Upload
mette-weitzner
View
109
Download
0
Embed Size (px)
Dr. Christopher Hermann,Studienkreis Regulierung europäischer Gesundheitsmärkte, 29.06.2009
- 1 -
Studienkreis Regulierung Europäischer Gesundheitsmärkte 29.06.2009 in Königswinter/Bonn
Dr. Christopher HermannStellv. Vorsitzender des Vorstandes
AOK Baden-WürttembergLeiter AG "Arzneimittelrabatte, Preisverhandlungen Sonderprodukte"
Federführender Leiter Verhandlerteam Arzneimittel, Sonderprodukte (VTAS)
Rabattverträge gem. § 130a Abs. 8 SGB VRabattverträge gem. § 130a Abs. 8 SGB VWettbewerbswirksamkeit
im Vergleich zu Alternativinstrumenten
Dr. Christopher Hermann,Studienkreis Regulierung europäischer Gesundheitsmärkte, 29.06.2009
- 2 -
Agenda
1. Ausgangslage
2. Preissteuerungsinstrumente
3. Zukunftsszenario
Verträge
Festbeträge
Fazit
kurzfristig
mittelfristig
Dr. Christopher Hermann,Studienkreis Regulierung europäischer Gesundheitsmärkte, 29.06.2009
- 3 -
Historie: Arzneimittelausgaben des AOK-SystemsAusgaben Netto (TEUR)
Quelle: GAmSI
„ “
1. Ausgangslage
Dr. Christopher Hermann,Studienkreis Regulierung europäischer Gesundheitsmärkte, 29.06.2009
- 4 -
Wettbewerbsstruktur des patentfreien Arzneimittel-markts bis 2006
Marktbeherrschung durch drei Großkonzerne
Mittelstand quo vadis?
Quelle: GAmSI
1. Ausgangslage
Dr. Christopher Hermann,Studienkreis Regulierung europäischer Gesundheitsmärkte, 29.06.2009
- 5 -
Marktkonzentration 2006: Hochpreis-Phalanx
Trotz günstiger Preise kein nennenswerter Marktzugang für Mittelstand
Quelle: AOK Baden-Württemberg
2. PreissteuerungsinstrumenteRabattverträge, Festbeträge
Dr. Christopher Hermann,Studienkreis Regulierung europäischer Gesundheitsmärkte, 29.06.2009
- 6 -
• Stärkung des Mittelstandes
• neuer Wettbewerb
Profiteure 2007 Bisoprolol 5 mg 100 St.: Abrechnungsverteilung AOK Baden- Württemberg 2007, Preisstand 15.12.2007
2. PreissteuerungsinstrumenteRabattverträge, Festbeträge
Dr. Christopher Hermann,Studienkreis Regulierung europäischer Gesundheitsmärkte, 29.06.2009
- 7 -
9
3935
37 4040 4039 Anzahl Wettbewerber
2. PreissteuerungsinstrumenteRabattverträge, Festbeträge
Preiswirksamkeit Festbeträge und Wettbewerb am Beispiel Simvastatin
Du
rch
sch
nit
tlic
her
A
po
thek
enve
rkau
fsp
reis
Quelle: Lauer-Taxe
Dr. Christopher Hermann,Studienkreis Regulierung europäischer Gesundheitsmärkte, 29.06.2009
- 8 -
Preiswirksamkeit Rabattverträge
Rabattierte Effektiv-preislinie
2. PreissteuerungsinstrumenteRabattverträge, Festbeträge
Du
rch
sch
nit
tlic
her
A
po
thek
enve
rkau
fsp
reis
Quelle: Lauer-Taxe
Dr. Christopher Hermann,Studienkreis Regulierung europäischer Gesundheitsmärkte, 29.06.2009
- 9 -
Umsatz GKV patentfreier Arzneimittelmarkt 2008: 12,7 Mrd. EUR (AVP)
Ausschreibung AOKs 2009-1011: 63 Wirkstoffe, Umsatz 2008 2,2 Mrd. EUR (AVP)
ESP „AOK 63“ p.a.: 512 Mio. EUR entspr. 23 % an AVP
Unberücksichtigt: patentgeschützter Markt (60%)
2. PreissteuerungsinstrumenteRabattverträge, Festbeträge
„Mehrpotenzial“ Rabattverträge
„ESP GKV“: 2,9 Mrd. EUR p.a.
Dr. Christopher Hermann,Studienkreis Regulierung europäischer Gesundheitsmärkte, 29.06.2009
- 10 -
2. PreissteuerungsinstrumenteRabattverträge, Festbeträge: Fazit
Festbeträge
In der Regel wirksame Sicherung gegen Höchstpreisewirken selbst bei Vielzahl von Wettbewerbern langsamorientieren sich an bestehender Preisverteilung und dienen als
Preisorientierungshilfe für pharm. Unternehmen: keine Motivation zur Unterschreitung Festbetrag bzw. Zuzahlungspreislinie
sind im für Preiswettbewerb offenen, patentfreien Markt den Rabattverträgen wirtschaftlich unterlegen
Dr. Christopher Hermann,Studienkreis Regulierung europäischer Gesundheitsmärkte, 29.06.2009
- 11 -
2. PreissteuerungsinstrumenteRabattverträge, Festbeträge: Fazit
Rabattverträge
Ermöglichen Zuzahlungsvorteil Versicherte nach § 31 Abs. 3 Satz 5 SGB V
wirken unmittelbarErreichen ausgeschrieben durch Geheimwettbewerb
maximale Wirtschaftlichkeit losgelöst von bestehenden Preisen
Entfalten stärkste Wirkung im patentfreien, preisaktiven Markt
Preisverantwortung weg vom Arzt, Vorteil Wirtschaftlichkeits-prüfung
Dr. Christopher Hermann,Studienkreis Regulierung europäischer Gesundheitsmärkte, 29.06.2009
- 12 -
Rabattverträge: Auswirkungen auf Versicherte
§ 31 Abs. 2 S. 2: Krankenkasse übernimmt vollen Apothekenverkaufspreis (> Festbetrag), refinanziert durch Rabattvereinbarung (S. 3); keine Aufzahlung für Versicherte
§ 31 Abs. 3 S. 4: wenn AEP inkl. MWSt. mind. 30% unter Festbetrag: Möglichkeit zur Zuzahlungsbefreiung durch SpiBu (wenn hieraus Einsparungen zu erwarten) + S. 5: Zuzahlungsermäßigung auf 50% oder Zuzahlungsbefreiung durch KK bei Rabattvertragsabschluss (wenn hieraus Einsparungen zu erwarten)
2. PreissteuerungsinstrumenteRabattverträge, Festbeträge: Fazit
Gesetzgeber ermöglicht kollisionsfreie Koexistenz Rabattverträge / Festbeträge, Rabattverträge auch bei Festbetragsarzneimitteln gewollt
Dr. Christopher Hermann,Studienkreis Regulierung europäischer Gesundheitsmärkte, 29.06.2009
- 13 -
„Übergangswelt“: Dualistisches System unverzichtbar
Dezentral: RabatteDirekte Verhandlungen,AusschreibungWettbewerb auf Krankenkassen-EbeneWettbewerb auf EbenePharma-Unternehmen
Zentral: FestbeträgeEinheitliche + einseitige Preisfestsetzung durch„Nachfrager“Wettbewerbsbeschränkendes, dirigistisches Vorgehengegenüber Einzelkassen undPharma-Unternehmen
3. Zukunftsszenario I-kurzfristig-
Lückenlose Sicherstellung der Patientenversorgung
Dr. Christopher Hermann,Studienkreis Regulierung europäischer Gesundheitsmärkte, 29.06.2009
- 14 -
3. Zukunftsszenario II-mittelfristig-
Perspektiven 2011 ff.
Austauschfähiger Markt (Generika, patentfreieOriginale): Übergang zu obligatorischem KiP-SystemWegfall Festbeträge insoweit
Nicht festbetragsfähiger innovativer patentgeschützter AM-Markt: K-N-Bewertung (§§ 35 b, 91 II a SGB V); kassenspezifische Versorgungsverträge mit pharma-zeutischen Unternehmen im Rahmen von Selektiv-verträgen (§§ 73 b, c, 140 a ff. SGB V)
Dr. Christopher Hermann,Studienkreis Regulierung europäischer Gesundheitsmärkte, 29.06.2009
- 15 -
Vielen Dankfür Ihre Aufmerksamkeit.
Vielen Dankfür Ihre Aufmerksamkeit.
Studienkreis Regulierung Europäischer Gesundheitsmärkte 29.06.2009 in Königswinter/Bonn
Dr. Christopher Hermann
Stellv. Vorsitzender des VorstandesAOK Baden-Württemberg