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Dr. Christoph Thole, Dipl.-Kfm.
Aufbau der Veranstaltung• 1. Stunde: Einführung, Grundlagen• 2. Stunde: Eröffnung, Verfahrensablauf• 3. Stunde: Wirkungen des Verfahrens,
Insolvenzanfechtung• 4. Stunde: Verwertung und Verteilung• 5: Stunde: Insolvenzplanverfahren
Dr. Christoph Thole, Dipl.-Kfm.
Begriff der „Insolvenz“
• Formelle Insolvenz versus • Materielle Insolvenz
Dr. Christoph Thole, Dipl.-Kfm.
Zweck des Insolvenzverfahrens
• Ursachen• Ziel (§ 1 InsO): bestmögliche
gemeinschaftliche Gläubigerbefriedigung, par conditio creditorum
• Haftungszuweisung an Gläubiger• Abgrenzung zum Prioritätsprinzip• Vorteile des Insolvenzverfahrens
Dr. Christoph Thole, Dipl.-Kfm.
Verfahrensziele
• Verwertung der Insolvenzmasse: § 35 InsO– Liquidation– Sanierung– Übertragende Sanierung
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Verfahrensablauf
• Antrag• Eröffnungsbeschluss• Berichtstermin• Prüfungstermin• Schlusstermin
Dr. Christoph Thole, Dipl.-Kfm.
Verfahrensarten • Reguläres Verfahren
• Eigenverwaltung
• Verbraucherinsolvenzverfahren (ggf. mit Restschuldbefreiung)
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Subjekte des Insolvenzverfahrens• Insolvenzfähige Schuldner
– § 11 InsO– Pflichten des Insolvenzschuldners– Vermögensrechtliche Stellung, §§ 80 ff. InsO
• Insolvenzgericht• Insolvenzverwalter• Insolvenzgläubiger
Dr. Christoph Thole, Dipl.-Kfm.
Aufgaben des Insolvenzgerichts• Eröffnung, Aufhebung, Einstellung des
Insolvenzverfahrens• Bestellung vorläufigen Insolvenzverwalters• Überwachung der Organisation der Gläubiger• Feststellung der Schuldenmasse• Zurückweisung des Insolvenzplans, Bestätigung
oder deren Versagung • Anordnung der Eigenverwaltung• Entscheidungen im Verfahren der
Restschuldbefreiung
Dr. Christoph Thole, Dipl.-Kfm.
Gläubiger• Zwei Organe
– Gläubigerversammlung– Gläubigerausschuss
• Rangklassen– Insolvenzgläubiger– Massegläubiger– Absonderungsberechtigte– Aussonderungsberechtigte
Dr. Christoph Thole, Dipl.-Kfm.
Insolvenzverwalter• Vorläufiger /endgültiger IV• Auswahlkriterium: Geeignete, geschäftskundige,
unabhängige natürliche Person (§ 56 InsO)• Ernennung durch Beschluss• Partei kraft Amtes• Übergang des Verwaltungs- und Verfügungsrechts
über die Masse (nicht massefreie Gegenstände)• Haftung
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Antrag auf Insolvenzeröffnung
• Antragsberechtigung/Antragspflicht• Antrag des Gläubigers (§ 14 InsO):
– Rechtliches Interesse– und Eröffnungsgrund glaubhaft machen
Dr. Christoph Thole, Dipl.-Kfm.
Antragspflicht, § 15a InsO n. F.(1) Wird eine juristische Person
zahlungsunfähig oder überschuldet, haben die Mitglieder des Vertretungsorgans oder die Abwickler ohne schuldhaftes Zögern, spätestens aber drei Wochen nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung, einen Insolvenzantrag zu stellen.
Dr. Christoph Thole, Dipl.-Kfm.
Vorläufige Maßnahmen im Eröffnungsverfahren
• Schuldner zu hören, § 14 II• Auskunftsanforderung, § 20• Ermittlungen zum Eröffnungsgrund, § 5• Sicherungsmaßnahmen: insb. vorläufiger
IV, schwacher/starker v. IV; Folge: § 55 II
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Rangklassen
• Aussonderungsberechtigte• Absonderungsberechtigte• Massegläubiger• Insolvenzgläubiger
– nachrangiger Insolvenzgläubiger• Neugläubiger
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Eröffnungsgründe/Insolvenzauslösung
• Zahlungsunfähigkeit, § 17 InsO
• Drohende Zahlungsunfähigkeit, § 18 InsO
• Überschuldung
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Zahlungsunfähigkeit
• KO: Zahlungsunfähigkeit, wenn der Schuldner dauernd unvermögend war, seine fälligen und ernsthaft eingeforderten Zahlungsverpflichtungen im Wesentlichen zu erfüllen
• Abgrenzung zur Zahlungsstockung– Drei Wochen– Geringfügige Deckungslücke (~ 10 %)
• Regelvermutung bei Zahlungseinstellung: nach außen manifestierte Zahlungsunfähigkeit
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Drohende Zahlungsunfähigkeit
• Nur Eigenantrag! (aber ggf. anfechtungsrechtliche Relevanz)
• Voraussichtlich nicht in der Lage, die bestehenden Zahlungspflichten bei Fälligkeit zu begleichen, vgl. § 18 II InsO
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Überschuldung• § 19 InsO• Vermögen deckt nicht mehr die bestehenden
Verbindlichkeiten• Früher modifizierte zweistufige Methode:
rechnerische Überschuldung bei Ansatz von Liquidationswerten und Prognoseelement (Finanzkraft der Gesellschaft reicht mittelfristig nicht zur Fortführung des Unternehmens aus)
• Jetzt: Einfluss des Prognoseelements auf Bewertungsmaßstab
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Aussonderungsberechtigte
Grundlage: Nichtzugehörigkeit des Gegenstands zur Masse
- auch Eigentumsvorbehalt- Treuhand bei OffenkundigkeitNicht: Verlängerter EVErweiterter EVSicherungseigentum für den SiN
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Wirkungen der Verfahrenseröffnung
• § 81 Verfügungen des Schuldners • § 82 Leistungen an den Schuldner• § 89 Vollstreckungsverbot• § 88 Rückschlagsperre• Auswirkungen auf Prozesse, §§ 85, 86 iVm
§ 240 ZPO
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• § 35 InsO– § 36 unpfändbare Gegenstände– Erfasst aber die in § 36 II genannten Gegenstände
• Soll/Ist-MasseVeränderungen der Masse während des Verfahrens
- Freigabe- Verwertung- schwebende Rechtsgeschäfte- Aufrechnung- Anfechtung- Erfüllung von Aus- und Absonderungsrechten u. Masseverbindlichkeiten
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Abwicklung schwebender Rechtsgeschäfte
• Grundregel: § 103Durch Verfahrenseröffnun verlieren die
Ansprüche Durchsetzbarkeit; „Qualitätssprung zu Masseverbindlichkeiten“
• Sonderregeln: § 104 ff.
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• Teilbare Leistungen, § 105: – für Rückstände ist der andere Teil
Insolvenzgläubiger, obwohl IV wegen der ausstehenden Leistungen Erfüllung wählt
– Kein Rückforderungsrecht, S. 2
Dr. Christoph Thole, Dipl.-Kfm.
• Insolvenz des Verkäufers– Kein Wahlrecht des Verwalters, also
Anwartschaftsrecht insolvenzfest• Insolvenz des Käufers
– Aussonderungsrecht für Verkäufer, wenn kein Recht zum Besitz (zB bei Ablehnung durch IV)
– Verlängerte Frist bei Wahlrecht, § 107 II
Dr. Christoph Thole, Dipl.-Kfm.
Dauerschuldverhältnisse• Beispiel Dienst-/Arbeitsverhältnisse:
– § 108 I, also kein Wahlrecht des IV– Sonderkündigungsrecht § 113 InsO– Keine fristlose Kündigung
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Lösungsklauseln
• Verschiedene Kategorien• Zulässigkeit bei eröffnungsabhängigen
Klauseln umstritten, Problem des § 119 InsO
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Aufrechnung
• Aufrechnungslage vor Eröffnung, § 94 InsO
• im Verfahren, § 95 InsO
• Ausschluss, § 96 InsO
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Insolvenzanfechtung
• Rückabwicklung gläubigerbenachteiligender Rechtshandlungen vor Eröffnung
• Zweck: Par conditio creditorum• Verhinderung der Masseschädigung• Äquivalent im AnfG
Dr. Christoph Thole, Dipl.-Kfm.
Deckungsanfechtung
• Bevorzugung eines Gläubigers als Zentralelement– § 130 InsO: kongruente Deckung– § 131 InsO: inkongruente Deckung– § 135 InsO: „Eigenkapitalersatz“
Dr. Christoph Thole, Dipl.-Kfm.
Anfechtung wegen schuldnerischer Vermögensverschiebungen
• § 132 InsO • § 134 InsO
• § 133 InsO– insb. auch „Druckzahlungen“
Dr. Christoph Thole, Dipl.-Kfm.
Rechtsfolgen
• § 143 InsO
• Sekundäransprüche