15
windblatt 02_2017 1 E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett windblatt – das ENERCON Magazin 02_2017 VORSTOSS IN NEUE HÖHEN ___ ENERCON erweitert Turmportfolio der E-141 EP4 um 159-Meter-Variante 3 GIGAWATT IN FRANKREICH ___ ENERCON übertrifft Installations-Meilenstein in wichtigem Auslandsmarkt NEUE SKYLINE FÜR SEEHAFEN ___ ENERCON errichtet Windpark im Hafengebiet von Antwerpen

E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun … · 2017-07-13 · windblatt 02_20171 E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett windblatt – das ENERCON

  • Upload
    others

  • View
    6

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun … · 2017-07-13 · windblatt 02_20171 E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett windblatt – das ENERCON

windblatt 02_2017 1

E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET

ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett

windblatt – das ENERCON Magazin0

2_

20

17

VORSTOSS IN NEUE HÖHEN ___ ENERCON erweitert Turmportfolio der E-141 EP4 um 159-Meter-Variante

3 GIGAWATT IN FRANKREICH ___ ENERCON übertrifft Installations-Meilenstein in wichtigem Auslandsmarkt

NEUE SKYLINE FÜR SEEHAFEN ___ ENERCON errichtet Windpark im Hafengebiet von Antwerpen

Page 2: E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun … · 2017-07-13 · windblatt 02_20171 E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett windblatt – das ENERCON

windblatt 02_20172 windblatt 02_2017 3

INHALT_

STANDARDS

03 _ EDITORIAL

04 _ VIEW

06 _ ENERCON NEWS

07 _ TERMINE

09_ ADRESSEN

_EDITORIAL

Wind Onshore-Ausbau bleibt in Bürgerhand – vorerst

Herausgeber: ENERCON GmbH, Dreekamp 5, D-26605 Aurich, Tel. +49 (0) 49 41 927 0, Fax +49 (0) 49 41 927 109, www.enercon.deRedaktion: Felix Rehwald Gestaltung: smz GmbH, Hamburg Druck: Beisner Druck GmbH & Co. KG, BuchholzCopyright: Alle im windblatt veröffentlichten Beiträge (Texte, Fotos, Grafiken, Logos und Tabellen) sind urheberrechtlich geschützt. Das Copyright liegt bei der ENERCON GmbH, sofern dies nicht anders gekennzeichnet ist. Nachdruck, Aufnahme in Datenbanken, Onlinedienste und Internetseiten sowie Vervielfältigung auf Datenträgern sind nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch die ENERCON GmbH gestattet. Erscheinungsweise: Das windblatt erscheint vierteljährlich. Bezug: Tel. +49 (0) 49 41 927 667 oder unter www.enercon.de. Titelbild: Aufbau von E-103 EP2 Prototyp in Pougny/Frankreich.

Impressum

1021

22

Liebe Leser, Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter,

mit einer starken Beteiligung der Bürgerenergiegesellschaften endete im Mai die erste Ausschreibungsrunde für Onshore-Wind-energie in Deutschland bei einem durchschnittlichen Zuschlags-wert von 5,71 ct/kWh. Im Ergebnis, das in dieser Deutlichkeit zuvor nicht erwartet worden war, entfallen 93 Prozent der Zuschläge bzw. 96 Prozent des Zuschlagsvolumens auf die Bürgerenergie. Dieser Ausgang ist zunächst zu begrüßen! Der Windenergieausbau an Land bleibt überwiegend in Bürgerhand – zumindest vorerst.

Denn ob tatsächlich alle bezuschlagten Bürgerprojekte realisiert werden, bleibt abzuwarten. Fast alle Bürgerenergie-Bieter haben von den erleichterten Zulassungsvoraussetzungen Gebrauch gemacht und ohne eine vorliegende Genehmigung geboten. Sie stehen nun vor der Herausforderung, ihr bezuschlagtes Projekt innerhalb der Realisierungsfrist durchs Genehmigungsverfahren zu bringen und zu errichten. Es bleiben somit Unsicherheiten, ob die gesetzten Ziel-vorgaben beim Windenergieausbau tatsächlich umgesetzt werden.

Schwierig ist sicherlich auch in diesem Umfeld die Frage zu klären, was sind „Bürgeranlagen“? Hier sollten auch die Voraussetzungen noch einmal nachgeschärft werden. Zudem plädieren wir für eine Begrenzung der Zuschläge für die bevorzugten Modelle ohne vorhandene Baugenehmigungen, da ansonsten ein Stau mit bereits genehmigten Windenergieanlagen entsteht, da diese ggf. nicht bezuschlagt werden. Aber dies kann ja bis zur nächsten Ausschrei-bungsrunde noch verbessert werden.

Erfreulich ist jedenfalls, dass ein ungebrochenes Interesse darin besteht, onshore weiterhin Windenergieanlagen zu planen, betreiben und zu erneuern. Dies zeigt uns allen: Die Energiewende ist in vollem Gang. Auch die nächste Generation will Windenergieanlagen onshore. Diesen Trend wollen wir als ENERCON nach wie vor konstruktiv begleiten – auch mit neuen Anlagentypen und Ideen. Beispiele hier- für finden Sie auf den nächsten Seiten in ausführlicher Form.

Wir wünschen Ihnen eine schöne Lektüre und eine hoffentlich gute, auch windreiche, Sommerzeit!

Hans-Dieter KettwigENERCON Geschäftsführer

Print kompensiertId-Nr. 1763798

www.bvdm-online.de

20 _ Ausschreibungen in Frankreich Nachbarland erlässt neue Fördermechanismen für Windenergie und lässt dabei Ausnahmeregelung für kleine Windparks zu.

PRAXIS21 _ Expertengespräche in Service-Regionen ENERCON hatte Betreiber zum Austausch geladen –

neue Veranstaltungsreihe startet mit positiver Resonanz.

INTERNATIONAL22 _ ENERCON übertrifft 3 GW in Frankreich Installations-Meilenstein wurde im Windpark Bois

de Merdelou (7 x E-70/2,3 MW) erreicht.

24_ Neue Skyline für Seehafen Im Gebiet des Hafens von Antwerpen/Belgien errich-

tet ENERCON einen Windpark mit 18 x E-115/3 MW.

26_ E-44 für Einzelstandorte im Pazifik In Neuseeland und Australien hat ENERCON zwei

Vorzeigeprojekte errichtet – sie sind der Startschuss für vergleichbare Projekte in der Region.

THEMEN

TITEL 10_ E-103 EP2 Prototyp Mit der Installation der ersten EP2-Schwachwind-

anlage vervollständigt ENERCON sein Produkt- portfolio im 2-MW-Segment.

TECHNIK-LEXIKON16 _ Banane für den Nabenzug Bei der Installation des Rotorsterns an Anlagen

der EP2-Plattform setzt ENERCON ein spezielles Montagehilfsmittel ein.

TECHNOLOGIE17 _ Neue Turmvariante für E-141 EP4 Mit 159 Meter Nabenhöhe ist der neue Hybridturm

der höchste ENERCON Turm überhaupt.

POLITIK18_ Offshore-Projekte ohne Förderung Ergebnisse der ersten Ausschreibungsrunde

in Deutschland sorgen für Furore.

19 _ Bürgerenergie räumt onshore ab Überraschendes Ergebnis bei erster Ausschrei-

bungsrunde für Wind an Land in Deutschland.

17

Page 3: E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun … · 2017-07-13 · windblatt 02_20171 E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett windblatt – das ENERCON

windblatt 02_20174 windblatt 02_2017 5

VIEW_

ENERCON nimmt künftig seine internationalen Märkte noch stärker als bisher in den Fokus. Hintergrund ist der durch das neue Ausschreibungssystem bedingte erwartete Rück- gang der Installationsleistung in Deutschland in den kommenden Jahren. Zielsetzung des Unternehmens ist dabei, zunächst in bereits etablierten Auslandsmärkten weiter zu wachsen. Darüber hinaus prüft ENERCON zusätzliche Engagements in neuen internationalen Märkten.

Mit Vertriebsniederlassungen in 36 Ländern, Produktionsstandorten in 10 Ländern und weltweit 352 Servicestationen ist ENERCON bereits ein breit aufgestelltes globales Erneuerbaren-Unternehmen. Seit den 1990er Jahren ist ENERCON international aktiv. Als Voraussetzung für Engagements in neuen Märkten gelten auch in Zukunft stabile, langfristig verlässliche Rahmenbedingungen, die ein nachhaltiges Wachstum mit guter Kalkulierbarkeit und weitgehendem Ausschluss von Risiken gewährleisten. Im Bild: ENERCONs „E-Ship 1“ nimmt mit Anlagenkomponenten Kurs auf den südfranzösischen Hafen Sete.

windblatt 02_20174 windblatt 02_2017 5

Internationale Märkte stärker im Fokus

Page 4: E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun … · 2017-07-13 · windblatt 02_20171 E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett windblatt – das ENERCON

windblatt 02_20176 windblatt 02_2017 7

_TERMINE

HANNOVER

Hannover Messe 2017 für ENERCON ein voller Erfolg

Eine durchweg positive Bilanz zieht ENERCON für seine Teilnahme an der Hannover Messe 2017. Auf der weltgrößten Industriemesse präsentierte sich ENERCON Ende April als Anbieter von Systemlö-sungen für regenerative Energien. „Wir verzeichneten ein großes Interesse an unseren diesjährigen Themen. Unser Messestand war sehr gut besucht und wir konnten viele gute Gespräche mit Inte- ressenten, Kunden, Geschäftspartnern sowie mit Politikern und Ent-scheidern führen“, sagt ENERCON Vertriebsleiter Stefan Lütkemeyer. „Die Hannover Messe gehört für ENERCON weiterhin zu den wich-tigsten Messen“, bekräftigt Lütkemeyer. „Insbesondere mit den Schwerpunkten „Integrated Energy“ und „Integrated Industry“ bietet sie uns eine gute Plattform, um unsere Produkte, Technologien und Dienstleistungen im Bereich Windenergie und Sektorkopplung zu präsentieren. Für die weitere Umsetzung der Energiewende ist es von großer Bedeutung, dass die Erneuerbaren und die Industrie ge-meinsam nachhaltige Lösungen entwickeln. Auf diese Weise können wir entscheidende Beiträge zu Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Netzentlastung leisten.“Neben der neuen E-141 EP4, dem derzeit leistungs- und ertrags-stärksten Anlagentyp im ENERCON Produktportfolio, präsentierte ENERCON in Hannover seine innovative Schnellladelösung für E-Fahrzeuge. Sie ermöglicht die schnelle und netzdienliche Ladung von Fahrzeugbatterien mit Windstrom mit Ladeleistungen von bis zu 350 kW. Zur Veranschaulichung der Technologie diente ein stets von Messebesuchern umlagertes Realexponat aus Ladecontainer

und Ladesäule in Verbindung mit einem modernen E-Fahrzeug. Als weiterer Hingucker auf dem knapp 600 Quadtratmeter großen Messestand zog eine original E-44 Gondel das Interesse der Besucher aus dem In- und Ausland auf sich.Darüber hinaus war ENERCON im Rahmen der vom Bundes- bildungsministerium unterstützten Nachwuchsinitiative „Tec2You“ mit einem weiteren Stand vertreten. Dort nahm die Ausbildungs- abteilung mehrere Dutzend Schulklassen in Empfang und informierte Schülerinnen und Schüler über die Themen Ausbildung und Karriere bei ENERCON. Prominentester Gast war Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung.Auch am Hauptstand empfing ENERCON wieder prominenten Politikbesuch: Zu den Gästen gehörten unter anderem Bundes-wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD), Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), Mecklenburg-Vorpom-merns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD), Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) sowie Simone Peter, Bundesvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen, Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Bündnis 90/Die Grünen) und Abgeordnete des Bundestages verschiedener Landes- sowie Kommunalparlamente. Außerdem gab es Treffen mit WindEurope- CEO Giles Dickson, BWE-Präsident Herman Albers und Vertretern von Wirtschaftsverbänden. Nach Angaben der Veranstalter kamen in diesem Jahr 225.000 Besucher aus dem In- und Ausland zur Hannover Messe.

ENERCON NEWS_

HUSUM Wind(Husum/Deutschland)12. – 15. September 2017www.husumwind.com/husumwind

Colloque FEE(Paris/Frankreich)19. – 20. September 2017www.colloque-national-eolien.fr

CanWEA(Montréal/Kanada)03. – 05. Oktober 2017www.windenergyevent.ca

Key Energy(Rimini/Italien)07. – 10. November 2017www.en.keyenergy.it

Les Assises Nationales de l’éolien terrestres SER(Paris/Frankreich)16. November 2017www.enr.fr/actualite/337/Assises- Nationales-de-l-eolien-terrestre-2017

WindEurope(Amsterdam/Niederlande)28. – 30. November 2017www.windeurope.org/confex2017

EnerGaïa(Montpellier/Frankreich)13. – 14. Dezember 2017www.energaia.fr

ENERCON Geschäftsführer Simon-Hermann Wobben erläuterte die aktuellen ENERCON Entwicklungen.

ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig berichtete über die Entwicklung des Windenergiemarktes.

Prominenter Besuch am ENERCON Stand:Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (Mitte) mit Hauke Jagau, Regionspräsident der Region Hannover, ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig, Andreas Gruchow, Vorstandsmitglied der Deutsche Messe AG sowie Ruth Brand-Schock, Leiterin Politik und Regierungsbeziehungen bei ENERCON (v.l.).

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (l.) lässt sich das ENERCON Anlagenkonzept erklären.

Frank Mayer, Abteilungsleiter Speicher und Energiemanagement bei ENERCONs Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft WRD, erläutert Messebesuchern die neue Schnellladetechnologie.

ENERCONs Bahngesellschaft e.g.o.o. hat ihren ersten inter- nationalen Zug mit Projektladung auf die Schiene geschickt. Für das Windenergieprojekt Handalm in den österreichischen Alpen wurden Anfang Mai E-82 Komponenten per Ganzzug nach Graz/Österreich transportiert. Der Sonderzug mit elf Wagen und einer Gesamtlänge von rund 300 Meter war mit Spinnerkappen, Alu- Gondelverkleidungen und Blatdom-Erweiterungen beladen. Im Projekt Handalm errichtet ENERCON derzeit für den Kunden Steyr-Energie 13 Windenergieanlagen vom Typ E-82. Startpunkt des Projektzuges war Emden/Ostfriesland. Die Fahrt erfolgte am Wochenende nonstop nach Graz, wo die Komponenten für den Trans- port über die letzten Kilometer bis zur Windparkbaustelle auf Lkw verladen wurden. Mit dem Sonderzug ersetzte die e.g.o.o. 22 Lkw-Transporte mit einer Fahrtstrecke von jeweils 1.200 Kilometern.

Der Sonderzug mit Projektladung nach Graz ist ein Beispiel für das stärkere Engagement der e.g.o.o. im Bereich Projektlogistik. Die Bahngesellschaft will den Transport von lademaßüber-schreitenden Projektladungen weiter ausbauen und neben ENERCON auch anderen Verladern eine umweltfreundliche Alternative zum Lkw bieten. In Deutschland fährt die e.g.o.o. bereits für ENERCON Ganzzüge mit Rotorblättern, Generator- und Rotorblattkomponenten von Ostfriesland nach Mannheim sowie nach Brunsbüttel im Regel-verkehr. Um künftig auch andere Aufbauregionen und externe Verlader bedienen zu können, werden weitere Hubs ins Strecken- netz integriert. Auf der internationalen Schiene arbeitet die e.g.o.o. derzeit an vergleichbaren Zügen mit Projektladungen in Richtung Schweden und Frankreich.

EMDEN

e.g.o.o. schickt ersten internationalen Zug mit Projektladung auf die Schiene

windblatt 02_2017 7

Page 5: E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun … · 2017-07-13 · windblatt 02_20171 E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett windblatt – das ENERCON

windblatt 02_20178 windblatt 02_2017 9

ENERCON wird in Nordrhein-Westfalen ein neues Training Center für Kundenschulungen eröffnen. Die Schulungsstätte speziell für Betreiber von ENERCON Windenergieanlagen aus dem In- und Ausland soll im Raum Paderborn entstehen und neben Räumlichkeiten für theoretische Unterweisungen in die Bedienung einer ENERCON Windenergieanlage und in ihre Technologie, in Sicherheit sowie Wartung und Service-Maßnahmen auch die erforderliche Infrastruktur für entsprechende Praxistrainings umfassen. Dieses Vor- haben gab ENERCON Anfang Mai in Paderborn im Beisein von Nordrhein-Westfalens damaligem Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) bekannt.Mit dem neuen Standort erweitert ENERCON seine Schulungsaktivitäten in Richtung Kunden. Das Unternehmen unterhält bereits in Aurich/Niedersachsen und in Gotha/ Thüringen vergleichbare Trainingsstandorte, an denen unter anderem Service- und Aufbaumonteure im Umgang mit der ENERCON Technologie unterwiesen werden. Mit dem neuen Standort kommen nun Schulungsangebote speziell für Kunden hinzu. „Wir sehen unser neues Training Center als einen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der Kundenzufriedenheit“, sagte Michael Hölscher, Geschäftsführer der ENERCON Service Deutschland GmbH, bei der Ankündigung des Vorhabens. „Die technischen Herausforderungen bei der Windenergie nehmen gerade auch für unsere Kunden zu. Wir sehen uns hier in der Verantwortung und bauen daher unsere Schulungsaktivitäten in diesem Bereich aus.“Realisiert werden soll das neue Training Center bis Ende des Jahres. Hierzu haben bereits die Vorbereitungen begonnen. Ab Ende 2017 möchte ENERCON die ersten Kundenschulungen anbieten. Nach einer Anlaufphase, in der der Schulungsbetrieb sukzessive hochgefahren wird, rechnet ENERCON mit rund 1.200 Schulungsteil- nehmern pro Jahr. Dadurch ergeben sich bis zu 5.000 Übernachtungen in der Region, von denen auch das Hotel- und Gaststättengewerbe profitieren wird.

Gaben den Startschuss für das neue Training Center (v.l.): Michael Hölscher (Geschäftsführer ENERCON Service Deutschland GmbH), Garrelt Duin (damaliger Wirtschaftsminister Nordrhein-Westfalen), Egbert Terholsen (ENERCON Niederlassungsleiter NRW) und Jan Dobertin (Geschäftsührer Landesverband Erneuerbare Energien NRW).

PADERBORN

ENERCON plant

Training Center für Kundenschulungen in NRW

Generator am Haken. Mit dem Rückbau der E-66 verliert der Produktionsstandort Aurich ein Wahrzeichen.

ENERCONs Produktionsstandort in Aurich-Tannenhausen hat ein Wahrzeichen weniger. Ende Mai hat ENERCON die E-66 auf dem Werksgelände im Industriegebiet Nord zu- rückgebaut. Bei der Windenergieanlage handelte es sich um den im Jahr 1995 instal-lierten Prototyp der E-66 Baureihe, der sich über 22 Jahre auf dem Gelände in Betrieb befand.Mit der E-66 erfolgte 1995 ENERCONs Ein- stieg in die Megawatt-Klasse. Sie besaß eine Nennleistung von 1,5 MW und einen Rotordurchmesser von 66 Meter. Seiner- zeit gehörte sie zu den leistungsstärksten Windenergieanlagen weltweit.Wie die 1993 vorgestellte E-40/500 kW ver- fügte die E-66 über einen direkt angetriebe- nen ENERCON Ringgenerator mit variabler Drehzahl sowie eine aktive Einzelblatt- verstellung. Neu war neben dem leistungs- stärkeren Generator auch das Gondeldesign mit einer eiförmigen, geschlossenen GfK-Abdeckung, welche die Maschinenkompo-nenten effektiv vor Witterungseinflüssen schützt und der Windenergieanlage zudem

ein markantes Erscheinungsbild gibt. Die auch unter aerodynamischen Gesichts-punkten entworfene Gondelform wurde seitdem zum unverwechselbaren ENERCON Markenzeichen.1999 entwickelte ENERCON die E-66 zur 1,8-MW-Variante weiter, der wiederum im Jahr 2002 eine 2,0-MW-Version folgte. Ins-gesamt wurden von dieser Baureihe weltweit 2.486 Turbinen installiert. Außerdem bildete die E-66 die Basis für die aktuelle EP2- Plattform von ENERCON, zu der die An- lagentypen E-70, E-82, E-92 und E-103 gehören (s. Titelthema).Nach über 22 Jahren Betriebsdauer hatte sich ENERCON zum Rückbau entschlossen, um auf dem Werksgelände Platz für eine Verbesserung der Produktionsabläufe zu schaffen. Hinzukam, dass ein wirtschaftli-cher Weiterbetrieb der Altanlage an diesem speziellen Standort nicht mehr gegeben war. Aus Gründen der Arbeitssicherheit erfolgten insbesondere in den Wintermonaten umfangreiche Abschaltphasen, die den Energieertrag minderten.

AURICH

E-66 auf Werksgelände in Aurich zurückgebaut

Rückbau des E-66 Prototypen. Seit 1995 war die 1,5 MW-Anlage in Aurich in Betrieb.

ENERCON NEWS_ _ADRESSEN

AurichDreekamp 5 · 26605 AurichTelefon +49 (0) 49 41 927 0 Telefax +49 (0) 49 41 927 669

BremenTeerhof 59 · 28199 BremenTelefon +49 (0) 421 24 415 100Telefax +49 (0) 421 24 415 119

HannoverErnst-Grote-Straße 10 · 30916 IsernhagenTelefon +49 (0) 511 64 66 52 23Telefax +49 (0) 511 64 66 52 19

HofFuhrmannstraße 8b · 95030 HofTelefon +49 (0) 92 81 739 45 00Telefax +49 (0) 92 81 739 45 19

HolzgerlingenMax-Eyth-Straße 35 · 71088 HolzgerlingenTelefon +49 (0) 70 31 4 37 50 21Telefax +49 (0) 70 31 4 37 50 19

MagdeburgAugust-Bebel-Damm 24-30 · 39126 MagdeburgTelefon +49 (0) 391 24 460 230Telefax +49 (0) 391 24 460 231

MainzRobert-Koch-Straße 50, Eingang D, 1.OG55129 MainzTelefon +49 (0) 61 31 21 407 51Telefax +49 (0) 61 31 21 407 29

MarneIndustriestraße 2 · 25709 MarneTelefon +49 (0) 48 51 95 37 10Telefax +49 (0) 48 51 95 37 19

RostockLise-Meitner-Ring 7 · 18059 RostockTelefon +49 (0) 381 44 03 32 0Telefax +49 (0) 381 44 03 32 19

SoestWerkstraße 6 · 59494 SoestTelefon +49 (0) 2921 350 60Telefax +49 (0) 2921 350 61 49

Internationaler VertriebDreekamp 5 · 26605 AurichTelefon +49 (0) 49 41 927 0Telefax +49 (0) 49 41 927 669

Internationale Niederlassungen Argentinien, Belgien, Brasilien, Costa Rica, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kanada, Neusee-land, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Spanien, Südafrika, Türkei

Page 6: E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun … · 2017-07-13 · windblatt 02_20171 E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett windblatt – das ENERCON

windblatt 02_201710 windblatt 02_2017 11

DER PROTOTYP DER NEUEN WINDKLASSE-IIIA-ANLAGE WURDE BEI POUGNY IN DER REGION BURGUND IN ZENTRALFRANKREICH INSTALLIERT. MIT DER E-103 EP2/2,35 MW VERVOLLSTÄNDIGT ENERCON SEIN PRODUKT-PORTFOLIO IM 2-MW-SEGMENT.

ENERCON errichtet erste

E-103 EP2

TITEL_

Page 7: E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun … · 2017-07-13 · windblatt 02_20171 E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett windblatt – das ENERCON

windblatt 02_201712 windblatt 02_2017 13Rotorstern am Haken: Nabe und Rotorblätter werden beim Aufbau der E-103 EP2 als eine Einheit gezogen.

TITEL_

Auf diese Nachricht hat Jakob Gleißl gespannt gewartet. „Sie steht!“, ruft der Entwicklungsingenieur, während er strahlend den Hörer auflegt. Gemeint ist die Prototyp-

Maschine der neuen ENERCON E-103 EP2 Windenergieanlage. Jakob Gleißl ist der zuständige Projektleiter bei ENERCONs Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft WRD und soeben hat das Aufbauteam aus Frankreich bei ihm telefonisch Vollzug ge-meldet. „Auf diesen Moment hat unser Team die vergangenen Monate akribisch hingearbeitet. Die Installation des ersten Prototypen ist für uns der krönende Abschluss.“

Gewissermaßen im Windschatten der großen ENERCON Ent-wicklungsprojekte E-126 EP4 und E-141 EP4 hatte Gleißls kleines Team bei WRD seit Ende 2015 die neue Schwachwindanlage der EP2-Plattform entwickelt. Sie ist für Standorte der Windklasse IIIA ausgelegt und verfügt über einen Rotordurchmesser von 103 Metern und eine Nennleistung von 2,35 MW. „Gegenüber der E-92 bringt die E-103 EP2 rund zehn Prozent mehr Ertrag“, sagt Gleißl. Für einen Standort mit 7,0 m/s durchschnittliche Wind- geschwindigkeit in 138 Meter Nabenhöhe werden Jahresenergie- erträge von 8 Millionen Kilowattstunden prognostiziert.

Die neue E-103 EP2 basiert auf der bekannten E-92 mit Wind-klasse-IIA-Auslegung. „Die Flexibilität der EP2-Plattform war für uns bei der Entwicklung von großem Vorteil“, sagt Gleißl. „Die E-103 EP2 ist im Grunde eine Evolution unserer bewährten Windklasse-IIA-Maschine. Wir nutzen viele Gleichteile und greifen auch in Bezug auf Produktion, Transport und Aufbau auf viele bewährte EP2-Konzepte zurück.“

Die Neuerungen betreffen unter anderem das Rotorblatt. Es wurde für die E-103 EP2 komplett neu entwickelt. Ähnlich wie bei der E-92 handelt es sich dabei um ein einteiliges Blatt mit Hinterkan-tensegment (HKS) und serienmäßigen Trailing Edge Serrations (TES) zur Verringerung des aerodynamischen Schalls. Unter anderem aufgrund dieser konstruktiven Maßnahme erreicht die E-103 EP2 einen Schallleistungspegel von 105,0 dB(A).

Zur weiteren Verbesserung der Anlagensicherheit nahmen die Konstrukteure umfangreichere Änderungen im Bereich funktio-nale Sicherheit vor. Zum Beispiel erhielt die E-103 EP2 zusätzliche Sensoren, um in verschiedenen Bereichen eine Redundanz der Anlagenüberwachung zu gewährleisten. Diese Maßnahmen machten wiederum eine Überarbeitung der gesamten Steuerungs- elektronik der Windenergieanlage erforderlich.

Das Angebot an Turmvarianten umfasst vorerst neben zwei Stahlrohrtürmen mit 85 und 98 Meter Nabenhöhe zwei Hybrid- türme mit 108 und 138 Meter Nabenhöhe. „Der 98-Meter-Turm

„Gegenüber der E-92 bringt die E-103 EP2 rund

zehn Prozent mehr Ertrag.“Jakob Gleißl, zuständiger Projektleiter bei ENERCONs

Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft WRD

windblatt 02_201712 windblatt 02_2017

Page 8: E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun … · 2017-07-13 · windblatt 02_20171 E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett windblatt – das ENERCON

windblatt 02_201714 windblatt 02_2017 15

TITEL_

Anlagenmontage beim E-103 EP2 Prototyp am Standort Pougny/Frankreich.

ENERCON nutzt den Prototyp-Standort Pougny für Messungen zu Leistungsperformance, Schallverhalten und elektrischen Eigenschaften.

zusammengearbeitet. Das Projekt lief daher gut im Zeitplan“, erzählt er. Auch der Aufbau in Frankreich erfolgte nach Aussage von Klaas Schumann, technischer Koordinator für die E-103 EP2 bei ENERCONs Energieanlagenmontage GmbH, reibungslos. Für das Aufbauteam sehr von Vorteil war nach seiner Einschätzung die Probemontage der kompletten Gondel auf dem WRD-Teststand in Georgsheil/Ostfriesland. Dabei konnten die Monteure bereits das Aufbauequipment testen und sich mit dem Aufbauprozedere vertraut machen.

Parallel zu dieser Testmontage erfolgten in den WRD-Versuchs-hallen in Aurich bereits Tests der neuen Steuerungselektronik inklusive der neuen Prüfgeräte für die Produktion und für die Inbetriebnahme der errichteten Maschinen. „Wir wollten damit sicherstellen, dass die neuen Betriebsmittel schnell verfügbar sind, da wir mit der E-103 EP2 sehr schnell in Serie gehen“, er-läutert Jakob Gleißl. So wird ENERCON bereits in den ersten Monaten nach Inbetriebnahme des Prototypen mehrere Dutzend Serienmaschinen installieren.

„Die neue E-103 EP2 ist für unsere Kunden ein attraktiver Anlagentyp, der für zusätzlichen Absatz im 2-MW-Segment – national wie international – sorgen wird“, bekräftigt ENERCON Vertriebsleiter Stefan Lütkemeyer. Mit der neuen Anlage ist ENERCONs Produktportfolio der 2-MW-Klasse nun komplett. „Die EP2-Plattform mit den Anlagentypen E-70, E-82, E-92 und E-103 verdeutlicht unsere Produktstrategie, unseren Kunden für alle Standorte eine effiziente und wirtschaftliche Anlage anzubieten“, so Lütkemeyer. „Dies ist auch die Maßgabe für unsere übrigen Plattformen.“ Während sich also die Ingenieure aus Jakob Gleißls Team verdientermaßen über die erfolgreiche Installation ihres E-103 EP2 Projekts freuen, arbeiten ihre Kollegen bei WRD bereits an weiteren Entwicklungen – damit ENERCONs Produkt-offensive schon in Kürze weitergeht. //

wurde neu entwickelt, während die übrigen Türme aus dem E-92- Programm übernommen wurden“, erzählt Jakob Gleißl. Ent- sprechend ENERCONs neuem Hybridturmkonzept verfügt er über zylindrische und konische Sektionen sowie über eine aus Gründen der Transportoptimierung längsteilbare unterste Sektion.

Der erste E-103 EP2 Prototyp wurde in der Gemeinde Pougny in der Region Burgund in Zentralfrankreich auf einem Hybridturm mit 138 Meter Nabenhöhe installiert. Der Standort ist nahezu ideal geeignet für die Durchführung der Messkampagnen zur Leistungs- performance sowie zum Schallverhalten und den mechanischen Lasten: Das Gelände besitzt eine flache Topografie mit ausreichen- der und ungestörter Windströmung aus der Hauptwindrichtung. Hinzu kommt, dass es in der Umgebung keine störenden Geräuschquellen gibt, welche die Schallvermessungen beein- trächtigen. ENERCON wird in Pougny auch die Vermessung der elektrischen sowie der Netzeigenschaften vornehmen.

Eine Herausforderung bestand jedoch darin, dass es in Frank-reich bislang noch keine Regularien für den Netzanschluss von WEA-Prototypen gab. Die Netzbetreiber verlangten bislang stets die Vorlage von Netzzertifikaten, die es für einen Prototyp jedoch noch nicht gibt. In intensiven Gesprächen mit dem Netzbetreiber ENEDIS erreichte ENERCON dennoch die Erlaubnis, die E-103 EP2 zu installieren.

Neben dem ersten Prototyp errichtet ENERCON derzeit in Pougny eine weitere E-103 EP2. In einer zweiten Aufbauphase werden für den Windpark später neun zusätzliche Anlagen gleichen Typs folgen. Der jährliche Parkertrag des dann vollständigen Wind-parks beträgt laut Prognose rund 74.407 Megawattstunden.

Jakob Gleißl zieht für sein Entwicklungsprojekt eine positive Bilanz: „Alle waren hochmotiviert und haben hervorragend

„Die neue E-103 EP2 ist für unsere Kunden

ein attraktiver Anlagentyp, der für zusätzlichen Absatz im 2-MW-Segment

sorgen wird.“Stefan Lütkemeyer, ENERCON Vertriebsleiter

Page 9: E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun … · 2017-07-13 · windblatt 02_20171 E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett windblatt – das ENERCON

windblatt 02_201716 windblatt 02_2017 17

TECHNIK-LEXIKON_ _TECHNOLOGIE

ENERCON stößt mit der E-141 EP4 in neue Höhen vor. Bei Ahaus in Nordrhein-Westfalen wurde jetzt der erste Hybrid- turm mit 159 Meter Nabenhöhe errichtet. Der neue Turm

ist ab Fundamentoberkante 155 Meter hoch. Die Gesamthöhe der Windenergieanlage beträgt ab Geländeoberkante knapp 230 Meter. Damit ist die neue Turm-/Anlagenvariante die derzeit höchste im ENERCON Produktportfolio. Bislang reichte ENERCONs Produktspektrum bis zu einer maximalen Nabenhöhe von 149 Meter bei der E-115 und E-101.

Errichtet wurde der erste 159-Meter-Hybridturm im Windpark Ahaus-Quantwick (Nordrhein-Westfalen). In dem Projekt, zu dem der Teilwindpark Stadtlohn-Almsick gehört, installiert ENERCON insgesamt zehn E-141 EP4 in dieser Ausführung. Die große Na-benhöhe in Verbindung mit dem derzeit leistungs- und ertrags-stärksten ENERCON Anlagentyp macht sich im Energieertrag bemerkbar: Laut Prognose bringen die E-141 EP4 an dem Standort im Schnitt rund 11 Millionen kWh pro Jahr bei einer durchschnittli-chen Windgeschwindigkeit von rund 6,6 m/s in Nabenhöhe. Der pro-gnostizierte Parkertrag beträgt rund 109 Millionen kWh.

Der neue 159-Meter-Turm besteht aus 30 Betonsegmenten und 4 Stahlsektionen. Die Gesamtmasse beträgt 2.355 Tonnen. Auffälligste Neuerung ist eine Kombination von konischen und zylindrischen Segmenten. Die Turmsegmente sind standardisiert und können dadurch für unterschiedliche Turmvarianten mit verschiedenen Nabenhöhen verwendet werden: Je nach Nabenhöhe wird nach einer Art Baukastenprinzip eine unterschiedliche Anzahl zylindrischer und konischer Segmente kombiniert.

Die oberen Stahlsektionen sind beim 159-Meter-Hybridturm durchgängig zylindrisch ausgeführt. Lediglich das Verbindungs- element zwischen Stahl- und Betonsegmenten ist ein konisch geformtes Stahlsegment, das zur besseren Transportfähigkeit in zwei Segmenten längsgeteilt zur Baustelle geliefert wird. Zu den Ziel- vorgaben bei der Entwicklung des neuen Hybridturms gehörten die Realisierung eines hohen Gleichteileanteils sowie die Standardisie-rung von Komponenten für eine effiziente Produktion und Logistik sowie kürzere Aufbauzeiten auf der Baustelle. //

Vorstoß in neue

HöhenENERCON ERWEITERT DAS PORTFOLIO DER E-141 EP4 UM EINE HYBRIDTURMVARIANTE

MIT 159 METER NABENHÖHE. DER ENERCON HYBRIDTURM IST DER BIS-LANG HÖCHSTE TURM VON ENERCON. EIN ERSTER TURM WURDE JETZT BEI AHAUS (NORDRHEIN-WESTFALEN) ERRICHTET.

Banane für den Nabenzug

BEI DER INSTALLATION DES ROTORSTERNS AN ANLAGEN DER EP2-PLATTFORM SETZT ENERCON EIN SPEZIELLES MONTAGEHILFSMITTEL EIN: MIT DER SOGENANNTEN

BANANE WIRD DER ROTOR BEIM ZUG AUS DER HORIZONTALEN IN DIE VERTIKALE POSITION GEDREHT, OHNE DASS EIN HILFSKRAN ERFORDERLICH IST.

träger mit I-Profil, an dem eine Laufkatze läuft. An der Laufkatze wird der Kranhaken angeschlagen. Der Bogenträger wird vorn mit der Rotornabe verschraubt, seine beiden anderen Enden sind mit Bolzen in den Handlöchern der Rotornabe positioniert. Zu Beginn des Hubvorgangs hält sich die Last an der Laufkatze durch Reibung und Massenträgheit im Schwerpunkt. Da die Lauf-katze beweglich gelagert ist, genügt eine geringe Gegenkraft an der Blattspitze, um den Drehvorgang einzuleiten: Während der Kran den Rotorstern weiter nach oben zieht, bewegt sich die Laufkatze nun entlang des Bogenträgers und der am Kranhaken hängende Rotor- stern wird langsam aus der Horizontalen in die Vertikale gedreht.

ENERCON setzt die Rotordrehvorrichtung beim Aufbau von Anlagen der EP1- und EP2-Plattform bis zur neuen Schwachwindanlage E-103 EP2 ein. Für diesen neuen Anlagentyp wurde sie entsprechend ange-passt. Ein weiterer Vorteil des Aufbauhilfsmittels: Es lässt sich – z. B. im Servicefall – auch für die Demontage einer Anlage verwenden. //

Eine der Zielvorgaben beim Aufbau von ENERCON Windener- gieanlagen ist die Installation der Anlagenkomponenten mit möglichst wenigen Hüben des Aufbaukrans. Dies spart Zeit

auf der Baustelle und verringert die Krankosten. Das Installations-konzept für Anlagen der EP2-Plattform sieht daher die Vormontage des kompletten Rotorsterns am Boden liegend vor. Der vollständige Stern – bestehend aus Nabe, Blattadapter, Nabenverkleidung und Rotorblättern – wird anschließend in einem einzigen Hub mit dem Aufbaukran nach oben befördert. Für diesen Hub wird ein von ENERCON entwickeltes spezielles Aufbauequipment benötigt: die sogenannte Rotordrehvorrichtung, aufgrund ihrer gebogenen Form von den Aufbaumonteuren auch „Banane“ genannt.

Die Rotordrehvorrichtung dient dazu, den Rotorstern während des Hubvorgangs aus der horizontalen in die vertikale Position zu drehen, ohne dass dazu ein Hilfskran beziehungsweise ein zweiter Kranhaken erforderlich ist. Sie besteht aus einem Bogen-

Installation der Betonsegmente für ENERCONs neuen Hybridturm am Standort Ahaus. 17windblatt 02_2017

Page 10: E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun … · 2017-07-13 · windblatt 02_20171 E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett windblatt – das ENERCON

windblatt 02_201718 windblatt 02_2017 19windblatt 02_2017 19

POLITIK_

Betreiber von Offshore-Windparks wollen schon

2025 ohne Vergütung einspeisen

FÜR FURORE SORGTE DIE ERSTE AUSSCHREIBUNGSRUNDE IM DEUTSCHEN MARKT UND DER POLITIK – ALLERDINGS BEI OFFSHORE

WIND. EIN GROSSTEIL DER PROJEKTE SOLL AB 2025 OHNE VORHER FESTGELEGTE VERGÜTUNG IN DEN OFFSHORE-STROM AM MARKT

VERKAUFEN. FÜR WIND AN LAND EINE PREISKAMPFANSAGE?

ERSTE AUSSCHREIBUNGSRUNDE FÜR WINDENERGIE ONSHORE IN DEUTSCHLAND FÜHRT ZU ERSTAUNLICHEM

ERGEBNIS UND BESTÄTIGT KRITIK AN ZU GERINGEM AUSSCHREIBUNGSVOLUMEN.

Mit Interesse und großem Erstaunen nahmen Politik und Windbranche die Nachricht von den zuschuss-

freien Geboten der Offshore-Planer in der deutschen Nordsee auf. Drei Projekte des dänischen Staatskonzerns Dong und ein EnBW-Windpark können bis 2025 ihre Wind-projekte realisieren und ans Netz bringen. Die teilweise überschwängliche Begeis-terung in der Politik über die fulminante Kostensenkung löste aber auch Unruhe angesichts der anstehenden Resultate der ersten Ausschreibungsrunde bei Wind an Land aus. Teilweise kamen gar Gerüchte auf, man werde auch dort Null-Cent-Gebote sehen. „Die Ausschreibungen an Land und auf dem Meer kann man schon deshalb nicht vergleichen, weil wir an Land viel kürzere Reali-sierungsfristen haben“, erklärt ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig. „Szenari-en zur längerfristigen Entwick-lung der Kosten sind deshalb nicht so wichtig, denn die Pro-jektentwicklung muss gleich nach dem Zuschlag der geneh-migten Projekte zügig weiterar-beiten.“ Wetten auf die Zukunft bei Wind an Land erwartet ENERCON daher nicht.

Tatsächlich erklärten die Gewinner der Offshore-Auktion, dass sie eine ganze Reihe kostensenkender Effekte schon eingepreist haben, die sich aber erst noch einstellen müssen: Dong erwartet zum Bauzeitpunkt Windenergieanlagen mit bis zu 15 MW in-stallierter Leistung, die bis zu 30 Jahre lang sauberen Strom erzeugen sollen, EnBW

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat jüngst die Zuschläge der ersten Ausschreibungsrunde für Windenergieanlagen an Land bekannt gegeben. Ausgeschrieben wurden insgesamt

800 MW, wovon maximal 258 MW auf Standorte im Netzaus- baugebiet entfielen. 70 Gebote erhielten in dieser Ausschreibungs-runde einen Zuschlag durch die BNetzA. Das für das Netzausbau-gebiet vorgesehene Ausschreibungsvolumen wurde vollständig ausgeschöpft. Der niedrigste bezuschlagte Gebotswert liegt bei 4,20 ct/kWh und der höchste bei 5,78 ct/kWh. Über alle bezu- schlagten Gebote hinweg ermittelte die BNetzA einen mengen- gewichteten Zuschlagswert von 5,71 ct/kWh.

Zum Erhalt der Akteursvielfalt und der Akzeptanz vor Ort hat der Gesetzgeber für Bürgerenergiegesellschaften einen Ausgleich für ihre strukturellen Nachteile bei der Risikostreuung vorgesehen. Bürgerprojekte dürfen daher schon zu einem frühen Zeitpunkt im Projektverlauf bieten. Notwendig sind nur eine gesicherte Fläche und ein Windgutachten. Erhalten sie einen Zuschlag, können sie die weitere Projektplanung in Angriff nehmen. Im Ergebnis, das in dieser Deutlich-keit zuvor nicht erwartet worden war, entfallen 93 Prozent der Zuschläge bzw. 96 Prozent des Zuschlags- volumens auf die Bürgerenergie.

Ein früher Zuschlag alleine birgt aber auch hohe Risiken, da die Projektierer nicht wissen, welche Abschaltungen für Schall, Schatten, Fleder-mäuse etc. ihnen noch auferlegt werden, oder ob die Genehmigung im schlimmsten Fall verweigert wird. Mit Blick auf die geringeren formalen Anforderungen sowie die längeren Realisierungszeiträume ist in Anbetracht des hohen Anteils von Bürgerenergiegesell- schaften zumindest mit einer Verzögerung der Zubauaktivitäten in den Jahren 2019 und 2020 zu rechnen. Sollten die erwarteten Genehmigungen – auch nur in Teilen – ausbleiben, würde der ohnehin völlig unzureichend bemessene Ausbaupfad für die Wind-energie an Land weiter unterschritten.

rechnet ebenfalls mit einer zweistelligen in-stallierten WEA-Leistung. Die Servicekosten will man durch die Wartung mehrerer Wind-parks von einer Servicestation aus senken. Und der Netzanschluss ist ohnehin gratis, wird er doch qua Gesetz auf die Netzentgelte umgelegt. Ein erhebliches Privileg, das die Senkung der einzukalkulierenden Kosten wesentlich leichter macht! Ein erheblicher Druck lastet somit auf den sich dem Thema widmenden Herstellern.

Offen ließen die Dänen wie auch EnBW allerdings einen ganz wesentlichen Aspekt für die Erlöschancen des künftigen Offshore- Stroms: Den erwarteten Börsenpreis, zu

dem der Strom ohne Aufschlag durch die gleitende Marktprämie in den Verkauf gehen wird. Derzeit erzielen die Direktvermarkter in deutschen Markt im Durchschnitt ledig-lich 1,8 ct/kWh für ihren Windstrom, Tendenz keineswegs steigend. Viele Analysten rech-nen bis 2025 mit einer deutlichen Erholung des Börsenpreises – 6,5 ct/kWh und mehr werden bisweilen genannt. Voraussetzung ist dafür allerdings ein Ausscheiden der alten deutschen Kohlekraftwerke aus dem

Nicht nur die energie- und klimapolitischen Zielsetzungen von Bund und Ländern wären in einem solchen Szenario in Gefahr, es würden sich auch große industriepolitische Herausforderungen offen-baren. Ein Einbruch der Zubauaktivitäten kann zu erheblichen industriepolitischen Verwerfungen im betroffenen Segment des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus führen. Dies gilt es vor dem Hintergrund der zahlreichen mit dem Ausbau der Windenergie verknüpften Arbeitsplätze unbedingt zu verhindern.

Auch ENERCON hat als zentrales Anliegen stets für verlässliche Rahmenbedingungen in der Energiepolitik geworben, um eine gleichmäßige Auslastung der Produktions-, Planungs- und Aufbau- kapazitäten zu gewährleisten. Angesichts dessen ist die Bundes- regierung nun aufgefordert, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, dass Projekte künftig verstärkt zum Zuge kommen, die bereits über eine Genehmigung nach Bundesimmissionsschutzgesetz verfügen.

Dies könnte beispielsweise dadurch geschehen, dass nur ein bestimmter Prozentsatz von Geboten ohne be-stehende Genehmigung bezuschlagt wird. Ferner muss fortlaufend evalu-iert werden, ob die nun erfolgreichen Gebote tatsächlich genehmigt und realisiert werden. Bezuschlagte aber final nicht genehmigte Windenergie-projekte müssen dann zwingend zur Erreichung der deutschen Klima- ziele und der Verlagerung von Strom

in die Sektoren Verkehr und Wärme erneut ausgeschrieben werden.

Zur Erinnerung: Ausgeschrieben werden von 2017 bis 2019 jährlich jeweils 2.800 MW zu installierende Windenergieanlagenleistung. Ab 2020 steigt das Volumen für Onshore-Wind dann auf 2.900 MW pro Jahr an. Die ausgeschriebenen Mengen sind Bruttomengen, d. h., im selben Zeitraum zurückgebaute Windleistung findet bei der Aus- schreibung keine Berücksichtigung. Der nächste Gebotstermin ist der 1. August 2017 für ein zu versteigerndes Volumen von 1.000 MW. Die Meldefrist der Anlagengenehmigung ist der 11. Juli 2017. //

Strommarkt und – noch wichtiger – eine Steigerung der Brennstoffkosten durch eine Klimapolitik, die ihren Namen verdient. Ob sie den Szenarien glauben, müssen die Planer der Offshore-Parks bis zum Sommer 2023 herausfinden – dann fällt bei EnBW nämlich die Entscheidung, ob tatsächlich gebaut wird. Bis dahin können sich die Windbranche und die Umweltverbände seitens der Offshore-Planer wohl auf tatkräftige Schützenhilfe bei der Forderung nach der Stilllegung von Überkapazitäten und einer höheren Beprei-sung von CO2 freuen. Und hoffen, dass die Wette auf die höheren Börsenstrompreise aufgeht. Schließlich ist ein Börsenpreis von 6 ct/kWh und mehr auch eine gute Nachricht

für ältere Windparks, die ab 2020 aus dem EEG fallen und dann ihren Windstrom an der Börse vermarkten müssen.

In den acht Jahren bis zur Inbe- triebnahme der neuen Offshore- parks werden also noch eine ganze Menge offener Fragen beantwortet werden müssen, nicht zuletzt die Frage, ob dann die Stromleitungen für den Ab-

transport dieser Strommengen auch tat-sächlich zur Verfügung stehen. Bis zur Um- setzung der Offshore-Leistung aus den der- zeit festgesetzten beiden Auktionsrunden 2017 und 2018 von zusammen gut 3.000 MW wird der Windmarkt an Land noch einen Zubau von rund 24.000 MW sehen – die Politik sollte sich durch die Versprechen der schönen neuen Offshore-Welt nur nicht zu weiteren Bremsmanövern für Wind an Land hinreißen lassen. //

Was bedeuten die Ergebnisse der

ersten Onshore- Ausschreibungsrunde?

Page 11: E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun … · 2017-07-13 · windblatt 02_20171 E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett windblatt – das ENERCON

windblatt 02_201720 windblatt 02_2017 21

Die vom ENERCON Service initiierten Expertengespräche in den Serviceregionen stoßen bei Betreibern auf positive Resonanz. „Die Veranstaltungen werden von unseren Kun-

den sehr gut angenommen“, sagt Volker Kendziorra, Geschäfts-führer der ENERCON Service Deutschland GmbH. „Wir bekommen durchweg positives Feedback dafür, dass wir auf unsere Kunden zugehen, um mit ihnen vor Ort aktuelle Themen zu diskutieren.“ Der ENERCON Service bietet die Veranstaltungsreihe in Deutsch-land zum ersten Mal an.

Neben allgemeinen Themen rund um die Wartung und Instand-setzung von ENERCON Windenergieanlagen geht es bei den Ge-sprächsrunden unter anderem um aktuelle Veränderungen bei der Inbetriebnahme, der 300-Stunden-Wartung, der Bearbeitung von Gutachten sowie um Informationen über die Service-Logistik und die Zusammenarbeit mit Subunternehmen bei bestimmten War- tungsaufgaben. Als Ansprechpartner stehen den Kunden je- weils Experten aus verschiedenen Fachabteilungen des ENERCON Service, der ENERCON Kunden-betreuung sowie dem ENERCON Vertrieb Rede und Antwort.

POLITIK_

Expertengespräche in Service-Regionen voller Erfolg

ENERCON HATTE AUF NATIONALER EBENE KUNDEN UND BETREIBER ZU ERSTEN TREFFEN EINGELADEN. ZIEL DER VERANSTALTUNGSREIHE IST DER INTENSIVE AUSTAUSCH ÜBER

AKTUELLE SERVICE-THEMEN VOR ORT.

Frankreich erlässt neue Fördermechanismen

für die Windenergie

DIE HÖHE DER FÖRDERUNG WIRD KÜNFTIG WIE IN DEUTSCHLAND DURCH AUSSCHREIBUNGEN ERMITTELT. KLEINE WINDPARKS FALLEN JEDOCH UNTER

EINE EUROPAWEIT EINMALIGE AUSNAHMEREGELUNG.

Die Förderung für die Stromerzeugung aus Windenergie- anlagen in Frankreich hat im Mai 2017 bedeutende Änderungen erfahren. Gemäß den

europäischen Leitlinien vom 28. Juni 2014 für staatliche Umweltschutz- und Energiebeihilfen, wird Windstrom seit dem 1. Januar 2016 nicht mehr durch eine ge-setzliche Einspeisevergütung gefördert, sondern direkt am Strommarkt vermarktet. Um die Marktfähigkeit von Windenergieanlagen auszubauen, erhalten Betreiber von Windparks wie in Deutschland eine Marktprämie als Aufschlag auf den Marktpreis. Die von der Europäischen Kom- mission am 5. Mai genehmigten neuen Fördermechanismen in Frankreich sehen nun die Einführung von Ausschreibungen für Windparks ab 7 Anlagen bzw. Anlagen mit einer Einzelleistung über 3 MW vor. Für Windparks mit weniger als 6 Anlagen, deren Leistung jeweils 3 MW nicht übersteigen darf, ist eine in Europa bisher einzig- artige Ausnahmeregelung eingeführt worden: Sie unterliegen einem am 10. Mai veröffentlichten Marktprämienerlass, der weiterhin die Direktvermarktung mit Marktprämie vorsieht.

Diese Ausnahme, die von den europäischen Leitlinien als Alter-native zu Ausschreibungen für kleine Windparks vorgesehen ist, ist in dieser Form bisher nur von Frankreich eingebracht worden. Der Marktprämienvertrag wird über 20 Jahre abgeschlossen und der Referenztarif beträgt in Abhängigkeit des Rotordurchmessers 74 €/MWh für kleine Rotoren und 72 €/MWh für große Rotoren ab 100 m Durchmesser.

Die Ausschreibungen umfassen ein Gesamtvolumen von 3 GW für drei Jahre, wobei abgesehen von 2017 jährlich zwei Ausschrei-bungsrunden über jeweils 500 MW stattfinden werden. Die erste Ausschreibung wird im November dieses Jahres gestartet. Die Gewinner erhalten einen Marktprämienvertrag über 20 Jahre. Der maximale Gebotswert darf höchstens 74,8 €/MWh betragen. Dank dieser Maßnahmen möchte Frankreich seine Zielvorgabe errei-chen, im Jahr 2020 23 % seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen zu decken, sowie bis 2023 bis zu 26 GW an Wind-leistung zu installieren.

ENERCON begrüßt diese positiven Entwicklungen in Frankreich und ist auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet. „Frankreich ist ein starker Auslandsmarkt. Der neu ausgelegte Förderrahmen gibt uns die Investitionssicherheit und das Ver-trauen, unser Engagement fortzuführen und unseren Beitrag zur Umsetzung der Energiewende auch im Nachbarland leisten zu können“, erklärt ENERCON Vertriebsleiter Stefan Lütkemeyer. „Die Produktpalette unseres Unternehmens deckt die Bedürfnisse für kleine Windparks sowie Großanlagen ab. Insbesondere die neu entwickelte EP4-Plattform für leistungsstarke Anlagen ab 4 MW und hohe Nabenhöhen bis 159 m stellen für die Ausschreibungen ein großes Plus dar“, ergänzt Peter Schuster, Direktor ENERCON Frankreich. //

Den Anfang der Veranstaltungsreihe machten die WEA Service- Regionen Mitte, West und Nord-West. Alle weiteren WEA Servicege-sellschaften folgen bis Ende des Jahres. „Es gab großen Zuspruch dafür, dass wir alle Themen offen ansprechen“, berichtet Volker Kendziorra vom Verlauf der ersten Gesprächsrunden. Die Teilneh-mer hätten die Treffen zudem nicht nur zum intensiven Austausch mit ENERCON, sondern auch zum Netzwerken untereinander ge-nutzt. „Es gab vielfach den Wunsch, die Veranstaltungen zu wieder-holen.“ ENERCON möchte alle Kunden ermuntern, auch auf dem E-Mail-Weg ihre Meinung zu den ENERCON Service- Angeboten mitzuteilen, damit diese stetig verbessert werden können. //

_PRAXIS

Kontakt ENERCON Service:[email protected]

Geografische Verteilung der Windenergieanlagen in Frankreich Ende 2015.

Que

lle G

rafik

: Chi

ffres

clé

s de

s én

ergi

es re

nouv

elab

les,

Édi

tion

2016

.

Page 12: E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun … · 2017-07-13 · windblatt 02_20171 E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett windblatt – das ENERCON

windblatt 02_201722 windblatt 02_2017 23

INTERNATIONAL_

INSTALLATIONS-MEILENSTEIN IM PROJEKT „BOIS DE MERDELOU“ IM DEPARTMENT AVEYRON ERREICHT. WEITERE PERSPEKTIVE POSITIV.

ENERCON übertrifft

3 GW-Marke in Frankreich

ENERCON hat in Frankreich beim Aufbau von Windenergiean- lagen die wichtige 3-Gigawatt-Marke übertroffen. Der Meilen- stein wurde bei der Errichtung des Projekts „Bois de Merdelou“

im Department Aveyron im Süden des Landes erreicht. Für den Kunden Valeco installierte ENERCON in dem Windpark insgesamt sieben Windenergieanlagen vom Typ E-70/2,3 MW auf Stahlrohr- türmen mit 64 Meter Nabenhöhe. Die Parkleistung beträgt 16,1 MW.

„Wir freuen uns über diesen wichtigen Meilenstein und sind stolz auf unser gesamtes Team, das an dieser bemerkenswerten Installations- leistung mitgewirkt hat“, sagt Peter Schuster, Direktor ENERCON Frankreich. „Die 3 Gigawatt sind für uns ein wichtiges Zwischenziel bei der Umsetzung der Energiewende in Frankreich.“

Frankreich gehört zu ENERCONs wichtigsten Auslandsmärkten. Seit dem Jahr 2003 ist ENERCON in dem Land aktiv. Die erste ENERCON Anlage wurde seinerzeit in Chépy im Department Somme in der Region Hauts-de-France (Nordfrankreich) errichtet. Damals beschäf- tigte das Auricher Unternehmen lediglich vier Mitarbeiter in der Region. Seitdem hat ENERCON in Frankreich eine beachtliche Entwicklung vollzogen: Bis dato wurden von ENERCON landesweit 1.516 Windenergieanlagen errichtet. Mit mehr als 650 Mitarbeitern in den Bereichen Produktion, Vertrieb, Project Management und Service sowie mit landesweit fünf Vertriebsbüros und 26 Service-Niederlas-sungen gehört ENERCON heute zu den größten Erneuerbaren-Unter-nehmen in Frankreich. ENERCONs Marktanteil in Frankreich beträgt 24 Prozent (Stand 2016 nach installierter Leistung).

An dieser Erfolgsgeschichte haben treue Kunden, die ENERCON wiederholt ihr Vertrauen schenken, einen wesentlichen Anteil. Ein Beispiel ist das Unternehmen Valeco, mit dem ENERCON bereits zehn Windenergieprojekte realisiert hat. Der Jubiläumspark „Bois de Merdelou“ in der Gemeinde Peux-et-Couffouleux liefert laut Prognose Jahresenergieerträge von 53,3 Gigawattstunden. Damit lassen sich rund 15.000 Haushalte versorgen.

Der Windpark wurde im Wald in bergigem Gelände errichtet, wodurch sich insbesondere für den Transport der Anlagenkompo-nenten besondere Herausforderungen ergaben. Die rund vier Kilo-meter langen Zufahrten durch den Wald führten über Streckenab-schnitte mit 15 % Steigung. Um die steilen Abschnitte zu bewältigen, setzte ENERCON daher sogenannte „pulling trucks“ ein, spezielle Zugmaschinen für die mit den Komponenten beladenen Trailer. Aus Platzgründen erfolgte an sechs der Maschinen die Rotorblatt- montage zudem in Einzelblattmontage.

Um den Windpark zeitgerecht fertig zu stellen, waren bis zu drei ENERCON Montageteams mit insgesamt 24 Monteuren und drei Hauptkränen gleichzeitig im Einsatz. Hinzu kamen die Teams für die Parkverkabelung und die Inbetriebnahme-Maßnahmen. „Alle Teams haben eine bemerkenswerte Arbeit geleistet, so dass ENERCON den Windpark trotz widriger Bedingungen in Rekordzeit fertigstel-len konnte“, sagt Emmanuel Fayat, Leiter des Vertriebsbüros Süd in Frankreich.

Durch den Windpark „Bois de Merdelou“ sowie weitere Projekte in der Region schafft ENERCON langfristig neue Arbeitsplätze. Betreut werden die Turbinen von der Service-Niederlassung Lacaune. Durch den kontinuierlichen Zuwachs an Anlagen stellt ENERCON für Lacaune drei neue Mitarbeiter ein. Auch für den französischen Markt insgesamt sieht ENERCONs Prognose optimistisch aus. „Wir werden unseren eingeschlagenen Weg weitergehen und unsere Aktivitäten in Frankreich in Zukunft verstärken“, sagt Peter Schuster. „Wir haben Vertrauen in den französischen Markt und unser Ziel ist es, schnell die 4 Gigawatt zu erreichen und als Unternehmen „ENERCON France“ in Frankreich auch in der Politik wahrgenommen zu werden.“ //

„Die 3 Gigawatt sind für uns ein wichtiges Zwischenziel

bei der Umsetzung der Energiewende in Frankreich.“

Peter Schuster, Direktor ENERCON Frankreich

Windpark „Bois de Merdelou“ mit insgesamt 7 x ENERCON E-70/2,3 MW.

„Pulling Truck“ im Einsatz.

Page 13: E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun … · 2017-07-13 · windblatt 02_20171 E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett windblatt – das ENERCON

windblatt 02_201724 windblatt 02_2017 25

INTERNATIONAL_

IM GEBIET DES ZWEITGRÖSSTEN EUROPÄISCHEN SEEHAFENS HAT ENERCON

10 X E-115/3 MW MIT 135 METER NABENHÖHE INSTALLIERT. SIE SIND NUN

ANSTELLE DER HAFENKRÄNE DIE HÖCHSTEN BAUWERKE IN DER UMGEBUNG.

WEITERE 8 ANLAGEN BEFINDEN SICH IM AUFBAU.für den Hafen Antwerpen

Neue Skyline

Für seinen langjährigen belgischen Kunden Vleemo NV baut ENERCON derzeit im Gebiet des Hafens Antwerpen einen neuen Windpark. Das Projekt umfasst insgesamt 18 Wind-

energieanlagen vom Typ E-115/3 MW, jeweils mit 135 Meter Naben-höhe. 10 Anlagen wurden bereits in Betrieb genommen, 8 weitere befinden sich im Aufbau und sollen bis Ende des Jahres ans Netz gehen. „Das Projekt hat schon jetzt die Skyline des Hafens verän-dert“, sagt Bernhard Fink, Country Manager Belgien und Luxemburg im ENERCON Vertrieb International. Bis vor Beginn der Installations- arbeiten waren die mächtigen Hafenkräne die höchsten Bauwerke weit und breit. Nun werden selbst sie von den E-115 überragt.

Die Windenergieanlagen sind damit auch das erste, was die Besatzungen von einlaufenden Seeschiffen von Antwerpen zu sehen bekommen. Die Anlagen stehen größtenteils direkt am Kai, mitten zwischen Container-Terminals, Lagerhallen und Ver-ladegleisen, oft nur wenige Meter von den Hafenbecken entfernt. „Es ist schon ein beeindruckender Anblick, wenn die Container- Riesen direkt vor unseren Anlagen entlangfahren oder zum Be- und Entladen nur ein paar Meter von ihnen entfernt festmachen“, sagt Bernhard Fink.

Belgien – vor allem der Flämische Landesteil, zu dem Antwerpen zählt – gehört zu den am dichtesten besiedelten Regionen Europas. Die Flämische Regierung hatte daher von Beginn an Industrie- und Hafengebiete als Windvorrangflächen ausgewiesen. Die wenigen noch offenen Agrarflächen sollen möglichst unbebaut bleiben. Neue Windparks werden nur in unmittelbarer Nähe zu bestehender Infrastruktur mit entsprechender Vorbelastung – z. B. Kanäle, Auto-bahnen, Industrieanlagen – genehmigt. Dies erklärt die Entstehung eines großen Windparks in einem komplexen Hafengebiet, was in anderen Ländern unüblich ist.

Für die Entwicklung hatte der Hafenbetreiber Port of Antwerp die Vleemo NV ausgewählt. Das Unternehmen, 1999 als einer der ersten Projektentwickler in Belgien gegründet, hat die Konzession für den Betrieb von Windparks im Bereich „Rechter Oever“ (Rechte Uferseite) bis zum Jahr 2060. Der Windpark ist aufgrund seiner Größe und seines Potenzials essentiell für das Erreichen der bel gischen Klimaschutz-ziele – und markiert zugleich die 1 GW-Marke an bislang in „Flandern onshore“ installierter Windenergieleistung. Nicht zuletzt aus diesen Gründen erfährt das Projekt Unterstützung von höchster Regierungs-ebene: Im Juni 2016 erfolgte der Startschuss gemeinsam mit dem

Flämischen Ministerpräsidenten Geert Bourgeois. Im Dezember be-suchte der Flämische Finanz- und Energieminister Bart Tommelein die Baustelle, um sich über den Baufortschritt zu informieren.

Die unmittelbare Nähe zur Hafeninfrastruktur ist während der Auf-bauphase eine der größten Herausforderungen. „Das stellt höchste Anforderungen an die Projektkoordination, das Timing und vor allem die Arbeitssicherheit“, sagt Bernhard Fink. Oft haben die Aufbau-teams nur wenige Meter Platz zwischen Gebäuden, Straßen, Gleisen und Hafenbecken. Zudem erfolgt die Installation während des lau-fenden Hafenbetriebs. „Zeitplan und Raumbedarf müssen daher in-dividuell mit den einzelnen Betrieben abgestimmt werden“, so Fink.

Auch für die Projektlogistik ergeben sich durch den komplexen Standort spezielle Herausforderungen. Zur Optimierung der Kom-ponentenzustellung zu den einzelnen Anlagenstandorten wurde im Hafen eine große Lagerfläche eingerichtet. Die Komponenten wer-den per Schiffstransport dorthin gebracht, entladen und zwischen-gelagert. „Just-in-time“ erfolgt dann die Anlieferung zum jeweiligen Standort. Hierzu wurde ein Logistikunternehmen beauftragt, das sich um Entladung, Zwischenlagerung und Zustellung kümmert.

Bereits das Planungs- und Genehmigungsverfahren war aufgrund des speziellen Standorts sehr komplex und langwierig, erzählt Bernhard Fink: „Es handelt sich fast ausschließlich um individuelle Einzelstandorte.“ Entsprechend umfangreich waren daher die An-forderungen an die Anlagentechnologie. So hatte sich Vleemo NV unter anderem deshalb für ENERCONs E-115 entschieden, weil man einen zuverlässigen und sicheren Anlagentyp verlangte, der mit hoher Nabenhöhe und Windklasse-IIA-Auslegung sowie mit ei-nem bewährten System zur Eiserkennung und Rotorblattenteisung verfügbar ist.

Hinzukam die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit, die beide Unternehmen verbindet: Bereits 2004 hatte ENERCON die ersten Anlagen für Vleemo NV installiert, zwei E-70. Es folgten während der nächsten Jahre Projekte mit E-82 und E-92. Auch über das aktuelle Projekt hinaus haben beide Partner Pläne: Für weitere vier Windenergieanlagen laufen bereits konkrete Gesprä-che. Und langfristig sollen noch mindestens 60 weitere Standorte im Bereich „Rechter Oever“ durch Vleemo NV entwickelt werden. Somit wird sich die Skyline des Hafens Antwerpen wohl noch weiter verändern. //

Foto

: Vle

emo

NV

Installation im Hafengebiet: Die 10 ENERCON E-115/3 MW verleihen dem Hafen ein charakteristisches Bild.

Page 14: E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun … · 2017-07-13 · windblatt 02_20171 E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett windblatt – das ENERCON

windblatt 02_201726 windblatt 02_2017 27

Foto

: Hyd

ro T

asm

ania

INTERNATIONAL_

MIT DER BEWÄHRTEN WINDKLASSE-IA-TURBINE HAT ENERCON DIE ANLAGENTECHNOLOGIE FÜR ZWEI VORZEIGEPROJEKTE IN NEUSEELAND UND

AUSTRALIEN GELIEFERT. DIE E-44 SPIELT BEI ENERCONS ENGAGEMENT IN DER REGION EINE WICHTIGE ROLLE.

PazifikregionE-44 für Einzelstandorte in der

Der Standort wirkt wie aus dem Werbeprospekt: Erhaben steht die E-44 auf dem Bergplateau, rund 300 Meter über der Stadt inmitten eines Naherholungsgebiets, das bei Joggern,

Radfahrern und Spaziergängern gleichermaßen beliebt ist. Im Hin- tergrund erstreckt sich die Stadt entlang einer azurblauen Pazifik- bucht. Gut nachvollziehbar, dass sich die Bewohner von Wellington City, der Hauptstadt von Neuseeland, mit großer Mehrheit für den Erhalt dieses beeindruckenden Anlagenstandorts ausgesprochen hatten. Als die Vorgänger-Maschine – eine Getriebeanlage eines Wettbewerbers – nach 22 Jahren außer Betrieb genommen werden musste, votierten 85 Prozent in einer Umfrage dafür, sie durch eine neue Windenergieanlage zu ersetzen.

„Wir freuen uns, dass sich der Betreiber für diesen prominenten und windrei- chen Standort für eine ENERCON Wind- energieanlage entschieden hat und un- sere E-44 somit zum neuen Wahrzeichen der neuseeländischen Hauptstadt ge- worden ist“, sagt Andrea Murdock, Sales Manager für Neuseeland und Australien im ENERCON Vertrieb Inter- national. „Ebenso erfreulich ist, welch große Unterstützung die Onshore-Windenergie durch die Bewohner der Stadt Wellington erfährt, was sich anhand der Umfrage zeigt. Das Brooklyn Wind Turbine Project ist somit in jeder Hinsicht ein Vorzeigeprojekt für die Pazifikregion.“

Errichtet wurde die E-44/900 kW im Vorort Brooklyn auf einem Stahl-rohrturm mit 45 Meter Nabenhöhe. Betreiberin ist die Meridian Energy Ltd. Mit durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten zwischen 50 und 80 km/h herrschen hier Starkwindbedingungen – ideale Voraussetzungen für ENERCONs robuste Windklasse-IA-Maschine.

Ähnliche Windbedingungen existieren auf Flinders Island in

Australien, wo ENERCON beim Flinders Island Renewable Energy Hub Project ebenfalls mit einer Einzelanlage vom Typ E-44/900 kW involviert ist. Die Insel liegt am östlichen Ende der Bass- Straße zwischen dem australischen Festland und Tasmanien. Betreiber des Off-grid-Hybrid-Projekts, das verschiedene Erneuerbare Erzeugungsarten, Speichertechnologien sowie fossile Erzeugung mit Dieselgeneratoren kombiniert, ist der Energie- versorger Hydro Tasmania. Ziel des Projekts ist es, 60 Prozent der Energieerzeugung durch Erneuerbare abzudecken und die Abhängigkeit vom teuren und klimaschädlichen Betrieb der Diesel- generatoren zu reduzieren. Das System ist so ausgelegt, dass auch eine 100-prozentige Erneuerbare Erzeugung möglich ist und die

Dieselgeneratoren phasenweise ganz ab-geschaltet werden können.

„900 kW der installierten Leistung wird durch die E-44 bereitgestellt, 200 kW durch ein Solarfeld“, erläutert Andrea Murdock. ENERCON war ausschließlich für die Lieferung der Windenergieanla-ge zuständig. Die Systemintegration der Turbine ins Hybrid-Kraftwerk sowie die Kombination mit Batterie- und Schwung-

radspeicher, Schaltanlage und Kontrollmodulen erfolgte durch den Kunden. Nach Abschluss der Testphase wird Hydro Tasmania das komplette Hybrid-Kraftwerk Mitte 2017 in Betrieb nehmen.

„Das vielversprechende Vorzeigeprojekt auf Flinders Island ist für uns der Start für eine Reihe weiterer Projekte auf Inseln in der Pazifikregion“, sagt Andrea Murdock. „Das Ausbaupotenzial ist definitiv vorhanden, das Bestreben, die Energieversorgung auf Er-neuerbar umzustellen, setzt sich mehr und mehr in der gesamten Region durch und ENERCON hat mit der E-44 die ideale Anlagen-technologie für Projekte an windreichen Einzelstandorten, wie sie auf den Inseln in der Pazifikregion vorherrschen.“ //

Foto

: Mer

idia

n En

ergy

100 Prozent Erneuerbare Energie auf Flinders Island: Die ENERCON E-44 liefert 900 kW, die restlichen 200 kW erzeugt ein Solarfeld.

300 m oberhalb von Wellington: Die ENERCON E-44 trohnt als neues Wahrzeichen über der Hauptstadt Neuseelands.

ENERCON IN DER PAZIFIKREGION

ENERCONs Markteintritt in der Pazifikregion erfolgte im Jahr 1996 mit der Installation der Hau Nui Wind Farm auf Neu-seeland (7 x E-40/500 kW). Bis dato hat ENERCON in dem Inselstaat 10,54 MW an Onshore-Windenergieleistung errich-tet. Dazu gehören auch Anlagen in der Antarktis, die für die Forschungsstationen Scott Base und McMurdo Base Strom liefern. Weiteres Ausbaupotenzial ist vorhanden, auch auf-grund des Erneuerbaren-Ziels der neuseeländischen Regie-rung, bis 2025 bereits 90 Prozent der Energie erneuerbar zu erzeugen. Hinzu kommt die Absicht, eine Infrastruktur für E-Fahrzeuge aufzubauen, was potenzielle Absatzmöglichkeiten für ENERCONs Schnellladelösung für E-Fahrzeuge bietet.

In Australien installierte ENERCON im Jahr 1997 die ersten An-lagen im Projekt Windy Hill (20 x E-40/500 kW). Stand Anfang 2017 summierte sich ENERCONs Aufbauleistung auf dem Konti-nent auf 132 MW, inklusive zweier Anlagen bei der australischen Mawson Base in der Antarktis. Eine der größten Herausforde-rungen besteht nach wie vor in der Umstellung des überwiegend fossil geprägten Energiesektors auf Erneuerbare Erzeugung so-wie in der eher zögerlichen Haltung der Regierung, die Erneu-erbaren zu unterstützen. Jedoch gibt die parteiübergreifende Bestätigung des Erneuerbaren-Ziele viel neuen Enthusiasmus. Auch birgt die Entlegenheit vieler Gemeinden, die über keine Netzanbindung verfügen, eine Chance für Off-Grid-Lösungen wie auf Flinders Island.

windblatt 02_2017 27

Page 15: E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun … · 2017-07-13 · windblatt 02_20171 E-103 EP2 PROTOTYP ERRICHTET ENERCONs 2-MW-Klasse nun komplett windblatt – das ENERCON

www.enercon.de