Einführung in die Erziehungswissenschaft 1 - Fakultät II · PDF filebei Geburt eine „tabula rasa“, also formbar

Prof. Dr. Norbert GroddeckProf. Dr. Norbert GroddeckWS 2005/06WS 2005/06 11
Geschichte der Geschichte der PdagogikPdagogik
Einfhrung in die Erziehungswissenschaft 1Teilgebiet 4 lt. STO ISPA

Prof. Dr. Norbert GroddeckProf. Dr. Norbert Groddeck 22

RousseauRousseau ComeniusComenius
BasedowBasedow WenigerWeniger
GieseckeGiesecke
HumboldtHumboldt
PestalozziPestalozzi MontessoriMontessori
FrbelFrbel
CampeCampe
KorczakKorczak SchleiermacherSchleiermacher
LockeLocke
WichernWichern
KantKant
FranckeFranckeKeyKey

I. Voraufklrung I. Voraufklrung und Vorrevolutionund Vorrevolution

Historischer KontextHistorischer KontextMit derMit der Erfindung des BuchdrucksErfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg um 1440/50 wird der durch Johannes Gutenberg um 1440/50 wird der von der Mndlichkeit bestimmte Verstndigungskontext des Mittevon der Mndlichkeit bestimmte Verstndigungskontext des Mittelalters durch eine lalters durch eine neue Art der Weltdarstellung und Welterschlieung (neue Art der Weltdarstellung und Welterschlieung (LiteralittLiteralitt) berwunden.) berwunden.Der Der Humanismus und die Epoche der RenaissanceHumanismus und die Epoche der Renaissance bten Kritik an der Verweltlichung bten Kritik an der Verweltlichung des Papsttums und an der Geldgier der Kurie, aber auch an der Vedes Papsttums und an der Geldgier der Kurie, aber auch an der Verflachung der rflachung der Scholastik.Scholastik.1517 Thesenanschlag des 1517 Thesenanschlag des Reformators Martin LutherReformators Martin Luther zu Wittenberg.zu Wittenberg.1535 Jean Calvin begrndet in Genf eine eigene evangelische Lehr1535 Jean Calvin begrndet in Genf eine eigene evangelische Lehre.e.1555 Augsburger Religionsfriede besttigt 1555 Augsburger Religionsfriede besttigt konfessionelle Spaltungkonfessionelle Spaltung Deutschlands Deutschlands ((CuiusCuius regioregio, , eiuseius religioreligio).).1555 1555 1648 1648 GegenreformationGegenreformation als gewaltsame als gewaltsame RekatholisierungRekatholisierung protestantisch protestantisch gewordener Gebiete.gewordener Gebiete.1618 1618 -- 1648 1648 Dreiigjhriger KriegDreiigjhriger Krieg (begonnen als stndisch(begonnen als stndisch--religise religise Auseinandersetzung in Bhmen).Auseinandersetzung in Bhmen).1648 1648 Westflischer FriedeWestflischer Friede beendet den Religionskampf um die Vorherrschaft in beendet den Religionskampf um die Vorherrschaft in Europa.Europa.Aus den Ruinen die die Glaubenskriege zurckgelassen haben, entsAus den Ruinen die die Glaubenskriege zurckgelassen haben, entstehen neue tehen neue (weltliche) Erklrungsversuche der Welt. (weltliche) Erklrungsversuche der Welt. Die PhilosophenDie Philosophen bestimmen zunehmend bestimmen zunehmend die ffentliche Diskussion mit ihren Versuchen die Welt die ffentliche Diskussion mit ihren Versuchen die Welt vernnftigvernnftig (d.h. ohne (d.h. ohne Bezug auf Gott) zu erklren. Bezug auf Gott) zu erklren. Von diesen Philosophen bernehmen die Von diesen Philosophen bernehmen die PdagogenPdagogen in der Nachfolge ihre in der Nachfolge ihre WertorientierungenWertorientierungen

Zersplitterung Zersplitterung DeutschlandsDeutschlands nach nach dem dem DreiigjhrigenDreiigjhrigen KriegKrieg
Aus: Mller, H. (2003): Schlaglichter der deutschen Geschichte.

Johann Amos Johann Amos ComeniusComenius (1)(1)Geistlicher und Bischof der Bhmischen Geistlicher und Bischof der Bhmischen Brdergemeinde, u. a. ttig als Lehrer und Brdergemeinde, u. a. ttig als Lehrer und Schulreformer.Schulreformer.Nahm in ber 250 theologischen, Nahm in ber 250 theologischen, philosophiphilosophi--schenschen, naturwissenschaftlichen, politischen , naturwissenschaftlichen, politischen und pdagogischen Schriften Stellung zu und pdagogischen Schriften Stellung zu Fragen seiner Zeit.Fragen seiner Zeit.Ziel seiner Pdagogik ist es, alle Menschen Ziel seiner Pdagogik ist es, alle Menschen alles zu lehren (Pansophie).alles zu lehren (Pansophie).
Pdagogische Hauptwerke:Pdagogische Hauptwerke: 1633 1633 InformatoriumInformatorium der der MutterschulMutterschul 1653/54 1653/54 OrbisOrbis sensualiumsensualium pictuspictus 1657 1657 DidacticaDidactica magnamagna
1592 - 1670

Johann Amos Johann Amos ComeniusComenius (2)(2)Verwirklichung des enzyklopdischen Verwirklichung des enzyklopdischen Gedankens der zusammenhngenden Gedankens der zusammenhngenden Darstellung der gesamten Welt.Darstellung der gesamten Welt.Umsetzung des pdagogischen Umsetzung des pdagogischen Prinzips von Anschaulichkeit des Prinzips von Anschaulichkeit des Unterrichts und Selbstttigkeit der Unterrichts und Selbstttigkeit der Heranwachsenden durch ein Heranwachsenden durch ein kombiniertes Bildkombiniertes Bild-- und Wrterbuch.und Wrterbuch.Zuerst sieht das Kind, das noch nicht Zuerst sieht das Kind, das noch nicht lesen kann, die Bilder an, im zweiten lesen kann, die Bilder an, im zweiten Durchgang liest es die wichtigsten Durchgang liest es die wichtigsten Wrter, im dritten den gesamten Wrter, im dritten den gesamten Zusammenhang in muttersprachlicher Zusammenhang in muttersprachlicher Erklrung, im letzten schlielich den Erklrung, im letzten schlielich den lateinischen Text.lateinischen Text.So sollen die Schler auf einer jeweils So sollen die Schler auf einer jeweils schwierigeren Stufe lernen.schwierigeren Stufe lernen.

Johann Amos Johann Amos ComeniusComenius (3)(3)
Aus: Orbis sensualium pictus, Ausgabe 1984

Johann Amos Johann Amos ComeniusComenius (4)(4)
Die Schul ist eine Werkstat, in welcher die jungen Gemter zur Die Schul ist eine Werkstat, in welcher die jungen Gemter zur Tugend Tugend geformetgeformet werden; und wird werden; und wird abgetheiltabgetheilt in in ClassenClassen. Der . Der Schulmeister sitzt auf dem Lehrstuhl; die Schler auf den BnkenSchulmeister sitzt auf dem Lehrstuhl; die Schler auf den Bnken: : jener lehret, diese lernen. Etliches wird ihnen vorgeschrieben mjener lehret, diese lernen. Etliches wird ihnen vorgeschrieben mit der it der Kreide an der Tafel. Etliche sitzen am Tische und schreiben. Er Kreide an der Tafel. Etliche sitzen am Tische und schreiben. Er verbssertverbssert die Fehler. Etliche stehen und sagen her, was sie die Fehler. Etliche stehen und sagen her, was sie gelernetgelernet. . Etliche schwtzen und erzeigen sich mutwillig und Etliche schwtzen und erzeigen sich mutwillig und unfleissigunfleissig: die : die werden gezchtigt mit dem werden gezchtigt mit dem BakelBakel (Stock) und der Ruhte.(Stock) und der Ruhte.
Aus: Orbis sensualium pictus, Ausgabe 1984

August Hermann FranckeAugust Hermann FranckePfarrer in Glauchau und Begrnder einer Pfarrer in Glauchau und Begrnder einer Armenschule in Halle (1694 Franckesche Armenschule in Halle (1694 Franckesche Stiftungen)Stiftungen)Pietistischer Kampf gegen die Pietistischer Kampf gegen die ErbsndeErbsndeZweck seiner pietistischen Pdagogik ist die Zweck seiner pietistischen Pdagogik ist die Befrderung der Ehre Gottes ber Bekehrung: Befrderung der Ehre Gottes ber Bekehrung: Der bse Eigenwille des Kindes mu Der bse Eigenwille des Kindes mu gebrochen werden, Spiel gilt als Ausdruck von gebrochen werden, Spiel gilt als Ausdruck von Miggang, der aller Laster Anfang ist.Miggang, der aller Laster Anfang ist.
Pdagogisches Hauptwerk:Pdagogisches Hauptwerk: 1702 Kurzer und einfltiger Unterricht. Wie 1702 Kurzer und einfltiger Unterricht. Wie
die Kinder zur wahren Gottseligkeit und die Kinder zur wahren Gottseligkeit und christlichen Klugheit anzufhren sindchristlichen Klugheit anzufhren sind
1592 - 1670

II. Zeitalter der II. Zeitalter der AufklrungAufklrung
PhilosophiePhilosophieKunstKunstWissenschaft und TechnikWissenschaft und TechnikPdagogik in DeutschlandPdagogik in Deutschland

Historischer KontextHistorischer KontextDie Die Auflsung des religisAuflsung des religis--stndischen Ordnungsgefgesstndischen Ordnungsgefges im Zeitalter der im Zeitalter der Glaubenskriege verursachte ein allgemeines Verlangen nach Glaubenskriege verursachte ein allgemeines Verlangen nach Wiederherstellung der staatlichen Ordnungsfunktion, die in der PWiederherstellung der staatlichen Ordnungsfunktion, die in der Person des erson des Monarchen am ehesten verbrgt schien.Monarchen am ehesten verbrgt schien.So kam es zur So kam es zur Herausbildung der absolutistischen RegierungsformHerausbildung der absolutistischen Regierungsform, in der , in der der Monarch als alleiniger Inhaber der Herrschaftsgewalt nicht ader Monarch als alleiniger Inhaber der Herrschaftsgewalt nicht an die n die bestehenden Gesetze gebunden (bestehenden Gesetze gebunden (legibuslegibus solutussolutus), wohl aber gttlichem ), wohl aber gttlichem Recht unterworfen war.Recht unterworfen war.In Frankreich fand der Absolutismus unter Sonnenknig Ludwig XIn Frankreich fand der Absolutismus unter Sonnenknig Ludwig XIV. seine IV. seine modellhafte Ausprgung (Lmodellhafte Ausprgung (Ltattat ccestest moimoi Der Staat bin ich).Der Staat bin ich).Die vorrangige Aufgabe, die verheerend

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Einführung in die Erziehungswissenschaft 1 - Fakultät II · PDF filebei Geburt eine „tabula rasa“, also formbar