti Dauer des i-ten Intervalls

Tabelle 9: Werte im Bereich erhöhter Exposition (Expositionszeiten< 6 Minuten)

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Frequenzbereichf / MHz

Spitzenwertder elektri-schen Feld-

stärke in V/m

Spitzenwertder magneti-schen Feld-

stärke in A/m

Spitzenwert derLeistungsdichte

in W/m2

0,091 – 0,1 2 222 10 / f (–)0,1 – 0,2 22 222 · f 10 / f (–)0,2 – 0,3 22 222 · f 50 (–)0,3 – 3 6 667 50 (–)3 – 10 20 000 / f 150 / f (–)

10 – 30 2 000 150 / f (–)30 – 400 2 000 5 10 000

400 – 2 000 100 ⋅ f 0,25 ⋅ f 25 ⋅ f

2 000 – 300 000 4 472 11,2 50 000

Tabelle 10: Spitzenwerte im Bereich erhöhter Exposition(Expositionszeiten < 6 Minuten)

2.3.2 Zulässige Werte im Expositionsbereich 2

Frequenzbereichf / MHz

Effektivwertder elektri-schen Feld-

stärke inV/m

Effektivwert dermagnetischenFeldstärke in

A/m

Mittelwert derLeistungs-

dichtein W/m2

0,091 – 0,14 333,3 16,8 (–)0,14 – 0,826 333,3 2,35 / f (–)0,826 – 10 275 / f 2,35 / f (–)

10 – 30 27,5 2,35 / f (–)30 – 400 27,5 0,073 2

400 – 2 000 1,375 ⋅ f 3,64 · f ⋅ 10–3 f / 2002 000 – 300 000 61,5 0,163 10

Tabelle 11: Werte im Expositionsbereich 2 bei Expositionszeiten≥ 6 Minuten

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2.3.3 Zulässige Werte für hochfrequente Ströme im Frequenzbereich10 MHz bis 110 MHz

Im Frequenzbereich von 10 MHz bis 110 MHz können im mensch-lichen Körper hochfrequente Ströme eingekoppelt werden, durchdie die SAR-Werte in den Extremitäten überschritten werden kön-nen. Aus diesem Grund werden zusätzlich zu den Feldstärken dieStröme durch die Extremitäten begrenzt.

Expositionsbereich Zulässiger Strom in mA

Expositionsbereich 1 100

Expositionsbereich 2 45

Tabelle 12: Zulässige Werte für eingekoppelte hochfrequenteStröme

2.3.4 Bewertung der Exposition bei elektromagnetischen Feldern mitmehreren Frequenzen

In elektromagnetischen Feldern unterschiedlicher Frequenzen wer-den unzulässige Expositionen im Frequenzbereich von 91 kHz bis300 GHz vermieden, wenn die nachfolgenden Bedingungen ein-gehalten sind.

1;1;1,

2

,

2

,

≤≤⎟⎟

⎜⎜

⎛≤

⎟⎟

⎜⎜

⎛∑∑∑

K ka

k

K ka

k

K ka

k

SS

HH

EE

Darin bedeuten:

Ek, Hk gemessene oder berechnete spektrale Effektivwerteder elektrischen bzw. magnetischen Feldstärken ge-mittelt über jedes 6-Minuten-Intervall

Sk Mittelwert der Leistungsdichte gemittelt über jedes6-Minuten-Intervall

Ea,k, Ha,k, Sa,k zulässige Werte der elektrischen bzw. magnetischenFeldstärken und der Leistungsdichte nach Tabelle 8und 11.

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2.4 Zulässige Werte für mittelbare Wirkungen

Die zulässigen Werte für Körperströme und Berührungsspannungensind in Tabelle 13 angegeben.

Frequenz f Zulässiger Körperstromin mA

Zulässige Berührungs-spannung in V

0 Hz 10 60

1 Hz ≤ f < 100 Hz 3,5 25

100 Hz ≤ f < 2 kHz 1,75 ⋅ (f / kHz) + 3,3 25

2 kHz ≤ f < 3,8 kHz 1,4 ⋅ (f / kHz) + 4,2 25

3,8 kHz ≤ f < 12 kHz 1,4 ⋅ (f / kHz) + 4,2 1,05 ⋅ (f / kHz) + 20,5

12 kHz ≤ f < 28 kHz 1,75 ⋅ (f / kHz) 1,05 ⋅ (f / kHz) + 20,5

28 kHz ≤ f < 100 kHz 50 1,05 ⋅ (f / kHz) + 20,5

100 kHz ≤ f < 1 MHz 50 125

Tabelle 13: Zulässige Körperströme und Berührungsspannungen

Die in Tabelle 13 enthaltenen Werte für zulässige Körperströmeund für zulässige Berührungsspannungen gelten nicht für die Be-einflussung von Rohrleitungsnetzen und Netzen der Telekommuni-kation bzw. der Signaltechnik, in die durch parallel verlaufendeStarkstromanlagen der Bahn und der elektrischen Energieversor-gung Spannungen eingekoppelt werden.

3 Gepulste Felder

Für gepulste Felder, die aus einer zeitlichen Abfolge von sinus-,trapez-, dreieckförmigen oder exponentiellen Einzel- oder Mehr-fachpulsen und Pausen oder Gleichfeldanteilen bestehen, kann ei-ne vereinfachte Bewertung mit den Festlegungen der nachfolgen-den Abschnitte vorgenommen werden.

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0.95

τP τC t

1-e-( /2)π

^G(t)

G

00

1

^G(t)

G

0

T

t

τP

3.1 Frequenzbereich 0 Hz bis 91 kHz

G Anstelle der Größe G sind die elektrische Feldstärke E, die mag-netische Feldstärke H oder die magnetische Flussdichte B einzu-setzen.G(t) kennzeichnet die Zeitfunktion, den Spitzenwert.

T Zeitliche Dauer eines Impulses bzw. Impulszuges mit anschließen-der Pause.

TIIntegrationszeit, wobei gilt: TI =

T für T ≤ 1s1s sonst

τPZeitdauer einer Feldänderung bei sinus-, dreieck- oder trapezför-migen Signalverläufen von Null auf den positiven oder negativenSpitzenwert bzw. vom positiven oder negativen Spitzenwert aufNull. Die Ermittlung von τP bei exponentiellen Signalverläufen istgemäß obiger Abbildung vorzunehmen. Sind die einzelnen Zeit-dauern τPi unterschiedlich, so sind alle diese Werte τPi für dieweiteren Berechnungen heranzuziehen.

G�

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τPmin Kleinster Wert aller Zeitdauern τPi : τPmin = min (τPi)

τCHilfsgröße zur Beschreibung exponentieller Signalverläufe.Sind die einzelnen Zeitdauern τCi unterschiedlich, so sind allediese Werte τCi für die weiteren Berechnungen heranzuziehen.

τDZeitliche Summe aller Feldänderungen i im Zeitintervall TI.Es gilt für:– sinus-, dreieck- und

trapezförmige Signalverläufe: τD =

– exponentielle Signalverläufe: τD =

fPFrequenz der Feldänderung, wobei gilt: fP =

V Gewichtungsfaktor, wobei gilt:maxV≤// DlDl

TT für ττ

Vmax sonst

Vmaxmaximaler Gewichtungsfaktor. Grundsätzlich gilt: Vmax = 8.

Unter folgenden Voraussetzungen kann beim Betrieb von Magnet-resonanz-Anlagen in Wissenschaft und Forschung und bei medi-zinischen Anwendungen der maximale Gewichtungsfaktor ver-größert werden, wenn

– die verbindlichen Beschaffenheitsanforderungen nationalerRechtsvorschriften, die einschlägige Gemeinschaftsvorschriftenumsetzen, von der Anlage erfüllt werden,

– für die Arbeitsplätze Gefährdungsanalysen nach dem Arbeits-schutzgesetz unter besonderer Beachtung der Gefahren durchEM-Felder durchgeführt und dokumentiert werden,

– die notwendigen Schutzmaßnahmen getroffen sind,– sie unter fachkundiger ärztlicher Aufsicht oder in Anwesenheit

eines Sachkundigen durchgeführt werden.

Die Werte für die zulässigen zeitlichen Änderungen der magneti-schen Flussdichte für gepulste Felder im Frequenzbereich von 0 Hz

∑τi

Pi

∑τi

Ci

Pmin41τ·

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bis 91 kHz sind in der Tabelle 14 angegeben. Gleichzeitig dürfendie in Tabelle 15 angegebenen, jeweils über die Zeitdauer τPmin

gemittelten Werte der zeitlichen Änderungen der magnetischenFlussdichte nicht überschritten werden.

Maximal zulässige zeitliche Änderung dermagnetischen Flussdichte in T/sFrequenzbereich

fp / HzExpositionsbereich 1 Bereich erhöhter Exposition

2 h/d

0 – 11 – 1 000

1 000 – 48 50048 500 – 91 000

0,6 ⋅ fp ⋅ V0,6 ⋅ V

6 ⋅ 10-4 ⋅ fp ⋅ V6 ⋅ 10-4 ⋅ fp ⋅ V

1,1 ⋅ fp ⋅ V1,1 ⋅ V

1,1 ⋅ 10-3 ⋅ fp ⋅ V55 ⋅ V

Tabelle 14: Maximal zulässige zeitliche Änderung der magneti-schen Flussdichte im Expositionsbereich 1 und im Be-reich erhöhter Exposition

Mittlere zulässige zeitliche Änderung dermagnetischen Flussdichte in T/sFrequenzbereich

fp / HzExpositionsbereich 1 Bereich erhöhter Exposition

2 h/d

0 – 11 – 1 000

1 000 – 48 50048 500 – 91 000

0,38 ⋅ fp ⋅ V0,38 ⋅ V

3,8 ⋅ 10-4 ⋅ fp ⋅ V3,8 ⋅ 10-4 ⋅ fp ⋅ V

0,72 ⋅ fp ⋅ V0,72 ⋅ V

0,72 ⋅ 10-3 ⋅ fp ⋅ V35 ⋅ V

Tabelle 15: Mittlere zulässige zeitliche Änderung der magneti-schen Flussdichte im Expositionsbereich 1 und imBereich erhöhter Exposition, gemittelt über die Zeit-dauer τPmin

Für Extremitäten dürfen die in Tabelle 14 und 15 angegebenenWerte um den Faktor 2,5 überschritten werden.

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Die maximal zulässigen Spitzenwerte der magnetischen Flussdichtebei gepulsten Magnetfeldern ergeben sich aus den Werten der Ta-belle 15 durch Multiplikation mit dem Faktor τPmin bzw. aus denWerten der Tabellen 3 und 6 durch Multiplikation mit dem Aus-druck 2 · V.

3.2 Frequenzbereich 91 kHz bis 300 MHz

Bei gepulsten Hochfrequenz-Feldern sind bei Anwendung derTabelle 9 für Effektivwerte und Tabelle 10 für Spitzenwerte dieBasiswerte der Tabelle 1 eingehalten.

4 Anwendung der Basiswerte

Bei Verzicht der Anwendung der abgeleiteten Werte ist für Ganz-körperexposition sicherzustellen, dass unter allen auftretenden Be-dingungen die Basiswerte eingehalten sind. Dabei werden dieWerte der Tabelle 1 als zusätzliche Sicherheit mit den Faktoren dernachfolgenden Tabelle 16 multipliziert.

Frequenz Expositionsbereich 1 Expositionsbereich 2

0 Hz – 91 kHz 0,6 0,2

91 kHz – 300 GHz 1,0 0,2

Tabelle 16: Reduktionsfaktoren zur Bewertung mit Basiswerten

Im Bereich erhöhter Exposition sowie für Teilkörperexposition sinddie Basiswerte nach Tabelle 1 sicher einzuhalten.

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Anlage 2

Zulässige Werte für Anlagen mit hohen statischen Magnetfeldern

Exposition Magnetische Flussdichte

Mittelwert für 8h (gemittelt über den ganzenKörper)Spitzenwert für Kopf und RumpfSpitzenwert für Extremitäten

212 mT

2 T5 T

Tabelle 1: Zulässige Werte für die statische magnetischeFlussdichte

Im Bereich von Wissenschaft, Forschung und im Einzelfall bei me-dizinischer Anwendung dürfen die Werte in Tabelle 2 angewendetwerden, wenn der Betreiber der Anlage sicherstellt, dass

– die verbindlichen Beschaffenheitsanforderungen nationalerRechtsvorschriften, die einschlägige Gemeinschaftsvorschriftenumsetzen, von der Anlage erfüllt werden,

– für die Arbeitsplätze Gefährdungsanalysen nach dem Arbeits-schutzgesetz unter besonderer Beachtung der Gefahren durchEM-Felder durchgeführt und dokumentiert werden,

– die notwendigen Schutzmaßnahmen getroffen sind,– Tätigkeiten unter fachkundiger ärztlicher Aufsicht oder in Anwe-

senheit eines Sachkundigen durchgeführt werden.

Exposition Magnetische Flussdichte

Spitzenwert für Kopf und Rumpf(maximal 2 h/d)Bei Expositionen größer 2 h/d gilt Tabelle 1Spitzenwert für Extremitäten

4 T

10 T

Tabelle 2: Zulässige Werte für die statische magnetische Flussdich-te unter Berücksichtigung besonderer Voraussetzungen

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Anhang 1

Messverfahren

1 Messverfahren

Für Mess- und Berechnungsverfahren siehe z.B. DIN VDE 0848-1,„Sicherheit in elektrischen, magnetischen und elektromagnetischenFeldern; Teil 1: Definitionen, Mess- und Berechnungsverfahren“.

Weitere Normen hierzu sind in Vorbereitung.

1.1 Messgeräte

Messgeräte zur Beurteilung von elektromagnetischen Feldern müs-sen je nach Frequenzbereich so eingerichtet sein, dass sie dieelektrische Feldstärke E, die magnetische Feldstärke H, die magne-tische Flussdichte B oder die Leistungsdichte S messen. Die gesamteMessunsicherheit sollte ± 20 % nicht überschreiten.

Messunsicherheiten können z.B. entstehen durch:

– Umwelteinflüsse, z.B. Temperaturschwankungen,– den Messaufbau,– Störung des Feldes, z.B. durch die Messperson während der Ab-

lesung des Messergebnisses,– ungenügende Einstrahlfestigkeit des Gerätes,– Antennenwirkung von Anschlussleitungen.

1.2 Hinweise zur Vorbereitung und Durchführung von Messungen

Zur Messvorbereitung empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

– Einholen von technischen Angaben über die Feldquellen (Fre-quenzen, Generatorleistung, Strahlungseigenschaften, gegebe-nenfalls Modulation, Leiterströme und -spannungen) beimBetreiber,

– Ermittlung von Expositionsbedingungen und Angaben zu denExponierten (Aufenthaltsorte und -zeiten, Schichtbetrieb, Perso-nengruppen),

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– Festlegung eines bewertbaren Betriebszustandes bei Anlagenmit wechselnden Betriebsparametern,

– Auswahl von Messverfahren und -geräten entsprechend dentechnischen Bedingungen,

– Abschätzung der zu erwartenden maximalen Feldstärke oderLeistungsflussdichte vor Beginn der Messungen bzw. vor Inbe-triebnahme einer Anlage; erreicht der Schätzwert die in denTabellen genannten zulässigen Werte, sind für das Messperso-nal Schutzmaßnahmen (z.B. Leistungsabsenkung, zeitliche Auf-enthaltsbeschränkung, persönliche Schutzausrüstungen, wieSchutzkleidung, Schutzbrille) vorzusehen,

– Gleichzeitige Berücksichtigung des Messgeräteschutzes, daÜberschreitungen des maximalen Messbereichs häufig zur Zer-störung des Feldsensors führen,

– Messung, Protokollierung und Auswertung.

Die Messungen sind bei der betrieblich maximal auftretenden Leis-tung durchzuführen. Ist dies nicht möglich, sind die Werte entspre-chend hochzurechnen.

Gemessen wird grundsätzlich am unbesetzten Arbeitsplatz. DieBeurteilung der Messergebnisse erfolgt auf der Basis der maxima-len, in der gedachten Körperachse des Versicherten gemessenenWerte der Feldstärke oder Leistungsflussdichte am Messort. Die dasMessgerät bedienende Person hat darauf zu achten, dass sie sichwährend der Messung nicht zwischen Feldquelle und Feldsondebzw. Messantenne befindet und sich alle nicht mit der Messungbeauftragten Personen aus dem Bereich des Messortes entfernen.

Feldsonden mit isotroper Empfangscharakteristik, die durch eineorthogonale Anordnung von drei Messwertaufnehmern im Sonden-kopf erzielt wird, liefern einen von Einfallsrichtung und Polarisationdes zu messenden Feldes weitgehend unabhängigen Messwert.

Feldsonden mit nur einem Messwertaufnehmer oder Messantennenweisen eine Richtcharakteristik auf und erfordern eine Orientierungder Sonde bzw. Antenne im Feld auf Maximumanzeige am Mess-gerät. Dieser Maximalwert entspricht in vielen Fällen dem Spitzen-wert der Feldstärke. Zur Bestimmung des Effektivwertes der Feld-stärke ist die Sonde nacheinander in x-, y- und z-Richtung

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auszurichten und aus den Einzelmesswerten die Feldstärke zu be-rechnen.

Treten am Arbeitsplatz gleichzeitig Felder von mehr als einer Feld-quelle auf, ist Folgendes zu berücksichtigen:

– Sind die zulässigen Werte im zu untersuchenden Frequenzbe-reich gleich, so können die resultierenden Feldstärken mit breit-bandigen Messeinrichtungen direkt gemessen werden,

– arbeiten die Feldquellen in Frequenzbereichen mit unterschiedli-chen zulässigen Werten, so sind frequenzselektive oder fre-quenzgangbewertende Messsysteme einzusetzen. BreitbandigeGeräte ohne Frequenzbewertung dürfen nur verwendet werden,wenn Einzelbetrieb der Feldquellen möglich ist (sequentielleMessung). Andernfalls ist der niedrigste zulässige Wert im be-trachteten Frequenzspektrum zu Grunde zu legen,

– bei Verwendung von Feldsonden oder Messantennen mit Richt-charakteristik zur Effektivwertemessung ist nur die Messung indrei orthogonalen Achsen mit nachfolgender Berechnung derFeldstärke zulässig.

1.3 Besonderheiten in den einzelnen Frequenzbereichen

1.3.1 Frequenzbereich bis 100 kHz

Bei zeitabhängiger Richtung der Feldvektoren, z.B. Drehfelder vondreiphasigen Leiteranordnungen, ist die mit eindimensionalenMesswertaufnehmern (Feldsonden mit Richtcharakteristik) gemesse-ne maximale Feldstärke immer kleiner als der Feldstärkewert, deraus Messungen in drei orthogonalen Achsen berechnet werdenkann. In diesem Fall muss in drei orthogonalen Achsen gemessenund aus den Einzelmesswerten die Feldstärke berechnet werden.

Es ist bei der Messung der elektrischen Feldstärke besonders dar-auf zu achten, dass die Messergebnisse nicht durch die feldverzer-rende Wirkung von Personen oder Gegenständen, z.B. Messleitun-gen, unzulässig beeinflusst werden. Deshalb werden die Gerätezur Messung der elektrischen Feldstärke entweder an einer Isolier-stange ins Feld gehalten oder das Messgerät befindet sich auf ei-nem Stativ, und die Messwertübertragung erfolgt über einen Licht-wellenleiter zu einem abgesetzten Anzeigeteil (potentialfreie

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Messung). Auf diesbezügliche Angaben des Geräteherstellers ist zuachten.

Bei inhomogenen elektrischen Feldern sind Messverfahren, die denGesamtkörperableitstrom erfassen, zulässig.

Siehe auch Abschnitt 1.7 „Bewertungsverfahren“ dieser BG-Regel.

Bei inhomogenen magnetischen Feldern dürfen die maximalenFeldstärken, gemittelt über eine kreisförmige Fläche von 100 cm2,den abgeleiteten Wert nicht überschreiten. Verzerrungen des mag-netischen Feldes sind nur durch Gegenstände aus Metall (Stahlträ-ger, Armierungen, Blechtüren und -bedachungen, Fahrzeuge) zuerwarten. Personen beeinflussen das magnetische Feld nicht, sodass die Messgeräte vom Messenden direkt ins Feld gebracht wer-den dürfen.

1.3.2 Frequenzbereich ab 100 kHz

Für die Beurteilung der Exposition ist zu unterscheiden, ob Nah-oder Fernfeldbedingungen vorliegen.

Das Fernfeld einer Strahlungsquelle ist dadurch gekennzeichnet,dass dort die Vektoren der elektrischen und magnetischen Feldstär-ke senkrecht aufeinander und senkrecht zur Ausbreitungsrichtungstehen und keine gegenseitigen Phasendifferenzen vorliegen. Dieelektrische und die magnetische Feldstärke sind direkt über denFeldwellenwiderstand Z0 = 377 Ohm verknüpft. Unter Fernfeldbe-dingungen genügt die Messung einer Größe (elektrische odermagnetische Feldstärke). Die andere Größe kann für Vergleichs-zwecke berechnet werden.

Im Nahfeld gelten diese Bedingungen nicht mehr. Die elektrischenund magnetischen Feldstärken haben im Allgemeinen verschiedenegegenseitige Phasendifferenzen. Eine einfache Umrechnung zwi-schen den Feldgrößen ist nicht möglich. Im Nahfeld müssen daherdie elektrische und magnetische Feldstärke bzw. die magnetischeFlussdichte einzeln ermittelt und bewertet werden.

In der Praxis kann auf Grund der teilweise komplexen Struktur derStrahlungsquellen und durch Umgebungseinflüsse häufig keine zu-verlässige Entscheidung getroffen werden, ob am Messort Nah-oder Fernfeldbedingungen vorliegen. Deshalb sollten in diesen Fäl-

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len im Frequenzbereich bis 1 GHz die elektrische und die magneti-sche Feldstärkekomponente getrennt mit einem dafür geeignetenMesswertaufnehmer ermittelt werden. Im Frequenzbereich von30 MHz bis etwa 1 GHz ist es auch möglich, aus der Messung desMaximums der elektrischen Feldstärke, das durch Reflexionen ent-stehen kann, die maximale magnetische Feldstärke über den Feld-wellenwiderstand zu berechnen:

Hmax = Emax / Z0

Oberhalb von 1 GHz ist es ausreichend, die elektrische Feldstärkebzw. die Leistungsdichte zu betrachten.

Dem Einfluss auf die Anzeige des Messgerätes durch Sendeart(Modulationsart) und Vorhandensein mehrerer Frequenzen mussRechnung getragen werden.

Siehe DIN VDE 0848-1 „Sicherheit in elektrischen, magneti-schen und elektromagnetischen Feldern; Teil 1: Definitionen,Mess- und Berechnungsverfahren”.

Der Spitzenwert nach Tabelle 10 der Unfallverhütungsvorschrift„Elektromagnetische Felder“ (BGV B11) stellt den Effektivwert dar,der während der höchsten Spitze der Modulationshüllkurve übereine HF-Periode ermittelt wird.

Spitzenwerte können oberhalb von 2 GHz mit breitbandigen Spit-zenwertmessgeräten direkt ermittelt werden, auch wenn mehrereunterschiedlich modulierte Frequenzen vorhanden sind.

Effektivwerte können von breitbandigen Messgeräten mit echterEffektivwertanzeige auch bei Vorhandensein mehrerer unterschied-licher Frequenzen direkt gemessen werden. Bei selektiven Messun-gen müssen die Einzeleffektivwerte für die jeweiligen Frequenzenzur Ermittlung des Gesamteffektivwertes quadratisch addiert wer-den.

Die elektrische Feldstärke in einer Raumrichtung kann mit einemMonopol oder Dipol gemessen werden, der kurz gegen die Wel-lenlänge sein sollte. Die Fußpunktspannung solcher Messantennenist ein Maß für die elektrische Feldstärke.

Die magnetische Feldstärke in einer Raumrichtung kann mit einerRahmenantenne gemessen werden, deren Abmessungen ebenfalls

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klein gegen die Wellenlänge sein sollten. Die Klemmenspannungder Rahmenantenne ist ein Maß für die magnetische Feldstärkesenkrecht zur Rahmenfläche.

Mit Geräten, die zur Bestimmung der elektrischen Feldstärke imFernfeld einen Dipol benutzen und deren Anzeige in Einheiten derelektrischen Feldstärke erfolgt, kann durch Umrechnung die mag-netische Feldstärke im Fernfeld ermittelt werden.

Aus den Feldstärkekomponenten der drei zueinander senkrechtenRaumrichtungen ergibt sich für jede Frequenz der Betrag derelektrischen bzw. magnetischen Feldstärke durch geometrischeAddition.

Eine direkte Messung ist möglich, indem die Fußpunktspannungenvon drei senkrecht zueinander angeordneten Messantennen zu-sammengefasst und angezeigt werden.

Für Teilkörperexposition im Nahfeld, z.B. bei Mobiltelefonen,Handsprechfunkgeräten, ist sinnvollerweise ein Vergleich mit denBasiswerten der Tabelle 1 der Anlage 1 zur Unfallverhütungsvor-schrift vorzunehmen. Die Festlegungen der Unfallverhütungsvor-schrift sind beim Betrieb solcher Geräte erfüllt, bei denen der Her-steller bzw. Händler den Nachweis erbracht hat, dass diezulässigen Werte der Tabelle 1 der Anlage 1 zur Unfallverhü-tungsvorschrift eingehalten sind. Die europäischen NormenDIN EN 50360 und 50361 sowie die deutsche Norm DINVDE 0848 Teil 1 beschreiben Mess- und Berechnungsverfahren fürTelekommunikationsgeräte, mit denen die erforderliche Beurteilungvorgenommen werden kann.

Bei der Messung pulsmodulierter Felder mit Frequenzen größer300 MHz mit Thermokoppler-Feldsonden, insbesondere an Radar-anlagen, sollte 1/10 des maximalen Messbereichs nicht überschrit-ten werden, da die Impuls-Spitzenleistung den Detektor zerstörenkann (Warnhinweis des Herstellers beachten!). Das gilt auch fürMessungen mit Kombinationen aus Höchstfrequenz-Leistungs-messern und angepassten Antennen, sofern nicht zum Schutz desLeistungsmesskopfes und zur Messbereichserweiterung zwischenAntenne und Leistungsmesskopf Dämpfungsglieder geschaltet wur-den.

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Die Messung der Exposition im Strahlungsbereich einer Radaran-lage ist wie folgt vorzunehmen:

– Die Rotations- oder Schwenkautomatik der Radarantenne wirdaußer Betrieb gesetzt und die Antenne nacheinander so auf je-den der zu untersuchenden Messorte gerichtet, dass sich dieserim Strahlungsmaximum befindet,

– bei umschaltbarer Antennen- und Modulationscharakteristik istdiejenige mit der höchsten Leistungsdichte am jeweiligen Mess-ort zu wählen,

– zur Kontrolle der Einhaltung der Spitzenwerte können diese ausden Messwerten der mittleren Leistungsdichte und den Parame-tern Impulsbreite und Pulsfolgefrequenz errechnet werden, wennkeine dafür geeigneten Messgeräte zur Verfügung stehen.

1.4 Messorte und Messpunkte

Messorte und Messpunkte werden nach Erfordernis am Arbeitsplatzund im Aufenthaltsbereich von Versicherten festgelegt.

Die Lage des Messortes sollte durch Entfernungsangaben zu min-destens zwei Bezugspunkten und/oder Bezugslinien in horizontalerEbene angegeben werden.

Um die Vergleichbarkeit der Messergebnisse für identische Anla-gen zu gewährleisten, sollten einheitliche Messpunkthöhen über derStandfläche entsprechend den ergonomischen Maßen für Sitz- undSteharbeitsplätze (jeweils Kopf-, Brust- und Beckenhöhe) verwendetwerden. Bei Steharbeitsplätzen wird empfohlen, in Höhen vonca. 1,90 m, 1,55 m, 1,20 m und 0,90 m und bei Sitzarbeitsplät-zen von 1,20 m, 0,90 m und 0,45 m über Standfläche zu messen.

Im Bereich bis 100 kHz ist ein Mindestabstand von 20 cm zwischendem Mittelpunkt des Messwertaufnehmers und berührbaren undzugänglichen Oberflächen einzuhalten.

Bei Messungen niederfrequenter Felder im Freien, insbesondere un-ter Hochspannungsleitungen, genügt im Allgemeinen an einemMessort ein Messpunkt in einer Höhe von 1 m bis 1,5 m über derStandfläche.

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1.5 Messprotokoll

Das Messprotokoll enthält, soweit zutreffend, folgende Angaben:

– Standort/Betreiber,– Ort und Zeit der Messung,– klimatische Bedingungen,– Anlagen- oder Generatorbezeichnung,– Typ, Fabriknummer,– Hersteller,– Baujahr,– Feldquelle,– Verwendungszweck,– Betriebsart,– Arbeitsfrequenz,– Ausgangsleistung,– Betriebsspannung und -strom, Mastbild und Bodenabstand der

Leiterseile (Energieversorgungs- und Bahnstromanlagen),– effektive Expositionszeit pro Tag, Taktzeiten,– verwendete Messgeräte,– Lage der Messorte und Messpunkte,– Lageplan oder -skizze,– Messwerte,– Messunsicherheit,– Name des Messenden.

1.6 Kontrollmessungen und Nachkalibrierungen

Nach technischen und organisatorischen Veränderungen an denAnlagen, die einen Einfluss auf die Absolutwerte von Feldstärkebzw. Leistungsflussdichte und/oder deren räumliche Verteilung ha-ben können, ist die Einhaltung der zulässigen Grenzwerte durchKontrollmessungen nachzuweisen.

Zur Sicherung korrekter Feldstärke- bzw. Leistungsflussdichte-Messergebnisse sind in regelmäßigen Abständen Nachkalibrierun-gen der Messgeräte durch ein anerkanntes Kalibrierlabor zu ver-anlassen.

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1.7 Bewertungsverfahren

Die Einhaltung eines zulässigen Wertes gilt als nachgewiesen,wenn das Messergebnis mindestens um die Kalibrierunsicherheitunter dem zulässigen Wert liegt.

Aus dem Unterschied zwischen der Kalibriersituation und der kon-kreten Messsituation kann sich ergeben, dass vom Messenden wei-tere Messunsicherheiten abzuschätzen und zu berücksichtigen sind.

Bei Expositionen durch EM-Felder mit mehreren Frequenzen imFrequenzbereich bis 91 kHz werden die Spektralanteile einzelnund unabhängig von einander nach Anlage 1 bewertet.

1.7.1 Bestimmung der Exposition in inhomogenen elektrischen Felderndurch Messung des Gesamtkörperableitstromes

Abbildung 1: Ersatzschaltbild kapazitive Kopplung

Für inhomogene Felder ist ein Verfahren zulässig, das durch Ver-gleich des Gesamtkörperableitstroms in einem homogenen elektri-schen Feld eine Beurteilung der Exposition in stark inhomogenenFeldern zulässt. Der Gesamtkörperableitstrom ist der Körperstrom,der durch Influenzwirkung auf eine im elektrischen Wechselfeld be-findliche Person zwischen deren Füßen und der Bodenfläche auf-tritt. Die Kapazität CE (siehe Abbildung 1) wird über ein Strom-messgerät praktisch kurzgeschlossen, so dass der influenzierteStrom durch den Messpfad fließt (siehe Abbildung 2). Die Personmuss hierzu gut isoliert vom Erdboden stehen, damit der Strompfadüber die Füße vernachlässigt werden kann. Der Gesamtkörperab-leitstrom ist ein Maß für die mittlere Feldstärke, in der sich eine

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Person aufhält. Aus ihm kann die Ersatzfeldstärke des äquivalentenhomogenen Feldes berechnet werden.

Da der Ableitstrom hauptsächlich durch die Koppelkapazität CK

zwischen Leiter und Person bestimmt wird, ist der Proportionalitäts-faktor von der Körpergeometrie abhängig. Eine genaue Berech-nung kann durch die Bestimmung eines personenbezogenen Fak-tors erreicht werden.

Abbildung 2: Messung des Gesamtkörperableitstromes

Um die Ableitströme in eine äquivalente homogene Feldstärke um-rechnen zu können, muss der Gesamtkörperableitstrom I von denPersonen, mit denen die Messungen vorgenommen werden, in ei-nem bekannten bzw. vermessenen homogenen Feld E, z.B. dem un-ter der Sammelschiene einer Umspannanlage oder eines Prüffeldes,ermittelt werden. Aus der Messung wird dann für jede Person derjeweilige körperbezogene Faktor k=E/I bestimmt. An den entspre-chenden Arbeitsstellen mit inhomogenem elektrischen Feld wirddann aus diesem körperbezogenen Faktor k und dem gemessenenGesamtkörperableitstrom I die Ersatzfeldstärke des äquivalentenhomogenen Feldes Ee bestimmt:

Ee = k · I (1)

Folgende Punkte sollten bei Messungen berücksichtigt werden:

• Um die Ergebnisse nicht durch Kriech- und Leckströme zu verfäl-schen, sollten die Messungen nur bei trockenem Wetter und mittrockenem Gerät vorgenommen werden. Werden leitfähige Ge-genstände mit den Händen berührt, sollten Isolierhandschuheverwendet werden.

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• Der gesamte Körper sollte bei Kalibrierung und Messung demFeld ausgesetzt sein, da sonst nur ein Teil des Feldes Strömebewirkt, was zu einer Unterbewertung des Feldes führen kann.

• Zur Ermittlung der äquivalenten homogenen Feldstärke müssendie körperbezogenen Faktoren der einzelnen Personen in einembekannten homogenen Feld bestimmt werden, da der QuotientStrom durch Feld stark von der Geometrie der Person abhängt.Berechnungen haben gezeigt, dass das Feld unter einer Sam-melschiene einer Umspannanlage hierfür ausreichend homogenist.

Falls eine Ermittlung des körperbezogenen Faktors k nicht möglichist, kann hilfsweise auch folgende Näherungsformel benutzt wer-den:

65mkV

,/E

≈ ⋅AI ⋅

fHz ⋅

hm (2)

Gleichung (2) wurde abgeleitet aus den körperbezogenen Faktorenfür eine aufrecht stehende Person einer Größe h von 1,65 m. Danicht allein die Körpergröße h den körperbezogenen Faktor be-stimmt, kann die Anwendung dieser Näherung in speziellen Fällenzu größeren Abweichungen führen. [1]

[1] Dörnemann, C.; Gehlen, C.; Steimel, A.: „Untersuchung derelektrischen Feldexposition von Personen in Anlagen der Energie-versorgung“, Elektrizitätswirtschaft, Jg. 98 (1999), Heft 9,S. 45–49

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Anhang 2

Begriffsbestimmungen

In den in der BG-Regel enthaltenen Begründungen und Erläuterungen wer-den neben den Begriffsbestimmungen des § 2 der Unfallverhütungsvorschriftfolgende Begriffe verwendet:

Siehe auch DIN VDE 0848-1 „Sicherheit in elektrischen,magnetischen und elektromagnetischen Feldern; Teil 1: Defi-nitionen, Mess- und Berechnungsverfahren”.

1 EM-Felder sind elektrische, magnetische oder elektromagnetischeFelder, die durch ihre Feldstärke und Phasenbeziehung beschrie-ben werden und von Quellen (z.B. Antenne, Elektrodenanordnung,Leiter, Spule) verursacht werden. Sie sind Funktionen des Raumesund können statisch oder zeitlich veränderlich sein.

2 Elektrische Feldstärke

2.1 Spitzenwert der elektrischen Feldstärke

Der Spitzenwert der elektrischen Feldstärke stellt den tatsächlichauftretenden maximalen Betrag des elektrischen Feldstärkevektorsdar. Er wird aus den Komponenten Ex ( )r

r,t , Ey ( )rr,t und Ez ( )

rr,t

der elektrischen Feldstärke gebildet. Die Komponenten sind dabeibezüglich dreier orthogonaler Einheitsvektoren zu ermitteln. Ausden drei Feldstärkekomponenten in zueinander senkrechten Raum-richtungen x, y und z ergibt sich der Spitzenwert der elektrischenFeldstärke an einem Ort

rr zu:

(1)Ê = ma x E2x ( )t +E2

y ( )t + E z2 ( )t

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Sind statt der Augenblickswerte nur die Spitzenwerte der einzelnenKomponenten der elektrischen Feldstärke bekannt, so lässt sich derSpitzenwert der elektrischen Feldstärke wie folgt abschätzen:

(2)

Im Gegensatz zu Gleichung (1) bleiben hier die Phasenbeziehun-gen der Komponenten der elektrischen Feldstärke unberücksichtigt.Aus diesem Grund stellt der nach Gleichung (2) berechnete maxi-mal mögliche Spitzenwert der elektrischen Feldstärke eine obereAbschätzung für den im konkreten Fall auftretenden Spitzenwertder elektrischen Feldstärke dar.

2.2 Effektivwert der elektrischen Feldstärke

Der Effektivwert der elektrischen Feldstärke ergibt sich aus denEffektivwerten der einzelnen Komponenten der elektrischen Feld-stärke zu:

(3)

Gleichung (3) gilt unabhängig von den Phasenbeziehungen zwi-schen den einzelnen Komponenten der elektrischen Feldstärke.

3 Magnetische Feldstärke

3.1 Spitzenwerte der magnetischen Feldstärke

Der Spitzenwert der magnetischen Feldstärke stellt den tatsächlichauftretenden maximalen Betrag des magnetischen Feldstärkevektorsdar. Er wird aus den Komponenten Hx ( )

rr,t , Hy ( )

rr,t und Hz ( )

rr,t

der magnetischen Feldstärke gebildet. Die Komponenten sind da-bei bezüglich dreier orthogonaler Einheitsvektoren zu ermitteln.Aus den drei Feldstärkenkomponenten in zueinander senkrechten

Ê = Ê2x +Ê2

y + Ê z2

E = E2x +E2

y + E z2

e ff ,eff e f f, e ff,

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Raumrichtungen x, y und z ergibt sich der Spitzenwert der magne-tischen Feldstärke an einem Ort

rr zu:

(4)

Sind statt der Augenblickswerte nur die Spitzenwerte der einzelnenKomponenten der magnetischen Feldstärke bekannt, so lässt sichder Spitzenwert der magnetischen Feldstärke wie folgt abschätzen:

(5)

Im Gegensatz zu Gleichung (4) bleiben hier die Phasenbeziehun-gen der Komponenten der magnetischen Feldstärke unberücksich-tigt. Aus diesem Grund stellt der nach Gleichung (5) berechnetemaximal mögliche Spitzenwert der magnetischen Feldstärke eineobere Abschätzung für den im konkreten Fall auftretenden Spit-zenwert der magnetischen Feldstärke dar.

3.2 Effektivwert der magnetischen Feldstärke

Der Effektivwert der magnetischen Feldstärke ergibt sich aus denEffektivwerten der einzelnen Komponenten der magnetischen Feld-stärke zu:

(6)

Gleichung (6) gilt unabhängig von den Phasenbeziehungen zwi-schen den einzelnen Komponenten der magnetischen Feldstärke.

H = H2x +H2

y +Hz2

e f f ,e f f e f f, e f f,

H = H 2x +H 2

y Hz2m xa ( )t +( )t ( )t^

= H2x +H 2

y +Hz2^^H^ ^

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4 Magnetische Flussdichte

Die magnetische Flussdichte B in T kann über die Formel

B = μ0 ⋅ μr ⋅ H (7)

mitμ0 = 4π ⋅ 10–7 Vs/Am magnetische Feldkonstanteundμr Permeabilitätszahl (für Luft: μr = 1)berechnet werden.

5 Leistungsdichte

Die Leistungsdichte S in W/m2 ist der Quotient aus elektromagneti-scher Leistung und einer Fläche senkrecht zur Ausbreitungsrich-tung, durch die diese Leistung hindurchtritt, bzw. das Produkt ausden zur Ausbreitungsrichtung transversalen Feldkomponenten deselektromagnetischen Feldes.

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Anhang 3

Zulässige Werte für Personen mit Körperhilfen

1 Zulässige Werte für Personen mit Herzschrittmacher

1.1 Allgemeines

Für Personen mit Herzschrittmachern gelten die Festlegungen derNorm E DIN VDE 0848-3-1 „Sicherheit in elektrischen, magneti-schen und elektromagnetischen Feldern; Teil 3-1: Schutz von Per-sonen mit aktiven Körperhilfsmitteln im Frequenzbereich 0 Hz bis300 GHz“.

2 Zulässige Werte für Personen mit anderen Körperhilfen

In Vorbereitung

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Anhang 4

Beispiele für Kennzeichnungen

Warnzeichen:

Warnung vor elektromagnetischem Feld

Warnung vor magnetischem Feld

Warnung vor elektrischem Feld

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Verbotszeichen:

Verbot für Personen mit Herzschrittmacher

Zutritt für Unbefugte verboten

Hinweiszeichen:

Kurzzeitbereich2 h

Bereich erhöhter Exposition mitAufenthaltsbeschränkung von2 Stunden pro Arbeitsschicht

Gefahrbereich Gefahrbereich

Sicherheitsabstand ..cm Hinweiszeichen mit Angabe deserforderlichen Sicherheitsabstandes

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Zonenkonzept: Beispiel für Kennzeichnung und Sicherung

Gefahrbereich

Expositionsbereich 2

Expositionsbereich 1

Bereich erhöhterExposition

Gefahrenbereich

Kurzzeitbereich2h

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Anhang 5

Betriebsanweisungen

Eine Betriebsanweisung nach der Unfallverhütungsvorschrift „Elektromagneti-sche Felder“ (BGV B 11) sollte z.B. folgende Punkte berücksichtigen:

• Anwendungsbereich– Standort– Angabe der Anlagen, Maschinen, Geräte– Angabe der Arbeitsbereiche, -plätze

• Expositionssituation– Angabe und Beschreibung der Expositionsbereiche, erforderlichenfalls

mit Skizze– Angaben zur Exposition

• Mögliche Gefährdungen– Kraftwirkungen– Reizwirkung (Niederfrequenz)– Wärmewirkung (Hochfrequenz)– Berührungsspannungen und Körperströme– Beeinflussungen von Körperhilfsmitteln

• Schutzmaßnahmen– Zugangsregelungen– Abschirmung– Abstand– Reduzierung der Leistung, Abschaltung– Begrenzung der Aufenthaltsdauer– Weitere organisatorische Maßnahmen, z.B. Beaufsichtigung, Aufsicht-

führung– Persönliche Schutzausrüstungen– Unterweisung

• Verhalten am Arbeitsplatz– bei bestimmungsgemäßem Betrieb– im Fehlerfall– bei Instandhaltung

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• Verhalten bei Unfällen, Erste Hilfe– Meldung (Notrufnummer, Verantwortlicher)– Vorhandene EM-Felder beachten

• Folgen bei Nichtbeachtung der Betriebsanweisung– Gesundheitliche Schäden– Arbeitsrechtliche Konsequenzen

• Weitere Unterlagen/Vorschriften– Betriebsanleitungen (Hersteller)– Betriebliche Regelungen für Fremdfirmen– Lagepläne

• Weitere Angaben– Inkraftsetzung

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Anhang 6

Vorschriften und Regeln

Nachstehend sind die in dieser BG-Regel aufgeführten Vorschriften undRegeln zusammengestellt:

1. Gesetze, VerordnungenBezugsquelle: Buchhandel

oderCarl Heymanns Verlag KG,Luxemburger Straße 449, 50939 Köln.

Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG),Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSGV),Verordnung über elektromagnetische Felder (26. BImSchV),Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV).

2. Berufsgenossenschaftliche Vorschriften für Sicherheit und Gesundheit bei derArbeitBezugsquelle: zuständige Berufsgenossenschaft

oderCarl Heymanns Verlag KG,Luxemburger Straße 449, 50939 Köln.

Unfallverhütungsvorschrift „Grundsätze der Prävention“ (BGV A1),Unfallverhütungsvorschrift „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“ (BGV A3),Unfallverhütungsvorschrift „Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung amArbeitsplatz“ (BGV A8).

3. NormenBezugsquelle: Beuth Verlag GmbH,

Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin.

DIN EN 294 Sicherheit von Maschinen; Sicherheitsabstände gegen dasErreichen von Gefahrstellen mit den oberen Gliedmaßen,

DIN EN 954-1 Sicherheit von Maschinen; Sicherheitsbezogene Teile vonSteuerungen; Teil 1: Allgemeine Gestaltungsleitsätze,

DIN 31051 Grundlagen der Instandhaltung,DIN 32780-100 Schutzkleidung; Teil 100: Schutz gegen hochfrequente elek-

tromagnetische Felder im Frequenzbereich 80 MHz bis1 GHz; Anforderung und Prüfung,

DIN VDE 0228 Maßnahmen bei Beeinflussung von Fernmeldeanlagen durchStarkstromanlagen,

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DIN VDE 0848-1 Sicherheit in elektrischen, magnetischen und elektromagneti-schen Feldern; Teil 1: Definitionen, Mess- und Berechnungs-verfahren,

E DIN VDE 0848-3-1 Sicherheit in elektrischen, magnetischen und elektromagneti-schen Feldern; Teil 3-1; Schutz von Personen mit aktivenKörperhilfsmitteln im Frequenzbereich 0 Hz bis 300 GHz.

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Hier erhalten Sie weitere Informationen

Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, BerlinPrävention

Präventions-Hotline der BG BAU: 0800 80 20 100 (gebührenfrei)

[email protected]

Fachliche Ansprechpartner für Ihren Betrieb vor Ort finden Sie im Internet unterwww.bgbau.de – Ansprechpartner/Adressen – Prävention

Um die Kontaktdaten des Ansprech partners der Prävention der BG BAU zu finden, können Sie ihn direkt über die Postleitzahl bzw. den Ortsnamen Ihrer Baustelle suchen.

Wenn Ihnen keine dieser Angaben vorliegt, haben Sie zusätzlich noch die Möglichkeit, sich über die Karten darstellung zur Adresse Ihrer Baustelle „durch zuklicken“.

Auch dort finden Sie die entsprechenden Kontaktdaten.

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DGUV Regel 103-013 (bisher BGR B11)

Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft

Hildegardstraße 29/3010715 [email protected]

Präventions-Hotline der BG BAU:0800 80 20 100 (gebührenfrei)