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39. Jahrgang I,] Neue BUcher 1327 reichen Zahlen versehenen Abbildungen S. 14/15 ohne entspre- chende erltlarende Beischrift (wie z. B. S. 45), auch wiirde eine durchgehende Unterschriftung aller Abbildungen die Ubersicht erleichtern. Die gewollte Beschrankung des Verfassers auf engen Haum (an sich bei dem umfangreichen Gebiete der che- mischen Technologie der Brennstoffe ein groijes Wagnis!) ist auf Kosten der Vollst5ndigkeit geschehen und kaum als gluck- lich zu bezeichnen. Gerade die letzten Fortschritte der Brenn- stoff technologie weisen neuartige, bisher unbekannte Wege der Rohstofferfassung, deren Kenntnis auch in einem kurzen Leit- faden vermittelt werden sollte. Paber. [BB. 212.1 Holzdestillation. Von L. F. Haw l e y . Deutsch von A. A. Geb. M. 12,- Da die amerikanische Originalausgabe dieses Buches (,,Wood Distillation", 1923) hier I) schon ausfuhrlich bespro- chen wurde, ist es nicht notig, auf den Inhalt der jetzt er- qchienenen deutschen Ausgabe nochmals naher einzugehen. Es ist jedenfalls zu begruijen, dai3 auch der der englischen Sprache nicht mkhtige Chemiker nunmehr Gelegenheit erhalt, diese Veroffentlichung kennenzulernen. Die Obertragung ist, so- weit sich dies aus Stichproben feststellen laijt, von ,$ c h r e i - b e r gewissenhaft und sachkundig ausgefiihrt worden. Das Kapitel ,,Statistisches" ist durch Mitteilung neuerer inzwischeu veriiffentlichter Daten vorteilhaft erganzt worden. - Leider hat sich der Obersetzer nicht der Miihe unterzogen, die Mengen- angaben in Gallonen, cords und bushels in deutsche Maije um- zurechnen. Vielleicht darf man hoffen, dafi bei einer neuen Auflage dieses Buches - und allgemein bei derartigen Ober- setzungen - diese eigentlich selbstverstandliche Umrechnung vorgenommen wird. Bugge. [BB. 109.1 Die Herstellung von Essigsiiure, Giirungsessig, Buttersaure, Von Direktor A. W a g n e r. In der vom Verlag Hartleben herausgegebenen chemisch- technischen Bibliothek sind zwei neue Bandchen erschienen, die umfassend die gesamte Techriologie der im Titel aufge- fiihrten Sauren ebenso wie die der Garungsessigfabrikation be- handelt. Wenn es auch dem Verfasser nicht an allen Stellen gelungen ist, das gesterkte Ziel zu erreichen - man vermii3t z. H. fast vollstandig eine Darstellung der Fortschritte in der modernen Essigfabrikation - so enthalt doch die Schrift vieles technologisch wie wissenschaftlieh Wertvolle, so dai3 jeder gern nach ihr greifen wird, der sich schnell uber dieses oder jenes orientieren will. Die Literatur iiber die genannten Gebiete ist ja bisher keineswegs grofi, besonders nicht iiber die Butter- und die Milchsaure. Der Verfasser der beiden Bandchen hat sich daher einen Verdienst schon allein dadurch erworben, daij er (lie gesamten Arbeiten zusamniengebracht und in ubersichtlicher Anordnung dargestellt hat unter Hinzufiigung der notwendigen Literaturzitate, die es ermoglichen, die betreffende Original- arbeit ohne viele Miihe ausfindig zu machen. Nicht aui3er acht gelasscn wurden auch die zahlreichen Patente, sind sie doch oft die Hauptquellen, aus denen man Kunde uber die fabrikn- torische Vervollkommnung der Arbeitsmethoden erhalten kann. Das erste Bandchen enthalt die Herstellung der Essigsaure. Rei den1 mit zahlreichen Abbildungen versehenen Artikel fallt besonders die ausfuhrlirhe Darstellung der synthetischen Essig- saure auf, die bisher wohl kaum an anderer StelIe so eingehend unter Beriicksichtigung der neueren Patente geschildert wurde. Es ist dadurch moglich, vergleichend dieses Verfahren mit dem aus Graukalk, aus Eisessig oder mit dem Melasseschlempever- fahren von E f f r on t zu betrachten. - Hier wie in den folgen- den Absrhnitten schlieBen sich an die Behandlung der ver- schiedenen Darstellungsmethoden die Kapitel an, die sich rnit dem analytischen Nachweis, niit Verwendungsmoglichkeiten, ge- setzlichen Bestimmungen u. a. m. beschaftigen. Auch die Bei- fiigung statistischen Materials ist ebenso wenig wie der Ab- druck von Umrechnungstabellen vergessen worden. Im An- schluij an jede Saure werden eingehend ihre Salze und die in naherer Beziehung stehenden Verbindungen behandelt. Der erste Band bringt ferner die Fabrikation des Garungs- essigs. Nach einer Einleitung iiber die alIgemeinen GIrungs- vorgange geht der Verfasser in etwa 100 Seiten auf die so S c h r e i b e r. Berlin 1926, Julius Springer. Citronenslure und MilchsSure. 2 Bde. A. Hartlebens Verlag. Wien und Leipzig 1926. 1) Z. ang. Ch. 37, 340 [192-t]. iiberaus wichtige und leider nur zu oft nicht genugend ge- wiirdigte bakteriologische Seite der Essiggarung ein, unter gleichzeitiger Schilderung der allgemeinen biologischen Arbeits- methoden und Erklarung der wichtigsten Begriff e. Dieses niit vielen Diagrammen interessant gestaltete Kapitel, das auch die Schimmelpilze und die Hefen nicht unerwahnt IaBt, gehort zu den besten des ganzen Werkes. Die sich hieran ansrhlieijende Behandlung der Essigfabrikation wird iiber die Schilderung der alten Verfahren und der Gewinnung von Wein-, Trester-, Malz- und Bieressig zu dem besonders wichtigen Schnellessig- verfahren nach S c h i i z e n b a c h gefiihrt und gibt so unter moglichster Berucksichtigung der technologischen Fragen eiri auch fur den Laien verstlndliches Bild dieses interessanten Zweiges der Garungsindustrie. Leider ist die Schilderung nicht bis auf die Neuzeit durchgefiihrt und lafit die weseritlichen Fortschritte der letzten Jahre unberucksichtigt. Speziell fur den Essigfachmann bietet dieser Abschtiitt wenig Neues, zu- ma1 auch die Darstellung der Aufguijsysteme nur sehr unvoll- standig ist. ifber einige spezielle Gebiete der Essigfabrikation - Be- handlung des Fertigfabrikates, Fauna der Essigfabriken, Pru- fung und Bezeichnung des Essigs -- gibt der erste Teil des zweiten Bandchens Auskunft. Hierauf folgt die Schilderung der Ruttersauren. Es werden hier ebenso wie bei der sich an- schlieijenden Technologie der Citronensaure und der Milchsauren alle die Punkte behandelt, die bereits bei der Essigsaure er- wahnt wurden. Auch ist der biologischen Seite unter Beifugung zahlreicher Abbildungen entsprechend Erwahnung getan. Bei den Buttersauren hat die Propylcarbonsaure ebenso wie die Dimethylessigsaure eingehende Darstellung gefunden, nur ist textlich gar nicht klar auseinandergehalten, daij nur die erste Saure ein Garungsprodukt darstellt; es gehen durch den ganzeri Abschnitt beide Sauren unter der Seiteniiberschrift : ,,Garungs- buttersaure", was leicht bei nicht wissenschaftlich-chemisch vor- gebildeten Lesern zu Verwirrungen AnlaB geben kann. Im iibrigen bleibt es ein Verdienst des Verfassers, eingehend uber diese Suren ebenso wie uber die Citronensaure und die Athyliden- und die dl-Milchsaure, die doch alle bisher nicht allzu grot3 im Zeichen des Interesses standen, berichtet und unter Be- riicksichtignng der verschiedensten Gebiete umfangreiches Mate- rial zusamniengebracht zu haben. Auch ist e6 dem Verfasser ge- lungen, gleichzeitig wissenschaftliche Fragen mit technologi- schen und wirtschaftlichen zu vereinigen und so eine Schil- derung der genannten Gebiete zu geben, die wohl jedem der Interessenten gerecht wird. Uber den Martensit. Von Prof. Dr.-Ing. H. H a n e m a 11 11 und A. S c h r a d e r . (Sonderdruck des Berichtes 61 des Werk- stoffausschusses des Vereins deutscher Eisenhuttenleute, zU- gleich Mitteilung aus der metallographischen Abteilung des Eisenhiittenmannischen Laboratoriums der Technischen Hoch- schule zu Berlin.) 25 Seiten mit 77 Abb. im Text und auf 13 Tafeln. Diisseldorf 1926. Verlag Stahleisen m. b. H. Preis: M. 6,- Von dem Martensit, dem charakteristischen Strultturele- ment des geharteten Stahls, wuBte man bisher, daij er nach den1 Gitter des a-Eisens aufgebaut ist, daij aber der Gitterabstand etwas groijer als bei reinem a-Eisen ist. Nach Ma u r e r ist das a-Eisengitter durch Einlagerung von C-Atomen gedehnt, worauf dieser Forscher seine Hartetheorie aufbaut. Fei rier war bekannt, daij sich Martensit aus dem Austenit bei der Tempe- ratur der fliissigen Luft in bemerkenswert schneller Realition bilden kann. H a n e m a n n selbst hatte schon friiher gezeigt, daij der Kohlenstoffgehalt des Martensits geringer als der des Austenits ist. Aus der Tatsache, daG stets Austenit neben Mar- tensit auftritt, und gewissen von ihm und anderen beobachte- ten thermischen Effekten bei schneller Abkuhlung entwirkelt er nun, von seiner langjlhrigeii Mitarbeiterin, Frl. A. Schrader, auf wirksamste unterstiitzt, eine Theorie, nach der ini Eisen- Kohlenstoffdiagramm neben dem bekannteri metastabilen soge- nannten Cementitsystem noch ein zweites metastabiles Cileich- gewicht zwischen zwei von ihm lieu eingefuhrten Phasen (F. ein Mischkristall mit etwa 0.1 yo C, 7 = Martensit) und Austenit mit eilier bei ungefahr 350 angenommenen peritektischen 17mwand- Lungslinie bei wirksamer Abschreckuiig auftritt. Diese Theorie, auf die nahcr einzugehen an dieser Stelle Luckow. [BR. 160.1 -~ ~ E S S E N Ju7;1i\%27 Aussterlung fur v A c H E M A v chem. Apparatewesen

Die Herstellung von essigsäure, Gärungsessig, Buttersäure, Citronensäure. Von Direktor A. Wagner. 2 Bde. A. Hartlebens Verlag. Wien und Leipzig 1926

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Page 1: Die Herstellung von essigsäure, Gärungsessig, Buttersäure, Citronensäure. Von Direktor A. Wagner. 2 Bde. A. Hartlebens Verlag. Wien und Leipzig 1926

39. Jahrgang I,,] Neue BUcher 1327

reichen Zahlen versehenen Abbildungen S. 14/15 ohne entspre- chende erltlarende Beischrift (wie z. B. S. 45), auch wiirde eine durchgehende Unterschriftung aller Abbildungen die Ubersicht erleichtern. Die gewollte Beschrankung des Verfassers auf engen Haum (an sich bei dem umfangreichen Gebiete der che- mischen Technologie der Brennstoffe ein groijes Wagnis!) ist auf Kosten der Vollst5ndigkeit geschehen und kaum als gluck- lich zu bezeichnen. Gerade die letzten Fortschritte der Brenn- stoff technologie weisen neuartige, bisher unbekannte Wege der Rohstofferfassung, deren Kenntnis auch in einem kurzen Leit- faden vermittelt werden sollte. Paber. [BB. 212.1 Holzdestillation. Von L. F. H a w l e y . Deutsch von A. A.

Geb. M. 12,- Da die amerikanische Originalausgabe dieses Buches

(,,Wood Distillation", 1923) hier I) schon ausfuhrlich bespro- chen wurde, ist es nicht notig, auf den Inhalt der jetzt er- qchienenen deutschen Ausgabe nochmals naher einzugehen. Es ist jedenfalls zu begruijen, dai3 auch der der englischen Sprache nicht mkhtige Chemiker nunmehr Gelegenheit erhalt, diese Veroffentlichung kennenzulernen. Die Obertragung ist, so- weit sich dies aus Stichproben feststellen laijt, von ,$ c h r e i - b e r gewissenhaft und sachkundig ausgefiihrt worden. Das Kapitel ,,Statistisches" ist durch Mitteilung neuerer inzwischeu veriiffentlichter Daten vorteilhaft erganzt worden. - Leider hat sich der Obersetzer nicht der Miihe unterzogen, die Mengen- angaben in Gallonen, cords und bushels in deutsche Maije um- zurechnen. Vielleicht darf man hoffen, dafi bei einer neuen Auflage dieses Buches - und allgemein bei derartigen Ober- setzungen - diese eigentlich selbstverstandliche Umrechnung vorgenommen wird. Bugge. [BB. 109.1 Die Herstellung von Essigsiiure, Giirungsessig, Buttersaure,

Von Direktor A. W a g n e r.

In der vom Verlag Hartleben herausgegebenen chemisch- technischen Bibliothek sind zwei neue Bandchen erschienen, die umfassend die gesamte Techriologie der im Titel aufge- fiihrten Sauren ebenso wie die der Garungsessigfabrikation be- handelt. Wenn es auch dem Verfasser nicht a n allen Stellen gelungen ist, das gesterkte Ziel zu erreichen - man vermii3t z. H. fast vollstandig eine Darstellung der Fortschritte in der modernen Essigfabrikation - so enthalt doch die Schrift vieles technologisch wie wissenschaftlieh Wertvolle, so dai3 jeder gern nach ihr greifen wird, der sich schnell uber dieses oder jenes orientieren will. Die Literatur iiber die genannten Gebiete ist ja bisher keineswegs grofi, besonders nicht iiber die Butter- und die Milchsaure. Der Verfasser der beiden Bandchen hat sich daher einen Verdienst schon allein dadurch erworben, daij e r (lie gesamten Arbeiten zusamniengebracht und in ubersichtlicher Anordnung dargestellt hat unter Hinzufiigung der notwendigen Literaturzitate, die es ermoglichen, die betreffende Original- arbeit ohne viele Miihe ausfindig zu machen. Nicht aui3er acht gelasscn wurden auch die zahlreichen Patente, sind sie doch oft die Hauptquellen, aus denen man Kunde uber die fabrikn- torische Vervollkommnung der Arbeitsmethoden erhalten kann.

Das erste Bandchen enthalt die Herstellung der Essigsaure. Rei den1 mit zahlreichen Abbildungen versehenen Artikel fallt besonders die ausfuhrlirhe Darstellung der synthetischen Essig- saure auf, die bisher wohl kaum an anderer StelIe so eingehend unter Beriicksichtigung der neueren Patente geschildert wurde. Es ist dadurch moglich, vergleichend dieses Verfahren mit dem aus Graukalk, aus Eisessig oder mit dem Melasseschlempever- fahren von E f f r o n t zu betrachten. - Hier wie in den folgen- den Absrhnitten schlieBen sich an die Behandlung der ver- schiedenen Darstellungsmethoden die Kapitel an, die sich rnit dem analytischen Nachweis, niit Verwendungsmoglichkeiten, ge- setzlichen Bestimmungen u. a. m. beschaftigen. Auch die Bei- fiigung statistischen Materials ist ebenso wenig wie der Ab- druck von Umrechnungstabellen vergessen worden. Im An- schluij an jede Saure werden eingehend ihre Salze und die i n naherer Beziehung stehenden Verbindungen behandelt.

Der erste Band bringt ferner die Fabrikation des Garungs- essigs. Nach einer Einleitung iiber die alIgemeinen GIrungs- vorgange geht der Verfasser in etwa 100 Seiten auf die so

S c h r e i b e r. Berlin 1926, Julius Springer.

Citronenslure und MilchsSure. 2 Bde. A. Hartlebens Verlag. Wien und Leipzig 1926.

1 ) Z. ang. Ch. 37, 340 [192-t].

iiberaus wichtige und leider nur zu oft nicht genugend ge- wiirdigte bakteriologische Seite der Essiggarung ein, unter gleichzeitiger Schilderung der allgemeinen biologischen Arbeits- methoden und Erklarung der wichtigsten Begriff e. Dieses niit vielen Diagrammen interessant gestaltete Kapitel, das auch die Schimmelpilze und die Hefen nicht unerwahnt IaBt, gehort zu den besten des ganzen Werkes. Die sich hieran ansrhlieijende Behandlung der Essigfabrikation wird iiber die Schilderung der alten Verfahren und der Gewinnung von Wein-, Trester-, Malz- und Bieressig zu dem besonders wichtigen Schnellessig- verfahren nach S c h i i z e n b a c h gefiihrt und gibt so unter moglichster Berucksichtigung der technologischen Fragen eiri auch fur den Laien verstlndliches Bild dieses interessanten Zweiges der Garungsindustrie. Leider ist die Schilderung nicht bis auf die Neuzeit durchgefiihrt und lafit die weseritlichen Fortschritte der letzten Jahre unberucksichtigt. Speziell fur den Essigfachmann bietet dieser Abschtiitt wenig Neues, zu- ma1 auch die Darstellung der Aufguijsysteme nur sehr unvoll- standig ist.

ifber einige spezielle Gebiete der Essigfabrikation - Be- handlung des Fertigfabrikates, Fauna der Essigfabriken, Pru- fung und Bezeichnung des Essigs -- gibt der erste Teil des zweiten Bandchens Auskunft. Hierauf folgt die Schilderung der Ruttersauren. Es werden hier ebenso wie bei der sich an- schlieijenden Technologie der Citronensaure und der Milchsauren alle die Punkte behandelt, die bereits bei der Essigsaure er- wahnt wurden. Auch ist der biologischen Seite unter Beifugung zahlreicher Abbildungen entsprechend Erwahnung getan. Bei den Buttersauren hat die Propylcarbonsaure ebenso wie die Dimethylessigsaure eingehende Darstellung gefunden, nur ist textlich gar nicht klar auseinandergehalten, daij nur die erste Saure ein Garungsprodukt darstellt; es gehen durch den ganzeri Abschnitt beide Sauren unter der Seiteniiberschrift : ,,Garungs- buttersaure", was leicht bei nicht wissenschaftlich-chemisch vor- gebildeten Lesern zu Verwirrungen AnlaB geben kann. Im iibrigen bleibt es ein Verdienst des Verfassers, eingehend uber diese S u r e n ebenso wie uber die Citronensaure und die Athyliden- und die dl-Milchsaure, die doch alle bisher nicht allzu grot3 im Zeichen des Interesses standen, berichtet und unter Be- riicksichtignng der verschiedensten Gebiete umfangreiches Mate- rial zusamniengebracht zu haben. Auch ist e6 dem Verfasser ge- lungen, gleichzeitig wissenschaftliche Fragen mit technologi- schen und wirtschaftlichen zu vereinigen und so eine Schil- derung der genannten Gebiete zu geben, die wohl jedem der Interessenten gerecht wird.

Uber den Martensit. Von Prof. Dr.-Ing. H. H a n e m a 11 11 und A. S c h r a d e r . (Sonderdruck des Berichtes 61 des Werk- stoffausschusses des Vereins deutscher Eisenhuttenleute, zU- gleich Mitteilung aus der metallographischen Abteilung des Eisenhiittenmannischen Laboratoriums der Technischen Hoch- schule zu Berlin.) 25 Seiten mit 77 Abb. im Text und auf 13 Tafeln. Diisseldorf 1926. Verlag Stahleisen m. b. H.

Preis: M. 6,- Von dem Martensit, dem charakteristischen Strultturele-

ment des geharteten Stahls, wuBte man bisher, daij e r nach den1 Gitter des a-Eisens aufgebaut ist, daij aber der Gitterabstand etwas groijer als bei reinem a-Eisen ist. Nach M a u r e r ist das a-Eisengitter durch Einlagerung von C-Atomen gedehnt, worauf dieser Forscher seine Hartetheorie aufbaut. Fei rier war bekannt, daij sich Martensit aus dem Austenit bei der Tempe- ratur der fliissigen Luft in bemerkenswert schneller Realition bilden kann. H a n e m a n n selbst hatte schon friiher gezeigt, daij der Kohlenstoffgehalt des Martensits geringer als der des Austenits ist. Aus der Tatsache, daG stets Austenit neben Mar- tensit auftritt, und gewissen von ihm und anderen beobachte- ten thermischen Effekten bei schneller Abkuhlung entwirkelt e r nun, von seiner langjlhrigeii Mitarbeiterin, Frl. A. Schrader, auf wirksamste unterstiitzt, eine Theorie, nach der ini Eisen- Kohlenstoffdiagramm neben dem bekannteri metastabilen soge- nannten Cementitsystem noch ein zweites metastabiles Cileich- gewicht zwischen zwei von ihm lieu eingefuhrten Phasen ( F . ein Mischkristall mit etwa 0.1 yo C, 7 = Martensit) und Austenit mit eilier bei ungefahr 350 angenommenen peritektischen 17mwand- Lungslinie bei wirksamer Abschreckuiig auftritt.

Diese Theorie, auf die nahcr einzugehen an dieser Stelle

Luckow. [BR. 160.1

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E S S E N Ju7;1i\%27 A u s s t e r l u n g fur v A c H E M A v chem. A p p a r a t e w e s e n