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NEUE MÄRKTE 2020 Portugiesische Prachtbauten und sozialistische Straßennamen – das ist die Kulisse für das Wirtschaftswunder in Mosambik. Auch deutsche Unternehmer zieht es nach Afrika Die Avenida Lenin boomt Text: Andrzej Rybak Mitarbeit: Felix Wadewitz Serie, Teil 4 WAS WICHTIG WIRD MÄRKTE Trends l Analysen l Politik l Gesellschaft

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NEUE MÄRKTE 2020 Portugiesische Prachtbauten und sozialistische Straßennamen – das ist die Kulisse für das Wirtschaftswunder in Mosambik. Auch deutsche Unternehmer zieht es nach Afrika

Die Avenida Lenin boomt Text: Andrzej Rybak Mitarbeit: Felix Wadewitz

Serie, Teil 4

WAS WICHTIG WIRD

MÄRKTE

Trends l Analysen l Politik l Gesellschaft

Friedensdividende 20 Jahre nach dem Ende des Bürger-

kriegs herrscht geschäftiges Treiben in den Straßen

von Maputo. Stefan Bollow führt die Geschäfte des frän-

kischen Familienunterneh-mens Gauff in der Hauptstadt

Mosambiks. Seit März hat Gauff dort ein eigenes Büro M

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Somborns Fabrik wird Dünger, Ammoniak und Ethanol produzieren. Die dafür nötige Energie soll aus den Gasfeldern des Nor - dens kommen. Die Firma hat die notwendigen Lizenzen, Umweltstudien und Baugenehmi-gungen beantragt, die Anforderungen seien mit europäischen Standards vergleichbar. „Das Land verfügt über die notwendigen Rohstoffe, es hat stabile Rahmenbedingungen und günsti-ge Arbeitskräfte“, sagt Somborn zuversichtlich.

Der Gründer kommt persönlichStefan Bollow sitzt neben einem kleinen Pool auf der Terrasse der Firmenniederlassung, die sein Chef im März persönlich eröffnet hat. Helmut Gauff, Gründer der gleichnamigen Unterneh-mensgruppe aus Nürnberg, ist zwar schon über 80 Jahre alt, hat sich aber die Reise nach Mo-sambik zur Einweihungsfeier nicht nehmen las-sen. Denn hier an der Südspitze Afrikas – da sind sie sich sicher in der fränkischen Unternehmens-zentrale – liegt langfristig die Zukunft des Familienunter nehmens. Mosambik, das sei ein Markt mit Zukunft – und das für Jahrzehnte.

Gauff baut seit einem halben Jahrhundert überall auf der Welt Straßen, Brücken, Eisen-bahnlinien, Trinkwassernetze und Abwasser-systeme. „Mosambik passt perfekt zu unserem Profil“, sagt Bollow. „Ein großes Land mit ei-nem riesigen Aufholbedarf an Infrastruktur. Wir mussten einfach hierherkommen.“ Ein Bei-spiel: Der chinesische Konzern CRBC baut für 725 Millionen Dollar eine Brücke über die Bucht zwischen dem Stadtzentrum von Mapu-to und dem Vorort Catembe, die die Fahr-

NEUE MÄRKTE2020

Die Serie In Südamerika, Afrika und Asien wächst

eine neue Generation von Schwellenländern heran.

impulse-Reporter recher-chieren vor Ort und be-schreiben die Chancen

und Risiken für kleine und große Familienunterneh-

men. Im Dezemberheft geht es nach Myanmar.

N ashörner, Kudus, Giraffen, Löwen. 20, 50, 100, 200 Metical. Thomas Kröner zählt sein mosambikani-sches Geld. Die wilden Tiere sind

auf den druckfrischen Scheinen abgebildet, die der Geldautomat gerade ausgespuckt hat. Als Kröner vor zehn Jahren in Mosambiks Haupt-stadt Maputo landete, da hatte er einen Haufen Bargeld in der Tasche, weil es keine Geldauto-maten in dem Land gab. Heute reichen Bank-karte und Geheimzahl. „Alles funktioniert ge-nauso perfekt wie in Deutschland“, sagt Kröner und ist ein bisschen stolz dabei. Der Program-mierer, Gründer einer IT-Firma in Maputo, hat die Software für die Automaten geschrieben.

Für Thomas Kröner stehen die Geldautoma-ten symbolisch für die rasante Entwicklung von Mosambik. Inzwischen kommen diese nämlich schon wieder aus der Mode. Viele Mosambika-ner nutzen lieber Mobile Payment. „Jede Bank bietet Zahlungen per Handy an“, sagt Kröner. „Das macht Bargeld und Bankautomaten bald überflüssig.“

Erst rückständig, dann aufgeholt – und bald vorneweg? Wie im Bankwesen ist die gesamte Wirtschaft Mosambiks auf dem Sprung. Das einst bitterarme Land, das noch immer am Tropf der internationalen Entwicklungshilfe hängt, blüht auf. Unternehmer im ganzen Land spüren: Eine neue Zeit ist angebrochen.

Zwei Jahrzehnte nach dem Ende eines schrecklichen Bürgerkrieges fließt so etwas wie eine Friedensdividende. Die Hauptstadt mit dem Charme vergangener Kolonialzeiten entwi-ckelt sich im Eiltempo zu einem Wirtschaftszen-trum des südlichen Afrikas. Portugiesen, Brasi-lianer, Südafrikaner und natürlich die Chinesen sind längst da, um davon zu profitieren. Von deutschen Unternehmen ist dagegen auf den ersten Blick nicht viel zu sehen. Nur 22 Firmen-namen verzeichnet eine von der Deutschen Bot-schaft geführte Liste. Eine deutsch-mosambika-nische Handelskammer gibt es nicht.

„Das wird sich bald ändern“, glaubt Raoul Somborn. Der Deutschbrasilianer, der die Nie-derlassung von Koch Engineering & Construc-tion in Mosambik leitet, plant den Bau einer pe-trochemischen Fabrik. Sein Büro liegt in einem alten Haus im Zentrum Maputos, der Emp-fangsraum ist mit afrikanischen Skulpturen de-koriert, durch die Fenster fällt der Blick auf die Ruine eines Jugendstil-Kinos, dessen Schön-heit die Jahre des Verfalls überdauert hat.

Südafrika

Botswana

Demokratische Republik Kongo

Namibia

Angola

Sambia

Simbabwe

Tansania

Malawi

Madagaskar

Mosambik

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Gründergeist Thomas Kröner (l.) kam 2003 nach seinem Ingenieur-studium nach Mosambik, wo er zunächst für Nichtregierungsor- ga ni sationen arbeitete. Dann machte er sich mit einer IT-Firma selbst-ständig und spezialisierte sich auf Software für Banken. Er schreibt die Programme, drei Mitarbeiter kümmern sich um die Bürokratie. Oben: Mittelmeer-Flair plus sozialistische Denkmäler – das ist Maputo

KLEINES UNTERNEHMERHANDBUCH FÜR MOSAMBIKChancenMosambiks Wirtschaft wächst und wächst und wächst: Für 2013 wird mit einem Plus von mehr als 8 Prozent gerechnet, bis 2017 sollen es stets um die 7,5 Prozent sein. Der Kohlebergbau, Investitionen in die Gas-förderung und der massive Ausbau der In-frastruktur sind die wesentlichen Triebkräfte. Die Konkurrenz ist in vielen Sektoren gering, die Margen sind vergleichsweise hoch.

RisikenMosambik bleibt ein Entwicklungsland – mit allen Risiken und Fallen. Im „Doing Busi-ness Report“ der Weltbank belegt es Platz 146 von 185. Korruption, Misswirtschaft und der Mangel an geschultem Personal sind die größten Risiken für Unternehmer.

Branchen mit PotenzialDie Außenwirtschaftsagentur GTAI sieht in diesen Sektoren Potenzial für deutsche Firmen: Landwirtschaftstechnik, Infrastruk-tur, Energie, Wasser (insbesondere Zugang zu Trinkwasser), Bergbau (Kohleproduk-tion, Eisen, Nickel), Petrochemie (zahlrei-che Zulieferchancen).

Informationen und NetzwerkeIn Mosambik gibt es keine Handelskammer. Bislang ist die deutsche Handelskammer im benachbarten Südafrika zuständig. www.suedafrika.ahk.de

Die Deutsche Botschaft in Maputo hat eine eigene Wirtschaftsabteilung (siehe Interview Seite 50). Kontakt per E-Mail: [email protected] 

Der Afrika-Verein der deutschen Wirt-schaft ist auf dem Kontinent bestens vernetzt. Am 18. und 19. November veran-staltet der Verband in Lissabon ein Mosambik-Seminar für Unternehmer: www.afrikaverein.de

Informationen der Initiative Südliches Afrika der Deutschen Wirtschaft können beim Markteinstieg hilfreich sein: www.safri.de

Die Investitionsagentur Mosambiks bemüht sich um die Ansiedlung internatio-naler Firmen: www.cpi.co.mz

Der Dachverband der Unternehmerver-bände in Mosambik kann Ansprechpartner vermitteln: www.cta.org.mz

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In der deutschen Bot-schaft in Maputo unter-stützt Tanja Werheit, 38, Unternehmer bei den ersten Schritten auf dem mosambikani-schen Markt. Sie leitet das Wirtschaftsreferat der Auslandsvertretung

Woher kommt gerade jetzt das große Interesse an Mosambik?Hier werden jetzt die Weichen gestellt. Die Förderung der gefundenen Rohstoffe verlangt nach Investitionen in Anlagen und Infrastruktur – bei den Ausschreibungen hat Know-how made in Germany gute Chancen. Deshalb hatten wir in den letzten Monaten mehrere Unternehmerdelegationen zu

Besuch, eine davon wurde von Außen- minister Guido Westerwelle angeführt.

Das überrascht: Noch gibt es gar keine Handelskammer in Maputo …Die für das südliche Afrika zuständige Außenhandelskammer in Johannesburg will noch in diesem Jahr ein Büro in Mosambik eröffnen. Bei der Vermittlung von Ansprechpartnern und Anlauf- stel len hilft auch die Deutsche Botschaft.

Das Geschäftsklima im Land ist eine Katastrophe, meint die Weltbank.Mosambik ist ein Entwicklungsland: Die Einnahmen aus den Rohstoffen flie- ßen ja erst in ein paar Jahren. Straßen und Schienen sind in schlechtem Zustand, die Verwaltungsprozesse dauern lange.

Was raten Sie Unternehmern, die sich davon nicht abschrecken lassen? Die bürokratischen Hürden sind hoch, aber mit etwas Geduld überwindbar. Ein Büro hier in Maputo oder zumindest ein lokaler Partner sind dafür immens wichtig. Ein Problem ist zudem die schlechte Ausbil-dung der Bevölkerung, was ebenfalls eine Folge des Bürgerkriegs ist. Eine Expansion nach Mosambik erfordert also meist auch eine eigene Ausbildung der Mitarbeiter.

Englisch gilt als Geschäftssprache im Land, reicht das zur Verständigung? Eher nicht. Portugiesisch zu sprechen ist auch im Wirtschaftsalltag ein großes Plus. Viele Firmen schicken portugiesisch spre-chende Manager oder engagieren Portu-giesen für ihre Expansion in Mosambik.

„Hier werden jetzt die Weichen gestellt“

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zeit ins benachbarte Südafrika um mehr als ei-ne Stunde verkürzen soll. Gauff hat schon mit CRBC gearbeitet und rechnet sich gute Chan-cen aus, den Bau zu überwachen. „Sollten wir den Zuschlag bekommen, wäre das eine Visi-tenkarte für die Zukunft“, sagt Bollow.

Seit acht Jahren wächst die mosambikani-sche Wirtschaft um durchschnittlich 7,5 Pro-zent, was vor allem an einem einzigartigen Rohstoffboom liegt, an riesigen Kohle- und Gasfunden. Im Rovuma-Becken an der Grenze zu Tansania etwa wurden vor zwei Jahren 1700 Milliarden Kubikmeter Gas entdeckt. Es ist einer der weltweit größten Funde über-haupt. Um den Schatz zu heben, investieren in-ternationale Bergbaukonzerne nun geschätzte 70 Milliarden Dollar in die Infrastruktur. Neue Straßen, Eisenbahnlinien, Häfen entstehen.

In Pemba, der Hauptstadt der nördlichen Provinz Cabo Delgado, ist das städtische Was-sernetz für 20 000 Menschen ausgelegt. Es le-ben aber bereits 120 000 Einwohner in der Stadt, die zur Drehscheibe des Gasgeschäfts geworden ist. Auch Abwasserleitungen und Kläranlagen sind dringend notwendig, damit die idyllischen Strände und Buchten rund um die Stadt nicht verseucht werden. „Wir haben dem Gouverneur in Pemba bereits einen Plan zum Ausbau der Wasserversorgung vorgelegt“, erzählt Stefan Bollow. Auch deshalb haben sie beschlossen, hier ein eigenes Büro aufzu-machen: „Die afrikanischen Kunden wollen ei-nen verlässlichen Partner vor Ort haben – und kein Helikopter-Consulting“, sagt er. „Eine Inge-

nieursfirma kann wiederum nur dann erfolg-reich in Afrika arbeiten, wenn sie über gute Netzwerke verfügt. Und diese baut man auf, wenn man vor Ort ist.“

Leicht haben es Pioniere wie Bollow nicht. Im „Doing Business“-Ranking der Weltbank steht Mosambik noch auf dem 146. Rang von 185 Ländern. Das heißt: Geschäfte zu machen ist ausgesprochen schwierig in dem 25 Millionen Einwoh-ner großen Land, das Geschäftsklima eine einzige Katastrophe.

Das Parlament hat zwar ein ehrgeiziges Anti-Korrup-tionsgesetz verabschiedet, doch von der Umsetzung ist bislang nicht viel zu spüren. Auch die Bürokratie sei übel, erzäh-len die Unternehmer im Land. Die Verwaltung vereine die schlimmsten Praktiken der Koloni-alzeit, potenziert um das sozialistische Erbe. Aber es wird besser: Die Regierung bemüht sich ernsthaft wie nie um Investoren. „Im per-sönlichen Gespräch lassen sich viele Papier-probleme schnell regeln“, berichtet Geert Klok.

Der Niederländer leitet die hiesigen Geschäf-te von Graphit Kropfmühl aus Hauzenberg im Bayerischen Wald. Die Traditionsfirma hat 2012 eine Konzession für den Graphit-Abbau im Norden von Mosambik gekauft. Die lokale Niederlassung liegt an der Avenida Lenin – ein Straßenname, der an die Zeit erinnert, als Mo-sambik noch ein treuer Satellit der Sowjetunion war. Damals bekämpften sich die Truppen

Sollten wir den Zuschlag bekommen, wäre das eine Visitenkarte für die ZukunftStefan Bollow Gauff Gruppe aus Nürnberg

Zwischen Armut und Aufschwung Maputo (o. l.) boomt und bleibt doch die Hauptstadt eines der ärmsten Länder der Welt. Die Folgen des jahrzehntelangen Bürgerkriegs sind auch nach mehreren Jahren Rekordwachstum nicht behoben. Geert Klok (u. r.) führt die Geschäfte der Tochter von Graphit Kropfmühl aus dem bayerischen Hauzenberg. Das Unternehmen will in Mosambik Graphit fördern

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der moskautreuen Regierung und die US-finan zierten Rebellen. Seit 20 Jahren herrscht nun Frieden, es gibt freie Wahlen, und die Marktwirtschaft hat das staatliche Planungs-system ersetzt. Klok, seit 2005 im Land, lobt die Entwicklung: „Das Eigentum ist geschützt, das Rechts- und Finanzsystem zuverlässig. Vor allem aber: Die Regierung, die Minister und Behörden bemühen sich, das Land attraktiv für Investoren zu machen.“ So bietet die staatliche Investitionsagentur CPI Steuererleichterungen und andere finanzielle Anreize. Investitions-güter, selbst Autos und Büroinventar, können zollfrei importiert werden. Drei Viertel aller Gewinne dürfen ins Ausland transferiert wer-den. In Sonderfällen wird auch mehr erlaubt, sodass die Opposition bereits auf die Privile-gien für ausländische Investoren schimpft.

Früher DDR-Mofas, heute Stihl-SägenEigentlich sollte sich Erwin Huber nur um eini-ge Maismühlen kümmern, als er 1987 für den Weltfriedensdienst nach Mosambik kam. Doch der Bayer verliebte er sich in das Land, blieb und wurde Unternehmer. Seine erste Firma im-portierte Ersatzteile für MZ- und Simson-Motor -räder, die viele Mosambikaner von einem Ar-beitsaufenthalt in der DDR mitgebracht hatten. Nach der Wende sattelte Huber dann auf Stihl-Motorsägen, Generatoren, Wasserpumpen und Gartengeräte um. „Der Markt wächst, das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Manche Konkurrenten bescheißen das Finanzamt, was den Wettbewerb verzerrt.“ In einer alten Post

hat Huber eine kleine Ausstellungshalle einge-richtet. Alles, was er hier verkauft, wird impor-tiert. „Die Zollabwicklung klappt gut, die Tarife liegen zwischen null und fünf Prozent.“

Ein großes Manko des Landes bleibt: der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern. Auch das ist eine Folge des langen Krieges. Bei Gauff starten sie deshalb ein Austauschprogramm für mosambikanische Ingenieure und Studenten, damit diese in Deutschland Praktika machen können. Denn laut Gesetz müssen ausländi-sche Unternehmen 90 Prozent der Stellen mit Einheimischen besetzen.

Immerhin haben die Deutschen im Kampf um Talente einen Vorsprung: Es gilt als schick, für ein deutsches Unternehmen zu arbeiten. „Wir gelten als seriös und verlässlich, auch weil wir jeden Monat pünktlich die Gehälter zah-len“, erzählt Stefan Bollow. Bei vielen Einhei-mischen ist Deutschland auch einfach in guter Erinnerung geblieben: Etwa 18 000 Mosambi-kaner haben in der DDR studiert und gearbei-tet. „Man sollte schon aufpassen, bevor man Geschäftsideen in einem Taxi erörtert“, sagt Bollow. Er wurde bereits mehrmals von einem Fahrer auf Deutsch angesprochen. „Beim Ein-steigen fragen wir jetzt regelmäßig: Grüß Gott, Herr Fahrer, sprechen Sie Deutsch?“

NTERM STRICHU Im Süden Afrikas entwickelt sich die frühere portugiesische Kolonie Mosambik zum neuen Hoffnungsträger des Kontinents. Mutige Unternehmer nutzen die Aufbruchstimmung.

Der Pionier Der Unter-nehmer Erwin Huber (r.) lebt und arbeitet seit 26 Jahren in Mosambik. Erst verkaufte er Ersatzteile für alte MZ- und Simson-Motorräder aus DDR-Pro-duktion. Später begann der Bayer mit dem Import von Stihl-Sägen, Genera -toren und Wasserpumpen. Links: Alte Prachtbauten bestimmten das Stadt- bild von Maputo. Der Bahn-hof wurde von Gustave Eiffel entworfen

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