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Aus dem Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie
der Universitätsmedizin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Direktor: Prof. Dr. med. N. Hosten
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten
MRT-Cholangiographie bei Patienten mit
cholestatischen Lebererkrankungen
Inaugural-Dissertation
zur
Erlangung des akademischen
Grades
Doktor der Medizin
(Dr. med.)
der
Universitätsmedizin
der
Ernst-Moritz-Arndt-Universität
Greifswald
2015
vorgelegt von: Mariann Mester
geb. am: 30.11.1985
in: Karlsburg
Dekan: Prof. Dr. rer. nat. M. P. Baur
1. Gutachter: Prof. Dr. med. J.-P. Kühn
2. Gutachter: Prof. Dr. med. A.-J. Lemke
Ort, Raum: Greifswald, Demonstrationsraum Radiologie F0.23
Tag der Disputation: 12. November 2015
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 1
1.1 Cholestase 1
1.1.1 Überblick 1
1.1.2 Formen der Cholestase 1
1.1.3 Pathophysiologie und Folgen der Cholestase 2
1.2 Hepatozelluläre Transportmechanismen 4
1.2.1 Basolaterale Transportsysteme der Hepatozyten 4
1.2.2 Apikale Transportsysteme der Hepatozyten 5
1.3 Methoden zur Darstellung der Gallenwege 6
1.4 Gadolinium-EOB-DTPA - ein hepatobiliäres Kontrastmittel 8
1.5 Fragestellung 11
2. Material und Methoden 12
2.1 Studiendesign 12
2.2 Kollektiv der gesunden Probanden 13
2.3 Patientenselektion 14
2.4 Durchführung der Magnetresonanztomographien 16
2.5 Datenerhebung und Auswertung 19
2.6 Statistische Berechnungen 20
3. Ergebnisse 22
3.1 Ergebnisse der Untersuchungen der gesunden Probanden 22
3.2 Ergebnisse der Untersuchungen des Patientenkollektivs 25
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
4. Diskussion 31
5. Zusammenfassung 41
6. Literaturverzeichnis 42
7. Abbildungsverzeichnis 53
8. Abkürzungsverzeichnis 55
9. Publikation der Originalarbeit 57
10. Eidesstattliche Erklärung 58
11. Danksagung 59
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
1
1. Einleitung
1.1 Cholestase
1.1.1 Überblick
Cholestase bezeichnet ein Symptom, welches durch eine Einschränkung oder
Aufhebung des Abflusses von Gallenflüssigkeit in das Duodenum bedingt ist.
Dadurch kommt es zu einer Retention gallepflichtiger Substanzen im Blut. Ursachen
können Infektionen, Tumoren, Pharmaka sowie metabolische, genetische oder
autoimmune Störungen sein [01, 02].
Viele Lebererkrankungen zeigen als häufige, ernsthafte Manifestation eine
Cholestase. Typische klinische Befunde sind der Ikterus, dunkel verfärbter Urin und
Steatorrhoe. Übelkeit, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Pruritus können assoziiert sein
sowie Schmerzen in Abhängigkeit von der Ursache, beispielsweise Koliken bei
Choledocho- oder Cholezystolithiasis. Patienten mit chronisch cholestastischen
Erkrankungen können im Verlauf eine Leberzirrhose entwickeln [03, 04].
Die physiologische Gallensekretion ist abhänging von diversen hepatozellulären und
cholangiozellulären Transportsystemen. Vielen Formen der Cholestase liegen
Veränderungen dieser Membranproteine zu Grunde [01, 05]. Eine verminderte
Transportleistung führt zu einem beeinträchtigten Gallenfluss. Weiterhin kommt es zu
einem Mangel funktionell wichtiger Gallensäuren im Darm und resultierenden
Resorptionsstörungen lipophiler Nahrungsbestandteile.
1.1.2 Formen der Cholestase
Eine obstruktive und eine nicht obstruktive Form der Cholestase werden
unterschieden.
Bei der nicht obstruktiven Cholestase besteht eine Störung der Gallebildung in der
Leberzelle unterschiedlicher Ätiologie. Ursachen können Virushepatitiden, Toxine
oder Arzneimittel, aber auch verschiedene hereditäre Erkrankungen sein.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
2
Auch östrogenbedingte Cholestasen kommen vor, in der Schwangerschaft oder
ausgelöst durch orale Kontrazeptiva.
Die obstruktive Cholestase entsteht meist durch mechanische Abflusshindernisse in
den Gallenwegen, welche die Passage erschweren. Diese können intra- oder
extrahepatisch lokalisiert sein und sich entweder intrakanalikulär befinden, wie zum
Beispiel Choledochussteine, Strikturen, Parasiten oder Veränderungen durch
Cholangitiden, oder extrakanalikulär liegen wie Tumoren, vergrößerte Lymphknoten
oder Abszesse, die von außen komprimieren [03, 04].
1.1.3 Pathophysiologie und Folgen der Cholestase
Der Entstehung der Cholestase und des resultierenden Leberschadens liegt eine
Erweiterung der Gallenkanäle mit Verminderung der Fluidität der apikalen
Zellmembran durch Einwirkung von Gallensalzen und Einlagerung von Cholesterin
zu Grunde [06]. Dadurch kommt es zu Deformationen der Mikrovilli und somit zu
Beeinträchtigungen der kanalikulären Motilität. Durch die Retention von Gallensalzen
und Steigerung des biliären Druckes werden die Tight junctions durchlässig
und ein ungerichteter parazellulärer Transport wird möglich. Regressive
Gallengangsdestruktionen und Galleextravasation sind die Folgen. Außerdem kommt
es zu einer verminderten mitochondrialen Adenosintriphosphat-Synthese in den
Hepatozyten [07].
Der bedeutendste pathophysiologische Mechanismus der Cholestase besteht in der
Retention von Gallensalzen und anderen anionischen Stoffen. Der Anstieg potentiell
toxischer cholephiler Substanzen in den Hepatozyten bei Patienten mit Cholestase
bedingt Schwellungen und „fedrige“ Degenerationen der Hepatozyten und kann zum
Zelltod mit Lebernekrosen, sogenannten Galleninfarkten, führen. Weiterhin sind
Entzündungen mit Einwanderung neutrophiler Granulozyten, eine periduktale Fibrose
und Ausbildung von Bindegewebssepten mögliche Folgen. Im Endstadium kann sich
bei chronischer Cholestase eine Leberzirrhose entwickeln [08].
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
3
Die Retention von gallepflichtigen Substanzen im Blut ermöglicht es, die
Diagnose Cholestase laborchemisch zu sichern, indem man die sogenannten
Cholestaseparameter Bilirubin, alkalische Phosphatase und γ-Glutamyltransferase
sowie LAP (Leucinaminopeptidase), Transaminasen und Gallensäuren im Serum
bestimmt.
Die Retention der Gallebestandteile bedingt die klinischen Folgen der Cholestase. Ab
einer Serumkonzentration über 2 mg/dl Bilirubin kommt es zu Ablagerungen im
Gewebe, dem Ikterus, mit Gelbfärbung der Skleren und später auch der Epidermis.
Überschüssiges Cholesterin wird in Sehnen und Zellmembranen eingebaut. Der
Pruritus wird vermutlich durch Retention von Gallensalzen und Endorphinen
verursacht [03, 04].
Während es zu einem Überschuss der Gallebestandteile im Blut kommt, besteht ein
Mangel im Darm mit konsekutiven Verdauungsstörungen. Durch fehlende
Gallensäuren ist die für die Fettverdauung essentielle Mizellenbildung gestört und es
kommt zu einer Malabsorption von Lipiden und fettlöslichen Vitaminen mit
Steatorrhoe. Durch den intraluminalen Gallensalzmangel können Schädigungen
der Darmmukosa und Veränderungen der bakteriellen Besiedelung auftreten.
Dadurch kann es zu einer Überwucherung durch Enterobactericae kommen, die
im Extremfall durch bakterielle Translokation eine portale Bakteriämie und
Endotoxämie bedingt [09].
Durch die Veränderungen im Rahmen einer Cholestase kann es zu
Leberdysfunktionen kommen, welche wiederum gravierende Folgen für den
gesamten Organismus haben können. Kardiovaskuläre Komplikationen, akutes
Nierenversagen und ein systemisches inflammatorisches Response-Syndrom (SIRS)
sind möglich. Weiterhin ist bekannt, dass Schädigungen der Leber die
Gehirnfunktionen beeinträchtigen können. Insbesondere kognitive Störungen bei
hepatischer Dysfunktion wurden beschrieben [10].
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
4
1.2 Hepatozelluläre Transportmechanismen
1.2.1 Basolaterale Transportsysteme der Hepatozyten
Hepatozyten sind polarisierte Zellen und besitzen eine apikale (kanalikuläre) sowie
eine basolaterale (sinusoidale) Plasmamembran mit unterschiedlichen
Transportproteinen. Diese unterliegen einer strengen Kontrolle auf Ebene der
Genexpression.
An dem Transport von Substanzen aus dem sinusoidalen Blut in die Leberzellen sind
Natrium-abhängige und -unabhängige Transportsysteme beteiligt.
Das Natrium-abhängige Taurocholat-Cotransportpolypeptid (NTCP) befördert vor
allem konjugierte Gallensäuren, aber auch weitere Substrate wie Östrogensulfate
oder Schilddrüsenhormone im Cotransport mit Natriumionen in die Hepatozyten. Der
NTCP ist ein sekundär-aktiver Transporter, der von einer Na+/K+-ATPase
angetrieben wird [11].
Die Natrium-unabhängigen organischen Anionentransporter (OATP) sind
multispezifisch und haben ein großes Substratspektrum, zum Beispiel konjugierte
und unkonjugierte Gallensalze, Steroide, anionische Peptide und exogene
Substanzen wie diverse Xenobiotika. OATP sind Antiporter und tauschen ihr Substrat
gegen Glutathion oder Bikarbonat aus. An der Leber kommen OATP1B1, OATP1B3
und das nicht leberspezifische OATP2B1 vor. Die OATP transportieren Wirkstoffe
aus dem sinusoidalen Blut in die Leberzellen. Hier werden diese gegebenenfalls
metabolisiert und dann in die Galle ausgeschieden. Modulationen der OATP können
die Pharmakokinetik ihrer Substrate beeinflussen, z. B. durch Genpolymorphismen,
Induktion oder Inhibition der Transporter [11, 12].
Außerdem gibt es an der basolateralen Membran verschiedene Adenosintriphosphat
(ATP)-abhängige Exportproteine, welche mit den Multidrug-resistance-Proteinen
verwandt sind und ein breites Substratspektrum aufweisen, die MRP (Multidrug-
resistance-associated proteins). Zu dieser Gruppe gehört unter anderem der
Transporter ABCC3 (frühere Bezeichnung MRP3), welcher amphiphile organische
Anionen transportieren kann.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
5
Ferner existieren tertiär-aktive organische Anionentransporter (OAT) für endogene
und exogene Substrate. Sie sind an eine Na+/K+-ATPase sowie einen Dicarboxylat-
Transporter gekoppelt [11, 13].
1.2.2 Apikale Transportsysteme der Hepatozyten
Die Sekretion von Stoffen aus den Leberzellen in die Gallenwege regulieren
verschiedene Adenosintriphosphat-abhängige Transporter der ABC (ATP-binding
casette)-Superfamilie. Dazu gehören die Multi-drug-resistance-Proteine (MDR) wie
ABCB1, welches vorwiegend für den Transport diverser Xenobiotika verantwortlich
ist. ABCB4 und die Exportpumpe ABCB11 befördern vor allem Gallensäuren und
Phospholipide in die Galle. Das mit den MDR verwandte ABCC2
(frühere Bezeichnung Multidrug-resistance-associated Protein 2 - MRP2) exportiert
glukuronidierte und sulfatierte Gallensäuren sowie eine Vielzahl organischer
Anionen.
Ferner befinden sich an der kanalikulären Membran der Halbtransporter ABCG2
sowie die Cholesterol-Flippasen ABCG5 und ABCG8 [11, 13].
Wichtige neue Erkenntnisse zu den kanalikulären Transportmechanismen konnte
man tierexperimentell anhand zweier besonderer Rattenstämme gewinnen. Die
„Eisai hyperbilirubinemic rats“ (EHBR) und die GY/TR-negativen Ratten sind
hochgradig ikterisch. Darauf weist bereits die Bezeichnung hin, das G steht für
Groningen, das Y für yellow, also die gelb verfärbten Schleimhäute. Diese Ratten
zeigen einen Defekt des ATP-abhängigen Transportes von Substanzen aus den
Hepatozyten in die Gallenkanäle. Als Ursache konnte ein Fehlen des ABCC2-
Transportproteins identifiziert werden [14, 15].
Eine Übersicht über die Lokalisation und Transportrichtung der wichtigsten
Membranproteine in der apikalen und basolaeralen Zellmembran von Hepatozyten
gibt Abbildung 1.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
6
Abbildung 1:
Lokalisation und Transportrichtung der wichtigsten Membranproteine der Hepatozyten – modifiziert nach
Giacomini et al. 2010 [11]
1.3 Methoden zur Darstellung der Gallenwege
Neben den Laborparametern spielt die Sonographie in der Diagnostik der Cholestase
die größte Rolle. Gallengänge sind im Normalbefund sonographisch nicht zu
erkennen. Bei cholestatischen Erkrankungen können erweiterte intrahepatische
Gallenwege imponieren. Mittels Durchmusterung der Leber und der Gallenblase im
Ultraschall ist es häufig möglich, die Ursache der Cholestase auszumachen.
Gegebenenfalls ist eine Abklärung durch weitere Untersuchungen indiziert.
Der Begriff Cholangiographie ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene
Verfahren, die eine bildliche Darstellung der Gallengänge ermöglichen. Indikationen
zur Durchführung einer Cholangiographie sind die Abklärung einer bestehenden
Cholestase, Diagnostik von Gallenwegserkrankungen und die Detektion von
Tumoren wie beispielsweise Cholangiokarzinomen.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
7
Die Anwendung bildgebender Verfahren ermöglichte Fortschritte in der Diagnostik
von Erkrankungen des Gallensystems, so dass bis heute unterschiedliche Formen
der Cholangiographie entwickelt wurden:
• intraoperative Cholangiographie (invasiv)
• endoskopisch retrograde Cholangiographie – ERC (invasiv)
• perkutane transhepatische Cholangiographie – PTC (minimal invasiv)
• i.v.-Cholangiographie (nicht invasiv)
• MRT-Cholangiographie (nicht invasiv)
Bis vor einigen Jahren wurden Cholangiographien im Röntgen mit jodhaltigen
intravenös verabreichten Kontrastmitteln durchgeführt, wie zum Beispiel Meglumin-
Iotroxinat (Handelsname früher Biliscopin®, Bayer, in Deutschland außer Handel).
Dieses lebergängige ionische Kontrastmittel wird von intakten Hepatozyten aktiv
sezerniert und bewirkt somit eine Kontrastierung der intra- und extrahepatischen
Gallenwege und der Gallenblase, was prinzipiell auch eine funktionelle Beurteilung
der Leber ermöglicht. Aufgrund häufiger schwerer Nebenwirkungen, insbesondere
anaphylaktoider Reaktionen, wird diese Methode heutzutage nicht mehr angewendet
[16]. Außerdem setzte die Darstellung der Gallenwege mittels dieses Verfahrens eine
Strahlenexposition der Patienten voraus.
Ohne Strahlenbelastung ist die Untersuchung der Gallenwege mit der
Magnetresonanztomographie (MRT) möglich. Die MRT-Cholangiographie wird häufig
auch als MRCP – Magnetresonanz-Cholangio-Pankreatikographie bezeichnet. Das
Verfahren wurde im Jahr 1991 erstmals publiziert [17]. Dabei wird das
Gallengangsystem in der MRT dargestellt. Durch eine hohe Ortsauflösung ist es
exakt beurteilbar und Stenosen oder Dilatationen können sicher detektiert werden.
Die MRCP ist als nichtinvasives Verfahren ohne Kontrastmittelgabe mit indirekter
Darstellung des Gallensystems mittels stark T2-gewichteter Sequenzen
durchführbar.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
8
Die Nachbearbeitung der Bilddaten in dem speziellen MIP (Maximum Intensity
Projection)-Algorhythmus ermöglicht auch eine dreidimensionale Beurteilung [17].
Für solche Rekonstruktionen werden hochaufgelöste 3D Datensätze erforderlich.
Deren Akquirierung ist jedoch recht zeitaufwendig und damit anfällig für
bewegungsbedingte Artefakte, insbesondere durch die Atmung.
Nur die MRT-Cholangiographie mit Einsatz biliär eliminierter Kontrastmittel erlaubt
neben der morphologischen Evalution des Gallensystems prinzipiell eine funktionelle
Bildgebung.
1.4 Gadolinium-EOB-DTPA – ein hepatobiliäres Kontrastmittel
Gadolinium-EOB-DTPA (Handelsname Primovist®; Bayer HealthCare AG, Berlin,
Germany) ist ein leberzellspezifisches gadoliniumhaltiges Kontrastmittel, welches seit
September 2004 in Deutschland für die diagnostische Magnetresonanztomographie
der Leber zugelassen ist. Dieses Kontrastmittel ist mittlerweile fest in der klinischen
Routinediagnostik etabliert. Es handelt sich um eine paramagnetische Verbindung
aus einem Gadolinium-Diethylentriamin-Pentaessigsäure (Gd-DTPA)-Chelat-
Komplex mit einem Ethoxybenzylrest (EOB), die Strukturformel ist in Abbildung 2
dargestellt [18]. Die Koppelung des lipophilen Ethoxybenzylrestes vermittelt die
spezifischen chemischen Eigenschaften wie auch die selektive Aufnahme in die
Hepatozyten durch ein organisches Anion-Transportsystem [19]. Dieses
Transportsystem ist ebenfalls an der hepatozellulären Aufnahme des Bilirubins
beteiligt, während die biliäre Exkretion von Gadolinium-EOB-DPTA über einen
anderen Transportmechanismus als bei Bilirubin vermittelt wird [19].
Die Aufnahme von Gadolinium-EOB-DTPA in die Hepatozyten erfolgt durch die
leberspezifischen organischen Anion-Transportproteine OATP1B1 und OATP1B3
und das Natrium-Taurocholat-Cotransportpolypeptid (NTCP) [20]. Das hochaffine
Transportprotein ABCC2 vermittelt Adenosintriphosphat (ATP)-abhängig die
Exkretion von Gadolinium-EOB-DTPA aus den Leberzellen durch die hepatobiliäre
Membran in die Gallengänge.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
9
Das basolaterale, weniger affine ABCC3 kann Gadolinium-EOB-DTPA aus den
Hepatozyten zurück in das sinusoidale Blut transportieren, wodurch es nachfolgend
in die Nieren gelangt [14, 20].
Bei T1-gewichteten MRT-Aufnahmen bewirkt das Gadoliniumion im Chelat eine
Verkürzung der Spin-Gitter-Relaxationszeit der angeregten Atomkerne. Es kommt zu
einer Anhebung der Signalintensität und damit zu einer Verstärkung des
Bildkontrastes bestimmter Gewebe. Somit kann Gadolinium-EOB-DTPA als
T1-positives Kontrastmittel bei der Magnetresonanztomographie genutzt werden.
Weiterhin zeichnet sich Gadolinium-EOB-DTPA durch eine sehr gute lokale und
systemische Verträglichkeit aus. Diese ist bedingt durch eine niedrige Osmolarität
und Viskosität. Die Verbindung zeigt weniger als 10 Prozent Proteinbindung und
kann die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren [18]. Gadolinium-EOB-DTPA besitzt
sowohl Eigenschaften extrazellulärer als auch hepatozytenspezifischer
Kontrastmittel, denn es ermöglicht initial Perfusionsuntersuchungen und bewirkt im
Anschluss eine spezifische Kontrastierung des Leberparenchyms. Es ist durch eine
biphasische Anreicherung in der Leber charakterisiert [21]. Nach einer Verteilung im
Extrazellularraum wird es von intakten Hepatozyten innerhalb der ersten 10 Minuten
post injectionem selektiv aufgenommen [22].
Abbildung 2:
Chemische Strukturformel von Gadolinium-EOB-DTPA (Primovist®, Bayer HealthCare AG, Berlin, Deutschland)
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
10
Durch chronische Lebererkrankungen oder fokale Leberläsionen wie beispielsweise
Tumoren kann die Aufnahme von Gadolinium-EOB-DTPA in die Leberzellen
reduziert sein oder gänzlich ausbleiben. Das Kontrast-Rausch-Verhältnis während
der hepatobiliären Phase und damit die Möglichkeit der Detektion fokaler
Leberläsionen sind daher abhängig von den Unterschieden in der Aufnahme durch
gesundes und krankhaftes Lebergewebe [23, 24]. Durch die Applikation von
Gadolinium-EOB-DTPA lassen sich folglich Leberläsionen leichter abgrenzen und
charakterisieren.
Die injizierte Dosis wird im menschlichen Körper zu annähernd 50 Prozent biliär
eliminiert. Die übrigen 50 Prozent unterliegen der renalen glomerulären Filtration und
Exkretion [25, 26]. Dabei wird die Substanz selbst nicht verstoffwechselt und
unverändert ausgeschieden. Die biliäre Exkretion von Gadolinium-EOB-DTPA
bewirkt eine hohe Kontrastmittelkonzentration in der Galle während der
hepatobiliären Phase, welche theoretisch die morphologische und funktionelle
Beurteilung des Gallensystems erlaubt. Mittels Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkter
MRT-Cholangiographie besteht somit theoretisch die Möglichkeit, spezifische
diagnostische Informationen über vorliegende Pathologien des Gallensystems zu
gewinnen [27].
Ist jedoch die biliäre Sekretion via ABCC2 beeinträchtigt, wird Gadolinium-EOB-
DTPA vorwiegend in das Blut (zurück)sezerniert, bedingt durch eine konsekutive
Hochregulation des basolateralen ABCC3. Dies bestätigten kürzlich publizierte
experimentelle Studien im Tierversuch mit ABCC2-defizienten Ratten (GY/TR-),
welche in Folge dessen ABCC3 überexprimierten [14]. Diese Ergebnisse belegen,
dass es einen kompensatorischen Eliminationsweg für Gadolinium-EOB-DTPA via
Blut und Urin gibt (ABCC3-Pfad), wenn die biliäre Ausscheidung über den ABCC2-
Pfad beeinträchtigt ist. Interessanterweise wurde gezeigt, dass die Expression von
ABCC2 bei Ratten mit intrahepatischer und obstruktiver Cholestase herabreguliert
wird [01].
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
11
1.5 Fragestellung
Aufgrund dieser experimentellen Beobachtungen besteht ein berechtigter Zweifel, ob
die MRT-Cholangiographie unter Verwendung des Kontrastmittels Gadolinium-EOB-
DTPA bei Patienten mit chronisch obstruktiven Erkrankungen des Gallensystems
zuverlässig durchführbar ist. Daher war das Ziel der vorliegenden Studie, die
Eignung der Gadoilinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei
Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen im Rahmen der klinischen
Routine-Untersuchungssituation zu prüfen.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
12
2. Material und Methoden
2.1 Studiendesign
Es handelt sich bei dieser Studie um eine retrospektive Auswertung von klinisch
akquirierten Magnetresonanztomographie-Bilddatensätzen zur Beurteilung der
Anwendbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei
Patienten mit chronisch cholestatischen Erkrankungen. Die biliäre Exkretion des
leberspezifischen MRT-Kontrastmittels bei Patienten mit entsprechenden
Erkrankungen und bei Gesunden wurde untersucht.
Es erfolgte ein Vergleich der Magnetresonanztomographien von 23 Patienten,
welche im Rahmen ihres Krankenhausaufenthaltes bei klinischer Indikation für eine
MRT des Oberbauches durchgeführt wurden, mit den MRT-Datensätzen von 10
gesunden Probanden. Diese hatten auf freiwilliger Basis die Kontrollgruppe einer
zuvor durchgeführten und publizierten pharmakokinetischen/pharmakogenetischen
MRT-Studie gebildet [20].
Alle Untersuchten erteilten vorab nach eingehender Aufklärung ihre schriftliche
Einwilligung für die Durchführung der MRT und die intravenöse Gabe des
Kontrastmittels Gadolinium-EOB-DTPA.
Das verwendete hepatozytobiliäre Kontrastmittel Gadolinium-EOB-DTPA
(Handelsname Primovist®, Bayer HealthCare AG, Berlin, Deutschland) ist seit dem
Jahr 2004 in Deutschland für den klinischen Gebrauch im Rahmen der
diagnostischen MRT der Leber zugelassen.
Die Studie wurde von der lokalen Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der
Universität Greifswald genehmigt (BB 053/13).
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
13
2.2 Kollektiv der gesunden Probanden
Im ersten Schritt erfolgte die Untersuchung der biliären Exkretion von Gadolinium-
EOB-DTPA nach der intravenösen Injektion im Rahmen einer MRT des
Oberbauches von gesunden Probanden.
Dafür wurden retrospektiv die bereits vorhandenen MRT-Bilddatensätze der
ehemaligen Kontrollgruppe einer pharmakokinetischen/pharmakogenetischen Studie
analysiert [20]. Die ursprüngliche Studie befasste sich mit dem Thema der
Visualisierung der Funktion hepatischer Arzneistofftransporter mittels Gadolinium-
EOB-DTPA-verstärkter Magnetresonanztomographie [20].
Zehn Freiwillige, bestehend aus 7 weiblichen und 3 männlichen Probanden (2,3:1)
mit einem Altersdurchschnitt von 25,5 ± 2,3 Jahren (siehe Tabelle 1), erhielten eine
dynamische MRT-Untersuchung des Oberbauches mit Applikation von Gadolinium-
EOB-DTPA als Kontrastmittel.
Alle Testpersonen waren Nichtraucher oder rauchten nicht mehr als 10 Zigaretten
pro Tag. Es erfolgte keine Medikamenteneinnahme, abgesehen von oralen
Kontrazeptiva bei einigen der weiblichen Probanden.
Durch die Erhebung einer ausführlichen Anamnese, Durchführung körperlicher
Untersuchungen und klinisch-chemische sowie hämatologische Screenings ergaben
sich keine Hinweise auf chronische oder akute Pathologien. Alle Probanden wurden
negativ auf Infektionskrankheiten wie HIV und Hepatitis B und C getestet. Auch ein
Drogenscreening viel negativ aus.
Bei den weiblichen Teilnehmerinnen wurden ferner Tests zum Ausschluss einer
Schwangerschaft durchgeführt [20].
Somit wurden Erkrankungen, insbesondere von Leber und Nieren, ausgeschlossen.
Zusätzlich erfolgten Genotypisierungen der Probanden. Alle 10 Testpersonen
wurden als homozygote Träger des Wildtyp-Allels für die bekannten Gadolinium-
EOB-DTPA -Aufnahme-Transporter OATP1B1, OATP1B3 und den ausschleusenden
Transporter ABCC2 identifiziert. So war gewährleistet, dass keine Personen mit
genetischen Anomalien der drei genannten Transportproteine in die Studie
eingeschlossen wurden.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
14
Eine ausführliche Aufklärung über Ablauf, Risiken und Nebenwirkungen der
Magnetresonanztomographie und der Kontrastmittelgabe sowie über die Zielstellung
der Studie fand statt. Alle 10 Testpersonen stimmten der Untersuchung, der
Studienteilnahme und der elektronischen Speicherung ihrer Daten zu. Bei keinem
Probanden bestanden Kontraindikationen für eine Untersuchung im
Magnetresonanztomographen oder eine Kontrastmittelgabe.
Gesunde
Probanden Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
Alter 23 Jahre 31 Jahre 25,5 Jahre 2,3 Jahre
Geschlecht 3 männlich 7 weiblich
Tabelle 1:
Alter und Geschlecht der in die Studie eingeschlossenen gesunden Probanden
2.3 Patientenselektion
Im zweiten Schritt erfolgte eine retrospektive Durchsicht der Bilddaten von
613 Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten Magnetresonanztomographien des
Oberbauches, welche in den Jahren 2005 bis 2013 am Institut für Diagnostische
Radiologie und Neuroradiologie der Universität Greifswald angefertigt wurden.
Ziel war es, Personen mit intrahepatischen oder extrahepatischen
Gallengangsdilatationen zu selektieren.
Die erweiterten Gallenwege wurden mittels T2-gewichteter Bilddaten des klinischen
Standardprotokolls für MRT der Leber detektiert. Dilatierte Gallengänge wurden
definiert ab einem Durchmesser von über 7 mm für die extrahepatischen – und über
3 mm für die intrahepatischen Gallenwege [28].
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
15
Das auf diese Weise ermittelte Kollektiv setzte sich aus 23 Patienten, 13 Männern
und 10 Frauen (1,3:1), zusammen. Der Altersdurchschnitt betrug 66,0 ± 19,3 Jahre,
siehe Tabelle 2. Bei ihnen erfolgte eine systematische Durchsicht der
Patientenakten. Es handelte sich bei den durchgeführten MRT vorwiegend um
Untersuchungen zur weiteren Abklärung auffälliger Befunde in der Vordiagnostik,
welche auf pathologische Prozesse im Oberbauch hinweisen können. Dies waren vor
allem Laborwerte außerhalb des Normbereiches (zum Beispiel Erhöhung des
Bilirubins im Blut), klinische Befunde, wie Ikterus, oder ein Tumorverdacht. Dadurch
bestand eine klare Indikation zur Durchführung einer MRT des Oberbauches mit dem
Ziel der Detektion eventuell vorliegender Pathologien. Die Indikationen zur
Untersuchung wurden jeweils durch den Behandlungsführer gestellt.
Die schriftliche Einwilligung in die MRT mit intravenöser Injektion von Gadolinium-
EOB-DTPA wurde von jedem Patienten nach eingehender Aufklärung über Ablauf,
Risiken und Nebenwirkungen der MRT und der Kontrastmittelgabe routinemäßig
eingeholt. Es erfolgte ein Ausschluss möglicher Kontraindikationen zur Durchführung
der Untersuchung im Magnetresonanztomographen, beispielsweise
Herzschrittmacher oder MRT-inkompatible Implantate, und der intravenösen
Verabreichung von Gadolinium-EOB-DTPA, wie bekannte Allergien.
Weiterhin wurden die Patientenakten hinsichtlich der anschließend diagnostizierten
Ursache für die bei den Patienten bestehende Cholestase ausgewertet. Zusätzlich
wurden die vor der MRT-Untersuchung gemessenen Serumwerte des
Gesamtbilirubins, der γ-Glutamyltransferase sowie der Transaminasen erfasst.
Patienten Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
Alter 54 Jahre 81 Jahre 66,0 Jahre 19,3 Jahre
Geschlecht 13 männlich 10 weiblich
Tabelle 2:
Alter und Geschlecht der in die Studie eingeschlossenen Patienten
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
16
Der durchschnittliche Bilirubinspiegel der Patienten kurz vor der Untersuchung
mittels MRT betrug 36,3 μmol/l ± 40,2 μmol/l und war damit erhöht. Es traten Werte
zwischen minimal 4 und maximal 121 μmol/l auf. Der Normwert des Gesamtbilirubins
im Serum liegt im Bereich von 0 - 17 μmol/l. Auch die Serumwerte der
γ-Glutamyltransferase waren bei den Patienten erhöht und lagen bei 11,04 ± 22,88
μkatal/l (Normbereich 0 - 0,96 μkatal/l). Die Serumwerte der Transaminasen lagen
ebenfalls oberhalb des Normbereiches, Aspartat-Aminotransferase (ASAT) bei
1,13 ± 1,05 μkatal/l (Normbereich < 0,59 μkatal/l) und Alanin-Aminotransferase bei
1,31 ± 1,87 μkatal/l (Normbereich 0,22 - 0,77 μkatal/l).
2.4 Durchführung der Magnetresonanztomographien
Die MRT des Oberbauches der gesunden Probanden erfolgten im Institut für
Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie der Universität Greifswald an einem
kommerziell verfügbaren 1,5 Tesla Siemens Magnetom Symphony Maestro Class
(Siemens Healthcare, Erlangen, Deutschland). Als Sende- und Empfangsspule
wurde eine Body-Phased-Array-Spule eingesetzt.
Jede Testperson erhielt im Rahmen der MRT einmalig eine intravenöse Injektion des
leberspezifischen MRT-Kontrastmittels Gadolinium-EOB-DTPA (Primovist®, Bayer
Healthcare, Berlin, Deutschland) in der vom Hersteller empfohlenen
Standardkonzentration [18]. Das verabreichte Volumen wurde individuell an das
Körpergewicht (KG) adaptiert und entsprach 0,1 ml/kg/KG bei einer konstanten
Injektionsgeschwindigkeit (flow) von 1,0 ml/sec. Die enthaltene
Gadoliniumkonzentration betrug 0,025 mmol/kg/KG.
Zuerst erfolgte die Akquirierung nativer Sequenzen. Anschließend durchliefen die
Studienteilnehmer dynamische MRT-Untersuchungen, kontrastspezifische
3-dimensionale Gradientenecho-(GRE)-Sequenzen in T1-Wichtung mit Fettsättigung
in Atemanhaltetechnik (VIBE T1 Flash 3D, TR/TE 3.4/1.4 ms bei einem Flip-Winkel
von 12°). Bei GRE-Sequenzen können sehr kurze Repetitionszeiten (TR) erreicht
werden. Die TR bestimmt die Bildaufnahmezeit wesentlich, der Hauptvorteil der
GRE-Sequenzen liegt daher in einer schnellen Bildakquisition.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
17
Durch Untersuchungszeiten von ca. 20 Sekunden können innerhalb einer
Atemanhaltephase alle Schichten der Leber aufgenommen werden. Auf diese Weise
sind Bewegungsartefakte deutlich reduziert. Damit eignen sich diese Sequenzen
insbesondere für kontrastmittelverstärkte Untersuchungen. Sie bieten außerdem eine
hohe räumliche Auflösung.
Es wurden transversale Schichten akquiriert, die Schichtdicke betrug 3 mm. Nach
der Bolusinjektion von Gadolinium-EOB-DTPA wurden wiederholt Aufnahmen
angefertigt, nach 15, 60 und 90 Sekunden sowie nach 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 20,
30, 40, 50, 60, 90, 120, 240 und 480 Minuten. Die Bildparameter der dynamischen
MRT-Sequenz sind in Tabelle 3 dargestellt.
Die MRT-Untersuchungen der selektierten Patienten fanden im Rahmen ihres
Krankenhausaufenthaltes in verschiedenen Magnetresonanztomographiegeräten
statt:
• Magnetom Symphony 1,5 Tesla
• Magnetom Aera 1,5 Tesla
• Magnetom Avanto 1,5 Tesla
• Magnetom Verio 3 Tesla
Alle vier Geräte stammen vom Hersteller Siemens (Siemens Healthcare, Erlangen,
Deutschland).
Für die Untersuchungen wurde das klinische Standardprotokoll für MRT der Leber
angewendet. Dieses beinhaltet eine native dynamische volumetrische interpolierte
Atemanhalte-Untersuchung (VIBE) sowie diffusionsgewichtete Aufnahmen, eine
T2-gewichtete Sequenz mit Fettsättigung und zusätzliche VIBE-Sequenzen in der
hepatobiliären Phase.
Die nativen VIBE-Sequezen und die hepatobiliären VIBE-Sequenzen nach
Kontrastmittelgabe wurden stets mit den gleichen Akquisitionsparametern erhoben,
welche Tabelle 3 zu entnehmen sind. Auf die vollständige Abbildung der Leber wurde
geachtet.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
18
Die Aufnahmen der hepatobiliären Phase wurden in der Mehrzahl der Fälle mit
einem Delay von 10 - 20 Minuten nach der Injektion des Kontrastmittelbolus
angefertigt.
Auch die Patienten erhielten die für Gadolinium-EOB-DTPA empfohlene
Standardkonzentration von 0,1 ml/kg/KG mit einer Gadoliniumkonzentration von
0,025 mmol/kg/KG bei einer konstanten Injektionsgeschwindigkeit von 1,0 ml/sec,
verabreicht in einer einmaligen intravenösen Injektion.
Probanden Patienten (retrospektive Evaluation)
Scanner 1.5T Symphony 1.5T Symphony 1.5T Aera 1.5T Avanto 3T Verio
Fälle 10 15 6 1 1
TR
3.4 ms
3.4 ms
3.5 ms
5.5 ms
3.8 ms
TE
1.4 ms
1.4 ms
1.4 ms
2.4 ms
1.7 ms
Flip Winkel
12°
12°
15°
10°
9°
Schichtdicke
3 mm
3 mm
3.5 mm
4 mm
3 mm
Matrix
256x158
256x158
256x209
256x131
384x230
Bandbreite
490 Hz/px
490 Hz/px
455 Hz/px
250 Hz/px
685 Hz/px
Tabelle 3:
Akquisitionsparameter der nativen und Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten hepatobiliären Sequenzen
verschiedener MRT-Gerätetypen
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
19
2.5 Datenerhebung und Auswertung
Zur Beurteilung der biliären Exkretion von Gadolinium-EOB-DTPA bei Gesunden und
cholestatischen Patienten wurde die mittlere Anreicherung des Kontrastmittels in den
Gallengängen bestimmt. Dies geschah mit Hilfe einer ROI (region of interest)-
basierten Messung der Signalintensitäten der zentralen Gallenwege.
Bei den gesunden Probanden der Kontrollgruppe wurden die Signalintensitäten (SI)
im extraheptischen Hauptgallengang, dem Ductus choledochus, zu den
erforderlichen Zeitpunkten vor Kontrastmittelapplikation sowie 3, 4, 5, 7, 8, 9, 10, 20,
30, 40, 50 und 60 Minuten danach gemessen. Dafür wurde die Software Osirix
genutzt (Osirix Version 5; Bern; Schweiz). Zunächst wurde der kontrastmittelgefüllte
Ductus choledochus in den 60 Minuten nach Kontrastmittelgabe akquirierten
hepatobiliären Serien aufgesucht. Anschließend wurde die erste ROI manuell
platziert, wobei sorgfältig darauf geachtet wurde, dass sie innerhalb des Ductus
choledochus lag, um Messfehler zu vermeiden.
Die Größe der ROI war variabel, da sie jeweils an den Durchmesser des
gemessenen Gallengangs angepasst war. Sie war in jedem Fall kleiner als 1 cm2.
Die ROI wurde anschließend in die anderen Serien kopiert und manuell platziert. Die
Signalintensitäten konnten auf diese Weise für jeden Probanden und jeden Zeitpunkt
bestimmt werden.
Bei der Patientengruppe erfolgte die Platzierung der ROI zur Messung der
Signalintensität per Hand in zentrale intrahepatische Gallengangsdilatationen.
Zusätzlich wurde das Zeitintervall zwischen Injektion des Kontrastmittels und der
Aquirierung der hepatobiliären Phase ermittelt. Bei Personen mit mehr als einer
hepatobiliären Phase wurden alle Serien miteinbezogen und als unabhängige
Zeitpunkte definiert.
Aus den gemessenen Signalintensitäten wurde für jeden Patienten und Probanden
die mittlere Anreicherung (Mean Enhancement, ME) von Gadolinium-EOB-DTPA in
den Gallengängen zu den verschiedenen Zeitpunkten ermittelt.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
20
Um fehlerhafte Interpretationen zu vermeiden, die durch die Nutzung verschiedener
Hardware und Akquisitionsparameter hätten entstehen können, wurde die mittlere
Anreicherung sowohl für die Patienten als auch für die gesunden Probanden
berechnet.
Die Berechnungen erfolgten nach folgender Formel:
�� = ������ ����ä� − ��������
�������
������� - ist definiert als Signalintensität der nativen Gallengänge vor der Injektion
von Gadolinium-EOB-DTPA
����� ����ä� - ist die gemessene Signalintensität in der hepatobiliären Phase 10
Minuten, respektive 20, 30, 40, 50 und 60 Minuten nach der Kontrastmittelapplikation
2.6 Statistische Berechnungen
Um die Variabilität unter den Untersuchungssubjekten auszudrücken, werden die
Messungen als Mittelwert (mean = M) ± Standardabweichung (standard deviation =
SD) angegeben. Die Berechnungen der Mittelwerte und Standardabweichungen
wurden Computer-gestützt mit Hilfe des Programms Excel (Release 2007, Microsoft
Corporation, Redmind, Washington, USA) durchgeführt.
Mit Microsoft Excel erfolgte ebenfalls die vorläufige Speicherung der erhobenen
Daten.
Bei der Erstellung von Diagrammen half das Programm SigmaPlot (Release 10,
Systat Software Inc., San Jose, California, USA).
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
21
Die mittlere Anreicherung (Mean Enhancement) jeder hepatobiliären Phase
beginnend nach zirka 10 Minuten von Patienten und gesunden Probanden wurden
im Vergleich gegenübergestellt. Zur Erfassung statistisch signifikanter Unterschiede
diente der Mann-Whitney-U-Test.
Für die statistische Analyse wurde jeder Messzeitpunkt der hepatobiliären Phase als
unabhängige Variable definiert, ohne Berücksichtigung des Zeitintervalls.
Statistische Signifikanz galt bei einem p-Wert ≤ 0.05. Der Korrelationskoeffizient r wurde für die Korrelation zwischen der mittleren biliären
Kontrastmittelanreicherung und der Höhe der Serumwerte von Bilirubin,
γ-Glutamyltransferase sowie ASAT und ALAT berechnet.
Die Software SPSS (Release 14; SPSS Inc./IBM, NY, USA) ermöglichte die
statistischen Berechnungen.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
22
3. Ergebnisse
3.1 Ergebnisse der Untersuchungen der gesunden Probanden
Die Untersuchungen im Magnetresonanztomographen der 10 gesunden
Testpersonen der Kontrollgruppe konnten ohne Zwischenfälle vollständig
durchgeführt werden. Es traten keine Komplikationen im Zusammenhang mit der
Kontrastmittelinjektion auf.
Die Abbildung 3 veranschaulicht beispielhaft die biliäre Exkretion von Gadolinium-
EOB-DTPA nach intravenöser Injektion bei einem gesunden männlichen Probanden
im Alter von 30 Jahren. Dargestellt sind coronare MRT-Schichten, welche vor (A) der
Injektion von Gadolinium-EOB-DTPA (KM) und 10 (B), 20 (C) sowie 60 Minuten (D)
danach akquiriert wurden. Die Aufnahmen nach der Kontrastmittelapplikation
belegen, dass ein exzellenter Leberparenchymkontrast und eine deutlich sichtbare
Anreicherung des Ductus choledochus (markiert mit einem weißen Pfeil) erreicht
werden konnten. 60 Minuten nach der Injektion von Gadolinium-EOB-DTPA zeigt
sich auch eine Kontrastmittelanreicherung der Gallenblase, Markierung mit einem
schwarzen Pfeil.
Die Aufnahmen bieten einen guten Überblick über die Anatomie und ermöglichen die
Beurteilung der extrahepatischen Gallengänge und des Gallenabflusses.
Die früheste sichtbare Kontrastmittelaufnahme der Gallenwege konnte bei einem
Probanden 6 Minuten nach Bolusinjektion beobachtet werden. Innerhalb der ersten
10 Minuten verstärkte sich diese Anreicherung deutlich. Nach Erreichen des
Maximums folgte eine längere Plateauphase. Die maximale Signalintensität des
Ductus choledochus wurde bei den verschiedenen Testpersonen zu
unterschiedlichen Zeitpunkten gemessen. Bei fünf Probanden bestand sie nach 30
Minuten, bei vier Probanden nach 60 Minuten und bei einer Testperson bereits 20
Minuten nach Injektion von Gadolinium-EOB-DTPA.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
23
Abbildung 3:
Coronare MRT-Schichten vor und 10, 20 sowie 60 Minuten nach Injektion von Gadolinium-EOB-DTPA mit
exzellentem Leberparenchymkontrast beim Gesunden. Der durch die biliäre Ausscheidung von Gadolinium-EOB-
DTPA kontrastmittelgefüllte Ductus choledochus ist mit einem weißen Pfeil markiert. Nach 60 Minuten zeigt auch
die Gallenblase eine Kontrastmittelanreicherung, markiert mit einem schwarzen Pfeil.
Während der hepatobiliären Plateauphase zeigte die Anreicherung jedoch nur eine
sehr geringe interindividuelle Variabilität innerhalb der Kontrollgruppe. Die
durchschnittliche maximale Anreicherung aller Probanden betrug 5,5 ± 2,5 arbitrary
units (au).
Die durchschnittliche mittlere Kontrastmittelanreicherung des Ductus choledochus
lag bei 4,7 ± 2,2 au.
Durchführbarkeit der Gadoliniumcholestatischen Lebererkrankung
Abbildung 4 zeigt die Anrei
der 10 gesunden Proban
definierten Zeitpunkten nac
Abbildung 4:
Mittlere Anreicherung von Gadolinium
nach der Kontrastmittelinjektion wäh
2014 [29]
um-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographingen
eicherung von Gadolinium-EOB-DTPA in d
anden als Mittelwert ± Standardabweic
ch der Injektion des Kontrastmittels.
ium-EOB-DTPA in den Gallengängen bei Gesunden zu
ährend diagnostischer MRT des Oberbauches – modif
hie bei Patienten mit
24
n den Gallenwegen
ichung zu vorher
u definierten Zeitpunkten
difiziert nach Kühn et al.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
25
3.2 Ergebnisse der Untersuchungen des Patientenkollektivs
Die selektierten 23 Patienten, darunter 13 Männer und 10 Frauen mit einem mittleren
Alter von 66.0 ± 19.3 Jahren, zeigten auf T2-gewichteten MRT-Aufnahmen der Leber
deutlich sichtbare Gallengangsdilatationen. Bei den meisten Patienten (n = 20) waren
diese durch extrahepatische Abflusshindernisse der Galle verursacht, nur in drei
Fällen (n = 3) bestanden intrahepatische Kompressionen der Gallenwege.
Eine systematische Durchsicht der Patientenakten inklusive Einbeziehung der
Ergebnisse histologischer Untersuchungen, die auf die Durchführung der MRT
folgten, offenbarte folgende Diagnosen als Ursachen der Cholestase:
Sechs Patienten (n = 6) litten an einem zentralen Cholangiozellulären Karzinom. Ein
Patient (n = 1) wies ein peripheres Cholangiozelluläres Karzinom auf. In einem Fall
(n = 1) war ein Karzinom der Gallenblase ursächlich. Bei drei Patienten (n = 3)
bestanden Lebermetastasen eines Kolorektalen Karzinoms, bei weiteren drei
Patienten (n = 3) ein Tumor der Papilla duodeni major (Papilla vateri). Bei fünf
Personen (n = 5) wurde eine zentrale Cholestase durch ein Pankreaskarzinom
verursacht. In drei Fällen (n = 3) führten narbige Strikturen bei Zustand nach einer
komplizierten Cholezystektomie zur Cholestase und bei einem Patienten (n = 1) war
eine sklerosierende Cholangitis die Ursache (siehe Abbildung 5).
Damit war die Cholestase in der Mehrzahl der Fälle (n = 19) durch eine maligne
Grunderkrankung bedingt.
Insgesamt 27 hepatobiliäre Sequenzen Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkter MRT der
Leber wurden im Patientenkollektiv akquiriert: Bei 14 Patienten etwa 10 Minuten
nach der Kontrastmittelgabe (11,2 ± 0,8 Minuten), bei 9 Personen etwa 20 Minuten
nach Injektion (18 ± 1,5 Minuten) und bei 4 Patienten nach über 20 Minuten nach der
Applikation (32,5 ± 10,4 Minuten).
Durchführbarkeit der Gadoliniumcholestatischen Lebererkrankung
Abbildung 5:
Verteilungsmuster der Ursachen der
Es erfolgte der direkte V
während aller hepatobiliäre
Standard-MRT des Oberba
Patienten mit Gallengangse
geringere oder gänzlich au
statistischer Signifikanz bei
Abbildung 6 zeigt die mit
Gallenwegen bei 23 Patien
der diagnostischen MRT
insgesamt 27 Messungen
unterschiedlichen Zeitpunk
wurden zusammengefasst.
um-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographingen
er Cholestase im Patientenkollektiv
Vergleich der mittleren Anreicherung
ren Phasen im klinischen Untersuchung
auches zwischen gesunden Probanden (4
serweiterungen (0,1 ± 0,3 au). Dieser erg
ausbleibende Anreicherung in dilatierten G
einem p-Wert 0,001.
ittlere Anreicherung von Gadolinium-EO
enten mit Cholestase zu willkürlichen Zeit
T des Oberbauches. Bei den 23 Pa
der Kontrastmittelanreicherung in den
nkten, die verschiedenen Messwerte gle
zentrales Cholang
Karzinom
Pankreaskarzinom
Lebermetastasen
Kolorektalen Karz
Tumor der Papilla
major
Z. n. komplizierte
Cholezystektomie
peripheres
Cholangiozellulär
Gallenblasenkarz
sklerosierende Ch
hie bei Patienten mit
26
der Gallengänge
gszeitfenster einer
(4,7 ± 2,2 au) und
ergab eine deutlich
Gallengängen mit
OB-DTPA in den
itpunkten während
atienten erfolgten
n Gallenwegen zu
gleicher Zeitpunkte
langiozelluläres
inom
asen eines
Karzinoms
apilla duodeni
ierter
omie
luläres Karzinom
karzinom
e Cholangitis
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
27
Es ist deutlich zu erkennen, dass Patienten mit Cholestase keine, beziehungsweise
nur eine sehr geringe Ausscheidung von Gadolinium-EOB-DTPA zeigen.
Abbildung 6:
Mittlere Anreicherung von Gadolinium-EOB-DTPA in den Gallengängen von Patienten mit Cholestase zu
willkürlichen Zeitpunkten während diagnostischer MRT des Oberbauches – modifiziert nach Kühn et al. 2014 [29]
Patienten mit Cholestase zeigen keine oder nur eine sehr geringe Ausscheidung von Gadolinium-EOB-DTPA im
Gegensatz zu gesunden Probanden, vergleiche Abbildung 4.
Weiterhin sollte ermittelt werden, ob eine Korrelation zwischen der mittleren
Kontrastmittelanreicherung der Gallenwege in der hepatobiliären Phase (als
Ausdruck der biliären Exkretion von Gadolinium-EOB-DTPA) und der Höhe der
Serumwerte von Bilirubin sowie ALAT, ASAT und γ-Glutamyltransferase besteht.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
28
Dazu wurde der Korrelationskoeffizient r als Maß für den Zusammenhang zweier
Merkmale berechnet. Es konnte keine Korrelation zwischen der mittleren biliären
Kontrastmittelanreicherung und der Höhe des Serumbilirubinwertes gezeigt werden
(Korrelationskoeffizient r = 0,08; p = 0,726). Auch ein Zusammenhang zwischen
mittlerer Kontrastmittelanreicherung der Gallenwege und den Serumwerten der
Transaminasen ALAT (r = -0,182; p = 0,430) und ASAT (r = -0,182; p = 0,455)
wurde nicht gefunden. Ebenso zeigte sich keine Korrelation zwischen biliärer
Kontrastmittelanreicherung und dem Wert der γ-Glutamyltransferase im Serum
(r = -0,159; p = 0,502).
Die Abbildungen 7 und 8 demonstrieren klinische Beispiele zweier Patienten mit
cholestatischen Erkrankungen aus dieser Studie und lassen eine fehlende biliäre
Exkretion von Gadolinium-EOB-DTPA in dilatierte Gallengänge während des
Untersuchungszeitfensters erkennen.
Die Abbildung 7 zeigt Aufnahmen einer 76-jährigen weiblichen Patientin. Eine
konventionelle MRCP ohne Kontrastmittel offenbarte Dilatationen sowohl des Ductus
choledochus als auch des Ductus pancreaticus (mit einem Stern (*) markiert) im
Sinne eines double-duct-signs. Als Ursache bestand eine Obstruktion durch ein
Karzinom des Pankreaskopfes. Zur weiteren Diagnostik des Tumors und Beurteilung
der Gallengänge wurde eine Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkte MRT durchgeführt.
Es zeigte sich jedoch keine sichtbare Anreicherung der dilatierten Gallengänge
(Markierung durch einen schwarzen Pfeil) bis 23 Minuten nach Bolusinjektion.
Abbildung 8 demonstriert coronare und transversale (axiale) Schichten der MRT der
Leber eines 53-jährigen männlichen Patienten mit einem histologisch gesicherten
Cholangiozellulärem Karzinom. Die ausgedehnte intrahepatische Raumforderung ist
mit einem Stern markiert (*). Die 30 Minuten nach Gadolinium-EOB-DTPA-
Applikation akquirierte hepatobiliäre Phase demonstriert eine segmentale
Gallengangsdilatation im rechten Leberlappen. Es lässt sich keine
Kontrastmittelausscheidung in die cholestatischen intrahepatischen Gallengänge
nachweisen (diese sind mit einem schwarzen Pfeil markiert). Hingegen zeigt sich die
Exkretion von Gadolinium-EOB-DTPA in die nichterweiterten Gallengänge durch eine
kräftige Anreicherung, markiert mit einem weißen Pfeil.
Durchführbarkeit der Gadoliniumcholestatischen Lebererkrankung
Abbildung 7:
Eine konventionelle MRCP ohne K
pancreaticus (*), das double-duct-sig
Während Gadolinium-EOB-DTPA-ve
23 Minuten nach Bolusinjektion (schw
Abbildung 8:
Cholestatische Gallenwege im rech
Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkte
Kontrastmittelausscheidung in die n
dilatierten Gallengänge (schwarze Pf
um-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographingen
Kontrastmittel zeigt Dilatationen des Ductus choledoc
ign, bedingt durch ein Pankreaskopfkarzinom.
verstärkter MRT zeigt sich keine Anreicherung der dilat
hwarzer Pfeil).
hten Leberlappen bei ausgedehntem Cholangiozellulä
Leber-MRT 30 Minuten nach Bolusinjektion
nichterweiterten Gallengänge (weiße Pfeile), jedoch
Pfeile).
hie bei Patienten mit
29
ochus sowie des Ductus
latierten Gallengänge bis
lärem Karzinom (*). Die
on demonstriert eine
h keine Exkretion in die
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
30
Weiterhin fällt auf, dass die cholestatischen Segmente des rechten Leberlappens
eine deutlich geringere Signalintensität aufweisen, als die Segmente ohne
Dilatationen der Gallenwege.
Auch im Vergleich der Abbildungen 3 und 8 ist ersichtlich, dass bei dem Patienten
mit segmentaler Gallengangsdilatation nicht nur keine biliäre
Kontrastmittelanreicherung in den cholestatischen Arealen erkennbar ist, sondern
dass sich Lebergewebe in den betroffenen Segmenten auch viel weniger
signalintensiv darstellt als bei einem gesunden Probanden. Es besteht im Fall einer
cholestatischen Gallenwegsdilatation eine deutlich geringere Anreichung von
Gadolinium-EOB-DTPA im Leberparenchym.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
31
4. Diskussion
Die Cholestase ist ein Kardinalsymptom vieler Erkrankungen der Leber. Durch einen
behinderten Abfluss von Gallenflüssigkeit in den Darm kommt es zu Dilatationen der
Gallenwege und zu einer Retention cholephiler Substanzen. Hinzu kommen
Verdauungsstörungen lipophiler Nahrungsbestandteile durch das Fehlen von
Gallensäuren im Darm und diverse andere mögliche Symptome wie zum Beispiel ein
von den Betroffenen oft als sehr quälend empfundener Pruritus.
Mögliche Rückschlüsse auf die Vorgänge beim Menschen lassen sich durch
experimentelle Untersuchungen in Tierversuchsstudien ziehen. Es wurden
Rattenmodelle entwickelt, welche verschiedene Formen der Cholestase beim
Menschen repräsentieren. Durch eine künstliche Gallengangsligatur bei Ratten kann
eine obstruktive Cholestase hervorgerufen werden. Die Applikation von Ethinyl-
Östradiol simuliert die Schwangerschaftscholestase beziehungsweise die durch orale
Kontrazeptiva bedingte Form. Ein weiteres Rattenmodell entsteht durch die
Behandlung der Tiere mit Endotoxin und stellt den Mechanismus der durch Sepsis
induzierten Cholestase dar [02].
Bei einer Cholestase ist die Entgiftung des Körpers beeinträchtigt. Die Akkumulation
toxischer Substanzen in den Hepatozyten kann schwerwiegende Folgen haben. Im
Extremfall können Patienten mit chronisch cholestatischen Erkrankungen eine
Leberzirrhose entwickeln. Diagnostische Verfahren, mit denen man die Morphologie
der Gallenwege darstellen und eventuell vorliegende Pathologien erkennen und
charakterisieren kann, sind daher von großer klinischer Relevanz. Insbesondere non-
invasive Methoden ohne Strahlenbelastung sind von praktischem Interesse.
Die konventionelle native T2-gewichtete MRT-Cholangiographie (ohne
Kontrastmittelgabe) stellt eine zuverlässige Technik zur Visualisierung der Anatomie
der Gallengänge und Detektion von Pathologien dar. Dennoch ist diese
Untersuchung sehr zeitaufwendig und damit auch anfällig für Bewegungsartefakte.
Schnellere Protokolle, idealerweise kombiniert mit einer Leberbildgebung, wären
wünschenswert und von differentialdiagnostischer Bedeutung.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
32
Diese Studie befasst sich mit der Visualisierung der Gallengänge durch die
Magnetresonanz-Cholangiographie mit dem hepatozytenspezifischen Kontrastmittel
Gadolinium-EOB-DTPA. Wir konnten zeigen, dass sie eine effektive Methode zur
Evaluierung der Anatomie der großen Gallenstrukturen bei Gesunden darstellt. Es
sollte geprüft werden, ob diese Untersuchung bei Patienten mit obstruktiver
Cholestase durchführbar ist. Die Ergebnisse zeigen, dass die biliäre Anreicherung
dieses Kontrastmittels bei Patienten mit cholestatischen Gallenwegsdilatationen
signifikant geringer ist als bei Gesunden ohne Pathologien der Leber oder des
Gallensystems (p = 0,001).
Das Kontrastmittel Gadolinium-EOB-DTPA im Einsatz bei diagnostischer MRT des
Oberbauches war bereits häufig Gegenstand klinischer Forschungen. Bislang
veröffentlichte Studien untersuchten insbesondere die Effektivität von Gadolinium-
EOB-DTPA-verstärkter Leber-MRT in der Detektion und Charakterisierung von
Leberläsionen. Es konnte belegt werden, dass diese Methode in der hepatobiliären
Phase die Detektionsrate zentraler Lebertumoren, die zu einer chronischen
Gallenwegsobstruktion führen können, wie vor allem zentraler Cholangiozellulärer
Karzinome, verbessert [30].
Die diagnostischen Möglichkeiten gehen jedoch über die Detektion von Läsionen
hinaus. Nach intravenöser Injektion wird Gadolinium-EOB-DTPA beim Menschen zu
jeweils etwa 50 Prozent biliär und renal eliminiert. Das ATP-abhängige Multidrug
Efflux-Transportprotein ABCC2 vermittelt die Exkretion über die hepatobiliäre
Membran aus den Leberzellen ins Gallensystem [13]. Dadurch kommt es beim
Gesunden zu einer Kontrastmittelanreicherung der Gallenwege und Gadolinium-
EOB-DTPA hat somit auch das Potential zu einem biliären Kontrastmittel.
Neuere Studien präsentierten optimierte Techniken für die MRT-Cholangiographie
mit Gadolinium-EOB-DTPA [31, 32]. Der Einsatz eines größeren Flip Winkels, zum
Beispiel von etwa 25°, als der klinische Standard von 12° verbessert das
Kontrast-zu-Rausch-Verhältnis der Gallenwegsanreicherung in der hepatobiliären
Phase [31].
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
33
Theoretisch könnte die biliäre Exkretion von Gadolinium-EOB-DTPA zur
Untersuchung von Pathologien des Gallensystems, wie zum Staging von
Gallenwegstumoren, genutzt werden. Allerdings geht ein Großteil der Erkrankungen
des Gallensystems mit einer partiellen oder kompletten Verlegung der Abflusswege,
einem Aufstau der Gallenflüssigkeit und prästenotischen Dilatationen einher.
Abbildungen aus kürzlich veröffentlichten Übersichtsarbeiten lassen bereits eine
fehlende Anreicherung von Gadolinium-EOB-DTPA in dilatierten Gallenwegen
während der diagnostischen Standard-Untersuchungszeit der MRT des
Oberbauches von 10 - 20 Minuten erkennen [27, 30].
Wissenschaftler sehen in der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-
Cholangiographie eine verlässliche Methode, die Anatomie des Gallensystems zu
visualisieren und damit auch Läsionen der Gallenwege, inklusive Leckagen oder
Strikturen, zu diagnostizieren, biliär-enterische Anastomosen zu beurteilen und
Gallenwegsobstruktionen zu detektieren [27]. Weniger geeignet ist sie jedoch bei
Patienten mit biliären Obstruktionen, verglichen mit zum Beispiel T2-gewichteter
MRCP, bedingt durch eine fehlende Exkretion von Gadolinium-EOB-DTPA ins
Gallensystem während des verfügbaren Untersuchungszeitraumes in der klinischen
Routine [33].
Es besteht eine andauernde Kontroverse über den optimalen
Untersuchungszeitpunkt zur Darstellung der Gallenwege in der Gadolinium-EOB-
DTPA-verstärkten Leber-MRT. Die biliäre Exkretion von Gadolinium-EOB-DTPA
beginnt nach 5 Minuten in der MRT sichtbar zu werden [34], die maximale
Kontrastierung der Gallenwege bei Gesunden ist jedoch variabel und tritt zwischen
10 und 30 Minuten nach der Kontrastmittelapplikation auf [22, 31, 35]. Bei Patienten
mit chronischen Lebererkrankungen wie zum Beispiel einer Leberzirrhose, kann die
biliäre Exkretion sogar über mehr als 30 Minuten verzögert sein [36].
Tschirch et al. fanden die Qualität Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkter Leber-MRT
20 Minuten nach Kontrastmittelapplikation bei allen gesunden Probanden ihrer
Kontrollgruppe zur Beurteilung des Gallensystems suffizient. Dies war allerdings bei
nur bei 40 Prozent der Patienten mit Leberzirrhose in einem Zeitfenster bis 30
Minuten nach Gadolinium-EOB-DTPA-Injektion der Fall.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
34
Es wurde ein Cut-off Wert ermittelt, ab dem die Visualisierung der Gallengänge bis
20 Minuten nach Kontrastmittelgabe insuffizient war: bei einem MELD-Score > 11
und einem Serumspiegel des Gesamtbilirubin > 30 µmol/l. Somit resultierte eine
verminderte bis ausbleibende Anreicherung des Gallensystems bei einem Großteil
der zirrhotischen Patienten [36].
Die Arbeitsgruppe von Lee et al. [27] beschrieb anhand verschiedener Fallbeispiele
ihre Beobachtung, dass bei kompletten Obstruktionen der Gallenwege keine
Exkretion von Gadolinium-EOB-DTPA in die Gallengänge auftritt. Bei partieller
Obstruktion beobachteten Lee et al. Kontrastmittelanreicherungen in Gallenwegen,
welche durch die Obstruktion nicht betroffen waren. Unter anderem publizierten sie
Aufnahmen eines Patienten mit intrahepatischen Gallengangsdilatationen aufgrund
einer Obstruktion am Leberhilus durch ein Cholangiozelluläres Karzinom.
T1-gewichtete 3D GRE MRT-Aufnahmen zeigten 60 Minuten nach intravenöser
Applikation kein Kontrastmittel in den intrahepatischen Gallengängen des rechten
Leberlappens, vereinbar mit einer kompletten oder fast kompletten Obstruktion.
Hingegen bestand eine Kontrastmittelanreicherung der Gallengänge des linken
Leberlappens, was auf eine partielle Obstruktion hinwies. Sie stellten die Hypothese
auf, dass die Quantität der hepatischen Sekretion das Ausmaß der Obstruktion der
Gallengänge reflektiert und somit eine funktionelle biliäre Bildgebung ermöglichen
könnte [27]. Diese Beobachtungen stimmen mit den Ergebnissen dieser Studie
überein. Es zeigte sich ebenfalls eine deutlich reduzierte bis fehlende Exkretion von
Gadolinium-EOB-DTPA in dilatierte Gallengänge bei obstruktiver Cholestase,
vergleiche Abbildungen 7 und 8.
Eine systematische Evaluation der Gallenexkretion von Gadolinium-EOB-DTPA bei
Patienten mit cholestatischen Erkrankungen tauchte bisher in der Literatur nicht auf.
Die biliäre Ausscheidung anderer bekannter hepatobiliärer Magnetresonanz-
Kontrastmittel wurde jedoch bereits in verschiedenen Studien untersucht [37 - 40].
Diese Substanzen, wie Mangafodipir trisodium (Teslascan®; GE Healthcare,
London, Großbritannien) und Gadobenate dimeglumine (MultiHance®; Bracco
Imaging, Wien, Österreich) zeigten keine oder nur eine limitierte Bioverfügbarkeit bei
Patienten mit obstruktiven Gallengangsdilatationen [38, 39].
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
35
Forschungen konnten belegen, dass die biliäre Ausscheidung von Mangafodipir
trisodium und Gadobenate dimeglumine ebenso wie bei Gadolinium-EOB-DTPA
durch das Transportprotein ABCC2 vermittelt wird.
Es ist bekannt, dass Membrantransporter die Pharmakokinetik und
Pharmakodynamik von Arzneistoffen sowie Kontrastmitteln beeinflussen können.
Mit einem Molekulargewicht von 725,71 Dalton kann das große anionische Molekül
Gadolinium-EOB-DTPA nicht passiv durch Zellmembranen diffundieren und ist
deshalb auf einen Transport durch Membranproteine angewiesen [26].
Bei vielen Formen der Cholestase konnten Alterationen der hepatozellulären
Transporter nachgewiesen werden. Studienergebnisse belegen, dass es bei
Cholestase zu assoziierten komplexen transkriptionellen und posttranskriptionellen
molekularen Veränderungen der hepatischen Membranproteine, welche an der
Gallenbildung beteiligt sind, kommt [41]. Dies bedingt auch eine Abnahme der
biliären Ausscheidung mit konsekutiver Reduktion des Gallenflusses und
Verminderung der Sekretion gallepflichtiger Substanzen.
Untersuchungen zeigen, dass der Efflux-Transporter ABCC2 bei Ratten bei allen
Formen der Cholestase herunterreguliert wird [42]. Durch die Bindung verschiedener
nukleärer Rezeptoren an den ABCC2-Promotor erfolgt diese Regulation auf
transskriptioneller Ebene [01]. In der Literatur gibt es bereits Belege für die
Beobachtung, dass die Expression von ABCC2 auch beim Menschen im Falle von
Gallenwegserkrankungen wie Cholestase [01] oder Primär sklerosierender
Cholangitis [43] reduziert ist. Es ist anzunehmen, dass diese Herabregulation der
Grund für die fehlende oder verzögerte biliäre Exkretion von hepatobiliären
Kontrastmitteln bei Patienten mit chronischen Gallenwegserkrankungen ist.
Hingegen erfolgt eine Hochregulation der Expression von ABCC3 und ABCC1. Beide
Transportproteine liegen in der basolateralen Membran und können Stoffe zurück in
den Blutkreislauf sezernieren. Somit wird eine verstärkte Exkretion von Substanzen
aus den Hepatozyten ermöglicht [42]. Diese Veränderungen der Transportsysteme
stellen vermutlich protektive Mechanismen dar, um zu verhindern, dass bei
Cholestase toxische Substanzen in der Leberzelle akkumulieren [05, 42, 44].
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
36
Auch für Gadolinium-EOB-DTPA konnte ein alternativer Ausscheidungsweg in das
sinusoidale Blut über eine Hochregulation des Transporters ABCC3 nachgewiesen
werden, wenn der Weg via ABCC2 beeinträchtigt ist. Dadurch kommt es zu einer
geringeren Exkretion in die Gallenkanäle und einer kompensatorischen Elimination
über Blut und glomeruläre Filtration [14]. Diese reduzierte Ausscheidung in die Galle
bedingt vermutlich die verminderte biliäre Anreicherung von Gadolinium-EOB-DTPA,
welche durch die Messung der Signalintensität in der MRT quantifiziert werden kann.
Zusätzlich gibt es aus Tierversuchen anhand Ratten mit Gallenwegsobstruktionen
eindeutige Hinweise darauf, dass bei diesen nicht nur die biliäre Exkretion von
Gadolinium-EOB-DTPA reduziert sein könnte, sondern ebenfalls die hepatische
Aufnahme [45]. Ratten mit künstlichen Gallengangsligaturen zeigen eine verminderte
Expression des Aufnahmetransporters NTCP in den Leberzellen [42].
Eine Studie belegte bei Tiermodellen mit totaler Gallengangsobstruktion eine
signifikant (p < 0,01) geringere Kontrastmittelanreicherung des Leberparenchyms
gegenüber Tieren mit nur partieller Obstruktion der Gallenwege [45]. Dies entspricht
unserer Beobachtung, dass es bei Patienten mit cholestatischen Erkrankungen
verglichen mit gesunden Probanden zu einer geringeren hepatischen
Parenchymanreicherung nach intravenöser Gadolinium-EOB-DTPA-Injektion kommt,
vergleiche Abbildungen 3 und 8. Die Ursache könnte eine Herabregulation der für die
selektive Aufnahme von Gadolinium-EOB-DTPA in die Hepatozyten verantwortlichen
Transporter OAPT1B1 und OATP1B3 sowie NTCP bei obstruktiven biliären
Erkrankungen sein. Diese Hypothese sollte prospektiv an einem homogenen
Patientenkollektiv überprüft werden.
Aus Untersuchungen von Leberbiopsien ergab sich bereits, dass die Expression der
Aufnahmetransporter OATP1B1 und OATP1B3 in Patienten mit primär biliärer
Zirrhose [46], cholestatisch alkoholischer Hepatitis [47] oder Hepatitis C-assoziierter
Leberzirrhose [48] reduziert ist. Es konnte gezeigt werden, dass die hepatische
Parenchymanreicherung von Gadolinium-EOB-DTPA bei Bestehen chronischer
Lebererkrankungen mit dem Verschwinden des Indocyaningrüns aus dem Blut
korreliert [48 - 50]. Die Elimination des Indocyaningrüns hängt ausschließlich von der
Expression von OATP1B1 und OATP1B3 ab [51].
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
37
Die Leberanreicherung bei Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkter MRT bietet somit die
Möglichkeit, die Funktion dieser hepatischen Transportproteine zu visualisieren. Um
zu prüfen, ob mit Hilfe dieses Verfahrens quantitative Informationen über die
Leberfunktion zu gewinnen sind, sind jedoch noch weitere Studien notwendig.
Die für die hepatozelluläre Aufnahme und Exkretion von Gadolinium-EOB-DTPA
verantwortlichen Membranproteine sind auch zuständig für den Transport
verschiedener Arzneistoffe über die Zellmembran. Transportsysteme können die
Aufnahme, Verteilung und Ausscheidung von Arzneistoffen beeinflussen. Durch
Alterationen der jeweiligen Membranproteine kann also die pharmakologische
Wirkung entscheidend verändert werden.
Wirkung und Nebenwirkung eines Medikamentes sind von der Verfügbarkeit am
Zielort abhängig. Um an das gewünschte Ziel zu gelangen, ist ein Arzneistoff auf
diverse Transportmechanismen angewiesen. Diese sind beim Menschen bisher
wenig bekannt, da zelluläre Vorgänge in vivo sich einer direkten Beobachtung
entziehen und eine Messung der Arzneistoffkonzentration am Wirkort beim
Menschen nicht möglich ist. Durch den Einsatz gewebsspezifischer Kontrastmittel in
Kombination mit bildgebenden Verfahren ist jedoch eine Visualisierung und
Charakterisierung möglich, wenn die Transportsysteme für die zelluläre Aufnahme
und Ausscheidung bekannt sind. Aufgrund der selektiven Aufnahme durch intakte
Hepatozyten ist Gadolinium-EOB-DTPA für solche Untersuchungen an der Leber
besonders geeignet. Mit Hilfe der MRT kann der Weg vom Applikationsort bis zum
Ziel durch eine darstellbare Anreicherung nachvollzogen werden. Somit kann
Gadolinium-EOB-DTPA neben der Bildgebung auch eine funktionelle Diagnostik zur
Evalution der Transportleistung der beteiligten Membranproteine ermöglichen. Die
Anreicherung im Leberparenchym und die biliäre Exkretion von Gadolinium-EOB-
DTPA stünden damit stellvertretend für die hepatische Aufnahme- und
Ausscheidungsfunktion.
Die Signalintensität in der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT könnte ein
Surrogat für die Leistung der hepatischen Transporter sein. Gadolinium-EOB-DTPA
könnte so auch als Modell für die Erforschung des Verhaltens von Arzneimitteln,
welche auf die selben Transporter angewiesen sind, genutzt werden.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
38
Studien über die klinische Relevanz von Arzneimittelinteraktionen in der
hepatozellulären Aufnahme und Exkretion von Gadolinium-EOB-DTPA beim
Menschen stehen noch aus. Im Tierversuch mit Ratten zeigte sich bereits, dass die
hepatische Anreicherung von Gadolinium-EOB-DTPA bei Gabe von Rifampicin
reduziert ist [52]. Diese Substanz ist ein Inhibitor der OATP-Aufnahmetransporter.
Daher ist anzunehmen, dass auch beim Menschen Hemmstoffe der Gadolinium-
EOB-DTPA-Aufnahmetransporter OATP1B1 und OATP1B3 die hepatische
Anreicherung beeinträchtigen. Dazu gehören neben Rifampicin in der klinischen
Routine häufig verabreichte Substanzen wie z. B. Cyclosporin, Atorvastatin und
Paclitaxel. Auch der Genuss von Grapefruitsaft bewirkt durch den Inhaltsstoff
Hyperforin eine Inhibition der OATP [53, 54].
Weiterhin zeigten Higaki et al., dass die Kontrastmittelanreicherung des
Leberparenchyms durch diverse klinische Parameter beeinflusst wird. Insbesondere
fanden sie eine negative Korrelation zwischen einem erhöhten Bilirubinwert in
Patienten und der hepatobiliären Anreicherung von Gadolinium-EOB-DTPA [55].
Somit ist die Leberanreicherung möglicherweise durch Bestimmung des Bilirubins
vorhersagbar. Erhöhtes Gesamtbilirubin im Serum ist ein typischer Laborbefund bei
cholestatischen Erkrankungen.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Reiner et al. ergab, dass die Gadolinium-
EOB-DTPA-verstärkte MRT-Cholangiographie die diagnostische Genauigkeit bei der
Beurteilung von Gallenwegsobstruktionen verbessert. In die Studie eingeschlossen
waren Patienten mit Serumbilirubinwerten unter 5 mg/dl (85 μmol/l). Es zeigte sich
eine reduzierte oder fehlende biliäre Exkretion von Gadolinium-EOB-DTPA in der
hepatobiliären Phase bei 6 von 40 Untersuchungen. Die Autoren nahmen an, die
biliäre Ausscheidung von Gadolinium-EOB-DTPA könnte durch die Leberfunktion
und das Ausmaß der Obstruktion beeinflusst werden [56].
In der vorliegenden Studie wurde keine Korrelation zwischen der mittleren
Kontrastmittelanreicherung der Gallenwege in der hepatobiliären Phase (als
Ausdruck der biliären Exkretion von Gadolinium-EOB-DTPA) und der Höhe des
Serumbilirubinwertes gefunden (Korrelationskoeffizient r = 0,08; p = 0,726).
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
39
Auch ein Zusammenhang zwischen der mittleren biliären Kontrastmittelanreicherung
und den Serumwerten der Leberenzyme wie Alanin-Aminotransferase (ALAT,
r = -0,182; p = 0,430), Aspartat-Aminotransferase (ASAT, r = -0,182; p = 0,455) und
γ-Glutamyltransferase (r = -0,159; p = 0,502) konnte nicht gezeigt werden.
Allerdings war die Studienpopulation zu heterogen um eine Korrelation zwischen
biliärer Ausscheidung von Gadolinium-EOB-DTPA und der Höhe der Serumwerte
des Bilirubins oder der Leberenzyme bestätigen zu können, da kein einheitliches
Delay für die hepatobiliären Phasen bestand und die Untersuchungen in
verschiedenen Magnetresonanztomographen stattfanden. Daher sollte eine mögliche
Korrelation im Rahmen einer prospektiven Studie weitergehend geprüft werden.
Einige Limitationen dieser Studie müssen erwähnt werden.
Zuerst ist zu berücksichtigen, dass das Delay zur Akquisition der hepatobiliären
Phase bei Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkter Leber-MRT zu kurz gewesen sein
könnte, um die Gallengangsexkretion bei allen Untersuchten zu erfassen und auch
zu quantifizieren. Möglicherweise tritt eine suffiziente Kontrastmittelanreicherung
auch bei cholestatischen Patienten nach einer längeren Wartezeit auf. Allerdings war
das Ziel der vorliegenden Studie, die biliäre Exkretion von Gadolinium-EOB-DTPA in
der klinisch praktikablen Routine-Untersuchungssituation innerhalb eines begrenzten
Zeitfensters zu analysieren.
Van Kessel et al. folgerten aus ihren Studien, ein Delay von 10 Minuten sei bei dieser
Untersuchung zur Detektion von Leberläsionen ausreichend und definierten dies als
Minimum zur Akqurierung der hepatobiliären Phase [57]. Wir fanden bei unserer
Kontrollgruppe aus gesunden Probanden ebenfalls ein 10-minütiges Delay zur
Erreichung einer für die Diagnostik adäquaten Anreicherung der Gallengänge
angemessen, vergleiche Abbildung 3.
Weitere Limitationen dieser Studie bestehen in der kleinen Zahl der
Studienpopulation mit 23 Patienten und 10 gesunden Probanden sowie den
Altersunterschieden zwischen den cholestatischen Patienten (Altersdurchschnitt
66 Jahre) und den freiwilligen Teilnehmern der Kontrollgruppe (Altersdurchschnitt
25,5 Jahre), vergleiche Tabelle 1 und 2.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
40
Auch das retrospektive Studiendesign stellt einen limitierenden Faktor dar.
Weiterhin ist zu erwähnen, dass Modifikationen der MRT-Sequenzen in der
vorliegenden Studie nicht möglich waren. Die Magnetresonanztomographien der
Patienten erfolgten mit verschiedenen Geräten und es wurde kein einheitliches
Untersuchungsprotokoll verwendet.
Die Hypothese, dass die biliäre Exkretion von Gadolinium-EOB-DTPA bei
Vorhandensein chronisch obstruktiver Erkrankungen des Gallensystems reduziert ist,
bedarf einer weitergehenden Prüfung im Kontext einer prospektiven Studie mit
Anwendung eines einheitlichen standardisierten MRT-Protokolls. Es sind zusätzliche
Untersuchungen nötig, um eine ABCC2-Defizienz bei Menschen mit Cholestase
und eine dadurch bedingte reduzierte Anreicherung von Gadolinium-EOB-
DTPA in den Gallenwegen zu bestätigen. Da auch von chronischen
Leberparenchymerkrankungen, wie beispielsweise einer Zirrhose, bekannt ist, dass
sie die hepatische Aufnahme von Gadolinium-EOB-DTPA beeinflussen, sollten
Patienten mit derartigen Pathologien von einer solchen Studie ausgeschlossen
werden [58]. Dies war in diesem Fall aufgrund des Studiendesigns nicht möglich.
Schlussfolgerung: Die Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkte MRT-Cholangiographie
bewirkt bei Gesunden durch die biliäre Exkretion des Kontrastmittels über den
spezifischen Transporter ABCC2 eine Visualisierung der Gallengänge. Theoretisch
ermöglicht dieser Mechanismus auch bei Patienten mit Gallenwegspathologien eine
elegante non-invasive Diagnostik. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen allerdings,
dass bei Patienten mit einer Cholestase die biliäre Anreicherung insuffizient ist oder
sogar gänzlich ausbleibt. Als Ursache ist eine bereits in der Literatur beschriebene
Herabregulation der verantwortlichen Efflux-Transporter bei bestehender Cholestase
anzunehmen. Dadurch sollte der klinische Einsatz der MRT-Cholangiographie mit
Gadolinium-EOB-DTPA bei Patienten mit obstruktiven Gallenwegsveränderungen
kritisch diskutiert werden. Dennoch ist eine weitere prospektive Studie nötig, um zu
prüfen, ob die reduzierte biliäre Exkretion von Gadolium-EOB-DTPA nach einem
längeren Zeitintervall Rückschlüsse auf die Transporterfunktion zulässt und somit
eine funktionelle Leberbildgebung ermöglicht.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
41
5. Zusammenfassung
Zielstellung: Untersuchung der Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-
verstärkten Magnetresonanz (MRT)-Cholangiographie bei Patienten mit chronisch
obstruktiven cholestatischen Erkrankungen der Gallenwege in der klinischen
Untersuchungsroutine.
Material und Methoden: In die retrospektive Studie eingeschlossen waren 23
Patienten mit Gallengangsdilatationen und 10 gesunde Probanden, welche jeweils
zuvor eine Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkte MRT der Leber durchlaufen hatten.
Gadolinium-EOB-DTPA wurde in einer einmaligen Bolusinjektion in der
Standardkonzentration von 0,025 mmol/kg/Körpergewicht Gadoliniumkonzentration
(0,1 ml/kg/KG) appliziert. Eine Region of Interest (ROI)-basierte Messung der
mittleren Anreicherung der dilatierten Gallengänge der Patienten und des Ductus
choledochus in der Kontrollgruppe erfolgte für die nativen Serien sowie für die
hepatobiliären Phasen nach der Kontrastmittelapplikation.
Ergebnisse: Es erfolgte der direkte Vergleich der mittleren
Kontrastmittelanreicherung der Gallengänge während der hepatobiliären Phasen
innerhalb des in der klinischen Untersuchungsroutine verfügbaren Zeitfensters
zwischen gesunden Probanden (4,7 ± 2,2 arbitrary units (au)) und Patienten mit
Gallenwegsdilatationen (0,1 ± 0,3 au). Dabei zeigte sich eine signifikant geringere
oder gänzlich fehlende Anreicherung von Gadolinium-EOB-DTPA in dilatierten
Gallenwegen (p = 0,001).
Schlussfolgerung: Die klinische Standard MRT-Cholangiographie mit Gadolinium-
EOB-DTPA als Kontrastmittel ist keine geeignete Technik zur Beurteilung des
Gallensystems bei Cholestase, aufgrund einer veränderten biliären Exkretion von
Gadolinium-EOB-DTPA bei Patienten mit chronisch obstruktiven biliären
Erkrankungen.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
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Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
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7. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: 6
Lokalisation und Transportrichtung der wichtigsten Membranproteine
der Hepatozyten - modifiziert nach Giacomini et al. 2010 [11]
Abbildung 2: 9
Chemische Strukturformel von Gadolinium-EOB-DTPA
(Primovist®, Bayer HealthCare AG, Berlin, Deutschland)
Abbildung 3: 23
Coronare MRT-Schichten vor und 10, 20 sowie 60 Minuten nach Injektion
von Gadolinium-EOB-DTPA beim Gesunden
Abbildung 4: 24
Mittlere Anreicherung von Gadolinium-EOB-DTPA in den
Gallengängen bei Gesunden zu definierten Zeitpunkten nach der
Kontrastmittelinjektion während diagnostischer MRT des Oberbauches
- modifiziert nach Kühn et al. 2014 [29]
Abbildung 5: 26
Verteilungsmuster der Ursachen der Cholestase im Patientenkollektiv
Abbildung 6: 27
Mittlere Anreicherung von Gadolinium-EOB-DTPA in den Gallengängen
von Patienten mit Cholestase zu willkürlichen Zeitpunkten während
diagnostischer MRT des Oberbauches - modifiziert nach Kühn et al. 2014 [29]
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
54
Abbildung 7: 29
Eine konventionelle MRCP ohne Kontrastmittel zeigt Dilatationen des Ductus
choledochus sowie des Ductus pancreaticus, das double-duct-sign, bedingt
durch ein Pankreaskopfkarzinom.
Während Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkter MRT zeigt sich keine
Anreicherung der dilatierten Gallengänge bis 23 Minuten nach Bolusinjektion.
Abbildung 8: 29
Cholestatische Gallenwege im rechten Leberlappen bei ausgedehntem
Cholangiozellulärem Karzinom.
Die Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkte Leber-MRT 30 Minuten nach
Bolusinjektion demonstriert eine Kontrastmittelausscheidung in die
nichterweiterten Gallengänge, jedoch keine Exkretion in die dilatierten
Gallengänge.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
55
8. Abkürzungsverzeichnis
μmol Mikromol
3D dreidimensional
ABC ATP-binding cassette (Membrantransporterfamilie)
ALAT, ASAT Alanin-Aminotransferase, Aspartat-Aminotransferase
ATP Adenosintriphosphat
au arbitrary unit
cm2 Quadratzentimeter
DTPA Diethyltriamin-Pentaessigsäure
EHBR Eisai hyperbilirubinemic rats
EOB Ethoxybenzyl
ERC endoskopisch retrograde Cholangiographie
GRE Gradienten-Echo-Sequenz
GY/TR- Groningen yellow/transportdefiziente Ratten
HIV Humanes Immundefizienz-Virus
Hz/px Hertz pro Pixel
i. v. intravenös
kg/KG Kilogramm/Körpergewicht
KM Kontrastmittel
LAP Leucinaminopeptidase
M mean (Mittelwert)
MDR Multidrug-resistance Protein
ME mean enhancement
MELD Model for end-stage liver disease
mg/dl Milligramm pro Deziliter
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
56
Min Minuten
MIP Maximum Intensitäts-Projektion
ml Milliliter
mm Millimeter
mmol/l Millimol pro Liter
ms Millisekunden
MRCP Magnetresonanz-Cholangio-Pankreatikographie
MRP Multidrug-resistance-associated Protein
MRT Magnetresonanztomographie
n Anzahl
Na+/K+-ATPase Adenosintriphosphat-abhängige Natrium-Kalium-Pumpe
NTCP Natrium-Taurocholat-Cotransport-Polypeptid
OAT organische Anionen-Transporter
OATP organische Anionen-Transportpolypeptide
p Signifikanzkoeffizient
PTC perkutane transhepatische Cholangiographie
r Korrelationskoeffizient
ROI Region of Interest
sec Sekunde
SD Standardabweichung
SI Signalintensität
T Tesla
TE Echozeit
TR Repetitionszeit
VIBE Volume Interpolated Breathhold Examination
Z. n. Zustand nach
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
57
9. Publikation der Originalarbeit
Die Ergebnisse dieser Arbeit sind bereits erfolgreich veröffentlicht worden.
Kühn JP, Spoerl M, Nassif A, Mester M, Weitschies W, Siegmund W, Hosten N, Mensel B.
Feasibility of gadoxetate disodium-enhanced MR cholangiography in chronic
cholestatic biliary disease.
Clin Radiol. 2014; 69 (10): 1027-33. doi: 10.1016/j.crad.2014.05.009.
Epub 2014 Jun 21.
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
58
10. Eidesstattliche Erklärung
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Dissertation selbstständig verfasst und
keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe.
Die Dissertation ist bisher keiner anderen Fakultät, keiner anderen
wissenschaftlichen Einrichtung vorgelegt worden.
Ich erkläre, dass ich bisher kein Promotionsverfahren erfolglos beendet habe und
dass eine Aberkennung eines bereits erworbenen Doktorgrades nicht vorliegt.
Greifswald, den___________ __________________
Mariann Mester
Durchführbarkeit der Gadolinium-EOB-DTPA-verstärkten MRT-Cholangiographie bei Patienten mit cholestatischen Lebererkrankungen
59
11. Danksagung
Herzlich bedanken möchte ich mich bei Herrn Professor Dr. med. N. Hosten, Direktor
des Instituts für diagnostische Radiologie und Neuroradiologie an der
Universitätsmedizin Greifswald, für seine freundliche Unterstützung und die
Möglichkeit, in seinem Institut zu promovieren.
Mein besonderer Dank gilt meinem Doktorvater Professor Dr. med. J.-P. Kühn für die
Überlassung des Promotionsthemas, seine richtungsweisenden Vorgaben bei der
Erstellung der Doktorarbeit und seine große Unterstützung bei entstandenen Fragen
und Problemen. Er opferte einen großen Teil seiner Zeit, um mir mit kompetenten
und hilfreichen Ratschlägen zur Seite zu stehen. Sein enormer Einsatz machte die
Bewältigung dieses Themas möglich.
Weiterhin bedanke ich mich bei allen Mitarbeitern der Universitätsmedizin
Greifswald, welche bei der Datenerhebung und der Publikation des Themas
mitwirkten. Den MTRA und Ärzten des Instituts für Radiologie gilt mein Dank für ihre
Hilfsbereitschaft und ihr Interesse an dieser Doktorarbeit.
Familie, Freunden und Bekannten, die mich während dieser Zeit begleitet haben,
danke ich herzlich für ihren Rückhalt und ihr Verständnis.