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1 und verhören. Ihnen bleibt die Wahrheit ver- schlossen, weil sie zu sehr in ihren Vor- urteilen gefangen sind. Auch Pilatus ist da, der die Wahrheit seinem Karrierestreben unterordnet. Es erscheinen auch die “Freunde der Nacht”, Josef von Arimathäa und Nikodemus, die ehrlich und voller Zu- neigung an Jesus interessiert sind. Aber sie fürchten, da in etwas hineingezogen zu wer- den und bleiben im Hintergrund. Gerne würden sie auf der Seite der Wahrheit ste- hen, doch sie trauen sich nicht zu, die Kon- sequenzen dafür zu tragen. Denn in einer Welt, in der die Wahrheit nicht “populär” ist, ist das ein Wagnis – damals wie heute. All diese Menschen treffen wir entlang des Weges, der von Gethsemane nach Golgatha, auf den Hügel des Kreuzes führt. Aber trotz dieser Trostlosigkeit und Finsternis finden wir auch einen Lichtstrahl. Er geht von den Frauen, den “frommen Frauen” aus. In ihnen überwindet die reine und selbstlose Zuneigung jede Angst. Die Liebe flößt der Zu Beginn dieser Fastenzeit im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit möchte ich gerne mit Ihnen eine persönliche Überlegung tei- len. Es geht um die Verehrung des Heiligen Kreuzes. Von ihm geht mit dem wertvollen Blut unseres Erlösers auf uns alle der Bal- sam der göttlichen Barmherzigkeit über. Dadurch werden wir von Grund auf erneuert, vor allem wenn wir nach einer ehrlichen Beichte die Absolution erhalten. Denn das Kreuz zeugt vom Drama der Sünde und bringt uns gleichzei- tig die unauslöschliche Freude der Vergebung, die uns neu werden lässt. Wenn wir die Personen betrachten, die wäh- rend der Passionstage auftreten, sehen wir eine Art Mustersammlung der Menschheit. In der Dunkelheit schleicht Judas herum, mit seinem schwer erklärbaren Akt der Heimtücke. Dann tritt Petrus hervor, der tollkühnste und dennoch auch kleinmütigste aller Jünger. Er war so verwegen, die Wa- chen des Hohen Rates anzugreifen, und dann so feige, seine Zugehörigkeit zum Kreise Jesu angesichts der Fragen einer Hausmeisterin zu verleugnen. Da sind die Priester des Hohen Rats, die Jesus befragen menschlichen Zerbrechlichkeit Kraft ein und macht die Treue in der Zeit der Angst unerschütterlich. Wie bewegend ist es doch in diesem Sinn, Maria, die Mutter, zu sehen, die neue Eva, die Erste des Volkes der Erlösten, die sich durch das Leiden ihres unbefleckten und schmerzerfüllten Herzens wundersam mit dem neuen Adam verbindet, im Werk unserer Befreiung und der Erneuerung der Welt. Maria nimmt uns alle auf wie Kinder, die es vor jeder Gefahr zu schüt- zen gilt. Sie ist das Vorbild der Mütter, auch der geistlichen Mütter, der Gottgeweihten, die sich der Kontemplation und den Werken der Barm- herzigkeit verschrieben haben. Maria stand am Kreuz. Bitten wir sie, uns zu helfen, in dieser Fastenzeit die Vergebung zu suchen und auch selber zu vergeben. Es segnet Sie in Dankbarkeit, Ihr Mauro Kardinal Piacenza, Präsident von KIRCHE IN NOT Das Kreuz bringt uns die Freude der Vergebung! “Zum Kreuz Christi tragen wir unsere Freuden, unsere Leiden und unsere Misserfolge; dort finden wir das offene Herz, das uns versteht, uns verzeiht, uns liebt und uns bittet, diese selbe Liebe in unser Leben hineinzutragen.” Papst Franziskus, Kreuzweg mit Jugendlichen während des Weltjugendtages in Rio de Janeiro, 26. Juli 2013 Der Beichtstuhl: Ort des Lichtes und der Vergebung. © Grzegorz Galazka Nr. 2 · Februar 2016

Echo der Liebe Nr. 2/2016

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Echo der Liebe Nr. 2/2016 Themen: Mit einem spirituellen Impuls unseres internat. Präsidenten Mauro Kardinal Piacenza, Ordensschwestern, Existenzhilfe und das Jahr der Barmherzigkeit. Das ECHO DER LIEBE erscheint 8x pro Jahr und berichtet von der Arbeit unseres Hilfswerks. Jedes ECHO widmet sich einem speziellen Thema. Dazu werden neue Projekte vorgestellt, der Fortgang älterer Projekte wird beschrieben, spirituelle Texte und auch die Reaktionen der Wohltäter und Projektpartner sind in der Zeitschrift nachzulesen. Das ECHO DER LIEBE erhalten Sie kostenlos!

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und verhören. Ihnen bleibt die Wahrheit ver-schlossen, weil sie zu sehr in ihren Vor-urteilen gefangen sind. Auch Pilatus ist da,der die Wahrheit seinem Karrierestrebenunterordnet. Es erscheinen auch die“Freunde der Nacht”, Josef von Arimathäaund Nikodemus, die ehrlich und voller Zu-neigung an Jesus interessiert sind. Aber siefürchten, da in etwas hineingezogen zu wer-

den und bleiben im Hintergrund. Gernewürden sie auf der Seite der Wahrheit ste-hen, doch sie trauen sich nicht zu, die Kon-sequenzen dafür zu tragen. Denn in einerWelt, in der die Wahrheit nicht “populär”ist, ist das ein Wagnis – damals wie heute.

All diese Menschen treffen wir entlang desWeges, der von Gethsemane nach Golgatha,auf den Hügel des Kreuzes führt. Aber trotzdieser Trostlosigkeit und Finsternis findenwir auch einen Lichtstrahl. Er geht von denFrauen, den “frommen Frauen” aus. Inihnen überwindet die reine und selbstloseZuneigung jede Angst. Die Liebe flößt der

Zu Beginn dieser Fastenzeit im HeiligenJahr der Barmherzigkeit möchte ich gernemit Ihnen eine persönliche Überlegung tei-len. Es geht um die Verehrung des HeiligenKreuzes. Von ihm geht mit dem wertvollenBlut unseres Erlösers auf uns alle der Bal-sam der göttlichen Barmherzigkeit über.Dadurch werden wir von Grundauf erneuert, vor allem wennwir nach einer ehrlichen Beichtedie Absolution erhalten. Denndas Kreuz zeugt vom Drama derSünde und bringt uns gleichzei-tig die unauslöschliche Freudeder Vergebung, die uns neu werden lässt.

Wenn wir die Personen betrachten, die wäh-rend der Passionstage auftreten, sehen wireine Art Mustersammlung der Menschheit.In der Dunkelheit schleicht Judas herum,mit seinem schwer erklärbaren Akt derHeimtücke. Dann tritt Petrus hervor, dertollkühnste und dennoch auch kleinmütigstealler Jünger. Er war so verwegen, die Wa-chen des Hohen Rates anzugreifen, unddann so feige, seine Zugehörigkeit zumKreise Jesu angesichts der Fragen einerHausmeisterin zu verleugnen. Da sind diePriester des Hohen Rats, die Jesus befragen

menschlichen Zerbrechlichkeit Kraft einund macht die Treue in der Zeit der Angstunerschütterlich.

Wie bewegend ist es doch in diesem Sinn,Maria, die Mutter, zu sehen, die neue Eva,die Erste des Volkes der Erlösten, die sichdurch das Leiden ihres unbefleckten undschmerzerfüllten Herzens wundersam mit

dem neuen Adam verbindet, imWerk unserer Befreiung und derErneuerung der Welt. Marianimmt uns alle auf wie Kinder,die es vor jeder Gefahr zu schüt-zen gilt. Sie ist das Vorbild derMütter, auch der geistlichen

Mütter, der Gottgeweihten, die sich derKontemplation und den Werken der Barm-herzigkeit verschrieben haben. Maria standam Kreuz. Bitten wir sie, uns zu helfen, indieser Fastenzeit die Vergebung zu suchenund auch selber zu vergeben.

Es segnet Sie in Dankbarkeit,

Ihr

Mauro Kardinal Piacenza, Präsident von KIRCHE IN NOT

Das Kreuz bringtuns die Freude derVergebung!

“Zum Kreuz Christi tragen wir unsere Freuden, unsere

Leiden und unsere Misserfolge; dort finden wir das offene Herz,das uns versteht, uns verzeiht,uns liebt und uns bittet, diese selbe Liebe in unser Leben

hineinzutragen.”Papst Franziskus, Kreuzweg mit Jugendlichen währenddes Weltjugendtages in Rio de Janeiro, 26. Juli 2013Der Beichtstuhl: Ort des Lichtes und der Vergebung.

© Grzegorz Galazka

Nr. 2 · Februar 2016

Existenzhilfe

Und dennochwollen sie teilen

Bei den Alten und Einsamen: Barmherzigkeit in 4000 Meter Höhe.

Gott ist die Liebe – das sollen auchdie Kinder in Oruro spüren.

Sich schenken macht Freude: Novizinnen in Cochabamba.

sie selbst kaum reichen sollte. Denn sie tei-len alles. Vor allem mit den Kindern. “Essind Kinder”, sagt Schwester VictoriaEdyta, “die in ihrem Leben nie Freude er-fahren haben, nie Zärtlichkeit, geschweigedenn selbstlose Liebe. Ihr Familienleben istvoller Brüche, überall fehlt es an Hoff-nung.” Mit diesen Kindern machen siekleine Ausflüge, sie geben ihnen Deckenund Brot und erzählen ihnen von Jesus,Maria und Josef, von ihrem Zuhause in Na-zareth. Ihre Barmherzigkeit stillt den Hun-ger nach Liebe und schenkt Hoffnung.

Zusammen mit 22 anderen Schwestern ausacht Kongregationen erfüllen sie Aufgabender Mission, die ihrBischof so zusam-menfasst: “Sie er-setzen, soweit esgeht, die fehlendenPriester, leiten in Pfarreien die Pastoral-arbeit, bilden Katecheten aus und bereitenauf den Empfang der Sakramente vor. Siebesuchen arme Familien und einsame Alte.Sie organisieren Mahlzeiten für Obdach-lose, Besinnungstage für Jugendliche, fürFrauen, für Männer. Sie kümmern sich umheimatlose Zuwanderer und Verlassene. Siegehen in die Gefängnisse und bringen auchdorthin die Botschaft vom Heil – vor allemden Kindern, die mit ihren Müttern in denGefängnissen leben. Mit einem Wort: Siegehen an die Ränder der Gesellschaft, wiePapst Franziskus es sagt.”

An diesen Rändern ist das Leben karg undvoller Entbehrungen. Es fehlen nicht nur

fließendes Wasser und Strom. Die Heraus-forderungen für Geist und Körper sind hart.Und dennoch wollen sie teilen. Denn dieQuelle der Liebe versiegt nicht. Wir habenExistenzhilfe versprochen, 50 Euro proMonat für jede der 23 Schwestern. Das istkleines Geld für große Taten.

Der Gang an die Ränder setzt ein hohesMaß an Selbstlosigkeit voraus. Diese Ränder wird es immer geben (“Arme habtihr immer bei euch”, [vgl. Mk 14,7 und Mt26,11]), selbstlose Schwestern nicht unbe-dingt. Aber in Cochabamba (ebenfalls inBolivien) weht auch der Geist und sorgtdafür, dass sich auch dort solche Schwes -

tern um die Kircheder Armen küm-mern. Eine neueGemeinschaft mis-sionarischer Sale -

siane rin nen ist in den letzten zehn Jahrenaus dem Bemühen entstanden, junge Mäd-chen in menschlichen Tugenden und christ-lichem Geist, aber nicht gezielt für eineOrdensberufung zu erziehen. Mittlerweilesind es fünf Schwestern mit ewigen, 34 mitersten Gelübden und weitere 21 bereitensich im Noviziat auf ein Leben für die an-deren vor. Bei aller Selbstlosigkeit – diejungen Schwestern und Novizinnen brau-chen ein Dach und Räume zum Beten undLernen. Der sprunghafte Anstieg der Beru-fungen macht ein eigenes Haus erforder-lich. Dafür haben wir 40.000 Eurozugesagt. Es ist eine Art Existenzhilfe mitZukunft – und ein Appell an unsere eigeneSelbstlosigkeit. •

Sie leben am oberen Rand der Ge-sellschaft, in viertausend MeterHöhe bei Menschen mit wenig Hoff-nung. In diese Kälte der Anden brin-gen die Schwestern des barm- herzigen Jesus den Glauben unddamit Liebe und Hoffnung.

Die Existenzhilfe, um die der Bischof ihrerDiözese Oruro/Bolivien, Krzysztof Biala-sik, bittet, werden sie mit den Familien tei-len, und wenn es noch so wenig ist und für

Ihre Selbstlosigkeit zieht an.

2 Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

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Kontemplative S

chwestern

“Wenn einem Ordensbruder oder einerOrdensschwester die Tränen eintrock-nen, dann stimmt etwas nicht. Weinenüber die eigene Untreue, den Schmerzder Welt, über die verlassenen Alten,über die ermordeten Kinder, über alldas, was wir oft nicht verstehen. Wei-nen, wenn man uns fragt: Warum?”

Papst Franziskus sagte das den Ordensleutenauf seiner Afrikareise. Es waren Worte an dieOrden in aller Welt. Er hat auch eine erste Ant-wort: “Auf Christus am Kreuz schauen!” AuchGott weint, und viele Schwestern trocknenSeine Tränen still in ihrem Gebet vor dem Ge-kreuzigten oder im gemeinsamen Beten undSingen in ihrer Kapelle – wenn es eine gibt.Wenn nicht, dann können wir sagen: “nochnicht”.

In Albanien, wo die Folgen des Kommunismusnoch heute sichtbar sind, helfen wir den Karme-litinnen, den Chorraum in ihrer Klosterkirchezu bauen (15.000 Euro). Bei den UnbeschuhtenKarmelitinnen in Florida/Uruguay habenStürme das alte Dach des Klosters zerfetzt. Wirgeben 40.100 Euro, damit sie beim Gebet nichtim Regen stehen. In Ludza/Lettland ist daskleine Kloster für die Kongregation der Schwes-

Jungfrau Maria von Matara” inBurschtyn/Ukraine finanziell nicht über dieRunden. Ein Drittel des Tages ist dem ge-meinsamen Gebet gewidmet, hinzu kommenStunden in der Klausur, in denen sie beten,studieren und die Bibel lesen. Auch bei ihnenklopfen junge Frauen an die Tür, die demRuf Gottes folgen wollen. Sie alle wissen:Von Gott gerufen zu werden heißt, “sich vonJesus erwählen lassen, um zu dienen, undnicht um sich bedienen zu lassen” (PapstFranziskus). Dieser Dienst ist es, der die Trä-nen trocknet. •

Gott ruft sie, um zu dienen

tern vom Eucharistischen Jesus mit den paarZimmern und der Kapelle zu klein geworden fürdie sechs Schwestern und Novizinnen. Nach-wuchssorgen hat der Orden nicht: Einige jungeFrauen wollen sich ihm anschließen. Auch gibtes Anfragen für “Auszeiten im Kloster” und fürFortbildungen. Das alte Haus zu renovieren,lohnt sich nicht mehr. Wir haben für ein neuesKloster, das den bescheidenen Ansprüchen ge-nügen würde, 50.000 Euro versprochen.

Ohne Eure Hilfe kämen die sechs kontem-plativen “Dienerinnen des Herrn und der

Sich von Jesus erwählen lassen: Schwestern in der Ukraine und ihre Postulantinnen.

Die Abgeschiedenheit in der Einsie-delei dauert von Sonntagabend bisSamstagmittag – fünfeinhalb Tageintensives Gebet.

Die “Einsiedlerinnen vom AllerheiligstenHerzen Jesu” in der Diözese Merida/Vene-zuela verlassen sich ganz auf die Vorse-hung, das heißt auf Spenden und das, wassie für ihre Handarbeit bekommen. Sie res-taurieren Ikonen und religiöse Bilder. IhrApostolat ist das Gebet für die anderen.Das Herz Jesu ist für sie Ausdruck undZentrum der Liebe Gottes zu den Men-schen. Sie betrachten es auch bei der Arbeitund sind ganz in der Hand Gottes geborgen.

Sie geben keine Preise für ihre Arbeit an,das liegt ganz im Belieben der Auftragge-ber. So leben sie Armut und Hingabe anGott, das Fundament ihres kontemplativenLebens. Derzeit beten sie für Spenden,damit das Kloster mit den dazugehörigenEinsiedeleien gebaut werden kann und siedie jungen Frauen aufnehmen können, diesich ihnen anschließen wollen. Auch fürdas Kloster sind die Fundamente gelegt.Aber die Zeit drängt, und in Venezuela istBaumaterial knapp.

Die Vorsehung wollte, dass wir den Antragbekamen. Wir haben 10.000 Euro zuge-sagt. Venezuela braucht das Gebet der Ein-

Ganz auf die Vorsehung Gottes bauen

Die Fundamente legen: Das Gebet istsicher, die Baustelle erst am Beginn.

siedlerinnen. Es ist, wie Papst Franziskussagt, “die stärkste Waffe der Christen”. •

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

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Jahr der Barm

herzigkeit

So liest man es auf Internetseiten des fastfünfhundert Jahre alten Ordens. Seit sech-zig Jahren ist er auch in Indien aktiv. Nunbittet die Diözese Meerut im unterentwi-ckelten Bundesstaat Uttar Pradesh dieSchwestern, auch dort mit Lehren und Un-

terrichten ein Werk der Barmherzigkeit zuerfüllen. “Die Unwissenden lehren”: Dasist nach den Worten von Papst Franziskusaus Evangelii gaudium sogar eines derwichtigsten geistigen Werke der Barmher-zigkeit. Der Glaube braucht auch Bildung,und beides wiederum führt zu mehr sozia-ler Gerechtigkeit und Wohlstand. DieSchwestern wären in Meerut hochwill-kommen. 70 Prozent der Männer und 80Prozent der Frauen sind Analphabeten.Viele würden gern die Heilige Schriftlesen. Nur: Wo und wie sollen die Schwes-tern leben? Bischof Francis Kalist hatihnen ein kleines Kloster versprochen, aberes fehlen noch 25.000 Euro. Das ist nichtviel, um die Voraussetzung zu schaffen,dass ganze Generationen von Kindern andiesem geistigen Werk der Barmherzigkeitteilhaben. Wer hilft mit, dieses Werk zuvollbringen?

Die Pallottinerinnen in Ruanda unterrich-ten schon in den Kindergärten. Und sieholen die Kinder von der Straße, die nichtmehr in die Schule gehen, weil sie kein Zu-hause mehr haben oder das geringe Schul-geld nicht aufbringen können. VieleKinder haben sie so schon davor bewahrt,auf die schiefe Bahn des Lebens zu gera-ten. Als eine große Herausforderung be-trachten sie den Religionsunterricht. Inallen neun Diözesen Ruandas besuchen siezu zweit oder zu dritt Schulen, um das In-teresse am Glauben und den Sakramentenzu wecken, und sie sind “sehr erstaunt”,auf welch fruchtbaren Boden der Samender Frohen Botschaft fällt. Eine derFrüchte sind Berufungen. Die Zahl der No-vizinnen wächst. All das und viele Werkeder Barmherzigkeit mehr könnten sie nichttun ohne Eure großzügige Hilfe. Wir un-terstützen sie mit 14.000 Euro. •

Sie gehören zu den klugen Jungfrauen. Die Ursulinen wollen ihre “Lampenan der Liebe Christi entzünden und so das Leben der Menschen um unserhellen”, insbesondere durch Erziehung und Bildung.

Lehren – ein Werk der Barmherzigkeit

Prälatur Ayaviri/Peru: Jedes fünfteKind unter fünf Jahren ist chronischunterernährt, vier von fünf Bewoh-nern können weder lesen nochschreiben.

Das Monatseinkommen einer Durch-schnittsfamilie (fünf Kinder) beträgt 45Euro, die Lebenserwartung liegt siebenJahre unter der in anderen Regionen vonPeru. Das ist die Lage in der Prälatur. Aberder Glaube wächst. Es kommen immermehr Menschen, auch viele Jugendliche, zuden Gottesdiensten in den 32 Pfarreien, undauch die Zahl der Berufungen steigt. Es sinddie Kleinen und Unmündigen, denen Gott

offenbart, was er vielen Klugen und Weisenverborgen hat (vgl. Mt 11,25 und Lk 10,21).In dieser Prälatur der Kleinen und Unmün-digen leben die vier Klausurschwesternvom Orden der Trinitarier. Ihr Gebet gehörtzu den geistlichen Quellen, die die Prälaturso fruchtbar machen. Vier weitere jungeSchwestern sind in der Ausbildung. Miteiner “liturgischen Werkstatt” bestreiten dieSchwestern ihren Lebensunterhalt. Sieschneidern Gewänder. Eine Schwester be-sorgt die Stickereien, alles per Hand. MitHilfe einer Stickmaschine ginge es schnel-ler, und die Schwestern könnten ihre wegender neuen Berufungen wachsenden Ausga-ben im wahrsten Sinn des Wortes im Griff

Bei den Kleinen und Unmündigen

halten. Die Ortskirche kann ihnen nicht hel-fen, solch eine Maschine zu erwerben, siehat selber zu wenig Mittel. Wir haben9.200 Euro zugesagt – für die Schönheitdes Glaubens in Ayaviri. •

Das Wissen gehört zum Glauben:Pallottiner-Novizinnen im Unterricht.

Die Unwissenden lehren: Eine Ursulinen-Schwester in Aktion.

Bei den Kleinen und Unmündigen

In der liturgischen Werkstatt: Sticken zur Ehre Gottes.

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

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Töchter der Au

ferstehung

Schwester Pétronelle, die Mutter Oberin der Kongregation.

Aus dem Herzen Afrikas: Novizinnen des ersten Jahres.

“Afrika ist ein Märtyrer. Es ist Märty-rer der Ausbeutung im Lauf der Ge-schichte. Ich liebe Afrika, weil es sooft ein Opfer anderer Mächte gewe-sen ist.”

Das Leid Afrikas ist nicht der einzige Grund,warum Papst Franziskus Afrika liebt. DieVitalität der Afrikaner begeistert ihn. Beides,Märtyrertum und Vitalität, ist in den “Töch-tern der Auferstehung” sozusagen Fleischgeworden. Beim Völkermord 1994 in Ru-anda wurden mehrere getötet, andere vertrie-ben, ihre Häuser gebrandschatzt. Im Januar1998 wurden sechs Schwestern mit Mache-ten massakriert, einesiebte schwer ver-wundet. Im Augustdesselben Jahresbrachten Rebellen inKasika im Osten der Demokratische Repu-blik Kongo drei weitere Schwestern um, mitihnen einen Priester und mehr als siebzigGemeindemitglieder. Im August 2009 er-mordeten in derselben Region Rebellen dreiSchwestern, einen Priester und 20 Gläubige.Oft mussten sie fliehen, immer kamen sie

zurück – “um bei unserem Volk zu bleiben”,sagt Mutter Oberin Pétronelle.

Keine andere Kongregation ist so afrikanischim Leiden, Helfen und Hoffnung geben. DieSchwestern verkörpern die AuferstehungAfrikas aus der Liebe. Sie zeigen den Afri-kanern, dass ihre Heimat Zukunft hat. Mitihrer harten Feldarbeit geben sie Beispiel.Sie helfen Aidskranken, arbeiten in Kran-kenhäusern und Ambulanzen, lehren jungeMütter gesunde Ernährung und Hygiene, siebringen ihnen Nähen bei und kümmern sichum die Kleinen in Kindergärten. In ihre Sup-penküchen kommen täglich mehr als 5000

Menschen, nicht we-nige davon retten sievor dem Verhun-gern. Sie pflegen alteund kranke Priester,

geben Katechismusunterricht und organisie-ren Gebetsgruppen. Sie selber beten viel –wie könnten sie sonst Quell solcher Barm-herzigkeit sein?

Christine, Antoinette, Marie-Josée, Immacu-lée, Bellancile, Marie-Claire und Léonie –

das sind die jüngsten Novizinnen. Bald wer-den sie zu den mehr als 200 Schwestern invier Ländern (Ruanda, Kamerun, Demokra-tische Republik Kongo, Brasilien) gehören.Viele haben keine Ausbildung. Bei den“Töchtern” lernen sie einen Beruf und hand-werkliche Fähigkeiten. Sie kommen aus denDörfern und verbringen einmal im Jahr meh-rere Wochen bei ihren Familien, um die tie-fen Wurzeln afrikanischer Kultur nicht zuvergessen und diese Kultur bei ihren Tätig-keiten mit christlichem Geist zu erfüllen.

In diesem Jahr feiert der Orden sein goldenes Jubiläum. Die Idee, eine authen-tisch afrikanische Schwesterngemeinschaftins Leben zu rufen hatte Mutter Hadewych,eine flämische Missions-Schwester. PaterWerenfried, den die Töchter der Auferste-hung nur “Papa Gründer” nennen, versprachvon Anfang an Hilfe. So ist es bis heute ge-blieben. Ohne die Existenz- und Ausbil-dungshilfe von KIRCHE IN NOT wäreAfrika um 200 fröhliche Hoffnungsträgerin-nen ärmer. •

Hoffnungsträgerinnen inmitten des Leids

Oft mussten sie fliehen,immer kamen sie zurück.

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

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Beitrag zur ExistenzsicherungDie Diözese Lodwar im Norden von Keniagehört zu den größeren, aber auch ärms-ten des Landes. Dort leben die Augustiner-Klosterschwestern. Sie sind zu fünft,kommen alle aus Mexiko und dienen derKirche in Lodwar schon seit einigen Jah-ren. Mit Hostienbacken, Nähen und Sticke-reien für liturgische Gewänder halten siesich über Wasser. Die neue Hostienback-maschine, die sie dank Eurer Großzügig-keit und einiger privater Spendenerwerben konnten, sichert ein Stück Existenz. Damit gewinnen sie auchmehr Zeit zum Gebet – nicht zuletzt für uns! “Von ganzem Herzen dankenwir den Wohltätern von KIRCHE IN NOT”, schreiben sie. Auf ihr Gebetkönnen wir vertrauen. Das ist auch ein Beitrag zur Existenzsicherung.

Johannes Freiherr Heereman GeschäftsführenderPräsident

Liebe Freunde,Ende des vergangenen Jahres hat un-sere Stiftung mit der Filiale in Südko-rea offiziell das erste Nationalbüro inAsien eröffnet. Damit hat unsere Stif-tung jetzt weltweit 21 Nationalbüros,die Geld sammeln für die notleidendenChristen in aller Welt und helfen, dieBotschaft der Liebe zu verbreiten. Mitdiesem neuen Brückenkopf liegen wirim Trend. Denn die Kirche wird in dennächsten Jahrzehnten vor allem inAsien und Afrika stark wachsen.

Mit der Eröffnung dieses Büros imBeisein von unserem Stiftungspräsi-denten Mauro Kardinal Piacenza unddes südkoreanischen Kardinals YeomSoo-jung wandeln wir auf den Spurenvon Papst Franziskus. Er hat bei sei-nem Besuch in Südkorea vor andert-halb Jahren deutlich gemacht, dassAsien eine Priorität seines Pontifikatssein soll. Südkorea ist von einheimi-schen Laien missioniert worden. Ei-nige sind als Märtyrer ums Lebengekommen, und der Papst hat sie se-liggesprochen. Am Bekennermut derersten Christen Südkoreas wollen wiruns messen, nicht um zu sterben, son-dern damit dieses Land aus der Tiefedes Glaubens lebt und die Freude desGlaubens auch den Mitmenschen ver-mittelt. So wächst unsere “Familie”weltweit – dank Ihrer Großzügigkeit.

Not, Liebe und Dankbarkeit – Eure BriefeDas Geld sinnvoll verwendenSchon öfter dachte ich daran, für die Kin-der im Irak zu spenden. Leider war ich zugeizig, etwas von meinem ersten selbstverdienten Geld abzugeben. Ich bereuteschnell und ging zur Beichte. Der guteHerr Pfarrer erzählte mir von KIRCHEIN NOT und überließ alles andere mir. Soentschloss ich mich, von diesem Tage anjedes Mal, wenn ich mir ein Kleidungs-stück kaufte, fünf Euro auf die Seite zulegen für diese Spende. Ich bin gewiss, dasGeld nun sinnvoll verwendet zu haben.

Eine junge Frau aus Deutschland

Großzügigkeit als Belohnung GottesIch muss wirklich den Trost bekunden, denich durch die Heilige Messe erfahren habe,die als Dank für das Geschenk meines Le-bens und für meine Intentionen gefeiert wor-den ist. Redet Ihr von Belohnung?! ... DieGroßzügigkeit, die Ihr mir zuschreibt, ist ansich schon die Belohnung Gottes. Aber was

für ein tröstliches Angebot … Zum Glückgibt es KIRCHE IN NOT.

Eine Wohltäterin aus Portugal

Aller guten Dinge sind dreiHiermit senden wir Ihnen 300 Euro, dieunsere drei Söhne anlässlich ihrer Fir-mung, der Glaubenserneuerung und derErstkommunion gesammelt haben. Siemöchten, dass diese Summe den iraki-schen und syrischen Flüchtlingen zugute-kommt. Eine Wohltäterfamilie aus Frankreich

Energie und Stärke durch Ihre HilfeIch kann Ihnen nicht sagen, wie dankbar wirIhnen sind! Ihre Hilfe wird uns sicherlichEnergie und Stärke bei den vielen apostoli-schen Herausforderungen und Opfern, dieder Bau des Heiligtums der göttlichenBarmherzigkeit fordert, bringen. Wir tragenSie im Gebet weiter.

Ein Priester aus Argentinien

BANKVERBINDUNG:IBAN: AT712011182767010600BIC: GIBAATWWXXX lautend auf Kirche in NotHernalser Hauptstr. 55/1/81170 WienTel.: 01/405 25 53, Fax: 01/405 54 62 75E-Mail: [email protected]

IMPRESSUM:Echo der Liebe – Österreichische Post AG / Sponsoring Post Nr. 14Z039975 SHerausgeber: Kirche in Not – Als internationales katholisches Hilfswerk informieren wir über laufende und zukünftige Projekte.Redaktion: Jürgen Liminski

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