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Dr. Holger Arning Sommersemester 2009
Katholisch-Theologische Fakultät
Einführung in die Wissenschaftskommunikation
EiWA-Wahlpflichtsegment8. und 20. Mai 2009
Dr. Holger Arning
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
AblaufErste Sitzung:• Vorstellung, Einleitung• Wissenschaftskommunikation – Wer? Wie? Was? Wieso? Weshalb? Warum?• Nachrichtenfaktoren• Das Thema „Religion“ in den Medien• Wie bringe ich meine Themen an die Öffentlichkeit?• Journalistische Darstellungsformen• Nachrichten schreiben• 15.45 Uhr: Gespräch mit Norbert Frie, Pressesprecher der Universität Münster
Zweite Sitzung• Übung: Schreiben einer Meldung zu einer Rede• Analyse der Berichterstattung über eine Rede• kleine Stilkunde, Übungen zur indirekten Rede• 15 Uhr: Gespräch mit Martin Kalitschke, Lokalredakteur der Westfälischen Nachrichten
Dr. Holger Arning Sommersemester 2009
Katholisch-Theologische Fakultät
WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATION
Wer? Wie? Was? Wieso? Weshalb? Warum?
Katholisch-Theologische Fakultät
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
vergessen das Menschlichepersonifizieren ständig
sitzen im Elfenbeinturmwollen kurzfristigen Nutzen
langweilenübertreiben, verfälschen
dem Kontrollwahn verfallenunzuverlässig, gefährlich
umständlichhektisch, voreilig
pedantischnachlässig
detailbesessenahnungslos
sprechen Fachchinesischvereinfachen alles
kein Blick für das Wesentlichesensationsgierig
halten sich mit Verfahren aufnur am Ergebnis interessiert
Journalisten über Wissenschaftler:Wissenschaftler über Journalisten:
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Wissenschaftler und Journalisten
• verschiedene Interessen
• verschiedene Denkweisen
• verschiedene Sprachen
• verschiedene „soziale Systeme“
⇒ gerade deswegen lohnt sich das Gespräch!
⇒ nur nicht gleich beleidigt sein!
⇒ hilfreich: „Übersetzer“ und „Vermittler“!
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Wissenschaftskommunikation –Warum?
• Nutzen für den Journalisten
• Nutzen für den Wissenschaftler
• Nutzen für den einzelnen Leser
• Nutzen für die Gesellschaft
• Image- und Bedeutungsgewinn des Fachs
• Image- und Bedeutungsgewinn der Universität, klares Profil (CI, CD)
=> mittelbar auch ökonomischer Gewinn!
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Wissenschaftskommunikation –Mit welchen Zielgruppen?
• zukünftige Studierende• Studierende, Mitarbeiter („Binnen-PR“)• Ehemalige• potenzielle Drittmittelgeber und Kooperationspartner• „scientific community“• „die Öffentlichkeit“ (von lokal bis weltweit)
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Wissenschaftskommunikation –Mit welchen Mitteln?• Pressekonferenzen• Pressemitteilungen• Infomaterialien (Flyer etc.)• Interviews, Hintergrundgespräche• Film- und Hörfunkbeiträge, CDs• Internet• Veranstaltungen, Ereignisse
• Pressespiegel, Medienbeobachtung
Dr. Holger Arning Sommersemester 2009
Katholisch-Theologische Fakultät
NACHRICHTENFAKTOREN
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Nachrichtenfaktoren• Aktualität eines Ereignisses
• zeitliche Nähe (Neuigkeitswert; Überraschung)• aber auch Anknüpfung an Themenkonjunkturen
• Ausmaß eines Ereignisses und seiner Folgen: wie bedeutend ist es für wie viele Menschen?
• räumliche Nähe• kulturelle und psychologische Nähe
=> Stichwort Identifikation• „human interest“
Vertreter der Nachrichtenwertforschung:=> Walter Lippmann (1922)=> Johan Galtung und Mari Holmboe Ruge (1965)=> Winfried Schulz (1976)
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
human interests• Kuriosität, Ungewöhnliches => Überraschung• Kampf, Konflikt, Sport• Angst: Verbrechen• Prominenz (Personalisierung)• Tiere, Kinder• Sex• Humor• Romantik, Tragik (gefühlvolle Geschichte) • Abenteuer, Risiko (spannende Geschichte)• Fortschritt (Wissenschaft)• Wiedererkennungswert: Kindheitserinnerungen, Alltagserfahrungen• Nutzenwert (Ratgeber, Bezug zu eigenen Problemen, Ängsten und
Sehnsüchten)
Dr. Holger Arning Sommersemester 2009
Katholisch-Theologische Fakultät
RELIGION IN DEN MEDIEN
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Dr. Holger Arning Sommersemester 2009
Katholisch-Theologische Fakultät
VOR DEM SCHRITT AN DIE ÖFFENTLICHKEIT
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Zu klären:• Was will ich sagen? Was lieber nicht?
• Warum sage ich es? Was sind meine Ziele?
• Was ist meine These (halbe Minute)?
• Was kann ich Journalisten und Mediennutzern bieten?
• Hat meine These einen Nachrichtenwert? Welchen?
• Wie sage ich es am besten (Darstellungsform, Sprache)?
• Wem sage ich es (Medien/Zielgruppe)?
• Wann sage ich es?
• Habe ich Bilder dazu?
Dr. Holger Arning Sommersemester 2009
Katholisch-Theologische Fakultät
DARSTELLUNGSFORMEN
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
FAZ, Seite 1, 12. Januar 2008
MELDUNG
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Der Tagesspiegel, „Wirtschaft“, 11. Januar 2008
TATSACHENBERICHT
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Der Tagesspiegel, „Berlin“, 11. Januar 2008
HANDLUNGSBERICHT
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Münstersche Zeitung, „Wirtschaft“; 15. Januar 2008
ZITATENBERICHT
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Münstersche Zeitung,
„Münsterland“,
14. Januar 2008
REPORTAGE
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
FAZ, „Bilder und Zeiten“, 12. Januar 2008
REPORTAGE
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
FAZ, „Deutschland und die Welt“, 12. Januar 2008
PORTRAIT
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
FAZ, „Feuilleton“, 12. Januar 2008
PORTRAIT
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
FAZ, „Deutschland und die Welt“, 12. Januar 2008
INTERVIEW
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Münstersche Zeitung,
„Nachrichten und Kommentare“
14. Januar 2008
KOMMENTAR
Dr. Holger Arning Sommersemester 2009
Katholisch-Theologische Fakultät
NACHRICHTEN SCHREIBEN
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Aufbau einer Nachricht• umgekehrte Pyramide:
• das Wichtigste an den Anfang!
• nähere Erläuterungen nach hinten
• Berichte müssen von hinten gekürzt werden können
• Bestandteile:• Vorspann (Lead): maximal vier Sätze mit allem Wesentlichen
• Brückensatz
• weitere Informationen: weniger Wichtiges, schon Bekanntes
• schon im Lead die W-Fragen beantworten: • Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum? Welche Quelle?
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Tatsachenbericht• Zusammenfassung, Zuordnung und Gewichtung von Fakten
• mit dem Wichtigsten beginnen!
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Handlungsbericht
• Grundlage: Ablauf von Ereignissen auf einen Endpunkt hin
• typisch: Polizeibericht, am Ende ist jemand tot
• Aufbau des Berichts: Endpunkt/Ergebnis steht am Beginn
• Einstiegssatz oft im Perfekt, dann Präteritum
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Zitatenbericht• komprimierte Wiedergabe von Aussagen in Reden, Diskussionen,
Manuskripten, Interviews
• Kernaussage an den Anfang!
• Wechsel von direkter und indirekter Rede und Formulierungen wie „nach Ansicht von“, „laut“; „zufolge“, „wie … mitteilte“
• nach der Kernaussage oft formelhafter Übergang:
„Das sagte xxx am xxx bei einer Rede in xxx.“
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Aufgabe I:• Erstellen Sie aus der Rede des Bischofs Kamphaus und deren
Ankündigung einen Bericht (drei bis vier Absätze aus je zwei bis drei, vielleicht vier Sätzen)!
• Machen Sie sich vorher klar, welche Form des Berichts in Frage kommt und welche Regeln dafür gelten!
• Welche Agenturen, Zeitungen und Zeitschriften würden Ihren Bericht melden oder drucken?
Dr. Holger Arning Sommersemester 2009
Katholisch-Theologische Fakultät
Einführung in die Wissenschaftskommunikation
Gespräch mit NORBERT FRIE,Pressesprecher der Universität Münster
Dr. Holger Arning Sommersemester 2009
Katholisch-Theologische Fakultät
Einführung in die Wissenschaftskommunikation
EiWA-Wahlpflichtsegment18. und 25. Januar 2008
Holger Arning
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Aufgabe I (freiwillige Hausaufgabe):
• Erstellen Sie aus der Rede des Bischofs Kamphaus und deren Ankündigung einen Bericht (drei bis vier Absätze aus je zwei bis drei, vielleicht vier Sätzen)!
• Machen Sie sich vorher klar, welche Form des Berichts in Frage kommt und welche Regeln dafür gelten!
• Welche Agenturen, Zeitungen und Zeitschriften würden Ihren Bericht melden oder drucken?
Sommersemester 2009Dr. Holger Arning
Katholisch-Theologische Fakultät
Aufgabe II: Analyse der Berichte
• Was entspricht Ihren Erwartungen, was überrascht?
• Welche Darstellungsformen wurden gewählt?
• Welche Nachrichtenfaktoren stehen im Vordergrund?
• Wie unterscheiden sich die Texte?
• Wie erklären Sie sich die Unterschiede?