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IFA/Ludwig-Maximilians-Universität München, 15. Juli 2019
Jobst Wilmanns, Partner Deloitte
Die zunehmende Bedeutung des Profit-Splits
2019 Deloitte 2
Agenda
Die zunehmende Bedeutung des Profit-Splits
I. Einführung
II. Überblick Profit-Split Methode
III.Anwendungsgebiete und Beispiele
IV. Profit-Split und Digital Economy
V. Ausblick
2019 Deloitte 3
I. Einführung
2019 Deloitte 44
Ikea steht immer wieder in der Kritik, Steuerzahlungen zu umgehen. Jetzt schreitet die Europäische Union wegen eines umstrittenen Deals in den Niederlanden ein.
McDonald’s soll in Luxemburg auf seine Gewinne im Schnitt nur rund 1,5 Prozent Steuern gezahlt haben. Die EU-Kommission ermittelt bereits. Es könnte um 500 Millionen Dollar gehen.
18. Dez. 2017
22. Mai 2017
19. Sep. 2016Digitalkonzerne machen in Europa riesige Geschäfte, zahlen mangels physischer Präsenz aber weniger Steuern als andere Firmen. Bei den EU-Finanzministern herrscht Streit: Soll die EU vorpreschen oder erst auf eine internationale Lösung mit den Amerikanern drängen?
Deutschland und Frankreich starten einen neuen Versuch. Sie wollen die Körperschaftsteuer harmonisieren, um die Verzerrung der Wettbewerbsbedingungen zu beenden. Doch es gibt erhebliche Widerstände.
Die Europäische Union setzt 17 Staaten und Regionen auf eine schwarze Liste, weil sie zur Steuerflucht einladen.
5. Dez. 2017
28. Aug. 2018
Einführung
Verrechnungspreise im Fokus der Medien
2019 Deloitte 5
- Die überarbeiteten Leitlinien zur Anwendung der transaktionsbezogene Gewinnaufschlagsmethode als Reaktion auf die endgültige Version der OECD Guidance zur transaktionsbezogenen Gewinnaufschlagsmethode (“TransactionalProfit Split Method” oder kurz "TPSM") im Rahmen des OECD/G20 BEPS-Projekts (der "2018 OECD TPSM Report") wurde im Juni 2018 von der OECD veröffentlicht.
- Die TPSM ist eine der Verrechnungspreismethoden, die bereits in früheren Versionen der OECD-Verrechnungspreisrichtlinien berücksichtigt wurde und international in vielen Ländern anerkannt wird. Sie zielt darauf ab, eine fremdvergleichbare Aufteilung der Erträge im Hinblick auf eine Transaktion abzuleiten, bei der zwei oder mehr Parteien Eigentümer von (nicht routine) immateriellen Vermögenswerten (geistiges Eigentum, "IP") sind oder gemeinsam zur Schaffung von (nicht routine) immateriellen Vermögenswerten beitragen und daher beide Anspruch auf einen Teil des Residualgewinns haben
- Die Anleitung zur TPSM blieb über mehrere Jahre hinweg Gegenstand von Diskussionen;
Daher veröffentlichte die OCED in den Jahren 2016 und 2017 Diskussionsentwürfe zur TPSM und lud zur öffentlichen Konsultation ein;
Diese langwierige Diskussion zeigt den großen Bedarf an Diskussionen und Leitlinien rund um die TPSM; auf internationaler Ebene waren bis dato nur wenige Leitlinien hinsichtlich dieser Verrechnungspreismethodik verfügbar;
Im Vergleich zu den Entwürfen enthält der OECD-TPSM-Bericht 2018 die gleichen grundlegenden Leitlinien, erweitert diese aber, insbesondere in den Beispielen.
- Im März 2019 veröffentlichte das EU Joint Transfer Pricing Forum ein Diskussionspapier über die Anwendung der Profit Split Methode innerhalb der EU (2019 JTPF Report);
Es sollte den OECD TPSM-Bericht 2018 ergänzen und unterstützen;
Der Bericht zielte darauf ab, zusätzliche Klarstellungen und praktische Hinweise für die tatsächliche Anwendung der TPSM zu geben;
Außerdem wurde angekündigt, dass in einem späteren Stadium Wege zur Vereinfachung der TPSM geprüft werden sollen.
EinführungOECD Guidance TPSM und Diskussionsentwurf EUJTPF
2019 Deloitte 6
Einführung
Die Anwendung der Profit Split Methode innerhalb der EU
Veröffentlichung des Papers „The Application of the Profit Split Method within the EU“ durch das EUJTPF im März 2019 als Ergänzung zu den „OECD Revised Guidelines on the Application of the Transactional Profit Split Method“ (Juni 2018).
(1) Wann ist die PSM anzuwenden?(2) Wie ist der Gewinn aufzuteilen?
(3) Sind Vereinfachungen notwendig?
(4) Wie kann die Anwendung vereinfacht werden?
Stufe 1 Stufe 2
Hintergründe des Papers
• Globalisierung der Märkte und komplexere Verflechtungen von Unternehmen führen zu globalen Wertschöpfungsketten
• Entstehung von neuen (digitalen) Geschäftsmodellen
• Forderung nach Schaffung von Klarheit bei der Anwendung der PSM (BEPS Aktionsplan – Punkt 10)
• Praktische Probleme bei der Anwendung der PSM (z.B. hoher Grad an Subjektivität)
Ziel und Umfang des Papers
• Schaffung eines einheitlichen Ansatzes zur Anwendung der PSM, u.a. Bestimmung von:
• Fällen, in denen die PSM anzuwenden ist
• Geeigneten Splitting-Faktoren
Application of the Profit
SplitMethod (PSM)
Das gesamte Projekt zur Erarbeitung eines einheitlichen Ansatzes für die Anwendung der PSM besteht aus einem zweistufigen Prozess, welcher vier zentrale Fragen umfasst. Das Paper befasst sich insbesondere mit der ersten Stufe.
Link zum Dokument (Linksklick)
2019 Deloitte 7
Einführung
Status Quo in Deutschland
• Allokation operativer Gewinne/ Verluste in Bezug auf konzerninterne Transaktionen im Verhältnis zum relativen Beitrag der Transaktionspartner zu diesen Gewinnen/ Verlusten. Bestimmung der relativen Beiträge: anhand von ausgeübten Funktionen, übernommenen Risiken, eingesetzten Wirtschaftsgütern oder übernommenen Kosten.
• § 1 Abs. 3 S. 1 AStG. Standardmethoden vorrangig anzuwenden. Dennoch wachsende Bedeutung der Gewinnaufteilungsmethode: Ansatz insbesondere anwendbar bei stark integrierten Geschäftsmodellen. Beispiele: Transaktionen im Zusammenhang mit IP, Bereich Softwareentwicklung/ IT, Technologiesektor, Pharmaindustrie, etc.
• Herausforderungen: Bestimmung eines sachgerechten Allokationsschlüssels, Bestimmung der relevanten Finanzzahlen. In der Praxis häufig Gebrauch von unterschiedlichen Ansätzen.
• Keine konkreten Hinweise zur Umsetzung in den Verwaltungsvorschriften. Verweis auf Tz. 2.108 ff. OECD-RL 2010.
2019 Deloitte 8
II. Überblick Profit-Split Methode
2019 Deloitte 9
Es gibt zwei Ansätze zur Anwendung der TPSM, die bereits in früheren Versionen der OECD TP-Richtlinien vorgesehen waren.
Gemäß dem OECD-TPSM Report 2018, Teilziffer 2.148, kann je nach den Merkmalen der Transaktion und den verfügbaren Informationen entweder die Deckungsbeitragsanalyse oder die Residualanalyse angewendet werden
Überblick Profit-Split MethodeDie zwei OECD-Ansätze
Transaktionale Gewinnaufteilungsmethode
Beitragsmethode Restgewinnmethode
Aufteilung der Gesamtgewinne aus der kontrollierten Transaktion basierend auf den relativen Beiträgen der einzelnen Unternehmen.
Ziel: Angemessene Annäherung an die Aufteilung, die unabhängige Unternehmen bei einer vergleichbaren Transaktion erreicht hätten.
Die Aufteilung kann unterstützt werdendurch
• vergleichbare Daten, sofern vorhanden, oder
• wenn keine vergleichbaren Daten verfügbar sind, eine Schätzung des relativen Wertes der Beiträge durch jede der Parteien auf der Grundlage gruppeninterner Informationen.
Geeignet für den Fall, dass Teile der Beiträge der Parteien auf Grundlage vergleichbarer Daten zuverlässig bewertet werden können, d.h. routine sind.
Aufteilung der Gewinne basierend auf einerzweistufigen Analyse :
• Erste Stufe: Ermittlung von Gewinnen aus weniger komplexen Beiträgen, die zuverlässig bewertet werden können, typischerweise auf der Grundlage einseitiger Verrechnungspreismethoden,
• Zweite Stufe: Aufteilung des Residualgewinns auf Grundlage der relativen Beiträge der Parteien, d.h. auf Grundlage eines angemessenen Aufteilungsschlüssels.
2019 Deloitte 10
Überblick Profit-Split Methode
OECD-RL „Net Profit Split Approach“
In MEUR Company A Company B Combined A + B
Sales 100.0 300.0 400.0
Cost of Goods Sold 60.0 170.0 230.0
Gross Profit 40.0 130.0 170.0
Overhead expenses 3.0 6.0 9.0
Other operating expenses 2.0 4.0 6.0
Intangible asset expenditure 30.0 40.0 70.0
Operating Profit 5.0 80.0 85.0
Step 1:
Routine return for contract manufacturing (NCP: 10%) 6.0 17.0 23.0
Step 2:
Combined Operating Profit 85.0
Total routine returns 23.0
Residual profit to be split 62.0
Allocation key 42.9% 57.1%
Residual profit allocated 26.6 35.4
Total profit allocated(residual profit + routine remuneration) 32.6 52.4
Total combined profit (recalculated) 85.0
Use of combined operating profit
net of intangible asset
expenditure in order to determine
residual profit to be split.
Combined costs related to the
creating of IP – e.g. R&D costs.
2019 Deloitte 11
Überblick Profit-Split Methode
OECD-RL – „Gross Profit Split Approach“
In MEUR Company A Company B Combined A + B
Sales 100.0 300.0 400.0
Cost of Goods Sold 60.0 170.0 230.0
Gross Profit 40.0 130.0 170.0
Overhead expenses 3.0 6.0 9.0
Other operating expenses 2.0 4.0 6.0
Operating profit before intangible asset expenditure 35.0 120.0 155.0
Intangible asset expenditure 30.0 40.0 70.0
Operating Profit 5.0 80.0 85.0
Step 1:
Routine return for Contract Manufacturing (NCP: 10%) 6.0 17.0 23.0
Step 2:
Combined operating profit before intangible asset expenditure 155.0
Total routine returns 23.0
Residual profit to be split 132.0
Allocation key 42.9% 57.1%
Residual profit allocated 56.6 75.4
Total profit allocated(residual profit + routine remuneration - int. asset exp.) 32.6 52.4
Total combined profit (recalculated) 85.0
Use of combined operating profit on a gross basis, i.e. before intangible asset expenditure in order to determine residual profit to be split.
Combined operating profit before costs related to IP creation.
Simplified allocation key –only relies on current R&D costs.
Allocation key should take into account relative R&D expenditures incurred in the past.
2019 Deloitte 12
III. Anwendungsgebiete und Beispiele
2019 Deloitte 13
Anwendungsgebiete und Beispiele
Anwendungsgebiete/Business Models
Im Folgenden werden
Scenario 1,7 und 8 vertieft
2019 Deloitte 14
• Drei verbundene Produzenten (OEM) sind in einem gemeinsamen Leadership Board organisiert – Koordination ihrer Produktangebote und Investitionen
• Die Produzenten weisen ein ähnliches Funktions- und Risikoprofil auf, und haben ähnliche IC-Transaktionen:
o Lizensierung von Technologie-IP von ihrer Muttergesellschaft
o Beauftragung von Auftragsfertigern
o Verkauf an verbundene Vertriebsgesellschaften
• Die o.g. IC-Transaktionen können verlässlich anhand von einseitigen TP-Methoden analysiert werden
Anwendungsgebiete und Beispiele
Szenario 1 – globale Wertschöpfungsketten I
Anwendung Profit Split
• Hohes Maß an Verflechtung und Zusammenlegung unternehmerischer Funktionen und Risiken:
o Entscheidungen werden auf Ebene des Leadership Boards getroffen
o Gegenseitiger Verkauf von Produkten bzw. Komponenten, da der Geschäftserfolg von einem breiten Produktportfolio abhängt
• Verrechnung komplexer Transaktionsströme zwischen den Produzenten extrem schwierig, da die von den Gesellschaften ausgeübten Funktionen, übernommenen Risiken und eingesetzten Wirtschaftsgüter eng zusammen hängen
• Anwendung des Profit Split Ansatzes daher in diesem Fall sachgerecht – Verteilung des Gewinns (nach Berücksichtigung der Verrechnung der übrigen Transaktionen)
2019 Deloitte 15
Anwendungsgebiete und Beispiele
Szenario 7 & 8 – Ex-ante vs. Ex-post
• Fester Split der Residualgewinne 30 – 70. Jede Partei trägt Risiken in Bezug auf exzessive Entwicklungskosten
• Die tatsächliche Aufteilung der Gewinne entspricht daher möglicherweise nicht 30 – 70.
• Diskussionspunkte:
o Anwendung des Profit Splits basierend auf Ist-Ergebnisse oder Budget-Zahlen / ex-ante oder ex-post?
o Anwendung des Profit Splits basierend auf Ist-Gewinnen erfordert ggf. Anpassungen am Jahresende
• Ex-ante Profit Split Modell: gemeinsames Durchführen von F&E-Tätigkeiten
• Split von 80 – 20 basiert auf einer Risikogewichtung der übernommenen Kosten je nach Entwicklungsphase (Allokationsschlüssel)
• Der resultierende Gewinn von Unternehmen A wird in Lizenzzahlungen von B an A umgelegt, basierend auf Umsatzprojektionen
• Diskussionspunkte:
o Ist Profit Split geeignet? Anwendung der CUT Methode oder Cost Sharing Vereinbarungen?
2019 Deloitte 16
Entscheidungsbaum entsprechend dem EUJTPF
Anwendungsgebiete und Beispiele
Beidseitige Funktionsanalyse/ Beschaffungskettenanalyse/
Wertschöpfungskettenanalyse wird durchgeführt, um die
Transaktion genau abzugrenzen
Vergleichbare Unternehmengefunden/ gebenchmarked?
Einzigartige und wertvolle Beiträge der
Parteien
HochintegrierterGeschäftsbetrieb
Gemeinsame Übernahme (oder
separate Übernahme von eng verbundenen)
wirtschaftlich bedeutsamen Risiken
Nichts davon istanwendbar
Die PSM kann die am bestengeeignete Methode sein
Die PSM ist wahrscheinlich nicht die am besten geeignete Methode.
Ja
Ja Ja Ja Ja
Nein
Und/oder
Und/oder
2019 Deloitte 17
Anwendungsgebiete und BeispieleLeitfaden für die Umsetzung
TPSM
ArbeitsschritteCheckliste Kommentare
Wahl des TPSM-
Ansatzes Beitragsanalyse vs. Residualanalyse
Die Residualanalyse ist typischerweise dann sinnvoll, wenn Teile der
Beiträge der Parteien auf der Grundlage vergleichbarer Daten
zuverlässig bewertet werden können, d.h. routinemäßiger Natur sind.
Ermittlung der
relevanten
Gewinne
Trennung der Finanzdaten
Harmonisierung der Finanzdaten
Typischerweise ist eine Segmentierung der Finanzdaten
erforderlich, z.B. nach geografischen Regionen,
Produktgruppen, Geschäftsbereichen etc.
Eine Harmonisierung der Finanzdaten ist insbesondere (aber
nicht ausschließlich) bei abweichenden
Rechnungslegungsstandards erforderlich.
Tatsächliche vs. erwartete GewinneJe nachdem, ob die Parteien der Transaktion die gleichen oder
verbundene Risiken teilen.
Betriebsergebnis vs. BruttoergebnisAbhängig von den spezifischen Risiken, die zwischen den Parteien
geteilt werden.
Ermittlung der Residualgewinne Basierend auf einer angemessenen Vergütung für Routinetätigkeiten.
Ermittlung des
Aufteilungs-
schlüssels
Wahl eines oder mehrerer
Aufteilungsschlüssel
Mitarbeiterbezogene Faktoren
Kostenbasierte Faktoren
Vermögensbasierte Faktoren
Umsatz-/Mengenabhängige
Faktoren
Andere Faktoren
Die Aufteilungsschlüssel sollten folgende Kriterien erfüllen:
Im Einklang mit der Funktions- und Risikoanalyse stehen,
zuverlässig messbar sein,
auf objektiven Daten basieren,
nachprüfbar sein, und
unterstützt durch Vergleichsdaten, interne Daten oder beides
sein.
Bestimmung der relativen GewichtungWenn mehr als ein Aufteilungsschlüssel angewendet wird, sollte ein
geeignetes Gewichtungsschema angewendet werden.
2019 Deloitte 18
Anwendungsgebiete und BeispieleProfit-Split Faktoren im Überblick
PSM als am besten geeigneteMethode bestimmt
Residualanalyse
TNMM/ Cost Plus fürRoutinetätigkeiten
Wertschöpfungsbeitrags-analyse
Identifizierung der wichtigsten Werttreiber und Gewichtungen für die
Aufteilungsfaktoren
Personal Kosten/Investitionen Umsatz oder Verkäufe Vermögenswerte Andere
• Vergütung der Mitarbeiter mit Schlüsselfunktionen
• Anzahl der Mitarbeitermit Schlüsselfunktionen
Pro: Verknüpfung mit den ausgeführten Funktionenund Risikoübernahme.Kon: Subjektiv.
• OPEX• Cost of goods sold• Forschung- &
Entwicklungsaufwendungen für die Markenentwicklung
• MarketingkostenPro: Objektiv, relativeinfach zu quantifizieren.Kon: Möglicherweise keinguter Indikator für die Wertschöpfung.
• Handelsvolumen• UmsatzPro: Objektiv.Kon: Möglicherweise keinguter Indikator für die Wertschöpfung.
• Franchiseverträge• LizenzratenPro: Kann eine Lösung fürkomplizierte Fälle miteinzigartigen immateriellenVermögenswerten sein.Kon: Möglicherweiseschwierig Vergleichswertezu finden.• Verwaltete
VermögenswerteKon: Beschränkt auf die Vermögens-verwaltung.
• Wert des Betriebsvermögens(inkl. immaterielleVermögenswerte)
Pro: Kann eine Lösung fürkomplizierte Fälle sein.Kon: Buchwert entsprichtmöglicherweise nicht demMarktwert. Ggf. Bewertungerforderlich.
• Externe BenchmarksPro: Verwendung externerVergleichsdaten.Kon: Möglicherweise nichtohne Weiteres verfügbar.• Hedge-Fonds-ModellPro: Bestehen von Vereinbarungen mitDritten.Kon: Hochgradigbranchenspezifisch.• Gewichtung auf Basis
der FunktionsanalysePro: Kann die wahreWertschöpfungskettebesser widerspiegeln.Kon: Subjektiv.
2019 Deloitte 19
• Jede der unternehmerischen Einheiten erfüllt Schlüsselfunktionen, trägt die damit verbundenen Risiken und trägt mit den entsprechenden Vermögenswerten zum Geschäftsmodell der ABC-Gruppe bei („Beiträge").
ABC-A ist für das strategische Management des Konzerns verantwortlich und trifft wichtige Marketing- und Vertriebsentscheidungen.
ABC-B ist verantwortlich für die Forschungs- und Entwicklungsfunktionen und für die entsprechende Entscheidungsfindung innerhalb des Konzerns.
ABC-C ist für die Datenverarbeitungsfunktionen des Konzerns verantwortlich und verfügt über die zur Erfüllung dieser Funktionen erforderlichen Vermögenswerte und Software.
• Die TPSM wurde als die geeignete Methode zur Vergütung der Beiträge der unternehmerischen Einheiten angesehen:
Die Beiträge tragen zur Entwicklung, Aufrechterhaltung, Verbesserung und Umsetzung des Geschäftsmodells der ABC-Gruppe bei, das wiederum als einzigartiger und wertvoller integrierter Vermögenswert betrachtet wurde.
Darüber hinaus ist für das erfolgreiche Funktionieren des Geschäftsmodells der ABC-Gruppe die gemeinsame operative Beteiligung der unternehmerischen Einheiten erforderlich, da die Beiträge als klar miteinander verbunden angesehen wurden.
Insbesondere wurde es nicht als möglich erachtet, die Beiträge jeder Partei gesondert zu bewerten.
• Insbesondere die Anwendung der Residual Profit Split Methode beinhaltet die folgenden Schritte:
(i) Identifizierung und Homogenisierung des Betriebsergebnisses im Zusammenhang mit der betrachteten Transaktion;
(ii) Festlegung einer routinemäßigen Vergütung für die Routinetätigkeiten; und
(iii) Aufteilung der Residualgewinne.
APA Fall 1 – ABC Group – IT-Industrie
Anwendungsgebiete und Beispiele
Geschäftsmodell der ABC Gruppe
ABC-A ABC-B ABC-C
ABC-Z
ABC-Y
ABC-X
Unternehmerische Einheiten
Routineeinheiten
Beiträge zumGeschäftsmodellder ABC-Gruppe
Profit Split Ströme
NichtabgedeckteTransaktionen
2019 Deloitte 20
• Das Betriebsmodell von InfoCo basiert hauptsächlich auf dem Erzeugnis immaterieller Werte, wie z.B.
• Entwicklung, Verbesserung und Wartung der Technologie ("F&E"), aus derTechnologie-IP resultiert: Dazu gehören z.B. Entwicklungsaktivitäten in Bezug auf die bestehende Software, die Entwicklung neuer Funktionalitäten des Systems, etc.
• Vertrieb und Marketing ("Vertrieb"), was zu einer Kundenbeziehungs-IP ("CR-IP") führt: Dies beinhaltet z.B. die Bereitstellung von kontinuierlicher Kommunikation und technischem Fachwissen für die Kunden, einen besseren Kundenservice und Marketingaktivitäten in Bezug auf die Produkte von InfoCo.
• Multimediale Produktion ("Medien"), aus der Marketing IP resultiert: Solche Aktivitäten dienen z.B. dazu, die Bekanntheit der Marke InfoCo zu erhöhen und die Handelsnamen sowie Marken zu stärken.
• InfoCo-A ist Eigentümer der wichtigsten immateriellen Vermögenswerte, einschließlich des Systems und der Software, die für die Bereitstellung von Informationsdiensten für Kunden, Marken und Handelsnamen sowie für die meisten kundenbezogenen immateriellen Vermögenswerte erforderlich sind.
• IP-generierende Aktivitäten werden nicht nur von InfoCo-A, sondern auch von bestimmten Niederlassungen von InfoCo-A in verschiedenen Ländern durchgeführt, die hauptsächlich regionale Aktivitäten durchführen, einschließlich InfoCo-B in Land B.
• Die relevanten Umsätze und Gewinne im Zusammenhang mit dem Technologie-IP, CR-IP und Marketing-IP werden in einem ersten Schritt auf der Ebene von InfoCo-A generiert. Da InfoCo-B ebenfalls bedeutende Aktivitäten im Bereich der IP-Erstellung durchführt, war es das Ziel des APA, eine angemessene Aufteilung der relevanten Gewinne zu erreichen. Da die Aktivitäten von InfoCo-A und seinen Niederlassungen als einzigartig, wertvoll und auch hochgradig miteinander verbunden galten, wurde die TPSM angewendet.
• Insbesondere die Anwendung der Residual Profit Split Method beinhaltet die folgenden Schritte:
(i) Identifizierung der "teilnehmenden Niederlassungen";
(ii) Festlegung einer routinemäßigen Vergütung für die Routinetätigkeiten;
(iii) Bestimmung des relativen Wertes der wichtigsten immateriellen Vermögenswerte; und
(iv) Aufteilung der Residualgewinne.
APA Fall 2 – InfoCo Group - Digitale Informationssysteme
Anwendungsgebiete und Beispiele
InfoCo-A• Erträge aus dem Kundengeschäft• Konzerninterne Erträge
Routinevergütungan InfoCo teilnehmende Marken
CR IPAufteilung des Residualgewinns• An teilnehmende Niederlassungen
in Höhe von 15% des globalen Nettoumsatzes
• Nach Anteil der relativen Vertriebs-und Marketingkosten
Marketing IPAufteilung des Residualgewinn• An teilnehmende Niederlassungen
in Höhe von 15% des globalen Nettoumsatzes
• Nach dem Anteil der relativen Multimedia-Ausgaben
Technology IPVerbleibende Residualeinnahmen an die teilnehmenden Niederlassungen nach
Anteil an den relativen F&E-Aufwendungen
2019 Deloitte21
IV. Profit-Split und Digital Economy
2019 Deloitte 22
Gegenstand:
Die OECD veröffentlichte am 13. Februar 2019 ein Diskussionspapier alsGrundlage für die öffentlichten Konsultationen am 14. März 2019. Gegenstand isteine Veränderung der internationalen Tax Architektur im Blickwinkel der Veränderungen durch die Digitalen Geschäftsmodelle, inbesondere beigrenzüberschreitenden Sachverhalten. Grundlage sind drei maßgeblicheMerkmale:
• “scale without mass” – keine physische Präsenz
• Besondere Bedeutung von Intangibles – Patente, Know-How, Software, Algorithmen
• “data and user participation” – aktiv vs. passiv
Zwei-Säulenmodell:
Pillar One: Nexus and Profit Allocation Issues Pillar Two: Income Inclusion Rule and Tax on Base-eroding Payments
Ergebnis:Die Ergebnisse der laufenden Diskussion wird voraussichtlich die Besteuerung von konzerninternen Geschäftsmodellen wesentlich beeinflussen!
OECD Papier (Diskussionsgrundlage) zur Digital Economy
Profit-Split und Digital Economy
2019 Deloitte 23
OECD Papier zur Digital Economy – 2-Säulen Modell
Profit-Split und Digital Economy
2-Säulen-Modell
Nexus- und
Gewinnzuweisungsregelungen
Globale Vermeidung der Erosion der
Bemessungsrundlagen
3 mögliche Ansätze 2 Bestandteile
User
Participation
Marketing
Intangible
Significant
Economic
Presence
Revised profit allocation and nexus rules Global anti-base erosion proposal
Social Media PlattformenOnline-Suchmaschinen
Online-Marktplätze
Klassische TP-Regeln
Alternativ: Non-routine/Residualge-winne
Vertriebs-/ Marketing-aktivitäten; Physische Präsenz (LRD)
Non-Routine Gewinne
Aufteilung nach:- Marketing Intangibles vs. Andere Erfolgsfaktoren
Abzugsverbot für Zahlungen
UK-Präferenz Entwicklungsländer -PräferenzUSA-Präferenz
Income Inclusion
Rule
Tax on Base Eroding
Payments
Einbeziehung einer ausländischen Einheit
Niedrige effektive Besteuerung im Staat der Einheit
„Undertaxed
payment
rule“
„Subject to
tax rule“
Im Marktstaat- Nutzergruppen- Digitaler Content- Webseite in Landessprache
- Gezieltes Marketing
Fractionalapportionment
Einschränkung von DBA-Vergünstigungen
Ort der
wirtschaftlichen
Tätigkeit
Sicherstellung
einer Mindest-
besteuerung
2019 Deloitte24
V. Ausblick
2019 Deloitte 25
Fragen, Fragen, Fragen….
Ausblick
Einfluss der Digital Ecocnomy auf die Auslegung des Fremdvergleichsgrundsatz?
Fremdvergleichsgrundsatz – Quo vadis?
US-IRS: Profit-Split als Verprobungsinstrumentarium bei APAs
Beziehung CbC-Reporting und Profit-Split?
Price-Setting vs. Outcome Testing?
Risiko der erhöhten Doppelbesteuerung?
Handlungsnotwendigkeit in Deutschland/BMF?
2019 Deloitte 26
Ihr Referent
Jobst WilmannsPartner DeloitteTax & Legal | Transfer PricingFrankfurt, GermanyE: [email protected]: +49 69 75 695 62 43M: +49 170 555 23 22
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Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und unabhängig. DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.
Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und unterstützt Kunden bei der Lösung ihrer komplexen unternehmerischen Herausforderungen. Making an impact that matters – für rund 286.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsames Leitbild und individueller Anspruch zugleich.