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Täg- lich werden durch die Schweißdrüsen bis zu einem Liter Wasser verdunstet, bei sportlicher Tätigkeit weitaus mehr. Die Talgdrüsen produzieren Fett, das die Haut geschmei- dig hält. Durch unsere Niere flie- ßen täglich ca. 1500 Liter Blut. In den Nierenkörpchen wird das Blut von Stoffwechselendprodukten befreit und dabei bis zu 5 Liter Harn gebildet. Bei Untersuchungen hat man diese hohe Zahl an Kälte- und Wärmepunkten in unserer Haut ermittelt. Sie sind in ihrer Anzahl pro Quadratzentimeter Hautfläche unterschied- lich verteilt. ae.

dig hält. Untersuchungen hat man diese hohe Zahl an Kälte ... · dabeibis zu 5 Liter Harn gebildet. Bei Untersuchungen hat man diese hohe Zahl an Kälte- und Wärmepunktenin unserer

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Page 1: dig hält. Untersuchungen hat man diese hohe Zahl an Kälte ... · dabeibis zu 5 Liter Harn gebildet. Bei Untersuchungen hat man diese hohe Zahl an Kälte- und Wärmepunktenin unserer

Täg-

lich werden durch die Schweißdrüsen bis zu einem Liter

Wasser verdunstet, bei sportlicher Tätigkeit weitaus mehr.

Die Talgdrüsen produzieren Fett, das die Haut geschmei-

dig hält.

Durch unsere Niereflie-

ßen täglich ca. 1500 Liter Blut. In den Nierenkörpchen

wird das Blut von Stoffwechselendprodukten befreit und

dabei bis zu 5 Liter Harn gebildet.

Bei

Untersuchungen hat man diese hohe Zahl an Kälte- und

Wärmepunktenin unserer Haut ermittelt. Sie sind in ihrerAnzahl pro Quadratzentimeter Hautfläche unterschied-

lich verteilt.

ae.

Page 2: dig hält. Untersuchungen hat man diese hohe Zahl an Kälte ... · dabeibis zu 5 Liter Harn gebildet. Bei Untersuchungen hat man diese hohe Zahl an Kälte- und Wärmepunktenin unserer

Haut und andere Organe mit Ausscheidungsfunktion

Die Haut und ihre Funktionen

Bau der Haut

Die äußere Haut ist mit einer Fläche von

fast 2 m? das größte Organ unseres Kör-

pers. Sie stellt einerseits eine unmittel-

bare Verbindung unseres Körpers zur

Umwelt her und grenzt andererseits

unseren Körper gegen die Umwelt ab. Die

Haut des Menschen besteht aus drei

Schichten, der Ober-, Leder- und Unter-

haut (Abb. ]).

Die oberste Hautschicht der Oberhaut,

die Hornschicht, besteht aus flachen,

plattenförmigen Zellen, die abgestorbenund miteinander verschmolzen sind. Sie

enthalten Hornsubstanz (Keratin). Diese

Zellen lösen sich ständig als Hautschup-

pen ab.

Darunter liegen Zellschichten, die als

Keimschichtbezeichnet werden. Die Keim-

schicht besteht aus hohen zylindrischen

Zelien und Zellen, die braune bis schwarze

Farbstoffkörnchen (sog. Melaninpigmente)enthalten. Die Menge der Pigmente ist von

Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die

Pigmente schützen uns vor allem gegen-über kurzwelligen UV-Strahlen.

Haar

freie Nerven-

endigungenTalgdrüseHaarmuskel

Wärmekörperchen Schweißdrüse

Die Keimschicht hat die Aufgabe, neue

Zellen zu bilden, die nach außen gescho-

ben werden und dabei verhornen. In der

Keimschicht befinden sich auch Zellen

der Immunabwehr, die Keime aufneh-

men und vernichten.

Mit der Oberhaut ist die darunter lie-

gende Lederhaut durch Papillen (kleine

Erhebungen) wellenförmig verzahnt.Die Lederhaut ist eine derbe Bindege-

websschicht, in die z.B. Drüsen, Nerven,

Blutgefäße, Sinneszellen, Muskeln undHaare eingelagert sind.

An die Lederhaut schließt sich das

Unterhautgewebe an. Diese Fettschichtschützt Muskeln, Knochen und innere

Organe vor Schädigungen durch Druckund Stoß. Sie dient der Wärmeisolation

des Körpers und als Energiequelle.

Aufgaben )

1. Beschreibe die Angepasstheit der Haut

von Menschen verschiedener Lebens-

räume an die Umweltbedingungen (z.B.

Afrikaner).

Kälte-

körperchen

Keim-

schicht

Horn-

schicht

Tast-

körperchen

Blutgefäße Unterhautfettgewebe

Aus der L eder-

haut von Tieren

entsteht durch

Gerben Leder. So

ist dieser Teil der

Hautübrigenszu

seinem Namen

gekommen.

Aufbau der

Haut

(schematisch)

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Der unangeneh-

me Schweißge-

ruch entsteht,

wenn Bakterien

den Schweiß

zersetzen.

Besonders zahl-

reich befinden

sich Schweiß-

drüsen in den

Achselhöhlen,

den Fußsohlen,

Handtellern

und den Ellen-

beugen

Bau und Funktionen des menschlichen Körpers

Haut als Ausscheidungsorgan

Nach einer sportlichen Anstrengung

schwitzt unser Körper. Der Schweiß rinnt

an der Haut entlang. Über die Haut wer-

den ständig Stoffe abgegeben. Die Haut

ist ein wichtiges Ausscheidungsorgan.

Der ausgeschiedene Schweiß besteht

aus Wasser, Kohlenstoffdioxid und Harn-

stoff. Die Schweißabsonderung erfolgtdurch Schweißdrüsen. Diese Drüsen

sind knäuelartig aufgerollte Schläuche.

Der Ausführungsgang jeder Schweiß-

drüse ist korkenzieherartig gewunden

und mündet in der Oberhaut (Abb. 1).

Experiment

Teste die Wasserabgabe über die Haut

Materialien:

durchsichtiger Folienbeutel (ca. Liter)oder Becherglas, Handtuch

Durchführung und Beobachtung:

a) Stecke eine Hand in den Folienbeutel

bzw. in das Becherglas und schließe

den Beutel mit einem Handtuch am

Arm luftdicht ab.

b) Beobachte nach etwa 10 Minuten die

Hand und die Innenwand des Becher-

glases bzw. des Folienbeutels. Beob-achte die Hand nochmals nach etwa

30 Minuten.

c) Notiere deine Beobachtungen.

Auswertung:

Vermute, wie die beobachteten Erschei-

nungen zu erklären sind.

1» Schweißdrüse und Talgdrüse

Die Schweißdrüsen verdunsten täglich

bis zu ein Liter Wasser, bei anstrengender

körperlicher Arbeit sogar 5 bis 10 Liter (s.

Experiment). Über die Schweißabgabewird u. a. auch unsere Körpertemperatur

reguliert.Neben Schweiß sondert die Haut auch

Talg, ein zähflüssiges Hautfett, aus Talg-drüsen (Abb. 1) ab. Talgdrüsen bestehen

aus vielen kleinen, traubenartig angeord-

neten Bläschen (Bläschendrüsen), an

deren Wand sich Drüsenzellen befinden.

Der Ausführungsgang jeder Talgdrüse ist

relativ gerade und mündet in der Ober-

haut. Das Hautfett wirkt wasserabstoßend

und erschwert das Eindringen von Krank-

heitserregern. Die Haut wird durch dendünnen Fettfilm geschmeidig gehalten.

Aufgaben ? )2. Der Schweiß bricht u. a. aus, wenn wir

Sport treiben oder in der Sonne liegen.

Begründe, warum das so ist.

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Haut und andere Organe mit Ausscheidungsfunktion

Kälte-

punkte procm?

Hautre-

gionenWärme-

punktecm?

Nase

&tirn

Unterarm

Handrücken

Handfläche

Haut als Sinnesorgan

Mithilfe der Haut nehmen wir unter-

schiedliche Empfindungen wahr, z.B. die

Berührung einer Hand, den Druck eines

harten Gegenstandes, die Kälte des

Schnees, die Wärme der Ofenplatte oder

den Schmerz einer Wunde.

Die Haut besitzt gleich mehrere Sin-

nesfunktionen, den Temperatursinn, den

Tastsinn und den Schmerzsinn.

Durch Reize aus der Umwelt (u.a.

Druck, Temperatur) werden Sinneszellen

und freie Nervenendigungen in der Haut,

besonders in der Lederhaut, erregt. Beizu

starker Reizung empfindet man Schmerz.

Die Wüärmekörperchen werden nur

durch Temperaturerhöhung, Kältekörper-

chen nur durch Temperaturerniedrigung

erregt. Sie übermitteln uns keine absolu-

ten Temperaturwerte wie ein Thermome-

ter, sondern nur Temperaturunterschiede

und -veränderungen. Das hat zur Folge,

dass man Wasser derselben Temperatur

sowohl als warm als auch als kalt empfin-

det. Das hängt davon ab, ob die ins Wasser

eingetauchte Haut der Hand vor dem Ein-tauchen eine höhere oder niedrigere

Temperatur als das Wasser hatte. Das

Tast-

körperchen

freie Nerven-

endigungen

Nervenfortsätze

am Haar

Kälte-

körperchen

Lamellen-

körperchen

1» Haut als Sinnesorgan

kann man mit einem einfachen Experi-

ment nachweisen (s. S. 150).

Die Kältekörperchen liegen in der obe-

ren Lederhaut, die Wärmekörperchen tie-

fer in der Lederhaut.

Durch feinste Berührungen, Druck und

Erschütterungen werden die unterschied-lichen Tastkörperchenund Tastscheiben in

der Hautoberfläche (Abb. 1) erregt (s. Un-

tersuchung S. 150).

Tiefer in der Lederhaut und im Unter-

hautfettgewebe liegen die Lamellenkör-

perchen, die auf stärkeren Druck rea-

gieren. Der Tastsinn ist besonders beiBlinden ausgeprägt.

Der Schmerz wird uns von freien Ner-

venendigungen gemeldet. Sie liegen insehr großer Anzahl in unserer Haut und

reichen bis in die Oberhaut hinein.

Aufgaben @a. Erläutere,

mithilfe ihrer Hände „lesen“ können.

warum blinde Menschen

Tast-

scheiben

Wärme-

körperchen

In der Haut des

Menschen befin-

den sich etwa

640000 Tast-

punkte. Die

Anzahl der Tast-

körperchen ist

besonders groß

an den Finger-

spitzen, den Fuß-

sohlen, den

Lippen und in

der Handfläche.

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Bau und Funktionen des menschlichen Körpers

Untersuche Bruck- und Berührungsempfin-

dungen (Tastsinn) an verschiedenen Stellentes Armes

Materialien:

Folienstift, Augenbinde, Tastborste

Durchführung und Beobachtung:1. Zeichne auf die Haut deines Nachbarn an

verschiedenen Körperstellen, z.B. Hand-

rücken, Ober- und Unterarm, mit dem

Folienstift je eine Fläche von einem Qua-

dratzentimeter.

2. Verbinde die Augen deines Nachbarn.

3. Ermittle die Anzahl der Druck- und Be-

rührungspunkte, indem du jeweils die

Ermittie Kälte- und Wärmepunkte an der Hand

Materialien:

Stricknadeln, Eiswasser, heißes Wasser

(60 2 dünne Folienstifte (grün, rot)

Durchführung und Beobachtung:1. Zeichne auf den Handrücken deines

Nachbarn an verschiedenen Stellen mit

dem Folienstift eine Fläche von einem

Quadratzentimeter

Weise die Temperaturempfindlichkeit und die

Anpassung der Temperatursinneszelien nach

Materialien:

3 Schalen mit Wasser unterschiedlicher

Temperatur (10 °C, 25 °C, 35 °C)

Durchführung und Beobachtung:1. Stelle 3 Schalen mit Wasser unterschiedli-

cher Temperatur nebeneinander

gesamte Fläche durch Berühren

(jeweils gleiche Anzahl in den3 Quadraten) mit einer Tastborste

absuchst. Dein Nachbar soll je-

weils den Punkt angeben, wenn er

einen Berührungsreiz empfindet.

4. Zeichne jeden Druckpunkt, den

dein Nachbar spürt, mit dem Foli-

enstift in das jeweilige Quadrat

ein.

Auswertung:

Vergleiche die Anzahl der Druck-

punkte in den Quadraten derdrei Untersuchungsstellen. Was

stellst du fest? Begründe.

2. Taste mit der im Eiswasser gekühlten

Stricknadel in den Flächen nach Kälte-

punkten. Markiere sie grün.3. Taste mit der im heißen Wasser erwärm-

ten Stricknadel in den Flächen nach Wär-

mepunkten. Markiere sie rot.

Auswertung:Stelle die Anzahl der Wärme-

und Kältepunkte fest.

2. Tauche gleichzeitig für ca. 2 Minuten die

eine Hand in die Schale mit 10°C war-

mem Wasser und die andere Hand in das

35 °C warme Wasser.

Welche Temperaturempfindungen stellst

du mit den Händen fest?

3. Bringe nach 2 Minuten beide Hände in

die Schale mit 25 °C warmem Wasser.

Welche Temperaturempfindungen stellst

du nun fest?

4. Lass beide Hände noch einige Minuten in

der Schale mit 25 °C warmem Wasser.

Was stellst du fest?

Auswertung:

Vergleiche deine Temperaturempfindungen.Versuche sie zu begründen.

Page 6: dig hält. Untersuchungen hat man diese hohe Zahl an Kälte ... · dabeibis zu 5 Liter Harn gebildet. Bei Untersuchungen hat man diese hohe Zahl an Kälte- und Wärmepunktenin unserer

Haut und andere Organe mit Ausscheidungsfunktion

Die Haut ist ständigen Umwelteinfüssen

ausgesetzt und kann dadurch auch in

vielfältiger Weise geschädigt werden. Sokönnen z.B. durch Stress, Ekeloder Fieber

aktivierte Herpes-Viren vor allem um die

Mundregion unangenehm schmerzendeBläschen hervorrufen.

In öffentlichen Schwimmbädern oder

Saunen treten vermehrt Fußpilze auf. Sie

dringen in die Haut ein und bilden dortein dichtes Geflecht von Pilzfäden.

Besonders häufig lösen sie als „Fußpilze“

zwischen den Zehen heftigen Juckreiz

und Entzündungen hervor.

Auch Parasiten (Läuse, Milben, Mü-

cken) können durch ihre Stiche oder

ihren Speichel Hautausschlag hervorru-

fen. Bei Verbrennungen, Verbrühungen

oder Verätzungen kann das Hautgewebe

unter Umständen sehr stark geschädigt

werden.

Die Akne als häufigste Hauterkrankung

macht vor allem Jugendlichen das Leben

schwer. Akne tritt während der Pubertät

gehäuft auf. Durch eine Fehlsteuerungder Talgdrüsenaktivität werden die Aus-

fuhrgänge der Talgdrüsen verstopft.Diese „Talgpfropfen“ entzünden sich

mehr oder weniger stark und führen zu

den vereiterten Pusteln. Die Akne befällt

alle Körperregionen mit größeren Talg-

drüsen, vor allem Gesicht und Rücken.

Ob die Ernährung einen Einfluss auf

die Akne hat, ist umstritten. Zu achten ist

auf eine gründliche Reinigung der Haut.

Mithilfe von Reinigungsmitteln wird die

Haut bald wieder glatt und

gesund sein. Schwere Formender Akne gehören in die Hand

des Arztes.

Besonders gefährlich für

unsere Haut sind die UV-

Strahlen der Sonne.

Gefahren für die Haut und Schutzmaßnahmen

Durch Sonneneinstrahlung wird in derKeimschicht ein Hautfarbstoff ge-

bildet und die Hornschicht wird

etwas dicker. Dieser natürliche

Schutz sorgt dafür, dass die --.

Sonnenstrahlen nicht zu tiefin 6%

die Haut eindringen können

und sie damit schädigen.

Dies ist bei einem Sonnen-

brand der Fall (Abb. 2). Ein Sonnen-

brand ist die Reaktion des Körpers auf zu

viel Sonne. Die Haut wird rot und heiß,

sie brennt, schwillt an und jede Berüh-

rung schmerzt. Ist der Sonnenbrand

dann abgeklungen, fängt die Haut an sich

zu schuppen, so dass die geschädigten

Hautteile abgestoßen werden.

Bei sehr starken Verbrennungen ent-

stehen sogar Brandblasen auf der Haut,

die Narben hinterlassen können. Defekte

der Haut, die das Sonnenlicht hervorruft,

kann der Körper meist selber wieder

reparieren. Dieser Reparaturmechanis-

mus der Haut sollte jedoch nicht überfor-

dert werden.

Es ist unumstritten, dass zu viel Son-

nenbestrahlung und insbesondere Son-nenbrände die Haut vorzeitig altern

lassen und sogar die Entstehung von

Hautkrebs fördern. Besonders gefährlich

sind Sonnenbrände im Kindesalter. Des-

halb sollte man die Haut schützen (Abb.1).

Schutz der

Hau durch

Sonnencreme

2» Ein Son-

nenbrand kann

Hautkrebs

verursachen.