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Veronika Ederer Christoph Kolumbus Hintergrundinformationen und Arbeitsmaterialien Grundschule und urt nen V. Ederer Kolumbus, Marco Polo & Co. Veronika Ederer Mit Kindern berühmte eisen nacherleben Kolumbus, Marco Polo & Co. Downloadauszug aus dem Originaltitel: Download

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Page 1: Download · 50 Christoph Kolumbus Informationen für Lehrkräfte Reisevorbereitungen Christoph Kolumbus (Cristoforo Colombo) wurde 1451 als Webersohn in Genua geboren

Veronika Ederer

Christoph KolumbusHintergrundinformationen und Arbeitsmaterialien

Grundschule

Geschichte im Sachunterricht: spannend und lehrreich

Die Lehrpläne für die Grundschule fordern, dass Lehrkräfte bei ihren

Schülerinnen und Schülern Geschichts- und Zeitbewusstsein anbahnen.

Häufig haben die Kinder jedoch nur „verinseltes“ Wissen und können

bekannte Einzelaspekte nicht zu einem konkreten Geschichtsbild verbinden.

Dass Geschichte im Sachunterricht kindgerecht und spannend vermittelt

werden kann, zeigt dieses Buch. Mit vielfältigen, abwechslungsreichen

Methoden erleben die Kinder berühmte Entdeckungsreisen von der Antike

bis Amundsen und Scott nach. Die Schülerinnen und Schüler lesen, schreiben,

malen, basteln, erzählen, spielen und recherchieren anhand erprobter

Materialien. Für Lehrerinnen und Lehrer bieten einführende Texte zu jedem

Kapitel fundierte Hintergrundinformationen.

Die Themen:

Reisen in der Antike, die Entdeckungsfahrten der Wikinger, Marco Polo,

Christoph Kolumbus, die Suche nach dem Südkontinent, James Cook,

Roald Amundsen & Robert F. Scott.

Exkurs: Entdeckungsreisen von anderen Erdteilen aus

Der Band enthält:

erprobte und flexibel einsetzbare Arbeitsmaterialien zu allen Themen

fundierte Einführungstexte zu jedem Kapitel

Die Autorin: Veronika Ederer

Promovierte Ethnologin, arbeitet freiberuflich an Kindertagesstätten, Schulen und

in der Erwachsenenbildung, Lehrauftrag an der J.W. Goethe-Universität Frankfurt

am Main, freiberufliche Tätigkeit für Terra Incognita e.V., zahlreiche Publikationen

im wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Bereich

www.auer-verlag.de

Auer macht Schule

V.Ed

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Co. Veronika Ederer

Mit Kopiervorlagen

Mit Kindern berühmte

Entdeckungsreisen nacherleben

Kolumbus,Marco Polo&Co.Downloadauszug

aus dem Originaltitel:

Download

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Christoph Kolumbus

Hintergrundinformationen und Arbeitsmaterialien

Kolumbus, Marco Polo & Co. Mit Kindern berühmte Entdeckungsreisen nacherleben

http://www.auer-verlag.de/go/dl4803

Dieser Download ist ein Auszug aus dem Originaltitel

Über diesen Link gelangen Sie zur entsprechenden Produktseite im Web.

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Christoph Kolumbus

Informationen für Lehrkräfte

Reisevorbereitungen

Christoph Kolumbus (Cristoforo Colombo) wurde 1451 als Webersohn in Genua geboren. Zu die-ser Zeit fiel Konstantinopel in die Hand der Os-manen, wodurch der mitteleuropäische Handel mit dem Osten zum Erliegen kam. Die Genue-ser Kaufleute, die über das Meer schon immer zahlreiche Güter verhandelt hatten, fürchteten um ihren Verdienst. Ein anderer Weg nach Os-ten musste gefunden werden.Christoph Kolumbus war als junger Mann vom Hafen, den Schiffen und den Seeleuten fasziniert und lernte Kosmografie, Astrologie und Geomet-rie. Er las die Werke Marco Polos genau und mar-kierte sich besondere Stellen, vor allem rechnete er die Entfernung von Genua nach China aus. Er kam zu dem Ergebnis, dass es von den Kanaren bis China 2 400 Meilen seien. (Tatsächlich sind es 10 600 Meilen). Da er an die Kugelgestalt der Erde glaubte, war er überzeugt davon, dass man China und seine Schätze auch über den Seeweg nach Westen erreichen konnte:

„Da alle Meere und Länder der Welt zusammen eine Kugel bilden, liegt der Schluss nahe, dass man den Os-ten erreicht, wenn man nach Westen fährt.“(Fischer-Fabian 1991: 40)

Christoph Kolumbus war besessen von der Idee, die Fahrt zu unternehmen. Er segelte ca. 1475 als Offizier nach Westafrika und lernte, ein Schiff zu führen. 1482 trug er seine Bitte, China mit ei-ner Flotte über den Seeweg zu erreichen, beim portugiesischen König João II. vor. Dieser lehnte diese merkwürdige Forderung nach drei Schif-fen mit Besatzung, Nahrungsmitteln für ein Jahr und ausreichend Tauschwaren ab: Er ließ Kolum-bus' Vorschläge acht Jahre lang prüfen und ver-warf sie schließlich. Kolumbus musste Lissabon verlassen und suchte mit seinem Sohn Fernando Unterschlupf in einem andalusischen Kloster.

Sein zweiter Versuch führte ihn nach Spanien. Königin Isabella von Spanien war dem Kolumbus durchaus gewogen, doch auch sie prüfte seine Vorschläge und Forderungen genau. Sie richtete eine Kommission ein, die Kolumbus genaue Fra-gen zu seiner Unternehmung stellte:

„Wie kann er behaupten, dass irgendwo auf der Welt noch Menschen leben, die nicht entdeckt sind und da-mit nicht von Adam und Eva abstammen?“„Wie leben denn die Menschen am anderen Ende der Welt? Hängen sie mit dem Kopf nach unten von der Welt?“„Wenn ein Schiff zur Fahrt nach Indien bergab fährt, wie kann es zurückkehren, wenn es auf der Rückfahrt bergauf fahren muss?“(frei nach Fischer-Fabian 1991: 75 ff.)

Sechs Jahre musste Kolumbus auf eine Auskunft der Königin warten, bis er 1491 schließlich eine negative Antwort bekam. Kolumbus zog sich ge-schlagen in das Kloster zurück. Im Spätherbst wurde er wieder vor die Königin gerufen, die Stimmung hatte sich geändert. Man war bereit, ihm die Schiffe auszurüsten und er bekam eine Urkunde mit Vollmachten und Ämtern ausge-händigt.

Die erste Reise

1492 wurden in dem kleinen Hafen Palos drei Schiffe beladen: Pinta, Niña und die Santa María. Die Schiffe wurden mit etwa 90 Seeleuten bemannt, darunter befand sich auch ein Dolmet-scher für die Sprachen Hebräisch und Arabisch, von denen man annahm, dass der Großkhan sie verstand. Dazu wurden Fässer mit Fleisch, See-fisch, Mehl, Bohnen, Zwiebeln, Knoblauch, Wein, Käse, Salz, Rosinen, Kapern, Honig und Mandeln an Bord genommen, darüber hinaus Gebrauchs-güter wie Kerzen, Wachs, Pech, Backöfen, Wetz-steine, Geschirr, Besteck, Harpunen und Angeln, Waffen und Kanonen, Fußketten für Meuterer, Ersatzzubehör für das Schiff und schließlich ty-pische Tauschwaren, die schon in Westafrika gut angekommen waren.

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Am 3. August stach Kolumbus in See. Auf See herrschte ein strikter Tagesablauf: Bei Sonnen-aufgang wurde gebetet. Dann schrubbten die Seeleute das Deck des Schiffes mit Salzwasser. Das Frühstück bestand aus einem Stück Hart-käse mit einer Sardine, dazu Schiffszwieback und ein Stück Knoblauch. Danach mussten die Seeleute Segel flicken, die Ladung überprüfen, Garn spinnen oder angeln. Das Mittagessen war die einzige warme Mahlzeit des Tages; es be-stand aus Salzfleisch, gekochtem Fisch und Erb-sen. Abends wurde der Tag wieder mit Gebet beschlossen.Als sich die Fahrt hinzog, wurden die Männer nervös. Viele fürchteten, bei dieser Fahrt ins Un-bekannte ihr Leben zu verlieren. Kolumbus be-schloss, seiner Mannschaft weniger zurückge-legte Seemeilen zu nennen, als sie tatsächlich gefahren waren. (In sein Bordbuch trug er aber die tatsächlich zurückgelegte Strecke ein.) Trotz dieser Vorsichtsmaßnahme wurde die Mann-schaft allmählich unruhig und drohte zu meu-tern.Schließlich wurden Anzeichen für Land gesich-tet: Im Wasser trieben Gras, ein Stock und ein Ast mit roten Beeren. Eine hohe Belohnung war für denjenigen ausgesetzt, der zuerst Land ent-deckte.Am 12. Oktober, zwei Stunden nach Mitternacht, rief der Ausguck der Pinta: „Tierra, tierra!“ („Land, Land!“). Im Morgengrauen landete ein Beiboot auf Samana Cay – nicht auf San Salva-dor, wie man lange glaubte. Die Eingeborenen (Taino) betrachteten die schwimmenden Häuser, die sich der Insel näherten, ungläubig. Der Dol-metscher versuchte vergeblich, auf Arabisch mit ihnen zu kommunizieren. Kolumbus und seine Leute tauschten mit den Eingeborenen Glöck-chen und Spiegel gegen Matten, lebende Papa-geien und Nahrung. Die Seeleute entdeckten die Hängematte, aber kein Gold, das sie sich so heiß ersehnt hatten. In der Hoffnung, seine könig-lichen Geldgeber zu beeindrucken, ließ Kolum-bus goldhaltiges Gestein und Pflanzen, die er für Gewürze hielt, einladen. Er holte sechs Einge-borene an Bord und segelte dann weiter durch

die Inselwelt, um Cathay (China) und den Kub-lai Khan, die Fraueninsel und die Kannibalen (Kariben) zu finden. Bei der Suche musste die Mannschaft einige Gefahren meistern: Ein Schiff lief auf Klippen auf, auf einer Insel kam es zum Kampf mit den Kariben und ein Sturm musste überstanden werden.Als sie im März nach Spanien zurückkehrten, er-statteten Kolumbus und seine Leute dem König Bericht und zeigten die Eingeborenen und mit-gebrachten Güter vor. Die Reise war zwar erfolg-reich gewesen, aber für den König standen die Kosten in keiner Relation zum Ergebnis: Kolum-bus hatte zu wenig Gold für die leeren Staats-kassen gefunden.

Die zweite, dritte und vierte Reise

Das spanische Königspaar genehmigte Kolum-bus eine zweite Reise, die er von 1493 bis 1496 unternahm. Kolumbus kehrte auf die Insel His-panola zurück, wo er auf seiner ersten Reise die erste spanische Siedlung „Navidad“ gegrün-det und einige spanische Siedler zurückgelassen hatte. Dort entdeckte er, dass die in der Sied-lung zurückgelassenen Menschen krank gewor-den waren oder sich im Streit gegenseitig um-gebracht hatten. Kolumbus gründete daraufhin eine neue Siedlung, aber auch deren – teilweise adelige – Bewohner erkrankten an Malaria und weigerten sich, für ihren Lebensunterhalt zu ar-beiten.Kolumbus drang auf der Suche nach Gold – die allerdings erfolglos blieb – in das Landesinnere vor. Bei der Rückkehr in die Siedlung fand Ko-lumbus chaotische Zustände vor, da die Taino, die den Siedlern zunächst freundlich gesinnt ge-wesen waren, wegen schlechter Behandlung zu Feinden geworden waren. Dies veranlasste Ko-lumbus zu einem Feldzug gegen die einheimi-sche Bevölkerung, auf dem er etwa 1500 Taino versklavte. Zurück in Spanien war Königin Isa-bella über den Sklavenhandel und über die Zu-stände in der Kolonie in hohem Maße erzürnt. Die Taino hätten nicht zu Sklaven gemacht, son-dern bekehrt werden sollen. Die Begeisterung des

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spanischen Königspaares für das entdeckte Land nahm mehr und mehr ab.1498 brach Kolumbus zu seiner dritten Reise auf, wobei ihn ein heftiger Wind an die Küste Süd-amerikas verschlug. Als er zu den Siedlungen auf den Inseln zurückkehrte, waren diese voll-kommen verwahrlost. Viele Spanier waren krank oder verstorben, und Meuterer erzwangen von den Indios Land zur Besiedlung. Als die Königin von diesen Missständen erfuhr, machte sie den Entdecker dafür verantwortlich und ließ ihn im Jahr 1500 in Ketten zurück nach Spanien brin-gen. Kolumbus musste sechs Wochen in Ketten warten, bis die Königin ihn vorließ. Kolumbus wurde begnadigt, hatte aber seine Ämter und auch seinen guten Ruf verloren.Er verließ Spanien 1502 mit 51 Jahren zu sei-ner vierten Reise, bei der er auf dem Weg zu den Siedlungen an der Halbinsel Yucatan, am Reich der Mayas, vorbeisegelte, ohne von deren Exis-tenz zu wissen. Dort wäre genug Gold gewesen, um die enttäuschten spanischen Herrscher wie-der für sich zu gewinnen.Nach Kämpfen mit den Indios und einer Meute-rei verbrachte Kolumbus aufgrund lecker Schiffe rund ein Jahr in der Festung Jamaika, bevor er – von den Strapazen erkrankt – im November 1504 ohne nennenswerte Beute nach Spanien zurück-kehrte, wo kaum jemand Notiz von seiner Heim-kehr nahm.Obwohl Kolumbus relativ wohlhabend war, be-mühte er sich verbissen, seine Privilegien zurück-zuerhalten und finanzielle Forderungen durch-zusetzen, was ihm jedoch nicht gelang.Kolumbus starb 1506 im Alter von etwa 55 Jah-ren, und die damalige Welt hatte seine unermüd-liche Suche nach China und dem Großkhan bald vergessen. Sein erster Sohn Fernando schrieb seine Lebensgeschichte, die Licht in das Dunkel um seine Person brachte.

Das Schicksal der Taino

1492 begann mit der Ankunft Kolumbus’ die Ko-lonisierung der Karibik und damit die Sklave-rei und systematische Vernichtung der einhei-

mischen Bevölkerung. Die Kolonieansprüche gründeten sich auf dem Entdeckungs- und Fin-derecht, auf der päpstlichen Billigung der Missi-onierung und dem Vertrag von Tordesillas. Die-ser Vertrag teilte die Welt zwischen Portugal und Spanien auf. Kolumbus hatte zwar keine genauen Vorstellungen von Eingeborenenpolitik, riet je-doch zur Rücksichtnahme und Vorsicht. Er ver-teilte Geschenke, um seine friedlichen Absichten zu demonstrieren, nahm aber die Inseln in Be-sitz. Die Spanier betrachteten die Eingeborenen als Tiere, die Taino sahen die Spanier als über-natürliche Wesen. Während einer Schiffsrepara-tur 1493 kam es zum ersten Kampf zwischen den Kariben und den Spaniern. Dennoch starb ein großer Teil der Bevölkerung nicht durch direkte Gewalt, sondern durch die von Kolumbus ge-schaffenen Lebensumstände, infolge Landraubs oder Versklavung.Königin Isabella war erzürnt über die Sklaven-jagd und entzog Kolumbus ihre Unterstützung; ab 1500 durften keine Taino mehr nach Spanien gebracht werden. Als wirksame Gesetze erlassen wurden, war es um die Taino aber schon fast ge-schehen. Die Indianer galten in den 1540er-Jah-ren im gesamten karibischen Becken bereits als ausgestorben. Die Zahl der Einwohner des kari-bischen Raumes vor dem Eintreffen von Kolum-bus betrug ca. 15 Millionen.

Arbeitsmaterial für den Unterricht

Kolumbus ist einer der berühmtesten Entdecker und die meisten Kinder haben wohl schon von ihm gehört. Zunächst wird eine Einführung über das Leben des Christoph Kolumbus gegeben. Es kann für Kinder sehr faszinierend sein, wenn sie erfahren, wie hartnäckig Kolumbus war, und wie viele Jahre er warten musste, bevor man ihn los-segeln ließ. Auch der Fehler, der sich in seine Entfernungsberechnung eingeschlichen hatte, ist anschaulich. Wichtig ist auch, dass Kolumbus nicht Indien finden wollte, da er sich auf Marco Polos Bericht von China stützte. Kolumbus wollte den Großkhan von China besuchen.

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Diese Themen werden in dem Arbeitsblatt „Das Leben des Christoph Kolumbus“ behandelt (S. 54 – 55), das den Kindern zu der Stunde ausge-teilt wird. Fragen und Unklarheiten können so-fort geklärt werden. Durch einen Auszug aus dem Bordbuch des Kolumbus (S. 56) erfahren die Schüler vom Vorgehen der Entdecker. Außerdem müssen sie den Text genau auf Fehler prüfen und erfahren dabei, wie schwierig die Quellenkritik bei alten Texten sein kann.

Wenn noch Zeit bleibt, so können die Kinder im Rollenspiel die Prüfungskommission darstellen, die darüber berät, ob Kolumbus die Reise un-ternehmen soll oder nicht (S. 59 – 62). Die Texte können einfach kopiert, ausgeschnitten und den Kindern ausgeteilt werden. Es ist hilfreich, wenn die Lehrkraft ein wenig eingreift, um auch schüchternen Schülern Mut zum Reden zu ma-chen. Wenn sie sich ein wenig mit dem Denken der damaligen Zeit vertraut gemacht haben, wer-den sie die Szene gerne nachspielen wollen.

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Christoph Kolumbus wurde 1451 als Sohn eines Webers in Genua in Italien geboren. Weil er sich

schon früh für Reisen und Entdeckungsfahrten interessierte, las er das Werk Marco Polos und er-

rechnete die Entfernung von Italien nach China. Er war fest davon überzeugt, dass die Welt eine

Kugel sei.

Die Weltkarte des Toscanelli um etwa 1470

Zuerst bat Kolumbus den König von Portugal, ihm drei

Schiffe für die Fahrt zu geben, doch dieser lehnte nach

acht Jahren Zögern ab. Den Gelehrten erschien die

Idee, so weit über das unbekannte Meer zu fahren, als

Wahnsinn. Kolumbus trug seine Bitte beim König von

Spanien vor, der ihm nach weiteren sechs Jahren des

Wartens drei Schiffe, eine Mannschaft, genug Nah-

rungsmittel und Tauschwaren zur Verfügung stellte.

Weil Kolumbus sich in der Entfernung von Europa

nach Asien verschätzt hatte, dauerte die Reise länger,

als er geplant hatte, und seine Männer wurden unruhig.

Am Morgen des 12. Oktober 1492 entdeckten sie endlich

Land. Sie ließen Beiboote zu Wasser, und Kolumbus be trat

als erster Europäer die Insel Samana Cay vor Mittelamerika.

Die Entdecker tauschten Glöckchen und Spiegel gegen Nahrung

mit den Eingeborenen der Insel, den Taino. Aber die Unmengen Gold, nach denen sie eigentlich

suchten, fanden sie nicht. Kolumbus segelte weiter, weil er hoffte, das chinesische Festland zu

erreichen, doch schließlich kehrte er mit fremden Pflanzen, Tieren, etwas Gold und einigen Taino

nach Spanien zurück.

Arbeits-

blatt

Das Leben des Christoph Kolumbus Name: Klasse:

Münze mit dem Bild von Kolumbus

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Obwohl die Reise eigentlich erfolgreich gewe-

sen war, war der spanische König enttäuscht.

Er schickte den Entdecker noch auf drei

weitere Fahrten nach Westen, um end-

lich Gold zu finden. Mittlerweile grün-

deten abenteuerlustige Spanier

Dörfer auf den Inseln der Karibik,

wo sie den Taino das Land stahlen

und sie zu ihren Sklaven machten

oder töteten. Kolumbus wurde für

die Kämpfe verantwortlich gemacht

und in Ketten vor den König von Spa-

nien geführt. Man ließ ihn bald wieder

frei, aber er war in Ungnade gefallen. Ko-

lumbus starb 1506. Die Welt hatte den Ent-

decker der Neuen Welt bald vergessen.

Frage 1: Was glaubst du: Warum hat Kolumbus die entdeckten Inseln als reiches Paradies be-

schrieben und die Taino als friedliche, freundliche Menschen?

Frage 2: Die Mannschaft entdeckte auf Samana Cay, worin die Taino in der Nacht schliefen.

Dieses praktische „Bett“ wurde bald vor allem auf Seereisen verwendet. Was war es?

Arbeits-

blatt

Das Leben des Christoph Kolumbus Name: Klasse:

Kolumbus betritt Samana Cay

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Nachdem Kolumbus gestorben war, wurde sein Bordbuch viele Male abgeschrieben und in an-

dere Sprachen übersetzt. Fast bei jeder Übersetzung oder bei jeder Abschrift haben sich Fehler

eingeschlichen, so auch hier.

Freitag, den 12. Oktober 1992

Ich blieb weiterhin auf südwestlichem Kurs. Wir erblickten im Wasser schwimmende Pinguine und grünes Schilfrohr, das vorbeitrieb. Gegen zwei Uhr morgens sah ein Matrose auf der „Pinta“ Land, und man gab die angeordneten Signale. Bei Tagesanbruch langten wir an einer Insel an, die die In-der „Guanahani“ nannten.Wir begaben uns an Land und entfalteten die königliche Flagge. Ich rief die beiden Kapitäne und alle Matrosen als Augenzeugen auf, dass ich die Insel im Namen des Königs von England und seiner Kö-nigin in Besitz nehme.Sofort versammelten sich zahllose Eingeborene um uns. Sie brachten uns Papageien und Baumwollfa-den und tauschten diese bereitwillig gegen Schokolade und Glöckchen. Sie gehen nackt einher, wie sie geschaffen wurden, und sind dabei sehr gut gewachsen. Sie haben dichtes, rotes Haar, das sie über der Stirn kürzen und hinten in einen Pferdeschwanz binden. Sie führen keine Waffen bei sich und kennen kein Eisen. In ihrer Unkenntnis fassten sie an die Klingen unserer Schwerter und schnitten sich.Wenn ich nach Venedig zurückkehre, so werde ich einige dieser Männer mitnehmen, um sie Eurer Hoheit vorzuführen.

Sonntag, den 21. Oktober 1492

Am Morgen gelangten wir zu einer kleinen Insel. Als wir an Land gingen, waren die Hochhäuser ver-lassen – wahrscheinlich waren die Menschen vor uns geflohen. Wir erforschten die Insel und fanden sie wunderbar grün und blühend vor. Papageien flogen in dichten Schwärmen, und Bäume und Blü-ten dufteten.Wir wanderten auf der Suche nach Salzwasser in das Innere der Insel. Nachdem wir Wasser gefunden hatten, war mein Plan, den König der Insel zu suchen, damit er mir sagen konnte, wo die große In-sel Cipango sei. Unterwegs wollte ich noch andere Inseln besuchen und dort Blei einhandeln. Auf je-den Fall bin ich wild entschlossen, bis zum Festland vorzudringen, um dem Großkhan die Briefe Eu-rer Hoheiten zu überreichen und mit seiner Antwort zurückzukehren.

Kolumbus, Christoph (1992): Bordbuch. Frankfurt am Main

Arbeits-

blatt

Das Bordbuch des Kolumbus Name: Klasse:

Aufgabe: Lies dir den Text gut durch und unterstreiche, was nicht stimmen kann. Erkläre.

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Auf deinem Arbeitsblatt ist eine Abbildung von Kolumbus auf einer Münze. Dies ist wahrschein-

lich das einzige Porträt, das noch zu Lebzeiten von Kolumbus angefertigt wurde. Alle anderen Ge-

mälde sind später entstanden und reine Fantasieprodukte.

Unten ist ein Gemälde aus dem 19. Jahrhundert abgebildet, das Kolumbus zeigt, als er San Sal-

vador betritt (eigentlich Samana Cay).

Bild-

betrachtung

Lebensbilder von Kolumbus Name: Klasse:

Aufgaben:

1. Beschreibe die Personen auf dem Bild: Was tun sie? Wohin blicken sie? Was ist im Hinter-

grund auf der Insel zu sehen?

2. Vergleiche die beiden Bilder miteinander. Welche Unterschiede siehst du?

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Die Indianergruppen, die zur Zeit von Kolumbus in der Karibik lebten, waren vor Tausenden von Jah-ren über Florida und aus Mittel- und Südamerika eingewandert. Die insgesamt 6 Millionen Menschen lebten in großen Dörfern vom Feldbau. Die Familien der Adeligen lebten in abgetrennten Wohnbe-reichen in großen, kegelförmigen Häusern, die zu einem offenen Platz hinausgingen. Vorräte und Wertgegenstände wurden in großen Lagerhäusern untergebracht.Die Menschen arbeiteten auf den Feldern oder als Fischer. Sie stellten Einbaumkanus ohne Segel her und fingen Fische mit Angeln und Netzen. Sie bemalten ihre Körper und trugen Goldschmuck. Ihre Kleidung war sehr bunt und bestand aus feingewebten Stoffen, die mit Federn und Muscheln verziert waren. Nachts schliefen sie in Hängematten. Sie jagten auch Seekühe und hatten Hunde als Haus-tiere.Mit der Ankunft des Kolumbus 1492 begann die europäische Besiedlung der Karibik. Kolumbus hatte zwar keine genauen Vorstellungen von Eingeborenenpolitik, riet aber zunächst zur Rücksichtnahme und Vorsicht. Die Siedlungen, die Kolumbus mit zurückgelassenen Spaniern gründete, wurden in den folgenden Jahren mehr und mehr Sklavenmärkte für Taino. Ab 1494 fing Kolumbus selbst Tausende von Sklaven und schickte sie nach Sevilla zum Verkauf. Königin Isabella protestierte vehement ge-gen die Sklaverei, und ab 1500 durften keine Taino mehr nach Spanien gebracht werden. Die Auf-stände der Taino gegen die Spanier wurden mit den überlegenen Waffen der Europäer niedergeschla-gen. Als die karibischen Inseln fast keine Menschen mehr aufwiesen und die Kariben bei der harten Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen starben, holte man Schwarzafrikaner in die Karibik: Das war der Beginn des großen Sklavenhandels.Es kam zu Protesten gegen die Sklaverei in Spanien unter den Augenzeugen und unter Wissenschaft-lern im Mutterland. Vor allem die Theologen predigten christliche Nächstenliebe und verfassten Be-richte über das Aussterben der Indios. Als wirksame Gesetze erlassen wurden, war es um die Taino schon fast geschehen. Schätzte man 1492 etwa 300 000 Taino auf Hispanola, so waren es 1496 nur noch 200 000, 1508 nur noch 60 000 und 1548 nur noch 500.

Arbeits-

blatt

Das Schicksal der Taino Name: Klasse:

Aufgabe: Suche in der Bibliothek und im Internet Informationen über die heutigen Bewohner

der Karibik. Welche Ureinwohner findest du, wovon leben sie und wie erzählen sie

ihre Geschichte?

Tipp: Schau in Reiseführern nach und probier mal die Internetseite

www.kalinago.org.

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Rollenspiel: Die Prüfungskommission berät sich

(von Nina Skorsetz)

Die Kommission in Salamanca, die über das Anliegen von Kolumbus verhandelte, Schiffe, Besatzung und Proviant für den Seeweg nach China bereitzustellen, soll mithilfe einer besonderen Methode er-fahrbar gemacht werden – dem freien Rollenspiel. Das freie Rollenspiel gibt im Gegensatz zum soge-nannten gelenkten oder gebundenen Rollenspiel keine vollständigen Texte vor, die die Akteure aus-wendig lernen und lediglich nachsprechen müssen. Beim freien Rollenspiel erhalten die Akteure nur Angaben zu der Person, die sie spielen sollen, und Informationen zu der Situation, in der sie sich be-finden. Diese Angaben heißen Rollen- bzw. Situationsvorgaben. Die Schüler erhalten diese Informati-onen „in die Hand“ auf Rollenkarten vor Beginn des Spiels. Die Akteure sollten dann die Möglichkeit erhalten, sich die Rollenkarten in Ruhe durchzulesen und sich mit ihren Mitspielern abzusprechen. Je nach Alter der Akteure und Komplexität des Rollenspiels sollte eine erwachsene Ansprechperson dabei sein, um eventuelle Fragen zu beantworten. Es sollte auch geklärt werden, an welchen Plät-zen sich die Akteure während des Rollenspiels befinden. Wenn die Gruppe noch wenig Erfahrung mit Rollenspielen hat, sollte den Spielenden die Möglichkeit gegeben werden, während des Spiels zu sitzen (diese Körperhaltung vermittelt oft mehr Sicherheit als eine stehende Position). In der Situa-tion, die hier nachgespielt werden soll, könnten die Akteure zum Beispiel gemeinsam an einem Ver-handlungstisch sitzen.Der Einstieg in das Thema für die ganze Gruppe beginnt mit einer Bildbetrachtung (s. S. 62). Die Schü-ler sollen sich das Bild anschauen und erzählen, was sie darauf erkennen können. Den Schülern sollte die Situation, in der Kolumbus war, bereits bekannt sein. So werden sie einige Rückschlüsse ziehen können. Die Lehrkraft kann unterstützend eingreifen, aber sie darf nicht den wirklichen Ausgang der Beratung vorwegnehmen (Kolumbus wurde die Bitte nicht gewährt!). Auf dem Bild ist links Kolum-bus zu sehen, der seinen Plan erläutert. Links sitzen und stehen die Mitglieder der Kommission. Die meisten der Männer haben lange Gewänder an, sie gehören zum Klerus (also zum geistlichen Adel).Die Schüler werden Vermutungen zu Verlauf und Ergebnis der Diskussion anstellen. Hier beginnt die Vorbereitung des Rollenspiels. Zuerst werden die Schüler in Gruppen eingeteilt, z. B. in Tischgruppen, durch Abzählen etc. Die einzelnen Gruppen erhalten die Rollenkarten und ziehen sich zur Vorberei-tung zurück. Als Arbeitsauftrag sollen die Schüler sich während der Vorbereitungszeit auch den Ver-lauf und das Ende der Verhandlung überlegen. Die einzelnen Gruppen führen nun ihre Rollenspiele durch und können dabei zu verschiedenen Ergebnissen kommen. Im Anschluss besteht die Möglich-keit, die Schüler dazu anzuregen, sich Informationen über den wirklichen Verlauf und das Ende der Verhandlung zu verschaffen. Man könnte mit den Schülern unterschiedliche Quellen der Informa-tionsbeschaffung zusammenstellen (wie z. B. Bibliothek, Internet) und die Schüler dann auf die Su-che schicken.

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Rollenkarten: „Die Kommission in Salamanca“

Du heißt Diego de Deza.

Du bist ein Berater der Königin und bist in der Kommission, die entscheidet, ob Ko-lumbus Schiffe bekommt, um auf neuem Weg nach China segeln zu können. Du fin-dest die Idee von Kolumbus gut, dass die Welt eine Kugel sein soll, und möchtest ihm deshalb die Schiffe und das Geld ge-ben.

Du heißt Juan Lopes.

Du bist ein Berater der Königin und bist in der Kommission, die entscheidet, ob Ko-lumbus Schiffe bekommt, um auf neuem Weg nach China segeln zu können. Du glaubst nicht daran, dass die Welt eine Ku-gel ist und man um sie herumsegeln kann. In der Beratungskommission bist du dage-gen, dass Kolumbus Schiffe bekommt, weil es nicht möglich ist, auf dem neuen Weg nach China zu segeln.

Du heißt Giovanni de Casas.

Du bist ein Berater der Königin und bist in der Kommission, die entscheidet, ob Ko-lumbus Schiffe bekommt, um auf neuem Weg nach China segeln zu können. Du fin-dest die Idee von Kolumbus gut, dass die Welt eine Kugel ist, aber du glaubst noch nicht wirklich daran. Dir fehlen noch die Beweise. Aber die Reise wäre ein Experi-ment, die das beweisen könnte.

Du heißt Alonso Perez.

Du bist Berater der Königin und bist in der Kommission, die entscheiden soll, ob Kolumbus Geld und Schiffe für die Reise nach China erhalten soll. Du bist Geograf und kannst dir nicht vorstellen, dass die Erde eine Kugel ist, weil sonst ja die Men-schen auf der anderen Seite der Erde mit dem Kopf nach unten leben müssten. Du bist also dagegen, Kolumbus das Geld und die Schiffe für die Reise zu geben.

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Du heißt Christoph Kolumbus.

Du glaubst, dass die Erde eine Kugel ist und man nach China kommt, wenn man nach Westen segelt. Du möchtest also Schiffe und Geld für die Reise von der Kö-nigin bekommen. Du willst dich für deine Idee sehr stark einsetzen.

Du heißt Carlo Fernandes.

Du bist Berater der Königin. Du glaubst nicht daran, dass diese Reise gelingen kann, weil das Schiff von Spanien nach China zuerst bergab fährt, dann aber spä-ter auf dem Rückweg bergauf fahren muss. Wie soll das Schiff das schaffen? Du bist also dagegen, dass Kolumbus diese Reise antritt.

Du heißt Hernando Talavera.

Du bist der Vorsitzende der Kommission und sollst die Verhandlung leiten. Alle Be-rater und Kolumbus sollen ihre Meinung sagen und dann darüber diskutieren, ob Kolumbus die Schiffe und das Geld für die Reise nach China bekommt.

Du heißt Felipe Martins.

Du bist ein Berater der Königin und in der Kommission, die entscheiden soll, ob Ko-lumbus Geld und Schiffe für seine Reise nach China bekommen soll. Du bist ein Kartenzeichner und du glaubst, dass der Weg, den Kolumbus über das offene Meer fahren will, viel zu weit und somit zu ge-fährlich ist, um die Reise anzutreten.

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Bild-

betrachtung

Die Kommission von Salamanca Name: Klasse:

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Arbeitsblatt: Das Leben des Christoph Kolumbus (Seite 54 f.)

Frage 1:

Kolumbus sollte von seiner Reise möglichst viel Gold und Reichtum mitbringen, was ihm allerdings nicht gelang. Er musste seine Entdeckungen vor dem König rechtfertigen und als besonders lohnend beschreiben. Deshalb verglich er gefundene Pflanzen mit bekannten wertvollen Gewürzen und er-wähnte immer wieder, dass die Taino ihm von einem Königreich voller Gold erzählten.

Frage 2:

Es war die Hängematte.

Arbeitsblatt: Das Bordbuch des Kolumbus (Seite 56)

Freitag, den 12. Oktober 1992Ich blieb weiterhin auf südwestlichem Kurs. Wir erblickten im Wasser schwimmende Pinguine und grünes Schilfrohr, das vorbeitrieb. Gegen zwei Uhr morgens sah ein Matrose auf der „Pinta“ Land, und man gab die angeordneten Signale. Bei Tagesanbruch langten wir an einer Insel an, die die Inder „Guanahani“ nannten.Erklärung: Kolumbus' Fahrt fand im Jahr 1492 statt. Kolumbus sah Sturmvögel, weitere Pflanzen-teile und einen Ast mit roten Früchten. Die Eingeborenen waren keine Inder, sondern Taino.

Ich rief die beiden Kapitäne und alle Matrosen als Augenzeugen auf, dass ich die Insel im Namen des Königs von England und seiner Königin in Besitz nehme.Erklärung: Kolumbus war im Auftrag des spanischen Königs unterwegs.

Sie brachten uns Papageien und Baumwollfaden und tauschten diese bereitwillig gegen Schokolade und Glöckchen. Sie gehen nackt einher, wie sie geschaffen wurden, und sind dabei sehr gut gewach-sen. Sie haben dichtes, rotes Haar, das sie über der Stirn kürzen und hinten in einen Pferdeschwanz binden.Erklärung: Die Taino erhielten neben Glöckchen noch Glasperlen, Scherben und Stoff. Schokolade war damals in Europa noch nicht bekannt, die Kakao-Pflanze stammt aus Mittelamerika. Die India-ner hatten dunkelbraunes und schwarzes Haar.

Wenn ich nach Venedig zurückkehre, so werde ich einige dieser Männer mitnehmen, um sie Eurer Hoheit vorzuführen.Erklärung: Kolumbus kehrte nach Spanien zurück.

Sonntag, den 21. Oktober 1492Am Morgen gelangten wir zu einer kleinen Insel. Als wir an Land gingen, waren die Hochhäuser ver-lassen – wahrscheinlich waren die Menschen vor uns geflohen.Erklärung: Die Taino lebten in Hütten aus Holz und Palmwedeln.

Wir wanderten auf der Suche nach Salzwasser in das Innere der Insel. Nachdem wir Wasser gefun-den hatten, war mein Plan, den König der Insel zu suchen, damit er mir sagen konnte, wo die große Insel Cipango sei. Unterwegs wollte ich noch andere Inseln besuchen und dort Blei einhandeln.Erklärung: Kolumbus ist auf der Suche nach Süß- bzw. Trinkwasser, das er im Landesinneren auch findet. Auf den anderen Inseln handelt er Gold ein.

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Grafik: Julia FlascheFotos: Veronika EdererAutor: Veronika Ederer

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