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Ein guter Start Grundschulen in Sachsen

Ein guter Start - cms.sachsen.schule · Schule sinnvoll und konstruktiv ergänzen, ist eine wesentliche Grundlage für eine gute schulische Entwicklung Ihres Kindes. ... andere Wege

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Ein guter StartGrundschulen in Sachsen

Inhalt

01 Vorwort

04 Aufgabe der Grundschule

06 Lernen in der Schule

08 Die ersten Schuljahre

14 Schule und Eltern im Dialog

16 Der sichere Schulweg

18 Der richtige Schulranzen

20 Gesundheitsförderung

24 Kinder und Medien

26 Information und Beratung

Jeder zählt! Ein guter Start in die Schule für Ihr Kind

Liebe Eltern,wir erinnern uns alle an unseren ersten Schul-tag. Der Start in die Schule ist ein prägendes Ereignis für jedes Kind. Auch für Sie als Eltern und Ihre ganze Familie ist dies ein neuer Abschnitt. Einiges muss bei der Planung und Organisation in der Familie neu bedacht und berücksichtigt werden. Dazu gehören ein anderer Tagesablauf, der Schulweg, das Pau-senbrot oder auch der eigene Arbeitsplatz für Ihr Kind. Das ist jedoch längst noch nicht alles. Mindestens so wichtig sind Unterstützung, Ermutigung und Zuwendung. Damit erleichtern Sie Ihrem Kind einen guten Start in das Schul-leben und geben ihm Sicherheit für diesen neuen Lebensabschnitt. Schulanfänger sind neugierig und wissbegierig. Sie wollen ihr Weltwissen einbringen und Neues entdecken, angenommen und ernstgenommen werden. Die sächsische Grundschule versteht sich als leistungs- und kindorientierte Schule. Davon ausgehend legt sie die Grundlagen für er-folgreiches Lernen weit über die Grundschule und das schulische Lernen hinaus. Unsere Grundschulen gehen auf den indivi-duellen Entwicklungsstand Ihres Kindes ein und bieten darüber hinaus ab der Klassenstufe 1 eine individuelle Bildungsberatung an. Jeder zählt! – mit diesem Motto verbindet sich das Ziel des sächsischen Schulsystems,

jedes Kind entsprechend seinen Möglichkei-ten zu fordern und zu fördern. Unsere Grund-schulen haben dabei einen besonderen Stel-lenwert und eine hohe Verantwortung. Mit dieser Broschüre geben wir Ihnen für Ihr Kind die Informationen, die für einen gelin-genden Schulstart von Bedeutung sind. »Eltern und Schule wirken bei der Verwirklichung des Erziehungs- und Bildungsauftrages partner-schaftlich zusammen.« Diesen Auftrag des Sächsischen Schulgesetzes mit Leben zu erfüllen, ist mir wichtig. Dazu bitte ich Sie um Ihre Mitwirkung. Nutzen Sie Elternabende, Elternsprechstunden und andere schulische Veranstaltungen und bringen Sie sich aktiv mit ein. Eine vertrauensvolle Erziehungspart-nerschaft, in der sich Ihre Sicht auf Ihr Kind mit den Erfahrungen und Perspektiven von Schule sinnvoll und konstruktiv ergänzen, ist eine wesentliche Grundlage für eine gute schulische Entwicklung Ihres Kindes. Ich wünsche Ihrem Kind einen erfolgreichen Start in die Schule und viel Freude beim Lernen.

Christian PiwarzSächsischer Staatsminister für Kultus

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Aufgabe der Grundschule

Wenn Kinder in die Schule kommen, verfügen sie bereits über einen Reichtum an Erfah-rungen und Vorstellungen, mit denen sie sich die Welt erklären. Durch Anregun gen und Aktivitäten im Elternhaus und im Kindergar-ten haben sie sich bereits vieles angeeignet. Daran knüpft die Grundschule an. Der Säch-sische Bildungsplan für Kindertageseinrich-tungen und die Lehrpläne für die Grundschule bieten die inhaltliche Grundlage dafür, weil sie aufeinander abgestimmt sind.

Die Voraussetzungen der Kinder sind zu Schulbeginn sehr unterschiedlich. Jedes Kind wird in seiner Einzigartigkeit angenommen und so gefördert, dass es sich entsprechend seinen Möglichkeiten und Interessen optimal entwickeln kann. Kinder wollen zeigen, was sie können, wollen angespornt und gefördert werden.Und sie wollen als Persönlichkeiten geachtet werden. Ihre Freude am Wissens-erwerb wird ebenso gefördert wie der Stolz auf das eigene Können. Die sächsische Grundschule ist zugleich leistungs- und kindorientiert.Die Grundschule hat die Aufgabe, grundle-gendes Wissen zu vermitteln, die Entwicklung und Ausbildung von Methoden-, Lern- und Sozialkompetenz zu fördern sowie auf Werte zu orientieren. Die Kinder erwerben die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rech-nen, lernen systematisch eine Fremdsprache und üben sich im Umgang mit dem Compu-ter. In Verbindung mit den Kernbereichen Deutsch und Mathematik leisten die Fächer Sachunterricht, Werken, Kunst, Musik, Sport und Katholische Reli gion/Evangelische Reli-

In Sachsen gibt es 830 Grundschulen. Jährlich beginnt für ca. 36.000 Erstklässler die Schule.

gion/Ethik einen Beitrag zur ganzheitlichen Bildung. Besonderer Wert wird in der Grund-schule in allen Fächern auf die sprachliche Bildung und die Leseförderung gelegt.Ein Kind lernt in der Schule noch vieles mehr, zum Beispiel eigenständiges Arbeiten, die Fähigkeit, mit anderen Kindern gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden, Verant-wortung für sich und andere zu übernehmen, Normen des sozialen Miteinanders und Regeln für den sorgsamen Umgang mit der Natur. Hierbei wird das individuelle Lernen mit dem gemeinsamen Lernen verbunden.

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Rechtliche Grundlagen

Die Aufgabe der Grundschule leitet sich aus der Verfassung des Frei-staates Sachsen, dem Schulgesetz und der Schulordnung für die Grund-schule ab. Weitere Informationen finden Sie unter: www.recht.sachsen.de

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Lernen in der Schule

Schritt für Schritt erkunden Kinder die Welt, und man kann das Staunen der Kinder über die „Merkwürdigkeiten“ der Welt spüren, ihre Neugier und Sinnsuche, mit der sie bisher Unbekanntes in ihr Bild von der Welt integ-rieren. Jedes Kind begegnet Neuem vor dem Hintergrund persönlicher Erfahrungen und Erwartungen. Die verschiedenen Ausgangs-bedingungen bewirken ein unterschiedliches Herangehen und damit eine eigene Art und Weise der Wissensverarbeitung. So geht jedes Kind seinen individuellen Lernweg.Kinder setzen sich ständig mit ihrer Umwelt auseinander. Ihr aktives Lernen zeigt sich im

Zuhören, Schlussfolgern und Handeln. Aus den persönlichen Erfahrungen und deren Verarbeitung werden Erklärungen für neue Eindrücke entwickelt, geprüft, verworfen oder bestätigt. Fehler werden als Zwischenschritte auf dem Weg zum Ziel erkannt. Die Verbes-serung führt zum Erfolg und gute Leistungen werden gelobt. So lernen die Kinder ihre persönlichen Stärken und Schwächen einzu-schätzen und den eigenen Lernweg zu gehen.Kinder sammeln Wissen, indem sie vorhan-denes Wissen und neue Erfahrungen ver-knüpfen. So wird ein starkes und sicheres Wissensgerüst aufgebaut. Beim Lernen gehen Kinder im Allgemeinen anders vor als Erwachsene: weniger syste-matisch und zielorientiert, dafür mehr handelnd und ausprobierend. Sich auf solche entde-ckenden Lernprozesse der Kinder einzulassen, bedeutet auch, mit Kindern in einen Dialog einzutreten, wie man am besten lernt, was man tun muss, um herauszufinden, was man wissen möchte. Es bedeutet, das Lernen selbst zum Gegenstand des Lernens zu machen.Aus all diesen Punkten werden Schlussfolge-rungen gezogen für das Lernen in der Grund-schule. Jedes Kind lernt anders und das Wissen bildet sich nicht eins zu eins im

Jede Schule in Sachsen hat sich ein Schulprogramm gegeben, das die wichtigsten pädagogischen Schwerpunkte und Ziele festhält.

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Denken der Kinder ab. Lehrerinnen und Lehrer unterstützen die Schüler dabei, sich individu-ell und auf ihre eigene Art dem neuen Wissen zu nähern. Dennoch sorgen sie dafür, dass alle Kinder auf einen gemein samen, allgemei-nen Bestand an Wissen zurückgreifen können.

Kinder mit sonderpädagogischem FörderbedarfBei Kindern, die in ihren Bildungs-, Entwick-lungs- und Lernmöglichkeiten beeinträch tigt sind, kann ein sonderpädagogischer Förder-bedarf vorliegen. Dieser wird auf der Grund-lage eines diagnostischen Verfahrens festge-stellt. Das Lehrpersonal berät die Eltern, an welcher Schule dem besonderen Förderbedarf am besten entsprochen werden kann. Grund-satz ist, so viel gemeinsamen Unterricht wie möglich und so viel sonderpädagogische Förderung wie notwendig anzubieten.Für Kinder mit sonderpädagogischem Förder-bedarf besteht die Möglichkeit des inklusiven Unterrichts in einer allgemein bildenden Grundschule. Hier erfahren sie spezielle Un-terstützung durch die Lehrerinnen und Lehrer. Oft benötigen die Kinder etwas mehr Zeit, um eine Aufgabe zu bewältigen. Manchmal sind

sie darauf angewiesen, andere Wege beim Lernen zu finden. Kinder mit und Kinder ohne sonderpädagogischen Förderbedarf spielen und lernen gemeinsam. Beide profitieren davon, denn gegenseitige Rücksichtnahme und Hilfs-bereitschaft werden gestärkt und Berührungs-ängste abgebaut.In Abhängigkeit von der Ausprägung des sonderpädagogischen Förderbedarfs kann die Aufnahme in eine Förderschule erfolgen. Kinder mit Behinderungen brauchen besondere Hilfsmittel: Je nach Behinderung sind das eigens ausgestattete Räume, individuelle Unterrichtsmittel beziehungsweise Pflege und Therapie. Die sonderpädagogisch ausgebilde-ten Lehrerinnen und Lehrer unterstützen und begleiten die Kinder durch individuelle Hilfen.Sowohl im gemeinsamen Unterricht als auch in Förderschulen erstellen Lehrer Förderpläne und Entwicklungsberichte.

Ansprechpartner und weitere Informationen

Über die Möglichkeiten der sonder pädagogischen Förderung in einer Förderschule oder im gemeinsamen Unterricht in der Grundschule informiert das Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB).Die Adressen der entsprechenden Standorte finden Sie im Anhang.

Die Broschüre „Vielfalt als Chance – son derpädagogische Förderung in Sachsen“ steht unter www.bildung.sachsen.de als pdf-Download zur Verfügung oder kann kostenlos bestellt werden (Bestelladresse siehe Impressum).

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Die ersten Schuljahre

Beim Übergang vom Kindergartenkind zum Schulanfänger braucht es viele Helfer. Das letzte Kindergartenjahr wird in den Kinder-tageseinrichtungen als Schulvorbereitungs-jahr gestaltet. Schon mit der Anmeldung der Kinder für die Schule (jeweils im Zeitraum vom 1. August bis 15. September vor dem Schulanfang) beginnt auch die Schuleingangs-phase in Verantwortung der Grundschule. Die Kindertageseinrichtungen und Grundschulen arbeiten in dieser Zeit eng zusammen. Die

meisten Einrichtungen schließen dazu Ko-operationsvereinbarungen ab, wobei auch die Kinder und Eltern aktiv einbezogen werden. Für einen gelungenen Start in die Grundschule sind die Etappen der Schuleingangsphase grundlegend. Die Schuleingangsphase umfasst insgesamt die Anmeldung an der Grundschule, die Schulaufnahmeuntersuchung Ihres Kin-des durch eine Jugendärztin oder einen Jugendarzt des öffentlichen Gesundheits-dienstes, die Ermittlung des aktuellen Ent-wicklungsstandes, die Schulaufnahme und den Anfangs unterricht. Der Anfangsunterricht knüpft an die indivi-duelle Lebens- und Lernerfahrung der Kinder an. Er wird so gestaltet, dass jedem Kind seiner Entwicklung entsprechend Lern- und Förderangebote gemacht werden. So wird dem unterschiedlichen Lerntempo und den unterschiedlichen Ausgangsbedingungen der Kinder Rechnung getragen.Eine wichtige Rolle für kindgemäßes und effektives Lernen spielt die Rhythmisierung des Unterrichts. Die Planung des Unterrichts orientiert sich nicht allein an der 45-Minu-ten-Einheit, sondern ebenfalls an den Auf-gaben der Schüler. Um die Schul anfänger

Die meisten Stunden unterrichten die Lehrerinnen und Lehrer in den Fächern Deutsch, Sachunterricht und Mathematik. Im Anfangsunterricht sind das 14 Stunden pro Woche.

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nicht zu überfordern und ihnen die Möglich-keit zu geben, sich allmählich in der Schule einzuleben, wird ein Wechsel von Anspannung und Entspannung, Bewegung und Ruhe berücksichtigt.Die Klassenstufen 1 und 2 bilden eine Einheit. Den Lehrerinnen und Lehrern lässt der Lehr-plan in dieser Zeit so viel pädagogischen Spielraum, dass sie den Unterricht angepasst an die Fortschritte der Klasse gestalten können. Jedes Kind kann seinen ganz eigenen Lernfortschritt und sein eigenes Können erfahren. Deshalb gibt es nach der 1. Klasse keine Versetzungsentscheidung – jedes Kind wechselt in die Klassenstufe 2. Mit der Zustimmung der Eltern und der Klassenkon-ferenz kann ein Kind allerdings auch ein Jahr länger Zeit in der Klassenstufe 1 verbringen.Lehrerinnen und Lehrer unterrichten in allen öffentlichen Grundschulen nach staatlichen Lehrplänen. Diese schreiben die Aufgaben

der Grundschule fest, stecken zu erreichende fachliche Ziele ab und geben den Umfang des Unterrichts für die jeweilige Klassenstufe vor.

Die einzelnen Fächer

• DeutschLesen- und Schreibenlernen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg beim Lernen. Dafür gibt es unterschied liche Zugänge, wobei Lesen und Schreiben eng aufeinander bezogen werden. Die sprachliche Entwicklung wird darüber hinaus durch den Umgang mit Kinderlite ratur, Computer und Wörterbuch gefördert. So lernen die Kinder die Sprache richtig und situationsbezogen zu gebrauchen und kreativ mit ihr umzugehen.Schreibt Ihr Kind mit der rechten oder der linken Hand? Akzeptieren Sie die Händigkeit Ihres Kindes – also die Neigung, mit der rechten oder der linken Hand zu schreiben. Manche Kinder sind Linkshänder, einige sind bei Schulbeginn noch unentschlossen. Wenn Sie oder Ihr Kind diesbezüglich un sicher sind, besonders aber im Falle der Unentschieden-heit, ist ein Gespräch mit dem Kinderarzt und den Lehrkräften hilfreich.

• MathematikDer Unterricht in Mathematik greift kindliche Betrachtungsweisen wie Mengenvorstellun-gen, Wahrnehmen und Wiedergeben von Mustern und die Lust am Zählen auf. Aktiv entdeckendes Lernen, anschauliche Beispiele und Sachthemen aus der Lebenswirklichkeit erleichtern es Ihrem Kind mathe matische Zusammenhänge zu erarbeiten und zu üben.

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Wenn es sogar eigene Lösungswege findet, wird das ganz besonders unterstützt.

• SachunterrichtDie Welt, das Zusammenleben der Menschen und der Umgang mit Pflanzen und Tieren stehen im Sachunterricht im Mittelpunkt, der zusammen mit Deutsch einen Fächerblock bildet. Hier werden Phänomene wie Licht und Luft, Gesundheit, Me dien und Ver kehr auf al-tersgemäße Weise entdeckt und erfahren. Der kindgerechte Umgang mit diesen Inhalten regt Neugier und Phantasie an. Die Themen werden so übergreifend dargestellt, dass die Kinder Neues mit bereits Bekanntem verbinden kön-nen. Versuche, Experimente und Unterrichtsgänge werden zu nachhaltigen Lern erlebnissen.

• Englisch Alle Kinder in sächsischen Grundschulen lernen ab Klassenstufe 3 in zwei Wochen-stunden Englisch. Der systematische, ergeb-nisorientierte und für alle Kinder verbindliche Unterricht wird später an Ober schulen und Gymnasien kontinuierlich fortgeführt.An ausgewählten Grundschulen kann im Rahmen des „Intensiven Sprachenlernens“ bereits ab der ersten Klasse eine andere Sprache erlernt werden. Ein eigener Lehrplan, die Stundentafel mit je einer Wochenstunde in Klassenstufe 1 und 2 und je drei Wochen-stunden in Klassenstufe 3 und 4 parallel zu Englisch, die Rahmenkonzeption und die schulspezifische Konzeption bieten dafür den Rahmen. Gegenwärtig bieten 21 Grundschu-len dieses Angebot in den Sprachen Polnisch, Tschechisch und Fran zösisch an.

• Katholische Religion/ Evangelische Religion/Ethik

Die Fächer Katholische Religion, Evangelische Religion und Ethik sind ordentliche Lehrfächer und werden in der Grundschule von Klas-senstufe 1 bis 4 angeboten. Konfessionell gebundene Schüler nehmen am Religions-unterricht ihres Bekenntnisses teil, sofern sie nicht von den Eltern abgemeldet werden. Schülerinnen und Schüler, die den Religions-unterricht nicht besuchen, nehmen am Ethikunterricht teil.

• KunstDas Fach Kunst leistet im Rahmen der künst-lerisch-ästhetischen Bildung und Erziehung einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeits-entwicklung der Kinder. Malen, Gestalten und Formen mit unterschiedlichen Materi-alien fördern die Erlebnisfähigkeit und das Vorstellungsvermögen. Künstler und ihre Werke, geometrische Figuren im Alltag, künstlerische Aktionen, eigene Gefühle und Stimmungen sind Ausgangspunkte für eigene Gestaltungsmöglichkeiten.

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• WerkenDas Fach Werken setzt auf schöpferisch-kon-struktive Tätigkeit im Umgang mit Technik. Praktisches Tun beim Herstellen von Gegen-ständen aus verschiedenen Materialien macht Freude, übt die Geschicklichkeit und vermit-telt Erfahrungen beim Lösen technischer Probleme. Entdeckungen im Lebensalltag gehören ebenso dazu wie der Umgang mit verschiedenen Werkzeugen und die Organi-sation von Arbeitsprozessen.

• MusikDen Musikunterricht erleben die Kinder auf vielfältige Weise: gemeinsames Singen, Musik hören, Instrumente spielen, tanzen und Musik gestalten gehören dazu. Ausgehend von verschiedenen Themen wird Musizieren zum ganzheitlichen Erlebnis und zur Berei-cherung des Lebens und Lernens.

• SportIm Sportunterricht erweitern die Kinder ihre Bewegungserfahrungen, schulen Ausdauer und Kraft, erleben Freude an Spiel und Sport. Laufen, Springen, Werfen, Tanzen, Schwim-men, Turnen bieten viele Körpererfahrungen. Allein und bei gemeinsamen Wettbewerben gehen die Kinder mit Sieg und Niederlage um und werden für eine gesunde Lebens-führung sensibilisiert.

HausaufgabenIn der Schulordnung für die Grundschulen heißt es: »Hausaufgaben sind so vorzuberei-ten und zu stellen, dass die Schüler sie ohne außerschulische Hilfe in angemessener Zeit

erledigen können.« Ihr Kind soll dabei das Gelernte selbstständig anwenden und ver-tiefen. Eine Hausaufgabe kann den Unterricht auch ergänzen oder vorbereiten, indem zum Beispiel etwas gesammelt, hergestellt oder ausprobiert wird. Manchmal benötigt Ihr Kind dafür eine Ermutigung, gelegentlich einen Hinweis, auf jeden Fall aber das Gefühl, etwas allein geschafft zu haben.Ferien sind von Hausaufgaben freizuhalten.Zu Hause brauchen die Kinder einen ruhigen Arbeitsplatz und eine festgelegte Zeit, in der sie ihre Aufgaben erledigen.

LeistungsbewertungDie Schüler der Grundschule werden allmäh-lich auf die Benotung vorbereitet. In der Klassenstufe 1 werden keine Noten erteilt. Ihr Kind erhält stattdessen mit der ersten Halbjahresinformation eine schriftliche Einschätzung seiner Leistungen. Die Zeugnisse in der Schuleingangsphase beschreiben das Arbeits- und Sozialverhal-ten, die Lernentwicklung und den Leistungs- stand in den Fächern. Die Leistungsbewer-tung misst sich an den verbindlichen Anforderungen, die in den Lehrplänen für die Grundschule festgehalten sind. Sie be rücksichtigt auch die individuelle Lern-entwicklung des einzelnen Kindes und ist Grundlage für die weitere Förderung.Ab Klasse 2 werden schrittweise Noten eingeführt. Zunächst werden die Fächer Deutsch, Mathematik und Sachunterricht benotet. Lehrerinnen und Lehrer können so die Lernfortschritte verfolgen und die Kinder gezielter fördern. Aber auch die Kinder selbst

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wollen wissen, wo sie stehen: Noten sind eine Anerkennung der eigenen Leistung, sie sollen ermutigen und motivieren. Neben den schulischen Leistungen werden Ordnung, Mitarbeit, Betragen und Fleiß bewertet. Die Benotung der Ordnung be-schreibt, wie pünktlich und zuverlässig Ihr Kind ist, wie es Regeln und Absprachen einhält und notwendige Unterrichtsmateria-lien bereithält. Der Bereich der Mitarbeit verdeutlicht, in welchem Maße sich Ihr Kind am Unterricht beteiligt, wie kooperationsbe-reit, selbstständig und verantwortungsbewusst es arbeitet, welche Initiative es ergreift und wie kreativ es ist. Die Note in Betragen be-urteilt die Aufmerksamkeit, die Hilfsbereitschaft und die Zivilcourage Ihres Kindes. Ebenfalls wird berücksichtigt, wie es mit Konflikten umgeht, wie rücksichtsvoll es anderen ge-genüber ist und wie es sich selbst einschätzt. Die Bewertung im Bereich Fleiß umfasst die Lernbereitschaft, die Zielstrebigkeit Ihres Kindes und seine Ausdauer und Regelmäßig-keit beim Erfüllen aller Aufgaben.

Schule und HortGrundschule und Hort sind Lebens- und Lernorte, die im Zusammenwirken mit den Eltern den Bildungs- und Erziehungsauftrag erfüllen. Der gemeinsame Auftrag erfordert eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Grundschule und Hort.Während Kinder zum Besuch der Grundschule verpflichtet sind, ist der Hortbesuch frei-willig. Nach der Anmeldung besteht für die Kinder ein verlässliches Betreuungsangebot über den Unterricht hinaus.

Die Vorteile der engen Zusammenarbeit von Grundschule und Hort liegen in der Vielfalt der Angebote, die von der Hausaufgabenbe-treuung bis hin zu Angeboten aus Kultur, Sport und Spiel reichen. Durch Projekte mit außerschulischen Partnern, wie beispielsweise Theatern, Museen oder Unternehmen, haben die Kinder die Möglichkeit, in Ergänzung zum Unterricht praktische Erfahrungen zu sammeln. Die verschiedenen Freizeitangebote sorgen für gemeinsame Entspannung und Erholung.

Der Übergang an weiterführende SchulenBeim Übergang von der Grundschule in wei-terführende Schulen spielt die Schullauf-bahnberatung eine wichtige Rolle. Mit dieser besonderen Form der Beratung sollen die Eltern bei ihrer Entscheidung für eine weiter-führende Schule unterstützt werden. In Einzelgesprächen unterhalten sich die Lehre-rinnen und Lehrer mit den Eltern über Poten-ziale sowie Stärken und Schwächen Ihres Kindes. Und auch Sie sollten sich bei diesen Treffen zu Ihren Vorstellungen bezüglich der schulischen Zukunft Ihres Kindes äußern. Bereits in Klassenstufe 3 wird ein erstes Beratungsgespräch zum Entwicklungsstand des Schülers mit den Eltern geführt. Im ers-ten Schulhalbjahr der Klassenstufe 4 folgt ein weiteres Gespräch. Dabei wird den Eltern die voraussichtlich geeignete Schulart für das Kind empfohlen. Zum Ende des ersten Schulhalbjahres der Klassenstufe 4 erhalten die Schülerinnen und Schüler eine Bildungs-empfehlung für die Oberschule oder das Gymnasium. Diese ergibt sich aus dem No-tendurchschnitt der Fächer Deutsch, Mathematik

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und Sach unterricht und der pädagogischen Einschätzung der Klassenkonferenz. Um in Sachsen die Bildungsempfehlung für das Gymnasium zu erhalten, muss der Notendurchschnitt der Fächer Deutsch, Mathematik und Sachunterricht 2,0 oder besser sein. In den genannten Fächern darf der Schüler keine Note 4 oder schlechter haben. Alle anderen Schüler erhalten eine Bil-dungsempfehlung für die Oberschule.Die Bildungsempfehlung hat für Sie als Eltern einen orientierenden Charakter. Die Letztent-scheidung über den weiteren Bildungsweg Ihres Kindes treffen Sie.Die Entscheidung für eine Schulart ist keine „Einbahnstraße“, denn das sächsische Schul-

system ist offen und flexibel gestaltet. Die Klassenstufen 5 und 6 haben an beiden Schularten orientierenden Charakter, so dass ein Wechsel der Schulart auch noch nach Klassenstufe 5 und 6 erfolgen kann.

Weitere Informationen

Die Broschüre „Fit für die Zukunft – Oberschulen und Gymnasien in Sachsen“ steht unter www.bildung.sachsen.de als pdf-Download zur Verfügung oder kann kostenlos bestellt werden (Bestelladresse siehe Impressum).

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Schule und Eltern im Dialog

Die Erziehung der Kinder ist die gemeinsame Aufgabe der Eltern und der Schule. Es hilft den Kindern, wenn Lehrkräfte und Eltern vertrauensvoll und auf Augenhöhe zusam-menarbeiten.Für ein gutes Verhältnis zwischen Schule und Eltern ist es wichtig, dass beide Partner sich auf kurzem Wege über die Entwicklung des Kindes austauschen können. Eltern abende bieten die Möglichkeit, sich gemeinsam über

den Unterricht, Vorhaben der Klasse und Erziehungsfragen zu verständigen. Zu Eltern-sprechtagen stehen Ihnen die Lehrer für alle unmittelbaren Fragen zur Verfügung. Wich-tig ist auch die Mitwirkung der Eltern bei der Gestaltung der Schule als Lebens- und Lern-ort.Machen Sie gemeinsame Sache und arbeiten Sie Hand in Hand.Manchmal gibt es etwas, das die Lehrkraft wissen sollte: Vielleicht hat das Kind eine Allergie, Diabetes oder eine andere gesund-heitliche Besonderheit, auf die Rücksicht genommen werden muss. Auch eine kurze Information über Probleme in der Familie, die das Kind vielleicht gerade belasten, kann für die Lehrkraft sehr hilfreich sein. Der beste Weg zur Lösung individueller Probleme, aber auch bei Fragen und Beschwerden, führt zuerst zur Lehrerin oder zum Lehrer. Dies sollte auch der Fall sein, wenn die Lehrkraft für das Problem verantwortlich zu sein scheint. Natürlich steht auch die Schulleitung als Ansprechpartner zur Verfügung.

Der beste Weg zur Lösung individueller Probleme, aber auch bei Fragen und Beschwerden, führt zuerst zur Lehrerin oder zum Lehrer.

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Darüber hinaus wird von den Eltern der Klasse eine Elternvertretung gewählt. Diese bringt die Interessen der Eltern und die ihrer Kinder in die Schule ein. Außerdem ist sie ein zusätzliches Bindeglied zwischen Eltern und Lehrkräften. Alle Eltern können dafür kandidieren. Auch eine Mitwirkung im Kreis-elternrat oder im Landeselternrat ist möglich.

Krankheitsfall /BeurlaubungFalls Ihr Kind einmal krank wird, müssen Sie die Schule telefonisch darüber in Kenntnis setzen sowie über den Grund und die voraus-sichtliche Dauer des Fehlens informieren. Sollte die Krankheit länger andauern, muss eine schriftliche Entschuldigung vorgelegt werden.Eine Beurlaubung kann nur in Ausnahme-fällen (z. B. wichtiger Arzttermin, besondere Familienfeier) vom Klassenlehrer und der Schulleitung genehmigt werden.

Ich darf sein, wie ich bin!Ganz gleich, ob Mädchen oder Junge, dünn oder dick, groß oder klein, blond oder schwarzhaarig – Ihr Kind ist einzigartig, genau wie jedes andere Kind auch einzig artig ist. Vermitteln Sie Ihrem Kind diese Einstellung, denn es ist wichtig, dass sich jedes Kind angenommen fühlt. So stärken Sie das Selbstwertgefühl Ihres Kindes und ermutigen es zum offenen Umgang mit anderen Kindern.Jedes Kind hat sein eigenes Lerntempo. Zu hohe Erwartungen an schulische Leistungen können ein Kind leicht überfordern. Ebenso wichtig ist es, dass Eltern ihr Kind nicht an Mitschülern oder an Geschwistern messen. Kinder brauchen viel Zuwendung und Ver-

trauen. Bekommen sie beides, schafft das Sicherheit und ist Ansporn, sich weiter anzustrengen. Kinder sollen mit all ihren individuellen Fähigkeiten und Eigenarten so sein dürfen, wie sie sind.

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Der sichere Schulweg

Mit dem Schulbeginn wird Ihr Kind täglich seinen Schulweg zurücklegen. In den ersten Schultagen werden Sie das sicher gemeinsam tun. Sie sollten das Kind auf Gefahrenstellen hinweisen und natürlich selbst Vorbild sein. Kinder sind im Straßenverkehr besonderen Gefährdungen ausgesetzt. Sie sind impulsiv, hören, sehen, denken und bewegen sich anders als Erwachsene. Sie reagieren oft un berechenbar und haben Schwierigkeiten, Situationen richtig einzuschätzen.

Sehen und gesehen werden: Das ist vor allem für Kinder im Straßenverkehr lebenswichtig. Helle und farbige Kleidung, Leuchtmarkie-rungen an Kleidung und Schulranzen sowie eine helle Kopfbedeckung sind wichtige Signale für Autofahrer.Das Überqueren der Fahrbahn ist besonders gefährlich. Straßen mit starkem und schnel-lem Verkehr sollten deshalb an Fußgänger-ampeln oder Fußgängerüberwegen überquert werden.Suchen Sie bitte den sichersten Weg! Das muss nicht unbedingt der kürzeste sein. Üben Sie mit Ihrem Kind den Schulweg und lassen Sie sich zunehmend von Ihrem Kind führen. Machen Sie Ihr Kind auf falsches Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer und die damit verbundenen Gefahren aufmerk-sam. Erklären Sie Ihrem Kind, dass der Schulweg kein Spielplatz ist und dass es ihn zügig zurücklegen soll. Sie trainieren damit erste wichtige Verhaltensregeln, die in der Grundschule im Sachunterricht vertieft und erweitert werden.

Mit dem Start in die Schule nehmen die Kinder aktiv am Verkehrs geschehen teil. Die Polizei macht zum Schul anfang in zahlreichen Aktionen alle Verkehrs-teilnehmer darauf aufmerksam.

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Was trägt die Schule bei?Die Verkehrserziehung ist im Lehrplan für die Grundschule verankert. Sie baut auf vorschulische Erfahrungen auf und soll die Kinder zu verantwortungsbewusstem Handeln im Verkehrsgeschehen anleiten. Die Schüler lernen, Gefahrenzonen im Straßenverkehr zu erkennen und sich darauf einzustellen. Sie lernen theoretische Regeln zur Verkehrs-sicherheit und sammeln praktische Erfah-rungen im Rahmen der Radfahrausbildung.

Tipps

• Wählen Sie den sichersten Schulweg!

• Üben Sie den täglichen Schulweg mit Ihrem Kind!

• Sehen und gesehen werden! • Fußgängerampeln und -überwege benutzen!

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Der richtige Schulranzen

Für Kinder ist der Schulranzen ein Schmuck-stück, das äußere Kennzeichen dafür, dass sie jetzt Schulanfänger sind. Für Sie als Eltern sind jedoch ganz andere Dinge von Bedeutung: Welcher Ranzen sitzt gut? Wo passen alle Hefte rein? Ist Platz für die Trinkflasche? Klappt der Deckel gut auf und steht der Ranzen von allein? Ist er robust und regendicht? All diese Fragen gilt es zu berücksichtigen.

Die wichtigsten Punkte sind folgende:Ranzen mit leuchtenden Farben und reflek-tierenden Streifen sind die beste Wahl, denn sie geben Ihrem Kind Sicherheit im Straßen-verkehr und sorgen für seine Sichtbarkeit. Ebenso beachtenswert ist das eigene Gewicht des Ranzens. Wenn erst Bücher, Hefte und andere Lernmaterialien hineinkommen, sind Rückenpolster und breite gepolsterte Träger besonders wichtig. Mediziner und Kranken-kassen warnen immer wieder vor zu schwe-ren Ranzen, die zu Haltungsschäden führen können. Deshalb soll das Gewicht des ge-packten Ranzens 10 Prozent des Körpergewichts des Kindes nicht überschreiten.Es ist gut, am Anfang den Ranzen gemeinsam mit Ihrem Kind zu packen und auf alle un-nötigen Sachen darin zu verzichten. Sie profitieren beide davon: Ihr Kind lernt so am besten, seine Schulsachen für jeden Tag voll-ständig dabeizuhaben und Sie sind sicher, dass der Ranzen nicht zu schwer wird. Hinweise an die Klassenlehrerin oder den Klassenlehrer helfen ebenfalls, unnötiges Gewicht zu vermeiden.

Zuckertüte und Schulranzen gehören zum Schul-anfang dazu. Der erste Ranzen ist für Kinder etwas ganz besonderes: Für jeden sichtbar macht er die ABC-Schützen zu Schulkindern.

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Tipps

• Ranzen mit leuchtenden Farben und Reflektoren wählen • Der Ranzen sollte nicht schwerer sein als 10 % des Körpergewichts des Kindes • Abends alle Sachen vorbereiten

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Gesundheitsförderung

Damit Ihr Kind erfolgreich lernen kann, ist ein Frühstück vor dem Weg zur Schule sehr wichtig. Gerade Schulanfänger befinden sich in einer körperlich entscheidenden Wachs-tumsphase. Eine gesunde Ernährung mit ausreichenden Nährstoffen ist eine wichtige Voraussetzung für Konzentration, Ausdauer und Freude am Lernen. Aber die Energiereserven sind nach den ers ten Unterrichtsstunden schon aufgebraucht – ein Schulfrühstück ist nötig. Wenn Sie das Pau-

senbrot für Ihr Kind vorbereiten, sollten Sie auch den jeweiligen Tagesablauf, die Unter-richtsdauer, Sportstunden und Nachmittags-veranstaltungen berücksichtigen. Geben Sie immer Obst, Gemüse und etwas zu trinken mit und denken Sie bitte an eine sichere Verpackung.Kinder brauchen jeden Tag Gemüse und Obst. Fünf Kinderhände voll empfehlen die Exper-ten: zum Beispiel ein Apfel für die Schule, eine Portion Gemüse zum Mittag essen, am Nachmittag Orangensaft oder getrocknete Früchte und abends leckere Rohkost.Es ist wichtig, dass Ihr Kind ausreichend trinkt: Mineralwasser pur, mit Saft gemischt oder ungesüßter Früchtetee machen richtig fit. Mindestens ein Glas Obst- oder Gemüse- saft am Tag. Kinder, die regelmäßig trinken, sind sowohl in der Schule als auch in der Freizeit leistungsfähiger. Ihre Konzentrations-fähigkeit verbessert sich, Aufmerksamkeit und Lernbereitschaft werden erhöht.Gemeinsame Mahlzeiten machen der ganzen Familie Spaß und regen den Appetit ordentlich an. Kinder haben mehr Lust auf’s Essen – auch auf Gesundes –, wenn sie beim Einkauf und beim Zubereiten mithelfen dürfen. Essen Sie in Ruhe mit Ihrem Kind, nehmen Sie sich Zeit.

Gesunde Ernährung gibt Kraft für den Tag: Je mehr verschiedene Lebens mittel Ihr Kind bekommt, umso besser wird es mit Nährstoffen versorgt.

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Was trägt die Schule bei?In der Schule achten die Lehrerinnen und Lehrer auf regelmäßiges Trinken. Einige Schulen besitzen sogar Trinkbrunnen für ihre Schülerinnen und Schüler, um ausreichendes Trinken zu gewährleisten. Außerdem gibt es für alle Kinder eine feste Frühstückspause. In fast allen Grundschulen können die Kinder mit dem Frühstück auch Schulmilch trinken. Von den Molkereien werden oft Milchmix-getränke angeboten, die auch den Kindern schmecken, die Milch pur nicht mögen. Themen zur Gesundheitserziehung enthält auch der Lehrplan für die Grundschule. Oft arbeiten die Schulen dabei im Rahmen von Projekttagen mit außerschulischen Partnern zusammen.

Wann kommt der Schulzahnarzt?Einmal im Jahr untersucht eine Schulzahn-ärztin oder ein Schulzahnarzt die Kinder der Klassenstufen 1 bis 4 kostenlos. Im Falle einer nötigen Behandlung, z. B. von Zahn-karies, erhalten die Kinder einen Brief für ihre Eltern, der auf eine notwendige zahn-medizinische Behandlung hinweist.

Tipps

• Jeden Tag Gemüse und Obst essen • Ausreichend trinken • Mahlzeiten gemeinsam einnehmen • In Ruhe essen • Kinder müssen nicht aufessen

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Bewegung und EntspannungKinder sind von Natur aus aktiv: sie springen, rennen und hüpfen, klettern und spielen gern. Bewegung unterstützt die körperliche und geistige Entwicklung Ihres Kindes. Kinder sollen sich mindestens eine Stunde am Tag möglichst draußen bewegen. Mit der richti-gen Kleidung, zum Beispiel Regenjacke, Matschhosen, Schneeanzug, macht es draußen auch bei Regen und Schnee Spaß.Kinder brauchen Ruhepausen, um wieder neue Kraft zu schöpfen. Lassen Sie Ihr Kind nach einer aktiven Phase, nach dem Sport, nach wildem Spiel, nach dem Toben aus ruhen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu entspan-nen: Ihr Kind kann lesen, malen, träumen, schlafen oder Musik hören. Jedoch beim Fernsehen oder am Computer kommen Kin-der nicht zur Ruhe, auch wenn sie dabei stillsitzen.

Was trägt die Schule bei?Die Schule trägt zur körperlichen und geis-tigen Entwicklung der Kinder durch ein „Lernen mit allen Sinnen“ bei. Mit allen Sinnen bedeutet: hören – sehen – riechen – schmecken – tasten – den eigenen Körper spüren – sich bewegen. Im Unterricht aller Fächer bestehen Möglichkeiten dazu. Außerhalb der Schule stehen sehr häufig visuelle Reize im Vordergrund. Fernseh- und Computerbilder begleiten den Alltag, ebenso wie Lärm und Umgebungsgeräusche, welche die Konzentration der Kinder beeinflussen. Die Schule hilft, verschiedenste Sinnesreize zu einem Ganzen zu verknüpfen, damit sich

Körpergeschick und Denkvermögen der Schü-ler optimal entwickeln können.Regelmäßige Bewegungsübungen und Pau-senspiele tragen zur Förderung der motorischen Fähigkeiten und der Beweglichkeit der Kinder bei. Gezielte Gleichgewichtsübungen lassen die Sinne im Kind lebendig werden. Es spürt seinen Körper ganz bewusst.

Ausgeschlafen fällt Ihrem Kind das Lernen leichterMit dem Schulalltag lernt Ihr Kind auch, sich immer länger zu konzentrieren. Somit ist ausreichend gesunder und erholsamer Schlaf jetzt besonders wichtig. Grundschulkinder brauchen durchschnittlich etwa zehn Stun-den Schlaf, wobei Abweichungen vom Durchschnitt normal sind. Ein Kind braucht eben mehr, das andere weniger Schlaf. Gerade wenn Kinder noch zu unregelmäßigen Zeiten einschlafen und auf wachen, ist es ratsam, ihnen einen festen Rhythmus vorzugeben. Insbesondere wochentags sollten immer die gleichen Zubettgehzeiten eingehalten werden.

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Einschlafrituale, wie z. B. Vorlesen, können das Zubettgehen erleichtern und schaffen eine entspannte Schlaf atmosphäre.

Um morgendliche Hektik zu vermeiden, ist es empfehlenswert, gemeinsam mit dem Kind vor dem Schlafengehen alles herzurichten, was für den nächsten Schultag benötigt wird.

Weitere Informationen

Broschüren zu den Themen Ernährung, Bewegung, Stressregulation und Umgang mit Medien bei Kindern können kostenlos angefordert werden bzw. stehen im Internet als Download zur Verfügung.

• Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Die entsprechenden Kontaktdaten finden Sie im Anhang.

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Kinder und Medien

Fernseher, Computer Tabletts und Smartpho-nes sind heute ein fester Bestandteil der alltäglichen Lebenswelt unserer Kinder. Sie bieten viele Chancen für ein Kind, denn sie liefern auf interessante Weise wissenswerte Informationen, regen die Phantasie an und können Gespräche einleiten. Aber sie bergen auch Risiken: Manche Medieninhalte sind nicht kindgerecht, überfordern und verwirren Kinder und machen ihnen Angst.

Um selbstständig und verantwortungsbewusst mit Medien umgehen zu können, braucht Ihr Kind Unterstützung. Helfen Sie ihm, sich in der Medienwelt zurechtzufinden. Ein Kind wünscht sich Orientierung und Sicherheit – Sie können Ihrem Kind durch einen regen Austausch zur Seite stehen!Kinder brauchen Regeln im Umgang mit Fernseher und digitalen Medien.Fernsehen ist meist das zeitintensivste Me dium für Kinder. Immer von Neuem ist es spannend, witzig, unterhaltsam und informativ. So ver-wundert es nicht, dass auch jüngere Kinder das Fernsehen lieben. Sie mögen Trickfilme, Abenteuer- und Märchen filme, sehen aber auch Werbung, Gruselfilme und Krimis. Achten Sie auf die Fernsehgewohnheiten Ihres Kindes und suchen Sie mit ihm gemeinsam altersgerechte Sendungen aus. Außerdem ist es ratsam, feste Fernsehzeiten festzulegen. Das ist besonders wichtig, da auf einen Schul-anfänger täglich viele neue Eindrücke einstür-men, die er verarbeiten muss. Schaut er zu Hause viel fern, ist er leicht überfordert. Unaufmerksamkeit im Unterricht, Konzentra-tionsstörungen, Zappeligkeit und nachlassen-der Lerneifer können die Folge sein. Lassen Sie

Computer, Fernseher und Gameboy sind bei Kindern beliebt. Für den Umgang gilt: Auf das rechte Maß kommt es an.

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Ihr Kind bitte nicht zappen und allein fernse-hen. Sprechen Sie mit ihm über das Gesehene.Computerspiele sind für Eltern oft ein un-beschriebenes Blatt. Kinder dagegen sind ihren Eltern auf diesem Gebiet meist weit voraus. Wenn Ihr Kind am Tablett oder Handy spielt, sehen Sie ihm dabei zu, versuchen Sie es selbst einmal! Nur so sind Sie in der Lage, mitzureden und können entscheiden, welche Spiele Ihrem Kind gut tun und welche nicht. Auch hier gilt: Bieten Sie Ihrem Kind das Gespräch an und begleiten Sie es auf seinem Weg durch fantastische Welten. Grundschulkinder zwischen 6 und 10 Jahren sollten nicht länger als eine Stunde täglich fernsehen oder am Computer spielen. Ver-mitteln Sie Ihrem Kind Hintergrundwissen, wenn es danach fragt. Benutzen Sie Fern sehen und Computer nicht als Mittel der Belohnung oder Bestrafung und lassen Sie den Fernse-her beim Essen aus geschaltet.Kinder müssen erst lernen, Realität und Fiktion zu unterscheiden. Medien haben Einfluss auf Gefühle, Vorstellungen und Verhalten – Kinder gewinnen mit der Unterstützung ihrer Eltern die Fähigkeit, diesen Einfluss einzuschätzen und damit um zugehen. Schließlich entwickeln sie eigenständige Urteils- und Kritikfähigkeit.

Was trägt die Schule bei?Medienerziehung in der Grundschule möchte der Bedeutung der Medien gerecht werden. Deshalb wird Ihr Kind an den praktischen Umgang mit Medien herangeführt. Es ent-wickelt die Fähigkeit, sachgerecht, selbstbe-stimmt und kreativ mit ihnen umzugehen. Ihrer Entwicklung und ihrer Me diennutzung angemessen nähern sich die Kinder gemein-sam mit den Lehrerinnen und Lehrern diesem Thema. Oft stellen die Kinder eigene Medi-enbeiträge her, um ein sicheres Gefühl für Ursache und Wirkung bei Medien zu entwi-ckeln. Hierbei entstehen Bilder, Fotos, Hörspiele oder Druckerzeugnisse.

Tipps

• Auf feste Fernseh- und Computerzeiten achten

• Kinder sollen nicht zappen • Das Gespräch mit den Kindern suchen

Information und Beratung

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Der Bildungsserver informiert Sie umfassend rund um das Thema Schule und Ausbildung. Das Portal bietet Neuigkeiten, Informationen und Publikationen aus dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus. Hier finden Sie Antworten auf Fragen zu den Schularten, den Bildungswegen und vieles mehr.www.bildung.sachsen.de

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