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EDITORIAL Mehr Platz – Weniger Gestank Die wichtigste Einkaufs- straße Österreichs wird verkehrsberuhigt. Wo bis- her 12.000 Kfz-Bewegungen pro Tag stafanden, wer- den es in Zukun nur noch knapp 2.000 sein – Die viel diskutierte „Fußgeherzone“ Mariahilfer Straße kommt! Mehr Platz, neue Grünräu- me und Zonen ohne Kon- sumzwang sollen zum Ver- weilen einladen. Wir freuen uns auf den neuen Fußgehe- rInnen-Boulevard im Zent- rum der Stadt.“ Tempo 30 für die Gumpendorfer Straße Der erste Erfolg ist errun- gen. Die Gumpendorfer Straße erhält Tempo 30! „Ich freue mich schon sehr auf die Verkehrsberuhigung. Wir können neben dem Lärm auch nur selten lüen, ohne dass unsere Wohnung danach gleich nach Abgasen stinkt“, schreibt ein Anrai- ner hier stellvertretend für viele andere. So geht’s nicht. Das Wohnen im 6. muss auch abseits von Dachter- rassenwohnungen ein Ver- gnügen sein. AnrainerInnenbefragung Die Linienführung des 2A, die Verbindung Oo-Bauer- Gasse / Zieglergasse und die Verbindung Webgasse / Schoenfeldgasse werden Gegenstand einer Befra- gung der AnrainerInnen sein. Soll hier Durchzugs- verkehr quer durch Wien er- möglicht werden oder soll eine Verkehrsberuhigung das Autofahren auf die An- rainerInnen einschränken? Das Ergebnis der Befragung wird maßgeblichen Einfluss darauf haben, ob echte Ver- kehrsberuhigung möglich wird.. Susanne Jerusalem Stellvertretende Bezirksvorsteherin Es geht um Mariahilf Der Schrecken ist vielen BürgerIn- nen des 6. und des 7. Bezirks in die Glieder gefahren, als sie gehört ha- ben, dass es eine autofreie Mariahil- fer Straße geben soll. Denn, wohin würde der Verkehr ausweichen? – natürlich in den Bezirk hinein, was sonst? Die Gumpendorfer Straße als ewig verstopfte, stinkende, lär- mende Hauptverkehrsader stand als Schreckgespenst im Raum. Die- se Angst ist gebannt seit die Pläne auf dem Tisch liegen. Die Verkehrs- planung sieht eine Verkehrsberuhi- gung für die Mariahilfer Straßen vor, der Durchzugsverkehr soll großteils verbannt werden. Die Gumpendorfer Straße erhält Tempo 30 und ein Rechtsabbiege- gebot in den Getreidemarkt, weite- re Maßnahmen können gesetzt wer- den, wenn das zur Beruhigung nicht reicht. Zwei Fragen zum Thema Querung durch die Webgasse und die Otto-Bauer-Gasse sind noch offen und werden von den Anrainer- Innen im Jänner beantwortet. Ich gehe davon aus, dass es ein eindeu- tiges JA zur Verkehrsberuhigung geben wird, denn die Betroffenen werden sich wohl kaum Lärm und Gestank vors Fenster wünschen. Susanne Jerusalem Stellvertretende Bezirksvorsteherin Wir beruhigen die Mariahilfer Straßen Quellen: Stadt Wien mariahilf.gruene.at DieGrünen Mariahilf Die Grüne Alternative 032012 Österreichische Post AG, Sponsoring Post – GZ 02Z034599S, Newsleer 34/2012 Retouren an Postfach 555, 1008 Wien

Die Grünen Mariahilf / 2012

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Page 1: Die Grünen Mariahilf / 2012

EDITORIAL

Mehr Platz – Weniger Gestank Die wichtigste Einkaufs-straße Österreichs wird verkehrsberuhigt. Wo bis-her 12.000 Kfz-Bewegungen pro Tag sta!fanden, wer-den es in Zukun" nur noch knapp 2.000 sein – Die viel diskutierte „Fußgeherzone“ Mariahilfer Straße kommt! Mehr Platz, neue Grünräu-me und Zonen ohne Kon-sumzwang sollen zum Ver-weilen einladen. Wir freuen uns auf den neuen Fußgehe-rInnen-Boulevard im Zent-rum der Stadt.“

Tempo 30 für die Gumpendorfer StraßeDer erste Erfolg ist errun-gen. Die Gumpendorfer Straße erhält Tempo 30! „Ich freue mich schon sehr auf die Verkehrsberuhigung. Wir können neben dem Lärm auch nur selten lü"en, ohne dass unsere Wohnung danach gleich nach Abgasen stinkt“, schreibt ein Anrai-ner hier stellvertretend für viele andere. So geht’s nicht. Das Wohnen im 6. muss auch abseits von Dachter-rassenwohnungen ein Ver-gnügen sein.

AnrainerInnenbefragungDie Linienführung des 2A, die Verbindung O!o-Bauer-Gasse / Zieglergasse und die Verbindung Webgasse / Scho!enfeldgasse werden Gegenstand einer Befra-gung der AnrainerInnen sein. Soll hier Durchzugs-verkehr quer durch Wien er-möglicht werden oder soll eine Verkehrsberuhigung das Autofahren auf die An-rainerInnen einschränken? Das Ergebnis der Befragung wird maßgeblichen Einfluss darauf haben, ob echte Ver-kehrsberuhigung möglich wird.. ! Susanne Jerusalem

Stellvertretende Bezirksvorsteherin

Es geht um Mariahilf

Der Schrecken ist vielen BürgerIn-nen des 6. und des 7. Bezirks in die Glieder gefahren, als sie gehört ha-ben, dass es eine autofreie Mariahil-fer Straße geben soll. Denn, wohin würde der Verkehr ausweichen? – natürlich in den Bezirk hinein, was sonst? Die Gumpendorfer Straße als ewig verstopfte, stinkende, lär-

mende Hauptverkehrsader stand als Schreckgespenst im Raum. Die-se Angst ist gebannt seit die Pläne auf dem Tisch liegen. Die Verkehrs-planung sieht eine Verkehrsberuhi-gung für die Mariahilfer Straßen vor, der Durchzugsverkehr soll großteils verbannt werden. Die Gumpendorfer Straße erhält

Tempo 30 und ein Rechtsabbiege-gebot in den Getreidemarkt, weite-re Maßnahmen können gesetzt wer-den, wenn das zur Beruhigung nicht reicht. Zwei Fragen zum Thema Querung durch die Webgasse und die Otto-Bauer-Gasse sind noch offen und werden von den Anrainer-Innen im Jänner beantwortet. Ich

gehe davon aus, dass es ein eindeu-tiges JA zur Verkehrsberuhigung geben wird, denn die Betroffenen werden sich wohl kaum Lärm und Gestank vors Fenster wünschen.#!

Susanne JerusalemStellvertretende

Bezirksvorsteherin

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Page 2: Die Grünen Mariahilf / 2012

Die Grünen Mariahilf

Innere Mariahilfer Straße NEU

Kernzone / FußgängerInnenzone

Zone für AnrainerInnen

Stum

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Schottenfe

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Andreasgasse Stift

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Karl-Schweighofe

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NeubaugasseKaisers

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Webgasse

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Zieglergasse

Kirchengasse

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NEUBAU

MARIAHILF

AnrainerInnen-Befragung

Durchzug Schottenfeldgasse / Webgasse

Durchzug Otto-Bauer-Gasse / Zieglergasse

Linienführung 2A

Stadt Wienc

Innere Mariahilfer Straße NEU

Kernzone / FußgängerInnenzone

Zone für AnrainerInnen

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Andreasgasse Stift

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NeubaugasseKaisers

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Zieglergasse

Kirchengasse

Zollerg

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NEUBAU

MARIAHILF

AnrainerInnen-Befragung

Durchzug Schottenfeldgasse / Webgasse

Durchzug Otto-Bauer-Gasse / Zieglergasse

Linienführung 2A

Stadt Wienc

Die Mariahilfer Straße Neu ist ein Beitrag zu mehr Lebens- und Wohn-qualität in der Stadt. Mi!en im Zent-rum bekommt Wien einen modernen, großzügigen FußgängerInnen-Boule-vard. Ö$entlicher Raum wird für die WienerInnen zurückgewonnen, das ist besonders in den dicht bebauten Bezirken Mariahilf und Neubau wich-tig. In beiden Bezirken gibt es zahl-reiche nicht genutzte Stellplätze in den vielen Garagen, die nach dem Umbau der Mariahilfer Straße end-lich genutzt werden können, um das Auto abzustellen. Zwischen 70 und 106.000 FußgängerInnen bestim-

men täglich den Charakter dieser wohl bekanntesten Straße Mi!el-europas. Mit der Umgestaltung der Mariahilfer Straße gibt es mehr Platz für die Menschen, weniger Lärm, mehr Grünräume, konsumfreie Zonen und damit mehr Möglichkei-ten zum entspannten Einkaufen, Flanieren und Verweilen.#!

Rüdiger MareschVerkehrssprecher

„Schon in 5 Jahren wird sich niemand mehr an

den alten Autostau mi!en in Wien erinnern

können.“ Susanne Jerusalem

„Drei Highlights bestimmen die Rot-Grüne Verkehrs-politik. Die Senkung der

Jahreskarte auf 365", die höchst e#ektive Ausdeh-

nung der Parkraumbe-wirtscha$ung im Westen

Wiens und der Beschluss die Mariahilfer Straße

neu zu gestalten.“ Rüdiger Maresch

GemeinderatVerkehrssprecher

„Unfassbar! Das war der Graben?“

Mariahilfer StraßeDie neue Mariahilfer Straße

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DIE RAHMENBEDINGUN%GEN SIND FIXIERT Die Entscheidung ist gefallen: Die Innere Mariahilfer Straße wird im Bereich zwischen den Querungen Karl-Schweighofer-Gasse bzw. Stumpergasse / Kaiserstraße weit-gehend den FußgängerInnen zur Verfügung gestellt. Damit bekommt Wien einen zeitgemäßen, großzügi-gen FußgängerInnen-Boulevard mit-ten im Zentrum. Die dicht bebauten Bezirke gewinnen dadurch ö$entli-chen Raum. Eine Chance, die Le-bens- und Wohnqualität in Mariahilf und Neubau weiter aufzuwerten.FußgängerInnen brauchen auf der Mariahilfer Straße dringend mehr Platz zum Gehen. Neue Grünräume und konsumfreie Zonen werden die Aufenthaltsqualität der PassantIn-nen erhöhen und zum Verweilen einladen.Die Lösungen für den Verkehr ba-siert auf den Ergebnissen des Bür-gerInnendialogs, der im vergange-nen Herbst in den Bezirken Mariahilf und Neubau durchgeführt wurde. Dabei brachten tausende WienerInnen ihre Interessen, Ideen und Bedürfnisse ein. Besonders wichtig war den AnwohnerInnen, dass auch Verkehrslösungen für die angrenzenden Bezirke berücksich-

tigt werden. Gemeinsam mit Ver-kehrsplaner haben nun die Bezirke Mariahilf und Neubau ein Modell entwickelt, das diesen Ansprüchen gerecht wird.

DIE VERKEHRS%ORGANISATIONDie Neugestaltung betri" die gesamte Innere Mariahilfer Straße.Grundsätzlich wird die Innere Maria-hilfer Straße weitgehend den Fuß-gängerInnen zur Verfügung gestellt. Die Möglichkeit des Radfahrens in angepasster Geschwindigkeit wird in beiden Richtungen und im gesam-ten Bereich möglich sein. Ebenso bleibt die derzeitige Linienführung des 13A erhalten. Auch der Lieferver-kehr wird im gesamten Bereich zu bestimmten Zeiten möglich sein. Die Lieferzeiten für die Betriebe vor Ort werden gemeinsam mit der Wirt-scha"skammer fixiert. Für den 2A sowie bestimmte Querungen wird es eine AnrainerInnen – Befragung geben.

Die verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße Neu kann in zwei Bereiche unterteilt werden:¢ FußgängerInnenzone zwischen

Andreasgasse und Kirchengasse. Hier gibt es keine privaten Stell-

plätze bzw. Garagen, so dass es auch keine Fahrerlaubnis (Zu- und Abfahrt) geben wird.

¢ In den anderen Bereichen ist das Zufahren zu den genehmig-ten Stellplätzen mit einer spezi-ellen Berechtigung möglich. Die Zufahrtsregulierung wird in ei-ner Machbarkeitsstudie geprü" und in Zusammenarbeit mit den Bezirken umgesetzt.

Die derzeit dem Fließverkehr und parkenden Autos zur Verfügung stehenden Flächen werden groß-teils zum Raum für FußgängerInnen, aber auch für ausgeweitete Ladezo-nen wird es mehr Platz geben. Da-mit entsteht insgesamt mehr Platz und somit mehr Aufenthaltsqualität für alle BenutzerInnen.

Die 2. Phase der BürgerInnenbetei-ligung beginnt – AnrainerInnenbe-fragungen werden durchgeführt.In der 1. Phase der BürgerInnenbe-teiligung hat die Stadt Wien die Be-dürfnisse und Interessen der unter-schiedlichen NutzerInnengruppen der Mariahilfer Straße erhoben. Auf Basis des nun zugrunde liegen-den Verkehrskonzeptes startet die 2. Phase der BürgerInnenbeteiligung zu folgenden Verkehrsmaßnahmen. AnrainerInnen-Befragungen zu fol-

genden Bereichen werden durchgeführt:¢ Linienführung des 2A¢ Verbindung O!o-Bauer-Gasse /

Zieglergasse¢ Verbindung und Verkehrsmaß-

nahmen Scho!enfeldgasse / Webgasse

Danach startet die Planung der Oberflächengestaltung der Mariahil-fer Straße gemeinsam mit den Bür-gerInnen. In einem speziellen Verfah-ren werden die Grundlagen dafür erarbeitet, wie die Mariahilfer Stra-ße in Zukun" konkret aussehen soll.

ZEITPLAN¢ AnrainerInnenbefragung zu den

oben genannten Punkten Jän-ner 2013

¢ Start des Planungsverfahrens mit BürgerInnenbeteiligung ab April 2013 (bis Juni 2013)

¢ Umsetzung des bezirksüber-greifenden Verkehrskonzepts im Sommer 2013

¢ Ausschreibung der Neugestal-tung der Mariahilfer Straße auf Basis der BürgerInnenbeteiligung

¢ Bauliche Neugestaltung in Etappen ab Frühjahr 2014#!

Maria Vassilakou Wiens Vize bürgermeisterin

Anregungen bi#e an: [email protected]

NEUEine zweite Kärntner Straße „Mit der Neu-

gestaltung der Maria hilfer Straße wird eine der be-liebtesten Straßen der Stadt massiv aufgewertet. Da-mit bekommt Wien einen zeitgemäßen FußgängerInnen-Boulevard, mi!en in der Stadt.“ Maria Vassilakou,

Wiens Vize-bürgermeisterin

und Verkehrs-stadträtin

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Die Grünen Mariahilf

18 Stellplätze oder Bewegungsmög-lichkeit für 800 SchülerInnen?Anlässlich der Mobilitätswoche und des internationalen autofreien Ta-ges am 22. September veranstalte-te die AHS Rahlgasse einen Akti-onstag für eine autofreie Rahlgasse. Ein grüner Antrag hat die Forderung aufgegri$en. Die beidseitig dicht verparkte Sack-gasse könnte leicht so umgebaut werden, dass ein großes Schulvor-feld entsteht. „Was ist mehr wert, 18 Stellplätze oder Bewegungsmög-lichkeit für 800 Schüler?“, diese Frage werden die Mitglieder der Bezirksvertretung beantworten

müssen! Während die ÖVP bereits Ablehnung angekündigt hat, gibt es noch keine Signale von Seiten der SPÖ. Die Zufahrt zu und das Halten vor den Häusern auf der anderen

Straßenseite soll natürlich nicht be-hindert werden. Die Garage muss erreicht werden können.#!

Susanne Jerusalem

Für die Erweiterung der Gru" wer-den Ersatzpflanzungen notwendig. Mitglieder der Bürgerinitiative wün-schen sich Baumpflanzungen in der Barnabitengasse. Wir haben daher einen Einbautenplan besorgt (siehe Abbildung) und mit einem Baum-spezialisten gesprochen. Das Wie-ner Stadtgartenamt wird seine Ex-pertenmeinung dazu äußern, dann kann eine Entscheidung fallen. Der Standort, das lokale Klima und die Einbauten müssen gemeinsam be-urteilt werden. Schön wäre es je-denfalls, denn die Barnabitengasse bietet sich auf Grund ihres beson-deren Flairs und der Tatsache, dass es sich um eine Wohnstraße handelt speziell für eine Begrünung an.#!

Susanne Jerusalem

Die Grünen Mariahilf haben in der Bezirksvertretung den Antrag ein-gebracht, 10 ö$entliche Parkplätze im 6. Bezirk als Carsharing-Park-plätze zu widmen, und diese so auf-zuteilen, dass jedem Bewohner und jeder Bewohnerin ein Standplatz in 250 Meter Entfernung zur Verfü-gung steht. Das anfängliche Unver-ständnis für dieses Anliegen hat ge-zeigt, dass Carsharing eine noch immer zu wenig bekannte Alternati-ve darstellt. Kurz gesagt, geht es darum, Autos gemeinsam zu nutzen und sie damit besser auszulasten. In den meisten Systemen steht den NutzerInnen ein großer Pool von Fahrzeugen an vielen verschiede-nen Standorten zur Verfügung. In Zeiten von Internet und mobilen Hilfsprogrammen erfolgt die Reser-vierung und Abrechnung automa-tisch und komfortabel etwa mit ei-ner Chipkarte. Im Gegensatz zu Mietautos sind daher für die einzel-ne Fahrt keine weiteren Formalitä-ten notwendig. Wer nur auf die Kos-

ten der einzelnen Fahrt achtet sollte berücksichtigen, dass auch im privaten PKW jeder Kilometer ca. 40 Cent kostet, wenn man wirklich alle Kosten, inklusive der Neuan-scha$ung, mitberechnet. Der gele-gentliche spontane Ausflug ins Um-land, der fallweise Transport oder die letzten 30 Kilometer bei einem Termin in den Bundesländern nach einer bequemen Anreise im Zug sind typische Anwendungs-beispiele.#!

Martin Fritz

Anbieter mit unterschiedlichen Systemen:

zipcar – carsharing.at Carsharing Anbieter mit Standorten in ganz Österreich

Car2go – car2go.com/de/wien FreeFloating Carsharing mit über 500 Autos in Wien und anderen europäischen Städten

carsharing 24/7 – carsharing247.com Online-Pla!form für Car-sharing unter Privatpersonen

Caruso – carusocarsharing.com Projekt für Privates Car-sharing der Vorarlberger Talente-Genossenscha"

autoshare – autoshare.at Privatpersonen bieten ihre Autos als Mietautos an

Rahlgasse autofrei

Bäumein der Barnabitengasse

Carsharing-Parkplätze

Die AHS Rahlgasse hat keinen Turnsaal. Stadtschulrat und Un-terrichtsministerium haben im-mer wieder viel versprochen, trotzdem geht seit Jahrzehnten nichts weiter.

WIE KÖNNTE ES FUNKTIONIEREN?Gleich neben der AHS Rahlgasse (Bundesschule) befindet sich eine aufgelassene Volksschule (Schule der Stadt Wien). Der Bund könnte das Gebäude kaufen oder tau-schen. Vorweggenommen: Es fand sich tatsächlich ein Tauschobjekt! Wer jetzt glaubt, die Sache hä!e sich dadurch erledigt, irrt leider,

denn es gibt ein neues Problem: Die Immobilie der Stadt ist mehr wert als jene des Bundes. Der Bund müsste also die Di$erenz begleichen, will aber nicht. Und deshalb gibt es immer noch keinen Turnsaal. Eine grüne Resolution wendet sich direkt an die Bundesministerin.In der Zwischenzeit müssen sich 800 SchülerInnen und ihre Lehrer-Innen geistreiche Bonmots zum Thema tägliche Turnstunde und „Medaillenregen durch Schul-sport“ anhören. Ho$entlich nicht mehr lang.#!

Susanne Jerusalem

Rahlgasse mit Turnsaal

Anträge

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So viele MariahilferInnen haben so viele Jahre darum gekämpf. Jetzt ist es soweit, die Gumpen-dorfer Straße erhält ein ganz be-sonderes Tempolimit. Bald darf niemand mehr schneller als 30 km/h fahren. Wir freuen uns, das erreicht zu haben!#!

Susanne Jerusalem

Grüne ErfolgeNeville-Brücke

Grün statt

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Gumpendorfer Straße: Endlich TEMPO 30

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EIN SCHRITT IN DIE RICHTIGE RICHTUNG!Eine Brücke ist ein Bauwerk, das die beiden „Ufer“ eines Einschni!es mit-einander verbindet. In unserem Fall ist es eine Verbindung zwischen

den Menschen in Mariahilf und Margareten. Es ist das erste Mal in Wien, dass ein Verkehrsbauwerk, das in letzter Zeit vorwiegend vom „Motorisierten Individualverkehr“ benützt wurde, durch Rückbau und

Begrünung nur mehr für Fußgänge-rInnen und RadfahrerInnen zur Ver-fügung steht, somit den Menschen wieder zurückgegeben wird!In beiden Bezirken wurde der Be-schluss gefasst, die Brücke zu be-

grünen und ohne Autos zu belassen! Was eben auch bedeutet, dass der Durchzugsverkehr eingeschränkt wird!#!

Werner Haslauer

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Die Grünen Mariahilf

Maria Vassilakou, Grüne Stadträtin in Wien schlägt vor, die Mietpreise zu begrenzen. 7 Euro pro Quadrat-meter – ohne Sonderaussta!ung.

DIE ARBEITERKAMMER GIBT IHR RECHT: WOHNEN MUSS BILLIGER WERDEN!„In elf Jahren sind die Mieten explo-diert – sie sind um zwei Drittel mehr gestiegen als die allgemeine Teuerung. Aber auch weniger Neu-bauten, die nicht mehr zweckge-

bundene Wohnbauförderung, ex-plodierende Zinshauspreise und die für den geförderten Wohnbau dramatischen Bodenpreissteige-rungen machen Wohnen teuer.Zu dem Schluss kommen zwei Stu-dien, die die AK beim Wifo und der TU Wien in Au!rag gegeben hat. Es zeigt sich: Der freie Markt bringt nicht genügend leistbare Wohnun-gen. Das bedeutet, es braucht ge-setzliche Spielregeln. Und: Wo staatlich der Fokus auf dem Eigen-

tumserwerb von Immobilien liegt – wie in den USA oder Spanien, ist die Gefahr einer Immobilienblase groß. ‚Die hohen Mieten belasten die Mie-ter und Wohnungssuchenden schon jetzt enorm, besonders junge Fami-lien‘, resümiert Gabriele Zgubic, Leiterin der AK Konsumentenpoli-tik. ‚Sie werden für das Wohnen im-mer stärker zur Kasse gebeten.‘ “ So kann es nicht weitergehen.#!

Die staatlich kontrollierte Abgabe von Heroin an schwerstsüchtige Menschen wird in vielen Ländern praktiziert. In Österreich hat sich die Politik bislang mehrheitlich da-gegen entschieden. Argumentiert wird aber nicht auf der Basis von Studien und Versuchen, sondern es wird viel moralisiert und ideologisch deba!iert. Ein Blick nach Deutsch-land und in die Schweiz könnte helfen! 2002 wurde in sieben deutschen Städten eine 30 Millionen Euro teu-re Studie gestartet, um die Wirk-samkeit eines vielversprechenden Präparats an schwer kranken Pati-entInnen zu testen. Tatsächlich war die Studie ein voller Erfolg, das neue Präparat bewirkte bei einem signifi-kant höheren Teil der PatientInnen eine Besserung ihres Krankheitsbil-des als in der Vergleichsgruppe, die mit dem herkömmlichen Mi!el be-handelt wurde. Die zuständige Be-hörde empfahl darau&in die Zulas-sung als Medikament. Bei dem Präparat handelt es sich um Diamor-phin, ein synthetisches Heroin.Aus medizinischer und ethischer Sicht gibt es keine Argumente ge-gen die Zulassung von Heroin als Medikament. Die Einwände sind

stets ideologischer Natur. Mit Paro-len wie „Der Staat als Dealer“ oder „Kick auf Krankenschein“ sollen Vor-urteile zementiert werden. Dabei würde die Zulassung von Diamor-phin als Medikament ein wirksames Instrument in der Behandlung der Sucht und damit auch in der Eindäm-mung von Schwarzmarkt und Be-scha$ungskriminalität darstellen. Ein Problem ist wohl, dass Heroin-abhängige PatientInnen zweiter Klasse sind und als willensschwache Sozialversager angesehen werden. Würde jemand auf die Idee kommen, einem Krebspatienten, der auf die herkömmliche Chemotherapie nicht anspricht, eine nachweislich wirksa-me Behandlung zu verweigern? Eher nicht.

KOSTEN ALS TOTSCHLAGARGUMENT Eines der Argumente, das immer „zieht“ ist das Kostenargument. Zwar liegen dazu keine Untersu-chungen vor, aber wer will schon viel Geld für „Junkies“ ausgeben? Die Schweiz zum Beispiel: Einer Kos-ten-Nutzen-Analyse aus der Schweiz zufolge spart ein/e Heroin-patientIn dadurch, dass sie/er einen festen Wohnsitz und Arbeit hat,

weniger strafau$ällig wird und sel-tener ins Krankenhaus muss, der Gesellscha" 60 Euro am Tag. Zieht man davon 33 Euro für die Heroin-vergabe ab, bleibt unterm Strich ein Gewinn von 27 Euro pro Tag. In der Schweiz wurde daraus die Konse-

quenz gezogen, dass Krankenkas-sen und Kommunen die Kosten der Behandlung teilen. Alle Argumente nutzten leider bislang nichts: Öster-reich verharrt lieber in der drogen-politischen Steinzeit.#!

Vassilakou will Mietpreise begrenzen

Konsumraum

Mariahilf Sozial

SUSANNE JERUSALEMStellvertretende Bezirks-

vorsteherin in Mariahilf

Die Drogenberatung Ganslwirt ist auf den Gürtel übersiedelt. Sie ist jetzt größer und besser ausgestat-tet und heißt Jedmayer, was ja Sinn macht, denn Sucht ist eine Krank-heit, die jede Familie tre$en kann. Noch ist nicht klar, wie die Räume im ehemaligen Ganslwirt nachgenutzt werden sollen. Das Einzige, was bis-her zu hören war, ist, dass obdachlo-se Frauen untergebracht werden könnten. Diese Idee wird von den Grünen Mariahilf unterstützt!

Frauen, die obdachlos werden, fin-den o" Unterschlupf bei männli-chen Bekannten und geraten in schlimme Abhängigkeit. Um bleiben zu dürfen ohne zahlen zu müssen, ist o" Sex das Zahlungsmi!el. Für Ei-genständigkeit und Selbstwertge-fühl eignet sich der Zustand sicher nicht. Eine städtische Übergangslö-sung könnte Abhilfe scha$en. Noch steht nicht fest, was aus dem alten Ganslwirt wirklich wird, aber diese Idee wäre eine gute Idee.#!

Ganslwirt neu

Zu eng, zu klein, zu schäbig und aus allen Nähten platzend, das war der Ganslwirt, die Wiener Anlauf-stelle für drogenkranke Menschen mi!en im 6. Der Ganslwirt hat sei-ne Pforten geschlossen und das JEDMAYER hat die Nachfolge an-getreten. Es ist neu, groß, schön und sauber und die Stadt Wien hat ihre Bereitscha" gezeigt, in die-sen wichtigen Bereich der Sozial-politik zu investieren.

LEIDER OHNE KONSUMRAUM Ein Konsumraum wurde leider er-neut nicht eingerichtet, eindeutig eine verpasste Gelegenheit! Dro-genkranke Menschen können im Jedmayer zwar rund um die Uhr die Spritzen tauschen, aber zum Kauf der Drogen werden sie zu Kri-minellen geschickt und Konsumie-ren geht nur auf der Straße oder zu Hause. Österreich hat von Deutschland und der Schweiz, wo es in vielen Städten heroinge-stützte Therapien und Konsumräu-

me gibt, nichts gelernt. Damit wird die Verelendung der Menschen be-wusst in Kauf genommen.

EIN KONSUMRAUM WÜRDE ALLEN NÜTZENEin Konsumraum könnte einer-seits den Suchtkranken helfen aus der Kriminalität und der Verelen-dung Schri! für Schri! herauszu-kommen, er wäre aber auch für die AnrainerInnen von Vorteil. Es wäre für alle besser, wenn sich kein so-zialer Konflikt auf dem Rücken kranker Menschen entzündet und es wäre schlussendlich für alle An-gehörigen der Suchtkranken eine große Beruhigung, gäbe es eine Chance auf einen Ausstieg aus Kri-minalität und Verelendung für ihre Kinder, Enkelkinder und FreundInnen.

Daher mein Appell an die verantwortlichen PolitikerInnen: Nehmt euch Deutschland und die Schweiz zum Vorbild.#!

DAS JEDMAYER

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Die Grünen Mariahilf

Wir machen den Bezirk grüner!

Im Jahr 2011 haben wir das Projekt „AIRbase Mariahilf“ unter dem Ti-tel „STADTbienen“ gestartet. Da-

bei wurden zwei Bienenstöcke mit rund 40.000 Honigbienen von Im-ker Dietmar Niessner auf dem Dach des Hotel Ibis angesiedelt. Bereits zweimal konnten jeweils rund 30 Kilo Honig geerntet wer-den, der Hotelgästen und Maria-hilferInnen gleichermaßen schmeckt. Zum Kosten und Kaufen gibt es den Mariahilfer Honig am 20. Dezember anlässlich der Weih-nachsaktion „Begehbarer Advent-kalender“ der Gebietsbetreuung. Von 14 bis 17 Uhr bastelt Imker Niessner mit Kids in der Saint Charles Cosmothecary Bienen-wachskerzen und erzählt Interes-santes über unsere STADT-bienen.#!

Oliver Schönsleben

Wer hat es nicht gern, wenn neben dem grauen Beton der Stadt auch kleine grüne Pflänzchen abseits der Parks zu sehen sind? Gerade in Ma-riahilf, wo ö$entliche Grünflächen Mangelware sind, machen kleine Grünoasen einen großen Unter-schied aus, wenn es darum geht das jeweilige Grätzel a!raktiver und le-benswerter zu machen. Aus diesem Grund haben wir uns diesen Herbst

auf den Weg gemacht und stand-ortangepasste Blumenzwiebel auf verwaisten Plätzen und Baumschei-ben quer durch den Bezirk gesetzt. Im Frühling werden die ersten Krokusse, Tulpen und Narzissen zum Vorschein kommen und unse-ren Lebensraum mit ihrer Anwesen-heit a!raktiver und schöner machen!#!

Maria Sofaly

STADTbienen AIRbase Mariahilf

IMPRESSUM

Die Grünen Mariahilf 03/2012

Medieninhaberin: Die Grünen – Grüne Alternative Wien, Lindengasse 40, 1070 Wien | Herausgeberin: Die Grünen – Grüne Alternative Mariahilf | Lindengasse 40, 1070 Wien | Redaktion: Susanne Jerusalem und das gesamte Team der Grünen Mariahilf | Grafik: typothese.at | Druck: Resch KEG, Rosinagasse 19, 1150 Wien, www.resch-druck.at

Österreichische Post AG, Sponsering Post – GZ 02Z034599S, Newsletter 34/2012 | Ihre Daten stammen aus der Wiener Wählerevidenz

Im Zuge unseres Projekts „AIRbase Mariahilf“ haben wir im Juni fünf Falkenfindlinge im Turm der Kirche St. Aegyd angesiedelt. Dabei han-delte es sich um ca. drei Wochen alte Vögel, die aus ihren Nestern gefallen und in der Eulen- und Greifvogelsta-tion Haringsee abgegeben wurden. Ziel unseres Projekts war es, den Falken eine neue Heimat zu bieten

und ein Stück Natur nach Mariahilf zu bringen. Betreut wurden die Flugkünstler von Falkenexperte Gregor Hirsch, der die Jungtiere in den ersten vier Wochen täglich fü!erte. Der Speiseplan von Turm-falken ist übrigens reichhaltig: von Regenwürmern über Mäuse bis hin zu Jungtauben. Zusätzlich ver-teidigen Turmfalken ihr Revier ge-genüber Tauben und können diese mit ihrer Anwesenheit vertreiben.

ABFLUG NACH AFRIKAMi!lerweile haben die Turmfalken ihre Reise nach Afrika angetreten um dort zu überwintern. Unser Ziel

ist es, dass im Frühjahr ein Falke an seinen Heimatstandort am Kurt Pint-Platz zurückkehrt und für Nach-wuchs sorgt. Davor haben sie aber noch für ein bisschen Aufregung gesorgt. Einige MariahilferInnen haben beobachtet, das just „unsere“ Falken Singvögel gerissen haben sollen. Zum Glück für die Falken vom Pint-Platz zählte Evolutionsbiolo-gin Petra Sumasgutner anlässlich einer Studie gleich 15 Falkennester in Mariahilf – es gilt also die alt-bewährte Unschuldsvermutung. Fakt ist, dass Falken Beutegreifer sind, die sich zu 80 Prozent von Mäusen ernähren. Wir freuen uns schon auf die Rückkehr „unserer“ STADTfalken nach Mariahilf.#!

Roland Gombotz

Produktion und Transport von 1 kg Mangos aus Brasilien, die mit dem Flugzeug/LKW in den Super-markt geliefert werden, verbrau-chen ebenso viel CO2 wie 150 kg Bioäpfel aus der Steiermark?

Die Ökobilanz von importier-ten Früchten ist dramatisch:1 kg Weintrauben aus Chile

entspricht 185 kg Bio äpfel aus der Steiermark

1 kg Erdbeeren aus Thailand entspricht 154 kg Bio äpfel aus der Steiermark

1 kg Neuseeland-Kiwis (Schi!) entspricht 30 kg Bio äpfel aus der Steiermark#!

STADTfalken über Mariahilf

$ facebook.com/mariahilf.gruene

Newsle"er anmelden unter$ [email protected]

Anregungen bi"e an$ [email protected]

$ mariahilf.gruene.at

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Wollen sie ihren ökologischen Fußabdruck berechnen? $ www.mein-fussabdruck.at

Unsere fünf Falkenfindlinge haben ihr Übergangs-Quartier in Mariahilf verlassen und sind in den Süden geflogen. Mit etwas Glück kommen sie im nächsten Frühjahr zurück.

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