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DIE WELT DER SUPERYACHTEN 5/2016 SEPTEMBER–OKTOBER EXCLUSIV BeNeLux 11,50 S • Finnland 13,90 S • Frankreich 12,50 S • Italien 12,50 S • Slowakei 11,50 S • Spanien 12,50 S • Schweiz 16,90 sFr • Österreich 11,00 S • Deutschland 9,90 S DIE GRÖSSTEN MOTORYACHTEN DER WELT 200 Wie ihr Antrieb für ruhigen Schlaf sorgt Die besten Yachten in Cannes und Monaco Mit Motorrad auf dem Sundeck GENESI MESSEN PRINCESS 30M Der ungewöhnliche Bau von „I Dynasty“ GLOBETROTTER Spitzenplatz: Die 180 Meter lange „Azzam“dominiert die Top 200. 4 198490 309904 05

DIE 200 - Delius Klasing€¦ · Monte Carlo Yachts stellte in Monfalcone ihr sechstes Modell vor. TECHNIK Die Firma Holodimensions erstellt aus Renderings 3-D-Hologramme. MONACO

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Page 1: DIE 200 - Delius Klasing€¦ · Monte Carlo Yachts stellte in Monfalcone ihr sechstes Modell vor. TECHNIK Die Firma Holodimensions erstellt aus Renderings 3-D-Hologramme. MONACO

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DIE WELT DER SUPERYACHTEN

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DIE GRÖSSTENMOTORYACHTENDER WELT

200

Wie ihr Antrieb für ruhigen Schlaf sorgt

Die besten Yachten in Cannes und Monaco

Mit Motorrad auf dem Sundeck

GENESI

MESSEN

PRINCESS 30M

Der ungewöhnliche Bau von „I Dynasty“

GLOBETROTTER

Spitzenplatz:

Die 180 Meter lange

„Azzam“dominiert

die Top 200.

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Page 2: DIE 200 - Delius Klasing€¦ · Monte Carlo Yachts stellte in Monfalcone ihr sechstes Modell vor. TECHNIK Die Firma Holodimensions erstellt aus Renderings 3-D-Hologramme. MONACO

Titelfoto: Giovanni Romero.

Rangliste des Jahres: Nie gab es mehr Neuheiten mit Längen über 100 Meter! Die 95-Meter-„Kismet“ (o.) belegt Platz 46. Ab Seite 92.

„Unfurled“: Vitters baute die 46-m-Slup für

einen erfahrenen Regattasegler. Ab S. 60.

DÜSSELDORF

Die Interior-Branche bekommt auf der boot ein eigenes Forum.

RIVA

Die Ferretti-Gruppe baut das Portfolio ihrer Vorzeigemarke aus.

MCY 80

Monte Carlo Yachts stellte in Monfalcone ihr sechstes Modell vor.

TECHNIK

Die Firma Holodimensions erstellt aus Renderings 3-D-Hologramme.

MONACO YACHT SHOW

Über 120 Großyachten docken Ende September im Port Hercule an.

MESSEN

Vorschau: Amsterdam, Cannes, Genua, Hamburg, Fort Lauderdale.

„I DYNASTY“

Der Bau der 100-m-Yacht von Kusch Yachts verlief ungewöhnlich.

„UNFURLED“

Vitters realisierte mit der 46-m-Slup ein puristisches Frers-Design.

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INHALT

4 BOOTE EXCLUSIV 5/16

DIE GRÖSSTENMOTORYACHTENDER WELT

200

„I Dynasty“: Kusch Yachts baute den 100,80 Meter langen Fünfdecker, der zunächst in Japan entstehen sollte. Ab Seite 46.

Rote Seitenzahlen: Titelthemen FOTO

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OMEGA ARCHITECTS

Das Designteam um Frank Laupman zeichnet gern sportlich.

„GENESI“

Die 46 Meter lange Wider 150 fährt bei Bedarf lautlos.

TOP 200 MOTORYACHTEN

25 Neueinsteiger wirbelten das Ranking mächtig durcheinander.

„11.11“

Nur zehn Monate brauchte Benetti für den Umbau dieser 63 Meter.

NIEDERLANDE

Bei unseren Yachtbau-Nachbarn stehen die Zeichen auf Wachstum.

PRINCESS 30M

Der „Kohuba“-Eigner legt nicht ohne sein Custom-Motorrad ab.

SOUTHERN WIND

Die südafrikanische Werft feierte auf Capri ihr 25-jähriges Jubiläum.

VANQUISH 48

Der kernige Gleiter aus Holland macht sich gut als Party-Boot.

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RUBRIKEN

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EDITORIAL

IMPRESSUM

HORIZONT

ELEKTRONIK

DISPLAY

KOLUMNE

BRIEF AUS ANTIBES

LEXIKON

WIRTSCHAFT & RECHT

PROJEKTE

SUPERMARKT

INSERENTEN-INDEX

SUNDECK

VORSCHAU

BOOTE EXCLUSIV 5/16 5

Page 3: DIE 200 - Delius Klasing€¦ · Monte Carlo Yachts stellte in Monfalcone ihr sechstes Modell vor. TECHNIK Die Firma Holodimensions erstellt aus Renderings 3-D-Hologramme. MONACO

er neue Direktor der boot Düs-seldorf, Petros Michelidakis, ist ein Mann der Tat. Kaum im Amt –

nämlich seit März dieses Jahres –, stärkt er den Superyachtbereich der weltweit größten Yacht- und Wassersportmesse. Vom 21. bis 29. Januar 2017 bekommt die boot eine Sondershow zum Thema Super yacht-Interior. Sie wird sehr wahr-scheinlich in der Halle 7a angesiedelt, also zwischen Designern, Zulieferern und Werften, die keine Yacht in Halle 6 ausstellen. Sollte die Nachfrage eine Fläche von vielen Hundert Quadrat-metern erfordern, wird die sogenannte „boot Interior“ in einer benachbarten Messehalle ausgerichtet. Michelidakis: „Unser Ziel ist es, die weltgrößte Yacht- und Wasser sportmesse weiterzuentwi-ckeln und ihre Bedeutung zu festigen.

Ein wichtiger Schritt für diese Strategie ist es, der extrem wichtigen und weit-verzweigten Interior-Branche künftig ein eigenes Forum auf der boot zu geben. Mit der eigenen Sondershow zum The-ma Interior setzt die boot Düsseldorf ein deutliches Zeichen, den B2B-Bereich der Messe auszubauen.“

Mit-Initiator der Sondershow ist übri-gens BOOTE EXCLUSIV-Chefredakteur Marcus Krall, zudem ist BOOTE EXCLU-SIV der exklusive Medienpartner der „boot Interior“ – dem ersten eigenen Forum auf einer Yachtmesse, das ganz gezielt den teuersten Teil einer Mega-yacht fokussiert. „Vom Türdrücker-Pro-

duzent bis zum Oberflächenveredeler ist die Vielfalt an Firmen und Spezialisten enorm groß, die beim Ausbau einer Yacht eingebunden sind. Es gibt weltweit Tau-sende von Anbietern. Ich bin überzeugt von der Idee einer Interior-Messe im Rahmen der boot und froh, mit unserer Marke dabei zu sein“, so Marcus Krall.

Ein weiteres Highlight wird indes paral-lel zur boot Düsseldorf im Hotel Intercon-tinental an der Königsallee stattfinden: Am 25. Januar 2017 trifft sich dort die Branchen-Elite zur German Superyacht Conference (GSC). Die sechste und stets ausgebuchte Veranstaltung ver-lässt damit erstmals ihren Heimathafen

22 BOOTE EXCLUSIV 5/16

BOOT INTERIOR/GSC

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Großzügig und teuer: Yacht-Interior kann pro Quadratmeter bis zu 30 000 Euro kosten.

Die boot Düsseldorf erweitert ihren Großyachtbereich um das Thema Interior. Auch die German Superyacht Conference zieht in die Rhein-Metropole.

Ein Upgrade für die Superyacht-Show

Erstmals bekommt die weitverzweigte Interior-Branche ein eigenes Forum

Boots- und Yachthandelsvertretung Mannheim UGMeckenheimer Str. 16, D-68199 MannheimTel.: 0621-876 08 299Fax: 0621-876 08 297Mobil: 0170-54 799 63E-Mail: [email protected]

Elling days vom 21. bis 23. Oktober 2016

in Hamburg! Zur Probefahrt stehen Ihnen unsere Elling E4 (Länge 14,95 m) und Elling E6 (19,80 m) zur Verfügung.

Weitere Informationen und Anmeldung bei Ihrem Deutschlandvertreter:

Besuchen Sie uns auf der Hanseboot!

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Hamburg und dockt am Rhein an. „Die Nähe zur boot macht für uns Sinn“, sagt GSC-Macher Marcus Krall. „Es sind viele wichtige Entscheider aus der Szene vor Ort, die ihren Messebesuch gut mit der Konferenz kombinieren können.“ Als Partner und Sponsoren sind erneut die boot Düsseldorf, Pantaenius Yachtversi-cherungen und WolzNautic dabei sowie erstmals Tai Ping, Hersteller exklusiver Teppiche für Yachten, Jets und Resi-denzen.

Erste Sprecher stehen ebenfalls fest: Die Keynote wird Gorden Wagener, Vice President Design der Daimler AG, halten. Wagener gilt als einer der wich-tigsten Automobildesigner der Welt und hat gerade die Marke Mercedes auf das Wasser transferiert: Mit der Arrow 460-Granturismo preschte kürzlich der erste Daycruiser mit Mercedes-Genen über das Mittelmeer (siehe Heft 4/16). Dementsprechend lautet das Thema von Wagener „Transfer of Design“.

Ihm folgt Dr. Jens Ludmann, Vorsit-zender der Geschäftsführung der FEV GmbH, einem der führenden Enginee-ring-Dienstleister Deutschlands. Lud-mann, der bereits Global Chief Engineer

bei Ford und hochgelobter CEO von Ba-varia Yachtbau war, kennt durch seine Karriere sowohl die Automobil- als auch die Yachtbranche aus führender Positi-on. Sein Vortragsthema liegt damit fast auf der Hand – „Automotive-Ansätze für die Yachtindustrie“. Den Vormittag kom-plettieren dann die Kreativdirektoren des

Design- und Konstruktionsbüros Vripack, Bart Bouwhuis und Marnix Hoekstra. Sie erklären mit „Thinking out of the box“ ihre Ansätze für den Yachtbau.

Anmeldungen zur GSC sind ab so-fort über folgende Website möglich (es stehen 150 Plätze zur Verfügung): www.superyacht-conference.com

Diese GSC-Sprecher stehen bereits fest: Dr. Jens Ludmann (o. l.), Vorsitzender der

Geschäftsführung FEV GmbH; Gorden Wagener (o. r.), Vice President Design Daim-

ler AG; die Vripack-Kreativdirektoren Marnix Hoekstra (u. l.) und Bart Bouwhuis.

Keynote von Wagener

Boots- und Yachthandelsvertretung Mannheim UGMeckenheimer Str. 16, D-68199 MannheimTel.: 0621-876 08 299Fax: 0621-876 08 297Mobil: 0170-54 799 63E-Mail: [email protected]

Elling days vom 21. bis 23. Oktober 2016

in Hamburg! Zur Probefahrt stehen Ihnen unsere Elling E4 (Länge 14,95 m) und Elling E6 (19,80 m) zur Verfügung.

Weitere Informationen und Anmeldung bei Ihrem Deutschlandvertreter:

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32 BOOTE EXCLUSIV 5/16

Drei Highlights in Monaco (v. l.): „Genesi“ von Wider Yachts beeindruckt auf 46 Metern mit eigenem Tender-Dock und innovativem Antrieb (s. Seite 80). Southern

Wind schickt die 32 Meter lange „Crosswind“ aus der Baureihe 102 in den Port Hercule und Overmarine ihren ersten Verdrän ger, eine Mangusta Oceano 42.

MONACO YACHT SHOW 2016

nde September kann sich bestäti-gen, was Werften schon seit Mo-naten propagieren: Das Geschäft

mit großen Yachten läuft besser als in den Jahren zuvor. Ende September des-halb, weil dann die größte Kundendichte des Jahres auf einem recht kleinen Fle-cken Erde herrscht: Die Monaco Yacht Show steht an und wird zum milliarden-schweren Schaufenster all derjenigen, die sich überlegen, ihre erste oder ein-fach eine neue Yacht zu kaufen.

Die Auswahl ist auch in diesem Jahr gewaltig. Rund 120 Yachten sollen an-legen, der Broker Burgess möchte gar ein über 100 Meter langes Exemplar präsentieren, dessen Erscheinen bei

Redaktionsschluss allerdings noch nicht gesichert war. Als größte Neuheiten gel-ten deshalb die jeweils 70 Meter langen „Galactica Super Nova“ von Heesen und „Sybaris“ von Perini Navi. Für die Niederländer ist es die größte Yacht der Werftgeschichte, für die Italiener nach „Maltese Falcon“ die zweitgrößte. Der Andrang wird dementsprechend groß sein; es ist ratsam, frühzeitig Termine zu vereinbaren.

Aber auch, wer es kompakter mag, kann durchaus einen Messebesuch einplanen. Aus eigener Anschauung kann die BOOTE EXCLUSIV-Redaktion etwa „Kamino“ von Feadship (33,50 m), „Gipsy“ von Otam (35,30 m), die MCY

BOOTE EXCLUSIV 5/16 33

E

Vom 28. September bis 1. Oktober docken über 120 Yachten im Port Hercule an. Rund 40 Exponate feiern auf der Monaco Yacht Show ihre Weltpremiere.

Premieren-Fieber

Drei Highlights in Monaco (v. l.): „Genesi“ von Wider Yachts beeindruckt auf 46 Metern mit eigenem Tender-Dock und innovativem Antrieb (s. Seite 80). Southern

Wind schickt die 32 Meter lange „Crosswind“ aus der Baureihe 102 in den Port Hercule und Overmarine ihren ersten Verdrän ger, eine Mangusta Oceano 42.

Der Lageplan: Auch in diesem Jahr erstreckt sich die Messe rund um den Hafen

bis zum Kreuzfahrtterminal (l.). Neu ist die Sondershow „Prestige Cars“.

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er Fürst war mit dem Chartern nicht mehr zufrie-den, irgend etwas störte ihn immer am Layout oder der Ausstattung der jeweiligen Yacht. Da passte

es (ihm) ganz hervorragend, dass entfernte Verwandte von einem günstig zu erwerbenden Rumpf in Viareggio berich-teten. „Burkhard, fahren Sie doch einmal hin und schauen Sie, ob der in Ordnung ist“, sagte der Fürst zu mir.

Nun, begeistert war ich von der Idee, ein Plastikschiff zu bauen, natürlich nicht, aber der Fürst war nun einmal der Chef. Die dazugehörige Werft hieß Italversil, und dort war man höchst aufgeregt, einen bekannten Interessenten wie den Fürsten zu Fürstenberg zu haben. Da der Rumpf in Ordnung war, wurde aus dem Interesse schnell ein Kauf-vertrag, und meine Pendelei ins rund drei Stunden ent-fernte Viareggio begann. Der Ort an der toskanischen Küste war schon damals einer der wichtigsten Orte im Yachtbau weltweit, bekannte Namen wie Benetti, Perini Navi oder Codecasa gab es bereits. Gleichwohl waren die Abläufe anders, als ich es etwa von Feadship gewohnt war. Auf die Frage nach einem Produktions- oder auch einem Elektro-nikplan erntete ich ein Stirnrunzeln. Die Italiener legten ein-fach los. „Die wissen schon, was sie tun“, beruhigte mich der Fürst bei unseren Telefonaten immer wieder. Er freute sich schlichtweg, wieder eine Yacht zu bauen, ich war da-ran interessiert, dass sie möglichst gut wurde.

Die erste Auseinandersetzung entstand bei der Moto-renwahl. MTU galt bei der Werft als erste Wahl, ich hin-

D

KOLUMNE

In dieser Kolumne erzählt Burkhard Scheller in jeder BOOTE EXCLUSIV-Ausgabe, wie das Yach-ting in seinen Anfangszeiten ablief. Scheller fuhr in den 70er- und 80er-Jahren unter anderem für den Krupp-Erben Arndt von Bohlen und Halbach und Brauerei-Tycoon Joachim Fürst zu Fürstenberg. In dieser Folge berichtet Scheller über den Bau der 80 Fuß langen „Pamelea“ in Viareggio.

Burkhard Scheller: der

BOOTE EXCLUSIV-

Kolumnist mit 50 Jahren

Yachterfahrung.

40 BOOTE EXCLUSIV 5/16

DAS LETZTE PROJEKT DES FÜRSTEN

auf dem Boden des Maschinenraums, waren komplett mit Simrad-Elektronik ausgerüstet, besaßen ein modernes WC-System und eine von mir konstruierte Abgasführung, wie wir sie schon auf der „Paminusch“ installiert hatten.

Bernard hieß der neue Kapitän des Fürsten, der „Pame-lea“ zunächst an die Côte d’Azur fuhr und dann weiter nach Palma de Mallorca. Angeblich musste die Yacht dort registriert werden, was meiner Meinung nach völliger Blödsinn war. Ich merkte, dass sich die Yachtszene ver-ändert hatte. Es wurde versucht, den Eignern möglichst viele Leistungen aufzuschwatzen, und das am besten von Firmen, denen man selbst nahestand. Provisionen flossen von A nach B nach C. So manch einer begann, sich ein schönes Zubrot zu verdienen.

Wir fuhren ab Beaulieu-sur-Mer dann nur noch wenige Male aufs Mittelmeer – der Fürst war nicht mehr so si-cher auf den Beinen, einmal musste ich ihn gar auffangen. Irgendwann sagte er zu mir: „Wir sollten verkaufen, Burk-hard, das macht keinen Sinn mehr.“ Ich gab ihm recht, wenngleich sich unsere gemeinsame Zeit damit dem Ende näherte. Ein bekannter deutscher Schönheitschirurg war zu-nächst sehr interessiert, dann brachte allerdings Camper & Nicholsons einen Kunden, der es sehr eilig hatte.

Der Fürst zog sich derweil nach Donaueschingen zurück und verstarb dort wenig später auf dem Familienschloss.

Im nächsten Heft: DER PARTY-KUTTER VOM RHEIN

gegen drängte auf Caterpillar. Die kosteten wesentlich weniger und hatten auf den Feadships immer gut funktio-niert. Das Argument, dass die MTU-Maschinen für einen höheren Top-Speed sorgen würden, ließ ich nicht gelten. Der Fürst war am liebsten mit 15 Knoten unterwegs, da-für benötigten wir keine unnötige Leistung im Maschinen-raum. Als die Werft dann vergaß, die gelben Motoren weiß zu streichen, war das Gejammer groß. Der Manager, der in einem klapprigen Fiat 500 anreiste und über seinen man-gelnden Profit klagte, konnte mich jedoch nicht erweichen. Ich hatte ihn zufällig am Wochenende gesehen, privat fuhr er einen wesentlich teureren Wagen …

Das Interior verantwortete derweil ein Bekannter des Stewards, der sein Handwerk kaum zu verstehen schien. „Die Crewkabinen sind viel zu klein“, meckerte der Fürst, als die Planungen schon abgeschlossen waren. Kurzer-hand wurde eine Gästekabine zum Crewquartier umfunk-tioniert und eine Tür ins Achterschiff geschnitten, damit Kapitän und Steward ihren eigenen Eingang hatten und auf der Badeplattform sogar etwas Privatsphäre. Meine Mängelliste war noch länger, doch wir näherten uns der Sommersaison, und der Fürst wurde langsam nervös. „Ich habe die Werft angerufen“, gab er mir im April durch. „Die Yacht ist fahrbereit, sie kann nach Monaco überführt wer-den.“ Widerstand war nahezu zwecklos, doch immerhin war diese 80 Fuß lange Italversil vielleicht die beste, die die Werft bis dato verlassen hatte. Wir hatten Alu-Bleche

Die letzte Yacht des Fürsten:

In Viareggio entstand die 85 Fuß

lange „Pamelea“ bei Italversil.

Ein neuer Kapitän, Bernard (o. l.),

steuerte das italienische GFK-

Format nur wenige Monate über

das Mittelmeer.

BOOTE EXCLUSIV 5/16 41

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I DYNASTY

46 BOOTE EXCLUSIV 5/16

Der Eigner wollte „I Dynasty“ ursprünglich im Fernen Osten bauen lassen. Eine Naturkatastrophe beförderte die 101 Meter

dann schließlich zu Kusch Yachts nach Schleswig-Holstein.

Text Marcus Krall Fotos Scholey Photography

Von Ost nach West

BOOTE EXCLUSIV 5/16 47

Vor Anker: Die 5000-Tonnen-Yacht „I Dynasty“ demonstriert für ihre 101 Meter Länge ein

recht sportliches Design. Kusch Yachts in Wewelsfleth an der Stör hat sie gebaut.

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TOP 200 MOTORYACHTEN

Schwimmender Superlativ: Der 156 Meter

lange Neueinsteiger „Dilbar“ (Platz 5) stammt aus

Lürssen-Hallen und ist mit 15 917 Gross Tons die

voluminöseste Yacht der Welt. Dem yachterfahrenen

Eigner stehen auf sieben Decks 3800 Quadratmeter

Wohnraum zur Verfügung. Ein dieselelektrisches

Antriebssystem mit 30 000 Kilowatt Leistung

ermöglicht dem Espen-Øino-Design einen Topspeed

von 22,5 Knoten.

92 BOOTE EXCLUSIV 5/16

FOTO

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BOOTE EXCLUSIV 5/16 93

Bereits zum zehnten Mal veröffentlicht BOOTE EXCLUSIV diese detailreiche Sammlung spannender Insider-Informationen aus der Superyacht-Welt. So viel Bewegung wie in diesem Jahr gab es allerdings selten: 25 Neueinsteiger wirbelten die Rangliste der 200 größten Motoryachten mächtig durcheinander. Besonders eindrucksvoll: Noch nie gab es mehr Neuheiten mit Längen über 100 Meter!

Text Martin Hager

200DIE GRÖSSTENMOTORYACHTEN

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Das andere Benetti-Design: Zum zweiten Mal lieferten die Italiener in Livorno einen

steilen Vordersteven ab. Das Backdeck verbirgt die Ankertechnik. Diese Silhouette

verlangt nach einem Wellenbrecher. Er schützt das private Pooldeck vor der Eignersuite.

Die vertikalen Fenster im Widebody darunter gehören zum VIP-Apartment.

11.11

120 BOOTE EXCLUSIV 5/16

Das Projekt war bereits fortgeschritten. Aber der erste Eigner trat zurück. Der zweite übernahm es nach kurzer Bedenkzeit.

Nur zehn Monate brauchte Benetti für den Umbau der 63 Meter langen „11.11“. Unser Autor ging in Miami Beach an Bord.

Text Christian Sauer Fotos Jeff Brown

Der pure Glücksfall

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