38
Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv!

SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr

Witten

08. Januar 2015

Josef Neumann MdL

1

Page 2: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

2

Page 3: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

1965

Page 4: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1
Page 5: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Der Große Preis in den 1980er Jahren

Page 6: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1
Page 7: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1
Page 8: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Handlungsaufforderung:

• UN-Behindertenrechtskonvention (2006); Ratifizierung durch Bund 2009

• Inklusion ist ein Menschenrecht:

– Paradigmenwechsel: Integration Inklusion

– Dahinter steht der „Diversity-“Ansatz:

Es ist normal, verschieden zu sein!

8

Page 9: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Grundsätzliches

• In NRW leben rund 2,7 Mio. Menschen mit Behinderung, davon 1,7 Mio. Schwerbehinderte

• Behindertenpolitische Programme/Gesetze der letzten Jahre: – „Teilhabe für alle“– Neues SGB IX (2001)

9

Page 10: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

LandespolitikDezember 2010:

Landtag beschließt mit Enthaltung (FDP) Inklusion in den Schulen

Juli 2011:

Einbringung des rot/grünen Leitantrages „Auf dem Weg in ein inklusives NRW“ zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in den Landtag

Januar 2012:

Ausschuss für Arbeit, Gesundheit, Soziales und Integration beschließt den rot/grünen Leitantrag

März 2012:

Antrag SPD/Grüne zur inklusiven Schule kommt in den Landtag

September 2012:

Referentenentwurf zum 9. Schulrechtänderungsgesetz/ Verbändeanhörung

Oktober 2013

Landtag beschließt 9. Schulrechtsänderungsgesetz10

Page 11: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Gegenwart und Zukunft

11

Page 12: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Aktionsplan:

„Eine Gesellschaft für alle- NRW inklusiv“

– „Peer-counseling“: „Nicht ohne uns über uns“, „Experten in eigener Sache“

– Beteiligung der Organisationen und Verbände der Menschen mit Behinderung auf Landesebene – „Empowerment“

12

Page 13: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Themenbereiche und Handlungsfelder

• Aktionsplan soll Handlungsleitfaden werden: Aufgaben- und Zielvereinbarung

• Konkrete Maßnahmen/Ziele:– Umsetzungspartner– Zeitplan– Kosten

13

Page 14: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Inklusion ist eine Querschnittsaufgabe

Ressortübergreifende Arbeits- und Lenkungsgruppe beim Ministerium für

Arbeit, Integration und Soziales (MAIS) seit Sommer 2011

14

Page 15: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Konkrete Normenprüfungen

• Vereinbarkeit aller landesrechtlichen Regelungen mit der UN-Behindertenrechtskonvention, u.a.:- Behindertengleichstellungsgesetz- Wahlgesetze- Landesbauordnung- Wohn- und Teilhabegesetz- Landespflegegesetz- Kinderbildungsgesetz

15

Page 16: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Inklusion beginntim Kindesalter

• Beratungsinfrastruktur– Erkennen und Bewerten von

Einschränkungen

• Frühförderung

• inklusive Kindertagesstätten

16

Page 17: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Schule• Rund 1,7 Mio. SchülerInnen, davon ca. 117.000

Förderschülerinnen u. –schüler (94.500 in Förderschulen, 22.500 in Regelschulen)

• Demografischer Wandel und Inklusion stellen alle Schulen vor neue Herausforderungen

• 244 von 693 Förderschulen erreichen bereits heute nicht die Mindestschülerzahl

• Bericht des Landesrechnungshofes zu den Förderschulen (25.04.13) - Kritik zur Ressourceneffizienz 17

Page 18: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Schule• Ziel: Rechtsanspruch auf Inklusion auf der

Grundlage der UN-Behindertenrechtskonvention

18

Page 19: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Inklusive Schule

• Ab 2014: grundsätzlicher Rechtsanspruch auf eine inklusive Beschulung(Einstieg 1. bzw. 5. Schuljahr)

• notwendige Ressourcen: Unterstützungssysteme, Kooperations- und Brückenlösungen, Schwerpunktschulen, Fort- und Weiterbildungsangebote

19

Page 20: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Eingeleitete Maßnahmen im Schulbereich

- Kompetenzteams in allen 53 Schulamtsbezirken

- Derzeit Qualifikation von 300 Moderatorinnen und Moderatoren für die Lehrerfortbildung

- Seit Februar 2013: Berufsbegleitende Qualifikation für 2.500 Lehrerinnen u. Lehrer für sonderpädagogische Förderung (500 pro Jahr)

- Rd. 3.200 zusätzliche Lehrerstellen für Inklusionsbedarf bis 2017/18

20

Page 21: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Einigung zur Konnexität - Inklusive Schule -

• Vereinbarung zwischen Landesregierung und allen 3 kommunalen Spitzenverbänden am 10. April 2014

• Nach 20 Verhandlungsrunden• Inhalte der Vereinbarung:

– Ausgangspunkt: neues Klemm-Gutachten zu finanziellen Auswirkungen am Beispiel Krefeld und Kreis Minden-Lübbecke

– Jahresanteil Land 35 Mio. €: 25 Mio. € p.a. für Investitionen (Korb 1, Schulträgeraufgaben) + 10 Mio. € jährlich unbefristete Pauschale (Korb 2, Unterstützung schulischer Inklusion)

– 175 Mio. € über 5 Jahre– Ab 2015 jährliche Überprüfung des Jahresanteils, ggf.

Anpassung des Betrages– Prüfauftrag: Mehrbedarf an Integrationshelfern an

Regelschulen Landesmittel stehen zur Verfügung21

Page 22: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Einigung zur Konnexität- Inklusive Schule -

DETAILS:• 3 Elemente, orientiert an Klemm: • a) Schulträgeraufgaben (KORB 1)

• b) Unterstützung der schulischen Inklusion (KORB 2)

• c) Steuerung Integrationshelfer

22

Page 23: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Einigung zur Konnexität- Inklusive Schule -

a) Schulträgeraufgaben• Pauschaliert ab 2014/2015• Aufteilung an Träger nach Schülerzahlen• Überprüfung gem. § 4 Abs. 5 KonnexAG

b) Unterstützung der schulischen Inklusion• Dauerhaft pauschaliert ab 2015• Für nichtlehrendes Personal• Hälftig an Kreise/Städte, hälftig an Kommunen mit Jugendamt• Verteilungsmodalitäten unterliegen Revision

c) Steuerung Integrationshelfer• Untersuchung „Entwicklung Aufwendungen der

Integrationshilfe“• Zeitraum 5 Jahre / erstmalig 01.06.2015• Landesseitige Nachsteuerung KORB 2 bei überproportionalem

Anstieg gegenüber Förderschulen 23

Page 24: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Einigung zur Konnexität- Inklusive Schule -

• FAZIT:Gesamtsumme deutlich über veranschlagtem

Betrag des GutachtensPlanungssicherheit statt SchwebezustandKommunen mit Rückendeckung für offensive

InklusionspolitikLand und Kommunen Hand in Hand, damitInklusive Gesellschaft, nicht Kostendiskurs

im Zentrum!24

Page 25: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Hochschuleninklusiv gestalten

• Barrierefreie Hochschule für Studierende und Lehrende (Inklusives Curriculum)

• Zukünftig Vorbereitung aller Lehrkräfte auf Herausforderung der Inklusion

• 2.300 zusätzliche Studienplätze in Sonderpädagogik bis 2018 (Uni Bielefeld, Köln, Paderborn, Siegen, Wuppertal)

25

Page 26: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Berufliche Inklusion

• Schaffung von Arbeitsplätzen direkt auf dem ersten Arbeitsmarkt –

Eigentum verpflichtet

• Mehr Übergänge aus der WfbM in den ersten Arbeitsmarkt umsetzen

• Integrationsunternehmen ausbauen

• Gendergerechte Rahmenbedingungen26

Page 27: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Eingeleitete Maßnahmen

• Neues Übergangssystem Schule-Beruf

• 1000 zusätzliche betriebsintegrierte Außenarbeitsplätze für WfbM-Mitarbeiter

• Fachbeirat Arbeit u. Qualifizierung von Menschen mit Behinderungen eingerichtet

• Überprüfung der Wirksamkeit bestehender Fördermaßnahmen, Impulse zur Weiter-entwicklung/Neukonzeptionierung

27

Page 28: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

InklusiveGesundheitsversorgung

• Barrierefreiheit

• Informations- und Beratungsangebot für Menschen mit Behinderung

• Qualifizierung des medizinischen und pflegerischen Personals

28

Page 29: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Selbstbestimmte Teilhabeim Alter

• Wohnungspolitik/Quartierlösungen

• Existenzsichernde Grundsicherung

• Pflegerische Leistungen

• Haushaltsnahe Dienstleistungen

• Partizipation im Prozess

29

Page 30: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

GesellschaftlicheTeilhabe

• Sport

• Freizeit

• Kultur

• Ehrenamt

• Institutionelle Teilhabe an politischer Entscheidungsfindung

30

Page 31: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Demokratie & Inklusion

• Aktives und passives Wahlrecht rechtlich zwar geregelt

• Aber: praktische Umsetzung oftmals nicht gewährleistet

• Beispiele: nicht barrierefreie Wahllokale; praktische Ausübung eines politischen Mandats oft schwierig, aber auch Wahrnehmung von politischen Mandatsträgern mit Behinderungen

Weiterführende Informationen: UN-Studie zur Partizipation von Menschen mit Behinderungen am politischen und öffentlichen Leben (UN-Dok. A/HRC/19/36 vom 21.12.2011), abrufbar unter:

http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/de/monitoring-stelle/aktuell.html 31

Page 32: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Kampagne zur Bewusstseinsbildung

• Ziel: Schaffung einer Kultur inklusiven Denkens und Handelns

• Maßnahmen:– Einrichtung einer Kreativwerkstatt:

Erfahrungsaustausch, Entwicklung neue Projekte

– Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit (Presse, Bürgerforen, Plakate, Radio-/Fernsehspots etc.)

• Kooperationspartner der Kampagne: u.a. Stiftungen, Verbände, Wirtschaft

32

Page 33: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Inklusionsbeirat

• Berufung durch Landesregierung im Dezember 2012

• Alle Landesressorts im Beirat vertreten

• Geschäftsführung beim MAIS

• Ziel: Einbindung behindertenpolitisch relevanter Akteure (Wohlfahrts-, Landschafts-, Arbeitgeberverbände; Landes-Behindertenbeauftragter u.a.)

33

Page 34: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Inklusionsbeirat

• Aufgaben: Monitoring, Impulsgeber, Moderator, Promotor

• Einrichtung von Fachausschüssen beim Beirat, u.a.:– Arbeit und Beschäftigung

– Partizipation

– Barrierefreiheit

– Bildung (Vorsitz: MSW)34

Page 35: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Neueste Entwicklungen - Inklusionsstärkungsgesetz

• Nächste Stufe der Umsetzung des Aktionsplans

• Referentenentwurf verabschiedet• Verbändeanhörung• Ziel: Sommer nächsten Jahres in

Kraft

35

Page 36: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Forderungen an den Bund

• eigenständiges Leistungsrecht zur Sicherung der Inklusion

• stärkere finanzielle Beteiligung des Bundes an den Kosten der Eingliederungshilfe

• Weiterentwicklung der Bundesgesetze im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention

36

Page 37: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Inklusion bedeutet: Mehrwert für Alle

• Menschenrecht und soziale Gerechtigkeit sind unteilbar und erfordern von SozialdemokratInnen Handeln auf allen staatlichen Ebenen

• Der Glaube an das Gelingen schafft Potenziale und Perspektiven, die es zu nutzen gilt!

37

Page 38: Eine Gesellschaft für alle – EN inklusiv! SGK-Kreisverband Ennepe-Ruhr Witten 08. Januar 2015 Josef Neumann MdL 1

Das hat auch kaum jemand für möglich gehalten…

Foto: Klaus Lehnartz, Bundespresseamt 38