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Fachbereichsarbeit von Georg Kudrna
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1. Einleitung
Die wirtschaftlichen Auswirkungen einer sportlichen Großveranstaltung können nur
erkannt werden, wenn man auch die Rahmenbedingungen kennt. Deshalb gehe ich in
meiner Fachbereichsarbeit zu Beginn auf die Voraussetzungen und die (wirtschaftlichen)
Ziele genauer ein. Wie erfolgreich schlussendlich ein Großereignis und dessen
Auswirkungen sind, hängt auch sehr viel mit der Vorbereitung zusammen und welche
Investitionen getätigt werden. Deshalb gehe ich in Punkt 4 auf Investitionen, die damals
getätigt wurden und bis heute nachhaltig sind, ein und ich betrachte auch die Art ihrer
Finanzierung.
Um die Auswirkungen bestmöglich zu beschreiben, wird in meiner Fachbereichsarbeit
einerseits auf die Auswirkungen auf den Tourismus in der Region eingegangen,
andererseits werden auch die beiden Skiliftunternehmen Planai-Hochwurzen-Bahnen
GesmbH und Hauser Kaibling GmbH, repräsentativ für die wirtschaftliche Entwicklung
der Region, untersucht. Desweiteren wird auch auf die Steigerung des Bekanntheitsgrades
Bedacht genommen.
Aufgrund des Zuschlages für die Austragung der Alpinen Skiweltmeisterschaften 2013 an
Schladming vergleiche ich am Schluss auch noch die beiden Austragungen 1982 und 2013
hinsichtlich Organisation, Finanzierung, Wahrnehmung in der Bevölkerung und Umfang.
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2. Schladming als Austragungsort für
Alpine Sportveranstaltungen
Nachdem die Vergabe der Ski-WM 1982 beim 32. FIS-Kongress am 19. Mai 1979 die
österreichische Delegation überraschen gewonnen hatte, Schladming setzte sich mit 44 zu
42 Stimmen gegen seinen letzten Konkurrenten Valtellina (Italien) durch, startete sofort in
der ganzen Region Dachstein-Tauern ein Sturm an Euphorie.1 Obwohl ein großer Anteil
der steirischen Bevölkerung nicht an die positive Umsetzung des Konzeptes glaubte, wurde
im September 1979 ein Organisationskomitee gegründet, welches bis heute noch als
einzigartiges Vorbild gilt. Die Vorbereitungszeit von lediglich zweieinhalb Jahren, heute
für ein sportliches Großereignis undenkbar, forderte einen straffen, fast unmöglichen
Zeitplan. Jedoch schafften die Organisatoren nicht nur das Konzept, insbesondere
bezüglich den infrastrukturellen Erneuerungen zu erfüllen, sondern sorgten auch während
und nach der Skiweltmeisterschaft bei Gästen, Sportlern, Mitarbeitern und Einheimischen
für Begeisterung.2 Jede Zielgruppe zog ein positives Resümee über das Großereignis,
obwohl die Durchführung der WM, welche von 27. Jänner bis 7. Februar 1982 stattfand,
aufgrund des schlechten Wetters nicht gerade einfach erschien. Für den Erfolg trotz der
schlechten Wetterlage war nicht nur das geschickte Handeln der Organisatoren
verantwortlich, sondern auch die Schneeanlage, welche eine sehr wichtige technische aber
vor allem auch wirtschaftliche Bedeutung hatte.3
Die Veranstaltung fand weltweites Lob von allen Seiten. Aus sportlicher Sicht war die
Durchführung vorbildhaft, genauso wie aus organisatorischer. Die Skiweltmeisterschaft,
oder besser gesagt die Monate und Jahre danach, bestätigten auch die Vorahnungen aller
Partner: Das Großereignis wird eine immense nachhaltige Wirkung auf die Wirtschaft der
Region haben.
Für die Austragung Alpiner Sportereignisse, vor allem in dieser Größenordnung bedarf es
jedoch geographische und infrastrukturelle Grundbedingungen.
1 Trafler Fritz (Hg.); Höflehner, G. (Hg.): Schlußbericht Alpine Ski-WM 1982, Schladming/Haus,
Seite 47
2 ibid. S. 10 ff.
3 ibid.: Abschlußbericht des Technischen Delegierten der FIS für die Herren-Bewerbe, S. 64
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2.1. Geographische Voraussetzungen
Gerade für die Austragung eines Alpinen
Sportwettkampfs ist die passende
geographische Lage unabdingbar. Schladming
liegt im oberen Ennstal zwischen dem
Dachsteingebirge im Norden und den Niederen
Tauern im Süden. Die Talstation der Planai
und zugleich das Zielstadion der Bewerbe
befindet sich in 745 Meter Höhe1. Die Planai,
gemeinsam mit dem Hauser Kaibling der Berg, an dem die Wettbewerbe stattfanden, hat
eine Höhe von 1.906 Meter.2 Die für die Skiweltmeisterschaften zur Austragung geplanten
Berge und Skipisten zählten als ziemlich schneesicher (wobei man 1981 eines besseren
belehrt wurde und dadurch es zur umstrittenen, aber schlussendlich sehr wichtigen
Investition der Schneeanlage kam).3
Schladming liegt in der Mitte Europas. Das war sicherlich ein weiterer Vorteil. Die
verkehrstechnischen Anbindungen waren zum Zeitpunkt der Bewerbung ausbaufähig, aber
hierzu siehe den nächsten Punkt.
2.2. Infrastrukturelle Voraussetzungen
Als man den Schritt sich zu bewerben wagte, war den Verantwortlichen sehr genau
bewusst, dass gerade in der Infrastruktur große und wichtige Investitionen getätigt werden
müssen. Doch man nahm dies nicht als Hindernis sondern als Herausforderung wahr. Ein
Großereignis erfordert viele infrastrukturelle Anforderungen. Neben den notwendigen
Sportstätten und Gastronomiebetrieben war man auch vor allem in verkehrstechnischer
Hinsicht gefordert. Der Bahnhof Schladming musste genauso generalsaniert werden wie
die Zufahrtsstraßen und Umfahrungen.4
1 http://de.wikipedia.org/wiki/Schladming
2 http://de.wikipedia.org/wiki/Planai
3 Interview mit Hrn. Heribert Thaller
4 Trafler Fritz (Hg.); Höflehner, G. (Hg.): Schlußbericht Alpine Ski-WM 1982, Schladming/Haus, S. 34 f.
Abbildung 1: Lage Schladmings
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Manche infrastrukturellen Voraussetzungen waren auch schon vor der Kandidatur erfüllt.
Dazu zählen neben der Planai-Seilbahn auch die direkte Anbindung im Straßen- und
Bahnnetz sowie die relative Nähe zum Flughafen Salzburg mit einer Entfernung von 90
Kilometern. Eine fehlende Anbindung an das Bahnnetz oder ein weiter entfernter
Flughafen hätten den Reise- und Transportverkehr während der Skiweltmeisterschaften um
vieles erschwert, wenn nicht sogar unmöglich gemacht.
Den Organisatoren war es äußerst wichtig, dass die Investitionen in die Infrastruktur mit
Nachhaltigkeit gebaut werden und auch noch einen wichtigen Nutzen nach 1982 haben.
3. Bewerbung für die Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982
3.1. Ziele der Bewerbung und Austragung
Während man mit den direkten Impulsen durchschnittlich lag, hatte man insbesondere auf
die Umwegsrentabilität – zu Recht - einen großen Wert gelegt. Andere Austragungsorte
sportlicher Großereignisse, wie zum Beispiel St. Moritz (Schweiz), tragen diese nur aus,
um die „Beibehaltung des gewohnten Orts- und Regionsstandartes zu bezwecken“1
Schladming und Haus wollten jedoch einen generellen Aufschwung der Region in puncto
Wirtschaft, insbesondere im Fremdenverkehrsbereich, und eine damit verbundene
Steigerung des Bekanntheitsgrades der Region erreichen.
Seit dem Jahr 1973, als Schladming erstmals internationale Skirennen ausgetragen hat,
wurde es gemeinsam mit seinen Nachbargemeinden Haus, Ramsau und Rohrmoos immer
bekannter und populärer. Der Bekanntheitsgrad in der Region stieg immer mehr, doch über
die Grenzen Österreichs hinaus blieb Schladming noch relativ unbekannt. Mit der
Austragung der Alpinen Skiweltmeisterschaft wollte man dies ändern und die Marke
Schladming weltweit verkaufen.2
Die Politik und die Bevölkerung waren sich bewusst, dass in einer guten Präsentation als
Wintersportregion sehr viel Potenzial stecke. Aus Land- und Forstwirtschaft sowie
1 Gemeindevorstand St. Moritz: Schreiben vom 1.2.1982 an das Institut für Handel, Absatz und Marketing Graz
2 Trafler Fritz (Hg.); Höflehner, G. (Hg.): Schlußbericht Alpine Ski-WM 1982, Schladming/Haus, Editorial
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Industrie alleine würde man nicht ewig einen Wohlstand der Region garantieren können.
Jedoch erkannte man schon damals die große Chance, den Tourismus als wichtigsten
wirtschaftlichen Zweig zu machen. Grundvoraussetzung war hierfür eine gute Präsentation
der Region während des Großereignisses und sich der ganzen Welt als ausgezeichnet
geeignete Region für den nächsten Winterurlaub zu zeigen.
Natürlich war die Austragung für die Region eine große Chance aufgrund der zahlreichen
Subventionen der Republik Österreich, dem Land Steiermark1, sowie den umliegenden
Gemeinden, zahlreiche Investitionen in der Infrastruktur vorzunehmen, welche bis heute
für Schladming und die ganze Region eine große Bereicherung darstellen, von welchen
sowohl Wirtschaft als auch Bevölkerung profitieren würden.
Abgesehen vom Tourismus sollten jedoch alle, auch tourismusfremde Wirtschaftsbereiche,
durch direkten Aufschwung sowie durch einen Multiplikatorprozess und
Umwegrentabilität profitieren.
Ein weiteres Ziel der verantwortlichen Organisatoren war es sicherlich auch innerhalb der
Bevölkerung das Gemeinschaftsgefühl zu steigern. Bekanntlich geht vieles mit einem
Miteinander besser als mit einem Gegeneinander, was für Prozesse vor, während und nach
der Skiweltmeisterschaft von großem Nutzen wäre.
3.2. Voraussetzungen für die Austragung
Jedes noch so kleines Projekt muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Je größer dieses
Projekt ist und je mehr Personen involviert sind, umso mehr Voraussetzungen müssen
erfüllt werden. Manche von diesen sind durch Planung und Verhandlung erfüllbar, einige
von ihnen sind aber aufgrund nicht veränderbarer Tatsachen nicht kreierbar und müssen
daher schon von Anfang an vorhanden sein. Schladming erfüllte sowohl die
Grundvoraussetzungen als auch alle weiteren Grundlagen, die für eine erfolgreiche
Austragung eines sportlichen Großereignisses notwendig sind.
1 Trafler Fritz (Hg.); Höflehner, G. (Hg.): Schlußbericht Alpine Ski-WM 1982. Bilanz, Schladming/Haus
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3.2.1. Konzept und Aufgabenaufteilung
Für ein erfolgreiches Projekt bzw. eine erfolgreiche Abwicklung einer Veranstaltung ist ein
genau ausgearbeitetes Konzept unabdingbar. Das Organisationskomitee stellte neben
einem 124-seitigen grundlegenden Organisationskonzept1, in welchem die wichtigsten
internen Informationen für alle Beteiligten entnommen werden konnten, für alle
Mitarbeiter spezifische Pläne und Konzepte zusammen. Die daraus entstandene
ausgezeichnete Planung und die damit direkt verbundene sehr erfolgreiche Durchführung
werden bis heute von vielen Organisatoren sportlicher Großereignisse bewundert.
Ein wichtiger Punkt des Konzepts war sicherlich die exakte Aufteilung der
Aufgabenbereiche durch Netzplansysteme sowie eine Reihe an Gremien2 und einer
hierarchischen Ordnung aller Arbeitsgruppen und Beteiligten. Als oberstes Organ bzw.
Entscheidungsträger gab es die Hauptversammlung des Präsidiums, welches aus folgenden
Personen bestand:
als Präsident Bundesminister Dr. Fred Sinowatz (Republik Österreich)
als Vizepräsident Landeshauptmann Dr. Josef Krainer (Land Steiermark)
als Vizepräsident Bürgermeister Hermann Kröll (Stadt Schladming)
als Vizepräsident ÖSV-Präsident Arnold Koller (Österr. Skiverband)
Sektionschef Dr. Adolf März (Republik Österreich)
Min.-Rat. Dr. K. Schiessler (Republik Österreich)
Landeshauptmann-Stv. Franz Wegart (Land Steiermark)
Landesrat Dr. Christoph Klauser (Land Steiermark)
Bürgermeister Friedrich Walcher (Gemeinde Rohrmoos)
Bürgermeister Andreas Moser (Gemeinde Haus)
Dr. Otto Straub (Steirischer Skiverband)
Eduard Hechl (Wintersportverein Schladming)
Prof. Fred Rössner (Österr. FIS-Vertreter)
Ersichtlich ist, dass diesem Präsidium Vertreter der Österreichischen Volkspartei und der
Sozialdemokratischen Partei Österreichs angehörten. Dies ist insofern erwähnenswert, da
dennoch in diesem Gremium produktiv und miteinander gearbeitet wurde, was im Hinblick
auf die Organisation der Alpinen Skiweltmeisterschaften 2013 nicht gesagt werden kann.
1 Organisationskomitee der 27. Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 1982 (Hg.): Alpine Ski Weltmeisterschaften
1982. Schladming/Haus. Organisationskonzept. 1982
2 Trafler Fritz (Hg.); Höflehner, G. (Hg.): Schlußbericht Alpine Ski-WM 1982. Organisationsornigramm,
Schladming/Haus
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Weitere Gremien des Organisationskomitees waren:
Vorstand
bestehend aus 21 Vertretern, u.a. dem Präsidenten und den drei Vizepräsidenten des
Präsidiums, sowie Vertretern der Gemeinden Schladming, Rohrmoos und Haus, des
Österreichischen Skiverbandes und der verschiedenen Ausschüsse
Generalsekretariat
bestehend aus Generalsekretär Fritz Trafler und Generalsekretär-Stv. Heribert
Thaller
Exekutivkomitee
bestehend aus 15 Personen, u.a. Vertretern des Bundesministerium für Unterricht
und Kunst und des Bundesministerium für Landesverteidigung, des Landes
Steiermark, der Gemeinden, des Österreichischen Skiverbandes und der
verschiedenen Ausschüsse
Sportausschuss (20 Personen)
Finanz- und Verwaltungsausschuss (9 Personen)
Bau- und Technikausschuss (14 Personen)
Beachtlich und neu war auch, dass das gesamte Organisationskomitee als Verein geführt
wurde. Diese Idee brachte einige Vorteile, denn so konnte das Organisationskomitee als
juristische Person handeln und Geschäfte direkt tätigen. Die konstituierende Sitzung des
Vereins am 7. September 1979 in Anwesenheit von FIS-Präsident Marc Hodler galt als
Startschuss für eine aktive zweieinhalb Jahre andauernde Vorbereitungszeit.
3.2.2. Finanzplan
Die Finanzierung der Ausgaben, welche sich schlussendlich auf rund 116 Mio. Schilling
(ca. 8,4 Mio. €)1 beliefen, musste schon während der Konzeptionierung klarerweise geklärt
sein. Die Ausschüsse stellten relativ früh einen Bedarfskatalog zusammen und so konnte
bereits im Dezember 1979 ein detailliertes Budget vorgelegt werden, welches bereits sehr
detailliert die Einnahmen- und Ausgabenbereiche darstellte.
Aufgrund der großen Zustimmung, nicht nur bei Bevölkerung und Wirtschaft, sondern
auch bei den Entscheidungsträgern, also der Gemeinden Schladming und Haus/Ennstal,
dem Land Steiermark und der Republik Österreich, einigte man sich, dass sämtliche
1 Trafler Fritz (Hg.); Höflehner, G. (Hg.): Schlußbericht Alpine Ski-WM 1982. Bilanz, Schladming/Haus
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Investitionen für die Alpine Skiweltmeisterschaften 1982 und die mit dieser in direktem
Zusammenhang stünden zu
40 % von der Republik Österreich
40 % vom Land Steiermark
20% von den Gemeinden
getragen werden.
Diese Aufteilung war ein Erfolgsrezept, wie sich später herausstellte. Noch dazu wurden
mehrere Investitionen gänzlich vom Land oder Bund bezahlt, wie zum Beispiel
Umfahrungen oder der Umbau des Bahnhofes. Oft konnte man auch auf die finanzielle
Unterstützung diverser Unternehmen zurückgreifen, wie zum Beispiel den Planai-
Hochwurzen-Bahnen GesmbH bei der Pistensanierung oder dem Sporthotel Royer beim
Bau der TV-Zentrale.1
Die Unterstützung durch regionale, nationale und internationale Unternehmen musste
ebenfalls gegeben sein, ansonsten wäre eine Durchführung unmöglich gewesen.
Kooperationen und Sponsoring stellten einen wichtigen Faktor in der Finanzierung dar. Da
aber auch umgekehrt Großereignisse, welche von einer riesigen Menschenmenge beachtet
werden, für diverse Unternehmen sehr attraktiv sind, fiel es den Organisatoren auch nicht
sonderlich schwer, insgesamt 102 Vertragspartner als Produktausstatter, 23 als
Souvenirausstatter, 18 technische Ausstatter sowie 32 weitere Lizenzpartner zu finden,
welche bereit waren die Großveranstaltung finanziell und insbesondere durch ihre
Leistungen zu unterstützen.2
Unterstützt wurde die Großveranstaltung sicherlich auch von vielen weiteren kleineren
regionalen Betrieben vor allem aus der Gastronomie- und Tourismusbranche, die sich nicht
nur während den Skiweltmeisterschaften bereit erklärten Umstände in Kauf zu nehmen,
sondern auch teilweise investierten, da auch sie darin eine große Chance für ihr
Unternehmen sahen.
Die Politik aller Ebenen und aller Parteien unterstützte das Projekt ebenfalls sehr stark.
Dies erleichterte vieles in der Organisation. Auch, dass Gemeinden, Land und Republik an
1 Gespräch mit Heribert Thaler
2 Trafler Fritz (Hg.); Höflehner, G. (Hg.): Schlußbericht Alpine Ski-WM 1982. Produktausstatter, Schladming/Haus
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einem Strang zogen und nicht gegeneinander arbeiteten war äußerst wichtig und hatte zur
Folge, dass gemeinsam die Ziele erreicht werden konnten.1
3.2.3. Zustimmung in der Bevölkerung
Ohne Unterstützung der Bevölkerung wäre die Austragung eines Ereignisses mit einem
solch großen Aufwand nicht tragbar. Nicht nur, dass man sie aufgrund der Leistungen, die
sie wirtschaftlich erbringen, auf jeden Fall angewiesen ist, sondern auch weil sie
schlussendlich über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Ein Ereignis, bei welchem die
Bevölkerung der Austragungsorte dagegen arbeitet, kann kein positives Bild auf die Gäste
erzeugen. Im Fall von Schladming und Haus war diese Zustimmung innerhalb der
Bevölkerung in der ganzen Region, wenn nicht sogar in ganz Österreich gegeben. Man war
sich der großen Chance bewusst und wollte diese Möglichkeit mit allen Mitteln
unterstützen. Die Zahl der Gegner dieser Austragung war sehr gering.
Schlussendlich führte diese Zustimmung und Unterstützung der ganzen Bevölkerung dazu,
dass alle Gäste der Alpinen Skiweltmeisterschaften von der Gastfreundschaft der
Schladminger und Steirer begeistert waren und deshalb gerne Schladming wieder einmal
besuchen werden.2
4. Vorbereitung der Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982
Die Austragung eines sportlichen Großereignisses bringt viele Herausforderungen mit sich,
unter anderem müssen viele Investitionen getätigt werden um aus dem Spektakel für
Beteiligten auch einen Erfolg zu machen. Die Region Schladming war bereit, diese
Investitionen mithilfe von Subventionen aus Bund und Land zu tätigen.
1 Gespräch mit Heribert Thaler
2 Trafler Fritz (Hg.); Höflehner, G. (Hg.): Schlußbericht Alpine Ski-WM 1982. Editorial, Schladming/Haus
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4.1. Finanzierung1
Die Finanzierung der für die Alpinen Skiweltmeisterschaften notwendigen Investitionen
war alleine durch die Subventionen von der Republik Österreich, dem Land Steiermark
und den beteiligten Gemeinden Schladming, Rohrmoos und Haus in der in Punkt 3.2.2.
Finanzplan erläuterten Aufteilung abgedeckt und wurden die hierfür vorgesehenen
Subventionserträge nicht einmal zur Gänze ausgeschöpft.
Subventionserträge Soll in S Soll in € Ist in S Ist in €
Republik Österreich 30,000.000,00 2,180.185,03 25,503.235,60 1,853.392,41
Land Steiermark 30,000.000,00 2,180.185,03 25,503.235,60 1,853.392,41
Gemeinde Schladming 7,500.000,00 545.046,26 6,375.808,90 463.348,10
Gemeinden der Region 7,500.000,00 545.046,26 6,375.808,90 463.348,10
Summe 75,000.000,00 5,450.462,56 63,758.089,00 4,633.481,03
Investitionen nach Bereichen in S in €
Ausbau und Einrichtungen der Sportstätten 42,600.367,00 3,095.889,41
Kommunikationstechnische Bauten und Einrichtungen 9,855.000,00 716.190,78
Parkplätze und Zufahrtsstraßen 5,041.203,00 366.358,51
Organisationstechnische Baumaßnahmen 4,017.802,00 291.985,06
Summe 61,514.372,00 4,470.423,76
Überschuss S 2,243.717,00 € 163.057,27
Quelle: Schlußbericht Alpine Ski-WM 1982, Schladming/Haus, 19822
Aus der Tabelle ist zu entnehmen, dass nicht nur sehr vorbildlich gewirtschaftet wurde,
sondern auch, dass eine Finanzierung ohne Subventionen nicht möglich gewesen wäre.
Ohne finanzielle Unterstützung von Gemeinden, Land und Bund hätten die notwendigen
Investitionen nicht getätigt werden können. Grundlegend hatten und haben alle vier
Ausgabenbereiche einen nachhaltigen Nutzen für die Region und ihre Bevölkerung. Durch
1 ibid.: Bilanz, 1982
2 Trafler Fritz (Hg.); Höflehner, G. (Hg.): Schlußbericht Alpine Ski-WM 1982. Bilanz, Schladming/Haus
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welche konkreten Infrastrukturmaßnahmen dieser Nutzen entstanden ist, steht in Kapitel
4.2. geschrieben.
Zusammenfassend kann man somit sagen, dass die Region Schladming-Dachstein einen
„außerordentlichen Zuschuss“ an finanziellen Mitteln aufgrund der Subventionen für die
Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982 bekommen hat, welcher mit jeweils S 25,503.235,60
(€ 1,853.392,41) von der Republik Österreich und dem Land Steiermark und mit S
6,375.808,90 (€ 463.348,10) von Gemeinden der Region (ausgenommen Schladming)
getragen wurde.
Da ohne der Austragung der Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982 Schladming keine
Subventionen bekommen hätte, hätte Schladming getätigte, die Region aufwertende
Investitionen niemals finanzieren können.
Es lässt sich sagen, dass für die Austragung und der dafür benötigten Investitionen
Subventionen durch öffentliche Gelder notwendig sind, andererseits ist eine
ordnungsgemäße Durchführung unmöglich.
Das Organisationskomitee hat nach dem überraschend positiv ausgefallenen Finanzbericht
die nichtverwendeten Subventionsgelder in der Gesamthöhe von S 2,243.717,00 (€
163.057,27)1 gemäß der Stückelung zurückgegeben.
2 Hier stellt sich sicherlich auch die
Frage, ob Schladming für diesen Betrag noch nach der Veranstaltung eine Verwendung
finden hätte können und weitere Investitionen im Sinne der Stadtentwicklung tätigen hätte
sollen, anstatt den Überschuss zurückzuzahlen.
4.2. Infrastrukturmaßnahmen3
Den Organisatoren war es äußerst wichtig, dass alle infrastrukturellen Investitionen auch
einen Nutzen nach 1982 haben. Es solle nichts gebaut werden, was nach 1982 nicht mehr
gebraucht werde. Dies ist sehr gut gelungen, denn viele Investitionen haben eine solch
große Nachhaltigkeit, dass sie bis heute genutzt werden.
1 Trafler Fritz (Hg.); Höflehner, G. (Hg.): Schlußbericht Alpine Ski-WM 1982. Bilanz, Schladming/Haus
2 Gespräch mit Heribert Thaler
3 Gespräch mit Heribert Thaler
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4.2.1. Investitionen im sportlichen und touristischen Bereich
Schneeanlage
Im Jahr 1981 fand in der Region die sogenannte Generalprobemit mehreren
Weltcuprennen für die im folgenden Jahr stattfindenden Skiweltmeisterschaft statt.
Schockiert stellte man fest, dass die einstige schneesichere Region Schladming nun doch
nicht mehr als solche bezeichnet werden darf. Während so manche internationale
Funktionäre, größtenteils aus anderen Veranstaltungsorten größerer Wintersportereignisse,
gegen die Vergabe an Schladming Stellung bezogen, war man sich im
Organisationskomitee bewusst, dass man mit dieser Unsicherheit die Weltmeisterschaft
nicht austragen dürfe. Also beschloss man Schneeanlagen zu einem Preis von 18 Mio.
Schilling zu kaufen. Dieser Investition folgten ebenfalls laute Gegenstimmen, insbesondere
auch deshalb, da diese Anschaffung nicht in der Budgetplanung vorgesehen war.
Doch diese Investition stellte sich als eine mit der größten Umwegsrentabilität heraus.
Nicht nur, dass sie während der Skiweltmeisterschaft für perfekte Pisten sorgte, sondern
war sie der Grund, dass Schladming bis zum Jahr 1994 für zwölf Weltcuprennen als
Austragungsort einspringen durfte, da in den ursprünglichen Austragungsorten nicht
ausreichend Schnee vorhanden war. Dieses Einspringen für andere Austragungsorte von
Skiweltcuprennen hat zwei große Vorteile. Nicht nur, dass man durch die Austragung
selbst mit nur mittlerem Aufwand (Zum Beispiel können die Sponsoringpakete genau
übernommen werden), sondern auch, dass die Region den Ruf als eine der
schneesichersten Region bekommt und somit weiter auch der Fremdenverkehr gesteigert
werden kann.
Seilbahn Hauser Kaibling
Die Seilbahn in Haus/Ennstal, dem zweiten Austragungsort neben Schladming, wurde
ebenfalls in ihrer bis heute bestehenden Form anlässlich der Weltmeisterschaft erbaut. Es
ist ein Beispiel dafür, welch ein Zusammenhalt aufgrund eines solchen Großereignisses
herrscht. Denn die beiden Grundeigentümer der späteren Seilbahnbaufläche konnten sich
über Jahre nicht für eine Variante für den Bau einer Seilbahn einigen. Als jedoch bekannt
wurde, dass aufgrund der Skiweltmeisterschaft eine Seilbahn mit bestimmen
Voraussetzungen benötigt wird, so waren plötzlich beide Streitparteien bereit von ihren
Standpunkten abzuweichen und den Seilbahnbau nach den vorausgesetzten Bestimmungen
zuzulassen.
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Die Hauser Kaibling Seilbahnen- und Lift GmbH & Co. KG hat sich in den
darauffolgenden Jahren zu einem ebenfalls sehr erfolgreichen Liftunternehmen entwickelt
und wurden am Hauser Kaibling ebenfalls schon mehrere Skiweltcuprennen auch in
jüngeren Saisonen ausgetragen.
Ski-Handelsschule
Für die Unterbringung des Pressezentrums wurde ein Gebäude ausgebaut, welches seit
dem Ende der Weltmeisterschaft als Skihandelsschule genützt wird. Deshalb entstanden
auch dem Organisationskomitee für diesen Ausbau keine Kosten, welche ausschließlich
vom Land und Gemeinde getragen wurden. Die Skihandelsschule bedeutete für die Region
auch einen bildungspolitischen Aufschwung, da davor im Umkreis von 40 Kilometern es
keine Schule für die 10.-12. Schulstufe gab. Desweiteren dient die Ski-Handelsschule bis
heute als eine Schmiedestätte vieler erfolgreicher österreichischer Skirennläufer.
Sporthotel Royer
Das Sporthotel Royer, der bis heute bekannteste Gastronomiebetrieb der Region, konnte
aufgrund der Skiweltmeisterschaft einige Privilegien genießen und wusste auch aus seiner
bis heute anhaltenden Popularität zu schließen diese erfolgreich umzusetzen. Einerseits
war das Sporthotel als das offizielle FIS-Hotel Unterbringung der Funktionäre und
Delegierten. Desweiteren konnte es äußerst preiswert seine bis heute bestehende
Tennishalle erbauen. Da für die Weltmeisterschaft noch nach einer TV-Zentrale gesucht
wurde, trafen das Sporthotel Royer und das Organisationskomitee eine Vereinbarung samt
geteilter Finanzierung für eine TV-Zentrale, welche nach der WM ohne großen Aufwand
zur besagten Tennishalle umfunktioniert wurde.
4.2.2. Investitionen im Verkehr
Bahnhof
Die Österreichischen Bundesbahnen erklärten sich dazu bereit, den Bahnhof Schladming
general zu sanieren und dadurch auch „WM-tauglich“ zu machen, also damit der tägliche
Personenverkehr während der WM problemlos verlaufen konnte. Ohne ein Großereignis
hätte die ÖBB einen Umbau des Bahnhofes Schladming in den nächsten Jahren nicht
geplant gehabt. Der Bahnhof ist in dieser Form bis heute aktiv, wobei ein Umbau vor den
Skiweltmeisterschaften 2013 aufgrund der für heute notwendigen, derzeit nicht
vorhandenen Ausstattung wie vor allem ein Lift unumgänglich erscheint.
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Umfahrung „Stache West“
Die Umfahrung war notwendig, da bei einer Verkehrsbehinderung ansonsten jegliches
Weiterkommen nicht möglich gewesen wäre. Vielmehr ist der Bau dieser Umfahrung aber
auch ein Beispiel der damaligen vergleichsweise unbürokratischen Politik. Nicht nur, dass
die Kosten in der Höhe von 34 Millionen Schilling zur Gänze vom Land Steiermark
getragen wurden, sondern hat diesen Baubeschluss ohne größeren bürokratischen
Umwegen der damalige Landesrat Niederl, welcher selbst aus Schladming stammte, einen
Tag vor seiner Amtsniederlegung den Bau der Umfahrung mit seiner Unterschrift
besiegelt.
5. Auswirkungen der Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982
5.1. Auswirkungen im Tourismus
Wie bereits erwähnt, hatte sich
die Region einen Aufschwung
in der Tourismusbranche
aufgrund der Alpinen
Skiweltmeisterschaften
erwartet. 28 Jahre später kann
man sagen, dass sich diese
Erwartungen erfüllt haben.
Schladming gehört nun zu den
bekanntesten und beliebtesten
Wintersportregionen Österreichs, wenn nicht sogar Europas.
Die Zahl der Nächtigungen nimmt abgesehen von einer Ausnahme zu Beginn der 90er
Jahre seit den 60er Jahren sowohl in Schladming als auch in der gesamten Region zu.
Während die Winternächtigungen in der Saison 1997/80 noch bei rund 1.406.000
Tabelle 1: Nächtigungen in Schladming 1962 - 2008
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Nächtigungen in der Region Schladming-Dachstein1 lagen, erzielte man zehn Jahre später
bereits 1.722.000 Nächtigungen in der Wintersaison. Auch Schladming alleine betrachtet
erzielt in den letzten Jahren immer wieder neue Rekordwerte.2 Wie aus Abb. 1 erkenntlich
ist, führten die Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982 zu keinem sofortigen Boom in der
Fremdenverkehrsbranche Schladmings, gesehen anhand der Nächtigungszahlen. Jedoch ist
es unbestritten, dass das Großereignis sehr viel dazu beigetragen hat, dass Tourismus nun
in der Region Schladming diese wichtige Rolle einnimmt. Dies ist auch daran erkennbar,
dass sich insbesondere der Wintertourismus in der Region so explizit entwickelt hat,
während im Gegensatz dazu der Sommertourismus eine immer unwichtigere Rolle
einnimmt. Schladming verbucht 66% seiner Nächtigungen im Winter, was für die Region
nichts Ungewöhnliches ist. Die einzigen Ausnahmen bilden hier die Gemeinden Öblarn
und Niederöblarn (53% der Nächtigungen im Sommer) sowie die Sölktäler (62% der
Nächtigungen im Sommer).3
Als problematisch kann die geringe Bettenauslastung der Betriebe angesehen werden. Im
Jahr 2007 betrug diese in der Region insgesamt 27% bzw. 96 Vollauslastungstage. Die
stärksten Auslastungsmonate sind der Februar mit 67% sowie der Jänner mit 50%
Bettenauslastung. In dieser Statistik gehört die Region Schladming-Dachstein zum letzten
Drittel mit vergleichbaren Regionen. Hier als Grund können sicherlich die oft schwer
vermittelbaren Privatvermieter gesehen werden.4
Schladming samt Region war und ist bekannt für Privatpensionen und Bauernhöfe als
Unterkunftsbetriebe, welche ein sehr familiäres Flair bieten. Dieses Bild an
Fremdenverkehrsbetrieben hat sich in den letzten Jahrzehnten nur unwesentlich verändert,
lediglich sind immer mehr Betriebe in der 3-Sterne-Kategorie erbaut worden, welche die
wohl wichtigste und größte Unterkunftsart darstellt.
1 Die Region Schladming-Dachstein ist ein Zusammenschluss mehrerer Tourismusverbände der ganzen
Region und beinhaltet die Gemeinden Schladming, Pichl-Preunegg, Rohrmoos-Untertal, Haus/Ennstal, Aich-
Assach, Gössenberg, Pruggern, Gröbming, Michaelerberg, Mitterberg, St. Martin, Kleinsölk, Großsölk, St.
Nikolai im Sölktal, Öblarn, Niederöblarn, Donnersbachwald, Donnersbach, Irdning, Aigen/Ennstal und
Wörschach. Im Folgenden werden für die Region Schladming Gesamtzahlen dieser Gemeinden verwendet.
2 Schrempf, Ewald (Hg.): FVJ 61-62 bis 2008. – Schladming: Stadtgemeinde Schladming, 2009
3 Schladming-Dachstein Tourismusmarketing GmbH, 2008, S. 7 ff.
4 Schladming-Dachstein Tourismusmarketing GmbH, 2008, S. 13 f.
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Auch die Region Schladming muss auf die Veränderungen des Tourismus eingehen, als
bekanntes Beispiel ist hier zu sehen, dass die Gäste öfter aber kürzer bleiben. Der
durchschnittliche Gast in der Region Schladming bleibt 4,8 Tage.
5.2. Skiliftunternehmen
In diesem Kapitel wird auf die Entwicklung zweier Leitbetriebe der Region eingegangen,
welche diese Auswirkungen verkörpern sollen. Die Unternehmen sind die Skiliftbetriebe
der beiden Austragungsorte Schladming und Haus. Es können sicherlich einige Parallelen
gezogen werden, jedoch ist deren Entwicklung ganzheitlich gesehen sehr unterschiedlich
und deshalb auch sehr interessant zu vergleichen.
5.2.1. Planai-Hochwurzen-Bahnen GesmbH
Die Planai-Hochwurzen-Bahnen GesmbH als das Seilbahnunternehmen Schladmings, und
somit auch immer mit den Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982 in Verbindung zu bringen,
schreibt seit den letzten 28 Jahren eine noch immer aufstrebende Erfolgsgeschichte. Das
größte touristische Dienstleistungsunternehmen der Steiermark ist mit bis zu 320
Mitarbeitern das größte Unternehmen des oberen Ennstals und gilt als Leitbetrieb in der
weltweiten Seilbahnbranche.1 Insbesondere in den letzten Jahren erlangte das
Unternehmen auch international sehr angesehene Auszeichnungen, u.a. „Wahl zum besten
Skigebiet Europas“, „Europäischer
Werbeoskar“, „Pistengütesiegel“,
„Innovationspreis für Marketing“,
„Sicherheitstrophy“.
Seit der Gründung 1972 wurden €
157 Mio. investiert, wobei davon
alleine € 113 Mio. in den letzten 15
Jahren getätigt wurden.2 Aus
nebenstehender Grafik ist ersichtlich,
1 http://www.planai.at/winter/de/Zahlen__Fakten.html
2 Trummer, Ernst: Firmendaten seit Unternehmensbeginn.xls, 2009
Tabelle 2: Investitionen der Planai-Hochwurzen-Bahnen GesmbH 1973 - 2008
- 17 -
dass das Unternehmen insbesondere im Jahr vor der Vergabe, also in der wichtigsten
Bewerbungsphase (1978), sowie in den Jahren zwischen Vergabe und Austragung (1980-
1982) deutlich mehr investiert hat als in den vorhergehenden und nachfolgenden Jahren.
Während sich die Investitionen der Planai-Hochwurzen-GesmbH im Jahr 1977 auf
lediglich € 218.019,- beliefen, wurden 1978 € 8.106.507,-, 1980 € 4.969.879,- sowie 1981
€ 5.239.619,- und 1982 € 3.124.464,- investiert. Die Investitionen des Jahres 2008 beliefen
sich – auch schon aufgrund der Alpinen Skiweltmeisterschaften 2013 –
auf € 11.118.000,- 1
Die Planai-Hochwurzen-Bahnen
GesmbH erwirtschaftet aktuell
durch ihre 28 Seilbahnen und Lifte
mehr Umsatz als alle anderen
Skiberge der Region
zusammengezählt und hat in dieser
einen Marktanteil von 55 %. Im
Geschäftsjahr 2008 konnte ein
Umsatz in der Höhe von € 26,7
Mio. erzielt werden. Der Umsatz
des Unternehmens entwickelte sich seit der Gründung bis auf wenige Ausnahmen, welche
sich in den meisten Fällen auf wettertechnische Gründe zurückzuführend sind, durchwegs
positiv. Es ist erkenntlich, dass die Ski-WM 1982 als Impuls gewirkt hat, da auch der
Umsatz dementsprechend seit 1982 neue Größenordnungen zu erreichen begonnen hat.
Der Umsatz des Jahres 1978 lag bei € 1.682.081,-, während man vier Jahre später bereits
einen Umsatz von 3.878.033,- verzeichnen konnte.
Ein weiteres sehr interessantes Merkmal ist, dass auf der Planai nicht nur die erste
Schneeanlage Österreichs sondern derzeit auch mit insgesamt 658 Beschneiungsgeräten
auf den beiden Skibergen Planai und Hochwurzen die größte Schneeanlage Österreichs zu
finden ist.2 Auch heute noch verkörpert das Unternehmen durch ihr Unternehmensleitbild
wichtige Grundsätze der Organisation 1982, wie zum Beispiel eine gute Zusammenarbeit
mit der Bevölkerung:
1 Planai-Hochwurzen-Bahnen GesmbH (Hg.): Geschäftsbericht 2007/2008
2 http://www.planai.at/winter/de/Firmenstenogramm.html
Tabelle 3: Umsatzentwicklung der Planai-Hochwurzen-Bahnen GesmbH 1973 - 2008
- 18 -
„Für die Weiterentwicklung unserer Heimat fühlen wir uns mitverantwortlich. Eine gute
Zusammenarbeit mit der einheimischen Bevölkerung ist unser Bestreben“.
Punkt 4 des Unternehmensleitbildes der Planai-Hochwurzen-Bahnen GesmbH1
Man kann sagen, dass die Planai-Hochwurzen-Bahnen GesmbH das Unternehmen ist,
welches den größten direkten Profit aus der Alpinen Skiweltmeisterschaft 1982 gezogen
hat, da ihm der Aufschwung des Tourismus, insbesondere des Wintertourismus, direkt zu
Gute kommt.
Auch ist es für die Planai-Hochwurzen-Bahnen GesmbH von großem Vorteil gewesen,
sich für die Austragung weiterer sportlicher Großereignisse zu profilieren. Man konnte sich
vor den Funktionären des internationalen Skiverbandes FIS und der nationalen Verbände
beweisen und war somit auch in den folgenden Jahren gern gesehen für Austragungen
sportlicher Großereignisse, aber auch für Trainingslager. Heute trainieren viele
Nationalmannschaften sowohl alpiner als auch nordischer Skisportarten auf den Bergen
Planai, Hochwurzen und Dachstein. Desweiteren war neben der erfolgreichen Abwicklung
der Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982 sicherlich auch die fortlaufend sehr positive
Entwicklung des Skigebietes, hierfür hauptverantwortlich die Planai-Hochwurzen-Bahnen
GesmbH, für den Zuschlag der Alpinen Skiweltmeisterschaften 2013 an Schladming
verantwortlich.
5.2.2. Hauser Kaibling GmbH
Die Hauser Kaibling GmbH als das Seilbahnunternehmen des zweiten, kleineren
Austragungsortes Haus konnte ebenfalls direkten Nutzen aus den gleichen Gründen wie
die Planai-Hochwurzen-Bahnen-GmbH aus den Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982
ziehen. Auch dieser Betrieb ist heute für Breiten- und Spitzenskisport ein wichtiges
Unternehmen geworden.
Zusätzlich hat die Hauser Kaibling GmbH auch noch eine besondere Beziehung zur Ski-
WM 1982. Wie bereits im Punkt 4.2.1. beschrieben, wurde die Umsetzung der Seilbahn in
Haus erst durch den Zuschlag ermöglicht.
1 http://www.planai.at/winter/de/Unternehmensleitbild
- 19 -
Im Vergleich zur Planai-Hochwurzen-Bahnen-GesmbH ist die Hauser Kaibling GmbH
doch relativ klein geblieben. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2008/09 € 10 Mio.
(Vergleich Planai-Hochwurzen-Bahnen: € 26,7 Mio.) bei max. 90 Mitarbeitern (vgl. PHB:
320) und insgesamt 11 Seilbahnen und Lifte (vgl. PHB: 28).1
Obwohl die Hauser Kaibling GesmbH ebenfalls ein florierendes Unternehmen ist und
regelmäßig Weltcup-Skirennen austrägt, werden bei den Alpinen Skiweltmeisterschaften
2013 keine Rennen in Haus stattfinden, da sich Schladming aufgrund der ausreichenden
Möglichkeiten und Infrastruktur dazu entschlossen hat, alle Wettbewerbe selbst
auszutragen.
5.3. Steigerung des Bekanntheitsgrades
„Schladming-Dachstein hat einen großen internationalen Bekanntheitsgrad. Die
Geschichte der Marke Schladming-Dachstein ist wesentlich durch die Austragungen von
Sportveranstaltungen (…) geprägt. Dies hat der Region bzw. den einzelnen
Veranstaltungsorten einen relativ hohen nationalen und internationalen Bekanntheitsgrad
verschafft, und der Schladming-Dachstein Region zu einer hohen Kompetenz im Bereich
Wintersport verholfen.“
Strategisches Marketingkonzept 2008,
Schladming-Dachstein Tourismusmarketing GmbH2
Das Ziel, die Bekanntheit zu steigern, ist Schladming durch die Alpine
Skiweltmeisterschaften sicherlich gelungen. Die Region Schladming ist dem Großteil
Österreichs ein Begriff und oft wird sie sofort mit der Ski-WM 1982 assoziiert. Die
Skiregion wird auf der gleichen Ebene mit den anderen österreichischen Top-Skiregionen
Kitzbühel, Lech und St. Anton gehandhabt.
Auch im Ausland, zumindest in den wichtigsten Märkten der Region Deutschland,
Osteuropa und die Benelux-Staaten, ist Schladming ein bekannter Begriff, wobei hier
1 http://www.hauser-kaibling.at/static/cms/files/HauserKaiblingFacts2009_10.pdf
2 Schladming-Dachstein Strategieplan Marketing, 2008, S. 37
- 20 -
seltener eine Assoziierung mit der Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982 erfolgt, sondern
eher als reine Urlaubsdestination gesehen wird oder mit dem Nightrace in Verbindung
gebracht wird.
Im November und Dezember 2009 war die Region Schladming Schauplatz der ORF-
Realityshow „Das Rennen“.1 16 österreichische Prominente trainierten mit einem
professionellen Betreuerstab und Armin Assinger als Trainer einige Zeit um schlussendlich
bei einem Rennen mit ehemaligen Skigranden gegeneinander anzutreten. Die Sendereihe
war gleich wie „Das Match“ aufgebaut, welches ebenfalls mit der
Fußballweltmeisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz an die Austragung eines
sportlichen Großereignisses in Österreich angelehnt war. Mit einer durchschnittlichen
Einschaltquote von 609.000 Fernsehzusehern (24% Marktanteil)2 zählte die Sendung jeden
Dienstag um 21.15 Uhr bzw. die finale Sendung in der Primetime am Freitag, den
18.12.2009 zu einer der erfolgreicheren Projekte des ORF.
Nur wenige Wochen davor, im Oktober 2009 füllten Bilder von Schladming und Planai die
Titelseiten der meisten Tageszeitungen Österreichs, als Schladming als erster Skiort
Österreichs am 26. Oktober 20093 den Skibetrieb aufnahm.
Bei beiden Angelegenheiten, sowohl bei „Das Rennen“ als auch bei den Berichten in den
Medien bezüglich des frühen Saisonbeginns, kamen die Alpinen Skiweltmeisterschaften
1982 vor. Auch wenn es die Zuseher bzw. Leser davor nicht wussten, bekommen sie als
erste zusätzliche Information über die Region, dass Schladming Austragungsort der Ski-
WM 1982 war. Schladming wird also auch in anderen Angelegenheiten sofort mit den
Alpinen Skiweltmeisterschaften assoziiert.
Seit 1973 werden auf der Planai in Schladming Alpine Skiweltcup-Rennen ausgetragen.
Doch seit 1997 ist ein neues Kapitel angebrochen. In Schladming findet seit diesem Jahr
jährlich Ende Jänner das berühmte Nightrace statt.4 Der Nachtslalom ist der Weltcupslalom
mit den meisten Zusehern und zählt für viele Athleten als das Highlight der Saison.
1 http://dasrennen.orf.at/
2 http://derstandard.at/1256744535015/Assinger-Show-Das-Rennen-24-Prozent-Marktanteil
3 http://www.vol.at/news/tp:vol:news-welt/artikel/meterweise-schnee-skisaison-startet-in-oesterreich-
frueher/cn/news-20071114-01064963
4 http://www.thenightrace.at/the-nightrace/geschichte.html
- 21 -
Während man beim ersten Nightrace 1997 „nur“ 27.000 Besucher verbuchte, durfte man
letztes Jahr bereits über 50.000 Besucher begrüßen.
Dieses Spektakel stellt daher natürlich auch jedes Jahr einen sehr wichtigen Faktor für
Schladming dar. Die Bettenauslastung ist bei 99% und Unternehmen aller Branche können
in den Tagen um den Nachtslalom die größten Gewinne des ganzen Jahres erzielen.
Außerdem ist das Event für die Veranstalter eine Bewährungsprobe. So lässt sich sagen,
dass ohne die erfolgreiche Durchführungen der Nachtslaloms eine Vergabe der Alpinen
Skiweltmeisterschaften 2013 an Schladming um einiges unwahrscheinlicher gewesen
wäre.
Dass man die Austragung des Nachtslaloms überhaupt nach Schladming bringen konnte,
dafür spielten sicherlich die veranstalteten „normalen“ Skiweltcup-Rennen der Vorjahre
keine unwesentliche Rolle, welche wiederum teilweise auch nur aufgrund der als
nachhaltige Investition im Rahmen der Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982 zugelegten
Schneeanlagen (siehe Punkt 4.2.1.) möglich waren und erst durch diese nach Schladming
gelangten. Deshalb ist auch das Nightrace als eine Veranstaltung zu sehen, die erst durch
die Gegebenheiten der Ski-WM 1982 ermöglicht wurden.
6. Alpine Skiweltmeisterschaften 2013
Am 29. Mai 2008 wurde Schladming beim 46. FIS-
Kongress in Kapstadt nach zwei erfolglosen
Bewerbungen für 2009 und 2011 als Austragungsort
für die Alpinen Skiweltmeisterschaften 2013
gewählt.1 Man wollte unbedingt wieder das
Großereignis nach Schladming holen und deshalb
war auch beschlossen, dass man sich so lange
1 Bauer, Thomas: Schladming im WM-Rausch: Die Ski-Familie ist startklar!. In: Kronen Zeitung.
Steiermark, 31.5.2008, S. 16
Abbildung 2: Logo der Alpinen Skiweltmeisterschaften 2013
- 22 -
bewerbe, bis man endlich den Zuschlag bekomme. Beim dritten Versuch gelang es
schlussendlich, und das sogar recht deutlich mit einem Sieg im ersten Wahldurchgang
gegen die weiteren Bewerber Vail/Beaver Creek, Cortina d´Ampezzo und St. Moritz.
Bei der Bevölkerung war man nach der Entscheidung sehr euphorisch und auch dieses Mal
ist man sich der Chance, was dies für die Wirtschaft in der Region bedeutet, bewusst.
Nach dem Zuschlag begannen sofort Verhandlungen mit Land und Bund und die
Bevölkerung wurde durch Vollversammlungen und Befragungen in die Planung mit
eingebunden. Man erkennt, dass die Zeit drängt, aber noch viele Projekte umzusetzen und
Investitionen zu tätigen sind, welche sich gerade in der Verkehrsplanung als kompliziert
erweisen.1 Größere Investitionen bis 2013 sind der Umbau der Planai-Talstation, welches
sogleich das Zielstadion aller Bewerbe bildet, sowie die Umsetzung eines größeren
Sportzentrums, welches für Aktive und Betreuerstab als Unterkunft und Servicebereich
dienen soll.2
6.1. Vergleich der Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982 und 2013
Parallelen zwischen den Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982 und 2013 lassen sich
sicherlich ziehen, jedoch werden diese beiden Großereignisse völlig unterschiedlich in den
Erinnerungen aller Beteiligten bleiben. Um beide Veranstaltungen in einen Topf zu
werfen, sind sie viel zu individuell. Bereits während der Planungs- und Bauphase für 2013
kann man aber schon grundlegende Unterschiede, wie zum Beispiel in puncto
Organisation, Finanzierung, Zustimmung der Bevölkerung und dem Umfang feststellen.
Mittlerweile spielt Geld im Sport sicherlich auch ein viel wichtigere Rolle als vor drei
Jahrzehnten. Nicht nur, dass Preisgelder viel höher sind, sondern auch alleine welche
Kosten in das „Produkt“ Spitzensportler und in Veranstaltungen gesteckt werden, ist
deutlich um ein Vielfaches höher als früher.
Alleine wenn man die Kosten der beiden Großereignisse vergleicht, bekommt man
verdeutlicht, dass 2013 auch nach Indexanpassung viel mehr Kosten mit sich bringt als
1982.
1 Nerat, Christian: Wunschzettel reicht bis Kapstadt. In: Kleine Zeitung. Steiermark, 31.5.2008, S. 18
2 Gespräch mit Prok. Karl Royer
- 23 -
Die Region wird sicherlich wieder investieren1 und viele Betriebe der Hotellerie und
Gastronomie werden um- und ausbauen um den Ansprüchen der Gäste gerecht zu werden.
Die Investitionswelle bei regionalen Unternehmen wird sich im Vergleich mit 1982
allerdings sicherlich geringer halten.
Das bewährte System von 1982, dass das Organisationskomitee als Verein agiert, ist für
2013 bis heute nicht in Verwendung. Mögliche Ursache hierfür sind die Unstimmigkeiten
der Beteiligten.2 Der Österreichische Skiverband will eine noch wichtigere Rolle in der
Organisation spielen und will daher auch möglichst wenig Macht den weiteren Beteiligten
wie Republik Österreich, Land Steiermark, Stadt Schladming und umliegenden
Gemeinden, sowie der Planai-Hochwurzen-Bahnen GesmbH und weiteren
Interessensvertretungen überlassen. Dies hat daher öfters Unstimmigkeiten während der
Organisation und auch eine verlangsamte Abwicklung diverser Arbeitsprozesse zur Folge.
Ein Organisationskomitee nach dem Vorbild von 1982 ist noch immer geplant, jedoch
meinen viele kritische Stimmen, dass ein solches schon viel früher hätte eingerichtet
werden müssen. Sicherlich war 1982 auch die Politik einfacher und unbürokratischer, was
viele Prozesse beschleunigt hat, im Gegensatz zu heute, wo die Bürokratie öfters im Weg
steht.
Die Kosten der Alpinen Skiweltmeisterschaften 2013 werden ersten Budgetplanungen
nach insgesamt € 711 Mio. betragen3 (vgl. 1982: ). Bislang offen ist jedoch, wer welche
Kosten tragen wird. Es ist bislang weder bekannt, ob es wieder eine prozentuelle
Aufteilung der Subventionen für Investitionen in die Infrastruktur es geben wird, noch wie
viel der Bund zur Verfügung stellen wird. Diese Unklarheiten sind ebenfalls eine Folge des
fehlenden Organisationskomitees. Da man jedoch selbstverständlich wieder eine positive
finanzielle Bilanz des Projektes Alpine Skiweltmeisterschaften 2013 Schladming haben
möchte, werden schlussendlich sicherlich Bund, Land und Gemeinde sich bereit erklären
Subventionen zu tätigen, da, gleich wie bei den Skiweltmeisterschaften 1982, wichtige
Chancen und Ziele durch die Austragung entstehen und sich niemand erlauben kann, diese
nicht wahrzunehmen.4 Aus internen Kreisen vernimmt man, dass das Land zwar bereit ist,
entsprechende Subventionen für die Alpine Skiweltmeisterschaften zu zahlen, jedoch diese
1 Österreichischer Skiverband, 2007, S. 3 ff.
2 Gespräch mit Heribert Thaler
3 http://www.kleinezeitung.at/sport/schi/schladming2013/1810843/index.do
4 http://www.sportunion.at/start.php?contentID=47547
- 24 -
erst im Jahr 2013 selbst zahlen wollen, was für die Organisatoren als nicht möglich
erscheint.
Desweiteren ist auch die Problematik der Wirtschaftskrise nicht unbeachtet zu lassen.
Diese trägt sicherlich auch zu einer gewissen Vorsicht bei allen Beteiligten, also sowohl
Bund, Land und Gemeinden, aber auch alle Geschäftspartner in Bezug auf Kooperationen
und Sponsoring bei.
Auch hier ist ein grundlegender Unterschied zur Austragung der Alpinen
Skiweltmeisterschaften 1982 zu sehen. Zwar war und ist die Euphorie der Bevölkerung
Schladmings und der Region seit dem Zuschlag für die WM 2013 sehr groß und ist man
sich der großen Chance bewusst. Doch sobald man über die Grenzen der Region hinaus die
Stimmung und das Meinungsbild betrachtet, findet man sehr wenig Verständnis, wieso
Schladming vom Land und Bund Subventionen in solchen Größenordnungen bekommen
solle, während andere Investitionen, welche nicht nur einer Stadt sondern dem ganzen
Land bzw. der ganzen Republik zu Gute kommen, nicht getätigt werden. Diese Resonanz
an Unverständnis und Neid ist nicht wirklich hilfreich für die Organisation, denn es
benötigt für eine erfolgreiche Durchführung die Unterstützung der gesamten Bevölkerung,
welche schlussendlich ein unabdingbarer Faktor für den Erfolg der Alpinen
Skiweltmeisterschaften 1982 war.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982 und
2013 nur sehr schwer vergleichen lassen, da viele Faktoren unterschiedlich sind. Dieses ist
aber gut so, denn die Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982 waren ein einzigartiges
Ereignis, genauso wie es die Alpinen Skiweltmeisterschaften 2013 auch sein werden.
- 25 -
7. Zusammenfassung
Die Austragung der Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982 stellt für die Region Dachstein-
Schladming eine sehr wichtige Komponente in der wirtschaftlichen Entwicklung der
Region dar. Die Voraussetzungen für die erfolgreiche Organisation, wie vor allem neben
geographischer und infrastruktureller Natur ist auch ein umfangreiches Konzept samt
abgeklärter Finanzierung. Die nicht zu unterschätzende notwendige Zustimmung von
Wirtschaft, Politik und Bevölkerung wurden beispielhaft erfüllt. So profitierte von diesem
sportlichen Großereignis nicht nur der Tourismus, welcher jedoch sicherlich der größte
Gewinner dieser Austragung war, und den Unternehmen der Region, sondern auch die
ganze Bevölkerung, da durch nachhaltige Investitionen für jeden in der Bevölkerung
Vorteile entstanden. Hier als Beispiele sind in erster Linie ein neuer Bahnhof und
verkehrstechnische Erneuerung zu erwähnen, die es ohne der Austragung der Alpinen
Skiweltmeisterschaften 1982 in diesem Umfang sicherlich nicht gegeben hätte.
Sicherlich wird Schladming von der Austragung 2013 abermals profitieren können, jedoch
in anderer Art und Weise. Einerseits sind die beiden Großereignisse organisationstechnisch
und von der Größe gesehen nicht vergleichbar, andererseits kann Schladming in seiner nun
wichtigsten Wirtschaftsbranche, dem Tourismus, keinen neuerlichen Aufschwung in
diesem Ausmaß erleben. Hier bleiben die Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982
hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Region Schladming-Dachstein sicherlich einmalig.
- 26 -
8. Literatur- und Quellenverzeichnis
Bauer, Thomas: Schladming im WM-Rausch: Die Ski-Familie ist startklar!. In:
Kronen Zeitung. Steiermark, 31.5.2008, S. 16
Gemeindevorstand St. Moritz: Schreiben vom 1.2.1982 an das Institut für Handel,
Absatz und Marketing Graz
Nerat, Christian: Polit-Scharmützel hat WM-Pläne voll erfasst. In: Kleine Zeitung.
Steiermark, 1.4.2009, S. 28
Nerat, Christian: Wunschzettel reicht bis Kapstadt. In: Kleine Zeitung. Steiermark,
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Bulletin. Alpine Ski Weltmeisterschaften 1982. Schladming/Haus. Bd. 3. –
Schladming: Organisationskomitee der 27. Alpinen Ski Weltmeisterschaften 1982,
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Organisationskomitee der 27. Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 1982 (Hg.):
Bulletin. Alpine Ski Weltmeisterschaften 1982. Schladming/Haus. Bd. 4. –
Schladming: Organisationskomitee der 27. Alpinen Ski Weltmeisterschaften 1982,
1982
Organisationskomitee der 27. Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 1982 (Hg.):
Bulletin. Alpine Ski Weltmeisterschaften 1982. Schladming/Haus. Bd. 5. –
Schladming: Organisationskomitee der 27. Alpinen Ski Weltmeisterschaften 1982,
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Organisationskomitee der 27. Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 1982 (Hg.):
Bulletin. Alpine Ski Weltmeisterschaften 1982. Schladming/Haus. Bd. 6
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S. : Kudrna, Georg: Tabelle 1: Nächtigungen in Schladming 1962 – 2008
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S. : Kudrna, Georg: Tabelle 2: Investitionen der Planai-Hochwurzen-Bahnen
GesmbH 1973 – 2008
S. : Kudrna, Georg: Tabelle 3: Umsatzentwicklung der Planai-Hochwurzen-Bahnen
GesmbH 1973 – 2008
S.: Abbildung 2: Logo der Alpinen Skiweltmeisterschaften 2013.
http://www.schladming-
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19.1.2010