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IN DIE ARMUTSBEKÄMPFUNG INVESTIEREN EinBlick Nr. 2/2007 Mikrokredite als neue Anlagemöglichkeit Ein Leitfaden für Kirchen und Privatpersonen François Mercier und Miges Baumann

EinBlick 2/2007: In die Armutsbekämpfung investieren

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Von François Mercier und Miges Baumann. Mikrokredite helfen gegen die Armut. EinBlick 2/2007 zeigt Anlagemöglichkeiten auf. Für Kirchen und Privatpersonen.

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In dIe Armutsbekämpfung InvestIeren

einblick nr. 2/2007

mikrokredite als neue Anlagemöglichkeitein Leitfaden für kirchen und privatpersonenFrançois Mercier und Miges Baumann

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Inhalt

Impressum

Herausgeber: Brot für alle/Fastenopfer,Bern,Februar2007

Redaktion: FrançoisMercierundMigesBaumann

Beiträgevon: ChristophStückelberger,MarcelBudmigerundChristianeFaschon.HerzlichenDank

anMarkusBrun,HellaHoppeundKarlRechsteinerfürihreKommentare

BilderundGrafiken: Oikocredit/K.Rechsteiner,BFA/F.Mercier

Grafik: AdvicoYoung&Rubicam,Zürich-Gockhausen

Bestellungen: Brot für alle,Monbijoustrasse29,Postfach5621,3001Bern

Fastenopfer,Alpenquai4,Postfach2856,6002Luzern

Telefon0412275959,Fax0412275910,[email protected]

Preis:

editorial 3–4 IndieArmeninvestierenKirchenundInvestitionen

kapitel I Wie Investitionen zur Armutsbekämpfung beitragen können 5–151.1WassindMikrokredite?1.2WiekanninMikrokrediteinvestiertwerden?1.3SindAnlageninMikrokreditesicher?1.4SindRenditeundProfitmitArmutsbekämpfungvereinbar?1.5WelcheGender-AuswirkungenhabenInvestitionen?

kapitel II praktische Hinweise 16–22 2.1Woinvestieren?2.2Wievielinvestieren?2.3GeldundEthik–einepraktischeCheckliste2.4WelcheweitereMöglichkeitengibtes?

Ihr engagement zählt 23

beilage: Anlagemöglichkeiten

Telefon0313806565,Fax0313806564,[email protected]

CHF9.–

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«Ethische»Investitionensindin.Sozialöko-logischeAnlagefonds investierenabervor-wiegend indie500grösstenUnternehmenderWelt.DieserEinBlickzeigtnunMöglich-keitenauf,wieKirchenundPrivatpersonenGeldauchinKleinstunternehmeninarmenRegionenanlegenkönnen.ImJahr2001habenBrot für alleundFasten-

opfermiteinerKampagneaufgerufen,sozialeundökologischeKriterienbei Investitions-entscheiden zu berücksichtigen. Seither istdieZahldersozialverantwortlichenAnlage-fondsstarkgestiegen.DiesisterfreulichundhatDruckaufvieleUnternehmenfürmehrsozialeVerantwortungausgeübt.BeieinemzweitenBlickistjedochkeinwe-sentlicher Unterschied zu anderen börsen-kotiertenFondsfestzustellen.Miteinpaarinnovativen Ausnahmen investieren beideFonds-Kategorienin(fast)diegleichenmul-tinationaleKonzerne:Novartis,Coca-Cola,Shellusw.KeinGeldfliesstdirektdorthin,woesammeisten gebraucht wird: In benachteiligteRegionen,wo2.8MilliardenMenschenmitwenigerals2US$proTagauskommenmüs-

sen.AnlagefondsnehmenzudemanderBör-senspekulationteil,derenFinanzkrisenka-tastrophaleAuswirkungenfürEntwicklungs-länderhaben.MitdiesemLeitfadenzeigenwir,dassindieEntwicklungarmerLänderinvestiertwerdenkann.Neue(undwenigerneue)Anlagemög-lichkeitenexistieren,dieeserlauben,GeldinMikrobankeninarmenLändernanzulegen.Diese Mikrobanken gewähren Kredite anKleinstunternehmer/innen,damitdieseren-tableGeschäfteinderlokalenGemeinschaftaufbauenkönnen.MitwenigGeldwirdihrLebensstandardnachhaltigverbessert.DerersteTeildieserBroschürezeigt,wieIn-vestitioneninMikrokreditezurArmutsbe-kämpfungbeitragenkönnen.ImzweitenTeilwerdenpraktischeundrechtlicheFragenbe-antwortet.DieBeilagegibteineÜbersichtzukonkretenAnlagemöglichkeitenmitVertre-tunginderSchweiz.DerLeitfadenrichtetsichanKirchgemeindenundPfarreien, andereOrganisationenundPrivatpersonen,welcheTeiledesVermögensinKleinstbankenzugunstenechterArmuts-bekämpfunganlegenmöchten.

editorial

MigesBaumannBrot für alle

FrançoisMercierBrot für alle

weibliche/geschlechtsneutrale Formen verwendet.

In die Armen investieren

PS: Um den Text möglichst leserlich zu gestalten, haben wir in dieser Broschüre nicht immer

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EinKindistdenElternanvertraut,abernichtihr Besitz. Die Erde mit ihren natürlichenRessourcenistunsallenzurFörderungge-lingendenLebensundsorgsamenUmgangsanvertraut.Eigentumistsozialpflichtig, istalsoinVerantwortunggegenüberderGemein-schaft und Gesellschaft zu nutzen. SolcheAussagen aus Taufgottesdiensten sowiekirchlicherUmwelt-undSozialethikgeltenauchfürdenUmgangmitGeld:Geld,wieallemateriellenGüter,erforderteinenverant-wortlichenUmgang,sodassdamitunterstütztwerdenkann,waszumGelingendeseigenenLebenswiedesjenigenderNächsten,beson-dersderBedürftigen,nötigist.Zum verantwortlichen Einsatz von Geldgehört die laufende Ausgabenpraxis, vomEigenbedarf bis zur Spendenpolitik, aberauchderUmgangmitjenemGeld,dasnichtkurzfristigverbraucht,sondernfürdieeigeneSicherheitoderjenevonMitarbeitendenoderInstitutionenangelegtoderinvestiertwird.ZudenGeldanlagenhabenderReformierteWeltbund an seiner Vollversammlung inAccra2004sowiederÖkumenischeRatderKircheninseinemDokument«AGAPE»zurwirtschaftlichenGlobalisierung2005Emp-fehlungenverabschiedet.DerSchweizerischeEvangelischeKirchenbundhatdieseinseiner

Schrift «Globalance. Christliche Perspek-tivenfüreinemenschengerechteGlobalisie-rung»aufgenommen:«EmpfehlungdesSEKan die Mitgliedkirchen und ihre Kirchge-meinden, den Anteil ethischer und damitnachhaltigerGeldanlagenandengesamtenGeldanlagen der Kirchen innerhalb dernächstenvierJahre(auf)mindestens20%zuerhöhenundökumenischeMikrokreditpro-grammezuunterstützen.»EbensosetztsichJustitia&Pax,dieKommissionderschwei-zerischenBischöfefürFriedenundGerech-tigkeit,fürethischeGeldanlagenein.WasethischeundnachhaltigeGeldanlagen,welches ihre Chancen und Grenzen sind,wird inder vorliegendenBroschüre aufge-zeigt.Wasdarunterzuzählenist,istinderheutigen Anlagewelt relativ klar definiert.DerErfolgderMikrokreditehatzurGenügebewiesen,dassdieseeinsehrwichtigesIns-trumentderEntwicklungsind.Eine grosse protestantische Kirche in denPhilippinenlegteinenTeilihrerPensionskas-sengelder beim Ökumenischen Darlehens-fondsECLOFindenPhilippinenan,umsoin Arme zu investieren. Ein ermutigendesVorbildfürKirchenundihrePensionskassenauchinderwohlhabendenSchweiz.

kirchen und Investitionen

ChristophStückelbergerLeiterdesInstitutsfürTheologieundEthikSchweizerischerEvangelischerKirchenbund

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MehrundmehrPersonenundInstitutionenwollen ihr Geld nach sozialen und ökolo-gischen Kriterien anlegen. In der SchweizwächstdasVolumenethischerGeldanlagen.EndeJuni2006warenesrund5MilliardenFranken(s.Grafik).AuchandereeuropäischeLändererlebeneineähnlicheEntwicklung.Diesogenannten«SociallyResponsibleInvest-ments»odersozialverantwortlichenInvesti-tionen,dienebendertraditionellenFinanz-analyseauchsozialeundökologischeKrite-rienberücksichtigen,sindausihrerNischeherausgekommen.BeidenEthik-oderÖkofondswerdenvorwie-gendglobaleKonzernemitSitzinIndustrielän-dernberücksichtigt,welchesozialverträglichproduzierenoderökologischeMindeststan-

dardseinhalten.SowerdenAnreizefürFirmengeschaffen,sichethischerzuverhaltenundinihremJahresberichttransparentübersozialeundökologischeAnliegenzuberichten.WährenddiefinanzielleRenditedieserFondsgenauanalysiertwird, istes jedochweitge-hend unklar, welche sozialen und ökolo-gischen Auswirkungen diese Investitionenhaben. Monsanto-Aktien waren im Öko-Fonds«GlobalEnvironmentFund»zufin-den.DerÖl-KonzernExxonMobil,der imVisiervonUmweltorganisationenfürseineAktionen gegen Klimaschutzmassnahmensteht,befandsichimPortfoliovielerEthik-fonds.ExxonMobil,dergrosseNutzniesserdes Irak-Krieges, ist sogar die wichtigsteInvestitiondesDowJonesIslamicFund.

Wie Investitionen zur Armutsbekämpfung beitragen können

konventionelle ethikfonds berücksichtigen zwar ökologische und soziale kriterien, investieren jedoch nicht in arme regionen, wo der bedarf an wirtschaftlicher entwicklung am grössten ist. neue mikrokredit-fonds füllen jetzt diese Lücke. das bietet gemeinnützigen Organisationen die möglichkeit, ihre Anlagepolitik im einklang mit ihren prinzipien zu tätigen.

Juni 2003 Juni 2004 Juni 2005 Juni 20060.5

1.0

1.5

2.0

2.5

3.0

3.5

Grüne, soziale und ethische Fonds in der Schweiz

(Milliarden EUR)

Quelle: Avanzi SRI Research, 2006.

Die Ethikfonds erleben in der Schweiz einen Boom. Doch wenig Geld kommt den armen Regionen der Welt zugute.

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Von Investitionen in Mikrokredite können nicht nur benachteiligte Menschen wie dieser Bäcker in Nicaragua, sondern auch Sie profitieren.

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In die Armutsbekämpfung statt in die spekulation investierenIndenarmenRegionenderWelt leben2.8MilliardenMenschenmitwenigerals2US$pro Tag. Doch das Geld der sozialverant-wortlichenFondsfliesstkaumdorthin.AusentwicklungspolitischerSichtistdiesunbe-friedigend,weildiesevonderglobalenWirt-schaftausgeschlossenbleiben.Auchdiesogenannten«emergingmarketfunds»,welcheindieaufsteigendenMärktevonSchwellen-ländernwieBrasilienoder Indienanlegen,erwerben vielfach staatliche Obligationen,investieren in Rohstoffe oder unterstützenz.T. den problematischen Bergbau. DamitfliesstdasangelegteGeldhöchstensindirektindieArmutsbekämpfung.DieInvestitionenerfolgenmeistanderBörseinFormvonAktienundObligationen.SomitwerdenspekulativeKapitalflüssemitKauf-undVerkaufstransaktionenweiterangeheizt.IndenletztenJahrenhabenPanikreaktionen

aufFinanzmärktenundFinanzkrisenverhee-rendeFolgenfürarmeLändergehabt.Nurca.5%derBörsentransaktionensindneueInvestitionen,derRestistlediglicheinHandelvonbestehendenWertpapieren.DerBörsen-wertentsprichtnichtdemGeld,dasbeiderEmission der Aktien oder Obligationen inUnternehmengeflossenist.Wer aber nicht an der Börse spekulierenmöchte,kanninMikrofinanzorganisationeninvestieren,welchedasGeldanBetriebeinEntwicklungsländernverleihenunddenAr-men direkt zugutekommen lassen. Es gibtheute diverse Möglichkeiten, direkt in dieArmutsbekämpfunginEntwicklungsländernzuinvestieren.BesondersbewährthabensichInvestitioneninMikrokredite.Sie:– bietenHilfezurSelbsthilfeundermög-

lichenunabhängigesWirtschaften– stärkendielokaleWirtschaft– erwirtschafteneineRenditefürdie

Investoren

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Wie investieren gemeinnützige Organisationen ihr geld ? top und flop.

top: die bethlehem mission Immensee und ihre pensionskasseDieBethlehemMissionImmensee(BMI)vermitteltFachpersonen,diesichinLänderndesSüdensfüreinenachhaltigeEntwicklungeinsetzen.DiesearbeitenimGesundheitswesenundinderBildung,inderSozial-,Jugend-undPastoralarbeit.Siehelfenmitwirtschaft-lichenKleinprojektenArbeitsplätzezuschaffen.EinspeziellesAugenmerkgiltderFrauen-förderung.DieBMIunddasMissionshausImmenseeinvestiertenvorüber20JahreneinenTeilihresVermögensinAnteilscheinevonOikocredit(Porträts.Beilage),umzurArmutsbekämpfungmitHilfevonProjektdarlehenundMikrokreditenbeizutragen.LetztesJahrwurdebeschlossen,dassauchdiePensionskassevonBMI,dieStiftungPerso-nalvorsorgeBethlehem,AnteilscheinevonsozialverantwortlichenOrganisationenerwer-bensoll.PensionskassenunterliegenspeziellenAnlagebeschränkungen.DerStiftungsrathatinseinerAnlagepolitikfestgelegt,dassneu5%derüberobligatorischenPensionsgelderinethischeGeldanlageninvestiertwerdenmüssen.DieersteInvestitionerfolgteebenfallsinOikocredit. Quellen: BMI, Oikocredit

flop: die bill & melinda gates-stiftungDiegrössteStiftungderWelt,diejenigevonMicrosoft-GründerBillGatesundseinerFrau,erreichteinVermögenvon66MilliardenUS$, inklusivedervonWarrenBuffet,demzweitreichstenMannderWeltnachBillGates,versprochenen31MilliardenUS$.ZumVergleich:DiesistmehralsdasBruttoinlandproduktallerNationenSubsahara-AfrikasausserSüdafrikaundNigeria.DieGates-StiftungspendeteinenGrossteilihrerErträgefürGesundheits-undKinderpro-grammeinEntwicklungsländern.DochdieAnlagenderStiftungwidersprechenihrenZie-lenkrass.DieStiftunghatgrosseInvestitionenin:– einerimGesundheitswesentätigenFirma,diewegenBetrug,Gewinnausunnötigen

medizinischenOperationenundBestechungjahrelangangeklagtwurdeunddeswegenineinemVergleich1.5MilliardenUS$zahlenmusste

– Unternehmen,diegemässUS-RegierungMenschenrechteinAfrikaverletzenundvonKinderarbeitprofitieren

DieGates-StiftunghatzudembedeutendeInvestitioneninFirmen,dieinGlücksspielenundmitAlkoholtätigsindoderdiedenKlimaschutzunterminieren.AndereInvestitionenbetreffenKonzerne,diewegenMissbrauchimImmobilienmarktangeklagtsind.NachentsprechendenZeitungsberichtenimJanuar2007hatnundieGates-Stiftungange-kündigt,ihreAnlagepolitikzuüberprüfen. Quelle: Los Angeles Times, Jan. 2007

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Irene Castro Quilca, Bäuerin und Händlerin im peruanischen Hochland. Dank Kleinstkrediten der peruanischen Mikrokredit-Institution Confianza schaffte sie den Weg aus der Armut und baute sich ein erfolgreiches kleines Geschäft auf. Bild: Oikocredit

DieArmensindnichtarmanGeschäftsideen,sondernesfehlenihnenblossdieMittel,umdieseindieTatumzusetzen.DasGeld,dasdie Schneiderin in Lateinamerika für eineneueNähmaschinebraucht,daseinRikscha-FahrerinIndienfüreinneuesFahrzeugbe-nötigt,oderdaseinFischerinAfrikafüreineigenesNetzhabenmüsste,istoftschwerzuerhalten. In Entwicklungsländern hat einGrossteilderBevölkerungkeinenZugangzuKreditenoderanderenFinanzdienstleistun-gen.ArmeMenschenkönnenkeineGaran-tienabgebenunddiegewünschtenBeträgesind oft zu klein und somit uninteressantfürgrosseFinanzinstitute.DamitdieseMen-schen trotzdem eine Chance auf ein Dar-lehenhaben,bietenMikrofinanzinstitute(oft

Nicht-Regierungsorganisationen) Kleinst-krediteauchohneGarantienan.DiekleinenBeträgemitkurzerLaufzeitkommenspeziellarmen,aberwirtschaftlichtätigenMenschenzugute.Kleinstunternehmer/innenerhaltensoeineChanceauf einhöheresEinkommen.ZieldieserKreditgewährung istnichtNothilfefür die Ärmsten, sondern die Geschäfts-tätigkeit.DamitwirddieWirtschaftindenLänderndesSüdensgefördert.Denn:Gibtes keine Kleinstbanken, bleiben Kleinst-unternehmerarmodersiewerdenvoninoffi-ziellenGeldverleihernabhängig,dieoftmitWucherzinsendieArmutdieserMenschenausnutzen.

1.1 Was sind mikrokredite?

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Dieser Barbier führt eines der 40000 Kleinst-unternehmen, die dank eines Kredits von der Mikrokredit-Institution Padme in Benin eine Existenz aufbauen können. Bild: Oikocredit

Nützliche Referenzen zum Thema Mikrokredit im Internet (auf Englisch):

– UNO International Year of Microcredit: www.yearofmicrocredit.org

– Virtual Library on Microcredit and Microfinance: www.gdrc.org/icm

– Microfinance Gateway: www.microfinancegateway.org

Besonders interessant sind MikrokreditefürFrauen(vgl.auchAbschnitt1.5).FrauenhabenpraktischkeinenZugangzudenher-kömmlichenFinanzdienstleistungenundgel-ten in vielen Ländern als kreditunwürdig.UmgekehrttragensieoftdieVerantwortungfürdieFamilieundsindsobesondersmoti-viert,nachhaltigzuinvestieren.Frauenzah-lenMikrokrediteimDurchschnittzuverläs-sigerzurück,bessersogaralsdieskommer-zielle Banken von ihren Kunden gewohntsind.DieKleinstkreditnehmendensindmeis-tensauchFrauen.

ein Instrument zur Armutsbekämpfung, nicht ein AllheilmittelMikrokredite sind ein Instrument zur Ar-mutsbekämpfung in Entwicklungsländern,aberkeinAllheilmittel.ExtremArmenohneregelmässigesEinkommenkanndamitnichtgeholfenwerden.Diesewürdendamitwahr-scheinlichsogarindieSchuldenspiralegetrie-ben.AuchinGemeinschaften,dieübereinengrossen geografischenRaumverteilt lebenodernurüber eine spärliche Infrastrukturverfügen, bringen Mikrokredite nicht dengewünschten Erfolg. Kleinstkredite sinddannsinnvoll,wenneinkleinesKapitalunddieMöglichkeitenzuUnternehmertumvor-handensind.MikrokreditekönnenebensowenigNothilfeoderEntwicklungszusammen-arbeit ersetzen. Sie müssen komplementärdazuverstandenwerden.BesondershilfreichsindMikrokredite,wennsiemitderMög-lichkeitzumSparenverbundensind.

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In Chile konzentrieren 18% der Unternehmen ca. 75% der Bankkredite. Die kleinen und mittleren Unternehmen (60%) erhalten dabei nur 15%. Neue Finanzinstrumente ermöglichen die Anbindung der Kleinstunternehmer/innen in benachteiligten Regionen an die Kapitalmärkte.

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75%

Millionen von Kleinstunternehmer/innensind noch ohne Zugang zu finanziellenGrunddienstleistungen wie kommerziellenKrediten und Sparkonten (s.Grafik) aberauchzuweiterentwickeltenFinanzproduktenwieVersicherungen,Kreditkartenusw.Mikrokreditewerdenvon«Mikrobanken»–auch Mikrofinanz-Institute genannt – undvonGenossenschaften,ProduzentengruppenundanderenorganisiertenSelbsthilfegruppenangeboten.UmdasWachstumdererfolgreichenKleinstbankenunddamitdiepositivenEntwick-lungseffekteermöglichenzukönnen,brauchtesAnleger.SokönnendieseInstitutedenhohenBedarfanKreditenmittelsRefinanzierungs-kreditendecken.Diesübernahmenursprüng-lichOrganisationenderEntwicklungszusam-menarbeit.NunreichenaberdieverfügbarenöffentlichenMittel–trotzklarwahrnehm-barenErfolgen–beiweitemnichtaus,umdiesteigendeNachfragebefriedigenzukönnen.

ZahlreicheKleinstbankenhabeneineGrösseundRentabilitäterreicht,diefürInvestorenausdemprivatenSektorinteressantwerden.Ihre Kapitalanlagen erzielen eine «sozialeRendite»,d.h.sieleisteneinenbedeutendenBeitragzurArmutsreduktion.AusderSichteinesAnlegers,deramMikro-kreditinteressiertist,gibtesmehrereAnlage-möglichkeiten(s.auchKapitel2undBeilage):

Anteile an AnlagefondsAnlagefondssindeinsehrpopuläresInvesti-tionsproduktundBankenbieteneinegrosseVielfaltanAnlagefondsinallenmöglichenSektoren an. Mit Anlagefonds kann manseine Investitiondiversifizieren, da in eineMischung(Portfolio)vonvielenWertpapiereninvestiertwird.AnlagefondswerdenvonderzuständigennationalenFinanzaufsichtüber-wacht, inderSchweizvonderEidgenössi-schenBankenkommission.

1.2 Wie kann in mikrokredite investiert werden?

MeistensGrosskundenundExportindustrien

instädtischenGebieten

MeistenskleineundmittlereUnternehmen(vieleKleinstunternehmerinländlichenRegionen,daruntervieleFrauen,habenüberhauptkeinenZugangzuKrediten)

NeueFinanzierungsmöglichkeitenfürMikrobankendankAnlagefonds,

Genossenschaften,Garantiefondsusw.

1�% 60%

BankenundMikrobanken 15%

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NeuerdingsgibtesAnlagefonds,welcheinMikrofinanz-Instituteinvestieren.DasKapi-talallerAnlegerwirdimFondsgesammeltundvomFondsmanagementv. a.inSchuld-scheinen von Kleinstbanken angelegt. EinInvestorkannAnteiledesFondsüberseineHausbankkaufenundverkaufen,wobeiesinderRegeleinenMindestbetraggibt.DerersteAnlagefonds in Mikrokredite wurde 1998vonDEXIA/BlueOrchardgegründet.

Anteile an genossenschaftenAndersalsbeiAktiengesellschaftenhabenineinerGenossenschaftalleAnlegerdasgleicheStimmrecht, unabhängig von der AnzahlihrerAnteilscheine.AlsAnleger/in,der/dieAnteilscheineerwirbt,sichertmansichnichtnurallfälligeGewinnausschüttungen, son-dernauchMitsprache.DasKapitaleinerimMikrokreditspezialisier-tenGenossenschaftkanninFormvonKreditenanKleinstbankenweitergegebenwerden.DievermutlichältesteGenossenschaftindiesemBereichistdieOikocredit,gegründet1975.SieistauchdiegrössteprivateFinanziererinvonMikrokreditprojektenweltweit.ImGegenteilzuAnlagefondsfolgenGenos-senschaftenehereinemEntwicklungsansatzundinvestierennichtnurinMikrobanken,sondernauchinSelbsthilfegruppen,Genossen-schaftenusw.SieförderndamitsolidarischeWirtschaftsformeninEntwicklungsländernwiez.B.imBereichdesfairenHandels.Ge-nossenschaftenarbeitenauchmitSpenden,z.B.fürdietechnischeUnterstützungihrerPartner.

Anteile an garantiefondsEinGarantiefonds gewährt keinenKredit,sondernGarantienaufderBasisseinesKapi-tals.ImBereichMikrokreditwerdenGaran-tieneingesetzt,umKleinstbankenzuermög-

lichen,beiherkömmlichenBankenundinter-nationalenFinanzinstitutionenRefinanzie-rungskreditezuerhalten,dadiesemeistGa-rantieninverschiedenenFormenverlangen.GarantienhabenauchdenVorteil,dasssiemeistensnureinenTeil(z.B.½oder¹⁄³)einesKredites decken und somit einen «Hebel-effekt»aufdemangelegtenKapitalermög-lichen.FürjedeninvestiertenFrankenkanneineKleinstbankdadurcheinenKreditvon2bis3Frankenerhalten.DasKapitalverlässtdieSchweiznicht,wasAnlegervormöglichenRisikenschützt,insbesonderevorWährungs-abwertungenindenLändern, indenendieKleinstbankenarbeiten.

sparkontoDie häufigste private Anlageform ist dasSparkonto. Mit diesem Kapital kann eineBanksinnvolleProjektefinanzieren.InderSchweizgibtesnochkeineBank,welchemitSpareinlagen Mikrokredite finanziert. ImAuslandexistiereneinigeBanken(z.B.Trio-doszusammenmitderbelgischenOrganisa-tionAlterfin),beidenendieseMöglichkeitbesteht.DieAlternativeBankABSunddieFreieGemeinschaftsbankBasel (BCL)ver-wenden das Geld von Sparkonten nachethischenKriterien.

direkte Investitionen in mikrobankenEs ist möglich, sein Geld direkt in ausge-wählteMikrofinanzinstitutezuinvestieren.DieseMöglichkeitistabermiteinemhohenRisikoverbunden,danuraufeineKartege-setztwird.Anlagefonds,GenossenschaftenoderGarantiefondshabeneinenbesserenRi-sikoausgleichundsindfürKirchgemeindenundPrivatpersonenehergeeignetalsInvesti-tionsmöglichkeiten. Direkte InvestitionensindnurfürSpezialistenabeinembestimm-tenBetragempfehlenswert.

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Investitionen in Entwicklungsländern enthalten Risiken. Die in Mikrokredite getätigten Investitionen sind jedoch nicht an die Schwankungen der weltweiten Börsen gekoppelt.

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DieBörsenschwankungenindenletztenJah-renhabenvieleInvestorenerschreckt.KeineInvestitionistfreivonRisiken.Mikrofinanz-institutesindjedochnichtbörsenkotiertunddaherweitgehendunabhängigvonderBörse(s.Grafik).DaKleinstbankenKreditegewähren,sindsieanersterStellemitRückzahlungsrisikenkon-frontiert.DieinderBeilageerwähntenOrga-nisationenwurdenvonunsausgewählt,weilsie die Kreditportfolios von Kleinstbankensorgfältigprüfen.VieleKleinstbankenweisensehrguteRückzahlungsratenaus.DieGrös-serenderKleinstbankensindzudemoftderFinanzaufsichtihresLandesunterstellt.Mikrobankensindindenärmstenundinsta-bilstenLänderntätig.IhreKreditewerdenanKleinunternehmervergeben,welcheoft iminformellenSektortätigsind,dernurschwachandenformellenWirtschaftsverlaufgekop-

peltist.KleinstbankensinddeshalbvonKon-junkturschwankungenwenigerbetroffenalsandereFinanzinstitute.VieleKleinstbankenhabenbewiesen,dasssieerfolgreichinRegio-nenarbeitenkönnen,indenensichkommer-zielleBankennichtzubetätigenwagen.InvestitionenausderSchweizwerdenmeis-tensinSchweizerFranken,USDollaroderEurogetätigt.DiesbeinhalteteinWährungs-risiko.EinigeKleinstbankenverwendendes-halbMethodenzurDeckungvonWährungs-abwertungen. Garantien (s.Abschnitt 1.2)könnendiesesRisikovermeiden.Wichtigist,dassdieinderBeilageerwähntenOrganisationeninvieleKleinstbankenver-schiedenerLänderinvestieren,waseineRisi-koverteilungund-verminderunggewährleis-tet.VerschlechtertsichdieSituationineinemLandinAfrika,sindandereInvestitioneninLateinamerikadavonnichtbetroffen.

1.3 sind Anlagen in mikrokredite sicher?

CS BF Emerging Markets B Dexia Micro Credit Fund

Wertentwicklung in den letzten drei Jahren des Dexia Micro-Credit Fund und eines Fonds von Credit Suisse,

welcher in Obligationen in Schwellenländern investiert. Indexbasis: 31.12.2003 = 100 US Dollars.

95.00

100.00

105.00

110.00

115.00

120.00

125.00

130.00

135.00

140.00

12.033.04

6.049.04

12.043.05

6.059.05

12.053.06

6.069.06

12.06

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DieverlangtenZinsenderMikrofinanz-Ins-titutesindofthoch–nichtseltenbetragensie20%bis40%proJahr.DürfenvonarmenMenschensohoheZinsengefordertwerden?MüssenKleinstbankenüberhauptGewinneerzielen,wennMikrokreditedochprimärdieSituationderArmenverbessernsollen?KreditehabenzumZiel,rentableGeschäftezu finanzieren. Sie unterscheiden sich vonSpenden,diederLinderungvonNotsituatio-nen dienen oder staatliche Ausgaben (wieBildung,Gesundheitusw.)inarmenLändernübernehmen.SpendenfürEntwicklungspro-jektesindnötig.DarüberhinausbrauchtesaberauchKredite,umdieWirtschaftzuent-wickeln.ArmeMenschenbenötigenebenfallsZugangzuFinanzdienstleistungen.Kreditemüssenzurückbezahltwerden.VieleBankensindKonkursgegangen,weilsieihreKostenundRückzahlungsratennichtunterKontrollehieltenoderweilderEindruckver-mittelt wurde, dass Kredite «Geschenke»waren.

selbstfinanzierung anstrebenKleinstbanken müssen profitabel sein, umüberlängereZeitaufdieBedürfnissederAr-meneingehenzukönnen.EinMikrofinanz-institutstrebteinenachhaltigeSelbstfinan-zierungunddamitUnabhängigkeitvonSub-ventionenundEntwicklungshilfean.DeshalbmüssenauchdieadministrativenKostenge-decktsein.SpendengelderundEntwicklungs-hilfe sindbeimAufbauderKleinstbankenwichtig.NacheinigenJahrenmusssichdasInstitutselberfinanzierenkönnen.HierwirdneuesKapitalbenötigt.

MikrokrediteverursachenhöhereKostenfüreinFinanzinstitutalsnormaleKredite.DanurkleineBeträgevergebenwerden,istderAufwandzurKreditvergabegross.DeshalbistderRückzahlungszinshöheralsbeiher-kömmlichenBanken.SolcheZinsratensindjedochimmernochniedrigeralsdieeinzigeAlternative,diedenKleinunternehmernsonstzurVerfügungsteht:Lokale,oftillegalarbei-tendeGeldverleiher,dieZinsenvonzumTeilüber100%verlangen.

die banken retten (noch) nicht die WeltNichtalleKleinstbankensindhochrentabel.Anlagefonds,dieKleinstbankenrefinanzie-ren,erreichennurdiegrösserenderMikro-finanz-Institute.Eswirdgeschätzt,dassnuretwa2–5%allerKleinstbankenohneSub-ventionenarbeitenkönnen.WenndieArmuts-bekämpfung ein sehr lukratives Geschäftwäre,hätten esGrossbanken schon längstfinanziert.VieleKleinstbanken,dienochkeinerentableGrösseerreichthaben,brauchenUnterstüt-zung,umwachsenzukönnen.Organisationenwiez.B.Oikocredit,ECLOFoderderInter-nationaleGarantiefondsFIG(s.Beilage)wid-mensichaucheinemmittlerenSegmentvonKleinstbanken.SieunterstützendamitauchkleinereGenossenschaftenoderSelbsthilfe-gruppen.SiearbeitenmitKreditenaufGrundkommerzieller Prinzipien, bieten hingegennichtimmerZinsenfürdieAnlegeran.InvestitioneninMikrokreditesindkeinAll-heilmittel(vgl.Abschnitt1.1),abersiehabeneine nachweisbare soziale und wirtschaft-licheWirkung.Deshalblohntessich,insieunddamitindieArmutsbekämpfungzuin-vestieren.

1.4 sind rendite und profit mit Armutsbekämpfung vereinbar?

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Wo wird investiert und wer profitiert vonKrediten? Finanzinvestitionen haben auchaufdieGeschlechterverhältnisseAuswirkun-gen.FrauenundMännerprofitierenunter-schiedlichvomheutigenFinanzsystem(vgl.Kasten).InvestitioneninMikrokreditelegenWertaufGendergerechtigkeit,weildieweltweiteAr-mutinsbesondereFrauenbetrifft.ZumÜber-leben müssen Frauen mit einem niedrigenEinkommenmeistalsselbständigeKleinst-unternehmerinnen im informellen Sektortätigsein.HierhabensiekeinenZugangzuBanken.InEntwicklungsländerngewährenkommerzielleGrossbankenvorwiegendanmännlicheGrosskundenoderanvonMän-nerngeführteExportfirmenKredite.DerStatusarmerFraueninbenachteiligtenRegionenkanndurchdenZugangzuFinanz-dienstleistungennachhaltigverbessertwer-den.EinverbesserterWirtschaftsstatusderFraubedeutetaucheinebessereStellunginderFamilieundGesellschaft.DamitkannsiesichbessergegenGewaltschützen.SiehatdieMöglichkeit, eigenes Kapital aufzubauen,welchessiefürHaushaltundKinderausge-benkann.FürvieleFrauenisteinezukunfts-orientierteSicherheitwichtig.WennUnterneh-merinnenZugangzuFinanzmärktenhaben,wirddieArmutgesamtgesellschaftlichwirk-sambekämpft.

1.5 Welche gender-Auswirkungen haben Investitionen?

die globalisierte finanzwelt aus gender-sicht

WelcheVerzerrungenbringtdieGloba-lisierungderFinanzdienstleistungenausGender-Sicht?DasNetzwerkWIDE(WomeninDevelopmentEurope)hatvierProblembereicheidentifiziert:1) Undemokratisch:Frauensindin

EntscheidungsprozesseninFinanz-institutionenunterrepräsentiert

2) Ungerecht:Frauenhabeneinenein-geschränkterenZugangzuKreditenundanderenFinanzdienstleistungenalsMänner

3) Ineffizient:UnternehmerinnenwerdenalsKreditnehmerinnenvernachlässigt,wobeiFrauenofthöhereRück-zahlungsratenalsMännerausweisen

4) Instabil:DieglobalenFinanzkrisenhabenvieleFraueninprekäreAnstellungssituationengetrieben

Aus: Global Finance and Gender,

Irene van Staveren, Mai 2001, WIDE

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mikrokredit-Institute erreichen mehr frauenDieExpertengruppe«FrauenundFinanzen»derVereintenNationenhatineinemBericht1995festgehalten:«VielearmeFrauensindAnalphabetinnen.Dashindertsienicht,einerfolgreiches Geschäft zu führen, ist abereine Hürde, um einen Standardkredit voneinerBankzuerhalten.ArmeKleinstunter-nehmerinnenpassennichtzumtraditionellenBildeines‹Kreditnehmers›».FrauenleistengrosseArbeit,besitzenformelljedochnureinenkleinenTeilderWirtschafts-güter.InsbesonderebeiLandrechtengibtesgrossegenderspezifischeDiskriminierungen.FrauenkönnendaherkaumKapitalodereineHypothekalsSicherheitgegeneinenBank-kreditbieten.FrauensindzumeistwenigermobilalsMännerundbaueneherlokaleundtraditionelleGeschäfteauf.ImGegenteilzukommerziellenGrossbankenhabenKleinstbankenversucht,aufdieseHe-rausforderungeneineAntwortzufinden.SielegenWertdarauf,Kredit-undSparmöglich-keitenfürFrauenanzubietenundsichihrenBedürfnissenanzupassen.KleinstbankenverlangenoftandereFormenvonSicherheitengegenKreditealskommer-zielle Banken. Mit dem Aufbau von Soli-daritätsgruppenz.B.könnenpraktischeundkulturelleHürdenüberwundenundeineVer-trauensbasisgeschaffenwerden,damitauchFrauen einen Kredit erhalten. Da Kleinst-bankenwenigerbürokratischalskommer-zielleBanken sind, sind sie fürFrauenzu-gänglicher.DieErfahrungmitMikrokreditenhatgezeigt,dassFrauenofteinkleineresKre-ditrisikoalsMännerdarstellen.DiemeistenKleinstbanken sind aber auch fürMänneroffen.

Investitionen haben differenzierte Aus-wirkungen auf Frauen und Männer.

Bild: Veränderte Tausender-Note der ökumenischen Kampagne 2001 von Brot für alle und Fastenopfer.

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InderBeilagewerdenkonkreteAnlagemög-lichkeitenvorgestellt,dieesermöglichen,GeldsozialundbewusstinMikrokreditefürarmeRegionen zu investieren.DieseFinanzpro-duktewurdenvonunsaufGrundfolgenderKriterienausgewählt:1.DieOrganisationistimBereichMikro-

kredittätigundermöglichtdieRefinan-zierungvonMikrokredit-Instituten.

2.SieverfügtübereineVertretunginderSchweiz.SomitwirdderKontakterleichtert.

3.SiewirdvonOrganisationenundFinanz-institutenverwaltet,dieRisikenpro-fessionelleinschätzenundeinweltweitesMonitoringihrerInvestitionenvorOrtgewährleisten.

4.DasentsprechendeKapitalwirdinver-schiedenenProjektenundLändernangelegt,damiteineDiversifizierungdesRisikosgarantiertwird.

WeitereethischeAnlagemöglichkeitenwer-denauchimAbschnitt2.4kurzvorgestellt.

soziale und finanzielle Aspekte berücksichtigenInvestitionsentscheidesollenimmersorgfäl-tiggefälltwerden.VerantwortungsbewussteAnlegermüssennichtnurdiesozialenAuswir-kungenihrerAnlageninBetrachtziehen,son-dernauchtraditionellefinanzielleAspekte.EntsprechendiegewähltenFinanzproduktedereigenenRisikobereitschaft?WelcheEr-trägewerdenerwartetunddeckendiesedenkünftigenBedarfanflüssigenMitteln?Wel-cheGebührenverrechnetdieBankfürsolcheInvestitionen?

praktische Hinweise

DieseBroschürehatnichtzumZiel,aufeinedetaillierteFinanzanalyseeinzugehen,dahierdieEthikstattdieGewinnmaximierungimVordergrundsteht.Wirweisenjedochdaraufhin,dass sich jedeKircheninstitutionoderPrivatpersondieseFragenstellenundbeiBe-darf Finanzspezialisten einbeziehen muss,umeineangemesseneRisikoverteilungdesVermögensabzusichern.

2.1 Wo investieren?

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DieseFragehatzweiAspekte:Wievielwol-

lenwirinvestieren?Wievieldürfenwirin-vestieren?Institutionen oder Einzelpersonen müssenaufGrunddereigenenFinanzlageabschätzen,wievieleRessourceninvestiertwerdensollen.Der Schweizerische Evangelische Kirchen-bund(SEK)hat2005dazueineInvestitions-empfehlunggegeben:

DieSchweizerBischofskonferenz ihrerseitshatkeine Investitionsempfehlunggemacht,aber Justitia&Pax, die Kommission derschweizerischenBischöfefürFriedenundGe-rechtigkeit,empfiehltethischeGeldanlagen.

vorschriften und gesetz beachtenKirchen,KirchgemeindenundPfarreienun-terliegenzumeistAnlagevorschriften,diesichineinerentsprechendenFinanzordnungbe-finden. In manchen Kantonen unterstehenKirchgemeinden dem Gemeindegesetz undder Gemeindeverordnung. Der Kauf vonWertschriften wird in den entsprechendenGesetzesbestimmungen oder in weiterenWeisungen(z.B. inBernvomAmtfürGe-meindenundRaumordnung)präzisiert.DieSituation variiert von Kanton zu Kanton.

Brot für alle, Fastenopfer und OikocreditgebengerneAuskunft.InmanchenFällenbeziehtsichdasGemeinde-gesetzoderdieFinanzordnungderKircheaufdieAnlagebestimmungenund -limitendesBundesgesetzesüberdieberuflicheVorsorge(BVG)(AnlagelimitendesBVG:vgl.KastenSeite18).

Welches vermögen investieren?KirchgemeindeundPfarreienverwalteneinVerwaltungsvermögen (Gebäude, Grund-stücke,Mobiliarusw.,diezurErfüllungderAufgabenderKircheerforderlichsind)sowieeinFinanzvermögen (alleanderenrealisier-barenAktiven).Anlagebegrenzungen,z.B.imBVG,präzisierennicht,aufwelchesVer-mögen sie sich beziehen. Der UnterschiedzwischenbeidenBegriffenunddessenWertkannerheblichsein.ImPrinzipsollteeineAnlageineinFinanz-produktmitdemFinanzvermögengetätigtwerden.DiejeweiligeFinanzordnungunddieKantonsvorschriftenmüssenaberunbedingtbeachtetwerden,daGeldanlageninmanchenKantonen auch im Verwaltungsvermögenbilanziertwerdenkönnen.Ausserdem gibt es in manchen KantonenweitereBegrenzungenfürkirchlicheSteuer-gelder,sodassInvestitioneninMikrokredit-Produktenichtimmermöglichsind.Spenden

oderErbschaften,diekeineSteuergelderdar-stellen,dürfenjedochmeistensfreiangelegtwerden.

2.2 Wie viel investieren?

«EmpfehlungdesSEKandieMitgliedkir-chenundihreKirchgemeinden:DenAnteilethischerunddamitnachhaltigerGeldanlagenandengesamtenGeldan-lagenderKircheninnerhalbdernächstenvierJahreaufmindestens20%zuerhöhenundökumenischeMikrokredit-programmezuunterstützen»

(Globalance, Christliche Perspektiven für eine

menschengerechte Globalisierung, S. 90, 2005)

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Anlagevorschriften gemäss bundesgesetz über die berufliche vorsorge

FürInstitutionen,diedenselbenVorschriftenwiePersonalvorsorgestiftungenunterliegen,geltendieAnlagebestimmungendesBundesgesetzesüberdieberuflicheVorsorge(BVG).DiesewerdenausführlicherinderVerordnungüberdieberuflicheVorsorge(BVV2)ergänzt.InsbesondereindenArt.71BVGundArt.49–55BVV2findensichnähereInformationenzurVermögensverwaltungunddenzulässigenAnlagen.Sicherheit,eineangemesseneVerteilungderRisikensowieeinausreichenderErtragzurDeckungderBedürfnissemüssengewährleistetwerden.

BeiGeldanlagengeltenfolgendeAnlagebegrenzungen(vgl.Art.54–55BVV2):

FürAnlagefondsmitDomizilin der Schweiz

undAnteilscheinevonGesellschaftenmitSitzinderSchweiz:

jeGesellschaftaberhöchstens10%

FürAnlagefondsmitDomizilim Ausland

undAnteilscheinevonGesellschaftenmitSitzimAusland:

jeGesellschaftaberhöchstens5%

DarlehenhabeninderBVV2andereBegrenzungen.

spezialfall OikocreditFürGesellschaftenimAusland(insbesondereOikocredit)stelltsicheinweiteresProblem:Art.53eBVV2schreibtvor,dassAuslandsinvestitionennurzulässigsind,wennsie«aneinerBörsekotiertsind».DieGenossenschaftOikocreditistnichtbörsenkotiertundeineInvestitionwäredaherstrenggenommennichtmöglich.OikocreditwirdjedochaufGrundihrerTätigkeitvonder«AutoriteitFinanciëleMarkten»–derniederländischenWertpapieraufsicht–überwachtundveröffentlichtwiebörsenkotierteUnternehmeneinenAnlageprospekt.DeshalbsindwirderMeinung,dassOikocredit-AnteilscheinederAbsichtderBVV2entsprechen.AuchderKantonBernhatineinerInterpretationerklärt,dassderKaufvonAnteilscheinenvonOikocreditalssichergiltunddengesetzlichenBestimmungendesBVGentspricht.

Max.25%desVermögens,

Max.30%desVermögens,

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InvestitionensindnureinAspekteinesver-antwortungsbewusstenUmgangsmitGeld.ImfolgendenTextstellenwirweiterewich-tigeFragen,diealsHilfsmittelzumThemaGeldundEthikgedachtsind.

Wo sind meine/unsere bankkonten?DieWahleinerHausbankhatKonsequenzen.DieMöglichkeiten,seineBankzuwechseln,sindzwar inderSchweizbegrenzt, jedochkönnenfolgendeÜberlegungenhelfen,inei-nenDialogmitseinerBankzutreten:– HatdieBankeinUmweltmanagement?– Sindethisch-ökologischeAnlageneinfach

eineNische, oder stellt sichdie Finanz-institutiondemAnspruch,solcheAnliegenbeiallihrenGeschäftenzurespektieren?

– Gibt es Transparenz über die Anlagen,KrediteundBeteiligungen,diedieBankmitIhremGeldfinanziert?

– WelcheKriterienwerdenbeisozialenundökologischenGeldanlagenverwendet?

– WerdenauchPionierbetriebe imBereichNachhaltigkeitunterstützt?

– WelchenRufhatdieBank?WurdesieinletzterZeitinSkandaleverwickelt?

– EngagiertsichdieFinanzinstitutionauchaktivfürsozialeundökologischeZiele?

– IstsieMitgliedvonNetzwerkenoderInitia-tiven,dieaufökologischundsozialnach-haltige Finanzdienstleistungen abzielen(z.B.FinanceInitiativedesUNO-Umwelt-programmesUNEP,Föderationderethi-schenundalternativenBankeninEuropaFEBEAusw.)?

2.3 geld und ethik – eine praktische Checkliste

Die Wahl einer Hausbank hat Konsequenzen. Wo haben Sie Ihre Konten?

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Hat unsere kirche Anlagerichtlinien?MitAnlagerichtlinienkönnenpräziseZieleund Richtlinien festgehalten werden. DasPrinzip,sozialeundökologischeKriterienzuberücksichtigen,sollexpliziterwähntwer-den.Auchmussgeklärtwerden,welcheAn-lagebegrenzungenbeiethischenInvestitionengelten.DadierechtlicheSituationinjedemKantonandersaussieht,gebenBrot für alle,Fasten-

opfer undOikocredit gerneAuskunft undBeratung,wennSieAnlagerichtlinienerar-beitenoderrevidierenmöchten.

Wo werden meine/unsere pensions-kassengelder angelegt?KirchenundPrivatpersonenlegenüberihrePensionskasseerheblicheSummenan.Pro-gressivePensionskassen:– investierennachökologisch-sozialen

Kriterien– nehmenihreStimmrechteanAktionärs-

versammlungenwahrFragen Sie bei Ihrer Pensionskasse nach,welcheKriterienbeiGeldanlagenangewen-detwerden.Der Schweizerische Evangelische Kirchen-bund(SEK)hatmitderFachstelle«kirche+wirtschaft»eineErhebungüberdiePensions-kassenseinerMitgliedskirchenalsTeildesProjektes«DieGeldanlagenderKirchenundihrerPensionskassen»gemacht.

Kommerzielle Banken interessieren sich heute mehr und mehr für den Mikrokredit-Sektor. Bild: Oikocredit

Für weitere Informationen über ethische Banken, Investitionen und Pensionskassen empfehlen wir folgende Publikationen: – Ethisch-ökologische Geldanlagen in der Schweiz, Nov. 2000, Erklärung von Bern/WWF Schweiz.– Verantwortlich Geld anlegen, Dez. 2000, Institut für Sozialethik/Justitia et Pax/Brot für alle/Fastenopfer.

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a) mikrokredit-fonds im Ausland:ImAuslandgibteszahlreicheweitereInsti-tutionen, in denen Geld in Mikrokreditenangelegtwerdenkann.IndieserBroschürehabenwirunsjedochauspraktischenGrün-denaufdieSchweizkonzentriert.AufAnfrageschickenBrot für alleundFasten-

opfergerneeineListemiteuropäischenOrga-nisationen und Anlagefonds zu. Eine guteInformationsquellebildetdazuderMix-Mar-ket(aufEnglisch):www.mixmarket.org.

b) Weitere ethikfonds:Wer nicht oder nicht nur in Mikrokrediteinvestierenmöchte,kannauchherkömmlicheEthikfondsinBetrachtziehen.DieseFondsinvestierenzwarnichtdirektindieArmuts-bekämpfung (s. Kapitel 1), können jedocheinen positiven Einfluss auf die Unterneh-mensverantwortunghaben.

IndenletztenJahrenhatsichweltweiteinegrosse Anzahl an Anlagefonds entwickelt,welchediversesozialeundökologischeKri-terienberücksichtigen.Eswärekaummög-lich,hiereineÜbersichtzugeben.VermutlichhatIhreBankschoneinAngebotansolchenFonds.BeiderAuswahleines sozialökolo-gischenAnlagefondsempfehlenwir:– nebendenfinanziellenauchdieethischen

Kriteriengenauzustudieren– einenFondszuwählen,derauchStimm-

rechteausübt,damiteinechterDialogmitUnternehmengeschaffenwird.

Brot für alleundFastenopfer gebengerneAuskunft, wo Informationen zu solchenFondsgefundenwerdenkönnen.

2.4 Welche weitere möglichkeiten gibt es?

Zum Überleben müssen viele Frauen und Männer in armen Regionen als selbstständige Kleinst-unternehmer im informellen Sektor tätig sein, wo sie keinen Zugang zu Krediten haben.

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sparkassen helfen weiter

DasFastenopferundseinePartnerorganisationenengagierensichseitJahrenimBereichderSparkassen.DieSpargruppensindsehrerfolgreichundbefreiengeradedieÄrmstenausderSchuldenspirale.DieMitgliederlerneneigenverantwortlichundzukunftsorientiertzuwirtschaften.VonMadagaskarbisIndien,vomKongobisKeniahatsichdiesesPro-grammbewährt.DieMitgliedervonGruppenlegeneinekleineMengeReis,getrockneteFische,andereLebensmitteloderauchwinzigeGeldmengenindieKasse.Diesewirdgemeinsamverwaltet.BrauchenMitgliederUnterstützung,könnensiezueinemgeringenZinsLebensmitteloderGeldalsKrediterhalten,wenndieGruppezustimmt.DeshalbmüssensiesichnichtmehrzuhorrendenZinsenverschulden.VielekönnendieauflaufendenSummenlebenslangniemehraufbringen.SelbstihreKindermüssendiesedannabarbeitenundkönnendieSchulenichtmehrbesuchen.InIndienmüssenetwazweiBubenfünfJahrelangfürdieBegleichungvon70FrankenSchuldenarbeiten.

c) spenden zu gunsten von mikrokredit-Organisationen:Eswirdgeschätzt,dassnureinkleinerAnteilallerKleinstbanken rentabel sind (vgl.Ab-schnitt1.4).FürdenAufbausolcherOrgani-sationenbrauchtesnochgrosseAnstrengun-gen und eine Unterstützung der Entwick-lungszusammenarbeit ist indiesemBereichunerlässlich.SpendenodereinStartkapitalbrauchtesinsbesondere,umlokalePartnerbetreuen, ärmere Regionen erreichen undneueKleinstbankengründenzukönnen.– EineSpendeanBrot für allezuGunsten

desökumenischenDarlehensfondsECLOFhilft,dessenDarlehenskapitalzustärken.Somit können kleinere Mikrokredit-OrganisationeninrisikoreichenLändernmehrKleinstunternehmer/innenerreichen.

SpendenwerdenauchfürtechnischeHilfegebraucht.BittedieProjektnummerECLOF830.8010beiIhrerÜberweisungaufsPC40-984-9(Brot für alle)vermerken.

– MiteinerSpendeanFastenopferkönnenSie weltweit Sparkassen-Projekte unter-stützen(s. Kasten).PC60-19191-7(Fasten-

opfer).– WeitereMikrokredit-Organisationenak-

zeptierenSpenden:EineSpendeanOiko-credithilftmit,dasRisikovonLokalwäh-rungskreditenabzudecken,ermöglichtdieTeilnahmevonPersonenausEntwicklungs-ländernanKonferenzenoderverbessertetechnischeHilfefürdiePartner.

EinKurzporträtvonECLOFundOikocreditbefindetsichinderBeilage.

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Stellt sichbei Ihnenpersönlichoder in Ih-rerInstitutiondieFragederAnlagepolitik?MöchtenSieweitereInformationen?Sindsiedaran,IhreAnlagerichtlinienzuerarbeitenoderrevidieren?WirmöchtenSiedazuermuntern,auchMi-krokreditealsAnlagemöglichkeitzuberück-sichtigen.DamitermöglichenSiedenZugang

zuBasisfinanzdienstleistungenfürarmeMen-scheninbenachteiligenRegionen.Brot für alle und FastenopfergebengerneAuskunft und Beratung. WeiterführendeInformationenüberAnlagemöglichkeiteninMikrokreditefindenSieauchinderBeilagedieserBroschüre.

Ihr engagement zählt

Muhammad Yunus, Gründer der Mikrobank Grameen und Bankier der Armen, erhält den Friedens-nobelpreis 2006. «Die Armen, das ist ein Sektor mit beeindruckendem Wachstum». © Chappatte in «Le Temps» (Genf), www.globecartoon.com

eine gerechtere Welt ist möglichOhnemenschengerechteresoziale,politischeundwirtschaftlicheRahmenbedingungenbleibteinweltweiterAbbauderArmuteineIllusion.ImBereichderEntwicklungspolitikunterneh-menBrot für alleundFastenopferInformations-undKampagnenarbeitsowieEinflussnahmeaufEntscheidungsträger/innenausPolitikundWirtschaft.DieZiele:RespektierungderMen-schenrechteundVerankerungdernachhaltigenEntwicklungglobal.UmmehrInformationenüberunsereentwicklungspolitischeArbeit,unserePublikationen

oderEinladungenzuunserenVeranstaltungenzuerhalten,kontaktierenSiebitteunserSekre-tariatoderkonsultierenSieunsereWebseiten:• www.brot-fuer-alle.ch ➜ rubrik politik• www.fastenopfer.ch ➜ rubrik entwicklungspolitik

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DieAnlagepolitikvielerKirchenundPrivat-personenstehtnichtimmerimEinklangmitihrenEthikprinzipien.SowirdinFirmenin-vestiert,dieMenschenrechteverletzenoderkeineTransparenzüberihreGeschäftsprak-tiken bieten. Sogenannte sozialveranwort-licheAnlagefondsberücksichtigenzwaröko-logische und soziale Kriterien, investierenjedoch hauptsächlich in die 500 grösstenKonzernederWeltundkauminarmeRegi-

onen.Dort,wo2.8MilliardenMenschenmitwenigerals2US$proTagleben,istderBe-darf an wirtschaftlicher Entwicklung amgrössten.NeueFinanzproduktefüllendieseLücke.MiteinerInvestitioninMikrokreditekönnenSiezurArmutsbekämpfungbeitra-gen.MitdieserBroschürezeigenBrot für alleundFastenopferauf,welcheMöglichkeitenfürKirchenundPrivatpersonenexistieren.

Brot für alleistderEntwicklungsdienstderEvangelischenKirchenderSchweiz.Brot für alle

unterstütztweltweitgegen400Entwicklungsprojekteund-programmein60LändernundführtjährlichwährendsechsWochenvorOsterneineSammlungs-undInformationskampagnedurch.DamitdieBenachteiligtenimSüdenihreLebensbedingungenselberverbessernkönnen,setztsichBrot für allefürgerechtereStrukturenein.

Brot für alle,Monbijoustrasse29,Postfach5621,3001Bern

Fastenopfer istdasHilfswerkderKatholikinnenundKatholikeninderSchweiz.Die350Projektein16LändernweltweitbauenaufdieStärkunglokalerGemeinschaften,indenensichMenschenzusammenschliessenundLösungenfürbessereLebensbedingungensuchen.FastenopferengagiertsichaufnationalerundinternationalerEbenefürbessereentwicklungs-politischeRahmenbedingungenundmehrGerechtigkeit.

Fastenopfer,Alpenquai4,Postfach2856,6002LuzernTelefon0412275959,Fax0412275910,www.fastenopfer.ch,[email protected]

Telefon0313806565,Fax0313806564,www.brot-fuer-alle.ch,[email protected]