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Qualifikationspässe als Instrumente in der Beruflichen Integrationsförderung Eine Marktübersicht transfer Für Träger der Benachteiligtenförderung · BNF II | 2002

Eine Marktübersicht - hiba.de BNF transfer II · 2002 Inhalt & Impressum transfer II | 2002 Für Träger der Benachteiligtenförderung Herausgeber hiba gmbh heidelberger institut

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Qualifikationspässe alsInstrumente in der BeruflichenIntegrationsförderung

Eine Marktübersicht

transferFür Träger der Benachteiligtenförderung · BNF II | 2002

BNF transfer II · 2002

Inhalt & Impressum

transfer II | 2002

Für Träger der Benachteiligtenförderung

Herausgeber

hiba gmbh

heidelberger institut beruf und arbeit Wieblinger Weg 92 a69123 Heidelberg

Autorin Gisela Würfel | Angelika Jäger mit einem Beitrag von Birgit Grosch

Redaktion Tobias Funk

Gestaltungskonzept Fleck · Zimmermann | Berlin

Titelfoto Gisela Würfel

Herstellung & Layout Andreas Pälchen

Bezug hiba gmbh – verlagPostfach 10 09 03 · 64209 Darmstadt

Telefon (06151) 6 68 54 40Fax (06151) 6 68 54 44

Internet www.hiba.dee-mail [email protected]

Die dieser Veröffentlichung zu Grunde liegenden Arbeiten wurden von derBundesanstalt für Arbeit finanziert. Die von den Verfasser(inne)n vertretenenAuffassungen stimmen nicht unbedingt mit denen der Bundesanstalt für Arbeitüberein, die ferner keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit derAngaben sowie für die Beachtung von Rechten Dritter übernehmen kann.

Qualitätsmanagement in der Beruflichen BildungCERTQUA zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000

Inhalt & Impressum

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Liebe Leserinnen, liebe Leser

Vor zwei Jahren hat hiba eine erste Fortbil-dungsveranstaltung mit dem Thema „Quali-fikationspass – ein neuer Standard in der Be-rufsausbildung“ angeboten. Die Diskussionum Modulkonzepte und Kompetenznach-weise hat seitdem an Bedeutung noch ge-wonnen. Wir möchten Sie in diesem Heftüber den derzeitigen Diskussions- und Erfah-rungsstand zu diesem Themenkomplex in-formieren. Im Ergebnis erhalten Sie in Formeiner Momentaufnahme einen umfassendenÜberblick über Qualifikationspassmodelle,die sich gegenwärtig in der Erprobung befin-den. Das besondere Interesse gilt dabei demmöglichen Nutzen der unterschiedlichenModelle in dem Feld der beruflichen Integra-tionsförderung.

Ein besonderer Dank gilt der WirtschaftsschulePaykowski in Düsseldorf und dem Berufsvorbe-reitungs- und Ausbildungszentrum Lübeck-In-nenstadt (BALI/JAW). Beide Einrichtungen ha-ben den von ihnen im Rahmen eines hiba-Semi-nars entwickelten Bildungs- bzw. Qualifikations-pass für diese Veröffentlichung zur Verfügung ge-stellt. Außerdem danken wir Birgit Grosch, dieim Rahmen der hiba-Veranstaltungen die Mo-dellprojekte im Rahmen des Ausbildungskonsen-ses in NRW vorgestellt und uns für diese Publi-kation ihr Referat zur Verfügung gestellt hat.

Tobias Funk

hiba-Vorwort

3 1 | Einleitung – Was sind und wozu brauchtman Qualifikationspässe?

3 2 | Anforderungen des Arbeitsmarktes undKonsequenzen für die Berufsbildung und ein lebenslanges Lernen

5 3 | Modulkonzepte und Kompetenznach-weise – Eine Marktübersicht

21 4 | Qualifikationspässe in der Benachteilig-tenförderung? – Ergebnisse aus einem hiba-Pilotseminar

24 5 | Leitgedanken und Leitfragen für die weitere Diskussion des Themas

26 6 | Literaturhinweise und weiterführende Informationen

1 | Einleitung – Was sind und wozu braucht man Qualifikationspässe?

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1 | Einleitung – Was sind und wozu braucht man Qualifikationspässe?

Bildungspass, Qualifikationsbuch, Europass, Skill-Card oder wie sie alle hei-ßen, werden heute europaweit diskutiert. In verschiedenen Ländernwurden Modelle für die Dokumentation von Kompetenzen undQualifikationen entwickelt. In Deutschland hat vor zwei Jahren dasdas Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) Formulare für einenQualifikationspass herausgegeben. Auf europäischer Ebene wur-de der Europass Berufsbildung entwickelt. Hinsichtlich derÜberprüfbarkeit, Transparenz und Vergleichbarkeit von Qualifi-kationen ist auf dem nationalen wie internationalen Arbeits-markt allerdings weiterhin Entwicklungsbedarf festzustellen.

Ein Qualifikationspass, in dem der beruflicheWerdegang, formell bzw. auch informell erwor-bene Kompetenzen, betriebliche Zeugnisse undZusatzqualifikationen fortlaufend dokumentiertwerden, erscheint besonders auch für die Ziel-gruppe der benachteiligten Jugendlichen und jun-gen Erwachsenen von Bedeutung. Bei diskonti-nuierlichen Berufsbiografien mit angefangenenAusbildungen, beruflichen Vorerfahrungen,durchlaufenen Qualifizierungsmaßnahmen kannein solcher Pass ein Instrument sein, das Konti-nuität gewährleistet und den Jugendlichen eineMöglichkeit bietet, ihre Kompetenzen nachzu-weisen. Ihre Chance für eine dauerhafte Integrati-on in den Arbeitsmarkt kann sich damit durchauserhöhen.

Die Flexibilisierung der Aus-bildung sowie die Möglichkeit,erworbene Kompetenzen zu doku-mentieren und zertifizieren, sind auch imRahmen der beruflichen Integrationsförderungein Thema. In einigen Einrichtungen haben –unterstützt durch Modellversuche, Fortbildungund Praxisbegleitung – Entwicklungsarbeitenstattgefunden. Mit verschiedenen Herangehens-weisen und Schwerpunkten wurden Module undQualifikationspässe für berufsvorbereitende Maß-nahmen und für die außerbetriebliche Ausbildungentwickelt. In der Praxis stellt sich jedoch an vie-len konkreten Punkten die Frage: Auf welchesübergeordnete Ziel soll hingearbeitet werden?Denn noch fehlen einheitliche, strategische Rah-menrichtlinien.

2 | Anforderungen des Arbeitsmarktes und Konsequenzen für die Berufsbildung und ein lebenslanges Lernen

„Modularisierung und Berufsprinzip“, „Teilqualifikationen und Berufsabschluss“,„Betriebspraxis und Vergleichbarkeit von Kompetenzen“ - solche und ähnliche bil-dungspolitischen und berufspädagogischen Fragen werden zurzeit in der aktuellenAuseinandersetzung vor allem um neue Berufsbildungskonzepte diskutiert. Dabeigeht es insbesondere auch um die Anschlussfähigkeit an die Entwicklungen in ande-ren europäischen Ländern, die in der Regel bereits sehr selbstverständlich mit Mo-dulkonzepten in der Aus- und Weiterbildung operieren: „Zertifizierungssysteme

EuropaweiteDiskussion

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2 | Anforderungen des Arbeitsmarktes und Konsequenzen für die Berufsbildung und ein lebenslanges Lernen

sind im Umbruch begriffen. Es wird zunehmend in Frage gestellt, dass Zeugnisseund Befähigungsnachweise in ihrer klassischen Form noch über Kompetenzen desEinzelnen Aufschluss geben können. Neue Zertifizierungssysteme bilden sich he-raus, insbesondere Systeme zur Validierung nicht formalen Lernens.”

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So der zwei-te CEDEFOP-Bericht zur Berufsbildungsforschung in Europa, der hier der Bundes-republik eine eher zurückhaltende Einstellung bescheinigt.

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Anforderungen des Arbeitsmarktes

Die immer kürzer werdenden Innovationszyklenin der technologischen Entwicklung führen welt-weit zu veränderten Qualifikationsanforderun-gen an die (zukünftigen) Erwerbstätigen. Schonheute reicht häufig der formale Berufsabschlussnicht mehr allein, um berufliche Handlungskom-petenz nachweisen zu können. Entscheidend sindbessere Differenzierungsmöglichkeiten, mehr Fle-xibilität und intensiver Praxisbezug in Aus- undWeiterbildung. Immer wichtiger werden auch ar-beitsmarktrelevante Zusatzqualifikationen sowieberufsunabhängige Schlüsselqualifikationen bzw.-kompetenzen wie z.B. Selbstständigkeit, Eigen-verantwortung, Team- und Konfliktfähigkeit undKreativität.

Konsequenzen für die Berufsbildung

Eine Konsequenz für die Berufs-bildung liegt in der Flexibili-

sierung der dualen Ausbil-dung. Bei der Entstehungneuer Berufe sowie beider Überarbeitung bishe-riger werden zurzeit ne-ben einer Grundausbil-dung Wahlpflichtbau-steine, Wahlbausteine

und Lernfelder entwikkeltsowie offene bzw. be-

triebsspezifische Prüfungsin-halte ermöglicht, die ein Mehr

an Differenzierung und eigenerGestaltung zulassen.

Eine weitere Konsequenz liegt in der bewusstenFörderung und Dokumentation lebenslangenLernens in allen gesellschaftlichen Bereichen.Dies erstreckt sich über Familie, Kindergartenund duale Ausbildung ebenso wie über die Be-rufsvorbereitung und Weiterbildung. Hier geht essowohl um formale Qualifizierungsprozesse alsauch um informelles Lernen in der beruflichenPraxis wie auch außerhalb der Erwerbstätigkeit(wie z. B. bei der Erledigung von Aufgaben imHaushalt bzw. in der Familie).

Zurzeit werden auf unterschiedlichen Ebenen –auf europäischer, nationaler wie auch trägerbezo-gen vor Ort - und durch unterschiedliche Institu-tionen – (Bundesministerium für Bildung undForschung, Bundesinstitut für Berufsbildung,Landesministerien, Kammern, Bildungsträger etc.- modulare Qualifizierungskonzepte und Nach-weise abschlussbezogener und/oder arbeits-marktrelevanter (Teil-)Qualifikationen entwickelt.Diese sollen eine höhere Flexibilität hinsichtlichden Anforderungen des Arbeitsmarktes ermögli-chen und gleichzeitig eine Chance für die Gestal-tung individueller Bildungswege darstellen.

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Bei der Entstehung neuer Berufe werden Struk-turprinzipien der Berufsbildung weiterentwickelt,wie man am Beispiel der IT-Berufe und dem desMechatronikers sehen kann.

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Dabei besteht wei-terhin Optimierungsbedarf – u. a. hinsichtlich derStandardisierung von Modulen, der Transparenzund Vergleichbarkeit erworbener Qualifikationensowie der Integration betriebsspezifischer Lernin-halte.

Zurzeit wird in Deutschland ein integratives Mo-dul- und Berufskonzept favorisiert, in dem dastraditionelle deutsche Berufekonzept nicht aufge-löst, sondern weiterentwickelt wird. Es wird je-doch noch einige Zeit brauchen, bis die Sozial-

Anforderungen des Arbeitsmarktes˜ Berufsabschluss˜ Arbeitsmarktrelevante Kompetenzen˜ Zusatzqualifikationen˜ Schlüsselqualifikationen

Konsequenzen für die Berufsbildung˜ Flexibilisierung der dualen Ausbildung˜ Förderung und Dokumentation lebens-

langen Lernens

ModularisierungNachweis von

(Teil-)Qualifikationen

Gestaltung individuellerBildungswege

3 | Modulkonzepte und Kompetenznachweise – Eine Marktübersicht

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partner und die zuständigen Institutionen klareund verbindliche Entscheidungen über längerfris-tige Veränderungen in der Berufsbildungsland-schaft und bezüglich des Berufskonzeptes treffenwerden. Die Zukunft wird zeigen, ob dies amStandort Deutschland zu erhöhter Aus- und Wei-terbildungsqualität führen wird.

Im Folgenden wird in einer Momentaufnahmeeine Vielzahl von derzeit in Deutschland existie-renden Qualifikationspassmodelle mit ihren je-weiligen Besonderheiten vorgestellt. Denn unab-hängig von der bundesweiten bildungspolitischenDiskussion werden bereits jetzt in unterschiedli-chen Modellprojekten neue didaktisch-methodi-

sche Konzepte erprobt und – teilweise auch nurträgerintern – eigene Qualifikationspassmodelleentworfen. Erst vor diesem Hintergrund wird es in den da-rauf folgenden Kapiteln dann auch geson-dert um die Frage gehen, inwieweitvon der Entwicklung modularerQualifizierungskonzepte dieberufliche Integrationsförde-rung profitieren kann.

3 | Modulkonzepte und Kompetenznachweise – Eine Marktübersicht

Aktuelle Entwicklungen und Produkte

Im Folgenden werden unterschiedliche Modulkonzepte und Qualifizierungs- bzw.Qualifikationspässe dargestellt. Diese Darstellung dürfte das Spektrum aktuellerKonzepte abbilden, erhebt aber keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Die vorge-stellten „Einzelprodukte“ sind im Bereich Berufsvorbereitung, Ausbildung bzw.Nachqualifizierung entstanden. Sie stehen zum Teil im europäischen Kontext undwurden für die Zielgruppen Auszubildende, benachteiligte Jugendliche und jungeErwachsene sowie Arbeitslose entwickelt.

Gliederung der Marktübersicht:

Europa

Der Europass Berufsbildung – ein Produkt des bmb+f . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Dreisprachiges Ausbildungsprofil – ein Produkt des BiBB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Schweizerisches Qualifikationsbuch – ein Produkt des Bundes Schweizerischer Frauenorganisationen (BSF) und der Schweizerischen Gesellschaft für angewandte Berufsbildungsforschung (SGAB) . . . . 6

Deutschland

Nachweis über berufsbezogene Qualifikationen – ein Produkt des BiBB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Einheitlicher Qualifizierungspass in der modularen Nachqualifizierung – ein Produkt der BiBB-Modellversuchsreihe unter Federführung der BBJ Consult AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Der Qualifizierungspass des Bildungswerkes der Hessischen Wirtschaft e. V. . . . . . . . . . . . . . . 8

Das Arbeitszeugnis des Verbundes Bildungswerkstatt e. V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Modulare Qualifizierung im Modellversuch „Lernen im Arbeitsprozess“. . . . . . . . . . . . . . . . 10

Der Qualipass - ein Gemeinschaftsprodukt der Freudenberg Stiftung und des Kultusministeriums und Landesarbeitsamtes Baden-Württemberg . . . . 11

Arbeitsmarktgängige Teilqualifikation zur Eingliederung junger Erwachsener in Hessen – Eine Gemeinschaftsinitiative. . . . . . . . . . . . . . . . 12

Teilqualifikationen – Eine Initiative der IHK Region Stuttgart zur Gewinnung von Nachwuchskräften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Der Qualifikationspass der Wirtschaftsschule U. Paykowski . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Der Bildungspass vom BALI/JAW . . . . . . . . . . . 15

Der Berufswahlpass – Entwickelt im Rahmen des Verbundprojektes „Flexibilisierung der Übergangs-phase und Berufswahlpass“ . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Module in der dualen Erstausbildung – Produkte aus BLK- Modellversuchsreihen . . . . . . 17

Die Modellprojekte „Differenzierung in der Berufsausbildung für benachteiligte Jugendliche im Ausbildungskonsens in NRW“. . . . . . . . . . . . 17

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3 | Modulkonzepte und Kompetenznachweise – Eine Marktübersicht

Europa

Der Europass Berufsbildung – ein Produkt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (bmb+f)

Der Europass Berufsbildung enthält Nachweiseüber Qualifikationen, die Auszubildende imRahmen der dualen Ausbildung im Ausland er-worben haben. Hierfür wurden einheitliche EU-Standards entwickelt. Der Pass ist seit dem01.01.2000 im Einsatz. Seine Nutzung ist freiwil-lig. Er enthält Angaben über Namen des/derAuszubildenden, Berufsbezeichnung, Ausbil-dungsdauer, Ausbildungseinrichtungen, Form/Dauer des Auslandaufenthaltes, verantwortliche/rAusbilder/in oder Betreuer/in, Qualifizierungsin-halte, Kenntnisse und Fähigkeiten. Unterschrie-ben wird vom Betrieb, dem jeweiligen Partnerdes EU-Landes und dem/der Teilnehmer/in.

Im Sinne des wirtschaftlich und kultu-rell zusammenwachsenden Europas be-deutet der Europass eine Öffnung desdualen Aus-bildungssystems in Richtung Europa und damit indie internationale Transparenz von Qualifikationen.Die hohe Nachfrage zeugt von starkem Interesse andiesem Pass. Eine Auswertung erster Erfahrungenliegt uns zurzeit nicht vor.

Weitere Informationen:

Bundesministerium für Bildung und Forschung, Tel. 0228-572109, [email protected] bzw. http://www.bmbf.de

Dreisprachiges Ausbildungsprofil – ein Produkt des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB)

Die dreisprachigen Ausbildungsprofile sind inenglisch, französisch und deutsch verfasst. Sie stel-len die innerhalb der dualen Ausbildung erwor-benen Qualifikationen dar und enthalten Aussa-gen zum potenziellen Einsatzbereich der Ausge-bildeten. Dies ist insbesondere für einen Perso-nenkreis interessant, der mit dem deutschen Be-rufsbildungssystem nicht hinreichend vertraut ist.

Zurzeit können sie als Ergänzung zu den offiziel-len Ordnungsunterlagen genutzt werden mit derPerspektive eines dreisprachigen Abschlusszeug-nisses, das das Profil als Anlage enthält. Bisherwurden insgesamt 105 Profile erstellt.

Weitere Informationen:

http://www.bibb.de

Schweizerisches Qualifikationsbuch – ein Produkt des Bundes Schweizerischer Frauenorganisationen (BSF) und der Schweizerischen Gesellschaft für angewandte Berufsbildungsforschung (SGAB)

Zielgruppe des Schweizerischen Qualifikations-buches sind Auszubildende, Berufstätige, (Wie-der-)Einsteiger und Arbeitslose. Ziel ist dieTransparenz beruflicher und außerberuflicher Fä-higkeiten, die Erhöhung der Beschäftigungsfähig-keit und die Gleichstellung der Geschlechter. DasBuch dient der Einschätzung des eigenen Leis-tungspotenzials, der Standortbestimmung, derweiteren Lebens- und Qualifikationsplanung so-wie dem Nachweis erworbener Qualifikationen,die innerhalb von Berufsbildung und Erwerbstä-tigkeit erworben wurden ebenso wie außerhalb,z. B. während der Familienphase oder im Rah-men der Ausübung von Ehrenämtern.

Das Schweizerische Qualifikationsbuch soll alspersönlicher Berufs- und Laufbahnberater dienen.Es besteht aus zwei Teilen: einer Arbeitsanleitungin Buchform und einem Ordner zur übersichtli-

chen und systematischen Einord-nung und Ablage von Nachweisen, Notizen undsonstigen Unterlagen. Mit dem Qualifikations-buch kann auf verschiedener Weise gearbeitetwerden:

˜

im Selbstverfahren durch persönliches und ei-genständiges Bearbeiten der Unterlagen oder

˜

unter Anleitung von Fachpersonen– in gesteuerten Lernprozessen (in Schulen,

Betrieben, Kursen und Seminaren)– in Beratungssituationen (Berufs- und Lauf-

bahnberatung)

Weitere Informationen:

Bildungsinitiative – CH-Q Schweizerisches Qualifikationsprogramm zur Berufslaufbahn, Tannenheimweg 4, CH - 8852 Altendorf, [email protected], www.ch-q.ch

3 | Modulkonzepte und Kompetenznachweise – Eine Marktübersicht

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Deutschland

Nachweis über berufsbezogene Qualifikationen – ein Produkt des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB)

Der Nachweis über berufsbezogene Qualifikatio-nen ist eine im Dezember 2000 beschlosseneEmpfehlung des Hauptausschusses des BiBB.

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Zielgruppe sind Ausbildungsabbrecher/innen undjunge Erwachsene, die an berufsbildenden oderbegleitenden Maßnahmen teilgenommen haben.Er soll „Institutionen und Betriebe bei der Ent-scheidung unterstützen, ob sie den Inhaber/dieInhaberin in ein Ausbildungsverhältnis aufneh-men und ob die Ausbildungszeit ggf. verkürztwerden kann.“

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Der Nachweis enthält Angaben über die Art derQualifizierung, den Lernort und führt die einzel-nen Qualifizierungsbereiche nach Inhalten undZeitumfang auf. Die Qualifizierungsinhalte ori-entieren sich an den jeweiligen Berufsbildpositio-nen sowie an der Arbeitsmarktrelevanz. Zertifika-te über Prüfungen zu einzelnen Qualifikationsbe-reichen, Dokumente über Zusatzqualifikationenoder Berufsschulzeugnisse sind als Anlage beizu-

fügen. Der Nachweis wird von derqualifizierenden Institution bzw.dem Betrieb ausgestellt.

In den Erläuterungen weistdas BiBB darauf hin, dasseine Bewertung der er-worbenen Qualifikatio-nen nicht vorgenommenwird. Existiert kein zu-sätzlicher Prüfungsnach-weis, so reduziert sich derNachweis auf eine Teil-nahmebestätigung.

Weitere Informationen:

http://www.good-practice.de/ Suchbegriff: Berufsvorbereitung/Initiativen des BiBB zur Berufsvorbereitung

Nachweis erworbener Qualifikationen

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3 | Modulkonzepte und Kompetenznachweise – Eine Marktübersicht

Einheitlicher Qualifizierungspass in der modularen Nachqualifizierung – ein Produkt der BiBB-Modellversuchsreihe unter Federführung der BBJ consult AG

Ziel dieses Passes ist die systematischeDokumentation beruflicher Qualifika-tionen und Erfahrungen, „die inner-halb und außerhalb traditioneller Aus-und Weiterbildung gemacht wer-den.”

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Er kann in der berufsbegleiten-den Nachqualifizierung, aber auch inder Berufsvorbereitung eingesetztwerden. Neben der Dokumentationder Schulbildung, anerkannter Aus-und Weiterbildungsabschlüsse, ge-

machter Arbeits- und Bildungserfahrungen

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so-wie weiterer Qualifikationen und Fähigkeiten

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enthält der Pass den Nachweis über die modulareQualifizierung zu einem Berufsabschluss. Die hiererarbeiteten Standards sind mit dem Bundesinsti-tut für Berufsbildung (BIBB) abgestimmt. Her-ausgeber des Passes ist der jeweilige Bildungsträ-ger.

Der Qualifizierungspass hat als Ringbuch flexibleInnenseiten für die Zertifikate und Nachweis-

blätter

1

. Darüber hinaus hat BBJ Servis Hand-lungsempfehlungen und Planungsunterlagen zurEinführung des Passes erarbeitet, die eine Anlei-tung zur Entwicklung modularer Qualifizierungs-konzepte und deren Zertifizierungsstandards ent-hält. Der Pass ist im März 2002 erschienen.

Die BBJ Consult AG bietet interessierten TrägernSchulung und Beratung in Zusammenhang mitModularisierung, Zertifizierung und Anerken-nung von in der beruflichen Praxis erworbenenKompetenzen an.

Weitere Informationen:

Es gibt ein Infopaket Qpass, das über den BBJ Verlag (Tel. 030 7214248, [email protected]) zu beziehen ist.http://[email protected], 030 39998-234/501; [email protected]; 030 [email protected]

Der Qualifizierungspass des Bildungswerkes der Hessischen Wirtschaft e. V.

Dieser Qualifizierungspass ist im Rah-men des BiBB-Modellversuches „Arbeitund Qualifizierung“ entstanden. Es han-delt sich hierbei um eine Qualifizie-rungsmaßnahme, bei der die Teilnehmerin einem regulären Teilzeitarbeitsverhält-nis mit Betrieben des ersten Arbeitsmark-tes stehen und sich beim Bildungsträgerwie im Betrieb für den BerufEinzelhandelskaufmann bzw. Fachver-

käufer im Nahrungsmittelhandwerk qualifizieren.

Der Pass enthält neben der Dokumentation vonSchulbildung, formaler und informeller Qua-lifikation, das Konzept, die Inhalte und die Zerti-fizierung der modularen Qualifizierung für diebeiden o. g. Berufe. Hierbei handelt es sich umeine tätigkeitsorientierte, betriebsnahe Quali-fizierung, die die Förderung und den Nachweisvon Schlüsselqualifikationen wie z. B. Kommuni-kations- und Kooperationsfähigkeit, Eigenverant-wortung einschließt. Die mit Berufsschullehrernund betrieblichen Vertretern gemeinsam entwik-kelten Module orientieren sich an betrieblichenHandlungsfeldern und beziehen sich gleichzeitigauf die Berufsbildpositionen der beiden Berufe.Auf diese Weise wurden für den Einzelhandel

sieben Module entwickelt, die jeweils eine typi-sche Arbeitssituation umfassen.Im Folgenden ist die Struktur der Module bei-spielhaft am Modul 1 dargestellt. Die Handlungs-situation

„Aufbereiten und Lagern der Ware“

unter-teilt sich in Bausteine, die unterschiedliche Tätig-keitsfelder beschreiben, wie etwa „

Kontrollieren derWare“

. Die Bausteine sind wiederum differenziertin Einzeltätigkeiten und dazu notwendige Quali-fizierungsinhalte.

Folgende Standards bilden die Grundlage für denErhalt der Modulzertifikate:

˜

Ein erfolgreich abgeschlossener Modulab-schlusstest

˜

Die Bearbeitung der dem Modul zugehörigenLernaufträge

˜

Das Mitwirken am Zielvereinbarungssystem

˜

Positive Bewertung des Leistungsvermögensdes Teilnehmers durch den Betrieb und denSozialpädagogen.

Die Modulzertifikate werden vom Bildungsträgerund den beteiligten Betrieben unterschrieben undvon den örtlichen Kammern auf der Grundlagedes § 40,2 des Bundesgesetzes über die Berufsbil-dung (BBG) anerkannt.

3 | Modulkonzepte und Kompetenznachweise – Eine Marktübersicht

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Bausteine/Tätigkeitsfelder

betriebliche Einzeltätigkeiten/Lernmöglichkeiten

Qualifizierungsinhalte

Kontrolle bei der Annahme und Prüfung der Ware

˜ Kontrollieren der äußeren Verpackung

˜ Kontrollieren der Anschrift

˜ Lieferschein und Auftrag vergleichen, Qualität kontrollieren. Betrachtung der Verpackung nach ökologischen Gesichtspunkten

˜ Kontrollmöglichkeiten der Warenannahme

˜ Konsequenzen bei Vertrags-verletzung bezügl. der Waren

˜ Führen einer Lagerkartei/ei-nes Wareneingangsbuches

˜ EDV-unterstützte Artikeler-fassung

Lagerung der Ware

˜ Erfassen des Wareneingangs (La-gerkartei)

˜ Auszeichnen der Ware˜ Bereitstellen der Ware für den Ver-

kauf (im Zwischenlager/Verkaufs-lager)

˜ Warenspezifische Lagerung (im Zwischenlager/Verkaufslager)

˜ Pflegen der Waren/Warenrisiko˜ Kontrollieren des Warenbestandes/

Inventur

˜ Aufgaben der Lagerhaltung˜ Lagerarten und Lagerein-

richtung ˜ Aufgaben der Lagerver-

waltung˜ Berechnung der Lagerkosten˜ rechtliche Vorschriften zur

Lagerung von Waren˜ Betrachtung von Ver-

packungen unter ökono-mischen Gesichtspunkten

Modul 1Betriebliche Handlungssituation: Aufbereiten und Lagern der Ware

Mitarbeiter/in

Geschäftsleitung

Modul 7Spiegeln und Lenkender Geschäftsprozesse

a) Spiegelung durch dieBuchführung

b) Lenken mit Hilfe derWarenwirtschaft

Modul 2Den Verkauf vorbereiten

Modul 1Aufbereiten und Lagern der Ware

Modul 3Kundenorientiertes Verkaufen

Projekt 2Umweltorientierung im Handel

Modul 4Einkaufen und Beschaffen

a) Mitarbeiter/in

b) Geschäftsleitung/

Modul 6Eine Firma gründen

Modul 5Gestalten des Wettbewerbs

Projekt 1Tätigkeiten im Hause

„Einzelhandel“ darstellen

Projekt 3Realer Handel und Verkauf von

Produkten

Zusatzmodul:Prüfungsvorbereitung

Tätigkeitsorientierte Module im Einzelhandel

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3 | Modulkonzepte und Kompetenznachweise – Eine Marktübersicht

Die praxisorientierte Ausrichtung der Module beigleichzeitiger Abschlussorientierung erhöht dieChancen für Maßnahmeabbrecher, durch denNachweis ihrer erworbenen arbeitsmarktrelevan-ten Teilqualifikationen in den Arbeitsmarkt inte-griert zu werden. Weiterhin besteht die Möglich-keit, den Berufsabschluss zu einem späteren Zeit-punkt nachzuholen.

Als weiteres Instrument zur Steuerung des Quali-fizierungsprozesses wurden modulbezogene Ziel-vereinbarungen entwickelt. Diese Vereinbarun-gen beziehen sich auf das betriebliche Lernen undwerden zwischen dem Maßnahmeteilnehmer unddem betrieblichen Paten getroffen. Sie förderndie Integration der zu Qualifizierenden, nutzenihrer fachlichen und persönlichen Weiterent-wicklung und erhöhen als unternehmensstrategi-sches Führungsinstrument letztendlich die Wett-

bewerbsfähigkeit des Betriebes. Die schriftlich fi-xierten Zielvereinbarungen schaffen Transparenzhinsichtlich der betrieblichen Qualifizierungs-möglichkeiten, der betrieblichen Anforderungenund der Entwicklung des Teilnehmers. DieSelbst- und Fremdeinschätzung intensiviert denLernprozess, und die Möglichkeit des Nachholensnicht durchlaufener Qualifizierungsprozesse er-höht die Verbindlichkeit zwischen den Lernpart-nern.

Weitere Informationen:

http://www.bwhw.de/ forschung; [email protected]; Tel. 069 95808-275Das Modulbuch sowie das Patensystem sind über den Udeis Verlag, Dortmund, zu bezie-hen.

Das Arbeitszeugnis des Verbundes Bildungswerkstatt e. V.

Die Mitarbeiter/innen im Hamburger Modell-versuch „Das integrierte Arbeits- und Lernkon-zept“ erarbeiteten im Zusammenhang mit dem

Qualifizierungspass eine Checkliste fürdie Erstellung qualifizierter Prakti-

kums- und Arbeitszeugnisse fürdie Zielgruppe der bisher

unqualifizierten jungen Er-wachsenen. Neben Erläu-

terungen zur Zielsetzungund zu Inhalten solcherZeugnisse sind Hinweisezu ihrer Gestaltung sowieBeurteilungskriterien undFormulierungshilfen gege-ben und zwei Beispieleaufgeführt.

Weitere Informationen:

Herbert Rüb, INBAS GmbH, Tel. 040 85506490;[email protected]; http//www.inbas.com / Dr. Christiane Koch, Büro für Qualifikationsforschung (BFQ), Tel. 0421 3499359

Modulare Qualifizierung im Modellversuch„Lernen im Arbeitsprozess”

Im Rahmen einer berufsbegleiten-den Nachqualifizierungsmaßnahme

wurden in Zusammenarbeit mit zwei Trägern

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Module als zeitlich und inhaltlich abgeschlosseneAbschnitte der Qualifizierung definiert. Sie wer-den in typische, in der Praxis häufig vorkommen-de „Lern- und Arbeitsaufträge“ untergliedert, an-hand derer die im Ausbildungsrahmenplan be-schriebenen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähig-keiten in der beruflichen Praxis erworben werdenkönnen. Die arbeitsmarktverwertbaren Modul-zertifikate bestätigen, dass die jeweiligen Inhaltedes Ausbildungsrahmenplans erlernt, in der Praxisangewendet und durch eine Modulprüfung nach-

gewiesen wurden. Letztere orientiert sich inForm und Inhalt an der Abschlussprüfung des je-weiligen Berufes.Insgesamt wurden Modul-konzepte für folgende Beru-fe entwickelt: Gärtner/in,Fachrichtung Garten- undLandschaftsbau, Gas- undWasserinstallateur/in, Haus-wirtschafter/in, Klempner/in, Koch/Köchin, Maurer/in, Metallbauer/in, Tro-ckenbauer/in, Zerspanungs-mechaniker/in.

Beurteilungskriterien undFormulierungshilfen

3 | Modulkonzepte und Kompetenznachweise – Eine Marktübersicht

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Neben Handlungsanleitungen für die Erarbeitungmodularer Qualifizierungskonzepte wurde einFortbildungsangebot entwickelt, das vier Work-shops zur Vorbereitung und Durchführung vonNachqualifizierungsmaßnahmen enthält. Darinwerden u. a. Modulgliederungen mit entspre-chenden Lern- und Arbeitsaufträgen sowie Lern-materialien erarbeitet.

Zurzeit werden im Thüringer Netzwerk Nach-qualifizierung an sechs Standorten kombinierteQualifizierungs- und Beschäftigungsprojektedurchgeführt und das Konzept „Lernen im Ar-beitsprozess“ weiterentwickelt.

Weitere Informationen:

Christoph Eckhardt, Tel. 0203 287588; [email protected];Jochen Daffinger,IB Berufsbildungszentrum Jena,Tel. 03641 687-145;Jürgen Rauschenbach, Starthilfe Sondershausen, Tel. 03632/71290Weitere Ergebnisse und Materialien sind zu beziehen über INBAS GmbH, Tel. 069 27224-0, [email protected],www.inbas.com

Der Qualipass – ein Gemeinschaftsprodukt der Freudenberg Stiftung, des Kultusministeriums und des Landesarbeitsamtes Baden-Württemberg

Dieser Qualipass ist gedacht für die Phase desÜbergangs Schule-Beruf. Das Bewusstmachenund Steuern des eigenen Lernprozesses soll denPassinhaber/innen die Vermittlung in Ausbildungoder Arbeit bzw. den weiteren Weg in die Wei-terbildung oder Selbständigkeit erleichtern. DerPass dokumentiert das Erfahrungs-spektrum und das Kompetenzpro-fil, das der Jugendliche in unter-schiedlichen allgemein gesellschaft-lichen wie berufsbezogenen Lernsi-tuationen, wie z. B. durch Praktika,Vereinsmitarbeit, Schülerinitiati-ven, Auslandsaufenthalten, erwor-ben hat.

Nach einer Pilotphase im Jahr 2000/2001 wurde der Pass dahingehendüberarbeitet, als er jetzt der intensi-ven Begleitung durch sog. Coaches – persönlicheBerater, die die Jugendlichen auf ihrem Weg be-gleiten – mehr Bedeutung beimisst. Der Nachweiserworbener Kompetenzen muss einhergehen miteiner kontinuierlichen Reflexion, einer Auswer-tung und Verarbeitung der Erfahrungen. Nur sowird der Qualipass zu einem „Instrument der Per-sönlichkeitsentwicklung und ermöglicht einenganzheitlichen Zugang zum persönlichen Kompe-tenzprofil junger Menschen.“

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Ausgegeben wird der Passzunächst von landesweitenKoordinations- und Service-stellen an örtliche Projektver-antwortliche, die u. a. verantwort-lich sind für die koordinierte Zusam-

menarbeit der Beteiligten. Die Pra-xisbegleiter am jeweiligen „Lern-ort“ sind angehalten, Tätigkeits-schwerpunkte und wahrgenommeneStärken des Jugendlichen im Pass zubeschreiben. Diese bilden die Aus-wertungsgrundlage für die weitereLebens- und Berufsplanung, die ergemeinsam mit dem Coach vor-nimmt.

Die landesweiten Koordinations-und Servicestellen bieten Informati-

onsmaterialien, Einführungsveranstaltungen undTrainings zur Qualifizierung des begleitendenCoachings an.

Weitere Informationen:

www.quali-pass.de, Ministerium für Kultus,Jugend und Sport, Baden-Württemberg, Tel. 0711/279-2642; [email protected]

Kontinuierliche Reflexion

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3 | Modulkonzepte und Kompetenznachweise – Eine Marktübersicht

Die beiden folgenden Produkte – die Entwicklung von arbeitsmarktrelevanten Teilqualifikationen in-nerhalb anerkannter Berufsbilder – gehen auf denselben Ursprung zurück, haben sich dann aber regio-nal – in Hessen und im Raum Stuttgart etwas unterschiedlich – entwickelt:

Arbeitsmarktgängige Teilqualifikation zur Eingliederung junger Erwachsener in Hessen – Eine Gemeinschaftsinitiative

An dieser Initiative waren neben den hessenweitenArbeitsgemeinschaften der IHK’n und der Hand-werkskammern das Landesarbeitsamt Hessen, derDeutsche Gewerkschaftsbund und die Vereinigungder hessischen Unternehmerverbände beteiligt.

Ziel dieser Nachqualifizierungsmaßnahme ist es,die Integration unqualifiziert gebliebener jungerMenschen in den Arbeitsmarkt zu verbessern.Dabei geht es um eine Art modulare Qualifizie-rung, die durch die Arbeitsverwaltung nach SGBIII finanziert wird. Vermittelt werden - mit Be-zug auf staatlich anerkannte Ausbildungsordnun-gen - arbeitsmarktgängige Teilqualifikationen ininsgesamt 16 Qualifikationsbereichen, so u. a. inder Lagerwirtschaft, im Gastgewerbe, im Metall-,Elektro- und Druckbereich. Im Falle einer an-schließenden Berufsausbildung kann der Betrieb

die absolvierte Qualifizierung auf dieAusbildungszeit anrechnen.

Die Teilnehmer/innen sindangehalten, den Verlauf der

Qualifizierungsmaßnahmefortlaufend zu dokumen-tieren. Betrieb und Bil-dungsträger stellen dem

Teilnehmer zum Ende derMaßnahme eine Leistungsbe-urteilung aus, die von beidenunterschrieben wird. Diese istGrundlage für die Teilnah-mebestätigung der Kammer.Diese bescheinigt den Erwerbbestimmter Fertigkeiten undKenntnisse unter Bezug aufdie Inhalte des jeweiligenAusbildungsrahmenplanes.Wie dieser Erwerb überprüftwird, bleibt allerdings unklar.

Weitere Informationen:

Industrie- und Handelskammer HessenBörsenplatz 460313 FrankfurtTel. 069/[email protected]

Teilqualifikationen – Eine Initiative der IHK Region Stuttgart zur Gewinnung von Nachwuchskräften

Mit dem Ziel, die Ausbil-dungschancen von benachtei-

ligten Jugendlichen zu verbes-sern und den Fachkräftebedarf in

der Region langfristig besser abdeckenzu können, hat die IHK Stuttgart in Kooperationmit mehreren Trägern der Benachteiligtenförde-rung und dem Arbeitsamt unter Zustimmung derGewerkschaften Teilqualifikationen aus verschie-denen Berufsbildern herausgelöst, die betrieblichvermittelt und bescheinigt werden sollen. DasAngebot richtet sich an 18-bis 25-jährige Jugend-liche, die noch keine Ausbildung abgeschlossenhaben. Das Konzept sieht folgendermaßen aus:Nach einer einjährigen berufsvorbereitendenQualifizierung, die neben der Berufsorientierungdie Vermittlung von Schlüsselqualifikationen (So-

ziale Kompetenzen, Kommunikationsfähigkeit,EDV-Grundkenntnisse) zum Inhalt hat, erlernendie jungen Menschen anschließend in einer halb-jährigen betrieblichen Phase Inhalte aus einemanerkannten Ausbildungsberuf (von der IHK an-erkannte Teilqualifikation). Die betriebliche Pha-se wird vom Bildungsträger fachtheoretisch undsozialpädagogisch begleitet. Neben dem Zertifikatüber die Teilqualifikation wird eine anschließen-de Übernahme in die betriebliche Ausbildungbzw. ein Arbeitsvertrag angestrebt.

Zu folgenden Ausbildungsberufen wurden bisherTeilqualifikationen zusammengestellt:

˜ Lagerwirtschaft˜ Gastgewerbe/Küche und Gastgewerbe/Sevice˜ Metall/Teilezurichter/in

ArbeitsmarktgängigeTeilqualifikationen

3 | Modulkonzepte und Kompetenznachweise – Eine Marktübersicht BNF transfer II · 2002

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˜ Industrie/Elektro˜ Druck/Drucken und Druckweiter-

verarbeitung/Buchbinderei˜ Handel/Verkauf˜ Verwaltung/Büro˜ Bau

Die Unterlagen zu jeder Teilqualifikation enthal-ten

˜ Eine Beschreibung der Ziele˜ Angaben über die Voraussetzungen für und die

Dauer der Qualifizierungsmaßnahme˜ Auflistung der Inhalte der Qualifizierung˜ Sachliche Gliederung für die Teilqualifikation˜ Hinweise zur Dokumentation der Qualifizie-

rung (wöchentlicher Tätigkeitsnachweis)˜ Hinweise zur Zuständigkeit der IHK als Prüf-

stelle bei der Durchführung der Qualifizierung˜ Die Teilnahmebescheinigung

Die Inhalte der Qualifizierung können maximalbis zu sechs Monaten bei einer nachfolgendenoder späteren Ausbildung in dem jeweiligen Aus-bildungsberuf angerechnet werden.

Während einer Auftaktveranstaltung im März2002 wurde seitens der Betriebe - vor allem ausdem Bereich der Gastronomie - großes Interessegezeigt. Trotz Zustimmung der Gewerkschaftenist diese Initiative bildungspolitisch jedoch nichtunumstritten. Ist es doch erklärtes Ziel derIHK, damit auch den Weg für Mo-delle der Stufenausbildung undfür theoriegeminderte Berufezu bereiten.

Weitere Informationen:Industrie- und HandelskammerRegion StuttgartJägerstraße 3070174 StuttgartTel.: 0711/[email protected]

Der Qualifikationspass der Wirtschaftsschule U. Paykowski

Begleitet von einem ersten dreiteiligen hiba-Se-minar zum Thema (siehe unten 4.) wurde bei derWirtschaftsschule U. Paykowski, einem Trägerder Benachteiligtenförderung in Düsseldorf, einQualifikationspass entwickelt, der in der Berufs-vorbereitung (Grundausbildungslehrgang) einge-setzt wird. Nachdem die Einführung eines Quali-fikationspasses als Instrument zur Dokumentati-on der Arbeit in der Fördermaßnahme für die Ju-gendlichen selbst und als mögliche Bewerbungs-unterlage in den Lehrgangsteams begrüßt wordenwar, befasste sich das Team zunächst mit dreizentralen Fragestellungen:˜ Ist eine Modularisierung möglich?˜ Welche Kriterien werden zur Bewertung von

Schlüsselqualifikationen herangezogen?˜ Wie reagieren die Praktikumsbetriebe?

Das Team entschied sich gegen eine Modularisie-rung des Förderunterrichts. Da mit den Teilneh-mer(inne)n je nach Lernvoraussetzung individuellsehr unterschiedlich gearbeitet wird, gelangte dasTeam zu der Einschätzung, dass die Entwicklungvon Modulen schwierig sei und dem Grundprin-

zip der Maßnahme, jede/n Teilnehmer/in vonseiner/ihrer persönlichen Situation ausgehend inseinem/ihrem persönlichen Tempo zu fördern,widerspreche.

Daher wurde der Schwerpunkt darauf gelegt,Kriterien für die Bewertung von Schlüsselqualifi-kationen zu formulieren und sowohl für dieLehrgangsteams als auch für die Teilnehmer/in-nen transparent zu machen und eine geeigneteDokumentationsmöglichkeit dafür zu entwi-ckeln. Der vorliegende Qualifikationspass bietetdie Möglichkeit, im Lehrgang und in betriebli-chen Praktika erworbene Schlüsselqualifikationenund Zusatzqualifikationen zu dokumentieren.Die zuständigen Pädagog(inn)en in den Lehr-gangsteams nehmen für jede/n Teilnehmer/in ei-ne Zwischen- und eine Abschlussbeurteilung vor,die im Qualifikationspass festgehalten wird. DieKriterien für die Beurteilung werden den Teil-nehmer(inne)n transparent gemacht. Zusätzlichbeurteilen die Betriebe die Berufspraktika derTeilnehmer/innen und dokumentieren dies imPass.

Fortlaufende Dokumentation

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BNF transfer II · 2002 3 | Modulkonzepte und Kompetenznachweise – Eine Marktübersicht

Schlüsselqualifikationen stellen in den berufsvor-bereitenden Lehrgängen ein zentrales

Thema dar. Die Teilnehmer/in-nen lernen, ihr Verhalten ge-

genseitig wahrzunehmen, zuhinterfragen und andereMöglichkeiten auszupro-bieren. Sie lernen im Lau-fe des Jahres, dass die imQualifikationspass aufge-führten Schlüsselqualifika-tionen wichtige Anforde-

rungen sind, die sie erfüllenmüssen, wenn sie im Berufs-

leben Fuß fassen wollen.Die Kriterien zur Bewertung

orientieren sich an den Anforde-rungen der Ausbildungsbetriebe, die

von den Kammern veröffentlicht wurden und anden Anforderungen, die sich aus den Ausbil-dungsordnungen ergeben. Sie werden mit jeder/jedem einzelnen Teilnehmer/in abgesprochenund an der persönlichen Arbeit und Leistung imLehrgang festgemacht.

Ein Jahr mit dem Qualifikationspass – eine erste Bilanz

Die Betriebe haben den Qualifikationspass ohneAusnahme positiv aufgenommen und akzeptiert.Vor allem erleichtert der Qualifikationspass denAusbilder(inne)n in den Betrieben die Beurtei-

lung der Praktika. Vor der Einführung des Passeswar es oft schwer, eine aussagekräftige Beurtei-lung zu erhalten.

Die Jugendlichen selbst akzeptieren den Pass. Siezeigen sich gegenseitig oft stolz ihre Eintragungenund haben offensichtlich deutlicher das Gefühl,„etwas in der Hand zu haben“ als nach einemFörderplangespräch. Der Pass wirkt sich mituntermotivationsfördernd aus, wenn es darum geht,ein Praktikum auch dann durchzuhalten, wennsich herausgestellt hat, dass es sich nicht um denjeweiligen Wunschberuf handelt.Der Qualifikationspass wird nach dem ersten Jahrder Anwendung von allen Beteiligten als Instru-mentarium der Arbeit mit dem Förderplan ge-nutzt. Die meisten Jugendlichen legen ihn ihrenBewerbungsunterlagen bei.

Die Wirtschaftsschule U. Paykowski plant, denPass im folgenden Jahr in modifizierter Form inder Ausbildung (Florist/in) einzuführen.

Weitere Informationen:Wirtschaftsschule U.PaykowskiBarbara KempnichAckerstraße 340233 DüsseldorfTel. 0211/3559400Fax: 0211/1640273e-mail: [email protected]

Mehr Motivation

3 | Modulkonzepte und Kompetenznachweise – Eine Marktübersicht BNF transfer II · 2002

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Der Bildungspass vom B A L I / J A W

Auch der Bildungspass des Berufsvorbereitungs-und Ausbildungszentrums Lübeck-Innenstadt /Jugendaufbauwerk (BALI/JAW) wurde im Rah-men und in Folge der ersten hiba-Seminarreihezum Thema (siehe unten 4.) entwickelt. DerSchwerpunkt liegt auf der Dokumentation vonberufsfeldbezogenen Qualifikationen in der Be-rufsvorbereitung.Der Pass vom BALI/JAW bzw. das Konzept, dashinter dem Pass steht, zeichnet sich dadurch aus,dass ein wesentlicher Aspekt bei der Beurteilungund bei der Dokumentation die Selbsteinschät-zung und Selbstbewertung des Teilnehmers/derTeilnehmerin ist.

Die Entwicklung des Bildungspasses war zu Be-ginn ein Pilotprojekt, bei dem noch nicht geklärtwar, wie es sich in die Gesamtkonzeption der Be-rufsvorbereitung im BALI/JAW eingliedert. Seitder Erarbeitung des Bildungspasses vor ca. einein-

halb Jahren wurde undwird an der Weiter-entwicklung der Ge-samtkonzeption für al-le Bereiche der Be-rufsvorbereitung gear-beitet. Dazu wurdeein einrichtungsbezo-genes Konzept für denEinsatz des As-sessment als Instru-ment der Diagnoseund der passgenauenFörderung entwickelt

und umgesetzt. Zurzeit wird daran gearbeitet, füralle sieben Bereiche der Berufsvorbereitung Qua-lifizierungsbausteine mit gleichen Qualitätsstan-dards und nach gleichen Kriterien zu entwickeln.Wenn diese Arbeit abgeschlossen ist, soll der Bil-dungspass in einer überarbeiteten Form den För-derungs- und Qualifizierungsprozess eines jedenTeilnehmers/einer jeden Teilnehmerin kontinu-ierlich dokumentieren. Auch der Übergang vonSchule in Berufsorientierung bzw. Berufsvorbe-reitung soll dargestellt werden.

Der Landesverband der Jugendaufbauwerke inSchleswig-Holstein strebt einen gemeinsamenQualifikations- bzw. Qualifizierungspass an. Zur-zeit ist noch nicht abschließend geklärt, welchenFocus der Pass haben soll. Das heißt: Es ist nochnicht entschieden, ob in dem Pass Qualifikatio-nen bescheinigt werden sollen oder ob der Bil-

dungs- und Qualifizierungsprozess als Prozess derindividuellen Förderung dargestellt werden soll.Das BALI/JAW ist an der Diskussion und Klä-rung auf Landesebene beteiligt und wird die Kri-terien, die dort entwickelt und abge-sprochen werden, in die Überar-beitung des eigenen Bildungs-passes einfließen lassen. Inso-fern wird der Pass, der zuBeginn als trägerinterneDokumentationsform desFörderungsprozesses ge-dacht war, zu einem Do-kument weiterentwik-kelt, das auch extern an-erkannt wird und über denRahmen des Trägers hinausfür die Teilnehmer/innenBedeutung hat.

Weitere Informationen:B A L I / J A WReinhard GlenkDr. Julius-Leber-Straße 75, 23552 LübeckTel. 0451-79904-15, [email protected]

Ziel: Förderung aus einem Guss

Die Elemente der Gesamtkonzeption für dieBerufsorientierung bzw. Berufsvorbereitung bei B A L I

Qualifizierungs-bausteine

für alle Lehrgänge

Assessmentals Grundlage fürdie individuelleFörderplanung

Bildungspassals Dokumenta-

tionsform für denFörderungs- und

Qualifizierungsprozess

Selbsteinschätzung und Selbstbewertung

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BNF transfer II · 2002 3 | Modulkonzepte und Kompetenznachweise – Eine Marktübersicht

Der Berufswahlpass

Das vom Bundesministerium für Bildung undForschung initiierte und vom Europäischen Sozi-alfonds geförderte Projekt „Schule – Wirtschaft/Arbeitsleben“ zielt auf eine bessere Vorbereitungvon Schülerinnen und Schülern allgemein bilden-der Schulen auf den Übergang in die Berufs- undArbeitswelt. Übergeordnetes Ziel des Projektes istes, der Berufsorientierung in den allgemein bil-denden Schulen eine neue Qualität zu geben.Schleswig-Holstein beteiligt sich gemeinsam mitden Bundesländern Berlin, Hamburg, Mecklen-burg-Vorpommern, Brandenburg und Nieder-sachsen im Nordverbund an dem Verbundprojekt„Flexibilisierung der Übergangsphase und Berufs-wahlpass“. In Schleswig-Holstein zielt dieses Pro-jekt auf eine verbesserte Berufsorientierung, ins-besondere für benachteiligte einschließlich behin-derter junger Menschen. In einer flexibilisiertenÜbergangsphase mit dem Schwerpunkt Berufs-orientierung soll darüber hinaus die Quote derSchulabgänger/innen ohne Hauptschulabschlussgesenkt werden.

Weiter wird ein Berufswahlpass entwickelt,der später auch allen Schülerinnen

und Schülern eine stärkere Ori-entierung und Qualifizierung

für die Berufswahl und fürihre Ausbildung – vorwie-gend in Selbstorganisati-on – ermöglichen soll.

Konzept des Berufs-wahlpasses Die Tatsache, dass sich

berufliche Anforderungenerhöhen und komplexer

werden, wird bereits an denÜbergängen von Schule in Aus-

bildung und Beruf deutlich. DieÜbergänge sind länger, unübersichtli-

cher und auch risikoreicher geworden. Sie sindweniger standardisiert und dadurch entschei-dungsoffener geworden und werden zu einer Ge-staltungsaufgabe des einzelnen Jugendlichen, dieer eigenverantwortlich übernehmen muss. Somitist es Aufgabe der Schule, den Schülerinnen undSchülern Instrumentarien zur Verfügung zu stel-len, die ihre Selbstständigkeit fördern und stärkenund ihnen damit Chancen und Möglichkeitenaufzeigen, ihre Interessen und Potenziale kennenzu lernen und realistische Ziele bei der Berufs-wahl zu verfolgen.

Der Berufswahlpass ist ein Mittel zur individuel-len Lernplanung und trägt zur Stärkung der Ei-genverantwortung bei. Er macht den Prozess derBerufswahl für die Schülerinnen und Schülertransparent und individuell planbar und er dientder Dokumentation von Projekten und Maßnah-men, an denen die Schülerin oder der Schüler imRahmen der Berufsorientierung teilgenommenhat.

Die Schülerinnen und Schüler planen, realisierenund dokumentieren mit dem Berufswahlpass ih-ren eigenverantwortlich gestalteten schulischenund außerschulischen Orientierungsprozess. Siehaben die Möglichkeit, anerkannte Bescheini-gungen über die Stationen ihres Berufswahlpro-zesses abzuheften. Sie entscheiden dann selbst,welche Teile des Dokumentes sie ihren Bewer-bungsunterlagen beifügen, um die Chancen füreine erfolgreiche Ausbildungs- oder Arbeitsplatz-suche zu verbessern.

Aufgebaut ist der Berufswahlpass als DIN-A4-Ordner (Ringbuch) und Lose-Blatt-Sammlung,in die Dokumente eingefügt bzw. herausgenom-men werden können. Er besteht aus den dreiHauptteilen:

˜ Informationen ˜ Mein Weg zur Berufswahl ˜ Dokumentation

Die drei Teile sind durch farbige Registerblättergetrennt. Die Inhalte der einzelnen Teile sind alsVorschläge zu verstehen, sie sollen den Schulenals Datei zur Verfügung gestellt werden. Damiterhält jede Schule die Möglichkeit, den Berufs-wahlpass individuell und auf die jeweilige Schul-art bezogen zu gestalten.

Weitere Informationen sind im Internet unterwww.flexipass.org zu finden.

Flexibilisierung derÜbergangsphase

3 | Modulkonzepte und Kompetenznachweise – Eine Marktübersicht BNF transfer II · 2002

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Module in der dualen Erstausbildung – Produkte aus Modellversuchsreihen der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK)13

In der Erstausbildung wird auf der bildungspoliti-schen und berufspädagogischen Ebene eine höhe-re Flexibilisierung innerhalb der Berufsbilder an-gestrebt. Das heißt, bei der Entwicklung neuerBerufe wird unter Beibehaltung des Berufsprin-zips differenziert nach Kern- undFachqualifikationen, die in Zusam-menhang mit Arbeitsprozesswissenentsprechend der Lernfeldsystema-tik erworben werden sollen.

Module als Zusatzqualifikationenwerden in erster Linie im Rahmenvon Wahlpflichtangeboten bzw. alsgänzlich fakultative Angebote ent-wickelt. Einheitliche Modulstan-dards existieren dafür bisher nicht.Im Rahmen des Modellversuchs-programms „Kooperation derLernorte in der beruflichen Bil-dung“ (kolibri) entwickeln zurzeit die Modell-versuche ANUBA, Komzet-RP, BARI, DILLund Jeenet (zu den einzelnen Projekten siehe un-ter www.blk-kolibri.de) Module in verschiede-nen Berufsbereichen. Im Modellversuch „Diffe-renzierende Lernkonzepte als Beitrag zur Flexibi-lisierung und Regionalisierung beruflicher Bil-

dung“ (Diflex) wurden folgende Ziel-kriterien für Module festgelegt:Ein Zeitrahmen von ca. 40Stunden, Bezug auf Hand-lungsfelder der betriebli-

chen Praxis,Arbeitspro-zessorientie-rung, Schü-lerzentrie-rung, Förde-rung selbst-ständigen Ler-nens. Hier wur-den insgesamt über50 Module in fünfKompetenzbereichen ent-wickelt.

Weitere Informationen:www.itb.uni-bremen.de/projekte/blk und www.diflex.deBerichte zu den Projekten in: Uwe Fasshauer u. a., Beweglichkeit ohne Beliebigkeit, Modu-larisierung und Schulentwicklung in der be-ruflichen Bildung, Bielefeld 2001

Die Modellprojekte „Differenzierung in der Berufsausbildung für benachteiligte Jugendliche im „Ausbildungskonsens in NRW“

Mit dem Ziel, „jedem jungen Menschen, der inNordrhein-Westfalen ausgebildet werden will,einen qualifizierten Ausbildungsplatz anbieten zukönnen“, haben Land und Kommunen, Organi-sationen der Wirtschaft, Gewerkschaften und dieArbeitsverwaltung im „AusbildungskonsensNRW“ einen Weg der partnerschaftlichen Pro-blemlösung entwickelt. Zur Realisierung diesesZieles wurde die Arbeitsgruppe „Differenzierungin der Berufsausbildung“ gebildet.

Die Arbeitsgruppe machte es sich zur Aufgabe,ein Ausbildungsmodell zur Berufsausbildungin einem anerkannten Ausbildungsberuf fürlernschwache und sozial benachteiligte Jugendli-che zu entwickeln bzw. zu erproben. Die Erpro-bung dieses Ausbildungsmodells erfolgte in sechsModellprojekten, die regional in Nordrhein-Westfalen verteilt sind.

Folgende Konzeption liegt dem Ausbildungsmo-dell zugrunde:

Zunächst durchlaufen die Jugendlichen eine 6-bis 12-monatige Maßnahme zur Berufs- bzw.Ausbildungsvorbereitung nach § 61 des SGB III.Diese Maßnahme ist bereits gezielt auf den zu-künftigen Ausbildungsberuf ausgerichtet. Darinvermittelt ein Bildungsträger den Teilnehmer(in-ne)n an vier Tagen fachpraktische sowie fach-theoretische Inhalte des entsprechenden Ausbil-dungsberufes. An einem weiteren Tag besuchtdie Gruppe die Berufsschule. Die Modellprojekt-teilnehmer/innen befinden sich gemeinsam in ei-ner Berufsschulklasse, in der gezielt auf ihre be-sonderen Lernvoraussetzungen eingegangen wer-den kann. Unterbrochen wird diese Strukturdurch Betriebspraktika. Die Betriebspraktika sol-len die Bereitschaft der Ausbildungsbetriebe för-

Differenzierende Lernkonzepte

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BNF transfer II · 2002 3 | Modulkonzepte und Kompetenznachweise – Eine Marktübersicht

dern, auch lernschwächere Jugendliche in eineAusbildung zu übernehmen.

Es folgt der Beginn einer oder der Übergang ineine betriebliche Ausbildung in einem anerkann-ten Ausbildungsberuf nach § 25 BBiG. Die Aus-bildung ist durch zwei Kriterien gekennzeichnet,die dazu beitragen sollen, den Ausbildungserfolgsicherzustellen:

1. Die Jugendlichen erhalten von Anfang an aus-bildungsbegleitende Hilfen sowie sozialpäd-agogische Begleitung zur psycho-sozialen För-derung und Förderunterricht als Unterstützungzum Unterricht in der Berufsschule.

2. Es erfolgt eine verbesserte Abstimmung derLehr-Lernprozesse in Berufsschu-le und Betrieb.

Wenn einzelne Jugendliche trotz in-tensiver Förderung (mit den o. g. be-währten Instrumenten der Benachtei-ligtenförderung) aus ihrer Berufsaus-bildung vorzeitig austreten, so erhal-ten sie einen Qualifikationsnachweis.

Der Qualifikationsnachweis soll dieerworbenen fachprakti-

schen und fachtheore-tischen Teilqualifi-

kationen inner-halb eines aner-kannten Aus-bildungsberufs zertifizie-ren. So stehen Jugendli-che, die vorzeitig aus ih-rer Ausbildung austre-ten, aber mindestens das

zweite Ausbildungsjahrabsolviert haben, nicht

vollends mit leeren Händenda. Der Qualifikationsnachweis

soll den Jugendlichen vor allemermöglichen, zu einem späteren Zeit-

punkt einen Vollabschluss zu erwerben. Außer-dem sollen die erbrachten Leistungen für den Ar-beitsmarkt transparent gemacht werden. Das Zielder Vollausbildung und die Einhaltung der Stan-dards des Berufekonzepts in Deutschland stehendabei im Vordergrund. Dokumentiert wird dermomentane Qualifikationsstand der Jugendli-chen. Vorteile eines solchen Qualifikationsnach-weises sind˜ Transparenz der Lehr- und Lernprozesse

˜ Hohe Aussagekraft über die erworbenen Kom-petenzen

˜ Hohe Verwertbarkeit: Erleichterung der Inte-gration in den Arbeitsmarkt und Anrechenbar-keit bereits erworbener (Teil-)Qualifikationenfür einen späteren Wiederaufnahme der Be-rufsausbildung

Zwei Arbeitsgruppen entwickelten den Qualifi-kationsnachweis: Die Arbeitsgruppe „Differen-zierung in der Berufsausbildung“ – zusammenge-setzt aus Vertreter(inne)n aller Partner/innen imAusbildungskonsens und der wissenschaftlichenBegleitung – erstellte den Aufbau des Qualifikati-onsnachweises und regelt die Zertifizierungsmo-dalitäten. Curriculare Arbeitskreise mit Vertre-

ter(inne)n von allen an der Ausbil-dung beteiligten Lernorten (Berufs-schulen, Ausbildungsbetrieben, aus-bildungsbegleitende Hilfen, Berufs-ausbildung in außerbetrieblichen Ein-richtungen) und der wissenschaftli-chen Begleitung entwickelten in densechs Modellprojekten die einzelnenTeilqualifikationsnachweise, gestalte-ten sie inhaltlich aus und erarbeitetendie damit verbundene Abstimmungder Lehr- und Lernprozesse.

Zum Aufbau des Qualifikationsnach-weises: Voran gestellt ist eine kurzeErläuterung zur Bedeutung und zudessen Inhalt. Dann folgt eine Aufli-

stung der Bestandteile des Qualifikationsnachwei-ses:˜ Bescheinigung der Kammer über das Ausbil-

dungsverhältnis˜ Zwischenprüfungszeugnis bzw. Teilnahme an

der Zwischenprüfung˜ Zeugnis des Ausbildungsbetriebes – Teilquali-

fikationsnachweis˜ Zeugnis der Berufsschule – Teilqualifikations-

nachweis˜ Bescheinigung der überbetrieblichen Ausbil-

dungsstätte oder von anderen an der Ausbil-dung beteiligten Institutionen über die Teil-nahme an bestimmten Maßnahmen

So enthält der Qualifikationspass immer dieNachweise über die Teilqualifikationen, die biszum vorläufigen Ausbildungsaustritt erworbenwurden. Die Teilqualifikationen wurden auf derGrundlage der in den Ausbildungsrahmenplänenund Rahmenlehrplänen festgelegten Fertigkeiten

Mehr Transparenz

3 | Modulkonzepte und Kompetenznachweise – Eine Marktübersicht BNF transfer II · 2002

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und Kenntnisse gebildet. Sie beschreiben einzelneinhaltlich abgeschlossenen Ausbildungs- bzw. Ar-beitsaufträge. Die Eintragung und Bewertung derTeilqualifikationen erfolgt durch die Berufsschulebzw. den Ausbildungsbetrieb. Die Ausstellung/Aushändigung des Qualifikationsnachweises er-folgt entweder zum Zeitpunkt des vorzeitigenAustrittes (frühestens nach Beendigung des 2.Ausbildungsjahres) der Ausbildung oder bei end-gültigem Prüfungsversagen.

Damit wird der Gefahr begegnet, dass Jugendli-che auf die Idee kommen könnten (wenn sienach Abschluss jeder Teilqualifikation den Nach-weis darüber ausgehändigt bekommen würden),frühzeitig ihre Ausbildung zu beenden, in derHoffnung, im Vergleich zu ihrer Ausbildungsver-gütung ein höheres Einkommen auf dem Arbeits-markt zu erhalten.

Der Zeitpunkt der Zertifizierung der einzelnenTeilqualifikationen ist nicht festgelegt. Es emp-fiehlt sich, dass sowohl der Ausbildungsbetrieb alsauch die Berufsschule den entsprechenden Teil-qualifikationsnachweis ausfüllen, sobald der Aus-zubildende eine Teilqualifikation absolviert hat.Damit können die Ausbildungspartner genaunachprüfen, welche Teilqualifikationen von demJugendlichen bereits erreicht worden sind undwelche noch nicht bzw. welche evtl. nochmalswiederholt werden müssten. Die Teilqualifikati-onsnachweise könnten somit doppel-funktional genutzt werden: Zumeinen zur Zertifizierung, zumanderen nur zur Dokumenta-tion der geleisteten Teilqua-lifikationen und damit alsZertifizierungsgrundlage.

Abgeschlossene Arbeitsaufträge

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BNF transfer II · 2002 3 | Modulkonzepte und Kompetenznachweise – Eine Marktübersicht

Die Partner des Ausbildungskonsenses haben sichdarauf verständigt, dass die Berufsschule für jedeTeilqualifikation die fachtheoretischen Leistun-gen gemäß § 9 der Verordnung über die Ausbil-dung und Prüfung in den Bildungsgängen desBerufskollegs (APO-BK) übernehmen und dieAusbildungsbetriebe die entsprechende Zertifizie-rung der fachpraktischen Leistungen gemäß § 8Berufsbildungsgesetz (BBiG). Die Beurteilung derTeilqualifikation erfolgt also durch den jeweiligenLernort.

Um einerseits den Prüfungs- und Verwaltungs-aufwand für die zuständige Stelle so gering wiemöglich zu halten und andererseits den Auszubil-denden, die oft genug über ausreichend negativePrüfungserfahrungen verfügen, zusätzlichen Prü-fungsstress zu ersparen, wird von einer gesonder-ten Leistungsfeststellung jeder einzelnen Teilqua-lifikation abgesehen. (Hieraus wird nochmals er-sichtlich, dass der Qualifikationsnachweis keines-falls die Zwischenprüfung als Leistungsfeststellungzu einem festgelegten Zeitpunkt ersetzen wirdund auch nicht als Teildokumentation der Gesel-

lenprüfung zu verstehen ist.)

Um dem Anspruch an Aussage-kraft und Transparenz des

Qualifikationsnachweises ge-recht zu werden, wurde ei-ne Zertifizierungsform ge-wählt, bei der die einzel-nen Teilqualifikationeninhaltlich weiter aufge-schlüsselt und beschrie-ben werden.

In den einzelnen Arbeits-kreisen, deren Aufgabe u.a.

darin bestand, die berufsspezifi-schen Teilqualifikationen zu ent-

wickeln, ging es darum, gezielt festzu-stellen, welche im Betrieb anfallenden Aufträgeeinem bestimmten Auftragstyp und damit einerbestimmten Teilqualifikation zugeordnet werdenkönnen und welche Kenntnisse und Fertigkeitendes jeweiligen Berufes, die im Ausbildungsrah-menplan und im Rahmenplan gefordert werden,mit den einzelnen Aufträgen bzw. Teilqualifika-tionen abgedeckt sind. Zum anderen geht es imArbeitskreis darum, die Gestaltung der Lehr-Lernprozesse zu den einzelnen Arbeitsaufträgenbzw. Teilqualifikationen zu optimieren, unter be-sonderer Berücksichtigung der Zielsetzung des

Erwerbs beruflicher Handlungsfähigkeit der Aus-zubildenden sowie der verstärkten Kooperationder einzelnen Lernorte.

Für den Ausbildungsberuf Gas- und Wasserinstal-lateur/in wurden z. B. folgende Teilqualifikatio-nen festgelegt:

1. Teilqualifikation: Ver- und Entsorgungsleitung

2. Teilqualifikation: Sanitäre Einrichtungen

3. Teilqualifikation:Anlagen zur Trinkwasserver-sorgung und Abwasserentsorgung

4. Teilqualifikation: Instandhaltung und Repara-tur

5. Teilqualifikation: Gasverbrauch- und Gasver-sorgungsanlagen

6. Teilqualifikation: Dachentwässerung

Die Teilqualifikation Ver- und Entsorgungslei-tung fasst somit eine typische und umfassende Ar-beitsituation des Berufes Gas- und Wasserinstalla-teur/in zusammen. Die Gesamtheit aller Teilqua-lifikationen erfüllt die nach dem Ausbildungsrah-menplan und Rahmenlehrplan gefordertenKenntnisse und Fertigkeiten des Ausbildungsbe-rufsbildes.

Die Modellprojekte werden von der Fachhoch-schule Düsseldorf wissenschaftlich begleitet.

Autorin: Birgit Grosch

Weitere Informationen:Fachhochschule Düsseldorf, Fachbereich Sozialpädagogik, Universitätsstraße, Gebäude 24.21 | 40225 DüsseldorfTel.: 0211/811-4657Fax: 0211/811-4657 oder –4624e-mail: [email protected]

Teilqualifikationeninhaltlich aufgeschlüsselt

4 | Qualifikationspässe in der Benachteiligtenförderung? – Diskussionsergebnisse aus einem hiba-Pilotseminar BNF transfer II · 2002

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4 | Qualifikationspässe in der Benachteiligtenförderung? – Diskussionsergebnisse aus einem hiba-Pilotseminar

Im Zeitraum von April 2000 bis Januar 2001 wurde von hiba im Rah-men der Fortbildung in der Benachteiligtenförderung eine dreiteiligeSeminarreihe für Mitarbeiter/innen aus der BüE und den berufs-vorbereitenden Bildungsmaßnahmen angeboten. Angesprochenwaren Mitarbeiter/innen, die Interesse daran hatten, in Abspra-che mit ihren Kolleg(inn)en und ihrer Einrichtungsleitung einenQualifikationspass zu entwickeln und zu erproben. Zugleichwar es ein erster Prüfstein für die mögliche Relevanz des The-mas „Quali-Pass“ im Feld der sozialpädagogisch orientierten Be-rufsausbildung.

In dieser Seminarreihe erhielten dieTeilnehmer/innen Informationen überdie aktuelle bildungspolitische Diskus-sion und sie lernten verschiedene be-reits existierende Ansätze der Modula-risierung und der Dokumentation vonKompetenzen und Qualifikationenkennen. Auf dieser Grundlage solltendann Mindeststandards und der Proto-typ für einen Qualifikationspass ent-wickelt werden. Tatsächlich sind ausdiesem Seminar dann zwei Qualifikati-onspassmodelle hervorgegangen, dieoben auch in der „Marktübersicht“dokumentiert sind. Uns scheint es je-doch wichtig, auch die wichtigsten an-deren Diskussionsergebnisse zu doku-mentieren. Denn grundsätzlich stelltsich den für die Ausbildung Verant-wortlichen im Rahmen der Benachtei-ligtenförderung hier die Frage: WelcheVorteile bringen modulare Qualifizie-rungskonzepte und Möglichkeiten desNachweises erworbener Qualifikatio-nen den benachteiligten jungen Er-wachsenen?

Im ersten Teil des Seminars befasstesich eine Arbeitsgruppe mit demAspekt der Qualitätssicherung in derAusbildung und Ausbildungsvorberei-tung. Siehe das Ergebnis auf der rech-ten Seite:

Wirkungen eines Qualifikationspasses

Ergebnisse aus der Arbeitsgruppe „Qualitätssicherung“

˜ Transparenz der Ausbildung Kund(inn)en,

Jugendliche

˜ Transparenz von Qualifikationen undTeilqualifikationen:– Bildungsträger– Betriebe– Berufsschulen– Arbeitsamt– Kammern

˜ Strukturierter Nachweis

˜ Steuerungselement im Lernprozess der JugendlichenC Motivationsförderung

˜ Optimierung von Ausbildung und Ausbildungs-vorbereitung

˜ Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Träger

˜ Intensivierung der LernortkooperationVerbindung Theorie – Praxis

˜ Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit/Beschäftigungsfähigkeit der Jugendlichen

˜ Regionale Vernetzung

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BNF transfer II · 2002 4 | Qualifikationspässe in der Benachteiligtenförderung? – Diskussionsergebnisse aus einem hiba-Pilotseminar

Andere Arbeitsgruppen bearbeiteten die Themen„Was können Elemente eines Qualifikationspas-ses sein?“ und „Was sind Merkmale und Kompo-nenten von Modulen?“

Nachdem ein Prototyp für einen Qualifikations-pass erstellt worden war, entwickelten die Teil-nehmer/innen Vorhaben für ihr eigenes Arbeits-feld bzw. modifizierten die Projektvorhaben, mitdenen sie bereits zum Seminar angereist waren. Inder Praxis vor Ort wurde an Projekten mit unter-schiedlichen Ansätzen gearbeitet. Diese waren:

˜ Modularisierung von berufsvorbereitendenLehrgängen in verschiedenen Berufsbereichen(Eine Einrichtung modularisierte einen Lehr-gang zur Verbesserung beruflicher Bildungs-und Entwicklungschancen (BBE) im Rahmeneines Trägerverbundes.)

˜ Entwicklung von Grundlagenmodulen für dieAusbildungsvorbereitung und Ausbil-

dung˜ Entwicklung eines Qualifika-

tionspasses für die Grund-ausbildungslehrgänge zur

Dokumentation von Schlüsselqualifikatio-nen. Der Pass soll dann modifiziert auf die Ausbildung übertra-gen werden

˜ Entwicklung eines Bil-dungspasses zur verbes-

serten Steuerung derLernprozesse im Zusam-

menhang mit dem Einsatzder Assessment-Technik

Befragung der Seminarteilnehmer/innen

Vor dem letzten Teil der dreiteiligen Seminarrei-he zur Modularisierung und der Entwicklung vonQualifikationspässen wurde von hiba eine telefo-nische Befragung der Seminarteilnehmer/innenin den beteiligten Einrichtungen durchgeführt. Essollte erkundet werden,

˜ auf welchem Entwicklungsstand die Projektezum Zeitpunkt der Befragung sind,

˜ ob für eine nachhaltige Umsetzung und Wei-terentwicklung der Vorhaben weitere Unter-stützung von hiba über die letzte Seminarein-heit hinaus sinnvoll und hilfreich wäre undwenn dies der Fall ist,

˜ welcher Art die Unterstützung sein soll.

Die Zusammenfassung der Ergebnisse aus derkurzen Befragung spiegeln das Engagement derSeminarteilnehmer/innen, mit dem sie ihre Vor-haben in ihre Einrichtung eingebracht habenwieder, aber auch die Hürden und Schwierigkei-ten, mit denen sie bei der Umsetzung ihrer Pro-jekte konfrontiert waren. – Zum damaligen Ent-wicklungsstand der Projekte hier Auszüge aus denRückmeldungen der einzelnen Teams:

Team 1

Für die Ausbildungsvorbereitung wurden Module ent-wickelt. Zurzeit wird geklärt, wie sie zertifiziert werdenkönnen.

Team 2

Ein Modul für die Ausbildungsvorbereitung (Bereich:Holz) wurde entwickelt. Es wird jetzt mit einzelnenJugendlichen erprobt. Diese erhalten nach erfolgreichemAbschluss ein trägerinternes Zertifikat.Es wird versucht, das Modul auf die BüE zu übertra-gen. Schwierig ist es, mit den Kammern darüber insGespräch zu kommen.

Team 3

Andere Dinge sind zurzeit vorrangig: Beim Träger hatdie Geschäftsführung gewechselt. Es findet eine Um-strukturierung statt. Die Dokumentation der Förderplä-ne muss weiter entwickelt werden. Zusätzliche Ressour-cen für das Modularisierungsprojekt können in dieserSituation nicht zur Verfügung gestellt werden. Daherliegt das Projekt auf Eis.Das Team überlegt sich, ob das Vorhaben im Rahmeneines Organisations- und Qualitätsentwicklungsprojek-tes, das in der Einrichtung durchgeführt werden soll,umgesetzt und verankert werden kann.

Team 4

Für die Berufsvorbereitung wurde ein Bildungspass ent-wickelt, der trägerintern mehr Transparenz bei derSteuerung der Lernprozesse schaffen soll. Der Pass wirdbereits eingesetzt. Gleichzeitig wird mit der As-sessment-Technik als Diagnose- und Förderinstrumentgearbeitet.

Team 5

Im Rahmen eines Trägerverbundes wurden berufsbezo-gene Module für die Ausbildungsvorbereitung entwik-kelt. Dafür wurden die Ergebnisse der Modellversuchs-reihe „Modulare Nachqualifizierung“ genutzt. Gleich-

Vorhaben für daseigene Arbeitsfeld

4 | Qualifikationspässe in der Benachteiligtenförderung? – Diskussionsergebnisse aus einem hiba-Pilotseminar BNF transfer II · 2002

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zeitig wurde die Assessment-Center-Technik in derAusbildungsvorbereitung eingeführt.Für die BüE gibt es bezüglich einer ModularisierungGespräche mit den Berufsschulen.

Team 6

Für die Ausbildungvorbereitung wurde ein Qualifikati-onspass entwickelt, in dem Schlüsselqualifikationen do-kumentiert werden. Der Pass wird in den Lehrgängeneingesetzt und stößt sowohl bei den Teilnehmer(inne)nals auch bei den Praktikumsbetrieben auf positive Reso-nanz. Die Kammern zeigen sich bisher nicht interes-siert.Der Pass hat sich in der Probephase bewährt und sollnicht verändert werden. Er soll nun auf die Aus-bildung (Florist(inn)en) übertragen werden.

Resümee aus dem Seminar

Die Teilnehmer/innen des Seminars kamen beiEntwicklung ihrer Vorhaben vom Qualifikations-pass sehr schnell zur Modularisierung. Dies istnicht verwunderlich, da ja die Bescheinigung von(Teil-)Qualifikationen in einem Qualifikations-pass eine Strukturierung und Zusammenfassungder Lerninhalte erforderlich macht.

Bei der Umsetzung der Vorhaben sind im We-sentlichen folgende Punkte deutlich geworden:

˜ Die Entwicklung und Einführung eines Quali-fikationspasses bzw. einer modularisierten Aus-bildungsvorbereitung oder Ausbildung kannnur mit Zustimmung und Unterstützung derEinrichtungsleitung und aller beteiligten Mit-arbeiter/innen erfolgreich stattfinden. SolcheProjekte tangieren die Strukturen, Kompeten-zen und die Arbeitsweise der gesamten Institu-tion. Daher können und müssen derartigeVorhaben immer auch unter dem Aspekt derOrganisations- und Qualitätsentwicklung gese-hen werden.

˜ Erfahrungen aus zwei Einrichtung zeigen, dasses eine sinnvolle Verknüpfung mit dem Instru-ment der Assessment-Center-Technik gibt.

˜ Trägerinterne Module und Pässe konnten ent-wickelt werden. Die Jugendlichen und die Be-triebe reagieren darauf positiv. Schwie-rig ist es, die Kammern und dieBerufsschulen mit ins Boot zuholen.

˜ Die beteiligten Teamsfühlten sich mit ihrenProjekten als Pioniereim bildungspolitischenwie im didaktisch-me-thodischen Bereich. Soerhielten sie im Semi-nar zwar Informationenzu aktuellen Entwicklun-gen bezüglich Modularisie-rung und Kompetenznach-weis, aber bundesweit gültigeAussagen durch die Sozialpartnerbzw. festgelegte Standards, an denen sie sichorientieren konnten, gibt es bisher nicht. Vondaher stellte sich den Seminarteilnehmer(in-ne)n bei der Umsetzung ihrer Projekte immerwieder die Frage, ob sie auf dem richtigenWeg sind und ob ihr Vorhaben in dieser Weisevon den zuständigen Stellen überhaupt so ge-wollt ist.

Fehlende Standards

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BNF transfer II · 2002 5 | Leitgedanken und Leitfragen für die weitere Diskussion des Themas mit Blick auf die Benachteiligtenförderung

5 | Leitgedanken und Leitfragen für die weitere Diskussion des Themas mit Blick auf die Benachteiligtenförderung

Trotz der Vielfalt der oben vorgestellten, bereits in Erprobung befindlichen Quali-pass-Modelle ist die Frage der Implementierung dieses Instrumentes in den Ausbil-dungsalltag grundsätzlich noch völlig offen. Tragfähige bundesweite und berufs-übergreifende Modul- und Zertifizierungsstandards wurden bisher nicht entwickelt.Darüber hinaus ist die Bereitschaft der Kammern, prinzipielle Aussagen zur Akzep-tanz von Modulzertifikaten zu machen, noch eher gering. Es zeichnet sich ab, dassdie Berufsbilder nicht modularisiert werden und dass das Berufskonzept beibehaltenwird. Nach dem Vorbild der IT-Berufe wird in Kern- und Fachqualifikationenunterschieden14. Die inhaltliche Ausgestaltung kann von Schule und Betrieb in Zu-kunft offener und flexibler gestaltet werden und die Lernfeld- und Arbeitsprozesso-rientierung sowie die Schlüsselqualifikationen werden weiterhin an Bedeutung ge-winnen. - Dennoch zeigen die vielfältigen Initiativen zur Einführung von Qualifika-tionspässen die Attraktivität dieses Ansatzes, und zwar gerade auch im Rahmen dersozialpädagogisch orientierten Berufsausbildung.

Zentrale Fragen für die Einführung von Quali-fikationspässen:

˜ In welchen Bereichen kannund sollte modularisiert

bzw. zertifiziert werden?

˜ Wo erscheint die voll-ständige Modularisie-rung eines Berufsbil-des sinnvoll?

˜ Welche Konsequenzenergeben sich hieraus für

die Träger?

˜ Wo erscheint die Entwicklungeinzelner Module mit entsprechen-

der Prüfung/Zertifizierung sinnvoll?

˜ Von wem sollten solche Module entwickeltwerden?

˜ Von wem sollten Module und Zertifikate an-erkannt werden?

˜ Welche (auch pädagogischen) Konsequenzenergeben sich hieraus für die Berufsvorberei-tung, die außerbetriebliche Ausbildung, die

ausbildungsbegleitenden Hilfen und die Nach-qualifizierung?

˜ Sind gesonderte Standards für die Gruppe derBenachteiligten sinnvoll oder sind diese eherkontraproduktiv bzw. stigmatisierend?

˜ Welche Konsequenzen ergeben sich hierauswiederum für die einzelnen Träger der Be-nachteiligtenförderung sowiedie Bundesanstalt für Arbeit als Auftraggeberinund Finanzier der Förder- und Qualifizie-rungsmaßnahmen,

– das Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB)als Fachstelle für Fragen der Berufsbildung (auch in der Benachteiligtenförderung)

– die Kooperationspartner/innen in der Aus-bildung/Qualifizierung: Berufsschulen undBetriebe,

– die zuständigen Stellen (Kammern, Arbeitge-berverbände und Gewerkschaften) und

– die Fortbildung in der Benachteiligtenförde-rung?

Vielfältige Initiativen

5 | Leitgedanken und Leitfragen für die weitere Diskussion des Themas mit Blick auf die Benachteiligtenförderung BNF transfer II · 2002

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Konsequenzen für die Weiterentwicklung zukunftsträchtiger Förderkonzepte in der Benachteiligtenförderung

Wichtigstes grundsätzliches Kriterium aller Qua-lifikationspassmodelle ist die Erhöhung der Chan-cen zur Integration in den Arbeitsmarkt. Dies giltzunächst unabhängig davon, ob die Lernendensich in der Berufsvorbereitung, in der betriebli-chen oder außerbetrieblichen Ausbildung oderaber in der Weiterbildung befinden. Die Benach-teiligtenförderung kann von diesen Entwicklun-gen profitieren. Die Einführung von Qualifikati-onspässen kann sich hier zudem auch positiv aufden pädagogischen Prozess bzw. den Prozess derindividuellen Förderung auswirken. Dies gilt ge-rade auch bei den „kleinen“, trägerintern entwik-kelten Qualifikationspässen.

Bleiben modulare Qualifizierung und Kompe-tenznachweise jedoch auf die Zielgruppe der Be-nachteiligten beschränkt, besteht die Gefahr einerStigmatisierung, die die Aufnahmemöglichkeitenin den Arbeitsmarkt eher schmälert als verbessert.

Der eigentliche Ursprung der Modularisierungs-und Zertifizierungsdebatte war ja die Möglichkeiteiner stärkeren Differenzierung und Flexibilisie-rung des doch recht starren Bildungssystems.Neue technologische Entwicklungen, betriebs-spezifische Bedarfe und aktuelle arbeitsmarktrele-vante Qualifikationsbedarfe konnten in letzterZeit kaum noch hinreichend in die Ausbildungintegriert werden. Hinzu kommt, dass die Anfor-derungen immer höher werden und zweijährigeAusbildungsberufe mehr und mehr verschwinden.So steht beispielsweise ein/e Auszubildende/r,die/der den Beruf des Mechatronikers erlernt,vor der Herausforderung, in Englisch kommuni-zieren zu lernen und seinen betrieblichen Auf-

trag, den er für die Prüfung durchgeführt hat, ineinem Fachvortrag vor der Prüfungskommissionzu erläutern! Für benachteiligte Jugendliche undjunge Erwachsene scheinen sich die Chancen, ei-nen Berufsabschluss in zukunftsträchtigen Beru-fen zu erreichen, immer weiter zu schmä-lern.

In den vorgestellten Ansätzenund Projekten werden je-doch vielfältige Verknüp-fungsmöglichkeiten zwi-schen modularisiertenQualifizierungskonzep-ten und einer passgenau-en Förderung auf Grund-lage eines individuellenFörderplans deutlich.Kompetenzorientierte Ver-fahren und Instrumente wiedas Assessment und die indivi-duelle Förderplanung15 können mitmodularisierten Qualifizierungkonzeptenund einer Dokumentation der erlangten Kompe-tenzen zu einem differenzierten Förder- undQualifizierungskonzept verbunden werden.

Modulare Qualifizierungsmöglichkeiten und derNachweis von Teilqualifikationen eröffnen derZielgruppe der Benachteiligten die Möglichkeit,auch beim Abbruch einer Ausbildung den Er-werb von Kompetenzen vorweisen und eventuelldie Ausbildung zu einem späteren Zeitpunkt fort-setzen bzw. eine Arbeit beginnen zu können.Darüber hinaus kann der modulare Erwerb aktu-eller, auf dem Arbeitsmarkt nachgefragter (Teil-)Qualifikationen die Chance für die Integration indas Erwerbsleben deutlich erhöhen.

Modulkonzepte und passgenaue Förderung

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BNF transfer II · 2002 6 | Literaturhinweise und weiterführende Informationen

Fußnoten:

1 Kompetent für die Zukunft – Ausbildung und Lernen in Europa, Zweiter CEDEFOP-Bericht zur Berufs-bildungsforschung in Europa (hg. vom Europäischen Zentrum für die Förderung der Berufsbildung -CEDE-FOP), Zusammenfassung, Luxemburg 2001, S. 9

2 Ebenda, S. 103 Siehe Kapitel 44 Diese Tendenz zu strukturellen Veränderungen zeichnet sich auch bei der Neuordnung der industriellen Me-

tall- und Elektroberufe ab, die aller Voraussicht nach im Herbst 2003 in Kraft treten wird.5 Siehe hierzu die Pressemitteilung 44/2000 des BiBB, die auch das Nachweisformular enthält; anzufordern

über [email protected], Telefon: 0228-107-2831, Fax: 0228 107-29826 Ebenda7 Siehe BBJ- Modellversuchsinfo 4, S. 28 Z. B. im Rahmen berufsvorbereitender Lehrgänge, Praktika, Tätigkeiten für an- und ungelernte Mitarbeiter

etc.9 Z. B. Zusatzqualifikationen im Bereich EDV, Schweißerschein, Gabelstaplerführerschein usw.10 Diese sind unter www.Qualifizierungspass.de zu beziehen und am PC bearbeitbar.11 Starthilfe Sondershausen e. V. und IB Bildungszentrum Jena in Thüringen12 S. 2413 Insbesondere die Modellversuchsreihen der Bund-Länder-Kommission „Neue Lernkonzepte in der dualen Be-

rufsausbildung“ und „Kooperation der Lernorte in der beruflichen Bildung (kolibri)“, Entwicklung von ord-nungspolitisch kompatiblen Modulkonzepten mit Verbindungen zur beruflichen Weiterbildung

14 Dies zeichnet sich bei der derzeitigen Neustrukturierung der Metall- und Elektroberufe ab, bei der sich die So-zialpartner im April 2002 auf einen entsprechenden Rahmenvertrag geeinigt haben.

15 Vgl. Projektgruppe Förderplan: Individuelle Förderplanung in der Benachteiligtenförderung; Reihe hiba-Wei-terbildung, Bände 10/59 und 10/60, Darmstadt 2000

6 | Literaturhinweise und weiterführende Informationen

Ant, Marc:

Anerkennung informell erworbener Kenntnisse und Kompetenzen – das französische Modell; in: Grundlagen der Weiterbildung 2/2001, Seite 70-73

Adler, Tibor/Lennartz, Dagmar:

Flexibilisierung von Ausbildungsordnungen – Aktu-elle ordnungspolitische Konzepte zur Nutzung von Modularisierungsansätzen, in: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis (BWP) 3/2000, Seite 13-17

BBJ SERVIS gGmbH:

Qualifizierung nach Maß; Handlungsempfehlung zu Verfahren modularer Qualifizierung unter Be-rücksichtigung beruflicher Vorerfahrungen, Berlin 2001

Bildungsinitiative – CH-Q Schweizerisches Quali-fikationsprogramm zur Berufslaufbahn (Hrsg.):

Schweizerisches Qualifikationsbuch – Portfolio für Jugendliche und Erwachsene zur Weiterentwicklung in Bildung und Beruf; Zürich 1999

6 | Literaturhinweise und Weiterführende Informationen BNF transfer II · 2002

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Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. (Hrsg.):

Qualifizierungspass für berufliche Nachqualifizie-rung, Frankfurt am Main 2000

Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.):

Berufliche Qualifizierung benachteiligter Jugendli-cher; 2. überarbeitete Auflage; Bonn 1998

Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.):

Der Europass-Berufsbildung – Bescheinigung von Auslandsaufenthalten, Bonn 1999

CEDEFOP (Hrsg.):

Kompetent für die Zukunft – Ausbildung und Ler-nen in Europa, Zweiter CEDEFOP-Bericht zur Berufsbildungsforschung in Europa, Zusammenfas-sung, Luxemburg 2001

Fasshauer, Uwe u. a.,

Beweglichkeit ohne Beliebigkeit, Modularisierung und Schulentwicklung in der beruflichen Bildung, Bielefeld 2001

Forum Bildung:

Lernen – ein Leben lang; Vorläufige Empfehlungen und Expertenbericht, Bonn 2001

Herz, Gerhard/Jäger, Angelika:

Des Kaisers neue Kleider, in BWP 27/1998, S. 14-19

INBAS GmbH (Hrsg.):

Beschäftigung und Qualifizierung zum Berufsabschluss, Frankfurt/M 1999

Kloas, Peter-Werner:

Modularisierung in der be-ruflichen Bildung, Gü-tersloh 1997

Kommission der Europäi-schen Gemeinschaft:

Memorandum über Le-benslanges Lernen, Brüssel 2000

Seyfried, Brigitte (Hg.):

Qualifizierungsbausteine in der Berufsvorbe-reitung, Bielefeld 2002

Thiele, Peter:

Deutsche EU-Präsidentschaft – LEONARDO 2000 - EUROPASS*; in: BWP 28/1999/3, Seiten 29-31

Weitere Informationen im Internet

Informationen zur Modellversuchsreihe „Neue Wege zum Berufsabschluss für an- und ungelernte (junge) Erwachsene“ (Modulare Nachqualifizie-rung):

˜ BBJ Consult: http://www.bbj.de

˜ Bundesinstitut für Berufsbildung: http://www.bibb.de

˜ Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft: http://bwhw.de

˜ Inbas: http://www.inbas.de

Informationen zum Europass Berufsbildung:Bundesministerium für Bildung und Forschung: http://www.bmbf.de

Empfehlungen zur Entwicklung von Qualifizie-rungbausteinen:Bündnis für Arbeit: http://www.buendnis.de

Informationen zum Nachweis berufsbezogener Qualifikationen:Bundesinstitut für Berufsbildung: http://www.bibb.de

Literatur und Internetadressen

Publikationenaus dem hiba · verlag

internet www.hiba.de

hiba gmbh · verlagPostfach 10 09 0364209 DarmstadtTel (06151) 6 68 54 - 40Fax (06151) 6 68 54 - 44e-mail [email protected]

Claudia Schmidt | Susanne Kiupel | Peter Arlt

Bewerber/innen richtig trainieren

Eine Anleitung für das Bewerbungstraining

ISBN 3-89751-213-0 | 14,00

Sich gut bewerben zu können ist eine Fähigkeit, die das Gelingen derberuflichen Eingliederung deutlich unterstützen kann. Da viele Teilnehmerinnenund Teilnehmer in den Fördermaßnahmen über diese Fähigkeit nicht inhinreichendem Maße verfügen, müssen diese in Bewerbungstrainingserworben werden. Mit diesem Band stellen wir Ideen, praktische Übungen,Vorlagen und Arbeitshilfen zur Entwicklung und Durchführung von Bewer-bungstrainings bereit. Unterstützt wird dieser Band durch Arbeitsmaterialien,die man sich aus dem Internet downloaden kann.

Charlotte Straif | Gerhard Wienandts

Didaktik und Methodik im Förderunterricht in abH

Band 2: Praxisbeispiele

ISBN 3-89751-165-7 | 12,00

Was in den hiba-Seminaren „off-the-job” bearbeitet und für den Praxistransfervorbereitet werden kann, wird mit diesem Weiterbildungsband in eineranderen Art und Weise für die abH-Praxis nutzbar gemacht. Alle im Bandeins formulierten didaktischen Prinzipien wie Individualisierung, Lebens-weltbezug oder Verknüpfung von praktischen und theoretischem Lernenwerden aufgegriffen. Der jetzt vorliegende Band zwei stellt exemplarischUnterrichtseinheiten bereit, die von den Mitarbeiter(inne)n aus den abH fürdiese Veröffentlichung zur Verfügung gestellt wurden. Diese Unterrichtsein-heiten zeugen in eindrucksvoller Weise auch davon, dass die pädagogischenFachkräfte in ihrem Förderunterricht bereits einen ausgezeichneten Quali-tätsstandard erreicht haben. Alle Einheiten wurden und werden in der Praxisdurchgeführt und laden zum Nachmachen ein.