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Axton ATC26 & ATC26N • Compos • Car & Hifi 6/2014 ... eine dicke Empfehlung im bezahlbaren Bereich Für alte Car-HiFi-Hasen mag ein 99-Eu- ro-Komposystem bestenfalls für Einstei- ger gut sein. Dabei stellt der Hunderter im Markt bereits die gehobene Klasse dar – im Internet bezahlt kaum jemand mehr als 40 Euro für ein komplettes Lautsprecherset. Und selbst wer beim ACR-Fachhandel vorbeischaut, findet im Axton-Regal noch eine günstigere Linie und mit den hauseigenen Spect- ron-Systemen noch günstigere Ware. So ein ATC-Kompo ist also alles andere als Billigware, vielmehr ist es das Vo- lumenmodell, das tausendfach verkauft wird und das richtig gut sein muss, um zu bestehen. Die aktuellen Modelle hören auf die Bezeichnung ATC. Sie stehen in einer langen Tradition – al- lein durch meine Hände gingen bereits das CAC217 (2002, mit der wunder- baren „Golfballkalotte“), das CAC218 (2003, mit Gewebehochtöner), Das CAC 2.6 (2005) sowie das AC26 (2008, leider mit Kunststoffkalotte) und das AXC von 2012 mit Titan-Inverska- lotte). Sie haben sich im Testbetrieb immer sehr tapfer geschlagen und sich als gewissenhaft entwickelte Kompos bewiesen. Seit dem CAC 2.6ES gibt es auch Neodymvarianten wegen der ge- ringeren Einbau- tiefe. Dies ist auch heute ein wichtiges Kriterium, daher befindet sich ne- ben der Standardvariante ATC26 auch das ATC26N im Testlauf. Weiterhin werden beide Systeme auch als 13-cm- Sets angeboten, und es gibt eine ganze Palette Koax-Sets mit der Bezeichnung ATN. Bei den Tiefmitteltonmembranen vertraute Axton schon immer auf Poly- propylen in verschiedenen Farben und Varianten. So arbeiten auch die neuen ATCs mit Polymembranen, dankens- werterweise in dezentem Schwarz. Das ist eigentlich immer eine gute Wahl im bezahlbaren Preissegment und hat gegenüber Papier den Vorteil der Unzerstörbarkeit, z.B. durch Näs- se. Ebenfalls Standard sind die Körbe aus Stahlblech, wobei die ATC-Körbe nicht nur schön anthrazit lackiert, son- dern auch perfekt entgratet und sogar mit Hinterlüftungsöffnungen versehen sind. Nomex-Zentrierspinnen und rich- tige Butylsicken sind in dieser Klasse jedenfalls alles andere als selbstver- ständlich. Erste Unterschiede zwischen den beiden 16ern tun sich bei der Dust- cap auf, die bei der Neodymvariante aus weichem Gummi besteht, während der Ferrittöner eine normale PP-Kappe hat. Und natürlich sind die Antriebe verschieden. Der wohldimensionierte Ferritantrieb verfügt über eine schön angefaste Polkernbohrung. Die Neo- dymversion vertraut auf innenliegende Neo-Tabletten – die kompakteste Form der Antriebskonstruktion, wie man sie auch bei Hochtönern findet. Das Resul- tat sind schlanke 51 mm Einbautiefe beim ATC26N, immerhin 12 mm we- niger als beim Ferrittöner. Beiden Sys- temen gemeinsam ist der Hochtöner, bei dem Axton wieder zur bewährten Gewebekalotte zurückgekehrt ist. Natürlich eine mit Fullsize-25-mm- Membran, trotzdem ist der Hochtöner sehr kompakt ausgefallen (netto nur 12 mm tief bei 38 mm Durchmesser). Die Frequenzweichen sehen identisch aus, Axton ATC26 und ATC26N Der Hochtöner ist ein echtes Sahneteil mit Gewebemembran Das ATC26N verfügt über einen Tieftöner mit Neodymantrieb und spart 12 mm Einbautiefe Nächste Runde Seit jeher stehen Kompos der Marke Axton für Preiswürdigkeit. Wer nicht gerade High-End-Ansprüche stellt, war mit den Sets im- mer gut bedient. Jetzt kommt die Neuauflage mit dem Namen ATC zu den Händlern. BEST PRODUCT 6/2014 Mittelklasse 75 - 125 €

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Page 1: eine dicke Empfehlung im bezahlbaren Bereich Nächste 6/2014 … · 2018. 4. 26. · Axton ATC26 & ATC26N • Compos • Car&Hifi 6/2014... eine dicke Empfehlung im bezahlbaren Bereich

Axton ATC26 & ATC26N • Compos • Car&Hifi 6/2014... eine dicke Empfehlung im bezahlbaren Bereich

Für alte Car-HiFi-Hasen mag ein 99-Eu-ro-Komposystem bestenfalls für Einstei-ger gut sein. Dabei stellt der Hunderter im Markt bereits die gehobene Klasse dar – im Internet bezahlt kaum jemand mehr als 40 Euro für ein komplettes Lautsprecherset. Und selbst wer beim ACR-Fachhandel vorbeischaut, findet im Axton-Regal noch eine günstigere Linie und mit den hauseigenen Spect-ron-Systemen noch günstigere Ware. So ein ATC-Kompo ist also alles andere als Billigware, vielmehr ist es das Vo-lumenmodell, das tausendfach verkauft wird und das richtig gut sein muss, um zu bestehen. Die aktuellen Modelle

hören auf die Bezeichnung ATC. Sie stehen in einer langen Tradition – al-lein durch meine Hände gingen bereits das CAC217 (2002, mit der wunder-baren „Golfballkalotte“), das CAC218 (2003, mit Gewebehochtöner), Das CAC 2.6 (2005) sowie das AC26 (2008, leider mit Kunststoffkalotte) und das AXC von 2012 mit Titan-Inverska-lotte). Sie haben sich im Testbetrieb immer sehr tapfer geschlagen und sich als gewissenhaft entwickelte Kompos bewiesen. Seit dem CAC 2.6ES gibt es auch Neodymvarianten wegen der ge-

ringeren Einbau-tiefe. Dies ist auch heute ein wichtiges Kriterium, daher befindet sich ne-ben der Standardvariante ATC26 auch das ATC26N im Testlauf. Weiterhin werden beide Systeme auch als 13-cm-Sets angeboten, und es gibt eine ganze Palette Koax-Sets mit der Bezeichnung ATN. Bei den Tiefmitteltonmembranen vertraute Axton schon immer auf Poly-propylen in verschiedenen Farben und Varianten. So arbeiten auch die neuen ATCs mit Polymembranen, dankens-werterweise in dezentem Schwarz. Das ist eigentlich immer eine gute Wahl im bezahlbaren Preissegment und hat gegenüber Papier den Vorteil der Unzerstörbarkeit, z.B. durch Näs-se. Ebenfalls Standard sind die Körbe aus Stahlblech, wobei die ATC-Körbe nicht nur schön anthrazit lackiert, son-dern auch perfekt entgratet und sogar mit Hinterlüftungsöffnungen versehen sind. Nomex-Zentrierspinnen und rich-tige Butylsicken sind in dieser Klasse jedenfalls alles andere als selbstver-ständlich. Erste Unterschiede zwischen den beiden 16ern tun sich bei der Dust-cap auf, die bei der Neodymvariante aus weichem Gummi besteht, während der Ferrittöner eine normale PP-Kappe hat. Und natürlich sind die Antriebe verschieden. Der wohldimensionierte Ferritantrieb verfügt über eine schön angefaste Polkernbohrung. Die Neo-dymversion vertraut auf innenliegende Neo-Tabletten – die kompakteste Form der Antriebskonstruktion, wie man sie auch bei Hochtönern findet. Das Resul-tat sind schlanke 51 mm Einbautiefe beim ATC26N, immerhin 12 mm we-niger als beim Ferrittöner. Beiden Sys-temen gemeinsam ist der Hochtöner, bei dem Axton wieder zur bewährten

Gewebekalotte zurückgekehrt ist. Natürlich eine mit Fullsize-25-mm-

Membran, trotzdem ist der Hochtöner sehr kompakt ausgefallen (netto nur 12 mm tief bei 38 mm Durchmesser). Die Frequenzweichen sehen identisch aus,

Axton ATC26 und ATC26N

Der Hochtöner ist ein echtes Sahneteil mit Gewebemembran

Das ATC26N verfügt über einen Tieftöner mit Neodymantrieb und spart 12 mm Einbautiefe

Nächste Runde

Seit jeher stehen Kompos der Marke Axton für Preiswürdigkeit. Wer nicht gerade High-End-Ansprüche stellt, war mit den Sets im-mer gut bedient. Jetzt kommt die Neuauflage mit dem Namen ATC zu den Händlern.

BEST PRODUCT

6/2014

Mittelklasse 75 - 125 €

Page 2: eine dicke Empfehlung im bezahlbaren Bereich Nächste 6/2014 … · 2018. 4. 26. · Axton ATC26 & ATC26N • Compos • Car&Hifi 6/2014... eine dicke Empfehlung im bezahlbaren Bereich

doch nur das 12/12-dB-Layout ist gleich. Die Bauteilewerte jedoch keineswegs – wieder mal ein Indiz für die gewissenhafte Entwick-lungsarbeit. Vor dem Messmikrofon hinterlässt der Hochtöner einen prima Ein-druck. Er läuft bis über 20 kHz und zerrt wenig. Toll ist, dass die Verzerrungen bei Pegelerhöhung noch nicht einmal zunehmen. Auch die Tieftöner laufen ordentlich, die nehmen sich untereinander nicht viel, was die Verzerrungen angeht. Nicht exzellent, aber vollkom-men ok. Der Wirkungsgrad liegt beim Ferritmodell höher, was zu erwarten war - der „richtige“ Antrieb hat einfach viel mehr Material zur Verfügung.

SoundIm Hörtest set-zen die neuen ATCs die Tradi-tion erfolgreich fort. Sie klingen auf Anhieb richtig gut. Der Mittelton kommt unver-färbt rüber, Instrumente erklingen durchaus lebensecht. Beide Sys-teme klingen recht zurückhaltend mit einem vollen Ton und wunder-baren Obertönen. Beide machen nicht den Fehler, unnötig Basstiefe vorzutäuschen, dafür kommt der Bass bis 70 Hz, den sie können, auch kompetent rüber. Hier zieht das günstigere Ferritmodell sogar am Neodymbruder vorbei, der Tieftonbereich klingt kräftiger und präziser. Das absolute Highlight ist aber der Hochtöner, der nie nervt und mit einer absolut tollen Detailfülle überzeugt. Dazu gesellt sich eine richtig gute Räumlichkeit. Alles in allem ein sehr erwachsener Sound, mit dem sich prima Musik hören lässt.

FazitAuch in der neuen Generation ATC sind die Axton-Kompos eine di-cke Empfehlung im bezahlbaren Bereich. Wer kann, greift natürlich zum Preis-Leistungs-Knaller ATC26, für beengte Einbauplätze emp-fiehlt sich dann das ATC26N.

Preis um 100 Euro um 150 Euro

Klang 55 % 1,3 ■■■■■■ 1,4 ■■■■■■

Labor 30 % 1,3 ■■■■■■ 1,7 ■■■■■■

Praxis 15 % 1,2 ■■■■■■ 1,5 ■■■■■■

gnutsieL/sierP hervorragend sehr gut

Klang 55 % 1,3 ■■■■■■ 1,4 ■■■■■■

Bassfundament 11 % 1,5 ■■■■■■ 2,0 ■■■■■■

Neutralität 11 % 1,5 ■■■■■■ 1,5 ■■■■■■

Transparenz 11 % 1,0 ■■■■■■ 1,0 ■■■■■■

Räumlichkeit 11 % 1,0 ■■■■■■ 1,0 ■■■■■■

Dynamik 11 % 1,5 ■■■■■■ 1,5 ■■■■■■

Labor 30 % 1,3 ■■■■■■ 1,7 ■■■■■■

Frequenzgang 10 % 1,0 ■■■■■■ 1,5 ■■■■■■

Maximalpegel 10 % 1,5 ■■■■■■ 2,0 ■■■■■■

Verzerrung 10 % 1,5 ■■■■■■ 1,5 ■■■■■■

Praxis 15 % 1,2 ■■■■■■ 1,5 ■■■■■■

Frequenzweiche 10 % 1,0 ■■■■■■ 1,5 ■■■■■■

Verarbeitung 5 % 1,5 ■■■■■■ 1,5 ■■■■■■

Technische DatenKorbdurchmesser 166 mm 166 mmEinbaudurchmesser 145 mm 145 mmEinbautiefe 63 mm 51 mmMagnetdurchmesser 81 mm 67 mmMembran HT 25 mm 25 mmGehäuse HT 44 mm 45 mmFlankensteilheit TT/HT 12/12 dB 12/12 dB

– – ztuhcsnothcoHPegelanpassung HT 0, -3, -6 dB 0, -3, -6 dB

• rettiG •– – segitsnoS

Nennimpedanz 4 Ohm 4 OhmGleichstromwiderstand Rdc 2,94 Ohm 2,94 OhmSchwingspuleninduktivität Le 0,32 mH 0,10 mHSchwingspulendurchmesser 25 mm 25 mmMembranfl äche Sd 133 cm2 133 cm2

Resonanzfrequenz fs 72,4 Hz 77,9 Hzmechanische Güte Qms 5,15 4,69elektrische Güte Qes 1,07 3,83Gesamtgüte Qts 0,89 2,11Äquivalentvolumen Vas 8,3 l 7,4 lBewegte Masse Mms 14,3 g 13,9 g

s/gk 54,1 s/gk 62,1 smRN/mm 03,0 N/mm 43,0 smC

mT 82,2 mT 22,4 l*BSchalldruck 2 V, 1m 83 dB 82 dBLeistungsempfehlung 30 -100 W 30 -100 W

RCA RCA beirtreVhcazruZ-HC hcazruZ-HC ue.rca@ofni ue.rca@ofni eniltoH

Internet: www. acr.eu acr.eu

Ausgabe 6/2014

Laut-sprecher

Mittelklasse Oberklasse

1,3 1,5

gnutreweB

Axton Axton ATC26 ATC26N

„Axtons ATC-Modelle stehen für hohe Materialqualität, sie sind sorgfältig entwickelt und funktionieren bestens. Auch die 2014er-Generation ist ein echter Tipp.“

A t

BEST PRODUCT

6/2014

Mittelklasse 75 - 125 €

Axton ATC26 & ATC26N • Compos • Car&Hifi 6/2014Beide Tieftöner verfügen

über solide Blechkörbe und Polymembranen

Technik• Axton ATC26

Der Ferrit-Tieftöner läuft schön gutmütig, stö-rende Mitteltonresonanzen oder Überhöhungen leistet er sich nicht. Der Hochtöner leistet sich zwar einen Dip um 10 kHz, er läuft am oberen Ende aber vorbildlich bis in den Superhochton

• Axton ATC26N

Auch der Neo-Tieftöner zeigt sich sauber im Mittelton, obenrum läuft er etwas weiter. Leider ist der Wirkungsgrad sehr bescheiden, dazu hat der Neo klar die Tendenz zur „Badewanne“

100

dBSPL

90

80

70

60

50 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k Hz 40k

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Axton legt vollwertige

Weichen mit jeweils

12 dB Flan-kensteilheit bei