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Selbsthilfe Kontakt- und Informations- stelle Hand el el n Eine Anleitung zum Selbsthilfe in Gruppen

Eine Anleitung zum Handeln

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Page 1: Eine Anleitung zum Handeln

SelbsthilfeKontakt-undInformations-stelle

HHaannddelelnnEine Anleitung zum

Selbsthilfein Gruppen

Page 2: Eine Anleitung zum Handeln

Inhalt

Einführung 5

1 Was ist eine Selbsthilfegruppe? 61.1 Selbsthilfegruppen 61.2 Selbsthilfeprojekte 71.3 Selbsthilfeorganisationen 8

2 Ziele von Selbsthilfegruppen 9

3 Wirkungen von Selbsthilfegruppen 10

4 Unterschiede zu anderen Hilfsformen 11

5 Was können Selbsthilfegruppen nicht leisten? 12

6 Gibt es zu meinem Thema eine Selbsthilfegruppe? 13

7 Wie gründe ich eine Selbsthilfegruppe? 147.1 Herstellung und Verteilung eines Informationsblattes 147.2 Aufgeben von Anzeigen 167.3 Die Selbsthilfekontaktstelle unterstützt Sie 167.4 Suche nach einem geeigneten Raum 177.5 Gruppengröße und Einladung zum Gründungstreffen 177.6 Kosten 187.7 Unterstützungsmöglichkeiten für eine

Gruppengründung 18

8 Gründungstreffen 198.1 Inhaltliche Fragen 198.2 Organisatorische Fragen 208.3 Das gegenseitige Kennenlernen 218.4 Geschlossene oder offene Gruppe? 22

9 Grundsätze der Selbsthilfegruppenarbeit 23Fünf Grundsätze der Selbsthilfegruppenarbeit

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Inhalt

SelbsthilfeKontakt-undInformations-stelle

HHaannddelelnnEine Anleitung zum

Selbsthilfein Gruppen

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Page 3: Eine Anleitung zum Handeln

Einführung

Es gibt in Berlin eine Vielzahl von Selbsthilfe-Initiativen. DasThemenspektrum ist weitreichend und umfasst Selbsthilfe-gruppen zum Beispiel zu folgenden Themen: Allergie/Asthma,Krebs, Osteoporose, Diabetes, Alkohol- oder Medikamenten-abhängigkeit, Sexualität, Selbsterfahrung, Frauengruppen,Seniorengruppen, Trauer, Trennung, Einsamkeit, Depressio-nen, Ängste, Angehörigengruppen und viele andere mehr. Et-wa 2/3 aller Selbsthilfegruppen arbeiten zu Themen aus demBereich Gesundheit/Krankheit. Dennoch gibt es immer wie-der Gründe eine neue Gruppen ins Leben zu rufen.

Die Gründung und Arbeit von Selbsthilfegruppen wird we-sentlich unterstützt durch Selbsthilfekontaktstellen. Sie sindServiceeinrichtungen, die Interessenten – Betroffene undFachleute – über die Möglichkeiten, Arbeitsweisen und Exis-tenz von Selbsthilfegruppen informieren. Selbsthilfe-kontaktstellen stellen den Selbsthilfeinitiativen Räume fürihre Treffen zur Verfügung und unterstützen die Arbeit undInitiierung von Selbsthilfegruppen auch praktisch durch Ratund Tat.

Dank der Förderung der Selbsthilfe durch die Berliner Se-natsverwaltung für Gesundheit und Soziales entstand seit1983 ein flächendeckendes Netz von Selbsthilfekontaktstel-len in Berlin, die den Bürgern Beratung, Information und Un-terstützung zu Fragen der Selbsthilfe anbieten.*

Diese Broschüre soll einerseits grundsätzlich über Selbst-hilfegruppen informieren, andererseits auch eine praktischeAnleitung zur Gründung von Selbsthilfegruppen geben undeinen Einblick in deren Arbeitsweisen vermitteln.

Sie ist gedacht für Interessenten, die sich allgemein überSelbsthilfegruppen informieren möchten und für Gründerund Mitglieder von Selbsthilfegruppen.

*siehe Adressenliste der Selbsthilfekontaktstellen am Ende der Broschüre

10 Regeln und Methoden für die Gruppenarbeit 2510.1 Beginn und Ende einer Sitzung 2510.2 Jeder spricht über sich 2510.3 Störungen haben Vorrang 2610.4 Wie geht es mir heute? 2610.5 Blitzlicht 2610.6 Feedback 2710.7 Gesprächsleitung 29

11 Beispiele von Gesprächsregeln aus derThemenzentrierten Interaktion 30

12 Traditionen und Schritte der Anonymen Gruppen 32

13 Schwierigkeiten in der Selbsthilfegruppenarbeit 3413.1 Schwierigkeiten in der Anfangsphase 3413.2 Schwierigkeiten in der Entwicklung und dem Verlauf 3513.3 Schwierigkeiten in der Orientierung und Wirkung

nach außen 36

14 Unterstützung der Selbsthilfegruppenarbeit 3714.1 Gruppenberatung durch Professionelle 3714.2 Anleitung der Gruppe durch Professionelle 3714.3 Unterstützung durch andere Selbsthilfegruppen/

Gesamttreffen 3914.4 Themenübergreifende Foren 4014.5 Organisatorische Hilfen 41

15 Selbsthilfekontaktstellen 4215.1 Selbsthilfekontaktstellen in Berlin/Adressenliste 42

16 Literaturhinweise 46

Impressum

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Inhalt

Einführung

Page 4: Eine Anleitung zum Handeln

Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen hatSelbsthilfegruppen folgendermaßen beschrieben:

Selbsthilfegruppen sind freiwillige, meist lose Zusammen-schlüsse von Menschen, deren Aktivitäten sich auf die ge-meinsame Bewältigung von Krankheiten, psychischen odersozialen Problemen richten, von denen sie – entweder selberoder als Angehörige – betroffen sind. Sie wollen mit ihrer Ar-beit keinen Gewinn erwirtschaften. Ihr Ziel ist eine Verände-rung ihrer persönlichen Lebensumstände und häufig auchein Hineinwirken in ihr soziales und politisches Umfeld. Inder regelmäßigen, oft wöchentlichen Gruppenarbeit betonensie Authentizität, Gleichberechtigung, gemeinsames Ge-spräch und gegenseitige Hilfe. Die Gruppe ist dabei ein Mit-tel, die äußere (soziale, gesellschaftliche) und die innere(persönliche, seelische) Isolation aufzuheben. Die Ziele vonSelbsthilfegruppen richten sich vor allem auf ihre Mitgliederund nicht auf Außenstehende; darin unterscheiden sie sichvon anderen Formen des Bürgerengagements. Selbsthilfe-gruppen werden nicht von professionellen Helfern geleitet;manche ziehen jedoch gelegentlich Experten zu bestimmtenFragestellungen hinzu.

1.2 SelbsthilfeprojekteManchmal entwickeln sich aus Selbsthilfegruppen auchInitiativen, die ihr Wissen anderen Betroffenen außerhalb derGruppe zur Verfügung stellen wollen. Sie bieten Beratungund Information für Betroffene und/oder Angehörige an.Häufig setzten sie sich auch für bessere Bedingungen in dergesundheitlichen Versorgung ein und machen durch Infor-mationsveranstaltungen oder Öffentlichkeitsarbeit auf ihrThema aufmerksam. Ihre Ziele gehen somit über die reineGruppenarbeit hinaus.

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WasisteineSelbsthilfegruppe?

1 Was ist eine Selbsthilfegruppe?

Selbsthilfe bedeutet, die eigenen Probleme und deren Lö-sung selbst in die Hand zu nehmen und im Rahmen der eige-nen Möglichkeiten aktiv zu werden. In Selbsthilfegruppenkommen Menschen zusammen, die unter der gleichen Krank-heit, Behinderung, psychischen oder sozialen Konflikt-situation leiden. Auch Angehörige von Betroffenen organi-sieren sich in Selbsthilfegruppen.

1.1 Selbsthilfegruppen …… sind Gesprächskreise mit einer überschaubaren Anzahlvon Personen (ca. 6–20 Mitglieder),… arbeiten selbst bestimmt, d.h. die Inhalte und Arbeitsweiseder Gruppe werden von den Mitgliedern bestimmt,… verlangen von ihren Mitgliedern eine aktive und kontinu-ierliche Mitarbeit,… werden in der Regel nicht von professionellen Helfern ge-leitet,… treffen sich regelmäßig zu festgelegten Terminen (z.B.wöchentlich, 14täglich oder einmal im Monat).

In gemeinsamen Gesprächen bei den regelmäßig stattfin-denden Gruppentreffen erfahren die Einzelnen Entlastungund Unterstützung durch die anderen Mitglieder und sehen,dass sie mit ihrem Problem nicht allein sind. Sie lernen, ihreSchwierigkeiten zu erkennen, mit ihnen umzugehen bzw. siezu bewältigen. Im Mittelpunkt der Gruppenarbeit steht dergemeinsame Erfahrungs- und Informationsaustausch.

In gesundheits- bzw. krankheitsbezogenen Selbsthilfegrup-pen informieren sich die Mitglieder gegenseitig, z.B. überBehandlungsmöglichkeiten, über Medikamente und derenWirkungen und Nebenwirkungen, über Fragen des Schwer-behindertenrechts oder Leistungen der Pflege- und Kranken-versicherung.

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WasisteineSelbsthilfegruppe?

Page 5: Eine Anleitung zum Handeln

2 Ziele von Selbsthilfegruppen

Übergeordnetes Ziel der Mitglieder von Selbsthilfegruppenist es, sich selbst im Kreise von Gleichbetroffenen zu helfen.

„Nur Du allein schaffst es, aber Du schaffst es nicht allein!“(M.L. Moeller)

Die Ziele einer Selbsthilfegruppe werden von ihren Mitglie-dern festgelegt und können immer wieder neu bestimmt wer-den.

Verschiedene Selbsthilfegruppen verfolgen unterschiedlicheZiele. Beispielsweise wollen Mitglieder von Sucht-Selbst-hilfegruppen vor allem „trocken“ bleiben, während Mitglie-der von Selbsthilfegruppen im Bereich chronischer Erkran-kungen sich vornehmen, besser mit der Erkrankung umzu-gehen und sich Wissen über die Krankheit anzueignen. Ande-re Gruppen wollen Einsamkeit und Isolierung durch gemein-same Freizeitaktivitäten überwinden.

Nicht alle Selbsthilfegruppen verfolgen ausdrücklich festge-legte Gruppenziele. Außerdem können sich die Ziele im Laufeder Gruppenarbeit auch verändern.

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ZielevonSelbsthilfegruppen

1.3 SelbsthilfeorganisationenWenn sich Gruppen und Vereine über die örtliche Ebene hi-naus zu Verbänden auf Landes- oder Bundesebene zusam-menschließen, um so ihre Interessen besser vertreten zukönnen, spricht man von Selbsthilfeorganisationen.

Die Grenzen zwischen den verschiedenen Organisations-formen sind oftmals fließend und lassen eine klare Zuord-nung nicht immer zu.

Selbsthilfegruppen können ganz unabhängig von einem Pro-jekt oder einer übergeordneten Organisation existieren, siekönnen aber auch in meist organisatorischer Nähe zu einemSelbsthilfeprojekt oder einer Selbsthilfeorganisation beste-hen.

Regionalgruppen sind die Zusammenschlüsse der Mitgliedervon Bundes- oder Landesorganisationen in einer Region.

In dieser Broschüre geht es jedoch ausschließlich um dieArbeit in Selbsthilfegruppen im engeren Sinne.

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WasisteineSelbsthilfegruppe?

Page 6: Eine Anleitung zum Handeln

4 Unterschiede zu anderen Hilfsformen

Selbsthilfegruppen entstehen aus einem selbst bestimmtenund eigenverantwortlichen Engagement Betroffener bzw.Angehöriger. Die Motivation hierzu ist in demWunsch be-gründet, an der eigenen Situation etwas zu verändern undErfahrungen mit Menschen auszutauschen, die ähnliche Pro-bleme haben.

Mitglieder von Selbsthilfegruppen verständigen sich auf derEbene der Gleichbetroffenheit und ermöglichen so einauthentisches Verstehen. Dieses authentische Verstehen istprofessionellen Helfern so nicht möglich, da sie das Problemder Betroffenen nicht aufgrund eigenen Erlebens nachvoll-ziehen können.

Fremdhilfe (z.B. professionelle Beratung, Therapie) bedeutetHilfe annehmen. Selbsthilfe beinhaltet immer ein gegen-seitiges Geben und Nehmen.

Selbsthilfe-Initiativen sind eine wesentliche Ergänzung pro-fessioneller Hilfen in der gesundheitlichen und sozialen Ver-sorgung. Sie gleichen vor allem psychosoziale Defizite aus.

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UnterschiedezuanderenHilfsformen

3 Wirkungen von Selbsthilfegruppen

Durch die gemeinsame Arbeit in einer Selbsthilfegruppe kön-nen soziale, psychische und/oder durch Krankheit bedingteBelastungen leichter bewältigt werden. Mitglieder vonSelbsthilfegruppen arbeiten an der Verbesserung ihrer per-sönlichen Situation und stärken ihre sozialen Fähigkeiten.

In Selbsthilfegruppen werden Kontakte zu anderen Betroffe-nen geknüpft, Erfahrungen und Informationen ausgetauschtund Lösungswege entwickelt.

Mitglieder von Selbsthilfegruppen können …… sich gegenseitig bei der Bewältigung ihrer Schwierigkeitenunterstützen,

… neue Kenntnisse über die persönliche Problemsituation er-werben,

… andere Umgangsformen mit dem Problem entwickeln,… soziale Isolierungen und Ängste abbauen,… gemeinsame Aktivitäten entfalten,… einen selbstsicheren Umgang mit Professionellen (z.B. mitÄrzten) erlernen,

… neue Lebensinhalte und Perspektiven entwickeln und… sich gegenseitig ermutigen, ihre Rechte einzufordern.

Viele Mitglieder von Selbsthilfegruppen haben die Erfahrunggemacht, dass sie psychische, soziale und körperliche Belas-tungen besser bewältigen. Häufig gehen sie selbständigerund selbstbewusster als andere Menschen in vergleichbarenSituationen mit ihren Problemen um.

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WirkungenvonSelbsthilfegruppen

Page 7: Eine Anleitung zum Handeln

6 Gibt es zu meinem Themaeine Selbsthilfegruppe?

Um zu erfahren, ob es zu Ihrem Thema eine Selbsthilfe-gruppe in Berlin gibt, können Sie sich an eine Selbsthilfe-kontaktstelle in Ihrem Bezirk oder an SEKIS wenden.

Sollte es zu ihrem Thema oder speziellen Anliegen noch kei-ne Selbsthilfegruppe geben, haben Sie immer die Möglich-keit selbst eine Gruppe zu gründen. Die Mitarbeiter/innen in den Selbsthilfekontaktstellen stehen Ihnen hierbeigern mit Rat und Hilfe zur Seite.

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GibteszumeinemThemaeineSelbsthilfegruppe?

5 Was können Selbsthilfegruppen nicht leisten?

Selbsthilfegruppen sind nicht für Menschen in akuten Krisengeeignet. Positive Effekte der Gruppenarbeit stellen sichnicht von heute auf morgen ein. Es dauert seine Zeit, bisdurch die eigene aktive Mitarbeit in der Selbsthilfegruppepositive Veränderungen spürbar werden. Diese Zeit habenMenschen, die sich in einer akuten Krise befinden, nicht. Au-ßerdem könnten vehemente Krisenzustände Einzelner dieGruppe überfordern.

Selbsthilfegruppen können eine medizinische oder psycho-therapeutische Behandlung nicht ersetzen, sie können sieaber sinnvoll ergänzen oder unterstützen.

Es ist wichtig, dass die Mitglieder kontinuierlich und aktiv amGruppenprozess mitarbeiten. Der soziale Austausch vonNehmen und Geben sollte im Einklang sein. Dort, wo dieBereitschaft dazu nicht vorhanden ist, können Selbsthilfe-gruppen nicht funktionieren.

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WaskönnenSelbsthilfegruppennichtleisten?

Page 8: Eine Anleitung zum Handeln

Meistens ergibt er sich aus dem Thema, z.B. „Selbsthilfe-gruppe Depression“ oder „Selbsthilfegruppe Neuroder-mitis“, viele Gruppen geben sich aber einen besonderen Na-men, z.B. „Silberdisteln“ – eine Gruppe von älterenMenschen – oder „Regenbogen“ – eine Gruppe von Krebs-kranken.

> Vorstellungen bzw. Erwartungen an die Gruppe, was soll inder Gruppe besprochen werden

> Suche nach weiteren Interessenten zur Gründung einerSelbsthilfegruppe

> Zielgruppe (ggf. einengen nach Alter, Geschlecht)> Kontakttelefonnummer bzw. Kontaktadresse

Es hat sich bewährt, die Telefonnummer oder Adresse einerneutralen Einrichtung, z.B. einer Selbsthilfekontaktstelle an-zugeben. Bei der Angabe der eigenen privaten Telefonnum-mer könnte es aufgrund einer nicht kontrollierbaren Verbrei-tung der Informationsblätter zu Schwierigkeiten kommen.Außerdem könnte es sein, dass Sie zu jeder Tages- undNachtzeit angerufen werden.

Beispiel:NEUANFANG NACH TRENNUNG UND SCHEIDUNGZur Gründung einer Selbsthilfegruppe laden wir alle interes-sierten Frauen und Männer um die 40 Jahre ein.oder: Zur Gründung einer Selbsthilfegruppe zum ThemaTrennung laden wir herzlich alle interessierten Frauen einThemen könnten sein: emotionale Probleme, Ablösung, Ein-samkeitsgefühle, Ängste, psychosomatische Beschwerden,Bewältigung des Alltags ohne den Partner und neue Per-spektiven finden.Gemeinsamwollen wir uns unterstützen und stärken, Hoffnungund Kraft geben. Ein erstes Treffen ist im Mai geplant.Information und Anmeldung über SEKIS, Selbsthilfe Kontakt-und Informationsstelle, Bismarckstr.101, 10625 Berlin,Tel: 892 66 02, Mail: [email protected]

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WiegründeicheineSelbsthilfegruppe?

7 Wie gründe ich eine Selbsthilfegruppe?

Wenn Sie die Möglichkeit dazu haben, ist es sicherlich hilf-reich, wenn Sie sich zur Gründung einer Selbsthilfegruppe aneine Selbsthilfekontaktstelle wenden. Hier informiert manSie umfassend über die notwendigen Schritte und gibt Ihnenauch praktische Unterstützung.

Vor der Gründung einer Selbsthilfegruppe ist es wichtig, dasThema der Selbsthilfegruppe genau festzulegen und sichüber die mit der Gründung verbundenen Absichten klar zuwerden.

Um eine Selbsthilfegruppe gründen zu können, brauchen Sieweitere interessierte Betroffene. Deshalb heißt der ersteSchritt: Suche nach weiteren Interessenten.

7.1 Herstellung und Verteilung eines InformationsblattesUm weitere Interessenten auf die Absicht einer Selbsthilfe-gruppengründung aufmerksam zu machen, hat es sich be-währt, Informationsblätter auszuhängen bzw. zu verteilen.Besonders geeignete Orte hierfür sind solche, von denenman annimmt, dass dort Menschen hinkommen, die von dementsprechenden Thema betroffen sind, z.B. Selbsthilfekon-taktstellen, Beratungsstellen, Nachbarschaftseinrichtungen,Arztpraxen, Frauen-, Gesundheits-, Stadtteilzentren aberauch Apotheken, Sozialstationen, Kirchengemeinden oderKrankenhäuser.

Auf dem ggf. farbigen Informationsblatt, welches in der Regelein DIN-A4 oder DIN-A5-Format hat, sollte folgendes stehen:> das Thema der Gruppe (im Titel oder im Text)> der Name der Gruppe.

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WiegründeicheineSelbsthilfegruppe?

Page 9: Eine Anleitung zum Handeln

7.4 Suche nach einem geeigneten RaumFür die Treffen von Selbsthilfegruppen sind neutrale Räum-lichkeiten außerhalb der Privatsphäre einzelner Gruppen-mitglieder besonders geeignet. Sie sollten mit öffentlichenVerkehrsmitteln möglichst leicht erreichbar, kostengünstigund für behinderte Menschen, auch Rollstuhlfahrer gut zu-gänglich sein.

Selbsthilfekontaktstellen verfügen in der Regel über geeig-nete Räume und stellen diese den Selbsthilfegruppen zu ei-nem geringen Entgelt zur Verfügung. Weitere Möglichkeitenlassen sich finden in Kirchengemeinden, Beratungsstellen,Beratungsstellen, Gesundheitszentren, Arztpraxen, Kliniken,Nachbarschaftszentren, Freizeitheimen u.a.

7.5 Gruppengröße und Einladung zum GründungstreffenDie Erfahrungen zeigen, dass es günstiger ist, mit eher mehrals mit weniger Teilnehmern zu beginnen, da mit einer gewis-sen Fluktuation in der Gruppe insbesondere in der Anfangs-phase immer gerechnet werden muss.

Für das Gründungstreffen sollten sich mindestens 8–10 Inte-ressenten gemeldet haben, bevor eingeladen wird.

Natürlich hängt dies auch immer etwas vom Thema ab. Istdieses sehr speziell oder betrifft es Menschen mit eher selte-nen Erkrankungen, kann man auch schon mit weniger Teil-nehmern starten.

Je nach Vereinbarung werden die Namen, Adressen undTelefonnummern (eventuell auch Emailadressen) der interes-sierten Personen von der Kontaktperson oder der Selbst-hilfekontaktstelle gesammelt. Alle Daten werden selbst-verständlich vertraulich behandelt (Datenschutz).

Die Einladung zum Gründungstreffen (schriftlich, telefonischoder per Mail) erfolgt rechtzeitig (etwa 3 Wochen vorher)durch oder in Zusammenarbeit mit der Selbsthilfekontakt-stelle.

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WiegründeicheineSelbsthilfegruppe?

7.2 Aufgeben von AnzeigenNatürlich können Sie auch durch Anzeigen in Tageszeitun-gen, Stadtteilmagazinen oder anderen Printmedien nach wei-teren Interessenten suchen. Auch geben Selbsthilfe-kontaktstellen entsprechende Selbsthilfezeitungen bzw.Broschüren heraus, in denen Selbsthilfegruppen ihre Arbeitbeschreiben oder nach neuen Mitgliedern suchen können.

7.3 Die Selbsthilfekontaktstelle in Ihrer Nähe unterstütztSie bei Ihrem Gruppengründungsvorhaben

Mit den Mitarbeitern/innen können Sie alle wesentlichenSchritte zur Gruppengründung besprechen. Darüber hinausstellen Ihnen die Selbsthilfekontaktstellen auch ihre jewei-lige Adresse oder Telefonnummer für die Suche nach weite-ren Interessenten zur Verfügung.

Die Interessenten melden sich dann bei der Selbsthilfekon-taktstelle, die eine Interessentenliste führt.

SEKIS verfügt über eine zentrale Datenbank, in der alle be-stehenden Selbsthilfegruppen und alle Gründungsabsichtenin Berlin erfasst sind. Über die Interseite www.sekis-berlin.dekönnen die Gründungsabsichten abgerufen werden.

Sobald sich genügend Personen gemeldet haben, wird zumGründungstreffen eingeladen.

Um es gleich vorab zu sagen: Sie müssen Geduld mitbringen!Eine Selbsthilfegruppengründung gelingt nicht immer inner-halb von 4 oder 5 Wochen. Es dauert manchmal sogar meh-rere Monate, bis genügend Interessenten sich gemeldet ha-ben und ein erstes Treffen stattfinden kann.

Nicht alle Gründungsabsichten führen zum gewünschten Er-folg. Gelegentlich kommen nur Einzelkontakte zustande unddie Gruppengründungsabsicht muss wieder fallengelassenwerden. Es finden sich einfach nicht ausreichend interes-sierte Personen für einen kontinuierlichen Gruppenprozess.

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WiegründeicheineSelbsthilfegruppe?

Page 10: Eine Anleitung zum Handeln

8 Gründungstreffen

Das Gründungstreffen gibt allen Teilnehmern die Gelegen-heit, ihre Anliegen und Probleme offen anzusprechen, dieSchwierigkeiten der anderen kennenzulernen sowie Erwar-tungen an die Selbsthilfegruppe darzustellen.

Häufig sind die Mitglieder einer Selbsthilfegruppe aufgrunddes gleichen Problems mit sehr ähnlichen Belastungen kon-frontiert und erfahren hierüber ihre erste Gemeinsamkeit.

Neben der Darstellung persönlicher Problemsituationen wer-den beim ersten Treffen auch inhaltliche und organisato-rische Fragen der weiteren Gruppenarbeit besprochen.

8.1 Die inhaltlichen Fragen, die geklärt werden solltenlauten:

> Was wollen wir in der Gruppe erreichen?Mögliche Antworten lauten: Erfahrungsaustausch, gegen-seitige Hilfestellung, gezielte Beratung zu einzelnen Fragen,Informationsmaterial erhalten und auch herstellen, Rückhaltund Stabilisierung in einer schwierigen Lebenssituation u.a.

> Wer kann Mitglied der Gruppe werden?Denkbar ist, dass nur Gleichbetroffene, Betroffene und Ange-hörige oder Betroffene, Angehörige und Fachleute an denGruppensitzungen teilnehmen.

> Wie groß oder klein darf die Gruppe werden und was sollpassieren, wenn sich zu viele oder zu wenige Interessentenzur Teilnahme melden?Wird die Gruppe zu klein (3 oder weniger Personen) gibt esdie Möglichkeit, erneut gezielt in der Öffentlichkeit zu wer-ben oder die Gruppetreffen wieder einzustellen.

Wird die Gruppe zu groß (20 und mehr Teilnehmer), beste-hen folgende Möglichkeiten: die Gruppe verteilt sich auf 2Treffen, die Gruppe nimmt so lange keine neuen Mitgliederauf wie ihr Limit erreicht ist (geschlossene Gruppe) oder die

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Gründungstreffen

Das Gründungstreffen sollte am besten an einemWochentagin den frühen Abendstunden stattfinden und max. 2 Stundendauern (z.B. von 18–20 Uhr).

7.6 KostenBei der Suche nach Interessenten für die Gründung einerSelbsthilfegruppe können Kosten für Papier, Porto, Zeitungs-inserate etc. entstehen. Wenn diese nicht von der Selbst-hilfekontaktstelle übernommen werden können, müssen sieprivat getragen werden.

Grundsätzlich sollte es aber so sein, dass die notwendigenAusgaben der Gruppe zwischen den Mitgliedern umverteiltwerden.

7.7 Unterstützungsmöglichkeiten für eine Gruppengrün-dung

Viele Menschen trauen sich nicht zu, allein eine Selbsthilfe-gruppe aufzubauen. Sie suchen Beratung und Unterstützungsowohl für die Organisation, als auch für die inhaltliche Vor-bereitung und Durchführung der Gruppentreffen. Selbsthilfe-kontaktstellen bieten hier direkte Hilfe an. Bei Bedarf istein/e Mitarbeiter/in der Selbsthilfekontaktstelle beim Grün-dungstreffen dabei und steht für inhaltliche oder organisa-torische Fragen zur Verfügung.

Wichtige Erfahrungen und Informationen können auch Mit-glieder bestehender Selbsthilfegruppen vermitteln. Zu emp-fehlen ist daher in der Vorbereitungsphase ein Gespräch mitPersonen aus themengleichen oder ähnlichen Gruppen – so-fern dies möglich ist.

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WiegründeicheineSelbsthilfegruppe?

Page 11: Eine Anleitung zum Handeln

8.3 Das gegenseitige KennenlernenViele Selbsthilfegruppen beginnen das Gründungstreffen miteiner Vorstellungsrunde. Jede Person nennt den Namen (Vor-und/oder Nachnamen) und erläutert die persönliche Situa-tion, die aktuellen Schwierigkeiten sowie die Erwartungenund Anliegen an die Selbsthilfegruppe.

Die Motivation zur Mitarbeit in einer Selbsthilfegruppe hängthäufig mit folgenden allgemeinen Erwartungen und Vorstel-lungen zusammen:

> Verständnis für die eigenen Probleme zu finden> Anerkennung zu erfahren> emotionale Unterstützung zu verspüren> Isolation zu überwinden> konkrete Anregungen zu erhalten> Unternehmung gemeinsamer Aktivitäten oder> gemeinsame Interessenvertretung in der Durchsetzungvon Anliegen und Forderungen in der Gesundheits- undSozialversorgung zu planen und durchzuführen.

Im Anschluss an die Vorstellungsrunde entwickelt sich oft einGespräch über die momentanen Lebenssituationen und per-sönlichen Belastungen der Einzelnen. Ähnlichkeiten und Un-terschiede werden entdeckt und man findet sich in den Ande-ren wieder.

Jeder soll zu Wort kommen können und die eigenen Wünscheund Erwartungen äußern dürfen. Nur so können Enttäu-schungen vermieden werden. Wichtig ist aber auch den an-deren Teilnehmern/innen zuhören zu können. Was haben siezu berichten? Was kann ich von ihnen lernen? Der Gedankeder Toleranz gegenüber Andersdenkenden ist fundamentalwichtig für den Gruppenprozess.

Am Ende des Gruppentreffens sollten ca. 15 Minuten für einAbschluss-Blitzlicht reserviert sein. Hierdurch soll jeder reihumdie Gelegenheit haben kurz und knapp zu sagen, wie ihm dasTreffen gefallen hat, was gut war aber auch, was gefehlt hat.

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Gründungstreffen

Gruppe sucht sich einen ausreichend großen Raum/Saal umweiterhin alle aufnehmen zu können.

Die Beantwortung dieser Fragen ist ganz stark abhängig vomThema der Gruppe und von den Erwartungen der Teilnehmer.Eine zu strenge Festlegung zu Beginn des Gruppenprozessesist nicht zu empfehlen.

8.2 Die organisatorischen Fragen, die geklärt werden soll-ten lauten:

>Wann, zu welcher Zeit, in welchem Rhythmus und an wel-chem Ort will sich die Gruppe künftig treffen?

> Soll es eine Gruppenliste geben und wenn ja, welche Infor-mationen sollen in die Liste und für welchen Zweck darf siebenutzt werden? (Verschickung von Einladungen, Info-material, Fahrgemeinschaften, Kontaktaufnahme außer-halb der Gruppentreffen)

>Wer soll die Teilnehmer-/Gruppenliste führen?>Wer übernimmt die Vorbereitungen der Gruppentreffen?(Kaffee kochen, Getränke besorgen u.ä.)

>Wer führt die Gruppenkasse, sammelt Geld ein, bezahlt dasEntgelt für den Raum u.ä.?

>Wer übernimmt die Rolle der/s Kontaktperson/Gruppen-sprechers/in nach außen (gegenüber der Selbsthilfekon-taktstelle, eventuellen Anfragen der Medien und sonstigerinteressierter Personen)

>Wer steht als Ansprechpartner/in für neu Interessierte zurVerfügung? Viele Betroffene möchten sich genauer über ei-ne Gruppe informieren, bevor sie zu den Treffen gehen(z.B. über die Zahl der Mitglieder, über die Altersstruktur inder Gruppe u.ä.). Die Kontaktstellen haben diese Informa-tionen in der Regel nicht und können nur bedingt Rede undAntwort stehen. Dann ist es gut, wenn sie an eine Kontakt-person verweisen können.

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Gründungstreffen

Page 12: Eine Anleitung zum Handeln

9 Grundsätze der Selbsthilfegruppenarbeit

Selbsthilfegruppen haben aufgrund ihrer jahrelangen Erfah-rungen Grundsätze für ihre Arbeit entwickelt. Diese Grund-sätze können dabei helfen, die Selbsthilfegruppenarbeitsinnvoll zu unterstützen.

1. GrundsatzAlle Mitglieder nehmen freiwillig und aus eigenerBetroffenheit an der Selbsthilfegruppe teil.Vorrausetzung für die Teilnahme an einer Gruppe ist die ei-gene Betroffenheit von der gleichen Krankheit, Behinderung,Abhängigkeit oder psychosozialen Konfliktsituation. EineVertretung durch eine dritte Person ist nicht möglich. Ange-hörige haben in der Regel ihre eigenen Gruppentreffen. DieTeilnahme an der Selbsthilfegruppe beruht auf Freiwilligkeit.Das bedeutet auch, dass jede Person aus der Selbsthilfe-gruppe ausscheiden kann, wann immer sie es für richtig hält.

2. GrundsatzAlle Mitglieder sind gleichberechtigt und bestimmen dieGruppenarbeit gemeinsam.Wie die Gruppe arbeitet, ob sie offen ist für neue Mitgliederoder geschlossen, welche Themen besprochen oder Aktivi-täten unternommen werden, entscheidet die Gruppe gemein-sam nach demokratischen Prinzipien. Es gibt keine Gruppen-leiter/innen mit Sonderrechten. Alle haben die gleichenRechte und Pflichten.

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GrundsätzederSelbsthilfegruppenarbeit

Beim ersten Treffen könnte noch erwähnt werden, ob manzum nächsten Treffen wiederkommen wird.

Dies ist eine gute Methode, um Transparenz über das Grup-pengeschehen herzustellen und den eigenen Eindruck mitdem der Anderen zu vergleichen.

Es ist hilfreich, sich bei den ersten Treffen über die Grund-sätze der Selbsthilfegruppenarbeit zu verständigen. Die vonder Gruppe ausgewählten Grundsätze sollten dann für dieGruppenarbeit verbindlich gelten.

8.4 Geschlossene oder offene Gruppe?Die Gruppe entscheidet selbst, ob sie gegenwärtig offen odergeschlossen ist, d.h. ob sie neue Mitglieder aufnimmt odernicht. Häufig kann eine zu große Fluktuation durch neue Teil-nehmer die Entwicklung einer stabilen Gruppe beein-trächtigen. Die Teilnehmer, die von Anfang an dabei sind, ha-ben dann leicht den Eindruck nicht von der Stelle zu kommenund nicht konzentriert an bestimmten Themen weiterarbei-ten zu können.

In solchen Situationen hat es sich bewährt, die Gruppe alsgeschlossen zu erklären und für einen bestimmten Zeitraumkeine neuen Teilnehmer mehr aufzunehmen. Es kann auchsein, dass eine Gruppe eine optimale Größe erreicht hat undbeschließt, zunächst in dieser Konstellation zu arbeiten undkeine weiteren Interessenten aufzunehmen.

Manchmal haben aber gerade neu gegründete Selbsthilfe-gruppen mit dem Problem zu kämpfen, dass die Teilnehmernach und nach wegbleiben. Beim ersten Treffen waren esevtl. 15 Personen und beim dritten Treffen sind es nur noch5. In dieser Situation besteht natürlich ein nachvollziehbaresInteresse, die Gruppe für weitere Teilnehmer offen zu halten.

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Gründungstreffen

Page 13: Eine Anleitung zum Handeln

10 Regeln und Methoden für die Gruppenarbeit

Regeln und Methoden dienen dazu, das Gespräch und dieAbläufe in der Gruppe zu strukturieren. Sie erleichtern dieKonzentration auf ein bestimmtes Thema und die persön-lichen Anliegen. Die Anwendung der Methoden und Regelnist unterschiedlich und hängt von der jeweiligen Thematikder Selbsthilfegruppe ab.

So arbeiten z.B. Selbsthilfegruppen im Suchtbereich oft mitanderen Regeln, als Selbsterfahrungsgruppen oder Gruppenchronisch Kranker.

Manche Selbsthilfegruppen arbeiten ohne festgelegte Re-geln oder greifen nur bestimmte Techniken oder Methodenheraus, die ihnen für die Gruppenarbeit notwendig erschei-nen. Es ist immer die Entscheidung der Gruppe ob und mitwelchen Regeln und Methoden gearbeitet wird.

Jede Selbsthilfegruppe entwickelt eine eigene Arbeitsweise,die ihren Anliegen und Bedürfnissen gerecht wird. Der Ar-beitsstil kann sich im Laufe der Zeit verändern und die An-wendung von Regeln erforderlich oder überflüssig machen.

10.1 Der Beginn und das Ende einer Gruppensitzung sindgenau festgelegt.

Die Mitglieder wissen, wann die konzentrierte Gruppenarbeitbeginnt und können sich darauf einstellen, in dieser Zeit ihreAnliegen einzubringen. Ein pünktlicher Beginn und einpünktliches Ende der Treffen sind daher wichtig.

10.2 Jede/r spricht nur über sich selbst und nicht über an-dere.Grundsätzlich spricht jedes Mitglied über sich – über seineGedanken, Empfindungen, Erlebnisse, Hoffnungen oder Er-wartungen. Natürlich lässt es sich nicht vermeiden, über An-gehörige oder Freunde, die im Leben jedes einzelnen einewichtige Rolle spielen, zu sprechen. Allerdings sollte das Au-

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RegelnundMethodenfürdieGruppenarbeit

3. GrundsatzWas in der Gruppe besprochen wird, bleibt in der Gruppeund wird nicht an Außenstehende weitergegeben(Verschwiegenheit).Gegenseitiges Vertrauen ist die Voraussetzung für eine guteZusammenarbeit in der Gruppe. Um offen und ehrlich überdie eigene Situation reden zu können, müssen die Gruppen-mitglieder die Gewissheit haben, dass das Gesagte vertrau-lich behandelt wird. Deshalb sollten sie sich gegenseitig ver-pflichten, nichts an Außenstehende weiterzugeben.

4. GrundsatzJedes Mitglied ist in der Gruppe, um in erster Linie etwasfür sich selbst zu tun und nicht für andere.Häufig entstehen Schwierigkeiten, wenn jemand aus Über-zeugung oder weil er in der Vergangenheit ähnliches erlebtund bewältigt hat, den anderen helfen will, ohne etwas fürsich zu tun. Auch „gut gemeinte Ratschläge“, mit denen einMitglied die anderen überschüttet, sind problematisch.

5. GrundsatzJedes Mitglied ist für sich und die Gruppe bzw. denGruppenablauf verantwortlich.Die Entscheidung, ob Situationen, Abläufe oder Gesprächeden eigenen Anliegen entsprechen, trifft jeder selbst. Damitträgt jeder zum Gruppenablauf und zur Gestaltung der Gru-penarbeit aktiv und verantwortlich bei. Jedes Mitglied solltees den anderen mitteilen, wenn seiner Meinung nach imGruppengeschehen etwas falsch läuft. Veränderungsmög-lichkeiten können dann ggf. gemeinsam überlegt werden.

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GrundsätzederSelbsthilfegruppenarbeit

Page 14: Eine Anleitung zum Handeln

Das Blitzlicht kann zu Beginn, während oder zum Schluss ei-nes Gruppentreffens sowie in Gruppensituationen, in denenUnklarheit herrscht, angewendet werden.

Ein Blitzlicht kann dazu dienen:> diffuse, unklare Situationen zwischen den Mitgliedern zuklären,

> die momentane persönliche Situation der Teilnehmer zuschildern,

> eigene Gefühle und Empfindungen zu äußern,> Erwartungen, Bedürfnisse und Wünsche vorzutragen,> interessierende Themen zu benennen,> den Einstieg in das Gruppengespräch zu finden,> ein, die Gruppensitzung abschließendes, Meinungsbild zuerstellen.

Erst wenn alle Teilnehmer sich geäußert haben, wird dasBlitzlicht ausgewertet und es können evtl. Konsequenzen(z.B. Themenwechsel, Anwendung einer bestimmten Regel)gezogen werden.

10.6 Feedback (Rückmeldung)Das Feedback hat zum Ziel, dass wir erfahren, welche Aus-wirkungen unser Verhalten auf andere hat. Die positive Wir-kung des Feedbacks liegt darin, dass störendes Verhalten inder Zusammenarbeit korrigiert oder hilfreiches verstärkt wer-den kann.

Wenn ich unsicher bin, wie mein Verhalten auf andereGruppenmitglieder wirkt oder wenn ich wissen will, was an-dere von mir denken, kann ich um ein Feedback bitten.

Aber auch wenn z.B. das Verhalten eines Gruppenmitgliedsbei mir angenehme oder unangenehme Gefühle auslöst,kann ich ankündigen, ein Feedback zu geben.

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RegelnundMethodenfürdieGruppenarbeit

genmerk auf die eigene Person gerichtet werden. Über abwe-sende Gruppenmitglieder sollte nicht geredet werden!

10.3 Störungen haben VorrangUnterbrechen Sie das Gespräch, wenn Sie nicht wirklich teil-nehmen können, wenn Sie z.B. gelangweilt, ärgerlich oderaus einem anderen Grund unkonzentriert sind. Ein „abwe-sendes“ Mitglied verliert nicht nur die Möglichkeit zur Selbst-entfaltung in der Gruppe, sondern bedeutet auch einen Ver-lust für die ganze Gruppe. Wenn die Störung behoben ist,wird das unterbrochene Gespräch wieder aufgenommen. Eskann auch sein, dass zunächst ein anderes Thema bespro-chen wird, das gegenwärtig wichtiger für die Gruppe ist unddas evtl. durch die Unterbrechung erst angeregt wurde.

Es gehört Mut dazu, diese Regel anzuwenden, aber sie istsehr wichtig und fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl.

10.4 Wie geht es mir heute?Viele Gruppen fragen zu Beginn ihrer Gruppentreffen nachaktuellen Problemen und Befindlichkeiten der Mitglieder(z.B. auch Ängste, die zur Sitzung mitgebracht werden), umdann zunächst über diese zu sprechen (auch wenn eigentlichandere Themen geplant sind). Diese Vorgehensweise gibtdem einzelnen das Gefühl der Zugehörigkeit und des Ver-ständnisses.

10.5 BlitzlichtJede Person erhält die Gelegenheit, sich kurz (max. 2 Minu-ten) zu einem bestimmten Thema, einer Situation oder ihreraktuellen Befindlichkeit zu äußern. Zu den jeweiligen Äuße-rungen werden keine Kommentare gegeben und sie werdennicht diskutiert!

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RegelnundMethodenfürdieGruppenarbeit

Page 15: Eine Anleitung zum Handeln

10.7 GesprächsleitungDas Gespräch in einer größeren Gruppe kann durch eine Ge-sprächsleitung strukturiert werden. Sie ermöglicht, dass je-des Mitglied, das dies möchte, zu Wort kommt, dass das The-ma nicht aus den Augen verloren wird und der rote Fadensichtbar bleibt. Die Gesprächsleitung kann von Treffen zuTreffen abwechselnd von verschiedenen Gruppenmitgliedernübernommen werden. Sie ist ein Mittel zur Strukturierungdes Gruppenablaufs, aber nicht zur Bestimmung der Inhalte.Gesprächsleiter sind keine Gruppenleiter!

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RegelnundMethodenfürdieGruppenarbeit

Ein Feedback zu geben, aber auch ein Feedback zu bekom-men, ist nicht einfach. Wir sind nicht gewohnt, offen über un-sere Gefühle zu sprechen. Daher ist es hilfreich, sich an fol-gende Regeln zu halten.

Wenn Du ein Feedback gibst:Sprich den anderen direkt an und zeige ihm, dass du ihnmeinst.Sprich von den Gefühlen, die durch das Verhalten des ande-ren bei dir ausgelöst wurden. Sag wie du die Situation ganzkonkret erlebt hast, damit dein Gegenüber verstehen kann,welches Verhalten Du meinst. Wertungen, Anklagen undSpekulationen über das Verhalten des anderen sind nichtsinnvoll.

Wenn du ein Feedback bekommst:Wenn du eine Rückmeldung bekommst, versuche nicht,gleich etwas zu erwidern oder dich zu verteidigen oder dieSache zu erklären. Höre ruhig zu und achte darauf, was dasFeedback bei dir auslöst. Du kannst auch die anderen Grup-penmitglieder um ein Feedback bitten. Erst dann gehe aufden Inhalt ein.

Eine Rückmeldung hilft dabei> Selbst- und Fremdwahrnehmung zu vergleichen,> Hintergründe, auslösende Momente und Beweggründeeinzelner Verhaltensweisen und Aussagen zu erkennen,

> Interpretationen und Spekulationen zu vermeiden,> Informationen über Wirkungen und Wirksamkeiten des ei-genen Verhaltens zu erhalten.

Das Feedback hilft, zu lernen, Kritik zu üben und Kritik zu er-tragen oder Verhaltensweisen zu überdenken bzw. zu än-dern.

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RegelnundMethodenfürdieGruppenarbeit

Page 16: Eine Anleitung zum Handeln

„Sei zurückhaltend mit Verallgemeinerungen“Verallgemeinerungen haben die Eigenart, den Gruppenpro-zess zu unterbrechen. Sie können auch leicht von konkretenPersonen ablenken. Verallgemeinerungen sind am Platz,wenn ein Unterthema ausreichend diskutiert wurde und derWechsel des Themas angezeigt ist.

„Sprich nicht per ‚man‘ oder ‚wir‘, sondern per ‚ich‘. Vertrittdich selbst in deinen Aussagen.“Eigene Äußerungen sind ein persönliches Bekenntnis, dasandere Teilnehmer auch zu eigenen Aussagen anregt. HinterSätzen mit „man“ oder „wir“ kannst du dich gut versteckenund brauchst so nicht die Verantwortung für das, was dusagst zu tragen. Zeige dich als eigene Person und sage „ich“.

„Wenn du eine Frage stellst, sage warum du fragst und wasdeine Frage für dich bedeutet.“Hierdurch werden echte Dialoge begünstigt, die dem Bedür-fnis des Fragenden nach Antwort gerecht werden. Auch Fra-gen sind oft eine Methode, sich und seine Meinung nicht zuzeigen. Äußerst du aber zusätzlich zu deiner Frage deineMeinung, so hat es der andere leichter, dir zu widersprechenoder sich Deiner Meinung anzuschließen.

„Nur einer zur gleichen Zeit bitte.“Niemand kann mehr als einer Äußerung zur gleichen Zeit zu-hören. Um sich auf verbale Interaktionen konzentrieren zukönnen, müssen sie nacheinander erfolgen. Der Gruppen-zusammenhalt ergibt sich aus konzentriertem Interesse für-einander und für die Aussagen oder Aktionen jedes Teil-nehmers.

Seitengespräche sind nicht zulässig. Wenn trotzdem Seiten-gespräche geführt werden, sollten diese öffentlich gemachtund in das Gruppengespräch eingebracht werden.

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BeispielevonGesprächsregelnausderThemenzentriertenInteraktion

11 Beispiele von Gesprächsregelnaus der Themenzentrierten Interaktion

Die Psychoanalytikerin Ruth Cohn hat das Konzept derThemenzentrierten Interaktion entwickelt, dessen Elementein den letzten Jahren immer häufiger Eingang in die Gruppen-arbeit mit Erwachsenen fand.

Im Folgenden sind einige Beispiele aus der Themenzentrier-ten Interaktion aufgeführt. Sie sollen Ihnen als Anregung undHilfestellung für Ihre Gruppenarbeit dienen. Die Selbsthilfe-gruppe sollte diejenigen Methoden oder Regeln anwenden,die ihr hilft, das Gruppengespräch zu strukturieren und ziel-gerichtet zu arbeiten. Manche Gruppen wenden nur wenigeoder gar keine Regeln an, andere machen sich mehrere zu Ei-gen. Entscheidend dafür welche Regel oder Methode Sie an-wenden ist, ob sie Ihnen hilft, die Gruppenarbeit angenehmund effektiv zu gestalten.

„Sei dein eigener Leiter“Sei dein eigener Leiter und richte dich nach deinen Bedürf-nissen: im Hinblick auf das Thema und auf das, was sonst fürdich wichtig sein mag. Du hast die Verantwortung dafür, wasdu aus dieser Gruppe für dich machst. Du brauchst nicht erstzu fragen, ob das, was du willst, den anderen Gruppenmit-gliedern gefällt oder nicht. Sag einfach was du willst. Die an-deren Gruppenmitglieder sind auch ihre eigenen Leiter undwerden dir mitteilen, wenn sie etwas anderes wollen als du.

„Sei authentisch und selektiv in deinen Kommunikationen.Mache dir bewusst, was du denkst und fühlst und wähle,was du sagst und tust.“Wenn ich etwas nur sage oder tue, weil ich soll, dann fehltdieser Handlung meine eigene bewährte Überprüfung undich handle nicht authentisch, nicht mir gemäß. Wenn ich hin-gegen authentisch bin, ermögliche ich Vertrauen und Ver-ständnis.

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BeispielevonGesprächsregelnausderThemenzentriertenInteraktion

Page 17: Eine Anleitung zum Handeln

In den Traditionen wird z.B. festgehalten, dass das gemein-same Wohlergehen an erster Stelle steht und die Genesungdes Einzelnen auf der Einigkeit der Gruppe basiert.

Einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit ist das Ver-langen, „trocken zu bleiben“ oder z.B. emotional gesund zuwerden.

Anonyme Gruppen beteiligen sich nicht an Aktionen oderUnternehmen anderer Projekte und achten auf strikte Unab-hängigkeit.

Anonymität hat eine spirituelle Grundlage, die Gruppenmit-glieder auch weiter tragen wollen.

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TraditionenundSchrittederAnonymenGruppen

12 Traditionen und Schritteder Anonymen Gruppen

Eine besondere Form der Gruppenarbeit haben die soge-nannten Anonymen Gruppen entwickelt.

Ausgehend von den Anonymen Alkoholikern, die schon inden 30er Jahren in den USA entstanden sind, haben sichzahlreiche Anonyme Gruppen gebildet, die ihre Arbeit aufzwölf Traditionen und zwölf Schritten aufbauen. AnonymeGruppen sind vor allem im Sucht-Bereich entstanden, z.B.Overeaters Anonymous (Esssüchtige), Narcotics Anonymous(Medikamenten-/Drogenabhängige), Gamblers Anonymous(Spielsüchtige), aber auch zur „emotionalen Gesundheit“(Emotions Anonymous).

Anonyme Gruppen sind immer offen für neue Mitglieder undarbeiten grundsätzlich ohne Professionelle. Eine Gesprächs-leitung übernehmen erfahrene Mitglieder aus der Gruppe.

Die ersten Anonymen Alkoholiker waren gläubige Menschen.Ihre Schritte und Traditionen nehmen daher Bezug auf Gottoder wie es in abgewandelten Formulierungen heißt, auf eine„höhere Macht“. Die Gruppe lässt jedoch jedermann/frau of-fen wie er/sie diesen Begriff füllt.

Die Traditionen beschreiben Selbstverständnis und Arbeits-grundsätze der Anonymen, während die zwölf Schritte eineArt „Programm für das persönliche Wachstum“ darstellen.

Die Zwölf Schritte reichen z.B. vom Eingeständnis, die eige-nen Probleme nicht mehr allein lösen zu können über eineinnere Bestandaufnahme bis hin zu einer „Wiedergut-machung“ z.B. bei Personen, denen „Schaden zugeführt“wurde. Die Schritte enden damit, die Erfahrungen an andereweitergeben zu wollen.

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TraditionenundSchrittederAnonymenGruppen

Page 18: Eine Anleitung zum Handeln

nere Stabilität hat. Daraus resultierende Fluktuation kanndie Gruppe gefährden.

13.2 Schwierigkeiten in der Entwicklung und dem VerlaufJede Selbsthilfegruppe entwickelt eigene Stile und Struktu-ren, die die Stärke der Gruppe ausmachen und ihr Innen-leben bestimmen. Hierbei bleiben Schwierigkeiten nicht aus:

> Es gibt wenig aktive und mehr passive Mitglieder. DiePassiven erwarten von den Aktiven, dass diese die Gruppeam Leben erhalten; diese fühlen sich jedoch damit über-fordert.

> In einer Selbsthilfegruppe werden spezielle Aufgaben undPflichten von dominierenden und besonders aktiven Per-sonen übernommen. Es entsteht eine Orientierung derGruppe auf einzelne Mitglieder, die dadurch als (in)offi-zielle Leiter angesehen werden.

> Auf Konflikte in einer Gruppe reagieren Mitglieder, indemsie wegbleiben. Dies kann die Existenz kleiner Gruppen ge-fährden.

> In schwierigen Situationen wächst eine Gruppe nicht sel-ten in einem positiven Sinn zusammen. Hier kann die Ent-scheidung, ob eine Gruppe für neue Mitglieder offen istoder nicht, große Bedeutung haben. Eine starke Fluktua-tion („Marktcharakter“) gefährdet die kontinuierlicheGruppenentwicklung und Stabilisierung.

> Ein wichtiger Faktor für den Zusammenhalt in einer Selbst-hilfegruppe ist die wechselseitige Sympathie, durch die ei-ne offene, ehrliche und anziehende Gruppenatmosphäreermöglicht wird. Werden Antipathien zwischen den Mitglie-dern nicht angesprochen, belasten diese die Atmosphäreder Gruppe erheblich.

> Zu große Unterschiede zwischen Erwartungen an eineSelbsthilfegruppe und Möglichkeiten ihrer Realisierungführen zu Resignation und/oder Auflösung der Gruppe.

> Das „Überweisen“ von Personen durch Professionelle(z.B. Ärzte, Therapeuten) in Selbsthilfegruppen kann sehr

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SchwierigkeiteninderSelbsthilfegruppenarbeit

13 Schwierigkeiten in der Selbsthilfegruppen-arbeit

Die Gruppenarbeit ist immer einer gewissen Dynamik unter-worfen. In jeder Phase kann es zu Schwierigkeiten kommen.

In Selbsthilfegruppen treffen Menschen aufeinander, diezwar ein ähnliches Anliegen haben, aber dennoch in ihrerPersönlichkeit sehr verschieden sein können. In jeder Grup-pe von Menschen treffen unterschiedliche Meinungen, Inte-ressen und Bedürfnisse zusammen. Das ist ganz normal undan sich auch nicht problematisch. Nicht die unterschied-lichen Meinungen und Standpunkte sind das Problem, son-dern der Umgang damit.

13.1 Schwierigkeiten in der AnfangsphaseFolgende Schwierigkeiten können auftreten:

> Mitglieder wissen nicht wie sie sich in die Gruppe ein-bringen oder anderen etwas über sich mitteilen können.

> Die Hilfeerwartung überwiegt die individuelle Bereitschaft,selbst aktiv zu werden; d.h. Betroffene gehen davon aus,dass ihnen primär von den anderen geholfen wird (Kon-sumhaltung).

> Die Verantwortung für das Gruppengeschehen wird an die„Gruppenleiter“ oder die Kontaktperson delegiert.

> Immer die selben Leute machen alle anfallende Arbeit.> Die Gruppe ist zu groß oder zu klein.> Betroffenheit und Erwartungen sind sehr unterschiedlich.> Es kann keine Einigung über Ziel und Vorgehen erreicht wer-den.

> Organisatorische Minimalbedingungen sind nicht zu schaf-fen (z.B. hinsichtlich Raum, Termin).

> Die Integration von neuen Mitgliedern gelingt nur schwer,weil schon eine Kerngruppe besteht. Das Gegenteil istauch möglich: dass neue Mitglieder deshalb schwer aufge-nommen werden, weil die Gruppe noch nicht genügend in-

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SchwierigkeiteninderSelbsthilfegruppenarbeit

Page 19: Eine Anleitung zum Handeln

14 Unterstützung der Selbsthilfegruppenarbeit

14.1 Gruppenberatung durch ProfessionelleSelbsthilfegruppen sind vor allem dadurch charakterisiert,dass sie ohne professionelle Hilfe arbeiten. Sie können aberBeratung und Unterstützung durch Professionelle organi-sieren.

Gruppendynamik und Gruppenprobleme können so eng mit-einander verknüpft sein, dass die Mitglieder die eigentlichenUrsachen des Konfliktes nicht erkennen und infolgedessenauch nicht beseitigen können. In solchen Situationen wün-schen sich Selbsthilfegruppen häufig eine punktuelle Unter-stützung von außen. Sie wenden sich an andere Selbsthilfe-gruppen oder professionelle Helfer, z.B. Mitarbeiter vonSelbsthilfekontaktstellen oder in Gruppenarbeit erfahreneSozialarbeiter oder Psychologen. Welche Form der Unter-stützung notwendig ist, entscheidet die Gruppe.

Wenn eine Gruppe Unterstützung braucht, sollten die The-men und Probleme genau formuliert sein und der Wunschnach Beratung sollte möglichst von allen Gruppenmitglie-dern kommen. Der Rahmen der Gruppenunterstützung solltedefiniert sein.

Es hat sich bewährt, dass die Gruppe einen Berater zu einemGruppentreffen einlädt, bei dem alle Mitglieder der Selbst-hilfegruppe anwesend sind. Beratungen sollten nicht außer-halb von Gruppentreffen stattfinden.

Es ist besonders wichtig, dass sich Berater nicht in die The-matik der Gruppe einmischen, sondern ihre Beratung nur aufStruktur und Arbeitsweise der Gruppe sowie den Umgangder Gruppenmitglieder miteinander konzentrieren.

14.2 Anleitung der Gruppe durch ProfessionelleSofern schwerwiegende Konflikte die Gruppenarbeit gefähr-den oder die Selbsthilfegruppe auseinander zu brechen

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UnterstützungderSelbsthilfegruppenarbeit

problematisch sein. Häufig sind die Betroffenen nicht überden Selbsthilfe-Charakter informiert und erwarten sofortigeHilfe für ihr Problem, ohne dass sie selbst aktiv werden müs-sen (Konsumhaltung).

13.3 Schwierigkeiten in der Orientierung und Wirkung nachaußen

Die Mitglieder einer länger bestehenden Selbsthilfegruppewerden durch die intensive Auseinandersetzung mit ihremThema zu Experten in eigener Sache. Sie haben ihr Problemakzeptiert, können besser damit umgehen oder haben es oftsogar bewältigt. Dadurch entsteht häufig der Wunsch, die ei-genen Kompetenzen zu nutzen, um anderen Betroffenen beiihrer Problembewältigung zu helfen (z.B. in Form von Bera-tung).

So wird die zunächst nach innen orientierte Selbsthilfe-gruppe ihre Arbeitsschwerpunkte und Ziele nach außen er-weitern. Es bildet sich häufig eine Kerngruppe, die andereBetroffene, die nicht in der Gruppe sind, ehrenamtlich infor-miert und berät. Die Grenzen zwischen Selbsthilfe undFremdhilfe lösen sich auf.

In dieser Phase können Belastungen und Konflikte ent-stehen, die sowohl die Selbsthilfegruppe betreffen, vor allemaber zu Rollenkonflikten für die beratenden Mitglieder füh-ren können (Überlastung und Dominanz einzelner Personen,Ausweitung der ehrenamtlichen Tätigkeit für andere etc.).Gerade in dieser Umbruchsituation sind Offenheit unter-einander und die Vergewisserung über gemeinsame Zieleund Wege eine Voraussetzung für das Weiterbestehen derGruppe. Ein Rat von erfahrenen Projektmitarbeiter/innenoder die rechtzeitige Hilfe durch Supervision können Enttäu-schungen ersparen.

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SchwierigkeiteninderSelbsthilfegruppenarbeit

Page 20: Eine Anleitung zum Handeln

14.3 Unterstützung durch andere SelbsthilfegruppenAuch ein Erfahrungsaustausch mit anderen Selbsthilfe-gruppen kann dazu beitragen, die Konflikte in der eigenenGruppe zu lösen.

Eine besondere Form des Erfahrungs- und Informationsaus-tausches zwischen Gruppen stellen Gesamttreffen dar. Anden Gesamttreffen nehmen alle interessierten Gruppen teil,die entweder> am gleichen Thema arbeiten (z.B. Angst, Brustkrebs, Ar-beitslosigkeit etc.) oder

> aus der gleichen Region kommen.Regelmäßige thematische Gesamttreffen finden z.B. zu denThemen Krebs und Depression statt.

Ziel des GesamtreffensIm Vordergrund stehen der wechselseitige Erfahrungsaus-tausch über den Verlauf und die Ergebnisse der Selbsthilfe-gruppenarbeit. Es werden Schwierigkeiten und Verände-rungen die ganze Gruppe betreffend besprochen – nichtpersönliche Probleme von einzelnen.

Auch für neue Interessenten, die nach einer Selbsthilfe-gruppe suchen, kann das Gesamttreffen sehr informativ sein.Hier gewinnen sie einen Eindruck über die verschiedenenGruppen und deren Arbeitsweisen und können sich einer be-stehenden Gruppe anschließen.

Zu Gesamttreffen können auch Fachleute aus den BereichenGesundheit und Soziales eingeladen werden, um gemeinsammit den Selbsthilfegruppen Informationen und Wissen aus-zutauschen.

Über das Gesamttreffen können Interessen und Forderungender Selbsthilfegruppen eines bestimmten Themenbereichesdiskutiert und Perspektiven einer gemeinsamen Strategiezur Durchsetzung der Forderungen entwickelt werden.

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UnterstützungderSelbsthilfegruppenarbeit

droht, steht die Gruppe vor der Alternative: entweder dieGruppe löst sich auf, oder sie versucht mit Hilfe einer zeitlichbefristeten Anleitung die Probleme in den Griff zu bekommen.

Sinn und Ziel einer Anleitung besteht darin, Schwierigkeitenund Konflikte sowie gruppendynamische Prozesse sichtbarzu machen. Sie soll Anregungen und Hilfestellungen geben,mit denen Konfliktsituationen in der Gruppe gemeinsam be-wältigt werden können. So wird die Arbeitsfähigkeit der ein-zelnen Mitglieder und der Selbsthilfegruppe insgesamt ver-bessert oder wieder hergestellt.

Vielfach kommt es vor, dass Selbsthilfegruppen in ihrer An-fangsphase angeleitet werden, z.B. für 3–10 Treffen. Hierbeikommt es darauf an, dass der professionelle Helfer dieEigeninitiative und Fähigkeiten der Mitglieder im Hinblick aufdie Arbeit in einer Selbsthilfegruppe stärkt und sie befähigt,das Gruppengeschehen eigenverantwortlich zu bestimmen.Oberstes Gebot eines professionellen Helfers, der einerSelbsthilfegruppe zu Beginn Starthilfe gibt, sollte daher dieHaltung sein, sich selbst als Anleiter überflüssig zu machen.

Manchmal kommt es jedoch auch zu Schwierigkeiten. Erfah-rungen zeigen, dass Gruppen, nachdem die professionelleAnleitung beendet ist, keinen langen Bestand mehr haben.Begründet ist dies häufig in einer Entwicklung der Gruppen-dynamik, die sich auf den Anleiter als Leiter der Gruppe fi-xiert hat. Sobald er nicht mehr da ist, zerfällt die Gruppe.

Die Finanzierung einer Anleitung ist meist problematisch, so-fern sie nicht von einer Selbsthilfekontaktstelle getragenwird. Sie ist teuer und nicht jedes Mitglied kann sich dieseKosten leisten.

Entscheidet sich eine Gruppe für eine kontinuierliche Beglei-tung, ist sie keine reine Selbsthilfegruppe mehr. Korrekterwürde man sie als begleitete (angeleitete) bzw. therapeu-tische Selbsterfahrungs- oder Gesprächsgruppe bezeichnen.

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UnterstützungderSelbsthilfegruppenarbeit

Page 21: Eine Anleitung zum Handeln

Foren dieser Art existieren auch in anderen Themenberei-chen, z.B. im Bereich ausländischer Initiativen.

14.5 Organisatorische HilfenProfessionelle Helfer (z.B. in Selbsthilfekontaktstellen odergesundheitlichen/sozialen Einrichtungen) können Selbst-hilfegruppen auch in organisatorischen Bereichen unter-stützen durch:

> Bereitstellung oder Vermittlung geeigneter Räume,> Vermittlung kompetenter Fachleute für Vorträge oder Dis-kussionsrunden

> Öffentlichkeitsarbeit (Selbsthilfewegweiser, e-Newsletter,Datenbank, Internet, etc.)

> gemeinsame Organisation und Durchführung von Informa-tionsveranstaltungen (Selbsthilfemarkt u.a.)

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UnterstützungderSelbsthilfegruppenarbeit

Es können gemeinsam neue Ideen entwickelt oder Ideen undHilfestellung für einzelne Gruppen, z.B. wechselseitige Bera-tung und Unterstützung in besonderen Situationen verein-bart werden. Gesamttreffen dienen auch der Planunggemeinsamer Veranstaltungen.

Organisation des GesamttreffensZu Gesamttreffen kann jede Selbsthilfegruppe andere Grup-pen einladen. In vielen Fällen wird es von Selbsthilfekontakt-stellen organisiert, da sie in der Regel über die existierendenGruppen eines Themenbereiches oder einer Region infor-miert sind.

Gesamttreffen sollten regelmäßig, aber nicht zu häufig statt-finden (maximal alle 3 Monate).

Erfahrungen zeigen, dass eine Moderation durch Professio-nelle oder erfahrene Gruppenmitglieder hilfreich ist, um dasTreffen zu strukturieren und die vielfältigen Anliegen aufzu-greifen.

14.4 Themenübergreifende ForenIm Unterschied zu den Gesamttreffen gibt es regelmäßigstattfindende Foren wie z.B. das „Berliner Selbsthilfe-Forumchronisch kranker und behinderter Menschen“. Das Forumengagiert sich für den Austausch von Erfahrungen nach in-nen (Aufzeigen von Mängeln) und die Formulierung von ge-meinsamen Anliegen (mehr Verständnis für chronisch Kran-ke, Verbesserung ihrer sozialen Lage, mehr Transparenz imGesundheitswesen, für unabhängige und fachspezifischeGutachter etc.) nach außen in der Öffentlichkeit.

An dem Forum nehmen Vertreter aller relevanten Gruppen,Projekte und Initiativen aus dem Gesundheitsbereich teil. Estrifft sich regelmäßig im Abstand von zwei Monaten bei SE-KIS und ist immer offen für neue Initiativen.

Die Ergebnisse der Diskussionen im Forum wirken unmittel-bar zurück in die Gruppenaktivitäten und umgekehrt.

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UnterstützungderSelbsthilfegruppenarbeit

Page 22: Eine Anleitung zum Handeln

Lichtenberg - HohenschönhausenSelbsthilfe Kontakt- und Beratungsstelle LichtenbergAhrenshooper Str.5, 13051 Berlin (Hohenschönhausen)Tel: 962 10 33; Fax 364 62 [email protected]

LichtenbergSelbsthilfetreff SynapseSchulze-Boysen-Str.38, 10365 Berlin (Lichtenberg)Tel: 554 91 892; Fax 510 66 [email protected]

Marzahn - HellersdorfSelbsthilfekontaktstelle Marzahn - HellersdorfAlt-Marzahn 59A, 12685 Berlin (Marzahn)Tel: 542 51 03; Fax 540 68 [email protected]

HellersdorfSelbsthilfe im Stadtteilzentrum Pestalozzi-TreffPestalozzistr.1A, 12623 Berlin (Mahlsdorf)Tel: 56 58 69 20; Fax 56 58 88 [email protected]

MitteSelbsthilfe-, Kontakt- und Beratungsstelle MittePerleberger Str.44, 10559 Berlin (Tiergarten)Tel: 394 63 64; Fax 394 64 [email protected]

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Selbsthilfekontaktstellen

15 Selbsthilfekontaktstellen

Selbsthilfekontaktstellen sind erste Anlaufstellen bei der Su-che nach einer Selbsthilfegruppe oder Organisation. Sie bün-deln das Wissen über Selbsthilfe in ihrer Region und habendie Aufgabe, über Zugangswege und Arbeitsweisen vonSelbsthilfegruppen zu informieren.

In den Kontaktstellen arbeiten professionelle Berater/innen,die ihr Fachwissen allen Interessierten (Betroffenen, Fach-leuten wie Ärzten, Therapeuten, Sozialarbeitern, den Medienetc.) zur Verfügung stellen. Mittlerweile gibt es in allen grö-ßeren Orten der Bundesrepublik Selbsthilfekontaktstellen.

15.1 Selbsthilfekontaktstellen in Berlin / Adressenliste

Berlin zentralSEKIS Selbsthilfe Kontakt- und InformationsstelleBismarckstr.101, 10625 Berlin (Charlottenburg)Tel: 892 66 02; Fax 890 28 [email protected]

Charlottenburg-WilmersdorfSelbsthilfekontaktstelle im Nachbarschaftshausam Lietzensee e.V.Herbartstr.25, 14057 Berlin (Charlottenburg)Tel: 303 06 512; Fax 303 06 513www.nachbarschaftshaus-am-lietzensee.deselbsthilfe@nachbarschaftshaus-am-lietzensee.de

Friedrichshain-KreuzbergSelbsthilfekontaktstelle FriedrichshainBoxhagener Str.89, 10245 Berlin (Friedrichshain)Tel: 291 83 48; Fax 290 49 [email protected]

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Selbsthilfekontaktstellen

Page 23: Eine Anleitung zum Handeln

[email protected]

ReinickendorfSelbsthilfe- und Stadtteilzentrum ReinickendorfGünter-Zemla-HausEichhorster Weg 32, 13435 Berlin (Märkisches Viertel)Tel: 416 48 42; Fax 417 45 753www.unionhilfswerk.de/[email protected]

SpandauSelbsthilfetreffpunkt Mauerritze im Kulturhaus SpandauMauerstr.6, 13597 Berlin (Altstadt)Tel: 333 50 26; Fax 333 60 [email protected]

Spandau - SiemensstadtSelbsthilfetreffpunkt SiemensstadtHefnersteig 1, 13629 Berlin (Siemensstadt)Tel: 381 70 57; Fax 382 40 30www.Spandauer-Selbsthilfetreffpunkte.deShtsiemensstadt@arcor.de

Steglitz - ZehlendorfSelbsthilfekontaktstelle im Nachbarschaftsheim MittelhofKönigstr. 42-43, 14163 Berlin (Zehlendorf)Tel: 801 97 514; Fax 801 97 [email protected]

Steglitz - ZehlendorfMittelhof e.V. – Standort Villa Folke BernadotteJungfernstieg 19, 12207 Berlin (Lichterfelde)Tel: 770 59 975 (oder 801 97 514)

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Selbsthilfekontaktstellen

Neukölln - SüdSelbsthilfezentrum NeuköllnStandort Neukölln-SüdLipschitzallee 80, 12353 Berlin (Gropiusstadt)Tel: 605 66 00; Fax 605 68 [email protected]

Neukölln - NordSelbsthilfezentrum NeuköllnStandort Neukölln-NordHertzbergstr.22, 12055 Berlin (Rixdorf)Tel: 681 60 64; Fax 681 60 68www.selbsthilfe-neukoelln.deinfo@selbsthilfe-neukölln.de

Pankow – Prenzlauer BergKIS Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfein Prenzlauer BergFehrbelliner Str.92, 10119 Berlin (Prenzlauer Berg)Tel: 443 43 17; Fax 443 40 [email protected]

PankowKIS Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe im Stadt-teilzentrum PankowSchönholzer Str.10, 13187 Berlin (Pankow)Tel: 499 870 [email protected]

Pankow - BuchSelbsthilfeunterstützung im Beratungshaus BuchFranz Schmidtstr.8-10, 13125 Berlin (Buch)Tel: 941 54 26

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Selbsthilfekontaktstellen

Page 24: Eine Anleitung zum Handeln

Matzat, Jürgen:Wegweiser Selbsthilfegruppen, Eine Einführungfür Laien und Fachleute, Psychosozial-Verlag, Gießen 2004

Moeller, M. L.: Selbsthilfegruppen. Anleitungen und Hinter-gründe. Rowohlt-Verlag, Reinbek bei Hamburg (1996)

Moeller, M. L.: Anders helfen. Selbsthilfegruppen und Fach-leute arbeiten zusammen. Psychosozial Verlag 2007

Selbsthilfezentrum München (Hrsg.) / Mitleger-Lehner, R.:Recht für Selbsthilfegruppen, AG SPAK Bücher, Neu-Ulm 1.Auflage 2010

Trojan, A.: Wissen ist Macht. Eigenständig durch Selbsthilfein Gruppen. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main (1986)

Arbeit in SelbsthilfegruppenArenz-Greiving, Ingrid: Selbsthilfegruppen für Suchtkrankeund Angehörige. Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau(1998)

Seekamp H. / Herrendorf G. / Prentzel K. / Spring M.:Endlich leben! Heilung – Veränderung – Gelassenheit.Das 12-Schritte-Programm – Ein Arbeitsbuch für Selbsthilfe-gruppen, Brunnen, Gießen 8. Auflage 2009

Dr. Pühl, H.: Angst in Gruppen und Institutionen. Vorw. v.Wolfgang Schmidbauer, 2005, 3. Aufl. Neuausgabe, 164 Seiten,(TB), Deutsch, Leutner ISBN-10: 3934391257,ISBN-13: 9783934391253

Weber, H und Röschmann, D.: Arbeitskatalog der Übungenund Spiele. Ein Verzeichnis von mehr als 1200 gruppendyna-mischen Übungen und Rollenspielen.VerlagWindmühle, Auflage 7, überarbeitete Auflage. (April 2008)

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Literaturhinweise

Tempelhof - SchönebergSelbsthilfetreffpunkt im Nachbarschaftsheim SchönebergHolsteinische Str.30, 12161 Berlin (Friedenau)Tel: 85 99 51 30 /-33; Fax 85 99 51 11www.nbhs.de/selbsthilfe;[email protected]

Treptow - KöpenickEigeninitiative Selbsthilfe-Zentrum Treptow-KöpenickGenossenschaftsstr.70, 12489 Berlin (Treptow)Tel: 631 09 85; Fax 631 09 [email protected]

bundesweit :NAKOS, Nationale Kontakt- und Informationsstelle zurAnregung und Unterstützung von SelbsthilfegruppenOtto-Suhr-Allee 115, 10585 BerlinTel: 030 310 18 960; Fax 030 310 18 [email protected]

16 Literaturhinweise

Zu Selbsthilfe allgemeinBobzien, Monika: Beratung und Unterstützung im Selbsthil-febereich unter veränderten Vorzeichen.Wie können Selbsthilfegruppen erfolgreich arbeiten?In: NAKOS-EXTRANr. 33 (Dezember) 2002, Berlin 2002, S. 58-66

Engelhardt, H. D.; Simeth, A., Stark, W. et al: Was Selbsthilfeleistet ... Ökonomische Wirkungen und sozialpolitische Be-wertung. Lambertus - Verlag (1995)

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Literaturhinweise

Page 25: Eine Anleitung zum Handeln

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Impressum

Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V.(DAG SHG):Starthilfe zum Aufbau von Selbsthilfegruppen – Ein Leitfa-den, Eigenverlag, Berlin, 8. neu bearbeitete Auflage 2003

Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V.(DAG SHG):Gruppen im Gespräch – Gespräche in Gruppen – Ein Leitfadenfür Selbsthilfegruppen, Eigenverlag, Berlin, 3. Auflage 2012

SelbsthilfewegweiserBerlin:SEKIS, Berliner Selbsthilfe-Wegweiser 2011/2012 / Printmediumwww.sekis-berlin.de/SelbsthilfeDatenbank.5.0.html?&no_cache=1

bundesweit:NAKOS Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anre-gung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen

ROTE ADRESSEN: www.nakos.de/site/datenbanken/rot/Selbsthilfeunterstützung in DeutschlandÖrtliche / regionale Selbsthilfekontaktstellen und Selbsthil-feunterstützungsstellen

GRÜNE ADRESSEN: www.nakos.de/site/datenbanken/gruen/Gemeinschaftliche Selbsthilfe in DeutschlandBundesweite Selbsthilfevereinigungen, Organisationen / In-stitutionen mit Selbsthilfebezug / Arbeitsplattformen undSelbsthilfe-Internetforen

BLAUE ADRESSEN: www.nakos.de/site/datenbanken/blau/Seltene Erkrankungen und Probleme: Suche nach Gleichbe-troffenen und Selbsthilfegruppen

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Impressum

Impressum:

Herausgeberin:SEKIS Selbsthilfe Kontakt- und InformationsstelleBismarckstr.101, 10 625 Berlin, Tel: 030.892 66 02

Träger:selko - Verein zur Förderung vonSelbsthilfe-Kontaktstellen e.V.11. überarbeitete Auflage, Dezember 2012

Redaktion und Verantwortung für den Inhalt:Brigitte Meier-Obi

Die Neuauflage der Broschüre wurde gefördert vonLAGeSo Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin

Gestaltung:signs for communication, Vegt

Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigungvon SEKIS