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Ann. Naturhist. Mus. Wien 92 A 105-124 Wien, April 1991 ANTHROPOLOGIE UND PRÄHISTORIE Die neolithischen Siedlungen in Höbenbach bei Krems Mittelneolithische Kontakte Niederösterreichs mit Niederbayern Von ELISABETH RUTTKAY 1 ) (Mit 9 Abbildungen und 2 Tafeln) Manuskript eingelangt am 12. Oktober 1990 Die Prähistorische Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien besitzt sechs neolithische Grubeninhalte aus Höbenbach, Gemeinde Paudorf, VB Krems an der Donau, Niederösterreich, Ried Spickelberg, die in den Jahren 1927-1930 zutagegefördert wurden. Fünf Gruben wurden von J. BAYER und A. BRUCKNER untersucht, einen Grubeninhalt hat der Grundbesitzer SCHREFL 1930 ausgegraben. Weitere Siedlungsfunde von dieser Stelle besitzt das Stadtmuseum Krems (BRUCK- NER 1920/1933: 229; MITSCHA-MÄHRHEIM 1959). Ein skizzenhafter Plan über die sechs von A. BRUCKNER ausgegrabenen Siedlungsobjekte liegt im Bundesdenkmal- amt vor. Außerdem existiert ein kleiner fundberichtloser Bestand aus dieser Siedlung, wohl Streufunde, in der Sammlung des Instituts für Ur- und Frühge- schichte der Universität Wien, auf den mich Frau Dr. M. KAUS aufmerksam machte, der im Folgenden auch vorgelegt wird. Hier interessieren uns die Grube 2/1927 (auf BRUCKNERS Plan Grube II), weil sie neben Material eines mittleren Lengyel auch schnittverzierte Keramik lieferte, und die Grube A/1927 (bei BRUCKNER Grube I) der Badener Kultur. Beide Gruben erlauben, die Siedlung von Höbenbach-Spieckelberg mit bayerischen Kulturgrup- pen in Beziehung zu setzen, was für das Neolithikum Niederösterreichs selten gelingt. Befunde und Funde Die Gruben 2/1927 und A/1927 wurden noch zu Lebzeiten BAYERS ausgegra- ben. BAYER hat wie gewohnt seine Erfahrungen im Gelände in seinen „Blauen Heften" festgehalten, leider ist das Heft Nr. 38 mit den Aufzeichnungen des Jahres 1927 in Höbenbach heute verschollen. Bei der Inventarisierung der Funde 1974 wurden anhand der in allen Fällen noch vorhandenen Fundzetteln die Geländetä- tigkeiten in Höbenbach im Jahre 1927 soweit rekonstruiert, daß Fundvermischung ') Anschrift der Verfasserin: Dr. Elisabeth RUTTKAY, Prähistorische Abteilung, Naturhistori- sches Museum, Postfach 417, 1014 Wien. - Österreich.

Die neolithischen Siedlungen in Höbenbach bei Kremsverlag.nhm-wien.ac.at/pdfs/92A_105124_Ruttkay.pdfKatalog Grube 2/1927 1. Konische Schüssel (383)1) aus hellbraunem, sandigem, hart

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Ann. Naturhist. Mus. Wien 92 A 105-124 Wien, April 1991

ANTHROPOLOGIE UND PRÄHISTORIE

Die neolithischen Siedlungen in Höbenbach bei KremsMittelneolithische Kontakte Niederösterreichs mit Niederbayern

Von ELISABETH RUTTKAY1)

(Mit 9 Abbildungen und 2 Tafeln)

Manuskript eingelangt am 12. Oktober 1990

Die Prähistorische Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien besitztsechs neolithische Grubeninhalte aus Höbenbach, Gemeinde Paudorf, VB Kremsan der Donau, Niederösterreich, Ried Spickelberg, die in den Jahren 1927-1930zutagegefördert wurden. Fünf Gruben wurden von J. BAYER und A. BRUCKNER

untersucht, einen Grubeninhalt hat der Grundbesitzer SCHREFL 1930 ausgegraben.Weitere Siedlungsfunde von dieser Stelle besitzt das Stadtmuseum Krems (BRUCK-

NER 1920/1933: 229; MITSCHA-MÄHRHEIM 1959). Ein skizzenhafter Plan über diesechs von A. BRUCKNER ausgegrabenen Siedlungsobjekte liegt im Bundesdenkmal-amt vor. Außerdem existiert ein kleiner fundberichtloser Bestand aus dieserSiedlung, wohl Streufunde, in der Sammlung des Instituts für Ur- und Frühge-schichte der Universität Wien, auf den mich Frau Dr. M. KAUS aufmerksammachte, der im Folgenden auch vorgelegt wird.

Hier interessieren uns die Grube 2/1927 (auf BRUCKNERS Plan Grube II), weilsie neben Material eines mittleren Lengyel auch schnittverzierte Keramik lieferte,und die Grube A/1927 (bei BRUCKNER Grube I) der Badener Kultur. Beide Grubenerlauben, die Siedlung von Höbenbach-Spieckelberg mit bayerischen Kulturgrup-pen in Beziehung zu setzen, was für das Neolithikum Niederösterreichs seltengelingt.

Befunde und Funde

Die Gruben 2/1927 und A/1927 wurden noch zu Lebzeiten BAYERS ausgegra-ben. BAYER hat wie gewohnt seine Erfahrungen im Gelände in seinen „BlauenHeften" festgehalten, leider ist das Heft Nr. 38 mit den Aufzeichnungen des Jahres1927 in Höbenbach heute verschollen. Bei der Inventarisierung der Funde 1974wurden anhand der in allen Fällen noch vorhandenen Fundzetteln die Geländetä-tigkeiten in Höbenbach im Jahre 1927 soweit rekonstruiert, daß Fundvermischung

') Anschrift der Verfasserin: Dr. Elisabeth RUTTKAY, Prähistorische Abteilung, Naturhistori-sches Museum, Postfach 417, 1014 Wien. - Österreich.

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mit großer Wahrscheinlichkeit auszuschließen ist. Die im Folgenden diskutiertenGrubeninhalte von Höbenbach-Spickelberg sind daher als „geschlossene Kom-plexe" zu betrachten.

Grube 2/1927

Sie lag nach A. BRUCKNERS Begleitzettel in der Sandgrube Greimel, im Rainzwischen der Parzelle 284 (Greimel) und 274 (Schreiber) und wurde im August1927 ausgegraben. Sie war 1,50 m tief, vom tiefsten Punkt nach den Seitenallmählich aufsteigend. In der Grube befanden sich Gefäßscherben mit Erdegemischt, Spuren von Asche, Knochen und eine kleine Muschel. Die Funde in derPrähistorischen Abteilung sind unter den Nummern 78.685-78.698 inventarisiert.Die Tierknochen und die Muschel befinden sich in der Zoologischen Abteilung desNaturhistorischen Museums Wien.

Katalog

Grube 2/1927

1. Konische Schüssel (383)1) aus hellbraunem, sandigem, hart gebrantem Ton, Oberfläche geglättet,eben. Rand gerade (8), Wand innen verdickt und 4 cm unterhalb des Randes abgesetzt. 2 cmunterhalb des Randes 4 kreuzständig angebrachte Warzen, z. T. Ergänzung. H 13 cm, 0 desRandes 28 cm, des Bodens 10 cm, Wand 0,7-0,9 cm. Inv.-Nr. 78.685 (Abb. 2/4; Taf. 1/4).

2. Randfragment einer Schüssel „mit geöffnetem Hals" (351), Rand abgerundet (2). Hart gebranntergelblich-brauner Ton, Oberfläche geglättet, poliert, mit Resten rotgrundierter weißer Bemalung,Wand 0,9 cm. Inv.-Nr. 78.686 (Abb. 4/1).

3. Konische Schüssel (383) mit abgerundetem Rand (2) aus hellbrauem sandigem, hart gebranntemTon. Reste von rotgrundierter weißer Bemalung. Das Gefäß ist mit einem weißen Positivmuster aufrotem Grund verziert2). Von den vier kreuzständig angebrachten kleinen randständigen Warzengehen vier halbkreisförmige breite Girlandenstreifen aus, die bis zur Bodennähe geführt sind. Dieso umschlossenen vier Felder sind mit einem Gittermuster aus breiten Streifen ausgefüllt.H . 7,2 cm, 0 des Randes 13,4 cm, des Bodens 4,4 cm, Wand 0,6 cm. Inv.-Nr. 78.687 (Abb. 1,A b b . 2/1, Taf. 1/3).

4. Fragment einer kalottenförmigen Schüssel (379) mit abgerundetem Rand (2) aus hellem, hartgebranntem sandigem Ton. Eine unterrandständige ovale Warze ist auf der Scherbe enthalten.H . 5,5 cm, 0 des Randes 11 cm, des Bodens 5 cm, Wand 0,7 cm. Inv.-Nr. 78.688 (Abb. 3/2).

5. Teil eines Bechers mit Standwulst und geschwungener Wandung. Rötlichgelber sandiger, hartgebrannter Ton, mit rostfarbenen Partikelchen locker durchsetzt, Einschlüsse von limonitischimprägniertem Phyllit3). Matte Oberfläche mit Ritzverzierung: am Rand ein umlaufendes Band,darunter senkrechte und schräge Bänder von Linienbündeln, die die Oberfläche bedecken. Dazuge-hörige Randscherbe ohne Anschluß mit einer unterrandständigen kleinen Warze. ErhalteneH . 9,2 cm, rekonstruierte H. etwa 15 cm, 0 des Bodens etwa 10 cm, Wand 0,9 cm. Inv.-Nr. 78.689(Abb. 2/3).

') Die in Klammer gesetzten Ziffern sind Symbole des numerischen Kodes für die statistischeAufarbeitung der mährischen bemalten Keramik (PODBORSKY et al. 1977).

2) Die Verzierung wurde von Herrn P. K Ä M P F , Präparator an der Prähistorischen Abteilung desNaturhistorischen Museums Wien, rekonstruiert. Die Abrollung des Musters und alle Zeichnungen sindvon Herrn Prof. W. STRASIL, die Fotos von Frau M. HOHNECKER.

3) Bestimmung durch Herrn Dr. G. NIEDERMAYR, Mineralogische Abteilung des Naturhistori-schen Museums Wien, wofür ich mich herzlichst bedanke.

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Die neolithischen Siedlungen in Höbenbach bei Krems 107

6. Randstück einer kleinen kalottenförmigen Schüssel (379) aus hart gebranntem rötlichgelbem,sandigem Ton. Wand 0,7 cm. Inv.-Nr. 78.690 (Abb. 3/1).

7. Kleines verziertes Wandfragment aus hart gebranntem glimmerhältigem Ton, außen dunkelgrau,innen gelb, Oberfläche matt. Verzierung: ausgespartes Winkelband. Füllmuster: mit zweireihigenEinstichen begrenzte Kreuzschraffur. Wand 1 cm. Inv.-Nr. 78.691 (Abb. 2/2, Taf. 2/1).

8. Sechs Randstücke verschiedener Schüsseln „mit geöffnetem Hals" (351, 354), z. T. mit geradem(8), z. T. mit abgerundetem Rand (2). Heller, hart gebrannter, sandiger Ton, bei zwei Stücken sindin dem Ton rostfarbene Partikelchen. Inv.-Nr. 78.692/1 (Abb. 4/4); 78.692/2 (Abb. 4/3) wie Inv.-Nr. 78.689 (Abb. 2/3). Zwei Randstücke konischer Schüsseln (383), eine mit innen verdicktemHals, beide mit abgerundetem Rand (2). Wand zwischen 0,6-1,1 cm. Inv.-Nr. 78.692.

9. Randstücke verschiedener Töpfe (111-114). Heller, gut gebrannter, sandiger Ton, Rand z. T.abgerundet (2), z. T. gerade (8), an einigen Stücken kleine randständige Warzen, bei einem StückEtagenwarzen. Dieses Stück zeigt am Innenrand noch Reste einer roten Streifenbemalung. Wandzwischen 0,7-0,9 cm. Inv.-Nr. 78.693 (Abb. 3/6-9).

10. Boden einer Butte (23). Hart gebrannter heller Ton, außen dunkelgrauer Schmauchfleck. 4 cmoberhalb des Bodens ein durchlochter langgezogener Hornhenkel (46). 0 des Bodens 16 cm, Wand1 cm, Henkelbr. 5 cm. Inv.-Nr. 78.694 (Abb. 4/12).

11. Wandfragmente dünnwandiger Gefäße aus hart gebrantem, feingeschlemmtem, hellem Ton, darun-ter ein Bodenstück mit scharfem Bodenprofil (1). Wand zwischen 0,3-0,4 cm. Inv.-Nr. 78.695(Abb. 4/10).

12. Wandfragmente verschiedener Gefäße mit kleinen runden bis länglichen Warzen, darunter noch einkleines Wandstück mit einem „Eulenkopfbuckel" (15) und ein anderes mit einem zusammenge-drückten Hornhenkel (41). Inv.-Nr. 78.696 (Abb. 3/3, 5).

13. Atypische Wandfragmente verschiedene Gefäße, gelblicher bis brauner sandiger Ton, darunterauch ein Bodenstück (1) mit 0 8,5 cm. Inv.-Nr. 78.697 (Abb. 4/11).

14. Boden- und Zwischenbodenstücke verschiedener Gefäße. 0 der Böden 8-12 cm. Inv.-Nr. 78.698(Abb. 4/7, Abb. 5/1-2).

15. Tierknochen, Muschel: 1 Molar von Bos primigenius f. taurus (Hausrind), 1 Schalenbruchstück vonUnio sp. (Muschel)4).

Grube A/1927

Sie lag auf dem Acker Klein neben der Sandgrube Greimel und wurde imMärz 1927 ausgegraben. Sie war 0,50 m tief und lieferte nach dem FundzettelA. B RUCKNERS Topf Scherben, Hüttenlehm, Asche und angebrannte Erde. DieFunde sind in der Prähistorischen Abteilung mit den Nummern 78.675-78.677inventarisiert.

Katalog

1. Weichprofilierter Topf aus gut gebranntem, hellem Ton, in dem rötliche Einschlüsse von limonitischimprägniertem Phyllit3) zu beobachten sind. Gut abgesetzter Boden, konisch aufsteigende Wandmit schwachem Schulterumbruch und leicht eingezogenem konischen Randteil. Knapp unterhalbdes gerade abgeschnittenen Randes eine umlaufende Fingertupfenleiste. Am Rand innen und außenzwei (?) gegenübergestellte senkrechte, glatte, kurze Leisten, die oberrandständig in einer flachenRandknubbe enden. Auf der Schulter aufgesetzte runde Warzen (nur eine erhalten). H. 30 cm,0 des Randes 23/21,5 cm (oval), 0 des Bodens 10 cm, Wand 0,7 cm. Inv.-Nr. 78.675 (Taf. 1/1,Abb. 6/2).

4) Bestimmung durch Herrn Dr. E. PUCHER, Zoologische Abteilung des NaturhistorischenMuseums Wien, wofür ihm hier herzlichst gedankt wird.

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2. Randteil einens ähnlichen Topfes aus hellem Ton, ohne rote Phylliteinschlüsse. ErhalteneH. 12 cm, Wand 0,7 cm. Inv.-Nr. 78.675 a.

3. Reibstein aus länglichem rötlichem Geröll. L. 12 cm, Br. 7,8 und 5,3 cm, Dicke 5,8 cm. Inv.-Nr. 78.676 (Abb. 6/3).

4. Zwei größere Hüttenlehmbrocken mit Rundholznegativen. L. 6 cm und 13 cm. Inv.-Nr. 78.688(Abb. 7/8).

Einzelfund

Als Einzelfund aus dem Jahre 1927 aus der Sandgrude Greimel, Höbenbach,wurde 1942 eine Henkeltasse mit hochgezogenem Henkel von der PrähistorischenAbteilung gekauft, Inv.-Nr. 78.702.

Henkeltasse aus hart gebranntem, im Bruch dunkelgrauem Ton, Oberfläche dunkelbraun, innenund außen geglättet, außen auch poliert. Gut abgesetzter Boden, konisch aufsteigende Wand, scharferSchulterumbruch, mittelhoher zylindrischer Hals, gerade abgeschnittener Rand, überrandständiger,hochgezogener Bandhenkel. Auf der Schulter drei Gruppen von waagrechten Doppelwarzen, eineGruppe gegenüber dem Henkel und je eine auf Lücke rechts und links davon. H. 12 cm, Rand 011,5 cm, Boden 0 7,5 cm, Henkelbreite 3,6-4,1 cm, Wand 0,5 cm (Abb. 6/1; Taf. 1/2).

„Brandgrab"

1955 gelangten als Geschenk von Dr. H. HÖRLER neun Keramikscherbenverschiedener Gefäße in die Sammlung des Instituts für Ur- und Frühgeschichteder Universität Wien. Sie wurden mit den Nummern 28.658-28.665 als Fundeeines Brandgrabes inventarisiert.

Katalog

1. Schüsselfragment einer Fußschüssel (331) aus hart gebranntem, hellem sandhältigem Ton, in demkleine rostfarbene Partikeln von limonitisch imprägniertem Phyllit eingeschlossen sind3). Oberflä-che matt, innen rissig. Konisch aufsteigende Wand, Rand leicht gekehlt, Mundsaum abgerundet (2).An der Schulter längliche senkrechte Warzen. Erhaltene H. 4,8 cm, Wand 0,7 cm. Inv.-Nr. 28.658(Abb. 5/3).

2. Schüsselrandbruchstück einer konischen Schüssel (354) aus sandhältigem, hart gebranntem Ton.Rand innen abgesetzt. 3 cm unterhalb des Randes eine runde aufgesetzte Warze. Wand 0,4 cm, amRand 0,9 cm. Inv.-Nr. 28.661 (Abb. 5/8).

3. Fragment einer ähnlichen Schüssel. Wand 0,5 cm, am Rand 0,8 cm. Inv.-Nr. 28.662.4. Wandstück eines Gefäßes aus hart gebranntem, außen dunkelbraunem Ton, Innenseite der Scherbe

fehlt. Erhaltene Wand 0,5 cm. Inv.-Nr. 28.663.5. Bodenstück eines Gefäßes mit gut abgesetztem Boden (1) aus hellem, hart gebranntem Ton. 0 des

Bodens 6 cm, Wand 0,5 cm. Inv.-Nr. 28.660.6. Tüllenlöffelfragment aus sandhältigem, hellem Ton mit einem dunkelgrauen Schmauchfleck. Die

kurze ovale Tülle am Rand und der des Löffelteiles ist gekerbt. 0 der ovalen Tülle 4 cm und 4,7 cm.Inv.-Nr. 38.659 (Abb. 5/5).

7. Leicht ausladendes Randstück eines Gefäßes aus hart gebranntem, sand- und glimmerhältigemhellem Ton, außen mit einem dunklen Schmauchfleck. Oberfläche verziert. 1 cm unterhalb desRandes ein umlaufendes mit Doppelstichen begrenztes eingeschnittenes Kreuzschraffurband, zudem sich ähnlich begrenzte hängende Dreiecke, wohl Teil eines umlaufenden Winkelbandes,anschließen. Wand 1 cm. Inv.-Nr. 28.664 (Abb. 5/4; Abb. 8).

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Die neolithischen Siedlungen in Höbenbach bei Krems 109

8. Randstück eines Pfahlbautopfes mit einer umlaufenden Fingertupfenleiste knapp unterhalb desRandes. Wand 0,8 cm. Inv.-Nr. 28.664 (Abb. 5/10).

9. Wandstück mit einem oberrandständigen trapezförmigen breiten Bandhenkel aus dunkelbraunemTon, Oberfläche geglättet, Br. 4,8 und 3,5 cm. Inv.-Nr. 28.666 (Abb. 5/11).

Auswertung

Aus der Grube 2/1927 von Höbenbach-Spickelberg sind kennzeichnendeKeramikfragmente der Mährisch-Ostösterreichischen Gruppe der Lengyel-Kultur(MOG) zutagegetreten, wobei die Trichterrandschüssel (Abb. 4/1-6) und dieeinfachen Töpfe (Abb. 3/6-9) die Merkmale der mittleren Stufe (MBK/MOG II a)tragen. Ich denke hier an die „verstärkte Schulter" (8) der Schüssel, d. h. an dieinnen verdickten Ränder, an die Etagenbuckel der Töpfe (Abb. 3/9) und an diegerade abgeschnittenen Mundsäume (Abb. 3/6, 8, Abb. 4/6). Daß hier einigeScherben (Abb. 3/9, Abb. 4/1) und die rekonstruierte bemalte konische Schüssel(Taf. 1/3, Abb. 1, Abb. 2/1) rotgrundierte weiße Bemalung aufweisen, unterstütztentscheidend die Datierung der Grube 2/1927 von Höbenbach-Spickelberg in dieoben genannte Stufe. Der Eulenkopfbuckel (15) paßt in die Zeitstufe (Abb. 3/3).Die Butte (Abb. 4/12), die kalottenförmige (Abb. 3/1, 2), die konische Schüssel(Abb. 2/4) und die Fußschüssel (Abb. 5/1) beeinflußen die Datierung der Grube indie Stufe MBK/MOG Ha nicht. Die Charakteristika der Stufe MBK Ha hatunlängst P. KOSTURÎK beschrieben, zu der ich mich hier angeschlossen habe(KOSTURÎK 1986).

Abb. 1: Rekonstruierte bemalte Schüssel der Lengyel-Kultur, Höbenbach-Spickelberg, VB St. Pölten,Grube 2/1927.

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Abb. 2: Höbenbach-Spickelberg, VB St. Pölten, NÖ, Grube 2/1927. M. 1 : 2; 4 etwas kleiner.

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Die neolithischen Siedlungen in Höbenbach bei Krems 111

Abb. 3: Höbenbach-Spickelberg, VB St. Pölten, NÖ, Grube 2/1927. M. 1 : 2.

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Sind die oben angeführten Keramikformen als typische Bestandteile dereinheimischen Lengyel-Kultur angesprochen, kann der steilwandige Becher mitdem gut abgesetzten Boden (Abb. 2/3) nicht so gelten. Er ist zwar ein Produkt derLengyel-Siedlung Höbenbach-Spickelberg, er wurde aus dem gleichen Ton mitEinschlüssen von limonitisch imprägniertem Phyllit3) gefertigt, wie einige typischeLengyel-Gefäße des vorliegenden Fundes (Abb. 4/3, 4), aber seine Form ist für diewestlichen Lengyel-Gruppen fremd. Im numerischen Kode, wo die mährischeForschung den Keramikbestand der Mährischen Bemalten Keramik (MBK)erfaßte, ist der steilwandige Becher nicht registriert (PODBORSKY et al. 1977). Auchin Österreich kennen wir diese Gefäßform aus Lengyel-Verband nicht. Mankönnte, verleitet durch die eingeritzte lineare Verzierung, den steilwandigenBecher aus Höbenbach mit ähnlichen Teiß-Bechern Ostungarns vergleichen(HORVÄTH 1987: Abb. 12, Abb. 14, Abb. 25, Abb. 26; KOREK 1989: Taf. 3/1,

Taf. 15/1, Taf. 30/3), auch der kelchförmig geöffnete Rand könnte als Analogieangesehen werden, doch fehlt auf den Bechern der Theiß-Kultur der deutlichabgesetzte Boden. Letztere Eigenschaft des vorliegenden Gefäßes verbindet ihnentscheidend mit dem steilwandigen Becher der niederbayerischen Gruppe Ober-lauterbach (BAYERLEIN 1985: Taf. 4/7; Taf. 16/3; Taf. 60/7; Taf. 64/9-11;Taf. 77/12; Taf. 99/9; Taf. 101/3; Taf. 113; Form 144).

Die Gruppe Oberlauterbach ist im östlichen Österreich nicht unbekannt. EinBeleg aus Haid, Oberösterreich (PERTLWIESER 1971: Textabbildung 4/5, Taf. X/6)kam aus einer Siedlung der Lengyel-Kultur mit rot-weiß bemalter Keramik zutage,die wir auch in die Stufe MBK/MOG Ha setzen. Die Kontakte zwischen Oberlau-terbach und Lengyel wurden neulich auch von der Seite der Gruppe Oberlauter-bach bestätigt: bemalte Lengyel-Keramik kam im Verband mit Keramik derGruppe Oberlauterbach in Künzing-Unternberg, Lkr. Deggendorf, Bayern,zutage (PETRASCH 1987: 32). Wie der Ausgräber der Kreisgrabenanlage in Kün-zing-Unternberg, J. PETRASCH angibt, handelte es sich dort um rot-weiß bemalteLengyel-Keramik, höchstwahrscheinlich also um Keramik der Stufe MBK/MOGHa. Den vorliegenden steilwandigen Becher aus Höbenbach-Spickelberg stelle ichin den oben angedeuteten Zusammenhang und betrachte ihn als weiteren Belegdes Kontaktes zwischen der späten Oberlauterbacher Gruppe mit einem mittlerenLengyel. Die Herkunft der eingeritzten Verzierung des vorliegenden Bechers auchin der verzierten Keramik der Gruppe Oberlauterbach zu suchen, ist möglich(BAYERLEIN 1985: Taf. 60/5; Taf. 91/7; Taf. 99/10). Nach dem verwendeten Tonläßt sich der Becher von Höbenbach als einheimisches Produkt ansprechen. Er istkein Importstück, sondern ein in der Gegend des Dunkelsteinerwaldes hergestell-tes Gefäß. Aus dem gleichen Ton sind kennzeichnende Schüsseln der Lengyel-Kultur hergestellt und auch der Badener Topf weist diesen Ton auf (Taf. 1/1;Abb. 6/2). Seine Gestalt verdankt der steilwandige Becher von Höbenbach abereinem Menschen, der die Bodenform des steilwandigen Bechers der GruppeOberlauterbach kannte.

Das letzte Keramikfragment aus der Grube 2/1927 von Höbenbach-Spickel-berg, das noch besprochen werden muß, ist eine kleine Wandscherbe mit eingesto-

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Abb. 4: Höbenbach-Spickelberg, VB St. Pölten, NO, Grube 2/1927. M. 1 : 2.

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Abb. 5: Höbenbach-Spickelberg, VB St. Pölten, NÖ, 1-2 Grube 2/1927, 3-11 Streufunde. M. 1 : 2.

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Die neolithischen Siedlungen in Höbenbach bei Krems 115

ÉWffifÉ

Abb. 6: Höbenbach-Spickelberg, VB St. Pölten, NÖ, Einzelfund, 2-3 Grube A/1927, M. 1 : 2.

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chenen Doppelstichen, kombiniert mit Kreuzschraffur (Abb. 2/2). Obwohl beideVerzierungstechniken bei der Gruppe Oberlauterbach nicht unbekannt sind(BAYERLEIN 1985: z. B. Taf. 36/3 und 5), kann das vorliegende Bruchstück nichtohne weiteres in die oben genannte Gruppe eingereiht werden. Diese Scherbe mitder fein eingeschnittenen Kreuzschraffur ist ein problematisches Stück, und ichwerde sie später ausführlicher besprechen.

* * *

Als der Inhalt der Grube A/1927 von Höbenbach-Spickelberg 1974 inventari-siert wurde, konnten weichprofilierte Töpfe (Abb. 6/2), ein Reibstein (Abb. 6/3)und Hüttenlehmbrocken mit Rundhölzernegativen (Abb. 7/8) erfaßt werden.Nach den in Prähistorischen Abteilung bekannten Erwerbsgewohnheiten E. BENIN-

GERS, des damaligen Direktors der Abteilung, ist es wahrscheinlich, daß diewährend des Krieges gekaufte Henkeltasse (Taf. 1/2; Abb. 6/1) letztlich aus derGrube A/1927 stammt. Obwohl heute diese Gefäße keinen geschlossenen Fundbilden, gehören sie in die gleiche relativchronologische Stufe der Badener Kultur.Ähnliche Henkeltassen sind aus Baden-Königshöhle seit längerem bekannt(LADENBAUER-OREL 1954: Taf. III/7; Taf. II/3). Abgesehen von einigen Bolerâz-Funden wird der Badener Bestand dieser Höhle heute größtenteils zur StufeOssarn I gerechnet (MAYER 1985, 1988). Eine unpublizierte Henkeltasse ähnlicherForm ist als Einzelfund von Hadersdorf am Kamp in der Prähistorischen Abteilung(Inv.-Nr. 72.089) aufbewahrt.

Diese Henkeltasse wurde nicht ausschließlich auf dem Verbreitungsgebiet derBadener Kultur registriert. Sie kam in Mitteldeutschland im Verband mit Salzmün-der Keramik zutage (BEHRENS 1973: Abb. 32/k, n; hier mit nicht hochgezogenemBandhenkel). Zwei Exemplare aus Niederbayern hat J. DRIEHAUS als Fremdformin die späte Altheimer Gruppe eingereiht (DRIEHAUS 1960: Taf. 32/1, 2; Taf. 1).R. A. MAIER sieht diese Henkeltassen aus Straubing als form- und materialechteBaden-Péceler Stücke an (MAIER 1965: 71-74, Abb. 52). Wir wollen hier nichtüber die chronologischen Konsequenzen dieser Tatsachen diskutieren, sondernnur soviel festhalten, daß das süddanubische Niederösterreich westlich des Wiener-waldes nicht nur im Mittelneolithikum, sondern auch später, im entwickeltenJungneolithikum in einen Kreis überregionaler Kontakte eingeschaltet ist.

* * *

Die oben kurz erwähnte Scherbe mit Kreuzschraffur aus der Grube 2/1927zeigt noch weitere aus dem Westen hierhergelangte Einwirkungen an (Abb. 2/2).Mit diesem Bruchstück und mit ihm verwandter ähnlicher Keramik ist eineTonware erfaßt, die in Österreich bisher unbekannt war.

In dem als „Brandgrab" inventarisierten Scherbenkonvolut von Höbenbachbefindet sich neben Keramikfragmenten eines mittleren Lengyel (Abb. 5/3, 8) undeiner entwickelten Badener Kultur (Abb. 5/10, 11) ein Randfragment mit Kreuz-schraffur (Abb. 5/4). Die neun Keramikfragmente des „Brandgrabes" - Kno-chenklein wurde nicht eingeliefert - sind als Streufunde der oben bereits festge-stellten Siedlungen von Höbenbach-Spickelberg zu betrachten. Das Randstück mit

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Abb. 7: 1-2 Landhausen, 5 Oberkilling, beide VB St. Pölten; 6-7, 9-10 Großpriel, 3-4 Matzleinsdorf,beide VB Melk. 8 Höbenbach-Spickelberg, Grube 2/1927, M. 1 : 2.

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Kreuzschraffur stammt vom selben Gefäß wie das ähnlich verzierte kleine Wand-fragment aus der Grube 2/1927 (Abb. 2/2). Der rekonstruierte weichprofilierteTopf mit leicht eingezogenem Hals und bauchigem Gefäßkörper ist am Hals knappunterhalb des Randes mit einem von Zweistichreihen begrenzten, fein eingeschnit-tenen Kreuzschraffurband, verziert. Am Bauch ist durch ähnlich ausgeführteKreuzschraffurfelder ein umlaufendes Winkelband ausgespart (Abb. 8). DieseVerzierung kann mit den Pollinger „Teppichgefäßen", „schnittverzierten" Gefä-ßen (MAIER 1965, Abb. 45) verglichen werden (MÜLLER-KARPE 1961: Taf. 2/3;Taf. 3/4, 5; Taf. 21/10, 16; Taf. 26/10, 14, 19). Ist der Vergleich stichhaltig, sollendie vorliegenden Scherben jungneolithisch datiert (MAIER 1965: 53-54; derselbe1989; LÜNING 1969: 37; WINIGER 1971: 110-111; UENZE 1990: 131) und das kleineWandfragment aus dem mittelneolithischen Grubenverband aussortiert werden.

Abb. 8: Rekonstruierter stich- und schnittverzierter Topf auf Höbenbach-Spickelberg, VB St. Pölten,NÖ.

Schnittverzierte Keramik kann ich heute aus weiteren vier Fundstellen nam-haft machen: Großpriel, Landhausen, Oberkilling und Matzleinsdorf, alle imwestlichen süddanubischen Niederösterreich. Leider sind alle Belege Lesefunde(Liste der Fundstellen siehe Anhang). Festzuhalten ist dennoch, daß alle Fundstel-len unter anderem auch Lengyel-Keramik lieferten. Ein größeres schnittverziertesBruchstück aus Landhausen (Abb. 7/1) läßt sich vielleicht als Fußteil einer hohenFußschüssel und zwei Fragmente aus Großpriel als Scherben eines steilwandigenBechers (Abb. 7/9, 10) ansprechen. Beide sind im großen gesehen mittelneolithi-sche Typen. Auch der weichprofilierte Topf der Pollinger Gruppe mit dem derschnittverzierte Topf von Höbenbach vorhin verglichen wurde, ist im Endeffektein Erbe des Mittelneolithikums.

Nach den oben diskutierten Daten der stich- und schnittverzierten Keramikdes westlichen süddanubischen Niederösterreich ergeben sich folgende Resultatezur Einordnung dieser Tonware.

Die stich- und schnittverzierten Scherben sind Nachweise eines Importes. Siesollten aus einer Gegend hierher gelangt sein, wo diese außerordentlich kennzeich-nende Verzierungsweise beheimatet ist, aus Niederbayern. Die Datierung der

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Die neolithischen Siedlungen in Höbenbach bei Krems 119

schnittverzierten Keramik in Niederösterreich ist anhand der Grube 2/1927 vonHöbenbach in das Mittelneolithikum gegeben. Die mit Lengyel-Scherben einge-sammelten Lesefunde und die erfaßten Gefäßformen dieser Ton ware, ganz beson-ders der Becher mit dem gut abgesetzten, nach außen ausschwingenden Boden(Abb. 7/10) unterstützen diese Datierung. Die stich- und schnittverzierte KeramikNiederösterreichs weist die Merkmale zweier zeitlich unterschiedlich eingestufterniederbayerischer Gruppen auf, der Gruppen Oberlauterbach und Polling. Ihrmittelneolithisches Alter scheint mir nach der Erfahrung mit den österreichischenFunden gesichert zu sein. Stammt diese Tonware von einer noch nicht erfaßtenRegionalfazies der späten Oberlauterbacher Gruppe?

Dieser Gruppe könnten auch der Becher von Salzburg-Maxglan, Fundstelle A(HELL 1954: Abb. 3/7) und vielleicht weitere schnittverzierte Fragmente (HELL

1953: Abb. 3/2-6) zugeteilt und gleichzeitig mit den Fragmenten der Fundstelle Bin die Zeit der späten Oberlauterbacher Gruppe datiert werden (BAYERLEIN 1985:97). In diese Stufe ließen sich auch das Bruchstück aus der Rössener Kultur (HELL

1954: Abb. 7/14), die „lengyeloiden" Becher (Süss 1976: 64) und wahrscheinlichauch die Trichterrandschüssel (HELL 1965: Abb. 9) von Maxglan unterbringen.Die übrigen Funde dieser Fundstelle sind jünger und gehören dem „Kern-Münchs-höfen" an. Auch die Randstücke mit Arkadenrand und der Bandhenkel wieder-sprechen dieser Datierung nicht (KARNITSCH 1962: Taf. 25/7; Taf. 26/4). Somitlassen sich zwei in der Literatur oft reflektierte und verschiedentlich sortierteGrubeninhalte von Salzburg-Maxglan (UENZE 1965: 70; Süss 1976: 64, 75, 94;BAYERLEIN 1985: 97) als ein Gemisch von Funden der späten Gruppe Oberlauter-bach und der Gruppe Münchshöfen ansprechen. Die ältere Siedlung in Maxglanwar mit einem mittleren Lengyel (MBK/MOG Ha) gleichzeitig, die jüngereexistierte in der Zeit der unbemalten Lengyel (MBK/MOG lib) und Aichbühl.Kongruenzen mit letzterem sind mit Hilfe der verzierten Schüssel mit einbiegen-dem Rand von der Fundstelle A von Maxglan auch ablesbar (HELL 1954: Abb. 3/1;REINERTH 1929: Abb. 24/1; DRIEHAUS 1960: Abb. 2/1). Den Versuch, die steilwan-digen Becher von Salzburg-Maxglan in die Problematik der stich- und schnittver-zierten Keramik Niederösterreichs einzubinden, will ich zunächst mit Vorbehaltvortragen, da ich den Fund von Salzburg-Maxglan nicht durch Autopsie kenne.

Zusammenfassend ist zu sagen: Aus einer Siedlungsgrube der Lengyel-Kultur,Stufe MBK/MOG Ha, aus der Grube 2/1927 in Höbenbach-Spickelberg, sind einsteilwandiger Becher als Nachahmung des Bechers der niederbayerischen GruppeOberlauterbach (Abb. 2/3) und ein stich- und schnittverzierter Topf (Abb. 8)zutagegetreten. Zusammen mit Lesefunden aus dem süddanubischen westlichenNiederösterreich ergeben sich heute zwei Gefäßformen mit Stich- und Schnittver-zierung, Topf und steilwandiger Becher mit deutlich abgesetztem, nach außenausschwingendem Boden (Abb. 7/10). Letzterer ist eine kennzeichnende Gefäß-form der späten Oberlauterbach-Gruppe. Es wird angenommen, daß die mittel-neolithische schnittverzierte Keramik in Niederösterreich ein Import aus Nieder-bayern ist und aus einer in Niederbayern noch nicht registrierten Facies der späten

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Oberlauterbach-Gruppe stammt. In Österreich war die hier diskutierte stich- undschnittverzierte Keramik bisher unbekannt.

Schluß

Die hier vorgelegten Funde von Höbenbach bezeugen die Wirkung einerGruppe der späten stichverzierten Keramik (ZÂPOTOCKÂ 1986, 1986 a) auf daswestliche Randgebiet der Lengyel-Kultur. Der Weg der Kontakte wurde vonbeiden Richtungen, von Westen nach Osten und umgekehrt, begangen, indemLengyel-Keramik im Verband mit Oberlauterbach, im Falle Künzing wohl dermittleren Stufe, auch in Bayern registriert wurde. Daß entwickeltes Lengyel nachSüddeutschland ausstrahlte, wurde schon früher angedeutet (DRIEHAUS 1960; Süss1969; ZÄPOTOCKÄ 1986). Das Idolbruchstück von Oberpörning legt nahe, daß dieseAktivitäten bereits in der Zeit des älteren Lengyel stattgefunden haben (REINECKE

1979). Die Spuren der Badener-Kultur in Niederbayern wurden anhand der zweiHenkeltassen von Straubing seit langem erkannt. Das hier vorgelegte Gefäß vonHöbenbach bringt bloß ein weiteres Vergleichsstück aus dem westlichen Randbe-reich der Badener-Kultur zu den bayerischen Exemplaren.

Die oben diskutierten zwei Grubeninhalte von Höbenbach sind für die öster-reichische Forschung besonders interessant, da sie zeigen, daß man im Neolithi-kum nicht nur in Oberösterreich sondern auch östlich der Enns mit westlichenBeziehungen rechnen muß.

Die Ähnlichkeit, ja Identität der Verzierung der hier vorgelegten mittelneoli-thischen stich- und schnittverzierten Keramik mit jungneolithisch datierter Ton-ware Süddeutschlands, nämlich mit der Keramikgruppe Polling, ist ein Problem,das anhand der heute zur Verfügung stehenden Daten nicht zu lösen ist.

Anhang

Fundstellen der stich- und schnittverzierten Keramik in Niederösterreich

Großpriel, SG Melk, VB MelkOK 54 O 61 mm N 105 mm

Auf einer routinemäßigen Feldbegehung fand 1989 der Kustos des Heimatmu-seums der Stadt Melk, Anton HARRER, auf der Parzelle 62/2 folgende Funde5).

1. Boden und Wandstück eines steilwandigen Bechers aus hart gebranntem, sandhaltigem, im Bruchdunkelgrauem Ton; Oberfläche hellbraun, matt, a) Bodenstück mit Wandteilen. Knapp oberhalbdes Bodens umlaufendes schraffiertes eingeschnittenes mit eingestochenen einzeiligen Punktreihenbegrenztes Musterband. 0 des Bodens etwa 15,5 cm. b) verziertes kleines Wandstück mit flächen-füllender Stich- und Schnittverzierung im Grund-Muster - Prinzip: mäandroides Motiv aus mitrunden Einstichen begrenzten Kreuzschraffurbänder. Wand 0,8 cm (Abb. 7/9, 10).

2. Tüllenlöffelfragment aus hart gebranntem, dunkelgrauem Ton, matte Oberfläche. ErhalteneL. 7,8 cm, 0 der Tülle 2,5 cm, Wand 0,7 cm (Abb. 7/6).

5) Für die Überlassung seiner neuen Funde von Matzleinsdorf und Großpriel zur Publikationdanke ich dem Kustos des Heimatmuseums der Stadt Melk, Herrn A. HARRER, aufrichtigst.

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3. Tüllenlöffelfragment aus hart gebranntem, sandhältigen Ton, Oberfläche hellgrau, matt. ErhalteneL. 3,8 cm, 0 der ovalen Tülle 3.2 cm und 3,7 cm.

4. Dreieckiger Sicheleinsatz aus dunkelgrauem Hornstein mit unilateraler Sägeretusche, dort Lack-patina. L. 5 cm, Br. 2 cm, Dicke 1,9 cm.

5. Unweit dieser Stelle (OK 54 O 60 mm N 106 mm) wurde ein kleines Randfragment einer Trichter-randschüssel mit Reste rotgrundierter weißer Bemalung aufgelesen. Außen Streifenmuster, innenrote Farbspuren. Wand 0,8 cm (Abb. 7/7).

Höbenbach, OG Paudorf, VB Krems an der Donau

Siehe Hauptteil dieser Publikation.

Landhausen, OG Landhausen-Obritzberg-Rust, VB St. Pölten

Aus der Sandgrube Fringgs stammt ein kleiner Keramikposten, der 1974 inder Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien inventarisiertwurde. Fundjahr und Fundumstände sind unbekannt.

Abb. 9: Verbreitung der stich- und schnittverzierten Keramik in Niederösterreich.

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1. Verziertes Wandstück eines großen Gefäßes, wahrscheinlich Teilstück eines Ständers von einerhohen Hohlfußschüssel, aus hart gebranntem, sandhaltigem Ton, innen schwarz, außen ockerfar-ben. Verzierung: doppelstichbegrenztes Winkelband aus fein eingeschnittener Kreuzschraffur.Wand 1,4 cm. Inv.-Nr. 78.977 (Abb. 7/1).

2. Randfragment einer konischen Schüssel (354) aus hart gebranntem, hellem Ton mit fein geglättetenOberflächen. Innenrand verdickt, unterhalb 2,5 cm des Randes eine runde aufgesetzte Warze.Wand 0,6 cm. Inv.-Nr. 78.975 a.

3. Wandfragment einer konischen Schüssel (356) mit leicht gekehltem Rand aus hart gebranntem,hellem Ton mit dunkelgrauem Schmauchfleck. Oberfläche geglättet. Wand 1,0 cm. Inv.-Nr. 78.975 b (Abb. 7/2).

4. Fragment eines weichkonischen Gefäßdeckels (682) aus hart gebranntem, sandhältigen, hellemTon, Oberfläche matt. 1 cm oberhalb des Randes eine umlaufende Reihe von runden Durchlochun-gen. Wand 0,9 cm. Inv.-Nr. 78.976.

Matzleinsdorf, OG Zelking-Matzleinsdorf, VB MelkOK 54 O 86 mm N 122 mm

Auf verschiedenen Parzellen der Flur Burgstalläcker wurden bei routinemäßi-gen Feldbegehungen 1989 vom Kustos des Heimatmuseums der Stadt Melk, AntonHARRER, folgende Funde aufgelesen5):

1. Wandstück eines Gefäßes aus hart gebranntem, sandhaltigem Ton, innen hellgrau, außen ockerfar-ben, matt. Verzierung mit Doppelstichen begrenzten, fein eingeschnittenen Kreuzschraffurfelder.Wand 1,2 cm. Parz.-Nr. 989 (Abb. 7/3).

2. Randfragment einer kalottenförmigen innvenverzierten Schüssel. Rand nach innen abgerundet.Eingeritzte Verzierung: Teil eines schraffierten viereckigen(?) Feldes. Wand 0,5 cm. Parz.-Nr. 989.

3. Tüllenlöffelbruchstück aus dunklem, mit Steinchen gemagertem Ton. 0 der ovalen Tülle 2,9 cmund 2,7 cm. Parz.-Nr. 979 (Abb. 7/4).

4. Tüllenlöffelbruchstück aus rötlichgelbem, im Bruch grauem Ton. 0 der Tülle 3,1 cm. Parz.-Nr. 987.

5. Bodenfragment mit Wandstück eines Gefäßes aus hart gebranntem, hellem Ton, Oberfläche matt.Gut abgesetzter Boden. Wand mit parallelen, senkrechten, groben Furchenstichlinien verziert.Wand 0,8 cm. Parz.-Nr. 927.

6. Rechteckbeil aus Grünstein mit runder Schneide, Nackenteil fehlt. L. 7 cm, Br. 4,6 cm, Dicke2,1 cm. Parz.-Nr. 980.

7. Wandfragment eines Gefäßes aus hart gebranntem, braunem, mit Kalk und Sand gemagertem Tonmit Kerbleistenverzierung. Verzierung: verkehrt u-förmige Auflage mit einem senkrechten Mittel-steg. Wand 1,1 cm. Parz.-Nr. 984.

8. Blattspitzenartiges Gerät aus grauem Hornstein mit beiderseitiger Flächenretusche und an einemRand mit sorgfältiger Randretusche. L. 3,1 cm, Br. 2,8 cm, Dicke 0,9 cm. Parz.-Nr. 987.

Oberkilling, OG Kapelln, VB St. Pölten

In der Sandgrube Gugerell, westlich des Ortes, wurden ab 1911 immer wiederFunde aufgelesen. Sie kamen bis 1926 in die Prähistorische Abteilung des Naturhi-storischen Museums Wien. Die Stelle wurde von J. BAYER überwacht. Er hatzwischen 1922 bis 1925 vier Gruben der Linearbandkeramik und eine der Mäh-risch-ostösterreichischen Gruppe der Lengyel-Kultur ausgegraben. Unter denStreufunden befindet sich ein strich- und schnittverziertes kleines Wandfragment.

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Die neolithischen Siedlungen in Höbenbach bei Krems 123

1. Wandbruchstück eines Gefäßes aus dunkelgrauem, sandhältigem, hart gebranntem Ton mit Verzie-rung: mit einzeiligen Einstichreihen begrenztes Winkelband aus fein eingeschnittener Kreuzschraf-fur. Wand 0,9 cm. Inv.-Nr. 78.771 (Abb. 7/5).

Literatur6)

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6) Abkürzungen nach TULOK 1981:

ActaArch- - Acta Archaeologie AcademiaeHung

ArchA

BÂMÉ

BRGK

BVbl

Fundamenta -A

Scientiarium Hungaricae (Bu-dapest)Archaeologia Austriaca(Wien)

A Béri Balogh Adam MüzeumEvkönyve (Szekszârd)Bericht der Römisch-Germani-schen Kommission (Berlin)Bayerische Vorgeschichtsblät-ter (München)

Fundberichte aus Österreich(Wien)Fundamenta. Monographienzur Urgeschichte. Reihe A:Archäologische Beiträge(Wien, Köln)

JBBD - Jahresbericht der BayerischenBodendenkmalpflege (Mün-chen)

JOÖMV - Jahrbuch des Oberösterreichi-schen Musealvereins (Linz)

JRGZM - Jahrbuch des Römisch-Germa-nischen Zentralmuseums(Mainz)

LAF - Linzer Archäologische For-schungen (Linz)

MhBV - Materialhefte zur BayerischenVorgeschichte (Kallmütz)

StZ - Studijné Zwesti Archeolo-gického Üstavu SlovenskejAkademie Vied (Nitra)

VLVH - Veröffentlichungen des Lan-desmuseums für Vorgeschichtein Halle (Halle)

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REINERTH, H. (1923): Chronologie der jüngeren Steinzeit. - 107 pp, 35 Taf. - Augsburg (Verlag BennoFilser).

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Tafel 1: Rekonstruierte Gefäße der neolithischen Siedlungen von Höbenbach-Spickelberg.1-2 Badener-Kultur, Stufe Ossarn I, 3-4 Mährisch-ostösterreichische Gruppe der Lengyel-Kultur,Stufe MBK/MOG II a.

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ELISABETH RUTTKAY: Die neolithischen Siedlungen in Höbenbach bei Krems.Mittelneolithische Kontakte Niederösterreichs mit Niederbayern.

Tafel 1

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Tafel 2: Stich- und schnittverzierte Keramik aus Niederösterreich. 1-2 Höbenbach-Spickelberg,3 Landhausen, 4 Oberkilling. alle im VB St. Pölten. 5 Matzleinsdorf. 6-7 Großpriel, alle im VB Melk;8 Bruchstück des ritzverzierten Bechers Grube 2/1927 Höbenbach-Spickelberg, VB St. Pölten.

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ELISABETH RUTTKAY: Die neolithischen Siedlungen in Höbenbach bei Krems.Mittelneolithische Kontakte Niederösterreichs mit Niederbayern.

Tafel 2

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