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Ausgabe 42/ November 2003 ZEITSCHRIFT FÜR MUSIK UND LEBENSKUNST GZ 03Z035063 M - P.b.b. Verlagspostamt 1020 Wien - Adresse: 1020 Wien, Große Sperlgasse 2 - Tel. 01/5328560 R 2,90 Foto| Dobrek/Votava Austrian Soundcheck Bernhard Fleischmann Cassandra Wilson Fernando Paiva Gerald Gradwohl Hubert von Goisern Jan Fabre Karl Möstl Manhattan Transfer Nu Jazz Peter Herbert Rickie Lee Jones Robert Wyatt Sabina Hank Tanzpool Voice Mania 100 Jahre Blues 175 Jahre Bösendorfer Austrian Soundcheck Bernhard Fleischmann Cassandra Wilson Fernando Paiva Gerald Gradwohl Hubert von Goisern Jan Fabre Karl Möstl Manhattan Transfer Nu Jazz Peter Herbert Rickie Lee Jones Robert Wyatt Sabina Hank Tanzpool Voice Mania 100 Jahre Blues 175 Jahre Bösendorfer Austrian Soundcheck Bernhard Fleischmann Cassandra Wilson Fernando Paiva Gerald Gradwohl Hubert von Goisern Jan Fabre Karl Möstl Manhattan Transfer Nu Jazz Peter Herbert Rickie Lee Jones Robert Wyatt Sabina Hank Tanzpool Voice Mania 100 Jahre Blues 175 Jahre Bösendorfer Dobrek Dobrek Dobrek mehr als 30 CD-Tipps, Literatur, Kunst, Tanz, Film und 30 Tage Lebenskunst im November! mehr als 30 CD-Tipps, Literatur, Kunst, Tanz, Film und 30 Tage Lebenskunst im November!

Dobrek to| Dobrek/Votava · Ausgabe31/September 2002Ausgabe42/November 2003 ZEITSCHRIFT FÜR MUSIK UND LEBENSKUNST GZ 03Z035063 M - P.b.b. Verlagspostamt 1020 Wien - Adresse: 1020

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Ausgabe31/ September 2002 ZEITSCHRIFT FÜR MUSIK UND LEBENSKUNSTAusgabe42/ November 2003 ZEITSCHRIFT FÜR MUSIK UND LEBENSKUNST

GZ 03Z035063 M - P.b.b. Verlagspostamt 1020 Wien - Adresse: 1020 Wien, Große Sperlgasse 2 - Tel. 01/5328560

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Austrian SoundcheckBernhard FleischmannCassandra WilsonFernando PaivaGerald GradwohlHubert von GoisernJan FabreKarl MöstlManhattan TransferNu JazzPeter HerbertRickie Lee JonesRobert WyattSabina HankTanzpoolVoice Mania100 Jahre Blues175 Jahre Bösendorfer

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Film und 30 Tage Lebenskunst

im November!

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2 titelstory

Ein Musikphänomen geht um in Österreich –das Phänomen Dobrek Bistro.In der Musik von

Dobrek Bistro findet die große,weite Welt einzufriedenes Zuhause,werden anekdotenhafte

Musikstücke dargebracht,die keiner Wortebedürfen,erfährt der Weltbürger,wie man stilge-recht in Eleganz anstelle in Dekadenz eintaucht,

wird das Konzertpublikum Zeuge von höchstermusikalischer Intensität und Intelligenz.Musik

aus dem Herzen.Wer einmal Dobrek Bistro liveerlebte,wird automatisch zum Fan,daher ist es

auch nur logisch,dass die Dobrek Bistro-Fange-meinde permanent im Wachsen ist, Tendenz progressiv steigend.

Was bislang noch fehlte war der Silberling.Aber ab sofort ist auch diese Frage,wann denn nun endlich die erste Dobrek Bistro-CD erscheinen wird,Vergangen-heit.Für die vier Musiker – Mr.Accordeon Krzysztof Dobrek,Violinist Aliosha Biz,Kontrabassist Achim Tang und Handschlagwerker Luis Ribeiro - war es ob ihrerBandvergangenheit nur logisch mit einem Live-Album zu debütieren.Auf Tricks

und billige (oder auch teure) Studio-Effekthaschereien wurde – es sei gedankt – ver-zichtet,die neun Musikstücke sind ohnehin stark genug.

So wie die Band bei ihren Konzerten viel zu erzählen hat, hatte auch Krzysztof Dobrekviel zu erzählen. Und zwar im Gespräch mit der jazzzeit.

KRZYSZTOF DOBREKKRZYSZTOF DOBREK

DIE SINNLICHSTE

MUSIK SEITERFINDUNG DES

WIEDER-ERKENNUNGS-

EFFEKTSbesser ist, wenn die Landstreich wie Krzysztofklingt. Wie auch immer: Fakt ist, dass KrzysztofDobrek der erste Nichtösterreicher und Nichtka-barettist ist, der mit dem renommierten Kabarett-preis Salzburger Stier ausgezeichnet wurde. Mankönnte somit auch schreiben, Krzysztof Dobreksei – da er bei Landstreich die stumme Rolleinnehat – der Harpo Marx aus Polen, der BusterKeaton am Akkordeon, aber lassen wir diese Ver-gleiche, kramen wir lieber weiter in Krzysztof Dob-reks Vergangenheit. Februar 1997, genaues Datum unbekannt, wie-wohl dieser Tag einer der wichtigsten für KrzysztofDobreks Karriere ist: An diesem Tag lernte er nichtnur seinen musikalischen Lebenspartner AlioshaBiz kennen, an diesem Tag wurde er auch in gewis-sem Sinne der Akkordeonist von Maria Bill für ihrkongeniales Edith Piaf-Programm. Ja, dieser Taghatte es in sich, denn an diesem ominösenFebruar-Tag anno 1997 wurde er auch Musiker desAcoustic Drive Orchestra. „Drei Geschenke aneinem Tag“, wie Krzysztof Dobrek zu sagen pflegt.Das Acoustic Drive Orchestra mit u.a. FernandoPaiva und Aliosha Biz war die Testversion von Dob-rek Bistro, denn „als sich das aufgelöst hat, ent-stand – zirka einen Monat später – Dobrek Bistro“,so Mr. Accordeon Dobrek. Die Geburtsstunde fand

1. KAPITELWO SICH KRZYSZTOF DOBREK UND

ALIOSHA BIZ ÜBER DEN WEG LIEFEN,WARUM EIN AKKORDEONIST EINEN

KABARETTPREIS ERHIELT & WAS SICH LANGSAM HERAUS-

KRISTALLISIERT.

LIEBER STRASSENMUSIKER in Wien zu seinals den Bundesheerdienst in Polen absolvieren,dachte sich vor etlichen Jahren Krzysztof Dobrek,tauschte kurzerhand das Fagott gegen ein Akkor-deon, mehr noch, seine klassische Ausbildung alsFagottist gegen die härteste Musikschule derWelt. „Meine ‘Ausbildung’ auf den diversenFußgängerzonen dauerte sechs Jahre, 1996wurde ich von der Straße weg von Landstreichengagiert. Wir spielten damals auf Hochzeitenund anderen Festivitäten, mit der Zeit wurden wirimmer populärer, bis wir den Salzburger Stier2003 erhielten.“ Ein Grund der großen Beliebtheit von Landstreichund daraus resultierend auch die Verleihung desKabarettpreises kann natürlich sein, dass Krzysz-tof anfangs zwar wie die Landstreich klingenwollte, es sich jedoch bald herausstellte, dass es

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Dobrek Bistro

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EDIT

OR

IAL

Liebe Freundinnen und Freunde der Musik und Lebenskunst!

Haben Sie Kinder? Ein Baby vielleicht, mit demman sich freut, wie damals aus Spaß ein Ernstwurde, das gerade beginnt zu laufen, und überdessen erste Schritte man sich in unendlicherelterlicher Liebe freut, vor allem dann, wenn esden zweiten nachsetzt und nicht gleich hinfällt,was andererseits aber auch seinen Reiz hat,denn dann kann man hinzu eilen, ihm wiederauf die Beine helfen. Große Sprünge sind in derZeit ja ohnehin nicht drin. Und man wünschtsich, Tag und Nacht mit dem Sproß zu verbrin-gen, ihn keinen Moment aus den Augen zu las-sen, um nur ja nicht zu versäumen, wie es her-anwächst, zu einem adoleszenten Prachtstückan Kerl oder Mäderl, jaja, vielseitig interessiertund stets aufs Neue für eine Überraschung gut.Dann hat man auch langsam das Gefühl, dasselterliche Fürsorge nicht mehr angesagt ist, viel-mehr freundschaftliche Begleitung, und es fälltanfangs unendlich schwer, sich seiner neuenVerantwortlichkeiten bewusst zu werden undnebstbei auch zu erkennen, dass im eigenenLeben auch noch einige andere Herausforderun-gen auf einen warten könnten ...Was dieser ‘Kinderschmäh’ um Himmels willenmit der jazzzeit zu tun hat? Nun, viel, denndamals vor beinahe fünf Jahren wurde aus demSpaß, sich ein eigenes, kleines feines Musikblattals Hobby zu leisten, sehr bald Ernst (zeitweisesogar bitterer Ernst), aber dank zweier engagier-ter Elternteile, einer engagierten Verwandt-schaft, bis hin zu entzückenden Passanten, diedurch ihren Zuspruch mehr als nur moralischmotivierten, wuchs die jazzzeit zu einem fixenBestandteil der heimischen Szene heran, mitun-ter sogar beachtet und gelobt von aufmerksa-men Weggefährten außerhalb des Tellerrandes.Für die Darstellung der Familiensaga gibt es beiuns einen handfesten Grund, intern schon oft

diskutiert und hiermit für richtig befunden: Jedejazzzeit entsteht, Insider wissen um unsere Auf-gabenstellungen ja im Großen und Ganzenbescheid, strikt auf zwei grundlegenden Schie-nen, hier eine engagierte Redaktion, namentlichdafür ebenso verantwortlich wie verdient HeikeKappes, da die kaufmännischen Belange, sollheißen, Geschäftsmodelle entwickeln, die imGleichklang zur Redaktion funktionieren, ohneauf sie Einfluss zu nehmen, der Verkauf desKonzeptes jazzzeit auf möglichst vielen Ebenen,Marktkommunikation, bis hin dazu, neue Pro-jekte zu entwickeln und umzusetzen. Das fälltmeiner Wenigkeit zu. Wir sind nun der Meinung,dieses auch entsprechend offen legen zu müs-sen. Im Hinblick darauf, die Kommunikation mitunseren Partnern noch effizienter pflegen zukönnen, aber auch, um infrastrukturell und ausunserem ethischen Verständnis heraus ohneunnötigen Ballast handeln zu können. Der gutenOrdnung halber sei deshalb festgehalten, dassmit Monatsbeginn Heike Kappes auch die Agen-den des operativen Herausgebers der jazzzeitübernimmt, ich selbst darf mich noch mehr umeine gesunde wirtschaftliche Entwicklung desProjektes bemühen, aber mich vielmehr auchneuen, artverwandten Themen widmen. Einver-standen?

A propos Synergien: Wir freuen uns, einenneuen Partner in unserer Verwandschaftbegrüssen zu dürfen, den Online Shop der SoulSeduction. Wenn Sie gerade unterwegs die jazz-zeit lesen und gerade kein CD-Händler in derNähe ist: Soul Seduction befindet sich mitSicherheit nicht weiter als einen Mouseclick ent-fernt. Ab sofort finden Sie das in der jazzzeit dar-gestellte Repertoire auch unter www.soulseduc-tion.com, fast schon handlich verpackt und aufdem Postweg unterwegs an Sie. Ausprobieren!

Jetzt sollte aber eine andere Post abgehen,nämlich noch 30 Seiten Musik und Lebens-kunst. Viel Vergnügen!

Wolfgang F. Rauscher

3. KAPITELVON PARALLELITÄTEN,

SPIEGELUNGEN, BEEINFLUSSUNGEN,POLITIK, MITTELWERTEN,

EINNAHMEN UND AUSGABEN,HUMOR, ÄSTHETIK.

Nun nochmals zu den bereits weiter oben erwähn-ten verschiedenen Musikprojekten (von und) mitKrzysztof Dobrek – Projekte, die parallel laufen,bei denen der Akkordeonist allerdings nichtermessen kann, wie sehr sie einander beeinflus-sen und wie sie sich möglicherweise später ein-mal in Dobrek Bistro widerspiegeln: „Ich bin derMeinung, man kann nichts von sich geben, wasman vorher nicht eingenommen hat. Wenn alsojemand zwanzig Jahre lang nur eine Art von Musikhört, wird ein bestimmter Mittelwert herauskom-men. Wenn man über den gleichen Zeitraum stän-dig offen für viele unterschiedliche Musikstile ist,wird sich dieser Mittelwert dementsprechend ver-ändern.“ Der Mann spricht aus Erfahrung, denn in Polenhörte Krzysztof Klassik und Jazz, in Wien wardann alles anders, hier öffneten sich für den Musi-ker, der immer schon ‘nur’ Musik machte und, wieer zugibt, nichts anderes machen könnte, sämtli-che Musikschleusen. Spätestens seit seinemWien-Exil gibt es für ihn keinen Musikruhetag.Weltstadt Wien: „Das ist ein großer Vorteil vonWien, alleine schon der Sprachen wegen. Hierspricht man sechzig Sprachen, man hat die ganzeWelt da. Wenn ich z.B. kubanische Musik livehören möchte, ist das in Wien kein Problem.“ Das Stichwort Politik, wenn schon von der ganzenWelt, die in Wien eine Heimat findet, die Rede ist,passt da ganz gut dazu. Krzysztof Dobrek ist einMusiker, der unpolitische Musik macht, dennochfinden sich zahlreiche politische Statements in sei-nem Gesamtauftritt: „Wenn ich in einer Bandspiele, in der ein russischer Jude, ein Palästinen-ser, ein Brasilianer und ein Ur-Wiener auf einerBühne stehen ist das eindeutig ein politisches Sta-tement, dazu braucht es nicht vieler Worte.“ Nega-tive Erfahrungen seitens des Publikums machteKrzysztof damit „zum Glück noch keine.“ Alsunbekannter, ausländischer Straßenmusiker gabes hingegen in erster Linie zwei unangenehmeErfahrungen: „Ein Straßenmusiker kann nichtsgegen Unwetter und nichts gegen die Polizeimachen. Wenn ein Polizist gut gelaunt war, hat ermich gegrüßt, wenn derselbe schlecht gelauntwar, hat er gesagt: ‘Schleich dich’.“ Wien ist Krzy-sztof Dobrek einigermaßen ans Herz gewachsenund „so lange man in Wien die Welt spürt, ichmich in Wien wohl fühle und ich mit Menschen zutun habe, die meinen Weltanschauungen entspre-chen, so lange ist es meine Stadt.“ Abgesehendavon empfindet Krzysztof Dobrek Wien gegen-wärtig als sehr reich, „was Musikstilrichtungenund Musikelementen betrifft.“ Ganz anders lautethingegen sein Urteil über Wien, wenn es um Mar-keting geht: „Da ist Wien ein Kaff.“ Aber selbst wenn Wien (und was für Wien gilt, giltebenso für Österreich) in manchen Dingen einKaff ist, an Dobrek Bistros CD Dobrek Bistro Livewird es nicht vorbei kommen. Dobrek Bistro Livebietet nämlich nicht nur die sinnlichste Musik seitErfindung des Wiedererkennungseffekts und mit„Unterwegs“, „Sahara“, „Jahrmarkt“, „Tango Nr.9“, „Musettka“, „Tanz der Schatten“, „Dans LeBrouillard“, „Odessa“ und „Dumka“ neun extraor-dinäre, exzellente und zum Verlieben schöne Kom-positionen mit Temperament, Leidenschaft undHumor, sondern mit dem üppig ausgestattetenBooklet, alles erklärende Bandphotos inklusive,auch Ästhetik fürs Auge. Und um dem Kaff zu zei-gen, wie man in rezessiven Musikzeiten erfolg-reich seine Musik vermarktet (mit Musik wohlge-merkt, die in Ö3 und Konsortensendern freilichnicht wahrgenommen werden wird), spielt Krzysz-tof Dobrek an jedem November-Sonntag im Wie-ner Orpheum in ebenso vielen unterschiedlichenBesetzungen live auf. Ein wahrer Schmankerl-Monat. Krzysztof Dobrek legt sich mit all diesen Aktivitä-ten und natürlich mit Dobrek Bistro Live die Lattefür kommende musikalische Ereignisse zwar sehrhoch, aber so wie ich ihn einschätze, wird er diesehohen Erwartungshaltungen bravourös meistern.Warum ich mir da so sicher bin? Ganz einfach: WeilKrzysztof Dobrek mit dem Herzen dabei ist.

ANSPIELTIPPS� DDoobbrreekk BBiissttrroo

LLiivvee (Extraplatte)

� Die Landstreich:SSppeennddeenn SSiiee (Extraplatte)

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� Maria Bill: MMaarriiaa BBiillll ssiinnggtt EEddiitthh PPiiaaff (Extraplatte)� Maria Bill: MMaarriiaa BBiillll ssiinnggtt JJaaccqquueess BBrreell

(Extraplatte)� Wr. Tschuschenkapelle:......uunndd ddaavvoonn (Extraplatte)

LIVETIPPSDDoobbrreekk aamm SSoonnnnttaagg, WWrr.. OOrrpphheeuumm,, jjeewweeiillss 1199 UUhhrr

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Lechner – Hodina – Dobrek

� 1166..1111..Dobrek – Biz – Correa – Neuwirth – Abado

� 2233..1111..Die Landstreich

� 3300..1111..Maria Bill

� AAuussttrriiaann SSoouunnddcchheecckk 22000033Mo 10.11., 20 Uhr, Dobrek Bistro, Jazz M59, Graz

� JJaazzzzhheerrbbsstt 0033 SStt.. PPöölltteennDo 20.11., 20.30 Uhr, Cinema Paradiso

�� www.dobrek-bistro.com

übrigens im Rahmen des Akkordeonfestivalsstatt, der Taufpate des Quartetts (damals noch inanderer Besetzung) heißt also Friedl Preisl. ImRahmen des Festivals trat Dobrek Bistro z.B.auch im ausverkauften Museumsquartier Halle Eauf, und es entstand auch die CD „Dobrek BistroLive“.

Krzysztof Dobreks musikalisches Weltbild bietetaber noch mehr Facetten als das Musikerdaseinmit Landstreich, Maria Bill und Dobrek Bistro.Krzysztof bearbeitet das Akkordeon auch beiLesungen von Wolfram Berger und RichardSchuberth, er konzertiert gemeinsam mit KarlHodina und Otto Lechner, und nicht zuletzt krei-erte er – gemeinsam mit Aliosha Biz – das wie-nerischste aller gegenwärtigen Wienmusikpro-jekte, nämlich jenes Namenlose mit Alegre Cor-rea, Roland Neuwirth und Marwan Abado. Alldiese Formationen und Begegnungen formenein Ganzes. „Langsam“, so der meisterlicheAkkordeonist, „kristallisiert sich meine Welt, imGegensatz zu z.B. vor drei Jahren, wo noch vie-les offen und unbekannt war.“ Die Suche nach Neuem ist daher ein wesentli-cher Impuls für Krzysztof Dobrek. Energiegewin-nung zum Einen, Erfahrungen sammeln zumAnderen, und immer die Freude am Musizieren.Sein nächstes Projekt steht übrigens bereits inden Startlöchern und trägt den Namen DobrekBrasil.

2. KAPITELWOHER DOBREK BISTROS

MUSIK KOMMT, WAS NEU IST UND WAS NICHT

UND WIE KOMPATIBEL KRZYSZTOF DOBREKS

LIEDER SIND.

„Fünf Jahre später wird niemand fragen, wanndie CD aufgenommen wurde. Die CD wird nurdanach gemessen werden, ob man sie nachfünf Jahren noch hören wird wollen oder nicht.“So, leicht gekürzt wiedergegeben, erklärt Krzy-sztof Dobrek, warum Dobrek Bistro nichtbereits vor drei Jahren eine CD veröffentlichte.Der Sound musste wachsen, das Level derBand eine bestimmte Größe erreichen. Herauskam eine ‘Best of Dobrek Bistro’ mit bis datoausschließlich unveröffentlichten Eigenkompo-sitionen von Krzysztof Dobrek. „Ich bringe einLied, eine Idee, und weiß auch meistens, wieich es haben will. Viele Arrangements entste-hen aber erst während der Proben. Man kannalso nicht wirklich sagen, von wem die Arrange-ments letztendlich stammen.“ Das Auffälligste an den Kompositionen Dob-reks ist, dass jeder Track auf Dobrek Bistro LiveTraditional-Potenzial besitzt. Es könnten auchLieder aus einer versunkenen Welt sein, Puzz-lesteine aus den Musikmythen aller Länder,neu kombiniert und zusammengefügt. Krzysz-tof hat dafür eine simple Erklärung: „Es gibtschließlich nur zwölf Töne und seit fünfhundertJahren haben Leute Millionen von Werkengeschrieben. Theoretisch kann es meine Liederalso durchaus schon geben, und so hört essich für mich auch oft an, wenn ich ein Liedkomponiere – wie ein Volkslied, das bereits vorhundert Jahren geschrieben wurde.“ Diese Fähigkeit, einer Komposition das Merk-mal, wann es geschrieben worden ist, wegzu-nehmen – es sozusagen ‘Time Out Of Mind’ zukomponieren, ist heutzutage meines Erachtenseine eher seltene. „Ich möchte in dieser Stili-stik bleiben, ich möchte eigentlich gar nichtsschreiben, über das man sagt: Das ist ganzneu, das gab es vorher noch nicht. DobrekBistro ist nur insofern etwas Neues, weil es mitElementen spielt, die bereits seit Jahrzehntenexistieren. Die Musik ist kompatibel, das glei-che Lied könnte von einer Roma-Band genausogespielt werden wie von einer kubanischenBand.“ Ja, Krzysztof Dobrek ist außerdem ein intuitiverMensch, er denkt viel nach, „aber erst nach-her. Ich erfinde die Geschichten zu den Liedernnachdem wir diese erstmals gespielt habenund nicht umgekehrt.“

dobrek bistro 3

MMaannffrreedd HHoorraakk,, 36, liebt schräge Bläsersätze und lebt inWien u.a. als freier Journalist, Texter und Projektleiter.

ORIENTALI-SCHERHERBST IN WIENIn der letzten Ausgabe der jazzzeithatten wir Susi Linzer, die auf vielfa-che Art und Weise für arabische Kul-tur in Österreich tätig ist, gebeten,durchaus kritisch zu den beiden

Herbstfestivals salam.islam und Orient Okzi-dent Stellung zu nehmen.Da wir kritische Stellungnahmen durchaus alsDiskussionsgrundlage verstehen, hier die

GEGENDARSTELLUNGSALAM.ISLAM

liebe susi linzer,zu deinem kommentar in der jazzzeit „orienta-lischer herbst in wien“ im oktober 2003 unddem vorwurf, daß heuer beim festival salam-islam „mit ausnahme von 2 DJs KEIN EINZI-GER österreich-orientale als musiker vertretensei“: bei unserer hafla - einem arabischen fest- spielen ausschließlich die in wien lebendenmusiker des ensembles „es suhur“ sowie des„arabischen ensembles in wien“. im pro-gramm „tag und nacht der märchenerzähler“am 1.11. sind nur in wien lebende musiker,rezitatorinnen und tänzer tätig. am 6. 11. stel-len wir die in unserer stadt lebende und arbei-tende junge kurdische gruppe „berfin“ der tür-kischen sängerin aziza a aus berlin gegenü-ber. der kontext heisst hier „die zweite genera-tion“ - worüber man durchaus diskutierenkönnte...im vorjahr haben wir bei salam.islam numero1 gleich an 6 abenden gerne mit künstlerngearbeitet, die in unserem land leben. deinevorwürfe sind also nicht wahr und tendenziös.anstelle einer inhaltichen auseinandersetzung- die ich mir ungleich spannender vorstellenkönnte - erleben wir lediglich schlechte recher-che. schade.

norbert ehrlichfestival salam.islam

RE:C

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MEN

Z