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Erkenntnisfortschritt durch Wissenstransfer Jahresbericht 2014

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Erkenntnisfortschritt

durch Wissenstransfer

Jahresbericht 2014

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Impressum

Herausgeber

Neuhofstraße 9

64625 Bensheim

Tel.: 06251/9845295, Peter Lindner

Tel.: 06251/9845296, Martina Rochel

Fax: 06251/9845297

E-Mail: [email protected]

Web: www.agi-online.de

Titelfoto:

Das Titelfoto zeigt das neue Werk der BMW

Group in Araquari, Santa Catarina, in Bra-

silien. Der offi zielle Festakt für den ersten

Spatenstich war am 16. Dezember 2013.

Der Produktionsbeginn des Werkes erfolgte

im Herbst 2014. Die Fertigungs infrastruktur

umfasst die Technologien Karosseriebau,

Lackiererei und Montage. BMW investiert

über 200 Mio. Euro in das neue Werk.

Geplant ist eine Produktionskapazität von

bis zu 30.000 Fahrzeugen jährlich. Am

neuen Produktionsstandort entstehen rund

1.300 Arbeitsplätze. Mit dem ersten Werk

in Südamerika erweitert die BMW Group ihr

weltweites Produktionsnetzwerk, zu dem

nun 29 Produktions- und Montagestätten in

13 Ländern auf vier Kontinenten gehören.

Bildnachweis: BMW Group

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JAHRESBERICHT 2014

Vorwort

DIE AGI FÖRDERT WIRTSCHAFTLICHES BAUEN,

BETREIBEN UND VERWERTEN VON IMMOBIL IEN

Als Know-how Träger im Industriebau …

3… geben wir in der AGI unsere Erfahrun-

gen weiter und sehen die Lösung komplexer

Aufgaben im Industriebau als eines unserer

wichtigsten Ziele an. Geprägt von diesem

Anspruch können wir mit Stolz auf die 2014

erreichten Ergebnisse zurückschauen.

Auf der Frühjahrstagung am 11. April bei

Knauf Engineering in Iphofen haben wir

uns verschiedener Themen zur Gestaltung

zukunftsfähiger Arbeitswelten angenom-

men. „Me places – we places – workplaces“

werden zunehmend von der jungen Gene-

ration gewünscht, die auch Generation Y

oder Generation WHY genannt wird. Ande-

rerseits fordert der demographische Wandel

sowohl in der Fertigung als auch im Büro

eine altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung.

Die sich hieraus ergebenden Anforderungen

werden zunehmend bei künftigen Planun-

gen zu berücksichtigen sein.

Zum 14. Herbstfachforum am 19. Novem-

ber waren wir bei Rockwool in Gladbeck zu

Gast. Zum 12. Mal wurden drei Hochschul-

abschlussarbeiten mit dem AGI-Förderpreis

prämiert. Die Preisträger haben uns mit

ihren Beiträgen Antworten zu aktuellen

Themen gegeben. Aufgezeigt wurden ein

BIM- (Building Information Model) Work-

fl ow mit 4D-Simulationen, Energieeinspar-

möglichkeiten durch lastabhängige Rege-

lungstechniken von hydraulischen Systemen

sowie ein experimenteller Dachaufbau für

„die Gemüsefarm auf dem Dach“.

… erweitern wir unsere internationalen Erfahrungen

Mit diesem Ziel wollen wir uns auf der

Frühjahrstagung 2015 am 23./24. April

bei Paroc in Finnland treffen. Ziel wird es

sein, unsere Plattform als Wissens- und

Kooperationsnetzwerk im internationalen

Raum weiter auszubauen. Neben Themen

wie dem Export von Planungsleistungen

und Industriebau 4.0 sollen auch kulturelle

Begegnungen stattfi nden und Erfahrungen

ausgetauscht werden.

Die AGI dankt allen Mitgliedsfi rmen für

ihre Gastfreundschaft bei der Aufnahme

aller unserer Gremien sowie den „Aktiven“

für ihr Engagement in den Workshops,

Arbeits- und Regionalkreisen. Meine Vor-

standskollegen Volkmar Metzler, Michael

Pitzer sowie die Geschäftsstelle mit Frau

Rochel und Herrn Lindner haben den

Wunsch, dass wir uns auch 2015 in unserem

Können weiterbringen.

Ihr

Prof. Thomas Brandin

Vorsitzender des AGI-Vorstandes

VORWORT

3Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

Prof. Thomas Brandin

Vorsitzender des AGI-Vorstandes

Dipl.-Ing. Volkmar Metzler,

stellvertretender Vorsitzender

Dipl.-Ing. Arch. Michael Pitzer,

stellvertretender Vorsitzender

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INHALTSVERZEICHNIS

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 20144

Inhalt

Vorwort ........................................................................................ 3

Personelles

Vorstand ...................................................................................... 5

Hauptausschuss ........................................................................... 5

Mitgliederentwicklung ................................................................. 6

Austritt aus dem aktiven Geschehen ............................................ 6

Mitgliederstruktur ........................................................................ 6

Änderungen Firmenbezeichnungen .............................................. 6

Aufgaben und Ziele des Beirats .................................................... 7

Neue Mitglieder ........................................................................... 8

Baubarometer .............................................................................. 9

Verbandspartner ......................................................................... 10

Fachbeiträge aus der Mitgliederarbeit

Interview Prof. Dr.-Ing. Architekt Gunter Henn:

Architektur kann auf verschiedene Weisen innovativ sein .............11

Interview Univ.-Prof. Christoph M. Achammer:

Industrie 4.0 wird auch den Industriebau verändern .....................14

Interview Dipl.-Ing. (FH) Matthias Kohlbecker:

Architektur darf nicht Mittel zum Zweck sein ...............................16

Die Agora im Gebäude:

Zur Architektur von Wissen und Nichtwissen ................................18

Masterplan Industriegebiet Hückelhoven-Baal:

Standortentwicklung in B-Lagen ................................................. 22

Bauen im Ausland:

Der Austausch ist sehr wichtig .................................................... 27

Brandschutz in Laborgebäuden:

Orientierung im Vorschriften-Dschungel ...................................... 30

Neues AGI-Arbeitsblatt B 13:

Sicherheitsaspekte für Industriedächer ........................................ 32

Vorbeugender Brandschutz für Flachdächer:

Normal entfl ammbar oder nicht brennbar ................................... 36

Standorte:

BASF-Hochhaus ist Geschichte .................................................... 39

Bayer Pharma Bauabteilung baut sich ein

modulares Gebäude .................................................................... 39

Regionalkreise

Rhein-Main ................................................................................. 40

Rhein-Ruhr .................................................................................. 41

Nord + Ost .................................................................................. 42

Süd ............................................................................................. 43

Arbeitskreise

Baukonstruktion ......................................................................... 44

Bauvertragsrecht ......................................................................... 45

Brandschutz ................................................................................ 46

Dämmarbeiten an betriebstechnischen Anlagen .......................... 47

Gebäudetechnik ......................................................................... 48

Industriedächer ........................................................................... 49

Informationsverarbeitungssysteme .............................................. 50

Infrastruktur ................................................................................ 51

Korrosions- und Betonschutz ...................................................... 52

Nachhaltigkeit im Industriebau .................................................... 53

Säureschutzbau .......................................................................... 54

Standortbewirtschaftung ............................................................ 55

Standortentwicklung ................................................................... 56

Unternehmenssicherheit ............................................................. 57

AGI-Veranstaltungen

AGI-Frühjahrstagung:

Büroformen der Zukunft ............................................................. 58

ipb Universität Siegen:

Zertifi katskurs „Internationales Planen und Bauen“ ..................... 59

TU Braunschweig:

Symposium „Urban Factory“ ....................................................... 59

Herbstfachforum mit Verleihung der AGI-Förderpreise:

AGI-Förderpreise und Vortragsprogramm .................................... 60

Regionalkreis Rhein-Main:

Neuer stellvertretender Regionalkreisleiter ................................... 61

Regionalkreis Süd:

Theorie trifft Praxis: Fabriken der Zukunft .................................... 62

Dichte Dächer & internationale Beispiele ..................................... 63

Arbeitskreis Standortbewirtschaftung:

Gestaltung moderner Bürowelten ............................................... 64

Büroformen in Arne-Jacobsen-Architektur ................................... 65

AGI-Arbeitsblatt W5: Kennzahlen für Technikkosten ................... 65

AGI-Arbeitsblätter

Neuerscheinungen 2014 ............................................................. 66

AGI-Mitglieder

Mitgliederliste, Stand 1.1.2015 ................................................... 67

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PERSONELLES

5Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

PersonellesVorstand

Prof. Dipl.-Ing. Thomas Brandin,

Vorsitzender

Andreas Stihl AG & Co. KG

■ Vertretung der AGI nach außen

■ Organisation Mitgliederversammlungen mit

Fachtagung, thematisch

■ Betreuung Geschäftsstelle, Personal

Dipl.-Ing. Volkmar Metzler,

stellvertretender Vorsitzender

Merck KGaA

■ Koordination des AGI-Beirates

■ Vorbereitung Herbstfachforum, thematisch

Dipl.-Ing. Arch. Michael Pitzer,

stellvertretender Vorsitzender

Evonik Industries AG

■ Zusammenarbeit mit Hochschulen, Nachwuchsförderung

■ Zusammenarbeit mit Fachverbänden, -ausschüssen,

Ministerien und Behörden

Hauptausschuss

■ Dipl.-Ing. Ralf Appel, Evonik Industries AG

■ Prof. Dipl.-Ing. Thomas Brandin, Andreas Stihl AG & Co.KG

■ Dipl.-Ing. Sebastian Illig, Daimler AG

■ Dipl.-Ing. Michael Juhr, Juhr Architekturbüro für Industriebau-

und Gesamtplanung

■ Dipl.-Ing. Volkmar Metzler, Merck KGaA

■ Dipl.-Ing. Arch. Michael Pitzer, Evonik Industries AG

■ Dipl.-Ing. Jürgen Sautter, Imtech Deutschland GmbH & Co. KG

■ Dipl.-Ing. Arch. Till Sunderkötter, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

(ab 10.04.2014)

■ Dipl.-Ing. Rainer Weber, BMW Group

■ Prof. Dipl.-Ing. Martin Weischer, Fachhochschule Münster

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PERSONELLES

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 20146

Mitgliederentwicklung

Ausgetreten zum 31.12.2014

■ CRS Chemieschutz GmbH

■ Dow Wolff Cellulosics GmbH

■ Evonik Industries AG (Industriepark Wolfgang GmbH)

■ Harman Becker Automotive Systems GmbH

■ Institut Feuerverzinken GmbH

■ METRO AG

■ Sedus Stoll AG

Neue Mitglieder 2014

■ Gambro Dialysatoren GmbH

■ Hydro Aluminium Rolled Products GmbH

■ ZF Lenksysteme GmbH

Stand 1.1.2015: 117 Mitglieder

Mitgliederstruktur

Änderungen in den Firmenbezeichnungen der AGI-Mitgliedsfi rmen bzw. Übergang der Mitgliedschaften

vorherige Bezeichnung neue Bezeichnung

■ EnBW Systems Infrastruktur Support GmbH EnBW AG

■ Heraeus Liegenschafts- u. Facility GmbH & Co. KG Heraeus Site Management GmbH & Co. KG

■ Roche Diagnostics GmbH Roche Real Estate Services Mannheim GmbH

■ Schaeffl er Technologies GmbH & Co. KG Schaeffl er Technologies AG & Co. KG

Bauherren

67,9 %

Planungs-

gesellschaften

14,2 %

Bauprodukthersteller

13,2 %

15

14

72

Baudienstleister

4,7 %5

Geschäftsstelle

Dipl.-Ing. Peter Lindner Martina Rochel, Sekretariat

Austritt aus dem aktiven Geschehen

■ Dipl.-Ing. Werner Gauß, Hewlett Packard GmbH

■ Dipl.-Ing. Franz-Joachim Gleuwitz, Mainsite GmbH & Co. KG

■ Dipl.-Ing. Helmut Höller, Wacker Chemie AG

■ Dipl.-Ing. Georg Müller, Basell Polyolefi ne GmbH

■ Dipl.-Ing. Werner Schlotz, MAHLE International GmbH

■ Dipl.-Ing. Theo Seth, Knauf Engineering GmbH

Acht Hochschulen, die FORUM Zeitschriften und Spezialmedien

GmbH sowie zwei sonstige Mitglieder sind in dieser Darstellung

nicht eingerechnet.

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ARBEITSGREMIEN

7Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

Aufgaben und Ziele des BeiratsDer AGI-Beirat setzt sich aus allen zehn Mitgliedern des Hauptaus-

schusses, aus den 16 Arbeitskreisleiterinnen und -leitern und den

vier Regionalkreisleitern zusammen. Da sieben Hauptausschussmit-

glieder gleichzeitig einen Arbeits- oder Regionalkreis leiten, gehören

dem Beirat 23 Personen an.

Der AGI-Beirat trifft sich regelmäßig zwei Mal im Jahr, vor der Früh-

jahrstagung und vor dem Herbstfachforum. Er sorgt dafür, dass die

sechs AGI-Themenschwerpunkte in den Arbeits- und Regionalkrei-

sen koordiniert bearbeitet werden.

Er berät über die Einrichtung oder die Schließung eines Arbeitskrei-

ses und legt das Ergebnis dem Hauptausschuss zum Beschluss vor.

Die Arbeits- und Regionalkreisleiter berichten im Beirat über ihre

Aktivitäten und ihre Arbeitsergebnisse.

Die AGI■ unterstützt Standortentwicklungen als Wertschöpfungsbeitrag

■ fördert wirtschaftliches Bauen, Betreiben und Verwerten von

Immobilien

■ trägt zu effi zienten, revisions- und rechtssicheren Prozessabläufen

bei

■ setzt Maßstäbe für energieoptimierte und umweltgerechte Indus-

triestandorte

■ fördert die Hochschularbeit und die Weiterbildung ihrer Mitglieder

■ verstärkt ihre Außenwirkung als Kompetenz- und Know-how-

Träger im Industriebau

ARBEITSKREIS (AK) / LEITER

■ Baukonstruktion Dipl.-Ing. Max Gölkel, Ingenieurgemeinschaft Gölkel IGG

■ BauvertragsrechtRA Peter Oppler, Oppler Hering, Rechtsanwälte PartGmbB

■ BrandschutzDipl.-Ing. Dietrich Bank, Robert Bosch GmbH

■ Dämmarbeiten an betriebstechnischen AnlagenRalf Debold, BASF SE

■ Elektrotechnische AnlagenJürgen George, Amprion GmbH

■ GebäudetechnikProf. Dr.-Ing. Helmut Ast, Hochschule Biberach

■ IndustriedächerJosef Löcherbach, alwitra GmbH & Co. Klaus Göbel

■ InformationsverarbeitungssystemeDipl.-Ing. Heinrich Wirth, SCD Architekten Ingenieure GmbH

■ InfrastrukturDipl.-Ing. Wolfgang Vogel, Bayer Real Estate GmbH

■ Korrosions- und BetonschutzDipl.-Ing. Ralf Appel, Evonik Industries AG

■ Nachhaltigkeit im IndustriebauDipl.-Ing. Rainer Weber, BMW Group

■ RechenzentrenN. N.

■ SäureschutzbauDipl.-Ing. Matthias Patzer, Bayer Technology Services GmbH

■ StandortbewirtschaftungDipl.-Ing. Michael Pitzer, Evonik Industries AG

■ StandortentwicklungDipl.-Ing. Till Sunderkötter, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

■ UnternehmenssicherheitGerold Hug, EnBW AG

REGIONALKREIS (RK) / LEITER

■ Nord+OstDipl.-Ing. Thomas Lippert,Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG

■ Rhein-MainDipl.-Ing. Volkmar Metzler,Merck KGaA

■ Rhein-RuhrDipl.-Ing. Michael Juhr,Juhr Architekturbüro für Industriebau- und Gesamtplanung

■ SüdDipl.-Ing. Sebastian Illig,Daimler AG

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NEUE MITGLIEDER

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 20148

NEUES AGI-MITGLIED

Hydro

Aluminium

Rolled

Products

GmbHHydro ist ein globales Aluminiumunter-

nehmen mit Produktionsstätten sowie Ver-

triebs- und Handelsaktivitäten entlang der

gesamten Wertschöpfungskette, von der

Bauxitgewinnung über die Erzeugung von

Tonerde und Energie bis zur Herstellung von

Primäraluminium und von Aluminiumwalz-

produkten sowie Recycling. 13.000 Beschäf-

tigte sind in über 50 Ländern auf allen Kon-

tinenten tätig, Hauptsitz der Norsk Hydro

ASA ist Norwegen.

In Deutschland beschäftigt Hydro mehr

als 6.000 Mitarbeiter in der größten deut-

schen Aluminiumhütte in Neuss, dem welt-

größten Aluminiumwalz- und -schmelz-

werk Alunorf (50 Prozent Beteiligung), dem

international führenden Walzproduktewerk

Grevenbroich sowie am F&E-Standort Bonn.

Das Werk Grevenbroich, 1922 gegründet,

ist mit 2.000 Mitarbeitern die weltgrößte

Produktionsstätte für hochwertige Alumi-

niumwalzprodukte wie hauchdünne Hoch-

leistungsfolien oder Aluminiumband für

Offsetdruckplatten und setzt weltweit Maß-

stäbe für die Aluminiumwalzindustrie. Der

Standort ist zugleich Sitz der Hydro Alumi-

nium Rolled Products GmbH, der größten

deutschen Hydro-Gesellschaft.

Mit dem Bau einer neuen Großanlage will

Hydro auch zu einem führenden Produzen-

ten von hochwertigem Aluminiumblech für

leichtere, Kraftstoff und Emissionen spa-

rende Fahrzeug karosserien werden. Allein

hierfür stehen Investitionen von 130 Mio.

Euro an, zusätzlich zu mehr als 20 Mio. Euro

im Jahr zur steten Wartung und Weiterent-

wicklung der über 100 Anlagen. p

www.hydro.com/deutschland

NEUES MITGLIED

ZF Lenksysteme3 Die ZF Lenksysteme GmbH gehört zu den weltweit führenden Automobilzulie-

ferkonzernen für Lenkungstechnik und wurde 1999 von der Robert Bosch GmbH

und der ZF Friedrichs hafen AG gegründet. Beide High-Tech-Unternehmen halten

je 50 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen. Der Hauptsitz der ZF Lenksysteme

GmbH befi ndet sich in Schwäbisch Gmünd. Hier arbeiten rund 5.300 Beschäftigte.

In Deutschland gibt es außerdem Werke in Berlin, Bietigheim und Bremen. Weltweit

beschäftigt das Unternehmen über 13.000 Mitarbeiter an 18 Standorten in acht

Ländern. 2013 erwirtschaftete ZF Lenksysteme einen Umsatz von über 4 Mrd. Euro.

Kurven, Serpentinen, Parklücken, Bodenwellen, rutschiger Fahrbahnbelag, plötz-

liche Ausweichmanöver oder, kurz gesagt, die „Faszination Lenken“ – das ist die

Welt von ZF Lenksysteme. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt

innovative Lenk systeme, Lenksäulen und Lenkungspumpen für Personenkraftwagen

(Pkw) und Nutzkraftwagen (Nkw). Zum Produktportfolio im Bereich Pkw gehören

z. B. die kraftstoffsparende Elektrolenkung Servolectric, die elektronisch gesteuerte

und geschwindigkeitsabhängige Servolenkung Servotronic oder die Zahnstangen-

Hydrolenkung. Zum Bereich Nkw zählen unter anderem die Servolenkung Servocom

und Hinterachs-Lenkanlagen. p

www.zf-lenksysteme.com

NEUES MITGLIED

Gambro Dialysatoren GmbH3 Am Baxter-Standort Gambro Dialysatoren GmbH in Hechingen, Baden-Württem-

berg, entwickeln und produzieren rund 1.400 Mitarbeiter Dialysatoren (künstliche

Nieren) und Dialyse-Katheter (künstliche Gefäßzugänge) für die Nierenersatzthera-

pie. Die Auslieferung der Produkte erfolgt weltweit. Seit 1973 ist der Standort zum

wegweisenden Produktions- und Forschungszentrum für künstliche Nieren inner-

halb des Gambro-Konzerns herangewachsen. Gambro AB gehört inklusive der mit-

telbaren und unmittelbaren Tochtergesellschaften seit September 2013 zu Baxter

International Inc. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die sogenannte

Membranschmiede, erforscht und entwickelt Membranen für die Dialyse sowie neue

Produkte und Therapien. Dabei liegt die Kernkompetenz in der präzisen Einstellung

der Membraneigenschaften auf die spezifi schen Erfordernisse einer Erkrankung. Die

Dialysatoren, fast alle Komponenten für deren Fertigung und die Dialyse-Katheter

stellt das Unternehmen am Standort her. p

www.baxter.com

www.gambro.com

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BAUBAROMETER

9Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

■ = Neubau (in Planung) ■ = Neubau (in Bau) ● = Umbau (in Planung) ● = Umbau (in Bau)

GebäudeartForschung + Entwicklung

Verwaltung +Schulung

Produktion +Montage

Logistik +Distribution

Sonder-bauten

Bauherren

Adam Opel AG, Rüsselsheim ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●

Andreas Stihl AG & Co. KG, Waiblingen ■ ● ■ ■ ● ■ ■ ● ●

Bayer Pharma AG, Werk Berlin ● ● ■ ● ●

Bayer Technology Services GmbH; Leverkusen ● ● ■ ■ ● ● ■ ● ● ● ■ ● ●

BMW AG, München ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●

Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG, Coburg ■ ■ ■

Daimler AG, Sindelfi ngen ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●

Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH, Stade ■ ● ● ● ■ ■ ● ● ● ● ●

Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG ■ ■ ● ● ■ ■ ● ■ ■ ● ■ ■ ■ ●

Drägerwerk AG & Co. KGaA, Lübeck ■ ● ● ● ■ ● ● ■ ■

Evonik Industries AG, Essen ■ ● ● ■ ■ ■ ■

Evonik Industries AG Degussa ● ● ● ■ ■

Flughafen Stuttgart GmbH, Stuttgart ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●

Freudenberg Immobilien Management GmbH, Weinheim ■ ■ ■ ■ ■ ■

GETRAG Hermann Hagenmeyer GmbH & Cie KG ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ● ●

Grundfos GmbH, Erkrath ■ ■ ● ● ●

Harman Becker Automotive Systems GmbH, Karlsbad ● ●

Heraeus Liegenschafts- und Facility Management GmbH & Co. KG ● ● ● ● ■ ● ●

IBM Deutschland GmbH, Ehningen ● ● ● ● ● ●

Imtech Deutschland GmbH & Co. KG, Hamburg ■ ● ● ■ ■ ● ■ ● ■ ■ ●

Infraserv GmbH & Co. Höchst KG, Frankfurt ■ ● ● ● ● ■ ● ●

John Deere GmbH & Co. KG, Mannheim ■ ● ● ■ ● ● ● ● ■ ■ ● ●

K + S Aktiengesellschaft, Kassel ■ ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●

Mainsite GmbH & Co. KG, Obernburg/Main ● ● ● ● ● ● ● ■ ■ ●

Mann + Hummel GmbH, Ludwigsburg ● ●

MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG, Bottrop ■ ■ ■

Merck KGaA, Darmstadt und Gernsheim ■ ● ● ■ ● ■ ■

METRO AG, Düsseldorf ■ ■ ■ ● ●

Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA, Karlsruhe ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●

MTU Aero Engines AG, München ● ■ ■ ● ● ●

Nordex SE, Rostock ■ ■

RAG Aktiengesellschaft, Herne ● ● ■ ● ■ ●

REHAU AG & Co., Rehau ● ● ■ ■ ●

Robert Bosch GmbH, Stuttgart ■ ■ ● ● ■ ■ ■ ● ● ■ ■

RWE Service GmbH ● ● ● ■

SANHA GmbH & Co. KG, Essen ● ●

Siemens AG, München ■ ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●

STEULER-KCH GmbH, Höhr-Grenzhausen ■ ■

StoCretec GmbH, Stühlingen ■ ■

Trumpf Immobilien GmbH & Co. KG, Ditzingen ■ ■ ■ ● ■

Vattenfall Europe Business Services GmbH, Cottbus ● ● ■ ■ ● ■ ● ●

Voith Dienstleistungen und Grundstücks GmbH & Co. KG, Heidenheim ■ ● ●

Wacker Chemie AG, Burghausen ■ ● ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ■ ● ●

Architektur- und Planungsbüros

Architekturbüro Dr.-Ing. Hans N. Mertens, Bad Dürrenberg/Berlin ● ● ■ ●

Assmann Beraten + Planen GmbH, Braunschweig ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●

ATP architekten und ingenieure ■ ■ ● ● ■ ■ ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●

Baum-Kappler Architekten GmbH, Nürnberg ■ ● ■ ■ ● ● ■ ● ■ ■ ■ ● ●

Drees & Sommer GmbH, Stuttgart ■ ■ ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ■ ■ ● ●

Henn Architekten, München ■ ■ ● ● ■ ■ ● ■ ■ ■ ■ ■

Ingenieurgemeinschaft Gölkel IGG, Stuttgart ■ ■ ■ ■ ● ● ■ ■ ● ■ ● ●

IPROconsult GmbH ■ ■ ● ● ■ ■ ■ ● ■ ● ■ ■ ● ●

Juhr Architekturbüro für Industriebau und Gesamtplanung, Wuppertal ■ ■ ● ■ ● ● ■ ■ ● ●

Kohlbecker | Architekten & Ingenieure ■ ■ ● ■ ■ ■ ■ ● ● ■ ■ ●

Lahmeyer Rhein-Main GmbH, Bad Vilbel ■ ● ■ ● ● ■ ● ● ■ ■ ■ ● ●

SCD Archithekten Ingenieure GmbH ■ ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ●

wpm Projektmanagement GmbH ■ ■ ■ ■ ● ● ■ ■ ■ ■ ■ ● ●

WPW GmbH BERATEN PLANEN STEUERN, Saarbrücken ■ ● ● ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ● ● ■ ● ●

Auszug aus der AGI-Mitgliederliste, Stand Februar 2015

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VERBANDSPARTNER

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201410

JUBILÄUM BEI DER FACHZEITSCHRIFT

60 JAHRE industrieBAU3 1955: 1955 geht das „Zentralblatt für Industriebau“ an den Start,

um die besonderen Anforderungen im Industriebau publizistisch

zu erörtern. Die zunächst monatlich erscheinende Zeitschrift unter

der Schriftleitung von Dr. Heymann-Berg wird vom Verlag Curt

R. Vincentz in Hannover herausgegeben. Die ursprüngliche Zielset-

zung der Monatsschrift hat bis heute nichts an Aktualität verloren:

„Es wird eine wesentliche Aufgabe dieser neuen Zeitschrift sein, über

alle Neuerungen im Bereich des Industriebaues umfassend zu berich-

ten und sie zur Diskussion zu stellen. Hierbei wird strenge Sachlich-

keit angestrebt und versucht werden, die in der Praxis auftretenden

Fragen in aller Vielfalt widerzuspiegeln“, heißt es in der Einführung

zur ersten Ausgabe. Verlag und Redaktion wollten damals wie heute

in „engstem Kontakt mit der Praxis und in Zusammenarbeit mit

erfahrenen Fachleuten (…) Planung, Neubau und Erweiterung sowie

Pfl ege und Schutz der Anlagen und baulich erschlossenen Gelände,

die den verschiedenen Zweigen der industriellen Produktion die-

nen“, darstellen. Architekten, Ingenieuren und den Bauabteilungen

der Industrie wurden und werden dazu Vergleichsbeispiele aus ande-

ren Betrieben für die Durchführung der eigenen Aufgaben geboten.

Kontinuität im Konzept

Dieses ursprüngliche Konzept hat sich bis heute als tragfähig

erwiesen, auch wenn die Zeitschrift die eine oder andere Verän-

derung in ihrer nun 60-jährigen Geschichte durchlaufen hat. Ein

wichtiger früher Schritt war dabei die Zusammenarbeit mit der

1958 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Industriebau e.V., des-

sen Publikations organ das „Zentralblatt für Industriebau“ schnell

wurde. So werden ab den 1960er Jahren die AGI-Arbeitsblätter fes-

ter Bestandteil des Verlagsprogramms bei Vincentz. Im Jahr 1988

wird der Titel prägnant auf „Industriebau“ verkürzt. 2001 zieht

es die Fachzeitschrift dann südwärts nach München. Der Callwey

Verlag übernimmt das Magazin von Vincentz und führt es in neuer

Schreibung „industrieBAU“ in den nächsten Jahren weiter. Im Sep-

tember 2010 schließlich steht ein weiterer Verlagswechsel in den

Annalen: Die FORUM Zeitschriften & Spezialmedien GmbH mit

Sitz im bayrisch-schwäbischen Merching wird die neue verlegeri-

sche Heimat der Fachzeitschrift „industrieBAU“. Und unter diesem

Dach beschließt zum Jahreswechsel 2014/2015 die Sonderedition

„60 JAHRE industrieBAU“ den 60. Jahrgang.

Streifzug durch die Geschichte und Wegbegleiter des Industriebaus

Aus Anlass des Jubiläums lässt die Sonderausgabe in einem über

100 Seiten starken Sonderteil 60 Jahre Baukultur Revue passieren:

in wegweisenden Gebäuden der deutschen Industrie ebenso wie in

fast unbekannten, aber nicht minder beispielgebenden Projekten.

Eine persönliche Note erhält die Sonderedition durch Interviews mit

renommierten Architekturbüros – nicht zuletzt aus der AGI –, die

diesen langen Zeitraum der Architekturgeschichte kontinuierlich

begleitet haben und heute in zweiter oder gar schon dritter Gene-

ration nach wie vor prägen. Ein Zeitstrahl, der wesentliche Ereig-

nisse der Zeitgeschichte, aber auch wichtige Stationen und Ent-

wicklungen aus dem Industriebau in kompakter Form refl ektiert,

fl ankiert die Projekte. p

Robert Altmannshofer, Objektleiter

Melanie Meinig, Chefredakteurin

Karin Kronthaler, Redakteurin

Publikationsorgan der Arbeitsgemeinschaft Industriebau (AGI) 60. Jahrgang

60 JAHRE industrieBAUProjekte aus 60 Jahren Industriebau

Interviews: u. a. Gunter Henn, Christoph M. Achammer

Bauen mit Stahl

www.industriebau-online.de ISSN 0935-2023 B 7509

6 | 2014

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MITGLIEDERARBEIT

11Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

INTERVIEW

„Architektur kann auf

verschiedene Weisen

innovativ sein“

„Wir haben immer wieder innoviert,

um mit Architektur auf neue Verfahren

und Prozesse zu reagieren“, erläutert

Prof. Dr.-Ing. Architekt Gunter Henn, Leiter

des Lehrstuhls für Industriebau sowie des

Centers für Wissensarchitektur an der TU

Dresden und Chairman des international

tätigen Büros Henn, seine Vorgehensweise.

Ihr Büro verfügt über eine mehr als

60-jährige Erfahrung, unter anderem im

Bereich des Industriebaus. Welches sind

die gebauten Meilensteine und warum?

Industriebauten sind nicht nur betont funk-

tional, sie führen auch besonders viele

unterschiedliche Funktionen in wechseln-

den Kombinationen zusammen. Das macht

es nicht gerade leicht, einzelne Gebäude

herauszugreifen, die dann für den Industrie-

bau und für eine bestimmte Zeit stehen sol-

len. „Meilenstein“ ist ein anderer Ausdruck

für „Innovation“. Wir haben immer wieder

innoviert, um mit Architektur auf neue Ver-

fahren und Prozesse zu reagieren. Architek-

tur kann auf verschiedene Weisen innovativ

sein. Man kann konstruktiv innovieren, oder

vom Material her, aber auch was die Form

und die Raumbildung angeht.

Nennen Sie ein beispielhaftes Projekt.

Als einen Meilenstein sehe ich die große

Prüfhalle auf dem Hochspannungsversuchs-

feld der Siemens-Schuckertwerke in Berlin,

die Walter Henn 1958 gebaut hat. Bei meh-

reren Millionen Volt entsteht um das Prüf-

objekt herum ein Spannungskreis, den die

Halle wie eine Parabel umschließt und nach

außen hin abschirmt. Nur zwei verschie-

dene Stahlbeton-Fertigteile wurden für das

Rautenfachwerk verwendet, während die

Verkleidung aus Kupferblech gleichzeitig

Dachhaut und elektromagnetische Abschir-

mung ist. Diese Funktionalität wurde eigens

mit einem Versuchsmodell nachgewiesen.

Die Halle ist im Wesentlichen eine konstruk-

tive und technische Innovation, und für die

damalige Zeit waren Serienfertigung und

Erweiterbarkeit wesentliche Herausforde-

rungen, genauso wie Stützenfreiheit und

die Zusammenführung unterschiedlicher

Abläufe in einem Gebäude.

Welche neuere Innovation können

Sie nennen?

Eine neuere Innovation ist der Umgang mit

wechselseitiger, sozialer Wahrnehmung in

der Skoda-Fabrik, die wir 1996 in Mladá

Boleslav gebaut haben. Die Montageschritte

sind fraktal angeordnet und erweiterbar,

wobei der Hauptprozess den verglasten

Spine umrundet, in dem sich Büros des

Managements und der Verwaltung befi n-

den. Die Anforderung lautete hier „Aware-

ness“. Solange die Vorstellung führend

ist, alles ließe sich in Gänze organisieren,

braucht man Awareness nicht, ja sie würde

sogar als störend und ablenkend empfun-

den. Organisation teilt auf, weist zu, und

verbindet dann wieder. Die so aufgesetzten

Prozesse sind lineare Systeme, selbst wenn

einige von ihnen parallel verlaufen. Aware-

ness meint aber Gleichzeitigkeit, Realtime.

Zu einem bestimmten Zeitpunkt konnte

man diese Anforderung formulieren, vor

allem wo es um Qualität ging und um ein

überall vorhandenes Bewusstsein von dem,

was gerade passiert. Natürlich hat Wahrneh-

mung in Fabriken immer eine Rolle gespielt,

dabei ging es um Licht, um Arbeitsplatzqua-

lität, um Sicherheit. Doch dann ist ein Punkt

erreicht, wo Wahrnehmung, technischer

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MITGLIEDERARBEIT

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201412

Prozess, Kommunikation und Architektur

sich auf neue Weise verbinden und einer

Aufgabe gerecht werden, die jetzt erst auf

den Punkt gebracht werden kann.

Wie sehen Sie die Entwicklung der

Aufgaben des Industriebaus?

Die Aufgaben des Industriebaus haben sich

ständig erweitert und weisen heute weit

über die Fabrik hinaus. So gehört das Ver-

hältnis von Entwickeln und Produzieren zu

den aktuellen Aufgaben der Industriearchi-

tektur, aber auch die Beziehung zum Kun-

den, sowohl im Innovationsprozess wie in

der Vermarktung. Ein Unternehmen, wel-

ches sich dem Innovieren verpfl ichtet fühlt,

fi ndet seinen Ausdruck in einem Gebäude,

das auch formal und konstruktiv Neues

wagt. Der Porsche Pavillon von Martin Henn

für die AutoStadt in Wolfsburg aus dem Jahr

2012 erzeugt mit seinen dynamischen For-

men fl ießende Übergänge zwischen innen

und außen. Dafür wurde die Monocoque-

Bauweise vom Fahrzeug- und Flugzeugbau

auf ein Gebäude übertragen, Deckenbleche

und Spanten wurden in einer Schiffswerft

in Stralsund vorgefertigt und vor Ort mon-

tiert. Der Pavillon ist Gebäude und Skulptur

zugleich. Er wurde aus dem Markenbild von

Porsche entwickelt, um das Erlebnis des

Fahrzeugs in eine architektonische Erfah-

rung zu transformieren.

Wie hat sich in Ihren Augen die Industrie-

Architektur über die Jahre geändert?

Die Industriearchitektur ändert sich mit den

Aufgaben, und diese haben sich in den letz-

ten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt. Es

gab Zeiten, in denen Konstruktives im Vor-

dergrund stand, um einem neuen Raum-

bedarf gerecht zu werden oder Tageslicht-

fabriken zu ermöglichen. Oder man fängt an,

von Kommunikation zu reden, dann kann die

Architektur nicht mit Konstruktion kommen

oder mit Material, sondern muss erst einmal

klären, was denn damit gemeint ist, worin

eigentlich die neue Herausforderung besteht

und was daran eine spezifi sch architektoni-

sche Aufgabe ist. Das geschieht nicht von

selbst, dafür braucht man Innovationsgeist

und die Unterstützung durch Methoden.

Welche Methode sehen Sie?

Wir haben in den 1980er-Jahren begonnen,

mit der Methode Programming die Ziele,

Fakten, Konzepte und Bedarfe eines Unter-

nehmens auf breiter Basis festzuhalten, für

alle Beteiligten sichtbar zu machen und

aufeinander zu beziehen. Die Abgrenzung

der Aufgabe von den möglichen Lösungen,

also vom Entwurf konkreter Gebäude, ist in

Die große Prüfhalle auf dem Hochspannungs-

versuchsfeld der Siemens-Schuckertwerke in

Berlin hat Walter Henn 1958 gebaut. Sie

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(2)

Der Porsche Pavillon von Martin Henn für die AutoStadt in Wolfsburg aus dem Jahr 2012

erzeugt mit seinen dynamischen Formen fl ießende Übergänge zwischen innen und außen.

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Nur zwei verschiedene Stahlbeton-Fertigteile

wurden für das Rautenfachwerk verwendet.

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MITGLIEDERARBEIT

13Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

einem dynamischen Feld wie dem Industrie-

bau unumgänglich, weil man sich nicht auf

Erfahrung ausruhen kann. Wie ein Unter-

nehmen handelt und kommuniziert, stellt

sich aus seiner Sicht zunächst ganz anders

dar als für den Architekten, der Funktionen

verortet, voneinander abgrenzt und in Bezie-

hung zueinander setzt. Wir haben es mit

zwei unterschiedlichen Medien zu tun, in

der Kommunikation und in der Architektur.

Die Unterscheidungen sind jeweils andere.

Man muss sie sorgfältig auseinanderhalten,

für sich anreichern und stark machen, um sie

dann in Entwürfen aufeinander zu beziehen.

Wie ist das Verhältnis von

Kommunikation und Unterscheidung?

In der Wirklichkeit greifen Kommunikation

und gebaute Unterscheidungen wieder inei-

nander. In der Gestaltung dieser Wirklichkei-

ten müssen wir aber einen Schritt nach dem

anderen machen. Das ist generell so in der

Architektur, doch im Industriebau mit sei-

ner Dynamik, seinen vielen Funktionen und

Kombinationen ist ein solches Vorgehen

unbedingt erforderlich. Die Tendenz, dass

sich auch Industrieunternehmen in ihren

Bauten ikonisch darstellen möchten, hat

diese Notwendigkeit manchmal verdeckt.

Doch sollte auch eine gebaute Signatur die

Signatur des Unternehmens sein und nicht

die des Architekten.

In welchem Industriebau würden Sie

als Fabrikarbeiter arbeiten wollen?

Gerne in der Gläsernen Manufaktur Dres-

den. Das Manufakturwesen steht historisch

am Übergang von der handwerklichen zur

industriellen Fertigung. Für den Philosophen

Richard Sennett zeigt sich das Handwerk in

der Einstellung, eine Arbeit um ihrer selbst

willen gut machen zu wollen. Diese Einstel-

lung ist heute wieder notwendig, wenn bei

der Entwicklung eines Produkts seine Produk-

tion immer mitgedacht werden muss, dieses

Wissen aber nicht einfach in die Fertigung

hineingetragen wird, sondern in Koopera-

tion mit dieser entsteht. Die Mitarbeiter der

Fertigung müssen zu Innovatoren werden

und die Entwickler Produkte auch herstellen

können. Hierfür ist eine handwerkliche Ein-

stellung im Sinne Sennetts notwendig.

Welche Veränderungen stehen uns

im Industriebau noch bevor?

In der Industrie stehen Veränderungen an, für

die das Schlagwort „Industrie 4.0“ steht. Die

Entwicklung nahm ihren Ausgangspunkt bei

den Embedded Systems, Verbindungen von

Elektronik und Mechanik, bei denen die deut-

sche Industrie einen Spitzenplatz behauptet.

Mit IP-Adressen ausgestattet können nun

Maschinen, Bauteile und selbst Produkte

über das Internet miteinander und mit Mit-

arbeitern oder Kunden kommunizieren. Es

entsteht eine immer dichtere Vernetzung des

Cyberspace mit den physischen Vorgängen.

Zusammen mit neuen Fertigungsverfahren

führt das dazu, dass unmittelbar auftrags-

bezogen reagiert werden kann. Es entsteht

erstmals ein Ist-Bild, ein Echtzeitbild, das die

Fertigung, die interne und externe Logistik,

den Personaleinsatz umfasst.

Was bedeutet das genau für die Praxis?

In der Industrie 4.0 werden Menschen und

vernetzte Objekte kooperativ Entscheidun-

gen fällen. Die Mitarbeiter in der Fabrik der

Zukunft werden eigenverantwortlicher han-

deln, als das heute der Fall ist. Selbstorga-

nisation spielt dabei eine große Rolle, dies

aber so, dass die Menschen mithilfe der Ver-

netzung selbst die Fertigung organisieren,

was sie in herkömmlichen linearen Syste-

men noch sehr eingeschränkt tun. Dadurch

verfl echten sich Produktentwicklung und

Wissensentstehung immer enger mit

Produktion und Wissensanwendung. Unter

dem Gesichtspunkt des Wissens erinnert das

an die Situation im traditionellen Handwerk.

Die Nähe der Wissensformen taucht nun

auf einem höheren, kommunikativ vernetz-

ten Level im industriellen Maßstab wieder

auf, mit dem Unterschied, dass kein Meister

mehr alles weiß und alles kann. Der Architek-

tur kommt dabei die Aufgabe zu, zwischen

Wissen und Nichtwissen, Wissensanwen-

dung und Wissensgenerierung zu unterschei-

den, um das so Unterschiedene auf neue

Weise in einem kooperativen Prozess neu

zusammenzuführen. Dann kann die Vision

einer Fabrik als Schule Wirklichkeit werden,

die der Medien philosoph Vilém Flusser vor

über 20 Jahren beschrieben hat. p

[INTERVIEW: MELANIE MEINIG]

Die Skoda-Fabrik wurde 1996 in Mladá Boleslav von HENN gebaut.

HEN

N/H

G E

sch

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MITGLIEDERARBEIT

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201414

INTERVIEW

„Industrie 4.0 wird auch den

Industriebau verändern“

„Nicht nur weil ich aus den Tiroler Bergen komme, sehe

ich den Industriebau als den ´Abfahrtslauf der Archi-

tektur´“, betont Univ.-Prof. Christoph M. Achammer,

Vorstandsvorsitzender ATP Architekten Ingenieure und

Lehrstuhl für Industriebau und interdisziplinäre Baupla-

nung, Institut für interdisziplinäres Bauprozessmanage-

ment, an der TU Wien, die Bedeutung der Bauaufgabe.

Wie hat sich in Ihren Augen die Industrie -

Architektur über die Jahre geändert?

Sehr erfreulich. Von einer reinen Bedarfs-

deckung über die Hinwendung zur mög-

lichst perfekten Prozessunterstützung wei-

ter zu hohen qualitativen Ansprüchen an

Arbeitsplatzqualität, Umwelt und Ästhetik.

Ich denke, gerade in Zeiten, in denen reale

Wertschöpfung – und das macht Industrie

– wieder wichtig wird, steht eine qualitäts-

orientierte Renaissance der Industriearchi-

tektur bevor.

Welches Industriegebäude der letzten

60 Jahre empfi nden Sie persönlich als

zukunftsweisend?

Als Student beeindruckte mich die „Hänge-

brücken-Papierfabrik“ von Pier Luigi Nervi

bei Mantua, Italien, später das Renault Cen-

ter in Swindon, England, von Norman Foster

und nun beeindrucken mich die wissens-

orientierten Fabriken von Prof. Dr.-Ing.

Architekt Gunther Henn.

Ihr Büro verfügt über eine mehr als

60-jährige Erfahrung, unter anderem im

Bereich des Industriebaus. Welches sind

die gebauten Meilensteine und warum?

Nennen Sie drei beispielhafte Projekte.

Mein Vater hat sich schon in den frühen

1950er-Jahren intensiv dem Industriebau

gewidmet und war mit seinen Lagerge-

bäuden für den Lebensmitteleinzelhandel

„Miterfi nder“ der Europalette. Konsequent

wurde eine Generation von Architekten

ausgebildet, die – ausgehend vom Kernpro-

zess der industriellen Aufgabe – versuchten,

geeignete Gebäude zu entwerfen und in der

Realisierung zu begleiten. In den 1970er-

Jahren wurde dann die Idee der integralen

Planung in die Tat umgesetzt und Architek-

ten begannen mit Tragwerksplanern und

ATP/B

eck

er

Laco

ur

SIMEC Siemens Microelectronics Center, Dresden, Chipwerk, 1996.

ATP

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MITGLIEDERARBEIT

15Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

Ingenieuren der Gebäudetechnik simultan

zusammenzuarbeiten. Der erste Neubau

eines modernen Zerlegebetriebes für die

Firma Tönnies in Rheda war ein Muster-

projekt für neue Qualitäten in der Lebens-

mittelindustrie, in der sich ATP fortan zum

Marktführer entwickelte. In eine Dimen-

sion der Komplexität und Geschwindigkeit

führte uns der Neubau der Halbleiterfabrik

für SIMEC, das Siemens Microelectronics

Center in Dresden, Anfang der 1990er. Als

Schlüsselprojekt der letzten Jahre betrachte

ich für unser Haus den Neubau für BMG

MIS am Ulmer Eselsberg (siehe industrieBAU

1/2013), das erstmals über alle Gewerke in

einem gemeinsamen BIM-Modell entstand.

Welche drei architektonischen Grundge-

danken braucht ein guter Industriebau?

Solche, die jedes Haus braucht: Utilitas, Firmitas

und Venustas. Was Vitruv vor mehr als 2000

Jahren formuliert hat, stimmt noch immer. Nur

im Industriebau mit erhöhter Geschwindig-

keit. Nicht nur weil ich aus den Tiroler Bergen

komme, sehe ich deshalb den Industriebau als

den „Abfahrtslauf der Architektur“.

In welchem Industriebau würden Sie als

Fabrikarbeiter arbeiten wollen?

In der gläsernen Manufaktur von Henn am

Großen Garten in Dresden.

Welche Kindheits- und Jugenderinne-

rungen haben Sie zum Thema Industrie-

bau? Hat Ihr Vater oder Großvater Sie

auf Baustellen mitgenommen?

Meine erste Erinnerung ist wirklich auf

meinen Vater und Großvater zurückzu-

führen. Mein Vater konnte, als einen sei-

ner ersten Aufträge, für meinen Großvater

eine moderne Weinkellerei und die erste

Coca-Cola-Abfüllfabrik in Westösterreich

planen und errichten. Die in der „Auslage“

stehenden Abfüllmaschinen haben mich

als 7-Jährigen, der an der Hand des Bau-

herrn und des Architekten zwischen den

Coca-Cola-Flaschen durchspazieren durfte,

nachhaltig beeindruckt.

Ganz genau weiß ich noch, wie bei der

Errichtungsfeier einer großen Betonfertig-

teilhalle deren erste Dreigelenkbögen ohne

Querverspannung donnernd zu Boden

krachten und Bauherrn und Bürgermeis-

ter unverletzt umschlossen. Als Gymna-

siast erinnere ich mich an den Besuch der

verschiedenen Versandhäuser für Quelle,

einschließlich einer riesigen Halle mit Plat-

tenstapelspeichern. Deren Kapazität hätte

heute in einem Schreibtisch Platz.

Welche Veränderungen stehen uns im

Industriebau noch bevor?

Industrie 4.0 wird auch den Industriebau

verändern. Die immer intensivere Vernet-

zung von Mensch, Intelligenz und Maschine

einerseits und die Forderung, in Netzwerken

kooperativ zu arbeiten, stellen ganz neue

Anforderungen an den Industriebau. Auch

denke ich, dass Teile der Industrie wieder

in die Stadt zurückkommen werden. Denn

eine der knappen Ressourcen der Zukunft

sind gut ausgebildete und engagierte

Frauen und Männer, die Beruf und Leben

fl exibler vereinbaren möchten.

Der Industriebau ist – wieder einmal –

Vorreiter einer ganz neuen Technologie.

Diesmal im Prozess der virtuellen Abbil-

dung der zukünftigen Fabrik mit allen ihren

Funktionen. Die BIM-Technologie wird

das Planen und Bauen radikal verändern.

Interdisziplinarität und Kooperation sind

meines Erachtens die Voraussetzungen für

erfolgreiche Industrien. Das werden wir in

Zukunft durch Gebäude noch besser unter-

stützen müssen oder dürfen, denn es gibt

keine schönere Herausforderung für Archi-

tekten und Ingenieure. p

[INTERVIEW: MELANIE MEINIG]

BMG MIS, Forschungs- und Produktionsgebäude, Ulm, 2012.

ATP

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MITGLIEDERARBEIT

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201416

INTERVIEW

„Architektur darf nicht

Mittel zum Zweck sein“

Schon sein Großvater legte besonderen Wert auf die

„menschliche Fabrik“. Der Beschäftigte sollte nicht ano-

nymer Teil der Produktion sein, sondern der Mittelpunkt

des Industriebaus. Dipl.-Ing. (FH) Matthias Kohlbecker,

Freier Architekt BDA und Geschäftsführer Kohlbecker

Architekten & Ingenieure sowie Kohlbecker Gesamtplan

GmbH, stammt bereits in der dritten Generation aus

einer Architektenfamilie und weiß, wovon er spricht.

Ihr Büro verfügt über eine mehr als

80-jährige Erfahrung, unter anderem im

Bereich des Industriebaus. Nennen Sie

drei beispielhafte Meilensteine.

Mein Großvater erhielt 1939 zusammen mit

den Architekten Emil Mewes, Fritz Schupp

und Martin Kremmer gemeinschaftlich den

Auftrag zur Planung des neuen Volkswa-

genwerkes in Wolfsburg. Dieses Werk ist

herausragend für die Zeit der Industriali-

sierung und ist bis heute in Betrieb, Teile

davon sind als Industriedenkmal geschützt.

Dann die Zeit des Wiederaufbaus: In

den 1950er-Jahren plante Karl Kohlbecker

den Ausbau und Wiederaufbau des Daim-

ler-Werkes in Sindelfi ngen: Werkhallen für

Montage, Gießerei, Galvanik, Lackierung,

Verwaltungsgebäude und Verpfl egungsbe-

trieb. Alle diese Bauwerke tragen Karl Kohl-

beckers Handschrift und sind Zeichen seiner

Leidenschaft für den Industriebau. Bereits zu

dieser Zeit legte mein Großvater besonderen

Wert auf die „menschliche Fabrik“, in der

er den Beschäftigten nicht als anonymen Teil

der Produktion, sondern als Mittelpunkt des

Industriebaus sah.

Heute, in der Zeit der Globalisierung,

haben sich die Aufgabenstellungen der

Industrie stark verändert. Die Wirtschaft

wird zunehmend internationaler und mit

ihr auch die Anforderungen an den Indus-

triebau und an die Planer. Als Beispiel kann

ich hier die KIA-Motors-Fabrik nennen, die

wir 2007 in den USA geplant haben. Dabei

handelt es sich um das erste KIA-Werk in

den USA und das Büro Kohlbecker hat es

geschafft, deutsche Erfahrung mit dem

koreanischen Know-how des Bauherrn auf

amerikanischem Grund zu vereinen und eine

Produktionsstätte nach neuestem Stand und

neuester Technik zu planen und zu bauen.

Wie hat sich in Ihren Augen die Industrie-

Architektur über die Jahre geändert?

Der Industriebau selbst wird immer stärker

auch als Teil der Markenkommunikation ver-

standen. Das Image des Produktes und die

Werte des Unternehmens sind immer häufi -

ger in gebauter Form umgesetzt. Durch die

Verfügbarkeit von neuen Medien wirkt jedes

Handeln eines Unternehmens immer stärker

auf das in der Öffentlichkeit wahrgenom-

mene Gesamtbild ein.

Kohlb

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n &

Ingenie

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(2)

Volkswagenwerk, Wolfsburg.

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MITGLIEDERARBEIT

17Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

Welches Industriegebäude der letzten

60 Jahre empfi nden Sie persönlich als

zukunftsweisend?

Sehr faszinierend sind vor allem Beispiele

der Industriearchitektur, die die Aufgabe

holistisch in allen Maßstäben betrach-

ten. Das Johnson Wax Headquarter von

Frank Lloyd Wright ist zwar ein bisschen

älter als 60 Jahre, aber die Faszination der

Umsetzung des Arbeitsprozesses von Mas-

terplan über Tragwerk bis hin zum Layout ist

hier bemerkenswert eigenständig gedacht.

Ähnlich ist es beim G-Star Headquarter

von OMA, das ist ein sehr zeitgenössisches

Projekt (siehe industrieBAU 4/14). Neben

Funktion und Ästhetik ist dieses Projekt für

mich so beeindruckend, weil es auf beson-

dere Weise den Rückschluss vom Produkt

zum Herstellungsort schafft. Dieser Zusam-

menhang zwischen Produkt und Architek-

tur wird immer wichtiger und wir sehen es

auch als unsere Aufgabe an, dies unseren

Auftraggebern im immer weiteren Umfang

zu ermöglichen. Aus diesem Grunde bieten

wir Industriearchitektur nicht nur in Form

von Gebäudeplanung, sondern bis hin zum

kleinsten Detail der Innenausstattung aus

einem Guss an.

Welche drei architektonischen Grundge-

danken braucht ein guter Industriebau?

Als Allererstes einen engagierten Bauherrn,

der die Architektur nicht vom Mittel zum

Zweck verkommen lässt. Zweitens muss der

Bauherr über die Funktionalität hinaus den

Menschen und Arbeitsplatz fordern und

fördern. Drittens gilt es, den Gedanken der

Nachhaltigkeit in der Architektursprache,

dem Material und dem Umgang mit der

Umwelt umzusetzen.

In welchem Industriebau würden Sie als

Fabrikarbeiter arbeiten wollen?

Die Frage ist einfach, aber die Antwort

etwas komplizierter. Nicht nur das Gebäude

oder der gestaltete Arbeitsplatz prägen

den Industriebau und die damit verbun-

dene Arbeitsplatzqualität. Zur Zufrieden-

heit am Arbeitsplatz gehören viel mehr

Dinge, unter anderem bauliche Aspekte

wie Tageslicht, Klimabedingungen (Luft,

Wärme, Kälte, Schall usw.) sowie Ergo-

nomie und kurze Wege. Zur Fabrikarbeit

gehört aber vor allem auch das Gesamt-

bild des Arbeitgebers dazu, wie Verträge,

Schichtmodelle, Essensangebot, Versiche-

rungen und vieles mehr.

Ich würde gerne – anstatt in einem klas-

sischen Industriebau – in einer campusähn-

lichen Anlage arbeiten, welche folgende

Kriterien erfüllt: einen Ausgleich zwischen

bebauten Flächen und Grünfl ächen sowie

Arbeitsplätze mit Tageslicht und Außenbe-

zug. Der Industriecampus, wie ich ihn mir

vorstelle, sollte wie ein gut gemixter Cock-

tail sein: die Produktion als Basis mit einem

Schuss Essenswelt, Sport, Einzelhandel für

den Tagesbedarf, Gesundheit und Erholung.

Welche Kindheits- und Jugenderinne-

rungen haben Sie zum Thema Industrie-

bau? Hat Ihr Vater oder Großvater Sie

auf Baustellen mitgenommen?

Dies ist, auch wenn in eine Architektur-

familie geboren, für einen Spätberufenen

die falsche Frage. Ich kann mich aber noch

sehr gut an die Flüge von Baden-Baden mit

einer kleinen Sportmaschine mit meinem

Vater zur Baustelle der MTU nach Fried-

richshafen erinnern. Aber ehrlich gesagt,

der Flug war damals viel spannender als die

Besichtigung der Baustelle.

Welche Veränderungen stehen uns im

Industriebau noch bevor?

Ich glaube, dass der Industriebau als reines

Funktionalgebäude bald überholt ist. Im

Wettbewerb um die besten Mitarbeiter sind

die Unternehmen immer mehr gefordert

und auch der klassische Industriebau muss

in Zukunft mehr können. Hier komme ich

wieder auf die Vision des Campus zurück.

Bei Großprojekten sollte eine umfassende

Anlage, ein Campus entwickelt werden,

um der Gesamtentwicklung der Arbeitswelt

gerecht zu werden.

Auch muss die Integration einer Anlage in

die nähere Umgebung unbedingt beachtet

werden. Bei mittleren und kleineren Projek-

ten sollte sich der Gedanke schon im Bebau-

ungsplan widerspiegeln. Der Mitarbeiter

im Mittelpunkt – darauf muss auch der

Industrie bau künftig ausgelegt sein. p

[INTERVIEW: MELANIE MEINIG]Der Hauptsitz G-STAR RAW im Südosten von Amsterdam wurde vom

Pritzker-Preisträger Rem Koolhaas, Architekturbüro OMA, entworfen.

KIA-Motors-Fabrik.

Kohlb

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MITGLIEDERARBEIT

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201418

THEORIE TRIFFT PRAXIS

Die Agora im Gebäude:

Zur Architektur von Wissen und Nichtwissen

Forschung und Entwicklung sind soziale Prozesse. Der kommunikative Austausch

innerhalb der eigenen Disziplin und zwischen den Disziplinen wird immer bedeu-

tender. Dazu braucht es einen Ort. Die architektonische Erfi ndung der Agora könnte

dafür ein Vorbild sein.

3 Der Begriff der Agora führt ähnliche

Bedeutungen mit sich wie Forum oder Plaza.

Werden damit Bauten staatlicher oder kom-

munaler Institutionen beschrieben, geht

dies in der Regel mit hohen Erwartungen an

„etwas Gesellschaftliches“ einher, das sich

dort abspielen soll. In der Privatwirtschaft

sind es zumeist Gebäude des Einzelhan-

dels, die durch öffentliche Bereiche belebt

und attraktiv gemacht werden. „Agora“

greift dabei maximal weit zurück, genau

genommen bis an den Beginn der archai-

schen Kultur und das Aufl eben der attischen

Demokratie vor fast 3.000 Jahren. Mit der

Agora entstand das Prinzip des Synoikismos,

die Vereinigung mehrerer unabhängiger

Dörfer und Adelshäuser („Oikoi“) zu einer

Stadt, einer „Polis“. Ein ähnlicher Zusam-

menschluss lässt sich im selben Zeitraum für

das Forum Romanum beobachten. Charak-

teristisch für die Polis ist, dass vordem unab-

hängig agierende „Häuser“ bzw. Familien in

einen neuartigen Verband eintreten, ohne

jedoch zu verschmelzen. [1]

Die damit einhergehende Steigerung

der gesellschaftlichen Komplexität wird an

entscheidender Stelle durch Architektur

und Städtebau in die Wege geleitet. Zuvor

war der Warentausch zwischen den einzel-

nen „Häusern“ nur im Außerhalb und nur

an besonderen Orten möglich, an denen

Gegenstände hinterlassen bzw. wegge-

nommen wurden (sog. silent trades). Diese

prekäre Einrichtung einer potenziellen

Begegnung mit Fremden – darauf hat der

Soziologe Dirk Baecker [2] aufmerksam

gemacht – erscheint nun mitten in der Stadt,

die dadurch erst zur Stadt im uns vertrauten

Sinne wird: als ein Ort des Austauschs unter

Fremden, die einander fremd bleiben dürfen.

Architektur

Die Architektur kommt dadurch ins Spiel,

dass sie Unterscheidungen einführt. Darin

liegt ihre Selbstreferenz. Architektur unter-

scheidet zunächst einmal zwischen innen

und außen, zwischen einem Raum und dem

nächsten, und erst in weiterer Hinsicht trägt

sie Symbole, zeigt sie Form- und Material-

wahl oder nimmt sie stilistische Bezüge auf.

Die Architektur der Polis, die im 8. Jh. v. Chr.

entsteht, führt den Markt, und mit ihm die

Fremden, in die Stadt ein, und sie tut dies,

indem klar zwischen privaten Häusern und

einem öffentlichen Markt, der Agora, dem

Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main, Campus Riedberg.

Fertigstellung: 2013, Architektur: HENN.

Foyer mit „Boxen“ und Bereichen für den interdisziplinären Austausch.

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MITGLIEDERARBEIT

19Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

zentralen Platz, unterschieden wird. Durch

die Architektur wird also eine Differenz

eingeführt und aufrechterhalten, die nicht

absolut ist, sondern beliebig oft überschrit-

ten werden kann. Zugleich mit dem Markt

und seiner Fähigkeit, Fremde einander

näher zu bringen, wobei sie Fremde bleiben,

entsteht ein neuartiges politisches System,

das wir seitdem Demokratie nennen.

Die heutige Gesellschaft hat ihre Begeg-

nungs- und Kommunikationsformen durch

die Entstehung neuer Medien insoweit ver-

ändert, als dem Markt in der Stadt keine

zentrale Rolle mehr zuzukommen scheint.

Ausgedient hat diese architektonische

Erfi ndung jedoch keineswegs; Was sich

verändert, ist der Anwendungsbereich. Der

städtische Platz entsteht historisch als eine

Leerstelle, die es möglich macht, mit Frem-

den zusammen zu leben. Natürlich gehören

dazu auch Werte, Regeln und Gesetze. Aber

wäre es überhaupt möglich, diese in jede

konkrete Situation einzubringen ohne die

Orientierung von Städtebau und Architek-

tur? Denn auf dem Platz, der klar von den

umgebenden Häusern unterschieden ist,

wissen wir ohne nachzudenken und ohne

vorhergehende Diskussion, dass wir nicht

privat sind, dass wir Fremdes aushalten müs-

sen und Unbekanntes erwarten dürfen. Auf

dem Platz befi ndet sich kein weiteres Haus,

sondern eine Leerstelle, die nur vorüber-

gehend besetzt werden darf. Das Fremde,

Neue und Unerwartete wird hier auf Dauer

gestellt. Es muss nicht erst von außen her-

eingetragen werden, sondern entsteht aus

den wechselnden Begegnungen derer, die

sich fremd sind.

Das Unstete

Das Unstete wird durch die Architektur zu

einer stetigen Einrichtung, sodass man mit

dem Unberechenbaren rechnen kann. In

der heutigen Wissensgesellschaft kann man

diese Konstellation vermehrt im Innern von

Gebäuden beobachten, die der Forschung

und Entwicklung dienen. Während das

fachspezifi sche Wissen an Labortischen und

Computern, in Bibliotheken und an Werk-

bänken beständig erweitert und erschlossen

wird, sind es die Begegnungen zwischen

den Disziplinen, die das Wissen sprunghaft

entwickeln und neue Gebiete erschließen.

Unterschiedliche Disziplinen sind sich fremd.

Das Wissensfeld, das sich zwischen ihnen

auftut, ist prinzipiell grenzenlos, außerdem

kann es niemand für sich reklamieren und

erobern. Gleiches gilt für die Begegnung

mit dem Markt, mit Kunden, Zulieferern

und Mitbewerbern, aber auch für ethische

Anliegen, die aus der Gesellschaft kommen.

Das Interdisziplinäre

Das interdisziplinäre Wissen ist instabil,

darum braucht es einen Ort, an dem das

beständige Zusammenkommen und Ausei-

nandergehen der Wissensgebiete auf Dauer

gestellt wird. Während die etablierten Fach-

gebiete mit bestimmten Funktionen, techni-

schen wie architektonischen, versorgt wer-

den müssen, hat die „Agora“ die Funktion,

sich von keiner Funktion dauerhaft besetzen

zu lassen.

Das Interdisziplinäre ist kein eigener

Gegenstand, es hat kein angestammtes

Gebiet. Seine Gruppierungen kommen aus

Gründen zusammen, die zunächst nicht Fachlabor

Die „Agora“ in der Mitte wird von allen Fachbereichen genutzt.

HEN

N

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MITGLIEDERARBEIT

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201420

offenliegen, lassen sie sich doch nicht mit

der Sprache, der Wahrnehmung und dem

Interesse eines bestimmten Fachgebiets

beschreiben. Es gibt zwischen den Fach-

gebieten keine „Gruppen“, wenn dieser

Begriff besagt, dass deren Mitglieder fraglos

zusammengehören, auch wenn sie einmal

nicht zusammen sind. Es gibt allein „Grup-

pierungen“, und für ihre Beobachtung

bleibt nichts als den Spuren zu folgen, die

sie bei ihren Aktivitäten hinterlassen. [3]

Interdisziplinäres kann nur stattfi nden.

Architektur hat dabei die Aufgabe, das

Flüchtige zu verorten, indem es von den

Fachbereichen wahrnehmbar und erlebbar

unterschieden wird. Die Spuren, die die

Begegnungen hinterlassen, werden dabei

nicht der Leerstelle eingeschrieben, son-

dern sie verändern die einzelnen Wissens-

bereiche, wirken also auf diese zurück. Die

memory function liegt verteilt in den Diszi-

plinen und beeinfl usst von dort die zukünf-

tigen Begegnungen auf der „Agora“. Im

Kommen und Gehen, Begegnen und Aus-

einandergehen entstehen und formen sich

Netzwerke. Auch das Gehirn ist solch ein

sich selbst organisierendes Netzwerk, das

Analogien zur Funktionsweise von Städten

und Gebäuden erlaubt. [4]

Funktionale Architekturen

Die Analogie gilt natürlich nicht den Kon-

struktionsweisen, die ganz unterschiedlich

sind, sondern den funktionalen  Architek-

turen. Diese äußern sich in  raumzeitlichen

Mustern, die  beständig reproduziert  wer-

den, die entstehen und zerfallen – in

Gehirnen wie in Gebäuden. Die Analo-

gie spielt sich im  Bereich der Prozesse ab,

nicht in dem des Aussehens. Dabei ist eine

bestimmte Unterscheidung innerhalb der

neuronalen Architekturen von besonderer

Bedeutung, die zwischen lokalen Verar-

beitungsarealen und deren globaler Ver-

netzung. „Der Schlüssel zur Funktionalität

des Gehirns liegt in der Frage, wie diese

lokalen Verarbeitungsareale über ‚Fern-

verbindungen’ global vernetzt sind.“ [5]

Die Einheitlichkeit der Wahrnehmung und

die Fähigkeit zum Entscheiden und Handeln

kommen nicht durch eine  zentrale Instanz

zustande, sondern durch eine Kombination

unterschiedlicher Vernetzungen. „Die funk-

tionale Architektur des Gehirns erzeugt auf

diese Weise in Selbstorganisation raum-

zeitliche Muster mit bestimmten Bedeu-

tungen.“ [6] Diesen Mustern entspricht in

der Welt der Forscher und Entwicklerinnen

das wechselvolle Bild des Begegnens und

Kommunizierens zwischen den Diszipli-

nen. Erst die zusammengeführte Leistung

der lokalen Gehirnareale auf der Basis

einer funktionalen „Architektur“ erscheint

auf der globalen Ebene als Angepasstheit

des  Organismus an seine Umwelt, und

erst das Zusammenwirken der  spezialisier-

ten Wissensgebiete  und Disziplinen bringt

hervor, was heute ein erfolgreiches Institut

oder Unternehmen ausmacht. 

Ein derartiger Analogieschluss setzt vor-

aus, dass auch die Unterschiede zwischen

HEN

N (2)

Interdisziplinäres Wissen entsteht auf der „Agora“ durch die Begegnung

in Räumen, die von keinem Fachbereich dauerhaft besetzt werden.

Die Analogie zur funktionalen Architektur des Gehirns liegt in der Unterscheidung lokaler

und globaler Verbindungen. Durch die gemeinsame Nutzung sind alle Fachgebiete

auf der „Agora“ temporär vertreten. Ihre lokalen Netzwerke können dort untereinander

globale Verbindungen entwickeln, ohne ihre fachspezifi sche Verortung aufzugeben.

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MITGLIEDERARBEIT

21Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

beiden Feldern benannt werden. Gebäude

werden für Menschen gemacht, die sich in

ihnen bewegen und zurechtfi nden. Verbin-

dungen in der sozialen Sphäre entstehen

dadurch, dass man an einem  Ort  zusam-

menkommt und später wieder auseinander-

geht. Die soziale Welt ist nicht verdrahtet

wie Nervenzellen, sie pulsiert im Kommen

und Gehen von Menschen.  Während im

Gehirn die raumzeitlichen Aktivierungs-

muster mit bestimmten Bedeutungen kor-

relieren, muss man in Gebäuden zwischen

Bewegungsmustern von Menschen im

Raum und den Bedeutungen unterschei-

den, die erst in der Kommunikation ent-

stehen. Nervenzellen bewegen sich nicht,

Menschen aber schon.

Wie prägen sich diese funktionalen Archi-

tekturen nun konkret in der Architektur

von Gebäuden aus? Das Raumsystem eines

Gebäudes defi niert Räume für organisato-

rische Einheiten und fachliche Disziplinen

mit ihren Spezialeinrichtungen, aber auch

solche Räume, die mehrere Einheiten über-

greifen und dabei Funktionen beinhalten,

die für alle von Interesse sind. Das können

einfache Bedürfnisse wie Essen und Trinken

oder Entspannung sein, aber auch Exter-

nalisierungen von Arbeitsständen in Form

von Prototypen oder besonders kostspielige

Geräte, die gemeinschaftlich genutzt wer-

den. An solchen Orten treffen Unbekannte

mit ähnlichen Interessen aufeinander und

können neue Kontakte knüpfen. Auch die

bereits vorhandenen und eher fl üchtigen

Verbindungen zwischen Mitarbeitern, die

für ein soziales Netzwerk ebenso wichtig

sind wie die starken und intensiv gepfl eg-

ten, werden immer aufs Neue aktiviert,

sobald die betreffenden Personen an allge-

mein sichtbaren und zugänglichen Orten in

Erscheinung treten.

Das zufällige Aufeinandertreffen, die

absichtsvolle Gruppierung, das Auftreten

und Sich-Zurückziehen, das Präsentieren und

Verbergen von Inhalten und Gegenständen

geschieht nicht als „soziales Handeln“ im

luftleeren Raum einer „Gesellschaft“, son-

dern ist untrennbar mit dem Gebrauch von

Türen und Wänden, Emporen und Treppen,

Fenstern und Fluren, zentralen und peri-

pheren Räumen verknüpft. Wir könnten die

meisten Handlungen, die das soziale Leben

ausmachen, ohne Architekturen gar nicht

ausführen, oder nur mit einem derartigen

mentalen und kommunikativen Aufwand,

dass sie wohl eher ausblieben. Insofern

Architektur Aufgaben übernimmt, mit denen

Menschen oder Apparate zum gegebenen

Zeitpunkt überfordert wären, ist sie selbst

Akteur. [7] Architektur macht das Verhält-

nis von Wissen und Nichtwissen dauerhaft,

indem sie fein abgestimmte Unterscheidun-

gen setzt. So hält sie den Prozess in Gang,

ohne das Ergebnis vorherzubestimmen.

Der Wandel in unserem Verhältnis zum Wis-

sen ist tiefgreifend und herausfordernd. Die

Antworten der Architektur werden dabei keine

völlig neuen sein, bietet Architektur doch wei-

terhin Schutz und ordnet Funktionen an. Wir

verlangen auch nach wie vor von Gebäuden,

dass sie schön sind. Nur wird das, was mit-

hilfe des Gebäudes als schön erscheint, etwas

Neues sein. In einer Zeit gewisser restaurativer

Tendenzen, die allein Überkommenes als

schön hinstellen, kann Architektur die Schön-

heit des Relativen, Unbekannten und Überra-

schenden vermitteln. p

TEXT: PROF. DR.-ING. ARCHITEKT GUNTER HENN

LEITET DEN LEHRSTUHL FÜR INDUSTRIEBAU SOWIE

DAS CENTER FÜR WISSENSARCHITEKTUR AN DER

TU DRESDEN. DARÜBER HINAUS IST ER CHAIRMAN

DES INTERNATIONAL TÄTIGEN BÜROS HENN.

[1] VGL. GUNTER HENN, SVEN RICHTER, MICHAEL

STEINBUSCH: DIE AGORA IM UNTERNEHMEN. IN:

HANS-GEORG LIPPERT, RUT-MARIA GOLLAN, ANKE

KÖTH (HG.), UNPLANBAR 2. AGORA UND VOID:

DIE FUNKTION DER MITTE IN ARCHITEKTUR UND

STÄDTEBAU, DRESDEN 2013.

[2] DIRK BAECKER: STADTLUFT MACHT FREI:

DIE STADT IN DEN MEDIENEPOCHEN DER

GESELLSCHAFT, IN: ZU|SCHNITT (2008) H.

015. WWW.ZU.DE/DEUTSCH/FORSCHUNG_

FORSCHUNGSPROJEKTE/ZUSCHNITT_015.PDF

[3] VGL. BRUNO LATOUR: EINE NEUE SOZIOLOGIE

FÜR EINE NEUE GESELLSCHAFT, FRANKFURT AM

MAIN 2010, S. 50FF. DEM GEDANKENGANG

LATOURS FOLGEND IST DIE FLÜCHTIGE

GRUPPIERUNG KEINESWEGS EINE EXOTISCHE

ERSCHEINUNG, SONDERN DER AUSGANGSPUNKT

VON VERSAMMLUNGEN ÜBERHAUPT, DIE

BEOBACHTUNG IHRER SPUREN MITHIN DIE

EIGENTLICHE AUFGABE DER SOZIOLOGIE.

[4] VGL. WOLF SINGER: DAS GEHIRN – EIN SICH

SELBST ORGANISIERENDES SYSTEM. IN: HENN

MAX PLANCK INSTITUTE FRANKFURT, MÜNCHEN

2014, S. 22-26.

[5] EBD. S. 25

[6] EBD., S. 26

[7] VGL. BRUNO LATOUR: EIN TÜRSCHLIESSER

STREIKT. IN: DERS., DER BERLINER SCHLÜSSEL.

ERKUNDUNGEN EINES LIEBHABERS DER WISSEN-

SCHAFTEN. AUS DEM FRANZÖSISCHEN VON

GUSTAV ROSSLER, BERLIN 1996, S. 62-83.

Restaurant Minerva. Der beliebte Treffpunkt wird auch von Mitarbeitern umliegender Institute genutzt.

HG

Esc

h/H

EN

N

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MITGLIEDERARBEIT

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201422

MASTERPLAN INDUSTRIEGEBIET HÜCKELHOVEN-BAAL

Standortentwicklung in B-Lagen

Die richtige Standortwahl für den Bau eines Industriegebäudes macht Unternehmen

und Planern das Leben oft nicht einfacher. Dipl.-Ing. Architekt Michael Juhr vom Juhr

Architekturbüro für Industriebau- und Gesamtplanung aus Wuppertal hat jüngst am

Standort Hückelhoven-Baal ein Musterbeispiel für Masterplanung und Standortent-

wicklung umsetzen können.

3 Das mittelständische Unternehmen

Wenko-Wenselaar GmbH & Co. KG mit

Stammsitz in Hilden, Rheinland, stellt seit

Ende der 1950er-Jahre Artikel aus den Berei-

chen Bad, Küche, Wäsche und Wohnen her

und vertreibt diese weltweit. Der Vertrieb

erfolgt über den Versandhandel, den statio-

nären Handel sowie durch E-Commerce. Zur

Optimierung der Logistikprozesse wurde

1996 die Wenko-Wenselaar GmbH & Co.

KG „Prodlog“ als Logistikdienstleister für die

Wenko-Wenselaar GmbH & Co. KG gegrün-

det. Neben einer optimalen Verkehrsanbin-

dung, der Mindestforderung Duomodalität,

der Möglichkeit eines 24/7-Betriebes und

einem ausreichendem Zugriff auf Perso-

nalressourcen im regionalen Umfeld wurde

als Grundvoraussetzung ein Grundstück

mit ausreichendem Entwicklungspotenzial

defi niert. Die Auswertung der Standortana-

lysen mehrerer Standorte ergab, dass diese

Kriterien in dem 1995 neu ausgewiesenen

Industriegebiet Hückelhoven-Baal, in der

Nähe von Aachen, bestens erfüllt werden.

Auf dieser Grundlage wurde ein Grundstück

mit einer Fläche von 8 ha für den Neubau

des Logistikzentrums erworben.

Masterplanung

Die aktuellen Bedarfe standen im Jahr

1996 fest. Für den Bauherrn war die plan-

bare Erweiterbarkeit für eine Vielzahl mög-

Frank G

leitsm

ann,

Wuppert

al (2

)

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MITGLIEDERARBEIT

23Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

licher logistischer Prozesse von eminenter

Bedeutung. 1996 dachte noch niemand an

E-Commerce und die durch diese Logistik

erforderlichen erhöhten Flächenbedarfe. Für

die aktuellen und für mögliche zukünftige

Bedarfe wurde durch die Fraunhofer-Gesell-

schaft IML und das Juhr Architekturbüro für

Industriebau- und Gesamtplanung ein Mas-

terplan für das Areal erstellt. Dieser basiert

im Wesentlichen auf einem erweiterbaren

Hochregallager, um das herum Produktions-

und Logistikgebäude mit den erforderlichen

Freifl ächen in zeitlich versetzten Baustufen

angebunden werden können. Der Mas-

terplan wurde für einen Zeithorizont von

20 Jahren konzipiert.

Standortentwicklung

Die Standortwahl hat sich als zukunfts-

fähig erwiesen. Wenko-Wenselaar GmbH

& Co. KG „Prodlog“ war eines der ersten

Unternehmen, das sich an dem Standort

angesiedelt hat. Heute sind dort neben

Niederlassungen von KEP-Dienstleistern

wie DPD, DHL und Hermes auch QVC mit

Flächen von deutlich über 250.000 m2 eta-

bliert. Das zeigt, dass auch außerhalb der

„Big Five Standorte“ Logistikentwicklungen

in den sogenannten „B-Lagen“ wirtschaft-

lich umzusetzen sind.

Baustufen

In der ersten Baustufe wurden 1998

der erste Teil des Hochregallagers, ein

Produktions gebäude und ein Kommissio-

nierbereich mit einer Gesamtfl äche von

20.000 m2 und im Jahr 2005 in der zweiten

Baustufe ein Semihochregallager mit 2.500 m2

Grundfl äche errichtet. Diese Gebäude dien-

ten der Eigennutzung und wurden build to

suit konzipiert. Ab der Baustufe 3 sieht der

Masterplan die Errichtung von zwei weiteren

Logistikgebäuden mit einer Gesamtfl äche

von ca. 12.000 m2 vor, die sowohl selbst- als

auch fremdgenutzt werden können. Die ab

der dritten Baustufe geplanten Gebäude sind

insoweit multiuserfähig zu realisieren.

Eigennutzung

Materialfl uss

Eigennutzung + Fremdvermietung

Materialfl uss Wareneingang

Eigennutzung + Fremdvermietung

Materialfl uss Warenausgang

PRAXISHINWEIS

Informationen zu Standard -anforderungen an Logistikgebäude und Standorte:

pLogistikimmobilienreport 2014, Jones Lang LaSalle, www.joneslanglasalle.de

p100 Punkte der Logistikplanung, Michael Juhr, www.juhr.de

pAnforderungen bei der Planung von Logistikanlagen, Michael Juhr, www.juhr.de

Die Verbindung von Neubau und Bestand schafft

eine Einheit zwischen den beiden Bauvolumina.

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MITGLIEDERARBEIT

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201424

Standortvorteile durch Synergien

Die Logistikgebäude der dritten Baustufe

können weitestgehend nach Standardan-

forderungen erstellt werden. Standardpro-

dukte haben in der Regel nicht die Möglich-

keit einer Hochregaleinlagerung (> 9,50 m).

Der Standort bietet durch das zentrale 16 m

hohe Hochregallager mit einer modernen

EDV-Infrastruktur die Möglichkeit, diesen

Gebäuden auch Hochregallagerkapazitäten

zur Verfügung zu stellen. Das erhöht die

Wettbewerbsfähigkeit der Nutzer und stei-

gert die Vermietungsmöglichkeiten.

Nachhaltigkeit

Damit Aspekte des nachhaltigen Bauens

in einem Projekt realisiert werden können,

sind die unterschiedlichsten Rahmenbe-

dingungen zu verifi zieren. Bei dem Bauab-

schnitt 3.1 wurden die folgenden Rahmen-

bedingungen näher untersucht:

p Betriebsprozesse

p Geografi e

p Geologie

p Amortisationszeiten

p Marketing/Image

p Betriebszeiten

p Topografi e

p singulärer Standort/Industriepark

p Kundenanforderungen

p gesetzliche Vorschriften.

Weiterhin ist innerhalb jeder Rahmenbe-

dingung jede einzelne Maßnahme im Hin-

blick auf die Umsetzbarkeit zu qualifi zieren

und zu quantifi zieren. Die Ergebnisse sind

in einer Matrix zusammenzufassen. Neben

diesen Bewertungen ist noch eine Einschät-

zung von vorbereitenden Maßnahmen für

eine Umsetzung der Nachhaltigkeitskom-

ponenten in dem Projekt zu einem späteren

Zeitpunkt in die Matrix zu integrieren. Hier-

bei wird einerseits darauf zu achten sein, die

Vorhaltungskosten so minimal als möglich zu

gestalten, und andererseits die Umsetzung

der Nachhaltigkeitskomponenten durch die

jetzt realisierten Konstruktionsweisen zu

einem späteren Zeitpunkt nicht unmöglich

zu gestalten. Diese Matrix bildet die Grund-

lage für die Realisierungsentscheidung jeder

einzelnen Nachhaltigkeitskomponente. Die

Grundlagen für die getroffenen Entschei-

dungen zur Umsetzung oder Nichtumset-

zung von Nachhaltigkeitskomponenten zum

Zeitpunkt der Projektentscheidung werden

hierdurch nachvollziehbar dokumentiert.

Nachhaltigkeitskomponenten konkret geprüft

In der nachfolgenden Tabelle sind die bei

diesem Projekt untersuchten Nachhaltig-

keitskomponenten unter Berücksichtigung

der Rahmenbedingung Amortisations-

zeitraum zusammengestellt. Analog dazu

wurden auch die anderen vorgenannten

Rahmenbedingungen für dieses Projekt

RALPH W. BIRSCHEL,

GESCHÄFTSFÜHRER

WENKO-WENSELAAR GMBH &

CO. KG „PRODLOG“, ZUR

Nachhaltigkeit:

Für uns stehen bei unseren Immobilien

deren langfristige Nutzbarkeit, geringe

Betriebskosten, die Möglichkeit, fl exi-

bel auf sich ändernde Kundenanforde-

rungen reagieren zu können, und die

Berücksichtigung energiepolitischer As-

pekte im Vordergrund. Nachhaltigkeit

ist in unserem Unternehmensleitbild fest

verankert. Unsere Kunden erwarten von

uns den Nachweis der Nachhaltigkeit in

unseren Prozessen.

Bei der Auswahl unserer Planer legen

wir Wert darauf, dass diese das Thema

Nachhaltigkeit nicht nur in ihren Unter-

nehmensleitbildern verankert haben,

sondern in diesen Bereichen konkrete

Erfahrungen und Erfolge nachweisen. Wir

verlangen von den durch uns beauftragten

Planungsteams grundsätzlich die Berück-

sichtigung aller für das konkrete Projekt

möglichen Nachhaltigkeitskomponenten

in dem gesamten Planungsprozess. Die

Vorschläge müssen mit nachvollzieh-

baren Wirtschaftlichkeitsberechnungen

hinterlegt sein. Wir diskutieren diese Vor-

schläge in mehreren Workshops mit den

Planungsteams. Auf Grundlage der Ergeb-

nisse dieser Workshops und unter Berück-

sichtigung aller Rahmenbedingungen ent-

scheiden wir dann, welche Vorschläge rea-

lisiert werden.

Sicher sind wir als Eigennutzer an der

einen oder anderen Stelle eher bereit, auch

bei längeren Amortisationszeiträumen in

die Nachhaltigkeit zu investieren. Unter

dem Strich müssen wir aber mit unserer

Logistik – und die Gebäude sind imma-

nenter Bestandteil dieses Prozesses –

wettbewerbsfähig am Markt agieren kön-

nen. Wir erwarten, dass uns die realisierten

Nachhaltigkeitskomponenten dabei einen

Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Die Brettsperrholzdecke dient als tragende Deckenkonstruktion des Mezzaninegeschosses.

Frank G

leitsm

ann, W

uppert

al

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MITGLIEDERARBEIT

25Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

untersucht, in der Matrix zusammengefasst

und dienten als wesentliche Entscheidungs-

grundlage für die Realisierung.

Konstruktion

Erstmalig in Deutschland wurde in einem

Logistikprojekt die tragende Deckenkon-

struktion des Mezzaninegeschosses aus

einer Brettsperrholzdecke gefertigt. Die

Konstruktion ist in der Brandschutzqualität

F 30-B nach DIN 4102 gefertigt und erfüllt

in Zusammenhang mit der automatischen

Brandmeldeanlage die Anforderungen der

Kategorie K 2 der aktuellen Industriebau-

richtlinie (IndbauRL). Bei einer Spannweite

von 8,15 m und einer Breite von ca. 3,30 m

beträgt die Plattenstärke bei einer Nutzlast

von 5 kN lediglich 28 cm. Beide Seiten sind

oberfl ächenfertig und bedürfen keiner

Nachbehandlung. Brandschutzanforderun-

gen F 90 an die Decke können durch einsei-

tiges Aufbringen einer Fibersilikatplatte auf

der Deckenunterseite sichergestellt werden.

Die Konstruktion aus nachwachsenden

Rohstoffen zeichnet sich insbesondere

auch durch ein geringes Gewicht und den

Einbau ohne jeglichen Feuchtigkeitseintrag

in das Gebäude aus. So können Erwei-

terungen der Mezzaninegeschosse oder

Ebenen zu einem späteren Zeitpunkt ohne

großen logistischen Aufwand schnell erfol-

gen. Für diesen Fall werden die Platten in

einer Breite von ca. 2,50 m konzipiert. Sie

werden dann durch die Standardladetore in

das Gebäude eingebracht und in der Regel

mit vorhandenen Flurförderzeugen in die

– vorgehaltene – Stahlbetonkonstruktion

direkt hinter den Ladetoren eingelegt. Auf

diese Weise können in einer Nachtschicht

von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr etwa 250 m²

Decke eingebracht werden, ohne die logis-

tischen Abläufe innerhalb der Prozess-

fl ächen zu stören.

Belichtung und Beleuchtung

Belichtung und Beleuchtung stellen bei

dem Thema Nachhaltigkeit einen wichtigen

Aspekt dar. Zum einen geht es hier ganz

wesentlich um die Qualität der Arbeitsplätze

(soziale Komponente), zum anderen um die

Qualitätssicherung der Arbeit (Null-Fehler-

Prinzip) und letztlich um die Reduktion von

Energieverbräuchen (Kostensenkung). Zur

Erreichung dieser Qualitäten sind immer

mehrere Komponenten erforderlich.

In diesem Fall sind diese:

p Große natürliche Belichtungsfl ächen

(Umweltwand als Tageslichtsystem)

p Maßnahmen zur Vermeidung von Blend-

wirkungen/Schattenwurf/unerwünschtem

Wärmeeintrag

p Erhöhung der U-Werte der Fenster-

konstruktionen

p Vermeidung von außen liegendem

Sonnenschutz

p tageslichtabhängige Steuerungen des

Kunstlichtes

p differenzierte Bestückung der Tragbänder

mit Leuchten

p Verwendung von hellen Farben an

Decken, Wänden und Böden.

Rahmenbedingung-Nr. 4: Amortisationszeitraum

Nachhaltigkeits-

komponente

< 5

Jahre

> 5 < 7

Jahre

> 7 <10

Jahre Bemerkung

Entscheidung

Auftraggeber

Verwendung

nachwachsender

Rohstoffe

Dach- u. Deckentragwerk

Nachrüstmöglichkeit Teil 2

Mezzanine

(Vorhaltung)

ja

Niedertemperatur-

heizungX

Optionen Geothermie

Kühlung

Arbeitsplatzqualität

ja

Erhöhung

TageslichtanteilX

Tageslichtabhängige

Kunstlichtsteuerung

Minimierung elektrische Energie

Arbeitsplatzqualität

ja

Optimierung

Wirkungsgrad

Tageslichtanteil

durch Wand-/

Dachgestaltung

X

Minimierung elektrische

Energie

Arbeitsplatzqualität

ja

Transluzente

DämmungX

In Profi lverglasung

Gute Lichtverteilung

keine Schlagschatten, dadurch

erhöhte Arbeitssicherheit

ja

Optimierung

LadetechnikX Vorgesetzte Loadhouses ja

Lastreserven

Tragkonstruktion

Photovoltaik

Solarthermie

Industrial Farming

1,5 kN/m2 Dachfl äche

(Vorhaltung)

ja

Photovoltaik

Dach/WandX Lastreserven berücksichtigt nein

Solarthermie Dach XWasch- u. Duschbereiche

Lastreserven berücksichtigtnein

Erhöhung

Dämmstärke XKompensation fehlende

Energien nach EEGja

Grauwassernutzung X Wasch- und Duschbereiche ja

PRAXISHINWEIS

Änderung der M IndBauRL im Sommer 2014 geplant

Gemäß dem Beschluss der Fachkommis-sion Bauaufsicht vom 13./14.12.2013 sind deutliche Verschärfungen der aktu-ellen Muster-Industriebau-Richtline ge-plant. Insbesondere zu den Bereichen der Emporen und Ebenen weist der Entwurf ebenso wie bei Dachkonstruk tionen erhöhte Anforderungen aus. Empo-ren waren bisher bis zu 50 Prozent der Grundfl äche zulässig; in Zukunft ist eine Reduzierung auf 25 Prozent oder als Einordnung in Ebenen mit aufwendiger Brandlastberechnung erforderlich. Tipp: Bei bestehenden Logistikgebäuden vor Inkrafttreten der Novellierung mögliche Flächenerweiterungen bauaufsichtlich (nach altem Recht) genehmigen lassen. Die Umsetzung kann dann zu einem spä-teren Zeitpunkt erfolgen.

Tabelle

: Ju

hr

Arc

hitektu

rbüro

für

Indust

riebau-

und G

esa

mtp

lanung

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MITGLIEDERARBEIT

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201426

Insbesondere die Verwendung von trans-

luzenter Wärmedämmung, z. B. Glasge-

spinsten, innerhalb einfacher und bewährter

Industrieverglasungen (Profi lglaskonstruk-

tionen) führt zu einer signifi kanten Verbes-

serung der gesamten Lichtanmutung und

des Ug-Wertes. Im vorliegenden Fall durch

das Glasgespinst Timax GL plus F der Firma

Wacotech von 2,8 W/m²K auf 1,35 W/m²K.

Tageslichtsysteme verwandeln direktes

Sonnenlicht in diffuse Strahlung und bewir-

ken eine deutlich angenehmere Ausleuch-

tung: Helligkeit verteilt sich blendfrei und

gleichmäßig im Innenraum – ohne Schlag-

schatten. Außen liegende Sonnenschutzan-

lagen können entfallen. Die Unfallgefahr bei

den Arbeitsprozessen ist durch den Wegfall

der Schlagschatten deutlich reduziert.

Die Realisierung von Nachhaltigkeits-

komponenten ist abhängig vom Stand-

ort und Projekt. Grundsätzlich lassen sich

diese Komponenten in Industriegebäuden

in der Wechselwirkung mit hohen thermi-

schen und mechanischen Prozessenergien

hervorragend einsetzen. Im Bereich von

Light-Industrial-Projekten mit wenig instal-

lierter Prozesstechnik eigen sich die großen

Gebäudehüllen zum Einsatz der Bauteile. Bei

allen Planungen sind immer die baulichen

Maßnahmen in den Vordergrund zu stellen,

die eine Nachrüstung von Nachhaltigkeits-

komponenten zu einem späteren Zeitraum

ermöglichen – sei es, dass eine Nutzung es

erforderlich macht oder das Budget dafür

geschaffen werden kann. p

TEXT: DIPL.-ING. ARCHITEKT MICHAEL JUHR

REDAKTIONELLE BEARBEITUNG: MELANIE MEINIG

PRAXISHINWEIS

Lieferzeiten beachten!

Stahltrapezbleche, Stahlkassetten und Stahlsandwichelemente in Sonderfarben und Sonderrefl exionsgraden (z.B. RAL 9016 Verkehrsweiß in Verbindung mit mittlerem Glanz nach DIN 13300) tragen deutlich zur Helligkeitssteigerung bei und sind nur geringfügig teurer, haben aber Lieferzeiten von bis zu 12 Wochen.

Lichtsituation im Inneren der Halle.

Frank G

leitsm

ann, W

uppert

al

Schnitt

Plä

ne:

Juhr

Arc

hitektu

rbüro

für

Indust

riebau-

und G

esa

mtp

lanung

Grundriss

Lageplan

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MITGLIEDERARBEIT

27Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

INTERVIEW

„Der Austausch ist sehr wichtig“

„Je klarer die Arbeitsgrundlagen, desto besser das Ergebnis.“ Der das über das Bauen

im Ausland sagt, weiß, wovon er spricht: Albrecht Fischer leitet als Verantwortlicher

der Zentralabteilung Anlagen und Bauten, Corporate Real Estate and Facilities bei der

Robert Bosch GmbH alle nationalen und internationalen Bauaufgaben des Konzerns.

Herr Fischer, welchen prozentualen Anteil am Gesamtbauvo-

lumen hat das Bauen im Ausland bei Bosch?

Wir bauen derzeit rund 80 Prozent unserer Flächen im Ausland.

Dabei verfügen wir insgesamt über rund 13,5 Mio. m2 Gebäudefl ä-

chen. Davon befi nden sich mehr als ein Drittel in Deutschland, etwa

gleich viel in Europa und Asien und in Amerika knapp 15 Prozent.

Unser Wachstum fi ndet eindeutig in Asien statt, zusätzlich auch in

Mexiko. Mittel fristig sehen wir auch neue Aufgaben in Afrika. Der

Länderschwerpunkt lag im vergangenen Jahr auf China mit rund

100.000 m2 fertiggestellter Gebäudefl ächen.

Wie baut Bosch im Ausland?

Wir als Bosch Liegenschaftsabteilung bauen und steuern den gesam-

ten Prozess. Dabei entwickeln wir mit dem Nutzer, unserem internen

Bauherrn, zusammen das Anforderungsprofi l und daraus das Pfl ich-

tenheft. Die ersten Pläne werden immer in Deutschland in der zen-

tralen Bauabteilung erstellt und dann vor Ort weiterentwickelt und

umgesetzt.

Wenn es sich in dem entsprechenden Land um unsere erste Bau-

aufgabe handelt, suchen wir vor Ort einen Planungspartner, der die

lokalen Behörden und den Markt kennt und weiß, was es zu tun gilt.

Der Austausch ist sehr wichtig, um kein Lehrgeld zahlen zu müs-

sen. Die Pläne bis zur Genehmigung und Ausschreibung entwickeln

wir dann gemeinsam weiter. Danach wird die Ausschreibung grund-

sätzlich wieder von der Schillerhöhe aus gesteuert. In China gibt es

diesbezüglich eine Ausnahme: Die Projektleitung und der Einkauf

erfolgen vor Ort. Grundsätzlich gilt: je klarer die Arbeitsgrundlagen,

desto besser das Ergebnis.

Wer nimmt die Bauleitung

vor Ort wahr?

Auf den Baustellen reagieren wir je nach Land differenziert. In Ost-

europa arbeiten wir beispielsweise ausschließlich mit lokalen Büros.

In China haben wir seit über zehn Jahren eine eigene Abteilung

bestehend aus deutschen und chinesischen Mitarbeitern, die die

Projekte eigenständig umsetzt und vor Ort steuert. Bedarfsbezogen

entsenden wir auch Vertragsangestellte über mehrere Jahre ins Aus-

land, z. B. nach Vietnam, Russland und Indien. Bei den Auslandsein-

sätzen achten wir darauf, Erfahrung, Know-how, Denken und Werte

unseres Unternehmens in die jeweiligen Länder zu transportieren.

In China haben wir einen chinesischen Kollegen, der nach sieben-

jährigem Know-how-Transfer für die Projekt- und Bauleitung aller

chinesischen Projekte verantwortlich ist.

Alle anderen Aktivitäten betreuen wir direkt von Gerlingen aus

mit Besuchen vor Ort im monatlichen Rhythmus. Operative Tätig-

keiten, also die Bautätigkeiten auf den Baustellen, vergeben wir

an Auftragnehmer.

Welche regionalen Unterschiede

existieren von Land zu Land?

Die lokalspezifi schen Einfl üsse und Besonderheiten sind enorm. Wir

treffen auf Unterschiede in der Gesetzgebung, der Kultur und im

Baumarkt. Die eigentliche Heraus forderung besteht darin, sich so

weit zu öffnen, dass man die lokalen Aspekte erkennen, einschätzen

und im Projekt-, im Tagesgeschäft umsetzen kann. Mit einer starren

deutschen Erwartungshaltung würden die Kollegen gerade in Asien

und Osteuropa scheitern. Wir achten darauf, unser Grundverständnis

C/R

E

Verkaufshaus in Budapest, Ungarn.

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MITGLIEDERARBEIT

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201428

von Qualität, die Verlässlichkeit bei Terminen

sowie selbstverständlich unseres gesetzes-

konformem Verhaltens zu vermitteln und

damit ein Grundverständnis der Zusammen-

arbeit herzustellen.

Was können Sie anderen Bauherren

mit auf den Weg geben?

Einem deutschen Unternehmen würde ich

ganz klar empfehlen, bereits im Vorfeld, in

Deutschland sehr genau festzulegen, was

gebraucht wird. Das Projekt sollte mit deut-

schen Partnern so weit wie möglich kon-

zeptionell vorangetrieben werden, sodass

die Inhalte klar und deutlich formuliert sind.

Es hilft auf jeden Fall, mit Firmen Kontakt

aufzunehmen, die im entsprechenden Land

schon einmal gebaut haben, und inhaltlich

abzuholen, was es dort zu beachten gilt, um

als deutsche Firma von diesem Netzwerk zu

profi tieren. Über Empfehlungen zu verläss-

lichen lokalen Partnern reduziert man die

Risiken für den Markteintritt und spart am

Ende bares Geld in der Investition.

Was sehen Sie beim Bauen im Ausland

besonders positiv?

Sicherlich die in sehr vielen Fällen schnelle

Genehmigungsdauer von Projekten sowie

die Unterstützung der Behörden. Es wird

anerkannt, wenn jemand ins jeweilige Land

kommt und in Arbeitsplätze investiert. Die

Wertschätzung des hohen deutschen Qua-

litätsstandards sowie der gute Ruf sind

geschätzt und wir profi tieren von der daraus

resultierenden Akzeptanz. Die Einsatzbereit-

schaft und Schnelligkeit der Planungsbüros

und Firmen ist insgesamt oft sehr hoch.

Persönlich erweitert das Bauen im Ausland

unheimlich den eigenen Blick; man lernt im

Laufe der Jahre viele sehr interessante Men-

schen kennen und schätzen.

Wo gilt es genau aufzupassen?

Das Grundverständnis des Themas „fertig“ ist weit gespannt. Wäh-

rend wir in China sehr positive Erfahrungen gemacht haben, sind wir

in Indien noch auf dem Weg, ein gemeinsames Grundverständnis zu

erreichen. Länderspezifi sch gilt es, auch bei der Grundstückssuche

genau hinzuschauen. So gibt es oft kein Katasterwesen, auch hier sei

beispielhaft Indien genannt. Hier gilt es, erst einmal zu recherchieren,

wie die Eigentumsverhältnisse sind. In Osteuropa gestaltet sich die

Bereitstellung der technischen Infrastruktur teilweise schwierig. Ins-

gesamt sollten sämtliche Angaben zur Infra-

struktur sorgfältig geprüft werden.

Wie stehen Sie zur Nachhaltigkeit?

Der vernünftige Umgang mit der Energie ist

bei uns ein wichtiges Thema. Bosch hat es

sich zum Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß bis

2020 bezogen auf 2007 um 20 Prozent zu

senken. Für uns ist das Thema Energie schon

seit Jahren ganz oben auf der Agenda und

wir berücksichtigen es bei Neu- und Umbau-

ten. Dabei kümmern wir uns nicht nur um

den energetischen Aspekt beim bedarfs-

gerechten Bau der Gebäudehülle, sondern

auch bei der technischen Gebäudeausrüs-

tung sowie der Steuerung der Anlagen. Wir

sehen dies als ein Gesamtprojekt. Dies ist bei

Auslandsprojekten umso wichtiger, da es bei

den erst im Aufbau befi ndlichen Ländern oft

noch keine um fassenden Regelwerke gibt.

Lassen Sie Ihre Projekte zertifi zieren?

In Singapur haben wir das erste große Büro-

gebäude in der Stadt mit einem außenlie-

genden Sonnenschutz realisiert, das u. a

deshalb die hohen Anforderungen an die

Energiebilanz erfüllt. Bosch wurde dafür mit

dem Platin-Award, der höchsten Umwelt-

Auszeichnung Singapurs, gewürdigt.

Wie steht es vor Ort um die Sicherheit

der Arbeiter auf der Baustelle?

Wir legen auf Organisation und Sicherheit

der Baustelle in allen Ländern großen Wert.

Besonders in den asiatischen Ländern ist

die Einstellung zur Sicherheit auf Baustellen

sehr verschieden zu unserer. Daher gibt es

gerade im Rahmen der asiatischen Projekte

wie in Indien oder China ein weit entwickel-

tes Schulungssystem unsererseits. Am Ende

der Schulung bekommen die Bauarbeiter

einen sogenannten Baustellenausweis und

jedes Fehlverhalten wird notiert. Allein in

Ahmedabad, Indien, haben wir bei einem

Projekt über 10.000 Schulungen durchge-

führt. Auch die Unterbringung der Bauarbeiter auf der Baustelle

sowie eine funktionierende Baustelleneinrichtung, Ordnung und

Sauberkeit werden bei uns mit hoher Priorität verfolgt. In Bangalore

haben wir derzeit zwei große Baustellen mit bisher rund 1,8 Mio.

geleisteten Arbeitsstunden ohne Unfälle.

Die Tatsache, dass gerade in den Schwellenländern die kulturelle,

bedarfs- oder mentalitätsbedingte Fluktuation auf der Baustelle

BEREITSCHAFT ZUM AUSTAUSCH

„Offenheit für andere Meinungen und Kulturen ist enorm wichtig. Man muss bereit sein für einen Austausch von einem hoch entwickelten Land in ein Entwick-lungsland und umgekehrt. Dabei können die Beteiligten insbesondere vom Quer-transport von einem Entwicklungsland ins andere lernen. Es ist wichtig, sich vor Ort ein Bild zu machen und zu versuchen, möglichst vorurteilsfrei von Medienmei-nungen das jeweilige Umfeld zu beob-achten und wahrzunehmen. Wir als Firma Bosch haben einen sehr guten Ruf, auf den wir achten müssen und dem wir uns in unserer täglichen Arbeit verpfl ichtet fühlen. In der technischen Umsetzung müssen lokale und regionale Aspekte berücksichtigt werden, wenn man wirt-schaftlich bauen will, und dazu gilt es, sich Offenheit für regionale Produkte und Vor-gehensweisen zu bewahren. Internationa-les Bauen verlangt von allen Mitarbeitern den Willen zu hohem Einsatz, Kompetenz und Flexibilität. Diesen müssen sie selber haben und ihr privates Umfeld, ihre Fami-lien müssen ihn mittragen.“

Albrecht Fischer, Verantwortlicher

der Zentralabteilung Anlagen und

Bauten, Corporate Real Estate

and Facilities, Robert Bosch GmbH.

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MITGLIEDERARBEIT

29Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

sehr groß ist, stellt in dieser Hinsicht immer

wieder eine Herausforderung dar und eben

nicht nur für Qualität und Termine.

Bereitet die Sprache Probleme?

Wenig, denn in etlichen Ländern bietet

gerade unsere landessprachliche Präsenz,

die im gesamten Projektierungsbereich auf

langfristige Partnerschaften angelegt ist,

entscheidende Vorteile. In der Türkei haben

wir seit 17 Jahren mit demselben Architek-

ten zusammengearbeitet. Wenn sich die

Zusammenarbeit im ersten Projekt bewährt

hat, versuchen wir grundsätzlich die weite-

ren Projekte in den Ländern mit denselben

Partnern umzusetzen. Damit haben wir

sprachlich kein Thema mehr und mindestens

genauso wichtig: Die Anforderungen sind

bekannt. Das reduziert den Aufwand unse-

rer Mitarbeiter in der Begleitung von Projek-

ten massiv. Hätten wir nicht den langfristigen Partnerschaftsgedan-

ken, wäre es unmöglich, die zahlreichen Projekte in der angestrebten

Qualität mit unserer schlanken Struktur so erfolgreich umzusetzen.

Inwiefern spielt hier der

menschliche Faktor eine Rolle?

Das Thema einer guten Zusammenarbeit ist für jeden Projekterfolg

letztendlich die entscheidende Komponente. Dabei sind Verlässlich-

keit und Vertrauenswürdigkeit nicht regional spezifi sch. Man wird an

seinem eigenen Tun und Auftreten gemes-

sen und bekommt das Gegebene auch wie-

der zurück. Wir versuchen die Werte unse-

res Unternehmens authentisch zu leben und

stellen fest, dass sie in diesem Zusammen-

hang absolut belastbare Fundamente dar-

stellen. Die Offenheit jedes Einzelnen sowie

die Tatsache, zu dem zu stehen, was man

sagt, sind uns dabei genauso wichtig wie die

Wertschätzung der Zusammenarbeit und

damit der Respekt gegenüber dem Partner.

Das A und O bei allen Projekten sind sehr

engagierte, kompetente Mitarbeiter, die

sich wirklich für das Projekt begeistern und

damit auch das Potenzial haben, es zu tra-

gen. Bis jetzt haben wir dies in jedem Land

realisieren können.

Wie fi nden Sie die

geeigneten Bauprodukte

und prüfen, ob sie der Qualität entsprechen?

Als Erstes prüfen wir im lokalen Markt, welche Produkte wir ver-

wenden können. Wenn wir sehen, dass sich die Produktentwicklung

erst in der Anfangsphase befi ndet, dies gilt vor allem für die Gebäu-

detechnik, beziehen wir diese Produkte aus Europa. Dabei gibt es

auch viele regionale Märkte, die die Produkte den jeweiligen Anfor-

derungsprofi len entsprechend liefern können. Benötigen wir etwa

Betonfertigteile, dann schauen wir uns vor Ort die Produktion an

und entscheiden dann. All dies machen wir mit den eigenen Mitar-

beitern, beziehungsweise in China auch mit chinesischen Kollegen,

die mittlerweile bezüglich der detaillierten Qualitätsstandards min-

destens so penibel sind wie wir.

Gibt es länderspezifi sch einen

entsprechenden Raumbedarf und

was gilt es zu berücksichtigen?

Grundsätzlich gelten für unsere Produk tionsgebäude natürlich

weltweite Standards, die teilweise auch über den gesetzlichen

Forderungen liegen. Darüber hinaus berücksichtigen wir selbstver-

ständlich lokale Standards. Während in der Türkei beispielsweise ein

Gebetsraum nicht fehlen darf, gilt es in China die entsprechenden

Fengshui-Kriterien zu berücksichtigen. Den Zugang zum Werk legen

wir in Indien nach Vastu fest. Weil all diese Themen stark emotional

behaftet sind, nehmen wir Rücksicht auf die Befi ndlichkeiten, denn

die Akzeptanz bei den Kollegen ist uns sehr wichtig. Zur Umsetzung

der Inhalte ziehen wir in der frühen Planungsphase Berater hinzu,

danach lässt sich die Planung sehr gut vermitteln. p

[INTERVIEW: MELANIE MEINIG]

Fertigungsgebäude in Toluca, Mexiko.

Forschungs- und Entwicklungsgebäude in Wujin, China.

C/R

E (2)

BOSCH C/RE

Die Corporate Department Real Estate and Facilities – C/RE – ist verantwortlich für das gesamte Liegenschaftswesen der Bosch Gruppe weltweit in Eigenbesitz und Mietfl ächen. Weil sämtliche Prozesse in einem Lebenszyklus einer Immobilie von der Bedarfsermittlung über das Beschaf-fen, das Betreiben bis zur Verwertung im eigenen Hause selbst auch praktisch gemacht werden, garantiert das vorhan-dene Know-how weltweit eine zielge-richtete Umsetzung aller Projekte sowohl bezüglich der geforderten Funktionalität, als auch hinsichtlich des Termin- und Kos-tenrahmens. Dabei profi tiert die Abteilung erheblich vom großen internationalen Erfahrungsschatz der Mitarbeiter.

Das Gespräch fand bei der Robert Bosch GmbH auf der Schillerhöhe in Gerlingen statt.

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MITGLIEDERARBEIT

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201430

MINDESTANFORDERUNGEN AN DEN BRANDSCHUTZ IN LABORGEBÄUDEN

Orientierung im Vorschriften-Dschungel

Der sogenannte „Aldi-Erlass“ gab beim Chemie-Konzern Evonik Industries AG den

Anstoß für eine Masterarbeit an der Fachhochschule Kaiserslautern, die konzernweit

Planungsstandards für neu zu bauende Laborgeschäfte defi niert. Das Ergebnis legt

Mindestanforderungen im Brandschutz über alle Bundesländer hinweg fest und liefert

damit ein einheitliches Orientierungspapier für die Gebäudeplaner des Unternehmens.

3 Unternehmen, die in mehreren Bundes-

ländern Standorte betreiben, haben oft mit

der Problematik des Föderalismus im Bau-

wesen zu tun: In 16 Bundesländern gelten

16 unterschiedliche Landesbauordnungen

und eine Musterbauordnung. Hinzu kom-

men die unterschiedlichen Auslegungen

der Bauaufsichtsämter und Brandschutz-

dienststellen insbesondere bei Sonderbau-

ten. Die Evonik Industries AG betreibt in

mehreren Bundesländern Standorte. Daher

lag es nahe, im Konzern einen brandschutz-

technischen Standard für Laborgebäude

einzuführen. Da die zukünftigen Bauten

des Unternehmens aber nicht nach dem

gleichen Schema errichtet werden, war

auch kein Muster-Brandschutzkonzept für

Labor gebäude bei der Evonik Industries

AG möglich. Vielmehr konzentrierte man

sich bei den ausgearbeiteten brandschutz-

technischen Mindestanforderungen auf

den „gemeinsamen Nenner“ der Anforde-

rungen aus den Landesbauordnungen der

betrachteten Bundesländer und den bun-

desweiten Vorschriften des Arbeitsschutzes,

die in zukünftige Brandschutzkonzepte ein-

fl ießen können. Daraus wurde ein Leitfaden

erstellt als Grundlage für ein konzernweites

Orientierungspapier. Dieses ist dazu gedacht

den Planern zu helfen, die Kosten für ein

Projekt im Vorfeld besser einschätzen bzw.

kalkulieren zu können und sicherzustellen,

dass die brandschutztechnischen Maßnah-

men allgemeine Akzeptanz bei den Geneh-

migungsbehörden fi nden.

Vorbild Baden-Württemberg

Es stellte sich heraus, dass die Anforde-

rungen an die Brennbarkeit der Baustoffe

und den Feuerwiderstand von Bauteilen

in jeweils zwei Bundesländern, bis auf

Nuancen, nahezu identisch sind. Um eine

allgemeine Akzeptanz zu erreichen, war

es jedoch erforderlich, einen Mindeststan-

dard herauszuarbeiten, der in allen Bundes-adam

121/F

oto

lia.c

om

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MITGLIEDERARBEIT

31Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

ländern akzeptiert wird. Baden-Württem-

berg ist dabei das einzige der betrachteten

Bundesländer, in dem unmittelbar in der

Landesbauordnung Anforderungen an die

Bauteile und Baustoffe von Räumen mit

erhöhter Brandgefahr gestellt werden. Alle

anderen Bundesländer überlassen dies den

Brandschutzdienststellen, Brandschutzkon-

zepterstellern oder den Bauaufsichten im

Rahmen der Anforderungen, die an Son-

derbauten gestellt werden können. Der in

Baden-Württemberg für alle Gebäudeklas-

sen vorgegebene Feuerwiderstand von 90

min (feuerbeständig) für raumabschließende

Bauteile von Räumen mit erhöhter Brandge-

fahr wurde deshalb als Mindeststandard für

chemische Labore bei Evonik defi niert.

Anforderungen an Flucht- und Rettungswege

Ab der Gebäudeklasse 4 sind in den

betrachteten Bundesländern die tragen-

den und raumabschließenden Bauteile, mit

Ausnahme der Wände notwendiger Flure,

ohnehin mindestens feuerbeständig (F 90)

auszuführen. Unterscheidungen gibt es

hierbei allenfalls in der Wahl der zulässigen

Baustoffe. Die Wände notwendiger Flure

dürfen in allen Obergeschossen der betrach-

teten Gebäudeklassen feuerhemmend (F 30)

hergestellt werden. Die Teile von Flurwän-

den, die gleichzeitig raumabschließende

Bauteile von chemischen Laboren sind,

müssen jedoch mindestens feuerbeständig

ausgeführt werden. Die Zulassungen von

Abschottungen, seien es Brandschutzklap-

pen, Rohrleitungsmanschetten, Kabelab-

schottungen usw., sind standardmäßig für

einen Feuerwiderstand von 90 min geprüft.

Mehrkosten im Bereich der Abschottungen

entstehen dadurch in der Regel nicht.

Um den Planungsaufwand und die Kosten

für technische Einrichtungen zu reduzieren,

sind notwendige Treppenräume standard-

mäßig an Außenwände zu legen und ihre

Ausgänge sollten unmittelbar ins Freie füh-

ren. Aufzüge sollten in den Treppenräumen

verlaufen. Damit die Anzahl der Durchdrin-

gungen von raumabschließenden Bauteilen

erheblich minimiert werden kann, ist es sinn-

voll, Leitungs- und Lüftungsanlagen über-

wiegend in dafür herzurichtenden Installa-

tionsschächten und -kanälen zu verlegen.

Raumlufttechnische Anlagen für Labore

Wenn sicher ausgeschlossen werden

kann, dass in der Abluft der Laborabzüge

aggressive Schadstoffe vorhanden sind,

können nach allgemeiner Auffassung

Brandschutzklappen in der Abluft einge-

setzt werden. Dies reduziert die Kosten

bei der Verlegung der Leitungen in jeweils

einzelnen Installationsschächten. Um auf-

wendige brandschutztechnische Anforde-

rungen an Lüftungszentralen und die darin

verlaufenden Abluftleitungen zu umgehen,

sollte geprüft werden ob die Aufstellung der

Lüftungsanlagen im Freien, also in der Regel

auf den Dächern, nicht doch günstiger ist.

Defi nitionen aus dem Arbeitsschutz sind hilfreich

Die Anforderungen des Arbeitsschutzes

sind bundesweit gültig und daher in allen

Bundesländern obligatorisch anzuwenden.

Die baulichen Vorgaben der Arbeitsstät-

tenrichtlinien betreffen in erster Linie die

erforderlichen Breiten der Fluchtwege und

deren zulässige Länge in bestimmten Fällen.

Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten

geben konkrete Maße für die Breite vor, die

auch in das Baurecht transferiert werden

können. Einzig Baden-Württemberg über-

schreitet diese Anforderungen in seinem

Baurecht, weshalb diese bei Evonik nicht

als Mindeststandard vorgegeben werden.

Sogar die Muster-Versammlungsstätten-

richtlinie (MVStättV) verlangt nur 1,20 m

lichte Breite bei Rettungswegen für bis zu

200 Besucher.

Weitere Mindestanforderungen aus dem

Arbeitsschutz betreffen die Türen, die als

Ausgänge aus Laboren führen, oder die

Öffnungsrichtung von Türen im Verlauf von

Rettungswegen. Die Technischen Regeln für

Arbeitsstätten sind die einzigen Regelwerke,

aus denen sich konkrete Vorgaben für die

hier relevanten Gebäude ableiten lassen.

Abweichungen können später Kosten verursachen

Natürlich sind auch Abweichungen von den

Mindeststandards akzeptabel. Wenn beispiels-

weise eine Gefährdungsermittlung ergibt,

dass keine erhöhte Brandgefahr besteht, kann

dies im Rahmen eines Brandschutzkonzeptes

berücksichtigt werden. Dabei muss jedoch

immer bedacht werden, dass bei der Unter-

schreitung des Mindeststandards zukünftige

Veränderungen der Arbeitssysteme in den

Laboren gegebenenfalls nur mit baulichen

Änderungen, wie zum Beispiel Anpassungen

des Feuerwiderstandes oder der Austausch

von brennbaren Baustoffen gegen nicht-

brennbare, erfolgen können. p

TEXT: ALEXANDER KUMMER

Bauteile Mindestanforderung

Tragende und aussteifende Bauteile F 90-A

Wände und Decken zu

angrenzenden RäumenF 90-A

sonstige Wände und Decken A

Türen in Trennwänden zu

angrenzenden RäumenT 30

Türen zu notwendigen Treppenräumen T 30-RS

Erläuterungen zur Tabelle:

T 30 selbstschließender Feuerschutzabschluss (feuerhemmend)

RS Rauchschutztür (DIN 18095)

F 90 Feuerwiderstandsdauer 90 min (feuerbeständig)

A aus nichtbrennbaren Baustoffen

Quelle

: A

lexa

nder

Kum

mer

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MITGLIEDERARBEIT

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201432

NEUES AGI-ARBEITSBLATT B 13

Sicherheitsaspekte für Industriedächer

Mit dem neuen AGI-Arbeitsblatt B 13 „Sicherheitsaspekte – Industriedächer (Planung

– Ausführung – Nutzung – Instandhaltung)“ gibt der Arbeitskreis Industriedächer der

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. (AGI) Empfehlungen zur sicherheitsrelevan-

ten Gebäudeausstattung für das Bauteil „fl ache und fl achgeneigte Industriedächer“

(bis ca. 10° Neigung).

3 Sicherheit auf dem Industriedach ist eine

wesentliche Aufgabe – für Planer ebenso

wie für Bauherren und Betreiber. Denn auch

nach Abschluss der Bauphase sind Sicher-

heits- und Schutzmaßnahmen bei Dach-,

Montage-, Wartungs- oder Instandhaltungs-

arbeiten erforderlich – und dies über den

ganzen Gebäudelebenszyklus. Im neuen

AGI-Arbeitsblatt B 13 vom Januar 2015 stellt

der Arbeitskreis Industriedächer der Arbeits-

gemeinschaft Industriebau e. V. deshalb

Maßnahmen zur Reduzierung des Risiko-

bzw. Gefahrenpotenzials für den Betreiber

und den Nutzer übersichtlich zusammen.

Das Arbeitsblatt hilft, Sicherheitsaspekte bei

Industriedächern und Dachbereichen unter

Berücksichtigung der Nutzungsfrequenz,

-art und des Nutzertyps (Personengruppe)

zu ermitteln, zu erfassen und zu planen.

Gesetze, Verordnungen, Richtlinien und Normen

Dazu identifi zieren die Experten des

Arbeitskreises zunächst insgesamt elf

Gesetze, Verordnungen, Richtlinien und

Normen und stellen deren wesentliche

Anforderungen dar. Im Einzelnen sind dies:

• Arbeitsschutzgesetz – ArbSchG

• Arbeitssicherheitsgesetz – ASiG

• Arbeitsstättenverordnung - ArbStättV

• Musterbauordnung – MBO

• Betriebssicherheitsverordnung – BetrSichV

• Baustellenverordnung – BauStellV

• EU-Baustelleneinrichtung

• Technische Regeln für Arbeitsstätten ASR

A2.1 (neu 2013/2014)

• Technische Regeln für Betriebssicherheit

TRBS 2121 „Absturz“

• Bauberufsgenossenschaft der

Bauwirtschaft BG BAU

• DIN-Normen

Da sich die Inhalte dieser verschiedenen

Vorgaben teilweise überlagern, werden

gemeinsame Grundlagen daraus abgeleitet.

Dies soll den verantwortlichen Betreiber und

Planer dafür sensibilisieren, zusammen mit

dem Nutzer ein gesamtheitlich-optimales

Sicherheitskonzept zu erstellen und umzu-

setzen. Der Anhang des Arbeitsblatts stellt

ergänzend die für den Anwendungsbereich

erforderlichen Textpassagen der gesetzlichen

Vorgaben zur vertiefenden Lektüre bereit.

Planungsgrundlagen und Gefährdungsmatrix

Bei der Planung eines Industriedachs

sind die gesetzlichen Vorgaben grundsätz-

lich objektspezifi sch zu berücksichtigen.

Auf der Basis dieser Bestandsaufnahme

können mit der vom AK Industriedächer

neu erarbeiteten Gefährdungsmatrix die

erforderlichen Sicherungsklassen und die

damit verbundenen Schutzeinrichtungen

festgelegt werden. Die Gefährdungsmatrix

setzt dazu die einzuhaltenden Sicherheits-

standards bzw. Sicherungsmaßnahmen in

Relation zur Personengruppe (Zeilen I – V)

und den Nutzungsintervallen (Spalten A –

E) der Dachfl ächen.

Nutzungskategorien A bis E:

Die Nutzungsintervalle gliedern sich in fünf

Nutzungskategorien. Die Häufi gkeit, die

Dachfl äche zu betreten bzw. zu nutzen,

hängt von den technischen Einrichtungen

und notwendigen Wartungsintervallen ab.

In der Nutzungskategorie 5 ist hierbei eine

ständige Nutzung der Dachfl äche gegeben,

wenn z. B. Teile der Dachfl äche als Terrasse

zum Aufenthalt genutzt werden.

Für die Anwendung der Nutzungsklassifi -

kation muss der Begriff „Baustelle“ eindeu-

tig von der „Nutzung“ des fertiggestellten

Bauwerks abgegrenzt werden. Baustelle

defi niert einen Zustand, in dem ein Bau-

werk errichtet, umgebaut oder abgebro-

chen wird. Mit Einsatz von Handarbeit und

Maschinen wird eine Veränderung am Bau-

werk vorgenommen. Daraus ergeben sich

für die dort beschäftigten Personen spezifi -

sche Gefahren, für die zum Sicherheits- und

Gesundheitsschutz besondere Maßnahmen

getroffen werden müssen.

Nach der Errichtung eines Bauwerks, ab

dem Beginn der Nutzung, fallen zu Instand-

haltungszwecken Wartungsarbeiten an.

Sie fallen nicht unter den Zustand einer

Baustelle, sondern sind zum Betreiben des

Gebäudes notwendig. Dennoch sind die

damit beauftragten Personen Gefährdun-

gen durch Absturz ausgesetzt. Die vom

AK Industriedächer entwickelte Nutzungs-

klassifi kation soll deshalb insbesondere das

sichere Arbeiten auf Dächern nach dem

Baustellenbetrieb verbessern.

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MITGLIEDERARBEIT

33Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

Personengruppen I – V:

Die verschiedenen Personengruppen glie-

dern sich nach den fachtechnischen Kennt-

nissen der Personen über das Arbeiten bzw.

den Aufenthalt auf Dächern. Das Spektrum

reicht von eingewiesenem Fachpersonal,

geschult mit dem Umgang und den Gefah-

ren auf Dächern, bis hin zu Privatpersonen,

die üblicherweise keine Einweisung in die

Gefährdung beim Betreten von Dächern

erhalten haben. Somit benötigt die Perso-

nengruppe V alle aus der Arbeitsstättenver-

ordnung und den Bauordnungen der Län-

der resultierenden Sicherungseinrichtungen

(Geländer, Treppen usw.).

Sicherungsklasse 1 – 5:

Aus der Schnittstelle der gewählten Nut-

zungskategorie sowie der dazugehörigen

Personengruppe ergibt sich die notwendige

Sicherheitsklasse 1 – 5. Jede Sicherungs-

klasse beschreibt die notwendigen Mindest-

ausstattungen der Schutzeinrichtung.

Praxisbezug am konkreten Beispiel

Das Zusammenspiel der verschiedenen

Faktoren in der Gefährdungsmatrix ver-

deutlichen exemplarisch die technischen

Anlagen eines Gebäudes. Auf dem Dach

stehen häufi g Geräte für die Lüftungstech-

nik, Klimatechnik, Heizungstechnik, Auf-

zugstechnik oder auch Photovoltaikanlagen.

Allen gemeinsam ist die Notwendigkeit von

Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten in

unterschiedlichen Zyklen durch fachkun-

dige Personen, die zudem Werkzeuge oder

Ersatzteile mitführen.

Für die Planung von Dachfl ächen mit

technischen Anlagen bedeutet dies, dass

nicht nur Wartungswege vorhanden sein

müssen, sondern auch ausreichend freier

Platz, um Reparaturarbeiten ausführen

zu können. Ebenso sollte es möglich sein,

Ersatzteile größeren Umfangs sicher auf

das Dach zu transportieren. Hierfür eignen

sich Vorhaltungen, an denen Seilzüge bei

Bedarf montiert werden können, bzw. gibt

es bei häufi ger Nutzung Lastkräne, die auch

dauerhaft montiert sind. Weitere Möglich-

keiten, Lasten sicher auf das Dach zu beför-

dern, ist der Einsatz von Kranen (kritisch)

oder besser temporären Lastaufzügen.

Ebenso sollte der Zugang zum Dach so aus-

geführt werden, dass Personen Werkzeuge

und kleinere Ersatzteile sicher mitführen

können (kein Leiteraufstieg).

Auswirkungen auf Planung und Realisierung

Für die unterschiedlichen Anforderungen

aus der Gefährdungsmatrix steht ein großes

Repertoire an baulichen Ausrüstungen und

Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Einige davon erfordern gleichzeitig fachge-

rechte und sicherheitskonforme Verhaltens-

weisen der Personen auf dem Dach. Das zu

berücksichtigende Spektrum umfasst tempo-

räre und stationäre Sicherheitseinrichtungen

ebenso wie die Gestaltung der Wartungs-

wege. So lassen sich für die Planung aus der

Gefährdungsmatrix die jeweils notwendigen

Sicherungsklassen ableiten und entsprechend

baulich realisieren.

alw

itra

(3)

Öffentlich zugängliche Dächer wie hier am Campus

der Hochschule Rhein-Waal in Kleve müssen durch

einen Seitenschutz, ein Geländer oder eine entspre-

chend hohe Attikaausführung gesichert werden.

Ein aufstellbares Geländer als temporäre Absturz-

sicherung für zeitweilige Arbeiten auf dem Dach.

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MITGLIEDERARBEIT

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201434

Temporäre Sicherheits-einrichtungen

Unter temporären Sicherheitseinrichtun-

gen sind Klappgeländer und Anschlagssys-

teme (EN 363) zu verstehen. Die Geländer

werden im erforderlichen Fall aufgestellt

bzw. sind bei manchen Systemen bereits vor

Ort montiert und bei Bedarf aufzuklappen.

Die Anschlageinrichtungen lassen sich

in zwei Typen unterteilen: die seilgeführte

Anschlageinrichtung und die Einzelan-

schlageinrichtung. Sie bestehen jeweils aus

der Anschlageinrichtung, die fest mit dem

Gebäude verbunden ist, und der Ausrüs-

tung, also einem Auffanggurt mit Verbin-

dungsmittel, Falldämpfer oder Höhensi-

cherungsgerät. Der Benutzer muss in die

korrekte Anwendung eingewiesen werden

und es muss immer mindestens noch eine

weitere Person anwesend sein, um im

Unglücksfall zu retten bzw. Hilfsmaßnah-

men einzuleiten. Hierfür ist ein geeignetes

Verfahren vom Vorgesetzten zur Rettung

festzulegen. Ebenso muss die richtige und

sichere Benutzung und die Rettung regel-

mäßig praktisch geübt werden.

Temporäre Sicherheitseinrichtungen sind

deshalb nur dort sinnvoll, wo im Umgang

mit Anschlageinrichtungen oder Klappge-

ländern geschultes Personal eingesetzt wer-

den kann. Generell sollte der Anseilschutz

verwendet werden, wenn technisch keine

kollektiven Schutzmaßnahmen wie z. B.

Seitenschutz oder Hubarbeitsbühnen mög-

lich sind. Kollektive Schutzsysteme haben

immer Vorrang vor Anschlageinrichtungen.

Stationäre Sicherheit-seinrichtungen

Zu den stationären Sicherheitseinrichtun-

gen zählen ein Seitenschutz, ein Geländer

oder eine entsprechend hohe Attikaaus-

führung. Sie sind fest und dauerhaft mit

dem Gebäude verbunden. Ohne weitere

Hilfsmittel sind diese Bereiche vor Absturz

alw

itra

(3)

Lassen sich aus betriebstechnischen Gründen (z. B.

Arbeitsverfahren, zwingende technische Gründe)

Absturzsicherungen nicht verwenden, müssen an

deren Stelle Auffangeinrichtungen vorhanden sein.

Der Zugang zum Dach sollte so ausgeführt

werden, dass Personen Werkzeuge und

kleinere Ersatzteile sicher mitführen können.

Lichtbänder mit integriertem Durchsturzschutz

zählen zu den kollektiven Schutzmaßnahmen.

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MITGLIEDERARBEIT

35Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

gesichert. Die Ausführung muss gemäß den

jeweiligen Landesbauordnungen erfolgen.

Gerade bei Bereichen, die häufi g betreten

werden müssen, ist es sinnvoll solche Ein-

richtungen vorzusehen.

Wartungswege

Wartungswege und deren Zugänge sind

in ausreichender Breite zu planen. Die ggf.

benötigte Dämmung im Bereich des Weges

sollte druckstabil sein, d.h., eine Verformung

durch Betreten sollte nicht möglich sein, um

die dauerhafte Dichtigkeit der Dachfl äche zu

gewährleisten. Zu den druckfesten Dämm-

stoffen zählen beispielsweise Mineralwolle

mit druckfester Oberfl äche, Polystyrol- oder

Polyurethandämmplatten mit entsprechen-

der Druckbelastbarkeit, Porenbeton oder

Schaumglas. Werden Wartungswege bereits

bei der Planung bedacht, können in diesen

Bereichen abweichende Schichtenaufbau-

ten zur Restdachfl äche verwendet werden.

Bei Überwindung von besonders gefährde-

ten Bereichen ist es teils auch nötig, den

Weg durch einen Seitenschutz zu sichern.

Weiterhin ist zu beachten, dass der Mindest-

abstand von 2 m zu nicht durchtrittsicheren

Dachöffnungen, Dachkanten, Dachrändern

etc. eingehalten wird.

Vorab ist zu prüfen, ob der Laufweg

aufgelagert oder fast fl ächenbündig zur

Abdichtungsebene realisiert werden soll. Ein

fast fl ächenbündiger Belag sollte rutschhem-

mend ausgeführt werden und vollfl ächig

auf der tragfähigen Unterkonstruktion auf-

liegen, im besten Fall sollte er kraftschlüssig

mit dem Untergrund verbunden werden.

Stolperfallen, wie z. B. Blitzschutzführungen,

sollten vermieden bzw. abgedeckt werden.

Unnötige Wegeführungen verleiten dazu,

„Abkürzungen“ zu nehmen. Damit War-

tungswege auch als Wegeführung erkenn-

bar sind, sollten diese gekennzeichnet sein.

Beispielsweise, indem der Weg sich von

der Umgebung farblich bzw. kontrastreich

abhebt. Bei einigen Bahnen kann der Weg

durch farbliche Gestaltung und Verwen-

dung einer Zusatzlage fast fl ächenbündig

ausgeführt werden. Nahezu bündige Beläge

bieten den Vorteil, keine Stolperkante zu

erzeugen, bringen jedoch mitunter eine

höhere Belastung der Flächenbahn mit sich.

Bei aufgelagerten Wegen, die unmittelbar

auf der Abdichtung angeordnet werden, ist

der Wasserlauf freizuhalten. Die Lastvertei-

lung kann über Einzelplatten von ca. 50 cm

mal 50 cm erfolgen. Je nach Belastung wird

der Belag auf der Flächendämmung verlegt.

Zur Verwendung kommen hier Betonplatten

auf Drain- oder Bautenschutzmatten ggf.

mit Einfassrahmen aus Metallprofi len. Die

zusätzliche Last ist mit dem Tragwerksplaner

abzustimmen. Einige Hersteller bieten system-

gebundene, stark profi lierte und somit rutsch-

hemmende Platten an, die mit der Flächenab-

dichtung kraftschlüssig verbunden werden.

Im Industriebereich werden auch Laufstege

mit Gitterrostbelag aus Metall oder Kunst-

stoff ausgeführt, die über Einzelpunkte auf

den Dächern abgelastet werden. Sie werden

oft über der Blitzschutzebene ausgeführt.

Dabei entsteht eine Kante von ca. 120 mm.

Durch die Aufbauhöhe von ca. 30 mm bis

120 mm besteht die Gefahr des seitlichen

Abrutschens mit Umknicken. Der Vorteil der

Aufständerung liegt darin, dass die Abdich-

tungsschicht kaum beansprucht wird.

Nutzungsphase

Im Gebäudebetrieb muss der Betreiber

seinen gesetzlichen Verpfl ichtungen nach-

kommen. Ihm obliegt die Verkehrssiche-

rungspfl icht der Dachbereiche. Wichtiger

Bestandteil hierbei ist die Durchführung

und Dokumentation der sicherheitstech-

nischen Einweisung von Fremdpersonen

sowie eigenen Mitarbeitern, die auf dem

Dach tätig sind. Zur Unterstützung bei der

Wahrnehmung dieser Pfl ichten beinhaltet

das AGI-Arbeitsblatt B 13 im Anhang Mus-

terblätter für eine „Gefährdungsanalyse“

und für eine „Betriebsanweisung für das

Begehen von Dächern“.

Der AK Industriedächer der AGI weist aus-

drücklich darauf hin, dass der Bauherr bzw.

Betreiber oder sein Beauftragter persönlich

für die Einhaltung der gesetzlichen Vorga-

ben und der daraus resultierenden Schutz-

einrichtungen und -maßnahmen verant-

wortlich ist. Besonders bei der Koordination

unterschiedlicher Gewerke (z. B. Dachab-

dichtung/Gerüstbau/TGA) sind gegen -

seitige Gefährdungen zu berücksichtigen

und durch geeignete Maßnahmen auszu-

schließen. Diese Verantwortung während

der Bauphase kann der Bauherr durch

Bestellung eines Sicherheits- und Gesund-

heitsschutzkoordinators (SiGeKo) delegie-

ren. In der Nutzungsphase müssen Nutzer

und Betreiber auf die Einhaltung der Siche-

rungsmaßnahmen achten. Die regelmäßige

Einweisung und Schulung des für Instand-

haltungs- und Wartungsarbeiten betrauten

Personenkreises ist eine Grundvorausset-

zung für das sichere und unfallfreie Betrei-

ben der Immobilie. p

[REDAKTIONELLE BEARBEITUNG:

ROBERT ALTMANNSHOFER]

QUELLE: AGI-ARBEITSBLATT B 13 DES ARBEITS-

KREISES INDUSTRIEDÄCHER IN DER ARBEITS-

GEMEINSCHAFT INDUSTRIEBAU E.V. (AGI)

UNTER DER LEITUNG VON JOSEF LÖCHERBACH,

ALWITRA GMBH & CO. KLAUS GÖBEL.

BEZUG

Das neue AGI-Arbeitsblatt B 13 „Sicher-heitsaspekte – Industriedächer (Planung – Ausführung – Nutzung – Instandhal-tung)“ mit Ausgabedatum Januar 2015 ist unter www.immobilien-buch.com/agi-papiere zum Preis von 79,00 Euro (zzgl. MwSt.) als PDF-Ausgabe erhältlich.

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Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201436

VORBEUGENDER BRANDSCHUTZ FÜR FLACHDÄCHER

Normal entfl ammbar oder nicht brennbar

Brandgefahren kann man durch geeignete vorbeugende Maßnahmen entgegen-

wirken. Diese lassen sich insbesondere auch bei Dächern als unverzichtbarer Bestand-

teil der gesamten Baukonstruktion realisieren.

3 Nach DIN 4102-7 gelten Dacheindeckun-

gen und Dachabdichtungen einschließlich

etwaiger Dämmschichten und Lichtkup-

peln oder auch anderer Abschlüsse für

Dachöffnungen als Bedachungen. Alle

hierfür eingesetzten Baustoffe werden

hinsichtlich ihres Brandverhaltens in Bau-

stoffklassen eingestuft. Im Rahmen der

europäischen Harmonisierung liegt seit

2008 ein differenziertes Klassifi zierungs-

system vor, das für alle Produkte mit dem

CE-Zeichen innerhalb einer festgeleg-

ten zeitlichen Frist anzuwenden ist. So

gilt die Baustoffklasse A2 „nichtbrenn-

bar“ nach DIN 4102-1 nach der DIN EN

13501-1 nur noch als „nichtbrennbar“,

wenn zugleich die Anforderungen an die

Rauchentwicklung und das brennende

Abtropfen bzw. Abfallen erfüllt werden. In

der europäischen Klassifi zierung ist damit

der Buchstabe A allein kein Indiz mehr

für die Nichtbrennbarkeit. Baustoffe, die

im Flachdachbereich eingesetzt wer-

den, müssen in jedem Fall der Baustoff-

klasse B2 nach DIN 4102-1 „normal ent-

fl ammbar“ bzw. mindestens E - d2 nach

DIN EN 13501-1 entsprechen.

„Harte Bedachung“ nach DIN 4102-7

Für das Bauteil Dach fordern die Landes-

bauordnungen (LBO) neben der Klassifi -

zierung im Allgemeinen eine sogenannte

„Harte Bedachung“. Damit soll sicher-

gestellt werden, dass die Dachaufbauten

gegen Flugfeuer und strahlende Wärme

widerstandsfähig sind. In der Praxis bedeu-

tet dies, dass unter bestimmten Prüfbedin-

gungen eine Brandausbreitung verhindert

wird, wenn z. B. durch ein Feuer auf einem

benachbarten Dach entweder enorme

Wärme oder Funkenfl ug auftreten. Im Nor-

malfall gibt es bei einer Flachdachabdich-

tung natürlich keine „Harte Bedachung“

im üblichen Sinne. Jedoch ist die Anforde-

rung „Widerstand gegen Flugfeuer und

strahlende Wärme” auch mit einer min-

destens 5 cm dicken Kiesschüttung oder

einem Plattenbelag ohne Nachweis erfüllt.

Bei allen anderen Dachaufbauten muss der

Widerstand gegen Flugfeuer und strahlende

Wärme durch ein Prüfzeugnis nachgewie-

sen werden. Jedoch ist die geforderte Eigen-

schaft nicht nur von der Dachabdichtung,

sondern von dem gesamten Schichtenauf-

bau zu erbringen.

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MITGLIEDERARBEIT

37Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

Verwendbarkeitsnachweis

Darüber hinaus ist zudem ein Verwend-

barkeitsnachweis zu führen. In der Baure-

gelliste A Teil 3 ist dieser für die einzelnen

Bauarten in einer Tabelle aufgelistet. Danach

besteht ein Verwendbarkeitsnachweis für

„Harte Bedachungen“ aus einem „allgemei-

nen bauaufsichtlichen Prüfzeugnis“ nach

den Prüfverfahren DIN 4102-7 oder DIN V

ENV 1187 - Prüfverfahren 1 inklusive einer

Bestätigung in Form einer Übereinstim-

mungserklärung des Anwenders.

Konstruktive Risiken

Der Industrie- und Gewerbebau ist geprägt

von leichten Konstruktionen, die schnell und

wirtschaftlich zu erstellen sind. Dachkon-

struktionen dieser Form stellen ein nachweis-

lich höheres Risiko dar. Gerade bei Sanierun-

gen mit offener Flamme kann es durch relativ

kleine Entstehungsbrände in wenigen Minu-

ten zu einer explosionsartigen Brandausbrei-

tung über das ganze Dach kommen. Eine

Brandweiterleitung ins Gebäudeinnere ist

dann häufi g nicht mehr auszuschließen.

Brandeinwirkungen

Je nach Brandentstehungsort sind Dächer

unterschiedlichen Brandeinwirkungen aus-

gesetzt. Liegt ein Brand im Gebäudein-

neren vor, erhöht sich die Temperatur

von leichten Dachschalen aus Metall sehr

schnell. Dadurch können thermoplastische

Dachbaustoffe wie z. B. Klebemassen, Wär-

medämmung oder Abdichtung ausgasen

und schmelzen. Steigt die Temperatur bis

zum Flammpunkt oder der Zündtempe-

ratur, kann sich der Brand auch auf der

Dach oberseite entzünden. Unachtsamkeit

bei der Verwendung von offenen Flammen

zur Verlegung oder Sanierung von Dachab-

dichtungen führt häufi g zum Brand auf der

Dachfl äche. Das Feuer greift hierbei auf die

Dachfl äche über und setzt das gesamte

Dach in sehr kurzer Zeit in Brand. Kommt

es zu einem Brand in der Nachbarschaft,

ist die Verwendung einer gegen Flugfeuer

und strahlende Wärme widerstandsfähi-

gen Bedachung kein Garant für absoluten

Brandschutz. Vielmehr ist das Brandrisiko

abhängig von der realen Brandbelastung.

Brandweiterleitung

Eine Brandausbreitung erfolgt bei Dächern

entweder auf der Dachoberseite durch

ungünstige Winde oder auf der Dachunter-

seite durch Zündung der Dachkonstruktion.

Hinzu kommen unter Umständen in mög-

licherweise vorhandenen Dachhohlräumen

weiträumig verteilte brennbare Zersetzungs-

gase. Eine weitere Gefahr der Brandweiter-

leitung besteht durch das Nachglimmen von

Dachbaustoffen in den Dachhohlräumen.

Dachbaustoffe und -bauteile

Grundsätzlich gilt es, die Brandlasten

des Dachaufbaus so gering wie möglich

zu halten. Die Brandlast bezeichnet den in

Mega-Joule (MJ) gemessenen Brennwert

des Bauteils oder Baustoffes im einge bauten

Zustand. Eine Kunststoff-Dachbahn mit

einer Dicke von 1,2 mm hat eine Brandlast

von etwa 38 MJ/m². Das liegt knapp unter

der Brandlast von einem Liter Heizöl mit

42  MJ. Traditionelle Abdichtungsbahnen

erreichen pro Lage und m2 einen Heizwert,

der bis um das Dreifache höher ist.

Nach Auswertung eines Großteils der

Brände von industriellen und gewerblichen

Gebäuden werden vom Gesamtverband der

Deutschen Versicherungswirtschaft nachfol-

gende Systeme bzw. Materialien empfohlen:

p brandlastarme Dampfsperren

p nichtbrennbare Wärmedämmstoffe

anstelle von brennbaren Wärmedämm-

stoffen

p hochpolymere Dachabdichtungsbahnen

(z. B. Kunststoff- oder Kautschukbahnen)

p mechanische Befestigungen, deren

Anzahl in der Fläche, den Rändern und

Ecken durch die Flachdachrichtlinien des

Dachdeckerhandwerkes geregelt werden,

anstelle von bituminösen Klebmassen.

Brandschutz groß-fl ächiger Dächer

Bei Industriedächern und großen Dach-

fl ächen können in Abhängigkeit des Brand-

schutzkonzeptes Anforderungen nach DIN

18234 „Baulicher Brandschutz großfl ächi-

ger Dächer – Brandbeanspruchung von

Um die Brandweiterleitung zu verhindern, werden Brandabschnitte ausgebildet. Brand- und Komplextrenn-

wände sind dabei grundsätzlich über die anschließenden Dachfl ächen oder Shedspitzen zu führen.

alw

itra

(2)

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MITGLIEDERARBEIT

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201438

unten“ erforderlich werden. Ein Verzeich-

nis von Dächern, welche ohne zusätzlichen

Nachweis die Anforderungen erfüllen, ist im

Teil 2 dieser Norm aufgeführt. DIN 18234-3

regelt die brandschutztechnisch konstrukti-

ven Grundsätze bei Dachdurchdringungen.

Teil 4 dieser Norm enthält ein Verzeichnis

von Durchdringungen, Anschlüssen und

Abschlüssen von Dachfl ächen, welche die

Anforderungen nach DIN 18234-3 erfüllen.

Bei profi lierten Flächen-Baustoffen, wie

Stahltrapezprofi l, sind z. B. bei allen An- und

Abschlüssen an aufgehenden Bauteilen und

um die Durchdringungsstelle der Profi lform

folgend in den Tiefsicken Abschottungen

mit Formstücken aus nichtbrennbaren Bau-

stoffen erforderlich. Ferner werden je nach

Ausführungsart bei kleinen, mittleren und

großen Durchdringungen unterschiedliche

konstruktive Maßnahmen beschrieben,

die einen Brandüberschlag von innen nach

außen auf die Dachfl äche verhindern sollen.

Zum Schutz vor einer Brandweiterleitung

sollten größere Durchdringungen wie Licht-

kuppeln, Rauch- oder Wärmeabzugsgeräte

mindestens 5,0 m von Brandwänden ent-

fernt sein, die nicht über das Dach geführt

werden. Ansonsten ist ein Mindestabstand

von 2,5 m einzuhalten.

Dachabschlüsse und Dachanschlüsse

Um eine Brandweiterleitung auf dem

Dach zu verhindern, dürfen konstruktive

Dachbauteile aus brennbaren Baustoffen

sowie Wärmedämmstoffe und Abdichtun-

gen nicht über bzw. durch Brand- und Kom-

plextrennwände geführt werden. Brand-

und Komplextrennwände sind grundsätzlich

über die anschließenden Dachfl ächen oder

Shedspitzen zu führen. Kommen Dachbau-

teile aus Stahl zum Einsatz, so sind diese

nicht fest mit den Brand- und Komplex-

trennwänden zu verbinden.

Unter Berücksichtigung des Brandschut-

zes sollten im Sanierungsfall möglichst Ver-

lege- oder Sanierungstechniken verwendet

werden, die nicht auf Verfahren basieren,

die mit offener Flamme arbeiten. Schon

seit Jahrzehnten ermöglichen Kunststoff-

bahnen und deren Verlegetechnik wie die

mechanische Befestigung oder Verklebung

mit Klebstoffen eine brandschutztechnisch

risikofreie Verarbeitung auf dem Dach.

Sind dennoch Arbeiten mit offener Flamme

unvermeidbar, sind sie grundsätzlich nur

mit offi zieller Genehmigung durchzufüh-

ren. Dann ist zugleich darauf zu achten,

dass der ausführende Verarbeiter über eine

risikogerechte Versicherung verfügt. Im

Blick auf die praktische Umsetzung emp-

fi ehlt sich, die ausführenden Handwerker

vor Beginn der Arbeiten schriftlich zur Ein-

haltung der betrieblichen Brandschutzord-

nung sowie der Sicherheitsregeln für Feuer-

arbeiten zu verpfl ichten. p

TEXT: JOSEF LÖCHERBACH LEITET DAS PRODUKT-

MANAGEMENT DACH- UND DICHTUNGSBAHNEN

BEI ALWITRA GMBH & CO. KLAUS GÖBEL. ER IST

ZUDEM LEITER DES ARBEITSKREISES INDUSTRIE-

DÄCHER DER ARBEITS GEMEINSCHAFT INDUSTRIE-

BAU E. V.

Bei großen Dachfl ächen können in

Abhängigkeit des Brandschutzkonzeptes

Anforderungen nach DIN 18234 „Baulicher

Brandschutz großfl ächiger Dächer – Brandbean-

spruchung von unten“ erforderlich werden. Dächer,

die ohne zusätzlichen Nachweis die Anforderungen

erfüllen, sind im Teil 2 dieser Norm aufgeführt. alw

itra

Lfd. Nr. BauartAnwendbarkeits-

nachweis

anerkanntes

Prüfverfahren nach

Übereinstimmungs-

nachweis

1 2 3 4 5

2.8

Bauarten zur

Herstellung von

Bedachungen

(Dachhaut), an die

Anforderungen

hinsichtlich Wider-

standsfähigkeit gegen

Flugfeuer und strah-

lende Wärme gestellt

werden. Satz 2

aus lfd. Nr. 2.1

gilt entsprechend.

P

DIN 4102-7:1998-07

in Verbindung mit

DIN SPEC 4102-

23:2011-10

Abschnitte 1, 2, 3,

4 und 7 oder DIN V

ENV 1187:2006-10;

Prüfverfahren 1 in

Verbindung mit

DIN SPEC 4102-

23:2011-10

Abschnitte 1, 2, 3,

4 und 7 oder DIN V

EN 1187:2006-10;

Prüfverfahren 1 in

Verbindung mit

DIN EN 13501-5:2010-

02 und Anlage 0.1.3

der Bauregelliste

A Teil 1

Übereinstim-

mungserklärung

des Anwenders6

6 siehe Vorbemerkungen zur Bauregelliste A, Bauregelliste B und Liste C, Abschnitt 2.3

Bauarten, die von Technischen Baubestimmungen wesentlich abweichen oder für

die es allgemein anerkannte Regeln der Technik nicht oder nicht für alle Anforderungen

gibt und die hinsichtlich dieser Anforderungen nach allgemein anerkannten

Prüfverfahren beurteilt werden können (Auszug aus Bauregelliste A Teil 3, Ausgabe 2013/2).

Deuts

ches

Inst

itut

für

Baute

chnik

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MITGLIEDERARBEIT

39Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

3 BASF-Hochhaus ist Geschichte

Die BASF SE hat den Abriss des Friedrich-Engelhorn-Hochhauses am Stammsitz des Konzerns

in Ludwigshafen Ende 2014 beendet. Das Gebäude mit 25 Stockwerken und 102 m Höhe

war bis 1962 das höchste Hochhaus Deutschlands. Seit Herbst 2013 wurde das Gebäude

Stockwerk für Stockwerk rückgebaut. Das abgetragene Baumaterial wurde als Baustoff im

Werk wiederverwertet. Durch den Abriss entsteht laut Werksleiter Friedrich Seitz „die Mög-

lichkeit, in Einklang mit den derzeit in Bau oder Umbau befi ndlichen Nachbargebäuden eine

ansprechende Eingangssituation zur BASF zu schaffen".

Dazu will BASF ab 2016 ein repräsentatives Bürogebäude auf einer Grundfl äche von

20.000 m², mit einer Mindesthöhe von 75 m, einer Panorama-Ebene und modernen Büro-

und Besprechungsräumen für rund 600 BASF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter bauen. In

unmittelbarer Nachbarschaft des geplanten Neubaus entsteht derzeit östlich das Büro- und

Konferenzgebäude D 105. Westlich grenzt das Besucherzentrum an, das gerade umgebaut

und erweitert wird.

Den 2013 ausgeschriebenen Architektenwettbewerb für das neue Hochhaus hatte im

vergangenen Sommer das Düsseldorfer Büro Eller + Eller Architekten gewonnen. Ihr Ent-

wurf eines homogenen und geometrischen Baukörpers ist in zwei parallele 88 m hohe

Scheiben gegliedert, die durch eine transparente Mittelfuge verbunden sind. In der Fuge

sind lichtdurchfl utete und optimal zugängliche Kommunikations- und Gemeinschaftsfl ä-

chen vorgesehen. Die Bürobereiche liegen jeweils westlich und östlich der Mittelzone. Zwei

der insgesamt vier an der Fassade angeordneten Aufzüge ermöglichen während der Fahrt

einen Blick über das BASF-Werksgelände bis zum Rhein. Am anderen Ende der Mittelzone

liegen zweigeschossige Wintergärten. Das vorletzte Geschoss ist über die Gesamtfl äche als

Panoramaebene mit Konferenzbereichen und einem kleinen Außenbereich angelegt. Das

20. Geschoss ist mit Dachgarten und Terrasse auch für Besucher vorgesehen. p

Ab 2016 will BASF am Stammsitz

ein neues Hochhaus errichten.

BA

SF

3 Bayer Pharma Bauabteilung baut sich ein modulares Gebäude

Die Bayer Pharma AG Bauabteilung hat

sich in Wuppertal ein neues Bürogebäude

mit Alho-Raummodulen gebaut. Beson-

ders wichtig war dem Bauherrn ein fl exibler

Grundriss, der vielseitige Bürofl ächen ohne

störende Stützen bietet. Entwurf, Planung

und Realisation des Neubaus nahmen

zusammen nur sieben Monate in Anspruch.

Ein Architekt der Bayer Bauabteilung über-

nahm als Projektleiter die Entwurfsarbeit.

Für alle weiteren Planungen und den Bauab-

lauf war Alho als Generalunternehmer

zuständig. Die insgesamt 96 Raummodule

wurden in nur elf Wochen Montagezeit zu

einem lichtdurchfl uteten, modernen Büro-

haus zusammengefügt.

Im neuen Gebäude für 130 Mitarbeiter

verteilen sich variable Büroräume unter-

schiedlicher Größe dreigeschossig auf ins-

gesamt 2.935 m2 Brutto geschossfl äche.

Herzstück des Gebäudes ist der repräsen-

tative Eingangsbereich mit dem Haupttrep-

penhaus, einer angrenzenden multifunk-

tionalen Kommunikationsfl äche und einer

Kaffee-Bar. An den Stirnseiten des Gebäu-

des sorgen zwei weitere Stahl-Treppenhäu-

ser für kurze Wege innerhalb des Hauses.

Bodentiefe Fenster bringen viel Tageslicht in

die Räume. Die zum Flur hin mit viel Glas

gestalteten Trennwände leiten das Licht in

die Korridore.

Der etwas raue, industrielle Charme, den

der Büroriegel mit seiner sichtbaren und

nicht hinter einer vorgehängten Fassade

verborgenen Rahmenstruktur beibehält,

war dabei durchaus gewollt und beabsich-

tigt – quasi als Hommage an die erst 1929

gegründete Arbeiterstadt im Ruhrgebiet

mit ihrem Wahrzeichen, der Wuppertaler

Schwebebahn. p

Ein Büroriegel mit etwas rauem, industriellem

Charme ist das neue Zuhause der Bauab-

teilung der Bayer Pharma AG in Wuppertal.

Der Eingangsbereich mit dem Haupttreppenhaus,

einer Kommunikationsfl äche und einer

Kaffee-Bar lädt auch zu informellen Meetings ein.

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REGIONALKREISE

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201440

Regionalkreis Rhein-MainZielsetzung■ Themenauswahl gemäß AGI-Strategie

Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 10./11.03.2014 bei Bilfi nger HSG Facility Manage-

ment GmbH in Neu-Isenburg (15 Teilnehmer)

• Status Kampfmittel bei der BASF, Herr Benter

• Bericht über ein Bürogebäude, welches sich derzeit in Bau

befi ndet, Herr Weber, Boehringer Ingelheim

• Neues aus der AGI und Wahl von Herrn Sven Benter zum stell-

vertretenden Leiter des RK Rhein-Main, Herr Lindner

• Besichtigung der Commerzbank Arena

■ Sitzung am 06./07.10.2014 bei Deutsche Rockwool Mineralwoll

GmbH & Co. OHG in Flechtingen (12 Teilnehmer)

• Vorstellung des Gastgebers Deutsche Rockwool, Herr Drobniewski

• Arbeitssicherheit bei eigenen Mitarbeitern & Kontraktoren bei

der BASF, Herr Benter

• ONE Global Headquarters Merck in Darmstadt, Herr Metzler

• Büroentwicklung bei Merck, Herr Metzler

• Neues aus der AGI/Herbstfachforum 2014, Herr Metzler

• Führung über das Werksgelände

Ausblicke und neue Themen■ Die Regionalkreisarbeit wird sich auch in Zukunft an der Strategie

der AGI orientieren und dabei auf aktuelle Themen der Mitglie-

der eingehen.

Termine 2015■ 1. RK-Treffen am 16./17.03.2015 bei Evonik Industries AG

in Darmstadt

Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Vortragsunterlagern unter www.agi-online.de

Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ Interne und externe Referenten zu Leitthemen der jeweiligen RK-

Treffen, Vertretung in den Arbeitsgruppen Strategie und Nachhal-

tigkeit, Kooperation mit Arbeitskreisen

Arbeitskreisleiter: Volkmar MetzlerStellvertreterin: ` Dr. Benno Blessenohl bis 11.03.2014,

Sven Benter ab 11.03.2014

Mitglieder: Sven Benter, BASF SEBenno Blessenohl, Infraserv GmbH & Co. Höchst KGStefan Blöcker, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHGKarl-Heinz Bretfeld, Evonik Industries AGJürgen Class, ATP München Planungs GmbHMeik Denschlag, Xella Aircrete Systems GmbHStephan Drobniewski, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHGKarl-Heinz Dunker, STEULER-KCH GmbHVolker Eisenbeis, WPW INGENIEURE GmbHGerhard Faust, Adam Opel GmbHFranz Joachim Gleuwitz, Mainsite GmbH & Co. KGLutz Goltz, Xella Aircrete Systems GmbHStefan Heidenblut, Ernst & Young Real Estate GmbHNorbert Junk, Hoesch Bausysteme GmbHPetra Klaproth, Ernst & Young Real Estate GmbHChristian Kleber, Infraserv GmbH & Co. Höchst KGEberhard Klüber, BASF SE

Wolfgang Konle, StoCretec GmbHGeorg Korn, alwitra GmbH & Co. Klaus GöbelNicole Lackmann, Bilfi nger HSG Facility Management GmbH Matthias Lagoda, FlachdachTechnologie AG & Co. KGThomas Lippert, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHGThomas Mensch, IPROconsult GmbHVolkmar Metzler, Merck KGaAChristopher Peters, ABB Grundbesitz GmbHLudwig Ritzinger, Lindner AGDieter Rother, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KGGerhard Saueracker, Lahmeyer Rhein-Main GmbHAnton Scariot, Caverion Deutschland GmbH Michael Schäfer, Heraeus Liegenschafts- u. FM GmbH & Co. KGAndreas Schneider, Mainsite GmbH & Co. KGLarry Schmid, alwitra GmbH & Co. Klaus GöbelMichael Stumpf, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. Koen van den Stehen, Evonik Industries AGRichard Weber, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG

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REGIONALKREISE

41Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

Regionalkreis Rhein-RuhrZielsetzung■ Erkennen von zukünftigen Erfordernissen im Industriebau und

der Standortbewirtschaftung

■ Prüfung der Nutzwerte und Umsetzbarkeit in den Mitgliedsunter-

nehmen

■ Generieren von Themen für die Arbeitskreise

■ Vermitteln von Teilnehmern in die Arbeitskreise

■ Erfahrungs- und Wissensaustausch

■ Sicherstellung von anerkannten Schulungen der Architekten- und

Ingenieurkammern

Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 18.03.2014 an der Fachhochschule Münster, Depart-

ment Baumanagement (39 Teilnehmer)

• Light Industrial - Mehrwert durch Vernetzung, Michael Juhr

• Stahlanwendungsforschung im Bauwesen – Aktuelle Themen und

F & E Management, Gregor Nüsse und Prof. Feldmann, FOSTA

• Hallen und Gebäude für die Zukunft – mehrdimensional ener-

gieeffi zient, Prof. Feldmann, RWTH Aachen

• Adäquate Reaktion eines Bauherrn auf ein gerichtliches Sach-

verständigengutachten; insbesondere: wann liegt die Besorgnis

der Befangenheit vor?, RA. Ralf-Thomas Wittmann, Grooter-

horst & Partner, Rechtsanwälte

• AGI-Netzwerk schafft optimale Ergebnisse: Projektbericht über

Konzeption und Realisierung einer Bestandsaufstockung für

die METG Mittelrheinische Erdgastransportgesellschaft mbH,

Andreas Schöler und Joachim Heitbrink, Open Grid Europe, und

Martin Simmelbauer, Linder AG

■ Sitzung am 18.09.2014 bei Vallourec Deutschland GmbH in

Düsseldorf (36 Teilnehmer)

• Der deutsche Baumarkt – Marktmacht und Marktdurchdrin-

gung im Gleichgewicht?, Prof. Dr. Oepen, BWI Institut der

Bauwirtschaft

• Industriebaurichtlinie 2014 – alles wird gut, Dietrich Bank,

Robert Bosch GmbH

• PREON box – Spannweite mit System, Dr. Weynand, F+W Inge-

nieure, und Nico Genge, Vallourec Deutschland GmbH

• Kurzpräsentation BIM-Anwendung, Richard Heix und Robert

Bäck, Nemetschek GmbH

• Einbindung von BIM (Building Information Modeling) in Planer-

verträge, Dr. Harald Brock, Kapellmann+Partner

• Werksbesichtigung und Führung durch das Rohrwalzwerk

Düsseldorf-Rath

Ausblicke und neue Themen■ Einbindung von Industriegebäuden in die Energieerzeugung und

Nahrungsmittelproduktion

■ Neue Nachhaltigkeitsbestrebungen der Bundes und Landesre-

gierungen – Flächenversiegelung, Konsequenzen, Brownfi eld-

Maßnahmen

■ Neue Industriebaurichtlinie – „Schlimmer geht’s nimmer!“

■ EnEV 2014

■ Einfache Bewertung von Bestandsimmobilien – Vorstellung ent-

wickelter Systeme der AGI-Mitglieder

■ Marketing von Bauabteilungen

■ Bedarfsermittlung als Bauherrenaufgabe

Termine 2015■ 1. RK-Treffen am 18.03.2015 bei Henkel AG & Co. KGaA

in Düsseldorf

Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Vortragsunterlagen unter www.agi-online.de

Regionalkreisleiter(in): Michael JuhrStellvertreter: Prof. Martin Weischer

Mitglieder: Karl-Wilhelm Albrecht, Bayer Technology Services GmbHMarco Barth, Lanxess Deutschland GmbHKlaus-Alexander Bentzin, Bayer Pharma AGUlrich Borowski, ehemals AGIWolfgang Brassat, alwitra GmbH & Co. Klaus GöbelHarald Brock, Kapellmann und PartnerDetlev Damm, RAG AktiengesellschaftHeiko Diermann, InfraServ GmbH & Co. Knapsack KGPatrick Düren-Rost, Institut Feuerverzinken GmbHTheo Esseling, Henkel AG & Co. KGaAJörg Ewald-Lincke, Drees & Sommer GmbHClaus-Peter Franke, Open Grid Europe GmbHKlaus Godenschweig, ThyssenKrupp Xervon GmbHKay Goebert, Heraeus Site Management GmbH & Co. KGPaul Gohsen, INFRACOR GmbHGünter Hanke, ehemals KarstadtThomas Herweg, Continentale Krankenversicherung AGChristian Remde, Vallourec Deutschland GmbH Michael Juhr, Juhr Architekturbüro für Industriebau- und GesamtplanungMarcus Kampen, RAG AGMartin Köther, RWE Power AGKlaus Kottkamp, Thyssen Krupp Steel Europe AGMarkus Kuhnhenne, RWTH Aachen

Bernt Langeneke, ehemals RWEWalter Leneis, Lindner AGJörg Löber, RWE Service GmbHThomas Meier, Solvay Chemicals GmbHRalf Modes, TROLINING GmbHEric Muders, METRO PROPERTIES Holding GmbHHubert Piper, Bayer Technology Service GmbHVolker Persch, ehemals Henkel AG & Co. KGaAThorsten Pollok, Salzgitter Mannesmann Handel GmbHRalph Post, Grundfos GmbHKarlheinz Röhr, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHGKristian Roncescu, Xella Aircrete Systems GmbHHelmut Rumpza, ehemals MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KGBernd Schmidt, Sanha GmbH & Co. KGManfred Schulte, RWE Service GmbHHolger Schwarze, MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KGChristof Spangemacher, Leopold Kostal GmbH & Co. KGRainer Theurich, ehemals RWEHubertus Thoholte, Thoholte & FinckeCaroline von Wallwitz, Fenne GmbHProf. Martin Weischer, Fachhochschule MünsterBernhard Wenning, Henkel AG & Co. KGaAJürgen Winselmann, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG

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REGIONALKREISE

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201442

Regionalkreis Nord + OstZielsetzung■ Erfahrungsaustausch in der Region, Themenauswahl entspre-

chend der AGI-Strategie, Themenauswahl durch Eigenbeitrag

der RK-Mitglieder

Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 06./07.05.2014 bei DOW Deutschland Anlagen-

gesellschaft mbH in Stade (15 Teilnehmer)

• Themen aus der AGI, Peter Lindner

• Vorstellung Unternehmen und Werk Stade, Frank Gubbels, DOW

• Industrieböden (Wika/Heidelberger Beton/Betotec)

• Industriebodenbeschichtungen in Bestandsbauten, Meinolf

Kleinschnittger, DOW, und H. Husung, Sika

• Brandschutz im Industriebau, Herr Stürzl, FDT

• Umnutzung eines Bestandsgebäudes, B. Jochim, DOW

• Werksrundfahrt und Verabschiedung

■ Sitzung am 05./06.11.2014 bei der Lindner AG in Dettelbach

(13 Teilnehmer)

• Vorstellung der Ergebnisse aus dem Workshop in Mannheim,

Thomas Lippert,

• Vorstellung Lindner Group, Rudolf Aigner

• Systemgebäude, Martin Simmelbauer

• Neues aus der AGI/Herbstfachforum 2014, Thomas Lippert

Ausblicke und neue Themen■ Wandlungsfähigkeit und Nutzungsänderung von Industriebauten

■ Standort-Entwicklung und -Sicherung

■ Brandschutz im Industriebau

■ EnEV und EEG

■ Baumängel

Termine 2015■ 1. RK-Treffen am 06./07.05.2015 bei VSM in Hannover

Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Vortragsunterlagen unter www.agi-online.de

Regionalkreisleiter(in): Thomas LippertStellvertreterin: Friederike Wagner

Mitglieder: Rudolf Aigner, Lindner AGWolfgang Brassat, alwitra GmbH & Co. Klaus GöbelMichael Bucherer, TU BraunschweigFriedemann-Felix Dahling, Kalzip GmbHOlaf Dettmann, Volkswagenwerk AG (VW)Thomas Garritsen, LINDSCHULTE Ingenieurgesellschaft mbHWolfgang Haller, Nordex SEUlrike Heed, Drägerwerk AG & Co. KGaAAlfons Hiergeist, ArchitektMarco Hirschl, C+P Industriebau GmbHNorbert Junk, Hoesch Bausysteme GmbHUwe Kastner, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHGThomas Kleinegees, Sita Bauelemente GmbHMeinolf Kleinschnittger, DOW Deutschland Anlagengesellschaft mbHOliver Krause, MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KGMatthias Köhler, Arcelor Mittal Construction Deutschland GmbHMelanie Meinig, Forum Zeitschriften und Spezialmedien GmbHThomas Lippert, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG

Lutz Logemann, K + S AktiengesellschaftGünther Mäder, MULTIFILM Sonnen- u. Blendschutz GmbHDr. Hans-N. Mertens, Architekturbüro Dr. MertensBurkhardt Neusel, Assmann Beraten + Planen GmbHRainer Nissen, Flachdach Technologie GmbH & Co. KG (FDT)Philip Pickard, Dow Wolff Cellulosics GmbHAlexander Reichmuth, Imtech Deutschland GmbH & Co. KGKai Rentz, Drägerwerk AG & Co. KGaAJörg Rißling, Xella Aircrete Systems GmbHRainer Schach, Technische Universität DresdenAlfred Skrypzak, ehemals Solvay Chemicals GmbHWerner Stockhofe, DOW Wolff Cellulosics GmbHUwe Sturmhöfel, Paroc GmbHHerr Sülzle, FDT Flachdach Technologie GmbH & Co. KGUdo Tegtmeier, StoCretec GmbHDetlef Thonke, VSMFriederike Wagner, Biq Standortentwicklung u. Immobilienservice GmbHLutz Weber, Nordex Energy GmbHHans-Jörg Wisch, Ytong Bausatzhaus GmbH

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REGIONALKREISE

43Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

Arbeitskreisleiter(in): Sebastian IlligStellvertreter: Jan Schneider

Mitglieder: Josef Albrecht, Lindner AGKarl Heinz Belser, Johnson Controls Systems & Service GmbHProf. Thomas Brandin, Andreas Stihl AG & Co. KGThomas Burger, EnBW AGRené Dietel, REHAU AG & CoGerhard Ekert, Sedus Stoll AGAlbrecht Fischer, Robert Bosch GmbHDr. Ditmar Flothmann, ehem. FreudenbergGerhard Freiwald, Freudenberg Immobilien Management GmbHWerner Gauß, Hewlett Packard GmbHMax Gölkel, Ingenieurgemeinschaft Gölkel (IGG)Lutz Goltz, Xella Aircrete Systems GmbHBodo Haberstroh, Hewlett Packard GmbHMartin Hahm, BMW GroupPhilipp Haap, Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaAKlaus Heidenreich, LIEBHERR-PURCHASING SERVICES GMBHMichael Hochmann, Grundfos GmbHGregor Hornen, IPROconsult GmbH Niederlassung RheinlandSebastian Illig, Daimler AGThomas Jaißle, Drees & Sommer GmbHNorbert Junk, Hoesch Bausysteme GmbHBurkhard Kalk, Daimler AGJürgen Klenk, GA-tec Gebäude- und Anlagentechnik GmbHFrank Koch, Harman Becker Automotive Systems GmbHWolfgang Konle, StoCretec GmbHRalf Laßau, Flughafen Stuttgart GmbHRudolf Leimböck, ehem. HebelAlexander Lenk, GETRAG Hermann Hagenmeyer GmbH

Thomas Marko, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHGDr. Gerd Maurer, ATP München Planungs GmbHJürgen May, MC-Bauchemie Müller GmbH & CoRupert Mayr, MTU Aero Engines AGMelanie Meinig, Forum Zeitschriften und Spezialmedien GmbHWilhelm Merz, Roche Real Estate Services Mannheim GmbHEberhard Meßmer, Vermessungsbüro MeßmerMichael Müller-Ruff, BMW GroupPeter Oppler, Oppler Hering RechtsanwälteManfred Pietsch, wpm Projektmanagement GmbHRolf Rapp, Robert Bosch GmbHWolfgang Riehle, Riehle+Assoziierte GmbH & Co. KGPeter Röckle, Mann + Hummel GmbHProf. Klaus Rössner, wpm Projektmanagement GmbHJürgen Sautter, Imtech Deutschland GmbH & Co. KGLothar Scharpegge, Xella Aircrete Systems GmbHJürgen Schäfer, TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH & Co. Larry Schmid, alwitra GmbH & Co. Klaus GöbelJan Schneider, ZF Lenksysteme GmbHTheo Seth, Knauf Engineering GmbHHarald Selcho, Imtech Deutschland GmbH & Co. KGJürgen Staiger, Caverion Deutschland GmbHTill Sunderkötter, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AGProf. Dr. Christian Stoy, Universität StuttgartArmin Wagner, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AGRainer Weber, BMW GroupSven Windhausen, Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaARoland Wölfl e, Merckle GmbH

Regionalkreis SüdZielsetzung■ Bearbeitung von Themen aus der Baupraxis

■ Förderung von Erfahrungs- und Wissensaustausch

Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 30.06./01.07.2014 bei Sto, Werk Weizen, in Stühlingen-

Weizen (23 Teilnehmer)

• Fabriken der Zukunft

– Crossfunktionale und interdisziplinäre Produktionsstandorte

der Zukunft

– Wie kann Architektur führende Unternehmen noch erfolgrei-

cher machen.

– Die Fabrik als Schule: Vom Produktionsort zum Lernort –

Von der Information zum Wissen

Tobias Ell, Standortleiter Ulm, Leiter Architektur,

Carpus+Partner AG

• Dämmlösungen nach EnEV 2014

– Energieeinsparverordnung 2014 – Anforderungen

– Wärmebrückenfreie Dämmsysteme

– Anwendungsbeispiele aus Neubau und Sanierung

Matthias Bischof, Bauplanungsservice Süd, Fa. Rockwool

• Masterplan Standort Stühlingen-Weizen

– Wie hat sich der Standort seit der Gründung als Zement- und

Kalkwerk in 1835 zur heutigen Zentrale der weltweit operie-

renden Sto SE & Co KGaA entwickelt

Ulrich Gisy, Ltr. Standortplanung und Standortentwicklung

Sto SE & Co KGaA

■ Sitzung am 22./23.10.2014 bei alwitra GmbH & Co. Klaus Göbel

in Trier (27 Teilnehmer)

• BIM Heute und Zukunft: Von BIM im Büro, im Alltag sowie in

der Zukunft, Hr. Madl, PBB

• Flachdachabdichtungen nach aktuellem Stand der Technik

– Brandschutz im Industriebau – Nachweise

– Abdichtung/Planung/Materialauswahl/Nachweise/Detail-

ausbildung, Josef Löcherbach, alwitra

• Standortentwicklungsprozesse im internationalen Industriebau

anhand von drei ausgewählten Fallbeispielen

– Beispiel 1: Projektentwicklungsprozess, ZF Lenksysteme,

Jan Schneider

– Beispiel 2: Projektrealisierung in Asien, Robert Bosch,

Thomas Spiegel

– Beispiel 3: Entwicklungsplanung Airport City,

Flughafen Stuttgart, Ralf Lassau

• Eine kleine Einheit im alwitra Schulungszentrum: sauber, einfach

+ genial, Christian Bigge, alwitra

Ausblicke und neue Themen■ Kommunikation im Prozess – Projekt und Einsatz von neuen Medien

■ Arbeitswelten – Büro der Zukunft (Erfahrungsbericht)

■ Brandschutz – Ertüchtigung von Stahlkonstruktionen

■ Vorstellung AGI-Leitfaden Bauleitplanung

Termine 2015■ 1. RK-Treffen am 28./29.01.2015 bei ZF Lenksysteme GmbH in

Schwäbisch-Gmünd

■ 2. RK-Treffen am 24./25.06.2015 bei Robert Bosch GmbH in

Stuttgart

Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Vortragsunterlagen unter www.agi-online.de

Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ Interne und externe Referenten zu Leitthemen der jeweiligen

RK-Treffen, Information zu Ergebnissen aus diversen AGI-AK

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ARBEITSKREISE

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201444

Arbeitskreisleiter(in): Max GölkelStellvertreter: Tilo Köhler

Mitglieder: Stefan Barnowski, PAROC GmbHMatthias Bischof, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHGMax Gölkel, Ingenieurgemeinschaft Gölkel IGGMarco Hirschl, C + P Industriebau GmbH & Co. KGGerhard Hoffmann, ifesMarco Hofmann, REHAU AG & Co Wolfgang Hornischer, Freier Berater StuttgartJoachim Klanten, BMW Group Florian Kohlbecker, Kohlbecker Gesamtplan GmbHTilo Köhler, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AGYvonne Kramer, Andreas Stihl AG & Co. KGJosef Löcherbach, alwitra GmbH & Co. Klaus GöbelRalf Mehring, Fenne Baugesellschaft mbHThomas Marko, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG

Danyel Pfi ngsten, IPROconsult GmbHMichael Protz, Xella Aircete Systems GmbHRalf Remy, Bauglasindustrie GmbHJoachim Scholl, John Deere GmbH & Co. KGUwe Thomas Schönfelder, SCHÜCO International KGChristian Schulz, Freudenberg Immobilien Management GmbH Jörg Schwall, Kalzip GmbHRoger Schwarz, Infraserv GmbH & Co. Höchst KGMartin Simmelbauer, Lindner AGMarkus Steffes, Kalzip GmbHThomas Wagner, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AGMarc Willich, DB Station & Service AGRoland Wölfl e, Merckle GmbHNico Wollenberg, Daimler AGHarald Wonisch, Roche Real Estate Services Mannheim GmbH

Arbeitskreis BaukonstruktionZielsetzung ■ Allgemein:

• Erfahrungs- und Wissensaustausch, Untersuchungen, Themen-

beiträge zu Baukonstruktionen, Bauverfahren, der Planung und

den Prozessen für Gebäude im Industriebau

• Anwendungs- und Fallbeispiele an ausgeführten Projekten

• Fach-/Gastvorträge zu Einzelthemen der Baukonstruktion

• Erarbeitung von Arbeitshilfen, z. B. Leitfaden und Methodik

zur Standardisierung von Gebäudehüllen, Systemlösungen

von Baukonstruktionen

■ Einzelthemen:

• Planungsprozesse: Standardisierung, BIM, Zulassungsverfahren,

Ausschreibungs- und Vergabemodelle

• Bauprozesse und Bauverfahren: Beschleunigung über Modul-

bauten, Container, temporäre Bauten

• Lifecycle-Betrachtung von Baukonstruktionen: Unterhalt und

Betrieb: Systemlösungen

• Nachhaltigkeit von Baukonstruktionen im Industriebau

• Schnittstellenbetrachtungen zu nutzerbedingtem Ausbau,

Brandschutz, Bauphysik, Gebäudetechnik, Betriebstechnik

Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 25./26.03.2014 bei der BMW Group in München

(16 Teilnehmer)

• Beschleunigung von Bauprozessen auf Bauherrenseite, auf

Planerseite, in der Ausführung: Impulsvortag Modulbauten bei

BMW, Vorstellung Entscheidungsmatrix Container/Modulbau-

weise/Systembauten, Joachim Klanten, BMW Group

• Neue Büro- und Arbeitswelten bei BMW, Vortrag mit anschlie-

ßender Führung, Joachim Klanten, BMW Group

• Brandschutzbekleidung von Stahlkonstruktionen, Thomas

Marko, Deutsche Rockwool

• EnEV 2014: Änderungen und Schnittstellen zur LBO, Gerhard

Hoffmann, ifes

• Delegierbare Aufgaben für ein effi zientes Projektmanagement,

Wolfgang Hornischer, freier Berater

■ Sitzung am 04./05.11.2014 bei Fischer Profi l GmbH in Netphen-

Deuz bei Siegen (14 Teilnehmer)

• Diskussion Thema 1: Bürowelten – Wandlungsfähigkeit, Anfor-

derungen, Doppelböden, Abhangsysteme, Trennwände mit

Verbindung zum Arbeitskreis Gebäudetechnik

• Diskussion Thema 2: Sanierung und Reorganisation von Produk-

tionshallen und Bürogebäuden – Retrofi tting, Böden, Fassaden,

Wärmeschutz, Brandschutz, Akustik

• Building Envelope Tata/Kalzip/Fischer Profi l, Herr Stark, Fischer

Profi l, und Dr. Schwall, Kalzip

• Rockshell – ein fl exibles System für Gebäude und Räume, Herr

Marko, Deutsche Rockwool

• DIN SPEC 91311 – Metallprofi le für die Unterkonstruktion von

Wänden in Leichtbauweise, hier: Anforderungen für die Instal-

lation von Kabeln und medienführenden Leitungen, H. Ude,

Protektorwerk Maisch

Ausblicke und neue Themen■ Bürowelten, Future Offi ce

■ Parkhäuser

■ Zulassungen, EU-Richtlinie, Bauproduktenliste

Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 24./25.03.2015 bei A. Stihl AG & Co. KG

in Waiblingen

Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ TIB 08/2009 Leitfaden und Methodik zur Standardisierung von

Gebäudehüllen

■ TIB 11/2011 Überarbeitung TIB 11/2004 Baukonstruktionen von

Industriebauten: Bewertungsmethoden und Systemlösungen

Vorträge:■ RK Süd 02/2010: Monolithische Bodenplatten im Industriebau

■ AK Industriedächer: Stand der Bearbeitung zum Thema

Nachhaltigkeit im Industriebau

■ Herbstfachforum 2011: Nachhaltigkeit von Baukonstruktionen

im Industriebau

■ Herbstfachforum 2011: Das neue Automobilwerk der Daimler

AG in Kecskemet/ Ungarn: Value Engineering in der Tragwerks-

planung

■ RK Süd 10/2012 und Herbstfachforum 2012: Denk-Prinzipien

in der Automobilindustrie: Übertragbar auf die Bauindustrie?

■ 2013: industrieBAU: Benchmark für Kosten und Zeitplan –

Produktionsstandort Mercedes-Benz, Kecskemét, Ungarn

Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ Austausch mit anderen Arbeitskreisen z. B. Industriedächer,

Standortentwicklung

■ Mitwirkung im Arbeitskreis Nachhaltigkeit bei der Erstellung des

Leitfadens

■ Zusammenarbeit mit Uni Dortmund

■ Zusammenarbeit mit DGNB

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ARBEITSKREISE

45Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

Arbeitskreis BauvertragsrechtZielsetzung■ Vorbereitung, Abschluss und Pfl ege von nachhaltigen Vertrags-

beziehungen zur Errichtung und Instandsetzung sowie zum Um-

und Rückbau industrieller Bauwerke

■ Netzwerk als Informationsplattform für AGI-Mitglieder über alle

Fragen des Bauvertrags-, Architekten- und Ingenieurrechts

■ Erfahrungsaustausch über Themen des Bauvertragsrechts

(z. B. VOB, HOAI, Allgemeine Geschäftsbedingungen, BGB)

unter Einbeziehung von Best Practices

■ Netzwerk als Kooperationsplattform für AGI-Mitglieder zur

Weiterentwicklung von Methoden, Kooperationsmöglichkeiten,

Benchmarks, etc.

■ Erstellen von Arbeitshilfen, Checklisten und Unterlagen für die

tägliche Baupraxis im Rahmen der Arbeitsblattreihe „Angewand-

tes Bauvertragsrecht“

■ Empfehlungen zu Wettbewerbs- und Vergabemodellen, Aus-

schreibungen, Vertragsgestaltung und -formulierungen

Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 17./18.02.2014 bei der Evonik Industries AG in

Hanau (11 Teilnehmer)

• Aktuelles, Neues aus der AGI, Frühjahrstagung, RA Peter Oppler

• Mitverarbeitete Bausubstanz (In der HOAI 2013 wurde die

Anrechnung der mitverarbeiteten Bausubstanz wieder akti-

viert.), Michael A. Engemann

• Berechtigte Erwartung des Auftraggebers als maßgebliches

Kriterium zur Bestimmung des geschuldeten Leistungsumfangs:

„Hofgefälle-Entscheidung“ des BGH vom 21.11.2013,

VII ZR 275/12, RA Peter Oppler

• Fortführung des Arbeitsblattes: Vorstellung der Checkliste

zum Thema Wartungsverträge, Dr. Christian Schmehl und

Thomas Pietsch

■ Sitzung am 13./14.10.2014 bei der Daimler AG in Stuttgart-Unter-

türkheim (11 Teilnehmer)

• Aktuelles, Neues aus der AGI, Herbstfachforum, RA Peter Oppler

• Referat und Diskussion: Der Umgang mit Forderungen aus Bau-

zeitenverzögerungen, Markus Zacharias, LHR GmbH & Co. KG

– Präventive Maßnahmen

– Richtiges Verhalten bei Störungseintritt

– Prüfung und Abwehr unberechtigter Forderungen

• Bearbeitung Leitfaden Bauvertragsrecht: Checkliste Planerverträge

Ausblicke und neue Themen■ Überarbeitung und Aktualisierung des „Leitfadens – Angewandtes

Bauvertragsrecht“

■ Elemente der partnerschaftlichen Projektabwicklung inkl. Media-

tion, Adjudikation und Schlichtung

■ Rechtliche Rahmenbedingungen für das Bauen im Ausland

■ Nachhaltigkeit im Bau aus rechtlicher Perspektive

Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 09./10.02.2015 bei Oppler Hering Rechtsan-

wälte PartGmbB in München

Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Merkblätter und Vorträge auf www.agi-online.de

Ausblicke und neue Themen■ Überarbeitung und Aktualisierung des „Leitfadens – Angewandtes

Bauvertragsrecht“

■ Elemente der partnerschaftlichen Projektabwicklung inkl. Media-

tion, Adjudikation und Schlichtung

■ Rechtliche Rahmenbedingungen für das Bauen im Ausland

■ Nachhaltigkeit im Bau aus rechtlicher Perspektive

Arbeitskreisleiter(in): Peter OpplerStellvertreter:

Mitglieder: Christian Alex, Bosch Sicherheitssysteme GmbHThomas Ball, Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaAZafer Bekaroglu, Siemens AGStephan Berger, Drees & Sommer AGPeter Bloi, IPROconsult GmbHRalf v. Breitenbach, Project ManagementHermann Brenner, BASF SEOswald Dengler, Daimler AGMichael A. Engemann, Evonik Industries AGManfred Erhardt, ASSMANN Beraten + Planen GmbHThomas Fahrländer, Freudenberg Service KGNorbert Fett, Daimler AGMax Gölkel, Ingenieurgemeinschaft Gölkel (IGG)Hans-Jürgen Helmers, Siemens Real Estate GmbH & Co. OHGJanusch-Markus Janta, John Deere GmbH & Co. KGMichael Juhr, Juhr Arch.-Büro für Industriebau- und Gesamtplanung

Jan-Peter Kauffmann, Robert Bosch GmbHMartin Knoblauch, wpm Projektmanagement GmbHHubert Kunz, Ingenieurgemeinschaft Gölkel (IGG)Michael Mägel, BMW GroupMartina Mazuw, TRUMPF Immobilien GmbH + Co. KG Peter Oppler, Böck Oppler Hering, RechtsanwälteThomas Pietsch, Andreas Stihl AG & Co. KGGeorg Rasche, BMW GroupDr. Christian Schmehl, Andreas Stihl AG & Co. KGMatthias Schrimpf, Siemens AGPhilipp Späth, Drees & Sommer AGAnja Spirres, MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KGHubertus Thoholte, Thoholte & FinckePeter Weisenburger, Roche Real Estate Services Mannheim GmbHRobbin Westphal, BMW GroupSven Windhausen, Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA Bülent Yildiz, wpm Projektmanagement GmbHMarkus Zacharias, Kohlbecker Gesamtplan GmbH

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ARBEITSKREISE

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201446

Arbeitskreis BrandschutzZielsetzung■ Interessenvertretung und Mitgestaltung von Normen und

Richtlinien, die den Baulichen Brandschutz von Industriebauten

betreffen, z. B. DIN 18230, Industriebau-Richtlinie

■ Spiegelausschuss zur Behandlung der Normenentwürfe aus dem

Bereich des Baulichen Brandschutzes

■ Erstellung von Grundlagen für die brandschutztechnische Gestal-

tung von Gebäuden und Anlagen

■ Betrachtung des baulichen Brandschutzes unter Kosten/Nutzen-

Gesichtspunkten

■ Gegenseitiger Erfahrungsaustausch durch Darstellung von brand-

schutztechnischen Gesichtspunkten im Rahmen von Neubau-

und Sanierungsprojekten

■ Netzwerk zum umgehenden Austausch relevanter Informationen

aus dem Brandschutz

Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 11./12.03.2014 bei der Wacker Chemie AG in Burg-

hausen (12 Teilnehmer)

• Eurocodes, Bauproduktenverordnung und Brandschutzklappen,

Rolf Dörendahl, Merck

• Brandfallmatrix, Walter Münchow, RWE Power

• Freilagerplatz – die Geschichte geht weiter, René Dietel, REHAU

• Brandschutz im Bestand am Beispiel KBA in Würzburg, Hartmut

Schulze, IPROconsult

■ Sitzung am 29./30.09.2014 bei Deutsche Rockwool Mineralwoll

GmbH & Co. OHG in Neuburg an der Donau (13 Teilnehmer)

• Werksneubau Indien, Thomas Marko

• AGI-Merkblattentwurf Brandfallmatrix – Erörterung,

Dietrich Bank

• Brandfallsteuerungen – eine weitere Be- und Erleuchtung,

Hr. Nagel

• Änderungen in der neuen MInBauRl, DietrichBank

• Brandschutztüren in großen Höhen, Hr. Wilske

Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 20.02.2015 bei Bosch in Nürnberg

Ausblicke und neue Themen■ Brandschutz im Bestand

■ Systematische Auseinandersetzung mit den neuen Brandschutz-

klassen nach Euronormen

Arbeitskreisleiter(in): Dietrich BankStellvertreter:

Mitglieder: Dietrich Bank, Robert Bosch GmbHKarl Heinz Belser, Johnson Controls Systems & Service GmbHPeter Diemer, John Deere GmbH & Co. KGRené Dietel, REHAU AG + CoRolf Dörendahl, Merck KGaABjörn Hauske, Daimler AGMarc Heinrichsdorff, Bosch Sicherheitssysteme GmbHThomas Henke, Evonik Industries AGMichael Hochmann, Grundfos GmbHJochen Jöst, Freudenberg Immobilien Management GmbHFrank Koch, Harman Becker Automotive Systems GmbH Andreas Labus, Bayer Technology Services GmbH

Lars Litzinger, Johnson Controls Systems & Service GmbHSven Mahler, John Deere GmbH & Co. KGThomas Marko, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHGLothar Marth, Bosch Sicherheitssysteme GmbHFrank Mesmer, BMW GroupWalter Münchow, RWE Power AGBastian Nagel, Gruner AGThomas Reitzel, Imtech Brandschutz GmbHHartmut Schulze, IPRO Consult GmbHFabian Swaton, Merck KGaASilke von Cranach, Siemens AGManfred Weber, Infraserv GmbH & Co. Knapsack KGMartin Wilske, Wacker Chemie AG

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ARBEITSKREISE

47Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

Arbeitskreis Dämmarbeiten an

betriebstechnischen Anlagen

Zielsetzung■ Erstellung einheitlich abgestimmter technischer Arbeitsunter-

lagen für Planung und Ausführung von „Wärme-/Kälte-/Brand-

schutz- und Schallschutzdämmarbeiten an betriebs-

technischen Anlagen“

■ Normung von Dämmarbeiten und Dämmstoffen in der Q-Reihe

der AGI-Arbeitsblätter

■ Mitwirkung und Interessenvertretungen bei der DIN- und

Europa-Normung

■ Verwaltung und Überarbeitung von ca. 30 Arbeitsblättern mit

kontinuierlicher Überführung der Arbeitsblätter in eine deutsch-

englische Version

Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 20./21.01.2014 bei Bilfi nger Industrial Services GmbH

in München (14 Teilnehmer)

• Überarbeitung der AGI-Arbeitsblätter Q 154, Q 137, Q 133-3

■ Sitzung am 11./12.03.2014 bei BASF SE in Ludwigshafen (10

Teilnehmer)

• Überarbeitung der AGI-Arbeitsblätter Q 154, Q 137, Q 03

■ Sitzung am 20./21.05. 2014 bei Kaefer Isoliertechnik GmbH &

Co. KG in Bremen (14 Teilnehmer)

• Überarbeitung der AGI-Arbeitsblätter Q 143, Q 137, Q 03

■ Sitzung am 30.09./01.10.2014 bei G+H Isolierung GmbH in

Speyer (15 Teilnehmer)

• Überarbeitung der AGI-Arbeitsblätter Q 154, Q 137

■ Sitzung am 18./19.11.2014 bei der Linde AG in Pullach bei

München (10 Teilnehmer)

• Überarbeitung der AGI-Arbeitsblätter Q 154, Q 133-3

Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 03./04.02.2015 bei der Evonik AG in Herten

■ 2. AK-Sitzung am 17./18.03.2015 bei Hertel

■ 3. AK-Sitzung am 16./17.06.2015 bei Lyondellbasell in Wesseling

■ 4. AK-Sitzung am 15./16.09.2015 bei der AGI in Bensheim

■ 5. AK-Sitzung am 24./25.11.2015 bei Foamglas in

Tessenderlo (Belgien)

Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Veröffentlichung der AGI-Arbeitsblätter Q 143 Vernetzte Elasto-

mere und Q 137 Schaumglas

■ Überarbeitung der AGI-Arbeitsblätter Q 03 Ausführung von

Wärme- und Kältedämmungen, Q 154 Tragkonstruktionen,

Q 133-3 Polyurethan Hartschaum

Ausblicke und neue Themen■ Veröffentlichung der AGI-Arbeitsblätter Q 154, AGI Q 133-3

■ Überarbeitung der AGI-Arbeitsblätter Q 03, Q 101, Q 132,

und Q 138

■ Erstellen von zwei neuen AGI-Arbeitsblättern über Energieeffi zi-

enz und sicherheitsrelevante Dämmausführungen

Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ VDI AG Gütesicherung

■ den Verbänden (Handwerk und Industrie)

■ DIN

Arbeitskreisleiter(in): Ralf DeboldStellvertreter:

Mitglieder: Ralph Alberti, FIW MünchenArmin Badent, LANXESS Deutschland GmbHRalf Debold, BASF SE Gerd Gollenstede, KAEFER Industrie GmbHDietmar Gröblinghoff, Fisia Babcock Environment GmbHGünther Kasparek, Lindner Isoliertechnik & Industrieservice GmbHFrank Kraus, Basell Polyolefi ne GmbHHerbert Kruehling, G+H Isolierung GmbH

Dirk Olschowski, Evonik Industries AGThomas Ortlieb, G+H Isolierung GmbHAndreas Regel, Bilfi nger Industrial Services GmbHWalter Riering, Hertel GmbH LingenRolf Schwerdtfeger, Linde AGLuk Smout, PITTSBURGH CORNING Europe NV FoamglasManfred Timpert, NTI GmbHJens Tröger, Fa. Tröger-Isolierungen

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ARBEITSKREISE

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201448

Arbeitskreis GebäudetechnikZielsetzung■ Das Ziel dieses Arbeitskreises besteht darin, den AGI-Mitgliedern

aktuelle Informationen über neue Entwicklungen und bewährte

Systemlösungen in der Gebäudetechnik zur Verfügung zu stellen.

Derzeit arbeiten rund 20 Mitglieder an dieser Aufgabe.

Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 11.03.2014 bei TRUMPF Immobilien GmbH & Co. KG

in Ditzingen (15 Teilnehmer)

• Anwendung der neuen Trinkwasserverordnung bei der EnBW,

Herr Entreß

• Energieversorgung mit BHKW für einen bestehenden Standort,

Herr Neudert

• Best-Practice-Modelle bei Michelin, Herr Aust

Abstimmung künftiger Themen (z. B. Mitarbeit an Checkliste

Energieeffi zienz), Prof. Dr. Ast und alle AK-Mitglieder

• Besichtigung TRUMPF Ditzingen, Herr Kirschmann

■ Sitzung am 15.11.2014 bei Infraserv GmbH & Co. Höchst KG in

Frankfurt (10 Teilnehmer)

• Lean Construction Management bei Trumpf, Herr Kirschmann

• Erfahrungen mit Energieprojekten bei Stihl, Herr Neudert

• Besichtigung Insulinbereich Infraserv Höchst, Herr Möwis

Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 17.03.2015 bei der Evonik Industries AG in Hanau

Ausblicke und neue Themen■ Ausgelöst durch die EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffi zienz von

Gebäuden sowie durch die Energieeinsparverordnung EnEV und

das Erneuerbare-Energien-Gesetz hat der Arbeitskreis beschlos-

sen, das Leitthema „Energie“ kontinuierlich fortzuführen. Kon-

kret werden aktuelle Beispiele dargelegt, die von den Beteiligten

des Arbeitskreises aus Projekten, Studien, Untersuchungen und

Semesterarbeiten zur Verfügung gestellt werden. Schwerpunkte

stellen die Verwendung effi zienter und wirtschaftlicher Lösungen

sowie der Einsatz regenerativer Energien in der Industrie dar.

Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Vortragsunterlagen unter www.agi-online.de

Arbeitskreisleiter(in): Prof. Dr.-Ing. Helmut AstStellvertreter: Dipl.-Ing. Bernhard Neudert

Mitglieder: Helmut Ast, Hochschule BiberachWolfgang Aust, Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaAGerald Bernard, Passau Ingenieure GmbHTobias Entreß, EnBW Systeme Infrastruktur Support GmbHUwe Fritz, Evonik Industries AGGerhard Grießer, Imtech Deutschland GmbH & Co. KGSteffen Hans, Freudenberg Immobilien GmbH & Co. KGMichael Hochmann, Grundfos GmbHChristoph Kirschmann, TRUMPF Immobilien Management GmbH

Gerd Klostermann, DB Station& Service AGChristian M. Kroner, Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaALars Litzinger, Johnson Controls Systems & Services GmbHPeter Möwis, Infraserv GmbH & Co. Höchst KGBernhard Neudert, Andreas Stihl AG & Ko. KGRoland Portugall, Robert Bosch GmbHJürgen J. Schmid, Hewlett-Packard GmbHHolger Schmidt, John Deere GmbH & Co. KGThomas Seewald, John Deere GmbH & Co. KGLela Spornhauer, Hewlett-Packard GmbH

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ARBEITSKREISE

49Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

Arbeitskreis IndustriedächerZielsetzung■ Erstellung von Planungsgrundlagen für Industriedächer in

Abstimmung auf die Gebäudenutzung nach den

Anforderungskriterien:

• Bautechnik, Ökonomie und Ökologie, Erfahrungsaustausch

über technische Neuerungen zur Verbesserung der Funktionssi-

cherheit und Minimierung von Instandsetzungsarbeiten.

• Interessenvertretung in Technischen Ausschüssen, z. B. Brand-

schutz, Abdichtungen, Bauwerksabdichtungen

Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 19./20.03.2014 bei John Deere GmbH & Co. KG in

Mannheim (13 Teilnehmer + 4 Gäste)

• Vorstellung/Diskussion AGI-Leitfaden des Arbeitskreises Indus-

triedächer „Sicherheitsaspekte – Industriedächer: Planung –

Ausführung – Nutzung – Instandhaltung“, alle AK-Teilnehmer

• Bewertungskriterien: Ökobilanzen, EPDs, Datenbanken –

aktueller Überblick, Bauproduktenrichtlinie/-verordnung,

Herr Löcherbach

• Brandschutz im Industriebau: Textile Brandschutzsysteme,

Rauchabschottung, Herr Berno, Fa. Stöbich

• Vorbeugender Brandschutz im Industriebau: Löschwasserü-

bergabestellen nach DIN 1988-600, Alternative Löschmittel –

Druckluftschaum, Herr Thun und Herr Faulstich, Fa. Minimax

■ Sitzung am 15./16.10.2014 bei der Kee Safety GmbH in Hanau

in Senftenberg (15 Teilnehmer)

• Arbeitssicherheit auf dem Dach, Herr Klotz, Kee Safety

• Regenentwässerung von Flachdächern: Welche Normen und

Regelwerke müssen eingehalten werden? Wie können wir die

Flachdächer vor Starkregenereignissen schützen auch im Hin-

blick auf bevorstehende Sanierungen? Und warum sollten War-

tungen durchgeführt werden?, Herr Pieper, Sita Bauelemente

• Endfassung/Verabschiedung AGI-Leitfaden des Arbeitskreises

Industriedächer „Sicherheitsaspekte – Industriedächer“, alle

AK-Teilnehmer

• Leckageortung auf Flachdächern – zielsicher, aufwendig, realis-

tische Erfolgsaussichten?, Herr Bochow und Herr Korth, Hum-ID

• Präzise Ortung aller Schadstellen am Flachdach,

Herr Chirband, NIS

• Praxisvorführung Arbeitssicherheits-/Absturzsicherungssysteme,

Herr Salomon, Kee Safety

Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 19.05.2015 bei NIS – NORDIC INDUSTRIAL

SERVICES GmbH in Viernheim

Ausblicke und neue Themen■ Industriedachplanung in Europa

■ Stand der Technik/Normung/CE-Kennzeichnung

■ Sicherheitseinrichtungen auf Flachdächern, Wartungswege

■ Dachterrassen – Abdichtung/Detailausbildung

■ Nachhaltigkeit – hier: Umweltproduktdeklaration (EPD)

Ergebnisse und Veröffentlichungen■ Vortragsunterlagen unter www.agi-online.de

Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ AGI-AK Systemlösungen Gebäudehülle

■ AGI-AK Baulicher Brandschutz im Industriebau

■ Normenausschüsse Dachabdichtung, Bauwerksabdichtung,

Brandschutz, Windlasten

Arbeitskreisleiter(in): Josef LöcherbachStellvertreter: Andreas Gebing

Mitglieder: Thomas Bernhart, John Deere GmbH & Co. KGMatthias Böhme, IPROconsult GmbHHans-Dieter Dürnberger, Kalzip GmbHClaus Fischer, Infraserv GmbH & Co. Höchst KG Jasmin Forster, Merck KGaA Andreas Gebing, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co.Karlheinz Härle, SCD Architekten Ingenieure GmbHHarald Hildebrandt, SFS intecNorbert Junk, Hösch Bausysteme GmbH

Josef Löcherbach, alwitra Flachdach GmbH & Co. Klaus GöbelMartin Meyer, FDT Flachdach Technologie GmbH & Co. KGFrank Netter, BASF SEUlrich Oberle, Daimler AGMichael Protz, Xella Aircrete Systems GmbHKarin Schimpff, Evonik Industries AGChristian Schulz, Freudenberg Immobilien Management GmbHRolf Truderung, John Deere GmbH & Co. KG Christian Weinmann, ehem. BASFMatthias Wollny-Berretz, LANXESS Deutschland GmbH

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ARBEITSKREISE

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201450

Arbeitskreis InformationsverarbeitungssystemeZielsetzungIm Industriebau sind sowohl Bau- als auch Instandhaltungsprozesse

einem hohen wirtschaftlichen Druck ausgesetzt. Mit BIM (Building

Information Modeling) werden zurzeit neue Prozesse der digitalen

Planung eingeführt, in denen ein großes Optimierungspotenzial für

die Bauausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden gesehen

wird. Dieses Optimierungspotenzial kann unter den folgenden

Voraussetzungen realisiert werden:

■ Wirtschaftliche Datenpfl ege

• keine redundante Datenhaltung (sonst fehleranfällige Mehr-

fachbearbeitung erforderlich)

• prozessabhänge Datentiefe (keine überfl üssige Datentiefe,

kein Datenfriedhof)

■ Wirtschaftlicher Datenaustausch bzw. optimierte digitale

Prozessketten

• Regeln (z. B. allgemein lesbare Austauschformate und

Datenstrukturen)

• Dokumentation des Datenaustausch

• Historisierung relevanter Dateistände (Datenarchivierung)

■ Wirtschaftlicher Datenzugriff

• technisch einfach, ohne komplexe EDV-Programme oder

lange Suchzeiten

• Datenaktualität

■ Vollständige und transparente Objektdokumentation

• Schnittstellendefi nition zum Gebäudebetrieb

■ Empfehlungen zu Wettbewerbs- und Vergabemodellen,

Ausschreibungen, Vertragsgestaltung und -formulierungen.

Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 20.02.2014 bei der SCD Architekten Ingenieure

GmbH in Ditzingen (7 Teilnehmer)

• Begrüßung, Organisatorisches (Protokoll, Wahl des stellvertre-

tenden AK-Leiters, nächster Termin und Themen, Neues aus der

AGI, Frühjahrstagung), Heinrich Wirth, SCD

• Fotodokumentation, Bernd Pfau, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

• Mobile Prozesse in der Projektarbeit, Rainer David, DOCby net

• Gemeinsames Mindmapping zum Thema Informationsverarbei-

tungssysteme im Lebenszyklus eines Gebäudes (Entstehungs-

phase, Nutzungsphase, Verwertungsphase) mit dem Ziel der

thematischen Schwerpunkte in der nächsten AK-Sitzung

Ausblicke und neue Themen■ Variantenvergleich digitaler Planungsprozesse (CAD-Planung

2D/3D, BIM)

■ Variantenvergleich Datenkommunikation (Mail, PKM, Cloud)

■ Erarbeitung von Handlungskonzepten und Richtlinien – Firmen-

und Projektstandards, Vertragskonzepte (Planung, Objekt-

dokumentation)

■ Schnittstellen zu anderen Verbänden (GEFMA, BuildingSmart etc.)

■ Integration von Ergebnissen anderer Arbeitskreise der AGI

Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Vortragsunterlagen unter www.agi-online.de

Arbeitskreisleiter(in): Heinrich WirthStellvertreter: Michael Lebsanft

Mitglieder: Rainer David, DOCby.net GmbHRoland Edelmann, IBM Deutschland GmbHStefan R. Frank Oliver Hensel, DOCby.net GmbHCarsten Knobloch, VIB Verhoeven Ingenieurberatung

Martin Kunert, Andreas Stihl AG & Co. KGMichael Lebsanft, Lahmeyer Rhein-Main GmbHDirk Pfi tzner, Merck KGaABernd Pfau, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG Hanspeter Sautter, Drees & Sommer GmbHHeinrich Wirth, SCD Architekten Ingenieure GmbH

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ARBEITSKREISE

51Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

Arbeitskreis InfrastrukturZielsetzung■ Erfahrungsaustausch zur Optimierung von Arbeitsabläufen wie

der Selbstüberwachung und der Instandsetzung von Kanälen

■ Vergleich von Kanaldienstleistungen und -prozessen unter wirt-

schaftlichen Aspekten

■ Vorstellung technischer Neuerungen

■ Interessenvertretung in technischen Ausschüssen und Verbänden

durch Mitgestaltung von Richtlinien und Normen

■ Einheitlicher Auftritt gegenüber der Behörde bei den Defi nitionen

zur Einhaltung der SüwVKa

Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 06.05.2014 bei Bayer Real Estate GmbH in Leverkusen

(14 Teilnehmer)

• Verkehrsstudien am Beispiel der Werkszufahrt Chempark LEV

an der Kaiser-Wilhelm-Allee, Herr Küßner

• Neubau eines Ersatzdükers unter dem Rhein, Herr Wittka

• Bau eines Hebers, Herr Nickerl

• Sachstandsbericht zum Merkblatt M 149 – 7, Herr Meyer-Hübner

• Neue TRAS: Anlagenschutz gegen Hochwasser und Nieder-

schlag mit verschärften Aufl agen, Herr Meyer-Hübner

■ Sitzung am 16./17.10.2014 bei der Evonik Industries AG in Marl

(18 Teilnehmer)

• Vorstellung des Bereiches Ver- und Entsorgung, Herr Gohsen/

Herr Schneider

• PE als Schutz von Betonbauwerken, Herr Modes

• Nachfolge AK-Leitung, alle

• Laserscanning, Herr Peterson und Herr Jedamski

• Sanierung der Altablagerung "Gipsteich", Herr Vogel

• Sachstandsbericht zum Merkblatt M 149 – 7, Herr Meyer-Hübner

• Setzungen bei Linern, Herr Hillenbrand

Ausblicke und neue Themen■ Erweiterung der Themenfelder auf Straßen- und Parkplatzbau

sowie Straßenbeleuchtung

■ Sachstand Merkblatt M 149

Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 14./15.04.2015 bei MC-Bauchemie in Bottrop

■ 2. AK-Sitzung im Herbst bei Roche Real Estate Services Mannheim

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen■ DIN-Ausschuss

■ Verband Zertifi zierter Sanierungsberater (VSB)

■ DWA

Arbeitskreisleiter(in): Wolfgang Vogel Stellvertreter: Volker Meyer-Hübner

Mitglieder: Peter Aicher, Wacker Chemie AGPaul Gohsen, Evonik Industries AGMichael Goldschmidt, MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KGBernhard Hillenbrand, Merck KGaAHeinz Hülsken, Evonik Industries AGDietrich Kemper, InfraServ GmbH & Co. Knapsack KGEdmund Klein, Infraserv GmbH & Co. Höchst KGJochen Kraft, Roche Real Estate Services Mannheim GmbHChristian Matthias Lindner, ASSMANN Beraten + Planen GmbHHans Lindow, Deutsche Bahn Station&Service AGThomas Meier, SoIvay Chemicals GmbH

Rudolf Meisenbach, Henkel AG & Co. KGaADetlef Meyer, Bayer Technology Services GmbHVolker Meyer-Hübner, BASF SE Ralf Modes, TROLINING GmbHGerhard Nickerl, IPROconsult GmbHJürgen Nikisch, Freudenberg Immobilien Management GmbHIngolf Schäfer, LANXESS Deutschland GmbHFriedhelm Ubber, RWE Power AGWolfgang Vogel, Bayer Real Estate GmbHThomas Wittemann, Evonik Industries AGUwe Wittka, CURRENTA GmbH & Co. OHG

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ARBEITSKREISE

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201452

Arbeitskreis Korrosions- und BetonschutzZielsetzung■ Erfahrungsaustausch über alle den Korrosions- und Betonschutz

von Stahl- und Betonoberfl ächen durch Beschichtung und Über-

züge betreffenden Fragen der Materialverwendung, Applikati-

onsverfahren und Regiearbeiten vor Ort

■ Erstellung von Arbeitsunterlagen für AGI-Mitglieder für Aus-

schreibung und Vergabe von Korrosionsschutzarbeiten nach

technisch-wirtschaftlichen Grundsätzen

Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 29.04.2014 bei der Evonik Industries AG in Hanau

(11 Teilnehmer)

• Berichte der Arbeitsgruppen (Aktualisierung Arbeitsblätter):

– Stand Bearbeitung TIB „Ableitfähige Korrosionsschutzsys-

teme“

• Erfahrungsaustausch zu folgenden Korrosionsschutzthemen:

– Kontrollfl ächen

– Korrosionsschutzsysteme für heißbetriebene Behälter oder

Rohre, u. a. unter dem Aspekt der chemischen Beständigkeit

– Korrosionsschutz unter Dämmungen bei kältebelasteten

Rohrleitungen

– Langlebige Korrosionsschutzsysteme: Sammlung von

Entwicklungen und Erfahrungen über Systeme, Werkstoffe

und Schutzdauer

– Überarbeitung der DIN EN ISO 12944

• DIN-Neuerscheinungen

– DIN EN 13438-12 „Beschichtungsstoffe – Pulverbeschichtun-

gen für feuerverzinkte oder sheradisierte Stahlerzeugnisse für

Bauzwecke“

– DIN EN ISO 15528:2013-12 „Beschichtungsstoffe und Roh-

stoffe für Beschichtungen – Probenahme“

• Technische Standards/Werknormen

• Beschichtungen als Prüfung von mechanischen Belastungen

(z. B. Rührwerke)

• Zerstörungsfreie Dichtigkeitsprüfungen

• Schichtdickenmessung im schweren Korrosionsschutz: Einfl ussfak-

toren und Möglichkeiten der modernen Messtechnik im Bauwesen

in Theorie und Praxis, Andreas Rieger, Helmut Fischer GmbH

■ Sitzung am 04.12.2014 bei Institut für Korrosionsschutz Dresden

GmbH in Dresden (15 Teilnehmer)

• Stand Bearbeitung neuer Arbeitsblätter

– Letzter Entwurf (12.11.2014) TIB „Ableitfähige Korrosions-

schutzsysteme“

– Arbeitsblatt K 10: Aktualisierung der gelisteten Normenwerke

in 2015 erforderlich

– Arbeitsblatt K 20: Anpassung des Arbeitsblattes nach

Abschluss der Überarbeitung der DIN 12944

– Arbeitsblatt K 21: Überarbeitung durch Herrn Schumacher

– Arbeitsblatt K 31: Überarbeitung durch Herrn Hotter

• Erfahrungsaustausch Korrosionsschutzthemen

– Praxiserfahrungen mit neuen Beschichtungssystemen,

Herr Schumacher

– Innovationen und Objekte 2014, Herr Pfl ugfelder

– Feuerverzinkter Betonstahl, Herr Düren-Rost

– Schutzdauer von Zinküberzügen in Theorie und Praxis,

Herr Düren-Rost

• Unternehmensvorstellung von Xervon Plastocor GmbH,

Herr Godenschweig

• Korrosions-/Erosionsschutz in Kühlwasserkreisläufen und im

Speziellen bei Kondensatoren und Wärmetauschern mit

Plastocor, Herr Hildebrand

Ausblicke und neue Themen■ CE-Konformität im Stahlbau

■ KTL-Beschichtung

■ Kennzeichnungen im Korrosionsschutz

■ Nachhaltigkeit im Korrosionsschutz

■ Aktualisierung Arbeitsblätter

Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 02.06.2015 bei Fa. Jotun in Hamburg

Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ Zusammenarbeit mit Bundesverband Korrosionsschutz e.V.

■ Institut für Korrosionsschutz Dresden GmbH

■ Institut Feuerverzinken GmbH

Arbeitskreisleiter(in): Ralf AppelStellvertreter: Holger Frost

Mitglieder: Ralf Appel, Evonik Industries AGArmin Badent, LANXESS Deutschland GmbHRalf Buch, Xervon GmbHMichael Collignon, BASF SEPatrick Düren-Rost, Institut Feuerverzinken GmbHHolger Frost, K + S KALI GmbHKlaus Godenschweig, XERVON Plastocor GmbHHerbert Hotter, Engineering QS KorrosionsschutztechnikJörn Jacobs, IPROconsulting GmbH Niederlassung LeipzigMario Leitsch, Siemens AG

Stephan Müller, RWE Power AGJoachim Pfl ugfelder, Sika Deutschland GmbHAlf Schumacher, Geholit+Wiemer Lack- u. Kunststoff-Chemie GmbHDr. Andreas Schütz, Corroconsult GmbHRolf Schwerdtfeger, LINDE AGGerd Spitzlei, Vattenfall Wärme Hamburg GmbHHeiner Stahl, Bundesverband Korrosionsschutz e.V.Dr. Jürgen Triebert, Institut für Korrosionsschutz Dresden GmbHJohan Wilmsen, Engicon NV/GeldorfArne Wörpel, John Deere GmbH & Co. KG

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ARBEITSKREISE

53Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

Arbeitskreis Nachhaltigkeit im IndustriebauZielsetzung■ Nach der Erstellung des Leitfadens „Nachhaltigkeit im Industrie-

bau“ im April 2010 war das Hauptthema in 2013 die Vorstellung

und Verteilung des Leitfadens, Teil 2. Nach einer Pause in 2014

wird in 2015 ein dritter und letzter Leitfaden mit Praxisbeispielen

der Mitglieder erscheinen.

Vorgehensweise■ Es wurde eine Struktur ermittelt, in der die bereits realisierten

Praxisbeispiele der Mitglieder integriert werden können.

■ Die Projekte sollen kurz beschrieben werden, die Beispiele der

Nachhaltigkeitsmaßnahmen hervorgehoben und mit einer Amor-

tisationsmatrix ergänzt werden.

Termine 2015■ Sitzung am 15.01.2015 in München

■ Sitzung am 12.03.2015 in Münster

■ Sitzung zur Frühjahrstagung

Ausblicke und neue Themen: ■ 2015: Leitfaden Teil 3:Ergänzung durch Praxisbeispiele

Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ Mitarbeit am „Runden Tisch nachhaltiges Bauen“ des Bundesmi-

nisteriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)

Arbeitskreisleiter(in): Rainer WeberStellvertreter: Martin Weischer

Mitglieder: Michael Juhr, Juhr Architekturbüro für Industriebau- und GesamtplanungStefan Kremeier, Intep GmbH

Rainer Weber, BMW GroupMartin Weischer, Fachhochschule Münster

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ARBEITSKREISE

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201454

Arbeitskreis SäureschutzbauZielsetzung■ Aktualisierung vorhandener Arbeitsblätter der Reihe S

■ Bereitstellung englischer Übersetzungen aktueller Arbeitsblätter

für Auslandsprojekte

■ Erstellung neuer Arbeitsblätter zu folgenden Themen:

S 60 Säureschutzmaßnahmen, Leitfaden für maßgeschneiderte

Konzeptionierung

■ Erfahrungsaustausch über Entwicklungen und Einsatzmöglich-

keiten von Beschichtungen, Dichtungsbahnen, Kunstharzkitten,

sf-Ausmauerungen und Fugendichtstoffsystemen.

■ Erfahrungsaustausch über aktuelle Novellierungen der den

Gewässerschutz betreffenden Gesetze, Verordnungen und

Technischen Regelwerke im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf

Planung, Ausführung, Eignungsnachweise etc.

■ Erfahrungsaustausch zu Optimierung von Planung, Beschaffung

und Ausführung von Säureschutzmaßnahmen zwischen Herstel-

lern, Applikateuren und Betreibern bei In- und Auslandsprojekten

■ Werbung neuer Mitglieder für den Arbeitskreis

■ Verbesserung der Außendarstellung des Arbeitskreises über die

Internetplattform

■ Verbesserung der Präsenz, Zugänglichkeit und Akzeptanz der

AGI-Arbeitsblätter zur Qualitätssicherung von Planung und

Ausführung

■ Abstimmung mit tangierenden Gewerken

Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 08./09.04.2014 bei Bayer Technology Services in

Leverkusen (11 Teilnehmer)

• AGI-Arbeitsblätter S 10 –1 und S 10 – 4: Aktualisierung der

derzeitigen Fassungen aus den Jahren 2001 bis 2003. Diskus-

sion der erforderlichen Aktualisierungen nach Art und Umfang

und Begründung im AK nach Vorstellung der Arbeitsergebnisse

durch die Leiter der Kleinarbeitsgruppen:

– Teil 1: Herr Velte

– Teil 4: Herr Dr. Baumann

• Diskussion zum Stellenwert der AGI als Interessenvertreter der

Industrie hinsichtlich bewährter Bauweisen

• Verabschiedung von Herrn Jahn als langjähriges Mitglied und

Leiter des Arbeitskreises.

• Wahl von Herrn Freisberg als neuer stellvertretender

Arbeitskreisleiter

• Beschlussfassung des Arbeitskreises, die Übersetzung der

Arbeitsblätter in die englische Sprache nochmals anzustreben

und die Entscheidung des Hauptausschusses zu hinterfragen

■ Sitzung am 28./29.10.2014 bei DSB-Säurebau GmbH in

Bad Honnef (11 Teilnehmer)

• AGI-Arbeitsblatt S 10 – 4 „Schutz von Baukonstruktionen mit

kombinierten Auskleidungen gegen chemische, thermische und

mechanische Einwirkungen (Säureschutzbau) – Ausführungsde-

tails“: Abschluss der Aktualisierung, letzte vereinbarte Anpas-

sungen der dargestellten Details durch Fa. DSB

• Highlights & Lessons Learned

– Neuheiten (Produkte, Entwicklungen, Anforderungen)

– Erfahrungen aus der Abwicklung von Säurebauschutzmaß-

nahmen im Rahmenvertragsgeschäft

– Erfahrungen mit Sachverständigen und Behörden

• AGI-Arbeitsblatt S 10 –1 „Schutz von Baukonstruktionen mit

kombinierten Auskleidungen gegen chemische, thermische und

mechanische Einwirkungen (Säureschutzbau) – Anforderungen

an den Untergrund“, Abschluss der Aktualisierung

• AGI-Arbeitsblatt S 10, Teil 2: Aktualisierung der derzeitigen Fas-

sungen aus den Jahren 2001 bis 2003. Vorstellung der erforder-

lichen Aktualisierungen nach Art und Umfang und Begründung

durch Frau Dr. Riecken und Herrn Wolfsteiner

• Diskussion zum Stellenwert der AGI als Interessenvertreter

der Industrie hinsichtlich bewährter Bauweisen und möglicher

Beitrag des Arbeitskreises Säureschutzbau zum strategischen

AGI-Handlungsfeld „Vertretung von Interessen industrieller

Bauherren gegenüber Gesetzgeber, Ausschüssen, …”

Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 28./29.04.2015 bei der Merck KGaA in Darmstadt

Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ Fachverband der Säureschutzindustrie

Arbeitskreisleiter(in): Matthias PatzerStellvertreter: Christoph Freisberg ab 09.04.2014

Mitglieder: Joachim Baumann, Leipziger Säurebau GmbHFranz-Josef Bergmann, Ingenieurbüro für FugentechnikHans Dekreon, DSB Säurebau GmbHKarl-Heinz Dunker, STEULER-KCH GmbHChristoph Freisberg, LANXESS Deutschland GmbHStefan Hennig, Infraserv GmbH & Co. Höchst KGAndreas Hopp, STEULER-KCH GmbH

Reiner Huber, BASF SEAndreas Molter, INFRACOR GmbHMatthias Patzer, Bayer Technology Services GmbHBärbel Riecken, Merck KGaAMarkus Schmidt, Evonik Industries AGDieter Velte, TIP TOP Oberfl ächenschutz Elbe GmbHKlaus Vierkötter, STEULER-KCH GmbHMichael Wolfsteiner, Asplit GmbH

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ARBEITSKREISE

55Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

Arbeitskreis StandortbewirtschaftungZielsetzung■ Der Schwerpunkt des Arbeitskreises liegt auf den Themen des

Corporate Real Estate Management, Property Management

und Facility Management. Die gemeinsame Bearbeitung der

Themen aus dem Tagesgeschäft der Arbeitskreismitglieder führt

zu einem gegenseitigen Wissensaustausch und hat Best-Practice

Lösungen zum Ziel

Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 06./07.05.2014 bei der Evonik Industries AG in

Hanau (17 Teilnehmer)

• Workplace Management, Herr Wingerter, Eurocres Consul-

ting GmbH

• Zusammenfassung AGI-Frühjahrstagung – Thema: Moderne

Bürowelten, Herr Pitzer, Evonik Industries AG

• CAFM-Projekt bei Freudenberg, Herr Golla, Freudenberg

• Kunstführung Bürogebäude 10, Frau Janke, Leiterin Kunst-

Management Evonik Industries AG

• Neues Arbeitsblatt Energieeffi zienz, alle Arbeitskreis-Mitglieder

■ Sitzung am 29./30.10.2014 bei der Vattenfall Europe Business

Services GmbH in Hamburg (18 Teilnehmer)

• City Nord: Europas Modellstadt der Moderne, Sylvia Soggia,

Grundeigentümer-Interessengemeinschaft City Nord GmbH

• Workplace Management

– Bürokonzepte: Berichte und Beispiele aus den verschiedenen

Unternehmen

– Erfahrungsaustausch über WorkPlace Management Beratung

– Umfrage in den Unternehmen zu den Erfahrungen mit neuen

Bürokonzepten

– Benchmarking WorkPlace Management

• Technik-Führung (u. a. Wärmerückgewinnung im Vattenfall-

Gebäude), Herr Mohrmann

• § 12 Energetische Inspektion von Klimaanlagen, Herr Mayr

• Neues Arbeitsblatt Energieeffi zienz, alle Arbeitskreis-Mitglieder

• Diskussion von Best Practice Lösungen

– für den Austausch von Rauchmeldern

– für die Anwendung von Thermografi e bei Schaltschränken

– für die Anwendung von Ticketsystem und/oder Hotline

Ausblicke und neue Themen■ In Bearbeitung ist das Arbeitsblatt W4 mit einer Sammlung von

Energieeffi zienzmaßnahmen.

■ Der Arbeitskreis wird sich weiterhin intensiv mit der Entwick-

lung neuer Büroarbeitsplatzkonzepte auseinandersetzen, die

verschiedenen Konzepte untersuchen und durch Erfahrungs-

berichte für die Industrie sinnvolle Kriterien und Best Practice

Lösungen erarbeiten.

Termine 2015■ 1. AK-Sitzung voraussichtlich im Mai 2015

Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ AGI-Arbeitsblatt W 5 Kennzahlen für Technikkosten während der

Nutzungsphase von Büro- und Laborgebäuden

■ AGI-Arbeitsblatt W 6 Betreiberverantwortung, Prüfpfl ichtige

Anlagen und rechtssichere Dokumentation im Immobilienma-

nagement

■ AGI-Arbeitsblatt W 7 Bauen und Revitalisieren (instandhaltungs-

und betriebsgerecht) - wird zurzeit aktualisiert

Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ IFMA Benchmarking® (Arbeitskreis Industrielles Facility Manage-

ment Benchmarking) „Chemie, Pharma & Life Science”

Arbeitskreisleiter(in): Michael PitzerStellvertreter: Uwe Schönfelder

Mitglieder: Angelika Baier, Bauakademie Gesellschaft für Forschung Entwicklung und Bildung mbHKlaus-Alexander Bentzin, Bayer Pharma AGKarl-Heinz Borsian, Wacker Chemie AGThomas Buck, Daimler AGKlaus Bücker, Roche Real Estate Services Mannheim GmbHMarcus Carstens, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KGHeiko Diermann, InfraServ GmbH & Co. Knapsack KGHerbert Frieden, Infraserv GmbH & Co. Höchst KGArmin Furkert, Andreas Stihl AG & Co. KGEric Golla Freudenberg, Immobilien Management GmbHNicole Lackmann, Bilfi nger HSG Facility Management GmbHMirco Manneck, Drägerwerk AG & Co. KGaA

Jörg Maßalski, REHAU AG + CoErnst Mayr, BBM ConsultingMartina Mazuw, TRUMPF Immobilien GmbH+Co. KGMichael Pitzer, EVONIK Industries AG/IPW GmbHRoland Portugal, Robert Bosch GmbHSolveig Rangics REHAU AG + CoHeinz G. Reichel, ehemals VattenfallAxel Rudnik, Bayer Real Estate GmbHAnette Schmidt, Merck KGaAUwe Schönfelder, BASF SEDirk Vollrath, baum-kappler architekten gmbhRainer Weller, Robert Bosch GmbHBernhard Wenning, Henkel AG & Co. KGaA

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ARBEITSKREISE

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201456

Arbeitskreis StandortentwicklungZielsetzung

■ Erfahrungs- und Wissensaustausch zu Themen der Standortent-

wicklung und des Baurechts. Im Jahr 2014 lagen die Schwer-

punkte bei den Themen:

• Energie

– Anforderungen an vorhandene und neue Standorte auf

Grundlage der aktuellen Gesetzgebung

– Verfolgung der geplanten Gesetzesänderungen, z. B. EnEV 2014

• Modulares Bauen als kurzfristige Erweiterungsoption oder

temporäre Lösung

– Fach-/Gastvorträge

– Ausarbeitung zu Vor- und Nachteilen der Systeme, die im Jahr

2014 fertig gestellt werden soll

• Bebauungsplan-Verfahren

– Fachvorträge und Erfahrungsberichte aus der AGI zum Auf-

stellungsverfahren eines B-Plans

– Erstellung eines Leitfadens über die Aufstellung eines B-Plans

und welche Themen dabei zu beachten sind

• Verfolgen weiterer gesetzlicher Vorgaben z. B.:

– Überarbeitung verschiedener Arbeitsstättenrichtlinien und

deren Auswirkungen

– Novellierung der Hessischen Bauordnung, insbesondere die

Sonderbaueinstufung und deren Konsequenzen

– ARGEBAU – Verfolgung der Veröffentlichungen

Sitzungen und Themen 2014

■ Sitzung am 27./28.03.2014 beim Kulturkreis der deutschen Wirt-

schaft im BDI in Berlin (14 Teilnehmer)

• Vorstellung Kulturkreis der deutschen Wirtschaft, Hr. Dr. Frucht

• WILO – Beispielhaftes Projekt des Kulturkreises, Hr. Prof. Stridde

und Hr. Platzer

• Bericht aus der Arbeitsgruppe B-Planverfahren, Hr. Sunderkötter

• Industriestadt Berlin: Neue Ansätze in der Industrie- und

Stadtentwicklungspolitik 1: Masterplan Industriestadt Berlin

2010 – 2020, Fr. Sabanovic, Industriereferentin und Leiterin

der Geschäftsstelle Masterplan Industrie, Senatsverwaltung für

Wirtschaft, Technologie und Forschung Berlin

• Industriestadt Berlin: Neue Ansätze in der Industrie- und

Stadtentwicklungspolitik 2: Stadtentwicklungsplan Industrie

und Gewerbe, Hr. Tonndorf, Referatsleiter Stadtentwicklungs-

planung, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt

Berlin

• Urbane Produktionsstandorte: Chancen einer Symbiose von

Fabrik und Quartier, Fr. Sonntag, TU Braunschweig

• Industriestandort im Stadtzentrum – gemeinsame Diskussion

und Erfahrungsaustausch, alle Arbeitskreismitglieder

■ Sitzung am 05./06.11.2014 bei der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG in

Stuttgart – Zuffenhausen (17 Teilnehmer)

• Vorstellung des Zentralen Baumanagement der Porsche AG,

Herr King

• Bericht aus der Arbeitsgruppe B-Planverfahren und anschlie-

ßende Diskussion, Herr Sunderkötter

• Kommunikation bei Großprojekten, Prof. Dr. Frank Brettschnei-

der, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, Universität

Hohenheim

• FIZ Future: Städtebaulicher Wettbewerb und Bürgerbeteiligung –

Eine Zwischenbilanz, Falko Eschenlohr, BMW Group

Ausblicke und neue Themen

■ Bürgerbeteiligung bei Großprojekten

Ergebnisse und Veröffentlichungen■ Leitfaden zur Erstellung eines B-Plans

■ eine weitere Ausarbeitung der bestehenden Ergebnisse zu

den Modul- und Systembauten und deren Vor- und Nachteilen

wurde nicht erstellt, da sich eine präzise Differenzierung nicht

erreichen lässt

Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 10./11.03.2015 bei der bei BASF SE in

Ludwigshafen

Arbeitskreisleiter(in): Till SunderkötterStellvertreterin: Heike Pohl

Mitglieder: Angelika Baier, Bauakademie Gesellschaft für Forschung Entwicklung und Bildung mbHPeter Bloi, GICON - Großmann Ingenieur Consult GmbHErasmus Eller, Eller + Eller Architekten GmbHPeter J. J. Elspaß, IPROconsult GmbHMarkus Heitkemper, RWE Power AGAlfons Hiergeist, ehem. Bayer Schering Pharma AGChristine Hofmann, Daimler AGRudolf Isenmann, Voith Dienstleistungen GmbHFrank Koch, Harman Becker Automotive Systems GmbHAlexander Korthäuser, WILO SEMarduk Krohn, Infraserv GmbH & Co. Höchst KG

Hans-N. Mertens, Architekturbüro Dr. MertensAxel Overath, Andreas Stihl AG & Co. KGPeter Platzer, BASF SEHeike Pohl, Merck KGaAHans-Joachim Rieks, ehem. Bayer Real Estate GmbH Kay Salawa, Bayer Technology Services GmbHHenning Schöbener, Lahmeyer Rhein-Main GmbHRoger Schulz, IPE GmbHRegina Sonntag, TU BraunschweigWerner Stockhofe, Dow Wolff Cellulosics GmbHTill Sunderkötter, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AGFriederike Wagner, VSG GmbHDr. Ulrich, Waschke, Bayer Real Estate GmbHJörg Winkelbrandt, ASSMANN Beraten + Planen GmbHGerd Ziervogel, ehem. Bayer Technology Services GmbH

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ARBEITSKREISE

57Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

Arbeitskreis UnternehmenssicherheitZielsetzung■ Erfahrungsaustausch über bauliche, gerätetechnische und

organisatorische Sicherheitskonzepte für Industriebauten und

Standorte/Industrieparks in Abstimmung auf unternehmerische

Schutzziele

Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 12./13.03.2014 bei der Merck KGaA in Darmstadt

(8 Teilnehmer)

• Werksrundfahrt und Infos zur Geschichte und zu Produkten von

Merck, Herr Jelinek und Frau Strobel

• Besichtigung Werksfeuerwehr, Herr Sauerbrei

• Standort Darmstadt Vorstellung der Bereichs SO Safety &

Environment: Organisation, Community Relations, Besucher-

betreuung, Vorbeugender Brandschutz und Standortsicherheit,

Arbeits- und Anlagensicherheit, Umweltschutz, Dr. Schäfer

• Prozessablauf zur Implementierung von Security-Konzepten

am Beispiel eines Projektes: Erläuterung von Sicherheitszonen-

Kategorien anhand einer Sicherheitsmatrix und Defi nition eines

Sicherheitszonen-Models, Herr Jelinek

• Zugangssicherheit am Standort Darmstadt: Einführung eines

Zutrittsberechtigungssystems (ZBS) mit Drehkreuzanlage/Karten-

leser, Zufahrtsmanagement/Ausweisstelle/Besucherverwaltung

und Kontrollmaßnahmen in Sicherungsbereichen, Herr Ditter

• Besichtigung Zentrale Sicherheitsleitstelle: Führung durch alle

Bereiche des Neubaus der zentralen Sicherheitsleitstelle für

Merck weltweit, Herr Werkmann

Ausblicke und neue Themen■ Sicherheitskonzepte/Sicherheitsstrategien – Sicherheitsstandards

für Basisschutz (Grundschutz) und nutzerspezifi scher Schutz

■ Zutrittssysteme, Schließmedien

■ Vorbeugender Brandschutz/Feuerwehr

■ AGI-Arbeitsblatt T1 Objektschutz bei Immobilien und Anlagen

■ Sicherheit auf Großbaustellen (Stuttgart 21 und Fildertunnel)

Termine 2015■ 1. AK-Sitzung im Mai 2015

Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Vortragsunterlagen unter www.agi-online.de

Arbeitskreisleiter(in): Gerold HugStellvertreter:

Mitglieder: Werner Becker, Deutz AGWolfgang Bergelt, Infraserv GmbH & Co Höchst KG Alfred Egger, Robert Bosch GmbHWalter Eisen, RWE Service GmbHJörg Frase-Tonoli, Andreas Stihl AG & Co. KGGerold Hug, EnBW AGRüdiger Hartmann, Alfred Kärcher GmbH & Co. KG

Thomas Jelinek, Merck KGaAHeinrich Wirth, SCD ArchitektenRainer von zur Mühlen, Von zur Mühlen GmbH, BdSIHans-Joachim Morban, Bosch Sicherheitssysteme GmbHWolfgang Popp, Bosch Rexroth AGArne Rix, Drägerwerk AG & Co. KGaAAlexander Vogt, Drägerwerk AG & Co. KGaA

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VERANSTALTUNGEN

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201458

Carlo Knauf, Geschäftsleitung Technik und

Produktion der Knauf AG, begrüßte die

zahlreichen Teilnehmer der AGI-Frühjahrstagung.

AGI-FRÜHJAHRSTAGUNG IN IPHOFEN

Büroformen der Zukunft

Moderne Bürowelten im Industriebau waren das Leitthema der AGI-Frühjahrstagung

am 11. April 2014 bei der Knauf AG in Iphofen. Bereits am Vortag wurde die jährliche

Mitgliederversammlung durchgeführt.

3 Am 10. und 11. April 2014 haben die

diesjährige Mitgliederversammlung und die

Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft

Industriebau e. V. (AGI) im fränkischen

Iphofen stattgefunden. Gastgeber war mit

der Knauf Engineering GmbH die Bauabtei-

lung des weltweit tätigen Gips- und Bau-

stoffkonzerns Knauf.

Nach einer kurzen Begrüßung und Vor-

stellung der Knauf AG durch den geschäfts-

führenden Gesellschafter Manfred Grundke

konnte am 10. April zunächst die Pro-

duktion von Knauf besichtigt werden. Im

Rahmen der ordnungsgemäß einberufe-

nen Mitgliederversammlung erstattete

der Vorstandsvorsitzende Prof. Thomas

Brandin den Bericht über die Aktivitäten

im abgelaufenen Jahr 2013. Geschäfts-

führer Peter Lindner präsentierte anschlie-

ßend den wirtschaftlichen Jahresabschluss

2013 und den Wirtschaftsplan 2014. Auf

Antrag von Robert Altmannshofer wurden

dann Vorstand und Hauptausschuss von

der Mit gliederversammlung einstimmig

entlastet. Für den Hauptausschuss der AGI

standen Wahlen auf der Agenda, nach-

dem die Amtszeiten von Burkhard Kalk,

Daimler AG, und Volkmar Metzler, Merck

KGaA, endeten. Da Burkhard Kalk in den

Ruhestand verabschiedet wurde, war seine

Position neu zu besetzen. Zur Wahl stellte

sich Till Sunderkötter von der Dr. Ing. h.c. F.

Porsche AG, der einstimmig in den Haupt-

ausschuss gewählt wurde. Volkmar Metzler

trat zur Wahl für eine weitere Amtszeit im

Hauptausschuss an und wurde ebenfalls

einstimmig in dieser Funktion bestätigt. Ein

Besuch im Knauf-Museum in Iphofen ver-

mittelte später einen eindrucksvollen Ein-

blick in die Welt der Relief-Kunst. So gibt es

dort in der Dauerausstellung 205 Repliken

der Glanzlichter der großen Museen aus

allen Geschichtsepochen zu sehen. Der Tag

endete mit einem stimmungsvollen Abend-

essen unter Tage in der Knauf-Anhydrit-

grube in Hüttenheim.

Bürowelten im Industriebau

Am 11. April startete dann die AGI-Früh-

jahrstagung unter dem Motto „Moderne

Bürowelten im Industriebau“ mit rund 100

Teilnehmern. Nach der Begrüßung des Gast-

gebers durch Carlo Knauf, Geschäftsleitung

Technik und Produktion, stellte Manfred

Grundke die weltweiten Bauaktivitäten

der Knauf AG und den dafür entwickelten

modularen „Fabrikbaukasten“ vor. Er führt

zu einer effi zienten und wirtschaftlichen

Planung und Realisierung von Produktions-

stätten, die jeweils einfach auf die Anforde-

rungen vor Ort angepasst werden können.

Trends in der Arbeitswelt

Unter dem Titel „Workplace 2020“ eröff-

nete Jürgen Steiner von der REM Assets

Unternehmensimmobilien AG dann die

Reihe der Fachvorträge rund um das Thema

Büro. Ausgehend von den aktuellen Trends

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VERANSTALTUNGEN

59Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

im Workplace-Management wie Kommu-

nikation, Wissensarbeit, Nachfrage nach

fl exiblen Arbeitsformen, generationenüber-

greifende Arbeitswelten oder neue Tech-

nologien in der Arbeitswelt, erläuterte er,

wie sich Kommunikations-, Prozess- und

Bedarfsanalysen zu einer Optimierung in der

Zusammenarbeit zwischen einzelnen Abtei-

lungen wie auch zur Flächenoptimierung

nutzen lassen. „Der Zeit voraus und doch

fast da“ lautete der Vortragstitel von Ralph

Gielgen von der art aqua GmbH. Höchst

lebendig und erfrischend plädierte er für

großzügiges Experimentieren mit neuen

Arbeitsformen in neuartigen Umgebungen,

wie beispielsweise „grünen, bepfl anzten

Wänden in Produktionsfl ächen“. Die neue

Arbeitswelt mit ihren typischen Bausteinen

und Inspirationen für gute Arbeitsumge-

bungen sei das, was wir daraus machen,

betonte er. Und gerade für Innovationen

sei es wichtig, in jedem Unternehmen eine

„Garage“ für die Entwicklung der Produkte

von morgen bereitzustellen.

Innenausbau und Schallschutz

Schnelle und effi ziente Möglichkeiten zur

baulichen Umsetzung von modernen Büro-

formen zeigte anschließend Harald Hünting,

Leiter Ausbildung Knauf Akademie, auf. In

seinem Vortrag „Flexibel bleiben“ brachte

er den Tagungsteilnehmern die Vorteile

und Anwendungsfelder des Trocken- und

Leichtbaus im modernen Büroausbau näher.

Dr. Wolfgang Rümler, Leiter Forschung und

Entwicklung, Knauf Gips KG, Deutschland/

Schweiz, ergänzte dieses Thema um die

Aspekte Schallschutz und Raumakustik im

Bürobau. Sein Thema „Nichts hören – alles

verstehen“ konnten die AGI-Mitglieder

anhand von Modellen und Hörexperimen-

ten praxisnah erleben.

Industriebaupraxis im Offi cebereich

Drei Praxisbeispiele zu Büroplanung und

-ausführung aus AGI-Unternehmen runde-

ten das anspruchsvolle Tagungsprogramm

ab. Richard Weber von Böhringer Ingelheim

Pharma GmbH & Co. KG stellte ein aktuelles

Neubauprojekt vor, das das Pharmaunter-

nehmen derzeit nach neuesten Standards

realisiert. Volkmar Metzler von der Merck

KGaA präsentierte, wie das Unternehmen

am Standort Darmstadt Bürokonzepte auf

die Arbeitsweise der Nutzer abstimmt und

die Mitarbeiter frühzeitig einbindet, um

eine bestmögliche Akzeptanz für die neuen

Konzepte zu erzielen. Den „Arbeitsplatz

von morgen“ bei Drees & Sommer stellte

abschließend Thomas Jaißle anhand der

Revitalisierung des Standortes Stuttgart-

Vaihingen vor. p

[ROBERT ALTMANNSHOFER]

Gruppenbild vor der Knauf-Zentrale am Standort

Iphofen. Hier fanden am 10. und 11. April die AGI-Mit-

gliederversammlung und die Frühjahrstagung statt.

Burkhard Kalk, ehemals Daimler AG (links), schied aus

dem Hauptausschuss der AGI aus. Sein Nachfolger ist

Till Sunderkötter von der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG.

Knauf

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I PB UNIVERSITÄT SIEGEN

Zertifi katskurs

„Internationales

Planen und Bauen“

3 Das Lehrgebiet Bauökonomie und

Baumanagement der Universität Sie-

gen bietet unter der Leitung von Prof.

Dr. Bert Bielefeld in Kooperation mit der

AGI den Zertifi katskurs „Internationales

Planen und Bauen“ an. Vier Module

behandeln die Themen „Internationales

Baurecht/FIDIC“, „Internationale Ver-

gabe/Compliance“, „Projektorganisa-

tion und -management“ sowie „Kosten

und Claim-Management“ mit jeweils

abschließendem Zertifi kat. Der Zertifi -

katslehrgang ist für Architekten, Inge-

nieure, Bauunternehmen, Betriebswirte,

Rechtsanwälte und andere Berufsgrup-

pen konzipiert, die ihr Unternehmen

auf internationale Projekte vorbereiten

möchten oder selbst internationale Pro-

jekte bearbeiten. p

TU BRAUNSCHWEIG

Symposium

„Urban Factory“3 Am 4. November 2014 veranstaltet die

TU Braunschweig ein Symposium zum

Thema „Urban Factory“. Städte sind

mehr denn je in Bewegung. Im Strudel

vielfältiger Wachstums- und Schrump-

fungsprozesse wurden und werden

in Deutschland Produktionsstätten an

den Stadtrand, ins Ausland oder auf

die grüne Wiese verdrängt. Unzählige

Unternehmen kämpfen um den Erhalt

erfolgreicher städtischer bzw. stadt naher

Standorte. Sie sind seit Jahrzehnten

hochgradig mit ihrem urbanen Umfeld

vernetzt, nutzen aber nicht vollständig

die sich bietenden Potenziale maximaler

Ressourceneffi zienz. p

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VERANSTALTUNGEN

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201460

AGI-HERBSTFACHFORUM

AGI-Förderpreise und Vortragsprogramm

Das AGI-Herbstfachforum und die Verleihung der AGI-Förderpreise fanden am

19. November bei der Deutschen Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG in

Gladbeck statt. Dabei wurden in diesem Jahr wieder drei Preisträger ausgezeichnet.

3 Die Arbeitsgemeinschaft Industriebau

e. V. (AGI) hat sich im Rahmen des Herbst-

fachforums bei der Deutschen Rockwool

Mineralwoll GmbH & Co. OHG in Glad-

beck getroffen. Zu Beginn begrüßten Axel

Marschke, Rockwool, und der AGI-Vor-

standsvorsitzende Prof. Thomas Brandin die

Teilnehmer. Hierbei ging Prof. Brandin auch

auf die geplante Fertigstellung eines dritten

Leitfadens mit Nachhaltigkeitsbeispielen aus

der Praxis ein, der auf die beiden Leitfäden

„Nachhaltigkeit im Industriebau“ folgen

soll. Im Anschluss stellte Volker Christmann,

Rockwool, den Gastgeber kurz vor.

Verleihung AGI-Förderpreise

Im Rahmen der Verleihung der AGI-För-

derpreise stellte AGI-Vorstand Michael Pitzer

die einzelnen Abschlussarbeiten mit ihren

innovativen Aspekten des Industriebaus kurz

inhaltlich vor. Dabei erfolgte die Preisverlei-

hung in der Reihenfolge vom dritten zum

ersten Platz. Daniel Landau, FH Münster,

präsentierte mit seiner Bachelorthesis den

„Leitfaden für die intelligente Bestands-

nutzung im Bereich Nahrungsmittelherstel-

lung“. Dabei ging es um Industrial Farming

und darum, mit der Nutzung von Industrie-

dächern für den Agraranbau einen Mehr-

wert zu schaffen. Süffi sant kommentierte

Daniel Landau, zu Beginn seines Vortra-

ges, dass ihn sein Projektpartner Edeka mit

dem Zentral lager Rhein-Ruhr in Hamm zu

Beginn des eher ungewöhnlichen Projektes

gefragt habe, „ob er denn noch alle Tassen

im Schrank hätte“. Als Vorbild und Orientie-

rungspunkt für die Arbeit diente das Rooftop

Green House in New York. Ein erheblicher

Aspekt bei dieser ungewöhnlichen Nutzung

von Industriedächern liegt dabei selbstver-

ständlich in der Betrachtung des Tragwerkes

und dessen Leistungsfähigkeit.

Den zweiten Platz erlangte Kevin Gutstein

von der Hochschule Biberach ebenfalls mit

einer Bachelorarbeit mit dem Thema „Opti-

mierung eines Pumpensystems in der Indus-

trie unter dem Aspekt des „low-delta- T-

syndrome“. Dabei ging es um eine hydrauli-

sche Analyse und rechnerische Betrachtung

und Bewertung verschiedener Optimie-

rungsmaßnahmen eines Pumpensystems.

Als praktisches Beispiel wurde ein beste-

hender Heizkreis einer Montagehalle bei der

Andreas Stihl AG & Co. KG betrachtet.

Den ersten Preis bekam Torvid Meinl

von der TU Dresden mit einer klassischen

Diplom arbeit an der Fakultät für Bauingeni-

eurwesen, Prof. Schach, für den „Einsatz von

Simulationssoftware bei der Planung von

Bauprojekten“. Der Bearbeiter beleuchtete

hier einen Workfl ow für 4D-Simulationen

und Kollisionsprüfungen im Rahmen eines

Building Information Model (BIM) Work-

fl ows. Anhand von Daten aktueller Bauvor-

haben von Goldbeck analysierte er das Leis-

tungsspektrum von Autodesk Navisworks.

Vortragsprogramm

Das Vortragsprogramm begann mit

einem Bericht aus dem Beirat durch Volkmar

Metzler. Hier erwähnte er beispielsweise

die Diskussion zur Zweisprachigkeit der

AGI-Arbeitsblätter oder das Thema „Junge

Menschen in der AGI“. Die AGI will sich

verstärkt darum bemühen, künftig nach-

folgende Generationen früher auf die AGI

aufmerksam zu machen und sie an die AGI

zu binden.

Vera King, Leiterin DGNB System und

DGNB System Director, beleuchtete zum

Thema „Nachhaltiges Bauen im Industrie-

bau“ die Ziele der DGNB sowie das Nut-

Gruppenfoto mit AGI-Förderpreisträgern (v.l.n.r.): AGI-Vorstand Dipl.-Ing. Arch. Michael Pitzer, Evonik Industries

AG, AGI-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Peter Lindner, Kevin Gutstein, Hochschule Biberach (2. Preis), Torvid Meinl,

TU Dresden (1. Preis), AGI-Vorstand Dipl.-Ing. Volkmar Metzler, Merck KGaA, Daniel Landau, FH Münster

(3. Preis), und AGI-Vorstandsvorsitzender Prof. Dipl.-Ing. Thomas Brandin, Andreas Stihl AG & Co. KG.

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VERANSTALTUNGEN

61Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

zungsprofi l Neubau Industriebauten, das

für Logistikgebäude und Produktionsstät-

ten angewendet werden kann. Darüber

hinaus ging sie auf das noch in der Erstan-

wendungsphase befi ndliche Nutzungsprofi l

Industriestandorte für Standorte mit meist

industrieller Güterproduktion ein.

Jochen Scholpp, Andreas Stihl AG & Co.

KG Werksplanung, stellte den Arbeitskreis

Gebäudetechnik, Energieprojekte im indu-

striellen Umfeld sowie Projekte aus dem

eigenen Hause vor.

Am Nachmittag begann dann die Vor-

stellung neu ausgearbeiteter Leitfäden mit

Josef Löcherbach, alwitra GmbH & Co.

Klaus Göbel und Leiter des Arbeitskreises

Industriedächer. Er präsentierte den neu

erarbeiteten Leitfaden „Sicherheit auf dem

Dach“. Im Anschluss stellte Till Sunderköt-

ter, Porsche AG, Leiter des Arbeitskreises

Standortentwicklung, den ebenfalls neu

ausgearbeiteten „Leitfaden zur Bauleit-

planung“ vor. Der Leitfaden geht unter

anderem auf die Klärung der planungs-

rechtlichen Situation des Standortes, das

Bebauungsplanverfahren sowie Rechtsver-

bindlichkeit und Rechtsmittel ein.

Heinrich Wirth, SCD Architekten Ing.

GmbH, Leiter des Arbeitskreises Informa-

tionsverarbeitungssysteme, ging auf das

Thema BIM und vernetztes Arbeiten im

Industriebau 4.0 ein. p

[MELANIE MEINIG]

Die Teilnehmer des diesjährigen Herbstfach forums

vor dem Rockwool- Gebäude in Gladbeck.

AGI-REGIONALKREIS RHEIN-MAIN

Neuer stellvertretender RegionalkreisleiterAm 10. und 11. März 2014 hat sich der Regionalkreis Rhein-

Main bei der Bilfi nger HSG Facility Management GmbH in

Neu-Isenburg getroffen. Da der Regionalkreisleiter Volk-

mar Metzler, Merck KGaA, kurzfristig erkrankt war, begrüßte

Dr. Benno Blessenohl, Infraserv GmbH & Co. Höchst KG, die 15

Teilnehmer. Für das gastgebende Unternehmen stellte Nicole

Lackmann die Aktivitäten der Bilfi nger HSG Facility Management

GmbH vor. Sie betonte dabei besonders die Beachtung der Nach-

haltigkeitsaspekte bei den Projekten.

Im Rahmen des Vortragsprogramms berichtete Sven Ben-

ter von der BASF SE von der Explosion eines Blindgängers aus

dem Zweiten Weltkrieg bei Bohrpfahlarbeiten im Werk in Lud-

wigshafen, der trotz sorgfältiger Untersuchungen vor den

Arbeiten nicht gefunden worden war. Personen kamen nicht

zu Schaden, der Vorfall war jedoch Anlass, eine noch bes-

sere Vorgehensweise bei vermuteten Blindgängern festzule-

gen. Als Ersatz für den erkrankten Volkmar Metzler sprang

Richard Weber von Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co.

KG kurzfristig ein und berichtete über ein neues Büro gebäude,

das derzeit im Bau ist.

Aus berufl ichen Gründen stellte Dr. Benno Blessenohl im Rah-

men der Tagung sein Amt als stellvertretender Leiter des Regio-

nalkreises zur Verfügung. Für seine Nachfolge kandidierte Sven

Benter, der einstimmig gewählt wurde.

Am Nachmittag stand die abschließende Besichtigung der

Commerzbank-Arena mit ihren beeindruckenden, individuell

gestalteten VIP-Lounges auf dem Programm. Bilfi nger HSG Faci-

lity Management ist dort als Dienstleister für den Betrieb zustän-

dig. Die Stadionführung führte deshalb auch abseits der üblichen

Pfade in die Technikzentrale der Arena. p

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VERANSTALTUNGEN

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201462

REGIONALKREIS SÜD

Theorie trifft Praxis: Fabriken der Zukunft Der AGI-Regionalkreis Süd traf sich am

1. Juli bei der Sto SE & Co. KGaA in Stühlin-

gen-Weizen am Bodensee. Dabei hatte die

Vorabendveranstaltung am 30. Juni bereits

die Möglichkeit zum informellen Erfah-

rungsaustausch gegeben. Nach einer offi -

ziellen Begrüßung zu Beginn des zweiten

Tages, die Peter Lindner, Geschäftsführer der

AGI, in Vertretung des Leiters Regionalkreis

Süd Sebastian Illig von der Daimler AG über-

nahm, hießen auch Wolfgang Konle, Leiter

Projektmanagement StoCretec GmbH, und

Gerd Stotmeister, Gesellschafter und Mit-

glied im Vorstand der Sto SE & Co. KGaA,

die Teilnehmer herzlich willkommen. Im

Rahmen des Termins wurde Jan Schneider,

ZF Lenksysteme, einstimmig als neuer stell-

vertretender Regionalkreisleiter gewählt.

Vorträge

Tobias Ell, Leiter Architektur Carpus +

Partner AG, präsentierte zum Thema „Fab-

riken der Zukunft“ verschiedene Projekte,

unter anderem den Qiagen Forschungscam-

pus in Hombrechtikon, Schweiz. Dabei warf

er bezüglich der Herangehensweise an das

Projekt beispielsweise Fragen auf, wie das

Unternehmen durch die Architektur erfolg-

reicher werden kann, was das Unterneh-

men braucht, um besser zu werden, oder

wie Büros und Labore in Zukunft aussehen

können. Als eine mögliche Beantwortung

dieser Fragen betonte er: „Ideen identifi -

zieren und implementieren.“

Im Anschluss ging Matthias Bischof, Bau-

planungsservice Süd, Deutsche Rockwool

Mineralwoll GmbH & Co. OHG, unter der

Überschrift „Dämmlösungen nach EnEV

2014“ auf die Energieeinsparverordnung

2014 mit den entsprechenden Anforde-

rungen, wärmebrückenfreie Dämmsysteme

sowie Anwendungsbeispiele aus Neubau

und Sanierung ein. Ein weiterer Vortrag

von Ulrich Gisy, Leiter Standortplanung und

Standortentwicklung Sto SE & Co. KGaA,

rundete den theoretischen Teil der Veran-

staltung mit Inhalten zum Thema „Master-

plan Standort Stühlingen-Weizen“ ab und

beleuchtete, wie sich der Standort seit der

Gründung als Zement- und Kalkwerk 1835

zur heutigen Zentrale der Sto SE & Co. KGaA

entwickelt hat. Michael Wilford von Wilford

Schupp Architekten zeichnet für die Ent-

wicklung des Masterplanes, dessen Entwurf

von 1993 stammt, verantwortlich. Das im

ersten Bauabschnitt realisierte Verwaltungs-

gebäude erhielt 1999 die Auszeichnung

RIBA „best commercial building in Europe”.

Im zweiten Bauabschnitt wurde die soge-

nannte Sto Fabrik 2003 realisiert, im dritten

Baustein wurden die am Standort vorhande-

nen historischen Industriegebäude in eine

eigene Ausstellungswelt umgestaltet. Die

Erweiterung des Logistikzentrums bildete

den vierten Baustein des Masterplanes, der

fünfte Baustein mit einem neuen Büro- und

Eingangsgebäude ist derzeit in Arbeit.

Eine Werksführung verbunden mit der

Präsentation neuer Produkte der Sto SE &

Co. KGaA rundete den Veranstaltungstag

ab. Der kommende Termin des Regional-

kreises wird am 22./23. Oktober bei der

Alwitra GmbH in Trier stattfi nden. p

[MELANIE MEINIG]

Der Masterplan der Sto SE & Co. KGaA

in Stühlingen-Weizen am Bodensee

wurde von Michael Wilford von

Wilford Schupp Architekten entwickelt.

Als neuer stellvertretender Regionalkreisleiter Süd

wurde Jan Schneider, ZF Lenksysteme, gewählt.Mela

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VERANSTALTUNGEN

63Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

Die Teilnehmer des Regionalkreises Süd beim

Flachdachsystem-Hersteller alwitra in Trier.

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REGIONALKREIS SÜD

Dichte Dächer & internationale Beispiele3 Am 23. Oktober traf sich der AGI-Regio-

nalkreis Süd beim Flachdachsystem-Herstel-

ler alwitra in Trier. Bereits am Vorabend gab

es mit einem Vortrag von Franz Madl, PBB

Architekten und Ingenieure, zum Thema

„BIM – Heute und Zukunft“ eine Einfüh-

rung in den am nächsten Tag folgenden

Vortragsteil. Als Beispiel für Building Infor-

mation Modeling stellte er das Testprojekt

Medienservice Center GVZ in Ingolstadt vor.

Ein gemeinsames Abendessen bot Gelegen-

heit zum fachlichen Austausch sowie zum

Networking untereinander.

Vorträge

Nach der Begrüßung durch den Leiter des

Regionalkreises Süd, Sebastian Illig, Daimler

AG, sowie der Vorstellung des Gastgebers

alwitra durch Larry Schmid ging es gleich mit

zwei Vorträgen von Josef Löcherbach (Leiter

Arbeitskreis Industriedach), alwitra, zu den

Themen „Flachdachabdichtungen nach

aktuellem Stand der Technik“ sowie zum

Leitfaden des Arbeitskreises Industriedächer

„Sicherheitsaspekte – Industriedächer“ in

medias res. Dabei erläuterte Josef Löcher-

bach bei der Flachdachabdichtung insbe-

sondere den Brandschutz im Industriebau

und die damit verbundenen entsprechen-

den Nachweise sowie die Themen Abdich-

tung, Planung, Materialauswahl, Nachweise

und Detailausbildung. Bei der Präsentation

des Leitfadens ging es insbesondere um Pla-

nung, Ausführung, Nutzung und Instand-

haltung. Im Anschluss diskutierte Sebastian

Illig die aktuellen Themen und Termine des

RK Süd. Peter Lindner, Geschäftsführer der

AGI, beleuchtete „Neues aus der AGI“

sowie Näheres zum kommenden Herbst-

fachforum bei der Deutschen Rockwool

Mineral woll GmbH & Co. OHG in Gladbeck.

Jan Schneider, ZF Lenksysteme und stell-

vertretender Regionalkreisleiter Süd, stellte

anhand dreier ausgewählter Fallbeispiele die

Standortentwicklungsprozesse im internati-

onalen Industriebau dar. Nach der Mittags-

pause konnten die Teilnehmer dann selbst

Hand anlegen und beim Arbeiten mit Kunst-

stoffdachbahnen im alwitra-Schulungszent-

rum unter der fachkundigen Anleitung der

alwitra-Anwendungstechnik eigene Erfah-

rungen sammeln. Den Abschluss des Tages

bildeten die „Standortentwicklungsprozesse

im internationalen Industriebau“ mit Bei-

spielen von Thomas Spiegel, C/RER, Robert

Bosch GmbH, und Ralf Lassau, Flughafen

Stuttgart. Das derzeit in Entstehung befi nd-

liche Quartier „Airport City Stuttgart“ ist

ein DGNB-Pilotprojekt und wurde bereits

mit einem Vorzertifi kat in Silber ausgezeich-

net, Hauptmieter des New Offi ce Airport

Stuttgart wird mit rund 1.667 Mitarbeitern

Ernst & Young sein, die Fertig stellung ist für

Oktober 2015 geplant. Die nächste Veran-

staltung des Regionalkreises Süd wird am

28./29. Januar 2015 bei ZF Lenk systeme in

Schwäbisch Gmünd stattfi nden. p

[MELANIE MEINIG]

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VERANSTALTUNGEN

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201464

ARBEITSKREIS STANDORTBEWIRTSCHAFTUNG

Gestaltung moderner Bürowelten

Neue Bürokonzepte werden derzeit bei vielen AGI-Mitgliedern erprobt. Der AGI-

Arbeitskreis Standortbewirtschaftung will erfolgreiche Ansätze und Konzepte sam-

meln und zugänglich machen.

3 Die Gestaltung moderner Bürowelten stand nach der Frühjahrs-

tagung auch bei der Sitzung des AGI-Arbeitskreises Standortbewirt-

schaftung am 7. Mai bei Evonik Industries AG in Hanau im Vor-

dergrund. Dem derzeitigen Trend entsprechend haben traditionelle

Einzel- und Doppelbüros ausgedient. Es entstehen neue Formen,

wie „Open Space“ mit „Lounges“, „Meeting-Points“, „Coffee-Cor-

ners“ oder auch das „Virtual Offi ce“. Die meisten Teilnehmer des

Arbeitskreises stammen aus Real-Estate- und Facility-Management-

Abteilungen der Industrie, die Gestaltung von modernen Büro-

arbeitsplätzen gehört somit zu ihren Hauptaufgaben.

Den Einstieg in das Fachprogramm lieferte Sven Wingerter von

Eurocres Consulting mit einer Präsentation und zwei Filmsequen-

zen zum Thema „WorkPlace-Management“. Gesellschaftlicher

Wandel führe zu neuen Anforderungen an die Bürotätigkeiten,

hin zu Wissens- und Teamarbeit. Auch habe die junge Generation

andere Erwartungen an die Arbeitswelt. Zudem würden wirtschaft-

liche Aspekte eine Rolle spielen, etwa die Fragestellung, wie viel

Immobilie sich ein Konzern leisten wolle und könne. Sven Wingerter

erläuterte, wie Eurocres über eine Analyse der Ausgangssituation

eine kerngeschäftsorientierte Zukunftsprognose erstellt, die zu opti-

mierten Prozessen und Raumangeboten führen soll und dabei auch

alle gesundheitlichen Aspekte berücksichtige. Das Ergebnis laute:

„Kommunikativer + gesünder + attraktiver = optimierte Bürowelt“.

Im weiteren Verlauf berichtete Michael Pitzer vom Facility Manage-

ment Kongress 2014 in Frankfurt und insbesondere vom Beitrag

„Neue Arbeitswelten – es muss nicht immer Open Space sein“

von Bernd Fels vom Büro if5. Der Referent habe in seinem Vortrag

gemahnt, dass die Einführung von Open-Space-Konzepten bei der

Belegschaft nicht zu einer negativen Stimmung führen dürfe, da

so die emotionale Bindung an das Unternehmen und die Arbeit-

geberattraktivität sinken würden. Vor der Entscheidung für eine

Grundrisslösung müsse sich die Frage stellen, ob Open Space zur

Vision und Kultur des Unternehmens passe, die Fähigkeiten bei den

Mitarbeitern vorhanden seien und ob es Alternativen gäbe. Herr Fels

hatte in seinem Vortrag eine Grundrisslösung als Muster gezeigt,

in der alle Büroformen je nach Anforderung an die Arbeitsauf-

gaben umgesetzt wurden. Nach einer Zusammenfassung weiterer

Vorträge vom Facility Management Kongress und der Vorträge der

AGI-Frühjahrstagung diskutierte der Arbeitskreis, welche Büroraum-

gestaltung für ihre Unternehmen die beste sei.

Büroformen im Vergleich

Neue Bürokonzepte werden derzeit in allen Unternehmen umge-

setzt. Mittel- bzw. langfristige Erfahrungen liegen jedoch kaum

vor. Nicht alles, was „in“ ist, sollte umgesetzt werden, war sich

der Arbeitskreis in der Diskussion sicher. So seien Bürokonzepte

an die individuellen Anforderungen unterschiedlicher Formen der

Büroarbeit anzupassen. Dabei gelte es, nicht blindlings modernen

Strömungen zu folgen, sondern Best-Practice-Lösungen für die

Unternehmen zu formulieren. Diese will der Arbeitskreis genau

herausarbeiten. Dazu sollen Gestaltungsformen, die sich positiv

bewährt haben, Planungskonzepten gegenübergestellt werden, die

sich nicht bewährt haben. Grundlage hierfür sollen Erkenntnisse aus

den bisherigen realisierten Konzepten in den Unternehmen sein, die

man anhand eines Fragenkatalogs ermitteln will. Einig war man sich

auch, dass nicht nur die Flächenreduktion im Fokus stehen dürfe,

sondern die effektive Arbeitsplatzgestaltung inklusive der Betrach-

tung gesundheitlicher Aspekte. Schließlich sei das Humankapital

wichtigster Produktionsfaktor und nur eine optimale Gestaltung

des Arbeitsumfeldes könne zu optimalen Leistungsergebnissen der

Mitarbeiter beitragen. p

MICHAEL PITZER, LEITER AGI-ARBEITSKREIS

STANDORTBEWIRTSCHAFTUNG

Der AGI-Arbeitskreis Standortbewirtschaftung diskutierte am 7. Mai

bei Evonik Industries AG in Hanau über neue Formen der Büroarbeit.

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VERANSTALTUNGEN

65Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

AGI-ARBEITSKREIS STANDORTBEWIRTSCHAFTUNG

Büroformen in Arne-Jacobsen-Architektur3 Das Bürogebäude von Vattenfall Europe in Hamburg bildete den

geeigneten Rahmen für das derzeitige Hauptthema des AGI-Arbeits-

kreises Standortbewirtschaftung: die zukunftsfähige Büroplanung.

Die Tagung startete am 30. Oktober mit einem Vortrag von Sylvia

Soggia über die City Nord. Sie entstand Mitte der 1950er-Jahre auf

Anregung von Werner Hildebrand, dem damaligen Oberbaudirektor

Hamburgs, als Bürostadt, ohne den von den Stadtplanern gewünsch-

ten Bestandsschutz der funktionierenden Innenstadt zu gefährden.

Schon damals gab es Diskussionen über die richtige Büroform.

Entsprechend wurden in den Neubauten sowohl Einzel- als auch

Großraumbüros umgesetzt. Für das heutige Vattenfall-Gebäude

(damals noch HEW) fi el die Entscheidung zugunsten fl exibler Ein-

zelbüroräume. Wie im Rahmen von Workplace-Management-

Studien heute wieder üblich, wurden Analysen der Tätigkeiten,

Kommunikationswege etc. durchgeführt und mit allen weiteren

Anforderungen an die Ausstattung des Gebäudes in das Lastenheft

für den Architektenwettbewerb aufgenommen. Aus dem Wettbe-

werb gingen der dänische Architekt Arne Jacobsen und sein Partner

Otto Weitling als Sieger hervor. Das „Vierscheibenhaus“ ist heute

noch ein architektonisches Highlight von zeitloser Eleganz. Die Prä-

sentationen der Tagungsteilnehmer zeigten, dass es auch heute,

trotz des allgemein festzustellenden Trends zu offenen Büroland-

schaften, Unterschiede in den Büroraumkonzepten der Unterneh-

men gibt. So dominiert zwar in vielen Unternehmen Open Space,

aber es gibt auch traditionelle Lösungen sowie Hybridlösungen. Der

Arbeitskreis wird sich deshalb weiterhin intensiv mit der Entwicklung

auseinandersetzen, die verschiedenen Konzepte untersuchen und

durch Erfahrungsberichte für die Industrie sinnvolle Kriterien und

Best-Practice-Lösungen erarbeiten. p

[MICHAEL PITZER]

Der Arbeitskreis Standortbewirtschaftung vor

dem Vierscheibenhaus der Vattenfall Europe.

AG

I

NEUES AGI-ARBEITSBLATT W5

Kennzahlen für TechnikkostenIm Frühling hat der AGI-Arbeitskreis Standortbewirtschaftung das neue AGI-Arbeitsblatt W5

mit Ausgabedatum März 2014 veröffentlicht. Es informiert auf drei Seiten über „Kennzahlen

für Technikkosten während der Nutzungsphase von Büro- und Laborgebäuden“. Das Arbeits-

blatt schlägt dazu eine einfache Systematik für Unternehmen zur Bewertung der Technikkosten

während der Nutzungsphase von Büro- und Laborgebäuden vor und nennt Richtwerte aus

Benchmark-Untersuchungen der vergangenen Jahre für Büro- und Laborgebäude der Industrie.

Aufbauend auf einer kompakten Begriffsklärung defi niert das Arbeitsblatt zunächst Büro-

und Laborgebäude sowie vier Kostenstufen der Technikkosten für Bauwerke. Unter Bezug-

nahme auf die Kostenstufen leitet der Arbeitskreis Standortbewirtschaftung mit einer einfa-

chen Berechnungsformel vier Kennzahlen ab: die Kosten der Inspektion und Wartung (Stufe 1),

die Kosten der Grundinstandhaltung (Stufe 2 = Stufe 1 + Instandsetzung und Verbesserung

< 20.000 Euro pro Einzelmaßnahme), die Kosten der Instandhaltung (Stufe 3 = Stufe 2 +

Instandsetzung und Verbesserung > 20.000 Euro pro Einzelmaßnahme) und die Kosten der

Instandhaltung mit Umbau (= Stufe 3 + Kosten für Umbau- und Umnutzungsmaßnahmen).

Im Vergleich verschiedener Bauten können Kennzahlen für Instandhaltungsaufwendungen als

wichtige Beurteilungsgrößen dienen. Sie lassen außerdem Rückschlüsse auf die Planungs- und

Ausführungsqualität eines Bauwerks zu und sind geeignet, um damit dauerhafte, instandhal-

tungsfreundliche und langlebige Bauweisen und -konstruktionen identifi zieren zu können. p

Bezug: www.immobilien-buch.com

Page 66: durch Wissenstransfer - agi-online.de5MB.pdfMasterplan Industriegebiet Hückelhoven-Baal: ... Theo Seth, Knauf Engineering GmbH ... Der AGI-Beirat setzt sich aus allen zehn Mitgliedern

ARBEITSBLÄTTER

66 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201466

AGI-ABEITSBLÄTTER

Neuerscheinungen 2014

AK Standortbewirtschaftung, AGI W 5 Kennzahlen für Technikkosten während

der Nutzungsphase von Büro- und Laborgebäuden

Das AGI-Arbeitsblatt W 5 mit Ausgabedatum März 2014 schlägt eine einfache Systematik für Unternehmen zur Bewertung der

Technikkosten während der Nutzungsphase von Büro- und Laborgebäuden vor und nennt Richtwerte aus Benchmark-Untersuchungen

der vergangenen Jahre für Büro- und Laborgebäude der Industrie.

AK Industriedächer, AGI B 13 Sicherheitsaspekte Industriedächer:

Planung – Ausführung – Nutzung – Instandhaltung

Das 2014 erarbeitete und mit Ausgabedatum Januar 2015 erschienene Arbeitsblatt beinhaltet einen Leitfaden und eine

Handlungsanleitung für die Planung, Konstruktion, Ausführung und Nutzung der sicherheitsrelevanten Gebäudeausstattung

für fl ache und fl achgeneigte Industriedächer (bis ca. 10° Neigung).

Online-Bestellung unter:

www.immobilien-buch.com/agi-papiere

Vertrieb durch:

Forum Zeitschriften und Spezialmedien GmbH

Mandichostraße 18

86504 Merching

Tel.: 0 82 33 / 38 1 - 3 61

Fax: 0 82 33 / 38 1 - 2 12

[email protected]

www.forum-zeitschriften.de

Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. (AGI)

Neuhofstraße 9

64625 Bensheim

Tel.: 0 62 51 / 98 45 29 5, Peter Lindner

Tel.: 0 62 51 / 98 45 29 6, Martina Rochel

[email protected]

www.agi-online.de

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MITGLIEDER

67Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.

Mitglieder – Stand 1.1.2015A

ABB Grundbesitz GmbH

Adam Opel AG

Alfred Kärcher GmbH & Co. KG

alwitra GmbH & Co. Klaus Göbel

Andreas Stihl AG & Co. KG

ArcelorMittal Construction

Deutschland GmbH

Architekturbüro Dr.-Ing. Hans N. Mertens

ASSMANN Beraten + Planen GmbH

ATP München Planungs GmbH

B

Basell Polyolefi ne GmbH

BASF SE

BAUAKADEMIE Gesellschaft für Forschung

Entwicklung und Bildung mbH

baum - kappler architekten gmbh

Bayer Pharma AG

Bayer Technology Services GmbH

Bilfi nger HSG Facility Management GmbH

BMW AG

Boehringer Ingelheim Pharma

GmbH & Co. KG

Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG

C

Caverion Deutschland GmbH

D

Daimler AG

DB Station & Service AG

Deutsche Rockwool Mineralwoll

GmbH & Co. OHG

Deutz AG

Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH

Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

Drägerwerk AG & Co. KGaA

Drees & Sommer GmbH

E

EnBW AG

Evonik Industries AG (Darmstadt)

Evonik Industries AG (Essen)

Evonik Industries AG (Hanau-Wolfgang)

F

Fachhochschule Münster (Fachbereich

Architektur)

FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG (FDT)

Flughafen Stuttgart GmbH

Forschungszentrum Jülich GmbH

FORUM Zeitschriften und

Spezialmedien GmbH

Freudenberg Immobilien

Management GmbH

G

G + H Isolierung GmbH

GA-tec Gebäude- und

Anlagentechnik GmbH

Gambro Dialysatoren GmbH

GETRAG Hermann Hagenmeyer

GmbH & Cie KG

Grundfos GmbH

H

Henkel AG & Co. KGaA

Henn Architekten

Heraeus Site Management

GmbH & Co. KG

Hewlett-Packard GmbH

Hochschule Biberach (HS Bauwesen und

Wirtschaft)

Hydro Aluminium Rolled Products GmbH

I

IBM Deutschland GmbH

Imtech Deutschland GmbH & Co. KG

INFRACOR GmbH

Infraserv GmbH & Co. Höchst KG

InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG

Ingenieurgemeinschaft Gölkel IGG

IPROconsult GmbH

J

John Deere GmbH & Co. KG

Johnson Controls Systems & Service GmbH

Juhr Architekturbüro für

Industriebau- u. Gesamtplanung

K

K + S Aktiengesellschaft

Kalzip GmbH

Knauf Engineering GmbH

Kohlbecker Gesamtplan GmbH

L

Lahmeyer Rhein-Main GmbH

LANXESS Deutschland GmbH

Leopold Kostal GmbH & Co. KG

LIEBHERR-PURCHASING SERVICES GMBH

Lindner AG

M

Mahle International GmbH

Mainsite GmbH & Co. KG

Mann+Hummel GmbH

MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG

Merck KGaA

Merckle GmbH

Messe Essen GmbH

Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA

MTU Aero Engines AG

MTU Friedrichshafen GmbH

Multifi lm Sonnen- u. Blendschutz GmbH

N

Nordex SE

O

Open Grid Europe GmbH

Oppler, Peter, Rechtsanwalt

OXEA GmbH

P

PAROC GmbH

Pepperl+Fuchs GmbH

R

RAG Aktiengesellschaft

REHAU AG & Co

Riehle+Assoziierte GmbH+Co. KG

Robert Bosch GmbH

Roche Real Estate Services Mannheim GmbH

RWE Service GmbH

RWTH Aachen (Lehrstuhl für

Stahlbau u. Leichtmetallbau)

S

SANHA GmbH & Co. KG

SCD Architekten Ingenieure GmbH

Schaeffl er Technologies AG & Co. KG

SFS intec GmbH

Siemens AG

Solvay Chemicals GmbH

STEULER-KCH GmbH

StoCretec GmbH

T

TROLINING GmbH

TRUMPF Immobilien GmbH + Co. KG

TU Braunschweig

TU Dresden (Institut für Baubetriebswesen)

TU Wien (Institut für Industriebau und

interdisziplinäre Bauplanung)

TÜV SÜD Industrie Service GmbH

U

Universität Siegen, Fak. II, Departement

Architektur

Universität Stuttgart

V

Vallourec Deutschland GmbH

Vattenfall Europe Business Services GmbH

Voith Dienstleistungen u. Grundstücks

GmbH & Co. KG

Volkswagenwerk AG (VW)

W

Wacker Chemie AG

wpm Projektmanagement GmbH

WPW GmbH BERATEN PLANEN STEUERN

X

Xella Aircrete Systems GmbH

Z

ZF Lenksysteme GmbH

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Neuhofstraße 9

64625 Bensheim

Tel.: 06251/9845295, Peter Lindner

Tel.: 06251/9845296, Martina Rochel

Fax: 06251/9845297

E-Mail: [email protected]

Web: www.agi-online.de