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Titel Klimawandel - Problem oder Chance? Peter Vogelsanger klimaatelier Nidelbadstrasse 94 CH-8038 Zürich 0041 78 622 5074 [email protected] skype: pvogelsanger klimaatelier.ch Spenden: safe climate, CH-8180 Bülach Postkonto: 85-508963-2, IBAN CH78 0900 0000 8550 8963 2 Vermerk: P . Wissenschaflichen Grudlagen zum Klimawandel, wenn nicht anders vermerkt: James Hansen, Besonders: Target Atmospheric CO2: Where Should Humanity Aim? (Hansen 2008, with supplementary material; http://bit.ly/hU3y9k) Die andere Perspektive

Die andere Perspektive Klimawandel - Problem oder Chance? · 2020. 2. 27. · Kollaps von grossen Eiskappen einsetzen wird. Genauso wenig können wir vorhersagen, wie nahe wir daran

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Page 1: Die andere Perspektive Klimawandel - Problem oder Chance? · 2020. 2. 27. · Kollaps von grossen Eiskappen einsetzen wird. Genauso wenig können wir vorhersagen, wie nahe wir daran

Titel

Klimawandel - Problem oder Chance?

Peter Vogelsanger

klimaatelierNidelbadstrasse 94CH-8038 Zürich0041 78 622 5074

[email protected]: pvogelsanger

klimaatelier.ch

Spenden: safe climate, CH-8180 BülachPostkonto: 85-508963-2, IBAN CH78 0900 0000 8550 8963 2Vermerk: P

.

Wissenschaflichen Grudlagen zum Klimawandel, wenn nicht anders vermerkt: James Hansen,Besonders: Target Atmospheric CO2: Where Should Humanity Aim? (Hansen 2008, with supplementary material; http://bit.ly/hU3y9k)

Die andere Perspektive

Page 2: Die andere Perspektive Klimawandel - Problem oder Chance? · 2020. 2. 27. · Kollaps von grossen Eiskappen einsetzen wird. Genauso wenig können wir vorhersagen, wie nahe wir daran

Kohlenstoff schneller Austausch zwischen Reservoirs

Biosphäre+ Böden

.

Atmosphäre oberflächennaherOzean

Erdöl

Kohle

tieferOzean

Ölschiefer +SandeErdgas

“konventionelle“ fossile Reserven nicht-“konventionell“

Ressourcen(!?)

Methanhydrate(„clathrates“)

Oberflächenreservoirs: IPCC; Reserven: IEA, WEC; Ressourcen Kohle: Rogner, H.-H., An asssessment of ... (1997); tiefer Ozean: Archer

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2° - EiszeitenZwischeneiszeiten

Simulation, Animation: PIK, Andrey Ganopolsky, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, PIK; Dank an Jacob Schewe, PIK

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2° - kleine Ursache grosse Wirkung

0.5 W/m2

Absorbierte Solarstrahlung der Erde mit Eis- und Landflächenverteilung wie heute

Zeit (1‘000 Jahre)

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Kleine Ursache grosse Wirkung - Anregung und Rückkoppelungen im Pleistozän

3 W/m2

± 0.5

3.5 W/m2

± 1

Verursachte 5 - 7 CTemperaturänderung

≈0.5 W/m2

entspräche/

4 W/m2

verursacht ? CTemperaturänderung

Anregung bei Verdop-pelung von (nur) CO2gegenüber der vorindu-striellen Konzentration:

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Kleine Ursache grosse Wirkung - Anregung und Rückkoppelungen im Pleistozän - heute

3 W/m2

± 0.5

3.5 W/m2

± 1

≈ < ≈ 2 W/m2

netto antropogeneTreibhauswirkung:

brutto antropogeneTreibhausgase: 3 W/m2

antropogene Aerosole≈ > ≈ (-)1 W/m2

Heute (2011)

≈0.5 W/m2

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Ende der CO2-Emissionsreduktion

Greenhouse-gas emission targets for limiting global warming to 2C (Meinhausen, 2009) .

Temperaturbeschränkungund totale Menge weitererEmissionen beschränken(„Budget“) bedeutetpraktisch dasselbe.

No more business as usual!

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Notwendige CO2-Emissionsreduktion: 66% Wahrscheinlichkeit für Temperaturerhöhung ≤ 2 C

.Kassensturz für den Weltklimavertrag – Der Budgetansatz (http://www.wbgu.de/wbgu_sn2009.html)Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen, WBGU, Berlin 2009

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Kohlenstoffkreislauf durch Gestein, Luft und Wasser

Gebirgsbildung

.

Abfliessen

Sedimentation

Subduktion

Metamorphose

VerwitterungVulkanismus

Verdunstung

NiederschlagExposition

Gestein

Luft

WasserPlattentektonik

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65 Millionen Jahre, Känozoikum

Temperatur im tiefen Ozean, global

Millionen Jahre vor heute

Tem

per

atur,

K g

egen

über

heu

te

Einsetzen der antarktischenEisbildung

antarktische Eisbildung

Eisbildung nördliche Hemisphäre

Indienkollidiert mit

derEurasischen

Platte

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Ursachen und diskutierte Ursachen-Wirkungsmechanismen von Massenaussterben

Relative schnelle Veränderung der Atmosphäre(über ca. 100‘000 - 1‘000‘000 Jahre) durch:

Freisetzungvon Methan-

hydraten

Asteroideinschlag: nein (ausser end-Kreide; Ende der Dinosaurier, ?)Flutbasalte: ja

Absinken desMeeresspiegels

Ansteigen desMeeresspiegels

Veränderungder Meeres-strömungen

Aussetzen derMeereszirkulation

Einsetzen der Meereszirkulation(ev. an einem anderem Ort)

CO2 (langlebig, erwärmend) SO2 (kurzlebig, kühlend)

anoxische(sauerstofffreie)

Ozeane

schwefelhaltige(giftige) Ozeane(S-Biochemie)

Eisbildung

schwefelhaltige (giftige) odersauerstoffarme Atmosphäre

Erwärmung

Abschmelzen

Kühlung

Versäuerung†

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Das Venus-Syndrom

Hansen, http://www.columbia.edu/~jeh1/presentations.shtml; http://www.columbia.edu/~jeh1/2008/AGUBjerknes_20081217.pdf

Temperatur

Treibhausgaswirkung

- 50 C 15 C 450 C

≈ 470 C≈ 30 Cwenige Grad

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Das ultimative Massenaussterben

In der Klimageschichte gibt es bezüglich Mass und Geschwindigkeit keinen Fall einesAntriebs von Klimawandel ["climate forcing"] wie das, was stattfinden wird, wenn allefossilen Energieträger verbrannt werden. Die Berechnungsmodelle sind nicht annähernd soweit entwickelt, als das sie zuverlässig vorhersagen können, wann die Auflösung oder derKollaps von grossen Eiskappen einsetzen wird. Genauso wenig können wir vorhersagen, wienahe wir daran sind, dass Methanhydrate instabil werden. Aber dieses sind Fragen vonwann, nicht von ob. Wenn wir alle fossilen Energieträger verbrennen, werden die Eisflächenfast mit Sicherheit schliesslich alle schmelzen, mit 75 Meter Anstieg des Meeresspiegels alsFolge, möglicherweise überwiegend in einem Zeitraum von Jahrhunderten. Es gibtwahrscheinlich heute mehr Methanhydrate, und sie sind anfälliger, als dies im frühenKänozoikum der Fall war [Während des Erdzeitalters, vor 65 bis 50 Millionen Jahren, als eshohe Temperaturen und eine langsame weitere Erwärmung gab; Anmerkung desÜbersetzers]. Es ist schwierig vorstellbar, dass die Methanhydrate überleben könnten, wennder Ozean Zeit gehabt haben wird, sich zu erwärmen. In diesem Fall könnte sich eine PETM-artige Erwärmung zur globalen, durch fossile Energieträger verursachten Erwärmungaddieren. Würde, nach der Auflösung der Eismassen, die Erde in einem sich unaufhaltsamverstärkenden Treibhaus ["runaway greenhouse effect"], auf das Venus-Syndrom zusteuern,was alles Leben auf dem Planeten zerstören würde, wohl für immer? Obschon das aufgrundder verfügbaren Information schwierig zu beurteilen ist, bin ich zum Schluss gelangt, dass,sollten wir alle Erdöl-, Erdgas- und Kohlereserven verbrennen, die Wahrscheinlichkeiterheblich ["substantial"] ist, dass wir eine unaufhaltsame Erwärmung auslösen. Wenn wirauch alle Vorkommen aus Ölschiefer und Ölsanden verbrennen, glaube ich, ist das Venus-Syndrom tödliche Gewissheit ["a dead certainty"].(James Hansen, Storms of my Grandchildren, p. 236, Hervorhebung durch den Übersetzer)

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In der Klimageschichte gibt es bezüglich Mass und Geschwindigkeit keinen Fall einesAntriebs von Klimawandel ["climate forcing"] wie das, was stattfinden wird, wenn allefossilen Energieträger verbrannt werden. Die Berechnungsmodelle sind nicht annähernd soweit entwickelt, als das sie zuverlässig vorhersagen können, wann die Auflösung oder derKollaps von grossen Eiskappen einsetzen wird. Genauso wenig können wir vorhersagen, wienahe wir daran sind, dass Methanhydrate instabil werden.

Aber dieses sind Fragen von wann, nicht von ob. Wenn wir alle fossilen Energieträgerverbrennen, werden die Eisflächen fast mit Sicherheit schliesslich alle schmelzen, mit 75Meter Anstieg des Meeresspiegels als Folge, möglicherweise überwiegend in einem Zeitraumvon Jahrhunderten. Es gibt wahrscheinlich heute mehr Methanhydrate, und sie sindanfälliger, als dies im frühen Känozoikum der Fall war. [Während des Erdzeitalters, vor 65bis 50 Millionen Jahren, als es hohe Temperaturen und eine langsame weitere Erwärmunggab; Anmerkung des Übersetzers].

Es ist schwierig vorstellbar, dass die Methanhydrate überleben könnten, wenn der OzeanZeit gehabt haben wird, sich zu erwärmen. In diesem Fall könnte sich eine PETM-artigeErwärmung zur globalen, durch fossile Energieträger verursachten Erwärmung addieren.Würde, nach der Auflösung der Eismassen, die Erde in einem sich unaufhaltsamverstärkenden Treibhaus ["runaway greenhouse effect"], auf das Venus-Syndrom zusteuern,was alles Leben auf dem Planeten zerstören würde, wohl für immer? Obschon das aufgrundder verfügbaren Information schwierig zu beurteilen ist, bin ich zum Schluss gelangt, dass,sollten wir alle Erdöl-, Erdgas- und Kohlereserven verbrennen, die Wahrscheinlichkeiterheblich ["substantial"] ist, dass wir eine unaufhaltsame Erwärmung auslösen. Wenn wirauch alle Vorkommen aus Ölschiefer und Ölsanden verbrennen, glaube ich, ist das Venus-Syndrom tödliche Gewissheit ["a dead certainty"].

(James Hansen, Storms of my Grandchildren, S. 236, Hervorhebung durch den Übersetzer)

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Technologie: z. B. Solarthermische Stromproduktion

Bilder: Die Andasol-Kraftwerke - Eine Projektbeschreibung http://www.solarmillennium.de/; s. auch: http://www.desertec.org/

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Technologie: z. B. Solarthermische Stromproduktion

http://www.landartgenerator.org/blagi/wp-content/uploads/2009/08/AreaRequired1000.jpg; s. auch: http://www.desertec.org/

Alle Energie weltweitVerbrauch 2009 + 44%(Projektion 2030)20% Wirkungsgrad

Flächenbedarfweltweit

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Neue Kohlekraftwerke in Italien

Basic Italian map with regions by Ahoerstemeier, wiki-commons

Authorization

impending

requested/ pro-cessed or on hold

conversionfuel-oil - coal

extension of powercapacity

in operation

underconstruction

power capacityMW

not requested(„hypothesized“)

cleared

410

new plant

Site (Plant name)Corporation, Utility

LegendVado LigureTirreno Power

cleared

460

Porto TolleEnel

cleared

660 660 660

Rossano CalabraEnel

800

(„hypothesized“)or requested

Saline JonicheSEI (Repower)

impending

660 660

new plant

Civitavecchia(Torrevaldaliga Nord 1&2)

Enel

in operation

660 660 660

(Fiumesanto) SssariE-on

cleared

410

Sulcis(Torre delSale); Enel

PiombinoEnel

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Die Geschichte des Ökobonus

1982:

1989: „Ökobonus“

1993: Energie Umwelt Initiative

2000: CO2-Gesetz angenommen, ohne Referendum

1984: Erste Publikation

2008: Erstmals CO2-Abgabe im Rahmen des CO2-Gesetz

2011: Ökobonus aus der CO2-Abgabe wird weiter zurückgehalten(ausser für Unternehmen)!

1999: Zurückgezogen! (Um die Förderinitiative „Solarrappen“ zu retten.)

ca.

ca.

ca.

ca.

Ausnahme Treibstoffe („Klimarappen“) Ausnahme zentrale Stromproduktion (Gaskraftwerke)

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Ökobonus anderswo

USA:

http://www.carbontax.org/http://www.carbonfees.org/http://www.columbia.edu/~jeh1/mailings/http://citizensclimatelobby.org/http://www.climatelobby.com/http://www.pricingcarbon.org/http://www.capanddividend.org/http://www.chesapeakeclimate.org/

Blog, Studien, LinksInformationPeoples Climate Stewardship Act„Million Letter March“Petition (international)

British Columbia: seit 2009

http://www.earthinc.org/earth_atmospheric_trust.php Global Atmospheric Trust