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Dresdner UniversitätsJournal 17. Jahrgang • Nr. 13 18. Juli 2006 Erfolgreich: Dresdner Zahnmedizin bei Studenten beliebt ................. Seite 3 Traditionsreich: Junges TUD-Institut mit alten Ahnen ............................. Seite 5 Erlebnisreich: Eine Nacht im Bann der Wissenschaften ..................... Seite 6 Blütenreich: Hortensienschau in Pirna-Zuschendorf ................. Seite 7 Dresdner UniversitätsJournal Rektorwahl verschoben In seiner 3. Sitzung am 13. Juli 2006 be- schloss das Konzil der TU Dresden, die Wahl des Rektors zu vertagen. Sie soll nun zu Beginn des Wintersemesters 2006/2007 im Oktober stattfinden. Eingangs der Sitzung hatte Rektor Her- mann Kokenge als Vorsitzender des Senats die Auswahl der Kandidaten für die Rektor- wahl in der Sitzung des Senats am 11. Juli 2006 beschrieben. Es hätten sich vier Kan- didaten im Senat vorgestellt, von denen schließlich lediglich Professor Winfried Killisch die notwendige absolute Mehrheit der Stimmen erhalten habe. Demzufolge schlug der Senat dem Konzil Killisch als Kandidaten für die Rektorwahl vor. Von den gewählten 428 Mitgliedern nahmen an der Sitzung des Konzils 318 teil, von denen mindestens 215 für den Kandidaten hätten stimmen müssen, um ihn als Rektor zu wählen. Auf Anfrage teilte Professor Killisch mit, dass er auch bei der erneuten Wahl kandi- dieren wolle. Der Wahltermin am 13. Juli 2006 war notwendig geworden, nachdem der bishe- rige Rektor, Professor Hermann Kokenge, im ersten Wahlgang der Konzilssitzung am 5. Juli 2006 mit 213 Stimmen die erforder- liche Mehrheit um zwei Stimmen verfehlt hatte. Vor dem zweiten Wahlgang hatte er seine Kandidatur zurückgezogen. Er war der einzige Kandidat. ke Noch wird an der TU Dresden angestrengt gearbeitet und – wie hier im Innenhof des Barkhausen-Baues – für die kommenden Prüfungen gebüffelt.Aber der Blick auf Kalender und Thermometer zeigt, dass Ferien und Urlaub nahen. UJ wünscht allen Studenten und Mitarbeitern erlebnis- und erholungsreiche Wochen in der Semesterpause! Foto: UJ/Eckold Vor der Semesterpause wird noch gebüffelt Die »Woche der Informatik« in der Stadt der Wissenschaft Im Informatikjahr 2006 findet in Dresden ein faszinierendes Highlight statt. In der »Woche der Informatik« präsentieren zahlreiche Beteiligte vom 2. bis 10. Oktober 2006, wie Informatik in Zukunft unser Le- ben bestimmt. Das Informatikjahr wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit der Initiative Wissenschaft im Dialog (WiD) und der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) umgesetzt. Ein bundesweites Pro- gramm (www.informatikjahr.de) bietet vie- le Veranstaltungen speziell für Kinder und Jugendliche und jeder – vom Laien bis zum Spezialisten – ist herzlich eingeladen, Neues zu entdecken sowie Fragen aufzu- werfen. Gerahmt durch das Stadtjubiläum und die »Stadt der Wissenschaft 2006« präsen- tiert die »Woche der Informatik« in Dres- den eine Kunst-/Kultur- und Wissen- schaftsstadt. Die Veranstaltungen werden dabei durch viele unterschiedliche Partner, wie die Stadt Dresden, die TU Dresden, In- fineon und Microsoft, die Sächsische Staatsoper oder die Dresdner Bank – um nur einige zu nennen – unterstützt. Das Programm der »Woche der Infor- matik« schlägt einen Bogen von der Infor- matik als Wissenschaft bis hin zur Infor- matik für »jedermann«. Dazu findet die GI-Jahrestagung INFORMATIK 2006 (www.informatik2006.de) an der TU Dres- den statt und startet die »Woche der Infor- matik« am 2. Oktober mit einer großen Eröffnungsveranstaltung in der Altmarkt- galerie. Darüber hinaus wird es am 2. Ok- tober eine »Linie des digitalen Wissens« durch die City Dresdens geben, die sich vom Campus der TU Dresden bis hin zur Frauenkirche erstreckt und Highlights wie ein Wikipedianertreffen, IVAO-Flugsimula- tionen, Kurzfilme und vieles mehr bein- haltet. Weiterhin findet am 4. Oktober ein Tag zum Thema »Medizin und Informa- tik« statt und am 5. Oktober kann man im Rathaus von Dresden sehen, wie Verwal- tungs- und Bundesbehörden mit Informa- tik arbeiten. Die »Nacht der Entdeckungen« bietet am 6. Oktober im Hörsaalzentrum der TUD Begeisterndes, Erstaunliches, Lehrrei- ches und Unterhaltendes. Und vom 7. bis zum 10. Oktober können alle Interessierten »hinter die Kulissen« ansässiger IT-Unter- nehmen schauen, einen Linux-Info-Tag erleben. Zudem startet die Kinder-Univer- sität mit einer Informatikvorlesung in das Wintersemester. Am Abend des 10. Oktober beendet eine gemeinsame Veranstaltung mit der Sächsi- schen Staatsoper Dresden die »Woche der Informatik«. Die Sächsische Staatsoper Dresden bietet ein beeindruckendes Pro- gramm, das die Verbindung von Kunst/ Kultur und Informatik verdeutlicht. Von der Kunst- und Kulturstadt Dresden bis hin zur Informatik- und Wissenschafts- stadt – jedem wird etwas geboten. Christiane Wagner Weitere Infos: Christiane Wag- ner;Tel.: 0351 463-38316; E-Mail: [email protected]; http://www.woche-der-informatik.de Eine Woche voller Erlebnisse Gesamtförderbilanz für 2005 liegt vor Die TU Dresden belegt zum dritten Mal in Folge den zweiten Platz nach der Hum- boldt-Universität Berlin in der Gesamtför- derbilanz des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Damit erweist sich die TU Dresden als besonders förde- rungsqualifiziert im Bereich des internatio- nalen Austausches und der Interaktion. Die aktuell veröffentlichte Statistik zeigt die Förderungswürdigkeit der deutschen Mit- gliedshochschulen des DAAD. Dabei belegt die TU Dresden seit Erstellung dieser Unter- suchung im Jahre 2000 vordere Plätze. Von den etwa 4,7 Millionen Euro des vergange- nen Jahres wurden über die Hälfte der Gel- der in Personenförderung an der TU Dres- den investiert. Etwa 2,2 Millionen Euro flos- sen in Projekte und Programme, wie ERASMUS oder auslandsorientierte Studi- engänge. Der DAAD als gemeinsame Einrichtung deutscher Hochschulen fördert internatio- nale Beziehungen deutscher Hochschulen mit dem Ausland durch den Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern sowie durch internationale Programme und Pro- jekte. Die DAAD-Förderbilanz wird jährlich erstellt. Beatrix Kästel Weitere Informationen unter: www.daad.de/portrait/ de/1.9.html TUD belegt erneut vorderen Platz beim DAAD Diplomarbeiten ausgestellt Vom 24. bis 30. Juli 2006 werden an der Fakultät Architektur der TU Dresden die Diplomarbeiten des Sommersemesters 2006 ausgestellt. Die Arbeiten können täglich zwischen 9 und 18 Uhr im Gebäude der Architekturfa- kultät am Zelleschen Weg 17 (Erdgeschoss Raum 006) besichtigt werden. In der Aus- stellung wird ein großer Überblick über ak- tuelle Themen der Architektur, Land- schaftsarchitektur und des Städtebaus präsentiert. Die Ausstellung umfasst rund 100 Arbei- ten, deren Spektrum vom Städtebau der Zukunft von Dresden bis nach Addis Abeba, vom »Stadthaus am Postplatz« bis hin zu Architektur- und Städtebauentwürfen in Dubai, Stettin, Rotterdam und Moskau reicht. Am 28. Juli 2006 findet 16 Uhr die feier- liche Verleihung der Diplomurkunden im Palais im Großen Garten mit der Vernissa- ge »architekturpreis.drei« statt. (PI) In eigener Sache Die nächste Ausgabe des Dresdner Univer- sitätsjournals (14/06) erscheint am 12. September 2006. Redaktionsschluss ist am Freitag,1. September 2006. red

Dresdner UniversitätsJournal...Eine Nacht im Bann der Wissenschaften ..... Seite 6 Blütenreich: Hortensienschau in Pirna-Zuschendorf ..... Seite 7 Rektorwahl verschoben In seiner

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  • DresdnerUniversitätsJournal

    17. Jahrgang • Nr. 13 18. Juli 2006

    Erfolgreich:Dresdner Zahnmedizinbei Studenten beliebt ................. Seite 3

    Traditionsreich:Junges TUD-Institutmit alten Ahnen ............................. Seite 5

    Erlebnisreich:Eine Nacht im Bannder Wissenschaften ..................... Seite 6

    Blütenreich:Hortensienschauin Pirna-Zuschendorf ................. Seite 7

    DresdnerUniversitätsJournalRektorwahlverschobenIn seiner 3. Sitzung am 13. Juli 2006 be-schloss das Konzil der TU Dresden, dieWahl des Rektors zu vertagen. Sie soll nunzu Beginn des Wintersemesters 2006/2007im Oktober stattfinden.

    Eingangs der Sitzung hatte Rektor Her-mann Kokenge als Vorsitzender des Senatsdie Auswahl der Kandidaten für die Rektor-wahl in der Sitzung des Senats am 11. Juli2006 beschrieben. Es hätten sich vier Kan-didaten im Senat vorgestellt, von denenschließlich lediglich Professor WinfriedKillisch die notwendige absolute Mehrheitder Stimmen erhalten habe. Demzufolgeschlug der Senat dem Konzil Killisch alsKandidaten für die Rektorwahl vor.

    Von den gewählten 428 Mitgliedernnahmen an der Sitzung des Konzils 318teil, von denen mindestens 215 für denKandidaten hätten stimmen müssen, umihn als Rektor zu wählen.

    Auf Anfrage teilte Professor Killisch mit,dass er auch bei der erneuten Wahl kandi-dieren wolle.

    Der Wahltermin am 13. Juli 2006 warnotwendig geworden, nachdem der bishe-rige Rektor, Professor Hermann Kokenge,im ersten Wahlgang der Konzilssitzung am5. Juli 2006 mit 213 Stimmen die erforder-liche Mehrheit um zwei Stimmen verfehlthatte. Vor dem zweiten Wahlgang hatte erseine Kandidatur zurückgezogen. Er warder einzige Kandidat. ke

    Noch wird an der TU Dresden angestrengt gearbeitet und – wie hier im Innenhof des Barkhausen-Baues – für die kommendenPrüfungen gebüffelt.Aber der Blick auf Kalender und Thermometer zeigt, dass Ferien und Urlaub nahen.UJ wünscht allen Studentenund Mitarbeitern erlebnis- und erholungsreiche Wochen in der Semesterpause! Foto:UJ/Eckold

    Vor der Semesterpause wird noch gebüffelt

    Die »Woche der Informatik« in der Stadt der Wissenschaft

    Im Informatikjahr 2006 findet in Dresdenein faszinierendes Highlight statt. In der»Woche der Informatik« präsentierenzahlreiche Beteiligte vom 2. bis 10. Oktober2006, wie Informatik in Zukunft unser Le-ben bestimmt. Das Informatikjahr wirddurch das Bundesministerium für Bildungund Forschung (BMBF) gemeinsam mitder Initiative Wissenschaft im Dialog(WiD) und der Gesellschaft für Informatike.V. (GI) umgesetzt. Ein bundesweites Pro-gramm (www.informatikjahr.de) bietet vie-le Veranstaltungen speziell für Kinder undJugendliche und jeder – vom Laien biszum Spezialisten – ist herzlich eingeladen,

    Neues zu entdecken sowie Fragen aufzu-werfen.

    Gerahmt durch das Stadtjubiläum unddie »Stadt der Wissenschaft 2006« präsen-tiert die »Woche der Informatik« in Dres-den eine Kunst-/Kultur- und Wissen-schaftsstadt. Die Veranstaltungen werdendabei durch viele unterschiedliche Partner,wie die Stadt Dresden, die TU Dresden, In-fineon und Microsoft, die SächsischeStaatsoper oder die Dresdner Bank – umnur einige zu nennen – unterstützt.

    Das Programm der »Woche der Infor-matik« schlägt einen Bogen von der Infor-matik als Wissenschaft bis hin zur Infor-matik für »jedermann«. Dazu findet dieGI-Jahrestagung INFORMATIK 2006(www.informatik2006.de) an der TU Dres-den statt und startet die »Woche der Infor-matik« am 2. Oktober mit einer großenEröffnungsveranstaltung in der Altmarkt-galerie. Darüber hinaus wird es am 2. Ok-tober eine »Linie des digitalen Wissens«durch die City Dresdens geben, die sichvom Campus der TU Dresden bis hin zurFrauenkirche erstreckt und Highlights wieein Wikipedianertreffen, IVAO-Flugsimula-tionen, Kurzfilme und vieles mehr bein-haltet. Weiterhin findet am 4. Oktober einTag zum Thema »Medizin und Informa-

    tik« statt und am 5. Oktober kann man imRathaus von Dresden sehen, wie Verwal-tungs- und Bundesbehörden mit Informa-tik arbeiten.

    Die »Nacht der Entdeckungen« bietetam 6. Oktober im Hörsaalzentrum derTUD Begeisterndes, Erstaunliches, Lehrrei-ches und Unterhaltendes. Und vom 7. biszum 10. Oktober können alle Interessierten»hinter die Kulissen« ansässiger IT-Unter-nehmen schauen, einen Linux-Info-Tagerleben. Zudem startet die Kinder-Univer-sität mit einer Informatikvorlesung in dasWintersemester.

    Am Abend des 10. Oktober beendet einegemeinsame Veranstaltung mit der Sächsi-schen Staatsoper Dresden die »Woche derInformatik«. Die Sächsische StaatsoperDresden bietet ein beeindruckendes Pro-gramm, das die Verbindung von Kunst/Kultur und Informatik verdeutlicht.

    Von der Kunst- und Kulturstadt Dresdenbis hin zur Informatik- und Wissenschafts-stadt – jedem wird etwas geboten.

    Christiane Wagner

    Weitere Infos: Christiane Wag-ner ;Tel.: 0351 463-38316;

    E-Mail: [email protected];http://www.woche-der-informatik.de

    Eine Woche voller Erlebnisse

    Gesamtförderbilanz für 2005 liegt vor

    Die TU Dresden belegt zum dritten Mal inFolge den zweiten Platz nach der Hum-boldt-Universität Berlin in der Gesamtför-derbilanz des Deutschen AkademischenAustauschdienstes (DAAD). Damit erweist

    sich die TU Dresden als besonders förde-rungsqualifiziert im Bereich des internatio-nalen Austausches und der Interaktion. Dieaktuell veröffentlichte Statistik zeigt dieFörderungswürdigkeit der deutschen Mit-gliedshochschulen des DAAD. Dabei belegtdie TU Dresden seit Erstellung dieser Unter-suchung im Jahre 2000 vordere Plätze. Vonden etwa 4,7 Millionen Euro des vergange-

    nen Jahres wurden über die Hälfte der Gel-der in Personenförderung an der TU Dres-den investiert. Etwa 2,2 Millionen Euro flos-sen in Projekte und Programme, wieERASMUS oder auslandsorientierte Studi-engänge.

    Der DAAD als gemeinsame Einrichtungdeutscher Hochschulen fördert internatio-nale Beziehungen deutscher Hochschulen

    mit dem Ausland durch den Austausch vonStudierenden und Wissenschaftlern sowiedurch internationale Programme und Pro-jekte. Die DAAD-Förderbilanz wird jährlicherstellt. Beatrix Kästel

    Weitere Informationen unter :www.daad.de/portrait/

    de/1.9.html�

    TUD belegt erneut vorderen Platz beim DAAD

    Diplomarbeitenausgestellt

    Vom 24. bis 30. Juli 2006 werden an derFakultät Architektur der TU Dresden dieDiplomarbeiten des Sommersemesters2006 ausgestellt.

    Die Arbeiten können täglich zwischen 9und 18 Uhr im Gebäude der Architekturfa-kultät am Zelleschen Weg 17 (ErdgeschossRaum 006) besichtigt werden. In der Aus-stellung wird ein großer Überblick über ak-tuelle Themen der Architektur, Land-schaftsarchitektur und des Städtebauspräsentiert.

    Die Ausstellung umfasst rund 100 Arbei-ten, deren Spektrum vom Städtebau derZukunft von Dresden bis nach Addis Abeba,vom »Stadthaus am Postplatz« bis hin zuArchitektur- und Städtebauentwürfen inDubai, Stettin, Rotterdam und Moskaureicht.

    Am 28. Juli 2006 findet 16 Uhr die feier-liche Verleihung der Diplomurkunden imPalais im Großen Garten mit der Vernissa-ge »architekturpreis.drei« statt. (PI)

    In eigener SacheDie nächste Ausgabe des Dresdner Univer-sitätsjournals (14/06) erscheint am 12.September 2006. Redaktionsschluss ist amFreitag,1. September 2006. red

  • 17. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 13/2006 Seite 2

    Was lange währt, wird gut. So lauteteine bekannte Redewendung. Für dieDresdner Stadtverwaltung währte dieSache offenbar nicht lange genug.

    Um deutlicher zu werden: Etwa einJahr lang ist auch im Rathaus bekannt,dass die TU Dresden die attraktiveAusstellung »Gottfried Wilhelm Leib-niz – seiner Zeit weit voraus« derUniversität Hannover im Lichthof desDresdner Rathauses ab Ende Augustpräsentieren wird – im Rahmen derDresdner 800-Jahr-Feierlichkeiten undals besonderer Höhepunkt des Pro-gramms »Dresden – Stadt der Wis-senschaft 2006«. Die Leibniz-Ausstel-lung war für die EXPO 2000konzipiert worden und wurde seitherständig fortentwickelt. Für Dresdenhat man die Ausstellung um einen Teilerweitert, in dem Leben und Wirkendes Dresdner Computer-Pioniers N.Joachim Lehmann, des Erfinders undEntwicklers des weltweit ersten PC,verdeutlicht werden.

    Nun, wenige Wochen vor dem Auf-baubeginn, kam plötzlich die Absagevon der Stadt. Zur Begründung heißtes, dass man für die Ausstellungsreali-sierung die beiden großen Stadt-Mo-delle im Raum etwas verschiebenmüsse. (Das aber war den Kollegenim Rathaus auch schon länger bekannt– zwar nicht seit August 2005, aberdoch schon ein paar Monate …)

    Nach sorgfältiger Überprüfung seiman zur Auffassung gekommen, dass

    diese »sehr aufwändigen Arbeiten je-weils vierzehn Tage (einmal vor, einmalnach der Leibniz-Ausstellung) bean-spruchen und dabei zwei Angestelltedes Stadtplanungsamtes gebundenwürden.« – Wie? Handelt es sich beiden beiden Stadt-Modellen etwa umzwei gigantische Tagebau-Bagger, de-ren räumliche Versetzung um ein paarZentimeter eine logistische Heraus-forderung in Wochen-Dimension dar-stellt?

    Wohl kaum! Wenn aber – trotz derRollen an den Modellfüßen – doch:Wie schnell wird wohl die Stadtpla-nung Dresdens vorankommen, wennschon allein das leichte Ändern derPosition der Stadt-Modelle durch dasStadtplanungsamt zu einem wochen-langen Kraftakt gerät?

    An dieser Stelle fällt mir doch dieSache mit dem Beamten ein, der voneiner Schnecke verfolgt wird. »He«,keucht der Beamte gereizt zurSchnecke, »musst du mir den ganzenTag lang hinterherrennen?«

    In Dresden also ticken die Uhrenanders. Größere und kleinere Projek-te zeigen:Was lange währt, wirdschlecht oder teuer oder es wird garnicht. Für die Angestellten im Stadt-planungsamt wäre Letzteres vielleichtdas Beste. Spricht sich nämlich erstmal herum, wie »schnell« man dortarbeitet, wird man sogar von einerSchnecke nicht mehr mit Kooperati-onswünschen belästigt. M. B.

    Fast einen Monat gegen Leibniz

    Die weltweit tätige Linde KCA DresdenGmbH hat ein Traineeprogramm konzi-piert, welches insbesondere Studenten derTU Dresden anspricht. Darin sollen die an-gehenden Spezialisten frühzeitig Einblickin Unternehmensaufgaben erhalten undihre Leistungsfähigkeit im konkreten Be-rufsfeld beweisen.

    Das Traineeprogramm wird erstmaligim Oktober 2006 starten und dauert 24Monate. Es vermittelt Wissen auf dem Ge-biet des Chemie- und Gas- sowie des Phar-mazieanlagenbaus, der dazugehörigentechnischen Bereiche, der Betriebswirt-schaft, des Projektmanagements und derBasiskompetenzen innerhalb der jeweili-gen Arbeitsbereiche.

    Nach einer ersten Präsentation desTraineeprogrammes am 6. Juli 2006 zeig-ten sich Studierende und Absolventen desMaschinenwesens, der Verfahrenstechnikund des Chemieingenieurwesens sowie derElektrotechnik interessiert am Programmund bereit für weitere Bewerbungsge-spräche.

    Der Vortrag der Personalleiterin der Lin-de KCA GmbH, Cornelia Nardiello, und derPersonalreferentin Romy Harnisch sowiedes Vertriebsleiters Dr. Helmut Hönnickebeschrieb die attraktiven weltweiten Tätig-keitsfelder. Neben ausgezeichnetem Fach-wissen sind dafür Englisch-Kenntnisse undidealerweise eine zweite Fremdsprache so-wie interkulturelle Kompetenzen gefragt.

    Eine nächste Präsentation des Trainee-programms erfolgt im Januar 2007 für dieEinstellung von Trainees zum Oktober2007. Weitere Informationen dazu sind abAugust 2006 im Internet zu finden.

    Verena Leuterer

    Weitere Informationen:Career Network der TU Dres-

    den und ihrer Partner ; Susanne Wer-ner (Projektkoordinatorin) E-Mail: [email protected].: 0351 8734-1717 Fax: 0351 8734-1722 http://tu-dresden.de/careernetworkhttp://tu-dresden.de/studium/career/careerguide; www.linde.de

    Angehende Spezialisten trafen sich

    Dr.Helmut Hönnicke,Vertriebsleiter bei Linde KCA, stellte den Studenten in seinem Vortrag das Unternehmen vor. Links neben ihmPersonalleiterin Cornelia Nardiello. Foto:UJ/Eckold

    Ab Herbst Einsatz in USA,China, Russland oder Polen

    Die Wirtschaftsförderung Sachsen undPartner bieten für Studenten sächsischerHochschulen von Herbst 2006 an wiederPraktikumplätze in den USA, China, Russ-land sowie in Polen. Die Initiatoren sehendie Aufenthalte als Instrument der sächsi-schen Wirtschaftsförderung. Die Praktikan-ten sind »Wirtschaftsdiplomaten auf Zeit«.Im Vordergrund stehen Standortpräsenta-tionen und Kooperationsprojekte. Das»Studenten-Netzwerk« existiert seit 1997und hat bislang viele Kontakte einge-bracht.

    Für die sechsmonatigen Praktika gibt eseine Aufwandsentschädigung von 3 500Euro. Mit weiteren Vergütungen kannnicht gerechnet werden. Der Betrag für diebeiden Plätze in Breslau/Wroclaw hängtvom in der Regel kürzeren Aufenthalt ab.

    Angesprochen sind Studenten aller Stu-dienrichtungen im Hauptstudium mit In-teresse für internationale Wirtschaftsbezie-hungen. Sie sollten mindestens 21 Jahrealt sein und gute Kenntnisse der jeweiligenLandessprache besitzen. Gefragt sind Kon-taktfreude sowie selbständiges und ent-scheidungsfreudiges Arbeiten. Praxiserfah-rungen und andere Auslandsaufenthaltesind von Vorteil. Studenten, die bereits einJ1-Visum für die USA hatten, sind für dieses

    Land ausgeschlossen. Der Einsatz solltevon der Uni/Hochschule möglichst alsPflichtpraktikum anerkannt werden. ZurEinführung finden vorher Schulungstagestatt.

    Einsendeschluss für die Bewerbung istder 25. Juli 2006. Bewerbungen sind in derjeweiligen Landessprache abzugeben mitLebenslauf, Begründung, Foto, Immatri-kulationsbescheinigung und Referenzen.Bewerber für Shanghai sollten sich in Chi-nesisch und Englisch bewerben. (PI)

    Ansprechpartner bei der WfS:Karin Zerjatke, Bertolt-Brecht-Al-

    lee 22, 01309 Dresden; Tel.: 0351 2138232; [email protected]

    Praktika im Ausland zu vergeben

    TU-Wissenschaftlerin undEx-GewerkschaftschefinEva-Maria Stangesoll Ministerin werden

    Eva-Maria Stange (SPD), die frühere Bun-des- und Landeschefin der Bildungsge-werkschaft GEW, soll neue sächsische Mi-nisterin für Wissenschaft und Kunstwerden. Das hat SPD-Chef Thomas Jurkkürzlich bekannt gegeben. Noch-Amtsin-haberin Barbara Ludwig (SPD) war zurneuen Oberbürgermeisterin in Chemnitzgewählt worden und soll dort die Amtsge-schäfte ab August übernehmen. Stange sei»erste Wahl«, lobte WirtschaftsministerJurk die neue Kollegin. Sie habe hoheKompetenz im Bildungsbereich, sei die ers-te Ostdeutsche an der Spitze einer Einzel-gewerkschaft gewesen und habe gezeigt,dass sie einen großen Apparat führen kön-ne. Stange hatte den GEW-Chefposten An-fang 2005 nach acht Jahren aufgegeben

    und war nach Sachsen zurückgekehrt. Die49-jährige promovierte Lehrerin war schonzu DDR-Zeiten in der Gewerkschaft enga-giert. Die SED verließ sie jedoch 1988 nachacht Jahren, aus Unzufriedenheit darüber,»trotz Mitgliedschaft nichts bewegen zukönnen«. 1993 bis 1997 war Stange dannGEW-Landeschefin und verhandelte denersten Teilzeittarif für die Grundschulleh-rer.

    Derzeit arbeitet sie noch am Zentrumfür Lehrerbildung, Schul- und Berufsbil-dungsforschung (ZLSB) der TechnischenUniversität Dresden. Erst kürzlich veran-staltete sie dort zum Thema »Gestufte Leh-rerausbildung – erste Praxiserfahrungen«das 2. ZLSB-Kolloquium. Dabei befasste siesich gründlich mit der Zukunft der Lehrer-ausbildung an der TU Dresden.

    Wann Stange ihr Amt antritt, ist jedochoffen, solange die Chemnitzer Oberbürger-meisterwahl angefochten wird. Minister-präsident Georg Milbradt (CDU) sei jedochinformiert und werde die Ministerin ernen-nen, sagte Jurk. (LR/M. B.)

    Neue Wissenschaftsministerin am Start

    ImpressumHerausgeber des »Dresdner Universitätsjournals«:Der Rektor der Technischen Universität Dresden.V. i. S. d. P.: Mathias Bäumel.Besucheradresse der Redaktion:Nöthnitzer Str. 43, 01187 Dresden,Tel.: 0351 463-32882, Fax: -37165.E-Mail: [email protected]: Ursula Pogge, Redaktion UJ,Tel.: 0351 463-39122, Fax: -37165.E-Mail: [email protected]:Satztechnik Meißen GmbH,Am Sand 1c, 01665 Diera-Zehren, OT Nieschütz,Ivonne Platzk, Tel.: 03525 7186-33, [email protected] Sperling, Tel.: 03525 [email protected] in den Beiträgen vertretenen Auffassungen stimmennicht unbedingt mit denen der Redaktion überein. Fürden Inhalt der Artikel sind die Unterzeichner voll ver-antwortlich. Die Redaktion behält sich sinnwahrendeKürzung eingereichter Artikel vor. Nachdruck ist nurmit Quellen- und Verfasserangabe gestattet. Grammati-kalisch maskuline Personenbezeichnungen geltenim UJ gegebenenfalls gleichermaßen für Personenweiblichen und männlichen Geschlechts.Redaktionsschluss: 7. Juli 2006Satz: Redaktion.Druck: Union Druckerei Weimar GmbHÖsterholzstraße 9, 99428 Nohra bei Weimar.

    Wie leben Studis?Wie leben die Studenten in Deutschlandheute? Aus welchen sozialen Schichtenkommen sie? Wie finanzieren sie ihr Studi-um? Auf diese und viele andere Fragen willdie 18. Sozialerhebung des Deutschen Stu-dentenwerks (DSW), die gerade läuft, Ant-worten liefern. Es soll ein reales Bild dersozialen und wirtschaftlichen Lage derrund zwei Millionen Studenten in Deutsch-land gezeichnet werden.

    Das Deutsche Studentenwerk will dieDaten der 18. Sozialerhebung auch fürzwei Detailstudien nutzen. Zum einen sollwieder die Situation ausländischer Studen-ten in Deutschland näher untersucht wer-den, zum anderen sollen die 6 Prozent Stu-denten mit Kind in den Fokus rücken: Wiemeistern sie den Spagat zwischen Studiumund Elternschaft?

    Die Ergebnisse der 18. Sozialerhebungwerden im Sommer 2007 veröffentlicht.

    Das Studentenwerk Dresden lässt dannwieder – falls sich genügend Studentenaus den Dresdner und Zittauer Hochschu-len beteiligen – von TU-Soziologen einespezifische Auswertung vornehmen. DasUniversitätsjournal wird darüber berichten.

    Die Sozialerhebung wird seit rund 50Jahren in dreijährigem Abstand durchge-führt und bildet die soziale und wirtschaft-liche Lage der Studenten in Deutschlandab. H. S./M. B.

    Anzeigentelefon:03525 7186-33

  • 17. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 13/2006 Seite 3

    Vor 15 Jahren totgesagt,ist die Zahnmedizin heutean der Medizinischen Fakultät bei Studentenüberaus beliebt

    »Vorbildlich« lautete das Urteil einesbundesweiten Rankings in der Zahnmedi-zin zu den Studienbedingungen und derStudentenzufriedenheit an der Medizini-schen Fakultät. Diesen Spitzenplatz teilensich die Dresdner mit vier weiteren Unis. Indie Bewertung kamen 27 von insgesamt 30Hochschulen, die Zahnmedizin anbieten.Mit Blick auf die bewegte Nachwendezeitist dieses für Dresden positive Ergebnis umso beeindruckender. UJ sprach dazu mitProf. Winfried Harzer, Studiendekan fürZahnmedizin an der Medizinischen Fakul-tät.

    UJ:. Vor 15 Jahren stand die DresdnerZahnmedizin wie die gesamte Medizini-sche Akademie vor der Abwicklung. Heu-te gibt es in Deutschland kaum einenStandort, der bei den Studenten für diezahnärztliche Ausbildung so beliebt istwie die Medizinische Fakultät CarlGustav Carus.Wie erklären Sie sich die-sen beeindruckenden Aufschwung?

    Prof. Harzer: Bei den Studenten erfreutsich das Zahnmedizin-Studium in Dresdenbereits seit vielen Jahren großer Beliebtheit.Mit früher 60 und heute 40 ausgewiesenenStudienplätzen pro Jahrgang und der Un-terricht in kleinen Gruppen ist es den Stu-denten möglich, in einer sehr persönlichenAtmosphäre zu lernen. Dazu kommt einemoderne Ausstattung – die Räume für dieVorklinik wurden 1992 für 15 MillionenMark saniert und für die klinische Ausbil-dung erhielten wir 1996 zehn neue Be-handlungsstühle.

    Welche Rolle spielten die zufriedenenStudenten bei dem Kampf um den Er-halt der Zahnmedizin?

    Nachdem der Landtag im September1993 beschlossen hatte, die Fakultät aus-schließlich für Humanmedizin neu zugründen, organisierten die Erstsemestler

    ein Zeltlager vor der Staatskanzlei. Ihre Ar-gumente für Dresden lauteten damals:kleine Gruppen, eine gute Betreuung undgeringere Kosten für die Lebenshaltung,aber auch für die Studienmaterialien. ZweiStudenten schafften es, ihre Argumentedem damaligen Finanzminister Georg Mil-bradt persönlich vorzutragen. Rück-blickend muss man sagen, dass der Fortbe-stand der Ausbildung ein gemeinsamesWerk von den Studenten sowie den beidenUniversitäten in Dresden und Leipzig war.

    Welche Argumente wurden damalsgegen den Fortbestand der Ausbildungins Feld geführt?

    Es ging um die die Kosten in der Zahn-medizin. Anfang der 90er Jahre kursierteeine viel zu hohe Zahl für das Betreibender Lehr- und Forschungseinrichtung. Des-halb erstellten wir ein Konzept, das vonden realistischen Kosten ausging undmachten Vorschläge, diese durch sinkendeStudentenzahlen weiter zu verringern.Doch Dresden allein konnte die Politikernicht überzeugen. So bin ich klopfendenHerzens nach Leipzig gefahren, um mitdem dortigen Geschäftsführenden Direktorund dem Dekan zu verhandeln. Dort warman auch bereit, die Zahl der Studienplät-ze zu verringern. Dies ebnete den Weg fürden Erhalt des Dresdner Standorts. Wirsind den Kollegen noch heute für ihr Ent-gegenkommen dankbar.

    Markiert das Jahr 1993 einen Wen-depunkt in der Dresdner Zahnmedizin?

    Es war sicher ein heilsamer Schock.Doch das galt weniger für die Ausbildung,sondern vorrangig für die Forschung. DerAnteil von evaluierten Forschungsprojek-ten ist in der deutschen Zahnmedizin tra-ditionell geringer als in der Humanmedi-zin. Wenn wir den Erhalt schaffen, müssenwir gemeinsam nach vorn, sagten wir unsdamals.

    Wie stehen Sie heute in dieser Frageda?

    Im bundesweiten Drittmittel-Rankingsind wir ganz vorn. Im Zeitraum 1997 bis2001 reichte es sogar für den ersten Platz –und das mit deutlichem Vorsprung. Auch

    im letzten Ranking konnten wir einenSpitzenplatz behaupten.

    Was sind heute die wichtigsten Argu-mente für ein Zahnmedizin-Studium inDresden?

    Wie vor 15 Jahren stehen der Kleingrup-penunterricht und das problemorientierteLernen sowie die direkte Kommunikationzwischen Studierenden und Lehrenden imMittelpunkt. Neu hinzugekommen ist dieMöglichkeit, ohne Zeitverlust ein Semesterim Ausland zu studieren. Durch Verträgemit fünf europäischen Universitäten erken-nen wir die einzelnen Ausbildungsab-schnitte gegenseitig an. Unsere Studentenkönnen so viele Erfahrungen bei der Be-

    handlung von Patienten machen – bei-spielsweise in Lettland, wo sich für die Stu-denten durch die noch bestehendezahnärztliche Unterversorgung ein breitesBetätigungsfeld ergibt.

    Gibt es trotz der großen Beliebtheitbei den Studenten Verbesserungspotenzi-al bei der Ausbildung?

    Wir sind dabei, einen Lernzielkatalogaufzustellen und die Inhalte der Lehre neuzu strukturieren. So konzipieren wir Lehr-Module, in denen Themen interdisziplinäraufbereitet werden. Ein Beispiel ist die kom-plexe zahnärztliche Behandlung von Pati-enten, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungenoder Diabetes leiden – typische Krankheiten

    alter Menschen. Deshalb werden stärker alsbisher Experten anderer Fachgebiete einbe-zogen. Wir wollen damit vorausschauendlehren: Jeder dritte Patient auf dem Zahn-arztstuhl wird künftig älter als 60 Jahresein. Früher hatten viele Patienten in die-sem Alter eine Vollprothese und waren sokein Thema mehr für die Zahnärzte. Heutelassen sich durch die Prophylaxe Zähne bisins hohe Alter erhalten. Allein die Sanie-rung wird aufwändiger und risikoreicher.

    Mit Prof. Harzer sprach Holger Ostermeyer.

    Die Poliklinik für Kieferor thopä-die im Netz: www.tu-dresden.de/

    medpko/ko.htm�

    Dresdner Zahnmedizin hat Spitzenplatz abonniert

    Professor Winfried Harzer,hier bei der Behandlung eines jungen Patienten, leitet die Poliklinik für Kieferorthopädie und ist Studiende-kan für Zahnmedizin an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus. Foto:Gabriele Bellmann

    Zwei deutschlandweiteStudien zur Blutvergiftungvorgestellt

    Fünf Jahre nach Gründung des Kompe-tenznetzwerks Sepsis (SepNet) präsentie-ren die beteiligten Krankenhäuser – dar-unter auch das Universitätsklinikum –erste Ergebnisse zweier deutschlandweiterStudien. Im Mittelpunkt des durch dasBundesforschungsministerium geförder-ten Vorhabens steht die umgangssprach-lich auch Blutvergiftung genannte Sepsis.Dies ist eine schwere, den ganzen Körperergreifende Infektion, die Patienten in ih-rer schwersten Ausprägung – dem septi-schen Schock – schnell in eine lebensbe-drohliche Situation bringen kann.

    Als Regionalzentrum von SepNet (dasUniversitätsjournal berichtete in der Aus-gabe 06/2003) beteiligte sich auch dieKlinik für Anästhesiologie und Intensiv-therapie an beiden Studien. Dabei erho-ben die Wissenschaftler Daten von dreiinterdisziplinär zusammengefassten Kli-nikums-Intensivtherapiestationen sowiedie mit dem Zentrum assoziierte operativeIntensivtherapiestation des StädtischenKlinikums Dresden-Friedrichstadt.

    In der Studie »Prävalenz der schwerenSepsis und des septischen Schocks auf In-tensivstationen in Deutschland« wurdenerstmalig für die Bundesrepublik reprä-sentative Daten zu diesem Krankheitsbildvorgelegt. In die Beobachtungsstudiewurden repräsentativ 454 Intensivthera-piestationen einbezogen. Dabei unter-suchten die Wissenschaftler 3877 Patien-ten.

    Die jetzt erstmals veröffentlichten Er-gebnisse zeigen, dass die schwere Sepsisund der septische Schock mit einer Häu-

    figkeit von elf Prozent in deutschen In-tensivstationen auftreten. Dies entsprichteiner Inzidenz von 76 bis 110 Fällen pro100 000 Einwohnern. Weiterhin wurdedeutlich, dass mit beiden Krankheitsbil-dern eine hohe Sterblichkeit von 48 Pro-zent auf den Intensivtherapiestationenund 55 Prozent im Krankenhaus einher-geht. Aus diesen erstmals repräsentativ er-hobenen Zahlen ergibt sich, dass dieschwere Sepsis und der septische Schockmit hoch gerechnet 59 344 tödlichen Aus-gängen die dritte Stelle in der Todesursa-chenstatistik für Deutschland einnehmen.Die Wissenschaftler belegen damit die er-hebliche gesundheitspolitische Bedeutungdieser Krankheit, aus der sich ein weiter-hin hoher Forschungsbedarf zur Verbesse-rung der Behandlungsergebnisse ergibt.

    In einer zweiten Studie mit 600 Patien-ten beschäftigte sich SepNet mit zweigrundlegenden Sepsis-Therapiekonzep-ten. Dies sind die Flüssigkeitstherapie unddie Steuerung des Blutzuckers. Bezüglichdes ersten Therapieansatzes weisen dieForscher nach, dass bei Sepsis eine kom-binierte Infusionstherapie mit kristalli-nen (Salze, Elektrolyte) und kolloidalen(hochmolekulare Substanzen) Bestand-teilen einer Infusion mit nur kristallinenLösungen nicht überlegen ist. Durch dieim Rahmen der Studie bei anderenschwerkranken Patienten vorgenommeneEinstellung des Blutzuckers im Normal-bereich verbesserten sich die Überlebens-chancen weder bei der Schweren Sepsisnoch beim septischen Schock.

    Mit der konsequenten und erfolgrei-chen Durchführung der beiden Studienhat sich SepNet als Plattform für interdis-ziplinäre klinische Forschung deutsch-landweit etabliert. »Die Kompetenznetzein der Medizin sind eine Erfolgsgeschich-

    te, von der man laut sprechen darf«, be-urteilte deshalb auch Ulrich Kasparick,Parlamentarischer Staatssekretär imBundesforschungsministerium (BMBF),die positive Zwischenbilanz der deutschenKompetenznetzwerke.

    Ermutigt durch diese Erfolge starten indiesem Sommer zwei weitere große Studi-en mit Patienten, die an einer schwerenSepsis erkrankten. Bei diesen Projektengeht es um den Einsatz von Antibiotikaund die Verwendung von bestimmten Bio-markern zur Diagnose und Therapie-steuerung. Darüber hinaus nimmt dasSepNet-Regionalzentrum Dresden an derGenOSept-Studie (Genetics of Sepsis inEurope) teil. Koordiniert von der Europe-an Society of Intensive Care Medicine(ESICM) und gefördert von der Europäi-schen Union soll die genetische Prädispo-sition für die Entwicklung einer Sepsisaufgeklärt werden, da die Hypothese be-steht, dass genetische Determinanten eineentscheidende Rolle für Krankheitsverlaufund Behandlungserfolg spielen. Diese Ge-ne zu finden und ihren Einfluss auf denKrankheitsverlauf und die Todesrate zuuntersuchen, ist Gegenstand der Studie.

    Neben den klinischen Studien ist es einbesonderer Auftrag von SepNet, das aktu-elle, wissenschaftlich gesicherte Wissenüber Sepsis zu vermitteln. Hierzu gehörendie Kenntnisse über eine rasche, zielge-richtete Diagnostik und die evidenzba-sierten Maßnahmen für eine erfolgreicheTherapie. Die hierzu unter Mitarbeit vonSepNet erarbeiteten Leitlinien stellen dieRegionalzentren bei Vortragsveranstal-tungen den Kollegen der Krankenhäuserihrer Region vor. Ziel ist es, den Standardder Patientenversorgung bei diesemKrankheitsbild nachhaltig zu verbessern.

    Dr. Maximilian Ragaller

    Sepsis – eine unterschätzte Gefahr

    Allison Smith absolvierteForschungspraktikum

    Vom 4. Mai bis 17. Juli 2006 verbrachte Al-lison Smith aus Calgary, Kanada, einenForschungsaufenthalt in der Poliklinik fürZahnärztliche Prothetik (Direktor: Prof. Dr.Michael Walter). Die Studentin der Univer-sity of Calgary hatte sich erfolgreich für ein»BHSc Summer studentship« des kanadi-schen O’Brien Centers for the BHSc (Ba-chelor of Health Sciences Program) bewor-ben. Während ihres 2,5-monatigenAufenthalts lernte Miss Smith in der Ar-beitsgruppe um OA PD Dr. Ralph Luthardt

    (Medizinisch-Theoretisches Zentrum, For-schungsverfügungsbereich) durch Dr. Hei-ke Rudolph unterschiedliche Technikenzur dreidimensionalen Analyse vonzahnärztlichen Restaurationen aus Hoch-leistungskeramik kennen und anwenden.Sie untersuchte die Passgenauigkeit vonKronengerüsten, die mit verschiedenenCAD/CAM-Verfahren aus Zirkondioxidkera-mik hergestellt wurden. Nach ihrer Rück-kehr möchte Miss Smith das Studium derZahnheilkunde an der University of Albertaaufnehmen. Das Forschungspraktikumreiht sich in die langjährigen Aus-tauschaktivitäten mit Zahnmedizin-Stu-denten aus der Provinz Alberta ein. mw

    Fit für Studium in Kanada

    Allison Smith (r.) will nach dem Dresdner Praktikum in Kanada Zahnheilkunde studie-ren. Im Foto mit Betreuerin Dr.Heike Rudolph. Foto: Gabriele Bellmann

  • 17. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 13/2006 Seite 4

    Abgezählt212 Stellen sollen nach dem Hochschul-konsens im Zeitraum 2003 bis 2008 an derTU Dresden abgebaut werden. Für 2006und die beiden Folgejahre bedeutet dies,dass 82 Stellen dem staatlichen Rotstiftzum Opfer fallen. ke

    TUD-Wissenschaftler entwickeln Lernsoftwarefür Bauabfallmanagement

    Ob Bauschutt oder Verpackungen – inDeutschland werden über 50 Prozent allerAbfälle durch die Bauwirtschaft produziert.Damit die am Bau beteiligten Firmen undBerufsgruppen die große Menge an Abfallund die daraus resultierenden Kosten er-heblich reduzieren können, wird derzeitam Institut für Abfallwirtschaft und Altlas-ten an der Technischen Universität Dres-den die Lernsoftware »Waste Tool« für einBauabfallmanagement im EuropäischenHochbau entwickelt.

    Durch ein effizientes Bauabfallmanage-ment könnten in Deutschland 30 Prozentder Abfälle vermieden werden. Auch dieEntsorgungskosten ließen sich um bis zu50 Prozent verringern. Weniger Abfall istzudem platzsparend und umweltschonend.Bereits im vorigen Jahr wurden im Rah-men des Forschungsvorhabens WAMBUCOUntersuchungen zum Abfallaufkommendurchgeführt und Handlungsempfehlun-gen für ein Abfallmanagement auf Bau-stellen gegeben.

    Jetzt sollen die praktischen Erfahrungenaus WAMBUCO über die Lernsoftware »Waste Tool« berufsgruppengerecht weiter-gegeben werden. Die Software stellt alle In-formationen zur Verfügung, die für ein Ab-fallmanagement während des gesamtenBauprozesses zu beachten sind – von derPlanung bis zur Durchführung. »Waste-Tool« soll jetzt praxisnah und berufsgrup-pengerecht dazu beitragen, kosten- und ab-fallreduziertes Bauen zu ermöglichen.Einerseits werden Architekten und Bauinge-nieure mit »Waste Tool« in der Lage sein,schon in der Planungsphase Abfallmengenzu berechnen und zu versuchen, diese mög-lichst gering zu halten. »Man kann Gipskar-tonplatten bereits vom Hersteller in einemgeeigneten Format fertigen lassen, statt sienachträglich zuzuschneiden, wodurch Bau-abfall entsteht und unnötig Baumaterial und-abfall transportiert werden«, sagt Marko

    Günther, koordinierender Institutsmitarbei-ter des Software-Projekts an der TU Dresden.

    Andererseits: Statt wie bisher auf Bau-stellen den Bauabfall von jeder einzelnenFirma selbst abtransportieren zu lassen, istes effektiver, ihn zentral zu sammeln undzu entsorgen. »Waste Tool« bietet alle notwendigen Informationen: von der Ent-sorgungslogistik, Konzepten zur Abfallver-meidung und Abfallbehandlung bis zurechtlichen Vorschriften und Berechnungs-grundlagen für Abfallmengen und Kosten.Die Software soll als Lehr- und Lernmittelwahlweise in elektronischer oder Papier-form in Kursen oder individuell einsetzbarsein.

    Die Zielgruppe des Waste-Tool-Bauab-fallmanagement-Programms sind Berufs-gruppen mit zentraler Verantwortung fürdas Baugeschehen. In Deutschland sind

    dies Abfallbeauftragte, Bauhandwerker undPoliere der Berufsgruppen Maurer, Beton-bauer, Zimmermann, Heizungs-, Lüftungs-und Elektroinstallateure, Maler, Schlosser,Metallbauer, Fliesen- und Parkettleger so-wie Architekten und Bauingenieure

    »Waste Tool« ist ein von der EU geför-dertes Leonardo da Vinci-Projekt. Es sollEnde 2006 fertig gestellt sein und umfasst18 Partner, u.a. mittelständische Bauunter-nehmen, Einrichtungen der Aus- und Wei-terbildung und der Forschung in Deutsch-land, Frankreich, Portugal, Spanien undPolen. Robert Kaak

    Weitere Infos: Marko Günther ;Tel.: 0351 318230; E-Mail: abfall@

    rcs.urz.tu-dresden.de; www.waste-tool.net; http://www.tu-dresden.de/fghhiaa/

    Weniger Abfall auf den Baustellen

    Trockenbauabfall auf einer Baustelle. Durch Abfallmanagement könnte der Bauschuttdeutschlandweit um 30 Prozent reduziert werden. Eine an der TUD entwickelte Soft-ware hilft dabei. Foto:TUD/Institut für Abfallwirtschaft

    Die Rubrik »Fokus Forschung« informiertregelmäßig über erfolgreich eingeworbeneForschungsprojekte von öffentlichen Zu-wendungsgebern (BMBF, DFG, SMWK, Auf-tragsforschung usw.). Neben den Projekt-leitern stellen wir die Forschungsthemen,den Geldgeber und das Drittmittelvolumenkurz vor. In der vorliegenden Ausgabe desUJ sind die der Verwaltung angezeigtenund von den öffentlichen Zuwendungsge-bern begutachteten und bestätigten Dritt-mittelprojekte für den Zeitraum Ende Juni2006 bis Anfang Juli 2006 aufgeführt.

    Verantwortlich für den Inhalt ist dasSachgebiet Forschungsförderung/Transfer.

    Prof. Wagenführ, Institut für Holz- undPapiertechnik, SAB, Räum- und Füll-Ver-fahren und zugehöriges Werkzeug zur Er-zeugung von Krafteinleitungspunkten inSandwich-Leichtbauplatten, 113,4 TEUR,Laufzeit 01.07.2006 – 30.11.2007

    Zentrale Universitätsverwaltung, Stif-terverband für die Deutsche Wissenschaftund Heinz Nixdorf Stiftung, Die deregulier-te Hochschule, 250,0 TEUR p.a., Laufzeit01.01.2006 – 31.12.2007

    Prof. Beyer, Institut für Oberflächen-technik und Fertigungsmesstechnik, DFG,Abschluss der Arbeiten im Schwerpunkt-programm: Erweiterung der Prozessgren-zen bei der Werkstoffbearbeitung mit La-serstrahlung, 1 BAT-O IIa für 12 Monate, 1BAT-O IVa für 3 Monate, 1 SHK für 12 Mo-nate + 5,5 TEUR Sachmittel

    Prof. Helbing, Institut für Wirtschaftund Verkehr, DFG, Computersimulationund Management von Fußgängerströmenbei besonderen Belastungen und kritischenBedingungen anhand von konkreten Bei-spielen, Aufstockung: 1 BAT-O IIa/halbe für18 Monate + 13,6 TEUR Sachmittel

    Dr. Laourine, Institut für Textil- undBekleidungstechnik, DFG, Innovative 3-D-Vliesstoffherstellungsverfahren »Net Shape

    Nonwoven›NSN‹«, 1 BAT-O IIa (eigeneStelle) für 24 Monate, 1 BAT-O Va/b für 12Monate, 1 SHK für 18 Monate + 23,8TEUR Sachmittel

    Prof. Quack, Institut für Energietech-nik, AiF-PRO INNO, Entwicklung einerneuartigen Kaskaden-Wärmepumpe fürAltbauten mit Kombination der natürli-chen Kältemittel Propan und Kohlendioxidmit höchster Effizienz, 116,5 TEUR, Lauf-zeit 01.07.2006 – 31.12.2008

    Dr. Zschunke, Institut für Thermodyna-mik und TAG gemeinsam mit Prof. Klö-den, Institut für Verfahrenstechnik undUmwelttechnik, SAB-Verbundprojekt, Bio-gaserzeuger mit Thermostufe, gesamt273,0 TEUR, Laufzeit 01.07.2006 –30.11.2007

    DI Paul, Media Design Center, 3 x Auf-tragsforschung, 16,5 TEUR, Laufzeit 01/06– 09/07

    Prof. Stelzer, Institut für Maschinenele-mente und Maschinenkonstruktion, Auf-tragsforschung, 14,0 TEUR, Laufzeit 06/06– 10/06

    Prof. Bernhardt, Institut für Verarbei-tungsmaschinen, Landmaschinen undVerarbeitungstechnik, Auftragsforschung,19,4 TEUR, Laufzeit 06/06 – 07/06

    Prof. Schäffer, Institut für Nachrichten-technik, Auftragsforschung, 16 TEUR,

    Laufzeit 08/05 – 07/07Prof. Fischer, Institut für Pflanzen- und

    Holzchemie, Auftragsforschung, 307,5TEUR, Verlängerung der Laufzeit bis 05/09

    Prof. Füssel, Institut für Produktions-technik, Auftragsforschung, 5,2 TEUR,Laufzeit 07/06 – 08/06

    Prof. Freyer, Institut für Wirtschaft undVerkehr, Auftragsforschung, 15 TEUR,Laufzeit 06/06 – 12/06

    Prof. Gloe, Institut für AnorganischeChemie, DFG, MERCATOR – Gastaufent-halt für Herrn Prof. Dr. L. F. Lindoy, Univer-sität Sydney, 32,7 TEUR für 2006

    Fokus Forschung

    40 JahreMonika Heiße

    Institut für Thermodynamik und Technische Gebäudeausrüstung

    Prof. Dr.-Ing.Werner BärwaldInstitut für Verkehrsinformationssysteme

    Prof. Dr. Roland NagelFachrichtung Wasserwesen,Institut für Hydrobiologie

    Dr.-Ing. Heinrich NuszkowskiInstitut für Nachrichtentechnik

    Manfred LeederFakultät Maschinenwesen

    Prof. Dr. Uta ThürmerInstitut für Germanistik

    Karola GlockeKlinik/Poliklinik für Dermatologie

    Ingrid EdelKlinik/Poliklinik für Orthopädie

    Ingrid PetersonInstitut für Pathologie

    25 JahreReiner Stephan

    Dezernat 4, SG Betriebstechnik

    Steffen LießInstitut für Grundlagen der Elektro-technik und Elektronik

    Frank RadtkeFachrichtung Physik

    Dirk RehwaldFakultät Maschinenwesen

    Prof. Hermann KokengeRektorat

    Bernd FischerFakultät Verkehrswissenschaften

    Dr.-Ing.Thomas PuschInstitut für Textil- und Bekleidungstechnik

    PD Dr.-Ing. Ute MorgensternInstitut für Biomedizinische Technik

    Eberhard BachmannGB Bau und Technik

    10 JahreSusann Mayer

    Dezernat 8,SG Zentrale Studienberatung

    Allen genannten Jubilarenherzlichen Glückwunsch!

    Dienstjubiläen im Juli und im August

    Wenn öffentlicheGeldquellen versiegen, sindSpenden eine Alternative

    Gemeinnützige Organisationen, Vereineund Kultureinrichtungen stehen zuneh-mend vor dem Problem fehlender Finan-zierung. Durch die Kürzung oder vollstän-dige Streichung öffentlicher Gelder sindAlternativen gefragt, um Mittel für den»guten Zweck« aufzutreiben. »Fundrai-sing« heißt das Zauberwort – dem Ameri-kanischen entliehen bedeutet es: systema-tische Beschaffung von Mitteln fürgemeinnützige Zwecke. »Viele Organisa-tionen wissen, dass sie auf Spenden und

    Sponsoren angewiesen sind«, verdeutlichtes Matthias Daberstiel, Gründer des Fund-raisingtreffs Dresden und Inhaber derDresdner Spendenagentur, »wie man aberkonkret vorgehen muss, um erfolgreichSpenden einzuwerben, ist oft noch un-klar.« Deshalb veranstaltet er gemeinsammit der HTW Dresden (FH) auch in die-sem Jahr den Sächsischen Fundraisingtag.Die Bildungsveranstaltung zum ThemaSpendenmarketing und Sponsoring wurdein den vergangenen Jahren von den teil-nehmenden Vereinen und Organisationensehr gut angenommen und soll nun fort-gesetzt werden. Der Sächsische Fundrai-singtag wendet sich an alle im ge-meinnützigen Bereich tätigen Personen

    und Organisationen. Verschiedene Semi-nare und Workshops sollen konkretes undpraktisches Wissen vermitteln und dasSpektrum an Methoden aufzeigen, die derMittelbeschaffung dienen. Außerdem bie-tet der Sächsische Fundraisingtag auch ei-ne Plattform, um Ideen auszutauschenund Kontakte zu knüpfen. Ab 6. Juli be-steht die Möglichkeit, sich über das Inter-net (www.saechsischer-fundraisingtag.de)anzumelden – bis zum 24. Juli zum er-mäßigten Preis. Der Sächsische Fundrai-singtag findet am 7. September 2006 ander HTW Dresden statt. D. M.

    Näheres: Matthias DaberstielTelefon: 0351 8023351�

    Mehr Mittel für den »guten Zweck«

    Schrankenpassagenur für Befugte

    Die beiden Schranken auf der Helmholtz-straße zur Einfahrt in das Campusgelän-de sind ab sofort nicht mehr nach Anfor-derung über die Wechselsprechanlagepassierbar. Das teilt das Sachgebiet Be-triebstechnik mit. Diese Schranken kön-nen nur noch von Befugten per Trans-ponder bedient werden. Gäste, Anliefererund Mitarbeiter ohne Befugnis (ohneTransponder) können die videoüberwach-te Pforte auf der George-Bähr-Straße zurEinfahrt nutzen. Dort kann das Öffnenwie bisher per Sprechanlage erbeten wer-den. U. L./M. B.

    Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland vollendet

    Karten machen – Macht der Karten: Visua-lisierung des Raumes. Unter diesem Leitge-danken fand vom 22.–24. Juni 2006 einewissenschaftliche Tagung im Zeitge-schichtlichen Forum und im Leibniz-Insti-tut für Länderkunde in Leipzig statt.

    Anlass war die Fertigstellung eines kar-tographisch-geographischen Großprojek-tes, des Nationalatlas der BundesrepublikDeutschland in zwölf Bänden. Seit der Ver-einigung der beiden deutschen Staatenverfolgten Wissenschaftler der Kartogra-phie und Geographie die Idee, einen um-fassenden und komplexen thematischenAtlas von Deutschland herauszugeben.

    Seit 1992 gab es zahlreiche Beratungenin Trier, Dresden, Leipzig und an anderenOrten. Konzeptionen und Kalkulationenwurden erarbeitet, diskutiert und wiederverworfen, neu durchdacht und hartnäckigweiterverfolgt.

    Schließlich übergaben die Trägergesell-schaften (Deutsche Gesellschaft für Geo-graphie, Deutsche Gesellschaft für Karto-graphie und Deutsche Akademie fürLandeskunde) das Großprojekt Mitte der1990er Jahre an das Leibniz-Institut fürLänderkunde in Leipzig (Professor AloisMayr, Professor Sebastian Lentz). Die zwölfTeile (jeweils als gedruckte Atlanten undals interaktive elektronische Version aufCD-ROM) verlegte der renommierte Wis-senschaftsverlag Spektrum Verlag der Wis-senschaften, Heidelberg/Berlin. 1999konnte der erste Band (»Gesellschaft undStaat«) erscheinen, 2000 der zweite (»Frei-zeit und Tourismus«) und im Jahre 2006wurde die Reihe mit dem zwölften Band(»Leben in Deutschland«) abgeschlossen.

    Für das Atlaswerk mit seinen ca. 600Themenbeiträgen sind im o.g. LeipzigerInstitut, mit dem das TU-Institut für Karto-graphie seit vielen Jahren durch einen Ko-operationsvertrag verbunden ist, mehr als

    1000 Karten computergestützt neu erstelltworden.

    Das Institut für Kartographie der TUDresden ist seit 1992, intensiver aber seit1995/96 in das Großprojekt eingebunden.Wissenschaftler und Studenten waren seitdieser Zeit vorwiegend mit konzeptionellenund kartengestalterischen, zum Teil auchmit technischen Problemstellungen be-fasst. Hinzu kam die Begutachtung vonKartenentwürfen und von fertig gestelltenKarten. Zwei gemeinsame Workshops zurAtlaskartographie wurden an der TU Dres-den durchgeführt (1999 und 2003). Sämt-liche Bände nutzen eine an der TU (Dr. Ni-kolas Prechtel) erstellte analytischeReliefschummerung. Ein beachtlicher Bei-trag zur Optimierung der Bevölkerungs-karten konnte von der Diplomandin AnetteHey geleistet werden, indem die auf Ge-meinden bezogene Statistik mit den Sied-lungsinformationen digitaler Satellitenbil-der verknüpft wurde. Die wissenschaftlicheTagung zum Abschluss des Atlasprojekteswurde von der Sächsischen Staatsministe-rin für Wissenschaft und Kunst, BarbaraLudwig, eröffnet. Eine weitere hohe Würdi-gung erfuhr das Werk durch den Staatsse-ketär im Bundesministerium für Verkehr,Bau und Stadtentwicklung, Engelbert Lüt-ke-Daldrup. In zwei getrennten Vortrags-gruppen trugen schließlich 35 Referentenanregende neue Forschungsergebnisse zurVisualisierung georäumlich determinierterSachverhalte und Erscheinungen vor. Hier-bei fiel die erfreulich interdisziplinäreStrukturierung auf. Seitens des Instituts fürKartographie der TU Dresden wurdenBeiträge zu Visualisierung, Kartengestal-tung und visueller Kommunikation(Koch) und zur bereits erwähnten Proble-matik der kartographischen Bevölkerungs-darstellung (Hey) beigesteuert.

    Das Institut plant, demnächst in Formeines Bandes der Institutsreihe »Kartogra-phische Bausteine« über die langjährigenTU-Aktivitäten bei der Mitgestaltung desNationalatlas zusammenfassend zu berich-ten. Professor Wolf-Günther Koch

    Karten machen –Macht der Karten

  • 17. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 13/2006 Seite 5

    Zehn Jahre nach Gründungdes Instituts für Luft- undRaumfahrt zieht sein Direktor Bilanz

    Zehn Jahre Institut für Luft- und Raum-fahrt waren am 27. Juni 2006 Grund zumFeiern, gleichzeitig aber auch Beginn desAbschieds von seinem Gründungsdirektor.Professor Roger Grundmann bereitet sichpeu à peu auf seinen Ruhestand vor undführt die Geschäfte nur noch bis Dezember2006. UJ sprach mit dem 63-Jährigen.

    UJ:Wie begann die Geschichte des In-stituts?

    Prof. Grundmann: Der damalige Pro-rektor für Wissenschaft, Professor HansWiesmeth, bat mich 1994 zu sich und frag-te, ob ich interessiert sei, ein Institut fürLuft- und Raumfahrt zu gründen. Ich warinteressiert und zwei Jahre später entstandan der Marschnerstraße, in unmittelbarerNähe des Windkanals, das 19. Institut derFakultät Maschinenwesen. Wir begannenmit einer Professur für Thermofluiddyna-mik/Angewandte Aerodynamik, bald kamaus der Fakultät Verkehrswissenschaftendie Professur für Luftfahrzeugtechnik mitProfessor Klaus Wolf hinzu. Die Raumfahrterhielt zunächst eine Honorarprofessur fürRaumfahrtsysteme, die von Professor HorstKummer wahrgenommen wurde. Mit sei-ner Hilfe konnte dann die eigentliche Pro-fessur für Raumfahrtsysteme/Raumfahrt-nutzung mit Professor Stefanos Fasoulasbesetzt werden.

    Es gab schon in den 50er Jahren eineähnliche Einrichtung an der damaligenTH Dresden ...

    Ja, seit 1956 existierte die große Fakultätfür Luftfahrtwesen, die aus sechs Instituten

    mit 26 Hochschullehrern bestand. Sie wur-de allerdings 1961 aus wirtschaftspoliti-schen Gründen geschlossen und die Insti-tute in die Fakultäten für Maschinenwesen,Technologie und Elektrotechnik eingeglie-dert. Es war das große Verdienst ProfessorWerner Albrings, den Windkanal damalsweiter für die Technische Strömungsme-chanik zu nutzen und zu erhalten.

    Wie schätzen Sie die Entwicklung Ih-res Instituts ein?

    Mir sagte damals ein Fachkollege, dasses etwa zehn Jahre dauert, bis sich ein neu-es Institut in der Wissenschaftslandschaftetabliert hat. Er hatte Recht und es ist unsin genau diesem Zeitraum gelungen. Un-sere drei Professuren leisten anerkannteArbeit. Wir haben die Studienrichtung»Luft- und Raumfahrttechnik« im Studi-engang Maschinenbau aufgebaut. ImSchnitt sind hier 65 Studenten pro Zyklusengagiert. Es ist also nicht mehr nötig, inandere Bundesländer auszuwandern, umdieses Fach studieren zu können. Übrigenssind wir seit 2003 in der Pegasus-Gruppevertreten, dem Verbund von 24 europäi-schen Universitäten, der unter anderemeinheitliche Standards in der Luft- undRaumfahrtausbildung ermöglicht.

    Schließlich haben wir uns im Reigender bekannten Aerodynamik-Institute wieStuttgart, Aachen und München gut posi-tionieren können.

    Welchen Stand hat die Forschung er-reicht?

    Von Anfang an galt es, Drittmittel einzu-werben, auch um die dünne Personaldeckeaufstocken zu können. Als Industrieförde-rer trat EADS-Airbus schon frühzeitig auf,die Zusammenarbeit mit der raumfahrtbe-zogenen Astrium-Gesellschaft ist aufge-nommen, das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) fördert Experimen-te im Parabelflug und in Höhenraketen-versuchen. Alle diese Drittmitteleinnahmenwurden mit 26 wissenschaftlichen undsonstigen Mitarbeitern erzielt. Dadurchkonnten weitere 27 wissenschaftlicheMitarbeiter eingestellt werden. Allein derSonderforschungsbereich SFB 609 wird bisEnde 2008 mit seinem fünfjährigen Vor-läuferprojekt, dem Innovationskolleg »Magnetofluiddynamik«, 15 MillionenEuro an Fördergeldern eingebracht haben.

    Nicht vergessen möchte ich die 18 Pro-motionen, die am ILR betreut wurden. Be-sonders stolz bin ich auf jene fünf, die mit»Auszeichnung« abschlossen. Zwei Wis-senschaftler unseres Instituts wurden auf

    Professuren berufen. Manchmal birgt Ver-lassenwerden eben auch stolze Freude.

    Was möchten Sie Ihrem Nachfolgerauf den Weg geben?

    Ich glaube, es hat sich bewährt, dass ichmeinen Mitarbeitern so viel wissenschaftli-

    chen Freiraum wie möglich gab. Wissen-schaftler müssen sich ungestutzt bewegenkönnen, um multidisziplinär aufnahme-fähig zu bleiben.

    Die zwischenmenschlichen Kontaktesind eminent wichtig und manchesProblem lässt sich auch in der Kaffeepause

    statt in der Dienstberatung klären. Ich hal-te es mit der volkstümlichen Variante desKategorischen Imperativs von Kant: Wasdu nicht willst, das man dir tut, das fügauch keinem anderen zu.

    Mit Professor Roger Grundmannsprach Karsten Eckold.

    Mit ungestutzten Flügeln durch das erste Jahrzehnt

    Ein wichtiges Projekt an der Professur für Raumfahrtsysteme/Raumfahrtnutzung ist »FIPEX on ISS«, ein Experiment auf der Interna-tionalen Raumstation ISS, dessen Start für Oktober 2007 geplant ist. Neuartige Mini-Gas-Sensoren messen die Restatmosphäre ingroßen Höhen. Grafik:NASA/ILR

    Professur für Thermofluiddynamik/An-gewandte Aerodynamik Prof. Roger GrundmannArbeiten zur Magnetofluiddynamiküber den Sonderforschungsbereich609 »Elektromagnetische Strömungs-kontrolle in Metallurgie, Kristallzüch-tung und Elektrochemie«. Strömungs-untersuchungen zur Klangfarbe vonBlasinstrumenten, Untersuchungen zuStrömungen im akustischen Bereich,zur Innenohrströmung und zur Schad-stoffausbreitung in Waldregionen unterEinwirkung meteorologischer Kräfte.

    Professur für LuftfahrzeugtechnikProf. Klaus Wolf Größere Forschungsprojekte zu Aus-legung und neuartigen Bauweisen vonFlugzeugrümpfen u. a. mit Airbus. Alseinzige deutsche Einrichtung am größ-ten europäischen Luftfahrtprojekt»Alcas« beteiligt. Auch hier geht esum konstruktiv neue Flugzeugflügelund -rümpfe aus Faserverbundwerk-stoffen. Es werden Konzepte für diekonstruktive Gestaltung aktiver Rotor-blätter für künftige Hubschrauber un-tersucht.

    Professur fürRaumfahrtsysteme/RaumfahrtnutzungProf. Stefanos Fasoulas An der Professur wurde ein leistungs-fähiges Miniatur-Sensorsystem für dieAtemgasanalyse von Astronauten undHochleistungssportlern entwickelt, dasunter anderem in ein Experiment aufder Internationalen Raumstation ISSim Jahr 2007 münden wird. Arbeitenzur Kopplung von Subsystemen in Sa-telliten und zu regenerativenHochtemperaturbrennstoffzellen fürMarsmissionen.

    Aus der Forschung der Professuren:

    Prof. Roger Grundmann. Foto:UJ/Eckold

    TUD-Forscher und Cytecserforschen zelluläre Stoffwechselvorgänge

    Ein Drittel aller Lebensmittel wird heutemit Hilfe von Mikroorganismen produziert.Darüber hinaus setzt man die Kleinstlebe-wesen dazu ein, um zum Beispiel Antibioti-ka zu produzieren oder Enzyme für Wasch-mittel herzustellen. Damit Zellen optimalarbeiten, ist eine regelmäßige Kontrolle desStoffwechsels der Organismen unabdingbar.Unter Leitung von Thomas Bley, Professorfür Bioverfahrenstechnik an der TU Dres-den, haben Wissenschaftler an seiner Pro-fessur jetzt gemeinsam mit dem GörlitzerUnternehmen Cytecs ein Verfahren ent-wickelt, mit dem der Zustand sowie Stoff-wechselvorgänge von Zellen schnell undpräzise überprüft werden können (OnlineFlow Cytometry).

    Von besonderem Interesse sind dabei dieAnalysen von Mikroorganismen währendder industriellen Produktion von Substan-zen in großen Bioreaktoren. Darin produ-zieren Bakterien oder Hefen in einer wässri-gen Nährlösung beispielsweise Ethanoloder Zitronensäure. Gibt es allerdings zuwenig Nährstoffe, sind Temperatur oder pH-Wert nicht optimal, verlangsamen die Zel-len ihren Stoffwechsel. Dasselbe passiert beizu viel Nahrung. Dann werden sie trägeund verringern ebenso die Ausbeute derProduktion. Mit dem von Professor Bley

    entwickelten Verfahren kann jederzeit ge-messen werden, ob ideale Bedingungen fürdie jeweiligen Zellen herrschen.

    Durch die neue Technologie – basierendauf Laserstrahlen und Fluoreszenzen – kön-nen die Forscher jetzt bis in kleinsteDimensionen der Stoffwechselvorgänge ei-ner Zelle vordringen und diese gezielt steu-ern und beeinflussen. Mit dem neuen Gerätlässt sich sogar feststellen, welche Enzymein den Zellen gerade aktiv sind oder welcherTeil des Erbguts (DNA) kopiert wird. Vorteil-haft ist, dass das Gerät von der Größe einesPCs leicht transportiert werden kann.

    Das Verfahren wird auch eingesetzt, umPflanzenzellen in Bioreaktoren optimal zukultivieren – ein weiteres Forschungspro-jekt von Professor Bley. In Japan gewinntman so beispielsweise den roten Farbstoffeiner Gebirgspflanze (Lithospermum), umihn in der Kosmetikindustrie zu verarbei-ten. In Deutschland arbeitet man an derKultivierung von Zellen der sehr langsamwachsenden Eibe in Bioreaktoren zur The-rapie von Krebs.

    Pflanzliche Zellen fernab ihrer natürli-chen Umgebung wachsen zu lassen, istweitaus schwieriger als beispielsweise Mi-kroorganismen. Bei diesem von der EU ge-förderten Projekt soll in Kooperation mitbulgarischen Wissenschaftlern und Dresd-ner Pflanzenphysiologen der Vorgang un-tersucht und optimiert werden, wie natürli-che Wirkstoffe aus Pflanzenzellen inBioreaktoren gewonnen werden können.

    Sind einmal die entsprechenden Produk-tionsbedingungen geschaffen, dann nimmtzum einen die Reinheit der Wirkstoffe zu.Zum anderen teilen sich die Pflanzenzellenschneller als unter natürlichen Bedingun-gen. Dadurch könnten die Umwelt ge-schont und Verfahrenskosten erheblich re-duziert werden. Robert Kaak

    Weitere Informationen:Prof.Thomas Bley;

    Tel.: 0351 463-32420, -37549E-Mail: [email protected]://www.tu-dresden.de/mw/ilb/index.html

    Den letzten Zellgeheimnissen auf der Spur

    In Bioreaktoren lassen sich Stoffwechsel-vorgänge exakt analysieren. Foto:UJ/Eckold

    Verschollene Relieftafelaufgetaucht

    Nachforschungen des um die Belebung vonSchloss Übigau bemühten Vereins ist es zudanken, dass eine Schubert-Gedenktafelaufgefunden wurde. Die Reliefbronze mitdem Konterfei des Mitgestalters der TU-Vor-läufereinrichtung und Erbauers der erstenLokomotive in Deutschland, Johann And-reas Schubert (1808 – 1870), war lange Zeitunauffindbar.

    Schubert begann an der 1828 gegründe-ten Technischen Bildungsanstalt Dresdenals Famulus. Doch schon 1830 übernahmer die Lehre der Fächer Geometrie und Me-chanik. Seine technische Vielseitigkeit wur-de dann nutzbringend für den weiteren

    Ausbau der »Anstalt« zu einer polytechni-schen Bildungseinrichtung, deren Profil ermaßgeblich mitgestaltete. Von 1836 bis1841 leitete Professor Schubert einen Ac-tien-Maschinenbauverein, der seinen Ver-waltungssitz auf Schloss Übigau im westli-chen Dresdner Elbbogen hatte. Dortkonstruierte er die »Saxonia«, die als erstein Deutschland gebaute und fahrtüchtigeLokomotive 1837 bis 1839 in den benach-barten Werkhallen angefertigt wurde.Schuberts Name verbindet sich auch mitdem ersten sächsischen Elbdampfer »Köni-gin Maria«, der Göltzschtal- und der Els-tertal-Brücke. Mit Aufnahme der FächerBaukunde, Straßen- und Wasserbau wurdeSchubert zum Förderer und ersten Reprä-sentanten des Bauingenieurwesens inSachsen. Dr. Bäumler

    Schubert und Schloss Übigau

  • 17. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 13/2006 Seite 6

    Dresdner Lange Nacht derWissenschaften auch imBann des runden Leders

    Über 1000 Mitarbeiter in vier DresdnerHochschulen und 27 außeruniversitärenEinrichtungen sorgten am 30. Juni 2006bei über 300 Veranstaltungen dafür, dassdie Besucher der 4. Nacht der Wissenschaf-ten ihren Wissensdurst stillen konnten.Zwischen Fußball und Wissenschaft musstesich niemand entscheiden.

    18.30 Uhr. Auf der Fahrt zum Fraunhofer-Institut

    auf der Winterbergstraße wird klar: dieseNacht der Wissenschaften ist anders als inden Jahren zuvor. Auf der Straße ist so we-nig Verkehr wie nie um diese Tageszeit –das Viertelfinalspiel der Fußball-WM läuftseit 17 Uhr. Die Veranstalter haben frühzei-tig erkannt, dass in dieser Nacht Fußballund Wissenschaft nicht in Konkurrenz ge-hen dürfen und verschoben den offiziellenEröffnungstermin nach Spielende.

    18.45 Uhr. Im Institut angekommen, erkunde ich

    das Gelände, so wie es rund 4000 Schüleram heutigen Tag der Technik vor mir ta-ten. Vorträge, Experimente und einWissensparcour beantworteten Fragen wiezum Beispiel, warum ein Toast immer aufdie Butterseite fällt, warum der ganzeHarry Potter auf einen kleinen Chip passtoder warum Vakuum das Rosten verhin-dern kann. Auf dem Weg zur Bühne treffeich Alexander Berthold, Masterstudent fürAutomatisierungstechnik und »im Vorle-ben bereits Ingenieur für Nachrichtentech-nik«. Gemeinsam mit seinen Kollegenvom Fraunhofer-Institut Verkehrs- und In-frastruktursysteme arbeitet er am Projekt»Spurhalteassistent« mit und erklärt mir,warum ein 325er BMW mit einer Kameraund Infrarotsensoren ausgerüstet wurde.

    19.00 Uhr. Fantypische Fußballgeräusche weisen

    den Weg zur Bühne in den Hof des Fraun-hofer-Institutes. Vor der großen Leinwand– wie auch bei der Live-Übertragung imAudimax an der Bergstraße – ist kaumnoch ein Sitzplatz zu bekommen. Im Spiel

    Deutschland gegen Argentinien steht es1:1. Die anwesende Politprominenz nimmtdie erneut verschobene Eröffnung der dies-jährigen Nacht der Wissenschaften gelas-sen. Beim Elfmeterschießen hält es kaumjemanden auf den Sitzen, jedes Tor wirdmit lautem Jubel gefeiert und als der Fuß-ballkrimi abgepfiffen wird, setzt ein Per-cussionsensemble minutenlang die Freudein einen Trommelwirbel um.

    19.45 Uhr. Unter dem Einfluss des deutschen Fuß-

    ballerfolges fasst Professor Hans-Jörg Bul-linger, Präsident der Fraunhofer-Gesell-schaft, seine Eröffnungsworte kurz undemotional: Man habe am Spiel gesehen,dass es sich lohnt zu kämpfen, wenn mangut gerüstet ist. In der Wissenschaft wie imSport sei es wichtig, ein Ziel vor Augen zuhaben. Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hil-bert fügt die aktuelle Nachricht an, dassDresden im Wirtschaftsranking der Initiati-ve Neue Soziale Marktwirtschaft und desMagazins Wirtschaftswoche von Platz 30auf Platz 10 vorgestoßen sei und nun alswirtschaftlich dynamischste Stadt von 50verglichenen deutschen Städten gelte.

    Während auf der Bühne im Fraunhofer-Institut die Preisträger des Schülerwettbe-werbs »Auf den Spuren von Wissenschaft inDresden« gekürt werden und anschließendeine Wissenschaftsshow der »Physikanten«stattfindet, geht’s weiter in Richtung Jo-hannstadt, zum Max-Planck-Institut fürMolekulare Zellbiologie und Genetik aufder Pfotenhauerstraße.

    20.25 Uhr. Eine Handvoll Knirpse steht in weißen

    Kitteln, mit Gummihandschuhen undSchutzbrillen geschützt, an Labortischenim Foyer. »Zuerst nach unten drücken,dann bis zur Platte gehen und loslassen!«,werden sie angewiesen und befördern far-bige Flüssigkeiten mit Pipettierhilfen inkleine Reagenzgefäße, immer und immerwieder. »Bestimmt 50-mal«, hat Service-Leaderin Glenis Wiebe, Leiterin des DNA-Sequenzierungslabors im MPI, schon er-klärt, wie das Pipettieren funktioniert, undwird nicht ungeduldig, es weitere 50-malzu zeigen. Die Kanadierin betreut heuteAbend mit mehreren Kollegen die Besu-cherkinder. Das Institut reagiert damit aufden unerwarteten Kinderzustrom des Vor-jahres und löst nicht nur bei Jonathan (6)helle Begeisterung aus.

    21.00 Uhr. Die Medizinische Fakultät hat zu einem

    VIP-Rundgang durch das Medizinisch-Theoretische Zentrum (MTZ) auf der Fied-lerstraße geladen, auf dem über die For-schungsprofile und die wichtigstenwissenschaftlichen Vorhaben informiertwird. »Die vor sieben Jahren eingeschla-gene Strategie der Fakultät, sich auf dreiwissenschaftliche Profilschwerpunkte(Zentrum für Innovationskompetenz On-coRay, ›Cells into tissues‹ und ›Regenerati-ve Therapien‹) zu konzentrieren, erweistsich als äußerst erfolgreich. Die DresdnerHochschulmedizin konnte sich damitnachhaltig in der nationalen wie interna-tionalen Forschungslandschaft etablie-ren«, sagt Professor Andreas Deußen. »Die19,2 Millionen Euro an Drittmitteln, aberauch die 2005 erfolgten Zuschläge für denSonderforschungsbereich 655 ›Cells intotissues‹ und das DFG-Forschungszentrum

    ›Regenerative Therapien‹ belegen den her-vorragenden Ruf, den Dresden in der wis-senschaftlichen Welt genießt«, so der fürdie Forschung zuständige Prodekan derMedizinischen Fakultät weiter. Mit den imvergangenen Jahr eingeworbenen Drittmit-teln finanzierte die Fakultät 276 Arbeits-plätze für wissenschaftliche Mitarbeiter, dassind knapp fünf Prozent mehr als im Vor-jahreszeitraum. Auch die Zahl der wissen-schaftlichen Veröffentlichungen steigt kon-tinuierlich. Die Zuwachsrate liegt imVergleich zu 2004 bei mehr als elf Prozent.

    22.00 Uhr. Zurück im Max-Planck-Institut auf der

    Pfotenhauerstraße treffe ich den »Maus-Spezialisten« Ronald Naumann. Im MPIgeht es bei allen Forschungen vor allemdarum, herauszufinden, wie Zellen mitein-ander kommunizieren, zum Beispiel beider Krebsentstehung. Ronald Naumannproduziert genetisch veränderte Mäuse,oder wissenschaftlich exakter formuliert: ergeneriert Knock-out-Mäuse. Das ist ausdem lebenden Organismus nicht möglich,aber aus Zellkulturen. Mit seiner Abteilung»Transgenic Core Facility« gilt er weltweitals Kapazität. In Deutschland ist die For-schung mit humanen embryonalenStammzellen bekanntermaßen verboten,mit embryonalen Mäuse-Stammzellenaber erlaubt. Die DNA der Mäuse ist derDNA des Menschen sehr ähnlich. Der Be-darf an genetisch veränderten Mäusen beiForschern ist deshalb riesengroß. Und sobin ich überrascht, als uns Ronald Nau-mann »von einer Art Maus-Tourismus«berichtet: »Jedes Flugzeug hat mittlerweilemehrere Kartons mit genetisch verändertenMäusen an Bord. Schlaganfallforscher inManchester zum Beispiel bestellen gene-tisch veränderte Mäuse in Dresden.«

    23.30 Uhr. Im Hörsaalzentrum auf der Bergstraße

    sind auch lange nach Ende des Fußball-spiels noch fahnenschwenkende undglückliche Menschen unterwegs oder lau-schen im Auditorium den Fernsehnachbe-trachtungen. Marcel Brode, Art Directorund Redaktionsmitglied der ZukunftsWerkStadt, erklärt mir inzwischen, was es mitdiesem Projekt zum Stadtjubiläum aufsich hat. Jeder Dresdner kann sich Gedan-ken machen, wie Dresden in Zukunft aus-sehen soll. Es darf gemalt, geschrieben, ge-filmt, geklebt, fotografiert, konstruiert undvieles mehr werden. Die einzige Bedingungist, dass ein Wettbewerbsbeitrag nichtgrößer als 40 mal 40 Zentimeter ist, weil100 der eingereichten Beiträge im Novem-ber 2006 zu einem Dresdner ZukunftsBildzusammengefügt werden sollen. In elfBürgerräumen der Stadt kann man sichschon jetzt zu Ausstellungen, Aktionen,

    Vorträgen, Lesungen und Partys rund umdas Projekt treffen und bei Bedarf vor Ortkreativ werden. Der Beitrag der Wissen-schaft ist die »ErkennBAR«, in der Nähedes Elbseglers, die hier an unterschiedli-chen Tagen bis 12. August ein umfangrei-ches populärwissenschaftliches Programmbietet.

    0.10 Uhr. Das Kugelhaus am Wiener Platz ist die

    heutige letzte Station. Hier ist noch bis 30.September die Ausstellung »Nano ganz groß– Nanotechnologie zum Anfassen« (kosten-frei) zu besichtigen. »Nano« ist vom grie-chischen Wort für Zwerg abgeleitet. Ein Na-nometer ist gleich ein Milliardstel Meteroder 10 hoch minus 9 Meter. Zum Vergleich:ein 1,80 Meter großer Mensch misst 1,8 Mil-liarden Nanometer, ein DNA-Strang ist ca.zwei Nanometer breit. Die Nanotechnologiebeschäftigt sich mit der Erforschung, Bear-beitung und Produktion von Gegenständenund Strukturen im Bereich kleiner 100 µm.Die Ausstellung lädt zum Experimentierenund Ausprobieren ein. Selbst hier ist KönigFußball präsent. Die so genannten Bucky-

    balls sind besondere Kohlenstoffmoleküle,die aus 60 Kohlenstoffatomen in der Formeines Fußballs aufgebaut sind. Es sind Na-nopartikel, die tausendmal kleiner als derDurchmesser eines menschlichen Haaressind. Als ich mit Fotografin Bianca Svobodagegen 1 Uhr das Kugelhaus verlasse, habenwir Nano-Fußball mit einem Wassertropfengespielt, einen schillernden Nano-Film er-zeugt und vor allem haben wir begriffen,dass die Nanotechnologie die Zukunftstech-nologie ist, die unseren Alltag immer mehrerleichtern wird.

    Wie jedes Jahr war die Nacht der Wissen-schaften zu kurz und wird doch in besonde-rer Erinnerung bleiben, weil sie neben Wis-senszuwachs auch die überraschendeErfahrung brachte, sich wider Willen vomFußballfieber anstecken lassen zu können.

    Dagmar Möbius

    www.wissenschaftsnacht-dresden.de

    www.izd.fraunhofer.dewww.mpi-cbg.dewww.dresden.de/800/zukunftwww.dzwk.de

    Kurzweilig durch die Nacht der Wissenschaften gereist

    Spannung pur bei den verschiedenen Live-Übertragungen von der Fußball-WM, hierim Fraunhofer-Institut auf der Winterbergstraße. Foto: Frank Höhler

    Sieht einfach aus, ist es aber nicht: Jonathan muss sich beim Pipettieren von Fruchtsaftmächtig konzentrieren. Fotos (2):Bianca Svoboda

    Das Exponat »Magnetische Zaubereien«zeigte, wie sich Nano-Magnet-Partikel ineinem Magnetofluid verhalten.

    Auch Medizin zum Anfassen für die Kleinsten wurde geboten:.OP-Assistenz bei Teddyarzt Medizinstudent Burkhard Beyer.Foto:Sebastian Pretzsch

  • 17. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 13/2006 Seite 7

    1. Hortensienblütenschauim Landschloss Pirna-Zuschendorf vom 22. Julibis 6.August 2006

    Ausgestellt werden Hortensienblüten der 300Sorten umfassenden und damit größtenSammlung Deutschlands gemeinsam mitHortensienpflanzen der Gärtnerei Ullmannaus Radebeul, einem Spezialbetrieb mit derErfahrung eines halben Jahrhunderts.

    Die Vielfalt der Blüten, ob Ball-, Teller-oder Rispenform in den Farben Weiß, Ro-sa, Rot und Blau mit vielen Nuancen,auch mehrfarbig, wird in besonderen Kera-mik- oder Unikatgefäßen und in einemHortensienfluss präsentiert.

    Begleitend gibt es viel Wissenswertesüber und um die Hortensie zu erfahren.Dazu gehört der abenteuerliche Weg derPflanze von China nach Frankreich. Eswird von einer jungen Dame berichtet, die,um bei ihrem Geliebten, dem BotanikerPhilibert Commerson nah zu sein, alsMann verkleidet auf dem Forschungsschiffmitreiste und später der Pflanze ihren Na-men gab. Es wird weiter von einem jungensächsischen Gärtner erzählt, Carl AdolphTerschek, dem späteren königlichen Hof-gärtner, wie er 1795 von einem reichenUhrenhändler in Paris Stecklinge der Hor-tensie erhielt, diese bewurzelte und mitnach Sachsen brachte.

    Immer wieder auf Reisen, fand diesedann endlich eine Heimstatt im PillnitzerPark. Dort, wo König Johann des Öfterendie schöne blaue Blütenfülle bewunderte,wo sie zwei Weltkriege, Hungersnöte, Infla-tion und andere Umbrüche überstand, leb-

    te sie bis in die siebziger Jahre. Auch wirdder Weg von der beginnenden europäi-schen Hortensienzüchtung in Frankreichum 1902 aufgezeigt, die Entwicklung derdeutschen Züchtung ab 1911 sowie vor al-lem in Sachsen ab 1923 bis in die heutige

    Zeit. Letztendlich schließt sich der Kreismit der Bewahrung der Sorten in den »Bo-tanischen Sammlungen Landschloss Pir-na-Zuschendorf«. Ohne die Erhaltung derSorten wäre unsere aktuelle Ausstellungnicht möglich. Matthias Riedel

    Geöffnet ist die Pirna-Zuschen-dorfer Ausstellung von Dienstag

    bis Freitag 10 bis 18 Uhr ; Sonnabendund Sonntag 10 bis 17 Uhr; eine halbeStunde vor Schließung ist letzter Ein-lass. Eintritt 3 Euro; ermäßigt 2 Euro.

    Fast 200 Jahre Hortensien in Sachsen

    Auf abenteurlichen Wegen gelangte die Hortensie nach Europa.Heute wird sie auch in Sachsen kultiviert. Foto:Archiv Riedel

    Tag der Hoffnung oder schwarzer Tagfür Dresden? Am 11. Juli 2006 setztedas Welterbekomitee der UNESCOdas Dresdner Elbtal auf seine RoteListe. Die geplante Waldschlösschen-brücke würde die historische Elbland-schaft und die dazugehörigen Blickbe-ziehungen empfindlich stören.

    Wie nun weiter? An der fraglichenStelle eine andere, anschmiegsamereund ästhetischere Brücke planen, eineArt »Blaues Wunder« von heute, wis-send, dass das originale »Blaue Wun-der« längst für seine Ästhetik und dieEinbettung in die Loschwitzer Elbland-schaft bewundert wird?

    Oder einen Tunnel? Oder völlig auf eine Elbquerung

    verzichten? Oder auf den Welterbe-Titel verzichten und die bisher geplan-te Brücke bauen?

    Brücken verbinden. Sie können bis-her getrennte Stadtteile zusammen-bringen, gesellschaftliches Miteinanderermöglichen, sie können Land-schaftserlebnisse vermitteln und ver-stärken.Wer je spazierend vom»Blauen Wunder« hinunter ins Was-ser oder flussaufwärts Richtung Pillnitzoder quer auf die Elbhänge geschauthat, weiß, wovon die Rede ist.Was

    wäre das Flair von Prag,Wien, Buda-pest, Paris oder Lissabon ohneBrücken? Aber eben »schön« muss ei-ne Brücke sein.

    Ein Tunnel dagegen reduziert dasmit einer Brücke realisierbare Funkti-onsbündel auf eine einzige schnödeFunktion: auf die des flussquerendenAutoverkehrs. Kein Fußgänger, keinFahrradfahrer, mit großer Wahrschein-lichkeit auch keine Straßenbahnkommt mittels Tunnel auf die andereFlussseite. Damit kein Zusammenbrin-gen von Stadtteilen, kein Miteinander,keine Landschaftsblicke für Brücken-spazierer oder Radler.

    Wenn der Beschluss des Welterbe-komitees in Dresden dazu führt, dassnun zügig eine neue Brücke entwor-fen und gebaut wird, die sich gut indie Landschaft einpasst und mit ästhe-tischer Qualität brilliert, war es ein Tagder Hoffnung für Dresden. Das Bei-spiel Köln zeigt, dass der Weg überdie »Rote Liste« nicht zum Ende desProjektes führen muss, sondern zudessen Verbesserung beitragen kann.

    Im Falle der anderen drei mögli-chen Konsequenzen könnte ich nursagen: schwarzer Tag für Dresden.

    Mathias Bäumel

    Hoffnung oder schwarzer Tag?

    Fortschritt oderStagnation?

    Wissenschaftsethische Fragen im Gespräch

    Das Deutsche Hygiene-Museum bietet imRahmen eines europäischen Projektes einneues Veranstaltungsformat an. Sie kön-nen sich über wissenschaftliche Themenund deren ethische Aspekte auf unterhalt-same Weise informieren, sich in die aktuel-len politischen Entscheidungssituationenhineindenken und Ihre persönliche Ent-scheidung zu konkreten Themen treffen.

    Das Thema »Nanotechnologie« wirdam Mittwoch, dem 9. August 2006 um19.30 Uhr in der »ErkennBAR« am Elbseg-ler, Hotel Westin-Bellevue, Große MeißenerStr. 15, 01097 Dresden, auf dem Programmstehen.

    Die Teilnahme ist kostenlos und aufacht Personen begrenzt. PI/JS

    In Verbindung mit der kommenden Aus-stellung in der ALTANA-Galerie »Wahr –Zeichen: Fotografie in Wissenschaft undKunst« (13.10.2006 bis 17.02.2007) lobtdie Kustodie einen Fotowettbewerb aus, andem sich gestalterisch interessierte Studen-ten aller Fakultäten beteiligen können.

    Stifter des Preisgeldes von insgesamt1 000 Euro sind der Dezernent für Gebäu-demanagement und Datenverarbeitungder TU Dresden, Dr. Klaus Rammelt, unddie Berufsgenossenschaft Druck und Pa-pierverarbeitung.

    Gesucht wird das »besondere Bild«, dasals »Zeichen« die TU Dresden und insbe-sondere den Zusammenhang von Wissen-schaft und Fotografie bzw. heutige Visuali-sierungen im Wissenschaftsbereichrepräsentiert, das Neugierde weckt, ästhe-tisch qualitätvoll ist und auch spielerischsein kann, das man gern Freunden schicktoder selbst besitzen würde. Möglich ist dieAnwendung verschiedener Techniken derFotografie, Fotomontage, der digitalenBildbearbeitung sowie wissenschaftlicherAbbildungstechniken. Das Bild-Themakann aus einer der folgenden Kategorienausgewählt werden (erlaubt ist aber auchein selbst gewähltes Thema): »Mikro –Makro«, »Tradition – Innovation«, »Kör-per – Material«, »Wissenschaft – Kunst«,»Campus – Szene«.

    Gewünscht ist ein Bild / ein Bild-Paar /eine Serie (max. 5 Bilder), wobei jeder Au-tor die Möglichkeit hat, nur ein Bild, einBild-Paar bzw. eine Serie einzureichen.Maximal ist je eine Einsendung der dreiVarianten erlaubt. Erbeten werden Postkar-ten-Formate: 10,5 x 14,8 cm bzw. 10,5 x 21cm, auf deren Rückseite der Name des Au-tors und der Bildtitel angegeben werdensollen, zusätzlich Bild-Daten auf CD mitName des Autors und Bildtitel(n).

    Termin der Einsendung der Beiträge andie Kustodie ist der 15.11.2006. Die Preis-verleihung findet am 14. Dezember in derALTANAGalerie der TUD, Görges-Bau,Helmholtzstraße 9 statt. Zur Jury gehörenu. a. Prof. Rainer Groh, Professur für Me-diengestaltung; Dr. Andreas Krase, Kuratorder Ausstellung; Dezernent Dr. Klaus Ram-melt; Lothar Sprenger, Diplomfotograf,und ein Vertreter der BerufsgenossenschaftDruck und Papierverarbeitung.

    Sollten Ergebnisse des Wettbewerbes fürZwecke des Universitätsmarketings geeig-net und eine weitere Nutzung gewünschtsein, so erfolgt mit dem Bild-Autor eineVereinbarung bezüglich der Nutzungsrech-te durch die TU Dresden. Maria Obenaus

    Maria Obenaus,Tel.: 0351 463-36405.

    [email protected]

    Studenten-Foto-Wettbewerb

    Neues aus Dresdenund Columbus

    Neunter Austausch zwischen der Ohio StateUniversity und derTU Dresden beendet

    Vom 17. Juni bis 1. Juli 2006 waren 15 Stu-denten und Betreuer aus unserer Partner-stadt Columbus (USA) zu Gast an der TUDresden (Professur für Raumentwicklung)und am Leibniz-Institut für ökologischeRaumentwicklung e.V., dem Kooperations-partner des Austauschprojektes. In diesemJahr bestimmte vor allem das Thema»Kultur und Tourismus« die Exkursionen.Ein umfangreiches Programm führte dieAmerikaner zusammen mit 11 Studentender TU Dresden u.a. nach Berlin,Görlitz/Zgorzelec und in verschiedeneStadt-teile Dresdens.

    Immer im Blick waren dabei die Ge-meinsamkeiten und Unterschiede beiderStädte in stadtplanerischer Hinsicht. Soauch in der noch bis zum 14. Juli zu be-sichtigenden Ausstellung: »Gesichter zwei-er Städte – Dresden und seine PartnerstadtColumbus«, die im Rahmen des Austau-sches und der 800-Jahr-Feier im World Tra-de Center Dresden eröffnet wurde und vonder Stadt Dresden im Rahmen der Zu-kunftsWerk Stadt gefördert wird. Den Ab-schluss des Aufenthaltes bildete eine inter-nationale Konferenz zum Thema: »NewChallenges for Urban Development in Ger-many and the U. S.«. Hierzu waren nebenProfessoren der TU Dresden und der OhioState University auch Vertreter der Stadt-planungsämter beider Städte geladen, diein ihren Vorträgen neue Herausforderun-gen der Stadtentwicklung vorstellten. Be-sonderheiten der amerikanischen Stadt-und Regionalentwicklung werden Studen-ten der TU Dresden ab Ende Juli erleben,wenn sie zum Austausch nach Columbusreisen.

    Und auch im nächsten Jahr wird es wie-der auf beiden Seiten des Atlantiks heißen:»Was gibt es Neues in Dresden und Colum-bus?« H.Wehnert

    Kontakt über :Andreas Otto; [email protected]

  • 17. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 13/2006 Seite 8

    StillosFußballweltmeisterschaft. Reporter bei derArbeit. »Der ›Baroos‹ fehlt den Tsche-chen«, so ein Reporter-Resümee. »Ba-roos«? Gemeint war Milan Baroš, richtigausgesprochen »Barosch«, eigentlich einaus dem Ungarischen stammender Name.»Kommt der ›Bosakki‹ noch?«, rätselte einReporter, als er ein Spiel der Polen über-trug. »Bosakki«? Der Spieler heißt »Bo-sacki«, ausgesprochen wird er »Bosatzki«.Ein anderer Reporter spricht den Namendes für Tschechien auflaufenden SpielersUjfalusi unbekümmert »Ujfaluusi« aus,obwohl der – ebenfalls aus dem Ungari-schen – »Ujfaluschi« artikuliert wird.

    Dabei ist die Aussprache-Misere zurWeltmeisterschaft kein Einzelfall. Im Ge-genteil: In der normalen Bundesliga-Be-richterstattung kommt es regelmäßig zuVerballhornungen von Namen. So wurdenahezu immer der Name des ungarischenHertha-BSC-Spielers Királyi phonetisch zu»Kiralli« verhunzt, müsste aber richtig»Kiraaj« gesprochen werden (der Namebedeutet schlichtweg auf deutsch »Kö-nig«). Oder der Spieler Szelesi (richtig ge-sprochen: »Selleschi«) wird zu »Schellee-si« verhunzt … Ist dies alles lediglichUnkenntnis oder überhebliche Journalis-ten-Schlamperei oder sogar verbohrteIgnoranz? Zumindest fällt auf, dass es sichstets um Namen aus dem ostmitteleuropäi-schen oder osteuropäischen Raum han-delt. Also doch Ignoranz? Denn den mehrals gut bezahlten Star-Reportern sollteman wohl zutrauen, dass sie innerhalb ei-niger Jahre auch diesen Aspekt ihres Hand-werkes erlernen. Schwachsinn, was manmanchmal hören muss …

    Eine Nachbemerkung noch: Zeitungenund Zeitschriften leisten dieser Aussprache-Ignoranz Vorschub. Kaum eine Redaktionmit älterer Software schafft sich Zusatz-Zeichensätze mit den nötigen Sonderzei-chen (z. B. mit »Hatschek« – č, š) an. Diemüssten dann eigentlich »von Hand« insLayout gebastelt werden, was aber fast nie-mand tut. So wird dann aus »Baroš« der»Baros« … M. B.

    Bücher für die Wissenschaft (8):Maschinenwesen

    Sie halten es gerade in Ihren Händen –Papier. Papier ist ein Werkstoff zum Be-schreiben, zum Bedrucken, zum Ver-packen. Es ist als Hygienepapier bekanntund ist ebenso für technische Zwecke nutz-bar, wie z. B. als Luftfilter. Vielleicht erin-nert sich noch mancher an die Papierklei-der, die es Anfang der 1970er Jahre gab.Papier ist ein äußerst vielseitiger, lebendi-ger und sensibler Werkstoff. Es atmet, esschluckt Wasser, es quillt auf, es ent-flammt, es nimmt falsche Behandlungübel. Papier ist heute ein Massenprodukt.Man nimmt es im Alltag gar nicht mehrwirklich wahr, es gehört einfach dazu. Viel-seitig verwendbar, sind heute mehr als3000 Papiersorten bekannt.

    So wie die Erfindung des Buchdrucksmit beweglichen Lettern die Reformationerst möglich werden ließ, so wurde die In-dustrialisierung erst durch die Erfindungvon Papier möglich, das in großer Mengeproduziert werden konnte. Sachsen war seitder Erfindung des Papiers im Abendlandwichtiger Produktionsort und kann heutemit Standorten im Müglitztal, in Heidenauund Langenweißbach (Fährbrücke) imWesterzgebirge auf eine lange Tradition derPapiermacherei zurückblicken.

    Vor der Erfindung des Holzschliffs warendie einzigen Rohstoffe, die in den europäi-schen Papiermühlen verwendet wurden,Baumwoll-, Leinen-, Hanf- und Flachs-lumpen, welche von Lumpensammlern ge-liefert wurden. Seit Beginn des Buchdrucksstieg der Papierbedarf kontinuierlich an.Das Zeitalter der Aufklärung und dieindustrielle Revolution in Europa beding-ten einen großen Anstieg der Druckpro-duktion. Durch das Aufblühen von Wissen-schaft und Kunst, die Entwicklung desBildungswesens, den steigenden Bedarf anschneller Information und somit an derweiten Verbreitung von Zeitungen sowie

    Ausbau und Verbreitung des Briefverkehrswurde der Rohstoff »Lumpen« zur Man-gelware.

    Trotz Organisation des Handels mitLumpen, Ausfuhrverboten und Vergabe vonKonzessionen konnte das Rohstoffdefizitnicht überwunden werden.

    Der sächsische Weber Friedrich GottliebKeller stellte im Dezember 1843 erstmalseinen Holzfaserbrei als Papiergrundmasseher, der nicht mehr aus Lumpen bestand,sondern aus Holz, mit dem es als weltweitneue, bis heute gültige Rohstoffbasis derPapierherstellung erschlossen wurde. Kel-ler erfand so das »Holzschliffpapier«;Grundlage für unsere heutige Wissensge-sellschaft, die auf dem Papier beruht. Inder aktuellen Ausstellung »TechnischeMeisterleistungen in Sachsen« in der Be-reichsbibliothek Dre.Punct der SLUB Dres-den ist eine Vitrine dieser Erfindung gewid-met. Bereits vor Keller hatten andere dieVerwendung von Holz und anderen Mate-rialien für die Herstellung von Papier ver-sucht. Wichtige Anregungen fand Keller inden Veröffentlichungen von Jacob Christi-an Schäffer. Der Theologe und Erfinder,der sich auch mit Botanik, Mykologie, En-tomologie und Ornithologie befasste, wur-de am 30. Mai 1718 im damals noch säch-sischen Querfurt geboren und starb am 5.Januar 1790 in Regensburg. Schäffer warein praxisorientierter vielseitiger Forscher.Weltbekannt aber wurde er durch seineForschungen und Publikationen zur Pa-pierherstellung. Auf der Suche nach einemErsatz der Lumpen unternahm er Versuchemit einer Vielzahl von pflanzlichen Mate-rialien. Im Jahre 1765 erschien der ersteBand seiner Buchreihe »Versuche undMuster, ohne alle Lumpen oder doch miteinem geringen Zusatze derselben, Papierzu machen«. Bis 1771 folgten weitere fünfBände. Alle enthielten Proben der herge-stellten Papiere und auch Kupferstiche.Wie viele geniale Erfinder war Schäffer sei-ner Zeit weit voraus. Kritik der Papierma-cher blieb nicht aus, die auch Keller nachseiner Erfindung des Holzschliffverfahrens

    traf. Jedoch inspirierten Schäffers Arbeitenund Vorschläge einige Papiermacher, nachseinen Angaben Papiere aus verschiedens-ten Stoffen herzustellen.

    Schäffer stellte Papierproben aus ver-schiedenen Materialien wie Pappelwolle,Weiden- und Espenholz, Moos, Hopfenran-ken, Flechten, Hanfschäben, Aloe, Wei-

    denrinde, Stroh, Rohrkolben, Blaukohl-strunken, Weinreben, Distel- und Kletten-stengeln, Brennnesseln, Kartoffelpflanzen,Torf, Tannenzapfen, Sägespänen, Graswol-le, Asbest als Zusatz, Maiblümchen, Sei-denpflanzen, Beifuß, Mais, Dachschindelnund aus vielen weiteren Pflanzen undPflanzenteilen her. Bei den Versuchen ging

    es Schäffer in erster Linie nicht darum,qualitätsmäßig gutes beschreibbares Pa-pier herzustellen, sondern an einem rohenHalbstoff nachzuweisen, dass der knappeRohstoff Lumpen sich durch andere Mate-rialien ersetzen lässt. Ein Teil der Probenwurde von seiner Tochter bemalt, um be-stimmte Eigenschaften zu verdeutlichen.Das komplette sechsbändige Werk ist in derAusstellungsvitrine im Dre.Punct zu sehen.Es ist Teil des wertvollen wissenschaftli-chen Altbestandes der ehemaligen Teilbi-bliothek Holz- und Papiertechnik derZweigbibliothek Maschinenwesen der SLUBDresden. Zu diesem Bestand gehören Aqua-relle über die Papierherstellung in China,Mappen mit technischen Zeichnungen,Monografien sowie Papiermuster mit Was-serzeichen, Schrift- und Druckproben. Diebisher nicht erfassten Bestände werdenjetzt katalogisiert und inhaltlich erschlos-sen. In einem Digitalisierungsprojekt wer-den ausgewählte, vor allem unikate, Quel-len digitalisiert und anschließend imInternet präsentiert. Dieses Projekt ist eineGemeinschaftsarbeit zwischen der SLUBDresden und dem Lehrstuhl für Papier-technik der TU Dresden.

    Damit setzt sich eine lange Traditionfort, die schon mit der Eröffnung der tech-nischen Bildungsanstalt, dem Vorläufer derTU Dresden, begonnen hat. Heinrich Fici-nus unterrichtete Technologie, bei derauch auf die Papierfabrikation eingegan-gen wurde, und 1863 beschäftigte sich MaxSchubert in seiner Abschlussarbeit mit derPapiertechnik. Er erhielt 1896 eine Privat-dozentur für die Zellstoff- und Papierfabri-kation.

    Weitere Informationen über die Angebo-te der SLUB zum Fachgebiet Maschinenwe-sen findet man auf der Homepage derSLUB unter Fachinformation Maschinen-wesen. Reingard Al-Hassan

    Ihre Ansprechpartnerin:Reingard Al-Hassan; Fachreferen-

    tin Maschinenwesen; 0351 [email protected]

    Viele Wege führten zum Papier

    Deckblatt der Schäfferschen Buchreihe zur Papierherstellung.Foto:SLUB Dresden,Abt.Deutsche Fotothek

    Das Motto der vergangenen Fußball-WMgilt auch im IP-Recht

    Stolz, aber auch ein wenig wehmütig,empfingen kürzlich die 15 Absolventen desAufbaustudiengangs »International Stu-dies in Intellectual Property Law«, LL.M,ihre Magisterurkunden vor der wunder-schönen Elbkulisse auf Schloss Eckberg.

    Wie in den letzten Jahren war dieserRahmen Anlass, nicht nur die Absolventenzu verabschieden, sondern gleichzeitig dieStudenten des neuen Jahrgangs zu be-grüßen. In entspannter Atmosphäre beimSektempfang ergab sich die Möglichkeit desErfahrungsaustausches, können die Absol-venten des Studienjahres 2004/2005 dochauf eine erlebnisreiche Zeit zurückblicken,in der sie gemeinsam viele Erfahrungen ge-sammelt, Kenntnisse im Patent-, Marken-,Urheber-, Wettbewerbs- und Medienrechtgewonnen und auch Einblicke in ausländi-sche Rechtssysteme gewonnen haben.

    Da die Teilnehmer im ersten Semesterwählen konnten, ob sie das Studium inExeter, Straßburg oder Prag beginnenwollten, konnte jeder Absolvent vonanderen Erfahrungen berichten. Seit Win-tersemester 2005/2006 steht auch die Uni-versität in London zur Wahl, ab demWintersemester 2006/2007 kann das Studium zudem in Krakau und Seattle be-gonnen werden. Dass dieser Auslandsauf-enthalt auch dem Ausbau von Sprach-kenntnissen diente und eine MengeErfahrungen mit neuen Freunden gesam-melt wurden, steht außer Frage.

    Im zweiten Semester erfolgt die Speziali-sierung auf das deutsche und europäischeRecht des Geistigen Eigentums an der TU.Neben Vorlesungen und Arbeitsgemein-schaften wird z. B. mit wöchentlich stattfin-denden Vorträgen von Anwälten, Richternund anderen IP-Spezialisten für einenengen Bezug zur Praxis gesorgt. Dieses be-

    sondere Profil wird von den Absolventen ge-nauso wie von ihren zukünftigen Arbeitge-bern in der freien Wirtschaft geschätzt. Dennmit den durch den Studiengang gewonne-nen Zusatzqualifikationen wie Auslandser-fahrungen und Sprachkenntnisse sowie derSpezialisierung auf einem Rechtsgebiet sinddie Absolventen für den Berufseinstieg be-stens gerüstet. Auch bei den Teilnehmerndes Jahrgangs 2004/2005 zeigte die umfas-sende Vorbereitung auf eine nationale oderinternationale Tätigkeit in Wirtschaftsunter-nehmen und Anwaltskanzleien zahlreicheErfolge. Viele von ihnen haben in großenKanzleien Fuß gefasst.

    Aber nicht nur für die Studenten wardie Feier ein ganz besonderes Erlebnis.Auch für Professor Horst-Peter Götting,

    Leiter des Programms, war die Absolven-tenverabschiedung auf Schloss Eckbergein gelungener Abschluss des Studien-jahrs. Aus den Gesprächen mit den Absol-venten konnte er entnehmen, dass sie mitdem Studienjahr rundum zufrieden warenund das Programm und die Arbeit desProfessurteams sehr geschätzt wurde. Seinbesonderer Dank galt neben den Absolven-ten Rechtsanwalt Ulf Doepner, KanzleiFreshfields Bruckhaus Deringer, der ausDüsseldorf angereist war, um die von sei-ner Kanzlei ausgelobten 1000 Euro für diebeste Magisterarbeit zu überreichen. Indiesem Jahr wurde die Arbeit des Schwei-zers Sebastién Vitali mit dem Titel: »Laprotection internationale des indicationsgéographiques« (Der internationale

    Schutz geographischer Herkunftsanga-ben)ausgewählt. In der Rede ließ derPreisträger das Studienjahr Revue passie-ren. Besonders hob er die seiner Meinungnach sehr gelungene Zweiteilung des Stu-diengangs in ein Auslandssemester undein Semester in Dresden sowie die gute Or-ganisation und die hohe Qualität der Vor-lesungen hervor. An das Ende seines Vor-trags stellte er das Motto der diesjährigenFussball-WM »Die Welt zu Gast bei Freun-den«, denn dieses Motto habe sich für ihnwährend des Studiums in Dresden in be-eindruckender Weise bestätigt.

    Andrea Träger, Daniel Schöneich

    Nähere Informationen:www.llm-ip.de�

    »Die Welt zu Gast bei Freunden« – auch in Dresden

    Der Absolventenjahrgang 2004/2005 mit dem Studiengangsleiter Professor Horst-Peter Götting (oben links). Foto:AVMZ/Liebert

  • 17. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 13/2006 Seite 9

    Herausragende Diplomarbeit gewürdigt

    Am 21. Juni 2006 wurde in den Räumen desInstituts für Angewandte Photophysik(IAPP) der Harry-Dember-Preis 2005 verlie-hen. Mit diesemPreis werden besonders her-ausragende Diplomarbeiten an der TU Dres-den auf den Gebieten Optik, Optoelektronik,Photonik und Abbildende Rastersondenme-thoden ausgezeichnet. Er soll an den Dresd-ner Physiker Professor Harry Dember erin-nern, den Entdecker des nach ihmbenannten Effekts. Dember wurde nachlangjähriger erfolgreicher Tätigkeit amFachbereich Physik der damaligen TH Dres-den 1933 von den Nationalsozialisten ver-trieben und emigrierte in die Türkei undanschließend in die USA, wo er 1