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Die europäische Die europäische Integration als Integration als Prozess der Prozess der Erweiterung Erweiterung

Die europäische Integration als Prozess der Erweiterung

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Page 1: Die europäische Integration als Prozess der Erweiterung

Die europäische Die europäische Integration als Integration als

Prozess der Prozess der ErweiterungErweiterung

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Aufteilung des ReferatsAufteilung des ReferatsWessels, Wolfgang (2008). Das politische System

der Europäischen Union.Kap. IV.8: Beitrittsverfahren, Wiesbaden: VS Verlag(Referiert von Magdalena Gangl und Caroline Strobel)

Kohler-Koch, Beate/Thomas Conzelmann/Michèle Knodt (2004). EuropäischeIntegration – Europäisches Regieren, Kap. 14: Osterweiterung undregionale Stabilisierungspolitik, Wiesbaden: VS Verlag(Referiert von Zülfü Tas und Verena Sommerauer)

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Wolfgang Wessels

seit 1994 Inhaber des Jean-Monnet-Lehrstuhls am Forschungsinstitut für Politische Wissenschaft und Europäische Fragen der Universität Köln

Schwerpunkte: das System der Europäischen Union, die Rolle der EU im internationalen System, die Vertiefung und Erweiterung der EU sowie Theorien der internationalen Beziehungen und europäischen Integration

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Beate Kohler-Kochvon 1990 bis Januar 2007 Lehrstuhlinhaberin für

Politische Wissenschaft an der Universität Mannheim; seit 2005 Gastprofessur an der Universität Bremen

Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, des Wissenschaftlichen Beirats der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) sowie Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats des Zentrums für Europäische Rechtspolitik

Schwerpunkte: „Institutionenwandel im Prozess der europäischen Integration“, „Chancen demokratischen Regierens im europäischen Mehrebenensystem“, „Einbindung von NGOs in die europäische Politikgestaltung“

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Thomas ConzelmannDozent für International Relations und EU

External Relations an der Universität von Maastricht; vorher Lehrbeauftragter an den Universitäten von Darmstadt und Mannheim

Michéle KnodtInhaberin des Lehrstuhls für Vergleichende

Analyse politischer Systeme und Integrationsforschung am Institut für Politikwissenschaft der TU Darmstadt

habilitierte 2004 bei Beate Kohler-Koch an der Universität Mannheim zum Thema Regieren im erweiterten europäischen Mehrebenensystem - die internationale Einbettung der EU

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Struktur des Textes: Struktur des Textes: Wolfgang Wessels: Wolfgang Wessels: BeitrittsverfahrenBeitrittsverfahrenAufbau sehr logisch und gut

nachvollziehbarText setzt keine spezifischen

Vorkenntnisse voraussehr kurzer Text, trotzdem alles

enthalten um die Grundstruktur von den EU Beitrittsverfahrenzu verstehen

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„„Kopenhagener Kopenhagener Kriterien“Kriterien“Institutionelle Stabilität als Garantie für

demokratische und rechtsstaatliche Ordnung, Achtung der Menschenrechte und Minderheitenschutz

Funktions- und wettbewerbsfähige Marktwirtschaft

Fähigkeit zur Erfüllung der Verpflichtungen aus der EU-Mitgliedschaft, insbesondere zur Übernahme der Ziele der politischen Union sowie der Wirtschafts- und Währungsunion

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Phasen des Phasen des Beitrittsverfahrens Beitrittsverfahrens InitiativphaseAntrag eines europäischen Staates auf

Mitgliedschaft in der EU.Voraussetzung: Achtung der Grundsätze

Einreichung des Antrags an Rat

Anhörung der Kommission und Stellungsnahme

Einstimmige Beschlussfassung im Rat über die Aufnahme von Verhandlungen und zu weiternVerfahren

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Verhandlungsphase

Abschlussbericht der Kommission als Entscheidungsgrundlage für den Rat

EP: Zustimmung mit absoluter Mehrheit seiner Mitglieder

Einstimmiger Beschluss des Rats über die Annahme des Kandidatenlandes

Unterzeichnung des Beitrittvertrages

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Ratifikationsprozess

Nationale Parlamente der

Mitgliedsstaaten nach

verfassungsrechtlichen Vorschriften

Beitritt zur EU

Kandidat: Zustimmung meist Nationale Parlamente derdurch Referendum

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Arbeitsteilung zwischen Europäischem Arbeitsteilung zwischen Europäischem Rat und KommissionRat und Kommission

 Beitrittsverhandlungen sind weitaus

komplizierter und langwieriger als die Vertragsregeln erkennen lassen

Europäische Rat stellt die Weichen für das Beitrittsverfahren

EU-Rat überprüft, durch Beitritte entstehende finanzielle Auswirkungen und den Fortschrittsbericht der Kommission zur Einhaltung der Kriterien

 EU-Rat entscheidet (de facto) über die

Aufnahme und über den Abschluss von Beitrittsverhandlungen

Rolle des EU-Rats

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Nach einstimmigen formalen Beschluss des Rats, zur Eröffnung der Verhandlungen, wird die Kommission zum zentralen Verhandlungsführer

 Die Kommission erläutert die Möglichkeiten

und Risiken einer Mitgliedschaft und kann gleichzeitig „Heranführungsstrategien“ für die potenziellen Mitgliedsstatten entwickeln

 Kommission vergleicht die Rechtslage der

EU mit der, der antragsstellenden Staaten Durch „Fortschrittsberichte“ informiert die

Kommission die anderen EU-Organe 

Rolle der EU-Kommission

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Kommission räumt eventuell benötigte Übergangsfristen ein

Notwendige Station des Beitrittsverfahrens: Zustimmung des EP mit der Mehrheit seiner Mitglieder

 EU- Beitritt ist ein langer Prozess der

Annäherung und Integration (Orientierung des „Osten“ an den „Westen“)

Page 14: Die europäische Integration als Prozess der Erweiterung

Perspektiven und AnalysePerspektiven und Analyse   

Unter Ausklammerung von grundsätzlichen Diskussionen, haben EU-Rat und Kommission den Weg zur Mitgliedschaft in der EU geebnet.

Das Zusammenwirken zwischen EU-Rat und Kommission lassen intergouvernementale und supranationale Elemente erkennen.

  Debatte über die Zukunft der Beitrittsverhandlungen:

Türkei, Mazedonien, Kroatien und den Südosteuropas werden Beitrittsperspektiven eingeräumt.

Die Verfahren der Kommenden Beitrittsverhandlungen werden trotz Schwerfälligkeit in der Praxis nicht zur Diskussion gestellt.

Erweiterungsdebatte wird häufig mit Vertragsrevision (auch im Zusammenhang des Verfassungs-bzw. Reformvertrages) verbunden.

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Zum 2. TextZum 2. TextStruktur  Aufgebaut auf drei Fragen, die auch das Ziel des

Textes bilden Die in fünf Kapiteln abgehandelt wurden Beantwortung der drei Fragen erfolgt in

chronologischer Form Feststellung und Analyse der Charakteristika

Ziele  Welche sind die Etappen der

Osterweiterung(spolitik), gab es eine EU-Strategie? Welche Auswirkungen hat die Osterweiterung auf

die EU? Konsequenzen für die gesamteuropäische

Sicherheits- und Stabilitätspolitik? 

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Ziele und Probleme der Ziele und Probleme der OsterweiterungOsterweiterung

Stabilisierung durch IntegrationInterne Dimension (Anpassung der

Strukturen der EU)Externe Dimension (Anpassung auf

Seiten der Kandidatenländer)Offene Fragen:

Finalität – supranationaler Verband oder Bundesstaat?

Identität – wer gehört dazu?

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Umbruchsjahr 1989Umbruchsjahr 1989

Zusammenbruch der kommunistischen Regime als Chance, die Aufteilung Europas zu überwinden

Problem: WIE? Politisch StimmrechteWirtschaftlich Geld

Europaabkommen (1991 -1993): mit Polen, Ungarn, Tschechoslowakei

Handelserleichterungen, Angleichung der Rechtsregeln, kult. und ökon. Dialog

PHARE-Programme: erste Finanzhilfen an die MOEL

Allerdings noch keine Perspektive für einen Beitritt

 

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Kopenhagen KriterienKopenhagen Kriterien

Bericht der Kommission an den EU-Rat von 1992

EU-Rat v. Kopenhagen (1993): Beschluss der Staats- und Regierungschefs klare Beitrittsperspektive für alle assoziierten MOEL verknüpft mit Kriterien

EU-Rat v. Essen (1994): Heranführungsstrategien:

Formulierung der Anpassungserwartungen von jedem Land

Finanzhilfen der EU für den Anpassungsprozess

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  EU-Rat v. Madrid (1995)EU-Rat v. Madrid (1995)

Der Auftrag an die Kommission:

- Beurteilung des Standes der Beitrittsvorbereitungen in jedem Kandidatenland

- Ausarbeitung von Vorschlägen zur Ausgabenpolitik der EU

- Konkretes Datum für den Beginn der Beitrittsverhandlungen

Mit diesen Beschlüssen wurden folgende Entwicklungen ausgelöst:

- Diskussionen um Wie und Wann Verhandlungen mit allen gleichzeitig (Regatta-Ansatz) oder in Gruppen (Gruppen-Ansatz)

- Agenda 2000 lange Verhandlungen zur Finanzierung der EU

- Auftrag an die Regierungskonferenz v. 1996: Prüfung der Folgen von Osterweiterung

Page 20: Die europäische Integration als Prozess der Erweiterung

EU-Rat v. Luxemburg (1997): EU-Rat v. Luxemburg (1997): BeitrittsverhandlungenBeitrittsverhandlungen

Stellungnahme der Kommission Positive Beurteilung Tschechien,

Polen Ungarn, Estland, Slowenien, ZypernNegative Beurteilung Slowakei,

Rumänien, Bulgarien, Lettland, LitauenFormell: Verhandlungen mit allen; konkret:

nur mit „Luxemburger-Gruppe“ ab 1998Beitrittspartnerschaften mit allen anderenTürkei einbinden Einladung zur „Europa-

Konferenz“

Page 21: Die europäische Integration als Prozess der Erweiterung

  Beschleunigte Beschleunigte Beitrittsverhandlungen und der Beitrittsverhandlungen und der BeitrittBeitrittKosovo-Krise und „Stabilitätspakt für den

Balkan“ mit Nachfolgestaaten Ex-JugoslawiensProteste der „Helsinki-Gruppe“Proteste der „Luxemburger-Gruppe“Regatta-Ansatz und Beitritt nach

LeistungsfähigkeitVerhandlungskapitelnKopenhagener Gipfel 2002 Beschluss zur

Aufnahme von 10 Staaten per 01.05.2004Weitere Gespräche mit Rumänien, BulgarienDie Türkei: Aufnahme von Verhandlungen für

2004 

Page 22: Die europäische Integration als Prozess der Erweiterung

Charakteristika der Charakteristika der ErweiterungspolitikErweiterungspolitik

Eigendynamik der Osterweiterung- Erfolgreiche und schnelle Anpassung durch MOEL Druck auf die EU- Kopenhagener Kriterien als Mittel der EU zur Kontrolle dieser Dynamik

Argumente gegen die Osterweiterung- Eine zu rasche Erweiterung gefährdet die Wohlfahrt- Problem der etablierten EU-Agrar- und Regionalpolitik- Wegfall von Grenzen birgt Gefahren: Kriminalität, Migration usw.- Spannungen mit Russischen Föderation wegen der Aufnahme

Generalisten vs. SpezialistenGeneralisten Positive Haltung Spezialisten Negative HaltungKomplexität Stimme der Experten hat Gewischt 

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Interne Interne Adaptionserfordernisse Adaptionserfordernisse Europäische Integration,,Stabilisierung durch Integration‘‘

Finanzierung der AusgabenpolitikAgrar- und Kohäsionspolitik zentral –

Finanzierungsproblem-Umverteilung-Widerstand – Lösung

Agenda 2000

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Institutionelle ReformenInstitutionelle Reformen

Regierungskonferenz 1996: Zentrales Thema - Frage nach der Handlungsfähigkeit einer erweiterten EU und wie diese gesichert werden könne führte schlussendlich auch zum Vertrag von Amsterdam

Zentralen Fragen, wie Neuregelung der Gewichtung der Stimmen im Rat, die Ausweitung von Mehrheitsentscheiden, und die Frage nach der Zahl von EU Kommissaren pro Mitgliedsland wurden endgültig erst auf dem Gipfel von Nizza geklärt

Beschlossenen Reformen bedeuteten unteranderem, dass die notwendigen institutionellen Änderungen für einen Beitritt neuer Staaten abgeschlossen waren.

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Institutionelle Reformen 2 Institutionelle Reformen 2 Neu beigetretene Länder dennoch ungleich

behandelt zb Tschechien oder Ungarn haben 2 Sitze weniger im Europäischen Parlament als ähnliche Bevölkerungsdichte Länder wie zb Portugal

Neumitglieder erst nach dem Beitritt von Bulgarien und Rumänien eine ausreichende Stimmzahl im Rat um eine Sperrminorität zu bilden

Begriff ,,verstärkte Zusammenarbeit‘‘ zentral, er bedeutet, dass eine Gruppe von Mitgliedsstaaten in bestimmten Bereichen eine engere Zusammenarbeit wünscht, als die Gesamtheit der EU und rdurch andere Staaten nicht daran gehindert werden soll

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Regionale Regionale StabilisierungspolitikStabilisierungspolitikZielt auf großräumige, regionale

Stabilisierung des politischen Umfelds der EU ab und ist stark in normativ und kognitiv definierten Leitideen vorhanden.

diese Politik hat ein gemeinsames Charakteristika z.B. : Achtung von Menschenrechten, friedliche Konfliktlösung etc. und wird auch eingefordert

Motiv hierfür ist unteranderem die Intensivierung des ökonomischen Austauschs und auch die Schaffung von Sicherheit

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DiskussionsfragenDiskussionsfragen1.) Aus welcher Sicht besteht ein größeres Interesse einer

Eingliederung neuer Staaten aus dem Osteuropäischen Raum in die Europäische Gemeinschaft? Was kann man als zentrale Interessen der EU bezeichnen eine solche Einbindung in die Staatengemeinschaft zu beschleunigen.

2.) Bezüglich der Kopenhagen Kriterien gelten z.B. in Serbien welches eine Aussicht auf eine Mitgliedschaft in der EU hat zum Beispiel die sogenannten Kopenhagen Plus Kriterien welche über die Kriterien von 1993 hinaus gehen. Sind diese Kriterien allgemein auf Osteuropa aufgrund seiner expliziten jungen Vergangenheit anwendbar oder sollte es hier Ratifizierungen geben?

3.) Was könnte ein Grund der gegenwärtigen Stagnation des EU- Erweiterungsprozesses sein? Mit einem Augenmerk auf die Regionen am westlichen Balkan.