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— Spicker Politik Nr. 3 — Spicker Politik Nr. 3: Gesetzgebung Gesetzgebung — Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / Autor: Robby Geyer / Redaktion: Iris Möckel (verantw.), Meike Schmidt / Gestaltung: Leitwerk.com / Redaktionsschluss: April 2011 Quellen: www.bundestag.de und bpb, © Leitwerk Verabschiedete Gesetze, aufgeschlüsselt nach Initiatoren Regierungsvorlagen Initiativen des Bundesrates Initiativen des Bundestages andere* 0 100 200 300 400 500 600 12. WP ** 1990 – 94 13. WP 1994 – 98 14. WP 1998 – 2002 15. WP 2002 – 05 17. WP *** 2009 – 13 16. WP 2005 – 09 * Zusammenführung bzw. Abspaltung von Gesetzesinitiativen ** Wahlperiode *** 17. Wahlperiode, seit 2009 (Stand. 4.3.2011): Gesamtzahl der eingebrachten Gesetzesinitiativen: 303 ohne Änderung Gesetzesinitiative Art. 76 (1) GG Stellungnahme Art. 76 (2, 3) GG Gesetzesbeschluss des Bundestages Art. 77 (1) GG 2. Durchgang im Bundesrat Art. 77 (2, 2a) GG Vermittlungs- verfahren Art. 77 (2, 2a) GG Erneute Beratung Art. 77 (2a, 3) GG Einspruch des Bundesrates Art. 77 (4) GG Zustandekommen / Scheitern eines Gesetzes Art. 78 GG Gegenzeichnung Art. 82 (1) in Verbindung mit Art. 58 GG Ausfertigung und Verkündigung Art. 82 (1) GG Bundesrat Bundesrat Bundesrat Bundes- regierung Bundes- regierung Bundes- regierung Bundes- präsident Bundesrat Bundes- regierung Bundestag Bundestag Bundestag Bundes- regierung Bundestag Bundestag Bundestag Bundestag Bundesrat § Gesetz § Gesetz § Gesetz Bundesrat Vermittlungs- ausschuss Gesetzes- vorlage Gesetzes- vorlage nimmt Stellung Zustimmungsgesetze Einspruchsgesetze nimmt Stellung Gegenäußerung Gesetzesvorlage Zustimmung Antrag auf Einberufung ohne Änderung Änderungs- vorschlag Antrag auf Einbe- rufung Billigung Einspruch wird überstimmt Einspruch wird nicht überstimmt Gesetz scheitert Ausfertigung Ausfertigung Billigung Zustimmung keine Zustimmung Einspruch — Was sind Gesetze? allgemein verbindliche Regeln, an die sich alle halten müssen (in Deutschland beschlossene Gesetze gelten für alle hier lebenden Menschen) alle Gesetze in Deutschland müssen von der Legislative (gesetzgebende Gewalt; z.B. Parlament = Bundestag) beschlossen werden – Abgrenzung: Auch in Verordnungen werden allgemeine Regeln festgelegt. Da Verordnungen jedoch auf Grundlage eines Gesetzes von der Exekutive (ausführende Gewalt; z.B. Bundesregierung oder Bundesministerium) erlassen werden, handelt es sich formell nicht um Gesetze In Deutschland unterscheidet man auf Bundesebene: – einfache Gesetze (Einspruchsgesetze): (Beschluss durch den Bundestag; Bundesrat kann Einspruch einlegen, der jedoch vom Bundestag überstimmt werden kann). Bundesrat = Vertretung der Bundesländer; Sitz in Berlin. Zustimmungsgesetze (Zustimmung von Bundestag und Bundesrat nötig); Zustimmungspflichtig: bei Einfluss auf die Finanzsituation der Bundesländer oder Ausführung durch diese verfassungsändernde Gesetze (Änderungen des Grundgesetzes nur mit 2 / 3-Zustimmung von Bundestag und Bundesrat möglich) Quelle: www.bundesrat.de, © Leitwerk — Warum gibt es Gesetze? Gesetze sollen ein friedliches und geordnetes Zusammen- leben innerhalb einer Gesellschaft ermöglichen Gesetze legen fest, was der Einzelne# tun muss, sowie was man tun darf und was nicht (Rechte und Pflichten) Gesetze regeln, wie weit der Staat in die Privatsphäre seiner Bürger# eingreifen darf da staatliches Handeln dem Gemeinwohl verpflichtet ist, sollen Gesetze die Interessen des Einzelnen# im Einklang mit dem Gemeinwohl berücksichtigten — Was heißt Gesetzgebung? Bezeichnung für den gesamten Prozess der Herstellung von Gesetzen vom Gesetzesentwurf bis zur Verkündigung eines Gesetzes – ist in den Artikeln 70 bis 82 des Grundgesetzes (GG) geregelt obwohl der Beschluss von Gesetzen das Recht der Legislative ist, sind die anderen Verfassungsorgane formell sowie weitere Akteure (z.B. Experten#, Verbände) am gesamten Gesetzgebungsprozess beteiligt (z.B. Hearings = Anhörungen oder Beratungen; Lobbyarbeit) — Wer darf Gesetze beschließen? – nach Art. 77 GG beschließt der Bundestag über Bundesgesetze – die Beteiligung des Bundesrates ist in den Art. 77 und 78 GG geregelt Laut Grundgesetz (Art. 70) liegt die Gesetzgebungskompetenz bei den Bundesländern. Jedoch sind im Grundgesetz Bereiche festgelegt, bei denen nicht die Länder-, sondern die Bundes- ebene für Gesetze zuständig ist: ausschließliche Gesetzgebung (Art. 71 / 73 GG) (heißt: Gesetze werden allein auf Bundesebene beschlossen; z.B.: Auswärtige Angelegenheiten, Staatsangehörigkeit, Währungs- und Geldfragen, Verteidigung oder Kernenergie) konkurrierende Gesetzgebung (Art. 72 GG) (heißt: Gesetze können auf Bundesebene beschlossen werden und ersetzen bestehende Landesgesetze; z.B. Steuerfragen, Arbeitsrecht oder Staatsrecht) Bereiche, die nicht ausdrücklich im Grundgesetz genannt werden, fallen in die Zuständigkeit der Bundesländer (z.B. Kultur und Bildung). über Landesgesetze entscheidet das Parlament des jeweiligen Bundeslandes (z.B. Landtag oder Senat) — Wie entsteht ein Gesetz? Gesetzesinitiative Entwürfe für neue Gesetze oder für Gesetzesänderungen können von der Bundesregierung, dem Bundesrat (Mehrheit der Bundesratsmitglieder) oder dem Bundestag (mindestens eine Fraktion oder fünf Prozent der Abgeordneten) eingebracht werden wenn die Entwürfe von der Bundesregierung ausgehen, hat zunächst der Bundesrat die Möglichkeit, eine Stellungnahme abzugeben bei einem Entwurf des Bundesrates hat zuerst die Bundes- regierung die Möglichkeit, eine Stellungnahme abzugeben die meisten Gesetzesvorlagen werden in der Praxis von der Bundesregierung eingebracht (1949–2009 ca. 73 %; Bundes- tag ca. 16 % und Bundesrat ca. 11 %) p Titelgrafik Beratung Gesetzesentwürfe durchlaufen im Bundestag in der Regel drei Beratungen (= Lesungen) 1. Lesung: eventuell Diskussion im Plenum (d.h. im gesamten Bundestag = alle Abgeordneten) und festlegen, welche Aus- schüsse den Entwurf bearbeiten sollen 2. Lesung: Bericht und Beschlussempfehlung der Ausschüsse sowie Aussprache und Abstimmung über Gesetzesentwurf, aber auch mögliche Änderungsanträge 3. Lesung: eventuell Aussprache zum Gesetzesentwurf und Schlussabstimmung Detailarbeit an den Entwürfen findet in den Ausschüssen statt Ausschüsse können auch öffentliche Anhörungen (Meinung von Interessenvertretern# und Experten#, sog. „Hearings“) zu den Gesetzesvorlagen durchführen Beschlussfassung wenn Bundestag mehrheitlich (Mehrheit der abgegebenen Stimmen) zustimmt, wird die Gesetzesvorlage an Bundesrat weitergeleitet zustimmungspflichtige Gesetze kommen nur zustande, wenn auch der Bundesrat zustimmt Einspruchsgesetze kommen zustande, wenn der Bundesrat keinen Einspruch einlegt oder der Einspruch vom Bundestag überstimmt wird Vermittlungsverfahren sind Bundestag und Bundesrat nicht einig, kann der Ver- mittlungsausschuss (je 16 Vertreter# aus Bundestag und Bundesrat) angerufen werden, um einen Kompromiss zu finden Bundesrat kann Vermittlungsausschuss immer anrufen; Bundestag und Bundesregierung nur, wenn Bundesrat Zu- stimmung zu einem zustimmungspflichtigen Gesetz verweigert beschließt Vermittlungsausschuss Änderungen, muss diesem zuerst der Bundestag zustimmen; anschließend stimmt der Bundesrat über das geänderte Gesetz ab Ausfertigung, Verkündigung und Gültigkeit wenn Gesetz Bundestag und Bundesrat passiert hat, müssen Bundeskanzler# und jeweilige Fachminister# das Gesetz gegenzeichnen – Bundespräsident# prüft, ob Gesetz verfassungsmäßig zu- stande gekommen ist und nicht gegen das Grundgesetz verstößt wenn keine Bedenken, unterschreibt er# das Gesetz und lässt es im Bundesgesetzblatt veröffentlichen wenn es keinen festgelegten Termin gibt, an dem das Gesetz in Kraft treten soll, ist es automatisch ab dem 14. Tag der Veröffentlichung gültig Wie viele Gesetze wurden bisher beschlossen? zwischen 1949 und 2009 (1. – 16. Wahlperiode) wurden 10.702 Gesetzesvorlagen eingebracht 7.074 wurden vom Bundestag beschlossen und 6.946 letztlich vom Bundespräsidenten ausgefertigt und verkündet (52,1 % davon waren zustimmungspflichtige Gesetze) (Quelle: Bundesrat; www.bundesrat.de) p Titelgrafik Mehr unter: www.bundestag.de, www.bundesrat.de oder www.bpb.de

Direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung · 17. Wahlperiode, seit 2009 (Stand. 4.3.2011): Gesamtzahl der eingebrachten Gesetzesinitiativen: 303 ohne Änderung Gesetzesinitiative

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    ausfertig

    ung, Verkünd

    igung

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    ültigkeit

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    enn Gesetz B

    undestag und Bundesrat passiert hat, m

    üssen B

    undeskanzler# und jew

    eilige Fachminister#

    das Gesetz

    gegenzeichnen–

    Bundespräsident#

    prüft, ob Gesetz verfassungsm

    äßig zu-stande gekom

    men ist und nicht gegen das G

    rundgesetz verstößt–

    wenn keine B

    edenken, unterschreibt er# das G

    esetz und lässt es im

    Bundesgesetzblatt veröffentlichen

    – w

    enn es keinen festgelegten Termin gibt, an dem

    das G

    esetz in Kraft treten soll, ist es autom

    atisch ab dem 14. Tag

    der Ver öffentlichung gültig

    Wie viele G

    esetze wurd

    en bisher b

    eschlossen?

    – zw

    ischen 1949 und 2009 (1. – 16. Wahlperiode) w

    urden 10.702 G

    esetzesvorlagen eingebracht–

    7.074 wurden vom

    Bundestag beschlossen und 6.946

    letztlich vom B

    undespräsidenten ausgefertigt und verkündet (52,1 %

    davon waren zustim

    mungspflichtige G

    esetze) (Q

    uelle: Bundesrat; w

    ww

    .bundesrat.de) p Titelgrafik

    Mehr unter: w

    ww

    .bundestag.de, ww

    w.bundesrat.de oder

    ww

    w.bpb.de