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Die FormelDie Formelfür Karrierenfür Karrieren

12 wirtschaftsspiegel 2 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de

TitelTitel || Jugend forschtJugend forscht

Jugend forscht wecktJugend forscht wecktden Entdeckergeistden Entdeckergeistin Kindern und Jugend-in Kindern und Jugend-lichen. Die IHK Nordlichen. Die IHK NordWestfalen unterstütztWestfalen unterstütztdie Nachwuchsforscherdie Nachwuchsforscherals Ausrichter desals Ausrichter desRegionalwettbewerbsRegionalwettbewerbsMünsterland – das hilftMünsterland – das hilftWirtschaft undWirtschaft undWissenschaft.Wissenschaft.

Jugend forscht am Gymnasium Wolbeck:

Die Schule zählt zu den erfolgreichsten des

IHK-Regionalwettbewerbs. Foto: Stephan/IHK

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Marec Hase war schon als Kind ein Schrauber.Stundenlang bastelte er aus alten Drahteseln

neue Fahrzeuge – Kettcars mit fünf Gängen, Dreirä-der aus schrottreifen Ersatzteilen oder Fahrräder mitunterschiedlich großen Rädern. 1989 stellte er einselbstgebautes Dreiradtandem bei Jugend forschtvor – Hase baute es ursprünglich, um eine Radtourdurch die Niederlande mit einem blinden Freund zuunternehmen. Und er baute es so gut, dass er nichtnur den ersten Platz beim Landesfinale holte, son-dern auch den Mut fasste, seine Ideen in einem eige-nen Unternehmen zu realisieren. Das Ergebnis ist

heute auf der ehemaligen Ze-che Hibernia in Waltrop zu be-sichtigen. Aus seiner Idee istein Unternehmen mit 40 Mit-arbeitern und internationalemVertrieb geworden: „HASEBIKES“ ist spezialisiert aufLiege- und Lastenräder, da-runter auch Sonderanferti-gungen für Menschen mit

Handicap. „Die Teilnahme an dem Wettbewerb hatmich immer wieder angespornt, mein Hobby weiterzu vertiefen“, meint Hase rückblickend. „Den Wett-bewerb habe ich immer weiterempfohlen, denn erlenkt das Interesse der Öffentlichkeit auf die Leis-tung von Jugendlichen.“

Hases Erfolgsstory ist sicher nicht der Normal-fall, wenngleich „ein eindrucksvolles Beispiel, wa-

rum es sich lohnt, junge Talente zu unterstützen“,sagt Dr. Benedikt Hüffer. Für den Präsidenten derIHK Nord Westfalen liegt der Wert des Wettbewerbsallerdings mehr noch in der Breitenwirkung: „AusJungforschern werden manchmal Unternehmer, vorallem aber Fachkräfte“, bringt Hüffer es auf denPunkt und erläutert: „Die Wirtschaft braucht For-scher, Ingenieure und Techniker. Und Jugendforscht weckt bei Schülern die Lust auf Mathematik,Informatik, Naturwissenschaften und Technik undgibt ihnen die Möglichkeit, ihre Talente mit vielFreiraum auszuprobieren.“ Deshalb organisiert dieIHK Nord Westfalen seit 30 Jahren den Regional-wettbewerb für das Münsterland.

Titel | Jugend forscht

24 Prozentder Jungforscher arbeitennach dem Wettbewerb weiteran ihrem Projekt.

Quelle: Umfrage Stiftung Jugend forscht e. V.

Marec Hase schraubte schon als Kind an Fahrrädern. Foto: Matthias Graben

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„Fast alle sagen sofort: Wir helfen!“Unternehmen aus der Region wie Hengst, aber auchder Allwetterzoo und die Westfälische Wilhelms-Universität unterstützen den Regionalwettbewerb –sie schicken Mitarbeiter als Juroren zum Wettbe-werb, bieten Gewinnern Forschungspraktika an,

stellen Spenden oder Son-derpreise bereit. Wichtigs-ter Partner der IHK bei derDurchführung des Regio-nalwettbewerbs aber istder UnternehmensbereichCoatings der BASF. Seit2002 unterstützt dasUnternehmen Jugendforscht im Münsterland.BASF-Werkleiterin Dr. Re-nate Bork-Brücken freutsich, dass Jugend forschtSchülern hilft, ihre Talentezu entdecken: „Uns istwichtig, junge Menschenfrühzeitig an naturwissen-schaftliche Themen heran-zuführen und bei ihnen dieFreude an Fragestellungenund Herausforderungen

der Forschung zu wecken.“Die Hilfsbereitschaft der Unternehmen beginnt

oftmals schon vor dem Start des Wettbewerbs. WennGeräte für die Forschung fehlen oder fachlicher Ratgefragt ist, unterstützen Universitäten und Unter-

nehmen die Schüler, berichtet Physik- und Mathe-lehrerin Claudia Lüchtenborg vom GymnasiumWolbeck in Münster. „Fast alle sagen sofort: Wirhelfen!“, skizziert sie ihre Erfahrungen als Projekt-betreuerin.

Egal in welcher Form geholfen wird – „das ist invielerlei Hinsicht eine gute Sache“, findet IHK-Prä-sident Hüffer. „Ich kann Unternehmen aus der Re-gion nur raten, sich bei Jugend forscht zu engagie-ren und ihre Personalleiter zum Finale in die Stadt-halle in Hiltrup zu schicken, um sich die Talente an-zuschauen.“ Berufsorientierung ist nur eine vonvielen Facetten, die den Wettbewerb ausmachen.„Jugend forscht soll in erster Linie neugierig ma-chen und die individuellen Fähigkeiten der Schülerfördern“, so Hüffer.

Ein Journalist hat’s erfunden

Neugierig war auch Henri Nannen. Der ehemaligeChefredakteur der Zeitschrift „Stern“ lernte Anfangder 1960er-Jahre „Science Fairs“ aus den USA ken-nen: Schüler zeigen ihre selbst entwickelten, wis-senschaftlichen Projekte; eine Jury bewertet sie imAnschluss. Eine prächtige Idee, fand Nannen undorganisierte 1965 zum ersten Mal Jugend forscht –mit zunächst bundesweit 244 Teilnehmern. Warumausgerechnet ein Journalist Jugend forscht ins Le-ben rief? Als Wiedergutmachung, sagte Nannen da-mals. Er selbst sei zu Schulzeiten nämlich ein „na-turwissenschaftlicher Versager“ gewesen.

Aus Nannens Idee ist Deutschlands bekanntester

Titel | Jugend forscht

30. IHK-REGIONALWETTBEWERB

Am 18. und 19. Februar findet derIHK-Regionalwettbewerb MünsterlandJugend forscht zum 30. Mal statt. Amersten Tag zeigen die 10- bis 14-jäh-rigen Teilnehmer in der Kategorie„Schüler experimentieren“ ihre Pro-jekte in der Stadthalle Hiltrup. Amzweiten Tag sind die 15- bis 21-Jäh-rigen in der Kategorie „Jugendforscht“ dran. Eltern und Freunde,aber auch Vertreter von Unterneh-men können den Jungforschern anbeiden Tagen von 10 bis 12 Uhr überdie Schultern schauen.www.jufo-ms.de

Fotos:StiftungJugendforschte.V.,IHK

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Nachwuchswettbewerb geworden – 2016 haben sichbundesweit 12 058 Kinder und Jugendliche für dieRegionalwettbewerbe angemeldet. 273 davon wol-len beim zum 30. Mal stattfindenden IHK-Regional-wettbewerb Münsterland am 18. und 19. Februarantreten. Eine Zahl, die den Rekord von 2015 nurknapp unterschreitet. Warum ist der inzwischen 51Jahre ‚alte‘ Wettbewerb nicht in die Jahre gekom-men? „Jugend forscht ist etwas Besonderes – Schü-ler können frei an ihr Projekt rangehen, da es wenigVorgaben gibt. Das macht die Faszination aus“, er-klärt der Leiter des IHK-Regionalwettbewerbs

Münsterland, Dr. Carsten Penz. Welcheenorme Kreativität in den Schülernsteckt, beeindruckt ihn Jahr für Jahr. Ju-gend forscht sei aber nicht nur ein Ideen-katalysator, der die Kreativität anrege, soPenz. Der Wettbewerb stärke das Durch-haltevermögen von Schülern. „Sie lernenauch dann weiterzumachen, wenn Ideenin der Sackgasse stecken“, erklärt derLehrer des Comenius-Gymnasiums inDatteln. Claudia Lüchtenborg vom Gym-nasium Wolbeck kennt diese Situationgut: „Jugend forscht fördert die Haltung,mit Rückschlägen produktiv umzugehen,sie als Herausforderung zu begreifen undsich nicht entmutigen zu lassen.“

Nicht nur für Schüler, auch für Lehrerist Jugend forscht eine Herausforderung:Sie investieren viele Stunden ihrer Frei-zeit, arbeiten sich in neue Themen ein,

helfen bei der Anmeldung und Durchführung derProjekte.

Seit 2008 erhalten beim Regionalwettbewerb da-her auch Schulen eine Ehrung: Die erfolgreichstegewinnt den mit 1000 Euro dotierten IHK-Präsiden-tenpreis. „Jugend forscht funktioniert nur als kol-lektive Leistung: von Schülern, Lehrern, Jurorenund Unternehmen“, beschreibt IHK-Präsident Hüf-fer. Nur so bleibt der Wettbewerb auch in den nächs-ten 50 Jahren bestehen, ist er sicher. Jugend forschtist wie eine gelungene chemische Rezeptur – die Ele-mente müssen sich verbinden. MIRIAM MILBRADT

Titel | Jugend forscht

Am Gymnasium Wolbeck in Münster bricht jedes Jahr das Jugend-forscht-Fieber

aus – bei Schülern und Lehrern, berichtet Claudia Lüchtenborg (r.). Foto: Stephan/IHK