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LtdBD H.-J. Gressmann, BF Braunschweig OBM U. Hörnlein, BF Brandenburg Feuerwehr Feuerwehr DIN EN 81-72 – Die neuen Anforderungen an Feuerwehraufzüge 1 Allgemeines Seit November 2002 ist zur Unterstützung der europäischen Aufzugs-Richtlinie 95/16 EG [1] im Rahmen der Normenreihe EN 81 „Sicherheitsregeln für die Kon- struktion und den Einbau von Aufzügen“ die vom Technischen Komitee 10 des Euro- päischen Instituts für Normung (CEN/TC 10/WG 6) erarbeitete Norm EN 81-72 „Be- sondere Anforderungen für Personen- und Lastenaufzüge Teil 72: Feuerwehraufzü- ge“ gültig. Diese Norm ist seit 2003 als DIN EN 81-72:2003-11 verfügbar [2] und stellt nach gül- tiger Rechtslage die nunmehr einzige anzuwendende Spezialvorschrift für die Anfor- derungen an Feuerwehraufzüge dar. Daneben gelten die allgemeinen Sicherheitsre- geln für die Konstruktion und den Einbau von Aufzügen, die in DIN EN 81-1 (Elekt- risch betriebene Personen- und Lastenaufzüge [3]) bzw. DIN EN 81-2 (Hydraulisch betriebene Personen- und Lastenaufzüge [4]) enthalten sind, natürlich auch für Feu- erwehraufzüge. Bei der Anwendung dieser Norm für die Konstruktion und den Einbau von Feuer- wehraufzügen gilt die sog. „Konformitätsvermutung“, d. h. es wird davon ausgegan- gen, dass die Sicherheitsanforderungen des zugrunde liegenden „Gesetzes“ 95/16 EG erfüllt sind. Es ist auch möglich, abweichend von DIN EN 81-72 Feuerwehrauf- züge zu bauen, dann muss aber der Hersteller durch eine Risikoanalyse und ent- sprechende angemessene Sicherheitsmaßnahmen nachweisen und dokumentieren, dass die Anforderungen der Aufzugs-Richtlinie dennoch erfüllt werden. Als europäische Norm richtet sich die DIN EN 81-72 in erster Linie an die Hersteller von Feuerwehraufzügen. Daher enthält sie zu einer Reihe von Anforderungen, die in die Zuständigkeit der örtlichen Baubehörde fallen, nur Verweise auf die nationalen örtlichen Baubestimmungen (z. B. zur Ausführung des Fahrschachtes) oder beispiel- hafte Lösungsvorschläge (z. B. zur Rettung aus dem Feuerwehraufzug). Weiter ent- hält DIN EN 81-72 im informativen Anhang A ein „Feuerwehreinsatzkonzept für Hochhäuser“, dem die Abbildung 1 entnommen ist. Die DIN EN 81-72 enthält eine Reihe von Anforderungen, die von jenen der bisher überwiegend angewendeten TRA 200 [5] (dort insbesondere die sog. F- Anforderungen) abweichen bzw. diese ergänzen oder konkretisieren. Im Folgenden werden die wichtigsten Regelungsinhalte der DIN EN 81-72 dargestellt und aus Sicht der Verfasser kommentiert. Eine detaillierte Gegenüberstellung der alten und neuen Regelungen vervollständigt diese Arbeit. 2 Neuregelungen durch die Norm DIN EN 81-72 (Feuerwehraufzüge) Die DIN EN 81-72 gilt nur für Feuerwehraufzüge: die nach Erscheinen der Norm hergestellt und in Betrieb genommen werden die an allen Geschossen einen brandgeschützten Vorraum aufweisen.

DIN EN 81-72 – Die neuen Anforderungen an … · Der Feuerwehrschalter muss in dem Vorraum angeordnet sein, indem sich die Feuerwehrzugangsebene befindet (horizontale Entfernung

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LtdBD H.-J. Gressmann, BF Braunschweig OBM U. Hörnlein, BF Brandenburg

FeuerwehrFeuerwehr

DIN EN 81-72 – Die neuen Anforderungen an Feuerwehraufzüge

1 Allgemeines Seit November 2002 ist zur Unterstützung der europäischen Aufzugs-Richtlinie 95/16 EG [1] im Rahmen der Normenreihe EN 81 „Sicherheitsregeln für die Kon-struktion und den Einbau von Aufzügen“ die vom Technischen Komitee 10 des Euro-päischen Instituts für Normung (CEN/TC 10/WG 6) erarbeitete Norm EN 81-72 „Be-sondere Anforderungen für Personen- und Lastenaufzüge Teil 72: Feuerwehraufzü-ge“ gültig. Diese Norm ist seit 2003 als DIN EN 81-72:2003-11 verfügbar [2] und stellt nach gül-tiger Rechtslage die nunmehr einzige anzuwendende Spezialvorschrift für die Anfor-derungen an Feuerwehraufzüge dar. Daneben gelten die allgemeinen Sicherheitsre-geln für die Konstruktion und den Einbau von Aufzügen, die in DIN EN 81-1 (Elekt-risch betriebene Personen- und Lastenaufzüge [3]) bzw. DIN EN 81-2 (Hydraulisch betriebene Personen- und Lastenaufzüge [4]) enthalten sind, natürlich auch für Feu-erwehraufzüge. Bei der Anwendung dieser Norm für die Konstruktion und den Einbau von Feuer-wehraufzügen gilt die sog. „Konformitätsvermutung“, d. h. es wird davon ausgegan-gen, dass die Sicherheitsanforderungen des zugrunde liegenden „Gesetzes“ 95/16 EG erfüllt sind. Es ist auch möglich, abweichend von DIN EN 81-72 Feuerwehrauf-züge zu bauen, dann muss aber der Hersteller durch eine Risikoanalyse und ent-sprechende angemessene Sicherheitsmaßnahmen nachweisen und dokumentieren, dass die Anforderungen der Aufzugs-Richtlinie dennoch erfüllt werden. Als europäische Norm richtet sich die DIN EN 81-72 in erster Linie an die Hersteller von Feuerwehraufzügen. Daher enthält sie zu einer Reihe von Anforderungen, die in die Zuständigkeit der örtlichen Baubehörde fallen, nur Verweise auf die nationalen örtlichen Baubestimmungen (z. B. zur Ausführung des Fahrschachtes) oder beispiel-hafte Lösungsvorschläge (z. B. zur Rettung aus dem Feuerwehraufzug). Weiter ent-hält DIN EN 81-72 im informativen Anhang A ein „Feuerwehreinsatzkonzept für Hochhäuser“, dem die Abbildung 1 entnommen ist. Die DIN EN 81-72 enthält eine Reihe von Anforderungen, die von jenen der bisher überwiegend angewendeten TRA 200 [5] (dort insbesondere die sog. F-Anforderungen) abweichen bzw. diese ergänzen oder konkretisieren. Im Folgenden werden die wichtigsten Regelungsinhalte der DIN EN 81-72 dargestellt und aus Sicht der Verfasser kommentiert. Eine detaillierte Gegenüberstellung der alten und neuen Regelungen vervollständigt diese Arbeit. 2 Neuregelungen durch die Norm DIN EN 81-72 (Feuerwehraufzüge) Die DIN EN 81-72 gilt nur für Feuerwehraufzüge:

• •

die nach Erscheinen der Norm hergestellt und in Betrieb genommen werden die an allen Geschossen einen brandgeschützten Vorraum aufweisen.

FeuerwehrFeuerwehr

Die DIN EN 81-72 gilt nicht für:

• • •

Aufzüge in bestehenden Gebäuden Doppeldeckaufzüge wesentliche Änderungen an bestehenden Aufzüge, die vor Veröffentlichung der Norm errichtet wurden Aufzüge mit zweiseitiger Ausladung, bei denen sich der geschützte Vorraum nicht auf der gleichen Seite wie die Feuerwehrzugangsebene befindet den Fall, dass Feuer in den brandgeschützten Vorraum eindringt.

Abbildung 1: Brandbekämpfung vom brandgeschützten Aufzugsvorraum aus

Allgemeine Anforderungen an das Gebäude:

• •

• •

Feuerwehraufzüge müssen alle Stockwerke des Gebäudes bedienen Feuerwehraufzüge müssen in jeder Etage einen brandgeschützten Vorraum nach den jeweiligen nationalen Bauvorschriften (z. B. also nach KrBauR) ha-ben. Die Fläche des Vorraumes berechnet sich entsprechend den Anforde-rungen für den Transport von Tragen und der Anordnung der Türen die Rauchübertragung in den brandgeschützten Vorraum und den Schacht muss konstruktiv begrenzt sein (also z. B. durch RS-Türen nach DIN 1895) Feuerwehraufzüge sind keine Rettungswege (wie Treppenräume ) der Betrieb mehrerer Aufzüge in gleichen Schacht (nationale Baubestimmun-gen bleiben unberührt) ist zulässig, dann muss der gesamten Schacht eine Bauausführung gemäß den Anforderungen an die Feuerwiderstandsfähigkeit

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FeuerwehrFeuerwehr

eines Feuerwehraufzuges haben; dies gilt auch für den Betriebsraum (wenn vorhanden). Alle Aufzüge und ihre elektrischen Ausrüstung müssen denselben Brandschutz wie der Feuerwehraufzug haben.

• die Ausführung des Gebäudes begrenzt das Eindringen von Wasser in den Schacht

Anmerkung: In der TRA 200 sind besondere Anforderungen an das Gebäude in dem der Feuer-

wehraufzug sich befindet nicht enthalten. Durch die obigen Anforderungen der DIN EN 81-72 soll sichergestellt werden, dass nicht Gegebenheiten des Gebäudes die Nutzbarkeit des Feuerwehraufzuges beeinträchtigen. Des Weiteren definieren diese Anforderungen die baulichen Vorraussetzungen für den Hersteller des Aufzuges, die nicht in seinen Verantwortungsbereich fallen.

Die Anforderung, alle Geschosse zwingend durch den Feuerwehraufzug erreichen zu

können, ist aus Sicht der Feuerwehren sicher sinnvoll. Aus Sicht eines Betreibers könn-te die Frage gestellt werden, warum z. B. reine Installationsgeschosse (Tiefkeller etc.) angeschlossen sein müssen. Die Anforderung nach einer Begrenzung des Wassereintrittes erscheint grundsätzlich nicht unvernünftig, muss aber im Zusammenhang mit der Forderung zum Schutz der e-lektrischen Einrichtungen vor Wasser und unter Berücksichtigung der in der BRD übli-chen Brandbekämpfungsmethoden dennoch einzelfallbezogen kritisch hinterfragt wer-den.

Schachtzugänge:

bei zweiseitigem Zugang müssen alle Schachttüren, die nicht von der Feuer-wehr benutzt werden, so geschützt sein, dass sie keiner Temperatur von mehr als 65°C ausgesetzt werden können das Symbol, welches die Entriegelung der Schachttür beschreibt, muss inner-halb des Schachtes an jedem Haltestellenzugang in der Nähe der Verriegelung angebracht sein Schachttüren zu geschützten Vorräumen müssen (bei Feuerwehrbetrieb) in al-len Etagen bis zur Rückkehr zum Normalbetrieb betriebsbereit sein die Kennzeichnung der Schachtzugänge erfolgt mit dem Piktogramm“ Feuer-wehraufzug“ 100 x 100 mm in den Haltestellen; weiße Darstellung auf rotem Grund (Abbildung 2).

Betriebsgeschwindigkeit:

• Das entfernteste Stockwerk muss von der Feuerwehrzugangsebene nach Schließen der Türen innerhalb von 60 Sekunden erreicht werden.

Anmerkung: Durch die Forderung einer maximalen Fahrzeit anstelle von Geschwindigkeiten entfällt künftig die bisher erforderliche Zustimmung im Einzelfall für hydraulische Feuer-wehraufzüge, die in der Regel nur Fahrgeschwindigkeiten von ca. 0,6 m/s erreichen. Diese werden nun auch bei Hochhäusern (bis ca. 36 m) möglich.

Fahrkorbgröße und Tragfähigkeit:

• • Mindestabmessungen:

muss grundsätzlich gemäß der Norm ISO 4190-1 berechnet werden.

Breite: 1100mm, Tiefe:1400 mm bei 630 kg Tragfähigkeit

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FeuerwehrFeuerwehr

• Bei zweiseitigem Zugang oder Nutzung zur Evakuierung und Aufnahme von Tragen und Betten gelten die Mindestabmessungen: Breite:1100 mm; min. Tiefe: 2100 mm bei 1000 kg Tragfähigkeit.

Fahrkorbdecke :

• •

• •

muss Notklappe haben, die den Ausstieg eines Feuerwehrmannes ermöglicht Abmaße der Notklappe mindestens 0,5 x 0,7 m (bei Aufzügen mit 630 kg Nennlast mindestens 0,4 x 0,5 m) die Notklappe darf nicht durch dauerhafte Einbauten behindert werden die Schließ- und Öffnungspunkte der Notklappe innerhalb des Korbes müssen eindeutig erkennbar sein Zugangsmöglichkeiten zum vollständigen Öffnen der Notklappe von Innen müssen vorhanden sein (Bereitstellung geeigneter Trittflächen: Tragfähigkeit jeder Trittfläche 1200 N; Stufenhöhe max. 0,4 m; Abstand Trittfläche-vertikale Wand min. 0,1 m) sichere Befestigungspunkte für Rettungsmittel müssen in Umgebung jeder Haltestelle vorhanden sein Leitern zur Selbstbefreiung müssen sicher befestigt und so beschaffen sein, dass sie ein gesamtes Geschoss überbrücken und im Normalfall nicht hinder-lich sind.

Anmerkung: Zur Selbstbefreiung und zur Rettung von im Korb befindlichem Feuerwehrpersonal von

Außen (bei Funktionsstörungen des Feuerwehraufzuges) enthält der Anhang G der DIN EN 81-72 eine Reihe von grafisch dargestellten Beispiellösungen.

Hinweise im Fahrkorb:

• Piktogramm für einen Feuerwehraufzug 20 x 20 mm; weiße Darstellung auf rotem Hintergrund (Abbildung 2 )

Abbildung 2: Piktogramm für einen Feuer-

wehraufzug nach DIN EN 81-72

Elektrische Ausrüstung:

• •

Elektrische/elektronische Befehlsgeber und Anzeigen in den Stockwerken müssen bei Umgebungstemperaturen zw. 0 und 65°C entsprechend der Zeit-vorgabe der Gebäudekonstruktion funktionsfähig sein alle anderen Komponenten, die sich nicht im brandgeschützten Vorraum be-finden, müssen von 0- 40°C einwandfrei funktionieren Ersatzstromversorgung muss in einem brandgeschützten Bereich liegen Feuerwehrkommunikationssystem muss vorhanden sein zwischen Korb, Feu-erwehrzugangsebene und dem Triebwerksraum bzw. Tableau für Notbetrieb; Leitungen müssen innerhalb des Schachtes liegen; das System zwischen

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FeuerwehrFeuerwehr

Korb und Zugangsebene muss aus eingebauten Mikro und Lautsprecher ohne Telefonhörer bestehen.

Schutz elektrischer Einrichtungen vor Wasser:

Einrichtungen im Schacht und am Fahrkorb, die sich innerhalb eines Meters von einer Schachtwand mit Schachttür entfernt befinden, müssen gegen Tropf- und Spritzwasser geschützt oder mit entsprechenden Abdeckungen versehen sein Einrichtungen, die weniger 1 m oberhalb der Schachtsohle angeordnet sind, müssen nach IP 67 geschützt sein Steckdosen und die tiefstliegenden Lampen der Schachtbeleuchtung müssen mindestens 0,5 m oberhalb des höchstzulässigen Wasserspiegels in der Schachtgrube liegen Einrichtungen zur Steuerung müssen gegen Fehlfunktion durch Wasser ge-schützt sein Die Schachtgrube muss so beschaffen sein, dass kein Wasseranstieg über den vollständig zusammengedrückten Puffer für den Fahrkorb erfolgen kann.

Anmerkung: DIN EN 81-72 sieht offenbar die Gefahr der Funktionsstörung von Feuerwehraufzügen

durch Löschwasser sehr viel kritischer als dies bisher in der BRD gesehen wurde. Dies ist möglicherweise Folge der Einsatzkonzepte der Feuerwehren anderer Mitgliedsstat-ten. Den Verfassern ist aus der BRD kein Fall bekannt, dass Feuerwehraufzüge auf-grund von Löschwasser, das zur Brandbekämpfung außerhalb des Feuerwehraufzuges selbst eingesetzt wurde, funktionsunfähig wurden.

Steuerung:

Die Funktion der Aufzugssteuerung in verrauchten Schächten und/ oder Triebwerksräumen hat gemäß der zeitlichen Maßgabe für die Gebäudekon-struktion zu funktionieren Der Feuerwehrschalter muss in dem Vorraum angeordnet sein, indem sich die Feuerwehrzugangsebene befindet (horizontale Entfernung zur Schachttür: max. 2 m; Höhe: zwischen 1,8 m und 2,1 m über Boden; entsprechende Kennzeichnung). Die Betätigung erfolgt mit dem Notentriegelungsdreikant mit Schalterstellung „0“ und „1“, wobei „1“ für den Feuerwehrbetrieb steht. Der Be-trieb erfolgt in 2 Phasen: 1: Vorzugsruf für den Feuerwehraufzug, 2: Feuer-wehrbetrieb Notbremsschalter oder elektrische Rückholsteuerung dürfen im „Feuerwehr-betrieb“ nicht unwirksam werden, Befehlsgeber „Tür auf“ und Notruf bleiben wirksam solange der Feuerwehraufzug im Bedarfsfall auf der Feuerwehr-Zugangsebene mit geöffneten Türen hält, muss zur Sicherstellung einer un-verzüglichen Übernahme durch die Feuerwehr ein hörbares charakteristisches Signal vorhanden sein In der Betriebsart „Feuerwehrbetrieb“ muss das Kommnunikationssystem be-triebsbereit sein und eine automatische Zuschaltung der Schacht- und Trieb-werksraumbeleuchtung erfolgen Feuerwehrbetrieb: Nach dem Stillstand in der Zugangsebene mit geöffneten Türen erfolgt die vollständige Befehlskontrolle über das Feuerwehrbedien-tableau im Fahrkorb. Es ist nicht möglich, mehr als 1 Fahrkorbinnenbefehl gleichzeitig anzunehmen. Nach Befehlseingabe erfolgt Fahrt zum gewünsch-

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ten Stockwerk, wobei Halt mit geschlossenen Türen erfolgt. Das Öffnen ist nur durch dauerndes Drücken der „Tür auf“ – Taste möglich. Beim Loslassen vor vollständiger Öffnung müssen sich die Türen automatisch wieder Schließen. Nach dem vollständigen Öffnen verbleibt der Fahrkorb bis zur erneuten Be-fehlseingabe in der Position.

Ein Schalten von „1“ auf „0“ für max. 5 Sekunden und wieder auf „1“ führt den Korb zur Zugangsebene zurück Es können zusätzlich Feuerwehrschlüsselschalter im Fahrkorb (Kennzeich-nung mit Piktogramm; Stellung „0“ und „1“ eindeutig gekennzeichnet) geschal-tet werden. Nach dem Überführen in den Feuerwehrbetrieb erfolgt der Fahrbe-fehl nur über Stellung „1“, auf Stellung „0“ ist keine Fahrbewegung möglich und die Türen sind auf. Ein Abziehen des Schlüssels kann nur in Stellung „0“ erfolgen. Feuerwehraufzüge mit 2 Zugängen müssen ein Bedientableau im Korb und an beiden Zugängen (im geschützten Vorraum mit Kennzeichnung) haben. Schachtüren, die nicht zur Benutzung durch die Feuerwehr vorgesehen sind, müssen in allen Stockwerken bei „Feuerwehrbetrieb“ geschlossen bleiben. Elektrische Fehler in einer Aufzugsgruppe in der sich auch der Feuerwehrauf-zug befindet dürfen den Betreib des Feuerwehraufzuges nicht beeinträchtigen

Bedienelemente im Korb und an den Haltestellen:

• •

Es dürfen keine falschen Signale, ausgelöst durch Wärme, Rauch und Feuch-tigkeit, registriert werden. Die Anzeigen im Fahrkorb- und Stockwerkstableau, Stockwerksanzeigen im Fahrkorb und in den Haltestellen sowie Feuerwehrschlüsselschalter müssen mindestens der Schutzart IPX3 entsprechen. In den Haltestellen ist dies nur dann erforderlich, wenn diese nach betätigen des Feuerwehrschlüsselschal-ters nicht galvanisch getrennt werden Die eindeutige Anzeige und Kennzeichnung der Feuerwehrzugangsebene im Korb muss mit Taster und Piktogramm für einen Feuerwehraufzug (Abbildung 2) erfolgen.

3 In DIN EN 81-72 nicht explizit enthaltene Regelungen der TRA 200

F 210.4 – Schachtzugänge müssen eine lichte Höhe von mindestens 2 m haben. F 241.9 - Fahrkorbtrenntüren sind unzulässig. F 249.2 - Decke, Fußboden, Wände und Türen des Fahrkorbes müssen ein-schließlich ihrer Verkleidungen und Beläge aus nicht brennbaren Stoffen (DIN 4102 Klasse A) bestehen.

Gleichwertige Anforderungen enthalten bereits die Grundnormen für Aufzüge (z. B. DIN EN 81-1 [3] und DIN EN 81-2 [4]), die damit auch für Feuerwehraufzüge gel-ten. In der TRA 200 wird unter Punkt 205 als ein Hauptmerkmal von Aufzügen (also auch von Feuerwehraufzügen) ein besonderer, abschließbarer (also vollständig abgetrennter)

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Triebwerksraum gefordert. Aufgrund der Weiterentwicklung der Aufzugstechnik sind 2005 zu den europäischen Aufzugsnormen DIN EN 81-1 und DIN EN 81-2 die jeweiligen An-hänge 2 erschienen Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden., Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. , die Aufzüge ohne eige-ne Triebwerksräume zulassen, es also z. B. ermöglichen, das Triebwerk im oder am Schacht oder am Fahrkorb anzubringen. DIN EN 81-72 lässt Triebwerksräume zwar zu (dann gelten die gleichen Anforderungen an die Feuerwiderstandsklasse wie für den Fahrschacht), fordert sie jedoch nicht. Damit könnten künftig auch Feu-erwehraufzüge ohne eigenen Triebwerksraum gebaut werden, sofern nicht spezial-gesetzliche Regelungen (z. B. Hochhausrichtlinie [8] ) dies anders festlegen.

4 Konsequenzen aus DIN EN 81-72 für Feuerwehren, Hersteller und Planer Für die Feuerwehr ändert sich im Einsatz durch die neuen Vorschriften nichts We-sentliches. Die Funktion der Bedienungseinrichtungen wird sich im Laufe der Zeit vielmehr vereinheitlichen, so dass die Bedienung von Feuerwehraufzügen grundsätz-lich überall gleich und damit für Einsatzkräfte einfacher wird. Bei erstmaligem Einbau von Feuerwehraufzügen nach DIN EN 81-72 im Zuständigkeitsgebiet empfehlen die Verfasser eine Schulung der Einsatzkräfte an den neuen Bedienelementen, sowie in der Rettung und Selbstrettung aus Feuerwehraufzügen. Für die Errichter von Feuerwehraufzügen ist die DIN EN 81-72 verbindlich. Jedoch scheinen noch nicht alle Hersteller die neuen technischen Bestimmungen vollständig in ihren Konstruktionsplänen umgesetzt zu haben. Einige Hersteller liefern noch Auf-züge, die in Teilen noch nach TRA 200 gebaut sind. Wenngleich dies aus rein brand-schutztechnischer Sicht akzeptierbar ist, richten sich die heute fast zu allen Spezial-fragen am Bau eingeschalteten Gutachter, die die Vorschriftenkonformität baulicher Einrichtungen überprüfen und bescheinigen (für Aufzüge z. B. der TÜV) nunmehr ausschließlich nach DIN EN 81-72 und erteilen dann keinen mängelfreien Abnahme-bericht. Damit tritt der oben angedeutete Zustand ein, dass der Hersteller des Feu-erwehraufzuges einen gleiches Sicherheitsniveau wie in der Norm nachweisen muss. Geschieht dies überzeugend, werden (geringe) Abweichungen von DIN EN 81-72 von den Bauaufsichtsbehörden voraussichtlich akzeptiert. Architekten und Planer müssen künftig bei jedem Feuerwehraufzug Aufzugsvorräu-me vorsehen, auch wenn es in der jeweiligen Bauordnung oder Sonderbauordnung nicht explizit gefordert wird. Leider gibt es auch über deren Ausführung nicht selten unterschiedliche Auffassungen. Es empfiehlt sich hier, bereits in der Planungsphase Klarheit zu schaffen, welcher bauliche Zustand erreicht werden muss. Die Verfasser vertreten die Auffassung, dass Aufzugsvorräume wie Teile von Rettungswegen zu behandeln sind (obwohl die Feuerwehraufzüge selbst nach DIN EN 81-72 keine Ret-tungswege sind). Damit sind in der Regel F 30-Wände erforderlich und ausreichend, nur in Hochhäusern sollten die Wände in der Feuerwiderstandsklasse F 90 ausge-führt werden. Türen zu den Aufzugsvorräumen im Zuge von Rettungswegen sollten als RS-Türen nach DIN 18095 ausgeführt werden, Türen zu Nutzungseinheiten in der Regel als T 30 Türen nach DIN 4102-5, sofern nicht nachgewiesen werden kann, dass dicht schließende Türen (analog zu Türen zu Fluren) ausreichend sind.

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5 Gegenüberstellung TRA 200 – DIN EN 81-72

1. Rot gekennzeichnete Textstellen enthalten Neuregelungen der DIN EN 81-72 2. Fett schwarz gekennzeichnete Textstellen verweisen auf Gemeinsamkeiten

beider Normen 3. Blau gekennzeichnete Textstellen enthalten Regelungen der TRA 200, die in

der DIN EN 81-72 nicht explizit enthalten sind.

TRA 200 DIN EN 81-72 Definition Feuer-wehr- aufzug

Personen- oder Lastenaufzüge, die entsprechend den Baube-stimmungen der Länder im Brandfall für den Feuer-wehreinsatz zur Verfügung stehen sollen

Aufzug, vorwiegend für die Nutzung von Personen bestimmt, welcher mit zusätzli-chen Schutz-, Kontroll- und Signaleinrich-tungen ausgestattet ist, um ihn unter un-mittelbarer Kontrolle der Feuerwehr zu nutzen

Allgemeine

Forderun-

gen

205: Gesonderter Triebwerksraum muss vorhanden sein, brand-schutztechnische Anforderun-gen nach dem Baurecht

sind Feuerwehraufzüge mit brandge-schütztem Vorraum in jeder Etage; Fläche entsprechend den Anforderun-gen für den Transport von Tragen und der Anordnung der Türen

müssen alle Stockwerke des Gebäu-des bedienen

Rauchübertragung in den brandge-schützten Vorraum und den Schacht ist konstruktiv begrenzt

Ausführung des Gebäudes begrenzt Eindringen von Wasser in den Schacht

Feuerwehraufzüge sind keine Ret-tungswege wie Treppenräume

Betrieb mehrerer Aufzüge in gleichen Schacht möglich, dann gesamter Schacht einschließlich ihrer elektri-schen Ausrüstung gemäß den Anforde-rungen an die Feuerwiderstandsfähig-keit wie Feuerwehraufzug

Betriebsraum Triebwerk nicht zwingend erforderlich, wenn vorhanden Feuerwi-derstandsfähigkeit wie der Aufzugs-schacht (nationale Baubestimmungen bleiben unberührt)

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FeuerwehrFeuerwehr

TRA 200 DIN EN 81-72

Schachtzu-

Gänge

F 210.4

Müssen in Geschossen mit Aufenthaltsräumen im Sinne des Bauaufsichtsrechts eine lichte Breite von mindestens 0,8 m und eine lichte Höhe von mindestens 2 m haben

F 212.10

Müssen mindestens mit selbsttätig schließenden Schachttüren versehen sein

lichte Breite des Fahrkorbzuganges muss mindestens 800 mm betragen (Forderung zur lichten Höhe ist in den mit geltenden Normen DIN EN 81-1 und DIN EN 81-2 enthalten.)

Bei zweiseitigem Zugang müssen alle Schachttüren, die nicht von der Feuer-wehr benutzt werden, so geschützt sein, dass sie keiner Temperatur von > 65°C ausgesetzt werden können

Symbol, welches Entriegelung der Schachttür beschreibt, muss innerhalb des Schachtes an jedem Haltestellen-zugang in der Nähe der Verriegelung angebracht sein

müssen automatisch betriebene gekuppelte Fahrkorb- und Schacht-schiebetüren verwendet werden

Schachttüren zu geschützten Vorräu-men müssen in allen Etagen so lange betriebsbereit sein, bis zur Rückkehr zum Normalbetrieb

Hinweise Schacht-zugänge

F 214.1

„Feuerwehr- Aufzug“ nach DIN 4066, Form D1

Piktogramm“ Feuerwehraufzug“

100 x 100 mm in den Haltestellen; weiße Darstellung auf rotem Grund

Betriebs-geschwin-digkeit

F 221.4

Förderhöhe bis 60 m: ≥ 1 m/s Förderhöhe über 60 m: ≥. 2 m/s

Erreichen des entferntesten Stockwerkes von der Feuerwehrzugangsebene nach Schließen der Türen innerhalb von 60 Sek.

Anzeige-einrichtung

F 228.8 (1) Anzeige, in welchem Stock-werk sich der Farbkorb be-findet muss erfolgen: 1. in der Nähe des Feuerwehr-schlüsselschalters an der Hauptzugangsstelle 2. im Fahrkorb (2) Bei Vorhandensein einer zentralen Überwachungsstelle muss dort eine zusätzliche An-zeigeeinrichtung vorhanden s.

Anzeige zum Standort des Korb muss im Korb und an den Zugangsebene auch bei Ersatzstromversorgung erfolgen

FeuerwehrFeuerwehr

TRA 200 DIN EN 81-72

Fahrkorb-größe und Tragfähig-keit

F 241.9

Fahrkorbtrenntüren sind unzu-lässig

F 241.10

Tragfähigkeit mind. 900 kg

F 241.11

Die lichten Fahrkorbabmes-sungen müssen für die Breite ≥1m, die Tiefe ≥ 2,1 m und die Höhe ≥ 2 m betragen

(Forderung ist in den mit geltenden Nor-men DIN EN 81-1 und DIN EN 81-2 ent-halten)

Größe gem. ISO 4190-1 zu berechnen

Mindestabmessungen:

Breite ≥ 1100 mm, Tiefe ≥ 1400 mm bei 630 kg Tragfähigkeit

bei zweiseitigem Zugang oder Nutzung zur Evakuierung und Aufnahme von Tragen und Betten gelten als Mindest-abmessungen: Breite ≥ 1100 mm; Tiefe ≥ 2100 mm bei 1000 kg Tragfähigkeit

Fahrkorb-decke

F 244.3

Öffnung von ≥ 0,4 m x 0,6 m

F 244.4

Es muss eine fest eingebaute Aufstiegsmöglichkeit zur Öff-nung vorhanden sein (Leiter, Trittstufen)

Notklappe ≥ 0,5m x 0,7 m

bei Aufzügen mit 630 kg Nennlast Not-klappe 0,4 m x 0,5 m

nicht durch dauerhafte Einbauten be-hindert

muss Ausstieg eines Feuerwehrman-nes ermöglichen

Schließ- und Öffnungspunkte innerhalb des Korbes eindeutig gekennzeichnet und erkennbar

Vorhandensein sicherer Befestigungs-punkte für Rettungsmittel in Umgebung jeder Haltestelle zur evtl. Rettung von außen

Vorhandensein von Zugangsmöglich-keiten zum vollständigen Öffnen der Notklappe von Innen (Bereitstellung geeigneter Trittflächen; Stufenhöhe ≤ 0,4 m; Belastung jeder Trittfläche 1200 N; Abstand Trittfläche - vertikale Wand ≥ 0,1 m

Hinweise im Fahr-korb

F 247.1 Dauerhaft und gut sichtbar, Schild von min 74 x 210 mm

Piktogramm für einen Feu-erwehraufzug 20 mm x 20 mm; weiße Darstellung auf rotem Hin-tergrund

FEUERWEHRAUFZUG

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FeuerwehrFeuerwehr

TRA 200 DIN EN 81-72

Sonder-ausführun-gen

F 249.2

Decke, Fußboden, Wände und Türen des Fahrkorbes müssen einschließlich ihrer Verklei-dungen und Beläge aus nicht brennbaren Stoffen (DIN 4102 Klasse A) bestehen

Mit geltende Normen DIN EN 81-1 und DIN EN 81-2:

Punkt 8.3.3: Wände, Fußboden und Dach dürfen nicht aus Werkstoffen bestehen, die durch ihre zu leichte Entflammbarkeit oder durch die durch sie entstehende Art und Menge von Gasen und Rauch gefährlich werden kön-nen.

Elektrische Ausrüstung

F 260.18

Ersatzstromversorgung muss so ausgelegt und ge-schaltet sein, dass ein siche-rer Betrieb der zu versorgen-den Anlagen gewährleistet

F 260.524

Zwischen Fahrkorb und Triebwerksraum muss eine Gegensprechanlage vorhan-den sein

elektrische/elektronische Befehlsgeber und Anzeigen in den Stockwerken müssen bei Umgebungstemperaturen zwischen 0 und 65°C entsprechend der Zeitvorgabe der Gebäudekonstruktion funktionsfähig sein

alle anderen Komponenten, die sich nicht im brandgeschützten Vorraum be-finden, müssen von 0- 40°C einwand-frei funktionieren

Ersatzstromversorgung muss in brand-geschützten Bereich angeordnet sein

Kabel beider Versorgungen müssen brandgeschützt sowie untereinander als auch von anderen Energiever-sorgungen getrennt sein

Feuerwehrkommunikationssystem muss vorhanden sein zwischen Korb, Feuerwehrzugangsebene und dem Triebwerksraum bzw. Tableau für Notbetrieb

diesbezügliche Leitungen innerhalb des Schachtes

Kommunikationssystem Korb - Zu-gangsebene muss aus eingebauten Mikro und Lautsprecher ohne Telefon-hörer bestehen

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FeuerwehrFeuerwehr

TRA 200 DIN EN 81-72

Schutz

elektri-scher Ein-richtungen vor Wasser

Einrichtungen im Schacht und am Fahrkorb, die sich innerhalb eines Me-ters von einer Schachtwand mit Schachttür entfernt befinden, müssen gegen Tropf- und Spritzwasser ge-schützt oder mit entsprechenden Ab-deckungen versehen sein

Einrichtungen, die weniger als 1 m o-berhalb der Schachtsohle angeordnet sind, müssen IP 67 geschützt sein

Steckdosen und die tiefstliegenden Lampen der Schachtbeleuchtung müs-sen ≥ 0,5 m oberhalb des höchstzuläs-sigen Wasserspiegels in der Schacht-grube liegen

Einrichtungen zur Steuerung müssen gegen Fehlfunktion durch Wasser ge-schützt sein

Schachtgrube muss so beschaffen sein, dass kein Wasseranstieg über den vollständig zusammengedrückten Puffer für den Fahrkorb erfolgt

Steuerung

fortgesetzt

F 266.51

An Hauptzugangsstellen und in den Fahrkörben müssen Feu-erwehrschlüsselschalter ange-bracht sein. Diese müssen mit dem gleichen Schlüssel bedient werden können.

Funktion der Aufzugssteuerung in ver-rauchten Schächten und/ oder Trieb-werksräumen entsprechend der zeitli-chen Maßgabe für die Gebäudekon-struktion

Vorhandensein zusätzlicher Schutz-, Steuer- und Signaleinrichtungen

Feuerwehrschalter muss im Vorraum angeordnet sein, indem sich die Feu-erwehrzugangsebene befindet (hori-zontale Entfernung: ≤2 m; Höhe: zwi-schen 1,8 m und 2,1 m über Boden; Kennzeichnung);Betätigung mit Notent-riegelungsdreikant mit Schalterstellung „0“ und „1“, wobei „1“= Feuerwehrbe-trieb; Betrieb in 2 Phasen: 1.Vorzugsruf für den Feuerwehraufzug, 2. Feuer-wehrbetrieb

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FeuerwehrFeuerwehr

TRA 200 DIN EN 81-72

Noch: Steuerung

fortgesetzt

F 266.52

(1)Nach Betätigen des Feu-erwehrschlüsselschalters an der Hauptzugangsstelle muss diese durch den Fahr-korb unmittelbar angefahren und dort mit entriegelten ge-öffneten Türen stehen blei-ben. Weitere Fahrbefehle dürfen erst nach Betätigen des Feuerwehrschlüssel-schalters im Fahrkorb ausge-führt werden

(2)Bei eingeschaltetem Feu-erwehrschlüsselschalter im Fahrkorb müssen bereits ein-gegebene Fahrbefehle durch ein nochmaliges Betätigen des Feuerwehrschlüssel-schalters gelöscht werden F 266.53

Durch Betätigen des Feuer-wehrschlüsselschalters muss der Feuerwehraufzug bei mehreren gemeinsam betriebenen Aufzügen von diesen abgetrennt werden. Weiterhin müssen steue-rungstechnisch die anderen Aufzüge so geschaltet sein, dass diese dann in die Hauptzugangsstelle fahren und dort mit entriegelten ge-öffneten Türen verbleiben.

F 266.54

Bei Betätigung des Feuerwehr-schlüsselschalters an der Hauptzugangsstelle muss der sich im Fahrkorb befindliche Notbremsschalter unwirksam

zusätzlicher von außerhalb kom-mender Steuerbefehl bringt Aufzug in die Feuerwehrzugangsebene und hält ihn dort mit geöffneten Türen

Feuerwehrbetrieb darf Notbrems-schalter oder elektrische Rückholsteue-rung nicht unwirksam werden lassen

hörbares Signal, welches während des Normalbetriebes bei einer Tür- Offen- Zeit mehr als 2 min ertönt

Vorzugsruf: alle Befehlsgeber in den Haltestellen und im Korb werden deaktiviert; alle anstehenden Rufe gelöscht; Korb kehrt zur Zugangs-ebene zurück; bei einer Entfernung von der Zugangsebene nach Anfor-derung durch F Rückkehr zur Zu-gangsebene nach normalem Halt ohne Türöffnung;

Befehlsgeber „Tür auf“ und Notruf blei-ben wirksam

Kommnunikationssystem betriebsbereit

automatische Zuschaltung der Schacht- und Triebwerksraumbeleuch-tung

Feuerwehrbetrieb: nach Stillstand in der Zugangsebene mit geöffneten Tü-ren vollständige Befehlskontrolle über Feuerwehrbedientableau im Fahrkorb; nicht möglich, mehr als 1 Fahrkorbin-nenbefehl gleichzeitig anzunehmen; nach Befehlseingabe Fahrt zum ge-wünschten Stockwerk, wobei Halt mit geschlossenen Türen erfolgt; Öffnen nur durch dauerndes Drücken der „Tür auf“ – Taste möglich, beim Loslassen vor vollständiger Öffnung müssen sich Türen automatisch wieder Schließen; nach vollständigen Öffnen verbleibt Fahrkorb bis zu erneuter Befehlseinga-be in der Position;

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FeuerwehrFeuerwehr

TRA 200 DIN EN 81-72

Noch: Steuerung

F 266.55

Eventuell vorhandene Vor-rangschaltungen müssen nach Betätigen des Feuer-wehrschlüsselschalters un-wirksam werden

F 266.56

Nach Betätigen des Feuer-wehrschlüsselschalters hat im Fahrkorb hat ein akustisches Signal in Verbindung mit einem Schild zur Freigabe der evtl. geöffneten Zugangstüren zum ungehinderten Schließen auf-zufordern. Bei Betätigung im Korb muss das akustische Sig-nal nicht ertönen.

F266.57 Nach Betätigen des Feuer-wehrschlüsselschalters müssen Umsteuereinrichtungen unwirk-sam werden. Bei maschinell angetriebenen Türen soll die Schließkraftbegrenzung wirk-sam bleiben. F 266.58 (1)Einrichtungen, die durch Rauch beeinträchtigt werden, wie z.B. Lichtschranken, dür-fen nicht verwendet werden.

(2)Abweichend sind solche Einrichtungen, die Schacht- und Fahrkorbzugänge sowie das Korbinnere überwachen zulässig, wenn sie nach dem Betätigen des Feuerwehr-schlüsselschalters die Funk-tion als Feuerwehraufzug nicht beeinträchtigen

es muss möglich sein während der Fahrt einen Befehl einzugeben, so-dass Fahrkorb in kürzester Zeit zum neu eingegebenen Stockwerk fährt

Schalten von „1“ auf „0“ für max. 5sec. und wieder auf „1“ führt Korb zur Zu-gangsebene zurück

Nutzung zusätzlicher Feuerwehr-schlüsselschalter im Fahrkorb ( Stel-lung „0“ und „1“ eindeutig gekenn-zeichnet) werden. Alle anderen Sicher-heitseinrichtungen müssen im Betrieb bleiben.; nach Überführung in den Feuerwehrbetrieb erfolgt Fahrbefehl nur über Stellung „1“, auf Stellung „0“ keine Fahrbewegung möglich und Tü-ren Feuerwehraufzüge mit 2 Zugän-gen: Bedientableau im Korb und an beiden Zugängen(im geschützten Vor-raum mit Kennzeichnung F); Schacht-türen, die nicht zur Benutzung durch die F vorgesehen sind, müssen in allen Stockwerken bei „Feuerwehrbetrieb“ geschlossen bleiben

Abschaltung aller Systeme, die evtl. durch Rauch beeinträchtigt werden bei Umschaltung auf Feuerwehrbe-trieb

Elektrische Fehler in einer Aufzugs-gruppe in der sich auch der Feuer-wehraufzug befindet, dürfen den Be-trieb des Feuerwehraufzuges nicht be-einträchtigen.

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FeuerwehrFeuerwehr

TRA 200 DIN EN 81-72 Bedien-elemente im Korb und an den Haltestel-len

dürfen keine falschen Signale, ausge-löst durch Wärme, Rauch und Feuch-tigkeit registrieren Mindestens Schutzart IPX3; in den Hal-testellen nur dann, wenn diese nach betätigen des Feuerwehrschlüssel-schalters nicht galvanisch getrennt werden Eindeutige Anzeige und Kennzeich-nung der Feuerwehrzugangsebene mit Taster und Piktogramm für einen Feu-erwehraufzug

6 Quellenverzeichnis [1] 95/16 EG, RICHTLINIE 95/16/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES

RATES vom 29. Juni 1995 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über Aufzüge

[2] DIN EN 81-72:2003, Besondere Anforderungen für Personen- und Lastenaufzüge Teil 72: Feuerwehraufzüge

[3] DIN EN 81-1:1998, Sicherheitsregeln für die Konstruktion und den Einbau von Aufzü-gen – Teil 1: Elektrisch betriebene Personen- und Lastenaufzüge

[4] DIN EN 81-2:1998, Sicherheitsregeln für die Konstruktion und den Einbau von Aufzü-gen – Teil 2: Hydraulisch betriebene Personen- und Lastenaufzüge

[5] TRA 200 – Personenaufzüge, Lastenaufzüge, Güteraufzüge - Bekanntmachung des Bundesministers für Arbeit , Ausgabe Dezember 1995

[6] DIN EN 81-1/A2:2005-01 Sicherheitsregeln für die Konstruktion und den Einbau von Aufzügen - Teil 1: Elektrisch betriebene Personen- und Lastenaufzüge - A2: Aufstel-lungsorte von Triebwerk und Steuerung sowie Seilrollen

[7] DIN EN 81-2/A2:2005-01 Sicherheitsregeln für die Konstruktion und den Einbau von Aufzügen - Teil 2: Hydraulisch betriebene Personen- und Lastenaufzüge - A2: Aufstel-lungsorte von Triebwerk und Steuerung sowie Seilrollen

[8] Richtlinie über den Bau und Einrichtung von Hochhäusern (HHR) vom 06.12.1993