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Effizienter Lesen. Seminar: Lernen lernen , Dr. Wolfgang Holzapfel Referentin: Alexandra Lebede. Gliederung. Lesevorbereitung Das Lesen Lesestile Lesetechniken. 1. Lesevorbereitung . Einstimmen auf den Lesevorgang: Idealer Bewusstseinszustand: entspannte Wachheit - PowerPoint PPT Presentation
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Effizienter Lesen
Seminar: Lernen lernen, Dr. Wolfgang Holzapfel Referentin: Alexandra Lebede
Gliederung
1. Lesevorbereitung
2. Das Lesen1. Lesestile2. Lesetechniken
1. Lesevorbereitung Einstimmen auf den Lesevorgang:Idealer Bewusstseinszustand: entspannte Wachheit
1. Text vor sich hinlegen2. Augen schließen, entspannen3. In Gedanken Leseziel verbalisieren4. Mandarine auf dem Hinterkopf vorstellen5. Wachheit und Entspannung spüren, auch im Gesicht6. Zustand bewahren, Augen öffnen und lesen
• Bearbeitungsaufwand und Schwierigkeiten (im Umfeld, im Text) abschätzen
• Lernaktivität planen Wichtig: Lesepausen!
2. Das Lesen2.1 Lesestile
1. „Durchsehen“: schnelles Durchgehen des Textes
2. „Text flüchtig lesen“: relativ oberflächliches Informieren, wesentliche Sätze finden, Textstruktur erkennen, „Mini-Inventur“: bisherige Informationen reichen
ODER3. „Text studieren“: intensives Vertiefen in das Lesematerial
2.2 Lesetechniken
2.2 Lesetechniken1. Das übersetzende Lesen (ÜL)
„Die Oesophagusstenosen sind deutlich oberhalb der eigentlichen Kardia lokalisiert. Fast regelmäßig ist eine kleine axiale
Hiatushernie nachweisbar. […]“
Erwerb und Nutzung v. Fremdwörterbüchern und Fachlexika
• Medizin: ca. 500.000 Fachtermini• Chemie: ca. 100.000 Fachtermini
•Student muss ca. 6000-8000 Fachbegriffe beherrschen
• Alltagssprache: 500-800 Begriffe
2.2 Lesetechniken2. Das traditionelle Lesen (ME-Technik)
Jeder Text wird zweimal gelesen. Im ersten Durchgang werden wichtige Stellen markiert (M), im zweiten
Durchgang exzerpiert (E).
Regeln fürs Markieren:
•Sparsam und gezielt markieren
•Überprüfen, ob die Markierung
den Text richtig strukturiert
•Eigenes Markierungssystem
beibehalten und weiterentwickeln
2.2 Lesetechniken2. Das traditionelle Lesen (ME-Technik)
Markierungs-symbol
! wichtig Zustimmung oder humorvolle Stelle
!! Sehr wichtig Bin nicht einverstanden
? Schwer verständlich
Ø Im Durchschnitt
?! Unverständlich, aber wichtig
↗ ↘ s.o. und s.u.
Wechselwirkung Def. Wichtige Definition
Siehe auch bei :// Wiederholung
2.2 Lesetechniken2. Das traditionelle Lesen (ME-Technik)
Exzerptartena) Wörtlich und paraphrasiertb) Kommentiert c) Strukturexzerptd) Standardexzerpt
Formale Gedankenfolge Wirkliche Gedankenfolge in Stichworten
EinleitungsideeUntergedankenHauptgedanke 1Beispiele(…)Wichtige DetailsSchlussgedankenWer? Problem:
Wann?
Wo? Wie behandelt?
Was?
Wie? Anmerkungen
Warum?
2.2 Lesetechniken3. Das rationelle Lesen (SQ3R-Technik)
S = Survey „Verschaff dir einen Überblick“– Vorwort und Einleitung– Inhaltsverzeichnis– Kapitelüberschriften, Zusammenfassungen, Grafiken
Q = Question „stell Fragen“– Was ist das Thema des Textes?– Wie argumentiert der Verfasser?– Welche Passagen knüpfen an meinen Wissensstand an? Was ist neu für mich?
R = Read – Antworten auf vorher gestellt Fragen finden– Werden die Fragen hinreichend beantwortet?
2.2 Lesetechniken3. Das rationelle Lesen (SQ3R-Technik)
R = Recite „rekapituliere und fasse wesentliche Punkte zusammen“
R = Review „Wiederhole und gebe wieder“– Gesamtzusammenhang von Fragen und Antworten überprüfen– Schlüsselworte ergänzen– Stoff im Gedächtnis verankern
Befunde: bessere Erinnerungsfähigkeit, besseres Textverständnis, bessere Prüfungsleistung
(Michelmann/Michelmann)
2.2 Lesetechniken4. Das schnelle Lesen (SL)
Lesetyp Lesegeschwindigkeit Textsorte
Leichtes Lesen 250 Wörter/Minute Unterhaltungslektüre
Normales Lesen 180 Wörter/Minute Berufslektüre
Sorgfältiges Lesen 135 Wörter/Minute Wissenschaftliche Fachartikel
Schwieriges Lesen 75 Wörter/Minute Technische und fremdsprachliche Texte
Lesertyp Lesegeschwindigkeit
Ungeübter erwachsener Leser 90 bis 160 Wörter/Minute
Geübter Normalleser 200 bis 250 Wörter/Minute
Geschulter Leser 500 Wörter/Minute
Perfekter Leser 900 Wörter/Minute
2.2 Lesetechniken4. Das schnelle Lesen (SL)
Lesetest
Lesegeschwindigkeit errechnen:
Lesertyp Lesegeschwindigkeit
Ungeübter erwachsener Leser 90 bis 160 Wörter/Minute
Geübter Normalleser 200 bis 250 Wörter/Minute
Geschulter Leser 500 Wörter/Minute
Perfekter Leser 900 Wörter/Minute
2.2 Lesetechniken4. Das schnelle Lesen (SL)
LesetestAufnahmeleistung errechnen:1. Wie viele WpM schafft ein ungeübter Leser? (2 Punkte)2. Wieviele WpM sind möglich? (1 Punkt)3. Was droht einem ungeübten Leser bei leichten Texten? (1 Punkt)4. Welches sind die 3 schlechten Lesegewohnheiten? (3 Punkte)5. Wie kann man gegen Regressionen angehen? (1 Punkt)6. Wie verlaufen die Augenbewegungen beim Lesen? (1 Punkt)7. Wann soll der Lernweg „Sprechen“ zur Unterstützung des Lernweges
„Lesen“ herangezogen werden? (1 Punkt) Behaltensleistung = Anzahl errechnete Punte x 10 (in %)
2.2 Lesetechniken4. Das schnelle Lesen (SL)
• Trainingsmethoden:– Schneller Lesen: versuchen, so schnell wie möglich
zu lesen– Beschleunigung des „Lesefingers“– Vergrößern des Fixierungsbereiches– Schneller umblättern
2.2 Lesetechniken5. Das sokratische Lesen (SoL)
• 6-W-Fragen:– Wer? Wer ist betroffen?– Was? Um was geht es?– Wie? Wie soll das geschehen?– Warum? Was sind tiefere Ursachen?– Wann?– Wo? sozialer/geografischer Ort
Sokratischer Dialog zwischen Leser und Text
2.2 Lesetechniken6. Das rhetorische Lesen (RL)
• „topoi“= Gemeinplatz, stereotype Redewendung, vorgeprägtes Bild, festes Schema
Grundbausteine des Lesens und Schreibens
• im RL Raster für Personal-, Sach- und Gliederungskategorien erstellt
RL versucht herauszufinden, welche „topoi“ , Metaphern und Gemeinplätze auf der Textoberfläche die Worte
strukturieren und bestimmen
2.2 Lesetechniken6. Das rhetorische Lesen (RL)
Suchkategorie über eine Person Ordnungsstrategien für HauptteileName des Wissenschaftlers/PersonAbstammung:
Geschlecht:
Alter:
Kindheit:
Erziehung:
Ausbildung:
Beruf:
Soziale Stellung:
Charakter:
Vom Allgemeinen zum Besonderen(umgekehrt)Nach dem Gefühl
Nach der Zeit
Ursachen/Wirkungen
Gleichheit/Unterschiede
Wechsel
Ganzes und Teile
systematisch
2.2 Lesetechniken7. Das kritische Lesen (KriL)
• Lesevorbereitung: Festlegung der eigenen gesellschaftskritischen oder psychoanalytischen Prämissen des kritischen Textverständnisses
• Lesen: gesellschaftskritische Abhängigkeit des Autors vom Gesellschaftsbild, sozialer Schichtlage usw./ Feststellung psychoanalytischer Bestimmung des Autors durch Familienkonflikte, Triebkomplexe und Charakterstrukturen
Annahme: Jeder wissenschaftliche Text wird von der Gesellschaft oder dem Unbewussten bestimmt.
2.2 Lesetechniken7. Das kritische Lesen (KriL)
• Lesenachbereitung: Sammlung und Fixierung der Texterkenntnisse– Zuordnung des Autoren zu bestimmten
Gesellschaftsbildern– Alle Einfälle zum Unbewussten des Autors
sammeln und ggf. einem Charaktertypen zuordnen (z.B. oraler, analer, phallisch-genitaler Charakter)
2.2 Lesetechniken8. Das kreative Lesen (4L-Methode)
Angeleitetes, originelles und individuelles Textverstehen
L1 Lesevorbereitung• Individuelles Brainstorming, Freewriting• Denkmuster erforschen• Textdeutungsmuster visualisieren
L2 Lesebegleitung• Einkreisungen• Hauptidee identifizieren• Bewahrheitungstechniken• Rhetorische Signale
2.2 Lesetechniken8. Das kreative Lesen (4L-Methode)
L3 Lesenachbereitung• Grundidee des Textes visualisieren• Zusammenfassungen• Netzwerk
L4 Leseverwertung• 5 Minuten Freewriting zur Verteidigung oder Kritik des Textes
ODER alle wichtigen Begriffe auflisten und in eigenen Text einbauen
• In kleinen literarischen Formen zusammenfassen (z.B. Elfchen, Haiku)
2.2 Lesetechniken9. Das Korrekturlesen (KorL)
Probleme Lösungen
Abkürzungen Worte lieber ausschreiben
Abstrakter Ausdruck Ausdrücke durch konkrete Beispiele erweitern
Banalitäten Langweilige Sätze umschreiben
Gefühle Dürfen eingesetzt werden, aber an passenden Textstellen
Halbe Sätze In ganze Sätze umwandeln
Kapitel In jedem ein neuer Gedanke
Länge Ideen möglichst knapp ausdrücken
Satzzeichen Alle Regeln für Zeichensetzung anschauen
Unklarheiten Neu schreiben
Wiederholung Wichtige Worte nicht so oft wiederholen
Zusammenhang Wirre Passagen neu schreiben
Zusammenfassung der Lesetechniken
Reproduktives Lesen Produktives Lesen
Das übersetzende Lesen (ÜL)Das schnelle Lesen (SL)Das traditionelle Lesen (ME)Das rationelle Lesen (SQ3R)
Das sokratische Lesen (SoL)Das rhetorische Lesen (RL)Das kritische Lesen (KriL)Das kreative Lesen (KreaL)Das Korrekturlesen (KorL)
Reproduktives Lesen: gewählte wissenschaftliche Texte aneignen und in eigenen reproduzierenden Texten wiedergeben
Produktives Lesen: Lesen, das zum kreativen Schreiben neuer und weiterführender wissenschaftlicher Texte führt