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Die Brücke 2001

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Die Brücke

März 2001

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Inhalt Die Brücke – kärnten.kunst.kultur · Nr. 16, März 2001

kult.brille 4 Gegen die Glokalisierung Ein Plädoyer für Landesausstellungen von Karl Stocker

6 horizonte

da.schau.her 7 Wolfgang Reichmann, SCRUBBING piece, 1998

tipp 9 ZOOM im Cafe The new hot generation of jazz - im Jazzcafe Sanuk

thema 10 Verachtet und doch geliebt Gaukler begleiten die Landesausstellung in Friesach

13 Willkommen in der Stadt Aktuelles und spannendes Mittelalterbild

klang.figuren 16 Qulitätsschue Musikforum Viktring 2001

20 ... analytisch.impulsiv.erfolgreich Robert Wildling: Junger Komponist auf Erfolgkurs

22 Prime.time.Saitenblicke Jazzgittarrist Primus Sitter: In der Ruhe liegt die Kraft

vorlese.prvo branje 27 Freisprechanlage Gedichte von Fabjan Hafner Primus-Heinz Kucher über Hafners neuen Lyrik-Band

kärnten.art 30 Ku immerzu Einbuchstabenschreiber Werner Hofmeister

33 Sonnengereift.Bodenständig Mathias Kralj

34 Kraft-Werke Wortmalerin und Bildschreiberin Birgit Bachmann

kunst.am.bau 37 TOP.GYM Kolig-Installation am Bachmann-Gymnasium

thema

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38 Kultur.Dienst.Tag Der Süden lebt - eine kulturelle Bürgerinitiative

40 buch.musik.tipps

41 lust.auf.kultur Galerien/Ausstellungen Kino

Titelfoto: Waste

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editorial

Liebe Leserin, lieber Leser

hereinspaziert in die brücke-märz-ausgabe. sehen sie sich um und nehmen sie mit, was ihnen gefällt oder wichtig erscheint. thema ist diesmal die landesausstellung schauplatz mittelalter friesach 2001, die in knapp zwei monaten ihre tore öffnen wird. die brücke bietet diesmal eine zusammenfassende vorschau auf das, was sie in friesach erwartet. soviel sei verraten: ein einzigartiges programm, das sich nicht nur sehen,sondern erleben lassen kann! und dass es um die zukunft von landesausstellungen gar nicht so schlecht bestellt sein muss, zeigt uns karl stockerbeim blick durch seine kult.brille. in qualitätsschuhe der besonderen art begibt sich heuer das musikforum viktring. erstmals wird es mit der eigenproduktion if the shoes fit eine music & dance performance geben, mit rick merrill, einem superstar seines faches. couragiert undungezwungen gibt sich der gebürtige villacher robert wildling. der 28jährige experimentierfreudige komponist lebt in wien und hat gerade damitbegonnen, die musikalische welt für sich zu erobern. jazzgitarrist und komponist primus sitter lässt uns auf seine saiten blicken. wir berichten über seine neuesten musikalischen vorhaben und darüber, wie er mit pfeil und bogen auf hasenjagd gegangen ist … werner hofmeister, der einbuchstabenschreiber und meister des großen Q, sowie die kraft-werke der wortmalerin und bildschreiberin birgit bachmann stehen im mittelpunkt unserer kärnten.art-berichte. und schließlich kündigt sich für klagenfurt noch ein besonderes kulturspektakel an: der kultur.dienst.tag –eine kulturelle bürgerinitiative plant, unter dem titel der süden lebt die frühsommerlichen abende in klagenfurt zu beleben.

für das redaktionsteam

georg maurer

Impressum Herausgeber, Medieninhaber und Copyright, Kulturabteilung des Landes Kärnten, UA Kultur und Wirtschaft Verantwortlicher Redakteur: Georg Maurer, Tel. (0463) 536-30535 e-mail: [email protected] Redaktionelle Mitarbeiter dieser Ausgabe: Iriina Lino, Maja Schlatte, Ilse Schneider, Isabella Straub Redaktionsbüro: 9020 Klagenfurt, Paradeisergasse 7, Tel. (0463) 536-30535 od. 30582, Fax (0463) 536-305 00, e-mail: [email protected] Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder. Die Redaktion behält sich vor, Beiträge bei Bedarf zu kürzen oder zu ändern. Zur Verfügung gestelltes Text- oder Bildmaterial wird (wenn nicht anders vermerkt) nicht retourniert. Abo- und Anzeigenannahme: Kulturabteilung des Landes Kärnten, UA Kultur und Wirtschaft, Elisabeth Pratneker, Telefon (0463) 536-305 82, Fax (0463) 536-305 00, e-mail: [email protected] Grafik: Pliessnig Satz und Lithos: TextDesign GesmbH, Tel. (0463) 26 13 72 Druck: Kärntner Druckerei, Tel. (0463) 5866-0 Verlagspostamt: 9020 Klagenfurt Einzelpreis: ats 40,– Abonnement, 10 Ausgaben: ats 350,– inkl. Kultur Card Kärnten, Porto und Versand. http://www.bruecke.ktn.gv.at

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kult.brilleGegen die Glokalisierung

Ein Plädoyer für Landesausstellungen von Karl Stocker

Ich sage es gleich vorweg: Ich besuche gerne Landesausstellungen, und damit meine ich nicht nur die, die inunserem Büro konzipiert wurden.

In den vergangenen Jahren gab es österreichweit eine breite Diskussion, Landesausstellungeneinzuschränken oder sogar überhaupt einzustellen. Wesentliches Argument dabei war der Rückgang der Besucherzahlen. Gerade von Seiten der Politik wurde dieser Rückgang heftig beklagt, eine Diskussion der möglichen Ursachen fand allerdings nicht statt. Dass Kulturpolitiker in ihrem Kampf um Aufmerksamkeit vonden ihnen untergebenen Kulturverantwortlichen fordern, das außergewöhnliche, spektakuläre, erlebnisträchtige Ereignis – den event – zu inszenieren, um die Einschaltquoten der nun als kommerzielle Spektakel verstandenen Kulturpräsentationen jenen von Erlebnisparks anzunähern, ist verständlich. Denn die Professionalität und der finanzielle Einsatz marktwirtschaftlich ausgerichteter Unternehmen wie Disneyworldsind wahrlich beeindruckend. Die Wünsche von Landespolitikern und Kulturverantwortlichen hier mitzuhalten,bringen dann aber oft ironische Gefährdungen mit sich, die vor allem im Eröffnungsspektakel der Landesausstellungen unfreiwillig komisch kulminieren. Alles was vermeintlich gut und teuer ist, wird hieraufgeboten, Millionen von Steuergeldern werden hier tatsächlich in die Luft geschossen. Eine postmoderne Bricolage von Pyrotechnik und Performance, Gebrauchsklassik und Popmusik, actionpainting und Tanzironisiert sich unfreiwillig selbst in der lokalen Übersteigerung vermeintlich globaler kultureller Ausprägungen. (Ist das vielleicht die Glokalisierung, wenn die lokale Kreativität ersetzt wird durch das globale Plagiat?)

Inhalt und Ästhetik

Dass Besucher den Landesausstellungen tatsächlich fern bleiben, kann nicht bestritten werden. Aber das giltnicht gleichermaßen für alle Landesausstellungen. Sicher ist, dass das veränderte Rezeptionsverhalten einer von so genannten neuen Medien geprägten Bevölkerung neue Landesausstellungen erfordert. Passen sich hier die Ausstellungsmacher nicht an, werden sie bestraft, indem das Publikum ganz einfach nicht erscheint.Ausstellungen, die Inhaltsangaben von wissenschaftlichen Büchern gleichkommen, weil sie ignorieren, dass Ausstellungen visuelle Medien sind, die sich einer Bildsprache bedienen und Aussagen durch dieKombination von Objekten, Texten, Inszenierungen und Architektur tätigen, sollte es eigentlich heute nicht mehr geben. Und jeder von uns kennt diese Ausstellungen, in denen die Konflikte zwischen inhaltsorientiertenWissenschaftern und ästhetikverliebten Gestaltern dem Besucher so richtig ins Auge fallen: Während in der einen Ausstellung die unübersichtliche Anhäufung von historischen Urkunden jenseits aller ästhetischen Kriterien den Sieg der Wissenschaft verkündet, dokumentiert in der anderen eine glatte, gelackte ästhetische Präsentation, die sich der didaktischen Vermittlung historischer Brüche verweigert, den Sieg der Gestaltung.

Es geht aber auch nicht darum, in interaktiven Abrufangeboten vom Typ WWW und bloß rezipierbaren CD-Roms als Besucherinformationssystemen die Zukunft der Landesausstellungen zu sehen. Derartigedidaktische Werkzeuge haben ja vor allem für die Außenrepräsentanz von Ausstellungen Bedeutung. Als Zusatz und Konkurrenz zu einer ohnedies komplexen Mixtur verschiedener klassischer Medien scheinen die Mehrzahl der multimedialen Angebote rein dekorative, im Hinblick auf eine Besucherorientierung seltensinnvolle und im Gegensatz zu Computerspielen wenig attraktive technische Spielereien darzustellen. Zudemgibt es die Tendenz, Aussagen/Inhalte in Technik zu hüllen, deren Kommunikation ohne diese unschwer möglich und kostengünstiger gewesen wäre.

Bausteine

Dabei steht die Präsentationsästhetik objektbetonender Ausstellungen jener von audiovisuellen Medien nicht unbedingt entgegen. Interaktive Mediensysteme, CD-Rom-Produkte, Internetangebote und Computeranimationen erhöhen die Reizdichte, sind kosmetische Maßnahmen, um dem veränderten Rezeptionsverhalten scheinbar gerecht zu werden, sind aber vielleicht gar nicht notwendig. Dramatik,Sensationen, schnelle Wechsel und assoziatives Fortschreiten sind zwar nicht in einer dem Filmvergleichbaren Form möglich, doch sind Ausstellungen als Orte der visuellen Kommunikation im Vorteilgegenüber Medien wie dem Buch, das visuell kaum neue Reize bieten kann. Die Ausstellung ist ein assoziatives Medium. Es liefert lediglich die Bausteine einer Narration und fordert vom Betrachter erhöhte

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Aufmerksamkeit und Verknüpfungskompetenz. Wie der Film und die Computersimulation ist die Ausstellungein Ort der Zeit- und Raumraffung; nicht zu vergleichen ist die Geschwindigkeit der möglichen Abfolge neuer Eindrücke schon definiert durch die maximale Gehgeschwindigkeit des Besuchenden. Die Ausstellung fasstaber prägnante Augenblicke als Einzeldarstellungen zusammen und macht sie zum Teil einer Montage, dienicht zwingend an eine Chronologie gebunden ist, sondern in der verschiedene Vergangenheiten undGegenwarten zeitgleich und gleichrangig auftreten können.

Anzustreben sind meines Erachtens Gratwanderungen zwischen wissenschaftlichem Anspruch undkünstlerischer Umsetzung. Angesichts eines zunehmend visuellen Rezeptionsverhaltens der Bevölkerung sollte man Ausstellungen als Gegenpol zu reizdichten Medien der Gegenwart verstehen anstatt, diesedilettantisch zu imitieren. Im Zentrum steht dabei das Ausstellungsobjekt, und es scheint mir relativ beliebigzu sein, ob es sich hier um kunsthistorisch wertvolle oder alltagsgeschichtlich relevante Exponate handelt.Dazu kommen assoziationsfördernde Inszenierungen, die von Farbakzenten in der Raumgestaltung undkontextschaffenden Objektkompositionen bis hin zu bildhaften Arrangements reichen und das Objekt als Teilder visuellen Erzählung integrieren. Eine elaborierte Präsentationsästhetik verbindet im Idealfall Ästhetik und wissenschaftliche Erkenntnis. Die Grenzen der inszenatorischen Freiheit sind dabei von wissenschaftlicherSeite festzulegen.

Ausstellungs-Regisseure

Abschließend noch eine Bemerkung zu jener Zunft, die in der Regel Landesausstellungen verantwortet.Historiker sind weder Museologen noch Informationsdesigner. Ihre Qualifikation befähigt sie zur wissenschaftlichen Forschung und zur Publikation entsprechender Erkenntnisse, auf deren Basis musealePräsentationen unter anderem erst entstehen. Daraus ergibt sich die Frage, ob wir nicht entsprechend dem Theater Ausstellungs-Regisseure benötigen, die Ausstellungsprojekte konzipieren und realisieren, dieverschiedenste Spezialisten, Wissenschafter, Gestalter, Medienfachleute, Grafiker, Museologen engagierenund koordinieren und für eine mediengerechte Aufbereitung wissenschaftlicher Erkenntnisse sorgen, indemsie ein Grobkonzept entwickeln, wissenschaftliche Detailrecherchen in Auftrag geben und neue Erkenntnisseins Konzept integrieren. Gleichsam als Schnittstelle zwischen den Spezialdisziplinen sollen sie dieEntstehung eines zeitgemäßen Gesamtproduktes garantieren, das sowohl inhaltlichen wie ästhetischen Ansprüchen und Standards genügt.

Abschließend: Ich freue mich auf den Besuch noch vieler Landesausstellungen.

(Wesentliche Gedanken dieses Beitrags entstanden in Zusammenarbeit und Diskussion mit meiner Mitarbeiterin Bettina Drescher, die (übrigens aus Wolfsberg stammend) derzeit in Graz und Berlin an einer Dissertation über die Möglichkeiten und Perspektiven von Geschichtsdarstellungen in Großausstellungen arbeitet.)

Karl Stocker, Historiker, Dr. phil., »freier« Universitätsdozent, leitet in Graz und München das Büro »Bisdato Ausstellungs- und Museumsregie«, das sich mit der Konzeption und Realisation von Ausstellungen und Museen beschäftigt (letzte realisierte Aufträge: Museum im alten Zeughaus Bad Radkersburg 1998, Steirische Landesausstellung »Verkehr« in Knittelfeld 1999); derzeit in München Gründung von »Vector 5«, einer GmbH, die sich mit der digitalen Veredelung analoger Organisationen wie Museen und Theater beschäftigt; im Rahmen von »Graz 2003 Kulturhauptstadt Europas« in Zusammenarbeit mit Sasha Waltz und Jochen Sandig, Schaubühne Berlin, Realisation des Projekts »Die List des Objekts«; Laufende Lehrtätigkeit an der Universität Graz und an der Fachhochschule Technikum Joanneum Graz, Lehrgang für Informations-Design (Details siehe www.bisdato.com).

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horizonte Freunde

Lydia und Freunde nennt sich eine Ausstellung, die Lydia Fehringer, Malerin aus Velden, gemeinsam mit vierKünstlerfreunden in der Galerie der Volksbank Velden (Vernissage 20. März, 19 h) gestaltet hat. Fehringer setzt sich in symbolischer Weise mit der psychischen Wirklichkeit auseinander. Ihre Kompositionen zeigenlebhafte Gelbtöne, Purpurrot und Blutrot. Luciano Dall’Acqua, Venedig, hat mit seinen Bildern und Glasobjekten schon an vielen Ausstellungen und Wettbewerben erfolgreich teilgenommen. Lorenzo Spinazzi,Venedig, setzt sich in seinen Bildern, Grafiken und Gravuren mit dem Leben und dem Tod auseinander. RicMotha versteht sich als Korrektor der Realität. Er ist der Künstler, der den Peitschenpinsel zum Requisit seiner Mal-Aktionen macht. Leopold Scheyda ist ein geborener Klagenfurter. Sein Drang, den Sinn vonStrukturen unentwegt zu hinterfragen, begleitet sein ganzes künstlerisches Schaffen. Er deklariert sich als Autodidakt, als Selberbeibringer. IP

Fehler vermeiden

Praktische Hilfestellung auf dem Einstieg ins professionelle Musikbusiness geben mica-Musikinformationstage, eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit Volkswagen Sound Foundation. Dienächsten Vorträge und Workshops (Konzerthaus Klagenfurt 3. März, 15 h) werden sich mit den Themen Musik im Internet, Selbsteinschätzung und Produktpräsentation sowie dem Thema Labelgründung befassen. Ergänzende Workshops wie beispielsweise Demo Demo oder Bandinfo bringen NeueinsteigerInnen mit professionellen Vertretern der Musikindustrie, Kritikern von Fachmagazinen und Bookern zusammen, wobeidie Profis wichtiges Feedback zur Selbstpräsentation geben. Aus dem vielfältigen Praxisbezug des mica wird geholfen, unnötige Fehler zu vermeiden und leichter die Hürden beim Einstieg ins Musikgeschäft zu nehmen. Das mica – music information center austria – sieht sich als wichtigste Infrastruktureinrichtung zur Förderung des österreichischen Musikschaffens. Immer mehr Musikschaffende nützen auch den Service der mica infomails: [email protected] RS

Neue Arbeiten

… zeigt Johanes Zechner in der Galerie 3 (Vernissage: 22. März, 19.30 h). Der Schwerpunkt seiner neuen Werke auf Papier und Leinwand liegt in der formalen Ausarbeitung zweier sich überdeckender Bildebenen. Bei diesen Bildüberdeckungen wird die hintere Ebene als ein in Flächen aufgelöster Landschaftsraum begriffen. Dieser wird vom Vordergrund, mit sich wiederholenden und klar strukturiert angeordnetenElementen, als eine Art Bühne verwendet. Die gezeigten Keramiken als greifbare, reale Objekte funktionieren auf einer Ebene der Wiederholung eines geschlechtlichen Diskurses, der sich nicht nur durch Form und Farbe– rot/weiss für männlich/weiblich –, sondern auch in der Art der Zusammenstellung bzw. Aufstellung dereinzelnen Objekte widerspiegelt. Im Kabinett der Galerie 3 werden zur selben Zeit Arbeiten von MariaPetschnig gezeigt. Die junge Klagenfurterin – eine Prachensky-Schülerin – hat auch auf der Wimbledon School of Art studiert. FR

Vaterspiel Rupert, genannt Ratz, fällt die Geschichte der Väter und Großväter auf den Kopf. Er, der Sohn eines österreichischen Ministers, soll einen alten Nazi decken … Aus seinem neuen Roman Das Vaterspiel liest Josef Haslinger im Musil-Institut in Klagenfurt (2. März, 19.30 h). Eine weitere Lesung gibt es mit Kathrin Röggla & Gustav Ernst (6. März, 19.30 h). Ernst, u. a. Mitbegründer der Literaturzeitschrift Wespennest, liest aus seinem Roman Trennungen und stellt die Literaturzeitschrift kolik und die kolik-Preisträgerin Kathrin Röggla vor. Die in Salzburg geborene Schriftstellerin liest aus Irres Wetter, laut Literaturkritikerin Meike Fessmann »der ultimative Berlin-Text: die perfekte Simulation einer Stimmung …«. Unter dem Titel Das Schweigen gibt es (13. März, 19.30 h) eine zweisprachige Lesung mit Lojze Kovaöiö. MM

Prachtvoll

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Die Uraufführung des Musicals Der König und ich (von Rodgers und Hammerstein) im St. James Theatre in New York mit Yul Brynner und Gertrude Lawrence wurde 1264mal gespielt … und jetzt kommt das Stück in einer Co-Produktion des EURO-Studios Landgraf mit dem Theater Im Pfalzbau Ludwigshafen auch ins Congress Center nach Villach (21./22. März, 19,30 h). In der prachtvoll ausgestatteten Inszenierung von Erhard Pauer treten Alfons Haider und Susanne Marik in die Fußstapfen der berühmten Ur-Besetzung. KL

Fenster.blick

Unter den heimischen Dichtkünstlerinnen und -künstlern keine Unbekannte: Thea Steiner-Kaltmann. Erst kürzlich 75 geworden, plant die Klagenfurterin ihren bisher fünften bebilderten Lyrikband mit dem Titel Das Fenster ins Ungewisse (Carinthia Verlag) zu veröffentlichen. Darüber hinaus will die engagierte Malerin und Schreiberin auch ihr erstes – inzwischen vergriffenes – Buch Das heimliche Zimmer neu auflegen lassen. Von Steiner-Kaltmann sind u. a. zahlreiche Literaturbeiträge in Anthologien des Club D’Art International erschienen. FD

Andere Welt

Poe sagt: Hinter der reellen Welt verbirgt sich eine andere Welt. Metka Kraüovec zeigt in ihren Arbeiten einen Blick in das Leben der Seele, sie zeigt uns einen Blick hinter die Gefühlswelt. Die Einfühlsamkeit zieht sich durch all ihre Werke und künstlerischen Phasen. In ihren Arbeiten – zu sehen (bis 25. März) in der Galerie im Schloss Porcia in Spittal/Drau – zeichnet bzw. stilisiert die gebürtige Laibacherin Figuren; willkürlich auf das Papier gesetzt, füllen sie den imaginären Raum. Menschliche und tierische Figuren aus verschiedenenKulturen. EW

Progressiv

Themenbereiche wie Sexualität, Beziehung, Archetypen etc. sind in der Fotoausstellung Mann & Frau in der Studiogalerie im Stadthaus Klagenfurt (Vernissage: 2. März, 19.30h) zu sehen. Das noch junge Forum für künstlerische Fotografie versteht sich als Wegbereiter und Plattform für progressive fotografische Repräsentation und zeigt bei der Ausstellung Werke von Eva Asaad, Ingrid Schmoliner, Hannes Marcher,Bernadette Horn, Daniel Kainz und Roland Jaritz. GM

Visuelle Qualitäten

Auf der Suche nach den visuellen Qualitäten der Heimat, oder besser: nach den Gefühlen, die bei deren Betrachtung ausgelöst werden, beschäftigt sich der Maler Markus Krön (Salzburg) auch mit Thujenhecken, Schallschutzwänden, Einfamilienhäusern und Silos, in denen er vor allem menschliche Zeichen in derLandschaft sieht. Alles befindet sich an dem von Menschen bestimmten Ort. In jedem Baum, jedem Feld undnatürlich dem Verlauf der Straßen, den Dorferweiterungsgebieten und Lagerhäusern erkennt er einen Ausdruck der Menschen, die hier leben. Seine Werke werden in der Galerie Unart (Vernissage: 13. März, 19 h) gezeigt. MG

Frühling

Einen Hauch des mediterranen Frühlings bringt demnächst der Sizilianer Enzo Cumbo mit seinen fotografischen Arbeiten in Wolfgang Bogners Fotogalerie Lind (Eröffnung: 20. März, 19 h) nach Villach: Polaroid-Fotos, von ihm bearbeitet, auf der Schichtseite manipuliet, bemalt der Künstler danach, fotografiert sie erneut ab und vergrößert sie dann auf verschiedene Formate. In seinen Bildern lässt er die lange Tradition Siziliens zum Ausdruck kommen, die einen Komplex aus den Strukturen der klassischen griechischen Antikeund den mediterranen Mythen bildet. WB

Klappe!!!

Programminhalt: Ein Unterwasserkabarettistenerfolgswettbewerb, bei dem nur der, der auch fest daranglaubt, dass er es schafft, richtig enttäuscht wird. In seinem Stück Klappe!!! Die Zweite oder auf Reisen macht Christian Jabornig mit viel schwarzem Humor auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam und kritisiert die österreichische Scheinmoral. Selbst Politiker bleiben von seinen satirischen Giftpfeilen nicht verschont. Der

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gebürtige Klagenfurter ist mit seinem Kabarettprogramm im Theater des klagenfurter ensembles (9. und 10.März, 20 h) zu erleben. KI

Auszeichnung

Tolle Auszeichnung für Eva Antesberger: Der jungen Klagenfurter Organistin und Pianistin wurde dasJahresstipendium für Musik 2001 der Kärntner Landesregierung in der Höhe von 144.000 Schilling zuerkannt. Das Stipendium bezieht sich auf das Projekt »Texturen«, das von mir entwickelt wurde, teilte uns Antesberger mit. Im Frühjahr 2002 soll das Werk unter Mitwirkung des New Yorker Klarinettisten Wade Matthews und desPariser Gitarristen Benjamin Dupé zur Aufführung gelangen. Sie selber werde neben der künstlerischen Leitung auch als Organistin mitwirken, ließ uns Antesberger wissen. In das Improvisationskonzept soll auchein von einem Videokünstler produzierter Film integriert werden. GM

CC-Musikpreis

Auch heuer will der in Wien ansässigen Club Carinthia junge Kärntner Künstlerinnen und Künstler fördern –diesmal in der Sparte Musik. Der Musikpreis 2001 des Club Carinthia wird für eine hervorragende instrumentale oder vokale Einzelinterpretation oder für ein Ensemble vergeben. Drei Preise sind gestaffelt mit25.000, 15.000 und 10.000 Schilling dotiert. Einsendeschluss der Musikkassetten mit den zu beurteilendenInterpretationen ist der 15. April 2001. Nähere Informationen gibt es unter Tel. 01-51581-557 bzw. e-Mail: [email protected]. CC

Mythos Europa

Dem Mythos Europa eine Seele geben will der Musikverein für Kärnten mit seinem Frühjahrsfest 2001 (16. März bis 19. April). Klagenfurt soll dabei zu einem Zentrum musikalischer Kultur werden. Mit Musik großer Komponisten aus Polen, Deutschland, Frankreich, Russland, Österreich, Italien und England soll es in musikalischer Hinsicht offene Grenzen geben. Gestartet wird das Frühlingsfest im Konzerthaus Klagenfurt (16. März, 19.30h) mit dem Wiener Jeunesse-Orchester (Dirigent Herbert Böck, Solistin Reka Szilvay, Violine) und Werken von Lutoslawski, Wieniawski und Szymanowski. LG

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da.schau.her

Wolfgang Reichmann

SCRUBBING piece, 1998 Fotogramm/Aluminium 60 x 50 cm Kärntner Landesgalerie

Wolfgang Reichmann, 1962 in Villach geboren, setzt sich in der Serie der SCRUBBING pieces mit derEvidenz des Realen und seinen Spuren (Reichmann) auseinander – ein Thema, das unmittelbar mit der speziellen experimentellen Technik des künstlerischen Herstellungsprozesses verknüpft ist: Das Fotogramm, mit dem Reichmann arbeitet, ist ein Verfahren, in dem der reale Gegenstand selbst als bildkonstruierendesMittel dient. Durch die Belichtung des konkreten Objekts auf einer lichtempfindlichen Platte zeichnen sicheben dort dessen Strukturen ab. Das Ergebnis ist ein Werk von außerordentlichem visuellem Reiz und großer formaler Qualität. Für Wolfgang Reichmann ist dieser Prozess ein Spiel mit der Malerei. Es geht nicht um die Erzeugung eines Bildes der Wirklichkeit im Sinne einer mimetischen Abbildung, nicht um eineGegenstandswiedergabe in klassischer Manier, auch nicht um die Präsentation des materiellen Objekts, sondern um Repräsentation, um das Festhalten konkreter Spuren der Realität. Das Sujet des Werks ist ein Bodentuch. Ein Gebrauchsgegenstand minderen Werts, der aber – neben seiner Bedeutung im sozio-kulturellen Kontext – gerade in seiner banalen Funktion des Wischens, der Beseitigung von Spuren, als Motivder Diskussion über Realität in einer konstruierten und medial vermittelten Welt interessant erscheint. CG

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tipp ZOOM im Café

The new hot generation of jazz, Lucas Niggli’s ZOOM, ist eines der highlights, die der Jazzclub Unterkärnten demnächst im Jazzcafé Sanuk (16. März, 20.30 h) in Völkermarkt zu bieten hat. Das Trio des Schweizer Schlagzeugers Lucas Niggli vereint drei eigenwillige Musiker der jungenGeneration, die sich auf verschiedenste Einflüsse berufen und sich gleichzeitig einen eigenen Weg durch die neue Undurchschaubarkeit, die die Postmoderne ausgelöst hat (Eigendefinition), bahnen. Nils Wogram (trombone), Philipp Schaufelberger (guitar) und Lucas Niggli bringen einspannendes Programm, das hochkonzentriert durch die Höhen und Abgründe der heutigen Musik rast. IN

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thema

Verachtet und doch geliebt

spielleut und gaugkler sind nicht leut wie andere Menschen, denn sie nur ein schein dermenschheit haben und fast den Todten zu vergleichen sind. (aus »Musikanten, Gaukler und Vaganten«, Battenberg-Verlag)

Da erschienen sie mit tanzenden Bären, Hunden und Ziegen, Affen und Murmeltieren, liefen auf dem Seil,schlugen Purzelbäume nach vorwärts und rückwärts, warfen Schwerter und Messer und stürzten sich unverletzt auf deren Spitzen und Schneiden, verschlangen Feuer und zerkautenSteine, übten Taschenspielerkünste (…), ließen Puppen miteinander fechten, schmetterten wie die Nachtigall, schrienwie der Pfau, pfiffen wie das Reh, rangen und tanzten beimKlang der Doppelflöte (…), spielten den Betrunkenen und den Dümmling, zankten sich in komischen Streitgesprächen, parodierten weltliche und geistliche Stände (…) und trieben alle jene tollen und derben Possen, an denen sich einst derkranke liebe Gott in Arras gesund gelacht hat. Dazu erschollallerart Musik. (Text aus dem 13. Jahrhundert, entnommendem »Spielmannsbuch« von Wilhelm Hertz/1905)

Schon vor hunderten Jahren erfreuten sie Kinder undErwachsene gleichermaßen, bevölkerten Märkte, Feste und Feiern und sorgten für gute Laune: die Spielleute, Gaukler und Jongleure. Verachtet und doch geliebt. StetsAußenseiter und doch unverzichtbarer Bestandteil der Gesellschaft. Sie führten Künste vor, deren sonst niemand mächtig war. Sie verspotteten Obrigkeit, Kirche und Moral –sie zeigten eine andere Welt.

Grund genug, eine spätmittelalterliche Gauklertruppe zum ständigen wochenendlichen Live-Erlebnis der Landesausstellung Schauplatz Mittelalter Friesach 2001 (28. April bis 28. Oktober 2001) zu machen.

Diener Satans

Spielleute, auch Gaukler oder Jongleure genannt, waren bereits im hohen Mittelalter Unterhaltungskünstler aller Art, die ihren Lebensunterhalt meist als fahrende Leute erwarben. Sie traten nicht nur an denAdelshöfen, sondern auch auf belebten Marktplätzen in Städten auf. Und sie waren der kirchlichen Infamierung ausgesetzt. Diese hatte ihre Wurzeln im Frühmittelalter, als man Unterhaltungskünstler als »Diener des Satans« ansah, der die Menschen zu verwerflichem Tun veranlasse. Wie zu allen Zeiten wolltedie Welt diesbezüglich der kirchlichen Verdammung nicht folgen. Selbst geistliche Fürsten haben die Dienste von Spielleuten und Gauklern in Anspruch genommen, informierte uns der wissenschaftliche Leiter der Landesausstellung, Günter Hödl.

Witzig, frech und auffallend bunt gekleidet zeigt sich der Hofnarr, der als Hauptfigur der Gauklertruppe durchden Schauplatz Mittelalter Friesach führen soll. Hödl: Die geschichtliche Entwicklung des mittelalterlichen Städtewesens lässt sich geradezu exemplarisch am gewählten Schauplatz zeigen. Friesach ist der ideale Ort, um das Thema »Stadt im Mittelalter« den Menschen der zweiten Jahrtausendwende so nahe zu bringen,dass die eigene Herkunft aus ferner Zeit sichtbar und erlebbar wird.

Einzigartiges im Fürstenhof

Ja, und was verbindet uns heute noch mit diesen längst vergangenen Zeiten, mit den mystischen und oft

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grausamen Vorgängen des finsteren Mittelalters? Nicht mehr und nicht weniger als die Entwicklung unsererStädte, die heute weltweit die Lebenszentren der Menschen schlechthin sind. Die Vielfalt, Dynamik undEnergie heutiger Ballungszentren hat nämlich ihren Ursprung in der Stadt des europäischen Mittelalters – vor rund 1000 Jahren. In mittelalterlichen Städten wurde vieles erfunden und ausprobiert, gelebt und praktiziert,was Kennzeichen städtischen Lebens bis heute geblieben ist. Schier Unglaubliches und Einzigartiges undnicht minder Unterhaltsames wird in der Landesausstellung Schauplatz Mittelalter Friesach zu sehen, ja zu erleben sein.

Der Bogen der kunst- und kulturhistorischen Ausstellung Stadt im Mittelalter im aufwendig renovierten Gebäude des Fürstenhofes spannt sich vom Werden der Städte und ihrer Errichtung, vom Beten und Pilgern, von kirchlicher und städtischer Obrigkeit und ihren Rechten und Pflichten über Stände, Zünfte und Handwerksarbeit, über die Abwehr von kriegerischen Angriffen, Katastrophen und Krankheiten bis hin zuSterben und Tod. Alltagsbilder aus dem städtischen Leben runden die vielfältigen Einblicke ab und – nur keine Angst – auch Freizeit und Vergnügen kommen nicht zu kurz! Gezeigt werden in vierzehn Räumen 400 Exponate, seltene Originale aus verschiedenen mittelalterlichen Zentren Europas.

Spuren des Einhorns

Auf den Spuren des Einhorns werden die Besucher des Getreidespeichers an der Stadtmauer der Wirklichkeit entrissen und finden sich inmitten der mystischen Welt des Mittelalters wieder (ausführlicher Bericht in Die Brücke Nr. 14). Eine virtuelle Zeitreise mit Hilfe modernster Medientechnik führt über die poetischen Installationen des Medienkünstlers Hans Hoffer u. a. zu den Schrecken der Kreuzzüge, sprechenden Steinen, Merlins Zaubermantel oder auch in einen Zauberwald und zu Fabelwesen. Ein Erlebnismuseum alskontrastreiche Ergänzung zur kulturhistorischen Präsentation im Fürstenhof.

Friesach sehe ich als städtisches Gesamtkunstwerk! Die wichtigsten und wertvollsten Exponate sind sicherdie Gebäude der Ausstellung selbst, nämlich der Fürstenhof und der Getreidespeicher, zeigt sich Mario Waste, Büro Kärntner Landesausstellungen, überzeugt. Georg Maurer

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Herzlich willkommen bei Schauplatz Mittelalter Friesach!

Am 28. April ist es soweit: Die Landesausstellung 2002 in Friesach öffnet ihre Tore. Nur selten entspricht eine Stadt so ungetrübt der Vorstellung von einem Stadtdenkmal wie Friesach, heißt es in einem jüngeren Werk zum Thema Kunstwerk Stadt. Friesach ist als älteste Stadt Kärntens mit ihrem mittelalterlichen Flair einzigartig und eine Attraktion für sich. Die Burgenstadt Friesach war also prädestiniert für die in Kürze startende vielversprechende Zeitreise ins Mittelalter und somit war die Entscheidung für die bevorstehende Landesausstellung Schauplatz Mittelalter Friesach gut und richtig. Seitens der Landespolitik und der zuständigen Abteilungen wurden alle nötigen Initiativen und Investitionen gesetzt sowie Weichenstellungen –etwa durch den Architektenwettbewerb – vorgenommen, um diese Landesausstellung unter größtmöglicher Einbeziehung der Bewohner der Burgenstadt erfolgreich abwickeln zu können. Von zentraler Bedeutung war und ist, dass Friesach und das Umland mit der neugeschaffenen Hemmaregion voll hinter der Idee derLandesausstellung stehen und deren Chancen, die es in dieser Form nur einmal gibt, auch offensivwahrnehmen. Die enormen Investitionen von öffentlichen Geldern sollen durch deren nachhaltige Wirkung,also durch einen entsprechenden Nachnutzen gerechtfertigt werden. Die Ausstellung soll einen kräftigen Impuls für die Stadt und Region auslösen und dauerhaft mehr Wertschöpfung erbringen. Friesach könnte dank seines spezifischen Know-how und der Art der Abwicklung darüber hinaus zum Vorbild für die Realisierung anderer Landesausstellungen werden. Die Friesacher und Metnitztaler haben überdies schon bisher erfolgreich gezeigt, dass sie es verstehen, das Publikum zu begeistern, wie allein die Beispiele dereindrucksvollen Burghofspiele oder das Spectaculum-Festival beweisen.

Die moderne Konzeption dieser Landesausstellung sowie das allgemein starke historische Interesse, speziellam Mittelalter, können uns für die Akzeptanz der Landesausstellung in Friesach sehr zuversichtlich stimmen.Neben der kulturhistorischen Ausstellung im nunmehr imposanten – und damit auch vor dem Verfall geretteten – Fürstenhof erwarten den Besucher im Getreidespeicher, der zu einem bleibenden virtuellenmultimedialen Erlebnismuseum unter dem Motto Die Spur des Einhorns eingerichtet wird, attraktive und erlebnisorientierte Inszenierungen.

Als Landeshauptmann und Kulturreferent möchte ich auch alle Kärntnerinnen und Kärntner ersuchen, diese einmalige Landesausstellung in Friesach zu besuchen, bietet sie doch zweifellos ein informatives,spannendes und sehr persönliches Ausstellungserlebnis, dies noch dazu in einer bezaubernden undnaturbelassenen Landschaft, die zum Verweilen einlädt. Jeder ist herzlich willkommen bei Schauplatz Mittelalter Friesach!

Dr. Jörg Haider, Landeshauptmann von Kärnten

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Seite 1 von 1Herzlich willkommen bei Schauplatz Mittelalter Friesach

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thema

Willkommen in der Stadt

Wir nähern uns einer mittelalterlichen Stadt, wir schreiben das Jahr 1324. Vor uns breitet sich die Befestigungsanlage aus; sie ist teilweise noch Baustelle. (…) Wir betreten die Stadt (Zürich) durch das Lindentor. Die schmale Gasse, die »Unteren Zäune«, ist nicht gepflastert; rechter Hand liegt das Barfüßerkloster. Wir müssen darauf achten, nicht über Schweine zu stolpern, die in den Straßen und Gassen auf der Suche nach Abfällen frei herumlaufen. Zwischen den Häusern verlaufen die engen »Ehgräben«, die die Grundstücksgrenze markieren und gleichzeitig als Kloake zur Entsorgung der Fäklaien und anderen Abfälle dienen. Hierher entleeren sich die Aborterker der Häuser. (…) Schmutz und Gestank werden zum Problem – vor allem bei warmer Witterung. Sauberes Wasser ist eine Kostbarkeit.

Mit diesem kurzen Ausschnitt aus einem Text von Elisabeth Vavra (Mittelalterliche Stadtkultur – eine Annäherung in drei Etappen) soll ein wenig eingestimmt werden auf das, was die Besucher der Landesausstellung Schauplatz Mittelalter Friesach 2001 im Fürstenhof erwartet. In mehr als einem Dutzend Themenkreisen wird ein aktuelles und spannendes Mittelalterbild präsentiert, das – wissenschaftlich untermauert – historische Lebensformen zeigt und auch beweist, dass diese längst vergangene Epoche europäischer Geschichte aus dem Blickwinkel nachfolgender Zeiten immer wieder neu gesehen werden kann.

Heute wie gestern ist die Stadt eine dicht gedrängte Ansammlung von Menschen und Gebäuden auf engem Raum. Während um 1300 gerade zehn Prozent der Bevölkerung in Städten lebten, sind es heute in den hochentwickelten Industrieländern bereits zwei Drittel und 2025 werden es voraussichtlich drei Viertel sein.

Stadt wurde zum Ideal Die heutige europäische Stadt ist eine Schöpfung des Mittelalters. Viele Faktoren trugen dazu bei, dass aus Siedlungen Märkte und aus Märkten Städte wurden. Religiosität und Wallfahrtswesen, Handwerk und Handel, wirtschaftlicher Aufschwung und das Bedürfnis nach Unabhängigkeit schafften ein Bürgertum, das zunehmend mit dem Adel und dem Klerus in Konkurrenz trat und den bis dahin beherrschenden Burgen und Klöstern den Rang ablief. Die Stadt wurde zum Ideal erklärt.

Dessen ungeachtet beherrschten Kirchen und Klöster nicht nur das Stadtbild, die römisch-katholische Lehre prägte auch völlig das Weltbild und den Alltag des mittelalterlichen Menschen. Schon bald galt die Stadt als Hort der Zivilisation, das Land als hinterwäldlerisch und primitiv. Anders als heute identifizierte man die Stadt mit Gemeinsinn. Der Traum vom großen Glück und der Freiheit in der Stadt förderte den Zuzug. Doch der Stadtbewohner hatte nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Ein tadelloses Leben nach dem herrschenden Stadtgesetz war Voraussetzung für die Duldung in der städtischen Gemeinschaft.

Die Gesellschaftsordnung des Spätmittelalters unterschied in den Städten zwischen der Oberschicht der Patrizier – auch Adel und Klerus zählten sich dazu –, der

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vermögenden Kaufleute, Bankiers, Juristen und Notare, der Mittelschicht mit den selbstständigen Handwerksmeistern, Kaufleuten, Händlern, Baumeistern sowie den Zunftmitgliedern, und der Unterschicht, die an der Grenze zum Existenzminimum lebte (Knechte, Mägde, Taglöhner usw.). Außenseiter der Gesellschaft waren Angehörige der sogenannten unehrlichen Berufe, wie Totengräber, Bader, Prostituierte und Henker. Zu den Randgruppen zählten aber auch Juden, Kranke und Hilfsbedürftige und … Spielleute, Gaukler und Jongleure.

Friesacher Pfennig

Eine schlichte Holzbank bildete ursprünglich den Tresen der Geldwechsler. Eine einheitliche Währung für einen großen europäischen Wirtschaftsraum wird erst in unseren Tagen Realität. Im Mittelalter ging die Reichweite einer Währung nur selten über die meist kleinen Territorien der Landes- oder Stadtherren hinaus. Der Friesacher Pfennig, seit 1125/30 ließ ihn der Salzburger Erzbischof in Friesach prägen, hatte mehr als hundert Jahre einen hervorragenden Ruf und fand Verbreitung bis Dalmatien und Ungarn. Voraussetzung für den Erfolg der kleinen Silbermünze waren die großen Silbervorkommen rund um Friesach und das Recht, Münzen zu prägen.

Feurio – es brennt! war einer der schauerlichsten Rufe in einer Stadt. Gelegte und aus Unachtsamkeitentstandene Brände breiteten sich in den zum Großteil aus Holz gebauten Städten unaufhaltsam aus und äscherten oft ganze Städte ein. Völlig ratlos stand man auch den zahlreichen seuchenartigen Kankheitengegenüber. Durch den zunehmenden Verkehr mit Übersee wurde unter anderem auch die Pest eingeschleppt, die verheerende Folgen hatte. Der Tod war überhaupt alltäglicher Weggefährte. Darauf verweisen auch unzählige Bildwerke in den Kirchen und Klöstern. Die Lebenserwartung eines Menschen lag bei rund 35 Jahren … Georg Maurer

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klang.figuren

Qualitätsschuhe

Zu klein, zu groß – zu drückend? Ja, das haben Schuhe und Identität oft gemein. Herauszufinden, was Identität ist und was (Fremd-)Bestimmung: Diese Problemschuhe zieht sich heuer das Musikforum Viktring (15. Juli – 1. August) �an – mit der Eigenproduktion If the shoes fit.

Aus dem Keller des Stiftes soll die music & dance performance Licht in die Frage der Echtheit der Mensch-Identität bringen. Dazu kommt der international agierende Tänzer und Choreograph Rick Merrill her: Der gebürtige Amerikaner mit enthusiasmierten Kritiken in der New York Times und im El Mundo bringt hier auch Konzept und Regie ein. Mit ihm agieren junge Künstler aus Kärnten: Petra Ackermann, Bratschistin, bereits international in Sachen improvisierter, aber auch Kammermusik unterwegs. Dazu Bernd Thurner, der sehrexperimentierfreudige Schlagwerker aus Wolfsberg, der etwa beim Klangforum Wien viel macht. Und schließlich, nicht zuletzt: Michaela Bürger aus St. Kanzian, die Kostüme, Bühnenbild und Lichtregie beisteuert. Wir wollen auch den Jungen ein Podium bieten, so Werner Überbacher, künstlerischer Leiter und Cheforganisator des Musikforums Viktring, mit Nachdruck. Und das durchaus mit einem Riecher dafür, wen man in Viktring schon vor dem Rest in Österreich sehen und hören kann: Denn eines steht jetzt schon fest, wenn der Schuh in Viktring passt, wird er in Wien/Klosterneuburg von der Sammlung Essl übernommen. Und Rick Merrill soll nächstes Jahr präsentiert werden.

Wir haben uns ja immer mehr hin zur zeitgenössischen Musik entwickelt – und sehen es auch als unseren Auftrag, sie für das Publikum annehmbar an die Frau und den Mann zu bringen, resümiert Überbacher. Die Programmdaten sprechen für sich: Heuer, im 15. Jahr des Bestehens, gibt es gleich noch ein szenischesHighlight: Dieter Kaufmann und Gunda König kehren mit ihrem k&k Experimentalstudio und mit ihrer Produktion der Oper Daidalia zurück. 1980 haben sie das Werk des Griechen Anestis Logothetis, der dazuvon einem Paragleiterunfall über Altaussee inspiriert wurde, erstmals im Klagenfurter Künstlerhaus gezeigt. Der Komponist ist inzwischen nicht mehr. Die Oper aber wurde 2000 in Krems wiederaufgenommen. DieNeuinszenierung begeisterte das Publikum und Viktring nimmt den Ball der Österreichischen Musikzeitschrift auf, die Geschichte rund um das Erfinderschicksal des Dädalus auch andernorts wiederaufleben zu lassen.

Elektronik-Schwerpunkt

Wenn dazu auch noch der 60. Geburtstag von Erzähler, Produzent und Regisseur Dieter Kaufmann dazukommt – kein Wunder. Sein Sohn wird in Viktring, im großen Arkadenhof, den Part der Lichtregie und Videoeinspielungen übernehmen. Das Kaufmann-Gastspiel kommt aber nicht nur auf der Bühne: Der Schwerpunkt Elektronik wird ja beim Musikforum seit zwei Jahren intensiv gepflegt: In Zusammenarbeit mitdem Institut ELAC in Wien. Und daher gibt’s heuer den Schwerpunkt Komposition mit Dieter Kaufmannselbst, Wolfgang Musil bietet Aufnahme- und Computerschulung und Hans Pollinger ist für den Technik-Aproach zuständig.

Apropos Komponist: Eines der Hauptstandbeine, die das Musikforum international machen, ist der Gustav-Mahler-Kompositionswettbewerb. Seit ein paar Jahren fährt Viktring auch hier in der Überschneidung von Klassik und Jazz. Erstmals haben wir heuer einen Kompositionspreis für Big Band ausgeschrieben. Für Big Band mit zwei Solisten. Schon jetzt haben wir – besonders übers Internet – an die 200 Anfragen – und es wird sicher spannend, wie Komponisten mit Jazzkomposition für große Besetzung umgehen, freut sich Werner Überbacher. Die Jury liest sich wie ein Who is who? der Musikprominenz: Siegfried Palm, Dieter Glawischnig (Hamburg), Christoph Cech, Benjamin Schmid, Gerhard Rühm und – Dieter Kaufmann. Bis 7. Mai ist Einreichfrist – und der Sieger wird natürlich auch uraufgeführt – von Nouvelle Cuisine unter Christoph Cech und mit den Solisten Benjamin Schmid (Violine) und Wolfgang Muthspiel (Gitarre).

Improvisation 2001

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Damit hat diese Programmvorschau aber noch nicht einmal den Kernpunkt des Musikforums berührt – die Kurse und die damit verbundenen Konzerte. Bei den Meisterkursen fallen sofort Garth Knox an der Viola undBenjamin Schmid an der Violine ins Auge: Ziemlich lapidar ist dann im Programm auch ein Duoabend der beiden angeführt, die sicherlich auch den Viktringer Mix aus Zeitgenössischem und Jazz miteinbringen werden – samt der Viola d’amore. Benjamin Schmid bietet zudem Auseinandersetzung mit der Improvisation 2001 an. Jazzworkshops gibt’s heuer mit Uli Scherer (piano), Rudi Melcher (guitar), Michael Erian(saxophone), Uli Soyka (drums), Ali Gaggl (vocal) und Ernst Reijseger, einem Jazzcellisten. Achtung, indiesem Bild ist der Hinweis auf Viktring 2002 versteckt: Ein Cello-Schwerpunkt beim Musikforum, die Sechzehnte.

Aber noch sind wir beim Klein-Jubilo, bei der Zahl 15. Und es gibt einen international anerkannten underfolgreichen Künstler, der sich als Mann der ersten Stunde in Viktring bezeichnen darf. Man hat uns damals auch schräg von der Seite angesehen und gemeint: Was wollt ihr mit einem 20-jährigen Meisterkurs-Lehrer? erinnert sich Überbacher, nicht ohne einen Anflug von wissendem Lächeln. Aber ungewöhnlich hohe Begabungen setzen sich durch: Und so ist es Zeit, vom zweiten Standbein der Internationalität und jenem Flötisten zu berichten, der es ermöglicht, verursacht hat: Michael Martin Kofler. Sein Meisterkurs für Flötisten gehört in Viktring zu den begehrtesten Markenartikeln: Seit fünf Jahren sind es jeweils mehr als 40 Teilnehmer, die sich dafür anmelden – wovon ein Drittel aus Asien anreist. Schuld daran sind die umjubelten Konzerte des gebürtigen Villachers, der am Mozarteum unterrichtet, in Korea und Japan. Er muss inzwischenmit Assistenten arbeiten, weil die Schülerflut anders nicht zu bewältigen wäre. Trotzdem kommt niemandem in den Sinn, dies als Etikettenschwindel zu empfinden.

Michael Martin Kofler schafft es, frisch, einfach und familiär, ohne Barrieren, einen tollen Zugang zu den Kursbesuchern herzustellen. Keine Stardistanz – im Gegenteil – bei den Abschlüssen sorgt er sogar mit selbstgepflückten Schwarzbeeren fürs Eis für seine Viktringer Schützlinge. Seine Frau ist schließlich auch eine ehemalige Viktringer Schülerin. Soweit die Arkaden-Atmosphäre. Und vom Blickwinkel des Veranstalters aus – mit den fünfzehn Kerzen am Musikforum-Geburtstagskuchen? Natürlich wird es immer schwerer. Nach dem großen Elan zu Beginn kommen wie überall – Geldsorgen. Doch die Oase Viktring gibt die Kraft weiterzugehen. Gegen den überall gegenwärtigen schleichenden Wiederholungseffekt setzen wir einfach denVersuch, experimenteller zu sein, so Überbacher. Das Versprechen weckt Neugier. Maja Schlatte

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klang.figuren… analytisch.impulsiv.erfolgreich

Im Dezember erhielt der Kärntner Komponist Robert Wildling den Förderungspreis des Landes für Musik. Als Mitglied der Gruppe Gegenklang zählt Wildling zu den jungen, aufstrebenden Komponisten Österreichs. Zur Zeit ist er beim Festival Hörgänge im Wiener Konzerthaus vertreten.

Beinahe hätte die feierliche Preisverleihung am 13. Dezember ohne den Preisträger stattgefunden. Denn die Überlegung, der Zeremonie aus Protest fernzubleiben, sei für ihn zumindest im Raum gestanden, so Robert Wildling. Letztlich habe jedoch die Überzeugung, die Ehrung, losgelöst von ideologischen Bedenken, als Anerkennung für die kompositorische Tätigkeit zu sehen, gesiegt, und Robert Wildling nahm den Preis persönlich entgegen: auf der Brust das Regierungsgegnerabzeichen, im Herzen die Haltung der Donnerstagsdemonstranten …

Couragiert und ungezwungen stellt sich Robert Wildling seinem ersten großen Interview – ein

überaus selbstbewusster 28-Jähriger, der gerade begonnen hat, die Welt für sich zu erobern, kritisch musikalische und politische Strömungen analysiert und auf Fragen gern mit Gegenfragen antwortet, sodass man flugs selbst zum Befragten wird. Bei aller Unbefangenheit fehlt ihm nicht die nötige Portion an Selbstkritik. Skeptisch und im Bewusstsein dessen, dass er sich mit dem Komponieren für einen risikoreichen Weg entschieden hat, skizziert er die Problematik der zeitgenössischen Musik und ist doch gleichzeitig verwundert darüber, wie problemlos sich die Erfolge zur Zeit einstellen. Komponieren – das bedeutet für Robert Wildling in erster Linie entdecken. Entdecken von Strukturen, Formen und Bausätzen. Mich interessieren vor allem die unzähligen Möglichkeiten, mit dem abstrakten Medium Musik Spannungsauf- und -abbau zu bewerkstelligen und Bezüge auszuloten, die zu neuen Zusammenhängen und Widersprüchlichkeiten führen, erklärt er. Warum gerade das Komponieren zum geeigneten Ausdrucksmittelgeworden ist? Das weiß ich nicht. Ich muss das einfach tun, gibt er sich weniger erklärungsbereit als sonst. Warum schreiben Sie? kommt auch prompt die Gegenfrage, der allerdings auch nichts anderesentgegenzusetzen ist.

Erstes Experimentieren

Schon als 10-Jähriger habe er, erzählt Robert Wildling weiter, damals als Klavierschüler der Musikschule begonnen, die vorhandene Standardliteratur umzukomponieren. Nicht einmal die Beyer-Etüden waren vor seinen Änderungsvorschlägen sicher. Ich hatte immer das Gefühl, da fehlt etwas. Das müsste man verbessern. Und so begann ich zu experimentieren, erinnert sich der aus einem nicht betont musikalischen Elternhaus stammende Villacher. Brahms, sogar Beethovens Sonate op. 14 erfuhren unter der einsetzendenKomponierwut Robert Wildlings ihre Bearbeitung. Auf diesem Weg eignete er sich wichtige Grundelementeder Komposition an. Das Klavierstudium setzte er am Konservatorium Klagenfurt fort. Die ersten eigenenKompositionen galten zwangsläufig dem Klavier. Auch in späteren Stücken spielt das Klavier immer wieder eine wichtige Rolle. Und nicht selten sind diese Klavierparts sehr kompliziert und schwierig zu spielen. Es istvorgekommen, dass ein Konzert abgesagt werden musste, weil der Klavierpart zu schwierig war (… Sprüche …). Soferne möglich, spielt Robert Wildling die Klavierstimme seiner Kompositionen dahergezwungenermaßen selbst.

Nach einem Kompositionsstudium bei Konservatoriumsdirektor Hans-Jörg Scherr verließ Robert Wildling Kärnten 1992 in Richtung Wien, um an der Hochschule sein Studium fortzusetzen. Die ideale Kombinationvon strenger Analyse und Impulsivität fand er zwar nicht bei seinem Lehrer Erich Urbanner, wohl aber bei JonVan der Slice und Michael Jarrell, deren Kurse er wiederholt besuchte. Es ist kein Zufall, dass Wildling zur

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Komponistengruppe Gegenklang stieß, deren Mitglieder vorwiegend aus der Klasse Jarrell kommen.

In den letzten zwei Jahren ist Gegenklang innerhalb der Komponistenszene Österreichs zu einem Qualitätsbegriff geworden. Dass Komponisten, die vorwiegend als Einzelkämpfer dastehen, sich zu einer Gruppe zusammenschließen, ist hierzulande eine Rarität. Der Erfolg gibt den acht jungen Komponisten aber Recht. Wir haben in der Gruppe viel mehr Aufführungsmöglichkeiten, können verschiedene persönliche Stile je nach Bedarf anbieten und damit in die Programmgestaltung viel Abwechslung bringen, beschreibt Wildling die Vorteile der Zusammenarbeit. Beim derzeit stattfindenden Festival Hörgänge, das sich seit Jahren ausschließlich zeitgenössischer Musik widmet, ist Gegenklang mit dem Projekt durch ein Kontinuum von Verwandlungen vertreten. Verbindendes Element zwischen den Kompositionen ist das thematische Material,eine Uridee, die von allen Komponisten nach gemeinsamer Absprache verwendet wird, wobei der Abschlussdes einen Stückes jeweils die Exposition des folgenden bedingt. Robert Wildling macht mit seiner Komposition den Anfang und hat daher die freie Wahl des Beginns.

Traditionelles Instrumentarium

In letzter Zeit haben sich die Wege der Gegenklang-Mitglieder zu verselbstständigen begonnen. Dennoch treten sie nach wie vor als Gruppe auf. Das bringt aber schon manchmal mit sich, dass Informationen odermusikalische Themen via E-Mail oder Fax nach Spanien oder in die USA geschickt werden müssen –Komponieren im Elektronik-Zeitalter. Elektronische Musik interessiert Robert Wildling, ist aber bisher zu kurzgekommen. Meist ist sein Klangkörper das traditionelle Instrumentarium. Die Notationsweise reicht vontraditionell bis grafisch und ist mitunter rhythmisch sehr kompliziert. Innerhalb dieser Vorgaben begibt er sichstets auf die Suche nach neuen Möglichkeiten. Ein Studienjahr in Miami habe ihm Kompositionstechniken nahegebracht, von denen er hierzulande wenig gehört hatte, berichtet Robert Wildling weiter, nicht ohne gleich einen Kurzvortrag über Set theory, hexachordal combinatoriality und Musique spectrale folgen zulassen. Und nach und nach gelinge es ihm auch, die Freiheit in der Wahl der vielfältigen Mittel für seinen persönlichen Stil zu nutzen.

Noch entbehrt das Œuvre Robert Wildlings der Einheitlichkeit des ausgereiften Komponisten. Noch überwiegt die akademische Annäherung an vorhandene Vorgaben. Er ist ein Suchender, offen, sich und seine Möglichkeiten mit jedem neuen Stück auszuloten. Demnächst übersiedelt er nach Amsterdam, wo er sich neue Anregungen erwartet. Kein Wunder also, dass auch Kärnten schon früh zu eng geworden ist. Die Komposition wird hier stiefmütterlich behandelt. Internationalität wird nicht hereingelassen. Darüber hinaus stehe er den derzeitigen politischen Vorgängen mit großer Skepsis gegenüber. Dennoch wolle er die Verbindung zu Kärnten unter keinen Umständen verlieren. Einerseits habe ich hier tiefe Wurzeln, andererseits spüre ich, dass ich nicht mehr hier leben könnte. Der Kanzianiberg wird dem begeisterten Kletterer in Amsterdam also mit Sicherheit fehlen. Ilse Schneider

Robert Wildling, geb. 1972 in Villach; 1986–92 Klavierstudium bei Axel Papenberg, Konservatorium Klagenfurt; 1990–92 Kompositionsstudium bei Hans-Jörg Scherr, Konservatorium Klagenfurt; 1991 Bösendorfer-Stipendium; seit 1992 Kompositionsstudium bei Ivan Eröd, Erich Urbanner und Diether de la Motte, Universität für Musik, Wien; 1995/96 Studium an der University of Clark Gables, Miami, USA; 1998 Kompositionskurs beiMichael Jarrell; seit 1998 Mitglied der Komponistengruppe »Gegenklang«; Stipendium der Alban-Berg-Stiftung, 1999 Auslandsstudium in Amsterdam bei Daan Manneke; 2000 Mitarbeiter der Universal-Edition; einmonatiger Stipendiatsaufenthalt in Paris; Förderungspreis des Landes Kärnten, Arbeitsstipendium der Stadt Wien.

Werkliste (Auszug): Cinquisse (1996); … Sprüche … (1997); Nuancen I, II, III (1997–2000); metAtem – in der art eines hörspiels (1998); Lineae I (1999); Theatermusik zu »an jener stelle nacht« von Alexander Uhl (1999); Tektogene II (2000); H[T]ypographe (2001).

Gedanken zu meiner Arbeit als Komponist

Dem Organismus Kunst sind strukturelle Parameter wesenseigen, und im Versuch, diese mitteilbar zumachen, findet auch jede Idee grundsätzlich den Weg zu ihrer eigenen Formulierung. Im Dilemma der Vielfaltdieser unzähligen Definitionen aber mag schon mal der Überblick und damit auch ein gewisser Zusammenhang unter den diversen Künsten verlorengehen, den es wiederzufinden gilt. Grenzübergreifende Arbeit ist ohenhin zum Schlagwort der Szene und überhaupt zu dem Charakteristikum unserer Zeit geworden, ist jedoch im Informationszeitalter fast unweigerlich (und oft wohl auch unausweichlich) mit dem TerminusOberflächlichkeit verbunden.

Robert M. Wildling

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klang.figurenPrime.time.Saitenblicke

Spannen: Die Saiten der Gitarre. Den großen Langbogen im Wald. Und zwischendurch einelastisches Band – Turnübungen, um den Rücken zu entspannen. Primus Sitter – in der Ruhe liegt die Kraft.

In der Nacht hat gerade ein Schachpartner aus Wien wieder einen neuen Spielzug geschickt. Wieder Spannung für eine Stunde, bis zur Antwort per E-mail. Spannend auch die Probe-Aufnahme vom Vortag: Quartett-Kollege Michael Erian featuring Sitters Sohn Sammy,Vorschulalter. Nicht jedes Kind wird später solche Erinnerungen haben. Spannend auch zur Zeit der Alltag von Primus und Lebensgefährtin Jutta in ihrem Haus in Maria Elend, Rosental: Mitdem jüngsten Zuwachs, Hanna – zwei Monate jung. Spannend auch die Gedanken des Kärntner Jazzgitarristen an mögliche Projekte in Kapstadt, Südafrika.

Für Zuhörer derzeit am spannendsten: Die Live-Mitschnitte von der Deutschlandtournee mit dem Oliver Groenewald Newnett. Herrliche Sound- und Stilcollage: Hier die Neuner-Besetzung, so zwischen Big Band und Combo – mittendrin der coole, subtile Sitter-Gitarrensound. Und auch die Kompositionen sind von ihm. Oliver Groenewald (trumpet) arrangiert sie in unbefangenem Mix zwischen Free und Swing, Hard-Bop und Funk-Ausflügen.

Spritzige Kompositionsthemen

Der mitgestaltende und nicht bloß dienende Drummer Christian Schoenefeld greift manchmal auch in den rockigen Topf. Und allen tut es gut: Da ist auch Platz für Erdendes, für Grooves genauso wie für nicht zu lange Improvisationsteile. Diese sind dann technisch und musikalisch –einfach wow! Ein frischer musikalischer Fingerprint des Heute. Die Spannung hält. Hierzulande wird er natürlich nur Prime gerufen. Seit zwei Jahren ist er festes Mitglied des Newnets und die Presse in Deutschland überschlägt sich, vom österreichischen Ausnahmegitarristen mit spritzigen Kompositionsthemenzu berichten. Ja, Primus Sitter muss man entdecken. Das ganz Spannende unter der ruhigen Seeoberfläche.

Im Wald rund um Maria Elend auf Entdeckungsreise zu gehen, wäre vielleicht einen Tick zu gefährlich: Da ist Bogenschütze Sitter unterwegs, querwaldein und -aus, mit dem riesigen hölzernen Langbogen. So nach Jäger- und Sammlerart: auf Zielbäume schießen und dann die Pfeile wieder einsammeln. Einmal hätte ich fast einen Hasen erwischt. Der Pfeil ging knapp über seinem Bau in den Baumstumpf – den hab’ ich nicht gesehen, kommt es fast staunend, erschrocken. Kein Wunder, ein Loch vom Pfeil eines Freundes in derKüchenkastltür der Sitters überzeugt von der Kraft, die dahintersteckt. Und diese Kraft zum Spannen muß man erst einmal haben. Sitter setzt sie ein. Schon damals, als alles in der Schule begann. Damals war ich im BORG, und wir haben gleich auf die »hohe Kultur« gezielt – nix da mit irgendwelchen Gigs, nein, wir haben gleich Lesungen begleitet – Und auch sonst visiert Prime seine Ziele an. Die Pädak – ein Wunsch der Eltern –sieht ihn genau eine Woche. Dann flüchtet er nach Graz, unternimmt noch einen kleinen Orientierungslaufdurch das Mathematikstudium. Dann schlägt die Vorbildwirkung von McLaughlin, Gismonti und Charly Ratzervollends zu.

Prime schafft zweimal die Aufnahmsprüfung der Jazzabteilung der Musikhochschule – die klassische Hürde stellt sich zweimal in den Weg. Ein Freund erzählt ihm von der erst ein Jahr bestehenden Jazz-Gitarrenklasse in Klagenfurt – und dann ist Sitter bei Guido Jeszensky.

In Montreux akzeptiert

Seitdem hat uns die heimische Presse auf dem Laufenden gehalten: am meisten über den Montreux-Auftritt (1991) und über den Preis beim International Heritage Jazz-Guitar Competition in Nashville/Tennessee. Und

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Sitters persönliche Bilanz daraus? Montreux, na ja, es war der erste größere Auftritt. Insgesamt haben wir mit ›Prima Volta‹ vier Mal auf kleineren Bühnen gespielt. Aber die Gesamtdimension war natürlich ungewohnt. Und es ist einem nicht egal, wenn man da plötzlich Al di Meola in der ersten Publikumsreihe sitzen sieht –Und der Preis in Nashville – die Bewerbung habe ich spät in einer Fachzeitschrift entdeckt. Eigentlich zu spät – die Frist war schon vorbei. Am Telefon hieß es aber – macht nichts. Da hab’ ich ein eigenes Arrangement von Herbie Hancock eingeschickt – und das Ganze fast vergessen. Umso überraschender war dann die Teilnahme, das Spielen vor der internationalen Fachjury und Presse. Das Gefühl ist unvergesslich – von Anfang an war ich dort akzeptiert: Und allein die Kontakte in dieser einen Woche, mit sehr guten Leuten – das ist schon was.

Das Hancock-Arrangement (Chan’s Song), mit dem Sitter den Preis macht, landet schließlich auch als einzige Fremdnummer auf seiner in New York in – zusammengerechnet – 13 Studiostunden eingespielten CD Five (1998). Und im Klagenfurter Stadttheater kriegt so mancher im Publikum gar nicht mit, wer da beiMusicalproduktionen aus dem Orchestergraben auf der Gitarre tönt. In jüngster Zeit spukt Südafrika durch Sitters Kopf. Bestehende Kontakte nach Kapstadt sind daran schuld. Und die Möglichkeit, dort Projekte durchzuziehen. An das Suchen nach entsprechenden musikalischen Partnern vor Ort denkt Primus schonjetzt ganz konkret. Und das analytische Denken des Schach-, Backgammon- und Billardspielers Sitter baut da sicher keine Luftschlösser.

Ganz präsent und stark ist zur Zeit aber der Komponist Sitter – nein, nicht vornehmlich für Gitarre. Was Prime komponiert, ist leicht in verschiedenen Besetzungen spielbar. Was wiederum die Arbeit und der Erfolg mit dem Oliver Groenewald Newnet beweist. Was wiederum auch für hiesige bestehende und künftige Sitter-Fans spannend zu werden verspricht: Erstens, in der Erwartung. Für Anfang Mai ist die ordentliche CD-Aufnahme des Newnets geplant. Der jetzt schon feststehende Live-Konzerttermin am 28. April in St. Jakob im Rosental wird die Spannung auf diese CD noch verstärken. Maja Schlatte

Primus Sitter, (Gitarre & Komposition), geb. 1966 in Villach, 1987 bis 1992 Studium Jazzgitarre am Landeskonservatorium Klagenfurt bei GuidoJeszensky,1992: Diplom mit Auszeichnung 1996: Preisträger beim International Heritage Jazz-Guitar Competition in Nashville/Tennessee, USA

Projekte, Tonträger, Auftritte: Prima Volta: CD Sometime – Somewhere (1991) Auftritt Jazzfestival Montreux; Austrian Jazz Orchestra: CD JAM, CD Round Christmas (1992) Auftritte beim Jazzfestival Wien, Jazzfestival Warschau, Carinthischen Sommer; Minor Affairs mit Erich Bachträgl, CD Minor Affaires (1994); Primus Sitter Five, CD Primus Sitter Five (1998, New York) 1999 Österreich–Slowenien-Tournee; Oliver Groenewald Newnet, bis 1999 Kaiserkeller Nonett, featuring Primus Sitter, Kompositionen von Primus Sitter werden von Oliver Groenewald für Nonettbesetzung arrangiert, 1999 und 2000 Tourneen durch Österreich und Deutschland; Projekte, Auftritte mit Wolfgang Puschnig, Erich-Kleinschuster-Quintett, Rundfunk- und TV-Produktionen und Mitwirkung bei Theaterproduktionen wie Jesus Christ Superstar oder Clockwork Orange.

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vorlese.prvo branjevorlese.prvo branje

Trümmer/ Fallstricke und Fußangeln,/die allenthalben bereitliegen … für eine Feldforschung, ein Kreuzen der Klingen mit Feder und Kiel, ein Schreiben Über den Rand, sehr oft Ins Offene, manchmal ins Messer, selten bloß Hinterhergeworfenes/ Abgefallenes,/Verschnitt. In diesen flüchtig anskizzierten Koordinaten, zwischen diesen, seinen Gedichten entnommenen Signalversen, bewegt sich das lyrische Werk des 1966 inKlagenfurt/Celovec geborenen Fabjan Hafner, der für Leser- und KennerInnen seit seinen Bänden Indigo (1988, DRAVA, slowen.) und Gelichter + Lichtes (1991, Droschl, dt.), aber auch zahlreichen Einzelveröffentlichungen in Zeitschriften (brücke, lichtungen, manuskripte) und Anthologien zu einer unverzichtbaren, vielfach außer Landes zu Hause sich fühlenden Stimme im Spektrum der nicht nur zweisprachigen Literatur Kärntens geworden ist. Weshalb es zuzeiten not- und wohltut, Hafner ins Blickfeld zu rücken, ihn z. B. durch eine Auswahl aus seinem bisherigen Schaffen wieder einer Öffentlichkeit zuzuführen, zumal der erste Band vergriffen ist und bislang nur in slowenischer Sprache erhältlich war.

Die in Kürze erscheinende Anthologie, die, dreisprachig (deutsch–slowenisch–italienisch) konzipiert, rund fünfzig Texte enthält, will schon vom Titel her ein Signal setzen für ein Sprechen, das sich selbst und radikal in die Recherche nach den Konturen der Wortkörper einbezieht, ein Sprechen, in dem Resonanzen einkalkuliert sind, mitschwingen und auf Gegensprechen abzielen. Und das heißt auch: Mißtraut Dichtung: Weite schleicht/sie ein, geschwärztes Schmuggelgut …, freilich eine Weite, die doppelsinnig ist, ein Terrain, das suspekt und zugleich großräumiger wirkt. Denn unermüdlich tastet Hafner die Räume der Sprache, die abgenutzten Formeln des Sprechens, die Festlegungen und vermeintlichen Gewissheiten auf ihre fragilenHaltbarkeiten, auf ihre Risse und Doppelbödigkeiten aus, die der alltäglichen Konvention vielfach unerkannt entgleiten. Dieses Abtasten in beiden Landessprachen realisiert sich durchaus unterschiedlich; und auchdarin kommt ein wichtiges Anliegen dieser Anthologie-Übersetzung, an der GrenzgängerInnen zwischen Sprachen mitgewirkt haben, zum Ausdruck. Zudem treffen wir bei Hafner auf ein Sprechen, das auf maximalePräzision und Verknappung der Sprach-Bilder zuhält, dabei klassisch-vertraute Themen (wie verspielte Liebesgedichte, halbverdeckte Erinnerungen und Sehnsüchte nach kindheitlich-bäuerlichen Räumen) mit sprach- und wirklichkeitsreflexiven De-Kompositionen alternierend zusammenführt, wobei Spielarten der Ironie und des Sarkastischen (z. B. in frappierenden Gegenläufigkeiten wie Atemlaut, Lautatem) die Ich/Welt-Behauptungen und Ich/Welt-Verwerfungen Hafners kongenial begleiten.

Primus-Heinz Kucher, Herausgeber des Bandes Fabjan Hafner, Freisprechanlage – Brezrocno govorjenje – Viva voce, Klagenfurt/Celovec: Drava 2001, Kurzfassung aus dem Nachwort.

Fabjan Hafner, geboren 1966 in Klagenfurt, lebt in Feistritz im Rosental/Bistrica v Rozu, Autor, Übersetzer, Mitarbeiter des Robert-Musil-Institutes für Literaturforschung/ Kärntner Literaturarchiv (Musilhaus).

Primus-Heinz Kucher, Ao. Univ.-Prof.; lehrt neuere deutsche Literatur an der Universität Klagenfurt; Schwerpunkte: u. a. literarische Übersetzung-Mehrsprachigkeit (insbesonders Übersetzungen aus der Triestiner/ italienischen Literatur) Emigrations- und Exilliteratur seit dem 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Zuletzt Herausgeber eines Sammelbandes von Aufsätzen und Studien zur Lyrik Ingeborg Bachmanns (2000, Böhlau). Revolutionen in der Habsburgermonarchie 1848–49.Literarisch-publizistische Auseinandersetzungen (2001, Böhlau).

Freisprechanlage –Brezrocno govorjenje – Viva voce

Gedichte von Fabjan Hafner

KLARHEIT ALS STRAFE ANSEHEN. Als Buße üben. Als Prüfung bestehen.

Als müßte man mit sich selbst als seltsam sattsam vertrautem, fast schon verdautem Gegenüber

von Nebendingen umgeben, einen ganzen

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langen, einsamen Abend verbringen und nicht nur ein Leben.

JASNOST IMETI ZA KAZEN. Pokoro. Prestati kot preizkus.

Kot ce bi moral sam s sabo, kot cudno zadostno znanim, skoraj ze prebavljenim vis-à-visom

preziveti, obdan s postranskim, dolg, samoten vecer, in ne le zivljenje.

Aus dem Deutschen von Zdenka Celan

CHIAREZZA RITENUTA COME PUNIZIONE.

Esercitarla come punizione. Superarla come esame.

Come se si dovesse, circondati da cose secondarie, trascorrere un’intera lunga solitaria serata e non solamente una vita

con se stessi, un dirimpettaio di rado sufficientemente fidato, quasi assimilato.

Aus dem Deutschen von Tatiana Floreancig

MÄRCHENENDE

Aus dem Tal steigen Kinder auf. Aus dem Forst fallen Wegelagerer ein.

Die Kutsche kommt angerattet, flankiert von Geharnischten zu Pferd. Sie hält vor dem Schloß aus Menschenbein.

Das Gesinde eilt herbei. Der Schwager öffnet der holden Prinzessin den Schlag und verneigt sich.

Im Nu umzingelt sie Volk. Schergen greifen sie, binden sie und

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führen sie ab zum Scheiterhaufen.

Aus dem Slowenischen vom Autor

VOLKSTÜMLICH

Ach, Mojca, wohin? Du weiß nicht. Wohin du willst, wollen auch wir.

Ach, Mojca, gemach, wir halten nicht Schritt. Lauf nicht und flieh nicht, der Nebel fällt dicht.

Ach, Mojca, du fliehst. Und wir hinterher. Noch ein Nu und du fliegst himmelhoch.

Ach, Mojca, verdammt! Nun fliehen auch wir. Von Winter zu Sommer, in den Tag aus der Nacht.

Ach, Mojca, zurück! Hier sind wir fremd. Frag nicht dein Glück. Verschenk’s letzte Hemd.

Ach, Mojca, wo bist du? Im Finstern ist’s eng. Im Himmel? Der Hölle? Uns ist es bang.

Ach, Mojca, umsonst. Wir haben uns verirrt, es gibt kein Zurück im Finstern, im Frost.

Aus dem Slowenischen vom Autor

DIH JE GLAS, GLAS JE DIH

Oko ponudi dlan, razbito pest.

Usta odpro prsni kos, nebo,

da lahko vzide ali luna ali mrk.

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ATEMLAUT, LAUTATEM

Das Auge reicht die offene Hand, die zerschlagene Faust.

Der Mund öffnet den Brustkorb, schlägt auf das Himmelszelt

für Voll- und Neumond.

Aus dem Slowenischen vom Autor

JAZ SEM VEC POEZIJE KOT VSE MOJE PESMI

Obraz odtisnem v dlani, jaz, ki sem nebogljen od lakote, boljazljiv od samote, jaz, ki nisem slutnja, ampak dokaz.

Jaz nisem vi. Jaz sem plug in polje, tema in past, smeh in zrak. Jaz sem resitev, zase.

Jaz je misel: »Jaz sem smisel!« Jaz ni smisel. Ne- smisel je smisel, ne narobe. Jaz sem ti, midva, ki sva vec od sebe.

ICH BIN MEHR DICHTUNG ALS ALLE MEINE GEDICHTE

Ein Gesicht in der Hand, ich, vor Hunger unbeholfen, vor Einsamkeit bang, ich,

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bewiesen, nicht geahnt.

Ich, nicht ihr. Ich, Pflug und Pflock, Nacht und Falle, Luft und Lachen. Mein Heil, ich.

Ich, die Idee: »Ich, der Sinn!« Ich, kein Sinn. Un- sinn, der Sinn, nicht umgekehrt. Ich bin beide, du und ich, mehr als nur ein Wir.

Aus dem Slowenischen vom Autor

Pisanje poezije je prevajanje iz jezika, ki ga ni

Gedichte schreiben: aus einer Sprache übersetzen, die es nicht gibt

Aus dem Slowenischen vom Autor

NEKDO KRICI, rjove, da je ljubezen pretveza.

Uprem se mu, zavijem ga v plasc (vseeno, cigavega) in mu dam piti caja.

Od same hvaleznosti (ali nadleznosti – slabo citljivo je, ne spominjam se)

mi lize pete in dlani.

DA SCHREIT EINER, und brüllt, die Liebe sei nichts weiter

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als ein Vorwand.

Ich stelle mich ihm entgegen, hülle ihn in einen Mantel (wem immer der auch gehört) und flöße ihm Tee ein.

Zum Dank (oder ist er krank – es ist unleserlich und mir nicht erinnerlich)

leckt er mir Hände und Fersen.

Aus dem Slowenischen vom Autor

ICH SAG JETZT EINFACH: du.

Wer wünscht sich da noch mehr als einfach wiederholbare Sätze?

Wiederwege. Widerwege.

Widerwärtig. Ohne Gegenwert. Ohne Gegenwart. Ohne Gegenwort.

So, dann treten wir eben beide aus, aus der ehrenwerten Gesell- und Meisterschaft. Treten zurück von Anspruch und Anrecht und Kandidatur.

Treten zurück. Treten ein. Türen zum Beispiel.

Vor Tau und Tag Fuß gefaßt zwischen Tür und Angel.

Den einen Fuß in der Tür, den anderen in einer Fußangel.

Du, sag doch auch einmal was.

Was sagtest du doch gleich, als wir abtraten, oder sagtest du es anders? Sofort und ohne Ziel

sagtest du, wer begonnen habe: ich.

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So ist es nun auch an dir aufzuhören. Sagst du. Beilegen. »Sag’s du!«

Beilegen als Beleg. Ohne Verzug oder Vorbehalt.

Das persönliche Schreiben zum amtlichen Vordruck. Zur mehrseitigen Drucksorte die kurze Notiz.

Keine Notiz genommen, keinen Druck ausgeübt.

Keiner von der Sorte sei einer von uns.

Behaupten wir beide mit Nachdruck,

den wir uns vorbehalten, samt Ab- und Nachbildungen,

gedruckt auf feinster Makulatur.

Wer setzt uns auf in vollem Wortlaut und legt uns in Druck, vollständig verwortet?

Geht dabei selbst längst in die Gegenrichtung.

So kommen wir einander mit jedem Schritt entgegen,

entgegen jedem Willen oder Wollen.

Erhebst du deine Hand gegen mich wie nur ein Bruder, so hebe ich mit dir mein Glas,

als wärst auch du nur ich.

Ohne Grund und Boden einander verzeihend und Abbitte leistend fallen wir

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wie im Krieg, aus der Rolle,

fallen einander in die Arme, und schließlich jeder für sich in tiefen traumlosen Schlaf.

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kärnten.art

Ku immerzu

Neues Bewährtes vom Einbuchstabenschreiber Werner Hofmeister: E und S haben zwar auch �ihre Reize, doch mehr als ein alphabetischer Seitensprung ist nicht drin. Er hob es aus dem undifferenzierten Buchstabenbrei des Alphabets und rückte es in den Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit. Dort lebt und leibt es seither wie ein König, gehüllt in Purpur und Oxydrot, in Holz- und Metallkleider, Ölfarben, Lein- und Stoffwände. Eine unerwartete Ehre für einen Buchstaben, der in der deutschen Sprache für sich genommen eigentlich impotent ist – ohne U geht gar nix. Das ist die eine Seite. Aus dem Wort- und jeglichem Sinnzusammenhang gerissen, ist das Q aber durchaus fähig, ein Eigenleben zu führen. Etwa eben in hofmeisterlichem Kontext. Das ist die andere Seite.

Ein interessanter Buchstabe, befindet der Künstler und meint es ernst. Schließlich eröffnet es schier unendliche Räume für Spekulationen – führen wir es uns bloß vor Augen: In einen Kreis, Symbol für das Ganze, Umfassende, Vollendete, dringt ein Querstrich wie eine Brücke, die das Innen mit dem Außen verbindet. Oder wie ein Weg, der aus dem Kreis, dem Immergleichen, hinausführt in unbekanntes Terrain. Manchmal, je nach Type, ist der Strich eine Welle, ein Anhängsel an den Kreis bzw. das Oval. Die Qual der Wahl. Und wer die Welle hat, hat die Quelle. Meine Quelle zum Beispiel, die Bibel der Konsum- und Warenwelt. Jede Saison in Höchstauflage. Und mit ihr das Quelle-Q in seiner ganz typischen Typographie. Das Q mit der sogenannten Vertrauenshand, die den schnöden Balken ersetzt. Und die bei Werner Hofmeister die Insignien der Wundmale trägt. Meine Quelle.

Doppelgesichtig

Das Q hat nicht nur System. Es ist auch eines. Und das ist keine Mutmaßung, Werner Hofmeister kann ’s belegen. In seinem neuen oxydroten Bildband Der große Q – Methode und Motiv steht ’s schwarz auf weiß, bzw. mehrfärbig auf weiß. Und damit ist es natürlich wahr. Eine Geschichte möchte der Einbuchstabenschreiber darin erzählen. Das ist zwar nicht leicht mit einem einzigen Buchstaben, aber wenn’s denn sein muß, leiht er sich eben kurzfristig ein paar andere aus. Held der Story ist das Q, wie könnte es anders sein, und es wird systematisch mit einer Aura aufgeladen, bis es richtig wichtig ist. Bis es alles ist,immer und überall. Bis es als Zeichen zum Symbol wird und vice versa.

Mit Vorworten spart Hofmeister nicht, aber eigentlich sind es ja Vorbilder und als solche für die Beweisführung unumgänglich. Vorwort 1 beweist: Natur und Körper geben Zeichen. Adler, Fledermäuse und Muttermale formieren sich zu makellosen Qs. Vorwort 2 und 3 beweisen: Auch in der Kunst ist alles Q, nehmen wirGiotto. Vom Himmel hoch, da kommt ein Engel geflogen, in der Hand hält er das Q wie ein heiliges Zeichen, um es den Menschen zu überbringen. Ein anderer Engel in Rüstung rollt das Firmament weg wie den Deckel einer Konservendose, und dahinter kommt ein weiteres Firmament zum Vorschein, in das ein riesiges Qeingewoben ist. Die doppelgesichtige Weisheit wiederum hält dem Betrachter den Q-Spiegel vor.

Alsdann sucht Hofmeister Komplizen, die die Allgegenwart des Q bestätigen. Und er findet sie bei den

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Heiligen: Der heilige Georg, der heilige Paulus, Christus Pantokrator. Statt Köpfen rote Quadrate, die Heiligenscheine wiederum sind zu einem Q vollendet, man ahnt es. Weitere Komplizen ortet er in derKunstgeschichte: Kurt Schwitters, Duchamps, Warhol. Ku immerzu. Die freche Vereinnahmung hat Methode,das Einschwindeln ebenso. Aber nicht nur als l’art pour l’art, weil ’s grad so lustig ist. Sondern durchaus auch als politische Aussage: Ich zeige exemplarisch auf, wie politischer oder religiöser Fanatismus, etwa einer Sekte, funktionieren kann. Ich erfinde etwas, umgebe es mit einer Aura, sichere es ab durch Komplizen, legealle Fakten aus, sodass sie für mich sprechen. Und zum Schluss glaubt der Rezipient, dass es wirklich so ist.Wie der Herr im Caféhaus, der angesichts des Computerschwindels mit den Adlern in Q-Formation respektvoll anmerkte: Da mussten Sie aber bestimmt lange warten, bis die Vögel auf diese Weise geflogen sind.

Wohin gehe ich?

Hofmeister und sein Q – eine fixe Verbindung. Und: Die hinterlistige und gebetsmühlenartige Wiederholung des Immergleichen hat Methode. Weil ich dieses Zeichen habe, brauche ich keinen Stil mehr, sagt er. Ichkann jeden Stil verarbeiten – vom Trivialsten bis zum größten Kunstwerk. Worum es ihm gerade nicht geht: Ein Markenzeichen schaffen und damit in Frühpension gehen. Nur scheinbar bleibe er bei einer Sache picken; in Wirklichkeit entwickle er sich spiralförmig fort. Ich habe eine eigene Sprache entwickelt und kann damit alle Fragen stellen, die ich stellen will. Etwa die Frage nach einer aktuellen religiösen Kunst. Wie kann ein Gottesbild heute aussehen? Wie können die Heiligen heute aussehen? Für mich ist es wichtig, dass ihre Gesichter verdeckt sind und damit die Vorstellung nicht fixiert ist – da kann sich jede Person dahinter verbergen. Zu sehen sind die neuen alten, 33 Zentimeter hohen Ikonen bereits in einigen Görschitztaler Kirchen. Eine Mischung aus Alt und Neu auch in der Technik: Vom Computer werden sie auf eine Leinwandmit Ink-jet gedruckt, dann mit Ölfarbe übermalt.

Für zeitgemäße Bildstöcke hätte Hofmeister ebenfalls einige Vorschläge parat. Etwa eine runde Verkehrstafel mit einem laufenden Männchen, einem Pfeil (kennen wir vom Zeichen Notausgang), der auf eine Hand mit Wundmal deutet – meine Quelle. Es sollte doch auch Hinweistafeln für spirituelle Dinge geben, nicht nur für weltliche, sagt Hofmeister. Mich interessieren in der Kunst überhaupt nur die Fragen: Woher komme ich? Wohin gehe ich? Man muss diese Fragen durchaus so behandeln, dass sie ihren Bierernst verlieren.Schulmeister möchte Hofmeister keiner sein, nur ein Fragensteller. Auch das Q sei ja keine Antwort. Sondernselbst eine Frage. Beziehungsweise eine Aufforderung, den Kreis zu verlassen, das Immergleiche, Sichereund Bekannte hinter sich zu lassen. Wie der Bedenk-LKW, der im neuen Bildband die Kurve kratzt. Ein Zufalls-Schnappschuss an einer Autobahn-Raststation. Zugleich ein Bild mit klarem Symbolwert. Zuerstbedenke, denke im Kreis, dann aber verlasse den Kreis zu neuen Ufern. So wie der LKW der Firma Bedenk (gibt ’s tatsächlich!), der ja auch den Kreisverkehr verlassen muss, um irgendwohin zu gelangen.

Hier stehe ich

Manchmal verlässt – ganz folgerichtig – auch Hofmeister seinen Pfad. Kurz zwar, aber immerhin und immerwieder. Wo er sich umsieht: Bei anderen Buchstaben. Oder gar bei Worten! Beziehungsweise bei Wort-Zwischenräumen. Zu sehen sind in den Installationen bloß die Lufträume um die Buchstaben herum – eine eigenwillige Zeichensprache, zu entziffern nur für Geübte. Etwa: das fünf Meter lange Pst! an der Bundesstraße – als stille Aufforderung, leiser zu sein. Oder Gesundheit! im Park des LKH vor der Schwesternschule: Das Beste, was man einem wünschen kann im Krankenhaus … Ein in Planung befindliches Sprachspiel: Die Lettern Hier stehe ich auf der Fassade des Parkhauses am Großglockner. Monumentale Buchstaben (insgesamt 28 Meter hoch, 180 Meter lang), die sich auf die allseits beliebteIdentifikation des Menschen mit seinem Automobil (Und wo stehst du?) beziehen.

Noch im Stadium des Durchdenkens befindet sich eine Hommage an Thomas Bernhard. Anlass 1: Hofmeistersah ein Portrait des Schriftstellers im TV. Anlass 2: Hofmeister fiel auf, dass Thomas Bernhard an nahezujeden seiner Sätze das (abschwächende bzw. bestätigende) Wörtchen Nicht? setzte. Eine ausgeschnittenes originales Bernhard-Nicht als Toninstallation möchte Hofmeister nun kombinieren mit einem großen und hohen Plastik-S – so groß und so hoch, dass man es als Handlauf benützen kann, dass man sich an ihm entlanghanteln, festhalten kann. Und das in Kombination mit der Ton-Installation dem nicht einen verschärfenden Aspekt hinzufügt. Das gesprochene Wort und ein Plastikbuchstabe – ein ganz neues Terrain für einen Einbuchstabenschreiber. Ein Seitensprung aber nur. Dann konzentriere ich mich wieder ganz aufs Q. Isabella Straub

Werner Hofmeister, 1951 in Klein St. Paul geboren, seit 1975 als freischaffender Künstler tätig, lebt und arbeitet in Klein St. Paul. Zahlreiche Ausstellungen und Aktionen, die von der Tafelbild-Gemeinschaft über 1984 begann ich Frösche zu küssen bis zu seinen Quelle-Arbeiten reichen.

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Am 7. März startet unter dem Titel Der große Q ein achtteiliges Medienprojekt mit der Kärntner Woche und gleichzeitig eine Internetausstellung (www.kwoche.at). Ab 9. Mai werden Hofmeisters Originalwerke erstmals bei den Minoriten in Graz gezeigt.

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kärnten.artSonnengereift.Bodenständig.

Das Staunen ist �ihm geblieben. Auch nach einer abgeschlossenen Karriere alsBühnenbildner muss Matthias Kralj erkennen, dass in der Kunst kein Weg endet.

Nach einem viel beachteten Leben im Zeichen der Bretter, die für den 67-Jährigen Mathias Kralj die Welt bedeutet haben, verzweigt sich sein Weg und mündet in eine Seitenstraße, die den Markstein einer stillen Liebe trägt – die Malerei.

Vor fünf Jahren hat er sie beschritten, diese Straße, die immer wieder eine Tangente war. Auch wenn erdarauf besteht, dass er in seiner Profession immer eher der Architekt, nie aber der Maler gewesen ist.Obwohl er heute noch das Terpentin riecht und vor Ehrfurcht vor den Professoren mit ihren über und über mit Farbe beschmierten Arbeitskitteln am liebsten in die Knie gefallen wäre – damals an der Wiener Akademie der Bildenden Künste, wo er Bühnenbild studierte. Und nicht Malerei. Von ihr wendete er sich ab – nach einigen Versuchen –, um sie nun nach fast 50 Jahren in das Zentrum seines Schaffens zu stellen.

In seinem Schwalbennest, hoch über den Dächern von Klagenfurt, trägt seine stille Liebe – die Malerei –endlich Früchte. Sie sind sonnengereift, bodenständig und wurzeln tief in der Alltäglichkeit des Lebens, das ganz ohne große Geste auskommt. Und sie erzählen von Häusern, Landschaften, Menschen und manch anderem banalen Ist-Zustand, der vielleicht gerade wegen der penibel aus der Gesamtsicht gelösten Gegenständlichkeit hängenbleibt. Überzogenen künstlerischen Anspruch erhebt er dabei keinen. Doch erversucht das einzufangen und mit Tempera, Öl- und Aquarellfarben auf die kleinformatige Leinwand zutransportieren, was ihm in unserer wirren Zeit fehlt – Wärme, Gleichmaß und Magie. Verborgen in einer roten Lok, an der Ferne haftet; in einem gelben Haus, das nach Süden weist, oder einem weißen Gesicht, das ein Geheimnis hütet …

Dabei eine Brücke zu bauen und die Elemente zu verbinden – danach sucht er, setzt an der Oberfläche der Motive an, um das Sein hinter dem Schein zu ertasten. Das gelingt manchmal – und manchmal nicht. Wie das eben so ist, wenn sich ein Wissender im Wissen um die eigenen Grenzen mit dem Pinsel auf dasHochseil begibt, um den Balanceakt zwischen subjektivem Anspruch und objektiver Machbarkeit zu wagen.Kralj hat seine Werke auch erfolgreich zur Schau gestellt – erstmals – in der ehemaligen Galerie Freund und hat eine Erkenntnis seinem reichen Wissensschatz hinzugefügt: Dass in der Kunst kein Weg endet, weil der Weg das Ziel ist. Und der Seine hat gerade erst begonnen. Irina Lino

Matthias Kralj, 1933 in Laibach geboren, aufgewachsen in Klagenfurt. 1952–1958 Bühnenbildstudium in Wien, zugleich erste Malversuche. 1957–2000 als Bühnenbildner tätig. Acht Jahre am Klagenfurter Stadttheater, (1968–1976). Zuletzt 17 Jahre am Wiener Burgtheater. Lehrtätigkeiten an der Universität Wien und an der Stanford University, Kalifornien. Seit 1995 intensive Beschäftigung mit der Malerei. Ende 2000 erste Ausstellung in der ehemaligen Galerie Freund, Klagenfurt.

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kärnten.artKraft-Werke

Die Wortmalerin und Bildschreiberin Birgit Bachmann schneidet Geschichten ins Holz.Wenn sie nicht grad mit Krokodilen kämpft.

Die Sprache zieht mich an, sagt Birgit Bachmann und kratzt mit einem Messer in die Hartfaserplatte. Sie zieht mich an, weil sie so viele Möglichkeiten des Missverstehens bietet. Wortsprache, Bildersprache, einerlei. Auch Malerei ist schließlich eine Form der Kommunikation, und die Missverständnisse bleiben an ihr haften wie die Ölfarbe an der Leinwand. Das, was ich mache, sagt sie, muss noch lange nicht das sein, was derBetrachter in meiner Arbeit sieht. Wenn die Leute über meine Arbeit sprechen, dann reden sie viel eher über sich und ihre Probleme. Manchmal muss ich innerlich lächeln, weil es so weit weg ist von dem, was ich eigentlich gemeint hab. Was das ist, werde ich mich aber hüten zu offenbaren.

Birgit Bachmann schneidet mit einem Messer in die Hartfaserplatte. Ganz still ist es an diesem Samstagnachmittag in der Kirchgasse in Gmünd, ein Fenster geht auf den Innenhof, ein anderes auf die Kirche, und die schneebedeckten Bergspitzen glitzern wie Eiswürfel in der Sonne, ein Idyll. Ich brauche die Stille, sagt sie. Das Zurückgezogensein, die Ruhe, die Pause. Der Mut zur Lücke ist ihre Lebensphilosophie, denn aus der Pause entspringt die Fülle. Sie breitet ein Diptychon aus, blaßblau-grau, es lässt eine Tasse und ein Buch erkennen. Die Angst der Schriftstellers vor der Schreibblockade ist der Titel – ein Geschenk für einen schriftstellernden Freund. Malblockaden, gibt ’s die auch? Freilich, sagt sie. Dekadenweise treten sie auf, im Winter seien sie vorprogrammiert: Von November bis Jänner ist es ruhig im Kopf. Da muss ich mich sammeln und aufnehmen. Auszeiten als Voraussetzung für Kreativität: Man kann ohnehin nichts erzwingen. Wenn ich spüre, dass ich nicht arbeiten kann, gehe ich erst gar nicht rauf ins Atelier. In ihr Haus im Haus: Leere Farbtuben türmen sich zu einem dekorativen Berg; Boden und Arbeitsplatte spielen alle Farben. Ein intimer Ort, den sie nur selten präsentiert. Wenn ich arbeite, bin ich ein kleiner Müllmensch, sagt sie. Berge von Papier wuzeln sich am Boden, mein Ganzkörperanzug ist voller Farbe, die Haare stehen zu Berge. Noch ist er blütenweiß, der Overall, aber sie hat ja auch grad erst die neue Holzplatte am Arbeitstisch befestigt.

Dass Birgit Bachmann seit elf Jahren in Gmünd lebt, ist Vorsehung, Absicht war ’s jedenfalls keine.

Geboren wurde sie in Innervillgraten, Osttirol. Nach Absolvierung der Höheren technischen Bundesversuchslehranstalt für bildnerisches Gestalten und Formgebung in Graz besuchte sie die Hochschulefür Malerei in Wien, doch schon bald kündigt sich Tochter Laurin (heute 9) an. 1992 übersiedelt sie nach Gmünd, wo sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Fritz Russ ein 350 Jahre altes Handwerkerhausersteht und renoviert: Gerüchteweise hat es sich herumgesprochen, dass Kärnten sonnig und billig sei. War ’s dann zwar nicht wirklich, aber schön ist ’s trotzdem. Und die Ruhe hat sie gefunden: Quelle der Inspiration,ebenso wie ihre zahlreichen Reisen und Auslandsaufenthalte mit der Familie: sechs Monate Guatemala,Gastateliers in Rom, Porta Westfalica (BRD) und Jaipur/Indien. Der Geruch und der Geschmack einerfremden Stadt, sagt sie, ist ein Rausch der Sinne. Tastbar, erspürbar.

Wie ihre Holzschnitte, die sie seit drei Jahren fertigt. Was sie an der Technik reizt: Im Radius der Hände zu arbeiten, seitenverkehrt zu denken. Und die eigene Kraft zu spüren: Denn da sie keine Druckpresse hat, sind

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ihre Holzschnitte durch und durch Handarbeiten. Kunstwerke als Kraft-Werke. Kraft-Werke, die immer auch Unikate sind. Ich liebe die Einzelstücke, sagt sie, die Einsamkeit des Objektes. Geschichten möchte sie erzählen mit ihren meist mehrteiligen Arbeiten: Im letzten Jahr beschäftigte sie das Ikarus-Motiv (hoch fliegen, tief fallen), heuer steht zwar immer noch der Mensch im Mittelpunkt, allerdings in verschlüsselter Form. Da taucht etwa ein Sessel auf in ihren Holzschnitten – Symbol für den Wunsch, nicht sesshaft zu sein. Ein Zeichen für Bewegung und damit ein Zeichen fürs Menschsein. Farblich wandelte sich ebenfalls einiges inden letzten Jahren. Statt Rot, Ocker und Orange präferiert sie plötzlich Türkis, Grün, Blau. Grundsätzlich sind ihre Arbeiten auch monochromer, ruhiger geworden. Ich versuche, mich bewusst zu weniger Farbe zu erziehen, sagt sie. Ihre Farben sind übrigens allesamt lösungsmittelfrei: Der Terpentingeruch macht dich auf Dauer kaputt im Kopf.

Geschichten erzählt Birgit Bachmann nicht nur in ihren Bildern und Holzschnitten, Geschichten schreibt sieauch auf. Dreißig bis vierzig Bücher hat sie bisher produziert, allesamt ebenfalls Unikate. Im weitesten Sinnautobiographisch gefärbte Briefdokumente, oder kurze Versuche, frech zu sein; ich möchte das gar nicht so beurteilen. Zu lesen sind sie dann, wenn Birgit Bachmann sie sichtbar macht in Ausstellungen. Nicht alle,nicht immer. Eine sehr persönliche Angelegenheit, diese (Tage-)Bücher. Literatur spielt grundsätzlich eine große Rolle in ihrer künstlerischen Produktion, denn Literatur ist ihr immer wieder Anlass für die Malerei: Gedichte von Paul Celan etwa, oder schräge Literatur im allgemeinen. Einen literarischen Namen trägt auch sie, doch ist er eher ein Bürde. Dauernd fragen mich die Leute: Sind Sie verwandt mit Ingeborg Bachmann?Ist sie nicht.

Birgit Bachmann schneidet eine Geschichte ins Holz. Auf dem Boden liegen Farbtuben, Blätter, Papier. Ich bin eine Anhängerin des Cargo-Kultes, lacht sie. Das ist man dann, wenn man große Kisten und Container wegwirft. Und das tut sie in regelmäßigen Abständen: Ich vernichte definitiv zwei Drittel meiner Arbeit. Aus der Sehnsucht, sich von Minderwertigem zu befreien, aus Sehnsucht nach einem zusammengeräumten Atelier, aus der Sehnsucht nach Luft und Freiraum. Dreihundert Arbeiten produziert sie in einem Jahr, davon sind vielleicht dreißig gut, zehn besser und zwei toll. Das wäre ehrlich. Wenn ich unsicher bin, schmeiße ich eine Arbeit gleich weg. Lebensgefährte Fritz Russ fürchte sich vor den Aufräum-Aktionen. Er sagt: Du schmeißt immer alles weg. Aber ich sehe das nicht so. Ich brauche einfach Luft, ich kann nicht zwischen alldiesen Dingen leben. In ihrem Haus im Haus, das sie nur selten Besuchern öffnet.

Wenn sie dann von ihrem intimen Ort hinabsteigt in die Wohnküche, und Hände und Overall triefen von roter Farbe, pflegt Laurin zu fragen: Mama, was hast du gemacht? Hast du mit Krokodilen gekämpft? – Ja, sagt sie dann, ja. Ich hab mit Krokodilen gekämpft. Isabella Straub

Birgit Bachmann, geb. 1966 in Innervillgraten. Höhere technische Bundesversuchslehranstalt für bildnerisches Gestalten in Graz, seit 1992 freischaffend tätig, lebt mit Fritz Russ und Tochter Laurin in Gmünd. Bmuk-Jahresstipendium für die Illustration des Kinderbuches »Das Gauklermärchen« (1994). Zahlreiche Auslandsaufenthalte. Ausstellungen (Auszug): Galérie Art Annexe (Zürich), Galerie Puluye (München), Vindobona (Wien), Palais Witberg (Kirov/Russland), Galerie Profil (Poznan/Polen), Galerie H-Punkt, Napoleonstadel (Klagenfurt), Artest, Kunstmesse (Udine), Galerie am Stubentor (Wien).

Birgit Bachmann nimmt teil am Ausstellungsprojekt Ameisen reisen zeilenweise. Infos: www.ameisen-art.at

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kunst.am.bauTOP.GYM

ICH.BIN.DAS. TOP.GYM – dieses und vieles andere mehr lässt sich neuerdings am Ingeborg-Bachmann-Gymnasium in Klagenfurt an die Öffentlichkeit vermitteln.

Botschaften. Empfindungen. Worte. Maximal drei Buchstaben lang. Dasermöglicht die künstlerische Installation, die Cornelius Kolig an derNordwestecke des Bundesrealgymnasiums geschaffen hat. Diesekommunikative und gleichzeitig werbewirksame Brücke besteht aus einem dreiteiligen Neondisplay und vermittelt – täglich neu pogrammiert –Kurzbotschaften, an Vorbeieilende, vor allem an tausende Autobenützer, die täglich die Kreuzung Koschatstraße–Jergitschstraße passieren.

Das Kunst am Bau-Projekt Koligs wurde im Zuge eines künstlerischen Wettbewerbes (Juryvorsitz: Ilsebill Barta) ermittelt. Lehrer und vor allemSchüler können vom Konferenzraum aus täglich die Botschaften wechseln. Darin sieht Kolig eine gute Möglichkeit, bei den Adressaten eine emotionale Dynamik in Gang zu setzen, indem man z. B. eine Mitteilungzeitlich so portioniert und dramaturgisch so konstruiert, dass Erwartungenund Spannungen aufgebaut und eingelöst werden. Wobei vor allem der Nachteffekt des Neondisplays zu beachten sei.

Der Lichtkasten »Geben Sie dieser Frau kein Feuer!« auf dem Platz vor der Schule bezieht sich thematisch auf den Tod Ingeborg Bachmanns und auf die mutmaßlichen Ursachen desselben, so Kolig. GM

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themaKultur.Dienst.Tag

Eine Initiative ist der Meinung: Klagenfurt hat es sich verdient. Und deshalb soll erkommen: Der Kultur-Dienst-Tag. Eigentlich Abend – und das acht Mal.

Die Zeit der Bilanzen ist vorbei, hoch lebe die Saison der Vorschauen auf Jahres- und Sommerprogramme. Neu im erwarteten Reigen ist ein Festival, das in sich wiederum eine Bilanz sein soll. Oder Inventur. OderMomentaufnahme. Der Süden lebt – das will eine kulturelle Bürgerinitiative nachweisen. Warum? Aus einer unbefriedigenden Grundstimmung heraus: Bei überwiegenden Negativmeldungen vermisse man Reibebäume und Freudengründe, verspüre ein Defizit an Aufbruchstimmung. Man ist in diesem Fall: der Zusammenschluss aus Veranstaltungsträger Konzertchor Wulfenia, der öffentlichen Hand, dem ORF, der Kleinen Zeitung und Geldgebern. Und der Anstoß ist eigentlich eine Reminiszenz: Die Erinnerung an Bewegung, die seinerzeit die Woche der Begegnung in die vorsommerlichen Abende Klagenfurts brachte.

Die Frage Was tun? beantwortete sich der Zusammenschluss mit Einladungen an junge und etablierteKünstler allerdings nicht wie bei der WdB international und nach Neuheitskriterien, sondern aus Kärnten. Das innovative Element sollen Aufträge untermauern: Musik in Auftrag, Literatur mit Frischesiegel, garantiert jeweils von einem Literaten des Tages. In der Praxis heißt es dann: Immer wieder dienstags wird Klagenfurt im Mai und im Juni an verschiedensten Spiel-Orten mit noch Ungehörtem versorgt. Zu den Sparten Musik und Literatur haben sich noch Architektur, Fotografie, Design, Tanz, bildende Kunst und Kleinkunst eingeklinkt.

Die einzelnen Dienstage stehen jeweils unter einem Thementitel, was die Buntheit des Angebots strukturierensoll. Im Gesamten soll dafür auch die Regie von Manfred Lukas Luderer sorgen.

Feuer und Wasser

Ouvertüre ist am 1. Mai im ORF-Theater: mit Gert Jonke, dem E.U.-Brass-Quintett, Initiator Wulfenia und Kabarettist Alexander Kuchinka. Eine Woche später trifft sich alles am Bahnhof zu Beton: mit Egyd Gstettner und zum Musikauftragswerk Architektur – für großes Schlagwerk. Echo erklingt in der Domkirche (15. 5.) und ist ein Poem für Orgel-Solo (von Robert Wildling mit Eva Antesberger am Instrument); dazu Kirchenmusik undLesungen von und mit Maja Haderlap. Dann geht es an die Uni mit dem Generalthema Wasser: mit demStudiochor des Landeskonservatoriums (Roland Streiner), zusammengespannt mit dem Wolfgang-Puschnig-Trio; dazwischen Alois Brandstetter und dann Wasser ist Leben – mit Bruno Strobl und dem Ensemble Kreativ. Als Kontrast dann Feuer – in der neuen Feuerwehrschule Kagenfurt mit Literat Alexander Widner,dem Vokalquartett H2O2 und der Uraufführung von Fire works (Brass-Quintett Hoviholohoff und Schlagzeug Stephan Kühne). Für den Schmerz-Tag bittet man in die Aufbahrungshalle Annabichl: zu Josef Winkler und Günther Mattitschs Engel der Schmerzen. Zur Kaufwut geht ’s dann ins Einkaufszentrum Südpark (Janko Messner, Konsum-Kantate von Roman Merwa). Bachmann steht als letzter Abend nicht nur für den Gymnasium-Gastgeber: Literat des Tages wird der dann frisch gekürte Gewinner des Jugend-Bachmann-Wettbewerbs sein. Die musikalische Uraufführung kommt von Nikolaus Fheodoroff (mit Konzertchor Wulfeniaund Kammerorchester).

Dazu gibt ’s jeweils Ausklänge mit leichter Muse. Aber zur Buntheit des Angebots kommen auch täglich Überraschungen: Aktionen wie Buchstaben von Werner Hofmeister, Laserkunst von Triest-Beleuchter Stampfer oder Schaurestaurieren. Was im Prinzip heißt: Wer nicht hingeht, wird nie ganz genau wissen, was ihm entgeht …

Erstlings-Verkauf

Zwei Jahre hat man an diesem Konzept getüftelt, die organisatorische Umsetzung ist noch immer under construction. Und bei all der guten Absicht und Fülle drängt die Frage: Wer zahlt das? Man kann nicht nur reden – deshalb investiert unser Chor seine Gewinne in die Kultur. Auf Vereinsbeschluss ist das eine Garantie von einer Viertelmillion Schilling, geben die Organisatoren Wilfried Winkler und Wolfgang Wulz preis. Die Stadt–Land–Bund-Dreifaltigkeit unterstützt das Vorhaben. Der leicht kaufmännische Zugang der Grundidee Bilanz Kärnten schlägt aber besonders in Form von Marketingeinfällen zu. Patronanzen für die –ausfallshaftenden – Beträge von 60.000 Schilling pro Veranstaltungsabend werden angeboten. Es gibt bereits

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Zusagen, weitere sind willkommen.

Außerdem wird es einen Erstlings-Verkauf geben: In Form gebundener Partituren der Auftragskompositionenzum Preis von 15.000 bis 30.000 Schilling (etwas für Sammler), ebenso für jene Texte, die erstmals an die Öffentlichkeit kommen. Neben Sachleistungen im Wert von zwei Millionen Schilling sollen aber vor allemAbonnements die Sache stützen: aufgelegt wurde ein Festival-Fächer aus acht Einzelkarten zum Preis von 2000 Schilling – so bleiben einzelne Tagesschecks auch verschenkbar. Beim Gesamtkostenvolumen von 3,5Millionen (davon eine Million Gagen und Honorare) liegt der Ball jetzt also bei den Konsumenten.

Um diese zu mobilisieren – und zwar besonders jene in nächster Umgebung der Spielorte – werden Stadtsänger unterwegs sein. So nach Art der Kirchtagslader oder Carol-Singers: Quartette und Duette in Sachen PR. Im Dienst des Dienstags. Maja Schlatte

Immer wieder dienstags wird Klagenfurt im Mai und Juni an verschiedenen Spielorten mit noch Ungehörtem versorgt. Abos unter: Festivalbüro (0463) 59 33 00 oder (0463) 364 57 oder (0676) 323 69 45

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buch.musik.tippsmusik

Die Verwirklichung eines Traums, ihre klassischen europäischen Wurzeln mit Jazz, mit improvisierter Musik zu verbinden, nennt Monika Dörfler, Pianistin der Gruppe Poesis, die soeben erschienene Doppel-CD Nebensonnen. Diese Kompositions-Arrangements über den Schubertschen Liedzyklus Winterreise für die Besetzung Klavier, Kontrabass, Schlagzeug und Bassklarinette sind aber nicht nur für Jazz-Hörer von Interesse, sondern auch für Klassikliebhaber, handelt es sich doch um eine gelungene Aufhebung der vielzitierten Grenze zwischen E- und U-Musik. Vertraute Melodien, die auch in der Verfremdung nichts an Spannung und Stimmung, die dem Original innewohnen, verlieren, und so zu einemintensiveren Hinhören und neuer Auseinandersetzung mit diesem Werk führen.

POESIS, Nebensonnen, Doppel-CD, m.o.d. records, csm Y0047–E3, im Fachhandel oder über Monika Dörfler, Tel.: +43 676 609 63 97 oder E.Mail : [email protected].

sachbuch

Die Gedichte Ingeborg Bachmanns sind Marksteine lyrischen Sprechens nach 1945. In dürftiger Zeit, so die Autorin, beweisen sie nichts und vermögen doch eines: das Gedächtnis schärfen … durch neue Worte, neue Zeichen für die Wirklichkeit (Wozu Gedichte?). Der vorliegende Sammelband unternimmt den Versuch, in knapp zwanzig Einzelinterpretationen das lyrische Werk der Bachmann neuerlich ins Gespräch zu bringen und die Vielschichtigkeit, die Sprengkraft und Richtung ihrer Bilder auszuleuchten. Die Beiträge, durchwegs verfasst von KennerInnen der Autorin, skizzieren ein dem neusten Forschungsstand verpflichtetes Spektrum möglicher Zugänge.

Primus-Heinz Kucher/Luigi Reitani (Hg.), In die Mulde meiner Stummheit leg ein Wort …, Interpretationen zur Lyrik Ingeborg Bachmanns, Böhlau/Wien, 293 Seiten, ats 686,–, isbn 3-205-99166-4

bildband

Das Spektrum an kunsthistorisch-barocken Schätzen in Kärnten ist groß. Das Autorenteam Barbara Neubauer-Kienzl (Bundesdenkmalamt Wien), Wilhelm Deuer (Kärntner Landesarchiv) und Eduard Mahlknecht (Diözesanmuseum) nimmt Beispiele aus all diesen Bereichen – vom Gurker Hochaltar mit der weltberühmten Pietà des Bildhauers Raphael Donner bis zum barocken Sakralbau und bereitet sie auf. KunstgeschichteKärnten unternimmt den Versuch, die einzelnen Kunstepochen in einen historischen Gesamtzusammenhang zu stellen, so können auch Verknüpfungen mit anderen Kunstlandschaften, etwa mit Oberitalien oder auch mit Sachsen oder Schwaben, verständlich dargestellt werden.

Neubauer-Kienzl/ Deuer/Mahlknecht, Barock in Kärnten, 4. Band der Reihe Kunstgeschichte Kärntens, Carinthia-Verlag, 288 Seiten, ats 480,–, isbn 3-85378-489-5

prosa

»Werner Koflers Mutmaßungen über die Königin der Nacht ist 1989 zuerst erschienen: als erstes und kürzestes von drei Prosastücken, die unter dem Titel Hotel Mordschein (Rowohlt, Hamburg) als Buch publiziert wurden. (…) Kofler verarbeitet in dieser Erzählung – neben literarischen Anspielungen auf Kafka und Ingeborg Bachmann – nicht nur umfangreiches, klar identifizierbares Material zum Musik- und Kulturleben des Dritten Reiches, er verfährt damit auch äußerst frei. Die Substanz der Erzählung liegt, abgesehen von ihrer sprachlichen Form, in der Tatsache, dass sie als eine von Anfang bis Ende erfundene Geschichte gleichsam in jedem einzelnen Detail belegbar und wahr ist.« (Aus dem Nachwort von Klaus Amann).

Werner Kofler, Mutmaßungen über die Königin der Nacht (dt./it./slo.), Erzählung, Drava-Verlag, 120 Seiten, ats 277,–, isbn 3-85435-342-1

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EU-Kulturförderung

Ausschreibung für das EU-Kulturprogramm 2001

Das kulturelle Förderungsprogramm der Europäischen Union, KULTUR 2000 (Laufzeit bis Ende 2004), geht in die zweite Runde.

Projektvorschläge für das EU-Kulturprogramm 2001 können ab sofort bei der Europäischen Kommission eingereicht werden. Für diese Fördermaßnahmen steht heuer ein Gesamtbudget von rund 33 Millionen Euro(ca. 450 Millionen Schilling) zur Verfügung.

Unterstützt werden Projekte betreffend das

- gemeinsame europäische Kulturerbe (im architektonischen und archäologischen Bereich),

- künstlerische und literarische Schaffen

- -gegenseitige Kennenlernen der Geschichte und Kultur

Die Projekte können in zwei Kategorien eingereicht werden: entweder als experimentelle, spezifische oder innovative Maßnahmen, an denen Mitorganisatoren aus mindestens drei Ländern beteiligt sein müssen. (Jedes Projekt wird mit mindestens 50 000 Euro und mit höchstens 150 000 Euro unterstützt; der Zuschuss beträgt höchstens 50 Prozent der förderfähigen Projektkosten. Die Einreichfrist endet am 4. April 2001.) Oderals mehrjähriges Kulturabkommen, an dem Mitorganisatoren aus mindestens fünf Staaten beteiligt sind. (Der Zuschuss zu den einzelnen Projekten beträgt maximal 60 Prozent – maximal 300 000 Euro jährlich – des Gesamtbudgets des Abkommens über die kulturelle Zusammenarbeit. Die Einreichfrist endet am 15. Mai2001.)

Teilnahmeberechtigt sind öffentliche oder private kulturelle Einrichtungen aus den 15 Mitgliedstaaten derEuropäischen Union, den EFTA/EWR-Ländern Island, Liechtenstein, Norwegen sowie aus den mittel- und osteuropäischen Ländern Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn.

Nähere Informationen und Antragsformulare sind ab sofort auf dem Europaserver unter der Adressehttp://europa.eu.int/ comm/culture/culture2000_de.html sowie auf der Website der Kärntner Landesregierung unter www.kultur.ktn.gv.at/aktuelle.htm und beim Kulturservice/Landeskulturabteilung, Paradeisergasse 7/II,Klagenfurt (Christian Gamsler, Tel. (0463) 536-30515 bzw. (0664) 6202451) erhältlich.

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kino.tipp

Galerien/Ausstellungen März 2001 DkP = derzeit kein Programm bzw. der Redaktion wurden keine Termine bekanntgegeben Klagenfurt

BV-Galerie, Feldkirchner Straße 31, Tel. 0463/598060, Eva Maria Korsche, Heimo Luxbacher, 23. 3. bis 11. 4. Mo–Sa 10–24 h EBZ Klagenfurt, Karfreitstraße 6/I,Tel. 0463/513546, DkP,n. tel. Vereinb.

Europäisches Design-Depot, Primoschg. 3, Tel. 0463/353507, DkP,n. tel. Vereinb.

Fotogalerie Artbox, Neuer Platz 10/1, Tel. 0463/504346, DkP, Di–Fr 15–19 h und Sa 10–15 h

Galerie Ars Temporis, Rennplatz 2, Tel. 0463/503167 und 598110, DkP, Di–Fr 10–13 h u. 15–18 h, Sa 10–12.30 h, u. n. tel. Vereinb.

Galerie Carinthia, Villacher Straße 1D/3, Tel. 0463/593206, Gerald Tomaschütz, Neue Arbeiten bis 28. 4. Di–Fr 12–18 h, Sa 10–12 h

Galerie 3, KC, Alter Platz 25/2, 0463/592361 Johanes Zechner, Maria Petschnig, bis 26. 4. Mi, Fr 11–18 h, Do 11–20 h, Sa 10–12 h

Galerie im Europahaus, Reitschulgasse 4, Tel. 0463/511741, DkP, Mo–Sa 14–18 h u. So 10–12 h u. 16–18 h

Galerie Ibo, Dr.-Arthur-Lemisch-Platz 6, Tel. 0463/503450 Svenja John, Plastisch fantastisch, bis 28. 4. Mo–Fr 10–13 h u. 15–18 h, Sa 10–13 h

Galerie Magnet & Galerie Thun-Hohenstein, Fleischmarkt 3/1. Stock, Tel. 0463/594939, DkP,Mo–Fr 10–18 h u. Sa 10–13 h

Galerie im Wintergarten, Th.-Prosen-Gasse 34, Tel. 0463/263202, DkP, Di–Fr 17–20 h

Galerie Judith Walker, R.-Wagner-Str. 36, Tel. 0463/21305 od. 230502, DkP n. tel. Vereinb.

galerie.kärnten, Arnulfplatz 1,Tel. 0463/536-30503 Fritz Russ, bis Ende März , Mo–Do 7.30–16 h u. Fr 7.30–13 h

Katholisches Bildungswerk Kärnten, Diözesanhaus, Tarviser Str. 30, Tel. 0463/5877-399, Sytki Brahimi, Agron Mesi, Adnan Bushati, Albania–Antlitz–Austria bis 23. 3., Di–Fr 9.30–10.30 h und 12–14 h

Katholisches Gemeindezentrum, Franz-von-Sales-Platz 1, Tel. 0463/218160, DkP, n. tel. Vereinb.

Kunstforum Bauholding AG, Villacher Straße 8, Tel. 0463/500630, DkPDi–Fr 15–19 h, Sa 10–12 h u. n. tel. Vereinb.

Künstlerhaus/Kunstverein, Goethepark 1, Tel. 0463/55383 Franz Graf, Suse Krawagna, Maria Petschnig, Roberto Formitti, Giuditta

Loibach b. Bleiburg

Galerie/Galerija Falke, Schulweg 17, Tel. 04235/3600, DkP Mi, Do, Fr, Sa 15–18 h, u. n. tel. Vereinb.

Maria Saal

Volkskundemuseum, Tel. 04242/312267, DkP, Di–Sa 10–17 h

Millstatt

Kongresshaus, Tel. 04766/2022-35, DkP, n. tel. Vereinb.

Atelier Georg Planer/Elke Maier, Helgolandstraße, Tel. 04732/4049, DkP, n.te.Vereinb.

Nötsch

Museum des Nötscher Kreises, Tel. 04256/3664, (KC Eintritt) Do–So 14–18 h

Ossiach

Galerie Carinthia, Stift Ossiach, Tel. 0676/4045005, DkP tgl. 10–12 u. 15–20 h

Pörtschach

Galerie Loisel-Graphik, Karlstraße 11, Tel. 04272/3712, Aquarelle, Ölbilder etc., bis 31. 12. Mo–Fr 10–12 h (außer feiertags) u. n. tel. Vereinb.

Rosegg

Galerie Sikoronja, St. Lamprecht 13, Tel. 04274/4422 (KC Eintritt), DkPDo–S0 15–18 h u. n. tel. Vereinb.

Schloss Rosegg, Tel. 04274/3009 �(KC Eintritt), DkP Di–S0 10–17. 30 h

St. Andrä

Atelier Günther Moser, Dr.-Karisch-G. 261, Tel. 04358/2496 Malerei und Graphik, n. tel. Vereinb.

Atelier für Malerei und Graphik, Klosterkogelstraße 88, Tel. 04358/2597 od. 0676/50093400, DkP, n.tel.Vereinb.

St. Johann i. R.

k&k-Zentrum, Tel. 04228/3796, DkP Di, Do, Sa 18–20 h u. Mi, Fr 9–12 h

St. Kanzian

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Dessy, Massimiliano Busan, Silvester Plotajs-Sicoe, Zdenko Huzjan, Oton Polak, 3x3, bis 18. 4., Mo–Fr 10–13 h u. 16–19 h, Sa 10–13 h

Künstlerhaus/Kunstverein – Kleine Galerie, Goethepark 1, Tel. 0463/55383 DkP, Mo–Fr 10–13 h u. 16–19 h, Sa 10–13 h

Kunstraum Starmann, Laudongasse 29, Tel. 0463/42581, DkP Bürozeiten u. n. tel. Vereinb.

Kärntner Landesgalerie, Burggasse 8, Tel. 0463/536-30543, vis-à-vis, bis 22. 3., Mo–Fr 9–18 h, Sa, So u. Feiertag 10–12 h

Landesmuseum für Kärnten, Museumg. 2, Tel. 0463/536-30552, DkP Di–Sa 9–16 h, So 10–13 h

Licht- & Kunsthaus Graf, Völkermarkter Straße 144, Tel. 0664/1552829, DkP, n. tel. Vereinb.

Magistrat, Neuer Platz 1, in den Räumlichkeiten von Vzbgm. E. Wiedenbauer, Tel. 0463/537-529 Wolfgang Bogner, Fotoausstellung, bis 9. 3.

Napoleonstadel – Haus der Architektur, St.-Veiter-Ring 10, Tel. 0463/504577, DkP, Mo–Do 9–17 h u. Fr 9–12 h

Stadtgalerie, Theatergasse 4,Tel. 0463/537-532 (KC Eintritt) Manfred Deix, bis 11. 3. Macht der Dinge, 30. 3. bis 29. 7. Mo–Fr 10–19 h, Sa 10–17 h, So u. Feiertag 10–15 h

Alpen-Adria-Galerie, Theaterplatz 3,Tel. 0463/537-532, Farbenlust und Formgedanken, Abstrakte Wege in Österreich 1900–2000, 8. 3. bis 29. 4., Mo–Fr 10–19 h, Sa 10–17 h, So u. Feiertag 10–15 h

Studiogalerie im Stadthaus, Theaterplatz 3, Tel. 0463/537-532, Mann & Frau, 2. 3. bis 14. 3. , täglich von 13–19 h

Villach

Ateliergalerie Gabriele Schurian, St. Martiner Straße 41/III/21, Tel. 04242/56038 Gabriele Schurian, bis 31. 12. , Mo–Fr 10–12 h u. 15–18 h, Sa 10–12 h

Foto-Galerie Lind, Rennsteinerstraße 10, Tel. 04242/219273 Enzo Cumbo, 21. 3. bis 6. 4., Mo, Mi, Fr 16–19.30 h

Galerie Freihausgasse, Freihausgasse, Tel. 04242/205-3450 Arno Popotnig, Ute Aschbacher, bis 24. 3. Mo–Fr 10–12 h u. 15–18 h, Sa 10–12 h

Galerie Holzer, Widmanngasse 7, Tel. 04242/27019, DkP Di–Fr 16–18 h

Galerie Unart, KC, Kaiser-Josef-Platz 3,Tel. 04242/28097 Günther Egger, bis 3. 3. Markus Krön, 14. 3. bis 21. 4. Mo–Fr 10–12.30 h u. 15–18 h, Sa 10–12.30 h, Mi geschlossen

Bleiburg

Werner-Berg-Galerie, 10.-Oktober-Platz 1, Tel. 04235/2872, derzeit geschlossen, Mi–So 10–12 h u. 14–17 h, Di 14–17 h

Feldkirchen

Galerie im Amthof, Amthof, Tel. 04276/2511-54, DkP, n. tel. Vereinb.

Galerie Freund, Sternweg 7, Tel. 04239/2211 Künstler der Galerie, bis 28. 2. Di–Fr 19–21 h

St. Paul/Lavanttal

Schatzhaus Kärnten, Stift St. Paul, Tel. 04357/2019-22, DkP tgl. 9–17 h

St. Veit an der Glan

Atelier 43, Boteng. 11, Tel. 04212/6780 Gustav Hessing, Karl Stark, Konrad Koller et al., bis Ende Mai Di–Fr 10–12 h u. 15–18 h u. n. tel. Vereinb.

Rathausgalerie, Rathaus, Tel. 04212/5555-31, DkP Mo–Fr 8–12 h u. 13–16 h

Sirnitz Schloss Albeck, Tel. 04279/303-0, DkP, Di–So 10–17 h

Spittal an der Drau

Galerie im Schloss Porcia, Burgplatz 1, Tel. 04762/3420 Metka Krasovec, bis 25. 3. Mo–Fr 10–13 h u. 16–18 h, Sa, So und feiertags 10–12 h

Straßburg

Schloss Straßburg, Tel. 04266/2236-12, DkP, täglich 10–17 h

Tainach

Galerie Sodalitas, Tainach 119, Tel. 04239/2642-0, Egon Rubin, bis 21. 3. Stefan Ferm, bis 24,. 2. tgl. 9–19 h

Velden

Galerie Volksbank Velden, Am Corso 27, Tel. 04274/2016, Wolfgang Beutel, Als ich sehen lernte bis 15. 2. Otto Reitzl, 21. 2. bis 15. 3. Mo–Fr 8–12 h und 15–17 h

Casineum Velden, Am Corso 17, Tel. 04274/2604112, Matin Rauchenwald, Idonesische Impressionen, 10.3-22.3 täglich ab 12 Uhr im Wintergarten

Völkermarkt

Bezirkshauptmannschaft, Sponheimergasse 2, Tel. 04332/2650, Manfred Mörth, bis 29. 3. Mo–Do 7.30–16 h u. Fr 7.30–13 h

Galerie Magnet, Hauptplatz 6, Tel. 04232/2444-15, DkP Mo–Fr 10–12 h u. 16–19 h, Sa 9–12 h �u. n. tel. Vereinb.

Stadtmuseum, Faschinggasse 1, Tel. 04232/2571-39, Mo–Fr 10–13 h u. 14–16 h, Sa, So u. Feiertag 10–12 h

Weizelsdorf

Schloss Ebenau/Galerie Walker, Tel. 04228/2110 (KC Eintritt), DkP Fr–S0 11–19 h u. n. tel. Vereinb.

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Page 45: Die Brücke 2001

RB-Galerie, 10.-Oktober-Straße 7,Tel. 04276/2683, DkP Mo–Fr 8–12 h u. 14–16 h

Feistritz i.Rosental

Historisches Kraigherhaus, Tel. 04228/3220, DkP D0–So 11–18 h u. n. tel. Vereinb.

Ferlach

Schloss Ferlach, Galerie Walker, Tel. 0676/6014377, DkP n. tel. Vereinb.

Gmünd

Galerie Gmünd, Tel. 04732/2215-24, DkP ,n. tel. Vereinb.

Alte Burg, Tel. 04732/2215-24, DkP, n. tel. Vereinb.

Galerie Maltator, Tel. 04732/2215-24, DkP, n. tel. Vereinb.

Galerie Stadtturm, Tel. 04732/2215-24, DkP, Di–So 10–12 h u. 16–18 h, n. tel. Vereinb.

Kunsthandwerkshaus Hintere Gasse, Tel. 04732/2088, Kunst am Ei, 23.3-25.3

Haimburg

Atelier-Galerie Wiegele, KC, Haimburg 1, Tel. 04232/7232, Künstler der Galerie, n. tel. Vereinb.

Himmelberg

Haus Winkler-Jerabek, Himmelberg 47, Tel. 04276/2563, DkP Mo–Do 9–12 h u. 13–17 h, n. tel. Vereinb.

Wernberg

Schloss Damtschach, Wernberg bei Villach, Tel. 04252/2225, DkP, n. tel. Vereinb.

Wolfsberg

Galerie 2000, Am Weiher 4, Tel. 0676/3483685, Keramiken und Malerei, ganzjährig, Mo-Sa 9-22 h oder nach tel.Vereinb.

Stadtgalerie, Minoritenplatz 1, Tel. 04352/537246, Gerit Loeschnig, Ulrich Plieschnig, 2-27.3., DkP Mo–Fr 9–12 h u. 13–18 h, Sa 9–12 h

Kleine Galerie, Eitweg 12, Tel. 04352/2437 od. 0664/3252060 Uhrenskulpturen und Bilder, bis 28. 2. , n. tel. Vereinb.

Artelier Nr. 5, Sporergasse 5, Tel. 0664/2814361, DkP Mo–Fr 9–12 h u. n. tel. Vereinb.

Galerie Atelier Manfred Probst, Maria Rojach 9, Tel. 04355/2024, Malerei, Graphik etc., bis 28. 2. , n. tel. Vereinb.

Ljubljana

Cankarjev dom, Kleine Galerie, Ljubljana, Tel. 00386/12417100, Antonio Zivkovic, Odsev spomina (Widerschein der Erinnerung), bis 1.4.Fotografie des Jahres, Erste Vorhalle, bis 1.4. Akt in slowenien III, bsi 25.3, täglich bis 18 h

Slovenj Gradec

Galerija likovnih umetnosti, Glavni trg 24, Tel. 00386288/22131, DkP, Mo–S0 9–12 h u. 14–17 h

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Page 46: Die Brücke 2001

kino.tipp

In the Mood for Love

Hongkong/Frankreich 2000 Regie: Wong Kar-wai Mit Maggie Cheung, Tony Leung u.a. Farbe, 94 Minuten, OmU

Preis für den besten Hauptdarsteller (Tony Leung) Cannes 2000

Die Vergangenheit ist der Körper einer schönen Frau, die zu berühren unerfüllte Sehnsucht bleibt: In erlesenen Bildern voller Trauer und in herzzerreißend schönen musikalischen Sequenzen meditiert Wong Kar-wai einmal mehr über die Poesie der Zeit. Der Film beschwört die Erinnerung an das Hongkong der frühen Sechzigerjahre und erzählt in raffiniert elliptischer Art von der unerfüllt bleibenden Liebe zwischen einem Mann und einer Frau. Eigentlich ist es nur eine Kette von Zufällen, an der sich Begegnungen des Zeitungsredakteurs Chow und der Sekretärin Li wie Perlen aneinander reihen. Es beginnt damit, dass sie ins gleiche Haus einziehen. Ihre Ehepartner sind wegen Dienstreisen zumeist nicht zu Hause. Durch die befreundeten Vermieter treffen sie sich bei geselligen Abenden, sie teilen den Weg zur immer gleichen Nudelküche. Und dann wird ihnen eines Tages bewusst, dass ihre Ehepartner eine Affäre miteinander haben. Und dass sie selbst tiefe Gefühle füreinander hegen.

1. 15.50 Kinderkino: Das Dschungelbuch 17.30 Süßes Gift. OmU. Frankreich 2000, Regie: Claude Chabrol 19.30 Honig und Asche. OmU. Schweiz/Tunesien 1997, Regie: Nadia Fares 21.00 Tiger & Dragon. DF. USA/China/ Hongkong 2000, Regie: Ang Lee

2. 15.20 Kinderkino: Das Dschungelbuch 17.00 Die List der Frauen. OmU. Marokko/Ch/Tunesien 1999, Regie: Farida Benlyazid 18.45 Tiger & Dragon. DF. 21.00 Süßes Gift. DF.

3. 15.20 Kinderkino: Das Dschungelbuch 17.00 Die List der Frauen. OmU. 18.45 Tiger & Dragon. DF. 21.00 Süßes Gift. DF.

4. 15.20 Kinderkino: -Das Dschungelbuch 17.00 Die List der Frauen. OmU. 18.45 Tiger & Dragon. DF. 21.00 Süßes Gift. DF.

5. 15.20 Kinderkino: -Das Dschungelbuch 17.00 Frauenfilmtage 2001: Boys Don’t Cry. USA 1999, Regie: Kimberly Peirce 19.15 Frauenfilmtage 2001: Honig und Asche. OmU. Schweiz/Tunesien 1997, Regie: Nadia Fares 20.50 Die List der Frauen. OmU.

6. 15.00 Kinderkino: Das Dschungelbuch 16.45 Frauenfilmtage 2001: A Vendre. OmU. Frankreich 1998, Regie: Laetitia Masson 19.00 Frauenfilmtage 2001: Boys Don’t Cry. 21.15 Die List der Frauen. OmU.

7. 15.20 Kinderkino: Das Dschungelbuch 17.00 Frauenfilmtage 2001: Mansfield Park. OV. GB/USA 1999, Regie: Patricia Rozema 19.15 Frauenfilmtage 2001: Die List der Frauen. OmU. 21.00 Tiger & Dragon. DF.

8. 15.20 Kinderkino: Das Dschungelbuch 17.00 Frauenfilmtage 2001: Die List der Frauen. OmU. 18.45 Frauenfilmtage 2001: Mansfield Park. OV. 20.50 Süßes Gift. DF.

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9. 15.40 Kinderkino: Das Dschungelbuch 17.15 Süßes Gift. DF. 19.10 Frauenfilmtage 2001: The Virgin Suicides. OmU. USA 1999, Regie: Sofia Coppola 21.00 Tiger & Dragon. DF.

10. 15.40 Kinderkino: Das Dschungelbuch 17.15 Süßes Gift. DF. 19.10 The Virgin Suicides. OmU. 21.00 Tiger & Dragon. DF.

11. 15.40 Kinderkino: Das Dschungelbuch 17.15 Süßes Gift. DF. 19.10 Frauenfilmtage 2001: The Virgin Suicides. OmU. 21.00 Tiger & Dragon. DF.

12. 15.40 Kinderkino: Das Dschungelbuch 17.15 Süßes Gift. DF. 19.10 Frauenfilmtage 2001: The Virgin Suicides. OmU. 21.00 Tiger & Dragon. DF.

13. 15.40 Kinderkino: Das Dschungelbuch 17.15 Süßes Gift. DF. 19.10 Frauenfilmtage 2001: The Virgin Suicides. OmU. 21.00 Tiger & Dragon. DF.

14. 15.40 Kinderkino: Das Dschungelbuch 17.15 Süßes Gift. DF. 19.10 Frauenfilmtage 2001: The Virgin Suicides. OmU. 21.00 Tiger & Dragon. DF.

15. 15.40 Kinderkino: Das Dschungelbuch 17.15 Süßes Gift. DF. 19.10 Frauenfilmtage 2001: The Virgin Suicides. OmU. 21.00 Tiger & Dragon. DF.

16. 15.20 Kinderkino: Das Dschungelbuch 17.00 The Virgin Suicides. OmU. 18.50 In the Mood for Love. OmU. Hongkong 2000, Regie: Wong Kar-wai 20.45 Tiger & Dragon. DF.

17. 15.20 Kinderkino: Das Dschungelbuch 17.00 The Virgin Suicides. OmU. 18.50 In the Mood for Love. OmU. 20.45 Tiger & Dragon. DF.

18. 15.20 Kinderkino: Das Dschungelbuch 17.00 The Virgin Suicides. OmU. 18.50 In the Mood for Love. OmU. 20.45 Tiger & Dragon. DF.

19. 17.00 The Virgin Suicides. OmU. 18.50 In the Mood for Love. OmU. 20.45 Tiger & Dragon. DF.

20. 17.00 The Virgin Suicides. OmU. 18.50 In the Mood for Love. OmU. 20.45 Tiger & Dragon. DF.

21.

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17.00 The Virgin Suicides. OmU. 18.50 In the Mood for Love. OmU. 20.45 Tiger & Dragon. DF.

22. 17.00 The Virgin Suicides. OmU. 18.50 In the Mood for Love. OmU. 20.45 Tiger & Dragon. DF.

23. 15.00 Kinderkino: Neues von uns Kindern aus Bullerbü 16.45 Tiger & Dragon. DF. 19.00 Gripsholm. D/Österreich/CH 2000, Regie: Xavier Koller 21.00 In the Mood for Love. OmU.

24. 15.00 Kinderkino: Neues von uns Kindern aus Bullerbü 16.45 Tiger & Dragon. DF. 19.00 Gripsholm. 21.00 In the Mood for Love. OmU.

25. 15.00 Kinderkino: Neues von uns Kindern aus Bullerbü 16.45 Tiger & Dragon. DF. 19.00 Gripsholm. 21.00 In the Mood for Love. OmU.

26. 16.45 Tiger & Dragon. DF. 19.00 In the Mood for Love. OmU. 20.50 Gripsholm.

27. 16.45 Tiger & Dragon. DF. 19.00 In the Mood for Love. OmU. 20.50 Gripsholm.

28. 16.45 Tiger & Dragon. DF. 19.00 In the Mood for Love. OmU. 20.50 Gripsholm.

29. 16.45 Tiger & Dragon. DF. 19.00 In the Mood for Love. OmU. 20.50 Gripsholm.

30. 15.30 Kinderkino: Neues von uns Kindern aus Bullerbü 17.15 Gripsholm. 19.10 Express, Express. OmU. Slowenien 1997, Regie: Igor S?terk 20.45 Tiger & Dragon. DF.

31. 15.30 Kinderkino: Neues von uns Kindern aus Bullerbü 17.15 Gripsholm. 19.10 Express, Express. OmU. 20.45 Tiger & Dragon. DF.

Zeichenerklärung: DF: Deutsche Fassung · OmU: Originalfassung mit deutschen Untertiteln OV: Originalversion

Filmstudio Villach KC

Stadtkinocenter (04242/214606)

FRAUENFILMTAGE in Zusammenarbeit mit der Stadt Villach:

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1./2. 18.45 Schöne Venus – Vénus Beauté, F 1998– R: Tonie Marshall, OmU. Ab 14 Jahren.

6./7. 18.45 The Virgin Suicides – Verlorene Jugend. USA 1999 – R: Sofia Coppola. OmU. Ab 16 Jahren.

8./9. 18.45 Die Diebin von Saint Lubin – La Voleuse de Saint Lubin F 1999 – R: Claire Devers, OmU. Ab 14 Jahren.

13./14. 18.45 Three Seasons. USA/Vietnam 1998 – R: Tony Bui. OmU. Ab 14 J.

15./16. 16.45 Kinderkino: Jonathana und die Hexe. Ö 1986 – R: Bernd Neuburger. Ab 6 Jahren. 18.45 In the Mood for Love Hongkong 2000 – R: Wong Kar-wai. OmU. Ab 16 Jahren.

FILME AUS DEM SÜDEN:

20./21. 18.45 Madagascar. Kuba 1994 R: Fernando Pérez. Ab 14 J. OmU. 18.45 Quiereme y verás. Kuba 1995 ,R: Daniel Díaz Torres. OmU. Ab 14 Jahren.

22./23 18.45 Pequeños milagros – Kleine Wunder. Argentinien 1997 ,R: Eliseo Subiela. Ab 10 J. OmU

27./28 18.45 Süßes Gift – Merci pour le chocolat. F 2000 – R: Claude Chabrol. OmU. Ab 16 Jahren.

29./30 18.45 Running Out Of Time – An Zhan Hongkong 1999 – R: Johnnie To OmU. Ab 14 Jahren.

OmU: Original mit Untertiteln, DF: Deutsche Fassung, OF: Originalfassung, ohne Angabe: Deutsche Fassung

Inhaltsverzeichnis

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