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DIN EN 1610 Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen und DWA-A 139 Einbau und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen Januar 2010

DIN EN 1610 - Ohlert...DIN EN 1610 / DWA-A 139 2 Januar 2010 DWA-Regelwerk DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Beuth Verlag GmbH Burggrafenstraße 6 10787 Berlin, Deutschland

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ISBN: 978-3-410-20104-5 (Beuth Verlag)ISBN: 978-3-941089-98-3 (DWA)

DIN EN 1610Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen

und -kanälen

und

DWA-A 139Einbau und Prüfung von Abwasserleitungen

und -kanälen

Januar 2010

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

2 Januar 2010 DWA-Regelwerk

DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Beuth Verlag GmbH Burggrafenstraße 6

10787 Berlin, Deutschland Tel.: 030 2601-0 Fax: 030 2601-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.beuth.de

Berlin, Januar 2010 ISBN: 978-3-410-20104-5 Satz: DWA

DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. Theodor-Heuss-Allee 17

53773 Hennef, Deutschland Tel.: 02242 872-333 Fax: 02242 872-100 E-Mail: [email protected] Internet: www.dwa.de

Hennef, Januar 2010 ISBN: 978-3-941089-98-3 Druck: Druckhaus Köthen

© Beuth Verlag GmbH Berlin, Wien, Zürich

© DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V., Hennef 2010

Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Publikation darf ohne schriftliche Geneh-migung des Herausgebers in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Digitalisierung oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen werden. *) Wiedergegeben mit Erlaubnis des DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Maßgebend für das Anwenden der Norm ist deren Fassung mit

dem neusten Ausgabedatum, die bei der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin, erhältlich ist.

DIN EN 1610*)

Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen Oktober 1997

DWA-A 139 Einbau und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen Dezember 2009

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 3

Einführung

Die Schaffung von Standards im Rahmen der Regelwerke von DWA und DIN mit CEN ist eine Aufgabe der Selbstverwal-tung aller interessierten Kreise. Sie vollzieht sich nach den Grundsätzen der

• Freiwilligkeit,

• Öffentlichkeit,

• Beteiligung aller Interessierten und des

• weitgehenden Konsenses.

Die daraus resultierenden Normen – auch die europäischen Normen – und Arbeitsblätter enthalten Handlungsempfeh-lungen, deren Anwendung freiwillig ist. Sie setzen gleichzeitig aber auch Maßstäbe für rechtlich einwandfreies, techni-sches Verhalten. Eine Bindungswirkung tritt dann ein, wenn sich Dritte die Empfehlungen zu eigen machen, entweder im Rahmen des privaten Vertragsrechts oder im Rahmen des öffentlichen Rechts.

Diesbezüglich ist insbesondere auf die VOB Teil C hinzuweisen, die z. B. in den Allgemeinen Technischen Vertragsbedin-gungen für Bauleistungen in den Normen DIN 18300 und DIN 18306 ausdrücklich auf das Regelwerk der DWA sowie auf DIN EN 1610 hinweist*).

Die vorliegende Publikation ist eine Zusammenfassung der

DIN EN 1610 Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen

und des

Arbeitsblattes DWA-A 139 Einbau und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen.

Die europäische Norm DIN EN 1610 wurde von der Arbeitsgruppe „Rohrverlegung“ im technischen Komitee TC 165 „Abwassertechnik“ des CEN unter der Leitung von Dr.-Ing. Harald O. Howe erstellt. Durch eine enge frühzeitige Verzah-nung der europäischen Normungsarbeit mit der Regelsetzung der DWA ist es gelungen, im europäischen Bereich eine qualitativ hochwertige Norm zu erarbeiten und mit hoher Akzeptanz in inzwischen 20 Ländern umzusetzen.

Die seit Oktober 1997 gültige DIN EN 1610 beschreibt den europäischen Standard für die Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen außerhalb von Gebäuden. In der Neufassung des Arbeitsblattes DWA-A 139 werden die aus der Sicht der beteiligten Fachkreise für notwendig erachteten, in DIN EN 1610 ausdrücklich vorgesehenen, ergän-zenden Hinweise und weitergehenden Ausführungen zur DIN EN 1610 beschrieben. Insofern ist das Arbeitsblatt DWA- A 139 als nationale Ergänzung zu DIN EN 1610 zu verstehen. Die Bearbeitung wurde von der DWA-Arbeitsgruppe „All-gemeine Richtlinien für den Bau von Entwässerungsanlagen“ im DWA-Hauptausschuss „Entwässerungssysteme“ unter Leitung von Herrn Dipl.-Ing. Henning Werker übernommen.

Das Arbeitsblatt gilt für die Herstellung und Prüfung erdüberdeckter, in offener Baugrube und oberirdisch eingebauter Abwasserleitungen und -kanäle außerhalb von Gebäuden. Hiermit wird dem planenden Ingenieur eine Hilfe gegeben, die in der DIN EN 1610 vorhandenen Spielräume zu erkennen und zu nutzen. Die Ergänzungen und Hinweise beziehen sich auf den Einbau der Rohre, deren Prüfung, auf die zu verwendenden Baustoffe sowie auf die Abnahme des Bau-werks. Besonders hinzuweisen ist darauf, dass auch die an die Qualifikation des ausführenden Unternehmens zu stellen-den Anforderungen beschrieben werden, die in gleicher Weise auch in allen anderen Ländern gelten.

Durch die gemeinsame Anwendung von DIN EN 1610 und DWA-A 139 wird eine qualitativ hochwertige Bauausführung erreicht. Die fachgerechte Herstellung von Entwässerungskanälen und -leitungen ist neben der Verwendung geeigneter und beständiger Bau- und Werkstoffe die Voraussetzung für ein langfristig funktionierendes, wirtschaftliches und Grundwasser schützendes Kanalnetz.

Hinweis:

Diese Veröffentlichung beinhaltet die DIN EN 1610 und das Arbeitsblatt DWA-A 139 jeweils im Originaltext. Die aus dem Arbeitsblatt DWA-A 139 stammenden Textpassagen sind blau hinterlegt.

*) vgl. VOB, Ausgabe Dezember 2006

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

4 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Nationales Vorwort

Diese Europäische Norm wurde vom Technischen Komitee TC 165 „Abwassertechnik“ (Sekretariat: Deutschland) des Europäischen Komitees für Normung (CEN) ausgearbeitet.

Die Arbeiten wurden von der Arbeitsgruppe „Rohrverlegung/Rohrstatik (WG 10)“ des CEN/TC 165 durchgeführt. Für Deutschland war der Arbeitsausschuss V 34 „Rohrverlegung/Rohrstatik (CEN/TC 165/WG 10/CEN/TC 164/TC 165/ JWG 1)“ des Normenausschusses Wasserwesen (NAW) an der Bearbeitung beteiligt.

Beiblatt 1 zu DIN EN 1610 enthält ein Verzeichnis einschlägiger Normen und Richtlinien.

Änderungen

Gegenüber DIN 4033: 1979-11 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) Inhalt vollständig überarbeitet und mit Normen anderer Europäischer Länder harmonisiert.

b) Definitionen aufgenommen.

c) Ausführung der Bettung erweitert.

d) Dichtheitsprüfung mit Luft aufgenommen.

e) Abnahmeprüfung auf Dichtheit nach Verfüllen verbindlich festgelegt.

f) Dichtheitsprüfung im offenen Graben, wie bisher in DIN 4033 gefordert, verbleibt als Option.

g) Qualifikationsanforderungen an das Personal bei Arbeiten nach dieser Norm aufgenommen.

Frühere Ausgaben

DIN 4033: 1940-04, 1941-05, 1963-05, 1979-11

Nationaler Anhang NA (informativ)

Literaturhinweis

Beiblatt 1 zu DIN EN 1610 Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen – Verzeichnis einschlägiger Normen und Richtlinien (Stand vom Februar 1997).

Deutsche Fassung

Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen

Construction and testing of drains and sewers Mise en oeuvre et essai des branchements et collecteurs d´assainissement

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 1997-05-18 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Zentral-sekretariat oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Zentralsekretariat mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 5

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Grie-chenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich.

CEN

Europäisches Komitee für Normung European Committee for Standardization

Comité Européen de Normalisation

Zentralsekretariat: rue de Stassart 36, B-1050 Brüssel

Vorwort

Diese Europäische Norm wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 165 „Abwassertechnik“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identi-schen Textes oder durch Anerkennung bis März 1998, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis März 1998 zurückgezogen werden.

Die Anhänge A, B und C sind informativ.

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehal-ten, diese Europäische Norm zu übernehmen:

Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.

Die Neufassung des Arbeitsblattes DWA-A 139 enthält die von den beteiligten Fachkreisen für notwendig erachteten ergänzenden Hinweise und weitergehende Ausführungen zur DIN EN 1610 „Verlegung und Prüfung von Abwasserlei-tungen und -kanälen“.

Das Arbeitsblatt soll die Anwendung und Interpretation der DIN EN 1610 erleichtern und den am Bau Beteiligten helfen, die in der Norm enthaltenen Spielräume zu erkennen und zu nutzen.

Voraussetzung für ein langfristig funktionsfähiges und wasserdichtes Kanalnetz ist neben der Verwendung geeigneter und beständiger Bau- und Werkstoffe vor allem die fachgerechte Herstellung der Abwasserleitungen und -kanäle.

DIN EN 1610 „Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen“ legt Anforderungen an die ordnungsgemä-ße Herstellung (Planung und Bau) und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen fest. Ergänzend ist es möglich, Festlegungen zu formulieren, die in Europäischen Normen nicht oder nicht vollständig enthalten sind, um national er-forderliche Inhalte abzudecken.

Das Arbeitsblatt enthält daher Ergänzungen und Hinweise zur Planung, zum Einbau, zur Prüfung, zu Baustoffen sowie zur Abnahme der Abwasserleitungen und -kanäle. Ebenso werden Anforderungen an die Qualifikation der ausführenden Unternehmen definiert.

Um die Durchgängigkeit des Textes zu wahren, sind teilweise Textwiederholungen der Aussagen aus DIN EN 1610 er-forderlich.

Im Vergleich zur Ausgabe 2001 enthält das vorliegende redaktionell überarbeitete Arbeitsblatt neben Änderungen auch zusätzliche Ausführungen zu folgenden Themen:

• Anforderungen an Planung und Ausschreibung,

• Baugrund,

• Kurzbaugruben,

• Herstellung des Leitungsgrabens,

• Verbau,

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

6 Januar 2010 DWA-Regelwerk

• Selbstverdichtende Verfüllmaterialien,

• Weitergehende Aussagen zur Dichtheitsprüfung,

• Qualifikationen,

• Arbeitsschutz.

Zusätzliche Anhänge wurden zu folgenden Themen erstellt:

• Güteüberwachung und Anforderungen beim Einbau „selbstverdichtender“ Verfüllmaterialien,

• Formblätter für die Dichtheitsprüfung,

• Abweichungen/Toleranzen informativ,

• Auszug aus BGR 236 (Stand: Januar 2006).

Verfasser

Dieses Arbeitsblatt wurde von der DWA-Arbeitsgruppe ES-5.1 „Allgemeine Richtlinien für den Bau von Entwässerungs-anlagen“ im DWA-Fachausschuss ES-5 „Bau“ erarbeitet.

Der Arbeitsgruppe ES-5.1 gehören folgende Mitglieder an:

ARENZ, Bernhard Dipl.-Ing., Neuwied (bis Februar 2009)

BECKER, Eckhard Dipl.-Ing., Kassel (ab April 2009)

BIENENTREU, Hans-Willi Dipl.-Ing. (FH), Wachtberg

BRUNE, Peter Dipl.-Ing., Saarbrücken

EDELING, Ulrich Dipl.-Ing., Berlin

FLICK, Karl-Heinz Bau.-Ass. Dipl.-Ing., Frechen

FRIEDE, Helmuth Dr.-Ing., Bad Honnef

GORDZIEL, Wolfgang Dipl.-Ing., Köln

GRUNDKE, Dieter Dipl.-Geol., Braunschweig

KÖRKEMEYER, Karsten Dr.-Ing., Köln

PURDE, Hans-Joachim Dipl.-Ing., Baldham

SCHEUFELE, Georg Dipl.-Ing., Hannover

SCHGEINER, Helmut Dipl.-Ing., Berlin

SCHLICHTING, Rolf Dr.-Ing., Aurich

SCHÖNBACH, Peter Dipl.-Ing., Düsseldorf

SOMMERHAGE, Heinrich Dipl.-Ing., Essen

SPINNRÄKER, Hans Dipl.-Ing., Mönchengladbach

STECHA, Helmut Dipl.-Ing., Wiesbaden

STERNAGEL, Dieter Dipl.-Ing., Kassel (Sprecher bis März 2007)

VALTWIES, Erich Dipl.-Ing., Münster

WEBER, Ewald Dipl.-Ing., Waldsassen

WERKER, Henning Ltd. BauD. Dipl.-Ing., Köln (Sprecher ab März 2007)

Als Gäste haben mitgewirkt

KAUFMANN, Olaf LOY, Hardy

Dr.-Ing., Bochum Dipl.-Ing., Augsburg

Projektbetreuer in der DWA-Bundesgeschäftsstelle:

BERGER, Christian Dipl.-Ing., Hennef Abteilung Abwasser und Gewässerschutz

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 7

Inhalt

Einführung ................................................................................................................................................................ 3

Nationales Vorwort .................................................................................................................................................. 4

Nationaler Anhang A (informativ) .......................................................................................................................... 4

Vorwort ................................................................................................................................................................ 5

Verfasser ................................................................................................................................................................ 6

Bilderverzeichnis ...................................................................................................................................................... 11

Tabellenverzeichnis.................................................................................................................................................. 12

Diagramme ............................................................................................................................................................... 12

Benutzerhinweis ....................................................................................................................................................... 13

1 Anwendungsbereich ............................................................................................................................... 13

2 Normative Verweisungen ....................................................................................................................... 13

3 Definitionen und Kurzzeichen ............................................................................................................... 16 3.1 Definitionen ............................................................................................................................................. 16 3.2 Kurzzeichen ............................................................................................................................................. 18

4 Allgemeines ............................................................................................................................................ 18 4.1 Technische Grundlagen ............................................................................................................................ 18 4.2 Sicherstellung der Lastannahmen ............................................................................................................ 19 4.3 Anforderungen an Planung und Ausschreibung ....................................................................................... 19 4.3.1 Allgemeines ............................................................................................................................................. 19 4.3.2 Bestandsaufnahme der vorhandenen Bauwerke und Anlagen .................................................................. 20 4.3.3 Baugrund und Grundwasser..................................................................................................................... 20 4.3.4 Kurzbaugruben ........................................................................................................................................ 21 4.3.5 Ausführungsplanung ................................................................................................................................ 21

5 Bauteile und Baustoffe ........................................................................................................................... 22 5.1 Allgemeines ............................................................................................................................................. 22 5.2 Bauteile .................................................................................................................................................... 22 5.3 Baustoffe für die Leitungszone ................................................................................................................. 22 5.3.1 Allgemeines ............................................................................................................................................. 22 5.3.2 Anstehender Boden .................................................................................................................................. 22 5.3.3 Angelieferte Baustoffe .............................................................................................................................. 23 5.3.3.1 Körnige, ungebundene Baustoffe ............................................................................................................. 23 5.3.3.2 Hydraulisch gebundene Baustoffe ............................................................................................................ 23 5.3.3.3 Sonstige Baustoffe .................................................................................................................................... 23 5.4 Baustoffe für die Hauptverfüllung ............................................................................................................ 23

6 Herstellung des Leitungsgrabens .......................................................................................................... 24 6.0 Allgemeines ............................................................................................................................................. 24 6.1 Gräben ..................................................................................................................................................... 24 6.2 Grabenbreite ............................................................................................................................................ 24 6.2.0 Allgemeines ............................................................................................................................................. 24 6.2.1 Größte Grabenbreite ................................................................................................................................ 24 6.2.2 Mindestgrabenbreite ................................................................................................................................ 24

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

8 Januar 2010 DWA-Regelwerk

6.2.3 Ausnahmen von der Mindestgrabenbreite ................................................................................................ 26 6.3 Standsicherheit des Grabens .................................................................................................................... 26 6.4 Grabensohle ............................................................................................................................................. 26 6.4.1 Allgemeines ............................................................................................................................................. 26 6.4.2 Gründungsschicht .................................................................................................................................... 26 6.4.3 Schutz- und Stabilisierungsmaßnahmen .................................................................................................. 27 6.5 Wasserhaltung ......................................................................................................................................... 27 6.6 Dichtriegel ............................................................................................................................................... 27

7 Leitungszone und Verbau (Pölzung) ..................................................................................................... 28 7.1 Allgemeines ............................................................................................................................................. 28 7.2 Ausführung der Bettung ........................................................................................................................... 30 7.2.0 Allgemeines ............................................................................................................................................. 30 7.2.1 Bettung Typ 1 (Regelausführung) ............................................................................................................ 32 7.2.2 Bettung Typ 2 .......................................................................................................................................... 33 7.2.3 Bettung Typ 3 .......................................................................................................................................... 33 7.3 Besondere Ausführungen von Bettung oder Tragkonstruktionen ............................................................. 33 7.3.1 Betonbettung ........................................................................................................................................... 34 7.3.2 Geokunststoffe ......................................................................................................................................... 35 7.3.3 Selbstverdichtende Verfüllmaterialien ...................................................................................................... 35 7.4 Verbau – Wechselwirkungen zum Rohr-Boden-System ............................................................................ 36 7.4.1 Allgemeines ............................................................................................................................................. 36 7.4.2 Arbeitsraum und Bodenverdichtung ......................................................................................................... 36 7.4.3 Kraftschluss zwischen Verbau und Boden ................................................................................................ 36 7.4.4 Einbringen und Rückbau des Verbaues .................................................................................................... 36

8 Einbau/Herstellen der Rohrleitung ....................................................................................................... 37 8.0 Allgemeines ............................................................................................................................................. 37 8.1 Vorarbeiten/Absteckung .......................................................................................................................... 37 8.2 Lieferung, Be- und Entladen und Transport auf der Baustelle .................................................................. 38 8.3 Lagerung .................................................................................................................................................. 38 8.4 Ablassen in den Rohrgraben..................................................................................................................... 38 8.5 Verlegen/Einbau der Rohre ...................................................................................................................... 38 8.5.1 Allgemeines ............................................................................................................................................. 38 8.5.2 Richtung und Höhenlage (Trassierung) ................................................................................................... 39 8.5.3 Verbindungen .......................................................................................................................................... 39 8.5.4 Aussparungen im Verbindungsbereich ..................................................................................................... 39 8.5.5 Ablängen von Rohren ............................................................................................................................... 39 8.5.6 Vorkehrungen für spätere Anschlüsse ...................................................................................................... 39 8.5.7 Zusätzliche Verlege-/Einbauanleitungen .................................................................................................. 40 8.5.8 Mechanisierter Einbau ............................................................................................................................. 40 8.6 Besondere Bauarten ................................................................................................................................. 40 8.6.1 Oberirdische Rohrleitungen ..................................................................................................................... 40 8.6.2 Rohrleitungen in Schutzrohren ................................................................................................................ 40 8.6.3 Mauerwerk- und Ortbeton-Kanäle ............................................................................................................ 40 8.6.4 Rohrleitungen durch, unter oder neben Bauwerken ................................................................................. 40 8.7 Abstützung und Verankerung ................................................................................................................... 40 8.8 Schächte und Inspektionsöffnungen ......................................................................................................... 41

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 9

9 Anschlüsse an Rohre und Schächte ....................................................................................................... 41 9.1 Allgemeines ............................................................................................................................................. 41 9.2 Anschluss durch Abzweig ......................................................................................................................... 41 9.3 Anschluss durch Anschlussformstücke ...................................................................................................... 42 9.4 Anschluss durch Sattelstücke ................................................................................................................... 42 9.5 Anschluss durch Schweißen ..................................................................................................................... 42 9.6 Anschluss an Schächte und Inspektionsöffnungen .................................................................................... 42

10 Prüfung während der Verlegung/des Rohreinbaues ............................................................................ 42 10.1 Allgemeines ............................................................................................................................................. 42 10.2 Sichtprüfungen ........................................................................................................................................ 42 10.3 Prüfung der Dichtheit ............................................................................................................................... 43 10.4 Prüfung der Erdarbeiten........................................................................................................................... 43 10.4.1 Allgemeines ............................................................................................................................................. 43 10.4.2 Qualitätssicherungskonzept ..................................................................................................................... 43 10.4.3 Kontrollprüfungen.................................................................................................................................... 43

11 Verfüllung des Leitungsgrabens ............................................................................................................ 44 11.0 Allgemeines ............................................................................................................................................. 44 11.1 Verdichtung ............................................................................................................................................. 44 11.2 Ausführung der Leitungszone .................................................................................................................. 44 11.3 Ausführung der Hauptverfüllung ............................................................................................................. 45 11.4 Entfernen/Rückbau des Verbaus (Pölzung) .............................................................................................. 45 11.5 Wiederherstellung der Oberfläche ............................................................................................................ 45

12 Abschlussuntersuchung und/oder -prüfung von Rohrleitungen und Schächten nach Verfüllung .... 46 12.0 Allgemeines ............................................................................................................................................. 46 12.1 Sichtprüfungen und Messungen ............................................................................................................... 46 12.2 Dichtheit .................................................................................................................................................. 46 12.3 Leitungszone und Hauptverfüllung .......................................................................................................... 46 12.3.0 Allgemeines ............................................................................................................................................. 46 12.3.1 Verdichtung ............................................................................................................................................. 46 12.3.2 Rohrverformung....................................................................................................................................... 47

13 Verfahren und Anforderungen für die Dichtheitsprüfung von Freispiegelleitungen ......................... 47 13.1 Allgemeines ............................................................................................................................................. 47 13.2 Prüfung mit Luft (Verfahren „L“) ............................................................................................................. 50 13.2.1 Prüfkriterien und Prüfablauf für die Rohrleitungsprüfung ........................................................................ 51 13.2.2 Leitungsprüfung mit Luftüberdruck ......................................................................................................... 52 13.2.3 Leitungsprüfung mit Unterdruck .............................................................................................................. 52 13.2.4 Anforderungen an die einzusetzenden Geräte .......................................................................................... 53 13.3 Prüfung mit Wasser (Verfahren „W“) ....................................................................................................... 54 13.3.1 Prüfdruck ................................................................................................................................................. 54 13.3.2 Vorbereitungszeit ..................................................................................................................................... 54 13.3.3 Prüfdauer ................................................................................................................................................. 54 13.3.4 Prüfungsanforderungen ........................................................................................................................... 55 13.3.5 Anforderungen an die einzusetzenden Geräte .......................................................................................... 55 13.4 Prüfung einzelner Verbindungen .............................................................................................................. 55 13.4.1 Allgemeines ............................................................................................................................................. 56 13.4.2 Prüfung mit Luft ...................................................................................................................................... 56 13.4.3 Prüfung mit Wasser .................................................................................................................................. 57 13.5 Protokollierung ........................................................................................................................................ 57

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

10 Januar 2010 DWA-Regelwerk

14 Prüfung von Druck- und Unterdruckrohrleitungen .............................................................................. 57

15 Qualifikationen ....................................................................................................................................... 58

16 Arbeitsschutz .......................................................................................................................................... 58

Anhang A Wasserhaltung (informativ) ................................................................................................................. 60

A.1 Allgemeines ............................................................................................................................................ 60

A.2 Offene Wasserhaltung im Bereich der Grabensohle .................................................................................. 60

A.3 Tiefbrunnen ............................................................................................................................................. 60

A.4 Vakuumabsenkung mit Vertikalrohren ..................................................................................................... 60

A.5 Wasserhaltung mit Horizontalrohrsystemen............................................................................................. 61

A.6 Saugbrunnenbohrung .............................................................................................................................. 61

Anhang B Zusätzliche Informationen zu 5.3.3.1 hinsichtlich der Eigenschaften von körnigen, ungebundenen Baustoffen (informativ) .............................................................................................. 62

B.1 Allgemeines ............................................................................................................................................ 62

B.2 CEN-Mitglieder, die zu diesem informativen Anhang beigetragen haben ................................................. 62

B.3 A – Österreich, CH – Schweiz, D – Deutschland, NL – Niederlande .................................................................. 63

B.3.1 Beispiele für Nenngrößen von Ein-Korn-Kies ............................................................................................. 63

B.3.2 Beispiele für Nenngrößen von Material mit abgestufter Körnung ............................................................. 65

B.3.3 Beispiele für Nenngrößen von Sand ......................................................................................................... 68

B.3.4 Beispiele für Nenngrößen von Korngemischen (All-In) ............................................................................ 70

B.3.5 Gebrochene Stoffe .................................................................................................................................... 71

B.4 Belgien ..................................................................................................................................................... 71

B.4.1 Klassifizierung von körnigen, ungebundenen Baustoffen ......................................................................... 71

B.4.2 Klassifizierung von Sand .......................................................................................................................... 71

B.4.3 Abstufung von Korngemischen (All-In) .................................................................................................... 72

B.5 DK – Dänemark ........................................................................................................................................ 73

B.5.1 Allgemeine Anforderungen an Baustoffe für die Bettung, Seitenverfüllung und Abdeckung ................... 73

B.5.2 Biegesteife Rohre ..................................................................................................................................... 73

B.5.3 Biegeweiche Rohre ................................................................................................................................... 73

B.6 F – Frankreich ......................................................................................................................................... 73

B.6.1 Französische Anforderungen für die Leitungszone ................................................................................... 73

B.6.2 Französische Norm über geeignete körnige, ungebundene Baustoffe ....................................................... 74

B.7 IRL – Irland/UK – Vereinigtes Königreich ................................................................................................. 75

B.8 N – Norwegen .......................................................................................................................................... 77

B.9 S – Schweden ........................................................................................................................................... 77

Anhang C Auszug aus der EG-Richtlinie vom 17. September 1990 über die Vergabebedingungen an Firmen, die in den Bereichen Wasser, Energie, Verkehr und Telekommunikation tätig sind (informativ) .... 79

Anhang D Anforderungen an Einbauanleitungen .................................................................................................. 80

Anhang E Wirtschaftliche Aspekte (informativ) .................................................................................................... 80 E.1 Allgemeines ............................................................................................................................................. 80 E.2 Bewertung ............................................................................................................................................... 80 E.3 Technische Nutzungsdauer ...................................................................................................................... 81 E.4 Einfluss der technischen Ausführung auf die Nutzungsdauer ................................................................... 81

Anhang F Güteüberwachung und Anforderungen beim Einbau „selbstverdichtender“ Verfüllmaterialien ...... 81

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DWA-Regelwerk Januar 2010 11

Anhang G Formblätter für die Dichtheitsprüfung (informativ) ............................................................................ 82 G.1 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Planung und Koordination Prüfablauf ...................................... 83

G.2 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Vorbereitung der Prüfung ........................................................ 84

G.3 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Verfahren Luft (Check Prüfeinrichtung)................................... 85

G.4 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Verfahren Luft (Luftüberdruckprüfung) ................................... 86

G.5 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Verfahren Luft (Unterdruckprüfung) ....................................... 88

G.6 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Verfahren Wasser (Check Prüfeinrichtung) .............................. 90

G.7 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Verfahren Wasser..................................................................... 91

G.8 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Verfahren Infiltration ............................................................... 93

G.9 Niederschrift – Prüfverfahren „L“, Rohrleitungen ..................................................................................... 94

G.10 Niederschrift – Prüfverfahren „L“, Einzelne Verbindungen ....................................................................... 95

G.11 Anlage 1 – Prüfung mittels Prüfverfahren „L“, Angaben zum Prüfgerät .................................................... 97

G.12 Niederschrift – Prüfverfahren „W“, Rohrleitungen ................................................................................... 98

G.13 Niederschrift – Prüfverfahren „W“, Rohrleitungen einschließlich Schächte .............................................. 99

Anhang H Abweichungen/Toleranzen (informativ) .............................................................................................. 100

Anhang I Auszug aus BGR 236 (Stand: Januar 2006) (informativ)...................................................................... 101

Literatur ................................................................................................................................................................ 102 DIN-Normen .............................................................................................................................................................. 102

DWA-Regelwerk ......................................................................................................................................................... 102

Sonstige technische Regeln ........................................................................................................................................ 103

Bilderverzeichnis

Bild 1: Rohr, Hauptverfüllung und Leitungszone (in Anlehnung an DIN EN 1610) ...................................... 17 Bild 2: Böschungswinkel, Arbeitsraumbreite ................................................................................................. 25 Bild 3: Verdichtungsanforderungen nach ZTV A-StB .................................................................................... 30 Bild 4: Spannungsverteilung bei falscher und richtiger Bettung ................................................................... 31 Bild 5: Gleichmäßige Lagerung des Rohrschaftes auf der unteren Bettungsschicht und

Freiliegen der Rohrverbindung .......................................................................................................... 32 Bild 3 – DIN EN 1610: Bettung Typ 1 .......................................................................................................... 32 Bild 6: Bettung Typ 1 .................................................................................................................................... 33 Bild 4 – DIN EN 1610: Bettung Typ 2 .......................................................................................................... 33 Bild 5 – DIN EN 1610: Bettung Typ 3 .......................................................................................................... 33 Bild 7: Bettung Typ 1 – Betonbettung für Rohre ohne Fuß, obere Bettung nach Rohreinbau betoniert,

a = 50 mm + 1/10 DN, min a = 100 mm ........................................................................................ 34 Bild 8: Bettung Typ 1 – Betonbettung für Rohre mit Fuß, auf einer Mörtelschicht eingebaut,

a = 50 mm + 1/10 DN, min a = 100 mm ........................................................................................ 34 Bild 9: Vollummantelung mit Beton, a = 1/4 DN, min a = 100 mm ........................................................... 34 Bild 10: Bauausführung mit Geokunststoffen ................................................................................................. 35 Bild 6 – DIN EN 1610: Fließdiagramm Verfahren „L.................................................................................... 48 Bild 7 – DIN EN 1610: Fließdiagramm Verfahren „W“ ................................................................................. 48 Bild 11: Prinzip der Luftüberdruckprüfung von Kanal und Anschluss ............................................................. 53 Bild 12: Prinzip der Unterdruckprüfung von Kanal und Anschluss.................................................................. 53 Bild 13: Prinzip der Wasserdruckprüfung von Kanal, Anschluss und Schacht ................................................. 54 Bild 14: Prinzipskizze für Verbindungsprüfgeräte ........................................................................................... 56 Bild H.1: Beispielhafte Darstellung der Einflüsse der Abweichungen des Sohlengefälles auf

die hydraulische Leistungsfähigkeit ................................................................................................... 101

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12 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 – DIN EN 1610: Mindestgrabenbreite in Abhängigkeit von der Nennweite DN ................................. 25 Tabelle 2 – DIN EN 1610: Mindestgrabenbreite in Abhängigkeit von der Grabentiefe ...................................... 25 Tabelle 1: Zuordnung der Bodenarten ............................................................................................................... 28 Tabelle 2: Bodenverdichtung, Schütthöhen und Zahl der Übergänge ................................................................ 29 Tabelle 3: Bettungstyp, Auflagerungsfall und Auflagerart für Kreisprofile ......................................................... 31 Tabelle 3 – DIN EN 1610: Prüfdruck, Druckabfall und Prüfzeiten für die Prüfung mit Luft .............................. 50 Tabelle 4: Einsatzgrenzen der Dichtheitsprüfverfahren in Abhängigkeit des Grundwasserstandes ..................... 51 Tabelle 5: Bedingungen für die Prüfung mit Luft ............................................................................................... 52 Tabelle B.1 – DIN EN 1610: Anforderungen an körnige, ungebundene Baustoffe der CEN-Mitglieder

entsprechend den Tabellen B.2 bis B.19 ............................................................................................ 62 Tabelle B.2 – DIN EN 1610: Abstufung von Ein-Korn-Kies-Nenngrößen (gemeinsam für A; CH; D; NL) .............. 63 Tabelle B.3 – DIN EN 1610: Abstufung von Ein-Korn-Kies-Nenngrößen (nur A) .................................................. 65 Tabelle B.4 – DIN EN 1610: Abstufung von Material mit abgestufter Körnung (gemeinsam für A; CH; D; NL) .... 65 Tabelle B.5 – DIN EN 1610: Abstufung von Material mit abgestufter Körnung (nur A)........................................ 67 Tabelle B.6 – DIN EN 1610: Abstufung von Sand-Nenngrößen (nur A) ............................................................... 68 Tabelle B.7 – DIN EN 1610: Abstufungen von Sand (gemeinsam für CH; D; NL)................................................. 68 Tabelle B.8 – DIN EN 1610: Abstufung von Nenngrößen von Korngemischen (All-In) ......................................... 70 Tabelle B.9 – DIN EN 1610: Abstufung von körnigen, ungebundenen Baustoffen ................................................ 71 Tabelle B.10 – DIN EN 1610: Abstufung von Sand ................................................................................................ 71 Tabelle B.11 – DIN EN 1610: Abstufung von Korngemischen (All-In) .................................................................... 72

Tabelle B.12 – DIN EN 1610: Abstufungen von 4/10, 6/14, 6/20, 6/31,5 nach NF P 18-101 ................................ 74 Tabelle B.13 – DIN EN 1610: Abstufungsanforderungen für Sand nach NF P 18-101 ............................................ 74 Tabelle B.14 – DIN EN 1610: Abstufungstoleranzen für Sand nach NF P 18-101 ................................................... 75 Tabelle B.15 – DIN EN 1610: Grobkorn (gemeinsam für IRL, UK) ......................................................................... 75 Tabelle B.16 – DIN EN 1610: Feinkorn (gemeinsam für IRL, UK) .......................................................................... 75 Tabelle B.17 – DIN EN 1610: Korngemische (All-In) (nur UK) .............................................................................. 76 Tabelle B.18 – DIN EN 1610: Übersicht zu Verfüllmaterialien ............................................................................... 77 Tabelle B.19 – DIN EN 1610: Schwedische Richtlinie für Baustoffe für die Lagerung entsprechend Mark

AMA 83 und VAV P 70 ................................................................................................................... 77

Diagramme

Diagramm 1: Abstufung von Ein-Korn-Kies-Nenngröße 32 ...................................................................................... 63

Diagramm 2: Abstufung von Ein-Korn-Kies-Nenngröße 16 ...................................................................................... 64

Diagramm 3: Abstufung von Ein-Korn-Kies-Nenngröße 8 ........................................................................................ 64

Diagramm 4: Abstufung von Material mit abgestufter Körnung 2/8 ........................................................................ 66

Diagramm 5: Abstufung von Material mit abgestufter Körnung 8/16 ...................................................................... 66

Diagramm 6: Abstufung von Material mit abgestufter Körnung 16/32 .................................................................... 67

Diagramm 7: Abstufung von Sand 0/4 ..................................................................................................................... 69

Diagramm 8: Abstufung von Sand 0/2 ..................................................................................................................... 69

Diagramm 9: Abstufung von Sand 0/1 ..................................................................................................................... 70

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DWA-Regelwerk Januar 2010 13

Benutzerhinweis Dieses Arbeitsblatt ist das Ergebnis ehrenamtlicher, technisch-wissenschaftlicher/wirtschaftlicher Gemeinschaftsarbeit, das nach den hierfür geltenden Grundsätzen (Satzung, Geschäftsordnung der DWA und dem Arbeitsblatt DWA-A 400) zustande gekommen ist. Für dieses besteht nach der Rechtsprechung eine tatsächliche Vermutung, dass es inhaltlich und fachlich richtig sowie allgemein anerkannt ist.

Jedermann steht die Anwendung des Arbeitsblattes frei. Eine Pflicht zur Anwendung kann sich aber aus Rechts- oder Verwaltungsvorschriften, Vertrag oder sonstigem Rechtsgrund ergeben.

Dieses Arbeitsblatt ist eine wichtige, jedoch nicht die einzige Erkenntnisquelle für fachgerechte Lösungen. Durch seine Anwendung entzieht sich niemand der Verantwortung für eigenes Handeln oder für die richtige Anwendung im kon- kreten Fall; dies gilt insbesondere für den sachgerechten Umgang mit den im Arbeitsblatt aufgezeigten Spielräumen.

1 Anwendungsbereich

Diese Europäische Norm gilt für die Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen, die übli-cherweise erdverlegt sind und unter Freispiegelbedin-gungen betrieben werden. Die Bauausführung von Rohr-leitungen, die unter Druck betrieben werden, wird ebenfalls in dieser Europäischen Norm behandelt, wobei auch prEN 805, falls erforderlich, zu berücksichtigen ist.

Diese Europäische Norm ist anwendbar für Abwasserlei-tungen und -kanäle in Gräben, bei Dammbedingungen oder oberirdischer Verlegung. Die grabenlose Bauaus-führung wird in prEN 12889 beschrieben. Ergänzend sollten andere örtliche oder nationale Bestimmungen beachtet werden, z. B. die Gesundheit und Sicherheit, die Wiederherstellung der Straßenoberfläche und An-forderungen an die Dichtheitsprüfung betreffend.

Dieses Arbeitsblatt gilt für Planung, Bau und Prüfung erdüberdeckter, in offener Bauweise und oberirdisch eingebauter Abwasserleitungen und -kanäle außerhalb von Gebäuden sowohl für den Neubau, als auch die Erneuerung von Abwasserleitungen und -kanälen.

Für Abwasserleitungen, die auch in den Anwendungsbe-reich der VAwS der Länder (zukünftig Bundes-VUmwS) fallen, sind zusätzlich die Anforderungen der VAwS und entsprechenden TRwS zu beachten.

2 Normative Verweisungen

Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder un-datierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publi-kationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisun-gen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbei-tet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation.

EN 476 Allgemeine Anforderungen an Bauteile für Abwasserka-näle und -leitungen von Schwerkraftentwässerungssys-temen

EN 752-3 Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden – Teil 3: Planung

prEN 805 Wasserversorgung – Anforderungen an Wasserversor-gungssysteme außerhalb von Gebäuden und Bauteile

EN 1295-1 Statische Berechnung von erdverlegten Rohrleitungen unter verschiedenen Belastungsbedingungen – Teil 1: Allgemeine Anforderungen

prEN 12889 Grabenlose Verlegung und Prüfung von Abwasserleitun-gen und -kanälen

Die folgenden normativen Dokumente enthalten Festle-gungen, die durch Verweisung in diesem Text Bestand-teil des vorliegenden Arbeitsblattes sind. Bei datierten Verweisungen gelten spätere Änderungen oder Überar-beitungen dieser Publikation nicht. Anwender dieses

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14 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Arbeitsblattes werden jedoch gebeten, die Möglichkeit zu prüfen, die jeweils neuesten Ausgaben der in den Literaturangaben enthaltenen normativen Dokumente anzuwenden. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen normativen Dokumentes.

Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)

Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG)

Wasserhaushaltsgesetz (WHG)

Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)

Baustellenverordnung (BaustellV)

Biostoffverordnung (BioStoffV)

Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV)

Muster-Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe (Muster-VAwS) – siehe länderspezifische Regelungen

Technische Regeln wassergefährdende Stoffe (TRwS)

BGV A1, Grundsätze der Prävention

BGV C22, Bauarbeiten

BGR 126, Arbeiten in umschlossenen Räumen von ab-wassertechnischen Anlagen

BGR 128, Kontaminierte Bereiche

BGR 236, Rohrleitungsbauarbeiten

BGR 500, Betreiben von Arbeitsmitteln

BGI 802, Handlungsanleitung für die Arbeit mit proviso-rischen Rohrabsperrgeräten

DIN EN ISO 14688-1, Geotechnische Erkundung und Untersuchung – Benennung, Beschreibung und Klassifizie-rung von Boden – Teil 1: Benennung und Beschreibung

DIN EN ISO 14689-1, Geotechnische Erkundung und Untersuchung – Benennung, Beschreibung und Klassifizie-rung von Fels – Teil 1: Benennung und Beschreibung

DIN EN ISO 22476-2, Geotechnische Erkundung und Untersuchung – Felduntersuchungen – Teil 2: Ramm-sondierungen

DIN EN 206-1, Beton – Teil 1: Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und Konformität

DIN EN 752, Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden

DIN EN 805, Wasserversorgung – Anforderungen an Wasserversorgungssysteme und deren Bauteile außer-halb von Gebäuden

DIN EN 998-2, Festlegungen für Mörtel im Mauerwerks-bau – Teil 2: Mauermörtel

DIN EN 1610, Verlegung und Prüfung von Abwasserlei-tungen und -kanälen

DIN EN 1671, Druckentwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden

DIN EN 1997-2, Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik – Teil 2: Erkundung und Untersuchung des Baugrunds

DIN 1045-1, Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 1: Bemessung und Konstruktion

DIN 1045-2, Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 2: Beton – Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und Konformität – Anwendungsregeln zu DIN EN 206-1

DIN 1045-3, Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 3: Bauausführung

DIN 1045-4, Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 4: Ergänzende Regeln für die Herstel-lung und die Konformität von Fertigteilen

DIN 1053-1, Mauerwerk – Teil 1: Berechnung und Aus-führung

DIN EN 1091, Unterdruckentwässerungssysteme außer-halb von Gebäuden

DIN 1164-10, Zement mit besonderen Eigenschaften – Teil 10: Zusammensetzung und Anforderungen und Übereinstimmungsnachweis von Normalzement mit besonderen Eigenschaften

DIN 1960, VOB Vergabe- und Vertragsordnung von Bauleistungen – Teil A: Allgemeine Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen

DIN 4020, Geotechnische Untersuchungen für bautech-nische Zwecke

DIN 4030, Beurteilung betonangreifender Wässer, Böden und Gase

DIN 4051, Kanalklinker – Anforderungen, Prüfung, Über-wachung

DIN 4084, Baugrund – Geländebruchberechnungen

DIN 4123, Ausschachtungen, Gründungen und Unter-fangungen im Bereich bestehender Gebäude

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DWA-Regelwerk Januar 2010 15

DIN 4124, Baugruben und Gräben – Böschungen, Ver-bau, Arbeitsraumbreiten

DIN 4263, Formen, Maße und geometrische Werte von Kanälen und Leitungen im Wasserwesen

DIN 18196, Erd- und Grundbau – Bodenklassifikation für bautechnische Zwecke

DIN 18299, VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen – Teil C: Allgemeine Technische Vertrags-bedingungen für Bauleistungen (ATV) – Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art

DIN 18300, VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen – Teil C: Allgemeine Technische Vertrags-bedingungen für Bauleistungen (ATV) – Erdarbeiten

DIN 18301, VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen – Teil C: Allgemeine Technische Vertrags-bedingungen für Bauleistungen (ATV) – Bohrarbeiten

DIN 18303, VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen – Teil C: Allgemeine Technische Vertrags-bedingungen für Bauleistungen (ATV) – Verbauarbeiten

DIN 18304, VOB Verdingungsordnung für Bauleistungen – Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) – Ramm-, Rüttel- und Pressar-beiten

DIN 18305, VOB Verdingungsordnung für Bauleistungen – Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV); Wasserhaltungsarbeiten

DIN 18306, VOB Verdingungsordnung für Bauleistungen – Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV); Entwässerungskanalarbeiten

DIN 18709-2, Begriffe, Kurzzeichen und Formelzeichen im Vermessungswesen; Ingenieurvermessung

DIN V 18580 (März 2007), Mauermörtel mit besonderen Eigenschaften

DIN 50929-3, Korrosion der Metalle; Korrosionswahr-scheinlichkeit metallischer Werkstoffe bei äußerer Kor-rosionsbelastung; Rohrleitungen und Bauteile in Böden und Wässern

DWA-A 116-1, Besondere Entwässerungsverfahren – Teil 1: Unterdruckentwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden

DWA-A 116-2, Besondere Entwässerungsverfahren – Teil 2: Druckentwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden

ATV-DVWK-A 127, Statische Berechnung von Abwasser-kanälen und -leitungen

ATV-DVWK-A 157, Bauwerke der Kanalisation

ATV-M 143-2, Sanierung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden – Teil 2: Optische Inspektion

ATV-M 143-6, Inspektion, Instandsetzung Sanierung und Erneuerung von Entwässerungskanälen – Teil 6: Dicht-heitsprüfungen bestehender, erdüberschütteter Abwas-serleitungen und -kanäle und Schächte mit Wasser, Luftüber- und Unterdruck

DWA-M 149-4, Zustandserfassung und -beurteilung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden – Teil 4: Detektion von Lagerungsdefekten und Hohlräumen mit-tels geophysikalischer Verfahren

DWA-M 158, Bauwerke der Kanalisation – Beispiele

DWA-M 159, Kriterien zur Materialauswahl für Abwas-serleitungen und -kanäle

ATV-DVWK-M 160, Fräs- und Pflugverfahren für den Einbau von Abwasserleitungen und -kanälen

Gemeinschaftspublikation DIN EN 13508-2/DWA-M 149-2, Zustandserfassung von Entwässerungssystemen außer-halb von Gebäuden

DWA-M 190, Eignung von Unternehmen für Herstellung, baulichen Unterhalt, Sanierung und Prüfung von Grund- stücksentwässerungen

DVGW W 400-2 (A), Technische Regeln Wasservertei-lungsanlagen (TRWV) – Teil 2: Bau und Prüfung

FGSV 535 M Geok E, Merkblatt über die Anwendung von Geokunststoffen im Erdbau des Straßenbaus

Mitteilungen der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) 20, Anforderungen an die stoffliche Verwertung von mineralischen Abfällen – Technische Regeln –

RStO 01, Richtlinien für die Standardisierung des Ober-baues von Verkehrsflächen

TL Gestein-StB 04, Technische Lieferbedingungen für Gesteinskörungen im Straßenbau

TP BF-StB 92, Technische Prüfvorschriften für Boden und Fels im Straßenbau

ZTV A-StB 97/06, Zusätzliche Technische Vertragsbe-dingungen und Richtlinien für Aufgrabungen in Ver-kehrsflächen

ZTV E-StB 09, Zusätzliche Technische Vertragsbedin-gungen und Richtlinien für Erdarbeiten im Straßenbau

ZTV SoB-StB 04, Zusätzliche Technische Vertragsbedin-gungen und Richtlinien für den Bau von Schichten ohne Bindemittel im Straßenbau

DAfStb-Richtlinie – Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton (WU-Richtlinie)

RAL-GZ 961, Herstellung und Instandhaltung von Ab-wasserleitungen und -kanälen (Gütesicherung Kanalbau)

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16 Januar 2010 DWA-Regelwerk

3 Definitionen und Kurzzeichen

Für die Zwecke dieser Norm gelten die folgenden Defini-tionen einschließlich Bild 1:

3.1 Definitionen

3.1 Bettung:

Der Teil des Bauwerks, der das Rohr zwischen der Gra-bensohle und der Seitenverfüllung oder der Abdeckung trägt. Die Bettung besteht aus oberer und unterer Bet-tungsschicht. Bei direkter Auflagerung auf gewachsenem Boden ist dieser die untere Bettungsschicht.

3.2 Dicke der zu verdichtenden Schicht:

Dicke jeder neuen Schicht von Verfüllmaterial vor ihrer Verdichtung.

3.3 Überdeckungshöhe:

Lotrechte Entfernung von der Oberkante des Rohrschaf-tes bis zur Oberfläche.

3.4 Leitungszone:

Verfüllung im Bereich des Rohres bestehend aus Bet-tung, Seitenverfüllung und Abdeckung.

3.5 Abdeckung:

Schicht aus Verfüllmaterial unmittelbar über dem Rohr-scheitel.

3.6 Hauptverfüllung:

Verfüllung zwischen Oberkante Leitungszone und Ober-kante Gelände oder Damm, oder, soweit zutreffend, der Unterkante der Straßen- oder Gleiskonstruktion.

3.7 Mindestgrabenbreite:

Mindestmaß, aus Sicherheitsgründen und für die Aus-führung erforderlich, zwischen den Grabenwänden an der Oberkante der unteren Bettungsschicht oder, falls vorhanden, zwischen dem Grabenverbau (Pölzung) in jeder Tiefe.

3.8 Anstehender Boden:

Boden aus dem Aushub des Grabens.

3.9 Nennweite (DN):

Kenngröße des Bauteils, die ganzzahlig annähernd gleich dem Herstellungsmaß in mm ist. Sie darf entwe-der für Innendurchmesser (DN/ID) oder für Außen-durchmesser (DN/OD) verwendet werden (EN 476).

3.10 Rohrleitung:

Rohre, Formstücke und Verbindungen zwischen Schäch-ten oder anderen Bauwerken.

3.11 Vorgefertigtes Bauteil:

Vom Einbauvorgang getrennt hergestelltes Produkt, üblicherweise auf der Grundlage von Produktnormen und/oder Überwachung durch den Hersteller.

3.12 Seitenverfüllung:

Material zwischen Bettung und Abdeckung.

3.13 Grabentiefe:

Lotrechte Entfernung der Grabensohle zur Oberfläche.

Diese Definitionen gelten, soweit zutreffend, auch für Gräben mit geböschten Wänden und bei Leitungen unter Dämmen.

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DWA-Regelwerk Januar 2010 17

c a

b

x/2 x/2

1 Oberfläche

2 Unterkante Oberbau (Planum) der Straßen- oder Gleiskonstruktion, soweit vorhanden

3 Grabenwände

4 Hauptverfüllung (3.6)

5 Abdeckung (3.5)

6 Seitenverfüllung (3.12)

7 Obere Bettungsschicht

8 Untere Bettungsschicht

9 Grabensohle

10 Überdeckungshöhe (3.3)

11 Dicke der Bettung (3.1)

12 Dicke der Leitungszone (3.4)

13 Grabentiefe (3.13)

14 Verbau

15 ggf. Gründungsschicht

a Dicke der unteren Bettungsschicht

b Dicke der oberen Bettungsschicht

c Dicke der Abdeckung

b = k × OD (siehe Abschnitt 7)

Dabei ist:

k ein dimensionsloser Faktor; Verhältnis der Dicke der oberen Bettungsschicht b zu OD

OD Außendurchmesser des Rohrs in mm

ANMERKUNG 1: Mindestwerte für a und c siehe Abschnitt 7.

ANMERKUNG 2: k × OD ersetzt die Bezeichnung des Bettungswinkels, wie in einigen nationalen Normen verwendet. Der Bettungswinkel ist nicht der Bettungsreaktionswinkel der statischen Berechnung

Bild 1: Rohr, Hauptverfüllung und Leitungszone (in Anlehnung an DIN EN 1610)

In Ergänzung zu den Definitionen der DIN EN 752 und DIN EN 1610 werden im Arbeitsblatt DWA-A 139 fol-gende Begriffe verwendet:

Grabensohle

Ebene, auf der die untere Bettungsschicht bzw. auf die die Gründungsschicht aufgebracht wird.

Gründungsschicht

Schicht zur Stabilisierung von nicht tragfähigem Bau-grund (vgl. Bild 1).

Planung

Beschreibung aller vorbereitenden Ingenieurleistungen für die Herstellung eines Bauwerkes.

Trasse

Räumlicher Verlauf einer langgestreckten Anlage (z. B. Straße, Wasserstraße) (siehe DIN 18709-2), (hier: Ab-wasserleitungen und -kanäle).

Trassierung

Festlegung einer Trasse in Form einer Folge von Trassenelementen (z. B. Gerade, Kreis, Klothoide, Gra-diente) (siehe DIN 18709-2).

Weitere Definitionen sind Bild 1 zu entnehmen.

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

18 Januar 2010 DWA-Regelwerk

3.2 Kurzzeichen

Kurz-zeichen

Einheit Erläuterung

a [mm] Dicke der unteren Bettungsschicht

A [m²] Wandfläche des Prüfraumes, benetzte innere Oberfläche (=Rohrwandfläche)

b [mm] Dicke der oberen Bettungsschicht

c [mm] Dicke der Abdeckung

CU [-] Ungleichförmigkeit

di [mm] Gemessener Innendurch-messer in der Prüfstrecke

DN [-] Nennweite

DNE [-] Ersatznennweite

DPr [%] Verdichtungsgrad (Proctordichte)

EV2 [N/mm²] Verformungsmodul (stati-scher Plattendruckversuch)

LE [-] Prüfverfahren Überdruck, Ersatz für Prüfverfahren LC nach DIN EN 1610

LEu [-] Prüfverfahren Unterdruck, Ersatz für Prüfverfahren LC nach DIN EN 1610

LF [-] Prüfverfahren Überdruck, Ersatz für Prüfverfahren LD nach DIN EN 1610

LFu [-] Prüfverfahren Unterdruck, Ersatz für Prüfverfahren LD nach DIN EN 1610

OD [mm] Außendurchmesser des Rohrschaftes (outside diameter)

p [kPa] Prüfdruck

p0 [kPa] Druck zu Beginn der Messung

∆p [kPa] zulässige Druckdifferenz

t [min] Prüfzeit

tB [min] Beruhigungszeit

U [-] Ungleichförmigkeitszahl

V [m³] Prüfraumvolumen

Kurz-zeichen

Einheit Erläuterung

V1, V2, V3

[-] Verdichtbarkeitsklassen

x/2 [m] Mindestarbeitsraum zwischen Rohr und Graben-wand bzw. Grabenverbau

2α [°] Auflagerwinkel

β [°] Böschungswinkel

4 Allgemeines

4.1 Technische Grundlagen

Rohrleitungen und Schächte sind im Wesentlichen techni-sche Konstruktionen, bei denen das Zusammenwirken von Bauteilen, Einbettung und Verfüllung die Grundlage für Stand- und Betriebssicherheit ist. Die zugeordneten Teile, wie Rohre, Formstücke und Dichtmittel, zusammen mit der am Ort zu erbringenden Leistung, wie Bettung, Her-stellen der Rohrverbindung, Seiten- und Hauptverfüllung, sind wichtige Faktoren, damit die bestimmungsgemäße Funktion des Bauwerks sichergestellt wird.

Das Tragwerksystem Rohr/Boden wird wesentlich be-stimmt aus dem Zusammenwirken von Bauteilen sowie der künstlich geschaffenen und/oder natürlich vorhan-denen Umgebung (Bettung, Seiten- und Hauptverfül-lung, Verdichtung, Bodenarten, Grundwasser, Boden-tragfähigkeit u. a.). Es beeinflusst maßgeblich die Funktion und Nutzungsdauer der Rohrleitung.

Das Tragwerksystem muss vorhandene und zukünftige Belastungen mit ausreichender Sicherheit aufnehmen können. Kriterium dabei ist neben der Lastabtragung die sichere Funktion der Abwasserleitung bzw. des -kanals.

Die genaue Umsetzung der Planungsvorgaben ist ent-scheidend für die Qualität der Bauleistung. Der Umfang und die Anforderungen der zu erbringenden Ingenieur-leistungen müssen für den jeweils vorliegenden Einzelfall zwischen Auftraggeber und Planer abgestimmt werden.

Die auf Abwasserleitungen und -kanäle einwirkenden statischen und dynamischen Lasten müssen bei der Planung festgelegt werden. Dazu gehören auch Belas-tungen aus Bauzuständen, die für die Bemessung be-stimmend sein können.

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DWA-Regelwerk Januar 2010 19

4.2 Sicherstellung der Lastannahmen

Vor Beginn der Bauausführung muss die Tragfähigkeit einer Rohrleitung in Übereinstimmung mit EN 752-3 und EN 1295-1 nachgewiesen, entschieden oder vorge-geben sein.

Die Ausführung der Arbeit sollte in der Weise kontrol-liert werden, dass die Lastannahmen, die sich aus den Planungsunterlagen ergeben, abgesichert oder an die veränderten Bedingungen angepasst sind.

Die Lastannahmen werden von folgenden Faktoren und deren Änderungen beeinflusst:

– Unterschied zwischen der ausgeführten Grabenbreite und der Berechnungsgrabenbreite;

– Unterschied zwischen der ausgeführten Grabentiefe und der Berechnungsgrabentiefe;

– Art des Grabenverbaus (Pölzung) und Auswirkungen seiner Entfernung;

– Verdichtungsgrad in der Leitungszone;

– Verdichtungsgrad der Hauptverfüllung;

– Rohrbettung und Grabensohle;

– Baustellenverkehr und zeitweise Belastungen;

– Bodenarten und Bodenkennwerte (z. B. Untergrund, Grabenwände, Verfüllung);

– Grabenform (z. B. Stufengraben, Graben mit geböschten Wänden);

– Beschaffenheit von Untergrund und Boden (z. B. durch Frost und Tau, Regen, Schnee, Überflutungen);

– Grundwasserstand;

– weitere Rohrleitungen in demselben Graben.

ANMERKUNG: Diese Liste ist nicht erschöpfend.

Das Tragwerksystem Rohr/Boden muss vor der Bauaus-führung nachgewiesen, entschieden oder in Art und Aus-führung vorgegeben sein. Dies beinhaltet insbesondere:

• Statische Nachweise der Bauteile, Bauwerke und Baubehelfe,

• Gründungsschicht,

• Bettung,

• Seitenverfüllung,

• Abdeckung,

• Hauptverfüllung,

• Rückbau des Verbaues,

• Grabenbreite.

Darüber hinaus müssen – insbesondere bei Erneuerungen – die örtlichen Randbedingungen berücksichtigt werden.

Die statischen Nachweise der Rohre nach Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 127 und der Sicherung der Baugrube (siehe DIN 4124) müssen vorliegen und auf der Baustel-le inhaltlich bekannt sein.

Statisch relevante Bauzustände müssen in der statischen Berechnung berücksichtigt werden.

Für den Nachweis des Tragwerksystems muss folgende Vorgehensweise eingehalten werden:

• Der Auftraggeber/Planer gibt das Tragwerksystem vor.

• Die Lastannahmen müssen bekannt sein. Hierzu gehören u. a. Art und Weise der Baugrubenausbil-dung, des Verbaues, der Bettungsschichten, der Sei-tenverfüllung, der Abdeckung, der Bauzustände etc. Diese müssen in einen Objekt-Fragebogen, z. B. nach Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 127, eingetragen werden.

• Erfolgt der Einbau in einem Stufengraben, müssen die daraus resultierenden Lasten in der statischen Berechnung besonders betrachtet werden (z. B. durch Erhöhung der relativen Ausladung).

• Die Grabenbreite muss mindestens entsprechend Tabellen 1 bzw. 2 der DIN EN 1610 festgelegt werden.

• Der statische Nachweis muss nach Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 127 geführt werden.

• Die Freigabe erfolgt durch den Bauherren oder einen von ihm Beauftragten, ggf. unter Beteiligung der Fachplaner.

4.3 Anforderungen an Planung und Ausschreibung

4.3.1 Allgemeines

Im Planungsstadium und vor Baubeginn müssen ausrei-chende Kenntnisse und Unterlagen u. a. über:

• Baugrund- und Grundwasserverhältnisse,

• ober- und unterirdische Bauwerke und Anlagen,

• Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten,

• Trasse,

• Werkstoffe und Abmessung,

• Planungen Dritter,

• Umweltaspekte,

• betriebliche Randbedingungen,

• Verkehrsverhältnisse,

vorhanden sein. Siehe auch DIN 18299.

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20 Januar 2010 DWA-Regelwerk

4.3.2 Bestandsaufnahme der vorhandenen Bauwerke und Anlagen

Es müssen Angaben eingeholt werden über Vorhanden-sein, Lage, Zustand, Belastbarkeit und Schutzbedürftig-keit von z. B.:

• Leitungen,

• Kanälen,

• Schächten,

• Brunnen,

• Fundamenten,

• künstlichen Hohlräumen,

• Ankern und Injektionskörpern,

• verbliebenen baulichen Anlagen,

• Baubehelfen,

• Dränagen,

• Kriegs- und Kampfmitteln,

• Altlasten,

• Bepflanzungen

sowie allen anderen Bauwerken und Anlagen, soweit sie die vorgesehene Maßnahme beeinflussen oder beein-trächtigen bzw. durch diese in Nutzung und Bestand gefährdet werden können. In Zweifelsfällen muss die genaue Lage durch Schürfe oder Suchschlitze oder ande-re geeignete Maßnahmen festgestellt werden. Gegebe-nenfalls müssen die Untersuchungen durch historische Recherchen (z. B. Altanlagen) ergänzt werden.

Notwendige Umlegungen bestehender Leitungen und Kanäle müssen rechtzeitig veranlasst werden. Erforder-lichenfalls müssen bestehende Anlagen und Bauwerke durch geeignete Maßnahmen gesichert werden.

Es wird empfohlen, den Zustand von Bauwerken und Anlagen durch eine Beweissicherung festzustellen soweit dies unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse notwendig erscheint.

4.3.3 Baugrund und Grundwasser

Die Baugrundverhältnisse müssen bekannt sein oder entsprechend DIN EN 1997-2 und DIN 4020 in Art und Umfang untersucht werden.

Angaben über den Baugrund und dessen Eigenschaften (Bodenkennwerte) sowie über die Grundwasserverhält-nisse sind u. a. erforderlich für die:

• Wahl und statische Berechnung des Baugrubenverbaues,

• Wahl und hydraulische Berechnung von Grundwas-serhaltungsmaßnahmen,

• Wahl und statische Berechnung der Rohre,

• Planung von Maßnahmen bei nicht tragfähigem oder instabilem Baugrund,

• Vorgaben bei Schadstoffbelastung des Baugrunds,

• Planung der Wiederverwendung von Böden und Ent-sorgung schadstoffbelasteter Ausbaustoffe (Verwer-tung, Beseitigung),

• Festlegung von sonstigen Zusatz- und Hilfsmaßnahmen.

Die Böden werden nach einschlägigen Normen und Regel-werken (z. B. DIN EN ISO 14688-1, DIN EN ISO 14689-1, DIN 18196, DIN 18300, Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 127, ZTV A-StB 97/06) klassifiziert.

Die Aufschlussabstände müssen nach den geologischen Gegebenheiten und den bautechnischen Fragestellungen gewählt werden, in der Regel zwischen 50 m und 200 m.

Die Aufschlusstiefe muss alle Bodenschichten erfassen, die durch das Bauwerk maßgeblich beeinflusst werden. Für Leitungen und Kanäle muss die Aufschlusstiefe min-destens 2 m unter Grabensohle, bei nicht ausreichend tragfähigem Baugrund jedoch bis in den tragfähigen Baugrund, geführt werden.

Für die Beurteilung des Angriffsvermögens von Wässern, Böden und Gasen, die betonangreifende Stoffe enthalten können, enthält die DIN 4030 entsprechende Verfahren und Kriterien. Die Anforderungen an Bauwerke aus Beton und Stahlbeton, die betonangreifenden Wässern, Böden und Gasen ausgesetzt werden, sind in DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 enthalten.

Für Baugruben im Grundwasser sowie bei Fragen der Grundwasserhaltung muss die Aufschlusstiefe auf die hydrogeologischen Verhältnisse abgestimmt werden. Bei grundwasserführendem Baugrund müssen vom Planer Zusatzmaßnahmen gemäß DIN 18305 festgelegt werden.

Die Ansatzpunkte der Aufschlüsse müssen in ihrer Lage im aktuellen Koordinatensystem erfasst und auf Normal-höhennull (NHN) eingemessen sowie die Ergebnisse der geotechnischen Untersuchungen in die Längsschnitte (Höhenpläne) übernommen werden. Die Festpunkte (Höhe und/oder Lage), die für die Einmessung der An-satzpunkte verwandt wurden, müssen dokumentiert wer-den. Dies gilt besonders für Bergsenkungsgebiete und erdfallgefährdete Gebiete.

Für die Beurteilung der Korrosionswahrscheinlichkeit metallischer Werkstoffe sind die Anforderungen der DIN 50929-3 einzuhalten.

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DWA-Regelwerk Januar 2010 21

4.3.4 Kurzbaugruben

Für Kurzbaugruben gelten die Regelungen der DIN EN 1610 und der DIN 4124.

Bei Kurzbaugruben müssen nachfolgende Kriterien be-sonders beachtet werden:

• Anpassen der statischen Vorgaben an Gründungsver-hältnisse, Bauschritte und Übergang von einer zur nächsten Kurzbaugrube (Nahtstelle),

• Lastaufnahmefähigkeit der Verbindungen und Bet-tung (siehe DIN EN 1610 Abschnitt 11), z. B. Einhal-tung der Abbindedauer bei Betonbettung,

• Fachgerechte Reaktion auf Änderungen des Bodens in der Grabensohle,

• Festlegen und Einhalten der Stirnwandsicherung

• Kontinuierliche Vermessung ggf. Justierung der Laser-einstellung,

• Angepasste Wasserhaltung.

4.3.5 Ausführungsplanung

Die Planung kann im Verantwortungsbereich der unter-schiedlichen Projektbeteiligten angesiedelt sein, deshalb müssen die Verantwortlichen benannt werden.

Die zu erstellenden Kanäle und Bauwerke müssen zeichnerisch dargestellt werden. Hierzu dienen

• Übersichtspläne, aus denen die Lage der Gesamt-maßnahme hervorgeht; Maßstab mind. 1:5000;

• Lagepläne, Maßstab mind. 1:1000; im städtischen Bereich mind. 1:250;

• Längenschnitte (Höhenpläne), Maßstab mind. 1:1000 für die Längen, mind. 1:100 für die Höhen, mit An-gaben zu Baugrundaufschlüssen und geplanten Stra-ßengradienten;

• Wo erforderlich, Querprofile (mit Angaben z. B. zum Straßenaufbau, anstehender Bebauung, kreuzenden Leitungen),

• Bauwerke mind. 1:100.

Durch den Planer müssen in Abhängigkeit von den ein-zusetzenden Verdichtungsverfahren die erforderlichen Grabenbreiten festgelegt werden.

Bei besonderen Bettungs- und Tragkonstruktionen (vgl. Abschnitt 6.4.3 und Abschnitt 7.3) müssen die Vorgaben definiert und beschrieben werden.

Die statische Berechnung muss gemäß Abschnitt 4.2 erfolgen. Vor der Herstellung der Gräben muss durch den Auftraggeber geprüft werden, ob der Aushub bzgl. seiner bautechnischen Eignung und Schadstoffbelastung wiederverwendet werden kann (siehe auch Abschnitt

4.3.3). Die Wiederverwendung des Aushubs ist vorher zu klären und in der Leistungsbeschreibung zu definieren.

Bei mehreren Rohrleitungen (z. B. Ver- und Entsor-gungsleitungen) in einem Graben sind werkstoff- und systemabhängige Mindestabstände (siehe DIN EN 805) zu berücksichtigen.

Für die auszuführenden Arbeiten müssen Angaben ins-besondere gemäß DIN 18299 und DIN 18306 gemacht werden, u. a. über:

• Lage der Baustelle,

• Umgebungsbedingungen,

• Zufahrtsmöglichkeiten und Beschaffenheit der Zu-fahrt, sowie etwaige Einschränkungen bei ihrer Be-nutzung,

• vorhandene bzw. in der Nähe befindliche Ver- und Entsorgungsleitungen,

• Entsorgungsweg (Verwertung bzw. Beseitigung) für Straßenaufbruch und Aushubböden,

• besondere Auflagen zum Schutz von Anwohnern und Umgebung.

Soweit erforderlich, sollten die Grenzwerte für Abwei-chungen von der vorgegebenen Seiten- und Höhenlage angegeben werden. Die Grenzwerte für die Abweichungen von Seiten- und Höhenlage hängen unter anderem ab von:

• Hydraulik,

• Entwässerungsverfahren,

• Trasse (Lage und Gefälle),

• Bauverfahren,

• Maßhaltigkeit der Rohre,

• Betrieb und Unterhalt des Kanalnetzes.

Nähere Informationen zu Abweichungen/Toleranzen sind im Anhang H zusammengefasst.

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22 Januar 2010 DWA-Regelwerk

5 Bauteile und Baustoffe

5.1 Allgemeines

Bauteile und Baustoffe müssen nationalen Normen, die, falls vorhanden, Europäische Normen umsetzen, oder Europäischen Technischen Zulassungen entsprechen. Sind Normen oder Europäische Technische Zulassungen nicht vorhanden, müssen Bauteile und Baustoffe mit den Anforderungen des Planers übereinstimmen.

Die Auswahl der Bauteile und Baustoffe hinsichtlich Eignung und Verwendung unter Berücksichtigung der Anforderungen an das Gesamtsystem und dessen Funk-tionalität sind Aufgabe der Planung. Kriterien für die Auswahl des Materials sind unter anderem in der DIN EN 752 und im Merkblatt DWA-M 159 enthalten.

Die Baustoffe dürfen weder die Bauteile noch das Grundwasser bzw. den Boden beeinträchtigen.

5.2 Bauteile

Bauteile müssen 5.1 entsprechen.

Ergänzende Anleitungen des Herstellers sind zu beachten.

Eine Norm, eine Zulassung, ein Prüfzeugnis oder Ähnli-ches geben einen ersten Hinweis auf die Eignung eines Bauteils für den jeweilig zu beurteilenden Verwen-dungszweck. Der Nachweis regelmäßiger Güteüberwa-chung – bestehend aus Eigen- und Fremdüberwachung – für die zu liefernden Bauteile sollte vertraglich verein-bart werden.

Als Werkstoffe kommen unter anderem in Betracht:

• Beton, Stahlbeton, Stahlfaserbeton,

• GFK (UP-GF),

• Gusseisen,

• PE-HD, PP, PVC-U,

• Polymerbeton,

• Stahl,

• Steinzeug.

Die Anforderungen an Rohre und Rohrverbindungen, die aus Kombinationen unterschiedlicher Werkstoffe beste-hen, müssen vom Planer festgelegt werden.

Ergänzende Anleitungen und Angaben der Hersteller von Bauteilen und Baustoffen müssen beachtet werden.

5.3 Baustoffe für die Leitungszone

5.3.1 Allgemeines

Baustoffe für die Leitungszone müssen den jeweiligen Unterabschnitten zu 5.3 entsprechen, um dauerhafte Stabilität und die Lastaufnahme der Rohrleitung im Boden sicherzustellen. Diese Baustoffe dürfen das Rohr, den Rohrwerkstoff oder das Grundwasser nicht beein-trächtigen. Gefrorenes Material darf nicht verwendet werden.

Baustoffe für die Leitungszone müssen mit den Pla-nungsanforderungen übereinstimmen. Diese Materialien dürfen entweder anstehender Boden (5.3.2), dessen Brauchbarkeit geprüft wurde, oder angelieferte Baustof-fe (5.3.3) sein. Baustoffe für die Bettung sollten keine Bestandteile enthalten, die größer sind als:

– 22 mm bei DN ≤ 200,

– 40 mm bei DN > 200 bis DN ≤ 600.

Der Planer muss den Baustoff für die Leitungszone fest-legen. Hierbei sind die entsprechenden Bodengruppen nach DIN 18196 zu benennen. Zusätzliche Angaben zu Größtkorn und Feinkornanteil d < 0,063 mm sind er-forderlich. Bei eng gestuften Böden ist die Ungleichför-migkeit anzugeben.

In Abhängigkeit von Werkstoff und Abmessungen des Bauteils müssen Wechselwirkungen zwischen anstehen-dem Boden und Grundwasser berücksichtigt werden.

Empfohlene Bettungstypen und Ausführungsarten sind in Abschnitt 7.2 dargestellt.

5.3.2 Anstehender Boden

Anforderungen an die Wiederverwendung anstehenden Bodens sind:

– Übereinstimmung mit den Planungsanforderungen;

– verdichtbar, falls gefordert;

– frei von allen rohrschädigenden Materialien (z. B. „Überkorn“ – je nach Rohrwerkstoff, Wanddicke und Durchmesser –, Baumwurzeln, Müll, organisches Ma-terial, Tonklumpen > 75 mm, Schnee und Eis).

Anstehender Boden, der die Anforderungen nach 5.3.3.1 oder 5.3.3.3 erfüllt, wird als geeignet angesehen.

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DWA-Regelwerk Januar 2010 23

5.3.3 Angelieferte Baustoffe

Die nachstehend aufgeführten Baustoffe sind geeignet. Dies können auch Recycling-Baustoffe sein.

5.3.3.1 Körnige, ungebundene Baustoffe

Körnige, ungebundene Baustoffe sind:

– Ein-Korn-Kies;

– Material mit abgestufter Körnung;

– Sand;

– Korngemische (All-In);

– Gebrochene Baustoffe.

Eine Übersicht zu körnigen, ungebundenen Baustoffen enthält Anhang B.

In den Diagrammen 1 bis 9 des Anhangs B sind Korn-größenverteilungen entsprechend den deutschen Anfor-derungen an körnige, ungebundene Baustoffe gemäß Anhang B der DIN EN 1610 dargestellt. Die Festlegung der Körnungen berücksichtigt die Siebgrößen gemäß TL Gestein-StB 04.

5.3.3.2 Hydraulisch gebundene Baustoffe

Hydraulisch gebundene Baustoffe sind:

– stabilisierter Boden;

– Leichtbeton;

– Magerbeton;

– unbewehrter Beton;

– bewehrter Beton.

Sie müssen mit den Planungsanforderungen überein-stimmen.

5.3.3.3 Sonstige Baustoffe

Andere als die in 5.3.3.1 bis 5.3.3.2 genannten Baustoffe dürfen für die Leitungszone verwendet werden, wenn ihre Eignung entsprechend 5.3.1 geprüft ist. Natürliche oder künstliche Stoffe, die Rohrleitung und Schächten Schaden zufügen können, sind nicht geeignet.

Auswirkungen auf die Umwelt sollten geprüft werden.

Beim Einsatz von industriell hergestellten Gesteinskör-nungen (z. B. Gießereisande) und Recycling (RC)-Baustoffen muss ihre Eignung aus bodenmechanischer Sicht und ihre Umweltverträglichkeit nachgewiesen werden (derzeit nach der Ländergemeinschaft Abfall – LAGA).

Insbesondere sind zu beachten:

• Gewinnung/Herkunft,

• Aufbereitung und Lagerung,

• Schadhaftigkeit,

• Beeinträchtigung Grundwasser,

• Beeinträchtigung Bauteile,

• Raumbeständigkeit,

• Widerstand gegen Auslaugung,

• Kornfestigkeit,

• Korngrößenverteilung,

• Kornform,

• Verdichtungsfähigkeit,

• Reinheit.

5.4 Baustoffe für die Hauptverfüllung

Baustoffe für die Hauptverfüllung müssen mit den Planungsanforderungen übereinstimmen.

Alle Baustoffe, die in 5.3 angegeben sind, dürfen für die Hauptverfüllung verwendet werden.

Aushub mit darin enthaltenen Steinen bis maximal 300 mm Korngröße, oder der Dicke der Abdeckung, oder ent-sprechend der Hälfte der Dicke der zu verdichtenden Schicht – der jeweils geringere Wert ist maßgebend – kann für die Hauptverfüllung verwendet werden. Dieser Wert kann darüber hinaus in Abhängigkeit von den Bodenbedingungen, dem Grundwasser und dem Rohr-material noch weiter verringert werden. Spezielle Be-dingungen können bei felsigem Gelände vorgegeben werden.

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24 Januar 2010 DWA-Regelwerk

6 Herstellung des Leitungsgrabens

6.0 Allgemeines

Zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer ist u. a. die vertragliche Regelung folgender Punkte notwendig:

• Koordination der Arbeiten,

• Baustelleneinrichtung,

• Sicherung der Baustelle,

• Beweissicherung an Gebäuden, Bauwerken, Straßen und sonstigen Anlagen im Einflussbereich der Bau-stelle soweit erforderlich,

• Vermeidung von Umweltbeeinträchtigungen,

• Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit,

• Sicherung der Vorflut,

• Aufrechterhaltung des Zugangs für Lösch- und Ret-tungsfahrzeuge,

• Lage und Zugang von Ver- und Entsorgungsanlagen, Schachtabdeckungen, Schiebern, Transformator-Stationen, usw. innerhalb der Baustelle.

6.1 Gräben

Gräben sind so zu bemessen und auszuführen, dass ein fachgerechter und sicherer Einbau von Rohrleitungen sichergestellt ist.

Falls während der Bauarbeiten Zugang zur Außenwand von unterirdisch liegenden Bauwerken, z. B. Schächte, erforderlich ist, ist ein gesicherter Mindestarbeitsraum von 0,50 m Breite einzuhalten.

Wenn zwei oder mehr Rohre in demselben Graben oder unter derselben Dammschüttung verlegt werden sollen, muss der horizontale Mindestarbeitsraum für den Be-reich zwischen den Rohren eingehalten werden. Falls nicht anders angegeben, sind dabei für Rohre bis ein-schließlich DN 700 0,35 m und für Rohre größer als DN 700 0,50 m einzuhalten.

Falls erforderlich, sind zum Schutz vor Beeinträchtigun-gen anderer Versorgungsleitungen, Abwasserleitungen und -kanäle, von Bauwerken oder der Oberflächen ge-eignete Sicherungsmaßnahmen zu treffen.

6.2 Grabenbreite

6.2.0 Allgemeines

Die Herstellung und Sicherung des Kanalgrabens, die Arbeiten im Kanalgraben und dessen Verfüllung müssen unter Berücksichtigung von DIN 4124, DIN EN 1610 sowie der Regeln für Arbeitsschutz und den eventuell ergänzenden Vorgaben des Planers erfolgen. Die ausge-führte Grabenbreite muss den Angaben in der statischen Berechnung für die Rohre entsprechen.

6.2.1 Größte Grabenbreite

Die Grabenbreite darf die nach der statischen Bemes-sung größte Breite nicht überschreiten. Falls dies nicht möglich ist, ist der Sachverhalt dem Planer vorzulegen.

6.2.2 Mindestgrabenbreite

Die Mindestgrabenbreite ist der jeweils größere Wert aus den Tabellen 1 und 2, Ausnahmen siehe 6.2.3.

Für die Mindestgrabenbreite gelten die in Tabelle 1 und 2 der DIN EN 1610 angegebenen Werte, wobei der jeweils größere Wert maßgebend ist. Zur Ermittlung der Stelle, an der die jeweilige lichte Mindestbreite zu messen ist, müssen die entsprechenden Festlegungen der DIN 4124 beachtet werden.

Bei den Angaben OD+x entspricht x/2 (siehe Bild 1 und Bild 2) dem Mindestarbeitsraum zwischen Rohr und Grabenwand bzw. Grabenverbau.

DN ist die Nennweite (DIN 4263). Die Mindestgraben-breite ermittelt sich ausschließlich aus dem Außen-durchmesser (OD = outside Diameter) des Rohrschaftes. Bei nicht kreisförmigen Querschnitten erfolgt die Einord-nung der DN-Gruppe (Tabelle 1 der DIN EN 1610) ent-sprechend der lichten Höhe. Die Mindestgrabenbreite ermittelt sich aus der Addition der größten äußeren Breite im Schaftbereich und dem Tabellenwert x.

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DWA-Regelwerk Januar 2010 25

x/2 x/2

α β

Bild 2: Böschungswinkel, Arbeitsraumbreite

Tabelle 1 – DIN EN 1610: Mindestgrabenbreite in Abhängigkeit von der Nennweite DN

DN

Mindestgrabenbreite (OD + x) m

Verbauter Graben

unverbauter Graben

β > 60° β ≤ 60°

≤ 225 OD + 0,40 OD + 0,40

> 225 bis ≤ 350 OD + 0,50 OD + 0,50 OD + 0,40

> 350 bis ≤ 700 OD + 0,70 OD + 0,70 OD + 0,40

> 700 bis ≤ 1200 OD + 0,85 OD + 0,85 OD + 0,40

> 1200 OD + 1,00 OD + 1,00 OD + 0,40

Bei den Angaben OD + x entspricht x/2 dem Mindestarbeitsraum zwischen Rohr und Grabenwand bzw. Grabenverbau (Pölzung). Dabei ist: OD der Außendurchmesser, in m β der Böschungswinkel des unverbauten Grabens, gemessen gegen die Horizontale (siehe Bild 2 – DWA-A 139)

Tabelle 2 – DIN EN 1610: Mindestgrabenbreite in Abhängigkeit von der Grabentiefe

Grabentiefe m

Mindestgrabenbreite m

< 1,00 keine Mindestgrabenbreite vorgegeben

≥ 1,00 bis ≤ 1,75 0,80

> 1,75 bis ≤ 4,00 0,90

> 4,00 1,00

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26 Januar 2010 DWA-Regelwerk

6.2.3 Ausnahmen von der Mindestgrabenbreite

Die Mindestgrabenbreite nach Tabelle 1 und Tabelle 2 darf unter den folgenden Bedingungen verändert werden:

– wenn Personal den Graben niemals betritt, z. B. bei automatisierten Verlegetechniken;

– wenn Personal niemals den Raum zwischen Rohrlei-tung und Grabenwand betritt;

– an Engstellen und bei unvermeidbaren Situationen.

In jedem Einzelfall sind besondere Vorkehrungen in der Planung und für die Bauausführung erforderlich.

Aus bauverfahrenstechnischen Gründen (z. B. notwen-diger Raum für Verdichtungsgeräte, gleichzeitige Her-stellung von Anschlussleitungen) und aufgrund örtlicher Randbedingungen (z. B. Abfangen benachbarter Leitun-gen) kann es notwendig sein, dass der Planer/Auftrag-geber eine größere Grabenbreite festlegen muss.

Bei Abweichungen von den in der Rohrstatik festgeleg-ten Grabenbreiten müssen die Lastannahmen überprüft werden (siehe Abschnitt 4.2).

6.3 Standsicherheit des Grabens

Die Standsicherheit des Grabens sollte entweder durch einen geeigneten Verbau (Pölzung) erreicht werden oder durch Abböschung bzw. andere geeignete Maß-nahmen. Der Grabenverbau (Pölzung) ist in Überein-stimmung mit der statischen Berechnung so zu entfer-nen, dass die Rohrleitung weder beschädigt noch ihre Lage verändert wird.

Die Grabenwände müssen entsprechend der DIN 4124 und der Unfallverhütungsvorschrift „Bauarbeiten“ (BGV C 22) geböscht oder verbaut werden. Neben dem in DIN 4124 genannten Normverbau können alle in einer stati-schen Berechnung nachgewiesenen Verbauarten einge-setzt werden. Grabenverbaugeräte müssen von der Be-rufsgenossenschaft Bauwirtschaft (BG BAU) zugelassen sein. Bei Geländebruchberechnungen ist die DIN 4084 zu beachten.

6.4 Grabensohle

Das Gefälle der Grabensohle und das Material der Gra-bensohle müssen den Festlegungen in den Planungsan-forderungen entsprechen. Die Grabensohle sollte nicht gestört werden. Falls sie gestört wurde, muss die ur-sprüngliche Tragfähigkeit durch geeignete Maßnahmen wieder erreicht werden.

Wo Rohre auf die Grabensohle verlegt werden, muss diese gemäß dem erforderlichen Gefälle und der Form vorbereitet werden, um ein Aufliegen des Rohrschaftes zu ermöglichen. Vertiefungen für Rohrmuffen müssen in der unteren Bettungsschicht oder in der Grabensohle in geeigneter Weise hergestellt werden.

Bei Frost kann es erforderlich sein, die Grabensohle zu schützen, damit gefrorene Schichten weder unterhalb noch um die Rohrleitung herum verbleiben.

Wo die Grabensohle instabil ist oder der Boden eine geringe Lastaufnahmekapazität aufweist, sind geeignete Vorkehrungen zu treffen (siehe 7.1 und 7.3).

6.4.1 Allgemeines

Zum Einbau der Rohre, zur Herstellung von Rohrverbin-dung, Bettung, Seitenverfüllung, Abdeckung und Haupt-verfüllung muss der Graben wasserfrei sein.

Für die Grabensohle wird mindestens die ursprüngliche Tragfähigkeit des anstehenden Bodens gefordert. Die Grabensohle darf nicht auflockern oder aufweichen.

Es müssen daher immer Schutz und Sicherungsmaß-nahmen getroffen werden, um die Tragfähigkeit dauer-haft ohne unzulässig große Verformungen zu erhalten.

6.4.2 Gründungsschicht

Wenn im Bereich unterhalb der unteren Bettung (z. B. aufgrund instabiler, nicht tragfähiger Grabensohle) ein Bodenaustausch vorgenommen wird (vgl. Bild 1), muss dieser über die gesamte Grabenbreite und in sehr brei-ten Baugruben oder in Dämmen auf der Breite des vier-fachen Rohraußendurchmessers vorgenommen werden. Gegebenenfalls sind zusätzliche Maßnahmen nach Ab-schnitt 7.3.2 zu ergreifen.

Die Dicke der Gründungsschicht hängt von den Unter-grundbedingungen ab und ist vom Planer vorzugeben. Die Austauschtiefe sollte mindestens 30 cm betragen. Die Einflüsse der Gründungsschicht müssen ggf. in der Rohrstatik berücksichtigt werden.

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DWA-Regelwerk Januar 2010 27

6.4.3 Schutz- und Stabilisierungsmaßnahmen

Mechanisch verursachte Bodenauflockerungen, z. B. durch Baugeräte lassen sich in der Regel durch Boden-verdichtung, ggf. in Verbindung mit Einmischen von geeignetem Bindemittel ausgleichen oder stabilisieren.

Bei weichen Böden, bei nicht tragfähigen Böden, bei wechselhaften Untergründen, bei denen ein unterschied-liches Setzungsmaß zu erwarten und bei witterungsbe-dingten Aufweichungen ist der unbrauchbare Boden gegen geeignetes Material auszutauschen, z. B.:

• Lagenweiser Einbau eines Kies-Sand-Gemisches,

• Lagenweiser Einbau von Schotter,

• Beton.

Bei nicht filterstabilen Materialien muss ein unverrott-bares Geotextil als Trennlage und Filter (vgl. Abschnitt 7.3.2) das Eindringen von Bettungsmaterial in die Grün-dungsschicht oder Seitenverfüllung verhindern.

An eine Gründungsschicht aus mineralischem Material werden folgende Anforderungen gestellt, die im Rahmen der Bauausführung zu überprüfen sind:

• Boden der Gruppe G1 oder G2 nach Tabelle 1,

• Verdichtungsgrad DPr gemäß Statik.

Eine Gründungsschicht aus Beton muss verdichtet oder mit selbstverdichtendem Beton hergestellt werden. Die Dicke und evtl. notwendige Bewehrung hat der Planer durch eine Bemessung vorzugeben. Es wird empfohlen, eine konstruktive Bewehrung vorzusehen. Vor dem Einbau der unteren Bettungsschicht muss der Beton erhärtet sein.

Der Beton darf nicht unmittelbar an den Verbau an-schließen, um Krafteinwirkungen beim Entfernen des Verbaues und Beschädigungen von Beton und Rohr zu verhindern. Diese Krafteinwirkungen können z. B. durch Trennlagen verhindert werden. Die vorige Festlegung gilt nicht für Unterwasserbeton.

6.5 Wasserhaltung

Während der Verlegearbeiten sind Gräben frei von Wasser zu halten, z. B. Regenwasser, Sickerwasser, Quellwasser oder Leckwasser aus Rohrleitungen. Art und Weise der Wasserhaltung dürfen die Leitungszone und die Rohrlei-tung nicht beeinflussen (siehe auch Anhang A).

Vorkehrungen sind zu treffen, damit die Ausspülung von Feinmaterial während der Wasserhaltung verhindert wird.

Der Einfluss von Entwässerungsmaßnahmen auf die Grundwasserbewegung und die Standsicherheit der Umgebung ist zu berücksichtigen.

Nach Abschluss der Wasserhaltungsmaßnahmen sind alle Baudränagen ausreichend zu verschließen.

Eindringendes Grundwasser und anfallendes Oberflä-chenwasser sind durch eine geeignete Wasserhaltung aus dem Leitungsgraben soweit zu entfernen, dass eine planmäßige Lagerung und Bettung der Rohre erfolgen kann. Das Grundwasser muss in der Regel bis in eine Tiefe von 0,5 m unter Grabensohle abgesenkt werden.

Dringt Wasser in den Rohrgraben ein, ist eine Sicker-packung als Stabilisierungsschicht vorzusehen. Hierzu kann eine Dränageschicht mit einem unverrottbaren Geokunststoff (vgl. Abschnitt 7.3.2) erstellt werden.

6.6 Dichtriegel

Leitungsgräben in Böden mit geringer Wasserdurchläs-sigkeit (z. B. bindige Böden) können in der Regel nicht wieder mit dem anstehenden Boden verfüllt werden, es werden dafür verdichtungsfähige Austauschböden, meis-tens Sande, verwendet. Diese Austauschböden haben gegenüber dem anstehenden Boden eine wesentlich höhere Wasserdurchlässigkeit. Der Leitungsgraben wirkt dadurch wie eine Dränage und kann damit zu einer Beeinflussung der Grundwassersituation führen. Sollte es dadurch zum Absenken des Grundwasserspiegels kommen, können Setzungen an Bauwerken und Schädi-gungen an Pflanzen die Folge sein.

Ziel ist es, die ursprüngliche Grundwassersituation nicht zu verändern. Um dies zu erreichen, müssen an geeigne-ten Stellen Dichtriegel unter Beachtung der folgenden Punkte eingebracht werden:

• Dichtmaterial (z. B. Lehm),

• Dichtriegel über maximalem GW-Stand,

• die Filterstabilität zum gewachsenen Boden muss sichergestellt werden,

• Einbau gegen den gewachsenen Boden über die gesamte Grabenbreite,

• Längsdränage verhindern,

• Querdränage nicht unterbrechen,

• statische Bemessung für Rohre anpassen,

• Verschluss in der Bauphase eingebauter Dränageleitungen.

Bei Hanglagen können besondere Maßnahmen notwen-dig werden.

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28 Januar 2010 DWA-Regelwerk

7 Leitungszone und Verbau (Pölzung)

7.1 Allgemeines

Baustoffe, Bettung, Verbau (Pölzung) und Schichtdicken der Leitungszone müssen mit den Planungsanforderun-gen übereinstimmen. Baustoffe sollten entsprechend 5.3.2 und 5.3.3 ausgewählt werden. Baustoffe für die Leitungszone sowie deren Korngröße und jeglicher Ver-bau (Pölzung) sind unter Berücksichtigung

– des Rohrdurchmessers;

– des Rohrwerkstoffs und der Rohrwanddicke;

– der Bodeneigenschaften

zu wählen.

Die Breite der Bettung muss mit der Grabenbreite über-einstimmen, soweit nichts anderes festgelegt ist. Bei Leitungen unter Dämmen muss die Breite der Bettung dem vierfachen Außendurchmesser entsprechen, falls nicht anders festgelegt.

Mindestwerte für c (siehe Bild 1) der Abdeckung sind 150 mm über dem Rohrschaft und 100 mm über der Verbindung. Wenn Baustoffe nach 5.3.3.2 und 5.3.3.3 verwendet werden, muss c den Planungsanforderungen entsprechen.

Örtlich vorhandener weicher Untergrund unterhalb der Grabensohle ist zu entfernen und durch geeignetes Ma-terial für die Bettung zu ersetzen. Wenn größere Men-gen angetroffen werden, kann eine erneute statische Berechnung erforderlich werden.

Die Qualität der Erdbaumaßnahmen im Bereich der Leitungszone beeinflusst wesentlich die Tragfähigkeit das Setzungsverhalten, die Gebrauchsfähigkeit, die Betriebssicherheit und die Nutzungsdauer der Abwasser-leitungen und -kanäle. Die Eignung der einzubauenden Baustoffe hinsichtlich der bodenmechanischen Parame-ter und insbesondere der statischen Berechnung muss nachgewiesen werden.

DIN EN 1610 definiert die Leitungszone aus Bettung, Seitenverfüllung und Abdeckung, bei Leitungen im Gra-ben in der Breite des Grabens, bei Leitungen im Damm oder in sehr breiten Gräben in der Breite des vierfachen Außendurchmessers der Rohre (siehe Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 127).

Eine Zuordnung ausgewählter Bodenarten nach DIN 18196 zu den Bodengruppen aus dem Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 127 und Verdichtbarkeitsklassen nach ZTV A-StB 97/06 sind in Tabelle 1 zusammengefasst. In Bild 3 sind die Verdichtungsanforderungen dargestellt.

Hinweise zu Einbau, Verdichtung und Verbau können Abschnitt 11 entnommen werden. Schütthöhe und An-zahl der Übergänge können für gängige Verdichtungsge-räte den Erfahrungswerten aus Tabelle 2 entnommen werden. Leitungsgräben müssen gemäß DIN 4124, DIN 18301, DIN 18303 und DIN 18304 hergestellt werden.

Tabelle 1: Zuordnung der Bodenarten

Gruppen nach Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 127

Kurzzeichen nach DIN 18196 Verdichtbarkeits-

klasse nach ZTV A-StB 97

G1

nichtbindige Böden, Kies,

GW weitgestufte Kies–Sand-Gemische GI abwechselnd abgestufte Kies/Sand-Gemische GE enggestufte Kiese

V1 V1 V1

Sand SW weitgestufte Sand/Kies-Gemische SI abwechselnd abgestufte Sand/Kies-Gemische SE enggestufte Sande

V1 V1 V1

G2

schwachbindige Böden, Kies,

GU Kies/Schluff-Gemisch GT Kies/Ton-Gemisch

V1 V1

Sand SU Sand/Schluff-Gemisch ST Sand/Ton-Gemisch

V1 V1

G3

bindige Mischböden, feinkörnige Böden

GŪ Kies/Schluff-Gemisch GT*) Kies/Ton-Gemisch SŪ Sand/Schluff-Gemisch ST*) Sand/Ton-Gemisch UL leicht plastische Schluffe UM mittelplastische Schluffe

V2 V2 V2 V2 V3 V3

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DWA-Regelwerk Januar 2010 29

Gruppen nach Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 127

Kurzzeichen nach DIN 18196 Verdichtbarkeits-

klasse nach ZTV A-StB 97

G4

feinkörnige Böden, Böden mit organischen Beimengungen

TL leicht plastische Tone TM mittelplastische Tone TA ausgeprägt plastische Tone UA ausgeprägt zusammendrückbarer Schluff OU Schluffe mit organischen Beimengungen OT Tone mit organischen Beimengungen OH grob- bis gemischtkörnige Böden mit

Beimengungen humoser Art

V3 V3

–**) –**) –**) –**) –**)

ANMERKUNGEN

*) bindiger Boden mit Feinkornanteil 15 % bis 40 %

**) nicht geeignet für die Verfüllung im Straßenraum

Tabelle 2: Bodenverdichtung, Schütthöhen und Zahl der Übergänge

Geräteart

Dienst- gewicht

[kg]

Verdichtbarkeitsklassen

V1*) V2*) V3*)

Eig-nung

Schütt-höhe [cm]

Zahl der

Über-gänge

Eig-nung

Schütt-höhe [cm]

Zahl der

Über-gänge

Eig-nung

Schütt-höhe [cm]

Zahl der Über-gänge

1. Verdichtungsgeräte (vorwiegend für die Leitungszone)

Vibrations-stampfer

leicht bis 30 + bis 20 2–4 + bis 20 2–4 – – – mittel 30–60 o 20–40 2–4 o 20–30 3–4 – – – schwer 60–100 o 30–50 2–4 o 20–40 3–4 – – –

Explosions-stampfer mittel bis 100 o 20–40 3–4 o 20–40 3–4 – – –

Flächen- rüttler

leicht bis 100 + bis 20 3–5 + bis 15 4–6 – – – mittel 100–300 o 20–30 3–5 o 15–25 4–6 – – –

2. Verdichtungsgeräte (oberhalb der Leitungszone ab 1 m Überdeckungshöhe)

Vibrations- stampfer

mittel 30–60 + 20–40 2–4 + 20–30 2–4 o 10–30 2–4 schwer 60–100 + 30–50 2–4 + 20–40 2–4 o 20–30 2–4

Explosions- stampfer mittel bis 100 o 20–40 3–4 o 20–40 3–4 o 20–30 3–5

Flächen- rüttler

mittel 100–300 + 20–40 3–5 o 20–40 3–5 – – – schwer 300–750 + 30–60 3–5 o 30–50 3–5 – – –

Vibrations-walzen schwer 600–8000 + 30–80 4–6 + 30–60 4–6 o 30–60 4–6

ANMERKUNGEN: + empfohlen o meist geeignet, muss auf den Einzelfall abgestimmt werden – ungeeignet *) V1 Nichtbindige bis schwachbindige, grobkörnige und gemischtkörnige Böden (GW, GI, GE, SW,SI, SE, GU, GT, SU, ST) V2 Bindige, gemischtkörnige Böden (GU, GT, SU, ST) V3 Bindige, feinkörnige Böden (UL, UM, TL, TM)

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30 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Bild 3: Verdichtungsanforderungen nach ZTV A-StB

Die Anschlüsse von Rohren an Schächte und Bauwerke müssen gelenkig ausgeführt werden. Eine ggf. vorgese-hene Betonbettung muss an diesen Stellen unterbrochen werden. Das Gleiche gilt ggf. für die Rohrleitung, sofern Setzungen zu erwarten sind. Notwendigkeit, Art und Umfang der Unterbrechungen müssen vom Planer ge-mäß statischer Berechnung festgelegt werden.

Der statische Nachweis nach Arbeitsblatt ATV-DVWK- A 127 muss vorliegen und auf der Baustelle inhaltlich bekannt sein.

Die Übereinstimmung von Lastannahmen der Planung und Bauausführung ist zu prüfen. Bei Änderungen sind gegebenenfalls neue statische Nachweise zu erstellen.

Für die Leitungszone eignen sich in der Regel folgende Baustoffe aus der Bodengruppe G1:

• Sande mit Ungleichförmigkeitszahl CU ≥ 3,

• stark sandige Kiese mit Größtkorn 20 mm, Sandanteil > 15 % und Ungleichförmigkeitszahl CU ≥ 3,

• Ein-Korn-Kiese,

• Brechsand-Splitt-Gemische mit Größtkorn 11 mm für Rohre < DN 900 und Größtkorn 20 mm für Rohre ≥ DN 1000.

Soweit das ausgehobene Bodenmaterial diesen Kriterien entspricht, muss dieses vorrangig wiederverwendet werden.

Die Auswahl erfolgt in Abhängigkeit von Rohrwerkstoff, Rohrtyp, Baugrund, Grundwasser und jeweiliger Nenn-weite. Die Angaben der Rohrhersteller sind zu beachten.

7.2 Ausführungen der Bettung

7.2.0 Allgemeines

Die Bettung muss eine gleichmäßige Druckverteilung unter dem Rohr im Auflagerbereich sicherstellen (vgl. Bild 4). Dadurch werden Risse, Verformungen, Punktlagerungen und Undichtheiten vermieden.

Nach dem Herstellen der Rohrverbindung muss das Unterstopfen des Rohres sorgfältig ausgeführt werden, z. B. mit schmalen Handstampfern. Das Rohr muss so-wohl in der Sohllinie als auch im Zwickelbereich mit dafür geeigneten Verdichtungsgeräten unter Berücksich-tigung der folgenden Randbedingungen:

• ausreichender Arbeitsraum,

• Außendurchmesser,

• Dicke der oberen Bettungsschicht (rechnerischer Auflagerwinkel),

• Bettungsmaterial,

• Verformungsverhalten der Rohre

gleichmäßig unterstopft werden.

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DWA-Regelwerk Januar 2010 31

Im Rahmen der Planung wird die Art der Bettung festge-legt. Regelausführung sollte Bettungstyp 1 (siehe Ab-schnitt 7.2.1) sein.

Für Kreisprofile kann Tabelle 3 eine Zuordnung der in DIN EN 1610 dargestellten Bettungstypen zu den in Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 127 definierten Lagerungsfällen und den Auflagerarten entnommen werden.

Über eine Rohrleitungslänge muss der gleiche Bettungs-typ ausgeführt werden. Wechselnde Bettungstypen füh-ren zu unterschiedlichen Belastungen des Rohres.

2 α 2 α

Bild 4: Spannungsverteilung bei falscher und richtiger Bettung

Tabelle 3: Bettungstyp, Auflagerungsfall und Auflagerart für Kreisprofile

DIN EN 1610 Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 127 Auflagerart

Bettungstyp Lagerungsfall

1 I, II, III Kies/Sand, Beton

2 I* Kies/Sand

3 I* Gewachsener Boden

ANMERKUNG:

*) gilt nur bis 120° Auflagerwinkel

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32 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Bild 5: Gleichmäßige Lagerung des Rohrschaftes auf der unteren Bettungsschicht und

Freiliegen der Rohrverbindung

7.2.1 Bettung Typ 1 (Regelausführung)

Bettung Typ 1 (Bild 3 – DIN EN 1610) darf für jede Leitungszone angewendet werden, die eine Unterstüt-zung der Rohre über deren gesamte Länge zulässt und die unter Beachtung der geforderten Schichtdicken a und b hergestellt wird. Dies gilt für jede Größe und Form von Rohren, z. B. kreisförmig, nicht kreisförmig, und mit Fuß.

Sofern nichts anderes vorgegeben ist, darf die Dicke der unteren Bettungsschicht a gemessen unter dem Rohr-schaft, folgende Werte nicht unterschreiten:

– 100 mm bei normalen Bodenverhältnissen;

– 150 mm bei Fels oder festgelagerten Böden.

Die Dicke b der oberen Bettungsschicht muss der stati-schen Berechnung entsprechen.

Bild 3 – DIN EN 1610: Bettung Typ 1

In Fällen, bei denen kein geeigneter Boden für eine unmittelbare Rohrbettung ansteht, muss die Grabensoh-le tiefer ausgehoben und eine Bettung aus verdichtungs-fähigem Material eingebracht werden. Punktlagerungen – vor allem im Bereich der Rohrverbindung – müssen vermieden werden (vgl. Bild 5). Der Planer muss die Dicke a der Bettungsschicht vorgeben.

Die in DIN EN 1610 angegebene Dicke für die untere Bettungsschicht a = 100 mm (siehe Bild 6) ist ein Min-destwert. Um die Gefahr von Schäden am Rohr und Setzungen zu reduzieren, sollte die Dicke a in Abhängig-keit vom Rohrdurchmesser auf a = 100 mm + 1/10 DN erhöht werden.

Stehen in der Grabensohle Fels, steiniger Boden oder Böden mit fester Konsistenz bzw. dichter Lagerung an (z. B. Ton, Geschiebemergel, Moränenkies) sollte die untere Bettungsschicht unter dem Rohrschaft in einer Dicke a = 100 mm + 1/5 DN (siehe Bild 6) ausgeführt werden; sie muss mindestens 150 mm dick sein, um Lastkonzentrationen zu vermeiden.

Für die untere und obere Bettungsschicht muss das gleiche Material verwendet werden. Dies gilt auch für die Verfüllmaterialien in Längsrichtung.

Der Verdichtungsgrad der oberen Bettungsschicht muss mindestens dem der unteren Bettungsschicht entsprechen.

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DWA-Regelwerk Januar 2010 33

Die Dicke b der oberen Bettungsschicht muss der statischen Berechnung bzw. den Planvorgaben entsprechen. Sie ergibt sich aus dem Auflagerwinkel α und beträgt z. B. für

• einen Auflagerwinkel von 2α = 90°: b=0,15 OD,

• einen Auflagerwinkel von 2α = 120°: b=0,25 OD.

a

2 α

b

Bild 6: Bettung Typ 1

7.2.2 Bettung Typ 2

Bettung Typ 2 (Bild 4 – DIN EN 1610) darf im gleich-mäßigen, relativ lockeren, feinkörnigen Boden verwen-det werden, der eine Unterstützung der Rohre über deren gesamte Länge zulässt. Rohre dürfen direkt auf die vorgeformte und vorbereitete Grabensohle verlegt werden.

Die Dicke b der oberen Bettungsschicht muss der stati-schen Berechnung entsprechen.

Bild 4 – DIN EN 1610: Bettung Typ 2

Der Verdichtungsgrad der oberen Bettungsschicht muss mindestens dem der unteren Bettungsschicht (hier: Grabensohle) entsprechen.

7.2.3 Bettung Typ 3

Bettung Typ 3 (Bild 5 – DIN EN 1610) darf im gleich-mäßigen, relativ feinkörnigen Boden verwendet werden, der eine Unterstützung der Rohre über deren gesamte Länge zulässt. Rohre dürfen direkt auf die vorbereitete Grabensohle verlegt werden.

Die Dicke b der oberen Bettungsschicht muss der stati-schen Berechnung entsprechen.

Bild 5 – DIN EN 1610: Bettung Typ 3

7.3 Besondere Ausführungen von Bettung oder Tragkonstruktionen

Falls die Grabensohle nur eine geringe Tragfähigkeit für die Rohrbettung aufweist, ist eine besondere Ausführung erforderlich. Dies ist in der Regel bei nicht standfesten Böden, z. B. Torf, Fliessand, der Fall.

Beispiele für eine besondere Ausführung sind der Aus-tausch von Boden durch andere Baustoffe, z. B. Sand, Kies und hydraulisch gebundene Baustoffe, die Unter-stützung der Rohrleitung durch Pfähle, z. B. unter Ver-wendung von Querbalken oder Stützen im Rohrkämpfer, Längsbalken oder Platten aus bewehrtem Beton, die die Pfähle überspannen.

Übergänge zwischen verschiedenartigem Untergrund mit unterschiedlichen Setzungseigenschaften sollten bei der Planung und der Herstellung berücksichtigt werden.

Jede besondere Ausführung von Bettung oder Tragkon-struktion darf nur verwendet werden, wenn ihre Eignung durch eine statische Berechnung nachgewiesen wurde.

ANMERKUNG: Erdverlegte Rohrleitungen, die auf Pfäh-len verlegt werden, können extremen Lasten ausge-setzt sein.

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34 Januar 2010 DWA-Regelwerk

7.3.1 Betonbettung

Eine Betonbettung (siehe Bild 7 und Bild 8) kann bei-spielsweise bei:

• örtlich unterschiedlichen Bodenarten,

• wechselnden Grundwasserständen,

• stark geneigter Grabensohle,

• Fels,

erforderlich werden.

Betonbettungen für Rohre ohne Fuß werden in der Re-gel in den folgend beschriebenen Arbeitsschritten einge-bracht:

• Einbringen der unteren Betonschicht in der Dicke a abzüglich des 1,5-fachen des größten Zuschlagkorn-durchmessers (vgl. Bild 7).

• Rohre müssen auf ausreichend wassergesättigte Holzkeile gelegt werden.

• Einbringen der oberen Betonschicht in der Dicke b zuzüglich des 1,5-fachen des größten Zuschlagkorn-durchmessers mit mindestens plastischem Beton.

Bei Rohren mit Fuß sind diese auf eine Frischmörtel-schicht zu legen (vgl. Bild 8) und die Randbereiche nachzustopfen.

Als Beton für die Bettung muss mindestens ein Beton der Festigkeitsklasse C 12/15 eingebracht werden. Wird eine Bewehrung vorgesehen muss mindestens ein Beton der Festigkeitsklasse C 16/20 verwendet werden. Die Expo-sitionsklassen müssen nach den vorhandenen Randbe-dingungen festgelegt werden.

Es ist sicherzustellen, dass eine Belastung des Rohres durch die Einbettung und Überschüttung erst nach aus-reichendem Erhärten des Betons erfolgen kann. Die Ausführung einer Betonbettung hat Einfluss auf die relative Ausladung und muss bei der statischen Berech-nung berücksichtigt werden.

Bei Einbau in Gräben wird empfohlen bis an die Gra-benwand bzw. bis an die Trennschichten zum Verbau zu betonieren.

Weiterhin ist eine Teil- oder Vollummantelung (vgl. Bild 9) der Rohre möglich. Die konstruktive Gestaltung und die Betongüte muss durch den Planer festgelegt werden.

Bei biegeweichen Rohren muss zwischen Rohr und Be-tonplatte eine Zwischenlage aus verdichtungsfähigem nichtbindigem Material (vgl. Tabelle 1) mit einer Min-destdicke der unteren Bettungsschicht entsprechend Abschnitt 7.2.1 vorgesehen werden. Wird eine Beton-ummantelung vorgesehen, muss diese so ausgeführt werden, dass die gesamte statische Belastung von ihr aufgenommen werden kann.

a

2 α

b 1,5-facher größter Korndurchmesser

Betonierfuge Bild 7: Bettung Typ 1 – Betonbettung für Rohre ohne Fuß,

obere Bettung nach Rohreinbau betoniert, a = 50 mm + 1/10 DN, min a = 100 mm

a

Bild 8: Bettung Typ 1 – Betonbettung für Rohre mit Fuß,

auf einer Mörtelschicht eingebaut, a = 50 mm + 1/10 DN, min a = 100 mm

a O

D

≥a

Bild 9: Vollummantelung mit Beton, a = 1/4 DN,

min a = 100 mm

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DWA-Regelwerk Januar 2010 35

7.3.2 Geokunststoffe

Bei dem Einbau von Rohrleitungen in weichen, schwer entwässerbaren Böden kann eine Stabilisierung der unteren Bettungsschicht erforderlich werden. In Bild 10 ist an der Grabensohle eine mit einem Geokunststoff umhüllte stabilisierende Schicht aus grobkörnigem Ma-terial mit eingelagerter Dränung angeordnet. Da neben der Trenn- und Filterfunktion auch Zugkräfte aufge-nommen werden sollen, bietet sich hierfür eine Kombi-nation aus Geogitter und Vliesstoff an.

Ein Trenn- und Filtergeotextil verhindert das Einspülen von Feinkornanteilen aus dem anstehenden feinkörnigen Boden in das grobkörnige Füllmaterial des Rohrgrabens (Suffosion). Kriterien für die Auswahl des Geotextils sind die Robustheitsklasse (Einbaubedingungen) und die Filtereigenschaften (kf-Wert, Filterregel).

Nähere Angaben zu Trenn- und Filtertextilien siehe FGSV 535 M GEOK E sowie ZTV E-StB 09. Eine geeignete Maßnahme ist z. B. das teilweise oder gesamte Einhüllen der Leitungszone in unverrottbare Geokunststoffe.

Stabili-sierungs-schicht

Sand

Geotextil als Trennlage und Filter

anstehender Boden

Rohrgraben

Geokunststoff für Stabilisierungs-schicht

Dränrohr

Bild 10: Bauausführung mit Geokunststoffen

7.3.3 Selbstverdichtende Verfüllmaterialien

Zur Herstellung von Leitungszone und Hauptverfüllung stehen als Sonderverfahren fließfähige selbstverdichten-de Verfüllmaterialien zur Verfügung.

Bestandteile neben Wasser können sein:

• klassiertes mineralisches nichtbindiges oder auch bindiges Material (anstehender Grabenaushub, an-dernorts gewonnenes Bodenmaterial oder Recyc-lingmaterial),

• Zement,

• Kalk und

• plastifizierende und stabilisierende Zusatzstoffe.

Die Mischungszusammensetzung muss in Abhängigkeit der Eigenschaften der Ausgangsstoffe und den Anforde-rungen des Auftraggebers festgelegt werden.

Da diese selbstverdichtenden Verfüllmaterialien bezüglich ihrer bodenmechanischen Eigenschaften und damit ihres Einflusses auf das Rohr-Boden-System nicht durch die Bodengruppen gemäß Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 127 abgedeckt werden, muss ihre Eignung im konkreten An-wendungsfall unter Berücksichtigung der Interaktion mit dem natürlichen anstehenden Boden gesondert untersucht werden. Hierzu wird empfohlen, einen Sachverständigen für Geotechnik einzuschalten. Insbesondere müssen die folgenden bodenmechanischen Kennwerte vor Einbau des Materials durch den Planer vorgegeben werden:

• einaxiale Druckfestigkeit,

• Wichte des Bodens mit und ohne Grundwasser,

• Scherparameter (Kohäsion, Reibungswinkel),

• Verformungsmodul,

• Durchlässigkeit,

• Filtereigenschaften,

• Porenvolumen,

• Quell- und Schwindeigenschaften.

Darüber hinaus müssen mindestens folgende Kriterien untersucht werden:

• Auswirkungen der Inhaltsstoffe und der Eluate auf Grundwasser und Boden,

• Lösbarkeit bei Aufgrabungen,

• Dauerhaftigkeit,

• zeitabhängiges Verformungsverhalten (beispielsweise „Schwinden“, „Kriechen“, Quellen),

• Langzeitverhalten,

• Verträglichkeit der Inhaltsstoffe untereinander sowie mit dem anstehenden Boden und dem Bauwerk Kanal.

Der Anwender des Verfahrens muss über ein Qualitäts-sicherungssystem verfügen, alle Produktionsschritte in Arbeitsanweisungen dokumentieren sowie ein adäquates System zur Eigen- und Fremdüberwachung vorweisen. Dies betrifft insbesondere den Nachweis der statisch relevanten bodenmechanischen Kennwerte (siehe Ab-schnitt 10.4). Für die Vorgehensweise bei geotechni-schen Untersuchungen ist in Anhang F ein Beispiel an-gegeben.

Da die fließfähigen Verfüllmaterialien im Einbauzustand keine oder eine nur sehr geringe Scherfestigkeit aufwei-sen, besteht generell die Gefahr

• des Aufschwimmens mit der Folge von Lageabwei-chungen,

• von Verformungen der einzubauenden Leitungen und Kanäle,

• von Beschädigungen der Anschlüsse und Anschluss-leitungen.

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36 Januar 2010 DWA-Regelwerk

In der Regel muss bei fließfähigen Verfüllmaterialien in Abhängigkeit dessen spezifischen Gewichtes eine Fixie-rung der Leitungen, Kanäle und Anschlussleitungen in ausreichend kurzen Abständen erfolgen.

Der Rückbau des Verbaues muss sowohl in der stati-schen Berechnung des Verbaues als auch in der stati-schen Berechnung des Rohres berücksichtigt werden.

Der Verbau muss rechtzeitig entfernt werden, um eine Verbauspur und evtl. Hohlräume hinter dem Verbau sicher und kraftschlüssig zu verfüllen.

Neben den üblichen Vorerkundungsmaßnahmen muss der Leitungsgraben daraufhin untersucht werden, ob ein Abfließen des Verfüllmaterials möglich ist (z. B. durch nichtverfüllte, außer Betrieb genommene Leitungen oder Klüfte), um Folgeschäden zu vermeiden.

Auf die Gefahr des Ertrinkens oder Versinkens von Per-sonen während der Verfüll- und Aushärtungsphase wird hingewiesen. Daher kommt der Sicherung der Baustelle eine besondere Bedeutung zu.

7.4 Verbau – Wechselwirkungen zum Rohr-Boden-System

7.4.1 Allgemeines

Der Einbau des Bodens, seine Verdichtung und der Rückbau des Verbaues stehen in direktem Zusammen-hang mit den statischen Auswirkungen auf die einzu-bauenden Bauteile, der Einhaltung von Höhen- und Seitenlage, sowie der Herstellung der Oberflächen und deren vorgesehene Nutzung. Für den statischen Nach-weis der Bauteile ist zu beachten, dass der Einsatz von Verbaugeräten zu unterschiedlichen Randbedingungen hinsichtlich der möglichen Bauzustände aus Ein- und Rückbau führen kann.

Außerdem muss beachtet werden, dass Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit von benachbarten Gebäuden, Leitungen, anderen Anlagen oder Verkehrsflächen nicht beeinträchtigt werden.

Die Verdichtung des Bodens in der Leitungszone und der Hauptverfüllung sollte gegen den vorhandenen Boden erfolgen. Abweichungen sind entsprechend zu berück-sichtigen.

Der Einsatz selbstverdichtender Verfüllstoffe in der Lei-tungszone und Grabenverfüllung erfordert hinsichtlich des Verbaues, der Arbeitsschritte bei der Verfüllung, der Sicherstellung von Form- und Kraftschluss zum anste-henden Boden, der Vermeidung von Belastungsände-rungen in Längsrichtung besondere Überlegungen. Für den Rückbau gelten grundsätzlich die in Abschnitt 7.4.3 gemachten Aussagen.

7.4.2 Arbeitsraum und Bodenverdichtung

Die Herstellung des statisch erforderlichen Auflagerwin-kels (siehe Bild 4) und die Zwickelverdichtung mit ge-eignetem Gerät erfordert eigenständige Festlegungen zur Arbeitsraumbreite, sodass der erforderliche Aufla-gerwinkel erreicht und das Bauteil ausreichend unter-stützt wird. Der Arbeitsraum ist auf die notwendigen Arbeiten vom Planer festzulegen.

Die statische Berechnung nach Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 127 legt einen Auflagerwinkel für die Bauteile fest. Die Dicke der verdichteten oberen Bettungsschicht ergibt den Auflagerwinkel.

Die Rohrzwickel müssen in Abhängigkeit der Außen-durchmesser der Bauteile mit einem Verfahren so ver-dichtet werden, dass die in der Statik zugrunde gelegte Verdichtung und der Auflagerwinkel erreicht werden.

7.4.3 Kraftschluss zwischen Verbau und Boden

Der Verbau muss den anstehenden Boden vollständig und kraftschlüssig stützen (siehe DIN 4123, DIN 4124). Dies gilt auch z. B. im Bereich kreuzender Leitungen. Setzungen des seitlichen Bodens und der Oberflächen müssen sicher vermieden werden. Die statische Berech-nung nach Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 127 berücksichtigt den Verbau hinsichtlich möglicher Wechselwirkung aus der Bodenverdichtung der Leitungszone und Hauptver-füllung zum anstehenden Boden. Die möglichen Auswir-kungen müssen sowohl bei der direkten Verdichtung gegen den anstehenden Boden als auch bei einem nach dem Rückbau entstehenden Spalt berücksichtigt werden. Statische Berechnung und Bauausführung müssen über-einstimmen.

Die nach Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 127 zugrunde lie-genden Randbedingungen sehen vor, dass innerhalb einer Grabenbreite vom 4-fachen Außendurchmesser des Bauteils grundsätzlich die Grabenbedingungen gelten. Damit verbunden ist auch, dass die Verdichtung der Leitungszone durch den Rückbau des Verbaues nicht weiter als rechnerisch angesetzt reduziert wird. Dies gilt auch für den seitlichen Bettungsreaktionsdruck zwischen Bauteil und anstehendem Boden.

7.4.4 Einbringen und Rückbau des Verbaues

Der Ein- und Rückbau des Verbaues muss so erfolgen, dass nachteilige Auswirkungen auf bestehende Bauwer-ke ausgeschlossen sind. Der Graben muss auch an den Stirnseiten gesichert sein. Die Arbeitsschutzregeln gelten für den gesamten Arbeitsbereich.

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 37

Der Arbeitsraum seitlich des herzustellenden Bauwerks muss für alle anfallenden Arbeiten uneingeschränkt zur Verfügung stehen.

Für den Rückbau des Verbaues ist insbesondere zu be-achten:

• Der Rückbau muss den Randbedingungen der stati-schen Berechnung nach Arbeitsblatt ATV-DVWK- A 127 entsprechen.

• Lageveränderungen des Abwasserkanals müssen vermieden werden.

• Auswirkungen durch Bodenverbesserung/Bodenver-festigung.

• Auflockerungen des Bodens unter dem Bauwerk und der Leitungszone dürfen nur soweit erfolgen, wie diese in der statischen Berechnung berücksichtigt wurden.

• Boden und Grundwasserverhältnisse sind hinsicht-lich der möglichen Auflockerungen des verdichteten Bodens beim Rückbau besonders zu beachten.

• Zwischen Verbau und Beton-Auflager in der Graben-sohle sollte kein Kraft- oder Formschluss bestehen.

Die Statik des eingesetzten Verbaues muss für den Ein-zelfall überprüft werden. Für den Fall, dass Beton in der Leitungszone zum Nachweis der Aussteifung eingesetzt wird, ist dieser Fall gesondert nachzuweisen.

8 Einbau/Herstellen der Rohrleitung

ANMERKUNG: Im Rahmen dieses Abschnitts schließt der Begriff „Rohre“ auch „Formstücke und andere Rohrleitungsbauteile“ ein, falls nichts anderes ange-geben ist.

8.0 Allgemeines

Arbeitsmittel zum Heben von Lasten müssen insbeson-dere verhindern, dass die Lasten:

• sich ungewollt gefährlich verlagern oder im freien Fall herabstürzen oder

• unbeabsichtigt ausgehakt werden.

Für Transport und Einbau der Rohre und Bauteile soll-ten daher formschlüssig wirkende Lastaufnahmemittel verwendet werden. Abweichend davon dürfen auch kraftschlüssig wirkende Lastaufnahmemittel verwendet werden, wenn der Aufenthalt von Personen im Gefah-renbereich sicher verhindert ist.

Die Betriebsanleitungen für die Hebehilfen müssen ein-gehalten werden.

Die Einbauanleitungen der Hersteller für Rohre, Form-stücke und andere Rohrleitungsbauteile müssen beach-tet werden.

8.1 Vorarbeiten/Absteckung

Vor der Absteckung muss eine ausreichende Erkundung durchgeführt werden, um die Lage von Rohren, Kabeln oder sonstigen unterirdischen Einrichtungen sicher zu erkennen. Falls die Ergebnisse dieser Untersuchung die Richtung und Tiefenlage beeinflussen, ist der Planer davon in Kenntnis zu setzen.

Mittellinie und Breite an der Oberkante des Grabens müssen genau eingemessen, markiert und aufgezeichnet werden.

Vorübergehend eingesetzte Absteckpflöcke müssen in stabilen Positionen gesichert werden, um Lageänderun-gen zu vermeiden.

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38 Januar 2010 DWA-Regelwerk

8.2 Lieferung, Be- und Entladen und Transport auf der Baustelle

Rohre, Rohrleitungsteile und Verbindungszubehör müs-sen bei der Lieferung überprüft werden, um sicherzustel-len, dass sie ausreichend gekennzeichnet sind und mit den Planungsanforderungen übereinstimmen.

Herstelleranweisungen sind einzuhalten.

Bauprodukte müssen sowohl bei der Lieferung als auch unmittelbar vor dem Einbau sorgfältig untersucht werden, um sicherzustellen, dass sie keine Schäden aufweisen.

Bei Anlieferung müssen die Baustoffe und Bauteile auf Mängel geprüft werden. Dabei muss festgestellt werden, ob die nach den jeweils geltenden Normen bzw. bauauf-sichtlichen Zulassungen vorgeschriebene Kennzeichnung vorhanden ist. Es muss kontrolliert werden, ob die Liefe-rung mit der Planungsvorgabe übereinstimmt.

8.3 Lagerung

Herstelleranweisungen und Anforderungen entspre-chender Produktnormen sind einzuhalten.

Alle Materialien sollten in geeigneter Weise gelagert werden, um sie sauber zu halten und Verunreinigungen oder Beschädigung zu vermeiden, z. B. Dichtmittel aus Elastomeren sind sauber zu halten und, wo erforderlich, gegen Ozonquellen (z. B. elektrische Geräte), Sonnen-licht und Öl zu schützen.

Rohre sind zu sichern, um Schäden durch Abrollen zu vermeiden. Übermäßige Stapelhöhen sollten vermieden werden, um die Rohre im unteren Teil des Stapels nicht zu überlasten. Rohrstapel dürfen nicht in der Nähe offe-ner Gräben angelegt werden.

Rohre mit Außenschutz sind, wo erforderlich, auf Unter-lagen zu lagern, die sie vom Boden fernhalten, um die Beschädigung des Außenschutzes und der Verbindungen zu vermeiden. Bei kaltem Wetter sollten alle Rohre auf Unterlagen gelagert werden, um ein Festfrieren am Boden zu verhindern.

8.4 Ablassen in den Rohrgraben

Aus Sicherheitsgründen und zur Vermeidung von Schä-den sind geeignete Geräte und Verfahren für das Ablas-sen der Bauteile in den Rohrgraben zu verwenden.

Rohre, Rohrleitungsteile, Dichtmittel und ggf. vorhan-dener Außen- und Innenschutz müssen vor dem Ablas-sen in den Rohrgraben auf Beschädigungen geprüft werden. Instandgesetzte Bauteile dürfen nur eingebaut werden, wenn sie den Anforderungen der Planung ent-sprechen.

Ein Beschädigen der Rohre, z. B. durch ungeeignete Halte- oder Greifvorrichtungen, durch unzulässige Auf-hängung oder durch Stöße, muss unbedingt vermieden werden.

Kann die Anwesenheit von Personen im Gefahrenbereich hängender Lasten arbeitsbedingt nicht vermieden wer-den – beispielsweise beim Einbau von Rohren und Schachtfertigteilen – müssen geeignete Maßnahmen festgelegt und angewendet werden.

8.5 Verlegen/Einbau der Rohre

8.5.1 Allgemeines

Die Rohrverlegung sollte am unteren Ende der Leitung beginnen, wobei die Rohre üblicherweise so verlegt werden, dass die Muffen zum oberen Ende weisen.

Wenn die Arbeiten länger unterbrochen werden, sollten die Rohrenden vorübergehend verschlossen werden. Schutzkappen sollten erst unmittelbar vor der Herstel-lung der Rohrverbindung entfernt werden. Rohre sollten vor dem Eindringen von Material geschützt werden. Jegliches Material ist aus den Rohren zu entfernen.

Falls eine Orientierung der Rohre notwendig ist, z. B. durch Kennzeichnung des Rohrscheitels, ist diese bei der Verlegung einzuhalten.

Die Übereinstimmung von Lastannahmen der Planung und Bauausführung ist zu prüfen. Bei Änderungen sind gegebenenfalls neue statische Nachweise zu erstellen.

Folgende Arbeitsschritte sind für den Einbau von Rohren (teilweise werkstoffabhängig) notwendig:

• Herstellen der Grabensohle,

• Herstellen der Bettungsschicht,

• Anschlagen der Rohre mit geeigneten Lastaufnah-memitteln,

• Ablassen in den Rohrgraben,

• zentrisches Zusammenfügen der Rohre,

• Verschweißen der Rohre,

• dauerhaft korrossionssicheres und dichtes Verschlie-ßen der Aussparungen von Transport- und Einbau-ankern,

• Unterstopfen des Zwickelbereichs und Fertigstellung der oberen Bettungsschicht,

• lagenweise Herstellung der Seitenverfüllung, Abdeckung und Hauptverfüllung.

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8.5.2 Richtung und Höhenlage (Trassierung)

Die Rohre sind genauestens nach Richtung und Höhen-lage innerhalb der durch die Planung vorgegebenen Grenzwerte zu verlegen. Jede notwendige Nachbesse-rung der Höhenlage muss durch Auffüllen oder Abtragen der Bettung erfolgen, wobei sicherzustellen ist, dass die Rohre letztendlich über ihre gesamte Länge aufgelagert sind. Abschließende Verlegekorrekturen dürfen niemals durch örtliches Herummurksen erfolgen.

Die Einflussfaktoren für Grenzwerte sind in Anhang H beschrieben.

8.5.3 Verbindungen

Endverschlüsse mit Schutzfunktion dürfen erst unmittel-bar vor der Verbindung entfernt werden. Die Teile der Rohroberfläche, die mit den Verbindungsmaterialien in Berührung kommen, müssen unbeschädigt, sauber und, falls erforderlich, trocken sein. Steckverbindungen sind mit den vom HersteIler empfohlenen Gleitmitteln und Verfahren zu behandeln.

Wenn Rohre nicht manuell verbunden werden können, sind geeignete Geräte zu verwenden. Falls notwendig, sind die Rohrenden zu schützen. Die Rohre sollten unter stetigem Aufbringen axialer Kräfte zwängungsfrei ver-bunden werden, ohne die Bauteile zu überlasten. Die Richtungsgenauigkeit sollte geprüft und, falls erforder-lich, nach dem Verbinden korrigiert werden.

Wo ein Spalt zwischen Spitzende und Muffe des folgen-den Rohres vorgegeben ist, sind die vom Hersteller an-gegebenen Grenzwerte einzuhalten.

Beim Herstellen der Rohrverbindung muss bei biegestei-fen Rohrwerkstoffen, in Abhängigkeit von der Verbin-dungstechnik, eine Stoßfuge zwischen den Rohren von mindestens 5 mm eingehalten werden.

Die maximale Stoßfuge wird vom Rohrhersteller ange-geben. Bei betrieblichen Notwendigkeiten (z. B. Berg-senkungen) sollte der maximale Spalt – bei der die Dichtheit der Rohrverbindungen noch sichergestellt sein muss – vom Auftraggeber unter Berücksichtigung der

• betrieblichen Randbedingungen,

• Einbausituationen,

• Boden- und Grundwasserbedingungen,

vorgegeben werden.

Die angegebene oder erforderliche Stoßfuge muss ein-gehalten werden, um Beschädigungen an den Rohr-enden durch Zwängungen zu vermeiden bzw. um Deh-nungen zu ermöglichen.

Es dürfen nur Geräte verwendet werden, die ein kontrol-liertes zentrisches Zusammenführen der Rohre ermögli-chen um ein Abscheren der Dichtelemente oder Sprengen der Rohrmuffe zu vermeiden. Das Zusammenschieben von Rohren mit dem Baggerlöffel ist wegen unkontrol-lierbarer Kraftentfaltung und wegen möglicher Beschä-digungen nicht zulässig, es sei denn, der Rohrhersteller lässt dies für sein Produkt zu. Die speziellen Anforde-rungen der Arbeitssicherheit müssen eingehalten wer-den. Nach dem Zusammenfügen muss die Höhenlage kontrolliert und ggf. angepasst werden. Lagekorrekturen durch Drücken, Schieben oder Schlagen mit dem Bag-gerlöffel o. a. schweren Baugeräten sind nicht zulässig.

Elastomerdichtungen können auch bei Frost eingebaut werden, solange sie die nötige Elastizität besitzen, was in der Regel bis –10 °C der Fall ist. Die vom Hersteller angegebenen Temperaturbereiche müssen eingehalten werden. Lose Dichtungen können vor dem Einbau tem-periert werden.

Bei biegeweichen Rohren mit Steckverbindungen gelten vorgenannte Festlegungen gleichermaßen.

Bei den Schweißverbindungen biegeweicher Rohre müs-sen die Schweißfaktoren eingehalten werden und die Verfahrensangaben der Hersteller beachtet werden.

8.5.4 Aussparungen im Verbindungsbereich

Beim Verlegen von Rohren sind Aussparungen vorzuse-hen, damit die Verbindung bestimmungsgemäß herge-stellt werden kann und das Rohr vor dem Aufliegen auf der Verbindung geschützt wird. Die Aussparung sollte nicht größer sein als dies für die bestimmungsgemäße Verbindung notwendig ist.

Siehe DIN EN 1610 und Abschnitt 7.2.1 dieses Arbeits-blattes.

8.5.5 Ablängen von Rohren

Das Ablängen von Rohren sollte mit den vom Hersteller empfohlenen, geeigneten Werkzeugen ausgeführt wer-den. Die Schnitte müssen so ausgeführt sein, dass die Funktion der herzustellenden Verbindung sichergestellt ist. Geeignete Reparaturen von Außenschutz und Innen-auskleidungen sind in Übereinstimmung mit den Her-stelleranweisungen auszuführen.

8.5.6 Vorkehrungen für spätere Anschlüsse

Rohrenden oder Abzweige, an denen spätere Anschlüsse erst nach der Verfüllung durchgeführt werden, sind mit dauerhaft wasserdichten Verschlüssen und, soweit er-forderlich, mit geeigneten Befestigungen zu versehen. Ihre Lage ist einzumessen und aufzuzeichnen.

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8.5.7 Zusätzliche Verlege-/Einbau-anleitungen

Zusätzliche Verlegeanleitungen, vorrangig aus anderen entsprechenden Normen sowie nachrangig des Rohrher-stellers, sind einzuhalten.

Großrohre sollten am Einbaugerät hängend unterstopft werden.

8.5.8 Mechanisierter Einbau

Der teil- oder vollmechanisierte Rohreinbau ist grund-sätzlich möglich. Auf das Merkblatt ATV-DVWK-M 160 „Fräs- und Pflugverfahren für den Einbau von Abwasser-leitungen und -kanälen“ wird verwiesen.

Bei mechanisiertem Einbau müssen insbesondere dessen Auswirkungen im Hinblick auf die Sicherstellung der Lastannahmen (vgl. Abschnitt 4.2), die Baustoffe für die Leitungszone (vgl. Abschnitt 5.3) sowie die Verfüllung des Rohrgrabens (vgl. Abschnitt 11) beachtet werden.

8.6 Besondere Bauarten

8.6.1 Oberirdische Rohrleitungen

Einzelfallbezogene Planung und Ausführung sind für oberirdische Rohrleitungen erforderlich (z. B. auf Stüt-zen oder in Aufhängung). Rohrleitungen sollten gegen alle schädigenden Umwelteinflüsse geschützt werden.

8.6.2 Rohrleitungen in Schutzrohren

Unter besonderen Bedingungen, z. B. in Wassergewin-nungsgebieten oder auf Industriegrundstücken, kann es erforderlich sein, Abwasserleitungen in Schutzrohren zu verlegen. Das Schutzrohr und die Abwasserleitung sind getrennt zu prüfen.

Im Falle von Abwasserleitungen in Durch- und Unterfüh-rungen kann auf die Dichtheitsprüfung der Durch- und Unterführung verzichtet werden.

8.6.3 Mauerwerk- und Ortbeton-Kanäle

Für Mauerwerk- und Ortbeton-Kanäle sind einzelfallbe-zogene Planung und Herstellung erforderlich.

Es muss Beton mit hohem Wassereindringwiderstand nach DIN EN 206-1 in Verbindung mit DIN 1045-2 ver-wendet werden, der eine Widerstandsfähigkeit gegen eine chemisch mäßig angreifende Umgebung (Expositi-onsklasse XA2 nach DIN EN 206-1) aufweisen muss.

Mauerwerk muss aus Kanalklinker DIN 4051 mit Nor-malmauermörtel – DIN V 18580 – NM III nach DIN EN 998-2 mit Bindemittel Zement DIN 1164-10 ausgeführt werden.

Fugen müssen so angeordnet und ausgebildet werden, dass sie dauerhaft und wasserdicht sind.

8.6.4 Rohrleitungen durch, unter oder neben Bauwerken

Wo Rohrleitungen durch Bauwerke, einschließlich Schächte und Inspektionsöffnungen, verlegt werden, sind Gelenkverbindungen in die Wand einzubauen oder so dicht wie möglich an der Außenwand des Bauwerkes anzuordnen, es sei denn, Rohrleitung und Bauwerk bilden bautechnisch eine Einheit auf festem Fundament. Wo Rohrleitungen unter oder neben Bauwerken verlegt werden, sollten ähnliche Vorkehrungen berücksichtigt werden.

Zusätzliche Gelenkigkeit darf durch den Einbau kurzer Rohre oder Gelenkstücke ermöglicht werden. Die Länge dieser Rohre und die Einzelheiten der Planung sollten auf Durchmesser und Art des Rohres und auf die Aus-führung der Verbindungen bezogen werden. Für Rohre, die durch ein Bauwerk führen, kann eine Manschette oder eine entsprechende Mauerdurchführung erforder-lich sein.

8.7 Abstützung und Verankerung

Besteht während des Einbaus das Risiko des Überflutens und Aufschwimmens, sind Rohrleitungen durch geeigne-te Auflasten oder durch Verankerung zu sichern. Sind im Fall von Druckrohrleitungen Formstücke und Ventile nicht längskraftschlüssig eingebaut, müssen diese so gesichert werden, dass die auftretenden Kräfte aufge-nommen werden können. Weitere Einzelheiten siehe prEN 805.

ANMERKUNG: Diese Kräfte können eine erhebliche Größenordnung erreichen.

Im Falle von Freispiegelentwässerungsleitungen kann es erforderlich sein, Formstücke während der Wasserdicht-heitsprüfung nur zeitweise zu sichern.

Zusätzliche Kräfte, die bei Leitungen in Aufhängung und an Steilstrecken auftreten können, sollten konstruktiv berücksichtigt werden, z. B. durch die Ausbildung eines Betonauflagers, einer Betonummantelung oder durch Sperrriegel, die gleichzeitig als Schutz gegen Ausspülung oder Dränwirkung der Bettung wirken. Falls notwendig, sind Bodenuntersuchungen durchzuführen.

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8.8 Schächte und Inspektionsöffnungen

Schächte und Inspektionsöffnungen müssen entspre-chend der Prüfung nach Abschnitt 13 dicht sein und mit den Planungsanforderungen übereinstimmen.

Vorgefertigte Bauteile sind entsprechend den ergänzen-den Herstelleranweisungen zusammenzusetzen und einzubauen.

Ergänzend zu den Aussagen aus DIN EN 1610 Abschnitt 8.8 müssen das Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 157 und das Merkblatt DWA-M 158 beachtet werden.

9 Anschlüsse an Rohre und Schächte

9.1 Allgemeines

Für Anschlüsse an Rohre und Schächte sind vorgefertig-te Bauteile zu verwenden.

Falls ein Anschluss erst für eine spätere Nutzung vorge-sehen ist, wird auf 8.5.6 verwiesen.

Wo Anschlüsse an Rohre und Schächte auszuführen sind, ist sicherzustellen, dass:

– die Tragfähigkeiten der zusammengeführten Rohrlei-tungen nicht überschritten wird;

– das anzuschließende Rohr nicht über die innere Oberfläche des Rohrs oder Schachts, woran es ange-schlossen wird, hinausragt;

– der Anschluss in Übereinstimmung mit Abschnitt 13 dicht hergestellt wird.

Um die oben genannten Bedingungen zu erfüllen, kann es zum Beispiel erforderlich sein, die Rohrleitung im Bereich der Anschlüsse zu verstärken, oder den Rohrab-schnitt durch ein neues Bauwerk, z. B. durch einen Schacht, zu ersetzen.

Verfahren zur Herstellung von Anschlüssen sind in 9.2, 9.3, 9.4 und 9.5 beschrieben. Die Wahl des Verfahrens hängt ab von den Anforderungen des Betreibers, dem Rohrdurchmesser und dem Rohrwerkstoff.

Weitere Verfahren zur Herstellung von Anschlüssen können verwendet werden, vorausgesetzt, sie stellen einen qualitativ gleichwertigen Anschluss sicher.

Mit der Rohrleitung sollten die Anschlüsse hergestellt werden. Hierbei müssen auch die Beanspruchungen aus dem künftigen Betrieb berücksichtigt werden.

Nachträglich herzustellende Anschlussöffnungen müssen mit einem geeigneten Kernbohrgerät hergestellt werden. Werkzeuge und Verfahren müssen systemkonform aus-gewählt und eingesetzt werden. Bewehrungsstähle müs-sen vor Korrosion geschützt werden. Die Dichtheit des Anschlusses muss dauerhaft sichergestellt sein. Herstel-leranleitungen müssen beachtet werden.

Die Art und konstruktive Ausbildung der Anschlüsse muss der Planer vorgeben. Speziell im Bereich von An-schlüssen muss besonders verdichtet werden. Die Sohle des Anschlusses sollte zwischen Kämpfer und Scheitel des Hauptrohres und über dem Wasserspiegel bei Tro-ckenwetterabfluss liegen. Insbesondere bei begehbaren Kanälen müssen die betrieblichen Belange (z. B. Höhe des Anschlusspunktes) berücksichtigt werden.

Anschlussleitungen müssen so hergestellt und ange-schlossen werden, dass sie Bewegungen aufnehmen können. Mögliche Setzungen und die daraus resultie-renden Lasten im Anschlussbereich müssen berücksich-tigt werden.

Die Regelungen des Arbeitsblattes ATV-DVWK-A 157 und des Merkblattes DWA-M 158 müssen beachtet werden.

Angaben zur Art der Anschlüsse können den Abschnitten 9.2 bis 9.6 sowie 8.6.4 der DIN EN 1610 entnommen werden.

9.2 Anschluss durch Abzweig

Der Abzweig sollte im geeigneten Winkel eingebaut werden, um die ankommende Rohrleitung aufzuneh-men. Wo ein Abzweig in eine vorhandene Rohrleitung eingesetzt werden muss, kann es notwendig sein, ein oder mehrere Rohre, in Abhängigkeit von Material, der Länge, den Abzweigtypen und der Bettung, im Betrieb zu unterbrechen oder zu entfernen. Um den Zusammen-halt der Rohrleitung zu erhalten, sollten nur notwendige Rohrlängen entfernt werden, um den Abzweig in die Rohrleitung einzusetzen.

Die Ausführung kann den Einbau eines kurzen Rohrstü-ckes zusätzlich zum Abzweig erfordern. Unabhängig davon, ob Steckverbindungen oder Überschiebmuffen benutzt werden, müssen sie zur Rohrleitung passend sein, die genaue Lage und Position sicherstellen und funktionierende Abdichtung ermöglichen.

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42 Januar 2010 DWA-Regelwerk

9.3 Anschluss durch Anschlussformstücke

Anschlussformstücke sind Bauteile, die in kreisförmige, in die Rohrwand gebohrte Öffnungen eingesetzt werden und eine dichte Verbindung ergeben. Das Rohr ist mit einem Bohrwerkzeug aufzuschneiden, um ein Rundloch passend zum Anschlussformstück zu erhalten, wobei darauf zu achten ist, dass kein unerwünschtes Material in das Rohr gelangt.

Das Anschlussformstück sollte in der oberen Hälfte des Rohrumfangs angeordnet werden, vorzugsweise im Winkel von 45° zur Lotrechten auf der Längsachse des Rohres.

Einzelheiten des Einbaus von Anschlussformstücken sind den Herstelleranleitungen zu entnehmen.

9.4 Anschluss durch Sattelstücke

Sattelstücke sind Bauteile mit dichten Verbindungen zwischen der Außenfläche der Rohre und der Innenflä-che des Sattelflanschs. Die Öffnung In der Wand des Rohres passt zu dem zu verwendenden Sattelstück und wird durch Bohren, Kernbohren oder wenn möglich, mit einer geeigneten Säge und passender Schablone herge-stellt, wobei darauf zu achten ist, dass kein unerwünsch-tes Material in das Rohr gelangt.

Das Sattelstück sollte in der oberen Hälfte des Rohrum-fangs angeordnet werden, vorzugsweise im Winkel von 45° zur Lotrechten auf der Längsachse des Rohres.

Einzelheiten des Einbaus von Sattelstücken sind den Herstelleranleitungen zu entnehmen.

9.5 Anschluss durch Schweißen

Falls Anschlüsse durch Schweißen herzustellen sind, sind ergänzende Hinweise des Rohrherstellers einzuhalten.

9.6 Anschluss an Schächte und Inspektionsöffnungen

Die in 9.3, 9.4 und 9.5 beschriebenen Verfahren sind teilweise auch für Anschlüsse an Schächte und Inspekti-onsöffnungen anwendbar. Die Position des Anschlusses muss mit den Planungsanforderungen übereinstimmen.

Anschlüsse an Schächte und Inspektionsöffnungen müs-sen so hergestellt werden, dass sie Setzungsbewegungen sicher aufnehmen können, ohne dass Undichtheiten im Verbindungsbereich und unzulässige Rohrbelastungen auftreten.

10 Prüfung während der Verlegung/ des Rohreinbaues

Die Überwachungen/Prüfungen nach Abschnitt 12 kön-nen, falls erforderlich, auch während der Verlegung durchgeführt werden.

Falls gefordert, ist eine erste Dichtheitsprüfung vor dem Einbringen der Verfüllung durchzuführen. Die Kontrolle der Verdichtung der Seitenverfüllung und der Hauptver-füllung (siehe 11.1) während des Arbeitsfortschritts wird empfohlen.

10.1 Allgemeines

Zur Sicherstellung einer fach- und normgerechten Bau-ausführung sollten die nach Abschnitt 12 geforderten Prüfungen während des Einbaus der Rohre und Form-stücke laufend durchgeführt werden. Die nachfolgend aufgeführten Prüfungen müssen im Zuge des Einbaus der Rohre und Formstücke erfolgen. Dies kann im Rahmen der Eigen- und Fremdüberwachung bei der gütegesicherten Bauausführung erfolgen.

Durchgeführte Prüfungen müssen dokumentiert werden. Diese Dokumentation muss dem Auftraggeber bzw. seinem Vertreter vorgelegt und durch ihn abgezeichnet werden.

10.2 Sichtprüfungen

Die Sichtprüfung an Bauteilen und Einbauhilfsmitteln beinhaltet u. a.:

• Alle Baustoffe, Bauteile und Baubehelfe auf Ver-tragskonformität,

• Bauteile, Rohre, Formstücke, Auskleidungen, Beschichtungen und Anstriche auf Beschädigung,

• Funktionskontrolle der Geräte zum Einbau der Rohre und der Baubehelfe,

• laufende Kontrolle und ggf. Justierung der Lasereinstellung,

• Richtung, Höhenlage und Gefälle der Rohre, Formstücke und Bauteile,

• Ausführung der Rohrverbindungen,

• Ausführung der Anschlüsse für Grundstücksentwäs-serung und Straßenabläufe,

• Verschluss der Aussparungen für Transportanker.

Vor dem Einbringen der Seitenverfüllung muss die Rohr-leitung nochmals auf ihre planmäßige Lage geprüft werden.

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 43

10.3 Prüfung der Dichtheit

Sofern Dichtheitsprüfungen in der Bauphase stattfinden, sind diese mit Wasser oder Luft gleichermaßen möglich. Sie ersetzen nicht die Abnahmeprüfung. Die Prüfkriteri-en sind identisch (siehe Abschnitt 13).

10.4 Prüfung der Erdarbeiten

10.4.1 Allgemeines

Das nachfolgend beschriebene Qualitätssicherungskon-zept, welches sich an die Methode M 3 gemäß ZTV E-StB 09, anlehnt, muss angewandt werden.

Hinweise auf den Einsatz ergänzender geophysikalischer Messverfahren liefert das Merkblatt DWA-M 149-4.

Die Durchführung der Prüfungen kann durch den quali-fizierten Auftragnehmer selbst oder durch Dritte erfol-gen, die über entsprechende Kenntnisse verfügen.

10.4.2 Qualitätssicherungskonzept

Der Auftragnehmer (AN) muss die vertraglich vereinbarte Qualität der Erdarbeiten sicherstellen und nachweisen.

Die Qualitätssicherung sollte folgende Elemente beinhalten:

• Eignungszeugnisse der Erdbaustoffe einschließlich des Nachweises der Umweltverträglichkeit gemäß den Mindestanforderungen der Länderarbeitsge-meinschaft Abfall (LAGA), Kontrolle der Erdbaustof-fe auf Übereinstimmung mit den Eignungszeugnis-sen.

• Erstellung einer Arbeitsanweisung durch den AN.

• Probeverdichtungen zu Beginn der Baumaßnahme.

• Korrelation der Probeverdichtung zu den Prüfmetho-den.

• Verdichtungsprüfungen im Zuge des Baufortschritts.

• Eigenüberwachungs- und Fremdprüfungen in Art und Umfang gemäß den Anforderungen der ZTV E-StB 09, der ZTV A-StB 97/06.

• Die Ergebnisse der Eigen- und Fremdprüfung ein-schließlich der Prüfprotokolle sind umgehend (Emp-fehlung: zu den laufenden Baubesprechungen) dem Auftraggeber bzw. dessen Vertreter zu übergeben.

Dem Auftraggeber obliegt die Kontrolle der qualitätssi-chernden Maßnahmen auch hinsichtlich der Wiederver-wendung und Entsorgung von Böden (Verwertung, Beseitigung).

10.4.3 Kontrollprüfungen

Die Prüfungen müssen gemäß ZTV E-StB 09, durchge-führt werden.

Demnach werden die Prüfungen unterschieden nach:

• Eignungsprüfungen,

• Eigenüberwachungsprüfungen des Auftragnehmers,

• Fremdprüfung des Auftraggebers.

Als Prüfmethode muss die Methode M 3: Vorgehenswei-se zur Überwachung des Arbeitsverfahrens gemäß ZTV E-StB 09, gewählt werden.

Die vereinbarte Arbeitsweise ist einzuhalten und umfasst insbesondere folgende visuelle Prüfungen:

• Tragfähigkeit der Grabensohle,

• trockene Grabensohle,

• Verbau bzw. Abböschung der Grabenwand,

• Arbeitsraum,

• Wassergehalt der Füllböden,

• Verdichtung der Rohrzwickel,

• Schütthöhen.

Im Weiteren sind Einzelversuche zur Beurteilung der mit dem Arbeitsverfahren erzielten Verdichtungsqualität erforderlich.

Beim Einsatz indirekter Prüfverfahren (z. B. Dynami-scher Plattendruckversuch nach TP BF-StB 92 Teil 8.3, Rammsondierungen nach DIN EN ISO 22476-2) sollte im Zuge der Probeverdichtungen zu Beginn der Kanal-baumaßnahmen durch Kalibrierversuche der Zusam-menhang zwischen dem Ergebnis des gewählten Prüf-verfahrens und dem Anforderungswert ermittelt werden.

Ist dies nicht erforderlich oder nicht möglich, können auf Erfahrungen beruhende Richtwerte für das Prüfver-fahren als Grundlage für die Prüfungen einvernehmlich zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer vereinbart werden.

Rammsondierungen sind im Rahmen der Abschlussun-tersuchung zum Nachweis einer einheitlichen Verdich-tungsqualität sinnvoll.

Der Abstand der Prüfpunkte sollte bei Rohrleitungs-gräben jeweils 25 m in der Leitungszone und Hauptver- füllungszone nicht überschreiten.

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11 Verfüllung des Leitungsgrabens

Der Einbau von Seitenverfüllung und Hauptverfüllung darf erst vorgenommen werden, wenn die Rohrverbindungen und die Bettung zur Aufnahme von Lasten bereit sind.

Die Herstellung der Leitungszone und der Hauptverfül-lung sowie die Entfernung des Verbaus (Pölzung) sollte so ausgeführt werden, dass die Tragfähigkeit der Rohr-leitung den Planungsanforderungen entspricht.

11.0 Allgemeines

Die Verfüllung besteht aus der Seitenverfüllung, der Abdeckung innerhalb der Leitungszone sowie der Hauptverfüllung (siehe Bild 1).

Soll der anstehende Boden wieder eingebaut werden, muss dessen Eignung geprüft werden (siehe Abschnitt 5.3.2). Gegebenenfalls muss der Aushubboden für den Wiedereinbau verbessert werden.

Insbesondere müssen Füllböden vor Witterungseinflüs-sen geschützt werden. Die Wiederverwendung von Bö-den mit erhöhten Feinkornanteilen (V2- und V3-Böden) wird nicht empfohlen.

11.1 Verdichtung

Der Grad der Verdichtung muss mit den Angaben in der statischen Berechnung für die Rohrleitung übereinstim-men. Der erforderliche Verdichtungsgrad ist mittels einer gerätespezifischen Vorschrift (Verdichtungsgeräte) zu prüfen oder, falls erforderlich, durch Messung nach-zuweisen.

Die Verdichtung der Abdeckung direkt über dem Rohr sollte, falls gefordert, von Hand erfolgen. Die mechani-sche Verdichtung der Hauptverfüllung direkt über dem Rohr sollte erst erfolgen, wenn eine Schicht mit einer Mindestdicke von 300 mm über dem Rohrscheitel einge-bracht worden ist. Die erforderliche Gesamtdicke der Schicht direkt über dem Rohr bevor mit mechanischer Verdichtung begonnen werden darf, hängt von der Art des Verdichtungsgerätes ab. Die Wahl des Verdichtungs-gerätes, die Zahl der Verdichtungsdurchgänge und die zu verdichtende Schichtdicke ist abzustimmen auf das zu verdichtende Material und die einzubauende Rohrleitung.

Verdichten der Hauptverfüllung oder Seitenverfüllung durch Einschlämmen ist nur in Ausnahmefällen zulässig, und dann nur bei geeigneten, nichtbindigen Böden.

Die häufigsten Ursachen für Schäden an den Rohren sind die von der Planung abweichende Verdichtung der Rohrbettung, Seitenverfüllung und Abdeckung. Um Lastkonzentrationen auf das Rohr zu vermeiden, muss

eine einheitliche Verdichtung im Bereich der gesamten Leitungszone sichergestellt werden.

Die Rohrgrabenverfüllung im Straßenraum muss – als Planum des Straßenoberbaus – die Tragfähigkeitsanfor-derungen der ZTV A-StB97/06, ZTV E-StB 09, RStO 01 und ZTV SoB-StB 04 erfüllen.

11.2 Ausführung der Leitungszone

Die Leitungszone sollte so ausgeführt werden, dass das Eindringen anstehenden Bodens oder die Verlagerung von Material der Leitungszone in den anstehenden Bo-den hinein verhindert wird. Unter Umständen kann die Verwendung von Geotextilien oder Filterkies zur Siche-rung der Leitungszone, insbesondere im Grundwasserbe-reich, erforderlich sein.

Falls fließendes Grundwasser feine Bodenbestandteile transportieren kann, oder der Grundwasserspiegel sich senkt, sind geeignete Maßnahmen zu treffen.

Bettung, Seitenverfüllung und Abdeckung sind entspre-chend den Planungsanforderungen auszuführen. Die Leitungszone sollte gegen jede vorhersehbare schädliche Veränderung ihrer Tragfähigkeit, Standsicherheit oder Lage geschützt werden, die ausgelöst werden könnte durch:

• Entfernung des Verbaus (Pölzung);

• Grundwassereinwirkungen;

• andere angrenzende Erdarbeiten.

Falls Teile einer Rohrleitung verankert oder verstärkt werden müssen, ist dies vor dem Einbau der Leitungszo-ne auszuführen.

Während des Einbaus der Leitungszone sollte besonders beachtet werden:

• die Richtung und Höhenlage der Rohrleitung dürfen nicht verändert werden;

• die obere Bettungsschicht ist sorgfältig einzubauen um sicherzustellen, dass die Zwickel unter dem Rohr mit verdichtetem Material verfüllt sind.

Das Bettungsmaterial muss beiderseits der Rohrleitung gleichmäßig in Lagen angeschüttet und sorgfältig ver-dichtet werden. Schütthöhe, Material und das zum Ein-satz kommende Verdichtungsgerät müssen aufeinander abgestimmt werden. Schütthöhe und Anzahl der Über-gänge können für gängige Verdichtungsgeräte den Er-fahrungswerten aus Tabelle 2 entnommen werden. Sie können je nach Bodenzustand über- oder unterschritten werden. In Abhängigkeit von Geräteart (Dienstgewicht), Bodenart und Schütthöhe können sich auch größere Einwirktiefen und damit höhere Mindestüberdeckungen ergeben. Genaue Werte können nur mittels einer Probe-verdichtung festgestellt werden.

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Im Bereich der Seitenverfüllung darf nur von Hand oder mit leichten Verdichtungsgeräten verdichtet werden. Die in DIN EN 1610 in den Tabellen 1 und 2 angegebenen Grabenbreiten sind Mindestwerte, die beim Einsatz von Verdichtungsgeräten für die Verdichtung der Seitenver-füllung unter Umständen in Abhängigkeit vom Gerät entsprechend vergrößert werden müssen. Es ist darauf zu achten, dass die Rohrleitung in ihrer Lage verbleibt.

Bei Ausführung von Betonauflagern und -ummantelun-gen sowie bei Bauwerken aus Beton oder Mauerwerk, darf mit der Seitenverfüllung erst begonnen werden, wenn der Beton bzw. der Fugenmörtel eine ausreichen-de Festigkeit erreicht hat.

In Sonderfällen, z. B. bei beengten Grabenverhältnissen, die keine ausreichende Verdichtung der Bettung und Seitenverfüllung zulassen oder wenn kein geeignetes Material für die Leitungszone zur Verfügung steht, kann die Rohrleitung teilweise oder ganz mit hydraulisch gebundenem Material (z. B. Bodenmörtel gemäß Ab-schnitt 7.3.3, Dämmer, Beton) gebettet werden. Hori-zontale oder vertikale Lageänderungen müssen durch geeignete Maßnahmen vermieden werden.

Die Dicke der Abdeckung über der Rohrleitung sollte im Regelfall 30 cm, mindestens aber 15 cm über dem Rohr-schaft bzw. 10 cm über der Rohrverbindung betragen. Die Verdichtung darf in diesem Bereich nur mit Hand-stampfern oder mit geeigneten leichten Verdichtungsge-räten ausgeführt werden.

11.3 Ausführung der Hauptverfüllung

Die Hauptverfüllung ist entsprechend den Planungsan-forderungen auszuführen, um Oberflächensetzungen zu vermeiden. Besondere Beachtung sollte der Entfernung des Verbaus (Pölzung) gewidmet werden.

Zur Vermeidung von Setzungen muss die Hauptverfüllung lagenweise eingebaut werden, so dass eine ausreichende Verdichtung sichergestellt ist. Höhere Werte als in der statischen Berechnung gefordert, können sich nach ande-ren Vorschriften, z. B. der ZTV E-StB 09, ergeben.

Schlagartiges Einfüllen großer Erdmassen ist unzulässig.

Schütthöhe und Anzahl der Übergänge können für gän-gige Verdichtungsgeräte den Erfahrungswerten aus Tabelle 2 entnommen werden.

Der Einsatz von Fallgewichten sowie eine Verdichtung der Hauptverfüllung durch Schlagen oder Drücken mit dem Baggerlöffel sind unzulässig.

Das Befahren des Einflussbereiches der überschütteten Rohrleitung mit schweren Baugeräten und Fahrzeugen sowie die Lagerung von Bodenaushub über der Leitung sind nicht erlaubt, sofern entsprechende Lastzustände nicht in der statischen Berechnung berücksichtigt wur-den. Dies gilt insbesondere bei Rohrleitungen mit gerin-ger Überdeckung.

11.4 Entfernen/Rückbau des Verbaus (Pölzung)

Die Entfernung des Verbaus (Pölzung) sollte während der Herstellung der Leitungszone fortschreitend erfolgen.

ANMERKUNG: Das Entfernen des Verbaus (Pölzung) aus der Leitungszone oder darunterliegenden Berei-chen nachdem die Hauptverfüllung eingebaut wur-de, kann zu ernsthaften Folgen für die Tragfähigkeit, Richtung und Höhenlage führen.

Wo das Entfernen des Verbaus (Pölzung) vor Fertigstel-lung der Verfüllung nicht möglich ist, z. B. Spundwände, Verbausysteme, sind besondere Maßnahmen erforder-lich, z. B.:

– besondere statische Berechnung;

– Verbleiben von Teilen des Verbaus (Pölzung) im Boden;

– besondere Wahl des Baustoffes für die Leitungszone.

Der Verbau darf nur rückgebaut werden, soweit er durch das Verfüllen oder andere Baumaßnahmen entbehrlich geworden ist (siehe DIN 4124 und Abschnitt 7.4).

Beim Rückbau des Verbaues muss darauf geachtet wer-den, dass durch die Verdichtung des Verfüllbodens eine Verbindung mit dem gewachsenen Boden der Graben-wand entsteht. Dies wird sichergestellt, wenn der Ver-bau vor dem Verdichten der jeweiligen Schütthöhe ge-zogen wird. Wenn in bestimmten Situationen ein Rückbau während des Verfüllens nicht möglich ist, müs-sen geeignete Verfahren zum Verfüllen der Hohlräume (z. B. Einbringen von Dämmer) angewendet werden.

Der Rückbau des Verbaues muss sowohl in der stati-schen Berechnung des Verbaues als auch in der stati-schen Berechnung des Rohres berücksichtigt werden.

11.5 Wiederherstellung der Oberfläche

Nach Abschluss der Verfüllung sind die Oberflächen wie gefordert wiederherzustellen.

Art und Umfang der Wiederherstellung der Oberflächen müssen in der Planung festgelegt werden.

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12 Abschlussuntersuchung und/oder -prüfung von Rohrleitungen und Schächten nach Verfüllung

Nach Abschluss der Verlegung sind geeignete Unter-suchungen und/oder Prüfungen in Übereinstimmung mit 12.1 bis 12.3 durchzuführen.

12.0 Allgemeines

Nach Ausführung der Hauptverfüllung und Rückbau der Baugrubensicherung muss die gesamte Kanalbaumaß-nahme auf Übereinstimmung mit DIN EN 1610 Ab-schnitt 12.1 bis 12.3 und den Festlegungen dieses Arbeitsblattes vom Auftraggeber überprüft und abge-nommen werden.

Der Auftraggeber muss im Rahmen der Ausführungspla-nung festlegen, welche Prüfungen er selbst durchführt oder von einem von ihm Beauftragten durchführen lässt.

12.1 Sichtprüfungen und Messungen

Die Sichtprüfung umfasst:

– Richtung und Höhenlage;

– Verbindungen;

– Beschädigung oder Deformation;

– Anschlüsse;

– Auskleidungen und Beschichtungen.

Für Abnahmeprüfungen müssen bei allen Kanälen und Leitungen die in Abschnitt 12.1 der DIN EN 1610 sowie die in Abschnitt 10 dieses DWA-Arbeitsblattes aufgeführ-ten Nachweise erbracht werden. Die Nachweise müssen auf Übereinstimmung mit den Planvorgaben sowie auf Übereinstimmung mit den vertraglichen Vereinbarungen geprüft werden. Das Ergebnis muss protokolliert werden.

Bei nicht begehbaren Rohrleitungen müssen Kanal-Kameras eingesetzt werden (siehe DIN EN 13508-2 in Verbindung mit Merkblatt DWA-M 149-2 und ATV- M 143-2). Werden spezielle Nachweise über Maße (Rissbreiten, Stoßfugen, Versätze, Verformungen etc.) gefordert, ist dafür eine Kamera mit integrierter Mess-technik und automatischer Aufzeichnung einzusetzen.

12.2 Dichtheit

Die Dichtheit der Rohrleitung einschließlich der An-schlüsse, Schächte und Inspektionsöffnungen ist nach Abschnitt 13 oder Abschnitt 14 zu prüfen.

Die Prüfung der Dichtheit der Rohrleitung einschließlich der Anschlüsse, Schächte und Inspektionsöffnungen erfolgt in Umsetzung der DIN EN 1610 Abschnitt 13 und 14 nach den zusätzlichen Festlegungen dieses Arbeits-blattes (Abschnitt 13).

Die Dichtheitsprüfung sollte haltungsweise als Rohrlei-tungsprüfung durchgeführt werden. Die Dichtheitsprü-fung kann mit Begründung auch als Einzelverbindungs-prüfung erfolgen.

Wegen der besonderen baulichen Gegebenheiten kön-nen für Rohre > DN 1000 und zugehörige Bauwerke Art und Umfang der Prüfung im Einzelfall projektbezogen festgelegt werden.

12.3 Leitungszone und Hauptverfüllung

Die geforderte Ausführung der Leitungszone kann durch Prüfung der Verdichtung und/oder der Rohrverformung nachgewiesen werden; die der Hauptverfüllung durch Prüfung der Verdichtung.

12.3.0 Allgemeines

In Ergänzung zu den Prüfungen während des Baus, muss die Ausführung des Erdbaues in der Leitungszone und im Bereich der Hauptverfüllung durch Prüfung der Verdich-tung auf Übereinstimmung mit den Planvorgaben bzw. der statischen Berechnung nachgewiesen werden.

12.3.1 Verdichtung

Wenn gefordert, ist der Grad der Verdichtung der Bet-tung, der Seitenverfüllung, der Abdeckung und der Hauptverfüllung in Übereinstimmung mit 11.1 zu prüfen.

Der Verdichtungsgrad in der Leitungszone und Haupt-verfüllung muss nachgewiesen werden.

Abnahmekriterien sind die der statischen Berechnung zu Grunde gelegten Bodenkennwerte oder die Anforderun-gen der ZTV E-StB 09.

Das Merkblatt DWA-M 149-4 beschreibt geophysikali-sche Messverfahren, die zukünftig durch die Kombinati-on von Messungen im Kanal und von der Oberfläche aus eine kontinuierliche Überprüfung der Verdichtung im gesamten Rohrgraben ermöglichen sollen.

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12.3.2 Rohrverformung

Wenn gefordert, ist die vertikale Veränderung im Durchmesser auf Übereinstimmung mit der statischen Berechnung zu prüfen.

Bei biegeweichen Rohren muss die Verformung auf Übereinstimmung mit der statischen Berechnung geprüft werden. Die Verformung darf die in der Statik ausgewie-senen Werte der Kurz- sowie Langzeitverformung (siehe Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 127) nicht überschreiten. Die Ergebnisse der Verformungsmessung müssen protokol-liert werden. Unmittelbar vor der Prüfung muss die zu untersuchende Rohrleitung oder Teilstrecke gereinigt werden.

13 Verfahren und Anforderungen für die Dichtheitsprüfung von Freispiegelleitungen

13.1 Allgemeines

Die Prüfung auf Dichtheit von Rohrleitungen, Schächten und Inspektionsöffnungen ist entweder mit Luft (Verfah-ren „L“) oder mit Wasser (Verfahren „W“) wie in Bild 6 – DIN EN 1610 und Bild 7 – DIN EN 1610 dargestellt, durchzuführen. Die getrennte Prüfung von Rohren und Formstücken, Schächten und Inspektionsöffnungen, z. B. Rohre mit Luft und Schächte mit Wasser, darf erfolgen. Im Falle von Verfahren „L“ ist die Anzahl der Korrek-turmaßnahmen und Wiederholungsprüfungen bei Ver-sagen unbegrenzt. Im Falle einmaligen oder wiederhol-ten Nichtbestehens der Prüfung mit Luft ist der Übergang zur Prüfung mit Wasser zulässig, und das Ergebnis der Prüfung mit Wasser ist dann allein ent-scheidend.

Steht während der Prüfung der Grundwasserspiegel oberhalb des Rohrscheitels an, darf eine Infiltrationsprü-fung mit fallbezogenen Vorgaben durchgeführt werden.

Eine Vorprüfung kann vor Einbringen der Seitenverfül-lung durchgeführt werden. Für die Abnahmeprüfung ist die Rohrleitung nach Verfüllen und Entfernen des Verbaus (Pölzung) zu prüfen; die Wahl der Prüfung mit Luft oder Wasser darf durch den Auftraggeber bestimmt werden.

Die Prüfbedingungen nach DIN EN 1610 und die nach-folgend im Arbeitsblatt genannten gelten für neu herge-stellte Kanäle und Leitungen bis zur Abnahme bzw. bis zum Ende der Mängelbeseitigungsfrist.

Das vorliegende Arbeitsblatt enthält neue, abgesicherte Erkenntnisse zur Herstellung einer Gleichwertigkeit zwi-schen den Dichtheitsaussagen nach Verfahren „W“ (Was-ser) und „L“ (Luft). Die im Arbeitsblatt in Abschnitt 13.2 bis 13.4 genannten Prüfvorgaben werden daher allgemein (anstelle der Werte der DIN EN 1610, Tabelle 3) zur Anwendung empfohlen. Für die Luftüberdruckprüfung werden aus messtechnischen Gründen die Prüfdrücke nach Verfahren LC und LD der DIN EN 1610 in den Ver-fahren LE und LF (siehe Abschnitt 13.2) beibehalten. Um eine den Prüfkriterien der Wasserdruckprüfung (siehe Abschnitt 13.3) gleichwertige Prüfaussage zu erhalten, sind die in Tabelle 5 aufgeführten Prüfzeiten einzuhalten. Bei Rohren größerer Dimension (ca. > DN 1000) ist aus Gründen der Arbeitssicherheit der Prüfdruck ausschließ-lich nach Verfahren LE gemäß Tabelle 5 in Verbindung mit Gleichung 1 zu empfehlen.

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Bild 6 – DIN EN 1610: Fließdiagramm Verfahren „L

Bild 7 – DIN EN 1610: Fließdiagramm Verfahren „W“

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Bei der Planung der Abwasserleitungen und -kanäle des Entwässerungssystems müssen unter Berücksichtigung der Bauzustände sowie der Arbeitsschutzbestimmungen u. a. die nachfolgenden Punkte berücksichtigt und in die Leistungsbeschreibung aufgenommen werden:

• Art und Weise der Prüfung,

• Art des Kanals/der Leitung,

• Prüfabschnitte,

• Zugänglichkeit,

• Grundwasserstand,

• Werkstoffeigenschaften,

• ggf. notwendige Wassersättigung,

• Prüfzeitpunkt.

Für notwendige Vorgaben bei Planung und Ausschrei-bung werden folgende Hinweise gegeben:

• Vorgabe zur Prüfsystematik (Prüfabschnitte, Überlappungen, Messtechnik),

• Vorgabe zu Prüfungen entsprechend Bauzuständen,

• Vorgaben zu Messmethoden und Toleranzen,

• Vorgehensweise bei Abweichungen von den Prüfvor-gaben,

• Vorgaben zur Korrektur der Prüfung bei anzuneh-menden Fehlern innerhalb des Prüfvorgangs (Wieder-holungsprüfung, Korrektur der Absperrelemente o. Ä.).

Die Dichtheitsprüfung sollte als Rohrleitungsprüfung erfolgen und kann entweder mit Wasser oder mit Luft durchgeführt werden.

Die folgenden Prüfkriterien sind so gewählt, dass – auch unter Berücksichtigung der werkstoffabhängigen Wasser-zugabewerte – eine gleichwertige Aussage zur Dichtheit bei Wasser- und Luftprüfung sichergestellt ist.

Die Dichtheitsprüfung kann in begründeten Fällen (z. B. aus baulichen oder betrieblichen Gegebenheiten) auch als Prüfung der einzelnen Verbindungen (auch An-schlüsse, Reparaturstellen, etc.) der Rohrleitung erfol-gen. Bei diesen Einzelverbindungsprüfungen wird keine vollständige Aussage zur Dichtheit der Rohrleitung ge-troffen.

Die Prüfung mit Wasser entspricht den Betriebsbedin-gungen in einem Kanal und ist in Zweifelsfällen maßge-bend. Die Prüfung mit Luft benutzt ein Vergleichsmedi-um. Verfahrensgrenzen ergeben sich unter anderem durch die Beherrschbarkeit der auftretenden Kräfte an den Absperrorganen und deren Abstützungen, den Prüf-einrichtungen sowie den Werkstoffen der Rohre und Bauteile.

Das die Prüfungen durchführende Unternehmen muss geeignet sein. Diese Eignung kann nach RAL-GZ 961, Gruppe D oder nach Merkblatt DWA-M 190 nachgewiesen werden, siehe hierzu auch Abschnitt 15. Die Arbeiten müssen von einem Aufsicht Führenden geleitet werden, der über einschlägige Kenntnisse in der Durchführung von Dichtheitsprüfungen und Messtechnik verfügt. Seine Qualifikation muss nachgewiesen sein (z. B. durch einen Sachkundenachweis nach DWA-Seminar „Sachkunde für die Dichtheitsprüfung von Entwässerungssystemen au-ßerhalb von Gebäuden“ oder vergleichbar). Vor Durch-führung der Prüfungen sind die Planunterlagen heranzu-ziehen, aus denen Lage und Ordnungsmerkmale der zu prüfenden Objekte eindeutig hervorgehen und die die Rückverfolgbarkeit sicherstellen.

Zum Zeitpunkt der Dichtheitsprüfung muss die Grund-wassersituation im Bereich des Prüfobjektes dokumen-tiert werden.

In Abhängigkeit des Grundwasserstandes bezogen auf den äußeren Rohrscheitel oder die innere Rohrsohle ergeben sich die in Tabelle 4 dargestellten Einsatzgren-zen der Dichtheitsprüfverfahren.

Dichtheitsprüfungen, insbesondere mit Luft, sind als gefährliche Arbeit einzustufen. Hierzu sind die Arbeits-schutzmaßnahmen gemäß BGR 236 (vgl. Anhang I) und BGI 802 umzusetzen.

Das Prüfobjekt muss so sauber sein, dass der sichere Sitz der Absperrelemente und eine störungsfreie Durchfüh-rung der Dichtheitsprüfung möglich sind. Die Abdicht-funktion in der Kontaktfläche zwischen der Rohrwan-dung und den Absperrelementen muss bei jedem Prüfdruck und bei jedem eingesetzten Prüfmedium sicher erhalten bleiben.

Abnahmekriterium für die Dichtheitsprüfung ist bei der Prüfung mit Luft der zulässige Druckabfall bzw. -anstieg. Bei der Prüfung mit Wasser darf der zulässige Wasserzugabewert innerhalb der Prüfzeit nicht über-schritten werden.

Die Dichtheitsprüfung der Schächte sollte als Wasser-druckprüfung durchgeführt werden.

Die Messgenauigkeit einer automatisiert messenden Dichtheitsprüfanlage ist jährlich zu überprüfen und durch eine entsprechende Bescheinigung, die bei Dicht-heitsprüfungen mitzuführen ist, nachzuweisen. Die Überprüfung kann z. B. durch den Hersteller der Dicht-heitsprüfanlage oder ein von der Akkreditierungsstelle des Deutschen Kalibrierdienstes (DKD) akkreditiertes und überwachtes Prüflaboratorium erfolgen.

Die nachfolgenden Prüfkriterien gelten nicht für Bauteile aus Mauerwerk. Hierzu sind einzelfallbezogene Kriterien vorzugeben.

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50 Januar 2010 DWA-Regelwerk

13.2 Prüfung mit Luft (Verfahren „L“)

Die Prüfzeiten für Rohrleitungen ohne Schächte und Inspektionsöffnungen ist unter Berücksichtigung von Rohrdurchmessern und Prüfverfahren (LA; LB; LC; LD) aus Tabelle 3 – DIN EN 1610 zu entnehmen. Das Prüfver-fahren sollte durch den Auftraggeber bestimmt werden. Geeignete luftdichte Verschlüsse sind zu verwenden, um Messfehler infolge der Prüfapparatur auszuschließen. Besondere Vorsicht ist aus Sicherheitsgründen während der Prüfung an großen DN erforderlich.

Die Prüfung von Schächten und Inspektionsöffnungen mit Luft ist in der Praxis schwierig durchzuführen.

ANMERKUNG 1: Bis ausreichende Erfahrungen zur Prü-fung von Schächten und Inspektionsöffnungen mit Luft vorliegen, wird vorgeschlagen, Prüfzeiten zu verwenden, die halb so lang sind, wie die für Rohr-leitungen gleicher Durchmesser.

Ein Anfangsdruck, der den erforderlichen Prüfdruck ρ0

um etwa 10 % überschreitet, ist zuerst für etwa 5 min aufrecht zu erhalten. Der Druck für Δp ist dann nach dem in Tabelle 3 – DIN EN 1610 für die Verfahren LA, LB, LC oder LD enthaltenen Prüfdruck einzustellen. Falls der nach der Prüfzeit gemessene Druckabfall Δp geringer ist als der in Tabelle 3 – DIN EN 1610 angegebene Wert, entspricht die Rohrleitung den Anforderungen.

Tabelle 3 – DIN EN 1610: Prüfdruck, Druckabfall und Prüfzeiten für die Prüfung mit Luft

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DWA-Regelwerk Januar 2010 51

ANMERKUNG 2: Prüfanforderungen für die Luftprüfung mit negativem Druck sind in dieser Europäischen Norm nicht enthalten, da zur Zeit noch keine ausrei-chenden Erfahrungen mit diesem Verfahren vorliegen.

Die zur Messung des Druckabfalls eingesetzten Geräte müssen die Messung mit einer Fehlergrenze von 10 % Δp sicherstellen. Für die Messung der Prüfzeit beträgt die Fehlergrenze 5 s.

13.2.1 Prüfkriterien und Prüfablauf für die Rohrleitungsprüfung

Abnahmekriterium für die Dichtheitsprüfung mit Luft (vgl. Bild 11 und Bild 12) ist der zulässige Druckabfall bzw. -anstieg bezogen auf die Prüfzeit. Die Prüfung wird haltungsweise bzw. von Schacht zu Schacht empfohlen.

Bei zementgebundenen Werkstoffen sollte eine weitestge-hende Wassersättigung der Oberfläche vorhanden sein.

Vor Beginn der Prüfzeit gemäß Tabelle 5 muss eine dem Prüfobjekt angepasste Beruhigungszeit eingehalten werden, um einen ausreichenden Temperaturausgleich sicherzustellen.

Empfohlen wird eine Beruhigungszeit von 5 min. Der Aufsicht Führende kann eine, dem jeweiligen Prüfobjekt angemessene angepasste Beruhigungszeit festlegen, welche einen ausreichenden Temperatur- und Druck-ausgleich im Prüfobjekt gewährleisten muss.

Die in Tabelle 5 aufgeführten Prüfzeiten gelten für alle Rohrwerkstoffe. Prüfzeiten für andere Nennweiten sind mit folgenden Gleichungen zu berechnen.

Verfahren LE und LEu:

t = 0,015 × DN [min] (1)

Verfahren LF und LFu:

t = 0,01 × DN [min] (2)

Die Prüfzeit ist auf die nähere halbe Minute zu runden.

Für ein Prüfobjekt mit nichtkreisförmigem Querschnitt oder unterschiedlichen Querschnitten (z. B. Haltung einschließlich Anschlusskanäle) kann aus dem Prüf-raumvolumen V und der zugehörigen Rohrwandfläche A des Prüfraumes eine Ersatznennweite DNE berechnet werden, für die die erforderliche Prüfzeit nach Tabelle 5 oder Gleichung (2) bzw. (1) bestimmt werden kann:

DNE = 4000 × V/A [mm] (3)

DNE [mm] Ersatznennweite

V [m3] Prüfraumvolumen

A [m2] Wandfläche des Prüfraumes: benetzte innere Oberfläche (= Rohrwandfläche)

Beim Prüfverfahren „L“ muss ausgeschlossen werden, dass die Luft aus dem Prüfraum zwischen Rohrwand und Absperrelementen entweichen oder zuströmen kann.

Gründe für Abweichungen von den zulässigen Prüfkrite-rien (max ∆ p) können u. a. sein:

• Undichtheit der Absperrelemente,

• Fehlfunktion der Prüfausrüstung,

• Fehlbedienung der Prüfausrüstung,

• Undichtheit des Prüfobjektes.

Tabelle 4: Einsatzgrenzen der Dichtheitsprüfverfahren in Abhängigkeit des Grundwasserstandes

Wasser LE LEc LF LFu Infiltration Bemerkung

unterhalb der Rohrsohle x x x x x - -

bis 1 m über Rohrsohle x x - - - - Druckluft um 1 kPa je 10 cm erhöhen

oberhalb 1 m über der Rohrsohle x - - - - -

am tiefsten Punkt des Prüfobjektes max. 50 kPa; am höchsten Punkt des Prüfobjektes mind. 10 kPa

ab 1 m über Rohrscheitel - - - - - x es müssen fallbezogene Prüfvorgaben definiert werden.

Gru

nd

was

sers

tan

d

Einsatzgrenzen für die verschiedenen Prüfverfahren

x Einsatz möglich - Einsatz nicht möglich

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52 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Bei Abweichungen von den zulässigen Prüfkriterien (max ∆ p) ist wie folgt vorzugehen:

• Prüfabschnitt entlasten,

• Absperrelemente lösen,

• Fehler suchen,

• Fehler beseitigen,

• Absperrelemente neu setzen,

• Prüfung wiederholen.

Bei weiterhin bestehenden Abweichungen von den zu-lässigen Prüfkriterien (max ∆ p) kann eine Prüfung mit Wasser nach Abschnitt 13.3 durchgeführt werden, deren Ergebnis dann maßgebend ist.

13.2.2 Leitungsprüfung mit Luftüberdruck

Für die Festlegung der Prüfzeiten der Luftüberdruckprü-fung sind Tabelle 5 oder Gleichung (2) bzw. (1) anzu-wenden.

Bei anstehendem Grundwasser ist der höchste Grund-wasserstand in der Prüfstrecke zu berücksichtigen (siehe auch Tabelle 4). Der Prüfdruck ist pro 10 cm Grundwas-ser über der Rohrsohle um 1 kPa zu erhöhen. Aus sicherheitstechnischen Gründen bleibt der Prüfdruck in jedem Fall auf 20 kPa beschränkt.

Auf die Ausschubsicherung (siehe Bild 11 und Anhang I) muss aufgrund des Gefährdungspotenzials besonders geachtet werden (siehe auch BGI 802).

13.2.3 Leitungsprüfung mit Unterdruck

Für die Festlegung der Prüfzeiten der Unterdruckprüfung sind Tabelle 5 oder Gleichung (2) bzw. (1) anzuwenden. Diese Prüfbedingungen gelten nur für Prüfobjekte, die sich vollständig oberhalb des Grundwasserspiegels befinden.

Auf die Positionssicherung der Absperrelemente (siehe Bild 12 und Anhang I) muss aufgrund des Unterdrucks im Prüfraum besonders geachtet werden.

Tabelle 5: Bedingungen für die Prüfung mit Luft

Prüfverfahren Arbeitsblatt DWA-A 139

p0

max. ∆ p

Prüfzeit in Minuten Rohrdurchmesser DN

in kPa 100 150 200 250 300 400 500 600 700 800 900 1000

Luftüberdruck LE 10 1,5 1,5 2,5 3,0 4,0 4,5 6,0 7,5 9,0 10,5 12,0 13,5 15,0

LF 20 1,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 8,0 9,0 10,0

Unterdruck LEu –10 1,1 1,5 2,5 3,0 4,0 4,5 6,0 7,5 9,0 10,5 12,0 13,5 15,0

LFu –20 1,1 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 8,0 9,0 10,0 ANMERKUNGEN:

1 kPa = 10 mbar und entspricht 0,1 m WS

p0 ist bezogen auf den Atmosphärendruck

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DWA-Regelwerk Januar 2010 53

Bild 11: Prinzip der Luftüberdruckprüfung von Kanal und Anschluss

Bild 12: Prinzip der Unterdruckprüfung von Kanal und Anschluss

13.2.4 Anforderungen an die einzusetzenden Geräte

Bei der Prüfung mit Luft ist mindestens folgende Prüf-ausrüstung erforderlich:

• auf Rohre und Bauteile abgestimmte Absperrelemen-te,

• Kompressor bzw. Verdichter oder Unterdruckpumpe,

• Befülleinrichtung inkl. Druckminderungsventil bzw. automatisch wirkende elektronischer Druckabschal-tung,

• Druckmesseinrichtung,

• Einrichtung zur Protokollierung und Archivierung der Messdaten.

Die Absperrelemente müssen dem Anwendungsbereich entsprechen und vom Hersteller durch ein Typenschild mit folgenden Angaben dauerhaft gekennzeichnet werden:

• Hersteller, Typ, Baujahr,

• verschließbare Rohrdurchmesser bzw. Rohrdurchmesserbereiche,

• maximaler Betriebsdruck (Fülldruck),

• maximal zulässiger Prüfdruck,

• Prüfmedium.

Der Nachweis einer durchgeführten Kalibrierung der Messgeräte darf nicht älter als 12 Monate sein Die Kali-brierung der Messgeräte muss durch den Hersteller oder durch ein von der Physikalisch-Technischen Bundesan-stalt akkreditiertes Prüflabor erfolgen. Die Absperrele-mente sind jährlich durch einen Sachkundigen auf Ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen (BGI 802). Die Doku-mentation der Kalibrierungen und Funktionsprüfungen ist auf der Baustelle vorzuhalten.

Vor der Durchführung der Dichtheitsprüfung mit Luft ist die Dichtheit der Prüfeinrichtung nachzuweisen und zu protokollieren. Die Prüfeinrichtung muss dicht sein (∆ p = 0 kPa). Hierzu muss eine Referenzmessung nach Herstellerangaben durchgeführt werden. Diese kann bei

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54 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Haltungsprüfungen mit einem Drucksensor im Leitungs-system der Prüfanlage oder bei Einzelverbindungsprü-fungen durch eine Probedruckprüfung an einem mitge-führten Prüfrohr erfolgen.

Die Befülleinrichtung für Verfahren „L“ muss aus Sicher-heitsventil, Manometer zur Kontrolle des Druckes, Druck-regler sowie dem Befüllschlauch bestehen. Nach Aufbrin-gen des Prüfdruckes ist die Verbindung des Prüfraumes zum Druckbehälter bzw. zur Pumpe zu trennen. Druck-minderungsventile und Druckbegrenzer sind in Verbin-dung mit einer Sicherheitsschaltung (z. B. einer Totmann-schaltung) in die Befülleinrichtung zu integrieren, um eine Überschreitung des Prüfdruckes zu verhindern. Wäh-rend des Druckaufbaus im Prüfraum können größere Druckschwankungen auftreten. Die zulässige Überschrei-tung des Prüfdruckes ist auf 5 % von p0 begrenzt.

Zur Druckmessung ist ein Manometer mit einer Mess-abweichung von maximal 10 % ∆ p zu verwenden.

13.3 Prüfung mit Wasser (Verfahren „W“)

13.3.1 Prüfdruck

Der Prüfdruck ist der sich aus der Füllung des Prüfab-schnittes bis zum Geländeniveau des, je nach Vorgabe, stromaufwärts oder stromabwärts gelegenen Schachts ergebende Druck von höchstens 50 kPa und mindestens 10 kPa, gemessen am Rohrscheitel.

Höhere Prüfdrücke können für Rohrleitungen, die ausge-legt sind, um unter ständigem oder vorübergehendem Überdruck betrieben zu werden, vorgegeben werden (siehe prEN 805).

Der Prüfdruck für Leitungen und Kanäle entspricht in der Regel einer Füllhöhe bis Oberkante Gelände (siehe Bild 13). Der Prüfdruck für Schächte sollte aus konstruk-tiven Gründen einer Füllhöhe bis Oberkante Schachthals bzw. Abdeckplatte entsprechen.

Der Prüfdruck gemessen am inneren Rohrscheitel be-trägt maximal 50 kPa am tiefsten Punkt des Prüfobjek-tes. Am höchstgelegenen Punkt des Prüfobjektes dürfen dabei 10 kPa nicht unterschritten werden.

13.3.2 Vorbereitungszeit

Nach Füllung von Rohrleitungen und/oder Schacht und Erreichen des erforderlichen Prüfdrucks, kann eine Vor-bereitungszeit erforderlich sein.

ANMERKUNG: Üblicherweise ist 1 h ausreichend. Eine längere Zeit kann z. B. aufgrund trockener Klimabe-dingungen im Falle von Betonrohren erforderlich sein.

Die Vorbereitungszeit muss in Abhängigkeit des Rohr-werkstoffes gewählt werden (Einbau- und Prüfanleitun-gen der Hersteller müssen beachtet werden).

Abnahmekriterium für die Dichtheitsprüfung mit Wasser ist nach entsprechender Vorbereitungszeit der zulässige Wasserzugabewert, bezogen auf die Prüfzeit.

13.3.3 Prüfdauer

Die Prüfdauer muss (30 + 1) min betragen.

Bild 13: Prinzip der Wasserdruckprüfung von Kanal, Anschluss und Schacht

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DWA-Regelwerk Januar 2010 55

13.3.4 Prüfungsanforderungen

Der Druck ist innerhalb 1 kPa des nach 13.3.1 festgeleg-ten Prüfdrucks durch Auffüllen mit Wasser aufrecht zu erhalten.

Das gesamte Wasservolumen, das zum Erreichen dieser Anforderung während der Prüfung zugefügt wurde, sowie die jeweilige Druckhöhe am erforderlichen Prüf-druck sind zu messen und aufzuzeichnen.

Die Prüfungsanforderung ist erfüllt, wenn das Volumen des zugefügten Wassers nicht größer ist, als:

– 0,15 l/m2 in 30 min für Rohrleitungen;

– 0,20 l/m2 in 30 min für Rohrleitungen einschließlich Schächte;

– 0,40 l/m2 in 30 min für Schächte und Inspektions-öffnungen.

ANMERKUNG: m2 beschreibt die benetzte innere Ober-fläche.

Für zementgebundene oder zementausgekleidete Rohrlei-tungen und Schächte gelten die Werte aus DIN EN 1610.

Für alle anderen Werkstoffe gilt:

• 0,10 l/m² in 30 min für Rohrleitungen,

• 0,20 l/m² in 30 min für Rohrleitungen einschließlich Schächte,

• 0,30 l/m² in 30 min für Schächte und Inspektions-öffnungen.

Anmerkung: Die zulässigen Wasserzugabemengen wer-den auf die [m²] benetzte Innenfläche der Rohrwand bzw. Schachtwand bestimmt. (Beim Kreisprofil errech-net als: DN/1000×π ×L [m²]; andere Profile sinngemäß).

Das Prüfprojekt darf bei der Wasserdruckprüfung keine direkte Verbindung zu einer unter Überdruck stehenden Leitung bzw. Pumpe besitzen. Die zu prüfende Leitung ist so mit Wasser zu füllen, dass die eingeschlossene Luft an dem am Hochpunkt der Haltung installierten Ab-sperrelement entweichen kann.

Für Bauwerke, z. B. Becken, Pumpwerke, Sonderbau-werke, ausgenommen zur Rohrleitung gehörende Schächte, sind die genannten Wasserverlustwerte nicht anwendbar. Für diese Bauwerke muss eine entsprechen-de Prüfvorgabe seitens der Planung objektbezogen erfol-gen. Hinweise hierzu enthalten DIN 1045, Teile 1 bis 4 in Verbindung mit DIN EN 206-1 und die „WU-Richtlinie“ (Richtlinie Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton) des DAfStb.

13.3.5 Anforderungen an die einzusetzenden Geräte

Die Absperrelemente müssen dem Anwendungsbereich entsprechen und vom Hersteller durch ein Typenschild mit folgenden Angaben dauerhaft gekennzeichnet werden:

• Hersteller, Typ, Baujahr,

• verschließbare Rohrdurchmesser bzw. Rohrdurchmesserbereiche,

• maximaler Betriebsdruck (Fülldruck),

• maximal zulässiger Prüfdruck,

• Prüfmedium.

Zur Durchführung von Wasserdruckprüfungen ist ein Freispiegelbehälter oder eine entsprechende Ausrüstung zur drucklosen Füllung erforderlich.

Die Leitungsprüfung mit Wasser ist im Wesentlichen eine manuell durchzuführende Prüfung. Sie kann auch mit automatisierten Messeinrichtungen erfolgen.

Für die Wasserdruckprüfung muss sichergestellt werden, dass der Wasserverlust auf 150 ml genau erfasst werden kann.

Bei der Prüfung von Schächten und Inspektionsöffnun-gen, auch unter Einbeziehung von Kanälen und Leitun-gen, können für die Ermittlung der Wasserverluste neben der manuellen Wasserzugabemessung auch Pegelmesssysteme (Messgenauigkeit 1,0 mm) verwendet werden. Ein entsprechend gültiger Kalibrierschein über die Messgenauigkeit muss bei den Prüfungen mitgeführt und auf Verlangen vorgelegt werden. Der Kalibrierschein darf nicht älter als 12 Monate sein.

13.4 Prüfung einzelner Verbindungen

Falls nicht anders angegeben, kann die Prüfung einzelner Verbindungen anstatt der Prüfung der gesamten Rohrlei-tung, üblicherweise > DN 1000, anerkannt werden.

Für die Prüfung von einzelnen Rohrverbindungen ist die Oberfläche für die Prüfung „W“ entsprechend der Ober-fläche eines 1 m langen Rohrabschnitts zu wählen, falls nicht anders gefordert. Die Prüfungsanforderungen entsprechen denen nach 13.3.4 mit einem Prüfdruck von 50 kPa am Rohrscheitel.

Die Bedingungen für Prüfung „L“ entsprechen den Grundsätzen in 13.2 und sind im Einzelfall festzulegen.

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13.4.1 Allgemeines

Die Prüfung der Rohrleitung sollte der Einzelverbin-dungsprüfung vorgezogen werden.

Wenn aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen eine Rohrleitungsprüfung nicht möglich oder sinnvoll ist, kann mit den Prüfparametern nach Abschnitt 13.4.2 und 13.4.3 eine Einzelverbindungsprüfung durchgeführt werden.

Bei Einzelverbindungsprüfungen in Abwasserleitungen und -kanälen müssen die Absperrelemente exakt positio-niert werden (in nichtbegehbaren Bereichen mittels opti-scher Inspektion). Der Prüfraum sollte einsehbar sein.

Es sollten Doppelpackersysteme verwendet werden, um Prüffehler infolge von Undichtheiten zwischen Packer und Rohrwand zu minimieren.

Bei Einzelverbindungsprüfungen entstehen höhere Prüf-anforderungen als bei einer haltungsweisen Prüfung (siehe Abschnitt 13.1). Zusätzlich ist die dabei einge-setzte Messtechnik komplex und fehleranfällig. Um die Vergleichbarkeit zur haltungsweisen Dichtheitsprüfung (Rohrleitungsprüfung) sicherzustellen, sollten die Ein-zelprüfergebnisse im Rahmen einer Abweichungsbe-trachtung (siehe Anhang H) – bezogen auf die zutref-fende Haltungslänge – bewertet werden.

Nachstehende Vorgaben gelten für die Prüfung einzelner Verbindungen. Für Prüfabschnitte (z. B. Abzweige/Stutzen) können die Kriterien sinngemäß angewendet werden.

13.4.2 Prüfung mit Luft

Die Prüfzeit für die Prüfung von Rohrverbindungen ist von der Art des Verbindungsprüfgerätes abhängig (siehe Bild 14). Während für Prüfgeräte mit Absperrelementen für den gesamten Rohrquerschnitt die Prüfzeiten nach Tabelle 5 oder der Gleichung (1) bzw. (2) bestimmt werden, sind die Prüfzeiten für Prüfgeräte mit ringför-migem Prüfraum (siehe Bild 14b) mit folgenden Glei-chungen zu berechnen:

Modifiziertes Verfahren LE und LEu:

t = 56 × V/A [min] (4)

Modifiziertes Verfahren LF und LFu:

t = 38 × V/A [min] (5)

Dabei ist

V [m3] ringförmiges Prüfraumvolumen

A [m2] Wandfläche des Prüfraumes

Die Prüfgeräteprogrammierungen müssen vorgenannte Werte nachvollziehbar abbilden.

Zur Ermittlung der erforderlichen Prüfzeiten müssen das Prüfvolumen des eingesetzten Verbindungsprüfgerätes und das Volumen der zuführenden Schläuche, falls diese während der Prüfung eine Verbindung zum Prüfraum aufweisen, sowie das Volumen der Rohrverbindung ermittelt werden. Weiterhin muss die Fläche der Rohr-wandung zwischen den Absperrelementen bekannt sein.

Es sind bevorzugt Prüfgeräte zu verwenden, deren luft-zuführenden Schläuche während der Prüfung keine Verbindung zum Prüfraum aufweisen.

Der Prüfraum muss während der Prüfung wasserfrei sein. Wegen des sehr kleinen Prüfvolumens ist sicherzu-stellen, dass keine Luft zwischen den Absperrelementen des Prüfgerätes und der Rohrwand oder durch Un-dichtheiten des Prüfgerätes entweichen kann. Dieser Nachweis kann z. B. durch eine Referenzmessung an einem „optisch dichten” Rohrstück neben der Rohrver-bindung erfolgen. Außerdem sind nicht bestandene Prüfungen zu wiederholen, nachdem der Prüfraum ent-lüftet, die Absperrelemente gelöst und das Prüfgerät neu gesetzt wurde (Abschnitt 13.2).

Bild 14: Prinzipskizze für Verbindungsprüfgeräte

Nach Einstellung des Prüfdruckes ist vor Prüfbeginn die Beruhigungszeit tB abzuwarten. tB ist nach Bedarf zu wählen, darf jedoch 30 Sekunden nicht unterschreiten.

Es wird folgende Vorgehensweise empfohlen:

• Prüfabschnitt unmittelbar vor der Prüfung reinigen und während der Prüfung von Abflüssen möglichst freihalten,

• Prüfgerät auf Funktionsfähigkeit (Dichtheit der Pa-cker sowie sämtlicher Anschlüsse und Kupplungen prüfen) kontrollieren,

• Prüfgerät an einem dichten Prüfrohr kontrollieren (Nullmessung),

• Positionierung des Prüfgerätes,

• Abdichtung des Prüfraumes,

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DWA-Regelwerk Januar 2010 57

• Messung des Druckverlustes (Druckprüfung),

• bei nicht bestandener Prüfung: Abweichungsbetrach-tung (siehe Anhang H).

13.4.3 Prüfung mit Wasser

Unter den Randbedingungen des Abschnittes 13.3 des Arbeitsblattes kann anstatt der Rohrleitungsprüfung auch eine Einzelverbindungsprüfung mit den nachfol-genden Prüfbedingungen erfolgen:

• Wasserzugabewert gemäß Abschnitt 13.3,

• Prüfdruck 50 kPa über dem inneren Rohrscheitel,

• Ersatzrohrlänge 1,0 m.

Bei der Prüfung einzelner Verbindungen mit Wasser kann bei Rohren > DN 1000 in Abstimmung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer die Prüfzeit auf 10 Minuten verkürzt werden; die Wasserzugabemenge beträgt dann 0,035 l/m² (bei zementgebundenen oder zementausgekleideten Rohrleitungen: 0,05 l/m²) bezo-gen auf die Innenfläche eines 1,0 m langen Ersatzrohr-abschnittes. Ansonsten ist eine Prüfzeit von 30 Minuten maßgebend. Bei Rohren kleiner gleich DN 1000 führt eine Verkürzung der Prüfzeiten wegen den sich daraus ergebenden sehr geringen Wasserzugabemengen zu keinen praxisnahen Werten.

13.5 Protokollierung

Das Prüfprotokoll ist für jede einzelne Prüfung – auch nicht bestandene –, sofort nach Beendigung der Prüfung vor Ort, vom Aufsicht Führenden zu erstellen und durch Unterschrift zu bestätigen. Es muss im Einzelnen bein-halten:

• Objektbezogene Daten (Auftraggeber, Bauüberwachung, Auftragnehmer, ggf. Projektleiter, Aufsicht Führenden, Geräteführer, Prüfort, Straßenname, Haltungsnummer und/oder die Bezeichnungen der die Haltung begrenzenden Schächte);

• Bestandsdaten des zu prüfenden Objektes (Prüfabschnitt, Nennweite, Querschnittsabmessungen, Prüflänge, Werkstoff, Kanalart, Schacht, Anschlüsse, Abzweige, Baujahr, Ursprung der Längenmessung, Grundwasserstand);

• Prüfungsbezogene Daten (Angaben über Prüfvorschrift, Prüfdruck, Luftdruck, Datum und Uhrzeit, Prüfzeit, Beruhigungszeit, zuläs-sige Druckdifferenz bzw. zulässige Wasserzugabe);

• Darstellung des Messergebnisses (Angaben zum Messergebnis: gemessene Druckdiffe-renz bzw. Wasserzugabe);

1. Messgrafik bei einer Luftüber- bzw. Unterdruck-prüfung: grafische Darstellung des Druckverlau-fes (Anlaufphase, Prüfphase, Ablassphase) über die Prüfzeit mit Angabe des geforderten Prüfdru-ckes, der zulässigen Druckdifferenz, dem Beginn und dem Ende der erforderlichen Beruhigungs-zeit sowie dem Beginn und dem Ende der Prüfzeit;

2. Angaben zu Korrekturmaßnahmen während der Prüfung;

3. Prüfvermerk über das Ergebnis der Dichtheitsprü-fung mit der Unterschrift aller beteiligten Parteien;

4. die Prüfprotokolle sind mit einer fortlaufenden Nummer zu versehen und systematisch zu archi-vieren;

5. Funktionsprüfung, Fehlversuche oder abgebro-chene Prüfungen sind ebenfalls zu dokumentie-ren und einzuordnen;

6. für Prüfungen mit Luft: Abweichungsbetrachtung nach Anhang H.

Protokollmuster für die Verfahren „L“ und „W“ sowie Checklisten zu „Planung, Ausschreibung und Durchfüh-rung der Dichtheitsprüfungen“ sind in Anhang G enthal-ten und werden zur Anwendung empfohlen.

14 Prüfung von Druck- und Unterdruckrohrleitungen

Druckrohrleitungen sind nach prEN 805 zu prüfen.

Die Prüfung von Abwasserdruckleitungen erfolgt als Wasserdruckprüfung nach Arbeitsblatt DVGW-W 400-2 (September 2004): Abschnitt 16. Diese Technische Regel enthält alle Regelungen der DIN EN 805. Für die Prü-fung von Druckentwässerungssystemen gilt das Arbeits-blatt DWA-A 116-2 in Verbindung mit DIN EN 805.

Für die Prüfung von Unterdruckentwässerungssystemen gilt das Arbeitsblatt DWA-A 116-1 in Verbindung mit DIN EN 1091.

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58 Januar 2010 DWA-Regelwerk

15 Qualifikationen

Die folgenden Faktoren zu Qualifikationen sind zu be-rücksichtigen:

– entsprechend ausgebildetes und erfahrenes Personal wird zur Überwachung und Ausführung des Bauvor-habens eingesetzt;

– durch den Auftraggeber eingesetzte Auftragnehmer haben die erforderlichen Qualifikationen, die zur Ausführung der Arbeit notwendig sind;

– Auftraggeber versichern sich, dass die Auftragneh-mer die erforderlichen Qualifikationen besitzen.

Siehe Anhang C.

Qualität und Funktion von Abwasserleitungen und -kanälen werden bestimmt durch fachgerechte Planung, Bauausführung und Prüfung.

Auftraggeber sind verpflichtet, entsprechende Sorgfalt bei der Vergabe der Bauleistungen anzuwenden. Sie müssen sich von den erforderlichen Qualifikationen der Bewerber oder Bieter überzeugen. Hinweise dazu ent-hält DIN 1960 (VOB/A).

Der Auftraggeber kann sich eines „Systems zur Prüfung von Lieferanten oder Unternehmen“ gemäß EG-Richtlinie vom 17.09.1990 bedienen (Anhang C der DIN EN 1610).

Die Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961 ist ein solches System und enthält Anforderungen an:

• Personal,

• Geräte,

• Aus- und Weiterbildung,

• Eigenüberwachung der Bauleistung,

• unabhängige Kontrolle der Eigenüberwachung,

• Einsatz von Nachunternehmern,

• Bezug von Lieferungen und Fremdleistungen.

16 Arbeitsschutz

Bezüglich der grundsätzlich durchzuführenden Sicher-heits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen wird auf die einschlägigen staatlichen und berufsgenossenschaftli-chen Vorschriften verwiesen, u. a. auf:

• Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)

• Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

• Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)

• Baustellenverordnung (BaustellV), u. a. Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator (SiGeKo)

• Biostoffverordnung (BiostoffV)

• BGV A1, Grundsätze der Prävention

• BGV C22, Bauarbeiten

• BGR 126, Arbeiten in umschlossenen Räumen von abwassertechnischen Anlagen

• BGR 128, Kontaminierte Bereiche

• BGR 236, Rohrleitungsbauarbeiten

• BGR 500, Betreiben von Arbeitsmitteln

• BGI 802, Handlungsanleitung für die Arbeit mit provisorischen Rohrabsperrgeräten

• DIN 4124, Baugruben und Gräben – Böschungen, Verbau, Arbeitsraumbreiten

Vor Beginn der Arbeiten sind die Gefährdungen, unter Berücksichtigung möglicher Störfälle, baustellen- und verfahrensbezogen zu ermitteln und zu beurteilen (Ge-fährdungsbeurteilung). Nach § 5 Abs. 2 des Arbeits-schutzgesetzes können Gefährdungsbeurteilungen für gleichartige Arbeitsbedingungen zusammengefasst wer-den (z. B. Erneuerung in offener Bauweise ohne beson-dere Erschwernisse).

Gefahren können z. B. ausgehen von:

• unzureichend gesicherten Bauteilen und Absperrein-richtungen bei der Dichtheitsprüfung (siehe Anhang I),

• ungesicherten Grabenwänden,

• vorhandenen Anlagen und Leitungen,

• mobilen selbstfahrenden Arbeitsmaschinen,

• Lastentransport,

• elektrischen Betriebsmitteln,

• Lärm,

• Gesundheitsgefährdenden Arbeitsstoffen,

• Boden- und Grundwasserkontaminationen,

• Kampfmitteln.

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DWA-Regelwerk Januar 2010 59

Im Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung sind die erfor-derlichen Schutzmaßnahmen festzulegen und zu doku-mentieren.

Dabei sind insbesondere folgende Grundsätze zu beachten:

• Die Arbeit ist so zu gestalten, dass Gefährdungen für Leben und Gesundheit möglichst vermieden werden.

• Gefahren sind an ihrer Quelle zu bekämpfen.

• Der Stand der Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene ist zu berücksichtigen.

• Individuelle Schutzmaßnahmen sind nachrangig zu anderen – technischen oder organisatorischen – Maßnahmen.

Der Arbeitgeber hat die Beschäftigten über Sicherheit- und Gesundheitsschutz bei der Arbeit anhand der Ge-fährdungsbeurteilung ausreichend und angemessen zu unterweisen. Die Unterweisung umfasst Anweisungen und Erläuterungen, die auf den Aufgabenbereich der Beschäftigten ausgerichtet sind. Die Unterweisung muss an die Gefährdungsentwicklung angepasst sein und erforderlichenfalls regelmäßig wiederholt werden.

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60 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Anhang A Wasserhaltung (informativ)

A.1 Allgemeines

Falls es einen Grund für die Annahme gibt, dass Grund-wasser in der Nähe des Grabens auf einem höheren Niveau als die geplante Grabensohle auftritt, dann sollte eine ausreichende Baugrunduntersuchung durchgeführt werden, um ein geeignetes Verfahren zur Grundwasser-haltung sowie zur Sicherung des Grabens festzulegen. Die verschiedenen zeitweisen Arbeiten, die mit der Grundwasserhaltung (Wasserhaltung) verbunden sind, können die Gestaltung der dauernden Arbeit beeinflus-sen. Die Planungsannahmen sollten dem Auftragnehmer zur Verfügung gestellt werden, entweder durch die Leistungsbeschreibung oder durch Zeichnungen.

Die Gestaltung von Wasserhaltungssystemen ist viel-schichtig, und der Rat eines Sachverständigen sollte eingeholt werden, bevor ein Verfahren ausgewählt wird. Wasserhaltung kann das Grundwasser über ausgedehnte Bereiche absenken, und Wasser für andere Nutzung dadurch entziehen.

Einige der verfügbaren Verfahren zur Grundwasserhaltung sind nachfolgend aufgeführt mit den Randbedingungen, die ihre Auswahl beeinflussen. Die Wirkungsbereiche hinsicht-lich der Durchlässigkeit des Bodens sind nur als Hinweis anzusehen und ändern sich leicht durch unterschiedliche Geräteeigenschaften und örtliche Bedingungen.

A.2 Offene Wasserhaltung im Bereich der Grabensohle

Dies ist die einfachste Art der Wasserhaltung und umfasst das Abpumpen von Wasser, das in den Graben einge-drungen ist. Bei Böden, bei denen die Gefahr des Ab-schwemmens feiner Partikel von der Grabensohle durch fließendes Wasser besteht, kann es notwendig sein, zu-sätzliche Maßnahmen zur Senkung der Fließrate zu er-greifen. Dies kann erreicht werden durch das Rammen eines dichten Verbaus (Pölzung) in Tiefen unterhalb der Grabensohle. Der Planer der Rohrleitung muss entschei-den, ob es notwendig ist, den Verbau (Pölzung) vorort als Teil der dauernden Arbeiten zu belassen. Die Kosten verbleibenden Verbaus (Pölzung) und die erforderliche Tiefe beschränken das Verfahren auf Situationen, bei denen entweder bindiger Boden vorliegt oder die Tiefe unter dem Grundwasserniveau gering ist.

Der Tiefenbereich kann erweitert werden durch Anwen-dung von weiteren, speziellen Maßnahmen, wie z. B. Gefrierverfahren oder Mörtelinjektionen zur Begrenzung der Grundwasserströmung im Nahbereich der Aufgrabung.

A.3 Tiefbrunnen

Dieses Verfahren geht von einem Tiefbrunnen aus mit üblicherweise 250 mm bis 600 mm Durchmesser und den Einbau eines Standrohres mit Filterabschnitt oder perforierter Wand am Fußpunkt. Das eindringende Was-ser wird mit einer Bohrlochtauchpumpe entfernt. Der Filter ist zum Vermeiden von Feinstpartikeln erforderlich und ist nach den örtlichen Bodenfraktionen auszuwäh-len. Sie sind sehr wirkungsvoll bei Böden mit ähnlicher vertikaler und horizontaler Durchlässigkeit im Bereich von 10-3 m/s bis 1 m/s. Der erfolgreiche Einsatz von Tiefbrunnen bei Böden mit einer geringeren Durchläs-sigkeit von etwa 10-5 m/s kann durch Verschließen des Brunnens und Einbau einer Vakuumpumpe erreicht werden. In diesem Fall erhält die Tauchpumpe eine zusätzliche Druckerhöhung, gegen die gepumpt wird.

Dieses System wird häufiger bei der Herstellung von Fundamenten und Pumpstationen eingesetzt als für Rohrleitungen.

A.4 Vakuumabsenkung mit Vertikalrohren

Zur Vakuumabsenkung werden Rohre eingesetzt, die im unteren Bereich perforiert sind und in den Boden durch Einspülen (pumpen von Wasser ins Rohr) eingebracht werden. Ein Ventil am unteren Ende erlaubt den Austritt von Wasser aus dem Rohr während des Einbringens, verhindert aber das Eindringen von Wasser durch dieses Rohrende während der Absenkung. Das Vakuumrohr ist im Allgemeinen von grobem Sand umhüllt, der als abge-stufter Filter dient. Falls erforderlich wird Sand während des Einspülvorgangs eingebracht. Vakuumrohre werden üblicherweise in Reihe, parallel zum Verlauf des geplan-ten Grabens, installiert, und zwar in Abständen von 0,6 m bis 3,0 m, abhängig von den Boden- und Grund-wasserverhältnissen. Sie können an einer oder an beiden Seiten des Rohrgrabens eingesetzt werden.

Nach dem Einbau werden die oberen Enden der Filterroh-re an eine Vakuumpumpe angeschlossen. Grundwasser tritt in die Rohre durch die Perforation ein. Die Filterrohre können auch Einwegprodukte sein, die die Möglichkeit von Bodenbewegungen während und nach dem Ziehen, sowie von Schwierigkeiten, die im Zusammenhang mit dem Wiederverfüllen und Verdichten des tiefen und en-gen Loches auftreten werden, ausschließen.

Vakuumabsenkungen sind auf Böden mit einer Durch-lässigkeit von 10-6 m/s bis 10-3 m/s beschränkt. Die maximale Grabentiefe, die mit einer einstufigen Filter-reihe entwässert werden kann, beträgt etwa 6,5 m.

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DWA-Regelwerk Januar 2010 61

A.5 Wasserhaltung mit Horizontalrohrsystemen

Ein perforiertes Kunststoffrohr kann in den Boden mit-tels Grabenfräse oder durch grabenlose Verfahren, z. B. durch gerichtetes Bohren, eingebaut werden. Das Sys-tem wird in einer Linie parallel zum geplanten Graben, auf einer oder auf beiden Seiten, und in einer Tiefe unterhalb der geplanten Grabensohle eingebaut. Die Enden der Rohre werden, in gleicher Weise wie bei senkrechten Grundwasserbohrungen, mit Vakuumpum-pen verbunden. Der Arbeitsbereich ist ähnlich wie bei der Vakuumabsenkung mit Vertikalrohren (10-6 m/s bis 10-3 m/s). Die wesentlichen Vorteile des horizontalen Systems liegen im Vermeiden zeitlich beschränkter Lei-tungsarbeiten an der Grabensohle und in der Schnellig-keit des Einbaus.

A.6 Saugbrunnenbohrung

Das Saugbrunnenbohrungssystem umfasst das Abteufen einer Bohrung mit einem Filterabschnitt in Sohlennähe und den Einbau eines Zuleitungsdruckrohrs, Venturi- und Steigrohrs. Wasser wird unter hohem Druck dem Rohr zugeführt und der Druckabfall im Venturirohr wird benutzt, um Wasser aus dem Bohrloch anzusaugen, das im Steigrohr aufsteigt und in die Sammelleitung an der Oberfläche austritt. Wie bei Tiefbrunnen sind große Tiefen möglich (bis zu 45 m), jedoch können nur ver-gleichsweise geringe Durchflussraten in jeder einzelnen Bohrung erzielt werden. Dies beschränkt den Durchläs-sigkeitsbereich, der erfasst werden kann, auf den Be-reich geringeren Zuflusses (üblicherweise geringer als 10-5 m/s).

Wie bei Tiefbrunnen, sind für Saugbohrungen ähnliche vertikale und horizontale Durchlässigkeiten erforderlich, um bei der Absenkung des Grundwasserniveaus wir-kungsvoll zu arbeiten. Die hohen Einbaukosten und der eingeschränkte Rahmen geeigneter Einsatzbedingungen beschränken die Anwendung im Allgemeinen auf feste Standorte, wie Fundamente oder Pumpstationen.

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62 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Anhang B Zusätzliche Informationen zu 5.3.3.1 hinsichtlich der Eigenschaften von körnigen, ungebundenen Baustoffen (informativ)

B.1 Allgemeines

Die derzeitige Praxis der Bezeichnung von körnigen, ungebundenen Baustoffen ist in den verschiedenen CEN-Ländern sehr unterschiedlich. Da es in Erwartung einer Europäischen Norm zur Abstufung von Zuschlagstoffen (CEN/TC 154) nicht möglich war, diese zu vereinheitli-chen, wurden die vorhandenen Bezeichnungen in die-sem informativen Anhang zusammengestellt.

B.2 CEN-Mitglieder, die zu diesem informativen Anhang beigetragen haben

Die folgenden CEN-Mitglieder haben zu diesem informati-ven Anhang und den Tabellen B.2 bis B.19, wie in Tabelle B.1 angegeben, beigetragen: Österreich, Belgien, Däne-mark, Frankreich, Deutschland, Irland, Niederlande, Nor-wegen, Schweden, Schweiz und Vereinigtes Königreich.

Tabelle B.1 – DIN EN 1610: Anforderungen an körnige, ungebundene Baustoffe der CEN-Mitglieder entsprechend den Tabellen B.2 bis B.19

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DWA-Regelwerk Januar 2010 63

B.3 A – Österreich, CH – Schweiz, D – Deutschland, NL – Niederlande

Baustoffe für die Leitungszone

In den nachfolgenden Diagrammen 1 bis 9 sind Korngrößenverteilungen entsprechend den deutschen Anforderungen an körnige, ungebundene Baustoffe gemäß Anhang B der DIN EN 1610 (Tabellen B2, B4 und B7) dargestellt. Die Fest-legung der Körnungen berücksichtigt die Siebgrößen gemäß TL Gestein-StB 04.

B.3.1 Beispiele für Nenngrößen von Ein-Korn-Kies sind (in mm): 8; 16; 32 (A; CH; D; NL); 10; 14; 20; 40 (A)

Beispiele für die Abstufung von Ein-Korn-Kies-Nenngrößen enthalten Tabelle B.2 und Tabelle B.3.

Tabelle B.2 – DIN EN 1610: Abstufung von Ein-Korn-Kies-Nenngrößen (gemeinsam für A; CH; D; NL)

Diagramm 1: Abstufung von Ein-Korn-Kies-Nenngrößen 32 nach DIN EN 1610: Tabelle B.2

3 5

25

100

85

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

0,063 0,125 0,25 0,5 1 2 2,8 4 5,6 8 11,2 16 22,4 31,5 45 56 63

Siebnennöffnungsweite in [mm]

Sie

bdur

chga

ng in

Mas

se-%

Obergrenze Untergrenze

100

0

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64 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Diagramm 2: Abstufung von Ein-Korn-Kies-Nenngrößen 16 nach DIN EN 1610: Tabelle B.2

Diagramm 3: Abstufung von Ein-Korn-Kies-Nenngrößen 8 nach DIN EN 1610: Tabelle B.2

3

100

85

5

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

0,063 0,125 0,25 0,5 1 2 2,8 4

5,6 8

11,2 16 22,4

31,5 45

56 63

Siebnennöffnungsweite in [mm]

Sie

bdur

chga

ng in

Mas

se-%

Obergrenze Untergrenze

100

0

25

3

100

0

85

5

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

0,06

0,12

0,25 0,5 1 2 2,8 4

5,6 8 11,2 16

22,4 31,5 45 56 63

Siebnennöffnungsweite in [mm]

Sie

bdur

chga

ng in

Mas

se-%

Obergrenze Untergrenze

25

100

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DWA-Regelwerk Januar 2010 65

Tabelle B.3 – DIN EN 1610: Abstufung von Ein-Korn-Kies-Nenngrößen (nur A)

B.3.2 Beispiele für Nenngrößen von Material mit abgestufter Körnung sind (in mm): 2/8; 2/16; 16/32 (A; CH; D; NL); 4/14; 5/20; 5/49 (A)

Beispiele für die Abstufung von Material mit abgestufter Körnung enthalten Tabelle B.4 und Tabelle B.5.

Tabelle B.4 – DIN EN 1610: Abstufung von Material mit abgestufter Körnung (gemeinsam für A; CH; D; NL)

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66 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Diagramm 4: Abstufung von Material mit abgestufter Körnung 2/8 nach DIN EN 1610: Tabelle B.4

Diagramm 5: Abstufung von Material mit abgestufter Körnung 8/16 nach DIN EN 1610: Tabelle B.4

100

65

0

10 20 30 40

50 60

70

80

90

100

Siebnennöffnungsweite in [mm]

Sie

bdur

chga

ng in

Mas

se-%

Obergrenze Untergrenze

0,063 0,125 0,25 0,5 1 2 2,8

4 5,6 8

11,2 16 22,4 31,5 45 56

100

90

10

15

3 0

3 0

10

20

30

40

50 60

70

80

90

100

Siebnennöffnungsweite in [mm]

Sie

bdur

chga

ng in

Mas

se-%

Obergrenze Untergrenze

0,06

0,125 0,25 0,5 1 2 2,8 4

5,6 8 11,2 16

22,4 31,5 45 56 63 0

15

90

100 100

63

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DWA-Regelwerk Januar 2010 67

Diagramm 6: Abstufung von Material mit abgestufter Körnung 16/32 nach DIN EN 1610: Tabelle B.4

Tabelle B.5 – DIN EN 1610: Abstufung von Material mit abgestufter Körnung (nur A)

3

100

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Siebnennöffnungsweite in [mm]

Sie

bdur

chga

ng in

Mas

se-%

Obergrenze Untergrenze

100

90

15

0 63 56 45 31,5

22,4 16 11,2 8

5,6 4 2,8 2 1 0,5 0,25 0,125 0,063

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68 Januar 2010 DWA-Regelwerk

B.3.3 Beispiele für Nenngrößen von Sand sind (in mm): 0/1; 0/2; 0/4

Beispiele für die Abstufung von Sand enthalten Tabelle B.6 und Tabelle B.7.

Tabelle B.6 – DIN EN 1610: Abstufung von Sand-Nenngrößen (nur A)

In CH, D und NL ist Sand für alle Rohrnennweiten geeignet, wenn der Anteil an Material < 0,063 mm geringer als‚ 5 Massenanteile in % ist.

Standardabstufungen sind (mm): 0/4; 0/2; 0/1.

Hinweise zur Abstufung von Sand enthält Tabelle B.7.

Tabelle B.7 – DIN EN 1610: Abstufungen von Sand (gemeinsam für CH; D; NL)

Andere Abstufungen von Sand sind annehmbar, wenn ihre Eignung geprüft wurde und ihre Anwendung vom Planer vorgegeben ist.

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DWA-Regelwerk Januar 2010 69

Diagramm 7: Abstufung von Sand 0/4 nach DIN EN 1610: Tabelle B.7

Diagramm 8: Abstufung von Sand 0/2 nach DIN EN 1610: Tabelle B.7

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Siebnennöffnungsweite in [mm]

Sie

bdur

chga

ng in

Mas

se-%

Obergrenze Untergrenze

100

90 85

100 100

55

0

5

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Siebnennöffnungsweite in [mm]

Sie

bdur

chga

ng in

Mas

se-%

Obergrenze Untergrenze

100 100

90

25

5

0

0,063 0,125 0,25 0,5 1 2 2,8 4

5,6 8 11,2 16

22,4 31,5 45 56 63

0,063 0,125 0,25 0,5 1 2 2,8 4

5,6 8 11,2 16

22,4 31,5 45 56 63

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70 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Diagramm 9: Abstufung von Sand 0/1 nach DIN EN 1610: Tabelle B.7

B.3.4 Beispiele für Nenngrößen von Korngemischen (All-In) sind (in mm): 16; 20; 32; 40

Beispiele für die Abstufung von Nenngrößen von Korngemischen (All-In) enthält Tabelle B.8.

Tabelle B.8 – DIN EN 1610: Abstufung von Nenngrößen von Korngemischen (All-In)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Siebnennöffnungsweite in [mm]

Sie

bdur

chga

ng in

Mas

se-%

Obergrenze Untergrenze

100

85

100

0

5

0,063 0,125 0,25 0,5 1 2 2,8 4

5,6 8 11,2 16

22,4 31,5 45 56 63

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DWA-Regelwerk Januar 2010 71

B.3.5 Gebrochene Stoffe

Österreich: Alle Beispiele in B.3.1 bis B.3.4 sind auch für gebrochene Baustoffe anwendbar.

Schweiz; Deutschland; Niederlande: Gebrochene Baustoffe müssen den folgenden Abstufungsanforderungen entspre-chen:

Größtkorn Rohrgröße

11 mm DN < 900

20 mm DN > 1000

Quelle:

DIN 4226-1

B.4 Belgien

B.4.1 Klassifizierung von körnigen, ungebundenen Baustoffen

Die Abstufung von körnigen, ungebundenen Baustoffen enthält Tabelle B.9.

Tabelle B.9 – DIN EN 1610: Abstufung von körnigen, ungebundenen Baustoffen

B.4.2 Klassifizierung von Sand

Die Abstufung von Sand enthält Tabelle B.10.

Tabelle B.10 – DIN EN 1610: Abstufung von Sand

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72 Januar 2010 DWA-Regelwerk

B.4.3 Abstufung von Korngemischen (All-In)

Die Abstufung von Korngemischen (All-In) enthält Tabelle B.11.

Quellen:

NBN B 11-101 für körnige, ungebundene Baustoffe und Korngemische (All-In)

NBN B 11-011 für Sand

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DWA-Regelwerk Januar 2010 73

B.5 DK – Dänemark

B.5.1 Allgemeine Anforderungen an Baustoffe für die Bettung, Seiten-verfüllung und Abdeckung

Abstufung

Größtkorn D ≤ 8 mm;

maximaler Feinanteil (< 0,075) 9 %;

Gleichförmigkeitsbeiwert U < 3.

Reinheit

Das Material darf nicht gefroren sein oder schädigende Pflanzenreste, Humus oder Brocken von Ton oder Lehm enthalten.

Das Material darf keine auf den Rohrwerkstoff aggressiv wirkende Substanzen enthalten.

Seitenverfüllung

Die Seitenverfüllung von biegesteifen Rohren, z. B. Be-tonrohre, kann oberhalb des Niveaus des Rohrmittel-punkts üblicherweise mit schwerem Gerät verdichtet werden. Vorausgesetzt, es ist genügend Platz für dieses Gerät vorhanden, kann auf die Anforderungen das Größtkorn betreffend, verzichtet werden. Korngrößen über 64 mm sind jedoch nicht zulässig.

Für die Seitenverfüllung unterhalb des Niveaus des Rohrmittelpunkts von biegesteifen Rohren, z. B. Beton-rohre, gilt dasselbe, vorausgesetzt, das eingesetzte Gerät ermöglicht eine wirksame Verdichtung der Oberfläche der Bettungsschicht sowie dicht am Rohr, und dass die Bettungsschicht für kreisförmige Rohre eine Mindest-dicke entsprechend der einer verstärkten Bettung, d. h. einem Viertel des Rohraußendurchmessers, aufweist.

Quelle:

DS 475 und DS 475/A 1 Code of practice for trenching for underground pipes and cables.

B.5.2 Biegesteife Rohre

Das Material muss die Anforderungen nach DS 475 erfüllen. Für das Material in Bereichen ohne feste Stra-ßendecke gelten die folgenden Anforderungen.

Bettung

Korngröße über 32 mm ist nicht erlaubt; der Anteil von Material zwischen 16 mm und 32 mm darf 10 % nicht überschreiten.

Seitenverfüllung und Abdeckung

Korngrößen über 64 mm sind nicht erlaubt; das Material muss für eine ausreichende Verdichtung nach den Pla-nungsanforderungen geeignet sein.

Quelle:

DS 437 Dansk Ingeniørforening's Code of Practice for the Laying of Underground Rigid Pipelines of Concrete.

B.5.3 Biegeweiche Rohre

Das Material muss die Anforderungen nach DS 475 erfüllen. Für das Material in Bereichen ohne feste Stra-ßendecke gelten die folgenden Anforderungen.

Bettung

Korngröße über 16 mm ist nicht erlaubt; der Anteil von Material zwischen 8 mm und 16 mm darf 10 % nicht überschreiten; das Material darf nicht aus scharfkanti-gem Feuerstein oder vergleichbarem Material bestehen; das Material muss ausreichend verdichtbar sein.

Seitenverfüllung und Abdeckung

Anforderungen wie für die Bettung, es darf aber Ton verwendet werden.

Quelle:

DS 430 Dansk Ingeniørforening's Code of Practice for the Laying of Underground Flexible Pipelines of Plastic.

B.6 F – Frankreich

B.6.1 Französische Anforderungen für die Leitungszone

Auszug aus:

Circulaire n° 92-42 du 1er juillet 1992 relative au Fasci-cule n° 70 „Ouvrages d'assainissernent“ NO 2: EQUE 9210 108C.

Punkt 5.4.3.1, Seite 77: Herstellung der Bettung

Die Bettung wird mit Material hergestellt, das weniger als 5 % Partikel der Fraktion kleiner als 0,1 mm und keine Bestandteile größer als 30 mm enthält. In wasser-führenden Schichten ist die Bettung mit Material zwi-schen 5 mm und 30 mm herzustellen.

Punkt 5.8.1, Seite 97: Herstellung der Seitenverfül-lung und der Abdeckung

Die Seitenverfüllung und die Abdeckung kann mit jedem vom Planer vorgesehenen und für die Rohrcharakteristik geeignetem Material (Sand, Kies, Korngemische (All-In)) hergestellt werden.

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74 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Punkt 5.8.1.1: Herstellung der Seitenverfüllung

Oberhalb der Bettung und bis zur Achse des Rohrschei-tels wird das Verfüllmaterial unter die Seite des Rohres gestopft und verdichtet, um jede Bewegung des Rohres zu verhindern und die geplante Seitenverfüllung einzu-bringen.

Um zu verhindern, dass sich die das Rohr einschließen-de Seitenverfüllung zu einem späteren Zeitpunkt auflo-ckert, ist die Seitenverfüllung nach dem teilweisen Ent-fernen des Verbaus (Pölzung), sofern vorhanden, herzustellen.

Hat sich die Seitenverfüllung gelockert, wird der Planer den Grad der Auflockerung feststellen und berücksichti-gen, auch unter Berücksichtigung der Festigkeit des Rohres, um gegebenenfalls die Wahl des Materials für die Seitenverfüllung zu ändern.

Punkt 5.8.1.2: Herstellung der Abdeckung

Oberhalb der Seitenverfüllung wird die Abdeckung und deren Verdichtung in aufeinanderfolgenden Lagen sym-metrisch und gleichmäßig hergestellt, bis zu einer Schichtdicke von mindestens 0,10 m über dem Rohr-scheitel, um die Leitungszone fertigzustellen.

B.6.2 Französische Norm über geeignete körnige, ungebundene Baustoffe

Quelle:

Norm NF P 18-101 Dezember 1990: Granulate – Voka-bular – Definitionen und Klassifikationen (Abschnitte 1 bis 5 und Abschnitt 8).

Beispiele für Abstufungen siehe Tabellen B.12, B.13 und B.14.

Tabelle B.12 – DIN EN 1610: Abstufungen von 4/10, 6/14, 6/20, 6/31,5 nach NF P 18-101

Tabelle B.13 – DIN EN 1610: Abstufungsanforderungen für Sand nach NF P 18-101

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DWA-Regelwerk Januar 2010 75

Tabelle B.14 – DIN EN 1610: Abstufungstoleranzen für Sand nach NF P 18-101

B.7 IRL – Irland/UK – Vereinigtes Königreich

Die Anforderungen des Vereinigten Königreichs an Material für die Leitungszone sind in den Bezugsdokumenten am Ende dieses Abschnitts enthalten. Die folgenden Tabellen B.15 bis B.17 wurden aus diesen Bezugsdokumenten zusammengestellt.

Tabelle B.15 – DIN EN 1610: Grobkorn (gemeinsam für IRL, UK)

Tabelle B.16 – DIN EN 1610: Feinkorn (gemeinsam für IRL, UK)

Zu Tabelle B.16 Feinkorn

Die nach BS 812, Teil 103, unter Verwendung von Prüfsieben der Größen in Tabelle B.16 nach BS 410, volle Toleranzen, ermittelten Abstufungen für Feinkorn müssen innerhalb der Gesamtgrenzen nach Tabelle B.16 liegen; ergänzend darf nicht mehr als eine von zehn aufeinanderfolgenden Proben Sortierungen außerhalb der Grenzen irgendeiner der Abstu-fungen von C, M oder F nach Tabelle B.16 aufweisen.

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76 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Tabelle B.17 – DIN EN 1610: Korngemische (All-In) (nur UK)

Zu Tabelle B.17 Korngemische (All-In)

Die nach BS 812, Teil 103, unter Verwendung von Prüf-sieben der Größen in Tabelle B.17 nach BS 410, volle Toleranzen, ermittelten Abstufungen für Korngemische (All-In)-Zuschläge für Beton, müssen innerhalb der zutreffenden Grenzen nach Tabelle B.17 liegen.

Quellen:

Dieser Anhang B.7 nimmt Bezug auf die neuesten Aus-gaben der nachstehenden Veröffentlichungen (falls nicht anders angegeben), einschließlich aller Ergänzungen und Überarbeitungen, die ebenfalls herangezogen wer-den sollten.

Britische Normen

BS 882 Specification for aggregates from natural sources for concrete

BS 1047 Specification for air-cooled blast furnace slag aggregate for use in construction

BS 1377 Methods of test for soils for civil engineering purposes

BS 3797 Specification for lightweight aggregates for masonry units and structural concrete

BS 8005 Part 1: Guide to new sewerage construction

Irische Norm

IS 5: 1990 Aggregates for concrete, Part 1: Specification

Water Industry Specifications/lnformation and Guidance Notes

WIS No. 4-08-02 Specification for bedding and sidefill materials for buried pipelines

IGN No. 4-11-02 Revised bedding factors for vitrified clay drains and sewers

Water Services Association

Civil Engineering Specification for the Water Industry, 4th Edition

WSA

Sewers for adoption, edition 4, 1995.

Transport and Road Research Laboratory

Simplified tables of external loads on buried pipelines, 1986

BRE Digest 363 Sulphate and acid resistance of concrete in the ground, 1991

Specification for the reinstatement of openings in high-ways, HMSO, 1992

ER201E Guide to the Water Industry for structural design of underground non-pressure PVC pipelines, 1986

Für Rohre, die unter Autobahnen verlegt werden, sollte die „Specification for the reinstatement of openings in highways (HAUC specification)“ herangezogen werden. Insbesondere sind hierin Anforderungen enthalten, dass Tone mit einem Wassergehalt (LL) größer als 90 oder einem Plastizitätsindex (PI) größer als 65, geprüft nach BS 1377, Teil 2, Verfahren 4 bzw. 5.4, nicht verwendet werden dürfen, und dass Steine überwiegend größer als 37,5 mm nicht annehmbar sind.

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 77

B.8 N – Norwegen

Tabelle B.18 – DIN EN 1610: Übersicht zu Verfüllmaterialien

B.9 S – Schweden

In Schweden gibt es keine nationale Norm für Baustoffe für die Leitungszone. Es gibt nationale Richtlinien (Mark AMA 83 und VAV P 70), die befolgt werden sollten, falls der Planer nichts anderes vorgibt. Üblicherweise legt der Planer die Baustoffe für die Leitungszone fest.

Tabelle B.19 – DIN EN 1610: Schwedische Richtlinie für Baustoffe für die Lagerung entsprechend Mark AMA 83 und VAV P 70

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78 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Die Richtlinien sind anwendbar für

– Ein-Korn-Kies

– Material mit abgestufter Körnung

– Korngemische (All-In)

– Gebrochene Baustoffe.

Schwedische Richtlinien für bewehrtes Betonauflager (Mark AMA 83)

– Unbewehrter Beton: Klasse K 15

– Bewehrter Beton: Klasse K 25

Quellen:

Mark AMA 83

Allmän material – och arbetsbeskrivning för markabeten

VAV P 70

Anvisningar för projektering och utförande av markförlagda självfallsledningar av plast

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DWA-Regelwerk Januar 2010 79

Anhang C Auszug aus der EG-Richtlinie vom 17. September 1990 über die Vergabebedingungen an Firmen, die in den Bereichen Wasser, Energie, Verkehr und Telekommunikation tätig sind (informativ)

Titel IV

Prüfung, Auswahl und Auftragsvergabe

Artikel 24

1. Die Auftraggeber, die dieses wünschen, können ein System zur Prüfung von Lieferanten oder Unterneh-men einrichten und betreiben.

2. Das System, das verschiedene Stufen umfassen kann, wird auf der Grundlage objektiver Regeln und Krite-rien gehandhabt, die von dem Auftraggeber aufge-stellt werden. Der Auftraggeber nimmt in diesem Fall auf die europäischen Normen Bezug, sofern dies an-gebracht ist. Diese Regeln und Kriterien werden er-forderlichenfalls auf den neuesten Stand gebracht.

3. Die Regeln und Kriterien für die Prüfung werden interessierten Lieferanten oder Unternehmen auf Wunsch gegeben. Die Überarbeitung dieser Regeln und Kriterien wird interessierten Lieferanten und Unternehmen mitgeteilt. Entspricht das Prüfungssys-tem bestimmter dritter Einrichtungen oder Stellen nach Ansicht eines Auftraggebers seinen Anforde-rungen, so teilt dieser den interessierten Lieferanten oder Unternehmen die Namen dieser dritten Einrich-tungen oder Stellen mit.

4. Die Auftraggeber unterrichten die Antragsteller in-nerhalb einer angemessenen Frist über die Entschei-dung, die sie zur Qualifikation der Antragsteller ge-troffen haben. Kann die Entscheidung über die Qualifikation nicht innerhalb von sechs Monaten nach Eingang des Prüfungsantrags getroffen werden, hat der Auftraggeber dem Antragsteller spätestens zwei Monate nach Eingang des Antrags die Gründe für eine längere Bearbeitungszeit mitzuteilen und anzugeben, wann über die Annahme oder die Ableh-nung seines Antrags entschieden wird.

5. In ihrer Entscheidung über die Qualifikation sowie bei der Überarbeitung der Prüfungskriterien und -regeln dürfen die Auftraggeber nicht:

– bestimmten Lieferanten oder Unternehmen ad-ministrative, technische oder finanzielle Ver-pflichtungen auferlegen, die sie anderen Unter-nehmern nicht auferlegt hätten.

– Prüfungen und Nachweise verlangen, die sich mit bereits vorliegenden objektiven Nachweisen überschneiden.

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

80 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Anhang D Anforderungen an Einbauanleitungen

Müssen spezielle Eigenschaften des jeweiligen Rohr-werkstoffes berücksichtigt werden, muss der Hersteller eine ergänzende, verbindliche, detaillierte Einbauanlei-tung vorlegen. Sie sollte insbesondere Angaben enthal-ten über:

• Lieferung,

• Be- und Entladen,

• Transport auf der Baustelle,

• Lagerung,

• Ablassen in den Rohrgraben,

• Einbauen,

• Anschluss an Bauwerke,

• Anschluss an einen bestehenden Abwasserkanal/eine bestehende Abwasserleitung,

• Abstützen und Verankern,

• Auflagerung,

• Einbetten (Baustoffe, Verdichtung),

• Überschütten (Mindestüberdeckung, Baustoffe, Verdichtung),

• Lagestabilisierung,

• Gleitmittel (Art, Funktion, Anwendung),

• Herstellen der Rohrverbindung,

• Angabe des zulässigen Abstands der Stirnflächen,

• Angaben über Schweißbarkeit,

• Hinweis zur Einhaltung der zulässigen Sohlsprünge,

• Befestigen und Lösen der Endverschlüsse,

• Kürzen von Rohren und Nachbehandeln der Schnittflächen,

• Herstellen nachträglicher Anschlüsse,

• Prüfungen,

• Einbau (Art, Hilfsmittel, Geräte),

• Überwachung.

Anhang E Wirtschaftliche Aspekte (informativ)

E.1 Allgemeines

Die Gesamtkosten einer Kanalisation sind hauptsächlich bestimmt durch:

• Investitionskosten,

• Nutzungsdauer,

• Abschreibung,

• Zinsdienst,

• Instandhaltung,

• Betriebskosten,

• soziale Kosten,

• Entsorgungskosten.

Die planmäßige Funktion vorausgesetzt, sollte die Ge-samtheit aller Kosten innerhalb eines Betrachtungszeit-raums den optimal niedrigsten Wert ausweisen.

Der Betrachtungszeitraum ist abhängig vom Interesse des Kostenträgers (Abschreibung, Nutzungsdauer).

Für Abwasserkanäle werden in der Regel sehr lange Nutzungszeiträume angestrebt. Die Wahl der Nutzungs-dauer führt je nach Investitionskosten und den zuzuord-nenden anderen Kosten zu unterschiedlichen Ergebnis-sen in der Wirtschaftlichkeitsaussage.

E.2 Bewertung

Bei der wirtschaftlichen Bewertung ist die gewählte bzw. erwartete Nutzungsdauer von entscheidender Bedeutung. Planungsalternativen sind entsprechend auszuwerten.

Eine gute Möglichkeit der Bewertung ist eine Betrachtung über Jahreskosten. Die Methodik solcher Berechnungen ist u. a. in der „Leitlinien zur Durchführung dynamischer Kostenvergleichsrechnungen (KVR-Leitlinien)“ zu finden.

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 81

E.3 Technische Nutzungsdauer

Wesentlich für die wirtschaftliche Bewertung ist die mög-lichst genaue Abschätzung der Nutzungsdauer, während der die Kanalleitung ihre Funktion bei normalem Instand-haltungsaufwand erfüllt. Diese Nutzungsdauer ist in der Regel nicht mit der Abschreibungsdauer der betriebswirt-schaftlichen Abschreibung gleichzusetzen.

Anzustreben ist eine gesamtwirtschaftlich optimierte Lösung. Neben den Investitionskosten sind die Betriebs-kosten und die Nutzungsdauer zu berücksichtigen. Das Recycling der verwendeten Bauteile und Baustoffe sollte in der Planung Berücksichtigung finden.

E.4 Einfluss der technischen Ausführung auf die Nutzungsdauer

Leitungen und Kanäle sind hinsichtlich ihrer technischen Nutzungsdauer in starkem Maße von der Qualität der Umsetzung der Projektanforderungen in Planung und Bauausführung abhängig.

Eine fachgerechte Planung muss die Erwartungen an die geplante Nutzungsdauer erfüllen. Wesentlich sind die Umsetzung innerhalb der Bauausführung und die Sicher-stellung der Qualität. Dies sind Voraussetzungen für die zutreffende Abschätzung der Daten einer Wirtschaftlich-keitsberechnung.

Anhang F Güteüberwachung und Anforde-rungen beim Einbau „selbstver-dichtender“ Verfüllmaterialien

Die Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) und das Kreislaufwirtschafts- und Abfallge-setz (KrW-/AbfG) müssen beachtet werden.

Der Auftragnehmer muss über ein Qualitäts- und Manage-mentsystem die vertraglich vereinbarte Qualität der Erdarbeiten sicherstellen.

Die Qualitätssicherung sollte folgende Elemente beinhalten:

• Eignungsprüfungen der Erdbaustoffe einschließlich des Nachweises der Umweltverträglichkeit gemäß den Mindestanforderungen der Länderarbeitsge-meinschaft Abfall (LAGA);

• Qualitätsvereinbarung zwischen AG und AN beinhal-tet:

– Qualitätsanforderung,

– Organisation der Qualitätssicherung,

– Umfang und Dokumentation der Eigen- und Fremdüberwachung;

• Vorlage einer Arbeitsanweisung durch den AN;

• Kontrolle der Erdbaustoffe auf Übereinstimmung mit den Eignungsprüfungen;

• Eigenüberwachungs- und Fremdprüfungen in Art und Umfang gemäß den Anforderungen der ZTV E-StB 09 und der ZTV A-StB 97;

• die Ergebnisse der Eigen- und Fremdprüfung ein-schließlich der Prüfprotokolle sollten umgehend dem Auftraggeber bzw. dessen Vertreter übergeben werden;

Folgende Unterlagen bilden den Mindestumfang für die Eignungs- und Güteprüfung:

• Bestandteile und Zusammensetzung (Sieblinie und organische Bestandteile des Grundmaterials, Art und Menge des Stabilisators, Wassergehalt, etc.);

• Lieferscheine der Ausgangsstoffe;

• Lieferscheine einschließlich Rezeptur des gemischten Verfüllmaterials;

• Angabe der Solldruckfestigkeit (Minimalwert und Maximalwert).

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

82 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Vor Einbau des Verfüllmaterials sind durch den Auf-tragnehmer nachzuweisen:

• Frisch-Konsistenz (z. B. Ausbreitmaß);

• Druckfestigkeit Verfüllmaterial: Minimalwert und Maximalwert (Prüfalter n7, n28, n90);

• bodenmechanische Kennwerte des Verfüllmaterials (einaxiale Druckfestigkeit, Wichte des Bodens mit und ohne Grundwasser, Scherparameter, Verformungs-modul, Durchlässigkeit, Filtereigenschaften, etc.);

• Lösbarkeit bei Aufgrabungen (Stichfestigkeit);

• Zeitabhängiges Verformungsverhalten („Schwinden“, „Kriechen“);

• Verträglichkeit der Inhaltsstoffe und der Eluate mit Grundwasser, Boden und Bauwerken;

• Verträglichkeit der Inhaltsstoffe untereinander.

Während des Einbaus des Verfüllmaterials sind durch den Auftragnehmer nachzuweisen:

• Übereinstimmung des anstehenden Bodens mit der Eignungsprüfung;

• Nachweis über die verwendeten Baustoffe (Menge, Art etc.);

• Ausbreitmaß;

• Rückstellproben;

• Prüfumfang gemäß Eignungsprüfung (Prüfhäufigkeit, Homogenität der Mischung etc.).

Nach Einbau des Verfüllmaterials muss durch den Auf-tragnehmer ein Vergleich der Ist- und Sollwerte ein-schließlich einer entsprechenden Dokumentation gelie-fert werden.

Anhang G Formblätter für die Dichtheits-prüfung (informativ)

Inhalt

Zur Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation von Dichtheitsprüfungen mit den Verfahren Luft und Wasser sollten die folgenden Formblätter verwendet werden.

Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen

Checklisten

G.1 Planung und Koordination Prüfablauf ....... 83

G.2 Vorbereitung der Prüfung .......................... 84

G.3 Verfahren Luft (Check Prüfeinrichtung) ............................ 85

G.4 Verfahren Luft (Luftüberdruckprüfung) .... 86

G.5 Verfahren Luft (Unterdruckprüfung) ......... 88

G.6 Verfahren Wasser (Check Prüfeinrichtung) ............................ 90

G.7 Verfahren Wasser ...................................... 91

G.8 Verfahren Infiltration ................................ 93

Prüfprotokolle

G.9 Niederschrift Prüfverfahren „L“, Rohrleitungen .............. 94

G.10 Niederschrift Prüfverfahren „L“, Einzelne Verbindungen ............................. 95

G.11 Anlage 1 Prüfung mittels Prüfverfahren „L“, Angaben zum Prüfgerät ............................. 97

G.12 Niederschrift Prüfverfahren „W“, Rohrleitungen ............. 98

G.13 Niederschrift Prüfverfahren „W“, Rohrleitungen einschließlich Schächte ............................. 99

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 83

G.1 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Planung und Koordination Prüfablauf –

Checkliste nach Arbeitsblatt

DWA-A 139 Seite 1/1

Projekt-Nr.: ......................... Baumaßnahme/-abschnitt: ........................................................................................................... Auftraggeber: ........................................................................................................... Auftragnehmer: ...........................................................................................................

Vorgang erfor-

derlich (j/n)

Dokumentation

Datum/ Unterschrift/

Name in Druckbuchstaben

Durchführbarkeit der Dichtheitsprüfung Auswertung der Ausführungsplanung hinsichtlich

der Durchführbarkeit der Dichtheitsprüfung

Art und Umfang der Abwasserumleitung (in Abhängigkeit der Witterungsverhältnisse)

Rückstau (Regen-, Trockenwetterabfluss, Rückstauebene)

Pumpen oder Saugfahrzeug

.....................................

Prüfung der örtlichen Situation

Anbindung an Bestand

Behandlung der Anschlussleitungen

Wahl Prüfverfahren (Luft, Wasser und Infiltration)

Luft Wasser

Unterdruck Überdruck

– Haltungen

– Rohrleitungsabschnitte:

– Einzelverbindungen:

(Einzelverbindungen nur mit opt. Inspektion)

– Schächte

– Infiltration

Festlegung, ob ge-trennte oder gemein-same Prüfung von Rohren, Schächten, etc. [...]

getrennt gemeinsam

Festlegung von Prüfabschnitten

Ausschreibung und/oder Beauftragung einer qualifizierten Firma für die Dichtheitsprüfung

Firma: ………………………………………………………………….

Vorlage Eignungs-nachweis der beauftragten Firma

Zertifiziert von: ……………………………………………………

Koordination der Dichtheitsprüfung Koordination zwischen Baufirma und ausführender Firma auch

bezügl. des zeitlichen Ablaufs

Terminplan für Dichtheitsprüfungen Empfänger: ………………………………………………………….

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

84 Januar 2010 DWA-Regelwerk

G.2 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Vorbereitung der Prüfung –

Checkliste

nach Arbeitsblatt

DWA-A 139

Seite 1/1

Projekt-Nr.: ......................... Baumaßnahme/-abschnitt: ........................................................................................................... Auftraggeber: ........................................................................................................... Auftragnehmer: ...........................................................................................................

Vorgang erfor-

derlich (j/n)

Dokumentation

Datum/ Unterschrift/

Name in Druckbuchstaben

Bereitstellung von Informationen für das aus-führende Unternehmen

Planunterlagen mit Angabe von Lage, Art, Umfang, Ordnungsmerkmale, etc.

Benennung von Einstieg, Fluchtmöglichkeiten

Angaben zur besonderen Gefährdung: z. B. Kanalatmosphäre, Abwasserzusammensetzung, Pumpenschwall, etc.

Ermittlung baustellen- und betriebsbezogener Gefähr-dungen und Festlegung von Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes

– Datum: .........................................................

SiGeKo – Nachweis: ......................................................

Verkehrssicherung für Arbeitsstellen kürzerer Dauer

Abstimmung mit Verkehrssicherungspflichtigem Absperreinrichtungen: (Leitkegel, Baustellenschilder, etc.)

Absturzsicherung für Öffnungen (Schachtabdeckung)

Warnkleidung

Sicherung der Abwasservorflut durch: ..............................................................

Mindestanforderung an die Sicherheitsausrüstung

persönl. Schutzausrüstung Hand-, Fuß-, Kopfschutz; Absturz-, Höhensicherung, Atemschutz

Gasmessgerät Absturzsicherungsgerät zum Einstieg in Anlagen der Abwasserbeseitigung

Reinigung, Inspektion des Prüfobjektes

Bewetterung

Überprüfung der Kanalatmosphäre HD-Spülung, Reinigung TV-Inspektion

Überprüfung der Einhaltung von Mindestanforderungen gemäß „BGV A1: § 8 Gefährliche Arbeiten“

Aufsicht Führender der Druckprüfung: ..........................................................................

Vorlage Sachkundenachweis des Aufsicht Führenden Durchführung in Anwesenheit von mind. 2 Personen

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 85

G.3 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Verfahren Luft (Check Prüfeinrichtung) –

Checkliste

nach Arbeitsblatt

DWA-A 139

Seite 1/1 Projekt-Nr.: ......................... Prüfverfahren Baumaßnahme/-abschnitt: ................................................................................... LE LF

Auftraggeber: ................................................................................... LEu LFu

Auftragnehmer: ................................................................................... (Zutreffendes ankreuzen bzw. eintragen)

Vorgang erfor-

derlich (j/n)

Dokumentation

Datum/ Unterschrift/

Name in Druckbuchstaben

Überprüfung Mindestausrüs-tung Dichtheitsprüfung

Kompressor bzw. Verdichter oder

Unterdruckpumpe Muffenprüfgerät

Nachweis über die Dichtheit der Prüfeinrichtung

Absperrelemente mit Typenschild und folgenden Angaben: (Hersteller, Typ, Baujahr, geeigneter Rohrdurch-messer, max. Betriebsdruck, max. zul. Prüfdruck, zul. Prüfmedien (L/W)

– Bedienungsanleitung liegt vor (auf Baustelle)

Nachweis über die Kalibrierung der Messgeräte nicht älter als 12 Monate

Befülleinrichtung inklusive – Druckbegrenzer bzw. Druckminderungsventil

in Verbindung mit Sicherheitsschaltung (Totmannschaltung)

– geeichtem Kontrollmanometer mit max. Messabweichung < 10 % ∆ p

– Befüllschlauch

Funktionsprüfung

Druckmesseinrichtung, Datenschreiber mit Online-Plot (in geeigneter Auflösung) min. Zeitschritt ∆ t:.....s/min. Druckdiff. ∆ p:.....kPa

Alle Ausrüstungsgegenstände entsprechenden Vor-schriften (gemäß DIN, VDE, UVV: siehe DWA-A 139: Abschnitt 16)

Prüfprotokoll: Mindestangaben des Ausgabeplots bzw. Ausgabeprotokolls

Allgemeine Daten

AG, AN, BÜ Geräteführer, Aufsicht Führender Prüfort, Datum, Uhrzeit Straßenname, Haltungsnr., Schachtnr. Erst-, Wiederholungsprüfung Witterungsverhältnisse Bestandsdaten

Art des Objektes (haltungs-, abschnittsweise oder Verbindungsprüfung), Schacht Baujahr, Kanalart, Querschnittsabmessungen Prüflänge, Werkstoff Grundwasserstand Angaben zu vorh. Anschlüssen Angaben zur Prüfvorschrift Prüfdruck zulässige Druckdifferenz Prüfzeit Beruhigungszeit Messergebnisse Messgrafik grafische Darstellung über Prüfzeit mit: Angabe des geforderten Prüfdruckes der zulässigen Druckdifferenz Beginn/Ende Beruhigungszeit Beginn/Ende Prüfzeit Angaben zu Korrekturmaßnahmen während der Prüfung

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

86 Januar 2010 DWA-Regelwerk

G.4 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Verfahren Luft (Luftüberdruckprüfung) –

Checkliste

nach Arbeitsblatt

DWA-A 139

Seite 1/2

Projekt-Nr.: ......................... Prüfverfahren Baumaßnahme/-abschnitt: ................................................................................... LE LF

Auftraggeber: ................................................................................... (Zutreffendes ankreuzen bzw. eintragen)

Auftragnehmer: ...................................................................................

Vorgang erfor-

derlich (j/n)

Dokumentation

Datum/ Unterschrift/

Name in Druckbuchstaben

Vorlage Checkliste Prüfeinrichtung

Vollständigkeit der Checkliste

Unterschrift Aufsicht Führender der Druckprüfung

Überprüfung des Verschlusses aller zu- und ablaufender Leitungen

Positionierung der Absperrelemente mit TV-Überwachung

bei Einzelverbindungs- und abschnittsweisen Dichtheitsprüfungen sowie in nichtbegehbaren Kanälen

Prüfung einzelner Verbindungen

gerätespezifische Angaben zum Prüfvolumen/ -oberfläche zur Bestimmung der Prüfzeit

optische Inspektion Dichtheit der Prüfeinrichtung: Referenzmessungen

Überprüfung und Sicherung der formschlüssigen Lage der Absperrelemente

Ausschubsicherung:

Firma/Modell: ………………........................

Statischer Nachweis liegt vor Räumung der Prüfstrecke vor Befüllen der Absperrelemente

Festlegung Prüfverfahren

Verfahren: LE

LF

DN > 1000:

Empfehlung DWA: LE

Prüfdruck: kPa

zulässiger Druckabfall: kPa

Beruhigungszeit: empfohlen mind. 5 min,

bei Einzelverbindungen mind. 30 Sekunden

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 87

G.4 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Verfahren Luft (Luftüberdruckprüfung) –

Checkliste

nach Arbeitsblatt

DWA-A 139

Seite 2/2

Vorgang erfor-

derlich (j/n)

Dokumentation

Datum/ Unterschrift/

Name in Druckbuchstaben

Berücksichtigung von an- stehendem Grundwasser (GW) (über Rohrsohle)

Erhöhung des Prüfdruckes um 1 kPa pro 10 Zentimeter GW über Rohrsohle

Prüfdruck:

max. Prüfdruck p0 ≤ 20 kPa

(Druck über Atmosphärendruck)

GW bis 1 m über Rohrsohle: empf. Prüfverfahren: Wasser und LE

GW oberhalb 1 m über Rohrsohle: empf. Prüfverfahren: Wasser

Kontrolle Prüfeinrichtung (Vermeidung von Fehlmessungen)

Nach Aufbringen des Prüfdruckes (max. Drucküberschreitung: p0 + 5 %): Trennung von Prüfraum und Kompressor!

Durchführung Dichtheitsprüfung

Siehe Formular: ......... (Dichtheitsprüfung – Verfahren LUFT) (G.9 bzw. G.10)

Prüfungsauswertung

Druckverlust nach Prüfzeit < zulässiger ∆ p

Prüfung entspricht der Vorgabe Druckverlust nach Prüfzeit > zulässiger ∆ p

Prüfung entspricht nicht der Vorgabe

Kontrolle Prüfprotokoll Erstellung Prüfprotokoll auch bei

nicht bestandener Prüfung,

Funktionsprüfung oder Fehlersuche!

Protokoll nach Checkliste Prüfeinrichtung

Fortlaufende Nummerierung der Protokolle für Archivierung

Prüfvermerk über Ergebnis der Dichtheits-prüfung mit Unterschrift aller beteiligten Parteien

Druckablass: Kontrolle Messergebnisse Einhaltung UVV1)

Druckablass über zweites Prüfelement (ohne Druckmesseinrichtung) zur Kontrolle

Einhalten Anforderungen gemäß UVV1) (z. B. Ausbau Absperrelemente nach vollständ. Druckabfall im Prüfraum)

1) siehe Arbeitsblatt DWA-A 139: Abschnitt 16

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

88 Januar 2010 DWA-Regelwerk

G.5 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Verfahren Luft (Unterdruckprüfung) –

Checkliste

nach Arbeitsblatt

DWA-A 139

Seite 1/2

Projekt-Nr.: ......................... Prüfverfahren

Baumaßnahme/-abschnitt: ................................................................................... LEu LFu

Auftraggeber: ................................................................................... (Zutreffendes ankreuzen bzw. eintragen)

Auftragnehmer: ...................................................................................

Vorgang erfor-

derlich (j/n)

Dokumentation

Datum/ Unterschrift/

Name in Druckbuchstaben

Vorlage Checkliste Prüfeinrichtung

Vollständigkeit der Checkliste

Unterschrift Aufsicht Führender der Druckprüfung

Überprüfung des Verschlusses aller zu- und ablaufender Leitungen

Positionierung der Absperrelemente mit TV-Überwachung

bei Einzelverbindungs- und abschnittsweisen Dichtheitsprüfungen sowie in nichtbegehbaren Kanälen

Prüfung einzelner Verbindungen

gerätespezifische Angaben zum Prüfvolumen/ -oberfläche zur Bestimmung der Prüfzeit

optische Inspektion Dichtheit der Prüfeinrichtung: Referenzmessungen

Überprüfung und Sicherung der formschlüssigen Lage der Absperrelemente

Ausschubsicherung:

Firma/Modell: ..............................................

Statischer Nachweis liegt vor

Räumung der Prüfstrecke vor Befüllen der Absperrelemente

Festlegung Prüfverfahren

Verfahren:

LEu

LFu

nicht bei anstehendem Grundwasser

Prüfdruck: kPa

zulässiger Druckanstieg

kPa

Beruhigungszeit: empfohlen mind. 5 min,

bei Einzelverbindungen mind. 30 Sekunden

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 89

G.5 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Verfahren Luft (Unterdruckprüfung) –

Checkliste

nach Arbeitsblatt

DWA-A 139

Seite 2/2

Vorgang erfor-

derlich (j/n)

Dokumentation

Datum/ Unterschrift/

Name in Druckbuchstaben

Kontrolle Prüfeinrichtung (Vermeidung von Fehlmessungen)

Nach Aufbringen des Prüfdruckes (max. Drucküberschreitung: p0 + 5 %):

Trennung von Prüfraum und Unterdruckpumpe!

Durchführung Dichtheitsprüfung

Siehe Formular: ............ (Dichtheitsprüfung – Verfahren LUFT) (G.9 bzw. G.10)

Prüfungsauswertung

Druckanstieg nach Prüfzeit < zulässiger ∆ p

Prüfung entspricht der Vorgabe

Druckanstieg nach Prüfzeit > zulässiger ∆ p

Prüfung entspricht nicht der Vorgabe

Kontrolle Prüfprotokoll

Erstellung Prüfprotokoll auch bei nicht bestandener Prüfung, Funktionsprüfung oder Fehlersuche!

Protokoll nach Checkliste Prüfeinrichtung

Fortlaufende Nummerierung der Protokolle für Archivierung

Prüfvermerk über Ergebnis der Dichtheitsprüfung mit Unterschrift aller beteiligten Parteien

Druckausgleich: Kontrolle Messergebnisse Einhaltung UVV1)

Druckausgleich über zweites Prüfelement (ohne Druckmesseinrichtung) zur Kontrolle

Einhalten Anforderungen gemäß UVV1) (z. B. Ausbau Absperrelemente nach vollständ. Druckausgleich im Prüfraum)

1) siehe Arbeitsblatt DWA-A 139: Abschnitt 16

Page 90: DIN EN 1610 - Ohlert...DIN EN 1610 / DWA-A 139 2 Januar 2010 DWA-Regelwerk DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Beuth Verlag GmbH Burggrafenstraße 6 10787 Berlin, Deutschland

DIN EN 1610 / DWA-A 139

90 Januar 2010 DWA-Regelwerk

G.6 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Verfahren Wasser (Check Prüfeinrichtung) –

Checkliste

nach Arbeitsblatt

DWA-A 139

Seite 1/1 Projekt-Nr.: ......................... Baumaßnahme/-abschnitt: ........................................................................................................... Auftraggeber: ........................................................................................................... Auftragnehmer: ...........................................................................................................

Vorgang erfor-

derlich (j/n)

Dokumentation

Datum/ Unterschrift/

Name in Druckbuchstaben

Nachweis über die Dichtheit der Prüfeinrichtung

Überprüfung Mindestaus-rüstung Dichtheitsprüfung

Kompressor zum Befüllen der Absperrelemente

Muffenprüfgerät

Nachweis über die Kalibrie-rung der Messgeräte nicht älter als 12 Monate

Absperrelemente mit Typenschild und folgenden Angaben: (Hersteller, Typ, Baujahr, geeigneter Rohrdurchmesser, max. Betriebsdruck, max. zul. Prüfdruck, zulässige Prüfmedien (L/W)

– Bedienungsanleitung liegt vor (auf Baustelle)

Funktionsprüfung

Befülleinrichtung in Form eines Freispiegel-behälters oder einer entsprechenden Ausrüstung zur drucklosen Befüllung

Druckmess-Befülleinrichtung Messbereich: min. 150 ml, Pegelsysteme 1 mm

Alle Ausrüstungsgegenstände entsprechenden Vorschriften (gemäß DIN, VDE, UVV)1)

Prüfprotokoll: Mindestangaben des Ausgabeprotokolls

Allgemeine Daten

AG, AN, BÜ Geräteführer, Aufsicht Führender Prüfort, Datum, Uhrzeit Straßenname, Haltungsnr., Schachtnr. Erst-, Wiederholungsprüfung Witterungsverhältnisse

Bestandsdaten

Art des Objektes (haltungs-, abschnittsweise oder Verbindungsprüfung), Schacht Baujahr, Kanalart, Querschnittsabmessungen Prüflänge, Werkstoff Grundwasserstand Angaben zu vorhandenen Anschlüssen

Angaben zur Prüfvorschrift

Prüfdruck Prüfzeit zulässige Wasserzugabe Füllzeit vor Prüfungbeginn

Messergebnisse

gemessene Wasserzugabe Angaben zu Korrekturmaßnahmen während der Prüfung

1) siehe Arbeitsblatt DWA-A 139: Abschnitt 16

Page 91: DIN EN 1610 - Ohlert...DIN EN 1610 / DWA-A 139 2 Januar 2010 DWA-Regelwerk DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Beuth Verlag GmbH Burggrafenstraße 6 10787 Berlin, Deutschland

DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 91

G.7 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Verfahren Wasser –

Checkliste

nach Arbeitsblatt

DWA-A 139

Seite 1/2

Projekt-Nr.: .........................

Baumaßnahme/-abschnitt: ............................................................................................................

Auftraggeber: ............................................................................................................

Auftragnehmer: ............................................................................................................

Vorgang erfor-

derlich (j/n)

Dokumentation

Datum/ Unterschrift/

Name in Druckbuchstaben

Vorlage Checkliste Prüfeinrichtung

Vollständigkeit der Checkliste

Unterschrift Aufsicht Führender der Druckprüfung

Überprüfung des Verschlus-ses aller zu- und ablaufen-der Leitungen

Positionierung der Absperrelemente mit TV-Überwachung

bei Einzelverbindungs- und abschnitts-weisen Dichtheitsprüfungen sowie in nichtbegehbaren Kanälen

Prüfung einzelner Verbindungen

Prüfdruck: 50 kPa

Wasserzugabewert: 0,10 l/m2 bzw. 0,15 l/m2 für einen 1 m Rohrabschnitt

Prüfzeit

30 min

bei Rohren > DN 1000:

Wasserzugabewert: 0,035 l/m2 bzw. 0,05 l/m2 für einen 1 m Rohrabschnitt

Prüfzeit 10 min

optische Inspektion Dichtheit der Prüfeinrichtung: Referenzmessungen

Überprüfung und Sicherung der formschlüssigen Lage der Absperrelemente

Ausschubsicherung:

Firma/Modell: ......................

Statischer Nachweis liegt vor

Räumung der Prüfstrecke vor Befüllen der Absperrelemente

Kontrolle Prüfeinrichtung (Vermeidung von Fehlmessungen)

Entlüftung von Hochpunkten während der Befüllung

Während der Prüfung darf die Prüfstrecke keine Verbindung zu einer Leitung unter Überdruck (Pumpe) haben!

Page 92: DIN EN 1610 - Ohlert...DIN EN 1610 / DWA-A 139 2 Januar 2010 DWA-Regelwerk DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Beuth Verlag GmbH Burggrafenstraße 6 10787 Berlin, Deutschland

DIN EN 1610 / DWA-A 139

92 Januar 2010 DWA-Regelwerk

G.7 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Verfahren Wasser –

Checkliste

nach Arbeitsblatt

DWA-A 139

Seite 2/2 Projekt-Nr.: ......................... Baumaßnahme/-abschnitt: ............................................................................................................ Auftraggeber: ............................................................................................................ Auftragnehmer: ............................................................................................................

Vorgang erfor-

derlich (j/n)

Dokumentation

Datum/ Unterschrift/

Name in Druckbuchstaben

Berücksichtigung von anstehendem Grundwasser (GW) (über Rohrsohle)

Erhöhung des Prüfdruckes um 1 kPa pro 10 Zentimeter GW über Rohrsohle max. Prüfdruck p0 ≤ 50 kPa (Druck über Atmosphärendruck) GW bis 1 m über Rohrsohle: empf. Prüfverfahren: Wasser und LE

GW oberhalb 1 m über Rohrsohle: empf. Prüfverfahren: Wasser

Berücksichtigung von an- stehendem Grundwasser (GW) (über Rohrscheitel)

GW ab 1 m über Rohrscheitel: Infiltrationsprüfung mit fallbezogenen Vorgaben

Prüfbedingungen abschnitts- oder haltungsweise

Prüfzeit: Prüfzeit: 30 min

Prüfdruck: 50 kPa > p0 > 10 kPa über Rohrscheitel am tiefsten bzw. höchsten Punkt

Vorfüllzeit: fallbezogen nach Rohrmaterialien

Durchführung Dichtheitsprüfung

Siehe Formular: .......... (Dichtheitsprüfung – Verfahren WASSER) (G.12 bzw. G.13)

Prüfungsauswertung in Abhängigkeit der benetzten inneren Oberfläche (siehe Wasserzugabewerte, DWA und DIN EN 1610)

Wasserverlust nach Prüfzeit < zulässige Wasserzugabe

Prüfung entspricht der Vorgabe Wasserverlust nach Prüfzeit > zulässige Wasserzugabe Prüfung enspricht nicht der Vorgabe

Kontrolle Prüfprotokoll Erstellung Prüfprotokoll auch bei nicht bestandener Prüfung, Funktionsprüfung oder Fehlersuche!

Protokoll nach Checkliste Prüfeinrichtung

Fortlaufende Nummerierung der Protokolle für Archivierung Prüfvermerk über Ergebnis der Dichtheits-prüfung mit Unterschrift aller beteiligten Parteien

Druckablass: Kontrolle Messergebnisse Einhaltung UVV1)

Druckablass über zweites Prüfelement (ohne Druckmesseinrichtung) zur Kontrolle

Einhalten Anforderungen gemäß UVV1) (z. B. Ausbau Absperrelemente nach voll-ständ. Druckabfall im Prüfraum)

1) siehe Arbeitsblatt DWA-A 139: Abschnitt 16

Page 93: DIN EN 1610 - Ohlert...DIN EN 1610 / DWA-A 139 2 Januar 2010 DWA-Regelwerk DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Beuth Verlag GmbH Burggrafenstraße 6 10787 Berlin, Deutschland

DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 93

G.8 Dichtheitsprüfung Freispiegelleitungen – Verfahren Infiltration –

Checkliste

nach Arbeitsblatt

DWA-A 139

Seite 1/1

Projekt-Nr.: .........................

Baumaßnahme/-abschnitt: ...........................................................................................................

Auftraggeber: ...........................................................................................................

Auftragnehmer: ...........................................................................................................

Vorgang erfor-

derlich (j/n)

Dokumentation

Datum/ Unterschrift/

Name in Druckbuchstaben

Vorgesehene Dokumentationsart

Örtliche Begehung

Kamerabefahrung

Überprüfung des Verschlusses aller zu- und ablaufender Leitungen

Einzelfallbezogene Vorgaben festlegen

Durchführung Infiltrationsprüfung

Prüfungsauswertung Prüfung entspricht der Vorgabe

Prüfung entspricht nicht der Vorgabe

Kontrolle Prüfprotokoll Erstellung Prüfprotokoll auch bei

nicht bestandener Prüfung,

Funktionsprüfung oder Fehlersuche!

Fortlaufende Nummerierung der Protokolle für Archivierung

Prüfvermerk über Ergebnis der Dichtheits-

prüfung mit Unterschrift aller beteiligten Parteien

Page 94: DIN EN 1610 - Ohlert...DIN EN 1610 / DWA-A 139 2 Januar 2010 DWA-Regelwerk DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Beuth Verlag GmbH Burggrafenstraße 6 10787 Berlin, Deutschland

DIN EN 1610 / DWA-A 139

94 Januar 2010 DWA-Regelwerk

G.9 Niederschrift

Dichtheitsprüfung nach DIN EN 1610 und Arbeitsblatt DWA-A 139

Prüfverfahren „L“, Rohrleitungen

Prüfprotokoll Nr. ––––––––––––

Doku-Nr.

––––––––––––––––

Bauherr: –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Projekt-Nr.: ––––

Baumaßnahme: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

ausführende Bauunternehmung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Dichtheitsprüfung ausführende Unternehmung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Bauüberwachung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Straße: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Haus-Nr./Grundstück: –––––––––––

Prüfbereich von: ––––––––– bis: ––––––––– Station: ––––––––––– m

Leitungsart: HL Hauptleitung

SE Straßeneinlauf

HA Hausanschluss

Rohrleitungslänge (L): ––––––––––– m

Querschnittsabmessungen: ––––––––––––––––––––––––––––––– Rohrmaterial: ––––––––––––

Grundwasserstand: nicht bekannt Art der Verbindungen: ––––––––––––

bekannt ––––––––––– m über Rohrsohle Baujahr: ––––––––––––

Lieferwerk: ––––––––––––

(gemäß DWA-A 139 ist der Prüfdruck pro 10 cm

Grundwasser über der Rohrsohle um 1 kPa

jedoch maximal auf 20 kPa Prüfdruck zu erhöhen) Kanalart: SW RW MW

Ausschlussstutzen vorhanden ja nein Anzahl: ––––––––––––

Dichtheitsprüfung Verfahren „L“ Erstprüfung Wiederholungsprüfung Nr.: ––––

Prüfung an verfüllter/unverfüllter Baugrube am: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Prüfverfahren: LE LF LEu LFu Prüfgerät (Hersteller/Typ): siehe Anlage 1 (G.11), Blatt ___

Prüfdauer: ––––––––––– min Wetter: –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Beginn Prüfzeit: ––––––––––– Uhr Prüfdruck (p0): ––––––––––––––––– kPa

Ende Prüfzeit: ––––––––––– Uhr zulässige Druckdifferenz: ––––––––––––––––– kPa

Druck Prüfbeginn: ––––––––––– kPa Anfangsdruck: ––––––––––––––––– kPa

(Anfangsdruck = begrenzt auf 5 %>p0 für die Dauer von tB; jedoch mind. 5 Minuten)

Druck Prüfende: ––––––––––– kPa Beruhigungszeit tB: ––––––––––––––––– min

tatsächliche Druckdifferenz: (siehe beigefügte Messgrafik)

––––––––––––––––– kPa

Feststellungen während der Prüfung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Prüfungsvermerk: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Prüfergebnis entspricht der Vorgabe! Prüfergebnis entspricht nicht der Vorgabe!

==> Maßnahmen: –––––––––––––––––––––––––––––––––

–––––––––––––––––

Ort, Datum

–Bauunternehmung– –Bauüberwachung– –Aufsicht Führender–

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 95

G.10-1 Niederschrift

Dichtheitsprüfung nach DIN EN 1610 und Arbeitsblatt DWA-A 139

Prüfverfahren „L“, Einzelne Verbindungen

Prüfprotokoll Nr. ––––––––––––

Doku-Nr.

––––––––––––––––

Bauherr: –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Projekt-Nr.: ––––

Baumaßnahme: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

ausführende Bauunternehmung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Dichtheitsprüfung ausführende Unternehmung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Bauüberwachung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Straße/Lagebeschreibung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Prüfbereich von: ––––––––– bis: ––––––––– Rohrleitungslänge (L): –––––––––– m

Querschnittsabmessungen: ––––––––––––––––––––––––––––––– Rohrmaterial: –––––––––––

Grundwasserstand: nicht bekannt

bekannt

Art der Verbindungen: ––––––––––––

Bajuahr: –––––––––––– ––––––––––––––– m über Rohrsohle Lieferwerk: ––––––––––––

(gemäß DWA-A 139 ist der Prüfdruck pro 10 cm

Grundwasser über der Rohrsohle um 1 kPa

jedoch maximal auf 20 kPa Prüfdruck zu erhöhen) Kanalart: SW RW MW

Dichtheitsprüfung Verfahren „L“ Erstprüfung Wiederholungsprüfung Nr.: ––––

Prüfung an verfüllter/unverfüllter Baugrube am: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Prüfverfahren: LE LF LEu LFu Wetter: –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Prüfgerät (Hersteller/Typ): siehe Anlage 1 (G.11), Blatt –––

Anfangsdruck: ––––––––––– kPa Prüfdruck (p0): –––––––––––––––––

Prüfzeit: ––––––––––– s zulässige Druckdifferenz: ––––––––––––––––– kPa

Beruhigungszeit: (Beruhigungszeit tB ≥ 30 s)

––––––––––––––––– s

Prüfergebnisse siehe Tabelle G.10-2

Feststellungen während der Prüfung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Prüfungsvermerk: –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– (Abweichungsbetrachtung nach Arbeitsblatt DWA-A 139 Anhang H)

Prüfergebnis entspricht der Vorgabe! Prüfergebnis entspricht nicht der Vorgabe!

==> Maßnahmen: –––––––––––––––––––––––––––––––––

–––––––––––––––––

Ort, Datum

–Bauunternehmung– –Bauüberwachung– –Aufsicht Führender–

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

96 Januar 2010 DWA-Regelwerk

G.10-2

Schacht-Nr.:

Prüfdauer Prüfdruck

lfd. Nr.

Station Prüf-beginn

Prüf-ende

Prüf-beginn

Prüf- ende

tatsächl. Druckdiff.

Prüfergebnis entspricht Vorgabe

Bemerkungen m Uhr Uhr kPa kPa kPa ja nein

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

Schacht-Nr.:

–––––––––– Summe:

Mittelwertbildung nur zulässig, wenn alle Einzelprüfungen den erforderlichen Anfangsdruck aufbauen und dieser um nicht mehr als 50 % unterschritten wird.

Mittelwert:

gemäß Arbeitsblatt DWA-A 139 sind Referenzmessungen des Druckabfalls jeweils mittig im Rohrschaft durchzuführen

Anlagen: ....... Seiten Seite ..... bis ..... (automatisch erzeugte Schreibstreifen oder Messprotokolle)

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 97

G.11 Anlage 1

Dichtheitsprüfung nach DIN EN 1610 und Arbeitsblatt DWA-A 139

Prüfung mittels Prüfverfahren „L“ Angaben zum Prüfgerät

Anlage zum Prüfprotokoll Blatt –––––––––––

Doku-Nr.

–––––––––––––––

Bauherr: –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Projekt-Nr.: ––––

Baumaßnahme: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

ausführende Bauunternehmung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Dichtheitsprüfung ausführende Unternehmung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Rohr-/Schachtdimension: DN –––––––––––––––– mm

Angaben zum Prüfgerät und zur Durchführung der Dichtheitsprüfung

Prüfgerät (Hersteller, Typ): ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Betriebsdruck Dichtelemente: ––––––––– bar

Befülleinrichtung einschließlich: Druckminderventil

elektronische Druckabschaltung

Prüfverfahren: Luftüberdruck Unterdruck

Prüfzeit: (gemäß Arbeitsblatt DWA-A 139)

––––––––––––– min ––––––––––––– s

Ablesegenauigkeit Prüfmanometer: ––––––––––––– mbar ––––––––––––– kPa

Vorhandene Einrichtung zur Protokollierung und Archivierung der Messdaten: ––––––––––––––––––––––––––––––––

TV- Überwachung: nein ja

Die ausführende Unternehmung der Dichtheitsprüfung versichert, dass alle Ausrüstungsgegenstände den Vorschriften gemäß VDE und DIN sowie den Unfallverhütungsvorschriften (UVV: siehe Arbeitsblatt DWA-A 139: Abschnitt 16) entsprechen und die Geräte nachweislich regelmäßig gewartet und überprüft werden.

––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––

Ort, Datum –rechtsverbindliche Unterschrift–

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

98 Januar 2010 DWA-Regelwerk

G.12 Niederschrift

Dichtheitsprüfung nach DIN EN 1610 und Arbeitsblatt DWA-A 139

Prüfverfahren „W“, Rohrleitungen

Prüfprotokoll Nr. ––––––––––––

Doku-Nr.

––––––––––––––––

Bauherr: –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Projekt-Nr.: ––––

Baumaßnahme: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

ausführende Bauunternehmung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Dichtheitsprüfung ausführende Unternehmung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Bauüberwachung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Straße/Lagebeschreibung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Prüfbereich von: ––––––––– bis: ––––––––– Rohrleitungslänge (L): –––––––––– m

Querschnittsabmessungen: ––––––––––––––––––––––––––––––– Rohrmaterial: ––––––––––––

Grundwasserstand: nicht bekannt bekannt ––––––––– min/max über Rohrscheitel [m]

benetzte innere Oberfläche: [L · DN/1000 · π]

––––––––– m2 Art der Verbindungen: ––––––––––––

Lieferwerk: ––––––––––––

zulässige Wasserzugabemenge: (≤ 0,10 l/m² in 30 min)

oder (≤ 0,15 l/m² in 30 min)

––––––––– l

Kanalart: SW RW MW

Anschlussstutzen vorhanden: ja nein Anzahl: ––––––––––––

Dichtheitsprüfung Verfahren „W“ Erstprüfung Wiederholungsprüfung Nr.: ––––

Prüfung an verfüllter/unverfüllter Baugrube am: –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– (Prüfdauer (30 ± 1) Minuten)

Beginn Vorfüllzeit ––––––––––– Uhr Wetter: –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Beginn Prüfzeit ––––––––––– Uhr

Ende Prüfzeit: ––––––––––– Uhr Prüfdruck (p0): ––––––––––––––––––––––––––––––––––– (Prüfdruck > 10 kPa und ≤ 50 kPa am Rohrscheitel)

Zugegebene Wassermenge: ––––––––– l

Feststellungen während der Prüfung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Prüfungsvermerk: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Prüfergebnis entspricht der Vorgabe! Prüfergebnis entspricht nicht der Vorgabe!

==> Maßnahmen: –––––––––––––––––––––––––––––––––

–––––––––––––––––

Ort, Datum

–Bauunternehmung– –Bauüberwachung– –Aufsicht Führender–

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 99

G.13 Niederschrift

Dichtheitsprüfung nach DIN EN 1610 und Arbeitsblatt DWA-A 139

Prüfverfahren „W“, Rohrleitungen einschließlich Schächte

Prüfprotokoll Nr. ––––––––––––

Doku-Nr.

––––––––––––––––

Bauherr: –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Projekt-Nr.: ––––

Baumaßnahme: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

ausführende Bauunternehmung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Dichtheitsprüfung ausführende Unternehmung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Bauüberwachung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Straße/Lagebeschreibung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Schachtnummer: ––––––––––––––––––––––– Schachttiefe (T): –––––––––––––––––––––––– m (abgehende Fließsohle bis OK Konus) Schachtabmessungen: –––––––––––––––––––––––

Schachtart: ––––––––––––––––––––––– Werkstoff: –––––––––––––––––––––––––––––– Prüfbereich von: ––––––––– bis: ––––––––– Rohrleitungslänge (L): ––––––––––––––––– m

Querschnittsabmessungen: ––––––––––––––––––––––– Rohrmaterial: ––––––––––––––––––––––––

Grundwasserstand: nicht bekannt bekannt ––––––––– min/max über Rohrscheitel [m] benetzte innere Oberfläche: Art der Verbindungen: ––––––––––––––––––

Lieferwerk: ––––––––––––––––––––––––––

Bodenfläche: ––––––––– m2 Kanalart: SW RW MW

Innenfläche: ––––––––– m2

Konus: ––––––––– m2 Anschlussstutzen vorhanden: Ja Nein ––––––––

Rohrleitung: ––––––––– m2 Anzahl

Gesamt: ––––––––– m2 Zulässige Wasserzugabemenge:

(≤ 0,20 l/m2 in 30 min) ––––––––––––––––––––––––––––––––––– l

Dichtheitsprüfung Verfahren „W“ Erstprüfung Wiederholungsprüfung Nr.: ––––

Prüfung an verfüllter/unverfüllter Baugrube am: –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– (Prüfdauer (30 ± 1) Minuten)

Beginn Vorfüllzeit ––––––––––– Uhr Wetter: ––––––––––––––––––––––––––––––––––

Beginn Prüfzeit ––––––––––– Uhr

Ende Prüfzeit: ––––––––––– Uhr Prüfdruck: (p0)––––––––––––––––––––––––––––––– (Prüfdruck > 10 kPa und ≤ 50 kPa am Rohrscheitel)

Zugegebene Wassermenge: ––––––––– l Feststellungen während der Prüfung: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Prüfungsvermerk: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Prüfergebnis entspricht der Vorgabe! Prüfergebnis entspricht nicht der Vorgabe!

==> Maßnahmen: –––––––––––––––––––––––––––––––––

–––––––––––––––––

Ort, Datum

–Bauunternehmung– –Bauüberwachung– –Aufsicht Führender–

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

100 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Anhang H Abweichungen/Toleranzen (informativ)

Die Herstellung von Rohrleitungen und Kanälen hat ge-mäß den Vorgaben der Ausführungsplanung zu erfolgen. Es muss eine geradlinige Herstellung der kompletten Hal-tung mit einheitlichem Sohlengefälle ohne Hoch- und Tiefpunkte erreicht werden. Abweichungen von diesen Vorgaben bedürfen der gesonderten Vereinbarung. Nicht vereinbarte Abweichungen bedürfen hinsichtlich ihrer Tolerierung einer eingehenden Analyse und Beurteilung durch den Auftraggeber/Planer unter Berücksichtigung der Nutzungsaufgabe der Rohrleitung (Regenwasser, Schmutzwasser, Mischwasser vorentlastet oder unentlastet etc.) im Hinblick auf die Auswirkungen bezüglich:

• hydraulischer Leistungsfähigkeit, z. B.

– Minderleistung (Bild H.1),

– Einstau über Rohrscheitel,

• Leitungsbetrieb, z. B.

– Schleppspannung,

– Ablagerungen,

– Verstärkte Geruchsproblematik durch erhöhte Ablagerungen,

• Nutzungsdauer, z. B.

– verminderte Produktqualität,

– notwendige Sanierung,

– Gefährdung der dauerhaften Dichtheit,

• örtliche/projektbezogene Besonderheiten, z. B.

– Querungen von Anlagen Dritter,

– Beeinflussung von Sonderbauwerken (Regenentlastungen, Pumpstationen u. Ä.).

Der lage- und höhenmäßige Toleranzrahmen muss in der Ausführungsplanung festgelegt werden. Toleranzwerte aus anderen Fachbereichen (Hochbau, Straßenbau u. a.) stellen keine Beurteilungsgrundlage für die komplexen Zusammenhänge bei Entwässerungsanlagen dar.

Herstellungsbedingte Abweichungen von den Planvor-gaben (Ausführungsplanung) können zu einer Nach-besserung/Wertminderung führen, insbesondere wenn hierdurch zusätzliche Betriebskosten temporär oder über den Zeitraum der Nutzungsdauer entstehen und/oder die Nutzungsdauer reduziert wird. Das auftragnehmerseitige Recht zur Nachbesserung steht daher der auftraggeberseitigen Forderung nach Aus-gleich der Wertminderung bezogen auf die Nutzungs-dauer gegenüber.

Die Komplexität der Auswirkungen von im Zuge der Bauausführung entstandenen Abweichungen bedarf einer objekt- und einzelfallbezogenen Betrachtung. Im Zuge dieser Prüfung sind durch den Auftraggeber/Planer die Auswirkungen der Abweichungen auf das Planungs-ziel zu analysieren und die Feststellungen in einer Ge-samtbeurteilung darzulegen.

Abweichungen bei der Dichtheitsprüfung von Einzel-verbindungen

Aufgrund der komplexen Messtechnik können Abwei-chungen von den vorgegeben Grenzwerten auftreten. Diese Abweichungen müssen fallbezogen bewertet werden.

Aufgrund praktischer Erfahrungen kann bei Abweichun-gen von den Grenzwerten die nachfolgende Vorgehens-weise angewendet werden.

Eine Überschreitung der zulässigen Grenzwerte bei der systematischen Durchführung von Einzelverbindungs-prüfungen, bedeutet nicht, dass eine Undichtheit der Haltung vorliegt. Denn die Verbindung zwischen Ab-sperrgerät und Rohrwandung sowie bei einzelnen Bau-teilen sind fehleranfällig. Die Ergebnisse der einzelnen Prüfungen sind auf die gesamte Haltungslänge zu bezie-hen (siehe auch 13.1 Allgemeines). Hierzu können alle Einzelprüfergebnisse addiert und durch die Anzahl der Einzelverbindungsprüfungen geteilt werden, um einen Mittelwert zu berechnen.

Bei der Prüfung mit Luft darf dieser berechnete Mittel-wert die zulässige Druckdifferenz von 1,5 kPa nicht übersteigen. Eine Mittelwertberechnung ist nur zulässig, wenn bei allen Einzelprüfungen der erforderliche An-fangsprüfdruck aufgebaut werden konnte und der Druck innerhalb der Prüfzeit 50 % des Anfangsprüfdruckes nicht unterschreitet.

Bei Abweichung der einzelnen Prüfung unter Einbezug der Abweichungsbetrachtung von den zulässigen Prüf-kriterien (max ∆ p) ist wie folgt vorzugehen:

• Prüfabschnitt entlasten,

• Absperrelemente lösen,

• Fehler suchen,

• Fehler beseitigen,

• Absperrelemente neu setzen,

• Prüfung wiederholen.

Bei weiterhin bestehenden Abweichungen von den zu-lässigen Prüfkriterien kann eine Prüfung mit Wasser nach Abschnitt 13.3 durchgeführt werden, deren Ergeb-nis dann maßgebend ist.

Bei der Prüfung einzelner Verbindungen mit Wasser muss die Mittelwertberechnung sinngemäß erfolgen.

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 101

Bild H.1: Beispielhafte Darstellung der Einflüsse der Abweichungen des Sohlengefälles auf die hydraulische

Leistungsfähigkeit

Anhang I Auszug aus BGR 236 (Stand: Januar 2006) (informativ)

Allgemeines (siehe auch BGR 236 vom Januar 2006)

Durch das Beaufschlagen eines Prüfraumes mit Wasser-, Luft- oder Gasdruck können bei Dichtheitsprüfungen zusätzliche Gefährdungen entstehen, wenn die im Prüfraum gespeicherte Energie unkontrolliert freigesetzt wird, z. B. durch das Versagen einer Absperreinrichtung.

Beim Prüfmedium Wasser wird die Größe der auf die Rohrabsperrung wirkenden Kräfte durch die Stauhöhe und die Querschnittsgröße bestimmt.

Bei kompressiblen Prüfmedien, z. B. Luft, ist die gespei-cherte Energiemenge von der Druckdifferenz und der Größe des Prüfraumes abhängig. Hierbei ist zu beach-ten, dass auf Grund der meist großen Volumina, z. B. bei der Prüfung von Rohrleitungen, bereits bei geringen Druckdifferenzen sehr große Energiemengen im Prüf-raum und den Absperrelementen gespeichert werden.

Vorbereitende Maßnahmen

Die Beschäftigten sind über die Auswirkung der auftre-tenden Kräfte auf vorübergehend eingebaute Formstü-cke, Absperrgeräte und Abstützungen und die Folgen eines Versagens zu unterrichten.

Nicht überdeckte und oberirdisch verlaufende Leitungen sind unter Berücksichtigung des Prüfdruckes gegen unzulässige Bewegung zu sichern.

Leitungen mit nicht längskraftschlüssigen Verbindungen sind auch an den Rohrverbindungen, Krümmern, Ab-zweigen und Absperreinrichtungen unter Berücksichti-gung des Prüfdruckes und der jeweiligen Bodenpressung ausreichend abzusteifen bzw. zu verankern. Die Endab-steifungen dürfen erst entfernt werden, wenn die Lei-tung vollkommen druckentlastet ist.

Anforderungen an Absperreinrichtungen und an die Durchführung von Dichtheitsprüfungen

Bei der Auswahl des geeigneten Rohrabsperrgerätes sind die örtlichen Randbedingungen (z. B. Form und Beschaf-fenheit der abzusperrenden Leitung, Rohrdurchmesser, Leitungsdruck) und die Angaben des Rohrabsperrgerä-teherstellers zu berücksichtigen.

Qvo

ll, is

t / Q

voll,

sol

l [%

]

Baulich umgesetztes Sohlengefälle list/lsoll [%]

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

102 Januar 2010 DWA-Regelwerk

Die Rohrabsperrgeräte dürfen nur bestimmungsgemäß unter Berücksichtigung der Betriebsanleitung des Her-stellers betrieben werden.

Es ist durch geeignete Verfahren sicherzustellen, dass der vorgesehene Prüfdruck bzw. höchstzulässige Lei-tungsinnendruck nicht überschritten wird. Der Prüfdruck muss sich von außerhalb des Gefahrbereiches ablesen lassen.

Zur Durchführung von Druckprüfungen mit Wasser ist ein Freispiegelbehälter oder eine entsprechende Ausrüs-tung zur drucklosen Befüllung zu benutzen.

Bei der Prüfung mit Luft ist eine Befülleinrichtung mit Druckminderungsventil bzw. Druckbegrenzer zu ver-wenden.

Die auf die vorübergehend eingebauten Abschlussform-stücke und Absperrelemente wirkenden Ausschubkräfte müssen sicher aufgenommen werden. Provisorische Rohrabsperrgeräte sind durch eine geeignete form-schlüssige Sicherung gegen Ausschub infolge Leitungs-druck zu sichern.

Bei Ausschubsicherungen sind die Angaben des Herstel-lers (z. B. Ein- und Ausbau, zulässige Kraftaufnahme) zu beachten.

Liegen keine Herstellerangaben vor oder wird ein zim-mermannsmäßiger Verbau (Holzverbau) als Ausschub-sicherung hergestellt, ist eine Berechnung mit einem Sicherheitsfaktor von 1,5 durchzuführen; dabei dürfen die Reibungskräfte zwischen Dichtkörper und Rohrin-nenwand nicht berücksichtigt werden.

Beim Aufbringen und Ablassen des Prüfdruckes sowie während der Druckprüfung dürfen sich keine Personen vor dem Absperrgerät oder in den anschließenden Hal-tungen und Schächten aufhalten (Lebensgefahr).

Die Beschäftigten dürfen mit dem Ausbau von Ausschub-sicherung und Rohrabsperrgerät erst beginnen, wenn der Leitungsdruck vollkommen abgebaut ist.

Literatur

Dieses Arbeitsblatt verweist auf die nachfolgenden Pub-likationen. Es gilt die letzte Ausgabe des jeweiligen Dokumentes.

DIN-Normen

DIN EN 476: Allgemeine Anforderungen an Bauteile für Abwas-serkanäle und -leitungen für Schwerkraftentwässerungs-systeme

DIN EN 1295-1: Statische Berechnung von erdverlegten Rohrlei-tungen unter verschiedenen Belastungsbedingungen – Teil 1: Allgemeine Anforderungen

DIN EN 12889: Grabenlose Verlegung und Prüfung von Abwas-serleitungen und -kanälen

DIN EN 13508-1: Zustandserfassung von Entwässerungssyste-men außerhalb von Gebäuden – Teil 1: Allgemeine Anforde-rungen

DIN EN 13508-2: Zustandserfassung von Entwässerungssyste-men außerhalb von Gebäuden – Teil 2: Kodiersystem für die optische Inspektion

DIN 1045-1: Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 1: Bemessung und Konstruktion

DIN 1986-30: Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grund-stücke – Teil 30: Instandhaltung

DIN 18196: Erd- und Grundbau; Bodenklassifikation für bau-technische Zwecke

DIN 19695: Befördern und Lagern von Beton-, Stahlbeton- und Spannbetonrohren, zugehörigen Formstücken sowie Schacht-ringen

DWA-Regelwerk

DWA-A 100: Leitlinien der integralen Siedlungsentwässerung (ISiE)

DWA-A 400: Grundsätze für die Erarbeitung des DWA-Regelwerkes

ATV-DVWK-A 142: Abwasserkanäle und -leitungen in Wasser-gewinnungsgebieten

ATV-DVWK-M 143-1: Sanierung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden – Teil 1: Grundlagen

ATV-M 143-2: Inspektion, Instandsetzung Sanierung und Er-neuerung von Abwasserkanälen und -leitungen – Teil 2: Optische Inspektion

DWA-M 149-2: Zustandserfassung und -beurteilung von Ent-wässerungssystemen außerhalb von Gebäuden – Teil 2: Kodiersystem für die optische Inspektion

ATV-M 168: Korrosion von Abwasseranlagen – Abwasserableitung

ATV-H 162: Baumstandorte und unterirdische Ver- und Entsor-gungsanlagen

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DIN EN 1610 / DWA-A 139

DWA-Regelwerk Januar 2010 103

Sonstige technische Regeln

DVWK-Merkblatt 221: Anwendung von Geotextilien im Wasserbau

FGSV-TP BF-StB: Technische Prüfvorschriften für Boden und Fels im Straßenbau. Köln: Verlag der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen

FGSV 535 M GeokE: Merkblatt über die Anwendung von Geo-kunststoffen im Erdbau des Straßenbaus. Köln: Verlag der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen

Länderarbeitsgemeinschaft (LAWA): Leitlinien zur Durchführung dynamischer Kostenvergleichsrechnungen (KVR-Leitlinien), 7. Aufl., Berlin

LfW-Merkblatt Nr. 4.3/6: Prüfung alter und neuer Abwasserkanä-le – Teil 1: Prüfumfang. München: Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft

Muster-VAwS: Muster-Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe (Muster-VAwS) vom 8./9.11.1990 unter Einschluss der Fort-schreibung gemäß Beschluss der 116. LAWA-Sitzung am 22./23 März 2001 in Güstrow. Bund/Länderarbeitsgemein- schaft Wasser (LAWA): <www.lawa.de/pub/kostenlos/waw/Muster-VAwS2001.pdf>

ÖNORM B 2503: Kanalanlagen – Ergänzende Richtlinien für die Planung, Ausführung und Prüfung. ÖN Österreichisches Normungsinstitut (Hrsg.). Berlin: Beuth-Verlag GmbH

RAL-RG 501/1: Recycling-Baustoffe Gütesicherung

Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS): Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Dortmund

ZTV E-StB 09: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Erdarbeiten im Straßenbau. Ausgabe 2009, FGSV-Nr. 599. Köln: Verlag der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV-Verlag)

Bezugsquellen

DWA-Publikationen: Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V., Hennef

BG-Vorschriften und -Regelwerk Sicherheit & Gesundheitsschutz: <www.arbeitssicherheit.de>

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), Berlin

DIN-Normen: Beuth Verlag GmbH, Berlin

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Mit der DIN EN 12889 wurde im März 2000 erstmalig eineNorm vorgelegt, die in Ergänzung zur konventionellen offe-nen Bauweise nach DIN EN 1610 die grabenlose Verlegungund Prüfung neuer Abwasserleitungen und -kanäle mit vor-gefertigten Rohren und deren Verbindungen zum Inhalt hat-te. Das Arbeitsblatt DWA-A 125, identisch mit dem DVGW-Merkblatt GW 304, behandelt den unterirdischen Einbau vonvorgefertigten Rohren unterschiedlicher Querschnittsgeo-metrie, bei dem durch Verdrängen, Rammen, Bohren, Pres-sen oder sonstigen Abbau ein Hohlraum im Boden geschaf-fen wird, in den die Rohre eingezogen, eingeschoben odereingepresst werden, oder bei dem bestehende Kanäle oderRohrleitungen überfahren bzw. ausgewechselt werden.

Während die Inhalte der Norm allerdings sehr knapp undallgemein gehalten sind und daher für Planer und Anwenderallein nur bedingt hilfreich sind, enthält das Arbeitsblatt invielen Punkten ergänzende Ausführungen und Einzelhei-ten, die es zu einem weltweit einzigartigen praxisnahenRegelwerk machen. In drei Sonderkapiteln wird die Planungund Durchführung von Rohrvortrieben und verwandten Ver-fahren unter Bahngelände, Bundesstraßen und Bundes-wasserstraßen behandelt.

Beide Dokumente schließen sich weder gegenseitig aus,noch regeln sie gleiche Sachverhalte in unterschiedlicherWeise. Zur besseren Handhabung und Lesbarkeit werden

Grabenlose Verlegung undPrüfung von Abwasserleitungenund -kanälen / Rohrvortriebund verwandte Verfahren

dem Anwender in der Gemeinschaftspublikation DIN EN12889 / Arbeitsblatt DWA-A 125 in übersichtlicher Form beideDokumente zur Verfügung gestellt. Zur besseren Lesbar-keit sind sie synoptisch nach Abschnitten zusammengefasst,wobei der Text der DIN EN 12889 weiß und die zugehörigenergänzenden Aussagen und Empfehlungen des Arbeits-blattes DWA-A 125 blau hinterlegt sind.

Die Gemeinschaftspublikation wendet sich an leitende Mit-arbeiter, Ingenieure und Techniker, die sich in Baufirmen, Inge-nieurbüros oder bei Auftraggebern mit Planung, Entwurf,Ausschreibung, Vergabe, Vorbereitung, Durchführung sowieÜberwachung von grabenlosen Baumaßnahmen befassen.

Gemeinschaftspublikation DIN EN 12889 /Arbeitsblatt DWA-A 125Grabenlose Verlegung und Prüfungvon Abwasserleitungen und -kanälen /Rohrvortrieb und verwandte VerfahrenApril 2009, 84 Seiten, 33 Bilder, 12 Tabellen, DIN A4ISBN 978-3-941089-52-5 *€ 98,00

*) Fördernde DWA-Mitglieder erhalten 20 % Rabatt.

Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten.Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten.

DIN-EN-12889_A125.pmd 19.01.2010, 09:151